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„Rechtsrahmen des
Handelsmanagement“
• These:
„Compliance“
Sicherstellung der Rechtmäßigkeit unternehmerischen Handelns zur
Vermeidung von
Strafbarkeit der Geschäftsleitung und Führungskräfte
hohen behördlichen Geldbußen
wirtschaftlichen Schäden für das Unternehmen (auch Image)
Compliance-Themenfelder (Beispiele):
• Gesellschafts- und Konzernrecht (Buchführungs- und Bilanzierungspflichten,
Unterrichtung der Gesellschafter, Pflichten bei Kapitalmaßnahmen zur
Kapitalaufbringung und -erhaltung, insolvenzrechtliche Sonderbestimmungen in der
Krise)
Verteilung
Verteilung der der Aufwände
Aufwände
intern
intern // extern
extern (Budget)
(Budget)
1. Kernkompetenzen (A-Themen): „Make“
B A AA
Die Kernkompetenzen werden „im Hause“
hoch
mittel
Kriterien:
10 % a) Wettbewerbssensibilität / Geheimhaltung
b) Kapazität / Know-how
gering mittel hoch c) Dringlichkeit der Bearbeitung
d) Qualitätskonsistenz
Nähe
Nähe zum
zum Kerngeschäft
Kerngeschäft
im
Bsp.: Marken, Produktrecht
im Unternehmen
Unternehmen
3.3 Generalklausel
Mit § 3 hat das Gesetz 2004 eine neue Generalklausel erhalten. Die bestimmt, dass
"unlautere Wettbewerbshandlungen" unzulässig sind. Der Begriff der "guten Sitten"
aus der früheren Generalklausel des § 1 UWG-alt wird nicht mehr verwendet. Die neue
Generalklausel enthält jetzt selbst direkt eine Bagatellklausel:
"Wettbewerbshandlungen, die geeignet sind, den Wettbewerb zum Nachteil der
Mitbewerber, der Verbraucher oder der sonstigen Marktteilnehmer nicht nur
unerheblich zu beeinträchtigen, sind unzulässig.“
In den dann folgenden Paragraphen werden Beispiele für "unlautere
Wettbewerbshandlungen" aus § 3 aufgeführt. Dort nicht erfasste
Wettbewerbshandlungen können dennoch nach der Generalklausel § 3 unzulässig
sein.
Beispiele: Die Werbung „Für jeden Kauf ab 50,-- EUR nehmen Sie an der Verlosung
eines Beauty-Weekends teil“ ist unzulässig, da die Teilnahme an einem Gewinnspiel
nicht mit dem Warenabsatz gekoppelt werden darf. Gewinnspiele und Verlosungen
sind allerdings nicht generell unzulässig.
weitere Beispiele:
- Werbegeschenke, dürfen nur im einem gewissen finanzielle Rahmen erfolgen, etwa
um Nachteile und Unannehmlichkeiten für den Kunden auszugleichen oder einen
positiven Erinnerungseffekt auszulösen.
- Fahrservice: Der Kunde sieht sich z.B. wegen persönlichem Fahrservice oder aus
sonstigen psychologischen Gründen zum Kauf verpflichtet.
- Kaffeefahrten mit all ihren “vermeintlichen” Vergünstigungen sind zulässig, wenn
sie als solche erkennbar sind - dennoch kann es hier noch zu zahlreichen Verstößen
kommen.
- Koppelungsangebote: zwei verschiedene Produkte werden zu einem Preis
angeboten. Das ist dann zulässig, wenn der Kunde mit zumutbarem Aufwand die
Einzelpreise in Erfahrung bringen kann, sonst nicht. Zulässig ist z.B. ein Angebot wie
Ski+Bindung (kritisch aktuell: Lidl-Werbung) oder Musikanlage+Boxen.
