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Modul 06: Sozialpolitik

Matriklnr.

Thesenpapier

Inklusion für alle? Lässt sich der Inklusionsgedanke umsetzen? Leistungsprinzip und
Inklusion – geht das zusammen?

These 1: Die Schule – und damit auch der Unterricht – beteiligen sich an der Reproduktion
sozialer Ungleichheit in der Gesellschaft.

Leistung ist ein Bezugspunkt sowohl für den Bereich der Schule als auch für das alltägliche
gesellschaftliche Leben. Höhere Leistungen versprechen den Zugang zu höheren
Bildungsgängen und damit auch die Chance auf eine bessere berufliche Karriere.
Bildungserfolg bzw. Bildungsmisserfolg lässt sich nicht alleine durch individuelle Leistung
erklären. Sie stehen ebenso in Korrelation zu gesellschaftlich relevanten
Ungleichheitsdimensionen. Schüler*innen stehen ständig im Vergleich miteinander und somit
in Konkurrenz.

These 2: Es sollte das Ziel jeder Schulpolitik sein, gute Schulen für alle Kinder zu haben.

Jeder Mensch hat den Anspruch auf eine bestmögliche Förderung. Menschen mit einer
Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund, mit oder ohne Förderbedarf, egal mit
welchen sozialem Status bzw. sozialer Herkunft haben laut der UN-Kinderrechtskonvention,
Art. 29 und der UN-Behindertenrechtkonvention, Art 24. 2 c – e) den Anspruch auf eine
möglichst gute schulische Ausbildung.

These 3: Inklusion und Leistungsgedanke sind kein Widerspruch.

Kognitiver Fähigkeiten sowie soziale Kompetenzen sind beim Betrachten des


Leistungsgedanken zu involvieren. Damit sollte der Unterricht so gestaltet sein, dass das
individuelle Leistungsvermögen der Schüler*innen in die Gestaltung einbezogen wird.

Fördert Europa mit der eigenen Politik Flucht und Fluchtursachen?

These 1: Der Bevölkerung bleibt kaum eine andere Möglichkeit als die Flucht ins Ausland.

Verhaftungen, Folter, Ermordung und Verfolgung auf Grund von unerwünschten Äußerungen
oder politischen Aktivitäten zwingen Menschen zum eigenen Schutz dazu, aus dem eigenen
Land zu fliehen. Den Opfern werden ihre Lebensgrundlagen (Einkommensquelle,
Wasserversorgung, uvm.) genommen. Ebenso führt ethnische Säuberung oder
Massenvergewaltigungen, welche als Kriegsmittel eingesetzt werden dazu, dass mehr und
mehr Menschen aus dem eigenen Land fliehen.

These 2: Massenflucht ist häufig das Ergebnis einer längerfristigen Fehlentwicklung, die
entweder der jeweiligen Gesellschaft entspringt, oder von außen kommt.

Regierungen beschließen ethnische Säuberungen, beginnen Kriege und fördern soziale


Ungleichheit. Andere Länder werden zu Konkurrenten auf Grund von Marktwirtschaftlichen
Unterschieden und dem Versuch, die eigene Wirtschaft zu stärken.
Modul 06: Sozialpolitik
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These 3: Interventionen, insbesondere solche mit Bodentruppe, führen nach einiger Zeit zu
einer Destabilisierung der betroffenen Gesellschaft.

Dies geschieht z.B., wenn die eigene Ordnungs- und Herrschaftsfunktionen in einem Land,
durch Militärische Instanzen aus anderen Staaten übernommen wird. Hierdurch werden
Gegenkräfte gefördert und deren Radikalisierung begünstigt.

Ist es legitim, die Tafel zu nutzen, obwohl jemand grundsichernde Leistung erhält?

These 1: Die Grundsicherung reicht für eine gesunde Ernährung oft nicht aus.

Nach dem ALG II steht jedem Kind ein Tagessatz an Lebensmitteln von 2,57€ zu. Das
Institut für Kinderernährung empfiehlt für eine gesunde, ausgewogene Ernährung 5,52€ pro
Tag. Auch die steigenden Lebensmittelpreise tragen dazu bei, dass auch Personen, die
grundsichernde Leistungen erhalten auf die Nahrungsmittel der Tafel angewiesen sind.

These 2: Bei der Tafel können auch Produkte erworben bzw. Freizeitangebote benutzt
werden, die in der Grundsichernden Leistung nicht enthalten sind.

Die Tafel bietet neben dem Verkauf von Lebensmitteln auch Bringdienste, Kinderbetreuung
oder Cafés und Treffpunkte an. Somit können auch ALG II beziehende Menschen ihre
Freizeit abwechslungsreich gestalten ohne immer auf Budget achten zu müssen. Außerdem
können sie verschiedene Kontakte knüpfen und auch bei der Organisation verschiedener
Aktivitäten bzw. Angebote mitwirken und somit eine sinnvolle Aufgabe für sich finden.

