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Chemie Band 1

Grundlagen, Stoffumwandlung,
Thermodynamik und Kinetik

2. aktualisierte Auflage

www.medHearn.de ®
Autor·in: Or. Waltraud Haberber-ger

Her-ausgebef':
MEOI-LEARN
Bahnhofstr aBe 26b. 35037 Marburg/ Lahn

Her'stellung:
MEOI-LEARN Kiel
Olbrichtweg 11. 24145 Kiel
Tel: 0431/78025-0 Fax: 0431/78025-27
E-Mail: r"edaktion@medi-Iearnde. wwwmedi-Iearn de

Verlagsr-edaktion: Dr Waltraud Haberber"ger', Jens Plasger, Christi an Weier" Tobias Happ


Fachlicher Beirat: Jens-Peter Reese
Lektorat: Jan-Peter Wulf
Gr'afiker': [rina Kart or' Günter Körtner Alexander' oospil, Christine Marx
Layout und Satz: Kjel! Wierig und Angelika LehJe
I!lustr'ation: Daniel Lüdeling. Rippenspreizer' com
Druck: Druckerei Wenzel. Mar"burg

2 Auflage 200B

Teil 1 des Chemiepaketes, nur im Paket erhältlich


ISBN-13: 978-3-93BB02-44-1

© 200B MEDI-LEARN Verlag Marburg

Das vorliegende Wer-k ist in al! seinen Teilen urheber-f'echtlich geschützt Alle Rechte sind vorbehalten. insbe-
sondere das Recht der' Uber-setzung. des Vortrags. der Repr-oduktion. der- Vervielfältigung auf fotomechani-
schen oder anderen Wegen und Speicherung in elektr'onischen Medien
Ungeachtet der' Sor·gfalt. die auf die Er·stellung von Texten und Abbildungen verwendet wurde. können weder
Verlag noch Autor- oder- Herausgeber' für- mögliche Fehler und deren Folgen eine jur"istische Verantwortung
oder irgendeine Haftung übernehmen

Wichtiger Hinweis für alle Leser


Die Medizin ist als Naturwissenschaft ständigen Veränderungen und Neuerungen unterwor-fen Sowohl die For-
schung als auch klinische Erfahrungen führen dazu dass der Wissensstand ständig erweitert wird Dies gilt insbe·
sondere für medikamentöse Ther-apie und andere Behandlungen Alle Dosierungen oder Angaben in diesem Buch
unterliegen diesen Veränder ungen
Obwohl das MEDI-LEARN-Team gr-ößte Sor-gfalt in Bezug auf die Angabe von Dosier'ungen oder Applikationen hat
walten lassen. kann es hier'für keine Gewähr übernehmen Jeder Leser ist angehalten durch genaue Lektüre der
Beipackzettel oder Rücksprache mit einem Spezialisten zu überprüfen. ob die Dosierung oder die Applikationsdauer
oder -menge zutrifft Jede Dosier"ung oder- Applikation er"folgt auf eigene Gefahr' des Benutzer·s Sollten Fehler
auffallen. bitten wir" dringend darum. uns darüber in Kenntnis zu setzen
Vorwort 1111

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser


da ihr euch entschlossen habt den steinigen Weg zum Medicus zu besehr'eiten. müsst ihr' euch früher oder
später' sowohl gedanklich als auch pr-aktisch mit den wirklich üblen Begleiterscheinungen dieses ansonsten
spannenden Studiums auseinander setzen z B dem Physikum
Mit einer Dur'chfallquote von ca 25(!/o ist das Physikum die unangefochtene Nummer eins in der Hitliste der-
zahlr'eichen Selektionsmechanismen
Grund genug für' uns, euch durch die vorliegende Skriptenreihe mit insgesamt 30 Bänden fachlich und lern-
strategisch unter die Arme zu greifen Die 29 Fachbände beschäftigen sich mit den Fächern Physik Physio·
logie Chemie Biochemie. Biologie Histologie Anatomie und Psychologie/Soziologie Ein gesonderter- Band
der- MEDI-LEARN Skriptenreihe widmet sich ausführlich den Themen Lernstrategien, Me-Techniken und
Prüfungsr hetorik
Aus unserer langjährigen Arbeit im Bereich professioneller Prüfungsvorbef'eitung sind uns die Probleme der
Studenten im Vorfeld des Physikums bestens bekannt Angesichts des enormen Lernstoffs ist klar. dass nicht
1 OO~O jedes Prüfungsfachs gelernt werden können Weit weniger klar' ist dagegen, wie eine Minimier'ung der
Faktenflut bei gleichzeitiger' Maximierung der' Bestehenschancen zu bewerkstelligen ist
Mit der- MEOI-LEARN Skriptenreihe zur- Vorbereitung auf das Physikum haben wir' dieses Pr'oblem fur- euch ge-
löst Unsere Autor'en haben durch die Analyse der- bisherigen Examina den examensr-elevanten Stoff fÜf' jedes
Pr'üfungsfach her-ausgefiltert, Auf diese Weise sind Skripte entstanden. die eine kurze und pr'ägnante Dar-stel-
lung des Pr'Üfungsstoffs liefern
Um auch den mündlichen Teil der Physikumsprüfung nicht aus dem Auge zu verlieren, wurden die Bände jeweils
um Themen er'gänzt, die für die mündliche Pr-Ufung von Bedeutung sind
Zusammenfassend können wir- feststellen_ dass die Kenntnis der- in den Bänden gesammelten Fachinfof'-
mationen genügt, um das Examen gut zu bestehen "'"~"
Grundsätzlich empfehlen wir' die Examensvorber'eiwng in drei Phasen zu gliedern Dies setzt voraus,
dass man mit der Vorbereitung schon zu Semesterbeginn [z B im Apr'il für- das August-Examen bzw im
Oktober' fur- das März-Examen] startet, Wenn nur- die Semesterferien für die Examensvar-ber'ei-
tung zur- Verfügung stehen, sollte dir'ekt wie unten beschrieben mit Phase 2 begonnen werden

• Phase 1: Die erste Phase der Examensvorber'eitung ist der Erar·beitung des Lernstoffs gewidmet Wer' zu
Semesterbeginn anfängt zu lernen hat bis zur- schriftlichen Prüfung je drei Tage für' die Erar'beitung jedes
Skriptes zur' Verfügung Möglicherweise werden einzelne Skr-ipte in weniger Zeit zu bewältigen sein. dafür
bleibt dann mehr' Zeit für- andere Themen oder' Fächer- Währ'end der Erarbeitungsphase ist es sinnvoll_ ein-
zelne Sachverhalte durch die punktuelle Lektüre eines Lehrbuchs zu ergänzen AlIer'dings sollte sich diese
punktuelle Lektüre an den in den Skripten dargestellten Themen ar'ientieren!
Zur Festigung des Geler-nten empfehlen wir- bereits in dieser- ersten Lernphase themenweise zu kreuzen
Während der Arbeit mit dem Skr-ipt Chemie sollen z B beim Thema "Aufbau und Eigenschaften der Materie'
auch schon Prüfungsfragen zu diesem Thema bearbeitet werden Als Fr'agensammlung empfehlen wir- in
dieser Phase 1 die "Schwar-zen Reihen" Die jüngsten dr'ei Examina sollten dabei jedoch ausgelassen und für
den Endspurt [= Phase 3J aufgehoben werden

Phase 2: Oie zweite Phase setzt mit Beginn der Semesterferien ein Zur Festigung und Vertiefung des
Gelernten empfehlen wir. täglich ein Skript zu wieder-ho!en und parallel examensweise das betr'effende
Fach zu kreuzen Während der Bearbeitung der Chemie (hierfür' sind zwei bis drei Tage vorgesehen) emp-
fehlen wir-, alle Chemiefragen aus drei bis sechs Altexamina zu kr euzen Bitte hebt euch auch hier' die dr-ei
aktuellsten Examina für' Phase 3 auf

Phase 3: In der drit.ten und letzten Ler-nphase sollten die al<tuellsten drei Examina tageweise gel<reuzt
werden Pr'aktisch bedeutet dies, dass im tageweisen Wechsel Tag 1 und Tag 2 der- aktuellsten Examina
bearbeitet wer-den sollen

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W
lvi Vorwort

Im Bedarfsfall können einzelne Prüfungsinhalte in den Skripten nachgeschlagen werden

• Als Vorbereitung auf die mündliche Prüfung können die in den Skripten enthaltenen 8a5ies für s MUnd-
liehe" wiederholt werden Wir haben in den kleinen Fächern die Themen als Basies für das Mund liehe
aufgeführt, die erfahr'ungsgemäß auch in den großen Fächern mündlich gefragt werden

Wir wUnschen allen Leserinnen und Leser-n eine erfolgreiche PrUfungsvorber-eitung und viel Glück für das
bevorstehende Examen!

Euer MEDI-LEARN-Team

Online-Service zur Skripten reihe


Die mehrbändige MEOI-LEARN Skriptenr'eihe zum Physikum ist eine wertvolle fachliche und
lernstrategische Hilfestellung, um die berüchtigte er-ste Prüfungshürde im Medizinstudium
sicher' zu nehmen
Um die Arbeit mit den Skripten noch angenehmer zu gestalten, bietet ein spezieller
On!ine-Bereich auf den MEOI-LEARN Webseiten ab sofort einen erweiterten Service
Welche erweiterten Funktionen ihr' dort findet und wie ihr damit zusätzlichen Nutzen
aus den Skripten ziehen könnt, möchten wir euch im Folgenden kurz er'läutern

Volitext·Suche über' alle Skr'ipte


Sämtliche Bände der' Skr'iptenreihe sind in eine VoJltext-Suche integr-iert und bequem online rechef'chier-bar:
Ganz gleich_ ob ihr- fächerüber-greifende Themen noch einmal Revue passieren lassen oder' einzelne Themen
punktgenau nachschlagen mächtet: Mit der Vo!ltext-Suche bieten wir euch ein Tool mit hohem Funktionsum·
fang. das Recher'che und Rekapitulation wesentlich erleichtert

Digitales Bildarchiv
Sämtliche Abbildungen der- Skriptenreihe stehen euch auch als hochauflösende Gr'afiken zum kostenlosen
Down load zur Verfügung Das Bildmaterial liegt in höchster' Qualität zum großformatigen Ausdruck ber'eit So
könnt ihr- die Abbildungen zusätzlich beschriften. farblich mar'kier-en oder- mit Anmerkungen versehen Ebenso
wie der Volltext sind auch die Abbildungen über- die Suchfunktion f'echerchier-baf

Err'ata·Liste
Sollte uns tr'otz eines mehrstufigen Systems zur- Sicherung der- inhaltlichen Qualität unserer Skr'ipte ein Fehler
unter'laufen sein_ wird dieser- unmittelbar' nach seinem Bekanntwer-den im Inter'net veröffentlicht Auf diese
Weise ist sicher- gestellt, dass unser'e Skripte nur fachlich kor rekte Aussagen enthalten auf die ihr' in der
Prüfung ver'lässlich Bezug nehmen könnt

Den Onllneber'elch zur Sl<rlptenr'eihe findet ihr' unter www,medHearn.dejskr'ipte


Inhalisverzeichnis Iv
1 Naturwissenschaftliche Grundlagen 1

1 1 Einheiten 1

12 Chemisches Rechnen 1
121 Or eisatz und Hochzahlen 1
122 Mischungskreuz 3

2 Aufbau und Eigenschaften der Materie 4


21 Atombau 4
21 1 I<ernladungszahl/Ordnungszahl/Protonenzahl 4
2 12 Elektronen 4
2 13 Neutronenzahl 4
21 4 Relative Atommasse/Massenzahl 4
215 Ruhemasse 5

2 .2 Chemische Elemente 5
221 Nuklide 5
222 Isotope 5

2 .3 Periodensystem der Elemente 6


23 1 Gesetzmäßigkeiten in Perioden und [Haupt-]Gruppen 6
232 Hauptgruppenelemente 7
233 Nebengruppenelemente 7

2.4 Stoffmengen 8

2 5 Konzentrationsangaben 8

26 Stoffmassen/molare Massen 9

2.7 Bindungsarten 11
271 Atornbindung 11
272 Koordinative Bindung/I<ornplexbindung 12
273 Ionenbindung 13
274 WasserstoffbrlJckenbindung 13
27 5 Van·der-Waals-Kräfte 14
276 Hydrophobe Wechselwir kungen 14
27 7 Ubersichtstabelle Bindungsarten 15
VII Inhaltsverzeichnis

3 Stoffumwandlungen 16

3 .1 Homogene Gleichgewichtsr'eaktionen 16
311 Chemisches Gleichgewicht 19
31 2 Gleichgewichtskonstante/Massenwir'kungsgesetz 19

32 Heterogene Gleichgewichtsreaktionen 20
321 Stoffgemische 20
322 Ner nst·Verteilungsgesetz 21
323 Diffusion 21
324 Osmose/osmotischer Druck 21
325 Donnan·Gleichgewicht 22
326 Dampfdruck 22

3.3 Salze 23
331 Löslichkeit 23
332 Löslichkeitsprodukt 23

3.4 KomplexejMetalikomplexe 24
341 Koordinationszahl 24
342 Chelatkomplexe 25
343 Ligandenaustauschr'eaktionen 26

3.5 Säuren und Basen 27


351 Stärke von Säuren und Basen 2B
352 pH·Wert·Berechnung 30
353 Titration 33

3 .6 Redoxr'eaktianen 38
361 Dxidationsstufen/ ·zahl 38
362 Spannungsr-eihe 40
363 Nernst·Gleichung 42

4 Thermodynamik/Energetik 44

4 .1 t.H und t.G 44


41 1 6G als Tr iebkraft einer Reaktion 45
412 Gleichungen mit 6G 45

4.2 Energieprofile 46

4.3 Gekoppelte Reaktionen 47

4.4 Fließgleichgewicht 48
Inhalisverzeichnis I VII

5 Kinetik 51
5.1 Reaktionsor'dnung 51
51 1 Reaktionen 1 Ordnung 51
512 Reaktionen 2 Ordnung 52

5.2 Geschwindigkeitskonstante k 53

5.3 Geschwindigkeitsbestimmender Teilschritt 53

5.4 Enzyrnkinetik 54
541 Michaelis·l(onstante [= I(M) 54
542 Maxirnalgeschwindigkeit [= v"'iJ.( ) 55

Index 57

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Einheiten 11

1.2 Chemisches Rechnen


1 Naturwissenschaftliche Der Exkurs in die Mathematik beschränkt sich
Grundlagen auf die folgenden, fül das schriftliche Examen
relevanten Themen:
o Dreisatz,

Dieses fächerübergreifende Kapitel beschränkt o Kopfrechnen mit Hochzahlen und


sich auf die prüfungsrelevanten Aspekte der o Mischungskreuz

zwei Themen "Einheiten" und "chemisches \Venn man diese drei inklusive der Grundre~
Rechnen" Bei Zeitknappheit kann man am ehes- chenarten (wie Addieren, Multiplizieren etc,)
ten auf den Abschnitt "Mischungskrcuz" ver- beherrscht und Gleichungen autlösen Y€AHJI
zichten Dreisatz und Hochzahlen werden da- kann, ist man bereits in der glücklichen \--
gegen sehr häufig gefragt und sollten unbedingt Lage die Rechenaufgaben der Chemie 11

behen seht werden fehlerfrei zu lösen

Ubr'igens ... 1.2 1 Dreisatz und Hochzahlen


Die hier nicht aufgeführten Grundlagen sind Diese beiden Kandidaten gehören zu den Ever~
direkt den jeweiligen Kapiteln zugeordnet greens des schriftlichen Examens und sind wich-
tige Grundlagen aller Naturwissenschaften Zum
sicheren Verständnis werden sie daher Schritt' für
1.1 Einheiten Schritt erläutert
In den natunvissenschaftlichen Disziplinen be- Beginnen wir mit dem Dreisatz: Das Prinzip des
gegnet man häufig den dezimalen Vielfachen Dreisatzes lässt sich wohl am besten an einem
von Einheiten Neben den im Alltag gebräuch- Beispiel aus dem Alltag veranschaulichen
lichen Einheiten wie Liter (z B Bier ,) oder kg
(z B Körpergewicht.) beschäftigt sich die Me-
dizin vor allem mit sehr kleinen Mengen, wie
Milliliter oder Mikroliter (z,B, Blut ) und sehr
großen Zahlen, wie 10 11 oder sogar .I
.(
10" (z ß Zellen .)
Folgende Zuordnungen von Vor-
silbe und Zehnerpotenz sollten
daher bekannt und in der Prü-
fung auch parat sein:

Mikro 10 6 iJ IJI [Mikr'oliter J

Milli 10' m mg (Milligramm J

Centi 10' c cm (Zentimeter)

Hekto 10'(=1ooJ h hl (Hektoliter]

Kilo 10' (= 1000J k km (Kilometer]

Mega 105 (= 1000000J M MW (Megawatt]

Giga 10'(= 1000oo0oo0J G G8 (GigabyteJ

Tabelle 1: Dezimale Vielfache der Einheiten

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2 I Naturwissenschaftliche Grundlagen

Jetzt \vird es etwas komplizierter. Es folgt die


Frage: 'Nenn 1 kg Birnen 2 € kosten, was kos;.. Kombination aus Dreisatz mit Hochzahlen
ten dann 2,5 kg?

Lösung mit Dreisatz: Frage: '''fenn 2 Liter Lösung 10-}


.l.!s!L _ 2,5kg Die Gleichung \vird Teilchen enthalten, wie \riele Teilchen
2€ - x aufgelöst nach x: befinden sich dann in 500'1-11?

nachdem Kürzen steht Lösung mit Dreisati:


x= 2,5J4'2€
% noch da: --ö2:..:L:::i:::te.:.r~ _ 500 >,I
3
10- Teilchen x Teilchen
x~
2.5·2€
1 Auch hier sollten zunächst die Volumenein-
was dann x = 5 € macht. heiten vereinheitlicht \verden:

2 Liter ~ 2000 ml und 500 pi ~ 0,5 ml.


1m Physikulll sehr beliebt sind diese Art von Fra M
Dann kallll man die Gleichung nach x auflösen:
gen mit NaCI statt Birnen
0,5 ml . 10" Teilchen
x==
Frage: Wie viel Kochsalz muss man zur Herstel:.. 2000 ml
Jung von 3 Litern einer physiologischen Koch;,. nach dem Kürzen stehtda:
salz!ösung (0,9 (%Jige NaCI-Lösung) aus\viegen?
x~ 0,5 '10" Teilchen
Zur Beantwortung dieser Frage muss man 2000
wissen, was sich hinter dem Ausdruck
,,0,9 [~)ig" verbirgt: 0,9 [X, bedcutet 0,9 g in 100 Rechnen mit Hochzahlen:
ml (da % das Symbol ist für Prozent = pro cent 0,5· 10-:; Teilchen sollen noch durch 2000
~ pro 100) (== 2 . 10 3) geteilt wen:len~Alldieser Stelle muss
man wissen, dass ' man" zum Dividieren 'von
Lösung mit Dreisatz: Potenzen die Hochzahlen voneinander ab-
0,9g x zieht und diedavorstehendell Zahlelldurch-
100 ml ~ 31 einander'teilt.

Da zwei verschiedene Volumeneinheiten re:" Dal0-J -(+Jl=10-(,und o!t = 0,25 sind,


chentechnisch unpraktisch sind, wird hier um- ergibt sich für
gerechnet in Milliliter: 3 I == 3000 mL Anschlie-'
x ~ 0,5' 10" Teilchen
ßend löst man die Gleichung nach x auf:
2 ·10'
_ 3000 ml 0,9 g
x- 100 ml die Anzahl' von 0,25 ·10·r. Teilchen oder anders
dargestellt:
nach dem Kürzen steht da noch:

30 0,9 g 2,5 10" Teilchen.


x=
1
lind das sind 27 g (und eiIl Punkt
mehr im Physikum), Ubrigens ...
Entsprechend gilt. dass Potenzzahlen miteinan-
Anhvort: Zur Herstellung von 3 Litern einer der multiplizier't werden indem man die Hoch-
zahlen addiert. z B 105 10'7"" 1 0 5 <[.71 ::;: 10.2
physiologischen Kochsalzlösung (0,9 IYclige
Stehen noch Zahlen vor den Potenzzahlen
NaCI-Lösung) muss man 27 g Kochsalz auswie-
so werden d~ese miteinander multipliziert
gen 28 [2 10' J {5 lO'J = 2 5 10"'"
=1010 2 ::;:10- 1
Chemisches Rechnen 3

Soll die Wur zel aus einer Potenz gezogen wer~


den so wir cl die Hochzahl durch zwei geteilt.
28 \110 8 "- 10'1 '1 Daher ergibt sich für Tl =C""li- C1 = 0,1 Teile
:~t :.
Im umgekehrten Fall potenziert man eine .~~ Ausgangslösung , T. 1 = C 1·.-C..
",tl = 0' 15. Teile Ver-
Potenzzahl ,indem. man ihr,e Hochzahl mIt :.:\~_ öil.::'> dünnungslösung.
zwei multipliziert z 8 10::;';;;;; 1 0 5 -.t:(.; ca::>
/ ~,--Z;
Setzt man die bei den Anteile in Relationzu-
12 2 Mischungskr'euz einander ergibt sich das Verhälhlis 1: 1,5 oder
Das ivlischungskreuz ist ein praktisches Hilfsmit- - weil ganze Zahlen bevorzugtwerden-2: 3.
tel zur Berechnung von Konzentrationsangaben; Um aus einer Lösung mit der Konzentration
z B beim Verdünnen von Lösungen 2,5 mg/mI eine Lösung mit der Konzentration
0,1 mg/mi zU erhalten, muss man also 2 Teile
Hierzu folgende Beispielaufgabe: Ausgangslösung mit 3 Teilen LösUngsmittel
mischen, Oder in Millilitern ausgedrückt:
\Venn in einer Lösung pro Milliliter 0,25 mg
eines Stoffes gelöst sind, wie viele Milliliter 2 ml der Ausgangslösung mit 3 ml des Lö~
Lösung müssen dann mit' dem Lösungsmit- sungsmittels.
tel gemischt werden; um nUr noch 0,1 nig des
Stoffes pro Milliliter zu haben? NUt anderen
\Vorten, wie viele' Milliliter Ausgangslösung
müssen mit dem Lösungsmittel' gemischt Ubrigens ...
werden um die Konzentration des Stoffes von In der als Vorbild dienenden Examensfrage
0,25mg/ml auf 0,1 mg/mI zu senken? wurde danach gefragt, für welche Zahlen n und
m sich die Endkonzentration 0.1 mgj ml er gibt
wobei n für n ml Ausgangslösung und m für' m
ml des Lösungsmittels stand Als Lösungsmög-
!ichkeiten standen zur Verfügung:
n:::; m "" 0,25
n:::; 2 m "" 3
n=2 m""5
n:.3 m=2
n"'5 m.:2
Oie r ichtige Antwort war Möglichkeit 2
Abb.1: Mischungskreuz
mitn=2undm=3

C, "' Konzentration der Aw;g;lrigsW~lülg


C; '" Konzelltrati6ndi:-'f VCHHinnurigsli\StHlg
ge\\'[in~chtc Endkollzl'nlrilti(ln
Ti '" Vo!timen!eil der AiJsgangsliisung
T; '" \\,lullwn!eil def VerdliJl!ülllg~liisllllg

Die höhere Konzentration wird Cl' die nied


rigere C~ genannt. Anschließend werden übe
Kreuz die Differenzen CI - C,"11 und C':"ll - C1
gebildet. Ergebnis sind diezu verwendenderi
Volumen teile von·Verdünnungs:.. (= T~)und
Ausgangsläsung (= Tl)'; ~

lösungsweg für unser Beispiel:


Cl := 0,25 mg/mi, C~= 0 (da es sich umreines
Lösungsmittel handelt) und C~()ll:= 0,1 mg/ml.

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(?\,
4 I Aufbau Lind Eigenschaften der Materie

2.1 .1 Kernladungszahl/Ordnungszahl/
2 Aufbau und Eigenschaften Protonenzahl
der Materie Diese drei Begriffe werden synonym verwendet
Die Zahlen geben an, wie viele Protonen - und
damit positive Ladungen - sich im Atomkern
Hinter diesem - zugegebenermafSen recht tro~ befinden
ckell klingenden - Ti tel verbergen sich einige
der wichtigsten chemischen und biochemischen 2 1 2 Elektronen
Grundlagen Mit ihrer Kenntnis ist In einem Atom entspricht die Ordnungszahl
es möglich, sich das Lernen vieler YfAU 11 auch der Anzahl von Elektronen
Details zu ersparen Denn: Ist das \" Jedes Elektron sucht sich einen Partner, mit dem
Prinzip erst mal begriffen, lassen sich zusammen es ein Orbital (= Ort mit hoher Auf-
die nötigen Fakten einfach daraus ab- enthaltswahrscheinlichkeit für Elektronen) be-
leiten zieht Bei Atomen mit ungerader Elektronenzahl
bleibt "am Ende" ein Elektron allein in seinem
Im Einzelnen gehl es in diesem Abschnitt um Orbital sitzen Solch ein ungepaartes Elektron
• den Aufbau eines Atoms, ist sehr reaktions freudig Daher werden Atome
• die l~rage: Was ist ein chemisches Element?, und Moleküle mit mindestens einem partnerlo-
• das Periodensystem, sen Elektron auch als Radikale bezeichnet Das
• den Begriff Mol und wo er überall eine Rolle kann man sich ganz gut merken: Wer von uns
spielt sowie würde nicht radikal, wenn man ihm einfach sei-
• die Bindungsarten innerhalb lind zwischen nen Partner wegschnappt oder er gleich gar kei-
chemischen Substanzen nen abbekommt
Beispiele für Radikale sind:
• Stickstoffmonoxid (= NO, Substanz zur Envei-
2.1 Atombau terung der Herzkranzgefäße)
Ein Atom besteht aus drei Arten kleinerer Teil- • Wasserstoffatome (enthalten nur ein Elektron
chen Dies sind die und das ist daher gezwungenermaßen linge-
• positiv geladenen Protonen, paart)
• neutralen Neutronen und
• negativ geladenen Elektronen 2 .1.3 Neutronenzahl
Protonen und Neutronen befinden sich im Atom- Die Anzahl der Neutronen kann nach folgender
kern, die Elektronen in der Atomhülle Gleichung berechnet werden: Neutronenzahl :=.
relative Atommasse - Ordnungszahl

2 1.4 Relative Atommasse/Massenzahl


'11
Diese zwei Begriffe werden synonym gebraucht
und geben das Gewicht eines Atoms an DeI
Kem--\-- Zahlenwert ist die Summe der Protonen plus
Neutronen
Die Elektronen sind so leicht, dass sie kaum Ein-
Abb 2: Atombau Heliumatom nuss auf das Gesamtgewicht eines Atoms haben
und daher bei der relativen Atommasse vernach-
Da ein Atom nach aufsen hin elektrisch neutral lässigt werden
ist, hat es genauso viele Protonen im Kern wie
Elektronen in der Hülle Ubr·igens ...
Im Gegensatz zur Atommasse mit der- Einheit
u ist die relative Atommasse dimensionslos Ihr
Zahlenwert ist aber der gleiche
Chemi sche Elemente I5

2 .1. 5 Ruhemasse Beis piel'. !Je


"
Wird nach der Ruhemasse gefragt, so geht es e
• das steht für das Elemen t Kohlens toff
ebenfalls lun das Gewicht eines Teilchens. Phy- • Kohlenstoff hilt immer die Ord nungszahl 6
sikunlsreleva nt wa ren bishe r: und damit 6 Protonen im Kern und 6 Elektro-
nen in seiner Hü ll e
• Die Massenzahl/relative Atomm<1sse von
e kcll1n variie ren In diesem Beispiel ~..' "
is t sie 13, was besagt, dass neben .~~
den 6 Platanen noch 7 Ne utronen im
Protonen 1 Kern vorkommen
• Das Element l~C enthä lt daher die
Neutronen gleiche Anzahl Neu tronen im Atomkern wIe
beispielsweise das Element I;N
Elektronen -0
2.2 1 Nuklide
Positronen -0
Ein Nuklid ist ein Atom(ke rn) mit einer bestimm~
Tabelle 2: Ruhemasse ver'schiedener Teilchen ten Protonen- und Ncutronenzahl (= bestimmten
I Ordnllngs- und Massenzahl) Im schriftlichen
Ein tl-Teilchen ist der Atomkern <'-- Examen w ird dieser Begriff häufig a ls Sy nonym
eines Heliumatoms Da Helium ·.~~~-'=11 fü r "Element" geb ra uch t.
zu den meis t gefragten Elemenlen n
gehört, sollte man sich se ine 2 2.2 Isotope
Zusammensetzung merken: 2 Ver schiedene Nuklid e eines Elements, also Stoffe
Neu tronen, 2 Protonen, 2 Elek- mit identischer Ordnungszahl/Kernladungszahl,
tronen (5 Abb 2, 5. 4) aber unte lschiedl icher Neuhonenzahl, nennt
Protonen lind Neu tronen sind die bereits vorge- man Isotope.
s tellten Ke mt eilchen der Atome Allfgrund der ei nheitlichen Ordnungszahlen
Ein Positron ist ein Teilchen, das beim rildioak- stehen Isotope <In g leiche r Stelle im Periodensys~
tiven Zerfall eines Protons en tsteht Es hat die tem Sind sie elektrisch neutral, so haben auch
gleiche RuhcJ1l<.15Se wie ein Elek tron Jsotope die gleiche Anzahl von Elektionen in
Daraus ergibt sich, dass ein u-Teilchen eine hö- ihren Elektr onenhüllen w ie Protonen im Kern
here Ruhemasse hat als ein Proton oder Neutron (v gl 21 2). Da sich jedoch ihre Ncutronenzahlen
und die wiederum schwel er als ein Elektron untersche iden, wei sen die Isotope ei nes Elements
oder Positron sind unterschiedlid1c Atommassen auf

(\-Zer·fall 'W ichtige Vertreter:


Beim U-ZCI fa ll w ird die O rdnungszahl des Mut- Wasse rstoffisotope: :H, ;H, ~ H
terkerns um 2 kleiner, da - wie der Name ver- Heliun1iso tope: ~Hc, ·~He
muten läss t - ein er-Teilchen (= Atomkern eines Kohlenstoffisotope: 1;,C, l~C, 1;,C
HeliumatoOls) den Kern eines anderen Atoms
verlässt. Die Massenzahl verringert sich dabei M ERKE:
u m 4, da Helium ja nodl über 2 gewidl tige Neu- Isotope haben die gleichen Ordnungszahlen/ Kern·
tronen verfügt ladungszahlen, aber unterschie dliche Atommassen

2.2 Chemische Elemente


Ei n Element is t ein Stoff aus Alomen gleicher Ord-
nungsza hl/Kern lad un gszah l Die symbolische
Schreibweise beinhaltet ein bis zwei Buchs taben,
die Ordnungsza hl und die Massenzahl Die Ord-
nungszahl ist tiefgestellt, die Massenzahl hod,

