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Kultur- und Geistesgeschichte Japans

1. Die kulturelle Rezeptionstendenz Japans und ihr Ventilcharakter


3 Phasen der kulturellen Neuausrichtung: China (7. Jh.), Europa (19. Jh.), USA (ab 1945)

China: großangelegter Import in sämtlichen gesellschaftlichen Schichten -> Basis für japanisches
Kaiserreich (Japanisierten Teile von Schrift und Buddhismus)

Europa: GB, Frankreich, Preußen verwoben mit japanisierten chinesischen Mustern – „Austritt aus
Asien, eintritt in Europa“ – Fukuzawa Yukichi’s „Geflügeltes Word“

USA: 1947 Verfassung öffnet Japan für USA als Vorbildcharakter (sicherheits- und außenpolitische
Zusammenarbeit

Kein offener Bruch bei diesen Neuorientierungen: Tradition und Wandel gehen Hand in Hand, denn:

Besondere umgangsweise mit fremden Kulturen:

-Japanische Kultur entstand durch einen Kulturtransfer nach bestimmten Mechanismen, über
Sprache in Schriftform, größtenteils China

-Eklektizismus: freie Wahl, was übernommen wird und was nicht

-Synkretismus: freie Kombination der Kultur, nur Teile übernehmen, altes beibehalten

-Fremde Kultur wird evaluiert und je nach pragmatischer Nützlichkeit übernommen oder abgelehnt

-bei kultureller „Gefahr“ werden bestimmte Kulturen geblockt z.B. Christentum

-Staat und Ideale werden bei diesem Vorgang beschützt

->“Japanisierung“ der Kultur

-Dabei werden theoretische und abstrakte Elemente in praktische Handlungsmaxime umgewandelt

Meyer und Groth vergleichen dieses Verhalten mit einem kontrollierten Ventil, welches über die Zeit
reguliert wurde und zu den zahlreichen vollkommenen Abschottungen Japans sowie zu dessen
Öffnung führte (Freiwillig oder mit Kanonenbooten ^^)

Als Beispiel wird die Übernahme des Buddhismus und der Schrift im 7. Jahrhundert von China
genannt, bei denen beide nur in Teilen übernommen wurde.

Ventilcharakter „stirbt“ mit Eintritt in die Moderne, hat aber bis heute bleibende Auswirkungen

Skript:

Ventilcharakter Japans:

Kultur durch Kulturtransfer unter übergeordneten Mechanismen: Eklektizismus, Synkretismus,


Pragmatismus

-Vom Staat reguliert -> Öffnung und Schließung des Landes

-Ab Moderne nicht mehr möglich


Insellage: ermöglicht Wechsel zwischen kulturellen Anpassungen und Selbstbesinnung

➔ Inselmentalität: von manchen als einzigartig betitelt

2. Japan und die Religion(en)

2.1 Shinto Generell:


Staatstradition als Kontinuum:

Verbindung von Staat und Religion, aber:

Religionen sind immer dem Staat untergeordnet und Dienen diesem und dem Volk
(Dienstleistungsverhältnis)

➔ Staat als dominanter Identitätsstifter

7./8. Jh.: Herrscher werden durch Abstammung von Amaterasu legitimiert -> Religion legitimiert Staat

-> Bei Religion wird nur das übernommen, was dem Staat und dessen Stärkung/Legitimation dient

->> Deswegen auch kein metaphysischer Stuff in japanischen Religionen

->>> Pragmatik und Diesseitigkeit werden priorisiert

->>>> Akzeptanz und „Religionsfreiheit“ unter Religionen, sowie Tendenz zur Verschmelzung (Weil
die die der Staat nicht mochte, gabs halt net)

->>>>> weiche Dogmen und Harmonie durch Synkretismus

Wandel heute: Beziehungen von Japan zu Asien wiederherstellen? -> Verharren in Nachfolge des
kalten Krieges, enge Grenzen der Zwischenstaatlichen/Kulturellen Zusammenarbeit in Ostasien.

