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Aufagabenstellung:

Interpretieren Sie die Szene IV,4 aus Schillers Trauerspiel Maria Stuart u.a. vor der Folie des
Schillerchen Freiheitskonzept. Sie dürfen sich bei der Gesprächsanalyse auf die zentralen
Figuren (Leicester und Mortimer) beschränken.

Interpretation eines Dramatischen Textes


Historischer Hintergrund
Die Weimarer Klassik ist ein Epoche, dessen Ziel es war zwei Extreme
Ansichten, in den Epochen vor ihr – die der Vernunft & des Sturm
und Drangs – zur Mitte zu führen. Dieser deutliche Kontrast zwischen
Vernünftigem - und Emotionalem Handeln findet sich auch in
Biblgraf. Ang.
Freidrich Schillers Trauerspiel “Maria Stuart”, erschienen im Jahre
1800, wieder.
Kurze Information zur Thematik
Das Drama handelt von den letzten Tagen der Gefangenschaft Maria Stuarts, der
schottischen Königin, und schließlich ihre Hinrichtung
Basissatz + Zentrale Figuren
In der Szene IV,4 treffen Morimer und Leicester, nach dem Mordversuch auf die Brittische
Königin Elisabeth wieder. Beide Figuren haben Teil am Anschlag und sind sich ihrer
Verfolgung bewusst. Daraufhin verrät Leicester Mortimer und Behauptet er sei alleinig für
den Mordkomplott Schuld um sich selber zu retten.
Deutungshypothese
Die Szene IV,4 deutet auf das Schillerche Freiheitskonzept hin und zeigt, wie die Figuren
trotz ihrer vermeintlichen Unfreiheit, durch den idealistischen Weg zur Freiheit und
Erhabenheit gelangen können.
Interpretation der Dramenszene
Inhalt und Aufbau
Zu Anfang ruft Leicester in einer Monologartigen Sequenz nach Hilfe, da ihm bewusst ist,
dass der Mordanschlag gescheitert ist und er nun verfolgt wird. Dabei sieht er seine Lage als
Hoffnungslos und ist sich nicht sicher wie, weiter zu handeln ist. (V.2741 - 2758)
Daraufhin stößt Mortimer auf ihn und versucht ihn über den Fund des Briefes von maria an
ihn aufzuklären und zu warnen. Leicester will zu Anfang nichts davon hören, reagiert jedoch
geschockt als er endlich zuhört. Mortime rät ihm, mit Maria, zu fliehen und erklärt Leicester,
dass er auch die Flucht ergreifen wird. (V2759 – 2793)
Als Leicester dies hört, öffnet er die Türe und verrät Mortimer an die Wachen, der nun nicht
mehr fliehen kann. Er wird in die Enge getrieben und sieht dann als seinen letzten Ausweg
einen Dolch zu ziehen und sich selber zu erstechen. (V.2794 - 2821)
Gesprächsanalyse
Gesprächsziele
Beide Figuren verfolgen in dieser Szene klare Ziele welche dazu dienen sich aus der
schwierigen Situation der Verfolgung zu befreien. So versucht der aufgewühlte Leicester
zum Anfang sich seiner Situation bewusst zu werden (vgl. 2741 – 2793), wobei er öfters
seine Hoffnungslose Lage betont. Dies führt dazu, dass er als seinen einzigen Ausweg zur
Freiheit den Verrat sieht und Mortimer als einen “Staatsverräter” (V. 2794) bezeichnet.
Mortimer hingegen will Leicester den Rat zum fliehen überbringen und erklärt ihm seine
derzeitige Lage (vgl. 2785 – 2793). Als Leicester ihn jedoch verrät sieht er keinen Ausweg
und sein einziges Ziel ist nun als ein Freier Mensch (vgl. 2807) zu sterben.
Kommunikationsanalyse und Verhältnis der Figuren
Beide Figuren stehen sich auf Augenhöhe, was zu einer symetrischen Kommmunikation
führt, was auch durch den privaten Raum, in dem sie agieren, verdeutlicht wird, da sich
beide einanander Vertrauen und hier ihre wahren Persönlichkeiten präsentieren können.
Im zweiten Teil jedoch gibt es einen deutlichen Kontrast zwischen beiden Figuren, Mortimer
der als Merthyrer dahingeht und Leicester der als Verräter übrig bleibt. Vorallem der Tod
bzw. die Situation die zum Tod von Mortimer führt macht diesen Unterscheid deutlich da
dies zeigt, dass nur einer von ihnen Leben bzw. Frei sein kann.
Gesprächstrategien + Sprachanalyse
Leicester versucht durch Betonung seiner Hoffnungslosen Lage einen Überblick zu
bekommen und überlegt verzweifelt wie er zur Freiheit gelangen kann. Seine Verzweiflung
macht er vorallem durch Begriffe wie “Die Unglücksel’ge!” (V.2780) , “Tod und
Verdammnis!” (V.2784) und “Ich bin verloren!” (V.2785) deutlich, wobei alle dieser
Aussagen mithilfe eines Ausrufezeichen betont werden. Die Begriffe treten nacheinander
auf, als Mortimer ihm von dem gefundenem Brief erzählt, wobei er diesen jedesmal ins
Wort fällt. Dies erzeugt einen Dramatischen Effekt, indem sich die Begriffe kontinuirlich in
ihrer negativität steigern.
Als ihm schließlich seine Situation klar wird nutzt er, im Kontext von Mortimer, Wörter die
seinen Verrat gegenüber Elisabeth verdeutlichen wie “Staatsverräter” (V.2794) und “die
schändlichste Verschwörung” (V. 2796). Wobei er von seiner Großtat prahlt “Ich bringe
selbst der Königin die Botschaft.” (V.2796). Der Plötzliche Seitenwechsel von Partner zu
Verräter macht ihn, dem Leser, stark unsympathisch und lässt ihn in einen schlechten Licht
dastehen. Es wird deutlich, dass er seiner Neigung nachgeht und seine Pflicht, als Partner
Mortimers, vernachlässigt.
Mortimer hingegen

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