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EHI-Whitepaper

Smart Store

Im Auftrag von
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Smart Store

Inhalt
Der lange Weg zum vernetzten Store 3
Definition Smart Store und technologische Voraussetzungen 4
IoT im Handel 4
Smart Store 5
Auswertung und Analyse der Ergebnisse 7
Bestandsmanagement 7
Customer Tracking and Communication 9
Smart Devices für Mitarbeiter 16
Instore Operations 17
Intelligent Edge – Die nächste Evolutionsstufe 20
Fazit und Ausblick 22
Anhang 24
Autoren 24
Quellenverzeichnis 24
Über das EHI 25
Über Microsite 25
Impressum 26

2 EHI Retail Institute


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Smart Store

Der lange Weg zum vernetzten Store


Omnichannel und die Digitalisierung des Stores werden auch in den kommenden
Jahren zentrale strategische Themen des Handels bleiben und Investitionsentschei-
dungen in hohem Maße beeinflussen. Dies wurde in den Ergebnissen der großen
IT-Trendstudie des EHI deutlich, welche Anfang 2017 veröffentlicht wurde. Diese
Studie zeigte auch auf, dass neben den Basisbereichen Kasse und Warenwirtschaft
vor allem mobile Kommunikationslösungen, performante Analytics-Tools und die
personalisierte Kundenansprache im Fokus der Entscheider im Handel stehen, und
gab bereits einen weitreichenden Einblick in die wichtigsten anstehenden IT-Projek-
te der Unternehmen.

Innerhalb des letzten Jahres hat die allgemeine technologische Entwicklung weiter
an Dynamik zugenommen. Mit der wachsenden Relevanz von Themen wie IoT und
künstlicher Intelligenz eröffnen sich für den Handel neue Möglichkeiten und Perspek-
tiven der Gestaltung einer Digitalisierungsstrategie. Doch der Weg zum vernetzen
Store, in dem gleichermaßen die Kunden über personalisierte und intelligente digi-
tale Services angesprochen werden und in dem operative Prozesse optimal digitali-
siert und automatisiert werden, gestaltet sich oftmals als beschwerlich und äußerst
komplex. Die Digitalisierung bietet für den Handel am Horizont unzählige spannen-
de Möglichkeiten, doch um deren Potentiale auszuschöpfen, bedarf es zunächst viel
Basisarbeit zur Schaffung einer geeigneten IT-Infrastruktur, ebenso muss Konsistenz
sowie Transparenz bei Produkt- und Kundendaten geschaffen werden.

Das EHI Retail Institute hat gemeinsam mit Microsoft die derzeitige Ausgangslage
für die Erstellung eines Whitepapers zum Thema „Smart Store“ genutzt, welches zur
EuroCIS 2018 veröffentlicht wird. Ziel des Whitepapers ist es, die Diskussion um
sinnvolle und notwendige Investitionen im Einzelhandel zu unterstützen. Es wird auf-
gezeigt, an welcher Stelle des Digitalisierungspfads der Handel derzeit positioniert
ist, in welchem Reifegrad sich bestimmte Technologien und Anwendungen befinden
und welche Optionen und Potentiale sich für Unternehmen auf dem Weg zum digi-
talisierten und vernetzten Store der Zukunft ergeben.

Ein weiterer Grund, warum sich EHI und Microsoft gerade jetzt für die Erstellung ei-
nes Whitepapers zum Thema „Smart Store“ entschieden haben, ist, dass sich die
Rahmenbedingungen für die Umsetzung einer entsprechenden Strategie entschei-
dend geändert haben und weiter ändern werden. Die Smartphones der Kunden sind
technologisch so weit entwickelt, dass sie sowohl eine vielschichtige Interaktion mit
in der Filiale befindlichen Devices als auch eine stark personalisierte und individua-
lisierte Kommunikation ermöglichen. Dies ist auch deshalb möglich, weil ein großer
Teil der Handelsflächen inzwischen mit leistungsfähiger WiFi-Infrastruktur ausgestat-
tet ist. Das Filialpersonal wurde inzwischen ebenfalls vielfach mit smarten mobilen
Devices ausgestattet. In den kommenden Jahren ist ferner davon auszugehen, dass
die Kosten für Sensorik weiter abnehmen und viele Anwendungen dadurch wirtschaft-
lich rechenbarer werden, als dies derzeit noch der Fall ist. Zu guter Letzt ermöglicht
die zunehmende Ausbreitung der Cloud-Technologie einen wesentlich flexibleren und
modulareren Einsatz neuer Technologien als in der Vergangenheit.

3 EHI Retail Institute


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Smart Store

Zugrunde liegt dem Whitepaper eine schriftliche Befragung von IT-Entscheidern im


deutschsprachigen Raum, an der sich insgesamt 44 der bedeutendsten Filialisten im
Markt beteiligt haben. Diese Befragung basiert im Wesentlichen auf drei übergrei-
fenden Bereichen: Der kanalübergreifenden, personalisierten Vernetzung mit den
Kunden und dem daraus resultierenden Angebot an digitalen Services, der Optimie-
rung und Automatisierung operativer Filialprozesse sowie der Ausstattung des Fili-
alpersonals mit den richtigen Instrumenten und Informationen zur Umsetzung der
Smart-Store-Strategie.

Definition Smart Store und technologische


Voraussetzungen
Das Problem mit Innovationen ist häufig, dass man nicht sicher sein kann, was nur
Hype ist und was wirklich einen Durchbruch verspricht – also bestenfalls „disruptiv“
ist. Das Internet der Dinge dürfte eindeutig in letztere Kategorie fallen. Die ausschlag-
gebende Frage aber ist, was können Smarte Dinge oder IoT für den Handel tun? Oder
anders gesagt, wie kann IoT-Technologie die Geschäftsprozesse im Handel revoluti-
onieren und was braucht man dafür?