- Vorspannangebote sind eine besondere Art des Koppelungsangebotes, es ist die
Kopplung von branchen-/betriebsfremden Waren. Sie sind nicht zulässig, wenn der
Kunde dadurch von einer sachlichen Überprüfung des Kaufangebots abgehalten wird.
- Werbung mit Ängsten: “Erkältung und grippale Infekte überrollen
Berlin….Melissengeist ! SOFORT besorgen !“
- Verunglimpfung: Kondomwerbung - ”Mars macht Mobil bei Sex Sport und Spiel”,
„Es tut NIVEA als das erste mal.“ Hier wird der Bekanntheitsgrad “ausgebeutet”.
- Vorsprung durch Rechtsbruch: Die für Verbraucher lästige „Dosenpfandregelung“
wird ignoriert. Damit verschafft sich eine Verkaufsstelle einen Vorteil gegenüber
Konkurrenten
Rechtsrahmen des Handelsmanagements WL04, 5. Semester `06/`07 Dirk Libuda Seite 23
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Beispiel 2: Slogans wie “Kennen Sie eine bessere Adresse als xyz?“ oder „Red Bull
verleiht Flügel“, „Das lustig fruchtige Kaubonbon“, „Weißer als weiß“ etc. –
Verbraucher kann solche nichtssagenden Anpreisungen gut einordnen.
3.6 Mondpreiswerbung
Nach § 5 Abs. 4 UWG wird vermutet, dass es irreführend ist, mit reduzierten Preisen
zu werben, wenn der frühere (höhere) Preis nur für einen unangemessen kurzen
Zeitraum gefordert wurde. Ist streitig, ob es sich tatsächlich um eine unzulässige
Mondpreiswerbung handelt, greift eine Beweislastumkehr ein. Es muss nunmehr der
Werbende nachweisen, ob und wie lange er einen bestimmten Preis gefordert hat.
Beispiele: Mit dem Slogan „Vorher 100 €, jetzt nur noch die Hälfte“ darf nur werben,
wer vorher auch für diesen Artikel 100 € verlangt hat.
Bei der Werbung mit „Statt-Preisen“ ist wichtig, auf welchen vorherigen
Vergleichspreis Bezug genommen wird (UPE oder Händlerpreis).
3.7 Lockvogelwerbung
Eine Ware zu bewerben, die nicht in angemessener Menge vorhanden ist und daher
nicht die zu erwartende Nachfrage befriedigen kann, ist wie nach § 5 Abs. 5 UWG
irreführend. Neu in das Gesetz aufgenommen wurde, dass im Regelfall der Vorrat der
beworbenen Ware für 2 Verkaufs-Tage reichen muss. Dasselbe gilt auch für
Dienstleister. Diese müssen ebenfalls ihre Dienstleistung nach einer Werbung
mindestens zwei Tage anbieten. Eine Unterschreitung der Zwei-Tages-Grenze ist in
Ausnahmefällen denkbar. Zum Beispiel bei unerwarteter und außergewöhnlich hoher
Nachfrage oder wenn unvorhergesehene Lieferschwierigkeiten aufgetreten sind.
Für die Beurteilung der Frage, ob eine irreführende Lockvogelwerbung vorliegt, ist die
konkrete Form der Werbung mit ausschlaggebend. Bei einer unauffälligen Werbung
erwartet der Verbraucher eher nicht ohne weiteres eine sofortige Lieferbarkeit.
Werden bestimmte Artikel jedoch in der Werbung besonders hervorgehoben, geht der
Leser von einer sofortigen Liefermöglichkeit, jedenfalls zum Zeitpunkt des
Erscheinens der Werbung, aus.
Beispiele: Der übliche Hinweis „Solange der Vorrat reicht“ ist nicht ausreichend,
wenn nicht auch eine angemessene Menge des beworbenen Artikels zur Verfügung
steht.