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6 I A.ufbau und Eigenschaften der Materie

Ubr'igens, .. befinden, die kreisförmig um den Atomkern he-


Unter Radioisotopen versteht man die rum angeordnet sind
instabilen Isotope eines Elements die spontan
unter Emission radioaktiver Strahlung zerfallen
Physikumsr'elevante Radioisotope sind: Schalen ..
~O::::--J

r~:~:::~~·("· ""~, ~Ifj",~ Valenzelektronen


Iod isotop ml " "
Es sind also keinesfalls alle Isotope
radioaktiv

Kern
2,3 Periodensystem der Elemente
Die Zusammenstellung der Elemente nach den
Ordnungsprinzipien "Kernladungszahl" und Abb 4: Schalenmodell
"ähnliche chemische Eigenschaften" wird Peri-
odensystem genannt Im Periodensystem sind Die Pcriodennummcl gibt dabei die Zahl dei
die Elemente ohne Ausnahme nach steigender Schalen eines Elements an Innerhalb einer Peri-
Kernladungszahl/Ordnungszahl geordnet Ele- ode nimmt die Elektronegativität der Elemente
mente mit ähnlichen Eigenschaften sind in Grup~ von links nach rechts zu, innerhalb einer Gruppe
pen zusammengefasst (= stehen untereinander) von oben nach unten ab
Doch auch die Perioden (= "Zeilen" des Perio~ Der sehr wichtige Begriff Elektronegativität
dens)'stems) weisen einige Gesetzmäßigkeiten (= EN) beschreibt die Fähigkeit eines Atoms,
auf, die das Lernen von Eigenschaften und Re- Elektronen anzuziehen. Dabei gilt: Je höher die
aktionsmustern - das z B zum Verständnis der Elektronegativität eines Atoms, desto stärker
Biochemie notwendig ist - wesentlich erleichtern zieht es Elektronen an
(s Abb 3) Umgekehrt verhält es sich mit dem metallischen
Charakter: Je leichter ein Atom Elektronen abge-
2.3.1 Gesetzmäßigkeiten in Per-jaden und ben kann, desto stärker ist sein metallischer Cha-
[Haupt-JGruppen rakter Diese Eigenschaft korrespondiert auch
Die Elemente einer Gruppe haben alle die glei- mit dem Atomradius: Je größer der Atomradius,
che Anzahl Valenzelektronen Unter Valenz~ desto stärker der metallische Charakter eines
elektronen versteht man die 1-8 Außeneiektw- Atoms
nen eines Atoms, die verantwortlich sind für die
chemischen Eigenschaften eines Elements Hier-
zu muss man wissen, dass sich -laut Schalenmo-
dell- die Elektronen in der Atomhülle in Schalen

Haupt- und Nebengruppen


-,-----------,... Hauptgruppen

Sc1iVCr

Lii I.= Hauptgruppen ( I·VIII) c=:J = Nebengruppen


Abb 3: Ausschnitt aus dem Periodensystem
Periodensystem der Elemente I 7

Hauotoruooe I bis VII


Besonders oft gefragt wurden bislang folgende
IElektronegativität I Periode
nimmt innerhalb einer
von linl(s Elemente:
nimmt innerhalb nach rechts zu,-==:::::::J 1 Hauptgruppe (= Alk;:dimelalle): H ("" \'Vasser-
" einer Hauptgruppe weil durch die höhere Kern- stoff), Na ("" Natrium), K (= Kalium)
von oben nach ladungszahl Elektronen 2. Hauplgruppe (= Erdalkalimetalle): Mg (= 1'v1a-
unten ab, stärker angezogen werden
da Elektronen der gnesium), Ca (= Kalzium)
' fernen Schalen nicht 4 Hauptgruppe: C (~ Kohlenstoff)
mehr so stark ange- 5 Hauptgruppe: N (" Stickstoff), P (" Phosphor)
zogen werden 6 Hauptgruppe: 0 (" Sauerstoff), S (: Schwefel)
7 Hauptgruppe (" Halogene): F (~ Fluor), CI
(" Chlur), I (~Iod)
nimmt innerhalb einer
Atomradius
Periode von links
Ionenradius nach rechts ab, o;!3;;:.=-
Übrigens".
Metallcharakter weil durch die höhere Kern-
Von dieser Auswahl sollte man die Stellung
im Periodensystem und auch innerhalb
nimmt innerhalb ladungszahl Elektronen
der Gruppen auswendig wissen da dies
einer Hauptgruppe näher zum Kern gezogen
Rückschlüsse auf ihre chemischen
g
g
ß von oben nach
unten zu,
werden

weil neue (ferne) Schalen mit


Eigenschaften und mögliche Reaktions-
muster sowie Atommassen und Durch-
ID Elektronen besetzt werden messer erlaubt Diese Fakten werden
"- auch in der Biochemie gefr-agt

Abb 5: Gesetzmäßigkeiten in den Per'ioden und (Haupt-)


Gruppen

r~:::~"~~:,"::::::::~ ~ c
Q)

o
2.3.2 Hauptgruppenelemente
Die Elemente einer Gruppe haben alle die glei- Q)

che Anzahl an Valenzelektronen/Außenelekt- CL


ronen und daher auch alle ähnliche chemische
Eigenschaften Von oben nach unten nimmt ihre
Atommasse und ebenso ihr Atomradius zu
Die biochemisch wichtigen Hauptgruppenele- Abb 6: Physikumsr'elevante Elemente im Per'iadensystem
mente C (~ Kohlenstoff), N (= Stickstoff) und P
(=. Phosphor) stehen in der zweiten und dritten 2 3 .3 Nebengruppenelemente
Periode Besonderes Kennzeichen der Nebengruppenele-
mente ist, dass von einem Element zum anderen
Ubrigens ... innere Elektronenschalen (= d- oder f-Schalen)
Diamant Graphit und Fulleren sind in der Natur aufgefüllt werden Die äußeren Schalen wur-
vorkommende Stoffe die ausschließlich aus den also schon vor den inneren besetzt. In den
KOhlenstoff bestellen
Hauptgruppen dagegen werden die Schalen im-
mer von innen (= kernnah) nach außen gefüllt
An wichtigen NebengruppeneJementen solltet
ihr euch vor allem die Metalle einprägen Promi-
nentester Vertreter: das Eisen:::: Fe
8 I Aufbau und Eigenschaften der Materie

Ubr-igens ...
Aus den in diesem Kapitel dargestellten Gesetz- Frage: 1 Liter einer gesättigten Bariumsulfat..:.
mäßigkeiten lasst sich auch ableiten welche lösung· enthält· 4 .10. 5 molll Ba:!;:"; .Ionen: \tVie
Elemente Ionen ("'" geladene Teilchen z B Na'
viele Ba~~- Ionen enthält 1 Liter der Lösung
CI Btc s S 13J bilden [= Elektronen abgeben
ungefähr?
oder aufnehmen):
Ionen bilden die rendständigen Elemente das
sind die Mitglieder der Hauptgf'uppen 111 und VII Umfonnuliert: Wenn 1 Liter einer Lösung
sowie die Nebengruppenelementel:::: z B Fe Zn 4 · 10'~
Mol Teilche11 enthält, wie viele Teilchen
Co} Oie übrigen Elemente [z BeN 0] bilden (x) sind das dann? Oder anders ausgedrückt,
dagegen keine Ionen wie viele Teilchen sind 4; 10.5 Mol?
Der Grund für die Ionenbildung ist entweder
eine besonders starke Elektronegativitat (= VII
Mögliche Antworten: 10-'-" 10-" 10"', 10'-" 10's
Haupcgruppe mit negativ geladenen Ionen] ader
eine ausgesprochen schwache Elektr onegativi-
tat (= I 11 Hauptgruppe und Nebengruppen mit Lösung mit Dreisatz:
positiv geladenen Ionen] Ziel der Ionenbildung x 6 ·10"
ist es. 8 Valenzelektronen ('" 8 Außenelektr'o·
=
4· MollMol
nen OktettregeJ s 2 7 1 S 11 J zu erhalten
die Gleichung nachx aufgelöst:

2.4 Stoffmengen x = (4 - W') . (6' 10'-')


Hier genügt es, sich den Zusammen-
hang zwischen der Avogadro-Kon- Jetzt sollte man rioch wissen, 'wie man Potenz:-
stante (= 6,023 1O~1) und dem Begriff zahlen und deren "Anhängsel"· multipliziert
Mol zu merken: (5.5_ 2) und schon ergibt sich:

MERKE: x = 24- 10-"'"


Das Mol ist die Einheit der- Stöffllll'mge Definiert
wir'd ein Mol als diejenige Menge einer Substanz lind das sind x=24'10 11i
die ebenso viele Teilchen enthält. wie Atome in 12g oder besser X =2A'101~1

des Kohlenstoffisotops 12C enthalten sind; und das


sind eben ca 6 1023 Teilchen [= Avogadr-o-Kon- (s, Antwortmäglichkeiten) und schon wieder
stante) ein Exarnenspunkt nlehr.

Ubr-igens ...
Der Begriff Mo! ist eine Mengenangabe ver-
gleichbar mit dem Dutzend Dabei ist es völlig 2 .5 Konzentrationsangaben
gleichgültig, um welche Art von Teilchen es sich
Eng mit der Stoffmenge verbunden ist der Be-
handelt; Atome Ionen Moleküle etc
griff der Konzentration Unter der Konzentration
eines Stoffes versteht man die Menge an gelös~
ter Substanz pro Volumen Das gebräudllichs-
Was zur Lösung von Aufgaben te Maß hierfür ist die Molarität (= M), mit der
dieses Themengebielsbeherrscht Einheit molll Die Molarität gibt also an, wie viel
werden sollte, ist der Dreisatz Mol an gelöster Substanz in einern Liter Lösung
und das Kopfrechnen mit enthalten sind
Hochzahlen (5 5.2) Gängige Schreibweisen für Konzentrationsan-
gaben sind die eckigen Klammern [Formel des
Stoffes} oder c(Formel des Stoffes) = Zahlenwert
Sloffrnassenfrnolare Massen I9

Weil Rechenilufgaben im Physikum inH11er be~


Beispiele: liebter zu werden scheinen, hierzu noch ein paar
• Eine Natronlauge (= NaOH)mitderKonzen- Beispiele:
tration 0,1 mallt ist 0,1 molar. Schreibweisen:
[NaOHl = 0,1 mol/lader c(NaOH) = 0,1.
• Eine 0,3 M Salzsäure (= HCI) enthält als Lösung Frage: Die Glucosekonzentration. im •. _~ll1t
0,3 Mol H'-Ionen sowie 0,3 Mol Cl' -Ionen und eines Diabetespatienten betrage 25 mmol/L
das alles in einenl Liter(von z.B: Magensaft)~ Wie viel ist das iri I11g/dl? (relative Atom;.
• 1 Liter einer Bariumsulfatläsung(=BaSOJ masse H = 1. C = 12 und 0 = 16)
enthält 4 .10.5 molll Baz'-lonen sowie 4· 10. 5
mo1/1 SO/--Ionen. Die BaSo.l-Lösung istdarlll Zur Beantwortung dieser Frage mussmandie
4 10-5 molar etc Formel von Glucose kennen (= q,H IZ0 6) und
wissen, wie der Dreisatzfunktioniert(s.S.2).
So vorbereitet, lässt sich zunächst die molare
Mit Hilfe von Konzentrationsangaben kann bei- Masse von 180 g/molder Glucoseberechrien
spielsweise die Stoffmenge in einem bestimmten (Ce. = 72 g + 1-1" = 12 g + 0 6 = 96 g). Anschlie-
Volumen berechnet werden (s 24S. 8) Im Fall von ßend hilft der Dreisatz herauszubekommen,
Säuren und Basen entscheidet dies ua über den was 25 mrnol Glucose wiegen~
pH-Wert der Lösung (s5 31) und der ist in vielen
Bereichen der Chemie und Biochemie gefragt Lösung mit dem Dreisatz:
180 g x
Ubr·igens ... 1 mol25mmol
Um beim Verdünnen von Lösungen von einer
:.,eA.."
~
vorgegebenen Ausgangs- zur gewünschten oder besser
Endkonzentration zu gelangen hilft das 180 g x
Mischungskr'euz [s S 3J
1000 mmol 25rnmol
da die Einheiten ja gleichseirimüssen;
2.6 Stoffmassenjmolare Massen Nach x aufgeläst ergibt das dann:
Die Massenzahl eines Atoms/Elements gibt des- x _ 25 mmol· 180 g
sen Gewicht (= Atommasse) an Da man es in der . - 1000 mmol
Chemie aber meist mit recht vielen Atomen eines
Elements zu tun hat, werden anstelle der Atom- und das sind 4,5 g.
gewichte die Molgewichte verwendet Wie viel Die Glucosekonzentration im Blut unseres
6,023 HP'" Teilchen eines Stoffes wiegen, lässt Diabetespatienten beträgt also 25 .mrnol/l
sich ganz einfach aus der Massenzahl der Ele- oder in Grarl1m ausgedrückt:4,5g/LNungilt
mente ablesen es noch g/l in mg/dl umzurechnen und schon
hat Illan die Antwort:
Da 1 Liter 10 Dezilitern entspricht
Beispiele: Gramm 1000 Milligramm, gilt:
• ein Mol Wasserstoff (= H) mit der Massenzahl 4,5 gll = 0,45 gldl = 450 mgldl
1 wiegt Ig,
• ein Mol Sauerstoff (= 0) mit der Massenzahl 16 Antwort:·. Beträgt, die, GlucoseköI1Z,entratio,n
wiegt l6g und im Blut eines Diabetespatienten 25 mrnol/I, so
• ein Mol ''''asser (= H~O) mit denMassenzahlen entspricht dies 450 mgldL
1-1 = 1 und 0 = 16 wiegt l8g.
Fragen dieses Typs kamen übrigens_auch
schon mit Harnstoff dran, Dazu· musste
Übrigens ... man· nur wissen, dass Harnstoff die Formel
Im schr iftlichen Examen wurden die Massen- CO(NH~)1 hat, der Rest lllar DreisatZ~
zahlen immer in den Fragen genannt
10 I Aufbau lind Eigenschaften der Materie

Frage: Unser Körper besteht ZllC<1. 70 % aus Frage: Eine Blut}lrobe


\Vasser, ..vas. bei. einem Körpergewicht von sen (Atommasse ~ 56 u). Wie
70 kg in etwa 50 Litern entspricht. vVie hoch Eisen befinden sich in 10
ist die Konzentration eines wasserlöslichen
Stoffes. mit der molaren !vfasse 200g/rnot Auch hier istderDreisatz (5.
wenn·. davon 20. rng.cingenommenwcrden, sei zur richtigen Ant\vorL
die sich gleichmäßig im gesamten Körper.;.
wasser verteilen? Lösung mit dem Dreisatz:
10 mmol
Antwortmöglichkeiten: 20 nmol/I, 2 Jlmol/I, 11 10 ml
200 flmol/I, 20 mmol/I, 2 mol/I.
oder besser
Hier gelingt die Lösung der Frage, wenn man 10 mmol x
den Dreisatz und das Umrechnender Ein;o 1000 ml = -c1"0"m
---'l-
heUen beherrscht (5. 5; Lund 2).
aufgelöst nach x steht da
lösung mit dem Dreisatz: x= 10 ml' 10 mmol
1000 ml
1 mol x
200 g 20 mg was 0,1 mmo! Eisen inl0 rot Blt1t ergibL Jetzt
müssen noch die iv1illimol in MiUigra01~ltlrn­
oder besser
gerechnet werden undschan ist ein Examens-
1 mol x punkt· mehr geschaffL.Voraussetzungdafür
200 g 0,02 g ist, dass man weiß, wieviellITlol Eisen\viegt,
wenn ein Atom Eisen stolze 56 u auf die Waa-
aufgelöst nach x steht da:
ge bringt - und das sind 56g.
, _ - 0,02 g' 1 mol
x - 200g
Lösungrnit dem Dreisatz:
und das ergibt 0,0001 mol oder 0,1 mmol. 1 mol 0,1 mmo!
56 g x
Diese 0,1 mmol Substanzsind laütAtifgabe im oder besser
gesamten Körperwasser mit einem Volumen O,lmmol
1000mmoi
von 50 Litern verteilt. Gesucht wird aberllach 56 g x
der Substanzmenge in 1 Liter Flüssigkeit.
aufgelöst nach x ergibt dies:
Lösung mit dem Dreisatz: x ~ 0,1 mmol· 56 L
O,lmmol x 1000 mmol
501 ~ 11 oder 0,0056 g, was 5,6 mg entspricht lind die
richtige Antwort ist
aufgelöst nach x steht da:
11 0,1 mmol Ubr'igens ...
x ~ 50 I
Solche Fragen kommen auch in der Biochemie
das ergibt 0,002 mmol/loder besser dran: So ist z 8 die molare Masse einer gesät-
tigten Fettsaure um 2g!ma! gr'ößer als die einer
2 ~unol/l und damit die Lösung der Aufgabe.
ungesättigten Fettsäure der gleichen Kettenlänge
[= gleiche Anzahl C-AtomeJ. weil die ungesättigte
Fettsäure dur"ch die Doppelbindung ja 2 H·Atome
[Masse von H ""' 1 g/ mol] weniger hat. In der als
Vor bild dienenden Examensfrage waren es die
beiden Fettsauren Stearinsäure. eine gesättigte
C-18·FettsäuC'e (= ClaH~~OJ und Olsäur"e, eine
einfach ungesättigte G-18 Fettsaur'e ['" C10HJ.P)
ßindungsarten I '1'1

2 .7 Bindungsarten Obri ens ...


Die Atome der chemischen Elemente bleiben in • Atombindungen bilden sich nur zwi-
der Natur selten allein tvleisl sind sie mit einem schen Partnern mit gleicher oder
ähnlicher· Elektronegativität aus. wie
oder mehreren Partnern liiert Bei der Partner-
z B im Wasser stoffmolekül H;o
wahl und auch bei der Art der einzugehenden
• Atombindungen können homolytisch
Verbindung sind sie bestimmten Gesetzen unter- oder heter-olytisch gespalten werden
worfen, die LI il von ihrer Stellung im Perioden- Bei einer Homolyse verbleibt bei jedem ehema-
system abhängen (s 5 6) Also beinahe so wie im ligen Bindungspartner je eines der Elektronen
richtigen Leben aus dem ehemals bindenden Elektronenpaar
Oie einzelnen Bindungsarten können noch \vei- Bei einer Heterolyse werden die ehemaligen
ter unterteilt werden in starke und schwache Bindungselekcronen dagegen ungleichmäßig auf
die ehemaligen Bindungsparrner verteilt
Bindungen, gerichtete und lmgerichtete sowie
danach, ob sie innerhalb oder zwischen Mole-
kellen auftreten Doch seht selbst 1 Hauptgruppe = 1 Valenzelektron

2.7 .1 Atombindung H' +'H = H- H = H2


Diese Bindungsform wird auch als kovalente
Bindung bezeichnet Sie tritt auf, wenn die Va-
lenzelektronen (.: Außenelektronen, s, 23.1, 5
6) in den Anziehungsbereich zweier Atomkerne 5. Hauptgruppe = 5 Valenzelektron
gelangen Die Folge ist, dass sich zwei Atome 2,
4 oder 6 Elektronen teilen Jede Bindung besteht IN: + :Nl = IN= NI = N2
dabei aus einem Elektronenpaar (= 2 Elektro~ H
nen) Teilen sid1 zwei Atome ein Elektronenpaar IN, + 3H· = IN::::' H = NH 3
spricht man von einer Einfachbindung, teilen 'H
sie sich zwei Elektronenpaare, von einer Dop~
pelbindung und gehören drei Elektronenpaare
zu beiden Atomen, haben diese eine Dreifach~ 6 Hauptgruppe = 6 Valenzelektron
bindung ausgebildet (s Abb 7) Doch wann bil-
det sich weiche Atombindung aus? Die Antwort (0: + :0) = (0=0) = O2
auf diese Frage gibt die Oktettregel, wonad1 alle
Atome das Bestreben haben, 8 Valenzelektronen (0: + 2H· = H2 0
zu besitzen Je nach ihrer Stellung im Perioden~
system fehlen ihnen dazu ein bis drei Elektronen,
die sie sich durch Ausbildung einer oder mehre-
rer Atombindungen von ihren Bindungspartnern 7. Hauptgruppe = 7 Valenzelektron
geben lassen, die selbst über zu viele Elektronen
verfügen (Ausnahmen: Elemente der 1 Periode 11' + '11 = II - 1I = 12
haben schon mit 2 Elektronen eine komplett ge-
füllte Außenschale, Elemente der 4. Hauptgrup-
pe wie Kohlenstoff:= C s Skript Chemie 2) • = 1 Elektron - = 2 Elektronen
Da die Atombindung von einem Atom zu einem
ganz bestimmten anderen Atom geht, wird sie Abb 7: Atombindung, Beispiele
als gerichtete Bindung bezeichnet. Ein weiteres
Charal<teJ'istikum ist ihre hohe Bindungsenergie VVie auf Abbildung 7 zu sehen, gehen nicht im-
von ca. 400 kJ/mal, die sie zu den starken Bin- mer alle Valenzelektronen eines Elements auch
dungsformen gehören lässt in die Atombindung ein Diejenigen Valenze-
lektronenpaare, die keine Bindung eingehen,
bezeichnet man als freie Elektronenpaare

www.medHearn,de ~
W
121 Aufbau und Eigenschaften der Materie

Beispiele dafür sind o Unter dem Begriff Koordinationsstelle ver-


• der dreibindige Stickstoff, mit einem freien steht man eine Bindungsstelle Ein Zentralion
Elektronenpaar, kann mehrere Koordinationsstellen besitzen
• Sauerstoff, mit zwei freien Elektroncnpaaren und damit mehrere koordinative Bindungen
und die eingehen, wobei sich deren Anzahl NICHT
• Halogene (F, CI, Br, I), mit drei freien Elektro- aus der Ladung des Zentralions oder des Kom-
nenpaaren plexes ableiten lässt
Sollte also mal wieder gefragt werden, welches
der Moleküle (Chlorwasserstoff, Diethylether,
,.
I-Iarnstoff, Stickstoff, Wasserstoff) die meisten
freien Elektronenpaare hat, so lautet Cu
die korrekte Antwort: Der Harnstoff ,,
= CO(NH,), mit 4 freien Elektronen-
paaren, 2 vom Sauerstoff und je eines
vom Stickstoffatom (Wasserstoff hat
keines, Stickstoff hat I, Diethylether::: Abb. 8: Koordinative Bindung, Beispiel Metallkomplex
C,H.OC,H_ hat 2 vom Sauerstoff und [Cu [HpJ,J"
-" -"
Chlorwasserstoff::: Hel hat 3)
In unserem Beispiel [Cu (H~O}J' verfügt das
2.7 ,2 Koordinative Bindung/ Zentralion über vier Koordinationsstellen/koor-
Komplexbindung dinative Bindungen, die Gesamtladung des Kom-
Die koordinative Bindung ist eine kovalente ßin~ plexes beträgt +2 und die Ladung des Zentralions
dung/Atombindung, bei der beide Bindungs- auch +2 (da der Ligand Wasser ungeladen ist)
elektronen von nur EINEM Bindungspartner Ein (1 : 1) -Komplex aus fDTA und Kalziumi-
(= ligand) stammen Abgesehen von diesem onen (s Abb 9) enthält sechs Koordinationsstel-
Unterschied, ist sie wie die Atombindung ge~ len/koordinative Bindungen, die Gesamtladung
richtet und mit ca 400 kJ/mal auch eine starke des Komplexes beträgt -2 und die Ladung des
Bindungsform Zentralions +2 (da der Ligand EDTA vierfach ne-
Die folgende Aufzählung erläutert die wich~ gativ geladen ist)
tigsten Eigenschaften der koordinativen Bin-
dung/Komplexbindung:
• Koordinative Bindungen werden als Pfeile
oder gestrichelte linien dargestellt und finden
sich in Komplexen
• Als Komplexe (erkennbar an eckigen Klam~
mern, z ß [Cu (HP),]", s Abb 8) wer-
den Zusammenschlüsse von Atomen ode!
Alomgruppen bezeichnet, die aus e111em
Zentralion und einem oder meh-
reren liganden bestehen
• Das meist positiv geladene Zen~
tralion (hier Kupfer =. Cu 1 +) hat
die Fähigkeit Elektronenpaare (= ßin~
dungselektronen) aufzunehmen, die
die Liganden (hier 4 Moleküle \Vasser) zu r
Verfügung stellen
• Handelt es sich beim Zentralion um ein
positiv geladenes Metallion, so bezeich- Abb 9; Koof'dinative Bindung. Beispiel Chelatkomplex
net man den Komplex als Metallkomplex [Ca (EDTAW
(z ß [Cu (HP).,]" mehr dazu untel 34,S 24)
Bindungsal'ten 113
pen bilden Kationen] Diese Elemente stehen im
2.7 3 Ionenbindung Periodensystem weit auseinander Ihr Ziel ist
Im Gegensatz zur Atombinclung, bei der sich es durch Elektronenabgabe oder -allfnahme 8
zwei Atome die ßinclungselektronen teilen, geht Valenzelektronen zu bekommen (s Oktettregel
der Ionenbindung eine Elektrollenübertragung 271 S 11J
voraus Dabei entrcilSt das elektronegativere
Atom, dem weniger elektronegativen Partner 27.4 Wasserstoffbr-ückenbindung
ein oder mehrere Elektronen, wodurch Ionen "Vasserstoffbrücken gehören mit ihrer nied-
("" gelildene Teilchen) entstehen rigen Bindungsenergie von ca 40 kJ/mo! zu den
schwi1chen Bindungsformen Sie sind wesentlich
MERKE: schwächer als zB kovalente Bindungen (s 2.7.1
Negativ (= -) geladene Ionen bezeichnet man als und 2 7 2, S 11 f) und werden energiemäßig le-
Anionen, positiv (= +) geladene als Ka+ionen diglich von den noch schwächeren Van~der-Waals­
Kräften (s 275, S 14) und den hydrophoben
VVechselwirkungen (s 276, S 14) unterboten
vVasserstoftllJ'ücken bilden sich z B zwischen
Beispiele: vVasserrnolekülen aus und sind für den relativ
o Aus Chlor (= Cl) und Natrium (= Na) \verden hohen Siedepunkt des Wassers verantwortlich
die Ionen CI- und Na~ und damit das allseits B~ o~

bekannte Kochsalz NaCI . H H H H


.. Die Natronlauge NaOH besteht atls Na':"Ionen
und OH--fonen,die Salzsäure HCr'ilUS H';.Io-
nenund Cl--lonen~ 8- ,
, , 8-
• Diernehrprotonige Säure Schwefelsätire H~So.! ,,
setzt sich aus zwei H+;.Ionen und einem So,l~-­ 8'
Ion zusammen, die Phosphorsäure Hlo,l aus H
drei H'~Ionen und einem PO/-~Ion etc.