IoT im Handel
IoT-Lösungen, die Geschäftsprozesse erweitern oder erneuern sollen, sind vielfältig,
alle aber umfassen diese fünf Komponenten:
   1. Dinge: Physische Dinge wie bspw. mobile Datenerfassungs- oder andere Ge-
räte sowie Sensoren
   2. Verbindung: Die Dinge haben Verbindung zum Internet, zueinander oder zu
Personen
   3. Daten: Die verbundenen Dinge sammeln und kommunizieren Daten, die
bspw. aus der Umgebung stammen oder durch Nutzer eingegeben wurden
   4. Analyse: Die Daten werden mit Hilfe von Analyse-Werkzeuge ausgewertet
und durch künstliche Intelligenz zur Erstellung von Prognosen genutzt
   5. Maßnahmen: Die Analyseergebnisse oder Prognosen münden in Maßnah-
men, die idealerweise automatisiert an Geräte oder Personen ausgespielt und
dann ausgeführt werden können

Barrieren bei der Einführung von IoT sind vor allem die sichere und skalierbare In-
tegration in die Unternehmensinfrastruktur, die neuen technischen Fähigkeiten, die
hierfür benötigt werden, sowie die vorab zu tätigenden Ausgaben.

Bei der Einführung von IoT-Lösungen sind im Wesentlichen drei Ansätze zur Einfüh-
rung von IoT in Geschäftsprozesse zu unterscheiden:

   Do it Yourself:
Vorhandene IoT-Services, wie die Azure IoT Suite, werden zur Anbindung von Sen-
sorik, Analyse von Daten und Bestimmung von Maßnahmen in die vorhandene
Infrastruktur durch Eigenentwicklung implementiert. Dieser Ansatz findet bspw.
Anwendung in Produktionsanlagen, die nachgerüstet werden oder komplexe maß-
geschneiderte Prozesse abdecken müssen.

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Smart Store

   Vorkonfigurierte Lösungen:
Für bestimmte, weit verbreitete Anwendungsfälle sind vorkonfigurierte Lösungen
erhältlich, die sich schneller integrieren und einsetzen lassen. Hierzu gehören
bspw. Fernüberwachung von Anlagen, Lägern, Filialen oder auch vorrausschau-
ende Wartung von Anlagen oder Automaten in der Filiale.

   IoT-Plattform:
Eine auf IoT spezialisierte Software-as-a-Service-Plattform, wie Microsoft IoT Cen-
tral, die einfache An- und Einbindung von Sensorik ermöglicht und die Verbindung
zwischen physischer und digitaler Welt herstellt sowie Analyse-Werkzeuge integ-
riert hat. Diese Plattform bietet sich zum Beispiel in einer Umgebung an, die über
keine oder kaum digitale Infrastruktur verfügt und zudem hohe Anforderungen an
Skalierbarkeit und Sicherheit stellt, wie bspw. Filialen im Handel.

Smart Store
Mit Hilfe des Internets der Dinge oder der IoT-Technologie werden Dinge also
„Smart“. Dementsprechend ist auch der „Smart Store“ ein physisches Ding, das
mit Hilfe von IoT befähigt oder „smarter“ gemacht werden kann. Aktuell ist zu be-
obachten, dass vielfältige Konzepte - häufig basierend auf einzelnen, isolierten Lö-
sungsansätzen - ausprobiert werden oder auch schon Einzug in Filialen finden. Eine
Bestandsaufnahme/ den Status Quo der deutschen Handelsbranche finden Sie in
der Umfrage in Kapitel 3.

Fälschlicherweise wird ein Smart Store häufig gleichgesetzt mit einer Filiale, die sich
durch nahtlosen Einkauf auszeichnet. Wie bspw. der AmazonGo-Store in dem der
Kunde am Eingang mit Hilfe seiner App Einlass erhält und durch technisches Moni-
toring des Einkaufsprozesses seinen sowohl physischen als auch virtuellen Waren-
korb zusammenstellt, um dann beim Verlassen des Stores automatisiert über vor-
handenes App Payment zu bezahlen.

Smart Store
Vernetzter Store für vernetzte Kunden

Quelle: Microsoft

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Smart Store

Dies ist tatsächlich zu kurz gesprungen, denn Smart-Store-Technologien richten


sich nicht nur an Kunden oder den Checkout-Prozess, sie umfassen vielmehr drei
Dimensionen:

   1. Dimension „Wer“: Kunde oder Mitarbeiter


Der Einsatz von IoT-Technologie im Handel sollte kein Selbstzweck sein, sondern
in einen konkreten Handlungsimpuls für einen Kunden oder eine Maßnahme für
einen Mitarbeiter münden.

   2. Dimension „Was“: Front End oder Back End


Vielfach thematisiert werden Smart-Store-Technologien, die das Front End ad-
ressieren, also bspw. Technologien, die auf das Einkaufserlebnis des Kunden ab-
zielen oder kundenseitige Initiativen wie Promotionen oder Marketing als Hinter-
grund haben. Darüber hinaus finden sich aber auch zahlreiche Anwendungsfälle
im Back End oder operativen Umfeld, hier können u.a. operative Prozesse durch
vorausschauende Wartung beschleunigt werden, wie bspw. Pfandautomaten, die
vor Erreichen des Füllstandes einen Mitarbeiter benachrichtigen, um so Ausfall-
zeiten zu vermeiden.

   3. Dimension „Wo“: physisch, hybrid, online


Auch wenn die wesentlichen Smart-Store-Technologien in physischen Filialen
zum Einsatz kommen, kann es Verschränkungen der Smart-Store-Technologie in
Richtung Online-Kanäle geben, wie bspw. bei einem Click & Collect-Szenario in
dem der Kunde bei Einfahrt in den Parkplatz durch einen Sensor erkannt wird, ein
Mitarbeiter benachrichtigt wird und den Einkauf just-in-time an den Kunden in
seinem Fahrzeug ausliefert.

Um ein ganzheitliches und nachhaltiges Smart-Store-Konzept umzusetzen, ist zum


einen ausschlaggebend, das Vertriebskonzept bzw. -format zu beachten, und zum
anderen, eine skalierbare IoT-Plattform als Basis für flexiblen, längerfristigen Betrieb
von Smart-Store-Technologien einzusetzen, die ebenfalls die effiziente Datenanaly-
se sicherstellt. Dies ist wesentlich, da anzunehmen ist, dass sich das Sensorik-An-
gebot weiterhin stark verändern wird und sich zudem neue, kreative Anwendungs-
fälle rund um den Omnichannel oder Hybriden Handel auftun werden.

6 EHI Retail Institute


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Smart Store

Das Thema Echtzeitabbildung von Einzelbeständen ist hoch­


spannend für uns. Mit hochauflösenden Kameras und Bild­
erkennung ist technisch bereits viel möglich, dennoch sind
die bisher existierenden Ansätze noch nicht massentauglich.