(Sry wegen den Pfeilen xD)

Tradition und Wandel der Religionen:

Grundkonsens des ewigen zyklischen Wandels von Mensch und Natur:

-z.B. reinigen der chaotisch und unrein gewordenen Natur, Gesellschaft und Umgebung durch お正月
(Japanisches Neujahr)

!Diesseits steht im Mittelpunkt! – Erleuchtung im hier und jetzt anstatt Leiden bis Nirvana

Weiche Dogmen: religiöse Dogmen haben viel Freiraum -> schnelle Anpassung ohne Entwurzelung

Tradition steht Wandel offen gegenüber

Klare Rollen zwischen Staat und Religion

Verweltlichung der Religion, Alltag unabhängig von Religion

Religion Heute:
Multi Religiosität der Japaner

Shinto:

Mythos:

-im Kojiki und Nihon-gi -> Gründungsmythos Japans und Legitimation der Tenno-Linie

Naturverehrung:

-Kami sind meist beeindruckende Naturphänomene, Reinheit steht im Vordergrund

-Besondere Gegenstände in Spiegel, Krummjuwelen, Schwert

-Alles hat eine Seele (Animismus)

-Menschen sind von Natur aus gut, weil zu teilen Kami/Götter

Tenno symbolisiert Verbindung von Menschen und Götter und ist somit heilig

Ahnenkult:

Tod ist Fluch, Verstorbene Verwandten können diesem nur durch Opfer entrinnen -> Wachen als
Gegenzug über die lebenden Verwandten

-Aufmerksamkeit ist wichtige Bezahlung (Noragami)

-Reise der Kami: Tod -> Totenreich (unten) -> Kami-Ebene (oben)

-Vermischung von Buddhismus und Shinto (Synkretismus der Religionen) sehr prägend

Typen des Shinto:

Staats Shinto:

Staatsreligion, Tenno stammt von Göttern ab -> gesamtes Japanisches Volk auch -> auserwählt

Schrein Shinto:

Organisiert, größere Schreine, allgemeine Kami, Staatlich bis 1945 gefördert

Volks/Dorf Shinto:

Schutzgötter, Dorfgötter, Schrein in der Natur (Berg, Wald, Dorfeingang) Zentrum der Gemeinschaft

Shinto Feste:

o-matsuri – warten auf die Ankunft der Götter, 5 Akte: Reinigung, Herabrufung, Opfer, Vereinigung,
Verabschiedung

Shinto und Politik:

Tenno als Herrscher und Hohepriester

Shinto-Schreine dienen als staatstragende religiöse Institutionen

Shinto Legitimiert Staatswesen gegenüber Außenwelt

Mit Meiji-Verfassung ein Rückgriff auf antikes Vorbild des Nara-Kaiserreichs (Staat und Shinto)

Christentum:
16. Jh. Christliche Portugiesen -> hat keinen Fuß gefasst

-Verbreitung wird von Ieyasu verboten, bleibt aber im Untergrund

-Christen verstehen sich als Buddhistische Sekte

-Christentum durch Universitäten und Gelehrte immer noch vorhanden

2.2 Buddhismus Generell:


(Geschichte:)

-Buddhismus komm über Päkje (Korea) nach Yamato

-> Buddhismus wird mit Vorsicht aufgenommen: Soga werden beauftragt diesen zu praktizieren

-> Soga gewinnen Machtkämpfe und etablieren Buddhismus

- 17 Artikel Verfassung beschreibt Harmonie, Konfuzianismus und die Verehrung des Buddha

-Buddhismus als Bildungsmacht -> Machtmittel

646: Taika-Reform: Alles Land dem Kaiser, neue Hauptstadt in Nara

Erbliche Machtpositionen, keine Staatsprüfung

-Sekten in Nara werden sehr mächtig

-> Kaiserpalast nach Kyoto

(Bauwerke:)

Hooryuu-ji – von Shotoku Taishi, Tempel aus Nara Zeit, ältester Tempel Ostasiens

Tooshoodai-ji – japanisierung der Baukunst, Ganjin Statue sehr berühmt

Todai—ji – Tempel der Superlative, größter Holztempel der Welt, größter sitzender Bronze Buddha

Tendai Sekte:

-Staatlich anerkannt

-Kern: Lotus Sutra

-historische Buddha ist mit der absoluten Wahrheit identisch -> alles Wahrnehmbares ist Buddha

-Meditation und Buddha werden in diesem Leben, nicht im nächsten (weil es det net gibt)
Amida-Buddhismus:
„Shingon“-Sekte