ö-
Die Ionenbindung beruht auf der Anziehungs~ Abb 1 Da: Wasserdipole
kraft der unterschiedlichen Ladungen (= elek-
trostatische Anziehungskraft) Ein negatives Ion
zieht dabei nicht nur "seinen" positiv geladenen 8' 8-
Bindungspartner an, sondern auch al!e anderen
Ionen mit positiver Ladung, die sich in seiner OH - - -- 10
/ .~
Reichweite befinden Aufgrund dieses untreuen HC-C /C CH,
Verhaltens bezeichnet man die Ionenbindung als , ~Ol
---'HO
ungerichtete Bindung
Mit ihrer hohe Bindungsenergie von ca 400kJI
mol gehört auch die Ionenbindung zu elen Abb 10b: Essigsäur'edipole
starken Bindungsformen

MERKE:
Sowohl Atom- als auch Ionenbindungen sind stärker Das H~O~Molekül verfügt über zwei unterschied-
als WasserstoHbrücken-Bindungen [s 274) lich geladene Pole und ist daher ein Vertreter der
Dipolmoleküle/Dipole Ursache dieser intra~
molekularen Ladungsverschiehung ist die unter-
Ubr-igens ___ schiedliche Elektronegativität von Wasserstoff
Ionen bilden entweder- stark elektronegative (= schwach elektronegi1tiv) und Sauerstoff
Elemente [=- VII Hauptgruppe bildet Anionen) (= stark elektronegativ) Sie führt di1zu, dass Sau-
oder ausgesprochen schwactl elektronegative
erstoff die Bindungselektronen vom Wasserstoff
Elemente ("" I !I Hauptgruppe und Nebengrup-
weg- und zu sich heri1nzieht

www.medi-Iearn.de M,
W
'14 [ Aufbau und Eigenschaften eier Materie

Ein weiteres Beispiel für diese Art von Wasser- nenbewegung über ungleich verteilte Ladungen
stoftlllticken ist die flüssige reine E5sigs~ure verfügen Daher werden sie zeitweise zum Dipol
(= CH)COOH) Hier entzieht der stark elektro~ ("'" temporärer Dipol) und ziehen sich gegenseitig
negative SmICrstoff dem Kohlenstoff und \'V35- an
serstoff die Bindungselektronen, wodurch die Van-der-Waals-Kräfte bedingen so die Schmelz-
Essigsäuremoleküle zu Dipolen werden lind sich und Siedepunkte von Kohlenwasserstoffen (auch
als Dimere anordnen, die durch zwei Wasser- von aromatischen!)
stoftlnücken stabilisiert sind (5. Abb Wb, S. 13)
W<lsserstoftl1rücken können sich aber auch zwi-
schen verschiedenartigen Molekülen wie z ß Je länger die apolaren I<ohlenwasserstoffketten
Wasser und Ethanol (::::. C,l-LOH) ausbilden Da sind desto starker sind auch die sie zusam-
-, menhaltenden Van·der'-Waals·l<r'äfte und desto
beide Moleküle Dipole sind und unterein<lndel
höher ihre Schmelz- und Siedepunkte
\'Vassersloftl1rücken bilden, sind diese Flüssig-
keiten leicht miteinander rnischbar. Ist auch gut
so, denn sonst gäbe es weder Wein noch Bier 2.7 6 Hydrophobe Wechselwirkungen
Hydl'Ophobe Wechselwirkungen sind I11it nur
Ubr·igens." ca 10 kJ/mol zusammen mit den Van-der-Waals~
• Bei den Dipolmolekülen ist der Elektronegativi- Kräften die schwächsten Bindungsformen im
tatsunterschied der beteiligten Elemente kleiner Reich der Chemie Sie bilden sich zwischen apo-
als bei den lonen·bildenden Elementen (s 2 7 3
laren ("'" hydrophoben) Substanzen wie z,B Koh-
S 13) Neben Hp sind z B auch CO
Jenwasserstoffen in polaren Medien (z, ß \'\Iasser)
("" Kohlenmonoxid)- Moleküle Dipole und werden
daller untereinander über WasserstoHbrücken
aus Außerdem sind sie für die Mizellenbildung
stabilisiert KEINE Dipole hingegen sind CO~ und und die Ausbildung des Phosopholipid-Bilay-
eH.: da diese Moleküle räumlich so angeordnet ers der Zellmembran verantwortlich
sind dass keine unterschiedlich geladenen Pole
entstehen
• In den Fragen des SCh.. riftlichen PhYS. ikum~.
t~
stoßt man hin und wieder auch auf den .,
Ausdruck Wasserstoffbrücken·Dono-

"1tQ
11' (

r·en Darunter versteht man Moleküle ~


oder Teile von Molekulen die in der Lage
sind WasserstoHbrücken auszubilden Gute
WasserstoHbrucken.Qonoren sind z 8 die
OH· und NHGruppen innerhalb von Proteinen
und der DNA Daher spielen WasserstoHbrü·
ckenbindungen auch eine wichtige Rolle bei der
Stabilisierung der Sekundarstruktur {"" Helices
und Faltblattstrukturen] von Peptidketten sowie
bei der Basenpaarung in der DNA
Inlrazellulä rfiüssigkeil

MERKE:
Wasser'stoffbrucken bilden sich zwischen Dipolen
aus
polar

2.7.5 Van-de,'-Waals-I(,·äfte
Noch sdnviicher als die vVasserstoffbrücken sind
die Van-der-Waals-Kräfte Illit einer Bindungs-
energie von ca 10 kJ/mol Diese ebenfalls e!ek~ Extrazellulärfiüssigkeit
trostatischen AnziehungskrMte bilden sich zwi-
schen unpolaren Molekülen oder l'vlolekülteilen
alls Dies ist möglich, da selbst unpolare Molekü-
le wie Kohlenwasserstoffe aufgrund der E!ektro- Abb 11: Mizelle und Zellmembran
Das bringt PUI11lte I '15

Ursache dieser Zusammenlageftlngen/l'lesonde- Q eile; Elerneni:\:: im PerioclensjlSLelTi ohne l\usi'l,JhrTI{~

ren Ausrichtung der ivloleküle im wässrigen ivIi- Ilm-:II :~tcWJ8nd8r I(cnnlmiun[!~lz;:-:ihl ~pClrdn8t :311lCi
lieu ist d<ls wichtige chemische Prinzip: Gleiches " ck Il/l~iS,~8rlzE,hl eile r,,:li'1t'.:1/8 I\LmTHTE1:~~i8 E]Il~iibi:
löst sich in Gleichem. Sowohl bei Mizellen als <> die I\LOmITI<;j~lSe (Iie !:ini18IC u !l"ii: ciir~ i8IE!l:i '.l8 /\1:01'1'1 -
auch bei Zellmembranen "lösen" sich die apo- ITii::s:;e )f~dDcJl clii'nen~llon~,lm, ist:
laren Mo1ekülteile im Inneren, die polaren im um-
gebenden wässrigen Milieu Durch diese Form ;-:"I-Ilen "Ü_EI un:':8r'Schl!~cI!iChl: Nnlllm~1~~:~8r-1 il,:iiJf"rl und
der Ausrichtung ändert sich auch die Entropie <> !~In n-Tf,:ilchen eine hohere Ruh8IT1i;E;~3,,: hi:1L: <;11,3 ein
(= Unordnung des Systems, s 412, S 45) Proton o(lL~r f'Jeul:ron und ebe \i'!lecle r UrTl Sdl ';\'erf::1
:3111d (',15 Eil-I EIr~kuon odEr PosrLroll

Größere po!ar'e Moleküle, wie z 8 Pr'oteine Ebenfalls häufig werden symbolische Schreibweisen
können durchaus auch apolare Bereiche gefragt Neben den vorne genannten Elementen
enthalten die untereinander dur'ch hydropho-
(s S 7) waren dies bislang:
be Wechselwirkungen stabilisiert werden
" 1/'/u:;,,,,el:3Loif Inlt c1E:' OlclnlHlpS?iJhl -I uncl dein EIr~­
ITH~nLsvrTilJUI H c!;;r13 neber-I einern PloLun Irrl I<E11'1"I
2.7 7 Ubersichtstabelle Bindungsarten f~iil (;lrlZ8il-It:;;:-~ ~ uml eluhm UI-1fJ8f.lt:iEiITC:.':; - E!i2k,tmll
1I1 dei I-lulle hdL unel
Q !-Ic!IUITi rnit: elür 01 clmJn~J;:;::;Jhl 2 ell;r f\jlib~:;,,;n::Clhl c:j

uml elerTI EleITir~r-)l5VIlIl)[)1 Hr~ (s "i S 5 Ruhenwsse


(\-Te r lcl"rl~n )
stark start stark
Aus den Gesetzmäßigkeiten innerhalb der' Perioden
gerichtet gerichtet ungerichtet
und Hauptgruppen lässt sich die halbe Chemie und
intramolekular intramolekular intr a- und Biochemie ableiten! Zu den wichtigsten Prüfungsfak-
intermolekular ten gehören:
" ElunenLe ein~:1 (;ruppe ha l)ell flll(~ dlf~ flli:'lch e I\n-
:,:ui'll V~,IE:nzGlcktr (lncn Lind clarnit: Erhnlic:he cl,8rTII-
sehr,; Erg[;f"l::;chi:ril'.i~n
~ Innelh;;;llJ erner Pe!locie IlrrnrnL eile EI,~ku{)Jlegatl\.'i­
LElt: eier Elcrnentc von linl:s fwch rechts ,:\.) Inne r -
ili:ilb f~inE;1 Gruppr" 'JDI1 obün Ilach ur'lt:ef'l ntJ
schwach schwach schwach
• Icmell IJllclen eli!;, ivlit[Jliecier eier H"lUPi:wupperl I 11
intra- und intra- und intra· und unel VII ~3D\i'!le die f\jcIJe~ngruppi';neielnE:nt:e

intermolekular intermolekular inter molekular


Bei den Bindungsarten sind Wasserstoffbrücken die
Tabelle 3: Zusammenfassung physikumsr'elevante Dauer brenner-_ dicht gefolgt von den Komplex- und
Bindungsarten Ionenbindungen Dazu sollte man wissen, dass
" INc.I,:;!~el-:;;i:offbri.lc!",el1binciung81l fLII- den \./erglelchs·
'/:(:1!3e hohen Sieciepl,JIlIJ: eies VVOSSr~rf:i (= pol::1f']
'/crunlxoJmtllch sind VCiIHler.\fl/mils-)(f'i:ifw clEigqlE;tl
(UI eler-, Schm8lzpunl:l: ,,'on l<ohlf~IlI_".'i'lSs8r:~i:off8n
('" ;JjJOli;J1' 1
~ \N(:l~:;SI:;rstoifiJIUc:I:cll cld GI und clciful Sind cI<:!S5
:,,1[:11 Ethclnol und INassel gut Illlsch8r1
• Sich in fIU;o!:>lfJ2f lelnel E!3Si[.lst:\UI8 \jVi;i13~i8rst:offiJ r Ll·
Aus Kapitel 2 sind Fragen zu den Begr'iffen Ord- ekle:ll Z\t:I~)chen elen EssI(jsi:iureclipolen <:iushilclell
nungszahl/ Kernladungszahl und relative Atommas- ~ IjVcls~i81::;l:Orrbrüc:ken die F~lltb!attstruktu!' nnupi:ll-
se/Ruhemasse in beinahe jedem Physikum zu finden alll:1 c)flg8orcinEter Pepucikellen :-itabillsI818n
und daher leicht gemachte Punkte ~ /\t:Clrn- unel IDnenlJlnciunoen ;~tc.irk8r ~il!~ IJVass8f'-
Unbedingt mer ken sollte man sich daher dass ~;toffbf' ud,an Sind

www.medi-Iearn de f?\
\iJ
161 Aufbau Lind Eigenschaften eier Materie

• eile loneniJinclullU i:!ine Billclunq~;enerc)l~: \/On Ce:


;:;\00 k.J rnol hi:Jt une! unDerichtC:i: ist
o in I<DJnpli~>:\:!rl dn;; liSF\I'lclel"l die Blmiunus;;:leki.I'Dllell o korllrm: cib pr UiT:IJ'i 1II dC:I DI'-·JI\ '-.'UI 'illr:l
tUr die l<DlT1pit:::dJlnclur'ID liefern une! • dli:TIL rkr Irl::;u!II-EiP,,:lc'r-luur-if! IITi Pan!:.r i';;'i~:;
• Pfl:ile E:lrI I<enn::eichi::n koorcinlciU'Ail Blnciunuel'l
~;lrlcf Welche Bindungsarten findet man in Proteinen?
• Pr!lTii:ir~,iTu::tIJI- /\i,Oll'rl:!lndul-l(Jcn
• S\:J,undi"r~;!',r-:'::i:UI \j\I,:lS~';E"!3LUffi}( I.lLJ,t::li lIllCI

• Terti~lT - SD\/:I'~; (JU"il't:EII'5UuLtur: l\wlTliJlI"ldungclJ


\IV D:3~3er::;LCJfft:;r' IJc:,~n I CJI'lenhlndu !'le!en \ldn·cler-·

Welche biochemisch relevanten Stickstoff·Ver-bin-


b" ~Ub ll"R ~A1"R\"LL"~ bRu~ll­
dungen kennen Sie?
I\I1llnosaul en Peptide Pr meine hJuclc:II)~3ÖUfal LAb"~ u~ll Wl 11\ RA~~"~ f\~"R
(0[\1/\ Rf\J!\] I-Iarn,;t:ujj HalTIStlUre SUc:I::3wffmOllQ- "RML5A~"~ PAuM "\~ Vlf~\b 0,
;'xl [:::::: [\10) etc Zu 5C~~uPPf·R~

WofLir' dient Phosphor' im Körper'?


Beispiele fur diJS Vm kornrm~n von Phosphor ~3Incl:

• 015 EnelfJl8U8[1el' :: B In Form von !~TP GTP und


l<reEltinphosphet:
• als Sausten') z 6 anmfJDrl lSclwiS Phosphat Jrn !<no-
ehen
• Dis l.,vici1t:i~ler 8E:st:~)ncil:ell IlTI \N~)S~'8rstoffl!bel""ua· 3 Stoffumwandlungen
ger /Reclm:system j\]/\DP f\J/\OPH.;. H
• clls Signaiüberllll!:tler im u\MP
• \:"Jls l3lut:pufflOif' eu~ Nun, da ihr wisst, nach welchen Prinzipien die
physikumsrelevanten chemischen Substanzen
Welche Rolle spielt Eisen im menschlichen Organis- aufgebaut sind, könnt ihr euch deren Re-
mus? aktionen - also dem Kerngeschäft der (C0't',,,-
Elsen ISt: z G Bestandteil Chemie - widmen Denn Chemie ist,
o eier Sauerstofftranspor-t:cr Hafllogioblll und TrcJn~,' wo es pfeift und kracht und eine Re-
fenll-I aktion die andere jaacht
• eier Sauerstoff:3pe1chel lVlyoglolJJrllrTl Muskel smvie
Fer ricin und H~'>rY-IOSlclcr-ln In Leber und Milz und
• von Cytochromen [z B !--\tnlUngskeiJe BiouEinsfor· 3.1 Homogene
mation Leber) Gleichgewichtsreaktionen
Bei chemischen Reaktionen in geschlossenen Sy-
Wozu br'Buchen wir- Kalzium? stemen reagieren so gut wie nie alle Edukte (= Aus-
!(a IZHJn1 br,JlIcht der Mensch z B fUi gangsloffe) zu Produkten, Das liegt daran, dass die
• elle fvliner allsierung VOll I<!lochen und Leihnen entstandenen Produkte im Sinne einer Rückreak-
• elle 81utgennmJllfj tion wieder Edukte bilden. Chemische Reaktionen
• eile fVluskelkont:r aktion sind folglich reversibel (= umkehrbar)
• ;:lIs seconci mes,~enger

• zur E;,o::~lwse et:c


Darstellung = Doppelpfeil
Wo im Körper' befindet sich Zink? A + B (= Edukte);=! C + D (= Produkte)
Hier'zu einige Beispiele: Zink
• befinclet sich in zahlreichen Enzvmen [z B In der
Homogene Gleichgewiclltsrea ktionen I '19

Im Verlauf einer chemischen Reaktion wird da· Bei vielen Re<lktionen lässt sich die l<lge des Gleich-
her einmal der Zusland erreicht, bei dem genau· gewichts aus der Reaktionsgleichung ablesen
so viel Edukte zu Produkten reagieren, wie um·
gekehrt Produkte wieder z u Edukten werden Beispiel:
Dieser dynamische Zustand heiGt chemisches
Gleichgewicht

3 .1 1 Chemisches Gleichgewicht
Im Gleichgewichtszustand laufen Hin- und
Rückreaktion gleich schnell ab. Die Konzen- Abb 12: Gleichgewichtslage
trationen von Edukten und Produkten bleiben
daher konstant Von auHen betrachtet, findet Bei dieser Reaktion werden im Gleichgewicht
jetzt schei nbar keine Renktion mehr slatt Die mehr Edukte nls Plodukte vorliegen Grund: Die
Gcsamtreaktionsgeschwindigkeit (= Summe aus Edukte sind unlereinander stiilker durch inter-
Geschwindigkeit der Hin· lind Rückrc<lktion) molekul<lre WasserstoHbrückcn (s S. 13) stabili-
nimmt folglich den \"'e rt 0 <In, ebenso wie die siert, als die Produkte, da der Edukt·Sauclstoff
Triebkraft der Reaktion l>G (s 5 H) s tärker negati v gelilden ist

MERKE: Ubrigens .. ,
Im Gleichgewichtszustand sind die Geschwindig- Stabile Substanzen werden allgemein bevorzugt
keiten der Hin und Rtlckr eaktion gleich gebildet und kommen daher in der- Natur auch

/-lier muss man bei den Anh"OltmÖg-~ hauflger vOr

lichkeiten mal wieder ganz gen<lu hin-~ 3 1 .2 Glelchgewichtskonstante/Massen-


sehen. die Gesch,vindigkeitskonstanten ~ wirkungsgesetz
d~r Hin- und RLickreaktiol1 müssen im Da \111 Gleichgewicht die Konzentrationen von
chemischen Gleichgewi cht nämlich NICHT Edukten und Produkten konstant sind, lässt sich
gleich sein eine Gleichgewichtskonstante (= K) formulieren:
Während die Lage des Gleichgewichts in geschlos-
senen Systemen lind bei gegebener Temper<ltllf c (Produl<te) . , .
fes ts teht, msst sich die Einstellung des Gleichge· I< = 1111t c = Konzentration
c(Edukte)
\vichts mit einem Katalysator besch leunigen
Katalysatoren sind Stoffe, wie z B. die Enzyme in K ist auch der Quotient aus den Geschwindig·
der Biochemie, die keitskonstanten der Hin· lind Ri.kkrenktion,
• die Aktivienmgscnergie (s S 46) einer Reakti· weil im Gleichgewicht Hin· und Rückreaktion ja
on senken und dadurch dieGleichgewichtsein· gleich schnell ablaufen
stellung beschleunigen,
• selbst durch die Reaktion NICHT verändelt Für das Beispiel: A + B ;= C + D gilt
oder "crbr<tllcht werden sow ic K c(C)·c(D)
• die lage des Gleichgewichts lind die Tri eb·
c(A)· c(ß)
kraft der Reaktion L\G (s. 5 +I) N ICHT beein-
Russen oder falls mal stöchiometrische Faktoren auf·
tauchen wie hier: 2A + 3ß == C + 40
Ubrigens... ,,,,,. K _ c(C)·c(D)'
Der Begriff G!eichgewichts!age beschreibt das ~,
·, :··:rid .. - c(A)'.c(B)'
Verha!tnis von Produkt- zu Eduktkonzentra-
donen im G!eichgewichtszuscand: Ist das
Gleichgewicht nach rechts (= zur Produktsei-
~i~
' --
, Bei gekoppelten Reaktionen, wie A ;= B ;::!: C
ist die Gleichgewichtskonstante des Gesamt-
tel verschoben tiegen mehr Produkte vor· ist
es nach links verschoben (= zur Eduktseite) prozesses das Produkt der Gleichgewichts-
mehr Edukte konst<lnten der Einzelschritte_

M,
www.medi-learn.del.iJ
20 I Sioffumwandlungen

gleichen Dabei entsteht gleichzeitig auch mehr


Also: Ester; was normalerweise das Ansinnen dieses
UnterfiHlgens ist. Eine weitere Möglichkeit, die
Esterausbeute zu erhöhen; ist die Zugabe von
mehr Säure oder Alkohol

und das ergibt nach dClll Kürzen von B: Ubr'igens .. ,


In einem eingestellten Gleichgewicht bleibt der
Wert der Gleichgewichtskonsr.anten I< konstant,
auch wenn sich die Konzentrationen der einzelnen
Reaktionspartner ändern Erhöht man z 8, die
Konzentration eines oder mehr'erer Produkte
Ist K:= 1, liegen Produkte und Edukte in gleichen reagieren so viele Produkte zu Edukten zurück bis
Konzentrationen vor der ursprüngliche Wert von K wieder er reicht ist.
Bei K> I ist die Konzentration der Produkte hö-
her als die der Edukte oder anders ausgedrückt,
die Reaktion ist freiwillig abgelaufen und daher 3,2 Heterogene
exergon (ßC < 0, s 5.44) GJeichgewichtsreaktionen
Bei K < 1 ist die Konzentration der Edukte höher als Das eben vorgestellte Massenwirkungsgesetz
die der Produkte, die Reaktion ist nicht freiwi!lig gilt nur für Reaktionen in homogenen Systemen
abgelaufen und daher endergon (D.G > 0, 5 S 44) Darunter versteht man Systeme, die nur aus ei~
ner Phase (z B Flüssigkeit, Gas, Feststoff.) be-
Ubrigens, .. stehen In diesem Kapitel geht es dagegen um
Die Beziehung zwischen der Gleichgewichtskon- Gleichgewichte, die sich zwischen mehreren
stanten K und der freien Reaktionsenthalpie Phasen (.0:::. heterogen) einstellen, z B in zwei
.lI.G ist logarithmisch [mehr dazu im Kapite14
nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten; in
Energetik]
Luft und Flüssigkeit etc und um die Grenzberei-
ehe der Chemie zm Physik
Diese Gleichungen sind auch unter dem Namen
Massenwirkungsgesetz (= M\/VG) bekannt Mer- 3.2.1 Stoffgemische
ken sollte man sich dazu noch, dass das MWG Dieser Begriff umfasst unzählige verschiedene Ge-
nur gilt, wenn mische mit den unterschiedlichsten chemischen
• das Gleichgewicht eingestellt ist, Zusammensetzungen, die sich mit physikalischen
o die femperatur konstanl bleibt und Methoden trennen lassen Darunter faUen z ß Lö~
• die Reaktion im geschlossenen System stattfindet sungen wie die Kochsalzlösung und das Blut Vvei-
tel' unterteilt \verden Stoffgemische in heterogene
MERKE und homogene Gemische Homogen bedeutet, dass
Die Gleichgewichtskonstante K ist ternperatUrab· diese Gemische aus nur einer Phase bestehen, z B
hängig die Kochsalzlösung Heterogene Gemische beste-
hen dagegen aus mehreren Phasen wie z ß das Blut
Öffnet man das System, z, ß dadurch, dass man (trennt sich in mehrere Phasen beim Stehenlassen)
Produkte entfernt oder Edukte hinzufügt, ver-
sucht das Gleichgewicht diese Störung auszu- MERKE:
gleichen Am klassischen Beispiel der Esterbil~ Gemenge [= mehrere Feststoffe]
dung lässt sich das gut veranschaulichen: Suspensionen [:: Feststoff + Flüssigkeit],
Säure + Alkohol;:::! Ester + H~O • Emulsionen [= mehrer'e NICHT ineinander lösli-
cheFJüssigkeiten, wie Öl + Wasser-. oder Milch]
K= IEsterJ [I-lPJ
und
ISäll re] [Alkohol]
• Aer'osole [:: Flüssigkeit oder- Feststoff + Gas, z B
,,,C<,,,,,, "'." , •• W._" '" ,,'" "" ~.'
Reaktion diesen Verlust dmch ver~
;".,.',,' Nebel]
sind physikumsrelevante Beispiele für- heterogene
llwhrte \'Yasserbildung wieder aus- Gemische
Heterogene Gleichgewichtsreal<tionen I 21

3 .2.2 Nernst-Verteilungsgesetz 3 .2 3 Diffusion


Dieses Gesetz wird angewandt, wenn ein Stoff Diffundiert zß ein Ion durch die Zellmembran,
die Möglichkeit holt, sich in zwei verschiedenen, so wandert es ohne Enel'gienufwnnd (= passiv)
aneinander grenzenden Phasen zu lösen Klassi- von einer Seite der Membran zur anderen An-
scherweise ist eine der heiden Lösungsmittelpha- getrieben wird es dabei durch den bestehenden
sen polar, die andere unpolar Der Stoff geht nach Konzentrationsgradienten (= die herrschenden
dem Prinzip "Gleiches löst sich in Gleichem" Konzentrntionsunterschiede) und das elektrische
vor und sammelt sich vermehrt in der Phase an, Feld (ergibt sich nus dem Membran potential)
die seinen eigenen Eigenschaften entspricht über der Membran Mit Hilfe der Gleichung

oder umformuliert:
gelöster unpolarer Stoff

(i, -" der IOflefls!röm


~t: '" die l\Tembr;mleltfähigkelt
; I Er.< "'" l\Tembrilnpotcntiill
ether GlOben)
Phasen- =k E~ '" Gleichgewichtspotentiill über der Meinbriln
grenze Wasser C(,mt'on)

kann man den IonenslTom für eine beliebige Ionenart


Z durch eine Membran in Abhängigkeit vom Mem-
branpotential berechnen Sollte also mal wieder da-
nach gefragt werden, wofür dns x in der Gleichung:

Abb 13: Verteilungsgesetz, Beispiel mit unpolar'em x ~ L ste I1t,


-"'-
Stoff [=k >1 ) g,
so lautet die korrekte Antwort:
Der VCl'leilungskoeffizient k ist temperaturabhän- Für die Differenz aus E - E.
'" z
gig und definiert als der Quotient aus der Konzen-
tration des Stoffes in der Oberphasc geteilt durch Ubrigens ...
die Konzentration des Stoffes in der Unterphase Lipophile Moleküle diffundieren so lange durch
• Bei k"" l1öst sich der Stoff in Ober- und Unter- Membr anen, bis ihr'e Konzentr'ation auf beiden
Seiten gleich ist
phase zu gleichen Teilen,
• bei k> 1 ist der Stoff in der Oberphase angerei-
chert (hier Ether"'" Stoff eher unpolar) 3.2.4 Osmose/osmotischer· or·uck
• bei k < 1 ist der Stoff in der Unterphase ange- Im Gegensatz zur Diffusion sind die gelösten Teil-
reichert (hier Wasser"" Stoff eher polar) chen bei der Osmose NICH T in der Lage, von einer
Seite der Membran zur anderen zu gelangen Die
U b ri gen s... Membran ist semipermeabel, d h sie lässt nur das
Erhöht man die Konzentration des Stoffes I Lösungsmittel passieren Die Folge ist; dass das
in einer Phase, so muss sich ein neues , <- Lösungsmittel und nicht der gelöste Stoff den Kon-
Gleichgewicht einstellen was dazu führt r:;;;~,-~=]l zentrationsilusgleich anstrebt: Es wird von der Sei-
dass immer auch die Konzentration des
te mit der niedrigeren Konzentration (=- niedriger
Stoffes in der anderen Phase ansteigt
Oie Verteilung findet dabei über die osmotischer Druck) zur Seite mit der höheren Kon-
Phasengrenze statt zentratioll (= hoher osmotischer Druck) fließen

MERKE: MERKE:
Analog der Gleichgewichtskonstanten K [5 S 19) Je mehr Teilchen in einem gegebenen Volumen
sagt auch der Verteilungskoeffizient k NICHTS über gelöst sind, desto höher- ist: der dort her rschende
die Geschwindigkeit der' Verteilung aus osmotische Or'ucl<
22 IStoffumwandlungen

Konzentration der wanderungsfähigen Kationen


Beispiel 1: und Anionen auf der Membraninnenseile ist
Löst man die gleiche rvfenge Kochsalz (=NaC ) gleich dem Produkt der Konzentration der Wcln-
lind Calciumchlorid (=CaCl:;)in vVasser,so derungsfähigen Kationen und Anionen \
zerfällt NaCl in die beidenTeiIchen Na~ und auf der ivlembranaul5enseite Oder kon- :;' (
Cl~f aus CaCI~ werden dagegen drei Teilchen krel und kurz: ;:;;"'~=;]
(~ ein Ca"und zwei Cl"), Folglich ergibt sich [Na'J,. [UI, = [No'J, [UJ,
für den osmotischen Druck der beidenLösun- mit E = Extrazellulärraum und
gen das Verhältnis =iS. I"'" Intrazellulärraum
Aufgrund der unbeweglichen nega-
Beispiel 2: tiv geladenen Proteine der Innensei-
Wird eine gesättigte Lösungv()!l Saccharo:,e te der Zellmembran ergibt sich jedoch
mit Wasser.verdünnt,.\ierringerf sich der··os- eine ungleiche Verteilung der Ionen und damit
l1lotische Druck dieser Lösung. auch der Ladungen; ein Membranpotential (s
Grund: Durch das. Verdünnen,. nimIlltdie Skript Physiologie 3) ist die Folge
Konzentration und· damit· die AnzahL der ge-
lösten Teilchen pro Volumen ab; Ubrigens",
Oie Geschwindigkeit der Einstellung des Donnan·
Beispiel 3: Gleichgewichts ist von der Temper'atur abhän·
gig Auch hier gilt: je höher die Temperatur
Sind eine wässrige Salz!ösul1g und reines
desto r'ascher die Gleichgewichtseinstellung
'Nasser durch eine semipermeable Memb~
fan voneinander 'getrennt,: so wird 'der ,FHis-
sigkeitsspiegel der Salz!ösung inlLaufe der 3 2 .6 Dampfdruck
Zeit höher als der des reinen \lVassers; Grund: Unter dem Dampfdruck versteht man den Druck,
Um den Konzentrationsausgleichherzustel- den ein Gas auf die unter ihm liegende Flüssigkeit
len fließt \Vasser (= das Lösungsmittel) zur ausübt. Je mehr Moleküle (= Teilchen) sich im Gas
Sa!z!ösung hinüber und erhöht damit deren (= Dampf) befinden, desto stärker wird der Druck,
Volumen. Dennoch bleibt die Salzlösung ge- der auf der Flüssigkeitsoberfläche lastet
genüber dem Wasser aber IMMER hyperto-
nisch und wird daher;';" anders als in manchen ® lilJ @
®
Falschantworten der Schriftlichen behauptet;.;.. ® ®
®
niemals istatonisch, Die Salz teilchen sind und ®
® ® @l
bleiben ja nun' mal da'".
lilJ

Ubr'igens ...
Zusätzlich zur Konzentration hangt der osmoti·
sche Druck noch von der Temperatur ab Hier
gilt: je höher' die Temperatur. desto höher
auch der- osmotische Druck

3.2.5 Donnan'Gleichgewicht Abb 14: Dampfdr'uck


Geht man z ß von der Zellmembran aus, so gibt
es hier Ionen, die relativ frei durch diese semi- In einem geschlossenen System hängt die An-
permeable ivlembran diffundieren können, und zahl der Gasmoleküle (und damit der Dampf-
andere, die nicht in der Lage sind, diese Barriere druck) NUR von der Temperatur ab: Je höher
zu überwinden Co::: Proteinanionen) Für die Ein~ die Temperatur, desto mehr Teilchen verlassen
stellung des Donnan-Gleichgewichts sind die frei die Flüssigkeit Dementsprechend steigt mit zu-
beweglichen Ionen zuständig Sie streben einen nehmender Temperatur der Dampfdruck an Die
Konzentrations- und Ladungsausgleich an Flüssigkeitsmenge hingegen ist für den Dampf~
Im G1eichgewichtszustand gilt: das Produkt der druck ohne Bedeutung
Salze I 23

Am Siedepunkt entspricht der Dampfdruck ei- Hydratisierung bezeichnet Das


ner Flüssigkeit dem umgebenden Luftdruck Die ist übrigens KE IN E chemische
Folge: die r~lüssigkeit kocht/verdampft, was be- Reaktion!
deutel, dass die Flüssigkeitsmoleküle als Dampf
in die Luft/Casphase übergehen Die Ionen des Salzes reagieren nämlich nicht
Und abschliegend noch ein Wort zum Sätti- mit den aus der Dissoziation des Wassers stam-
gungszustand: In einern geschlossenen System menden Ol-{·- oder H_O·-Ionen
, sondern werden
verlassen im Sättigungszustand pro Zeiteinheit einfach von \'Vasserdipolen (s S 13) umlagert
genauso viele Moleküle die Flüssigkeit, wie in (= gelöst)
die Flüssigkeit zurückkehren Es stellt sich also Je nachdem wie viel Salz in einer Lösung gelöst
ein Gleichgewicht zwischen Dampf und Flüssig- ist, wird diese als ungesättigt, gesättigt oder
keit ein Der hier herrschende Dampfdruck wird übersättigt bezeichnet
als Sättigungsdampfdichte oder Sättigungs-
dampfdruck bezeichnet Beispiel:
Beträgt die Löslichkeit· eines Salzes bei .einer
Ubrigens ... bestimmten Temperatur 200g/Liter,: so be-
Nur weil's schon mal gefragt wur'de: Die physi· zeichnet man eine Lösung
kalische Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten o als ungesättigt, wenn weniger als 200
nimmt mit zunehmender Temperatur- ab Ein
Gramm Salz in einem Liter ge!östwurden,
Phänomen das euch aus dem Alltag bekannt
CI als gesättigt, wenn gell all 200 Gramm Salz
sein dürfte: Wahrend ein kühles Mineralwasser
angenehm prickelt schmeckt ein warmes schal in einem Litergelöst wurden lind
da das CO;, mit steigender Temperatur das CI als i.ibei·sättigt~ \veim sich mehr als 200
Mineralwasser verlassen hat Gramm Salz in einem Liter befinden.