Roman Melcher, Geschäftsführer


dm-drogerie markt GmbH + Co. KG

Click & Reserve ist interessant, aber aufgrund Boutique-Größen


unserer Filialen für uns nicht unproblematisch. Die Gefahr ist,
dass Ware dann zu schnell nicht mehr im Laden verfügbar ist,
weil alle Artikel reserviert sind.

Daniel Gehring, COO


Orsay GmbH

Auswertung und Analyse der Ergebnisse


Bestandsmanagement
Eine der grundlegenden Voraussetzungen für die Umsetzung einer Smart-Store-Stra-
tegie ist eine weitreichende Bestandstransparenz über alle Vertriebskanäle hinweg
– online wie offline. Für die Filialen bedeutet dies, dass Omnichannel-Services wie
Click & Reserve und Click & Collect oder das Anlegen von Online-Wunschlisten sei-
tens der Kunden automatisiert im Bestandsmanagement der Filialen Berücksichti-
gung finden. Ein praktisches Beispiel dazu: Wird online eine Click & Reserve ausge-
löst, ist es zunächst zwingend erforderlich, dass der Kunde möglichst in Echtzeit die
korrekten Filialbestände angezeigt bekommt. In der Filiale muss das Personal ent-
sprechend informiert und die Reservierung in den Filialsystemen vermerkt werden.
Der Königsweg ist dann, dass Filialbestände in Echtzeit auf Regal- oder Warenträ-
gerebene abgebildet werden. Dies ist zum Beispiel durch den Einsatz sogenannter
„Smart Shelves“, mit Sensoren ausgestatteter Regale möglich.

Die Frage nach der automatisierten Synchronisierung der Bestandsdaten der Filia-
len mit im Web-Kanal ablaufenden Omnichannel-Prozessen bildete daher auch den
Einstieg in die Handelsbefragung dieses Whitepapers. 59 Prozent der beteiligten
Handelsunternehmen gaben dabei an, Informationen aus dem E-Commerce-Kanal
automatisiert im Bestandsmanagement ihrer Filialen zu berücksichtigen, weitere 23
Prozent planen dies für die kommenden Jahre. Somit ist die wichtige Voraussetzung
der Bestandstransparenz bei einem großen Teil der Panelteilnehmer bereits erfüllt.

Am häufigsten werden heute und in den nächsten beiden Jahren Click & Collect-Pro-
zesse im Bestandsmanagement der Filialen berücksichtigt, gefolgt von Click & Reser-
ve und der Anzeige von Filialbeständen in Online-Wunschlisten. Es zeigt sich, dass
der Handel bei der Implementierung von Omnichannel-Services gerade in den letz-

7 EHI Retail Institute


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Smart Store

Werden Daten aus dem E-Commerce-Kanal im Bestandsmanagement Ihrer Filialen


berücksichtigt?
in Prozent

59

Ja
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
Nein

18 n = 44

23 Quelle: EHI

ten Jahren deutlich aufgerüstet hat und häufig inzwischen auch über eine integrier-
te und vernetzte Bestandssteuerung verfügt.

Die Abbildung der Filialbestände in Echtzeit auf Regal-/Warenträgerebene hingegen


findet bisher kaum statt. Lediglich 5 Prozent der Unternehmen gaben an, dazu tech-
nisch bereits in der Lage zu sein, weitere 5 Prozent planen, dies in naher Zukunft zu
sein. Eine Realtime-Abbildung der Bestände auf Einzelproduktebene ist auf verschie-
dene Weise denkbar: Regalsensoren, die Nutzung der RFID-Technologie, hochauf-
lösende HD-Kameras oder der Einsatz von Robotern sind einige Möglichkeiten. Die
wenigsten Firmen verfügen jedoch bereits über eine adäquate technologische Inf-
rastruktur. Dies könnte sich allerdings in den kommenden Jahren rapide ändern –
wie schnell das geschieht, hängt nicht zuletzt auch von der preislichen Entwicklung
der Anwendungen ab.

Welche E-Commerce-Prozesse werden im Bestandsmanagement Ihrer Filialen


berücksichtigt?

in Prozent

Click & Collect 69


4
Online-Vorreservierung in der
Filiale verfügbarer Produkte 50

Anzeige von Filialbeständen


in Online-Wunschlisten 39

n = 36 Quelle: EHI

8 EHI Retail Institute


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Smart Store

Customer Tracking and Communication


Ein weiterer essentieller Bestandteil jeder Smart-Store-Strategie ist die personali-
sierte und individualisierte Kommunikation mit den Kunden. Diese setzt voraus, dass
Kundenprofile aus dem E-Commerce-Kanal auch instore verfügbar sind, idealerwei-
se kombiniert mit einer Identifikation einzelner Kunden, wenn diese sich in der Fili-
ale aufhalten. Nur so lässt sich ein wirklich kundenzentrierter Kommunikationsan-
satz in den Filialen umsetzen.

In der Händlerbefragung wurde dann dementsprechend zunächst die Frage gestellt,


ob Kundendaten aus den Web-Kanälen für personalisierte Instore-Kommunikation ge-
nutzt werden. Dies wurde von nur 18 Prozent der Teilnehmer bejaht, weitere 42 Prozent
planen dies jedoch in der nahen Zukunft umzusetzen. Damit werden zumindest in ab-
sehbarer Zeit die meisten Unternehmen jedenfalls theoretisch in der Lage sein, mit ihren
Kunden basierend auf deren kanalübergreifendem Kaufverhalten zu kommunizieren.

Nutzen Sie Kundendaten aus Web-Kanälen für personalisierte Instore-Kommunikation?


in Prozent

18

39
Ja
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
Nein

n = 44

43
Quelle: EHI

Auf die Frage, ob die Möglichkeit besteht, Kunden bei Betreten der Filiale zu iden-
tifizieren, antworteten 27 der 44 Panelisten mit „Ja“. Bei wiederum 44 Prozent die-
ser Firmen kann diese Identifikation über eine aktive Identifikation des Kunden per
Unternehmensapp erfolgen. Eine automatisierte Erkennung der Kunden z.B. über
Bluetooth oder GPS lässt sich hingegen derzeit nur bei 26 Prozent der 27 Unterneh-
men realisieren.