-Wahres Wort, Geheimnis von Gelehrten, Verehrung des Ur-Buddhas (Licht-Buddha), in diesem Leben
Buddha

4 Amida-/nenbutsu- Schulen:

-Endzeitstimmung der „Mappoo-Zeit“ im Buddhismus

-Amida hat Paradies im Westen (nicht Nirvana), nach Tod, aber man kann von da ins Nirvana

1. unbedeutendste von Ryonin, Nenbutsu-Schule: Rezitation des Buddha-Namens (Stimmt auf alle
also werden alle auch so genannt) zusammen in Chören den Namen Amida, Lotus Sutra las und
Meditierte

2. heute noch groß von Hoonen, Joodo-Shuu -Schule (Sekte des reinen Landes): Eigene Sünden und
Verdorbenheit steht im Vordergrund, Mensch selbst ist unfähig -> braucht Amida für Paradies

3. Shinran, Joodo-shin-shuu (Wahre Sekte des reinen Landes): Jeder Mensch ist Sünder, Existenz ist
Unglück, Alle Menschen sind gleich vor Amida – erste große Volkssekte

4. Ippen Shonin, Jishuu-Sekte: ein Tanz in Ektase für 6 Stunden

-> Nur die Rezitation reicht für Erlösung -> Stellen Mönchtum in Frage

Zen-Buddhismus:
Zen bedeutet Versenkung/Meditation

-Gegensatz zu Amida, denn Erlösung aus eigener Kraft

-erneuerung des Buddhismus

-Zen-Lehre ist Lehre der Samurai, weil: Zucht, Disziplin, Opfergeist

-Samurai erlernen Künste und Techniken, um Unterschicht zu beherrschen

-Abneigung gegen Schriften und Dogmen -> persönliche Erfahrung ist Zen

-Mensch ist auf sich selbst angewiesen um satori, Erleuchtung, zu finden

-Meister-Schüler-Beziehung, „provozieren“ zur Erleuchtung

Eisai, Rinzai-Schule: Tee-Pflanze aus China (Getränk der Erleuchtung), Verschmelzung von Zen und
Samurai in Kamakura, Schüler soll auf Grenzen der Vorstellungskraft stoßen

Kooan bezeichnet diese Provokation zur Erleuchtung (werden schriftlich festgehalten)

Doogen, Sootoo-Schule: Klöster in den Bergen, Im Zentrum steht zazen, Sitzmeditation + körperliche
Arbeit

Nichiren (Sonnen-Lotus): Nichiren sieht sich selbst als letzte Reinkarnation des ewigen Buddha,
historischer Buddha sei identisch mit Nichiren, Erlösung durch Glauben an das Lotus-Sutra:
-Kern ist der Lotus-Sutra – Origineller Buddha ist Kern der Wahrheit, die Welt spiegelt diesen Buddha
wider, bei Erkennen wird man erlöst

->sooka gakkai: Gesellschaft zur Schaffung von Werken, großer Einfluss auf japanische Politik mit
Massenpartei Koomei-too

→ Zen für Samurai, Amida für alle anderen

3 Literaturgeschichte Japans:

Die Reichschroniken:

Kojiki: 712 , klassisches Chinesisch -> wird aber teilweise japanisch gelesen -> Existenz von Altjapanisch

Nihon-gi/Nihon-shoki: 720 auf chinesisch für „internationale“ Gültigkeit des Inhalts

➔ In beiden geht es um die Mythologie des Shintoismus – Amaterasu über Nachkommen zu


Tenno-Linie -> Legitimation der Herrschaft der Yamato Sippe

-Historisch nicht verlässlich

-Basis zur Abschaffung des Sippenstaates

-> Neuschaffung eines Zentral und Beamtenstaat in Nara mit Yamato Sippe an Spitze wurde beabsichtigt

Man‘yooshuu:

„10.000 Blätter-Sammlung“

~800

-erste bewusst abgefasste Literatur (Lyrik-Sammlung) in japansicher Sprache mit chinesischen


Schriftzeichen -> Erste große Gedichtanthologie Japans

->4.500 Gedichte von über 500 Verfassern aus allen Schichten -> atmosphärische Breite

-nicht an sich religiös geprägt

-japanisches Selbstbild mit Betonung auf Dieseits, Liebe und Natur

-Waka als Gedichtform überwiegt (31-silbig 5-7-5-7-7) durch Tendenz zur Knappheit

Kokinshuu:

-Ki no Tsurayuki als Hauptkompilator

-Waka Anthologie

-vom Kaiser beauftragt

-allein auf Japanisch verfasst


-Mischschrift aus Kanji und Kana

-exklusive literarische Schicht im Hofadel und Klerus in Heiankyo

-Zentripetale Ausrichtung auf die vorherrschende Metropole ist typisch für das japanische
Literatursystem

-Auf dem Land gibt es mündliche Erzählungen, Volkslieder usw.