Beispiel: Die Werbung „Bei Hertie kostet die 100 g Milka-Nuss 0,65 EUR -
bei uns aber nur 0,60 EUR“ ist als vergleichende Werbung zulässig. Aber Achtung:
Aktualität und Nachprüfbarkeit der Preise muss gewährleistet sein.
Beispiele: Oftmals wird die ausdrückliche Einwilligung für Anrufe/E Mail oder sms
Werbung / Information eingeholt. Eine versteckte Einwilligungsklausel in den AGB
reicht nicht aus. Falls keine Einwilligung vorliegt, ist die Telefonwerbung grds.
unzulässig, weil erheblicher Eingriff in die Privatsphäre.
- Faxwerbung ist ebenso unzulässig wegen der Blockierung des Gerätes und den
anfallenden Druckkosten.
- Briefkastenwerbung: nur unzulässig bei systematischer Missachtung von
Aufklebern.
3.10 Sonderveranstaltungen
Die wesentlichste Änderung des neuen UWG ist der Wegfall des gesamten
Sonderveranstaltungsrechts. Die Sommer- und Winterschlussverkäufe sowie die
Jubiläums- und Räumungsverkäufe sind nicht mehr im Gesetz geregelt, so dass jeder
Einzelhändler zu beliebigen Zeiten solche Verkaufsaktionen durchführen kann.
Anspruchsberechtigt sind
• Mitbewerber,
• Interessenverbände oder andere Einrichtungen nach dem UKlageG oder
• IHK.
Der Abgemahnte kann auf verschiedenste Weise reagieren: Er gibt z.B. die geforderte
Erklärung ab, er ändert Formulierungen, er reduziert die Vertragsstrafe oder formuliert
das Vertragsstrafeversprechen nach dem „Hamburger Brauch“, er widerspricht dem
Vorwurf des wettbewerbswidrigen Verhaltens oder er schweigt einfach.
Für die Beurteilung des "Einstandspreises" an sich gelten die Leitlinien des
Bundeskartellamtes, die nach den Verfahren gegen WalMart, Lidl etc. aufgestellt
wurden (www.bundeskartellamt.de).
4.1 Was sind „Kennzeichen“ und welche Arten gibt es? (1)
„Kennzeichen“ sind besondere nach dem MarkenG geschützte Bezeichnungen.
Daneben gilt z.B. der Schutz des Namens nach § 12 BGB oder der Firmenschutz nach
§ 18 HGB.
In der Marke steckt für ein Produkt oder die Dienstleistung eines Unternehmens ein
enormes wirtschaftliches Potential:
• Sie hebt Produkte und Leistungen von denen der Mitbewerber ab;
• Sie bürgt gegenüber den Kunden für Qualität;
• Sie bürgt für die Herkunft des Produktes und der Leistungen des Unternehmens;
• Sie löst einen positiven Wiedererkennungseffekt aus und führt zu Kundentreue.
4.1 Was sind „Kennzeichen“ und welche Arten gibt es? (2)
„Marken“ sind Zeichen, die geeignet sind, die Waren und Dienstleistungen eines
Unternehmens von den Waren eines anderen Unternehmens zu unterscheiden.
Als Marken kommen verschiedene Formen von Kennzeichnungen in Betracht:
• Wortmarke (z.B. "Siemens"),
• Bildmarke (z.B. die springende Raubkatze von "Puma"),
• Wort-Bild-Marke (z.B. das "Bayer-Kreuz"),
• Dreidimensionale Formen (z.B. die Kühlerfigur von Rolls-Royce),
• Hörmarken (z.B. Erkennungsmelodien wie bei Radiosendern, Telekom oder Audi),
• Farben / Farbkombinationen (z.B. das Rosa der Telekom),
• Zahlen oder
• Buchstaben (Einzelbuchstaben oder Gruppen von Buchstaben).
Voraussetzung für die Schutzfähigkeit der Zeichen ist, dass sich diese graphisch
darstellen lassen. Insoweit reicht es aus, dass beispielsweise Hörzeichen in
Notenschrift niedergelegt werden können.