9 EHI Retail Institute


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Smart Store

Werden Kunden bereits beim Betreten der Filiale identifiziert?


in Prozent

Kunde identifiziert
sich selber über App 44

4
Kunde scannt
Kundenkarte am Eingang 7

Kunde wird automatisch identifiziert,


26
z.B. über Bluetooth oder GPS

Andere 11

n = 27 Quelle: EHI

Jene Unternehmen, welche in der Lage sind, ihre Kunden frühzeitig im Geschäft zu
identifizieren, wurden anschließend befragt, inwiefern tatsächlich eine Realtime-Kom-
munikation mit den Smart Devices der Kunden erfolgt. Auch hier zeigt sich, dass
eine Kommunikation in den meisten Fällen nur über die App möglich ist, immerhin
26 Prozent der Firmen betreiben bereits Push-Messaging per Beacon-Technologie.
Kommunikationswege wie Messenger und Chatbots, im E-Commerce seit Längerem
gängige Praxis, kommen in der Instore-Kommunikation bisher kaum zum Einsatz. Hier
existieren offensichtlich noch viele brachliegende Potentiale, die sich der Handel in
den kommenden Jahren erschließen kann.

Erfolgt eine Realtime-Kommunikation über das Kundensmartphone?

in Prozent

Push Messages über


Beacon-Technologie (BLE) 26

Kommunikation4
über Unternehmensapp 52

Kommunikation über WhatsApp


oder ähnliche Messenger 7

Kommunikation über Chatbots 4

Andere 4

n = 27 Quelle: EHI

Neben der individuellen Kommunikation eröffnet das Smart Device der Kunden Han-
delsunternehmen zahlreiche weitere Möglichkeiten, Beratung und Service zu verbes-
sern. Ein gerade in den letzten Monaten vieldiskutiertes Feature ist dabei die Instore-
Navigation, die Kunden nutzen können, um gewünschte Produkte schneller zu finden
oder z.B. eine zuhause angelegte Einkaufsliste effizient abzuarbeiten. Grundsätzlich
ist die Sinnhaftigkeit einer solchen unterstützenden Wegeführung stark Verkaufsflä-
chen– und sortimentsabhängig. Eine Navigationshilfe ist in einer 100m²-Boutique
genauso wenig zielführend wie in einem Autohaus mit 10 ausgestellten Fahrzeugen.

10 EHI Retail Institute


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Smart Store

In dem hier befragten Panel gaben 59 Prozent (27 Firmen) an, dass eine Instore-Na-
vigation für ihre Unternehmensform grundsätzlich Sinn mache. Tatsächlich im Ein-
satz ist diese bisher aber kaum, sehr wohl jedoch in Planung für die kommenden
Jahre. Auch bei den betreffenden 15 Unternehmen wird vor allem auf die BLE/Bea-
con-Technologie gesetzt. Interessant ist, dass mit der Visual Light Communication
auch eine sehr neue Möglichkeit der Instore-Navigation, die sich Licht als Übertra-
gungsmedium zu Nutze macht, bereits vereinzelt in Planung ist.

Wird dem Kunden eine Instore-Navigation über das Smartphone/Kundendevice


angeboten?
in Prozent
2

27 Ja
32
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
Nein, nicht relevant aufgrund der
geringen Verkaufsfläche
Nein, aus anderen Gründen nicht geplant

n = 44

39 Quelle: EHI

Als weiterer Smartphone-basierter Service wurde die Bereitstellung von Zusatzin-


formationen über Produkte abgefragt. Hier ist der Anteil der in nächster Zeit geplan-
ten Projekte mit 48 Prozent besonders hoch. QR-Codes sind hier derzeit noch die
mit Abstand führende Technologie, doch der Abruf von Zusatzinformationen per Bil-
derkennung ist bei einigen Unternehmen bereits in Planung. Mit der weiteren tech-
nologischen Optimierung dürfte dieser Übertragungsweg künftig allerdings stark an
Bedeutung gewinnen.

Reinigung und Nachfüllen durch Roboter sind auch in der


Filiale ein denkbares Szenario
Roman Melcher, Geschäftsführer
dm-drogerie markt GmbH + Co. KG

11 EHI Retail Institute


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Smart Store

Werden dem Kunden Zusatzinformationen für Produkte über das Smartphone


bereitgestellt?
in Prozent
11

Ja
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
41
Nein

n = 44

48

Quelle: EHI

Ein weiterer sehr nutzbringender Service für den Kunden ist es, wenn Bestände aus dem
Webshop oder anderen Filialen komfortabel auf dem Smartphone überprüft werden
können – indem z.B. ein Artikel gescannt wird. Dies wird bei immerhin bereits 27 Pro-
zent der Panelisten ermöglicht, weitere 37 Prozent haben dieses Feature in Planung.

Kann der Kunde Bestände aus dem Webshop oder anderen Filialen über sein Smart-
phone einsehen?
in Prozent

27

Ja
39 Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
Nein

n = 44

34 Quelle: EHI

Für Händler mit Textilsortimenten gewinnen auch sogenannte intelligente Umklei-


den derzeit verstärkt an Bedeutung, über den Pilotstatus sind die meisten Projekte
aber bisher nicht hinausgekommen. Immerhin 14 Prozent des Gesamtpanels gaben
an, ein entsprechendes Projekt in Planung zu haben, 5 Prozent setzen die smarten
Umkleiden bereits ein. Favorit bei den Anwendungen ist hierbei die digitale Interak-

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Smart Store

Wenn heute eine Kundin in den Store kommt, können die


Verkäufer sehen, was sie gekauft hat – auch online.
Daniel Gehring, COO
Orsay GmbH

tionsmöglichkeit mit dem Filialpersonal. Die Vorteile für den Kunden liegen dabei auf
der Hand, für deren Erfolg ist nicht zuletzt entscheidend, ob es gelingt, die operati-
ven Prozesse im Geschäft optimal zu gestalten. Dazu gehört beispielsweise, dass ein
Verkäufer einen Artikel auch tatsächlich zur Kabine bringt, wenn eine Kundin diesen
über ihr Smartphone und/oder über einen interaktiven Spiegel anfordert.