Ise und Taketori Monogatari:

Ise Monogatari: zwischen 900 und 950, Verfasser unbekannt, 143 Einzelerzählungen, Waka Gedichte,
Uta Monogatari (Gedicht Erzählung), keine durchgehende zusammenhängende Geschichte, Mann-
Frau-Beziehung, Diesseitigkeit, Alltag

Taketori Monogatari: Verfasser unbekannt, japanische Prosa und Kana geschrieben ~900, wichtiger
Vorläufer aller folgenden Monogatari, konstruierte Gesamtstruktur -> chinesischer Einfluss

Tosa Nikki:

(Hiragana als Wiege der japanischen Kultur

Waka-Gedicht wird salonfähig am Hofe, als Beziehungen zwischen Mann und Frau

Dichterwettstreite: Uta awase -> Waka-Gedichts battle)

-Ki no Tsurayuki – wichtigster Kompilator und Dichter der Heian-Zeit

-Reisetagebuch

-keine „echte“ Beschreibung der Natur

-liebt die Ausdrücke der Natur, aber nicht sie selbst

- „Tarnt“ sich als Frau, weil er Hiragana schreibt

-Alltägliche Erfahrungen

-Spiel mit der Sprache ist Kulturzeugnis

-> Begründer der Tagebuch-Literatur (nikki bungaku)

Kageroo nikki:

- adelige Frau ist vom unbefriedigendem Leben enttäuscht

-Tagebuch einer Eintagsfliege

-Verfasserin gilt als anonym, sie ist aber bekannt

-Kritik an „viel weiberei“ ich schätze Polyamorie?

-Tagebuchform ist formell nicht eingehalten

-geschriebenes erstreckt sich über 20 Jahre

-viele Sprünge

-Retrospektive

-Begründung der Frauen Tagebücher


Makura no sooshi:

-Sei Shoonagon

-Kopfkissenbuch

-zusammenhanglose Einträge und Erzählungen

-Tagebuch von Hofdame

-extreme Isolation

-beschränkte Thematik: Alltag des Hofes

-Außenstehende Menschen werden als fremd dargestellt

-Gedichts-Tagebücher

Genji Monogatari:

-Murasaki Shikibun

-Roman über Prinz Genji

-wichtigster japanischer Beitrag der vormoderne zur Weltliteratur

-Genji am Hof mit seinen Liebesbeziehungen

-Jodo (Amida) Buddhismus als geistiger Hintergrund

-okashi Topos: Reizvoll, amüsant, komisch, interessant

-mono no awari: Schönheit durch Vergänglichkeit

-> wichtigster erster Roman Japans

-> Einblick in die höfische Gesellschaft Japans

-Höhepunkt der Frauenliteratur

Heike Monogatari:

-Aufstieg und Fall der Heike (Geschichte der Taira)

-Katarimono -> Rhapsody, Blinde Erzähler zu Musik

-Samurai im Mittelpunkt der Geschichte

-Vergleich von Sitten zwischen Ost und West Japan -> Pessimismus der Mappoo-Zeit
In a Nutshell:
Die Reichschroniken:
Kojiki, 710, japanisch / Nihon-gi bzw. Nihonshoki, 720 chinesisch -> Shinto Mythos und Tenno Legitimierung

Manyooshuu:

erste bewusst abgefasste Literatur (Lyrik-Sammlung) in japansicher Sprache mit chinesischen


Schriftzeichen -> Diesseits, Liebe, Natur. Überwiegend Waka : Erste große Gedichtanthologie Japans

Kokinshuu:

Vom Kaiser beauftragte Waka Anthologie auf Japanisch (Kanji, Kana), Zentripetale Ausrichtung auf die
vorherrschende Metropole