4.1 Was sind „Kennzeichen“ und welche Arten gibt es? (3)
Das MarkenG bezeichnet folgende Arten von „Kennzeichen“:
• Produktkennzeichen = Marke, Bezeichnung einer Ware oder einer Dienstleistung mit
Wort, Bild etc. (z.B. „BMW 724 i“, „Nichts-wie-weg-Reisebüro“),
• Herkunftskennzeichen = geografische Herkunftsangabe für Ware oder Dienstleistung
(z.B. „Warsteiner“ oder „tv.Berlin“),
• Unternehmenskennzeichen = Hinweis auf Geschäftsbezeichnung (z.B. „Kaufland“,
„Hotel zur Eiche“, „UfA-Kino“),
• Werktitelkennzeichen = Bezeichnung von Druckschriften, Filmen oder anderen
Werken (z.B. „TIP der Woche“, „Der 7. Sinn“, „PowerPoint“).
In der Praxis kommt der Frage der Unterscheidungskraft und der Prüfung, ob eine
freihaltungsbedürftige beschreibende Anlage vorliegt, die größte Bedeutung zu.
Hierbei muss die Marke immer mit Blick auf die vom Anmelder zur Kennzeichnung
vorgesehenen Waren oder Dienstleistungen beurteilt werden. So wäre beispielsweise
das Wort "Obst" für Computer oder Kinderfahrräder schutzfähig, nicht jedoch für
Äpfel, weil es als insoweit beschreibende Angabe für die Mitbewerber zur
ungehinderten Verwendung freigehalten werden muss.
Bei der Prüfung der Unterscheidungskraft kommt es darauf an, ob die Marke von
zumindest erheblichen Verkehrskreisen überhaupt als Betriebshinweis verstanden
wird. Dies ist z.B. bei reinen Anpreisungen, wie "der absolute Knüller", "super",
"cool", aber auch bei bloßen Sachhinweisen zu verneinen.
Rechtsrahmen des Handelsmanagements WL04, 5. Semester `06/`07 Dirk Libuda Seite 39
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Ad 1.: Der Markenschutz entsteht durch Anmeldung und Eintragung. Unabhängig vom
Zeitpunkt der Eintragung richtet sich der Zeitpunkt der Priorität nach
dem Zeitpunkt der Anmeldung. Durch die Anmeldung entsteht ein Anspruch auf
Eintragung. Dem Eintragungsantrag ist stattzugeben, es sei denn, in das die
Anmeldungserfordernisse nicht erfüllt sind oder das absolute Eintragungshindernisse
der Eintragung entgegenstehen.
Ad 2.: Auch ohne Anmeldung und Eintragung entsteht der Schutz eines Kennzeichens
nach dem Markengesetz auf Grund von Verkehrsgeltung.
Die Anmeldegebühr ist eine Pauschalgebühr. Sie umfasst neben den Gebühren für 3
Waren oder Dienstleistungsklassen nicht nur den Druckkostenbeitrag für die
Veröffentlichung der Marke im Markenblatt, sondern auch die Gebühr für die
Eintragung in das Register. Die Zahlungsfrist für Anmelde- und Klassengebühren
beträgt drei Monate ab Fälligkeit. Ansonsten gilt die Anmeldung als
zurückgenommen.
Die Schutzdauer der Marke beträgt 10 Jahre und kann mehrfach verlängert werden.