So, jetzt habt ihr euch aber einen Schluck Wasser 3.3 2 Löslichkeitsprodukt
verdient, nach all diesen trockenen, aber eben Das Löslichkeitsprodukt L gibt an, wie hoch die
prüfungsrelevanten Inhalten gerade noch lösbare Konzentration von Anionen
lind Kationen in einer Lösung ist
L'" [Kationenl [Anionenl
3.3 Salze Der INert L wird meist in l11oF/F angegeben und
Was fällt einem bei dem Wort "Salze" spontan ist bei gegebener Temperatur für jedes Salz kon-
ein? Richtig! Das Kochsalz Seine offizielle Be- stant Er besagt, dass bei dieser Menge an disso-
zeichnung und Formel lautet Natriumchlorid ziierten Ionen die Salzlösung gesättigt vorliegt
(= NaCl) Sie sollte - ebenso wie
die des Calciumchlorids (= CaCI!) Ubr·igens ...
- zum Physikum bekannt sein. Es gilt: Je größer das Lbslichkeitsprodukt
Abgesehen von diesen beiden desto besser löst sich der Stoff im jeweiligen
Fakten, konzentrieren sich die Lösungsmittel

Examensfragen auf das Thema


löslichkeit MERKE
Er·höht man die Konzentration einer Ionenart so
3 3.1 Löslichkeit verr'ingert sich automatisch die Löslichkeit des
H'as also haben Kochsalz & Co in Bezug auf Salzes
die Löslichkeit gemein? Di:l wäre zunächst ein-
mal die Dissoziation in Wasser und anderen
polaren Lösungsmitteln zu nennen Darunter
versteht Inan das Zerfallen der Salze in ihre
Kat- und Anionen Geschieht dies in Wasser,
so werden die entstandenen Ionen sofort von
einer Hydrathlille umgeben, was man auch als

www.medi·learnde o\V
241 Sloffumwancllungen

einfach positiv geladen ist, ergibt sich für das


Beispiel: Zentralion Eisen die Ladung 3+
Calciumoxalat dissoziiert heim [ösel1 Ü1 'Vas" o Die Stilbilität von Metallkomplcxen hnngt von
ser in Ca~' und Oxalat~'. Gibt man jetzt Caz• ZlI, den Ligiltllien und dem Zentralion ilb
nähert sich das Löslichkeitsprodukt inliner
mehr dem SättigungszlIstand (5. Gleichung Ubr·igens ...
unter 332, S. 23), ohne dass überhaupt Cal- Eisen kommt nur in den Oxidationsstufen 2+
ciumoxaIat zugegeben\Vurde. Mit anderen und 3+ vor Sollten also bei einer eurer Rech-
nungen mit den Ladungen der Komplexe andere
Worten: die Löslichkeit von Calciumoxalat
Werte für Eisen r auskommen, ist da was falsch
nimmt bei Zugabe von einem der bei den la-
gelaufen
llen ab..

3.41 Koor'dinationszahl
3.4 KomplexejMetalikomplexe Allein dieser Begriff tauchte schon
Dies ist ein überaus beliebtes PrüfungsthcmCl in fast jedem Physikum auf
mit i1ul5erdem noch hoher Relevanz für die Bi- Grund genug, seine Definition
ochemie! Man denke nur an Ver- auswendig zu wissen:
bindungen, wie Hämoglobin, Ye.AHII
l'vlyoglobin, die Cytochrome und \" MERKE:
Vitamin BI~1 die alle zur Gruppe der Oie I<oof'dinationszahl gibt die Anzahl der· Bindun-
Kom p lex verbind LI ngen/Meta 11 kom- gen zwischen Zentralion und Ligand(-en] an
plexe gehören

Die Gruppe der (MetaH-)Komplexe hat eini-


ge Gemeinsamkeiten, von denen die besondere Beispiele:
Bindungsart (= koordinative Bindung) bereits • In Abbildung 15 hat Cu:!~die Koordinations""
weiter vorne in diesem Skript (s, 2.'7.2, S ]2) be- zahl 4 (= vier koordinative Bindungen mit
schrieben wurde, Weilere wichtige Eigenschaften den zwei Liganden)_
der Metallkomplexe sind: • Im sZlüerstoffbeladenen HämOglobin
• Die besondere Art der DarsteHung: Komplexe (5, Abb, 16) hat Eisen die Koordinationszahl
sind an eckigen Klammern um die Formel und 6 (=vier koordinative Bindüngenzuffi Por-
an der "Form ihrer Bindungen" (= Pfeile oder phyrinring, eine zum .Histidinrest des· Glo..,
gestrichelte Linien) zu erkennen bins' und noch eine für O:! odel- CO, \i,ras'aber
\veniger gesund isL~.)
• In den Komplexen [Ca(Hp),j" und
[Ca(EDTA)]'- hat Kalzium beides Mal die
0yO-"'cu" KoordinatiOllszahl6 (ünddieLadüng2+)_
Grund:EDTAist ein Ligand; der sechs koor-
~N' Hz
dinative Bindungen zum Zentralionausbil-
det und selbst vierfach negativ geladen ist
(s, Abb, 9, 5, 12),
Abb 15, [Cu [NH,C-CDD),)

o Die Gesumtladung emes MetuHkomplexes Ubr'igens",


ist gleich der Summe der ladungen aus li~ Bitte nicht verwirren lassen: Oie Koordinations-
ganden und Zentralion Darstellungsform: zahl lässt sich NICHT aus der Gesamtladung
eines Komplexes ablesen und hat auch NICHTS
Hochzahl rechts neben der eckigen Klam-
mit der Ladung des Zentralions zu tun Sie ist
mer Beispiel: Im Komplex [l'e(Hp),(SCN),I'
einfach nur die Zahl der koordinativen Bindun-
ist SeN" einfach negativ geladen (wurde im gen innerhalb eines Komplexes
Schriftlichen angegeben ) und \Nasser ist neu-
tral (= keine Ladung), Da der Gesamtkomplex
KornplexelfVletallkornplexe 125

3.4.2 Chelatkomplexe sechs Koordinationsstellen (genau wie das Ei-


Die Chelatkomplexe sind eine Untergruppe der sen im siluerstoffbeladenen Hämoglobin) und
Komplexverbindungen Man versteht darunter ist mit vieren davon an ein Corrin-Ringsystem
diejenigen Komplexe, bei denen EIN Ligand gebunden
MEHRERE koordinative Bindungen zum Zen~ o Beim HänlOglobin heißt diJS Ringsystem Por-
tralion hat (s Abb. 9, 15, 16, 17). Solch ein Ligand phyr-inring und ist ein Tetrapyrrol-System Es
wird mchrzähnig genannt, wobei die Anzahl bindet an vier Stellen diJS Zentralion Eisen, ist
seiner Bindungen an das Zentral ion die Zähnig- daher ein vierzähniger Chelator und wird zu-
keil angibt Der prominenteste Vertreter dieser sammen mit dem Eisen als Häm(-gruppe) be~
Chelatoren (= Ligand im Chelalkomplex) ist das zeichnet
EOTA mit sechs Zähnen und vier negativen La~ Porpl1yrinring ::
Tetmpyrrol.Syslem ::
dungen pro Molekül (s Abb. 9, 5 12) vierzähniger Chelalor

Analog zu den einfachen Komplexen, sind auch f


R_
Chelatkornplexe meist Metallkomplexe Im Ver- -R
'N
gleich zu den Metallkomplexen mit einzähnigen HC CH
Ligimden sind Chelalkomplcxe jedoch stabiler N'
Dies ist einer der Gründe dafür, warum man sie R -R
zur Behandlung von Schwermetall vergiftungen I
einsetzt Chelalkomplexe bilden sich mit Ionen R R
von Übergangsmetallen (wie Eisen"'" Fe oder
Kobalt = Co) aber auch mit anderen Metallionen
(wie Magnesium::::: Mg) Eisen findet sich zB in
den Chelatkomplexen Hämoglobin und Myoglo-
bin, Kobalt im Vitamin BI1 (daher auch sein zwei-
ter Name (Cyano-)Cobalamin) und Magnesium
ist das Zentralion im Blattfarbstoff Chlorophyll
Und zum Abschluss noch ein Schmankerl (s
Abb. 16 und 17): Ahb 16: Hämoglobin
• Im Cyanocobalamin ist an das Zentralion Ko-
balt NICHT der Imidazolrest eines Histidins
gebunden (das ist im Hämoglobin so" ), son-
dern ein Benzimidazolrest. Das Kobalt besitzt

Corrin-Ringsystem

8enzimidazolrest

o
HOCH:<

Abb 17: Cyanocobalamin/Vitamin 8 H ! Vitamin 8 12


261 Sioffumwancllungen

Ubr·igens .. ,
Wird Hämoglobin mit Kohlenmonoxid anstelle
von Sauerstoff beladen bleibt die Wertigkeit des
Zennalions Eisen unverändert und zwar' 2+

34.3 Ligandenaustauschreaktionen Aus den Abschnitten 3 1 bis 34 sind Fr'agen zu


In diesem Abschnitt geht es um eine typische den Themen chemisches Gleichgewicht inkl Gleich-
und gern gefragte Reaktionsform von Komplex- gewichtskonstante und Metallkomplexe die Haupt-
verbindungen \Vic der Name bereits andeutet, punktebringer' Unbedingt merken sollte man sich
werden hier die vorhandenen liganden zum daher. dass
reH oder komplett durch andere ersetzt Al1ge~ • eilE; C;E~~3Ch'.'. . incilfl:-,eIL ela Elnswllun~J eines C;leich~Je·
mein formuliert sieht das so allS: </I1ci'lLS (2: B iJuch cle::, Oonnan·GlelchgE:'//lchLS S S
[N1e(Hp)j' + z L -> [N1e(L)} + x Hp 22) \jClI'l eier TE~rnp(::rE)t:ur abhangig ISt:
Hier wird der elektrisch neutrale ligand Wasser • Sich ;;;il-IGielch~Je\//lchl', (luIch ein Enzym (z B clie

vollständig durch den neuen Liganden L ersetzt CCi!ho<:!nll,/ci! a::,[~] schneller ein5l:ellt: i;;ber nicht; ver-
Ist L ebenfalls elektrisch neutral, so bleibt die scholJi.::n \:-111 ci
Gcsamtladung des Komplexes gleich ~ IITI Glelch~!e\"_llcilts::usumd eile Ge~~chv/lndi~lkelwn

der Ladung des Zentralions Besitzt~ .•:;' .: cier HII,- und f=lucl:reciktron gleich sind
cr~,::··
L eine Ladung, 50 WifC,j diese mit d e r "I .• ~ In eWli3rT'l elllfJe:3ti::ilwn GI8Ichge'f;jlci'lt: eier \liiert eier
Anzahl z von L multipliziert und an- ~'fjlr Glelc h ~ji~\;-)IChrsLonscamell 1< kQns[,~m bleibt auch
schlie!5end noch mit der Ladung des -... '/-/el1fl Sich ehe !<onzentr Eli:ionen der einzelnen ReaL-
Zentralions verrechnet ' )" t:lon~;pcin;nel·· anclern
o elle G!8Ichge"/':ichtskoll;3i:ance I< t:8Illperal:ura!Jhanglg 1St.
~ eile Glelcllge\l,jichcskonSLi:lI1te I< inl Gleichge\NichL
Beispiele: elen V\jef\:: l(oll2 Produkte f<ollz Edukte erreicht:
Klingt recht kompliziert, ist aber gal1z einfad1r • ellE Reclktion bei f( > 'I e>:r~rgoll ist (oz fr81':villig ab-
wie diese Beispiele hoffentlich zeigen: 1i:1Ufl rnehr d~lzu S S L!4J
• [Cu (HP},l" + 2n -> [Cu (HP), (Cl),] + • mC:ln eine I(OlTlpley,reakuon ~in den eckigen l<lanl-
2 Hp oder Illern erkenm~n kanll
• [Fe (HP),,)'" + 2 SCN- -> [Fe (HP)" (SCN),]" • elie l<omcJirlal:ionswhl elie I~nzalll eier Binclungen
+2Hp z'!)lschen Zentral Ion lind Ligancl( -en] DngitJt: und elle-
oder ~,e Bindungen i:B durch Pfeile clr.:lI'gestelit v/erden
• [Ca (HP),,l" + EDTA'- -> [Ca (EDTAW + • eile G[~S"IITH:ladling eines fvietalikomplei:es die Sum·
6Hp me eier Loclungen von Liganden und Zent:rallon ist:
Bei an· diesen Reaktionen handelfes sich um ~ lr~ICindenci\Jstauscll!'~;akuonen typi~3Ch fLir I<omplet:e
Ligandenaustauschreaktiollen, bei denen :3lnd um! ~;;ich clabel die Gesamtlaclung ~indern k~lnll
sich außerdem die GesamtladungdesNfetaU- ohfl(~ dass (IEls ZelltfEllion sf~ine Laclung alldert
komplexes. ändert Dies geschieht dadurch, (;:; '/ienn ein geladEJrlel' Ligclnci gebunden '/-/ircl]
dass der neue Ligand/die. neuenLiganden • E:in ['I' 'i ) -l<ornple;'; 21US EDTA und Calciumioncn 6
Ladungen in den Komplex 1llitbringen~ Das kom cllrli:l!:lV8 Bindungen emhäli: lind
Zentralion ändert seine Ladung dabei NICHT • Sich Cilelaü'.omplex[;; rTliC Ionen Ijon [VletalIen (so-
(= Kupfer und Calcium bleiben zweifachposi;.. '/iClhl UIJergelngsrnewllefl Dis mich anderen fV1etal-
tiv, Eisen dreifach positiv geladen). Ic:Tl) blldc~n i;onn8l',

Zum Thema Salze sollte man wissen dass


• Sich die lunen b(:lni Losen Irl V\fclss8r mit 81r18f 1-1','-
dri::tl:hlrlle lIIT'~Jl:;ben und nicllt: rnit Ol-\' oder sonst
IfuencieL\'icI5 cle~, \Ncls~3els rea~lleren
• Sich eile Losllchkclt: Clnes Salzes (I,vic Calclumm;a-
Im',) '.'er rinDt:~r't v-mnrl man eile l<onzeJli:ration Einer
~;r~lner IClnr~nEHTf~fl (viie Ca' ) III eier LÖ~3L1flg erhöht
Basics Mündliche 127

• eine utJGr~;cltl:lUL(~ Losunu c!unn voriie!Jl' \:\'en1'1 fnC;in \J(m t~lnt:1 Selt:L~ (jE~r i\ih~Il"IiJ!Eln zur "mc!81eri Q8ii;:n-
mehr Salz In elie Losung gl1)1: (lb lösbEIl ISi; [= rVlen· giC:n Dre iViemlJrElIlrS1: sr::rnrperrneElbel clh ,~If:o l~i~3st

ge ,,;n Salz> ,,!ls Loslichkelt] une! r'IUf d;;i~; LbsungslTllu:el P~iEjSler8n


• [\JauiulTlchlonc! [= f\laCI] aus Z1/i8lunci C,~lclumchlo· ~ DiffUSIOfl:~J8lciste Teilchen (z B lonenJ '/JClndern
ricl (= CJC!:J [JUS elr Gi Ionen pr 0 Forrnelsatz iJLJtge· passiv [:: B '/On ellle! S8il;e der iv18rnbf~lf'l zur ein·
baut sind Lind eier m;ITIOtische Druck [bei gleicher deren] /-\nuI8h clurcll l<on.::8mrel:ronsgl'odI8l1t:i::r'1
l<orw:mtr-2t10n] ek.her Ull Verhältnis steht une! 8Jeku Ische::, Feld
o ODllrlClI1-GI8IChgE;I/cllchL iVlr:'rlche lUllen kClnnc:n
Zu den Libr-igen Themen kommen immer- mal wieder durch di8 rv18mbran cliUundl8ren c:;nelere können
Fragen. deren Antworten aber-leider' jedes Mal einen diese Barriere nicht; ubenc. . inclen Resultat:: Gleich·
anderen Aspekt abdecken und sich daher schlecht g8V'.IICilt bei dem die Proclul:tc: eier l(onzentrC:ltio-
verallgemeinern lassen Zuver'lässig punkten kann nen ;:;dler- 8coffe i:Juf lJ8icien Seilen f!leich Sind
man am ehesten, wenn man weiß, dass
G ell8 chemische Zusarnmellset;,:ung von StoffgeiTli. Definieren Sie bitte den Begriff Hydr'atisier'ung
~,cht:n Uf\JOEFlf\JIERT isc H'/elrfi\:islt;;!-Ufllj iJ8zeichnt::t: elen \!orfl2l11Q eier H~'drcil>
• eier Verteil ungsl:oeffizlent: k über eile Gescl'lwlncll9· hLilJenlJi!clung z B um Ionen beim Losen eines Salzes
k8i!: elef' Vert8liullfj NICHTS ~IUss210t It"i \Ni:Jssr~f' Dlf~s ISt: I<EIf\IE cherfliSche Reaki:IOIl
• eier osn'lOclsche Druck von dElI' Temp8ratur abllEin,
gig ist und Welche natürlichen Chelatkomplexe kennen Sie"?
~ <:luch eier Oompkiruck IJOIl dm Tempel' iJt:ur abhängig Beispiele:
ist Jedoch NICHT 'Jon del- rVlenge eier Fll.issi~Jkeit; ~ Hi:ml (im H81T10gloIJlrl unel ivlyo~)loblfll
• O/tDchrorne [/\t:rl"IungsL,i::U8. [3iouaflsiormD\:mn]
~ Coenzym Vlt Blind
• EIl:~"yIlle (:: B c:':lI"bo;.Vp,~pi:J[121Se !:\lkoho!clehvcll'Ogl.~ntlse)

Wl FlJR ». UY1)RA11SI."U»& llA~ll


fJJ.R &L.ICU&.V.\CUl »ICIt1 1liJRCU.I»-
Warum bezeichnet man Enzyme auch als Biokata-
A»Il.R KO}~11
lysatoren?
\rVeil Enz'jn,e EWlIg8 GerneinSi:I1Tlkeit:en mit; eherni-
sehen 1<21Wi1,IsEitoren h~.lben· 3.5 Säuren und Basen
• Sel'll:ung eier Akt:lvl8fLmgsenergle [s S 46) einer Zwei Begriffe, ein umfangreiches und medizinisch
Reakt:lon und cladurch Beschleunigung der Gleich, sehr wichtiges Thema DieSäure- und Basenkonzen-
gC1i,jichLselllstellung trationen (und damit die pH-\Verte) in unserem Kör-
• keine Vertinelerung Verbri:Juch clurch eile Reak.tioll per müssen streng kontrolliert und in engen Grenzen
• keine l3eelflflussuIl9 der Lage eies GleichgelNlchLS und konstant gehalten werden, da z B das Blut und die
~ keine [--:3eeinfiussung der Triebkraft ,\G (s S 4.::1J ei- Extrazellulärtlüssigkeit nur bei pH 7,4 (s 352, S, 31)
ner ReakLion ihre Aufgaben erfüllen können und Enzyme nur in
einem ganz bestimmten pH-Bereich arbeiten Auch
Was versteht man unter einer Emulsion? Eriäutem Sie für die Verdauung ist der pH-Wert wichtig, denn
bitte den Begriff anhand eines Beispiels aus dem Körper ohne Säure im Magen hiitlen Bakterien ein leichteres
Eine Emulsion ist eHl heterogenes Gemisch aus Spiel und wir Schwierigkeiten die Proteine klein zu
mehrerell r'llch;: Inelflander lösltchen FIClssigkeiten kriegen, ohne die Basen im Dünndarm könnten wir
Beispiel h:;;t:tver (jauung: Im Duodenum Viel' den elie die Niilustoffe weder spalten noch resorbieren etc
'/'/;:i:~S81 unloslichen Fette dur eh G2JII~~nstilir e emul- Fazit: Auch als rvlediziner soUte man sich mit Siiu-
gleiT Es bilden sich Mizellen ren und Basen auskennen Abgesehen von der kli-
nischen Relevanz, kommen zu diesem Thema auch
Was versteht man unter Osmose Diffusion und Jahr für Jahr zahlreiche Fragen im Physikum Grund
Oonnan-Gleichgewicht genug. sogleich mit dem Auswendiglernen der De-
• Osmose: w~~löste Telichell [zt:l Ionen) könnml nicht: finitionen dieser beiden Begriffe zu beginnen

wwwomedi-Iearnode Ci>
Stoffumwandl u n9811

Pr otonenabgabe bedeutet_ H -"Ionen abzugeben


MERKE:
fut eine Oxidation müsste dagegen Wasserstoff
Nach Brönsted ist eine Säure eine Substanz. die {:::t Hl1) abgegeben werden!
Protonen 1= H'-Ionen) abgibt (= Pr-otonendonatorl • Hydroxy!apatit und Fluor-apatit sind Salze der
und eine Base der Reaktionspartner der Protonen Phosphorsaure Außer in den Physikumsfr-agen.
aufnimmt (= Pr otonenakzeptor J Eine Säure-Base- kommen die beiden in unseren Zahnen vor und
Reaktion wird daher auch als Protonenübertr a- Hyu("oxylan8tit auch noch in den Knochen

gungsreaktion bezeichnet
Bevor wir uns jetzt gleich intensiv der Sttirke von
Säuren und Basen widmen, noch ein patlr wich·
Beispiel: tigc allgemeine Begriffsdefinitionen:
HCI + NH, :::; , CI- + NB-, ' • Protolyse ist ein anderer Ausdruck für Pro·
(SälIre) + (Bose) !:; (Bose) + (SälIre) tonenüber"tragungsrcaktion
• Ein Ampholyt ist eine Substanz, die sowohl
a ls Säure als auch als Base reagieren kann
Hnt die Säure ihr H'-Ion abgegeben, wird sie zu Klassisches Beispiel ist das \'\fasser:
einem T'eilchen, das bei der Rückreaktion wieder 1-1,0 + 1-1,0 !:; Hp' + OH
ein H'-Ion (I u fnimmt lind daher definitionsge- Diese R~aktion b~zeichnet man als Autopro·
mäH Zll einer Base tolyse, da hier ein Wassermolekül ein Proton
abg ibt, das von einen) anderen Wassermolekül
MERKE: aufgenommen wird Es findet <1150 quasi ei ne
• Durch Protonenabgabe wird aus einer Säuf'e Protonenübertragung eines Stoffes "au f sich
eine Base selbst'" (griech : = auto) statt.
Durch Pr'otonenaufnahme wir'd aus einer Base • Unte r dem Dissoziationsgleichgewicht ver-
eine Säu,.e steht man das Gleichgewicht, das sich z B
beim Zerfall einer Säure (wie HCI) in ihre Io-
An Säuren sollte man kennen: nen (hier CI- und H') einstellt: Die Gleichge-
• Salzsäure ... HClund Schwefelsäure =: H~So.l als wichtskonstante K heißt dann Dissoziations-
Vertreler der stnrken Säuren (5, 351), konstante K~ (s S. 29)
• Essigsäure := CH)COOH, Schwefelwasserstoff
== H 2S und Blausäure =. BeN als Vertreter der 3. 5 1 Stärke von Säur-en und Basen
schwachen Säuren (s 3.51), Löst man Säuren oder Basen in Wasser, so
• Schwefels~Llre = H~So., und Phosphorsäure kommt es zur Protolyse = Säuren übertragen
HlO,! als Vertreter mehrprotoniger Säuren sOw ihle H'wloncn auf die Wassermoleküle und bil-
wie den H,lO"·Ionen, Basen nehmen die I-I"-Ionen der
• die ebenfnlls mehrprotonige Kohlensäure .... Wasser moleküle auf lind machen sie dadurch
H~Co., und wissen, dass eine Lösung von Koh- zu Of--r -Ionen Eine saure Lösung erkennt man
lendioxid (0 CO,) in Wosser (~ HP) Kohlen- folgl ich daran, dass dort mehr H,O'-Io nen als
säure liefert und daher salier reagiert OH- -Ionen vorliegen, in einer basischen/alkali-
schen Lösung finden sich dagegen mehr OH' -
An Basen sollte man kennen: Ionen als H ,O'-Ionen
• Natronlauge = NaOH als Vertreter der starken Wie stark eine Säure ist, hängt diwon ab, wie
Basen (s .3 5.1) lind wissen, dass zB 1 Mol vollständig sie dissoziiert (.::. ihre Prolonen ab~
NaOH auch 1 Mol OH"-Ionen liefert sowie gibt), die Stärke einer Base zeigt sich daran, wie
• Ammollink;: NH~ als Vertreter der schwachen vollständig sie protoniert ist (= Protonen des
Bosen (5 35_1) Lösungsmittels aufnimmt)

Übri ens". Ubr-igens ...


• Eine Pr-ownenabgabe ist KEINE Oxida· Im Examen wird für die Konzentration der Pro-
tion und die Phosphor sauce daher oonen/WasserstDffionen in einer Lösung auch (H"}
auch KEIN Ox.idatJonsmittel {s S 38} ansteHe von (Hp") geschrieben Lasst euch davon
bitte nicht verwirT'E'n es bedeutet das Gleiche
Säuren lind Basen 129

den pK ~ (pKnH'Verte n: Je größer die Ks (K II )-


Z lI

Beispiele: Werte , desto


' kleiner die F1K s (F1K n)-\Verte und
Hel + H,O
- "" H'o'
,.' + cr desto stärker die Sällfe (Base)
AuBel'dem slehen die Ks- lind die Ku-Werte ei-
Das MWG (s. 3.1.2. S. 19) für dieses Gleichge- nes Sällre-ßase~Paars miteinander in folgender
wicht lautet: Beziehung:
K 5 " Ku = 10-14
K=[H,oT[Cn
FÜI d ie pK s (pKn)-Werte ergibt sich analog dazu:
[HClj·[H,oJ
pK, + pK" =14
Da die Konzentration des vVasscrs als Lösungs-
mittel viiiiieeel größer ist als die aller anderen Diese Zusammenhä nge erlnuben es, bei bekann-
Reaktionsparblcr (ünd 'dainit annäherl1dk()n~ ter Säurestärke, di e Stiit'ke der Base auszurechnen
stan t), nimrnt man s ie in K auf und es entsteht lind offenbaren dabei fo lgende Gesetzmäßigkeit:
die Dissoziationskonstante Ks der Säure:
MERKE:
K _[H,oT[Cl-J
,- [HClj Je stär'ker die Säure. desto schwächer ihre
(= korTespondierende] Base
Bei e iner Bilse macht man das genauso: Je schwächer die Säur'e, desto stär ker' ihre Base
NB, + Hp!::; OB." + NH,' Diese Beziehungen gelten entspr'echend für die
mit der Dissoziationskohstarite Iq der Bilse: Basen

[OHT[NH, 'j
K" [NH,]
Übrigens_"
• In den Aufgaben des schriftliche Examens
Beim ''''asser erh5lt man durch dieses wurden die benötigten K·Werte oder pKWerte
immer angegeben
Vorgehen die Dissoziatiönskonstante
• Oie K-Wertej pK·Werte sind - wie beinahe
K w d-e s \.yasse rs, die im Examen meist
alles in der Chemie - temper'Btur-abhangig
unter der Bezeichnung Ionenprodukt • Die hier vorgenommene Einteilung in star k
des· Wassers auftaücht: und schwach ist eine grobe aber prak·
K" = [HP'} [OH-] tische Vereinfachung Zur Beantwortung der
Sein Zahlenwert beträgt 10.1.1 moP/P~ Physikums·Fr'Sgen reicht sie jedoch aus und
mehr-wollt ihr· ja auch nicht. oder'?