Ise Monogatari: 143 Einzelerzählungen, Waka Gedichte, Uta Monogatari (Gedicht Erzählung), keine
durchgehende zusammenhängende Geschichte, Mann-Frau-Beziehung, Diesseitigkeit, Alltag

Taketori Monogatari:

wichtiger Vorläufer aller folgenden Monogatari, konstruierte Gesamtstruktur -> chinesischer Einfluss

Tosa Nikki:

Hiragana, Ki no Tsurayuki – wichtigster Kompilator und Dichter der Heian-Zeit, Reisetagebuch, keine
„echte“ Beschreibung der Natur, Alltägliche Erfahrungen

Kageroo nikki:

Begründung der Frauen Tagebücher, Adelige am Hof, Gossip, Insider, über lange Zeit, viele Sprünge

Makura no sooshi:

Tagebuch von Hofdame, extreme Isolation, Alltag des Hofes, Außenstehende Menschen werden als
fremd dargestellt, Gedichts-Tagebücher

Genji Monogatari:

wichtigster und erster Roman Epos Japans

Heike Monogatari:

Erster Krieger-Epos Japans

Noo-Theater:
-aus kultischem Tanz eines Schamanen geboren

-> Tanz als Höhepunkt

Wort, Musik, Tanz, Ehrfurcht vor Göttern

(klassisches japanisches) Drama mit Totengeistern auf Bühne bei Nacht, Tanz, Masken, Gesang

Theater der Samurai, hat meist Happy End


4 Autoren:
Matsuo Bashoo:

„Erfinder“ des Haiku, legt Silbenform fest (5-7-5), knapper Gedanke, Liebesgedichte, Alltag

➔ Schönheit in Schlichtheit

Ihara Saikaku:

„Meister“ der 20.000 Haiku, Eskapismus -> Realitätsflucht, Schmuddel Romane (Erotik), Profitsucht
und Leben der Samurai

➔ Bürgerliche Prosaliteratur, Schöpfer des neuen Zeit- und Sittenromans

Tsubouchi Shooyoo:

Romantheorie, der „theoretische Architekt“ der modernen japanischen Literatur mit Shoosetsu
shinzui -> plädiert für literarischen Realismus

-Genre Theorie der westlichen Romane (Shakespeare Übersetzter) Geschichten, Erzählungen,


Novelle, Romane

->> Realismus Welt in der Realität verankern, Plot ist fiktional

Die Vier Dudes und Dudinen des naturalistischen Romans (später Ich-Roman):

Futabatei Shimei:

Übereinstimmung der gesprochenen Sprache mit der geschriebenen (Vereinfachung der Schrift),
Pionierarbeit „Ukigumo“ in Naturalismus und Realismus durch Erzählung über Antihelden des und im
Alltag.

Kunikida Doppo:

Ich meine mich zu erinnern, dass er net vorkommt

Keine Darstellung des Lebens der Unterschicht, sondern der Schönheit der der Natur

->teilweise idealistisch

->> Trotzdem eher Naturalismus, weil Hauptmerk auf Attraktivität gewöhnlicher Szenen (schreibt
auch eine sehr naturalistische Kurgeschichte mit „Kyuushi“ – Tod und Verzweiflung

verbreitet Umgangssprache, Landschaft = Sprache

Kurzgeschichten

Tayama Katai:

Japanischer Naturalismus – Protagonist = Autor: Ich-Romane, übertriebene Autobiographie über


skandallöse Lehrer-Schüler-Beziehung -> revolutionär, da Peinlichkeit von „persönlichen“ Erfahrungen

Erster Großer Vertreter des Ich-Romans durch „Futon“

Shimazaki Tooson:

Texte beschäftigen sich mit Konflikt zwischen Kultur und Modernisierung -> „Reiben“ der Gesellschaft
-extra unpolitisch, weil Zensur

Wahrscheinlich unnötig, aber nice to know:

Naturalismus in Japan ≠ Westlicher Naturalismus (französischer „naturalisme“:

-strike Beschränkung der Themen auf die eigenen Erfahrungen der Autoren

-Hauptfiguren sind meist Autoren und meist stellvertretend für Schriftsteller selbst

Warum? -> Generalisierung und Fehlinterpretation von Tsubouchis Romantheorie:

