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Senkrechte Schreibrichtung

Welche ist die beste? Senkrechte Schreibrichtung hat viele Vorteile: Wenn die
Buchstaben seitensymmetrisch sind, kann man Inschriften im Spiegel (Brustinschrift
des eigenen T-Shirts) und Rückspiegel lesen oder auch auf der anderen Seite einer
Glastür oder Glas-Anzeigewand (frühere Technik in Luftlagezentren), auch die
Rückentitel von Büchern im Regal und senkrechte Reklametafeln. Auf Bäumen oder
Pfählen lassen sich leicht kurze Hinweise schreiben.

Bei der Lautbildschrift hält senkrechte Schreibrichtung den Zeichensatz klein: man
kommt im Wesentlichen mit seitensymmetrischen Zeichen aus, da viele Dinge
(Menschen, Gesichter, Bäume, Häuser) eine senkrechte Symmetrieachse haben.

Schreibrichtung nach unten wäre arbeitstechnisch besser als nach oben, weil man
dann ziehend schreiben kann (oder von oben her meißeln). Andererseits kann man
bei Schreibrichtung v.u.n.o. Worte darstellen, indem man Klötze aufeinandersetzt, die
seitlich mit je 1 Buchstaben beschriftet sind. Auch für eine Lautbildschrift empfiehlt
sich die Richtung nach oben, weil dann alle Textspalten eines Satzes an einer
Basislinie beginnen, die quasi den Boden repräsentiert. Auch bei Nicht-
Lautbildschriften mit senkrechter Schreibrichtung wirkt ein Textblock mit ungleich
langen Spalten natürlicher (wie eine Silhouette), wenn die Basislinie unten ist
(Schreibrichtung nach oben) und nicht oben (Schreibrichtung nach unten). Im
letzteren Fall wirkt der Textblock wie ein Gebilde, das unnatürlich in der Luft hängt.

Verbesserungsmöglichkeiten

Für eine Lautbildschrift ist eine senkrechte Schreibrichtung besser. Denn die
meisten Dinge (Gesichter, Menschen, Bäume, Häuser) haben eine senkrechte
Symmetrieachse. Man kann diese Dinge gut abbilden durch eine senkrechte
Reihe einfacher, seitensymmetrischer Zeichen. Um mit den griechischen
Buchstaben bessere Ideogramme darstellen zu können, muß man also 2 Dinge tun:

- Senkrecht schreiben
- Seitlich asymmetrische Buchstaben seitensymmetrisch machen durch
Verdrehen

Dieses Verdrehen einzelner Zeichen geschieht am besten analog zum Verdrehen der
Schreibrichtung. Das heißt, dreht man die "griechische" Schreibrichtung um 90 Grad
nach links (man schreibt dann senkrecht nach oben), so sollte man seitlich
asymmetrische Zeichen, z.B. "E", auch um 90 Grad nach links drehen (die
Strichenden zeigen dann nach oben). Bei Drehen der Schreibrichtung um 90 Grad
nach rechts (man schreibt dann senkrecht nach unten) sollte man z.B. das "E"
entsprechend verdrehen (die Strichenden zeigen dann nach unten).
Das Σ sollte man aber immer nach links drehen (nie nach rechts), weil es sonst wie
ein M aussieht - mit 2 verschiedenen Zeichen hat man auch mehr grafische
Möglichkeiten. Diese könnte man noch verbessern, wenn man einen der 3
Buchstaben, die eine Spitze nach oben bilden, nämlich A, Δ, Λ, nach unten kippen
würde. Welchen? Können die Buchstabennamen Hinweise geben? Die
Buchstabennamen AΛΦA (Alpha) = A und ΔEΛTA (Delta) = Δ haben je 3 Spitzen
nach oben, ΛAMBΔA (Lambda) = Λ hat 4 sowie 2 im M.
Die Buchstaben Γ, Z, N, P sind weder normal noch gedreht seitensymetrisch. Drehen
bringt nichts. Aber Γ und P platziert man so, daß der senkrechte Strich in der
Wortmitte ist. Folgende Beispiele (Schreibrichtung aufwärts) zeigen, daß so bessere
Wortbilder möglich sind:

v.l.n.r v.u.n.o. Bedeutung

OI Frucht

ΨΘ Blume

ΨΛ Thuja

ΨI Kandelaberkaktus

IΨ Palme

IMO Meise

ΘIΩ Gesicht

ΘΔΩ Gesicht

ΞΛΩ Gesicht

HMO Mensch

ΞΛ Insel

IΔ Spitze
Neben optischen Mängeln hat man bei den griechischen Buchstaben folgendes
Problem: Konsonantenhäufungen wie ΘΔ und manche Vokalhäufungen sind
unsprechbar, man müßte wie bei der echten Lautbildschrift einen Leervokal und einen
Leerkonsonanten einführen.
Im Unterschied zur Lateinbildschrift scheint bei der Griechisch-Bildschrift die
Schreibrichtung nach oben bevorzugt zu sein (vor der nach unten). Auch lassen sich
Gesichter, sogar recht detaillierte, darstellen dank des Buchstabens Ω
Es lohnt sich, die griechischen Buchstabennamen näher anzuschauen.