Rechtsrahmen des Handelsmanagements WL04, 5. Semester `06/`07 Dirk Libuda Seite 41
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Es ist zu beachten, dass die Durchsetzung der vorgenannten Rechte verwirkt werden
kann. Wer diese Rechte über eine längere Zeit nicht geltend macht, läuft Gefahr, dass
die spätere Geltendmachung als rechtsmissbräuchlich bewertet wird. Dies hat zur
Folge, dass die Gerichte den Schutz versagen, der Wert der eigenen Marke verwässert
wird und man sich über eine neue Marke Gedanken machen muss. Verwirkung tritt
insbesondere ein, wenn der Inhaber einer Marke oder einer geschäftlichen
Bezeichnung während eines Zeitraums von fünf aufeinanderfolgenden Jahren in
Kenntnis der Benutzung eines Dritten geduldet hat, soweit der Dritte nicht bösgläubig
handelt. Dabei ist es gleichgültig, ob der Dritte das jüngere Zeichen selbst als Marke
eingetragen hat oder ohne Registrierung nutzt.
Rechtsrahmen des Handelsmanagements WL04, 5. Semester `06/`07 Dirk Libuda Seite 43
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5.1.1 Vertragsbehandlung
5.1.2 Vertragssystem
5.1.4 Vertragstypen
Vertragstypen
(Auswahl)
5.1.6 Vertragsvorbereitung
5.1.7 Vertragsabschluss
5.1.8 Vertragsdurchführung
5.1.9 Vertragsbeendigung
Spediteurvertrag Frachtvertrag
mit dem Inhalt:
mit dem Inhalt:
Durchführen eines
Besorgung der Transportes von A nach B
Versendung eines Gutes und Ablieferung des Gutes
„Güterkraftverkehrsgesetz“ (GüKG)
unterscheidet
Arbeitszeitregelungen
Arbeitszeitnachweise
5.2.2.2 Risiken
irreparabler Imageschaden
Bußgelder für
- die Gesellschaften
Straftaten der
- Gesellschaften
- handelnden Akteure
5.2.2.3 Problemfelder
Werkunternehmer
Scheinselbständigkeit
verdeckte Arbeitnehmerüberlassung
Lohndumping
Arbeitnehmerüberlassung
„Equal Pay“
illegale Ausländerbeschäftigung
Rechtliche Konsequenzen:
Praktische Konsequenzen:
Lohndumping:
- „auffälliges Missverhältnis zwischen Leistung (Arbeit) und Lohn“
- auffälliges Missverhältnis: „Was kommt tatsächlich an?“
> weniger als 2/3 des ortsüblicher Vergleichlohns
oder eines einschlägigen branchenüblichen Tariflohns
Rechtsfolgen für den Auftraggeber:
- kein Haftungsrisiko des Auftragnehmers, aber:
- Imageschaden
- Ordnungswidrigkeit; Straftat (Beteiligung)
Vermeidung durch den Auftraggeber:
- Überschlagsrechnung - ist der Lohn fair?
- Billig(st)anbieter vermeiden
Grundsatz:
Leiharbeitnehmer dürfen so wie eigene Arbeitnehmer behandelt
werden:
- Eingliederung in betriebliche Organisation des Auftraggebers
- weisungsabhängig
- Mitbestimmung Betriebsrat
- „Rechtlicher“ Arbeitgeber bleibt aber der Verleiher
Wesentlich dafür:
gültige Arbeitnehmerüberlassungserlaubnis (AÜE)
Achtung:
Fehlt eine gültige AÜE, werden Leiharbeitnehmer zu eigenen
Arbeitnehmern
Regelung:
Verleiher hat entliehenen Arbeitnehmern vergleichbaren Lohn zu
zahlen und Auftraggeber hat vergleichbare Arbeitsbedingungen zu
gewähren wie eigenen Mitarbeitern.
Ausnahme:
Ein einschlägiger und angewandter Tarifvertrag enthält
abweichende Regelungen. Achtung: Öffnungsklauseln!
Zweck:
Garantie gesetzlicher Mindeststandards für überlassene
Arbeitnehmer.
Folge:
Anspruch gegen Verleiher auf vergleichbares Arbeitentgelt und
vergleichbare Arbeitsbedingungen wie für vergleichbare Mitarbeiter
des Auftraggebers
Kein Anspruch unmittelbar gegen den Auftraggeber,
aber Haftungsrisiko und Imageschaden
Vorfragen:
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Definition der fachlichen Anforderungen
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Sichtung von potentiellen Vertragspartnern
ad 1.: Konzept und Terminplanung sind die inhaltlichen Kernpunkte, die für
die Vertragsplanung wesentlich sind.