Kommen in Ihren Filialen intelligente Umkleiden zum Einsatz?


in Prozent
5

14

39 Ja
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
Nein
Aus Sortimentsaspekten nicht relevant

n = 44

43
Quelle: EHI

Da sich der Kommunikationsprozess mit den Kunden ja auch nach dem Besuch eines
Stores fortsetzen kann, wurden die Retailer auch hier zu ihrer Strategie befragt. 16 Pro-
zent der Teilnehmer gaben an, auch außerhalb der Filiale automatisiert mit ihren Kun-
den zu kommunizieren – beispielsweise über eine Bitte zur Bewertung des Einkaufs-
prozesses oder über das Angebot eines Abo-Modells für bestimmte regelmäßig erwor-
bene Artikel. 30 Prozent befinden sich hier in der Planungsphase eines Projekts in
den kommenden beiden Jahren. Für die Zukunft sind hier viele Szenarien vorstellbar,

13 EHI Retail Institute


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Smart Store

Erfolgt eine automatisierte Kommunikation mit dem Kunden außerhalb der Filiale?
(bspw. automatisierte Nachbestellung im Rahmen von Abo-Modellen)
in Prozent

16

Ja
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
Nein

55
n = 44
30

Quelle: EHI

die eng mit der Entwicklung von Smart Homes zu tun haben. Der intelligente, von sel-
ber nachbestellende Kühlschrank und Voice-Commerce-Anwendungen, die Einkaufs-
listen aufnehmen und diese direkt an einen Supermarkt übertragen, sind nur zwei
mögliche Beispiele. In der Praxis finden diese heute aber noch so gut wie nicht statt.

Werden Kundenlaufwege im Store getrackt und ausgewertet?


in Prozent

23

Ja
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
41 Nein

n = 44

36
Quelle: EHI

Die Smart Devices der Kunden bieten, indem sie über WiFi, GPS oder Bluetooth Sig-
nale senden, eine praktikable Möglichkeit, Kundenlaufwege zu tracken und zu ana-
lysieren. Hierdurch lassen sich wertvolle Informationen gewinnen, die bei der Lay-
out- und Sortimentsplanung sowie der Promotionssteuerung eine wichtige Rolle
spielen können.

14 EHI Retail Institute


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Smart Store

Mit welchen Technologien ist das Tracken von Kundenlaufwegen angedacht/umgesetzt?


in Prozent

WiFi/WLAN 73

GPS4 12

Videokameras 23

Bluetooth 12

Weitere 12

n = 26 Quelle: EHI

Auch hier ist freilich zu berücksichtigen, dass erst ab einer signifikanten Verkaufsflä-
chengröße sinnvolle Ergebnisse zu erzielen sind. Für insgesamt 59 Prozent der Un-
ternehmen kommt ein solches Customer Tracking grundsätzlich in Frage, 23 Pro-
zent praktizieren es bereits, 36 Prozent befinden sich im Planungsprozess. Der mit
Abstand überwiegende Teil der Firmen setzt dabei auf WiFi als Basistechnologie.

Spätestens seit dem Launch von AmazonGo ist das Szenario eines Stores, in dem
Scan- und Bezahlprozesse vollständig automatisiert sind, ein ganzes Stück realer ge-
worden. Daher wurden auch die Befragungsteilnehmer nach ihrer Einschätzung dazu
befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig: 66 Prozent halten ein solches Szenario in der
Zukunft für sehr wahrscheinlich, sehen sich selbst aber noch nicht in der Lage, ein
solches Projekt umzusetzen. 30 Prozent glauben nicht daran, dass sich solche Kon-
zepte in den kommenden Jahren etablieren werden. Wie auch immer die Entwick-
lung in Europa verlaufen wird: Ein Blick nach Asien, wo unbemannte, automatisier-
te Stores angesichts sehr technologieaffiner Konsumenten bereits weiter verbreitet
sind, zeigt, dass – sofern die Rahmenbedingungen erfüllt sind – durchaus Raum für
eine solche neue Betriebsform besteht.

In Pilotprojekten wie AmazonGo wird der Scan- und Bezahlprozess vollständig automati-
siert. Ist ein solches Szenario auch für Ihr Unternehmen denkbar?
in Prozent
5

30
Ja, wir setzen das bereits in
Teilbereichen um.
Wir selber sind hier noch nicht aktiv,
halten ein solches Szenario aber kurz-
bis mittelfristig für realistisch.
Wir halten es für unwahrscheinlich,
dass sich solche Konzepte in den
kommenden Jahren etablieren.

n = 44
66
Quelle: EHI

15 EHI Retail Institute


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Smart Store

Smart Devices für Mitarbeiter


Um Kunden im Geschäft eine optimale personalisierte und individualisierte Bera-
tungsleistung zu bieten, muss auch das Filialpersonal mit entsprechenden Devices
und Informationen ausgestattet werden. Man spricht hier im angelsächsischen Raum
auch von „Empowered Workforce“. Auch hierzu wurden die Panel-Teilnehmer inter-
viewt, zunächst mit der Frage, ob Store-Mitarbeiter personalisierte Kundendaten auf
ihrem Mobile Device einsehen können. Wie schon bei einigen vorhergehenden Fra-
gen ist auch hier eine große Diskrepanz zwischen dem heutigen und dem zukünfti-
gen Status festzustellen. Stand heute verfügen tatsächlich nur die Mitarbeiter von 5
Prozent der Unternehmen über diese Daten auf ihrem Device, jedoch ist dieses Ver-
fahren bei weiteren 36 Prozent der Firmen für die Zukunft geplant.

Erhalten Store-Mitarbeiter personalisierte Kundendaten auf ihrem Device?


in Prozent
5

Ja
Geplant (in den nächsten
36 zwei Jahren)
Nein

n = 44
59

Quelle: EHI

Im Vergleich zum Web-Shop, wo eine personalisierte Beratung inzwischen oftmals


Standard ist, gibt es hier auf der Fläche also noch viel Nachholbedarf und nicht ge-
nutzte Potentiale. Auch eine automatisierte Benachrichtigung, wenn Kunden Hilfe be-
nötigen (dies erfordert natürlich, dass eine entsprechende Funktionalität z.B. in der
App hinterlegt ist), findet derzeit kaum statt, könnte aber ja gerade bei beratungsin-
tensiven Sortimenten durchaus sinnvoll sein.