Warum ist die Schreibrichtung der Lautbildschrift senkrecht?


Die meisten Dinge (Gesichter, Menschen, Bäume, Häuser) haben eine senkrechte
Symmetrieachse. Man kann diese Dinge gut abbilden durch eine senkrechte
Reihe seitensymmetrischer, einfacher Zeichen aus Strichen nur eines Typs
(senkrecht, waagrecht, schräg, kurvig).

Wollte man aber Gesichter oder Bäume aus nebeneinandergestellten Zeichen


zusammensetzen, bräuchte man einen großen Zeichensatz mit oft asymmetrischen,
komplizierten Zeichen (z.B. waagrechter + senkrechter Strich, oder waagrechter +
runder Strich), der oft schlechtere Ideogramme liefert. Das veranschaulichen folgende
2 Beispiele, 2 stilisierte Gesichter, die wir jeweils einmal senkrecht und einmal
waagrecht in Zeichen (durch graue Rechtecke umrissen) zerlegen:

Dank der senkrechten Schreibrichtung kann man auch z.B. einen Menschen aus
verschiedenen Bildworten "zusammensetzen":

Das Beispiel links lautet

ani amimipi ela

und bedeutet:

"Beine, (darüber) Umhang, (darüber) Gesicht"

"Da steht ein Mensch im Umhang, sein Gesicht ist sichtbar"

Kleinere Vorteile der senkrechten Schreibrichtung:

Man kann senkrecht beschriftete Buchrücken, Pfosten, Baumstämme lesen, ohne den
Kopf zu verdrehen, auch Texte in Spiegelschrift (eigenes T-Shirt im Spiegel, im
Rückspiegel Schrift auf KFZ oder Schildern) oder auf der anderen Seite einer
Glasscheibe.
Warum ist die Schreibrichtung der Lautbildschrift aufwärts, nicht abwärts?
Wenn man von unten nach oben schreibt, beginnen alle Bildspalten (die verschieden
hoch sein können) an derselben Grundlinie. Ihre unteren Enden bilden dann quasi die
Erdoberfläche. So ist es möglich, Menschen, Bäume, Häuser auf gleicher Höhe
nebeneinanderzustellen. Die Bilder wirken so viel natürlicher, als wenn alle Spalten
oben auf gleicher Höhe beginnen würden, unten aber nicht.

Ein weiterer Grund:


Auf einem Verkehrsschild sollen die Ortsnamen nach Entfernung gelistet sein, der
nächste Ort zuerst (also unten bei Schreibrichtung v.u.n.o.). Bei
übereinanderstehenden Ortsnamen ist diese Liste gleichzeitig ein perspektivisch
richtiges Bild, es gilt "Vordergrund = Nahbereich" (wie auch bei einer liegenden Liste
und einer liegenden Landkarte)

Man spricht "nach vorne", und dem entspricht bei einem liegenden Text die
Schreibrichtung nach vorne (resultierend aus der Schreibrichtung nach oben bei
stehendem Text). Sprache und Schrift verlaufen also in die gleiche Richtung. Diese
Parallelität ist auch beim Lesen sinnvoll, denn man spricht den Text quasi innerlich
nach

Noch ein kleiner Vorteil:


Ein Lehrer kann, statt an eine Tafel zu schreiben, Bildspalten darstellen, indem er,
parallel zum Sprechen, Schachteln aufeinandersetzt, an deren Vorderseite je 1
Lautbild-Zeichen aufgemalt ist.
Auch: Man schreibt von unten nach oben, wie eine Pflanze wächst.

Warum folgen die Bildspalten nach rechts nebeneinander, nicht nach links?

Aus schreibtechnischen Gründen: Wenn die rechte Hand beim Schreiben nach links
wandern würde, würde sie das vorher Geschriebene verdecken, vielleicht auch
verschmieren.

Kleinere Gesichtspunkte:

- Sonnenbewegung:
Stellt man in 3 Bildern nebeneinander die aufgehende, mittägliche und untergehende
Sonne dar, so wandert quasi die Sonne mit der Spaltenfolge von links nach rechts.
(Aber: auf der Südhalbkugel wandert die Sonne scheinbar nach links).

- Mondbewegung:
Es gilt entsprechendes (Aber: auf der Südhalbkugel wandert der Mond scheinbar nach
links)

- Die Schreibrichtung "in Spalte von unten nach oben, spaltenweise von li. nach re."
ähnelt einer Drehung im Uhrzeigersinn, die Schreibweise "v.u.n.o, zeilenweise von re.
nach li." einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn.

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