Die Stä rke einer Sil ure bzw Base lässt sich nun
einfach aus dem Wert von K~ bzw. Ku ablesen: Beispiele:
• Bei K. > 'I sind es starke Säuren, die praktisch • HCl hat den K,Wert 10' (= pK,Wert -6) und
vollständig dissozii eren ("" Gleichgewicht a uf gehört damit zu den starken Säüren, die' so
der Seite der Produkte) gut wie vollständig dissoziieren:
• Bei Ku > 1 sind es starke Basen, die praktisch K _=lO,=[H,o "].[Crj 1000000
vollständig pro ton iert vo rliegen (= Gleichge- 5 [HCl ] 1
wicht auf der Seite der Produkte)
• Bei ~< 1 sind essch\\'ilcheSäuren, dic\venigdissÜ'" Für ihre Base er errechnet man den ~tvVert
ziieren (..;: Gleichge\vicht auf der Seite deI E.dukte). 10·::n (= pKn-\'Vel't 20) und-findet den Zusam-
• Bei Ku < 1 sind es schwache Basen, die kaum menhang bestätigt: diese Base ist extrem
ptotoniert vorliegen (= G leichgewicht auf deI' schwach. Die er~Ionennehmen,' also 50 gut
Seite der Edukte) wie nie ein' Proton 'auf;
Anstelle der Ks (Kn)-Wer te verwendet man !üiu - • CHJCOOH hat den K,Wert 1O-m (= pK,-
fig deren negativ dekadischen Logarithmus = die Wert 4,75) und gehört da-m it zu den schwa-
pK, (pK,,)-Werte: dien Säuren, die wenig dissoziieren:
• Bei pK s (pK u) < 0 sind es s tarke SilUien (Bnsen) K = 10"·7; [H,o+j.[CH,COO-L r
• Bei pK,. (pKn) > 0 sind es schwache Säuren (Basen) s [CH,COOH] - 56234
Die K~ (Kn)~Werte verhalten sich also um gekehrt

www.medHear-n _de I?\


W
l'rl

;l 30 I StoffulTIwandlungen
;;~
!LI,
-1
,
Für ihre B<:lse CHJCOO' errechnet nl<:ln Beispiel:
den Ku-Wert , 10'~'~~ (~ pKn-\Vert 9,25) ,und Gibt man 1 Lit~,~\ ~ch,vefelsäur~,;: ,'I:~It,:, ~, ~r
wundert sich: auch ' diese Base ist :, noch Konientra'tion l ' mollt zu 1 Liter 'Am w

schwach. Sollte die nicht stark sein? Ja, n10niaklösung mit der I<0nzentration 2
nbe r wie so vieles ist <luch dieser Be- mol/I. wie rei:'lgiert dann die Mischung _ 1-'i~~G
griff rel(lti v zu sehen. Im Vergleich (g~~-"'l sauer, neutral oder basisch?
zur Base der Salzsäu re is t die-ß nse ~ Hier ist gleich 2x Vo rsich_t geboten:
der Essigsäure schon red1t-' -s tark • Erstens ist di e SchwefeI_sätire (=~SO~) eine
(nimmt gerne ein Proton auf, s. zweiprotonige Säure{FoIg~: ~:pj-Ionen.
Gleichgewichts lage 3,1.1, S, 19), konzen ~ra ti on "7:':, 2 111 °1/1) .•·.llnd ,'\ :Li t~ ~ ,:: ~~,I1er
Vergleichtm;111 "s ie"'::' dagegell Schwefelsäure mit der Konzentration 1 mol/I
mit einer echten Base, 'w ie NaOH enthält 'daher genauso viele ' H 10;·-lonen,
(pK n-Wert-l,74), so ist sie natürlich schwach. wie OH'-Ionen in 1 Lit~r,_Amm0l1iClklösung
(=NHJ ) mit der Konzentration 2 mol/I en thal-
\>Vas für die Prüfung zähltist, ob die Lösung ten s ind . .
der Ionen S<:luer oder basisch_'_ reagiert, Und • Zweitens gehört die S!:h,wefelsällre zu den
hier enttäuscht uns die oben gei1<:lnnte Regel starken Säuren, Ammoniak aber zu den
und auch die korrespondierende B<:lse der Es· schwachen ßas~I~ .... Daherrea?iert , ~ :", . :t~~t~
s igsäure - die übrigcJ1S Acetat genannt'\vil'd gleicher. rvrengen:, an. HJ()·.. und,:' Ol"t-Ionen-
- nicht: Eine Acetatlösung reagiert tatsächli ch die Misdmng aus H,Sa, und NH, NICHT
basisch (im Gegensatz zu r er-Lösung, die neutral, sondern sauer~ : Grund: Die Salze
neutral reagiert). sch\\'ache r Basen (hier Ainmoniumslllfclt aus
N H,,'- und S0/"- Ionen aufgebaut) reagieren
Ubrigens,,, sauer (5, Merke, Spalte 1),
Acetat ist das Salz der Essigsäure Allgemein sagt
man daher auch oft anstelle von die kor-respondie·
r ende Base" der Säure einfach "das Salz der Säure ·
Als Abschlu ss noch zwei Specials für Fortge-
Weitere wichtige Salze sind
schrittene:
• HydrogensulfatjSulfat (aus der' Schwefelsäure]
• Hydr ogencarbonatjCar'b onat (aus der Kohlen·
• Vergleicht l11a n den pKs-Wert von Chlores-
saure) sigsällfe mit dem von Essigsä ure, so find et
• Chiarid (aus dei Salzsaure ] m(lI1, d(l sS Chloressigsäure einen kleinelen
• Nitr at {aus dei Salpetersaurel und NICHT et.wa pKs-We rt ha t lind folglich die stärkere Sä ure
Nitrit wie es im Schriftlichen schon ZU lesen (= stärker di ssoziiert) ist Der Grund dafür ist
stand die hohe Elektronegati vität von Chlor (s, S 7)
Möchte man vorh ersflgen, ob eine Salzlösung Es zieht di e ßindungselektIOnen stark zu sich
Sfi ller oder basisch leng iert, so gibt es eine ein- und erleichter t dadurch die Abgabe des Pro-
fache Regel: tons
• Verg leich t miln den pKs-Wert von Hel mit
M ERKE: dem von HI, so findet man, dass HI de n klei-
Oie Salze star ker· Säur'en und Basen r-eagier·en neu· neren pK<:~"Vel t hat und damit die s tärke re
tr·al. die Salze schwacher · Säuren basisch _die Salze Sä Ule ist Begliindung: HC I ist schwächer
schwacher' Basen sauer', da bei den schwachen dissoziiert i'! ls Hf, da aufgrund des glößer
Vertr'etern die Eigen schaften ihrer .. starken'· Salze werdenden Atomradius die Bindungsenergie
überwiegen vom Chlor zum Iod hin abnimmt (5 , 5 7) und
das Ploton daher leichter abgespalten wird
Mitdieser Regel lind det Kennh1isdcrwich-
ti gcn Vertreter s tilrker und schwilcher ':' ~:~ " 3 ,5 .2 pH-Wer't-Berechnung
Sä u ren/ Basen (s S. 28) sollten s ich di- Hier zun ächs t die absolut wichtigen Definitio-
ese Themena ufgaben d es schriftli chen nen der Grundbeg riffe:
EX(lmens locker mei stern lassen t=~::::;\S;>
Säuren und Basen I 31

MERKE: Bevor man nun den pH-Wert einer Lösung be-


Der pH-Wert gibt an, wie hoch die Konzentr abon an rechnen kann, ITlll$5 man sich deren Zu- YtAHIi
H:p· ·Ionen in einer Lösung ist, der' pOHWert gibt an, wie sammensetzung ansehen und erkennen, \ ...
hoch die Konzentration an OH..Jonen in einer' Lösung ist: ob es sich um die Lösung einer starken 11

• pH = -Ig [H.HI also der negativ dekadische Loga- oder schwachen Säure (Base) handelt ","'-r':C6~
" H_O··lonen-Konzentr ation
r ithmus der' (s 35] S. 28) Ist diese Frage beantwortet,
-
• pOH = -19 lOH"). entspr'echend der- negativ dekadi· setzt man die angegebenen Werte in die entspre-
sche Logarithmus der OH··lonen-Konzentr ation chende Formel ei n, rechnet und fertig ist der pI-!
Analog zu den pK-Werten [5 5 29J gilt pH + pDH = 14
Die Formel für starke Säuren lautet:
Kann te man diese Definitionen und konnte zu- pH = -Ig [Säure!
dem noch mit Hochzah len rechnen (s S. 2), He-
(sen sich folgende Examensfragen bereits lösen: Für starke Basen braucht es einen Hechenschritl
mehr:
Frage: ""ie hoch ist die H,O·:.Konzentration pOH = -Ig {Bas.!und
einer wässrigen Lösung mit dem pA 6,O? pH = 14 - pOH

Lösung mithilfe der Definition pH = -Ig [HP'I:


Zunächst n1USS man,diese ,C;leichüngnach der Beispiele:
Protonenkonzentration [H:P'] auflösen: Welchen pH-Wert hat 1 Liter einer 10--1 M HCl?
[HP'J ~ lOr ll . pr! =-Ig 10-'
Durch Einsetzen des pH-Wertes: 6,0 in die pH=4
G leichung/ -ergibt sich auch schon die ge-
suchte I-LO··Konzentration von 10.6 mol/I. Da Welchen pH-\'Vert hat eine 0,1 molare Natron-
" als Antwortrnöglichkeit_aber nicht
diese Zahl- lauge?
auftauchte; inusste m.nn 10'(' mollinoch ttm~ pOH = -lg 10- 1 , also 1
rechnen zu 0,000001 mol/I. und weiter zu 1 pI-! = 14 -1, also 13
~unollJ, was die k6rrekte Antwort \var.

Frage: Wenn der pH-'vVert der Extrazellulärflüssig- Auch wenn es ll111 5 Verdünnen oder Konzentrie-
keit7,40undder in den Muskelzellen7,10 beträgt, ren starker Säuren/B<lsen geht, lässt sich die For-
\vie hoch ist dann der Quotient aus intrazellulärer mel: pH = -Ig [H:;O' I gewin nbringend einsetzen
und extrazellulärer Protonenkonzentratiön? "

Lösung mithilfe der Definition pH =-Ig [HP']: Frage: Wenn in einem Liter Vvasser 0,1. mol
Dazu rnuss·man diese Gleid1llngwieder,n.nch HCI gelöst sind und zu 10ml dieser Lösung
[HJO'J auflösen: [HJ 0'] = IOT" 90 ml \,yasser gegeben werden, wie ändert sich
Jetzt setzt man die angegeben Zahlen für die dann der pH-Wert?
intrazelluläre [Hol0 t und die extrazelluläre
[H J0 '], ein: Lösung: Da Hel eine starke Säure ist, gilt pH
,
[H 0']., = 10'-1 = -lg [Hel!_ Die angegebene Lösung enthält 0,1
[H 0'] = 10-'" mol HCI (und damit H 10'-Ionen) in 1 Liter und
) "
ist daher 0,1 molar oder mit Hochzahl aüsge~
Rechnen mit Hochzahlen: Danachderrt'Quo· drückt 10- 1 molar. DerpH-\IVertdieser Säu're
Henten aus intrazellu15rer ' und extrazellülärer ergibt sich durch Einsetzen in die Formel:
Protonenkonzentration gefragt ist,muss man pH = -Ig 10-1 lind das ergibt einen pH-Wert von 1.
jetzt nur noch. die bei den Hochzahlen \'on ei- Nun muss man noch \\'issen~ dass 10 ml Säure
nander abziehen: -7,1 - (-7,4) oe 0,3 und ausrech- + 90 ml Wasser (= 1 Teil Säure+9 Teile Wasser)
nen, \\'<15 lao~l ergibt: -1,99 oder eh\'a 2 und die einer Verdünnung der S5ure von] :10 entspre-
richtige Lösung dieser Aufgabe. chen, und dies bedeutet, dass die verdünnte

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W
32[ Stoffuillwandlungen

Die Forme! für schwache Säuren lautet:


Lösung nur noch 0,01 molar (= 0,1 O1olar/lO) ist. pH = 0,5 (pK, -lg[SäureJ) oder
Der pl-PNert dieser 10.2 . molaren Säure beträgt:
pH ='- -lg 10.2 lind dasergibteinen pI-r·Wertvon 2. [HP 1= ~K, [Säurel und
pH "-Ig IH,O I
Anhvort: Durch 1:10 Verdünnungeinerstarken
Säure, nimrnt derenpH-Wert uml zu.
Für schwache Basen gilt:
Frage: Wenn 1 ml einer HCI-Lösung den pH- pOH = 0,5 (pKII-lg[BaseJ) und pI-! = 14 - pOl-I oder
Wert 2 hat/wie viel Wasser I1mssmClndanll
zugeben, damit die Lösung"einen'pH-\Verf [OH 1= ~KII [Basel
von 4 bekonm1t? pOI-! = -Ig 101-1" I und schlieillich
pH = 14 - pOI-!
Lösung: Dieses Mal geht es andersherunl:der
pH-Wert soll um 2 Einheiten, von2 auf 4 anstei-:
gen. Aus pH = 2 oder umgeformt: pE = -lglO"' Beispiele:
(= 0,01 molar) soll pH = 4 oder umgeformt: pH Berechnen Sie' die Dissoziatiol1s~onstanteKs
= -Ig 10-1 (= 0,0001) werden, Dazu muss die Lö- einer 1 molaren schwachen Säure mit dem
sung 1:100 verdünnhverden(da O,Olm()lar!lOO pE-Wert 3.
= 0,0001 molar ergibt). Dies geschieht durch AlsO her mit der assenden Formel:
Zugabe von 99 011 ,,yasser zu dem in der Frage [HJO]= Ks · [Säure}, iridie\virzUnächst
gennanten 1 'mI Säure (";; 1 Teil Säure +' 99 Teile alle Arigaberl einsetzen ünd 'dann nAch Kg
Wasser).. auflösen:
Die Angabe pH = 3 gibt uns die = 10-'
1 molar bedeutet [Säure] = 1 daJmit bleibt
MERKE: unter der \Vurzel nur Ks stehen:
Wird eine starke Säure 1:10 verdünnt. so nimmt
10-' = 'F"s K , = 10·"
Ii( oder" s '"
ihr pH-Wert um 1 zu. wir'd sie 1:100 verdünnt.
nimmt der pH-Wert um 2 zu_ bei einer- Ver'dün- (s~ 1.2.1, S; 2 Rechnenmit Hochzahlen)
nung von 1:1000 um 3 etc Bei Basen nimmt der
pH-Wert durch Ver'dünnung entsprechend ab Um- WelchenpH-Wert hateineSäuremitder,IJis'-
gekehrt verhält es sich beim Konzentr'ier'en starker- soziationskonstante 10~ und der Konzentrati-
Säur-en/Basen on 1 mol/I?
Aber' Vor'sicht: Der pH-Wert einer
Säur'8 kann NIE gr'ößer als pH 7 Nach Einsetzender Angaben steht da:
werden_ der pH-Wert einer Base
[I-lp>]=Jl0-1 ·1 mol/l oder
NIE Kleiner als pH 7
[HP' ] = 10"'
und das ergibt den pH~Wert

Welchen pH-Wert hat eine 0,01 molare Lö!;unlg


Soviel zu den starken Verüetem der Säuren und von Kohlendioxid in Wasser (pKs= 6,4)?
Basen
Jetzt nimmt'man am' bestendic. ändere For~
mel: pH = 0,5· (pKs -lg[SäureJ).
Nach Einsetzen aller Angabelautet sie:
pH = 0,5· (6,4 -Ig 10·') und das ergibt
0,5 - (6,+ + 2) und damit
pI-! = 4,2
Säuren lind Basen 133

3.5 3 Titr·ation Ganz so einfach wie im Fall von HCI und NaOH
Unter TitrMion versteht man ein Verfahren, bei oder NH .', und CH,COOH-'
ist es leider nicht immer
dern eine unbek<1nnte l\ifenge z,B einer Säure Im Gegensatz zu diesen einprotonigen Vertretern
durch Zugabe einer bekannten Menge Base voll- der Säuren und Basen, bei denen eine Konzentra-
ständig zu Salz und Wasset' umgesetzt/neutra- tion von "I moll! auch zur heisetzung von 1 moll!
lisiert wird (.::. Aquiva1enzpunkt 5 a 5 34) Aus H'-IOI-r -Ionen führt, gibt es nämlich auch noch
dem Verbr~ll1(h nn Base bis zum f\quivalenzpunkt mehrprotonige, Dazu gehören
kann 50 die gesuchte S5uremcnge bestimmt wer- o die zweiprotonige Schwefelsäure c= H~SO). von
den. Da sich bei einer Titration der pI-I-Wert von der "[ moll! gleich 2 moll! H'-lonen liefern (= also
sauer immer weiter zu alkalisch wi1ndelt, kann nicht 6 10::" sondern 1,2 1W~ H'-Ionen) und
deren Vcr!iJut zB mit einer \Vasserstoffelektrode o die dreiprotonige Phosphorsäure (= HlO~), von
verfolgt we['den Entsprechendes gilt für den um- der 'I mol/I sogar 3 mol/l H'-!onen freisetzen
gekehrten I;all, der Titration einer unbekannten Zur Neutralisation von 10 ml einer 0, 1 NI Phosphor-
Base mit einer bekannten Säure säure, braucht man daher.30 1111 0,1 l\'I NaOH oder
10 ml 0,3 !VI NaOH, also jeweils das Dreifache Im
MERI(E: Fall der Schwefelsäure wäre es das Doppelte: z B
Reagieren gleiche Mengen von H' und OH" -Ionen liefSe sich 'I liter einer 'I !VI Schwefelsäure mit 1 liter
miteinander. findet eine Neutralisation statt einer 2 !VI Ammoniak-Lösung (= NH) neutralisie-
ren (s Beispie!, S 30)

Beispiele: Ubrigens ...


Zur Neu tralisation' eines· unbekannten Volu- Der Begriff Neutralisation bedeutet NICHT dass
mens einer 1 molll He! braucht mandasglei- der pH·Wert 7 ist. Wird zB eine starke Säure (wie
Schwefelsäure) mit einer- schwachen Base (wie
che Volumen einer 1 molll NaOH~
Ammoniak) titriert, so reagiert das bei der Neutra-
lisation entstandene Salz Ammoniumsulfat sauer
Wird '1 Mol NH, mit 1 Mol Essigsäure titriert. Titriert man eine schwache Säure (wie Essigsäure)
entsteht als NeutralisationsproduktAmmoni- mit einer starken Base (wie NaOHJ. so reagiert das
umacetat, das Salz aus den positiv geladenen Salz Acetat basisch Der pH-Wert am Aquiva,
Ammoniumionen (= NH.1')ünd den negativ lenzpunkt richtet sich also nach dem starken
geladenen Acetationen (~ CH,COOl 1 Mol Titr-ationspartner(s Abb 18b_ S. 34J ____ ~:
Ammoniak ist daher äquivalent zu (=es nell- Sind sowohl Saure als auch Base stark
oder beide schwach so befindet sich
tralisiert) '1 Mol Essigsäure;
der Aquivalenzpunkt bei pH 7{s Abb
18a S 341
\Vodurch kann ein Basenüberschuss von 12
mmol/l im Blut neutralisie:rt werden?
Antwort: Durch Zugabe von 12mmol/1 H+.;., Eine weitere Eigenschaft der mehr-
Tonen, pro tonigen Säuren ist, dass sie in mehreren Shlfen
dissoziieren, dh sie geben ihre Protonen bei Basen-
\Venn für die Neutralisation von 30 ml Ma.., zugabe nacheinander ab (s Abb 18d, S 34): DaseIste
gensaft 90 ml .einer 0,1 M NaOH verbraucht H'-Ion verlässt das Ivlolekül relativ leicht, das zwei-
werden, welche Molarität M (5, 2.5, 5, 8) hat te und dritte immer schwerer, Dies zeigt sich auch
dann diese Magensalzsäure? an den pKs-Werten der jeweiligen Dissoziationsshl-
Kein Problern mit dem gutenaIten Dreisatz fen: der pKs-Wert der 1 Shlfe ist der kleinste, dh
(s. 1.2.1 S. 1): die Säure ist hier am stärksten, der pK;-Vvert der 2
Stufe ist schon grö~5er und die Säure damit schwä-
x·30ml~0,lmolfl· 90ml cher etc

Aufgelöst nach x steht da: x ~ 0,1 moVI· 90 ml MERKE


30 ml Allgemein gilt: rur- mehrpr-otonige Säuren:
Und das ergibtx = 0,3 mol/I, pK,;1 < pK 02 < pK,,3

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\1)
341 Stoffunlwandlungen

Ubr'igens",
Die Anionen der mehrprotonigen Säuren sind
pH
Ampholyte z B kann das HSO.:'·lon H' aufnehmen

und abgeben genauso wie die Anionen der Phos·
phof'saure H"Po,; und HPO/ Dies ist ein Grund
dafür war'um diese Anionen der Phosphorsaure ein
Wendepunkt 2=
Äquivalenzpunkt 2 \J (

Puffergemisch bilden (s S 36) optimaler '


Pufferbereich 2
Titf'ationskuf'ven pH=pK s2
ca
Der Verlauf einer Titmtion wird meist als Kur- 10.0
----------~-J, ,'
vendiagramm wiedergegeben , ,
, ,
H2ü lind Na'-Ionen sind der Ubersichtlichkeil , '
wegen nur in Abb 18a ClufgefCthrt 7,0 - - - - - - - - - ] - - Neutralpunkt
ca '
6.0 ---------- ,-- Wendepunkt1=
optimaler Äquivalenzpunkt 1=
Salzsäure + NaOH
Pufferbereich 1 isoelektrischer Punkt
pH
pH=pl<sl
ca
25 .,.--\!-.-/

NaOH
7,0 - - - - - - - - - - - - -<-c- Wendepunkt=
Äquiv8lenzpunkt= , ,
CH 3 NH; COOH CH NH' COO- CH JNH 2COO-
Neutralpunkt =Kation I =Zwitlerion : =Anion

Abb 18c: TItr'ationskur'lls Aminosäur'e + star'ke Base

NaOH Phosphorsäure (H3PO~) + NaOH


pH
optimaler
Abb 18a: Titr-ationskurve star-ke Säure + star-ke Base Pufferbereich 3
pH=pKs~ /

···~;:~:;;~r
Essigsäure + NaOH 12.3
pH

optimaler
Pufferbereich 2
pH=pK s2

O~~~~I~r-- -CndepuL
9 0 - - - - - - - - - - - - - - -,- Wendepunkt:::: 72
Äquiv81enzpunkt
70
optimaler - 1=
Pufferbereich Pufferbereich 1 Äquiva!enzpunkt 1
pH=pK s pH=pK s 1 I I

____-1-- 2.1 .L '

NaOH
NaOH
CHJCOOH CHJCOO- + H~P
HPO/-
CH 3COOH
=CH 3 COO- =PO.: 3 -

Abb 18b: Titrationskut'lle schwache Säur'e + stat'ke Base Abb. 18d: TItr'ationskurve 3-protonigs SäUf'S + starke Base
Säuren und Basen 135

Aus den Kurven lassen sich tel' dem Namen Henderson-Hassc1ba1ch-Glei-


Menge gefragter Dinge ablesen Dazu chung:
gehören:
H = K + I [Salz]
oDer Neutralpunkt liegt Immer p p s g [Säure]
bei pH =::: 7
oAm Äquivalenzpunkt oder etwas abstrakter dargestellt:
(= Wendepunkt der Kurve) verläuft die Kur-
[A-]
ve fast vertikal und der pH-Wert ändert sich pH = pK s + Ig [HA]
sprunghaft Hier wmden genauso viele OH"
-Ionen zugegeben, wie J-I'-Ionen da waren (s Setzt miln hier für Salz und Säure glei-
Abb. 18) oder umgekehrt, 50 dass an diesem che Konzentrationen ein, so bleibt :~I iv
Punkt beide Partner vollständig miteinander nur noch pH : : . pK" stehen, da der ...• ~
zu Salz und Wasser reagiert haben Der pH- Logarithmus von 1· ja Null ist
\'Vert richtet sich hier nach den Titrationspart-
nern: Sind sowohl Säure als auch Base stark Außer zur Bestimmung des op- t=~221b
oder schwach, liegt er bei pI-! 7 (s Abb iSa), timalen Pufferbereichs dient die Hender- s 0 n-
ist die Säure stärker als die Base bei einern pH I-lasselba1ch-Gleichung zur pI-I-Berechnung von
< 7 und ist die Base stärker als die Säure bei Puffern Wie aus der Gleichung ersichtlich, wird
einem pH > 7 (s. Abb lSb), der pH-Wert eines Puffersystems durch das Kon-
• Die optimalen Pufferbereiche <s_ Abb_ l8d) zentrationsverhältnis der schwachen Säure zu
sind durch einen extrem flachen Kurvenver- ihrer korres-pondierenden Base bestimm t
laufgekennzeichnd, bei dem sich der pH-Wert
über eine längere Strecke NICHT ändert Sie Beispiel:
befinden sich genau auf der Hälfte der Stre- Wenn in einem Puffersystem eine schwache
cke zum jeweiligen Äquiva1cnzpunkt, also Säure mitpKs =::: 6,5 iIn\,erhälfuis .1:1Umitih-
dort, wo halb so viele OH-Ionen zugegeben rem Salz vorliegt ([HA]: [A] = 1: 10), welchen
wurden wie H'-Ionen da waren oder umge- pH-Wert hat dann dieser Puffer?
kehrt und folglich die Konzentration von Salz Das Einsetzen der Angaben in die Gleichung
und Säure gleich groß ist Hier gilt: pH =::: pK s ergibt: pB = 6,5 + Ig 10/1 und das ergibt einen
pH von 7,5;
Ubr·igens ...
Nur schwache Säuren und Basen können Puffer
bilden Daher haben aucll nur ihre Kurven Zu den prUfungstechnisch wichtigen
Pufferbereiche
Eigenschaften von Puffern zählt wei-
terhin, dass
Puffersysteme
Ein optimales Puffersystem erhält man z.B., • Puffersysteme, die die gleiche Menge
wenn 1 Mol Essigsäure mit 0,5 NIol Natronlauge Elektrolyte (= gleiche Pufferkonzentration
versetzt werden (s Abb 18b) In der Lösung lie- = gleiche rVlenge an Salz und Säure) enthalten,
gen dann 0,5 Mol Essigsäure und 0,5 Mol Acetat die gleichen Mengen an OH--und I-I 10"-Ionen
vor Die Konzentration von Säure und Salz/kor- abpuffern können sowie den gleichen pH-\Vert
respondierender Base sind hier also gleich groß, haben
so dass gilt: pH = pK s' ein wichtiges Kriterium o weder die Verdoppelung der Pufferkonzentra-
fUr Puffer Unter diesen Bedingungen können sie Hon noch eine Verdünnung etwils am pH-Wert
am meisten Säuren und Basen abpuffern. \'\fas ändert (das wäre ja auch sehr verwunderlich,
nichts anderes heißt, als die Zugabe einer- gewis- wo Puffer doch sogar die Zugabe von Säuren
sen Menge von Säuren und Basen zu tolerieren, und Basen ohne pI-I-Wertänderung verkraf-
ohne dass sich dadurch der pH-\Vert ändert ten" )
Dieser Zusilmmenhang wird auch aus der Puf- • der Begriff Pufferkapazität die Menge an Säu-
fergleichung ersichtlich - offiziell bekannt un- re und Base meint, die eine Pufferlösung ab-

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361 Stoffui11wandlungen

fangen kann, lind dass diese Pufferkapazität


direkt von der Konzentration der Säure lind Prüfungstechnisch interessant ist
ihrer korrespondierenden Base/Salz abhängt daran noch,·dass
Daher verringert sie sich auch beim Verdün- • mit Zunahme des CO2-Partial;;'
nen eines Puffers: Ein verdünnter Puffer kann drucks; die HC0 1c-Konzentrati-
weniger OI-r- lind H'-Ionen abfangen, da er on im mut ansteigt "= Verschie-
weniger abpuffernde Teilchen (= Elektrolyte) bung des Gleichgei,vichts nach rechts; Die
enthält und damit eine geringere Pufferkapa- Gleichgewichtslage ist damit eine Funktion
zität hat des Co.,-Partialdrucks (5. S. 19).
• der Partialdruck des Kohlendioxidsden pH-
Ubrigens ... Vv'ert beeinflüsst: Je höher der Partialdruck~
Bei pH - pKs ist die Pufferkapazität eines Puf- destoniedl'igerder pI-!= Verschiebung des
fers am größten (= optimal) Gleichgewichts nach rechts.
o sich .mit steigender Temperatur imnler we~
niger C02 inWasserlösen kanni unddamit
Beispiele: die Gleichgewichtslage eine Funktion der
Phosphatpuffer: Die Phosphorsäure hat 3 Temperahlr ist (s; S. 20); Dasmerktman: z.8.
Pufferbereiche (s. Abb. l8d, S. 34). Physiolo- an spr1.1delndem Mineralwasser: Jewänricr,
gischwichtig.ist der der 2. DissOziationsstufe desto stiIIer \virdes,.,
(~ pK,,) bei pH 7,2. Hier liegen H,Po.,- (~ Di- • sich beiin Übergießen von z.B. NaH CO]
hydrogenphosphat) und BPo.t (~Hydrogen­ (= Natriumbicarbonat) mit HCI (d.h. Hinzu-
phosphat)' in gleichen Konzentrationen vor. fügen von H'-Ionen) Kohlendioxid (~Co.,)
Solch einen Puffer kannn1an z.K miteiner 1:1 bildet (d.h; sich das Gleichgewicht nach
Mischung·aus Natrii.rmdihydrogenphosphat links verschiebt);
(= Na Hlo.1) undNatriumhydrogenphosphat •. eine· i,vässrige Lösung von .NaHCOJ alka-
(Na2Hpo.l) oder den entsprechenden Kalium-" lisch reagiert (,,= pH-Wert> 7). Dies kann
salzen (~ KH,Po., und K,HPo.,) herstellen. man sich vielleicht besser merken, wenn
Vergleicht man 10 ml eines 0,1 molll Phos- man dabei an den bicarbonatreicheriund
phatpuffers mit 100 Inl eines 0,01 molll Phos- daher alkalischen PankreassaftdenkLAu,;.
phatpuffers; so enthalten die beiden trotz ßerdem hat man so auch schon wieder was
der·llnterschied lichen Konzentrationen·~· die für die Biochemie gelernt
gleiche Menge an Elektrolyten, da man beim
weniger konzentrierten. Pufferdas.·.Volllmen
entsprechend erhöht bat. Folglich .. können
auch beide dieselbe Menge an Säure(=Hy-
droniumionen)/Base (= Hydroxylionen). ab~
puffern und haben den gleichen pH-Wert
Der Abschnitt 3 5 behandelt ein im Physikum sehr
Kohlensäure/Bicarbonatpuffer: Dieses beliebtes Thema Fast aUe oben dargestellten Inhal-
Puffersystemistder wichtigste. Puffer des te wur'den schon des Öfteren gefragt Besonders
menschlichen Körpers. Kohlendioxid (~ CD,) häufig geprüfte und daher- unbedingt wissenswerte
und Hydrogencarbonat (~ HCo.,) stehen da- Fakten sind:
bei über die Kohlensäure (= H 2C0:;J miteinan-" ~ [\JatJ'onlauge ist: eine st:mke Brbnstedt:.Base 118t
der im Gleichgewicht: die Formel [\]<:IOH und liefert: pro Mol auch I Mol
Co., + Hp !:; H,Co., !:; HCo.,- + H-. OH Ionen
• [\JrL Ist; eine scl'll/!üche Brönstedt-Base
• S2lIZS~H.lre 11m eile Formel Hel und Ist eine starke
Br-onst:oc!t·Si=Jur e
" 5c1wJefelsaure hai: eile Für-mel 1-1.,50.; und Ist eine
Z1.,\leiprütOfllge swrke Bronstecit·Seure liefen; pro
ivlol also 2 Mol H-Ionen
Basic s Münd liche [37

