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Handout Beschaffungskriminalität und Schuldnerberatung

Sozialarbeitsspezifische Aspekte

Handout Beschaffungskriminalität
Begriffsdifferenzierung
• Folgekriminalität: Delikte, unter Einfluss von BtM – z.B. Verkehrsdelikte, Gewaltdelikte

• Versorgungskriminalität: Straftaten zur Bereitsstelliung von Drogen, Erwerb für den Konsum

• Verschaffungskriminalität: Herstellung, Handel, Schmuggel bzw. Transport von BtM

• Beschaffungskriminalität

Definition

Beschaffungskriminalität bezeichnet kriminelle Handlungen zur Beschaffung illegaler Drogen bzw.


finanzieller Mittel mit dem Ziel eben diese käuflich zu erwerben. Es wird zwischen direkter (unmittelbarer)
und indirekter (mittelbarer) Beschaffungskriminalität unterschieden.

Differenzierung

• Direkte (unmittelbare) Beschaffungskriminalität

Strafbare Handlungen, um in den Besitzt illegaler Drogen zu kommen - Umfasst Erwerb, Herstellung oder
Diebstahl solcher Mittel

• Indirekte (mittelbare) Beschaffungskriminalität

Beschaffung finanzieller Mittel zum Kauf illegaler Drogen - vor allem Raub, Diebstahl, Betrug und illegaler
Drogenhandel

Sozialarbeitsspezifische Aspekte

• Wird als deviantes, delinquentes Verhalten, welches immer in Verbindung mit Suchterkrankungen
steht, betrachtet. Kriminaldelikte sind demnach Mittel zum Zweck und dienen zur Suchtbefriedung.

• Bei den meisten Abhängigen vermehrt sich der Konsum mit der Zeit und die benötigte Dosis wird
erhöht -> immer höhere Geldbeträge werden benötigt!

• Konsumente oder Abhängige haben häufig kein geregeltes Einkommen oder Ersparnisse.

Wichtig für Sozialarbeitende (auch in anderen Arbeitsfeldern) ist das Bewusstsein, dass Konsumenten
nicht zwingend Kriminell sind!!

• Suchtproblematik muss in Verbindung mit schwierigen Lebenslagen betrachtet werden.

• Soziale Arbeit fungiert als Hilfe- und Präventionssystem aber auch als Soziale Kontrolle und
Repression

Arbeitsfelder

• Sozialpädagogische Hilfsangebotewerden als Alternative oder Ergänzung zur Sanktion für


(drohende) Straffällige gesehen.

• Straffälligenhilfe und Suchthilfe: Bewährungshilfe, Jugendgerichtshilfe, Drogenhilfe von Prävention


über Beratungsstellen bis Langzeittherapien, Jugendhilfeenrichtungen zur Vermeidung von
Untersuchungshaft, Schulsozialarbeit zur Prävention uvm.

Henrik Heiss
Adrian Bögeholz
Handout Beschaffungskriminalität und Schuldnerberatung
Sozialarbeitsspezifische Aspekte

Schuldnerberatung
Schuldnerberatung bezeichnet die Hilfestellung, die für Menschen mit Schuldenproblemen oder in einer
Situation der Überschuldung in Form von Rat und Hilfe in psycho-sozialer, finanzieller und rechtlicher
Hinsicht von Schuldnerberatungsstellen angeboten und durchgeführt wird.

Teil der Sozialberatung und Ursprünglicher Zweig der Drogenberatung in Zusammenhang mit der
Beschaffungskriminalität
Schuldnerberater

 Keine geschützte Berufsbezeichnung trotz staatlicher Anerkennung


 Die staatl. Anerkennung berechtigt dazu, eine Bescheinigung über die Erfolglosigkeit eines
vorgeschriebenen außergerichtlichen Einigungsversuchs im Rahmen eines
Verbraucherinsolvenzverfahrens auszustellen. (Sprich: Insolvenzberatung)
 Ausbildung durch spezielle Fortbildungen, bei der nötige Rechtsgrundlagen, Wissen zum Thema
Haushaltsführung sowie sozialpädagogische Ansätze vermittelt werden.
 Anerkennung als geeignete Stelle wird nach dem § 305 Abs. 1 Nr. 1 InsO (Insolvenzordnung) durch
die Landesbehörde erteilt.
 Auch Rechtsanwälte, Notare oder Verbraucherzentralen sind als „geeinigte Personen“ befugt, bei
Überschuldung weiterzuhelfen.
Sozialarbeiterische Aspekte

 ganzheitlichen Beratungskonzept
 elementare Lebensbedürfnisse der ratsuchenden Menschen und ihrer Angehörigen durch
Ausschöpfung aller Möglichkeiten zeitnah abzusichern.
 Mittelfristig wird eine psycho-soziale Stabilisierung, die Aktivierung des Selbsthilfepotenzials und
langfristig die vollständige Schuldenregulierung angestrebt.
Vollstreckungsschutz

 In der Zwangsvollstreckung ein gebräuchliches Mittel, um unter bestimmten Voraussetzungen die


Zwangsvollstreckung zu verhindern.
 Wird beim zuständigen Vollstreckungsgericht beantragt
 Vollstreckungsmaßnahmen können so ganz oder teilweise aufgehoben, untersagt oder einstweilen
eingestellt werden.
 Voraussetzung hierfür ist, dass die Vollstreckungsmaßnahmen für den Schuldner eine besondere
Härte bedeuteten, die mit „den guten Sitten“ nicht vereinbar sind.
 Unter voller Würdigung der Schutzbedürfnisse des Gläubigers
 Entscheidende Norm ist § 765a ZPO (Zivilprozessordnung – enthält alle für Zivilprozesse relevante
Vorschriften)

Henrik Heiss
Adrian Bögeholz

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