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China: großangelegter Import in sämtlichen gesellschaftlichen Schichten -> Basis für japanisches
Kaiserreich (Japanisierten Teile von Schrift und Buddhismus)
Europa: GB, Frankreich, Preußen verwoben mit japanisierten chinesischen Mustern – „Austritt aus
Asien, eintritt in Europa“ – Fukuzawa Yukichi’s „Geflügeltes Word“
USA: 1947 Verfassung öffnet Japan für USA als Vorbildcharakter (sicherheits- und außenpolitische
Zusammenarbeit
Kein offener Bruch bei diesen Neuorientierungen: Tradition und Wandel gehen Hand in Hand, denn:
-Japanische Kultur entstand durch einen Kulturtransfer nach bestimmten Mechanismen, über
Sprache in Schriftform, größtenteils China
-Synkretismus: freie Kombination der Kultur, nur Teile übernehmen, altes beibehalten
-Fremde Kultur wird evaluiert und je nach pragmatischer Nützlichkeit übernommen oder abgelehnt
Meyer und Groth vergleichen dieses Verhalten mit einem kontrollierten Ventil, welches über die Zeit
reguliert wurde und zu den zahlreichen vollkommenen Abschottungen Japans sowie zu dessen
Öffnung führte (Freiwillig oder mit Kanonenbooten ^^)
Als Beispiel wird die Übernahme des Buddhismus und der Schrift im 7. Jahrhundert von China
genannt, bei denen beide nur in Teilen übernommen wurde.
Ventilcharakter „stirbt“ mit Eintritt in die Moderne, hat aber bis heute bleibende Auswirkungen
Skript:
Ventilcharakter Japans:
Religionen sind immer dem Staat untergeordnet und Dienen diesem und dem Volk
(Dienstleistungsverhältnis)
7./8. Jh.: Herrscher werden durch Abstammung von Amaterasu legitimiert -> Religion legitimiert Staat
-> Bei Religion wird nur das übernommen, was dem Staat und dessen Stärkung/Legitimation dient
->>>> Akzeptanz und „Religionsfreiheit“ unter Religionen, sowie Tendenz zur Verschmelzung (Weil
die die der Staat nicht mochte, gabs halt net)
Wandel heute: Beziehungen von Japan zu Asien wiederherstellen? -> Verharren in Nachfolge des
kalten Krieges, enge Grenzen der Zwischenstaatlichen/Kulturellen Zusammenarbeit in Ostasien.
-z.B. reinigen der chaotisch und unrein gewordenen Natur, Gesellschaft und Umgebung durch お正月
(Japanisches Neujahr)
!Diesseits steht im Mittelpunkt! – Erleuchtung im hier und jetzt anstatt Leiden bis Nirvana
Weiche Dogmen: religiöse Dogmen haben viel Freiraum -> schnelle Anpassung ohne Entwurzelung
Religion Heute:
Multi Religiosität der Japaner
Shinto:
Mythos:
-im Kojiki und Nihon-gi -> Gründungsmythos Japans und Legitimation der Tenno-Linie
Naturverehrung:
Tenno symbolisiert Verbindung von Menschen und Götter und ist somit heilig
Ahnenkult:
Tod ist Fluch, Verstorbene Verwandten können diesem nur durch Opfer entrinnen -> Wachen als
Gegenzug über die lebenden Verwandten
-Reise der Kami: Tod -> Totenreich (unten) -> Kami-Ebene (oben)
-Vermischung von Buddhismus und Shinto (Synkretismus der Religionen) sehr prägend
Staats Shinto:
Staatsreligion, Tenno stammt von Göttern ab -> gesamtes Japanisches Volk auch -> auserwählt
Schrein Shinto:
Volks/Dorf Shinto:
Schutzgötter, Dorfgötter, Schrein in der Natur (Berg, Wald, Dorfeingang) Zentrum der Gemeinschaft
Shinto Feste:
o-matsuri – warten auf die Ankunft der Götter, 5 Akte: Reinigung, Herabrufung, Opfer, Vereinigung,
Verabschiedung
Mit Meiji-Verfassung ein Rückgriff auf antikes Vorbild des Nara-Kaiserreichs (Staat und Shinto)
Christentum:
16. Jh. Christliche Portugiesen -> hat keinen Fuß gefasst
-> Buddhismus wird mit Vorsicht aufgenommen: Soga werden beauftragt diesen zu praktizieren
- 17 Artikel Verfassung beschreibt Harmonie, Konfuzianismus und die Verehrung des Buddha
(Bauwerke:)
Hooryuu-ji – von Shotoku Taishi, Tempel aus Nara Zeit, ältester Tempel Ostasiens
Todai—ji – Tempel der Superlative, größter Holztempel der Welt, größter sitzender Bronze Buddha
Tendai Sekte:
-Staatlich anerkannt
