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Leipzig- von Aschenputtel zum Wirtschaftsraum mit Zukunft

Der Ballungsraum Leipzig erlebte durch die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre


1990 eine erkennbare wirtschaftliche Transformation.

Es lässt sich als Schwäche erkennen, dass Leipzig nach dem zweiten Weltkrieg von
den sowjetischen Truppen umfasst und die Politik und auch Wirtschaft von dem
kommunistischen Staat beeinflusst wurde. Die damalige politische Lage hat auch noch
heute Ausprägungen auf die gesellschaftliche Meinung. Die AFD ist beispielsweise im
Osten am stärksten in Deutschland vertreten, was damit zutun hat, dass sich die
Menschen der DDR von der Politik im Stich gelassen gefühlt haben und sich immer
mehr mit dem Wahlprogramm der AFD identifizieren konnten. Die AFD verspricht
Menschen aus der mittleren und ärmeren Gesellschaftsschicht Wohlstand, dies prägt
jedoch das Image der Stadt Leipzig als Wirtschaftsstandort.
Das Image der Stadt ist desweiteren durch den Überdurchschnittlich hohen Anteil an
Menschen ohne Schulabschluss geprägt. Das Bruttoinlandsprodukt gilt auch als
Wohlstandsindikator an dem es möglich ist die Lebensqualität der Menschen zu
bewerten. Der Durchschnittswert pro Kopf liegt in Deutschland bei ca. 43.000 Euro
und in Leipzig gerade einmal bei 33.500 Euro. Auch die immer noch hohe und weiter
steigende Arbeitslosenquote mit 6,8% zählt zu den Risiken oder Herausforderungen
der Stadt. Die politischen Verhältnisse und das Image der Stadt zählen zu den
weichen Standortfaktoren, welche für Unternehmen immer mehr an Relevanz gewinnen.
Durch die eher negativen weichen Standortfaktoren haben sich damals kaum
namenshafte Unternehmen im Osten angesiedelt.

Diese Schwäche wurde mittlerweile aber überwunden durch den geglückten aber noch
nicht abgeschlossenen Transformationsprozess, welcher die Stadt vom armen
Aschenputtel weiter in Richtung Wirtschaftsstandort brachte.
Das gut ausgebaute Verkehrsnetz lässt sich als klare Stärke der Stadt Leipzig
betiteln. Leipzig gilt auch als trimodaler Verkehrsknoten mit einer weltweiten
Schienenverbindung, zahlreichen Autobahn- und Fernstraßenanbindungen, täglichen
Güterverkehr zu europäischen Häfen und einem bedeutenden Flughafen für
Frachtflugzeuge. Das Verkehrsnetz zählt zu den harten Standortfaktoren und auch
weitere Standortfaktoren erschlossen sich durch den geglückten
Transformationsprozess. Durch die Ansiedlung von Universitäten garantiert Leipzig
nun die Ausbildung von qualifizierten Fachkräften und baut dadurch den
Tertiärensektor weiter aus, was damit verbunden ist, dass immer mehr Leute nach
Leipzig ziehen und die steigenden Einwohnerzahlen auch als Stärke von Leipzig
gesehen werden kann. Trotz des Transformationsprozesses sind die Grundstückspreise
in der Großstadt Leipzig im Gegensatz zu anderen Städten sehr niedrig, was ein
weiterer Grund für Unternehmen und Privatpersonen ist sich in Leipzig anzusiedeln.
Des weiteren bietet Leipzig mehrere Naherholungsgebiete auf den Flächen der alten
Tagebauten und auch ein vielfältiges Kulturangebot. Durch die Entwicklung der
harten als auch weichen Standortfaktoren siedelten sich nun immer mehr namenhafte
Unternehmen wie Amazon, DHL und etc. in Leipzig an und die Entwicklung von Leipzig
zum Wirtschaftsraum schritt fort. Außerdem kam es in Leipzig zu einer Cluster
Bildung in verschiedenen Bereichen mit Dominanz im Tertiären- und Quartierensektor,
was die kreative Klasse Klasse in der Stadt bildet. Die Bio City Leipzig beinhaltet
eine Cluster Bildung im biochemischen Bereich, es gibt aber auch weitere
Zusammenschlüsse im Maschinenbau, der Elektrotechnik und dem Kraftfahrzeugbau.

Wie bereits erwähnt, ist der Transformationsprozess noch nicht abgeschlossen und
bietet dadurch viele Chancen für Leipzig. Durch die steigende Attraktivität von
Leipzig nimmt die Einwohnerzahl immer mehr zu und auch immer mehr Unternehmen
werden sich in Zukunft durch die vielen Vorteile der Cluster Bildung ansiedeln.
Dadurch besteht dann ein steigender Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften und
die Tertiärisierung nimmt immer weiter zu, weshalb der Strukturwandel von Leipzig
auf den Quartierensektor ausgeweitet werden kann.
Durch die recht späte Ansiedlung, aber dadurch auch Ansiedlung von nachhaltigen und
innovativen Unternehmen verfolgt und vervollständigt Leipzig die nachhaltigen
Stadtentwicklungspläne und möchte die erste Wasserstoffstadt werden.

Es lässt sich also feststellen, dass man Leipzig definitiv nicht mehr, wie noch in
der Nachkriegszeit als Aschenputtel betiteln kann. Der Raum war damals von der
Montanindustrie auf Braunkohlebasis geprägt und bildete einen wichtigen
Industriezweig mit 10% der industriellen Wirtschaftsleistung. Mit dem Kohleabbau
ist die Devasierung der Natur und die hohe Treibstofffreisetzung verbunden, da
Braunkohle als klimaschädlicher Energieträger gilt. Die Stadt durchlief in den
letzten 30 Jahren einem Strukturwandel mit verbundener Tertiärisierung und auch
Revitalisierung des vom Premierensektors geprägten Raum. Die geglückte Ansiedlung
von Unternehmen und damit verbundene Cluster Bildung trägt dazu bei, dass Leipzig
mittlerweile als Wirtschaftsraum mit hoher Bedeutung angesehen werden kann. Es muss
jedoch drauf geachtet werden, dass die gesamte Bevölkerung in allen
Bevölkerungsschichten beschäftigt wird und keine Fachkräftelücke entsteht. Die
Änderung des Images von Leipzig gestaltet sich eher schwer, da die Gründe dafür in
der historischen Geschichte Deutschland verwurzelt sind und immer mit dem Osten
verbunden werden. Man kann das damalige Image nicht ändern, sondern als Chance
sehen um die Menschen davon überzeugen, dass sowohl die Stadt als auch das Image
einen bemerkbaren Entwicklungsdurchgang durchlief und es Wert ist, als
Wirtschaftsstandort mit Zukunft angesehen zu werden.

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