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Zusammenfassung von zwei Vorträgen

1. Dr. Mathias Meert (VUB): Richard Beer-Hofmann und die (Un-)Möglichkeit des
Trauerspiels um 1900 (anhand des Dramas Der Graf von Charolais):

In diesem Beitrag analysiert Mathias Meert eine Tragödie von Richard Beer-Hofmann: Der
Graf von Charolais. Richard Beer-Hofmann ist ein Schriftsteller aus Österreich aus dem 18.
Jahrhundert. Literatur historisch gesprochen ist er Teil der Jung-Wien-Gruppe. Richard Beer-
Hofmann war Freund mit Herman Bahr und Arthur Schnitzler. Er begann seine Karriere mit
dem Schreiben von Kurzgeschichten, später schrieb er einige Gedichte, aber seine
Hauptwerke waren Dramen. 1939 verließ er Wien und ging ins Exil in die Vereinigten
Staaten.

Die erste Aufführung des Dramas Der Graf von Charolais fand 1904 statt. Es handelt sich um
ein Trauerspiel in fünf Akten. Diese Tragödie beginnt mit dem Tod von Charolais, der
verschuldet gestorben ist. Sein Körper wird weggebracht. Der Fall wird vor Gericht gebracht
und der Vorsitzende des Gerichts ist von dem Sohn gerührt und beschließt, ihm zu helfen,
aber im Gegenzug muss der Charolais seine Tochter heiraten.

Im zweiten Akt entdeckt Charolais, dass Désirée, die Tochter des Richters, ihn betrogen hat
und verlangt von dem Vater, sie vor Gericht zu stellen. Die letzten beiden Akte enden in
einem Gerichtssaal.

Der Graf von Charolais war sowohl populär als auch kritisiert. Für dieses Trauerspiel erhalte
1905 Richard Beer-Hofmann den „Volksschillerpreis“.

Mathias Meer geht davon aus, dass in Der Graf von Charolais gibt es Intertextualität mit Der
Kaufmann von Venedig von Shakespeare. Nämlich ähnelt die Figur Itzig die Figur des
Kaufmanns in Shakespeares Theaterstück. An einer bestimmten Stelle in dem Theaterstück
stellt Itzig seine eigene Menschlichkeit in Frage und sein Monolog verweist auch auf einen
Monolog in Shakespeares Stück. In dem Trauerspiel von Richard Beer-Hofmann ist die Figur
Itzig stereotyp. Dieser Kaufmann gilt als ein böser, unsympathischer, harter Mann. Das
Theaterstück stellt die Klischees und Stereotypen von Juden dar, die in der Gesellschaft
vorhanden sind. Itzig illustriert die Erniedrigung der Juden, was ein Metapher ist für den
Schicksal der Juden zwischen Verfremdung, Verfolgung und Assimilation.
Ein zweiter Punkt, der damals zu Kritik führte, war die Struktur des Stücks. Nämlich war das
Stück in zwei Teilen unterteilt. Nach dem dritten Akten gibt es eine Prolepse und dann stellen
die letzten beiden Akte eine neue Situation dar.

Mathias Meert will die These Vorschlagen dass, die Intertextualität in dem Stück und auch
diese angeblich Inkompatibilität des Dramas führten zu einer Diskussion in Bezug auf das
Genre der Tragödie. Mit Der Graf von Charolais situiert Richard Beer Hofmann sich in einer
langen und sehr komplexen Diskussion auch über die Möglichkeit und Unmöglichkeit der
Tragödie beziehungsweise des Trauerspiels.

Mit Der Graf von Charolais möchte Richard Beer-Hofmann die Tragödie zu Ende schreiben
deshalb erhalte das Stück ein kritisches Potenzial.

Nach Désirées Tod verfällt Charolais in metadramatische Reflexionen und denkt über die
Zukunft nach, über die Folgen des "Es", und dann ist die Tragödie zu Ende. Désirée ist die
einzige Figur, die eine moralische Ende hat.

Zum Schluss behauptete Mathias Meert, dass diese Beherrschung der Figur durch
unkontrollierte Kräfte bezieht sich natürlich auch auf das neue psychoanalytische Wissen. Er
weist auch darauf hin, dass es in diesem Drama auch eine Verbindung zu der Tragödie
Antigone von Sophokles gibt.
2. Anja Urekar Osvald (Universität Maribor): Zofka Kveder und die Anfänge des
zentraleuropäischen Frauenjournalismus:

In Anja Urekar Osvald Vortrag wird die slowenische Schriftstellerin Zofka Kveder als
emanzipierte Schriftstellerin und Kulturvermittlerin dargestellt. Ihr Vortrag beleuchtet die
redaktionelle und journalistische Tätigkeit von Zofka Kveder bei verschiedenen Zeitschriften
aus Triest, Prag, Wien usw.