16 EHI Retail Institute


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Smart Store

Instore Operations
Nicht nur zum Zwecke der Kundenberatung, sondern auch zur Steuerung interner
operativer Prozesse spielt das Mobile Device des Filialmitarbeiters eine immer be-
deutendere Rolle. Insbesondere geht es darum, bei drohenden Fehlbeständen zu
informieren sowie bestimmte in den Filialen eingesetzte Geräte und Maschinen zu
überwachen und von diesen automatisiert benachrichtigt zu werden, sollte ein Stö-
rungs- oder Wartungsfall vorliegen.

Befragt nach einer automatisierten Benachrichtigung bei Fehlbeständen und Regallü-


cken, gaben 27 Prozent der Firmen an, dass ihr Personal bereits heute entsprechen-
de Informationen auf sein Mobile Device erhält. Weitere 23 Prozent planen, diese
Funktionalität in den nächsten zwei Jahren einzurichten.

Erfolgt eine automatisierte Benachrichtigung des Filialpersonals bei Fehlbeständen/


Regallücken?
in Prozent

27

Ja
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
50
Nein

n = 44
23
Quelle: EHI

Um eine Auskunft über Benachrichtigungen bei Fehlfunktionen oder vorliegendem


Handlungsbedarf von in der Filiale befindlichen Geräten zur erhalten, wurde zunächst
abgefragt, welche Geräte überhaupt automatisiert überwacht werden. Dabei han-
delt es sich vor allem um im Lebensmittelhandel eingesetzte Geräte wie Kühltruhen,
Leergutautomaten und Bake-off-Stationen sowie um Klimaanlagen und die Laden-
beleuchtung. Automatisierte Informationen werden von diesen Geräten bisher noch
nicht in größerem Umfang erzeugt. 25 Prozent der Handelsunternehmen gaben an,
dass ihr Filialpersonal bei Fehlfunktionen oder Handlungsbedarf automatisiert be-
nachrichtigt wird, 7 Prozent haben dies in Planung.

Gerade bei Unternehmen mit kleineren Verkaufsflächen, die in der Regel im Non-
food-Handel tätig sind, erfolgt das Monitoring in der Filiale befindlicher Geräte oft-
mals vollständig über die Unternehmenszentrale, die Filialmitarbeiter kommen mit
der Thematik dort in der Regel nicht in Berührung.

17 EHI Retail Institute


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Smart Store

Erfolgt eine automatisierte Benachrichtigung des Filialpersonals bei Fehlfunktionen/


Handlungsbedarf bei Geräten (Kühltruhen, Leergut, Müllpresse etc.)?
in Prozent

25

Ja
Geplant (in den nächsten zwei Jahren)
7 Nein

n = 44

68

Quelle: EHI

Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Prognose des Energieverbrauchs der
Geräte wird in den kommenden Jahren zunehmend ein Thema werden, auch wenn
dies heute nur von wenigen Firmen praktiziert wird.

Im Zuge der Weiterentwicklung im Bereich IoT und damit einer fortschreitenden Ver-
netzung von Gerätschaften aller Art wird auch in Handelsfilialen künftig eine hohe
Zahl automatisierter Informationen erzeugt werden. Entscheidend wird dann sein,
für das Personal genau die Nachrichten herauszufiltern, die wirklich von Bedeutung
sind, um eine Informationsflut zu vermeiden.

Ein anderer Weg der Automatisierung von Prozessen ist der Einsatz von Robotern.
In letzter Zeit haben vermehrt auch Anwendungsfälle aus dem Handel auf sich auf-
merksam gemacht, z.B. im Bereich Inventuraufnahme. Heute spielen Roboter auf
der Verkaufsfläche noch keine große Rolle, das zeigt auch das Feedback der Pa-
nel-Teilnehmer zu dieser Frage. Als Anwendungsgebiete werden neben Inventurro-
botern auch Putzroboter und Roboter, welche die Befüllung und Warenverräumung
vornehmen genannt.

Zum Abschluss wurden die Panelteilnehmer nach dem Umsetzungsstand der techni-
schen Voraussetzungen für eine Smart-Store-Strategie sowie nach ihren Erwartun-
gen an Lieferanten hinsichtlich Steuerung, Wartung und Auswertung der Nutzungs-
daten im Store befindlicher Automaten und Geräte befragt.

Hinsichtlich der technischen Voraussetzungen bei der Store-Infrastruktur sehen sich


die Unternehmen zwar generell gut aufgestellt, dennoch gibt es an vielen Stellen noch
Handlungsbedarf. Allem voran wird eine immer noch nicht flächendeckend verfüg-
bare ausreichende externe Netzbandbreite genannt, welche die Funktionalität be-
stimmter Anwendungen stark einschränkt. Auch der weitere Ausbau von Kunden-Wi-
Fi sowie die Einführung geeigneter Mobile Devices für die Mitarbeiter sind Themen,
welche die Händler die kommenden Jahre beschäftigen werden. Bei der IT-Sicher-

18 EHI Retail Institute


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Smart Store

heit sehen ebenfalls zahlreiche Firmen noch Optimierungsbedarf, auch fehlt es oft-
mals noch an einer zentralen Steuerungsplattform für Smart-Store-Anwendungen.

Gefragt nach der Erwartungshaltung gegenüber Lieferanten bezüglich des Manage-


ments im Store befindlicher Geräte sind die Aussagen relativ eindeutig. 39 Prozent
der Teilnehmer wünschen sich zwar ein Full-Service-Paket seitens der Lieferanten,
möchten aber die Datenhoheit bei sich behalten, nur 18 Prozent können sich ein Full-
Service-Paket inklusiv der Datenanalyse vorstellen. 34 Prozent der Unternehmen er-
werben lediglich die Geräte und übernehmen deren komplettes Management selber.