• EssrgsClur e hat. die Fm met CH CCOH und Ist eUl e


sc:il·.....';:;ch e Bro nsteelt:-Saur e
• \NEISS litJ8 Lösuilg en '/On S;:tlzen setw'.'C:lcil er Sa ul en
r E! i:I~)IE~r ell bc:Slsch {z B f\latri u!"Il,:lcecat:]
• El n ~? Los ung '.,'o n !\o t'llt;!ncltm:lci In \Nasser le~18 l e rL Welche biochemisch r'elevanten Säuren kennen
salier da dabei öle schwache Söure Kohlensaure Sie'? Beispiele:
entsteht: CO , ... H"O :...:.. 1-1, CO .. Fettsaur en
;0 Mn: Zunallllle des Co.: Pan:ralcir lieks steigt die !-leG .. Amrnosauren
·Kanzentl ar.ion Im Blut an da CO,-_ uber die I<ohlen- • (Rrbo- jr\JuclelnS8ur en {Rf\l/-VDN!\}
saure ITllt HeO; und H Im Gleichge'!,.'icht steht • Kohlensaur e (BicarbollC\tpufferj und
o Oel5 Ion enproduk t eie s \Nass ers IJe.l:1'8gi: etV'.' El .. PhospholS2JUre (Pil osphat:pufier]
'10 "Tnol I'
Was versteht man unter einem Ampholyt? Erläuter-n
Sowohl bei Titrationen als auch beim Thema Puffer' Sie bitte den Begriff anhand eines biochem ischen
liegt die Phosphor-säur'e (= HJPOJ in der- Fragensta· Beispiels
tistik gaaaanz weit vorne Daher- sollte man sich ihr e Ein Ampholyt rst eIne Substanz dre sm..,! ohl als Saure
folgenden Eigenschaften gut einprägen: als auch als Base reagieren kann 8 !:!isplel: Amino-
• Die TltfEicionskurve der Phosphors au re 1111\1 der sauren arn ISQf;lektrischen Punkt: Oie I\lH;" Grup-
P~ lff eriJ er Glche uml welc.t1e St:lure-Base-P~)ar e elort: pe fungien: als BEise dl8 COOH-Gruppe 1;)15 Saure
vo r'li8flcl'l {s i\bb '18 d S 34 ] NH ~I'IH COOH - >CCO·
• FU I HPD, gllt:'\jvie funll1 e rnehrpr otonigen S ~il.lr Eil -
dass eier pl<c -Wen, der '1 Dissoziationsstufe < Welchen pH-Wert hat das Blut und wie wir'd er- auf·
(= kleiner) pK> < pK,,; r'e chtel halten?
• Die Phosphorsaure ISt eIne /llittelsmr-ke Illehrproto· Der pH-\Nen des Blutes heu agt 7 4 r<onstanthal-
nrge SaLlre und KEIN O;.adar.lOnsrnrttel (s 36 S 38 ] t ung durch Puffer':
Denn die H -Abgabe einer SaUf e Ist KEINE OxidatIon .. I<ohlensau r e/BicElrtJonal;syst:clll
• H~'c!rm:~dapatit uml Fll.!orapell:lt: SInd Salze eier Pile s- .. Prot:Glnpuffer {H Ei moglolJin eier Erj's und P~asrnEI­
phO l' SE1Ure pl'Ot:eine J unc]
• Phospll Eltpulfer
An allgemeinen Fakt:s zu diesen Themen sind sehr
wiChtig: Welche Par ameter· beeinflussen den BJut-pH ?
• Der dem V\lendepl.lI1kt 1= Aqulltalenzpunkt) zuge- H -.l\ufnallma uiJer
horlge pH-Wef't au i der ill.rationskurve entsprichl: " Nahrung (z 8 Fleisch)
dem Isoelektr ischen Punkr eIner titr-ier ten Amino· .. Stofh,vec!lsel {z B Ca. Laktat] und
S8U("'E • ;\unuIiD ( IJerrn ll~dolte CO,·A bat:mun gj
• pI-! = pr< ~lrlt Elnl opt:lrnEilen Pu!ferber8lcll EI" be-
findet sich aur der Hc.i lft:l::l eier Strecke Will Äqulva· H -jj,bgabe L/tJer
lenz punkt (~i '\1)1) '18 tl-cl S 34 J: dort wo gleich e .. 1\1181 e
Konzentrationen VOll Base/Salz und S~HJr-e eIner .. AtJllung (ver mehrte CO, ·j\batrnungJ LInd
PuHeriosung vorliegen und dIe Puiierkapazitat ela- • Erbrechen
m !!: am hochsten Ist
• Eine Ver(loppelung/ H allJlerung (oc/er ganz allge- OH -Zufuhr-dU! eIl
maU1: eine Ernie(lriglJllg; Er hohun g] der Pufferl ~o(l­ • f\.Jahrung {'" S~llze schwac her S~jur en m it,; pflanzl i-
zen!:!" ~l\:Ion bel/ln!" k!: KEINE Ver bnderung de s pH . cher I<o srj
W erts
OH ·!.illssch eldung elu l eh
Daneben sollte man das Oreisatz- und Logarith- .. N lel e {i-leO j lind
musr'e chnen [s 1 2 1 S 2) beherrschen sow ie die .. Durchiall
For mein zur- Berechnung des pH·Werts für star'ke +
schwache Säuren (Basen . 5 S 31 J und Puffer-(s S
35) auswendig wissen

www.medHearn.de r?\
'\lJ
381 Stoffumwandlungen

3 .6 Redoxreaktionen 36.1 Ol<idationsstufenj-zahl


Dieser Abschnitt ist der letzte Teilbereich des Doch woran erkennt man jetzt eine Redoxreakti-
großen Kapitels Stoffulllwandlungen Die iv{en- on und wie sieht man an der f:ormel, ob ein Stoff
ge seiner Inhalte, mit denen man sich ,e~~n reduziert oder oxidiert \vurde? Die Elektronen,
in Chemie oft monatelang pJJgen:- \l i:: von denen immer soviel geredet wird, sind ja in
musste, lässt sich fürs schriftliche . ~ h?Jf!! den Physikumsfragen nie tlngegeben
Physikum erfreulicherweise stark ~l f 0;; Einen Ausweg ilUS diesem Dilemlllil und gleich-
reduzieren ~ zeitig die Antwort iluf diese Frage geben dieOxi-
dalionsstufen/Oxidalionszahlen Dabei handelt
Was man als Grundlage zum Thema Redoxre- es sich um die elektrische Ladung eines Atoms in
aktionen unbedingt beherrschen sollte, sind zu- einer Verbindung_ Die Bindungselektronen und
nächst einmal die Definitionen der hierfür wich- damit <luch die negativen Ladungen werden da-
tigen Begriffe: bei immer dem elektronegativeren (5, 2,3 'I, S. '7)
Bindungspmtner zugeordnet Zur Bestimmung
MERI<E: der Oxidationsstufen/-zahlen merkt man sich
Eine Reduktion ist eine Elektronenaufnahme am besten die folgenden Regeln, mit denen sich
Eine Oxidation ist das Gegenteil, also eine Elektr-o- auch die PhysikuJ1ls<lufg<lben problemlos lösen
nenabgabe lassen sollten:
Reduktion und Oxidation laufen immer gemein- Elemente haben die Oxidiltionsstufe/-zahl 0
sam als Redoxreaktion ab: Wird ein Stoff redu- Beispiele: H~f O~I 03 (= Ozon)
ziert (= nimmt Elektronen auf], so muss gleich- Grund: Alle Bindungspnrtner haben die glei-
zeitig ein ander'er oxidiert werden (:::: Elektronen che Elektronegativität und ziehen daher auch
abgeben) gleich sta rk an den Bindungselektronen, die
Ein Oxidationsmit;tel ist ein Mittel zur- Oxidation, folglich keinem zugeordnet werden können
also ein Stoff, der' ander'e oxidiert und dabei 2 Wasserstoff hat die Oxidationsstufel-zahl +1,
selbst r'eduziert wir'd (= Elektronen aufnimmt) Sauerstoff die Oxidationsstufe/-zahl -2
Ein Reduktionsmittel ist ein Mittel zur' Reduktion Beispiel: H 1 0
also ein Stoff, der andere r'eduziert und dabei Grund: Sauerstoff steht in der sechsten Haupt-
selbst oxidiert wird (:::: Elektmnen abgibt] gruppe, vV<lsserstoff in der ersten Daher hat
Sauerstoff eine wesentlich höhere Elektrone-
Ubr-igens.,. gativität, zieht die Bindungselektronen der
• Eine Hydrierung (",- Aufnahme von Wasser'stoff] beiden Atombindungen stärker zu sich heran
ist imme r eine Reduktion und bekommt sie formal auch beide (= -2) zu-
• Eine Dehydrierung (= Abgabe von Wasserstoff]
geteilt Jedem Wasserstoffatom fehlt dann for~
ist immer eine Oxidation
mal ein Bindungselektron (= +1)

Wem jetzt der Kopf raucht, der sollte sich ruhig Ubr'j ens ...
einige Minuten Zeit nehmen und diese Definiti- Priifungsl'elevante Ausnahme von Regel
onen in aller Ruhe auf sich wirken lassen Was 2 ist das Wasserstoffper'oxid H;Pv
Hier hat Wasserstoff wie immer die
beim ersten Durchlesen n~mlich verwirrend an-
Oxidationsstufe/-zahl +1 Sauerstoff
mutet, erscheint beim Wiederholen
dagegen die Oxidationsstufe/ -zahl -1
bestimmt logisch Und: Sind diese YfA"~!
Fakten einmal verstanden, hat man \
sich schon den Gro!5teil des Redox- "
3 Die EleJ1lente der ersten Htluptgruppe (z B
Themas erschlossen tB·l:a~~\ Nt!, K) haben alle die Oxidationsstufe/-zahl +1,
die der zweiten Hauptgluppe (z B Mg, Ca) +2,
die der siebten Hauptgruppe (z,B F, CI, 81', I)
-1 Das kann mtln sich wahrscheinlich am be-
sten mit der Oktettregel (5 27, S. 'll)/Ladung
der zugehörigen Ionen merken, die mit den
Chidationszahlen übereinstimmt
Redo xreaktionsil I 39

4 Bei einfachen kll1t.'n I!ntspricht die Oxidations-


s tufe/-zilhl der Ionenlildungszah! Beispiele:
Beispiele: Na' h at die Ox idationsstufc/-za hl Um diese Regeln auf ihre Praxistau g li chkeit
+'1, cr hat die Oxidationsstufe/-zahl -'I. Fe~' zu testen, kommen hier noch Z\,'ei wcitcr'e
hM die Oxidationss tufe/-zahl +2, Fe l ' hat die Beispiele aus den Examen:
Oxidationsstufe/-zahl +3 ete Aus der Reaktionsgleichung
5 Bei zu sammengesetz te n Ionen entspricht d ie 2 H,+ O, '" 2 H,O
Summe dei O xidati (,'lI1sstufe/-zahlen der 10- lässt s iel; z B. mft Hilfe der O xidation sza hle n
nCllladungsz<lhl . (5. Regel 1, 2 und evtL noch 6) ab leiten, dass
Beispiele: Im (SO.i · hnt Sauerstoff die Oxida- • Sauerstoff redu ziert wird; da se ine Oxida-
tionsstufe/-zahl-2 ($ Regel 2) Um auf die Ge- tionszahl von 0 auf ~2 abnimmt,
sn rntlndung von -2 zu kommen, erhält Schwefel 11 Sauerstoff a u s dem gleichen Grlilld das 'Oxi-

hier die OxidationsstLl fe/-za hl +6, im (POJ" hat dationsmittcl (s , Merke S. 38) ist,
Sauerstoff wieder die Oxidationsst"ufe/-zahl-2 • Sauerstoff verb ra u ch t wird, da er zu \Nas-
(s Regel 2) un d für Phos phor errechnet ma n ser reag ie rt und
s ich die Ox idationsstu fe/-zahl +5 • bei der Rea ktion Elektronen vom \'Vasser-
6 . Il1l1l'rhalb einer ungeladenell Verbindung ergibt stoff auf den Sauerstoff übergehen, da die
die Summe der Oxidntj(,lI1sstufcn/-zahlen 0 Oxidafionszah! des \'Vasserstoffs von 0 <Iuf
Beispiele aus dem schriftlichen Examen: +1 ansteigt und die von Sauerstoff ja von 0
1m N;d"ICO,, hilt Sa uers toff die Oxidations- auf -2 abnimmt
stufe/-zahl -2 und vVasserstoff +'1 (s Re ~
gel 2) . Na hat die Oxjdationsst"u fe/~zah l +"1 Fazit: Die Reaktion 2 H:!' +O 2
-I- 2 'H 2C? ist
(5 Regel 3) und C erh iilt damit die O xidati - eine Redoxreaktion.
onsst"llfe/-za hl +4
Im Fe(O H)l hat SilLlcrstoff die Oxidations - \Veitere Beispiele für Redoxreak tionen sind
stu fe/-zahl ~2 und Wilssersto ff +'I (s Rege! 2). die Bildung von Salzsä ure alls Wa ssers toff
Für Eisen ergibt sich daher in dieser Verbin- und Chlor (s. Regeln 'I-3und 6) sowie die
dung die Oxidntionss tufe/-zahl +3 Verbrennung VOll Schwefel zu Schwefeld io:'
xid (5_Rege ln 1, 2 lind 6):
H, + CI, - 2 HCI
Hier wird W<lsserstoff zu H ' oxidiert (= sei ne
Oxidatiol15zahl s teigt von 0 auf +1 an) und
Ch lor zu C I- red uziert (= sei ne O~x idations­
za hl sinkt von 0 auf -1 ab).
5+0, - 50,
Bei dieser Reaktion wird Siluerstoff red u-
ziert (= seine Ox idationszahl sinkt von 0 auf
-2) ab und Schwefel oxid iert (= seine Oxida-
ti onsza hl erhö ht sich von 0 auf +4) Damit
fungiert Schwefel h ier als Reduktions mitteL
Zu r Lösung dieser Aufgabe musste man au-
ßerde m die Fo rmel vo n Schwefeldioxid (=
SO~) kennen und wissen, dass mit der "Ver-
brennung von Schwefel" die Reakti on von
Schwefel mit Sauers toff gemeint ist

www.medi-Iearnde r?\
W
40 IStoffumwandlungen

Ubr'igens ...
Nun noch zu einem anderen Typ vOn Exa,;. Nur- weil's schon mal gefragt wur'de:
rncilsfragen: Dem Bilanzieren von Rcakti" • Oie Reaktion von Cystin zu Cystein (s Skript
e
Biochemie 2] ist eine Reduktion ("" Elektro-
onsgleichungen. Aus der Gleichung
nenaufnahmejHydrierung := Wasserstoff-
a Fe + b 0, + C H,O ..., .j Fe(OH),
anlagerung]
lässt sich ~bleite~,dass . • Kohlenmonoxid (", COI ist Kir uns giftig
o Fe zu Fe:;' oxidiert wird (s~ Regell,2ulld da es den Sauerstoff vom Hämoglobin
6) und verdrängt und NICHT etwa weil es eine so
o O~ das Oxidationsrhittel ist, da seine Oxi- star'ke Oxidationswirkung hat
dationszahl VOll Oauf-2abriirnmt.
3 6 .2 Spannungsreihe
Um diese Aufgabe zlllösen,. rntlssteman Das für die Physikumsfrilgen notwendige Wissen
allerdings noch ein bissehen mehrrechnen. zu diesem Thema lässt sich erfreulicherweise in
Denn es wurde auch danach gefragt, welche einem Satz abhandeln: Ihr solltet euch merken,
Zahlenwerte il, bund c haben mi.issen~ damit dass
die Reaktiol1sg1eichüng korrekt \ ist. Dazu
schaut man sich am besten die Angaben in MERKE:
der Aufgabe noch einmal an und entdeckt, die Spannungsreihe eine Aufr'eihung von Redox-
dass als Produkt 4 Fe (OH), entstehen. Da- tei!systemen nach ihrem Normalpotential
raus kann man sich ableiten; dassauch4 Fe 1= StandardpotentialJ ist Is Tab 4, S 41 J und
als EduktedaseiIlmüssen, a aisodenWert4 Vor hersagen darübef- erlaubt, welche Redoxreak-
hat:Da sich die Zahl· 4 aüch auf dieübrigel1 tionen spontan [= freiwillig) ablaufen und welche
Beteiligten des Produktes bezieht, errechnet nicht
°
man sich 12 und 12 H (da ja die kleine 3
außerhalb der Klammer auch berücksichtigt Die hier aufgelisteten Redoxpotentiale geben an,
wel"del,·muss),·Aufdie 12· HderEduktsei~ wie stark ein Stoff unter Normalbedingungen
te. kommt llÜI1, indem man 6 H~O einsetzt oxidierend (= als Oxidationsmittel = höheres Po~
(da 6 . 2 = 12). Damit hat b den Wert 6. Von tential) oder reduzierend ("" als Reduktionsmittel
den 12 auf der Eduktseite benötigten 0 sil1d ::: niedrigeres Potential) auf andere Substanzen
sonur noch 6übrig Ulld die bekommt man wirkt. Daher können mit ihrer Hilfe Vorhersa~
°
durch 3 2, Dies liefert uns die letzte noch
gesuchte Zahl für c, nämlich 3,
gen darüber gemacht werden, welche Redoxre~
aktionen freiwillig ablaufen
Recloxreaktionen I 41

I< <- 1(- + e- -292

Ca -. Ca:" + 2e- -276

Na -. Na' + e' -271

Mg <- Mg;;' + 2e' -240

Zn -. Zn 2 ' + 2e' -076

Fe -. Fe 2 + 2e -044

NAoH/H' NAO'+2H'2e' -0.32

-. FAO'+2H'+2e" ·006

H, -. 2H' + 2e- 0
b b
I -. i i
+003
Cytochmm a Cytochmm a
-, + 025
i i

Cu <- Cu;;> + 2e" + 035

21 -, I~ + 2e + 058

,- 0;; + 2H' + 2e- + 068

Hydrochinon ,- Chinon + 2H + 2e + 070

,- Fe:! + e" + 0 75

Ag - Ag' + e" + 0,80

Hg <- H g2' + 2e" + 085

2Br ,- BL.. + 2e" + 1 07

2CI -, CI" + 2e" + 1 36

<- + 2H + 2e' + 1 78

<-
2F F;; + 2e" + 285

, [)i1~ i\!l\rJlhllpntL'nliil l/Still1dilrdl'ok'nti,l! bt di1~ \Il1ll'r :'\urmillbl·dillgul1!Sl'l1 (= IOIlCnlwtl:l,clltrilti·


on1111ol!l Tl'tnp ~5 C Druck I atm) hl'rr;;(hl'rl,k !'.,knt!;ll

Tabelle 4: Ausschnitt aus der- Spannungsr'eihe

www. medi~learnde W
M,
421 StoffumW3ndiungen

[O,J
Beispiele: I1 1 - -
[RedJ
In welche Richtung laufen folgende Reaktio-
nen freiwillig ab? E = 0:urtl1dlpull'ntial
Agz, + Fe :::;. Ag + Fe 2 ; E '" ~pl'/ifi~(hL's !\lll'nli,l! l'i11l.'~ 51\Atl'-"
mit E() vonAg 0,8 Volt l111d EO von Fe ~O,44 Volt J{ ."" ,1Ilgl'1111'inL' Cil~k(\n~lank

(5 Tab.4, S 41) . [' '" ,1b-"oluk 11'mpl'f,1!Ul' in I(


Diese Rcnktion läuft von links nach rechts ll= .'\n/'lhl dVf i'lbl'rtrilj.il'IWll Eld;.l1'O!ll'1l
freiwillig ab, da Silber (= Ag) ein höheres/po- F '" FM,u.!;l\ ·I(Plblill1k
sitiveres Normalpotcntial hatals Eisen (= Fe) IC1\ I ,'c I(ollll'nlr'<l!ioll <.Il". Ch id.1tiol1~mitlds und
lind daher in der Lage ist, Eisen zu oxidh:iren. Ir\~'dJ '" r;;on/l'rl!rdtioll ... k~ r~vdtlktion~mi!tl'b

Ca l ' + Zn :::; Ca + Zn:!;


mit EU von Ca ~2,76 Volt und EOvon Zn -0,76 "Vie aus der Gleichung hervorgeht, ist das Red-
Volt (5. Tab. 4) oxpotential E
Diese Reaktion läuft von rechts nach links o eine Funktion der Temperatur T und

freiwillig ab, da Zink (= Zn) ein höheres/po- o abh5ngig von der Konzentration des Oxida-
sitiveres Normalpotential hat als Calcium tions- und Reduktionsmittels oder anders
(= Ca) und daher in der Lage ist Calciumzu ausgedrückt, von der Konzentration der
oxidieren. Komponenten des korrespondierenden Red-
oxpaares

Übrigens ... Ubr'igens ...


• Die Stär'ke der Reduktionsmittel nimmt in der • Verdoppelt man die Konzentration des Oxida·
Spannungsreihe von oben nach unten ab tionsmittels so steigt E um 0.1 an und nicht
("" I< ist das stärkste Reduktionsmittel F das eMa um das Doppelte. wie es im Examen in
schwächste) Falschlösungen schon behauptet wurde Grund:
• Oie Stärke der Dxidationsmittel nimmt in der Der natürliche Logarithmus der Konzentratio·
Spannungsreihe von oben nach unten zu nen geht in den Betrag von E ein und nicht die
("" K ist das schwächste Oxidationsmittel F das Konzentr ationen selbst
stärkste) • Das Redoxpotential eines Gemisches aus Chi·
• Als Bezugspunkt für alle diese Potentiale dient non und HVdr'ochinan hängt vom pH·Wert der
die Nor malwasser stoffelektrode Lösung ab da dabei H'·lonen eine Rolle spielen
[= H;~ ~ . 2H' + 2e'] der'an Potential auf Null Vollständig laut.et es nämlich:
festgelegt wurde Auch hier gelten die Hydrochinon=' Chinon + 2H' + 2e
Normalbedingungen mit einer W-Ionen· nur war das im Examen leider nicht angegeben
konzentration von 1 moll I Dieses Gleichgewicht solltet ihr auch deshalb
Oie Hz·Konzentration kann völlig andere kennen da es eine wichtige Funkt.ion in der
Werte annehmen Im Schriftlichen stand Atmungskette {s Skript Biochemie 1} hat
schon des Ofteren in den Falschantworten H2
anstelle von H: daher bitte die ÄnMortmöglich·
keiten immer ganz genau durchlesen

3 6 .3 Nernst-Gleichung
Die Redoxpotentiale JUS der Spannungsreihe
wurden unter Normalbedingungen (s Legende
zu Tab 4, S 41) gemessen Weichen eine oder
mehrere Bedingungen dJvon ab, so ergibt sich
für einen Stoff/ein Redoxteilsystem ein neues,
von EH verschiedenes Redoxpotential E
Dieses Jktuelle I\ltentialli:i.sst sich mit deI' Nernst-
Gleichung berechnen:
Basi cs Münd [i che 143

• Blou emsio; mCl!:II,JIl :n eiel Leber (5 Sl"flpt Bloche·


nUe 7 ] Wi eIner n"llsch i unkuom, i!,,,!l f'.'lC!n(Jo'\(ln~:nCl'

o [j;iIUi:iUOI1;', i.:iCI'lLlL,: d w ch i.3iuLi:il,im:ni ,: E\ In d l:!f"l 1: 1',/-


Um mit Redoxreaktionen punkten zu können solltet thf iJ::,/,:~; n
ihr vor allem die in diesem Abschnitt aufgeführten • Bllciung \'011 DlsulhcJbr uek'2n (;;:; Fk~"iktlon 'ion CystEJn
Definitionen beher rschen: zu C'istnJ Inne! tl alb größer'er Pr-otelile 1111 Rahmen
• EUlE Reduktion ISL eine Eie! Lfonenaufnahme I+j" der T Ertläi - lind Quarti;:rst;rukt.ur
einEr ung Dabei ntmmt elle Q.,:ldöoonszahl al)
Beispiele : die Flecilll,J.lon '.'On C,/sL!n zu C'ISteu'l lind Welchen Zusammenhang können Sie zwisctlen der
die '/tm Si:i U[-;!:;;t:off 111 d~! 1 l <milkll;i~3re bki:I [Jn [=2 H <,'. + Spannungsreihe und der Atmungskette herstellen?
~

(] - ;. 2 HO) Oie E!(::i:u orll~n !l lef:k n In de f' /\trnL.i1\ (,ls ke t:!',!:) I::!nt:lang
• 1/1/ 11 ci t;;! n Sl'ufi u;::ic l l(~rL :;;(J 1St. er i;: WI I--:cöukuunSrll rl:t:el der Spm1r1UIl ,::pl elhe [s SL flpr. BI Och f!ITll e 'I]
138lsprd: Schwefelv:::1 br !~nnurlD zu Sch\:",'eklcllofld O~iS f\Usg2n9s;~ubsu m j\J/\OH+H h'::iL elf') sdll" ne-
[=5';0 --SOl geL:')<::S Red o:rpOi.enual c!CiS EnciprouuLl H 0 eIn po-
• Oie Spannungsreihe [s Teu ~l S -;'1 j Ist. eUlE J\ui· SIt.!\:,es Vvahr end !jel j.\,trTi'JngskElle 'Nil d des Reciox-
j e,hung '/on Recio1.tells'lSiernen nach rhren! No!- potenr!cil nun :llln 181 ein hissehen POsl~lvel = (iClS lJi

r Ili:ilpmenuiJl [;0; Stand;,:rl elpcn:f;nucllj und er l(;lubt dei i< f; tLf~ ~'"f~ii,(:r hinten slehendt~ ivioiekul Ist. In der
Vo r her '~ ( ifi (~r l d ,;ii UI:lC~ 1 \!leich (" i~uch re('jktl onßn 1_i:iiJC eienl "j(Hd(;!1er: 2,einr:, EIE:i :',I UIlF:rI ,::U ~:\ I ·I t.::I\;; h {?n
Sf.'.l o n1'.i:in ilf::IV)i ll: 'J ;;; l:l l;:iui c!n In rlC,:11 l<r:)lnpi (~:':(:Jr\ I·IV cjulcill~Juru l d ie 1-I·I\I',orl ll::
• Au:,; el l,r' r-kl rl ~;:.:.Cll:! l chunu [ !;; S ·~\2) qehi: l 'l!~rvor Ei <::!,Lr um:!'1 d l[\ Sptl n nu n ~r:;I'uiH':: Ol;~ l)';! 1 C.1i (~SE: 1l O;.:i-
cbss d;;,s oktuelle Redo ~pfJu::nw;l '.'on den I<onzen· d2tiünel1 irelgcsm.:::te En,~r9Ie 'i.'ird diJ;:Ll9~)nuu;r, '.Im
U Cllloncn clel Kornponenlen des korresponc:i!eren· Pr manen '.10m Ivli:.H;I J/.J aur n eier i\iili:ochonch IBn In den
elen Recio;;.· Pa~: res abhangl ImermemiJr'anrallln zu pumpen \Nas lel;Zl.endlicil
Belsplei: \Nu d die Konzenn ~ltIon eies Q'>:ldcit:lonSrTlIL' zur Herstellung eier kor per eigenen Ener9Ie~.\}ah rung
teis <.rcnioppeiL so Eitelnl das Rc-:do;;potüntlal um l, TP fulH'!:
0'1 ;:in
Was hat die Ner nst·GJeichung mit der' Zellmembran
Wenn ihr dann noch in dei Lage seid in Ver'bindun· zu tun?
gen die Oxidationsstufen der teilha benden Elemente SIE: clIE, nL zur GDI ec hnun~) ci i~ !~ i 'jl ;~rni)1 anp0l.E:nuiJls
zu bestimmen habt ihr' euch wiede r' ein paar Punkte einer Zelle
mehr gesichert
BeispieL Olf~ O l.IGmIOn5~tlJiE: (k,:s I<oi IlensLofis Im WartJm ist Cyanid (= CN') für uns gefährlich?
r\JaHCG ist +d Cii'l!witnnerl Sind jlJ]ethan1CioloiJlniJllcJner cl 11 sie 0:-:1 ·
ci li,:r;'::r! d ,;15 E I 5{~n Im H,:il TlO nluhlr-l 'iUIl I: i::=' ;;:1.1 r:~: D ei
i-('! Leln E! I \ S~i llEH m,uff ;:1 drqJCl!'Ut::r e n k,!ilr1n cIro i"it.
( IUI( h C!-·j·lu\l rm el E1I E I .',:;t: l d 'lIl~l~,t. ocl

ß.IOR 00 lll~~ (,~IlSAr~ ,s(."I(.K,sAc


Wo spielen in unserem Organismus Aedoxr·eaktio·
.~.u Cff,l.l ,s(."N.tL lll. f.N51'~
nen eine wichtige RoHe'? Nennen Sie mir' bitte Bei·
spiele UNll VeR5(."NAUFr I.IN V,~NI(,
· 111 cl,,:! l\ulll.Jlliy)\,.l:: u .e eil:!!" iv llt.oc:hmH:iIIE:n (!~. SI:r'ip l.
El ioc henllt:' I) I<ornp le:.: I - 11/ {J<olllple:<o 1-111 s lnci
Fledu! :i, cJ::;cn I':.[)fnp][~ x IV \51: eü l U Cli l das ~: l
• Wil EisensLOHvJecilsel Elsen wild dis Fe' r eSDI ,
I.m::rL und entl;;,ILet Cluch ~m seine Vvirkung z B beun
SeUersWHtransporl un Ha1llogloblrl als Fe '!·.'ir d
es gespelch:-::rt [an Fe/oun] und transportlen: (an
Tr an~,fcr iln]
441 ThermoclynamH\/Energetik

D Ist /lG Null, so befindet sich die Reaktion im


4 Thermodynamik/Energetik Gleichgewichtszustand (5,_ 311, 5" 19) Von au-
tscn betrachtet, steht die Reaktion hier still, da
pro Zeiteinheit genauso viele Edukte zu Pro~
Dieses Kapitel betr,JChtet die chemischen Reak- dukten re<1gieren, wie umgekehrt Produkte zu
tionen unter dem Gesichtspunkt der Energie, Edukten
deren Erscheinungsformen lind der Fähigkeit, Als Encrgieform hat (luch ilG die Einheit kJ/
Arbeit zu verrichten Mit Hilfe der Energetik mol
kann man zR vorhersagen, welche Reaktionen
freiwillig ablaufen und welche nicht, wie sich die MERKE:
Triebkraft einer RC(lktion in deren Verlauf ändert Oie Temperatur-änderung einer- Reaktion wir'd mit
und wie es um die GleiclF"tcwichtslao-e
o 0
bestellt den Begriffen exotherm und endotherm ausge-
ist Dabei handelt es sich um ein sehr dankbares drückt:
Thema, denn bislang gab es noch kein Physikum • Eine Reaktion ist exotherm_ wenn .6.H negativ ist
ohne mindestens eine Frage zur YffiUII • Eine Reaktion ist endotherm. wenn LlH positiv ist
Energetik, und mit einer Handvoll \"
Definitionen lassen si-ch diese be- fj Oie Änderung der' Gibbs' freien Energie einer Reak-
reils problemlos beantworten tion wird mit den Begriffen exergon und endergon
ausgedrückt:
• Eine Reaktion ist exergon [= exergonisch). wenn
4.1 Ll.H und Ll.G .6.G negativ ist
Hinter diesen Kürzeln verbirgt sich beinahe die • Eine Reaktion ist endergon. wenn .6.G pOSitiv ist
ganze Energetik! Grund genug, deren Definitio~ Ob eine Reaktion fr'eiwillig abläuft oder- nicht lässt
nen auswendig zu können: sich NUR mit Kenntnis von .6.G vorhersagen!
ilH ist die Reaktionswärme (= Reaktionsenthal-
pie), die angibt, wie viel Wärme (""eng I heal) Ubrigens ...
während einer Reaktion freigesetzt oder ver~ • Je nach Umgebungsbedingungen wird nG
braucht wird Sie kann sowohl positive als auch bezeichnet als
fr'eie Reaktionsenthalpie nG
negative Werte annehmen:
freie Standardf'eaktionsenthalpie nGo
D Ist /lH eine negative Zahl, handelt es sich um
[= bei den Standardbedingungen 1013
eine exotherme Reaktion. Diese Reaktion setzt mbar Luftdruck 298K:::: 25 C Temperatur
"Värme frei Prominentestes und aldserdem und einer ver'dünnten Lösung] oder freie
prüfungsrelevantes Beispiel ist die sehr exo- Standar'dr'eaktionsenthalpie in bioche-
therme Knallgasreaktion: 2 H~ + 01 -7 2 H 20 mischen Systemen nGo- I'" bei den Standard-
• Ist 6.H eine positive Zahl, handelt es sich um bedingungen und einem pH·Wert von ca 7)
eine endotherme Reaktion Diese Reaktion • t:.G :::: 0 beschreibt das chemische Gleichge-
wicht und gilt nur in geschlossenen isobaren
nimmt Wärme auf (=- verbraucht Wärme)
["" konstanter· Druck) und isothermen (= kon-
Als Energieform hat ilH die Einheit kJ/mol
stante Temper'atur'l Systemen. NICHT jedoch für
Fließgleichgewichte [.:::. offene Systeme s 4 1 4
t\G ist die Gibbs' freie Energie (= freie Reakti- S 48j. wie z 8 die Reaktionen in unseren Zellen
onsenthalpie), die angibt; wie viel Arbeit eine • nG sowie seine ,Spezialformen" nGil und !::.G'r
Reaktion maximal leisten kann Auch L\G kann erlauben I<EINE Aussagen zur Reaktionsge-
positive und negative 'Werte annehmen: schwindigkeit, auch wenn das in den Examens-
• Ist.6.G eine negative Zahl, handelt es sich um fragen behauptet wird
eine exergone Reaktion, Diese Reaktion läuft
freiwillig/spontan ab (s a Abb 19,5 46)
• Ist L\G eine positive Zahl, handelt es sich um
eine endergone Reaktion Diese Reaktion läuft
nicht freiwillig/spontan ab
I~ H und L'.G 145