-historische Buddha ist mit der absoluten Wahrheit identisch -> alles Wahrnehmbares ist Buddha
-Meditation und Buddha werden in diesem Leben, nicht im nächsten (weil es det net gibt)
Amida-Buddhismus:
„Shingon“-Sekte
-Wahres Wort, Geheimnis von Gelehrten, Verehrung des Ur-Buddhas (Licht-Buddha), in diesem Leben
Buddha
4 Amida-/nenbutsu- Schulen:
-Amida hat Paradies im Westen (nicht Nirvana), nach Tod, aber man kann von da ins Nirvana
1. unbedeutendste von Ryonin, Nenbutsu-Schule: Rezitation des Buddha-Namens (Stimmt auf alle
also werden alle auch so genannt) zusammen in Chören den Namen Amida, Lotus Sutra las und
Meditierte
2. heute noch groß von Hoonen, Joodo-Shuu -Schule (Sekte des reinen Landes): Eigene Sünden und
Verdorbenheit steht im Vordergrund, Mensch selbst ist unfähig -> braucht Amida für Paradies
3. Shinran, Joodo-shin-shuu (Wahre Sekte des reinen Landes): Jeder Mensch ist Sünder, Existenz ist
Unglück, Alle Menschen sind gleich vor Amida – erste große Volkssekte
-> Nur die Rezitation reicht für Erlösung -> Stellen Mönchtum in Frage
Zen-Buddhismus:
Zen bedeutet Versenkung/Meditation
-Abneigung gegen Schriften und Dogmen -> persönliche Erfahrung ist Zen
Eisai, Rinzai-Schule: Tee-Pflanze aus China (Getränk der Erleuchtung), Verschmelzung von Zen und
Samurai in Kamakura, Schüler soll auf Grenzen der Vorstellungskraft stoßen
Doogen, Sootoo-Schule: Klöster in den Bergen, Im Zentrum steht zazen, Sitzmeditation + körperliche
Arbeit
Nichiren (Sonnen-Lotus): Nichiren sieht sich selbst als letzte Reinkarnation des ewigen Buddha,
historischer Buddha sei identisch mit Nichiren, Erlösung durch Glauben an das Lotus-Sutra:
-Kern ist der Lotus-Sutra – Origineller Buddha ist Kern der Wahrheit, die Welt spiegelt diesen Buddha
wider, bei Erkennen wird man erlöst
->sooka gakkai: Gesellschaft zur Schaffung von Werken, großer Einfluss auf japanische Politik mit
Massenpartei Koomei-too
3 Literaturgeschichte Japans:
Die Reichschroniken:
Kojiki: 712 , klassisches Chinesisch -> wird aber teilweise japanisch gelesen -> Existenz von Altjapanisch
-> Neuschaffung eines Zentral und Beamtenstaat in Nara mit Yamato Sippe an Spitze wurde beabsichtigt
Man‘yooshuu:
„10.000 Blätter-Sammlung“
~800
->4.500 Gedichte von über 500 Verfassern aus allen Schichten -> atmosphärische Breite
-Waka als Gedichtform überwiegt (31-silbig 5-7-5-7-7) durch Tendenz zur Knappheit
Kokinshuu:
-Waka Anthologie
-Zentripetale Ausrichtung auf die vorherrschende Metropole ist typisch für das japanische
Literatursystem
Ise Monogatari: zwischen 900 und 950, Verfasser unbekannt, 143 Einzelerzählungen, Waka Gedichte,
Uta Monogatari (Gedicht Erzählung), keine durchgehende zusammenhängende Geschichte, Mann-
Frau-Beziehung, Diesseitigkeit, Alltag
Taketori Monogatari: Verfasser unbekannt, japanische Prosa und Kana geschrieben ~900, wichtiger
Vorläufer aller folgenden Monogatari, konstruierte Gesamtstruktur -> chinesischer Einfluss
Tosa Nikki:
Waka-Gedicht wird salonfähig am Hofe, als Beziehungen zwischen Mann und Frau
-Reisetagebuch
-Alltägliche Erfahrungen
Kageroo nikki:
-viele Sprünge
-Retrospektive
-Sei Shoonagon
-Kopfkissenbuch
-extreme Isolation
-Gedichts-Tagebücher
Genji Monogatari:
-Murasaki Shikibun
Heike Monogatari:
-Vergleich von Sitten zwischen Ost und West Japan -> Pessimismus der Mappoo-Zeit
In a Nutshell:
Die Reichschroniken:
Kojiki, 710, japanisch / Nihon-gi bzw. Nihonshoki, 720 chinesisch -> Shinto Mythos und Tenno Legitimierung
Manyooshuu:
Kokinshuu:
Vom Kaiser beauftragte Waka Anthologie auf Japanisch (Kanji, Kana), Zentripetale Ausrichtung auf die
vorherrschende Metropole
Ise Monogatari: 143 Einzelerzählungen, Waka Gedichte, Uta Monogatari (Gedicht Erzählung), keine
durchgehende zusammenhängende Geschichte, Mann-Frau-Beziehung, Diesseitigkeit, Alltag
Taketori Monogatari:
wichtiger Vorläufer aller folgenden Monogatari, konstruierte Gesamtstruktur -> chinesischer Einfluss