Sind die techn. Voraussetzungen für die Umsetzung einer Smart-Store-Strategie gege-
ben? In welchen Bereichen besteht noch Handlungsbedarf?
in Prozent

Bandbreite (extern) 52

Netzwerke (intern) 30

Kunden WLAN 61

Mitarbeiter WLAN 36

Mitarbeiter Devices 57
Steuerungsplattform für
Smart-Store-Anwendungen 50

IT-Sicherheit 48

Weitere 2

n = 44 Quelle: EHI

Wie sind Ihre Erwartungen an Ihre Lieferanten hinsichtlich Steuerung, Wartung und Aus-
wertung der Nutzungsdaten im Store befindlicher Automaten und Geräte?
in Prozent

Wir wünschen uns ein Full-Service-Paket


des Dienstleisters inklusiv Datenanalyse 18

4
Wir wünschen ein Full-Service-Paket,
aber die Datenhoheit bleibt bei uns 39

Wir erwerben die Geräte. Steuerung, Wartung


und Datenanalyse machen wir selber 34

Andere 9

n = 44 Quelle: EHI

19 EHI Retail Institute


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Smart Store

Intelligent Edge – Die nächste Evolutionsstufe


Das Internet der Dinge gehört zusammen mit künstlicher Intelligenz zu den Schlüs-
seltechnologien für Unternehmen, um ihre digitale Transformation voranzutreiben.
Im Handel bieten IoT- und KI-Technologien die Möglichkeit, die Vorteile des Online-
handels auch im Offlinehandel zu realisieren.

Mit Verfügbarkeit der Cloud und zunehmender Ausbreitung der IoT-Geräte, wie Hand-
helds, Sensoren, Automaten etc., werden nicht nur zunehmend mehr Daten erzeugt,
sondern es wird auch der Bedarf an echtzeitbasierter, einfacher Datenanalyse wach-
sen. Dies hat zur Folge, dass die Analysefähigkeit, also die technologische Intelligenz,
näher an der Datenquelle benötigt wird, nämlich auf den IoT-Geräten.

Man spricht in diesem Fall von dem Konzept „Intelligent Cloud & Intelligent Edge“
oder auch Edge Computing. Hierbei werden Daten schon auf den IoT-Geräten vor-
analysiert und können auch dort prozessiert werden. Dies hat den Vorteil, dass IoT-
Lösungsarchitekturen vereinfacht und kostengünstiger werden sowie einen hybri-
den Betrieb oder Batchverarbeitung zulassen. Auch beim Edge Computing werden
die wesentlichen Analyseprozesse wie bspw. die Anwendung von KI schwerpunkt-
mäßig in der Cloud laufen („Intelligent Cloud“), aber mit Hilfe des „Intelligent Edge“
wird eine effiziente Vorbereitung und Ausnutzung möglich.

Mit Azure IoT Edge können sogenannte Edge-Geräte mit Funktionen für Advanced
Analytics und künstliche Intelligenz ausgestattet werden.

Beispiele für Edge-Computing-Szenarien im Handel:

   Echtzeit-basierte Szenarien:
Business-kritische Prozesse, die auf Echtzeit-Analysen basieren. Denkbar wären
hier in Zukunft minutendynamische und personalisierte Preise, ausgespielt auf
ESLs oder Smartphones und ausgelöst durch die Nähe eines Kunden, der über
seine Smartphone-App identifiziert wurde. Dabei würden die Preis-Kunde-Signale
im Intelligent Edge laufen, während die Kunden-Segmentierung und Preisbildung
vorab in der Intelligent Cloud prozessiert und den Edge-Geräten in regelmäßigen
Abständen zur Verfügung gestellt werden würde.

   Filialen/Läger mit instabiler oder kostenintensiver Cloud-Verbindung:


Je nach geografischer Lage variieren die Internet-Bandbreiten in Handelsfilialen
immer noch stark. Um dennoch eine flächendeckende Nutzung von IoT-Techno-
logien zu ermöglichen, kann hier Edge Computing eingesetzt werden.

   Regionen mit hohen Datenschutz-Anforderungen:


Mit Hilfe von Edge Computing lassen sich sensitive Daten vorprozessieren bevor
sie in der Cloud weiterverarbeitet werden. Bspw. lassen sich persönliche Kunden-
daten oder vertrauliche Daten hierdurch filtern.

20 EHI Retail Institute


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Smart Store

Für die Zukunft von IoT und KI im Handel heißt das: Die Technologie ist nicht nur ver-
fügbar, sondern auch erstmalig realistisch in Filialen oder Zwischenlägern einsetz-
bar mit überschaubarem Kosten- und Technologie-Aufwand sowie für große Unter-
nehmen skalierbar und sicher.

Ausschlaggebend ist nun die Kreativität unserer Kunden in Handel und der Konsum-
güterindustrie, welche neuen Ideen und Geschäftsmodelle sich hieraus ergeben.
Microsoft ist gerne beim Brainstorming dabei!

21 EHI Retail Institute


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Smart Store

Fazit und Ausblick


Die hier aufgeführte Smart-Store-Matrix soll dem Leser einen abschließenden Über-
blick über Status quo und Potentiale einzelner Anwendungen geben.

Die Horizontale symbolisiert dabei den derzeitigen technologischen Reifegrad auf


einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (hoch), während die Vertikale nach derselben Sys-
tematik die aktuelle Investitionsrelevanz aufzeigt. Durch die Größe der Kreise wird
das Zukunftspotential abgebildet. Die Definition des Zukunftspotentials resultiert
dabei aus Expertengesprächen mit einigen Studienteilnehmern sowie der Einschät-
zung der Autoren der Studie.

Um das Lesen der Matrix zu erleichtern wurden die einzelnen Anwendungen den auch
in diesem Whitepaper verwendeten übergreifenden Rubriken zugeordnet:

Anwendungen der Rubrik Bestandsmanagement


Anwendungen der Rubrik Customer Tracking and Communication
Anwendungen der Rubrik Instore Operations
Anwendungen der Rubrik Smart Devices für Mtarbeiter

Smart Store Matrix


10
9
IoT-fähige Produktinfor-
Geräte im Click mationen
8 Store & Collect (QR-Code)
Auto-
Entwicklungsstand Technologie

matisierte Customer
7 Benachrichtigungen Tracking
Mitarbeiter Echtzeit- Personalisierung
6 Kommunikation Kunden
mit Kunden im Store
5 Click
& Reserve
Vollauto-
4 matisiertes Virtuelle
Store-Konzept Smart Umkleiden Kunden-
Home information Instore
3 auf Navigation
Roboter Echtzeit- Produktinfor- Mitarbeiter-
2 für Instore- Abbildung mationen Device
Prozesse der (Bilderkennung)
Bestände
1
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Investitionsrelevanz

Durch die Größe der Kreise wird das Zukunftspotenzial


(auf einer Skala von 1 bis 10) abgebildet. Quelle: EHI

Als Fazit lässt sich festhalten:


   Der Handel befindet sich, was die Umsetzung von Smart-Store-Konzepten an-
geht, inmitten einer Konzeptions- und Ausbauphase.
   Viele Themen wie zum Beispiel die Implementierung von Omnichannel-Prozes-
sen oder das Ausrüsten der Mitarbeiter mit leistungsfähigen Mobile Devices
sind vielfach bereits weit fortgeschritten.