4 1 1 ßG als Triebkraft einer Real<tion • b.GI aus der Konzentration der Reaktionspart-
Fragt man sich, wie stark das Bestreben einer ner iIn Gleichgewicht (verbergen sich in K) be~
exergonen Reaktion ist, freiwi ll ig abzulaufen, so rechnet werden kann.
gilt, dass deren Triebkraft AG in geschlossenen, • Bei 6.Gu"", 0 muss ein Ve rh51tnis von Ed ukt- zu
isobaren und isothermen Systemen im Verliluf Produktkonzentrationen von 1:·1 vo rliegen
der Reaktion <lbnimmt. Dies liegt daran, dass am Grund: Nur der Logarithmus von "1 ist Null
Anfang einer Reaktion noch kein Teil chen mit (Die andere Möglichkeit 6.0 1 := 0 werden zu
einem anderen reagiert hat (= nur Edukte vorlie- lasse n, wäre, die Reaktion bei 0 Kelvin ablau~
gen), aber alle es unbedingt wo llen . Zu diesem fen zu lassen Dies ist bislang noch nidlt mach-
Zeitpunkt hnben die Reaktionsparmer also die bar lind wird wohl auch nie milchbar sein )
höchste/stnrkste Triebkrnft, um miteinander zu • sich 11G(I aus dem Wert der Gleichge wichts-
Produkten ZlI reagieren konstil nten I< bei Stilnd ardtemperatur berech-
nen lässt und folglich auch mit beiden in Be~
4 .1 .2 Gleichungen mit ßG ziehung s teht
Die physikutnsrelev<ll1ten Gleichungen mit öG • bei einer Gleichgewichtskonstanten K > 1 die
sind die Gibbs-Helmholtz-Gleich ung: Reaktion unter 5till1dilrdbedin gungen exergon
l>G=l>H- T · l>S (:= ,~C(l l1egativ) ist Grund: K > 1 bedeutet, dass
lind der Zusammenhang von L\Go (:.:. i.\G unter im Gleichgewicht mehr Produkte als Edukte
Standard-/Normalbedingungen,s 5 41) mit der vorliegen (s 5 19) Der Logarithmus nimmt
Cleichgewichtskonstanten K (s 3.1.2,5 19): daher einen positiven, L\G einen negativen
l>G'=-R - T - lnIC Wer t an und die Reaktion läuft freiwillig ab

Die Gleichung ilG:: DoH - T L\S sollte man ken- Ubrigens ...
nen und wissen, dass L\S die Entropie (= Reakti- Eine Temperatur·erhöhung kann - je
onsentropie) un d ein Maß für die Unordnung ist, nach Reaktionstyp - eIne Ver schiebung t,.::=!;l~~
der Gfeichgevvichtslage zugunsten der
den Rest kilnll man sich ableiten: So z B dass
Pr·odukte ODER der Edukte bewirken. führt
• ilG (gilt auch für .l.\.GIl und ilGw, s. S 44) die
also keines falls immer· zur· vermehrten
Reaktiol1 senthalpie (= tlH) und die Reaktions- Bildung von Pr·odukten
entropie (0 l>S) beinhaltet
• eine Aussage darüber, ob eine Reaktion exer-
gon ist (= 6.G negativ = freiwillig abläuft), bei
Kenntnis von DoH allein NICHT getroffen wer-
den kann
• 11G negativ wird, bei negativem.6.H und einer
Zunahme der Entropie üS.
• ilG au ch negativ weiden kann, bei einer endo-
thermen Reaktion (=- positivem tlH) u nd einer
Zunahme der E.ntropie

Auch der Zusammenhang 6.Gu = -R T InK soll-


te beherrscht werden, d(l er bislang nur selten in
den Au fgflben angegeben W<lr und s ich <luch hiel
die meisten Antworten direkt aus der Gleichung
ableilen ließen: So z.B dass
• die Gleichgewichtslage einer Reaktion (ver-
birgt s ich in K s . 312,5 19) aus .ö.G 1 oder L\Gtlt
berechnet werde n kann.
• die Gleichgewichtslage einer Reaktion von der
femperatur abhängt (wie ja beinahe alles in
der Chemie .)

www.medi-Iearn.de M
W
46 I Thermodynamik/Energetil\

exergone Reaktion
4 .2 Energieprofile (freiwitlig spontan)
Diese Kurven geben <m, w ie sich die Energie
G (g ilt a uch für Cu lind GIl', 5 5 44) im Verlau f Ubergangszustände
einer Reaktion (::: Reak tionskoord il1<:lte) ändert
G ~ tnte~
Beispiele siehe Abb . 19,,-c: mediat 1 uG '\ positiv
z

Edukt J
~~/' ~~7

G
exergone Reaktion
(freiwillig/spontan)

Übergangszustand
ooJ;:::: ' ',", -,
Reaktionskoordinate

Edukt __ _ ._GJ ~os~ti~ _ _ Abb 19b: Energieprofil, exer-gone Reaktion mit


Zwischenprodukt

__ ,ol:~...:_________ _ Produkt
endergone Reaktion
(nicht rreiwillig/spontan)

Übergangszustand
Reaktionskoordinate G
Abb 19a: Energieprofil, exer·gane Reaktion
.GAIpOSitiV
Produkt
-- ----- ------ --- ------
~G positiv

.:-.c .. Cibb:;' fr~'il.' Erll'rgic (= [~cakti\1I1Sl'n!hilJpic)


f-=-':-:-..J.. - - - - - - - - -- - - - - - - -- - ---
AG' '" Ireil' ..\\.;ti\'k· rung~l'nthillpil' ('" .-\t.:li \ il.'rl!nb~l'l1l'r~il' Edukt
deT [~l·.l ktit'n)
Reaktionskoordinale
Inh,'rill\.'di.lt = Z\\'i:;dll'np r" dukt
Abb 19c: Ener·gieprofil. endergone Reaktion

Die Geschwindigkeit der Reaktionen a) - c) sich irgcndw<1nn ein Gleichgewicht ein, bei dem
hängt hauptsächlich davon ab, wie viel Ak- pro Zeiteinheit genauso viele Edukte zu Pro-
tivierungse nergi e /.lG/\ aufgewendet werden dukten rerlgieren wie umgekehrt Die Gleich-
muss, damit die Reaktionen überhaup t in Gang gewichlslage - also ob im Gleichgewicht mehr
kommen Dn hel' lässt sich auch die Geschwin- Produkte oder mehr Edukte vorliegen - wird
digkeitskons tante k mit Hilfe der freien Aktivie - dabei durch die Differenz vom Energieniveau
rtIngsenthalpie (.::. Aktivierungsenergie) "" der Edukte zu den Produkten bestimmt Diese
berechnen (je kleiner 6.G'\ desto größer \'F.'~ij::7 Differenz en lspricht dem c.G-Wert einer Reak~
k und damit die Geschwindigkeit der ti on Sollte im Examen also mal wieder gefragt
Reaktion) Wie man di'ls macht, wurde werden, ob man ÄGo aus den freien Standard-
glückliche rweise noch nie gefragt, denn bildungsenthalpien der Edukte und Produkte
das is t z iemlich kompliziert be rechnen kann, so lautet die An twort JA
Wenn di e Reaktionen dann lau fen, stellt
Energieprofile 147

o Ist diese Differenz negativ (=- 6.G negativ), liegt Übr·igens ...
das Gleichgewicht auf der Seite der Produkte • Aus dem Wert von llG ilG" oder ilGJ'
(= es liegen mehr Produkte vor) Negativ be- lässt sich NICHT die Geschwindigkeit
ablesen (vgl llG:' S 46) Hier ist besondere
deutet hier, dass aus einem positiven Energie-
Vorsicht geboten, da das schon oft gefragt
niveau ein weniger positives wird Dies ist in
wurde und man instinktiv dazu neigt, zu glauben
Abh 19(1) der Fall, da die Edukte eine höhere eine Reaktion liefe umso schneller ab je nega-
Gibbs' freie Energie haben als die Produkte tiver' llG ist
o Ist diese Differenz positiv (= I.1G positiv), liegt • Achtet bitte immer- genau dar auf dass das
das Gleichgewicht auf der Seite der Edukte was in der Aufgabe angegeben ist mit dem
(= es liegen mehr Edukte vor) Dies ist in Abb übereinstimmt was das EnergieprofIl zeigt Es
I9c) der Fall, da hier die Produkte eine höhere kam schon vor dass in der Aufgabe nur llH
Gibbs' freie Energie haben als die Edukte angegeben war. das Energieprofil jedoch nG
zeigte Durch so ein Energiepr-ofil wird die Reak-
In Abh 19b kann man noch eine feinere Eintei-
tion dann aber- NICHT dargestellt
lung vornehmen Hier liegt das Gleichgewicht
der Gesamtreaktion auf der Seite der Produkte,
G
da die Differenz vom Energieniveau der Eduk-
te zu den Produkten negativ ist (= L\G~,., nega-
tiv) Das Gleichgewicht des ersten Teilschritts
(= Edukt zu Intermediat) liegt auf der Seite der
Edukte, da sein 6.G positiv ist, das Gleichgewicht
des zweiten Teilschritts (= Intermediat zu Pro-
dukt) liegt auf der Seite der Produkte, da dessen
L\G negativ ist
CH 3 - eH = CH - CH 3
Merke: Reaktionskoordinate
• Oie freie Reaktionsenthalpie .6G errechnet sich
aus der Differenz zwischen dem G (= Enef'gieni- Abb 20; Dehydr'ierung von Butan zu Buten
veau] der Edukte und dem G der- Pr'Odukte.
• Liegt das Ener'gieniveau der' Pr'odukte Unter dem
H:p..CH "" CH . CH J + H" ~ H:p.. CH~.CH2·CHJ mit
der' Edukte, so ist 4Gnegativ, die Reaktion exer'-
LlH = -116 kJ/mol
gon/freiwillig und das Gleichgewicht liegt auf der Außerdem wurden hier noch die Edukte mit den
Seite deI'- Produkte Pmdukten vertauscht
• Liegt das Energieniveau der Edukte lJl1ter dem
der' Produkte, so ist llGpositlV, die Reaktion end-
ergon/nicht freiwillig und das Gleichgewicht liegt 4.3 Gekoppelte Reaktionen
auf der- Seite der- Edukte Bei gekoppelten Reaktionen (5 Abb 19b) han-
delt es sich um Reaktionsketten alls mindestens
zwei Gliedern Innerhalb solch einer Reaktions-
kette können endergone Teilreaktionen ablau-
fen, die mit weiteren endergonen und/oder
mit exergonen Teilreaktionen gekoppelt sind
Die Gibbs' freie Energie (= 6.G, 6.Go oder L\G(l')
der Gesamtreaktion ist hierbei die Summe der
Gibbs' freien Energien der Teilreaktionen Ist
diese Summe negativ, so ist der Gesamtprozess
exergon und läuft damit freiwillig ab, auch wenn
er ein oder mehrere endergone Teilprozesse be-
inhaltet

www,medi-Iear'n.de r?\
W
48 I ThermodynamiklEnergeW,

Die Geschwindigkeit gekoppelter Reaktionen 4.4 Fließgleichgewicht


richtet sich nach dem geschwindigkeitsbestim~ Spricht IDan in der Chemie von einer Reaktion
menden Teilschritt Dies ist die langsamste im Gleichgewicht, 50 meint man normalenvei-
Reaktion innerhalb der Reaktiol1skette Im En M
se das chemische Gleichgewicht, das sich nur
ergieprofi! ist sie an der höchsten Aktivierungs· in geschlossenen Systemen einstellt (s 31 1, S
energie zu erkennen (s Abb 19b, S 46, Reaktion 19), In der Biochemie ist das anders Bel1nden
von Edukt zu Intermediat) sich hier Reaktionen im Gleichgewicht, so han-
Wird nach der Gleichgcwichtskonstanten des delt es sich um ein Fließgleichgewichl, das sich
Gcsamtprozesses gefragt, so solltet ihr wissen, nur in offenen Systemen, wie z, B in unserem
wie man sie berechnet: Sie ist das Produkt der Organismus einstellen kann Offenes System be-
Gleichgewichtskonstanten der Einzelschritte ci· deutet, dass die Reaktionen im Stoff- und Ener-
ner gekoppelten Reaktion (s a 31 2, S. 19) gieaustausch mit ihrer Umgebung ablaufen In
einem Fließgleichgewicht strömen daher ständig
MERI(E: Edukte ein und Produkte werden abgegeben
Bei einer gekoppelten Reaktion ist die
• Gibbs' freie·Er1 ergie des Gesamt- offenes System
prozesses die SLJmme der Gibbs' fr'eien
Energien der' Einzelschritte
Gleichgewichtskonstante des Gesamtprnzesses
das PrOdukt der Gleichgewichtskonstanten der
Edukte - - - ' -•• Intermediate -c---•. Produkte
Einzelschritte
Abb 21: Fließgleichgewicht
Ub"igens, ..
• Im Reich der Biochemie laufen gekoppelte
Reaktionen auch gerne an Enzymen ab Dort Doch widerspricht sich das nicht? Wie kann et-
wer'den endergone Teilreaktionen 2 8 durch die
was zu- und abfließen und dennoch im Gleich-
Hydl"Olyse von ATP [= exergone TeilreaktionJ
gewicht sein? Die Lösung offenbart sich, wenn
ermöglicht/katalysiert
• Endergone Reaktionen [= l\.G positivJ können
man den Faktor Zeit mit einbezieht: Ein System
durch das Entfernen eines oder mehrerer ihrer befindet sich nämlich erst dann im Fließgleich-
Pr'odukte mithilfe einer' zusätzlichen Reaktion (= gewid1t, wenn pro Zeiteinheit genau so viele
gekoppelte Reaktion) dazu gebr'acht werden, alle Edukte zugeführt, wie verbraucht und genau 50
Substr'ate vollständig zu Pl"Odukten umzuwan- viele Produkte abtransportiert, wie gebildet wer-
deln Dies gilt auch für enzymkatalysierte Reak- den Damit bleibt die Gesamtreaktionsgeschwin-
tionen (5 54, S 54J Bei diesem Szenario wird
digkeit konstant und das Fließgleichgewicht ist
die Einstellung eines Gleichgewichts allerdings
ein dynamisches Gleichgewicht Dies bedeutet
ver hindert [durch das Entfer nen der Pr odukte)
Es handelt sich daher um ein offenes System
zweierlei:
(5441 • Erstens, dass die Reaktionen von Edukten zu
IntermediateIl und von den IntermediateIl
v·,'eiter zu den Produkten gleich schnell ablau-
fen, also in einem Fließgleichgewicht die Ge-
schwindigkeiten der Teilreaktionen gleich
groß sind und
• zweitens, dass die Konzentrationen/Mengen
der Edukte, Intermediate und Produkte in
einem Fließgleichgewicht konstant bleib~en ,C

Diese beiden Fakten solltet ihr fürs Schrift- '.'..':


liehe unbedingt parat haben .'
Eine weitere gern gefragte Eigenschaft von
Fließgleichgewichten ist ihre Fähigkeit Ar-
beit zu leisten Diese Fähigkeit macht sich
Das bringt Punkte 149

z B unser Körper zunutze Denn die zahlreichen


Stoffwechsel wege in unseren Zellen sind ja nichts
anderes als Flie!sgleichgewichte: lvlan steckt oben
was rein, das wird durch verschiedene Reakti~
onen bearbeitet und kommt unten wieder raus Die Energetik ist ein häufig geprüftes aber auch sehr
Damit diese Bearbeitung (= das Leisten von Ar- dankbar-es Kapitel Hat man nämlich die Energiepro-
beit) überhaupt stattfinden kann, muss Energie file einmal verstanden, dUrften die dazu gestellten
(zB in Form von ATP) aufgewendet werden Fr'agen kein Pmblem mehr darstellen Um noch
Auch das wurde in den vergangenen Jahren ger- mehr Punkte einzuheimsen, solltet ihr noch wissen,
ne mal gefragt. Also merkt euch bitte, dass sich dass
FlielSgleichgewichte nur unter Zufuhr von Ener- • l:-J8(ier 6G nocil i:iG odel L\G' /\nfjaiJHl zur SChl-lf~l·
gie ausbilden können IIfjL,elL eine!' Fled;uon er lciuhr3T1
• 81nr~ Re~)ktloll e.\m~JOfl Ist '>",.'enn 6G rH~[I"i\:l\1 IS;:
obri ens ... • bel 1< > '1 ("" Gk~lcl-lfJev/lchr auf eie r SeH:8 c!r::r Pr oelul;·
Lasst euch bitte nicht irrefUhren: [,e 1 eile f=leci!;t:ion e>:er qon Ist
• LlG := 0 gilt nur für Reaktionen die sich • die TrIGbkr"!fr. 6G einer e:<ergoflen Rea!',i:ion Hll g8·
im chemischen Gleichgewicht befinden und
schloss8nen iSDi)G f' en une! IsmheUT1en ~3'istnTllrrl
daher auch nur für geschlossene Systeme
Verlauf eier Reci!;tiun cibnlrnrnt unel
und NICHT für Fließgleichgewichte die ja nur
in offenen Systemen vor'kommen
• sich eiie freie Flea!:uonsenthalpIG (= L\G] ciU~:; eid- DIf·
• Geht es um die Geschwindigkeiten der- Teilr'eakti- felenz Zv'jlschen dEm EnergieniIJ8cHJ G elel Eciukre
onen eines Fließgleichgewichts lohnt es sich die unel (lem eier Produkte er rechnet:
Fr-agen ganz genau dur'chzulesen Denn in Fließ- • elie Glclchge\:,.lidltsli:lge durch die Differenz I/Dm En·
gleichgewichten müssen zwar die Geschwin- efDlenlV8ElLI eier Eciukre zu elen Produkten bE5ummL
digkeiten der Teilreaktionen gleich groß sein '.,"-'irei une!
NICHT aber deren Geschwindigkeitskonstanten
• eile GlelchgelNlchtslclge einer cherrllschen Reakuon
k!
zwar ternpef'~lturabhallgl~J Ist Wärmezufuhr ClDe!
GH18 V8r;~chlehLing eier Glelch~Jewlchtslaqe SO'i'-loh!
MERKE: zliflunsLen ele! Produkte als auch eier Ecluk.t8 b(3\'\'Jr-
Tabelle 5 zeigt noch mal alles auf einen Blick ken kann

dynamisches Gleichgewicht dynamisches Gleichgewicht

nur in gescl1!ossenen Systemen nur in offenen Systemen

Oie Konzentrationen von Edukten und Pr'odukten sind Die Konzentr'ationen von Edukten !ntermediaten und Pm·
konstant dukten sind konstant

Oie Geschwindigkeit der Hin- und Rückr-eaktion ist gleich Die Geschwindigkeiten der- Teilreaktionen sind gleich groß
groß

Oie Gesamtr-eaktionsgeschwindigkeit "" 0 Oie Gesamtreaktionsgeschwindigkeit ist konstant


da Hin- und Rückreaktion gleich schnell ablaufen

Die Triebkraft der Reaktion LlG '"" 0 (s S 44) kann nur unter Zufuhr' von Ener'gie existieren daher
wird l'.G NIE Null

kann keine Ar beit (eisten kann Arbeit leist.en

Tabelle 5: Gegenüber-stellung pr'üfungsrelevanter' Eigenschaften des chemischen und des Flleßg!eichgewichts

www.medi-Iearnde ®
50 I Thermodynamik/Energetik

o L\G z. 0 [= chemisches Gl8lchgevvicht] nur in ge- • Ree,kt:ionen eiie [\j!-\OHj H liefern z B die 3·Phos,
schlossenen Isothermen und Isol)clren Systemen phOfJlycer:n aldehyd-Oehydr ogenase
gilt: flicht abel in lebenden Zellen elie J(:l offene Sys- • Fleaktionen die hJ,0.0H. H verbl-cluchen z8 eile
Lerne ~;incl LacL8tclel'1veir ogenase
Neben eier Glykolyse und den hier genannten Fleak-
Zum Thema gekoppelte Reaktionen solltet ihr euch tlonen ~Jibt es natllrlich noch zahl r eiche andere im
merken. dass men~~ch l ic!len [JrDanislllus: der ganze Stoffve'ecllsel
• sich dUld! Entferm:n eies Produkts miLhilfe einer Ist voll davon l Ihr konnt (Iahel- IJei eine! solchen Fra-
2l1~'iciLZlicllEHl Reaktion eine vollstandlge enzyrnati - [Je auch aus eiern Vollen schöpfen
sehe Unw.Ji:JIldlun9 'lOri SulJstr8\; zu Produkt errei-
chen lasst und 2'/,lar clllCh bei eine r Reaktion de- Was versteht man unter der Tr'iebkraft einer- Reak-
ren 6.G positiv Ist tion?
• bel oekoppeli:en F~eaktlonen GlblJS freie Energie Oie Triebkraft einer Rei.'iI:,tion glbL an wie hoch d,IS
eies GEsamrprozesses als elle Summe von Gibbs Bestreben der Edukl:e ist zu elen Produkten zu re·
freier Ellergl8 eier Elnzelschrlt18 ber8chnet: \Nircl bgleren Ihr Wert 'N11'eI in Form eier Gibbs freien
• bel gekoppelt:8n Reaktionen der Teilschritt mit dei Energie (= frel8 Reaktionsenthalpie) oeler kurz L\G in
hoheren (.ü:t:iIJlerungsenelgie Q8sch 1NlncligkeitslJe, kJ mol ~mgegeben Dabei gilt"
stimmend für elle GeSclfTltreakcion ist une] ~ LJe nefj8ti\/er 6G ist urnso hohe! Ist die Triebkr;;:dL
• bei ~lekC)ppelten Reaktionen endergone TeJlreak- 8in(~r Rei.'lktion
nonen sm-.;obl mit encielfJonen 815 auch mit e:-:er- Oie Triebkraft .6G hr.:ingt nach der Gibbs·Helrnholtz-
gonen TellreC:ikl:ionen ~lekoppelt: sein können C3lelCi'lun~J von eier Fleekl:lonsenthalpie eier Tempera·
Lur und der EnLf opie ab-
Waren die FließgJeichgewichte Gegenstand der Fra· '6G=6H-T 6S
gen, so ließ sich mit folgenden Fakten die r'ichtige Außerdem hannt L\G noch mit der Gleichgewichts-
Lösung kreuzen: konstanten f< zusammen: L\G =- -R T InK
• [:ließgleichge\",Ilchte stellen Sich hJUR in offenen Benacht:et man die Triebk r aft einer exergonen Re-
S,/scen1en ein unel stehen daher im Ener gleaus" clktion Itll geschlossenen Isobm en und isothermen
tausch mit Ihrer Umgebung S,/stem so gilt dass diese Im Verlauf der Reaktion
• Im F!leßglelch~JelJ'licht bleiben eiie fvlengen c::n Eduk- abnimmt bis sie Im Gleichgewicht: den Wert 0 er-,
ten InterlllecliEll:en und Produkten konstant reicht
• In Fließgleichgc\Nichten sind Z'NElr elie Gesd1wl1'ldig-
keiten der Teilreaktionen gleich groß hJlCHT aber War-an erkennt man den geschwindigkeitsbestim-
eier 8n Gesclw.'incliqkeil~skonstanten k menden Tellschr'itt einer' Reaktionskette?
Q Fließgleicll~le\Nlchle können nur unter Zufuhr von Oie geschwindigkeitsbestimlllencJe Teilreaktion er·
Eller gle 81:lsticr en claher \:vir cl 6G Ilier NIE f\Jull kennt fTlan an der höchsten Aktivlerungsenergfe
Diese Reaktion ist die langsamste Innerhaib einer
Reaktlollskette und Wird auch ,lls Schrittmacher-
reaktion bezeichnet (=- eie r Flaschenhals eines Reak-
l:ionswegs]

Was ist ein Fließ gleichgewicht?


Ein Fließ~jleicllge\t'.richt Ist el11 eI,/llamisches Gleichge-
Nennen Sie mir bitte Beispiele für- gekoppelte Reakti- I/..'Ichr das sich nur In offenen Systemen [z BReak-
onen_ die in unserem !(ör per' ablaufen t:ionen des St:offvvechselsJ eillstellt Pro Zeiteinheit
Als Beispiel ~;o l l hiel elel' Swffwechseb;.,t8fj eier Glyko· ,",mrden elabei genml so viele Edukte zugefLlhrt INie
l'Jsf0 cliencm \/mbraucht und genau so viele Produkte abtranspor·
• Rf~aktlonen eile unter ATP.\fel br auch st<:Jttfinden tlen: \:",jI8 gebildet Daher Sind Im FiJef3~llelchgewicht
z B die He>.oklnese· lind Phosphofruktokinase- die Gesaillu eaktlons~Jeschwimilgkejt sowie die Kon-
reaktion zentJationen von Edukten Interlll8eliaten und Pro-
• Rei:,k,l;iorlerl durch eile ATP DC'Nonnen vvird zB PV' dukten konstant: smvie die Geschwindigkeiten eier
I Llvel-,kinaser eakuon TeilreaktlOllen gleich groB
Realüionsol'dnung 15'1

Reaktionsgeschwindigkeit ·dcJdt (mit A = ein be-


5 Kinetik liebiger' Ausgangsstoff/Edu kt) nimmt also während
der gesamten Reaktionszeit ab Folglich nimmt
auc h die Geschwindigkeit der- Produktbildung dcl"/
Wie die ThernlOdyn<1mik/Encrgetik, gehört auch dt {mit P = ein beliebiges Pr'oduktJ währ'end der-
die Kineti k in die Abteilung physikalische Che- gesamten Reaktionszeit ab
mie Im Gegensatz zur Energetik, beschäftig t sie
sich jedoch mi t dem zeit lichen Ablauf chemi- Um d ie Kinet ik chemischer Reaktio nen zu be-
scher Reaktionen. schreiben, verwendet man ,lUch geme den Be-
Wie schnell oder langsilm eine Reaktion <lb läuft griff der Reaktionsordnung
(= wie hoch ihre Reaktionsgeschwindigkeit isl'),
hiingt dabei von mehreren Faktoren ab, z ß. von
• der Konzentration der miteina nder teagieren- 5.1 Reaktionsordnung
den Edukte (= Substratkonzentratioll, 5 . Reak - Die Ordnung einer Reaktion gibt Auskunft dar-
tionsordnullg 51), übt.'r, wi e vie le Edukte (=- Ausgangsstoffelmi t-
• dem ßctr.. g der Aktivierungsenergie ßC'\ (s 5 einander reagierende Teilchen) a n der Reaktion
46) lind beteil igt sind und ob oder w ie die Reaktion sge-
• der Temperatur (w ie ji\ beinahe alles in der schwindigkeit VOI1 der Konzentriltion der Eduk-
Chemie .. ) te abhängt

5 .1 1 Reaktionen 1. Ordnung
Beispiel: A ~ B + C. wobei die Anzahl der Produkte vari-
Für die Reaktion A + ß == C + 0 lässt sidl die ieren kan n
Geschwi ndigkeit angeben als Diese Art von Reak ti onen hat d ie Eigensch aft.
• Abnahme der Eduktkonzentration mit der dass ihre Gesch w in digke it nur von d e r Kon -
Zeit, was 'mathematisch 50 aussieht: zentration EINES Edukts abhängt Die Anz<1hl
Reaktionsgeschwindigkeit v =...; dc/dt oder der Produkte ist' dagegen fi.ir die Reaktionsge-
-dc,/dt. schwindigkeit ir re leva nt ivlathema tisch lä ss t
• Zunahme der' Produktkonzentratiorl mit sich die Geschwindigkeit einer Reaktion 1 Ord-
der Zeit oder mathematisd1: nU llg daher wie fol gt darste llen:
Reaktionsgesdnvindigkeit v =. -dcc/dt oder v ~ k [A I
dc,/dt. mit \- ~ Gl'sdm indigh'it
\<Vobei c = Konzentration und t = Zeit ist.· k" Gödl\\ indir:"cits"I'IISI'Ulh.-' (~ :;::! 5 53) und
:\ = :\usg,lngssll.ffl Edu"l
Ubersetzt bedeutet dieser Term: Die Geschwin-
Ubrigens ... digkeit einer Reaktion "1 Ordnun g ist das Pro-
• Das negative Vor zeichen vor' der Geschwindig- dukt aus der Gesch windigkeitskonstanlcn und
keit des Terms mit den Edukten bedeutet, dass der Eduktkonze ntration
deren Konzentr'ation im Laufe der Reaktion ab-
nimmt (5 Abb 22a S 52) Ubersetzt bedeutet
Übr-igens _..
-dcjdt also nur dass die Konzentration I:. c}
Nur-weil es schon mal gefr agt wurde: Bei einer-
eines Ausgangsstotfes (= A) m it der Zeit
Reaktion 1 O,.dnung gibt das Produkt aus Ge-
(.:: dt von eng I t ime) kleiner wird (= das Minus-
schwindigkeitskonscante und Eduktkonzentration
zeichen]
nicht nur die Geschwindigkeit der' Reaktion an,
• Das positive Vor zeichen vor de r Geschwindig·
sonder n natür'lich auch die Geschwindigkeit der
keit des Terms mit den Produkten. das für die
Produktbildung Oavon also bitte nict1t venNirr'en
Zunahme de r Produktkonzentrationen steht
lassen
lässt man üblicherweise weg

M ERKE Das bekanntes te Beispiel für eine Reaktion 1 Ord-


Zu Beginn einer Reaktion ist der'en nung ist der radioaktive Zerfa ll eines Stoffes: Ein
Geschwindigkeit am höchsten: die radioaktives Element wie zB. He reagiert (= zer-

www.medHearn.de Ci)
52 I f{inetik

fällt) einfach S0, ohne dass ein Reaktionspartner Trägt man die Geschwindigkeit v gegen die
oder ein Enzym daran mitwirken Graphisch Eduktkonzentration auf, erhält man eine von
dargestellt sieht das folgendermaßen aus: unten nach oben führende Gerade (s Abb 22b)
Daraus lässt sich ableiten, dass
o die Reaktionsgeschwindigkeit proportional zur
Substratkonzentration ist (= Gerade) D<lS be-
deutet: Ändert sich die Substratkonzentration,
verändert sich in gleichem Maße auch die Reak-
tionsgeschwindigkeit. Bei einer Verdoppelung
der Konzentration des Edukts A verdoppelt sich
also auch die Reaktionsgesch\vindigkeit

Ubr'igens ...
Der Begriff Halbwertszeit gibt die Zeit an, nach
der die Hälfte der Edukte zu Produkten reagiert
hat Ist bei einer Reaktion die Halbwertszeit
konstant wird daher- währ'end der gesamten Re-
aktionsdauer pro Zeiteinheit die gleiche Menge
t 112 Zeit t
an Edukten umgesetzt
Abb 22a: Reaktion, Halbwer'tszeit