-„wirkliches“ Leben könne nur durch eigene Erfahrungen abgebildet werden

- menschliche Gefühle als „so wie sie sind darstellen“

-Jeder Schriftsteller Interpretier Naturalismus anders

Meyer S.17-18: Zu konstatieren bleibt, dass der japanische Naturalismus seinen theoretischen
Ausgangspunkt in Tsubouchis Shōsetsu shinzui hatte, von Futabatei Shimei mit Ukigumo in der
literarischen Praxis begründet wurde und im Folgenden eine Reihe von Vertretern fand, zwischen
deren Interpretationen zwar Differenzen bestanden, die sich aber geschlossen als Naturalisten
verstanden und den Anspruch teilten, realistisch anmutende Texte zu verfassen. Weiter verbanden sie
ihr provinzieller Hintergrund sowie die für die damalige Generation typischen Bezugnahmen auf die
europäische Literatur, wobei zum französischen Naturalismus, auf den sich allerlei Referenzen finden,
bedeutsame Unterschiede bestehen.

Natsume Sooseki:

-Anglist, war von seinem Auslandsaufenthalt nicht erfreut

-zentrales Prinzip des Leidens

Begründet mit psychologischen Romanen die japanische Moderne -> Erzähler ungleich Autor

Anti-Naturalismus, keine erzwungene akkurate Darstellung

->> Leiden an der Moderne

Mit Mori Oogai die zwei bedeutensten Schriftsteller der Meiji-Zeit

Mori Oogai:

-Militärarzt -> Auslandsstudium in Deutschland

-historische Biografien -> die Wahrheit über Gesellschaft, Staat und persönlicher Probleme

Symbolfigur im Sinne von Vermischung von japanischer und westlicher Literatur – Verbreitung
westlichen Wissens vorantreiben

-> einen der ersten Ich-Romane mit „Maihime“ – Die Tänzerin

-Literatur muss nicht immer die ungeschminkte Realität darstellen

->> Ideenliteratur
Higuchi Ichiyoo:

(Nur schwer dem Naturalismus zuzuordnen durch fehlende Einflüsse westlicher Literatur)

Kurzgeschichten (Novelle) über Vergnügungsviertel und Prostitution

Gesellschaftskritik über Rolle der Frau

➔ Vorbote der Volks-/Massenliteratur, hat künstlerischen Wert

Arishima Takeo:

-Abneigung gegenüber Naturalismus, Bewunderung gegenüber Westlicher Kultur und Literatur

-Werke wirken naturalistisch, aber sind verzerrt

->>> Konsequenter Individualismus, Abwendung von Japan ->USA, Freie Wirtschaft, Sozialismus, gibt
Bauern Land zurück, Tod als Selbstvollendung -> Gemeinsamer Freitod (Kabuki, Bunraku)

Spannungsverhältnis zwischen Heimat (Provinz) und Hauptstadt

Akutagawa Ryuunosuke:

-distanziert sich vom literarischen Naturalismus

Sozialismus, Marxismus -> Antimilitarismus, Antinationalismus -> Liberalismus

Schreibt darüber Parodien als Kritik (Gesellschaftskritik)

Westliches Wissen von zuhause erlernt durch westliche Klassiker wie Shakespeare etc.

-> Literarische Eklektizismus: kombiniert verschiedene Vorlagen zu „kunstvollen Mosaiken“

(Verfügt über breites Wissen der literarischen Vergangenheit -> knüpft an Edo-Zeit an)

Selbstmord nach und mit Krankheit (Psychose)

Tanizaki Jun’ichiroo:

Überwindung des Naturalismus durch Ästhetizismus in Fiktion

Chroniken der Selbstverwirklichung im hier und jetzt durch Befriedigung körperlicher Gelüste

->Darstellung von verschiedensten Fetischen, aber umschreibt sie so ästhetisch, dass sie nicht
verstörend wirken

-Wird zensiert, da er Krieg an sich kritisierte

Übersetzt Genji und schreibt danach sein eigenes

Dazai Osumu (kommt nicht vor)

Kawabata Yasumari:

Erster japanischer Weltpreisträger (Nobel Preis: Literatur)mit 雪国- Schnee Land

Beschreibt Frauen als „Objekte“ aber meint es net böse, sondern als Kompliment

Ist schwierig zu interpretieren


Mishima Yukio (kommt net vor)

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