GESUNDHEIT
Mag. Theresa Schuller, neue Leiterin der Adler Apotheke in Ferlach:
“Im Miteinander der gesundheitlichen Einrichtungen soll das Wohl des
Frau Mag. Schuller, Sie haben die Adler Apotheke in Ferlach
mit Anfang Juli übernommen. Wie kam es dazu und was hat
Sie zu diesem großen Schritt bewogen?
Ein bisschen geträumt von der Selbständigkeit habe ich schon
seit einigen Jahren, dass das aber so schnell Realität wird, habe
ich nicht gedacht. Diese Chance gerade im Rosental zu bekom-
men, ist einmalig.
Alles begann mit einem Anruf meines jetzigen Geschäftspartners
Anfang 2023 und schnell nahm mein Traum immer mehr Gestalt
an. Ich bin stolz, seit 1. Juli 2023 die traditionsreiche Adler
Apotheke in Ferlach leiten zu dürfen.
Wer stärkt einer starken Frau wie Ihnen den Rücken?
Der Schritt in die Selbständigkeit war von Anfang an eine
Entscheidung der gesamten Familie, denn ohne den Rückhalt
meines Lebensgefährten sowie meiner Eltern und meiner
Schwester wäre diese verantwortungsvolle und zeitintensive
Aufgabe niemals möglich.
Was hat sich in den vergangenen Wochen – für das Personal,
die Kunden und Sie persönlich - geändert?
Im Apotheken-Team versuchen wir gemeinschaftlich unseren
Arbeitsplatz, an dem wir ja viele Stunden der Woche miteinander
verbringen, so zu gestalten, dass sich jeder wohl fühlt. Man soll
gerne zur Arbeit kommen, und zusammen an einem Strang zie-
hen.
Für mich persönlich hat sich natürlich das Arbeitspensum verviel-
facht, gerade in den ersten Wochen und Monaten ist viel zu tun.
Für unsere Kunden soll sich möglichst wenig ändern, alle
Treuepässe, Kundenkarten und Gutscheine etc. bleiben beste-
hen. Natürlich gibt es neue Gesichter in der Adler Apotheke, aber
wir bemühen uns, dass jeder Kunde unsere Apotheke zufrieden
verlässt.
Gibt es in der Adler Apotheke Veränderungen in punkto
Bereitschaftsdienst?
Wir haben zusammen mit der Karawanken-Apotheke ein
„Bereitschaftsdienstrad“, in dem wir abwechselnd jeweils eine
16
Woche für die Ferlacher und Ferlacherinnen und alle, die Hilfe
benötigen, da sind.
Wie auch unsere Kollegen aus der Karawanken-Apotheke leisten
wir den Bereitschaftsdienst in Rufbereitschaft ab. Das heißt, dass
der/die diensthabende Apotheker/in nicht zwangsläufig in der
Apotheke anwesend ist. Während der Rufbereitschaft sind wir
telefonisch immer erreichbar und kommen im Bedarfsfall in die
Apotheke.
Was ist Ihnen persönlich bei der Leitung der Adler Apotheke
besonders wichtig?
Die Apotheke ist, besonders im ländlichen Bereich, mehr als nur
ein Arzneimittel-Versorgungsbetrieb. Die Kunden sollen die
Apotheke als Anlaufstelle für pharmazeutische und medizinische
Fragen sehen und nicht zögern, Ihre Sorgen und Fragen an uns
zu richten.
Für meine Mitarbeiter möchte ich ein positives Arbeitsklima auf-
rechterhalten, ein Miteinander auf Augenhöhe, sodass sich jeder
wohlfühlt.
Nachdem es auch im Apothekensektor einen Fachkräftemangel
gibt, bilde ich zusammen mit meinen engagierten Mitarbeitern
Lehrlinge und Universitätsabsolventen aus, damit auch junge
Leute die Liebe zum Beruf der/des PKA (Pharmazeutisch-kauf-
männisch Angestellte/r) bzw. zum Apothekerberuf entdecken.
Seit Corona waren zeitweise hunderte Medikamente in
Österreich nicht oder nur eingeschränkt verfügbar, darunter
auch das Schmerzmittel Parkemed oder verschiedene
Antibiotika. Gibt es diese Lieferengpässe aktuell noch?
Leider hat sich die Situation am Arzneimittelmarkt bis dato noch
nicht entspannt. Neben vielen Antibiotika und Schmerzmitteln sind
immer mehr Insuline nicht verfügbar.
Könnten aus den Lieferengpässen Versorgungsengpässe
entstehen?
Meist gibt es mehrere Präparate mit dem gleichen Wirkstoff am
Markt, wodurch wir im Einvernehmen mit dem verschreibenden
Arzt oft ein alternatives Medikament für den Patienten finden und
DER ROSENTALER 09/2023