22 EHI Retail Institute


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Smart Store

   Die Unternehmen arbeiten mit Nachdruck an der Einführung individualisier-


ter und personalisierter Kundenservices, die meisten Firmen befinden sich hier
aber noch in einem sehr frühen Stadium.
   Die in Interaktion mit dem Kunden-Smartphone angebotenen Services werden
in den nächsten Jahren stark zunehmen. Der Fokus liegt auf Instore-Navigati-
on, dem Zugriff auf Produktinformationen, ggf. auch per Bilderkennung und der
Kommunikation per Push Messaging.
   Die Instore-Kommunikation mit dem Kunden über Chatbots oder Messenger
steckt noch in den Kinderschuhen, könnte sich aber in den kommenden Jahren
stark ausweiten.
   Vollautomatisierte Store-Konzepte wie AmazonGo werden als durchaus realisti-
sche Ansätze für die Zukunft gesehen.
   Typische IoT-Anwendungen wie Smart Shelves sind bisher kaum im Einsatz, das
Interesse seitens des Handels ist jedoch groß.
   Der Einsatz von Robotern auf der Fläche wird als hochspannend betrachtet, bis-
her aber kaum umgesetzt.
   Das Monitoring im Store befindlicher Geräte ist ebenfalls weit fortgeschritten,
der Automatisierungsgrad oft aber noch gering.
   Die unzureichende flächendeckende Abdeckung leistungsfähiger Breitbandnet-
ze bleibt ein Problem. Der Handel feilt weiter am Ausbau freier Kunden-WiFi-
Verbindungen und an der Ausstattung des Filialpersonals mit Mobile Devices.
   Händler wünschen sich von ihren Lieferanten mehrheitlich Full-Service-Pake-
te für das Management im Store befindlicher Geräte. Die meisten Unternehmen
möchten dabei aber die Datenhoheit bei sich behalten.

23 EHI Retail Institute


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Anhang

Anhang
Autoren

Xenia Giese
Industry Solution Executive Retail & Consumer Goods
Microsoft Deutschland GmbH
Xenia.Giese@microsoft.com

Ulrich Spaan
Mitglied der Geschäftsleitung
EHI Retail Institute
spaan@ehi.org

Çetin Acar
Projektleiter Fachbereich IT
EHI Retail Institute
acar@ehi.org

Quellenverzeichnis
   CIO, 2016 - http://www.cio.com/article/3072132/it-skills-training/10-most-
in-demand-internet-of-things-skills.html#slide11
   Internet of Things Institute, 2016 - http://www.ioti.com/
iot-trends-and-analysis/top-10-reasons-people-aren-t-embracing-iot
   Top 25 Examples of the Internet of Things in Retail https://www.insider-trends.
com/top-25-examples-internet-things-retail/#ixzz518eoPmun
   How IoT is changing the future of retail https://www.insider-trends.com/
how-the-iot-is-changing-the-future-of-retail/
   https://www.microsoft.com/de-de/internet-of-things/retail
   https://www.microsoft.com/en-us/internet-of-things/retail
   https://www.microsoft.com/en-us/iot-central
   https://www.microsoft.com/en-us/internet-of-things/intelligentedge

24 EHI Retail Institute


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Anhang

Über das EHI


Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel
und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk um-
fasst rund 800 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterin-
dustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären
und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen
wurde 1951 gegründet. Präsident ist Götz W. Werner, Geschäftsführer ist Michael
Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverban-
des und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN)
in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die
EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die
EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik
vorgestellt werden, sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.

Weitere Informationen über das EHI finden Sie unter www.ehi.org

Über Microsoft
Microsoft als weltweit führender Hersteller von Standardsoftware, Services und Lö-
sungen hilft Menschen und Unternehmen, ihr Potenzial voll zu entfalten. Einzelhändler
und Markenhersteller nutzen die digitale Transformation, um im Wettbewerb zu beste-
hen. Durch die Lösungen von Microsoft können Einzelhändler ihre Erkenntnisse aus
der digitalen Welt mit denen aus dem stationären Handel kombinieren, um für perso-
nalisierte Kundenerlebnisse, motivierte Mitarbeiter und effiziente Prozesse zu sorgen.

Kontaktdaten
Walter-Gropius-Str. 5
80807 München
Deutschland
https://enterprise.microsoft.com/de-de/industries/retail-and-consumer-goods/

Ihr Ansprechpartner
Xenia Giese
Telefon: +49 221 80101056
Fax: +49 221 80101056
xenia.giese@microsoft.com

25 EHI Retail Institute


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Impressum

Herausgeber:
EHI Retail Institute GmbH,
Spichernstraße 55, 50672 Köln,
Tel.: +49 221 57993-0,
Fax: +49 221 57993-45
info@ehi.org, www.ehi.org

Kontakt:
Çetin Acar
Projektleiter Fachbereich IT
Tel.: +49 221 57993-12
acar@ehi.org

Ulrich Spaan
Mitglied der Geschäftsleitung
Tel.: +49 221 57993-23
spaan@ehi.org

Copyright© 2018
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie
der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck,
Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung
des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbei-
tet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Haftungsausschluss:
Das EHI Retail Institute versucht mit größtmöglicher Sorgfalt, in dem vorliegenden
Whitepaper richtige, vollständige und aktualisierte Informationen zur Verfügung zu
­stellen. Fehler können jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Das EHI Retail
Institute übernimmt daher keinerlei Haftung oder Garantie für die Richtigkeit, Voll-
ständigkeit, Qualität und/oder Aktualität der veröffentlichten Informationen, es sei
denn, die Fehler wurden vorsätzlich oder grob fahrlässig begangen. Dies betrifft so-
wohl ­materielle als auch immaterielle Schäden Dritter, die durch die Nutzung des
Informations­angebots verursacht werden.

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