Sie sind auf Seite 1von 2

Gestaltung des Raumes

1. Diese Szene findet im Saal im Haus der Galotti statt.


2. Obwohl sich alle Galotti in diesem Raum sehr sicher fühlen, gibt es trotzdem eine
Verschwörung zwischen Pirro und Angelo. Der zweite ist ein Verbrecher, der zur
Fahndung ausgeschrieben wurde. Dazu hat der Prinz Gonzaga Emilia verfolgt und ist mit
ihr auf die Treppe hinaufgestiegen.
3. Im zweiten Aufzug ist keine deutliche Beschreibung vorhanden, aber vermutlich
befindet sich, wie es sich für das 17. und 18. Jahrhundert gehört, eine Standuhr im
Raum, auf der der Graf Appiani in dem nächsten Auftritt die Zeit sehen konnte. Falls
nicht, hatte dann der Graf eine eigene Uhr.

Inhaltliche Gliederung
4. In dieser Szene entwickelt sich das Sujet folgendermaßen: Emilia stürzt völlig aufgeregt
in das Zimmer herein und denkt, dass sie endlich in der Sicherheit ist. Sie erzählt ihrer
Mutter darüber, was in der Kirche während ihres Gebetes geschehen ist. Sie sagt, dass
der Prinz sie im Moment seiner Andacht gestört hat. Am Anfang dachte sie, dass jemand
es nicht mit Absicht gemacht hat, aber der Prinz saß in zu enger Distanz zu Emilia. Sie
begann zu argwöhnen, dass alles nicht in Ordnung ist. Der Prinz wollte mit ihr sprechen
und hat ihr über ihre Schönheit erzählt. Das heilige Amt ging zu Ende, aber sie fand es zu
befürchtend, sich umzukehren, weswegen sie einfach weglief. Sie wurde von ihm bei
der Hand ergriffen. Sie war so schockiert, dass sie sich nicht erinnert, was sie ihm sagte.
Sie erinnert sich auch nicht, wie sie von ihm wegkam. Dennoch verfolgte der Prinz sie.
Nachdem ihre Mutter das alles angehört hatte, sagte sie, dass Emilias Vater wild wäre,
wenn er diese Geschichte gehört hätte. Danach begann der Streit darum, ob Emilia
davon den Grafen erzählen sollte. Am Ende des Dialogs trat der Graf Appiani herein
5. Man kann die Szene in zwei Aspekte teilen: In dem größten Teil des Dialogs hört man die
Erzählung Emilias, wonach ein Streit beginnt. Das Wort wurde aber abgeschnitten, weil
der Graf Appiani hereinkam.

Gesprä chsverlauf
6. Dieses Gespräch ist ein Dialog, in dem Emilias Handlungen, die sie in dem
Verwirrtheitszustand tat, beschrieben wurden.
7. An dieser Szene nehmen nur zwei Personen teil, nämlich Emilia und ihre Mutter Claudia
Galotti. Ganz am Ende kommt der Graf Appiani in die Richtung des Zimmers.
8. Ein großer Entwicklungsschritt liegt darin, dass Emilia schon versteht, dass der Prinz
gegenüber ihr nicht gleichgültig ist. Ihre Mutter erfährt in dieser Szene darüber und sagt,
dass Emilias Vater deswegen böse sein könnte.
9. Emilia brauchte einen Rat von ihrer Mutter, weil sie nicht wusste, was sie in diesem Fall
tun soll. Im Gegenzug wollte ihre Mutter wissen, was eigentlich geschehen ist. Damit hat
sie Emilia empfohlen, über dieses Ereignis dem Grafen nicht zu erzählen.
10. Das Ziel der Mutter wurde vollständig erreicht, weil sie alles erfuhr, was sie wissen
wollte. Man kann sagen, dass sie ihr Ziel übererfüllt hat, weil sie Emilia einen
zusätzlichen Rat gegeben hat. Emilia war wegen dieses Zwischenfalles dahingegen
unbestimmt und brauchte Hilfe, weil, wie sie sage, sie ein furchtsames und albernes
Ding sei.
11. In dieser Szene ist eine Veränderung passiert, weil Emilia zuerst alles dem Grafen
erzählen wollte, aber ihre Mutter hat sie davon überzeugt, dies nicht zu machen. Jedoch
findet Emilia, dass ihre Mutter viel klüger sei, was sie dazu bringt, ihr zu gehorchen.
12. Emilia stürzt aufgeregt herein und dann benimmt sich gleichfalls genervt. Ihre Mutter ist
deswegen auch angespannt, weil am Anfang des Gespräches sie dachte, dass etwas
Schreckliches und Schockierendes passiert ist.

Sprachliche Auffä lligkeiten


13. Beispielsweise kann man die Aussage „Sammle Deine Gedanken…“ (Z. 34, S. 23)
nennen, was eine Metapher ist. Damit meinte Claudia Galotti, dass ihre Tochter mehr
ernsthaft sein und alles mehr ruhig erzählen müsse. Die andere Metapher kann man auf
der nächsten Seite des Buches finden: „Eben fing ich an, mein Herz zu erheben, als…“ (Z.
3). Dass bedeutet, dass sie damals das Gebet begonnen hatte. Sie hat auch hier eine
Anapher im Verein mit einer Anrede verwenden: „…nicht den Namen einer Heiligen, -
den Namen – zürnen Sie nicht, meine Mutter – den Namen Ihrer Tochter! – Meinen
Namen!“ Das brauch man, um den Ausdruck der Aussage zu verstärken. Emilia spricht
sehr oft mit den Apokopen, wie zum Beispiel „Was hätt er an mir Strafbares finden
können?“ (Z.34, S. 24). Die Sätze sind meist parataktisch aufgebaut, aber man kann auch
manchmal hypotaktische Sätze finden.
14. Die Galotti sind eine fromme Familie und Emilia ist keine Ausnahme. Sie wendet sich
immer an den Gott, wie auch ihre Mutter. Dabei besteht ihre Sprache aus mehreren
göttlichen und religiösen Metaphern oder ähnlichen Strukturen. Das passt genau zu
ihren Personen zusammen.
15. Die Regieanweisungen spielen eine Rolle, indem sie den Gefühlszustand Emilias
beschreiben. Sie empfindet sich in der Tat unruhig in dieser Szene.

Das könnte Ihnen auch gefallen