Zweck/ Über sonstige Begleitdokumente ist sicherzustellen,
Inhalte dass Daten / Informationen vertraulich behandelt werden,
des dass für Aufwand des Dritten keine Kosten beim Auftraggeber
Dokuments/
Vertrags
entstehen („kostenfreies Angebot“),
dass Vorgespräche für den Auftraggeber unverbindlich sind,
etc.
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Sichtung von potentiellen Vertragspartnern
To-Do
Dokument/
Vertrag
für Ziel im
Prozess-
abschnitt
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Auswahl des besten Anbieters
ad 1.: Analyse / Bewertung der Angebote, interne Vorauswahl der besten Anbieter
ad 2.: Überarbeitung des LV anhand der Angebote (kein „Referenzverweis“!)
Zweck/ ad 3.: Überarbeitung / interne Abstimmung der Terminplanung
Inhalte ad 4.: falls endgültige Entscheidung zum Vertragsschluss erst kurzfristig vor
des Arbeitsbeginn des Anbieters, dann im Ausnahmefall Abschluss LoI / MoU;
Dokuments/
Vertrags
Inhalte: Anbieter bindet sich
Auftraggeber lässt Entscheidung offen
vorläufige Vergütungsregeln
Beendigung der Zusammenarbeit, wenn kein Vertragsschluss
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Festlegung der fachlichen, kaufmännischen und rechtlichen
Vertragsgrundlagen
Sind Verträge vorbereitet und intern abgestimmt?
Sind Vertragsunterlagen auf letztem Verhandlungsstand und vollständig?
To-Do Sind die inhaltlichen, kaufmännischen und rechtlichen Risiken erkannt,
bewertet und angemessen mit Vertragspartner verhandelt?
Ist der geplante Termin zur Vertragsunterzeichnung haltbar?
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Festlegung der fachlichen, kaufmännischen und rechtlichen
Vertragsgrundlagen
To-Do
Dokument/
Vertrag
für Ziel im
Prozess-
abschnitt
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Festlegung der fachlichen, kaufmännischen und rechtlichen
Vertragsgrundlagen
To-Do
Dokument/
Vertrag
für Ziel im
Prozess-
abschnitt
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Festlegung der fachlichen, kaufmännischen und rechtlichen
Vertragsgrundlagen
To-Do
Dokument/
Vertrag
für Ziel im
Prozess-
abschnitt
ad 7.: Der Wartungsvertrag ist i.d.R. bewusst als selbständiger Vertrag gefasst,
um einen herstellerunabhängigen Support regeln zu können:
Wartungsobjekte (HW/SW)
Zweck/ Wartungsumfang (z.B. Hotline, Updates/Upgrades etc.)
Inhalte Wartungsausschlüsse
Servicezeiten (z.B. 7 x 24)
des
Reaktions- und Wiederherstellungszeiten (Zeiten nach Fehlerklassen, Hochverfügbarkeit?)
Dokuments/ Regularien zur Service-Anforderung (Wie werden Fehler gemeldet?)
Vertrags Servicenachweise
Change-Management
Vergütungsmodalitäten
Laufzeit / Kündigung
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Umsetzung der Anforderungen in qualitativer / quantitativer
und zeitlicher Hinsicht
Überwachung von Abweichungen durch Vertragspartner (z.B. Fristen / Termine)
Dokumentation von Störungen
To-Do Klärung von Vertragsverletzungen
hält der Vertragspartner,
was er versprochen hat?