Tosa Nikki:
Hiragana, Ki no Tsurayuki – wichtigster Kompilator und Dichter der Heian-Zeit, Reisetagebuch, keine
„echte“ Beschreibung der Natur, Alltägliche Erfahrungen
Kageroo nikki:
Begründung der Frauen Tagebücher, Adelige am Hof, Gossip, Insider, über lange Zeit, viele Sprünge
Makura no sooshi:
Tagebuch von Hofdame, extreme Isolation, Alltag des Hofes, Außenstehende Menschen werden als
fremd dargestellt, Gedichts-Tagebücher
Genji Monogatari:
Heike Monogatari:
Noo-Theater:
-aus kultischem Tanz eines Schamanen geboren
(klassisches japanisches) Drama mit Totengeistern auf Bühne bei Nacht, Tanz, Masken, Gesang
„Erfinder“ des Haiku, legt Silbenform fest (5-7-5), knapper Gedanke, Liebesgedichte, Alltag
➔ Schönheit in Schlichtheit
Ihara Saikaku:
„Meister“ der 20.000 Haiku, Eskapismus -> Realitätsflucht, Schmuddel Romane (Erotik), Profitsucht
und Leben der Samurai
Tsubouchi Shooyoo:
Romantheorie, der „theoretische Architekt“ der modernen japanischen Literatur mit Shoosetsu
shinzui -> plädiert für literarischen Realismus
Die Vier Dudes und Dudinen des naturalistischen Romans (später Ich-Roman):
Futabatei Shimei:
Übereinstimmung der gesprochenen Sprache mit der geschriebenen (Vereinfachung der Schrift),
Pionierarbeit „Ukigumo“ in Naturalismus und Realismus durch Erzählung über Antihelden des und im
Alltag.
Kunikida Doppo:
Keine Darstellung des Lebens der Unterschicht, sondern der Schönheit der der Natur
->teilweise idealistisch
->> Trotzdem eher Naturalismus, weil Hauptmerk auf Attraktivität gewöhnlicher Szenen (schreibt
auch eine sehr naturalistische Kurgeschichte mit „Kyuushi“ – Tod und Verzweiflung
Kurzgeschichten
Tayama Katai:
Shimazaki Tooson:
Texte beschäftigen sich mit Konflikt zwischen Kultur und Modernisierung -> „Reiben“ der Gesellschaft
-extra unpolitisch, weil Zensur
-strike Beschränkung der Themen auf die eigenen Erfahrungen der Autoren
-Hauptfiguren sind meist Autoren und meist stellvertretend für Schriftsteller selbst
Meyer S.17-18: Zu konstatieren bleibt, dass der japanische Naturalismus seinen theoretischen
Ausgangspunkt in Tsubouchis Shōsetsu shinzui hatte, von Futabatei Shimei mit Ukigumo in der
literarischen Praxis begründet wurde und im Folgenden eine Reihe von Vertretern fand, zwischen
deren Interpretationen zwar Differenzen bestanden, die sich aber geschlossen als Naturalisten
verstanden und den Anspruch teilten, realistisch anmutende Texte zu verfassen. Weiter verbanden sie
ihr provinzieller Hintergrund sowie die für die damalige Generation typischen Bezugnahmen auf die
europäische Literatur, wobei zum französischen Naturalismus, auf den sich allerlei Referenzen finden,
bedeutsame Unterschiede bestehen.
Natsume Sooseki:
Begründet mit psychologischen Romanen die japanische Moderne -> Erzähler ungleich Autor
Mori Oogai:
-historische Biografien -> die Wahrheit über Gesellschaft, Staat und persönlicher Probleme
Symbolfigur im Sinne von Vermischung von japanischer und westlicher Literatur – Verbreitung
westlichen Wissens vorantreiben
->> Ideenliteratur
Higuchi Ichiyoo:
(Nur schwer dem Naturalismus zuzuordnen durch fehlende Einflüsse westlicher Literatur)
Arishima Takeo:
->>> Konsequenter Individualismus, Abwendung von Japan ->USA, Freie Wirtschaft, Sozialismus, gibt
Bauern Land zurück, Tod als Selbstvollendung -> Gemeinsamer Freitod (Kabuki, Bunraku)
Akutagawa Ryuunosuke:
Westliches Wissen von zuhause erlernt durch westliche Klassiker wie Shakespeare etc.
(Verfügt über breites Wissen der literarischen Vergangenheit -> knüpft an Edo-Zeit an)
Tanizaki Jun’ichiroo:
Chroniken der Selbstverwirklichung im hier und jetzt durch Befriedigung körperlicher Gelüste
->Darstellung von verschiedensten Fetischen, aber umschreibt sie so ästhetisch, dass sie nicht
verstörend wirken
Kawabata Yasumari:
Beschreibt Frauen als „Objekte“ aber meint es net böse, sondern als Kompliment