Dann stellt Anja Urekar Osvald auch eine zweite feministische Aktivistin vor: Louise Otto
Peters. Louise Otto Peters wurde 1819 in Meißen geboren. Sie war Autodidaktin und bildete
sich durch ihre Reisen nach Thüringen, Schlesien und Köln. Anja Urekar Osvald untersucht
der Lage der Rolle Louise Otto Peters als deutsche Vorbereiterin der Frauen Bewegung in
Europa. Louise Otto Peters hatte die Frauenbewegung ein halbes Jahrhundert vor Kveder
beeinflusst, und da sie als als „Lerche der deutschen Frauen Bewegung“ und als wichtige
Persönlichkeit der europäischen Literatur galt, konnte Zofka Kveder sie nicht übersehen.
Nach Zofka Kveder wird Louise Otto als sozialkritische Schriftstellerin dargestellt und als
Mitbegründerin der Frauenbewegung auf den slowenischen Boden.

Während der Zeit des Vormärz beginnen Frauen zu schreiben. Sie schrieben für eine
Verbesserung ihre Position und auch um Geld zu verdienen.

Während der Revolution 1848 veröffentlichte Louise Otto Peters ihren berühmtesten Beitrag:
Adresse eines Mädchen. Es ist ein Brief an die sexistische Regierung und die Arbeit
Kommission. In dem Louise Otto Peters behauptet, dass die Arbeit nicht nur für Männer
sondern auch für Frauen organisiert sein sollte. Am Anfang der Frauenbewegung stand die
Frage, ob Frauen arbeiten dürfen. Nach Louise Otto Peters haben Frauen nicht nur das Recht,
sondern auch die Pflicht zu arbeiten. Die Emanzipation der Frauen wurde zu einem zentralen
Thema während des Vormärz.

Ein wichtiger Schritt war die Frauenkonferenz im Oktober 1865. Das Thema der Konferenz
war das Recht von Frauen zu arbeiten. Auf dieser Konferenz wurde beschlossen, eine neue
Frauenzeitschrift zu gründen, deren Initiatorin Louise Otto Peters war.

Mit ihrer literarischen und publizistischen Arbeit und mit ihrem politischen sozialen
Engagement hat sie einen wichtigen Beitrag zum Kampf für die Rechte der Frauen geleistet.

Der zweite Teil der Präsentation ist Zofka Kveder gewidmet.


Zofka Kveder war eine der ersten slowenischen Berufsschriftstellerin. Zofka Kveder wurde in
der slowenischen Metropole geboren aber sie hat ihre Kindheit in einem Dorf verbracht. In
dem Dorf war sie im Kontakt mit der Geschichte der Dorfbewohner.

Die erste Veröffentlichung von Zofka Kveder war die Skizze in der Zeitung Slowenka 1898.
Die Skizze spricht über eine Frau in ein Welt dominiert bei die Männer. 1900 veröffentlichte
Kveder ihre Skizzensammlung Das Mysterium der Frau. Es ist eine Sammlung von kurzen
Geschichte, die thematisiert das Leiben von Arbeiterin und Frauen aus der Mittel Schichte.

In ihren literarischen Werken beschäftigt sie sich mit Themen der Weiblichkeit, insbesondere
mit der Sexualität des weiblichen Körpers, der Mutterschaft und der Rolle der Frau in der
Gesellschaft. Zofka Kveder (sowie Otto) sah ihren Beruf als ihr Weg zur finanziellen
Unabhängigkeit.

1899 übersiedelt Zofka Kveder nach Trieste. In Trieste beginnt sie ihre Arbeit für die ersten
Slowenischen Frau Zeitschrift Slowenka. Die Zeitschrift Slowenka war ein Periodikum, das
spricht über das Leben von Frauen und das informiert auch über die Literatur und andere
Kunst. Ersten war das Periodikum dem Patriotismus der slowenischen Frauen gewidmet.
Danach widmete sich die Zeitung dem Kampf für die Bildung der Frauen.

1899 siedelte Zofka Kveder in der Schweiz und schreibt sich an der Universität in Bern ein,
aber wegen ihrer finanziellen Situation musste sie ihr Studium abbrechen.

Zofka Kveder schrieb in Deutsch aber auch in Kroatisch und serbisch. Von 1904 bis 1915 war
sie Redakteurin der slowenischen literarischen Ausgabe. Von 1910 bis 1917 arbeitete sie für
die Redaktion der führenden deutschen Zeitung in Kroatien und redigierte die Frauen Zeitung
für welche sie zahlreiche Texten und Beiträgen schrieb die zuerst über Erziehung ,Schule und
der alltägliche Verpflichtung von Frauen gewidmet wurde und später schrieb sie über den
Krieg.

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