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Umsetzung der Anforderungen in qualitativer / quantitativer
und zeitlicher Hinsicht
To-Do
Dokument/
Vertrag
für Ziel im
Prozess-
abschnitt
Ausschreibung/ Vertrags-
Bedarfs- Vertrags- Vertrags- Vertrags-
Angebots- verhandlung/
ermittlung planung durchführung controlling
einholung -abschluss
Ziel
Soll-Ist-Abgleich und Erfahrungswerte
Dokument/ 1. Bewertungsmatrix
Vertrag 2. Reporting
für Ziel im
Prozess-
abschnitt
Welche Vorgaben der Verpackungsverordnung zu beachten sind und wie das neue
Pfandsystem funktioniert, erläutert der folgende Fragen- und Antwortenkatalog.
5.4.7 Wer ist für den Aufbau des neuen bundesweiten Pfandsystems
verantwortlich?
HDE (Hauptverband des deutschen Einzelhandels) und BVE (Bundesvereinigung der
deutschen Ernährungsindustrie) haben im Jahr 2005 die DPG (Deutsche Pfandsystem
GmbH) mit Sitz in Berlin geschaffen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Gesellschaft
gehören die Erarbeitung und Verwaltung des DPG-Vertragswerkes, das Management
der erforderlichen Zertifizierungen für Sicherheitsfarbe und Zählzentren sowie die
Bereitstellung der Stammdatenbank.
Einzelheiten können im Internetauftritt der DPG abgerufen werden:
www.dpg-pfandsystem.de.
Alle Teilnehmer haben Zugriff auf die zentrale DPG-Stammdatenbank, in der alle für
das Pfandclearing relevanten Daten erfasst werden.
5.4.9 Welche Unternehmen können oder müssen sich bei der DPG
registrieren bzw. zertifizieren lassen?
Alle Unternehmen, die pfandpflichtige Einweg-Getränke erstmals in den Verkehr
bringen, in der Regel Abfüllbetriebe und Importeure, können als Erstinverkehrbringer /
Pfandkontoführer Teilnehmer am DPG-System werden. Etikettendrucker und
Verpackungshersteller, die Einwegverpackungen bzw. Etiketten mit dem DPG-
Pfandzeichen herstellen bzw. bedrucken wollen, müssen sich als Farbverwender
ebenfalls bei der DPG registrieren lassen.
• Für am System teilnehmende Erstinverkehrbringer / Pfandkontoführer gilt: Sie
müssen ihre Unternehmensdaten und die Daten der von ihnen in Verkehr gebrachten
Produkte (EANCode, Material der Verpackung, Gebindeinhalt, Größe, Leergewicht,
Farbe) melden. Diese Daten werden in der Stammdatenbank gespeichert, die bei der
DPG geführt wird.
• Auch für am System teilnehmende Dosenhersteller und Etikettendrucker gilt: Sie
müssen ihre Unternehmensdaten an die DPG melden. Vor einer Verwendung der
Sicherheitsfarbe für das DPG-Label ist eine Zertifizierung durch eine von der DPG
anerkannte Zertifizierungsstelle notwendig. Die Liste der Zertifizierer ist unter
http://www.dpg-pfandsystem.de veröffentlicht worden.
• Ebenso müssen sich auch die am System teilnehmenden Zählzentren registrieren
und zertifizieren lassen.
• Auch die am System teilnehmenden Dienstleistungsunternehmen
(„Pfandkontodienstleister“, „Forderungsstellerdienstleister“) erhalten eine Zulassung
von der DPG.
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Ob sich die Anschaffung eines Rücknahmeautomaten lohnt, hängt vor allem von der
Anzahl der täglich zurückgenommenen Verpackungen ab. Nach einer Faustformel
lohnt sich die Automatenaufstellung ab ca. 1000 Verpackungen pro Tag. Derzeit
schon genutzte „alte“ Automaten müssen laut der DPG bis zum 1. Oktober 2006
nachgerüstet werden, um die neuen DPG-gekennzeichneten Verpackungen korrekt
erfassen zu können.
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