5 1.2 Reaktionen 2 . Ordnung


>
A + B :::; C oder auch 2 A .:.::;: B, wobei auch hier
- wie bei den Reaktionen 1 Ordnung - die An-
~ zahl der Produkte variieren kann ohne die Reak-
0>

c tionsordnung zu beeinflussen
~ Bei dieser Art von Reaktionen reagieren ZWEI
.c
u
00
m Edukte zu einem oder mehreren Produkten Oie
0>
00
C
Reaktionsgeschwindigkeit ist hier also abhängig
o von der Konzentration belder Ausgangsstoffe
~
rn (= von Edukt A und B in Beispiel 1 oder von 2
~~----------------------~ mal Edukt A in Beispiel 2) Mathematisch lässt
Eduktkonzentration [Al sich die Geschwindigkeit einer Reaktion 2 Ord-
nung daher wie folgt darstellen:
Abb 22b: Reaktion 1 Ordnung

v=k [AI [BJoderv=k [AI'


V"ie man an Abbildung 22 a erkennen kann, er~ mit \ "'- Gl.'srhwindigl-:l'it
gibt der zeitliche Verlauf einer Reaktion 1 Ord~ 1-:" Cl.' ~(h\\'il1digl-:l'ilsl-:{lns\,1(ltl.' (s 52) und
1111ng eine von oben nach unten führende expo~ AB", ,\tlsg;lI1h~sloff/Edul-:1

nentielle Kurve Daraus lässt sich ableiten, dass


bei einer Reaktion 1. Ordnung
• die Reaktionsgeschwindigkeit während
der gesamten Reaktionszeit abnimmt (wie
die Eduktkonzentration) Grund: Je vvcmger
Edukte da sind, die miteinander re~
agieren können, desto langsamer
verläuft die Reaktion
• die Halbwertszeit t,., einer Re-
aktion 1 Ordnung konstant ist;
die Konstante lautet übrigens
In2lk oder umformuliert In2" k l
Geschw in digke itsf\Onst8nte I, I 53

Ubr·j ens ... o.G'\ d esto lu ngsnme r läuft e ine Reaktion ilb
Bitte beachtet bei den FI agen des schrift- &S
~.~~"'(J Unabhängig ist k dagegen von d er Eduktkon-
lichen Exam ens dass eine Ver'doppelung zentration, eine Ta tsache, die euch bei Betrach-
der' Eduktkonzentr-ation bei einer- Reaktion
tung eier Gleichunge n v = k [AI, v = k l A I [BI
2 Ordnung NICHT zu einer Verdoppelung der
und v = k [AF s icherlich klar wi rd: d ie Reakti-
Reaktionsgeschwindigkeit fuhrt, Dieser Zusam-
m enhang gilt nur für· ReaktIonen 1 Ordnung {s onsgeschwindigkeit v - nicht jedoch k - häng t
5 1 1 S 51I nämlich von de r Ed uktkonzen tra tion ab. H ier is t
Außer-dem soUtet ihr noch wissen dass m al wied er sorgfä ltiges Lesen de r Fragen ange-
• bei allen R eaktionen - egal ob 1 oder 2 sagt .
Ordnung - die Geschwindigkeit der Produktbil·
dung wa hrend der- gesamten Rea ktionszeit Ubrigens .. .
abnimmt (Grund: die mit der Rea ktionszeit In Reaktionszyklen wie dem Citr atzyklus haben
abnehmende Reaktionsgeschwindigkeit/ die Teilschr'itte unter-sc:hiedliche Geschwin-
Eduktkonzentration s Merke S 51 J digkeitskonstanten Diese Tatsa che lasst sich
• auch Reaktionen 2 Or dnung entweder r ever·si· bestimm t leichter behalten wenn ihr an das
bel oder ir reversibel sein können Stichwort Schrittmacherreaktion denkt (5 5 3 ).
Darunter-ver-steht man ja den langsamsten
und damit geschwindigkeitsbestim- ':'~~
5.2 Geschwindigkeitskonstante k menden Teilschritt einer Reaktionskette '<?'f
Dieser Begriff ist eu ch jn nu n schon einige Ma le Wo es einen langsamsten Teilschritt gibt
begegnet. Er steht oft in Gleichungen, die die Re- muss es aber auch sctmellere und damit l::"";;;;;§?
aktio nsgeschwindigkeit ma the matisch au sdr ii w andere Geschwindigkeitskonscanten
geben
cke n, w ie z .B
• v :. k [A] fü r die Gesch w ind igkei t einer Reak-
tion 1. 01 dnung und 5 .3 Geschwindigkeitsbestimmender
• v = k [AI [BI oder v = k [AI' fü r d ie Ge· Teilschritt
schwindigkeit einer Reaktion 2 Ord- Ilung. Zu d iesem Thema knmen bislang nur ßi ldfragen
? Daran musste m nl1 erkennen, welche Teilreaktion
Im Schriftlichen wa ren bis lang Fra- "~ gcschwindig kc itsbes timmend für die Gesa rntr e-
gen nach der Gcschw ind igkeitskon- :;;::K-""""=n ak tion ist. Wenn ihr euch aus dem Ene rge tikka-
s tante n k recht beli ebt Um m it d iesem pitel (s 5 . 46) gemerkt hab t, da ss das im mer der
Thema Punkte zu sa m me ln, soll tet Teilsch ritt mit der höchsten Aktivie rungsenergie
ihr euch besond ers folgen d e Ta t~ _--.;; ist, hab t ihr d as auch scho n geschafft u nd w ieder
sachen e inprägen: e inen Punkt mehr
Wie der Name Geschwi ndigke its ~
KONSTANTE be rei ts andeu tet, bleibt ke iner
chemischen Reakti on/ Um se tzung über die ge- G
samte Reaktionszeit konstant und zwar sowohl
be i Reaktionen, d ie nach 1 Ordnung a bla\.lfen a ls
auch bei Reaktionen 2 oder and erer O rdn un g
Voraussetzung dafü r ist alle rd ings, dass d ie Tem- A
pera tu r NIC HT ver ändert w ird. Die Geschw in-
d igke itskons tante k ist näm li ch von der Tempe-
ratu r abhängig od er ma themn tisch ausgedrü ckt:
k is t, eine Funktion d er Temperatur, Hier g il t: Je
höher die Tempera tu r, des to schneller läu ft eine
c
Renk tion ab Reaktionskoordinate
Au ßer von de r Tem peratllt wi rd die Cesch wi n-
d igkeitskons ta n te noch d u rch d ie freie Aktiv ie- Abb 23: Geschwindigkeitsbestimmender Teilschritt ist
rungsenthalpie (= Aktivierungsenergie L\G" ) ßG/ '. da AG/> AG/,
beeinfl usst u nd kann daher auch mi t d eren Hil fe
bere chnet weI d en (s S. 46) Hiel gilt: Je höher

www.medi-Iearn .de M
\lJ
541 Kinetik

5.4 Enzymkinetik Wie man in Abbildung 24 erkennen kann, ist


Den krönenden Abschluss des Anorganikskripts KM unabhängig von der Substrat-/Eduktkon-
und dabei gleichzeitig den Übergang zur Or- zentration Ebenso unabhängig ist KM von der
ganik lind Biochemie bildet die Enzymkinetik Enzymkonzentration: Die Enzymkonzentrati M

(mehr dazu 5 Skript Biochemie 2) Bevor ihr on muss einfach konstant sein Wie hoch sie ist,
jetzt gleich anfangt zu stöhnen, hier einige be- spielt dagegen für den KM-vVert keine Rolle
ruhigende Worte: Die Analyse der Fragen
ergab, dass aus diesem Themenbereich c:- ~ Jetzt wo ihr wisst, was die Michaelis-Konstante
bislang il11l11er nur nach der iVliChaeliS-~.
). tl ist, stellt sich natürlich die Frage, wozu man KtvI
Konstante gefragt wurde; das aber wie- . •. h :1ti eigentlich braucht, Dazu solltet ihr euch merken,
derum sehr häufig , ( ~."y dass in der Enzymkinetik die Michaelis-Kon-
Einzige Ausnahme war eme Frage stante ein M<1!5 für die Affinität eines Enzyms zu
nach der ivbximalgeschwilldigkeit seinem Substrat ist. Hier gilt: Je grölSer KM, de-
(s 5.4 2, 5 55) sto geringer die Affinität des Enzyms zum Sub-
Grund genug also, sich KM genauer anzusehen: strat, Oder anders ausgedrückt: Je mehr Substrat
m<1n benötigt; um ein Enzym zu sättigen; desto
54.1 Michaelis-Konstante (= KM] geringer ist dessen Anziehungskraft gegenüber
Was ihr zunächst unbedingt auswendig lernen diesem Substrat
solltet, ist die Definition der Michaelis-Konstante
KM Ubrigens,.,
Vergleicht man den KMWert verschiedener
MERI(E: Isoenzyme für ein und dasselbe Substrat
Oie Michaelis-Konstante KM ist die Substratkon- miteinander so zeigt sich" dass Isaenzyme für"
gleiche Substr"ate unterschiedliche Michaelis-
zentratioh bei halbmaximaler Geschwindigkeit einer
Konstanten und damit auch unterschiedliche
enzymatischen Reaktion Da es sich bei KM um
Affiniti:iten haben
eine Konzentr'ationsangabe handelt. ist ihre Einheit
molfl
Die restlichen hagen zum Thema Michaelis~
Ub,·igens ... Konstante beschäftigten sich mit dem Einfluss
Hier empfiehlt es sich wieder die Fr'agen ganz kompetitiver und nichtkompetitiver Inhibitoren
genau zu lesen KM wurde nämlich schon des (= Hemmstoffe) auf den KM-Wert. Dazu sollte
Ofteren als Enzymkonzentr'ation angepl"iesen
euch zunächst einmal klwr sein; was diese Begrif-
Was aber falsch ist Richtig hingegen ist dass
die Substratkonzentration KM bei konstanter
fe überhaupt bedeuten:
o Ein kompetitiver Inhibitor bindet an die glei-
Enzymmenge bestimmt wird
che Bindungsstelle (= aktives Zentrum) eines
Enzyms wie das Substrat und behindert daher
> die Subslratbindung
"iij v""" ~ _ _ _ _ _ _ _ __
~
.Q>
------------c. o Ein nichtkompetitiver Inhibitor bindet an eine

-0 andere Stelle des Enzyms als das Substrat und


c
beeinträchtigt daher zwar NIerE die Subsl~
~u
--
C
~ ---- 11/2 vrn ",
ralbindung selbst, behindert dafür aber die
Umsetzung des Substrats zum Produkt
Durch einen kompetitiven Inhibitor wird folg
o M

~ lieh der KM-Wert erhöht, da mehr Substrat be-


ro

n: L -_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ nötigt wird, um die halbmaximale Geschwindig-
keit zu erreichen (=- den Hemmstoff vom aktiven
KM Eduktkonzentration [Al
Zentrum zu verdrängen)
vn "" '" Maximalgeschwindigkeit Durch einen nichtkompetitiven Inhibitor bleibt
KM'" Michaelis-Konstante dagegen KM unbeeinflusst; da die Substrate ja
bei konstanter Enzymmenge weiterhin ungehindert binden können, und nur
Abb 24; Michaelis-Konstante KM die M<1ximalgeschwindigkeit v IH," der Umset-
zung gesenkt wird Zum Erreichen der (niedri-
geren) Halbmaximalgeschwindigkeit wird also
immer noch dieselbe Substratkonzentration be-
nötigt
Der Spitzenreiter- unter den Punktebringer n ist
5.4..2 Maximalgeschwindigkeit [= vm,.l in der Kinetik die Enzymkinetik und dort wiederum
Die Maximalgeschwindigkeit einer enzyma- die Michaelis-Konstante KM Wenn ihr euch dazu
tischen Reaktion ist die Geschwindigkeit, bei merkt dass
der die Umsetzung des Substrats zum Produkt .. die Mlch(]clis-l(onst~HlL8 eier Su!JstJ'2ltkollZentri:':tJ·
am schnellsten ist oder mit anderen Worten: on entspricht: bel eiCl elle haliJ!ll8i:lfllElle Ge,:iChV'!lfl'
Bei v m,l\
erreicht die Umsetzungsgeschwindig- chgkl:iH: eI/lei en':'jn-ICltlsch kat:i:lll/slen:en Fieakuon
keit ihr Maximum \Vichtig für die Fragen des erreicht: ist
Schriftlichen ist, dass die Geschwindigkeit einer ., die fvllch~,elis-!<om)tame eile DimenSion einer !(on·
enzymkatEllysierten Reaktion - und damit auch zenn <;1;:lon unel cl~:!lllt: I,lie ElnI1e!t: rl!OI,! I hot: und
vnu , - genaugenommen nur von der Bildung ., die IvllchDelis·l(unstcHll'.8 In eier Enzvrn!zlneul: elll
des Produkts aus dem Enzym-Substratkomplex M(]ß fUf elie Affulli:at: eines EnzVms zu seinem Sub-
(~ES) abhängt
sind euch wertvolle Punkte sicher
Hir eine allgemeine enzymatische Reaktion
E +S .... ES .... E + P Zu Reaktionen die mit Maximalgeschwindigkeit ab-
mit E::::: Enzym, S.= Substrat und p.= Produkt be- laufen, sollte man wissen, dass
deutet das~ dass der zweite Reaktiotlsschritt der eier en Urnsi:lI:zgeschl/-ilndigkel1; una!Jhangl~J von der
langsamste und damit der geschwindigkeitsbe- Substr atkonZ8ntr ation ist;
stimmende für die Maximalgeschwindigkeit der
Gesamtreaktion ist Zum Thema Reaktionsordnungen wurde schon des
Neben dieser Tatsache musste man zur richtigen Öfter'en gefragt, dass
Beantwortung der v"L,,-Fragen bislang noch wis- .. 1)81 chemischen Umsetzungen elle nadl einer j(j.
sen, dass netik ') Ordnung verlaufen elle Reakuonsgeschwln·
• v - wie J'ede andere Reaktionsgeschwindig- cligkeit -eie elt ',\lehrend eier Sj8s8fllt:en Real:tions-
"h"
keit auch - den Substratumsatz pro Zeit an- zelt abnimmt:
gibt, • eine Verdoppelung der Konzentration eines Edukts
• bei v11100' nraktisch
1"
alle Enzyme als Enzym- >< bel eHler Re~ikuon '1 Orcinung [Vorsicht: [\jICHT
substratkomplex vorliegen und daher die iJ81 ellle! Reaknon 2 Ordnuncl] zu einer Vercfoppe·
Konzentration freier Enzyme nahe Null liegt lung el8r Reakt:ionsgescl'l'Nindigkeit fuhrt: und
(= keine freien Enzyme mehr da sind), .. bei einer Reaktion ,) Ordnung elle Halbwertszeit
• sich bei v die Substratkotlzentration im Sät- eine I<'ons!:allte isr
"''''
tigungsbereich befindet, was bedeutet, dass
hier trotz weiterer Substratzugabe die Umsatz- Zur- Geschwindigkeitskonstante k solltet ihr wissen
geschwindigkeit eben nicht mehr zu steigern dass
(~maximal) ist (s Abb 24) lind die Teilschrlu.8 lf1 FleDkuonsz,/klen ';":118 dem C1tratzv·
• bei v"""der Substratumsatz direkt proportio- klus unterschleciliche Geschvvindigkeltskonstanten
nal zur Enzymkonzentration ist; d,h_: Würde haben
man bei Substratsättigung die Enzymkonzen~
tration verdoppeln, so würde sich auch v nu' Die Fragen zu gekoppelten Reaktionen ließen sich
verdoppeln beantworten. wenn man in einem Reaktionsschema
[s Abb 23 S 53] erkannte_ welches der' geschwin-
LJbri ens ... digkeitsbestimmende Tei!schritt für die Gesamtr'eak-
Bei einer Reaktion. die mit Maxima!- ti on war (= der' mit der höchsten Aktivierungsener~
geschwindigkeit abläuft, ist die Umsatzge- g;e)
schwindigkeit UNABHÄNGIG von der Substrat-
konzentration KONSTANT (5 Abb 24)

~
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56[ Kinetik

Nennen Sie mir- bitte ein medizinisch relevantes Bei·


spiel für eine Reaktion 1 Ordnung
Zedall 81nes rc:lclioaktivcn Elements I;Vle zB 1+ C'-:
une] I Diese Elemente dienen ~lls Tr3cm In eier' Lei -
bormeclizin [1+ und C:·:) oder zur RElcliotherapie dei
Schilcldruse (I

Wie verändert sich die Geschwindigkeit im Laufe ei-


ner- chemischen Reaktion?
Am AnfDng Ist eiie Real~ci()nsge!3CI-l\()in(jigkeit. ern
höchsten Im Laufe der Re;;:!I:.t:iofl nimmt sie IfTl!1ler
'i-feiter ab une! errelc!lt: schließlich im Gleichge\filchts-
zustand elen Wert: f\Jull [0;:; Hin- une] Rückreaktion Im;-
ien gleich schnell ab s 3 -I '1 S '19]

Wie viele Produkte sind an einer- Reaktion 2 Ord-


nung beteiligt?
Das lasst sich nicht pauschal sagen Oie Reaktions-
ordnun~j gibt nur Auskunft darUber \Nie viele Edukte

an einer chemischen Reaktion beteiligt SI!lCj

Woran er'kennt man den geschwindigkeitsbestim-


menden Teilschritt einer Reaktionskette?
An der Aktivierungsenergie Der Teilscf,ritt rTli!; der
höchsten I\ktivierungsenergie ist gesch'.".'lncligk eits-
bestimmend für die Gesamtreaktion Er Ist der lang-
samste Teilschnitt einer r-leaktionskette

Womit beschäftigt sich die Enzymkinetik?


SIE beschreib!: elie Verämleruno der Suhstri:J!:- und
Pro(iuktkonzentr i;]cionen lJber die Zeit; \ovi;ihrencl Blner
enzymkcltiJlysiert:en Reaktion

Was ist die Michaelis-Konstante KM?


KM Ist Girl Maß fur die Suustr Eltafflnit:t:\t eines En-
zyms und definiert als die Substr atkonzentr aLion In
mol! I bei h~lItJfllq.,<illlale r Geschwincligkeii

Nennen Sie mir bitte ein Beispiel für- eine medizinisch


relevante Enzymhemmung
Eill Beispiel fLir eln8 kompetiti\18 Enzymhetll!Tlung
Ist eier VIt:;:HlllTl K-Ant:agonist Cumarin cler Eluf cJiese
VI/else eile Biosynthese 'iOn Biutgerinnungsfaktoren &~GHAff1!1/ 1Gm HAß1 IHR ~11 }lAXI}lAt:
hemmt: &~GHvn»1)I&Kfl1 1)IG A»Of(&A»ISGHG
C.Hf~lf &~1f1'l\'f 0»1) 8.LH vnRl\LlGH
fl»f. AlIS&lfßI&f PAlISf. vfR(1)lfwr
Index I 57

- Einfachbindung 11
Index - gerichtete 11
- Ionenbindung 13
- Komplexbindung 12
Symbole - koor'dinative 12
lIH 44 - kovalente 11
lIS 45 - schwache 13, 14
a-Teilchen 5 -starke 11 , 12,13
,,-Zerfall 5 - Übe,'sichtstabelle 1 5
lIG 44,45, 47 - ungerichtete 13
- Van-der-Waals-Kräfte 14
- Wasserstoffbrucken 13
A Biokatalysatoren 27
Acetat 30 Blausäure 28
Aerosole 20 Bränsted 28
Affinität eines Enzyms 54
aktives Zentrum 54
Aktivierungsenergie LIGA 46 , 51, 53 C
Alkalimetalle 7 Carbonat 30
Ammoniak 28 CH,CDDH 28
Ampholyt 28 Chelatkomplex 12,25
Anionen 13 Chelatoren 25
Äquivalenzpunkt 33, 35 chemisches Gleichgewicht 19
Atom 4 chemisches Rechnen 1
- Atombau 4 Chi non 42
- Atomhülle 4 Chlor'essigsäure 30
- Atomkern 4 Chlorid 30
- Atommasse 4 Cobalamin 25
- Atomr'adius 6 Cor'rin-Ringsystem 25
Atombindung 11 Cyanocobalamin 25
ATP 48,49 Cystein 40
Autoprotolyse 28 Cystin 40
Avogadr'o-Konstante 8

o
B Dampfdr'uck 22
Basen 28,29, 33 Dehydr'ierung 38
- Ammoniak 28 Diffusion 21
- 8erechnung 30 Diamant 7
- Dissoziationskonstante K8, KS 29 Dimer'e 14
- Natronlauge 28 Dipolmolekülej Dipole 1 3
- pK8 29 - Essigsäuredipole 13
- schwache 8asen 28 - Ethanol 14
- starke 8asen 28 - temporäre 14
- Titr'ation 33 - Wasserdipole 13
8asenüberschuss 33 Dissoziation 23
8icarbonatpuffer' 36 Dissoziationsgleichgewicht 28
8indungen 11, 12, 13, 14, 15 Dissoziationskonstante Ks' Ks' K,.., 29
- Atombindung 11 Donnan-Gleichgewicht 22
- Doppelbindung 11 Doppelbindung 11
- Dreifachbindung 11 Dr'eifachbindung 11

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58 I Index

Oreisatz 1 F
dynamisches Gleichgewicht 48 Fließgleichgewicht 48, 49
Fluorapatit 28
- Phosphorsäure 28
E freie Aktivierungsenthalpie 46, 53
EDTA 25 freie Elektr'onenpaare 11
Edukte 16 19, 20 freie Reaktionsenthalpie 44, 46, 47
Einfachbindung 1 1 Fuller'en 7
Einheiten 1
Elektron 4
- Elektronenpaar 11 G
- freie Elektronenpaar'e 11 gekoppelte Reaktionen 47,48,53
- ungepaartes 4 Gemenge 20
- Valenzelektr'onen 6 Gemische 20
Elektronegativitä t 6 - heterogene 20
elektr'ostatischen Anziehungskräfte 13, 14 - homogene 20
Elemente 5, 6 , 7 ger'ichtete Bindung 11
- Hauptgr'Uppenelemente 7 gesättigte Lösungen 23
- Nebengruppenelemente 7 geschwindigkeitsbestimmender' Teilschr'itt
Emulsionen 20 47,48, 53
endergone Reaktion 20,44,46 Geschwindigkeitskonstante k 46 , 51 , 52, 53
endotherme Reaktion 44 Gibbs' fr'eie Energie 44,46 , 47
Ener'getik 44 Gibbs-Helmholtz-Gleichung 45
- LIG 44 Gleichgewicht 19
- LlH 44 - chemisches 19
- ender'gon 20, 44, 46 - Gleichgewichtskonstante k 19, 45,47
- endotherm 44 - Gleichgewichtslage 19,45,46
- Ener'gieprofile 46, 47 - heterogene Gleichgewichtsr'eaktionen 20
- Entr'opie 45 - homogene Gleichgewichtsreaktionen 16
- exergon 20, 44, 46 Gleichgewichtskonstante K 19, 45, 48
- exotherm 44 Gleichgewichtslage 19, 45, 46
- Gleichgewichtskonstanten K 19, 20, 45 Gr'aphit 7
- Gleichgewichtslage 19, 20, 45 Gruppen 6
- Reaktionsenthalpie 44 - Hauptgruppen 6
Energiepr'ofile 46 , 47 - Nebengr'uppen 6
Entropie 45
Enzym-Substratkomplex [= ES] 55
Enzymkinetik 54, 55 H
- aktives Zentrum 54 Hß 28
- kompetitive und nichtkompetitive Inhibitor en HßO" 28
54 H,PO" 28
Erdalkalimetalle 7 halbmaximale Geschwindigkeit 54
Essigsäuf'8 28,30, 34 Halbwertszeit 52
Essigsäuredipole 13 Halogene 7
:1 Esterbildung 20 Hämoglobin 25
U
i: i Ethanol 14 Hauptgruppen 6
ill
exergone Reaktion 20, 44 , 46 Hauptgr uppenelemente 7
J.ij exotherme Reaktion 44 HCI 28
HCN 28
ij
;1 ,
Helium 5
Hender'son-Hasselbalch-Gleichung 35
1

i
po

Index I 59

Ileterogene Gleichgewichtsr'eaktionen 20 - Ligand 12 , 25


Heterolyse 11 - mehrzähnige 25
HI 30 - Metallkomplexe 12, 24, 25
homogene Gleichgewichtsreaktionen 16 - Zentralion 12
Homolyse 11 Ko nzentr-ation 8
Hülle 4 Koor dinationsstelle 12
Hydrathülle 23 Koord inationszahl 24
Hydratisier'ung 2 3 koordinative 8 indung 12
Hydrier'ung 38 K s 29
Hydf'Ochinon 42
Hydf'Ogencar'bonat 30
Hydrogensulfat 30 L
hydrophobe Wechselwirkungen 14 Ligand 12, 25
Hydroxylapatit 28 Ligandenaustauschr'eaktionen 26
- Fluor'apatit 28 Löslichkeit 23
- Löslichkeitspr'odukt 23

inner'8 Elel<tr-onenschalen 7 M
Ionen 8 Massenwirkungsgesetz 19, 20
Ionenbindung 13 Massenzahl 4
Ionenprodukt des Wasser's 29 Maximalgeschwindigkeit (= v",,.! 54, 55
lonenr'adius Metallchar'akter mehrzähnig 25
Isoenzyme 54 Membr-an 2 1
Isotope 5 Membranpotential 22
- Heliumisotope 5 Metalle 7
- Kohlenstoffisotope 5 Metallkomplex 12, 2 4 ,2 5
Michaelis-Konstante 54
Mischungskr'euz 3
K Mizelle 14
Katalysato r 19 Mol 8
Kationen 13 molare Massen 9
Kern 4 Molar'ität 8
Kernladungszahl 4
Kinetik 51
KM 54 N
Ko hlenmonoxid 40 NaOH 28
Kohlensäu re 28, 36 Natriumdihydr'ogenphosphat (= Na H, PO"J
Kohlenstoff 5 36
- Diamant 7 Natriumhydrogenphosphat (Na2 HPO" J 36
- Fulleren 7 Natf'Onlauge 28
- Gr'aphit 7 Nebengr uppen 6
Kohlenwasserstoffe 14 Nebengruppenelemente 7
kompetitiver Inhibitor' 54 Nernst-Gleichung 42
I<omplexbindung 1 2 Nernst-Verteilungsgesetz 21
IZomplexe 12,24, 25 Neutr'alisation 33
- Chelatkomplex 12 Neutralpunkt 35
- Chelator 25 Neutr'onen 4
- einzähnige 25 Neutronenzahl 4
- Koordinationsstellen 12 NH, 28
- Koordinationszahl 24 nichtkompetitiver Inhibitor 54

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60 I Index

Nitrat 30 R
NO 4 Radikale 4
Normalbedingungen 41 radioaktiver' Zerfall 51
Normalpotential 40 Radioisotope 6
Normalwasserstoffelektrode 42 Reaktionsenthalpie 44.45,46.47
Nuklid 5 Reaktionsentropie 45
Reaktionsgeschwindigkeit 51 . 52, 53
Reaktionsordnung 51 . 52
o Reaktionswärme 44
offenes System 48 Reaktion 1 Ordnung 51
Oktettr'egel 11 Reaktion 2 Or'dnung 52
Orbital 4 Rechnen 1.2
Or'dnungszahl 4 - Dreisatz 1 . 2
Osmose 21 - Hochzahlen 1. 2
osmotischer' or uck 2 1 Redoxreaktionen 38
Oxidationsmittel 38 - Dehydrierung 38
Oxidationsstufen/ -zahl 38 - Hydr'ier'ung 38
- Ner nst-Gleichung 42
- Oxidation 38
p - Oxidationsmittel 38,42
Perioden 6 - Oxidationsstufen/ -zahl 38
Per iodensystem 6 - Redoxpotentiale 40, 42
pH-Wert 30 - Reduktion 38
Phasen 20 - Reduktionsmittel 38, 42
Phasengrenze 21 - Spannungsr'eihe 40. 41
Phosopholipid-Bilayer 14 Reduktion 38
Phosphatpuffer' 36 Reduktionsmittel 38,42
Phosphorsäure 2B relative Atommasse 4
- Fluor'apatit 28 Ruhemasse 5
- Hydroxylapatit 28
pK., pKs 29
poH-Wert 31 S
Porphyrinring 25 Salze 23. 30, 37
Positron 5 Salzsäure 28, 34, 39
Pr'odukte 19 Sättigungsdampfdichte 23
Pr'otolyse 28 Sättigungszustand 23
- Autoprotolyse 28 Säuren 27
Pr'otonen 4 - Chloressigsäur'e 30
Protonenakzeptor 28 - Essigsäure 28 . 34
Protonendonator' 28 - K. 29
Protonenzahl 4 - Kohlensäur·e 28, 36
Puffer 35, 36 - Ks 29
- 8icarbonatpuffer 36 - mehr'protonige Säuren 28
- Phosphatpuffer 36 - Phosphorsäur'e 28, 34
Puffer'bereiche 35 - pKs 29
Puffer gleichung 35 - Radioisotope 6
Puffer'kapazität 36 - Salzsäure 28. 34. 39
Puffersystem 35 - schwache Säuren 28, 34, 42
- Schwefelsäure 28
- starke Säur'en 28.29. 34
Schalenmodell 6
- Index 161

Schwefeldioxid 39 V
Schwefelsäur'e 28 Valenzelektronen 6
Schwefelwasser'stoff 28 Van-der-Waals-Kräfte 14
semipermeabel 21 Verdünnen starker Säuren/Basen 31
Siedepunkt 23 Verdunnen von Lösungen 3
Spannungsr'eihe 40. 42 - Mischungskreuz 3
- Oxidationsmittel 38, 42 Verteilungsgesetz 21
- Reduktionsmittel 38, 42 Verteilungskoeffizient k 21
Standardbildungsenthalpien 46 Vitamin B" 25
Standardpotential 40
Stickstoffmonoxid 4
Stoffgemische 20 W
Stoffmasse 9 Wasserdipole 13
Stoffmenge 8 Wasser'stoffbrücken-Oonoren 14
Sulfat 30 Wasserstoffbrückenbindung 13. 14
Suspension 20 Wasserstoffelektmde 33
Wasserstoffisotope 5

T
Teilreaktionen 47 Z
Teilschritte 53 Zähnigkeit 25
tempor'är'er' Dipol 14 Zellmembran 14
Tetr'apyrr'ol-System 25 Zentralion 12. 25
Thermodynamik 44
Titr'ation 33.34. 35
Tr'iebkr'aft einer Reaktion 44, 45. 47

U
Übergangszustand 46
über'sättigte Lösungen 23
Umsetzungsgeschwindigkeit 55
ungesättigte Lösungen 23

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