„Ich bin ja kein Rassist, aber….“ – Wie kann man gegen Ethnophobie in sozialen
Netzwerken argumentieren?

These 1: Soziale Netzwerke bieten eine durch Anonymität gesicherte Plattform.

Weltweit nutzen mehrere Millionen Menschen verschiedenste Soziale Netzwerke im Internet.


Um ein Konto zu eröffnen benötigt man oftmals nur eine Email Adresse. Die Echtheit der
Identität von können nicht geprüft werden, bzw. werden einfach nicht überprüft. Somit
können zahllose Beiträge verfasst und veröffentlicht werden. Diese können zwar gemeldet
und vom Betreiber gelöscht werden. Diese wird in den meisten Fällen jedoch keine
Auswirkung auf der Verhalten der Person hinter dem Profil des sozialen Netzwerkes haben.

These 2: Soziale Netzwerke sind ein Ort, an dem vor allem Hetze betrieben wird, die
empirischen Überprüfungen nicht standhält.

Mit Hilfe von sozialen Netzwerken ist es sehr einfach, Halb-Wahrheiten oder
Falschnachrichten zu verbreiten. Innerhalb kürzester Zeit können Beiträge geteilt und wieder
geteilt werden und werden selten einer Echtheitsüberprüfung unterzogen, da zu viele
Nachrichten in zu kurzer Zeit verbreitet werden und nicht mehr anzusehen ist, welche
Information nun „wahr“ ist. Das liegt vor allem daran, dass mehrere Millionen Menschen
gleichzeitig so schnell wie möglich neue Informationen verbreiten und empfangen möchten.
Da fehlt oft die Zeit zum überprüfen des Wahrheitsgehalts. Zusätzlichen werden ebenso
geplant und gezielt Falschnachrichten verbreitet (z.B. um Wahlergebnisse zu manipulieren).
Modul 06: Sozialpolitik
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These 3: Facebook trägt zur selektiven Berichterstattung bei.

Facebook verbreitet Beiträge durch computerisierte Prozesse basierend auf den Faktoren
Affinität, relative Bedeutung und Zeit, um den Nutzer*innen individuell vermeintlich relevante
Inhalte zu präsentieren. Dabei scheint es den Nutzer*innen nur bedingt bewusst zu sein,
dass die ihnen dargestellten Beiträge gefiltert wurden. Dieses kann zu einer sogenannten
„Filterblase“ führen und einer damit verbunden Meinungsbildung durch lückenhafte
Informationen.

Welche Auswirkungen haben unterschiedliche Formen der medialen Berichterstattung


auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Menschen, die ALG II beziehen?

These 1: Mitarbeitende sind die Samariter/weiße Ritter der Arbeitslosen und Armen.

Im Film wird die Klientel der Jobcenter als Faulenzer und Lügner dargestellt, die ständig
mehr Geld verlangen. Im Gegensatz dazu werden die Mitarbeitenden als stets bemüht,
kontrolliert und freundlich gezeigt. Erfahrungsberichte zeigen jedoch ein anderes Bild:
Mitarbeitende haben keine Lust neue Mitarbeitende einzuarbeiten und entscheiden teilweise
willkürlich über das Schicksal ihrer Klientel. Ebenso wird unsensibles, aggressives und auch
rassistisches sowie homophobes Verhalten der Mitarbeitenden von Klient*innen berichtet.

These 2: Die Maßnahmen (Geldkürzung etc) sind gerechtfertigt um Menschen ohne


Erwerbstätigkeit zu motivieren wieder ins Arbeitsleben zurückzufinden.

Klient*innen sollten über Jobmöglichkeiten und Angebote informiert werden sowie


Bewerbungsschreiben und Gespräche üben. Doch wie im Film zu sehen ist, werden
Klient*innen als faul und ambitionslos dargestellt, weil sie gewisse Jobangebote ablehnen.
Bei diesen Angeboten handelt es sich jedoch oft um Zeitarbeitsstellen, mit schlechter
Bezahlung und zusätzlich sehr schlechten Arbeitsbedingungen. Mitarbeitende sind eher an
einer „schnellen“ als an einer möglichst „guten“ Vermittlung der Klientel interessiert, so
scheint es.

These 3: Mitarbeitende sind stets bemüht um ihre Klientel und nehmen Probleme und
Anliegen ernst, sind gut organisiert um diese schnellstmöglich zu bearbeiten.

Die Mitarbeitenden der Jobcenter sind auf verschiedene Arbeitsbereiche aufgeteilt und
seitdem das 4-Augen-Prinzip eingeführt wurde können die Fälle intensiver bearbeitet
werden. Trotzdem wird oft davon berichtet, dass Mitarbeitende überfordert sind und zu lange
brauchen um einen Fall abzuschließen. Für Klient*innen bedeutet längere Wartezeiten
Schwierigkeiten und oft werden ihre Probleme von den Mitarbeitenden verharmlost. Sie
werden sachlichen nicht kompetent beraten und bekommen häufig den Stress der
überforderten Mitarbeitenden ab.

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