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Eis gilt als eine der hervorragendsten Konservierungsmethoden dieser Welt.

Nicht zuletzt
haben wir heute fast alle einen Eisschrank zu Hause stehen. Doch wusstest du, dass auch im
Eisschrank der Erde ganz erstaunliche Dinge vorkommen? In diesem Video zeigen wir dir
zehn Tieren, denen Kälte und Schnee zum Verhängnis wurden oder die nach vielen tausend
Jahren wieder auftauten.

Dich faszinieren geheimnisvolle Dinge und unglaubliche Entdeckungen? Dann zeig es uns
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Löwenjungen
Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber dieses Löwenjunge ist geschätzte 28.000 Jahr alt.
Gefunden wurden das Jungtier in Sibirien. Aufgrund der Klimaveränderungen tauen dort jetzt
Permafrostregionen, die tausende Jahre vereist waren.
So legen die Erwärmungen das ein oder andere wissenschaftliche Wunder frei.

Das Löwenjunge war weiblich. Die Forscher, die den nahezu perfekt erhaltenen Leichnam
fanden, tauften sie Simba, später bekam sie in Wissenschaftlerkreisen auch den Namen
Sparta.

Es ist ein großes Glück für Forscher, einen nahezu perfekt erhaltenen 28.000 Jahre alten
Höhlenlöwen untersuchen zu können. Selbst die Schnurrbarthaare des Tieres sind noch intakt.

Der Tod muss sehr schnell eingetreten sein. Es fanden sich keine Anzeichen für Verletzungen.
Vermutlich ist das Tier unter einer Eis- oder Schlammlawine oder es fiel in eine Erdspalte und
kam nicht mehr heraus.

Unweit von Simba fanden die Forscher einen weiteren sehr gut erhaltenen toten Höhlenlöwen.
Auch dieses Jungtier ist nur wenige Monate alt geworden. Die Forscher tauften ihn auf den
Namen Boris und hielten ihn zunächst für Simbas Bruder. Doch dann lieferten Genanalysen
ein erstaunliches Ergebnis: Boris ist ganze 43.000 Jahre alt.

Mammut
2012 fand ein Junge in Sibirien das bis dato besterhaltene Mammut der Urzeit.
Der Kadaver war ein weiterer Leckerbissen für Forscher. Allerdings war dieses Tier nicht
ganz so gut erhalten wie Simba. Der genetische Code ist durch die Kälte und den Zerfall der
organischen Strukturen kaum noch lesbar gewesen.
Im Permafrost wurden bereits mehrere Mammut-Überreste gefunden und russische
Wissenschaftler hoffen eine vollständige Gensequenz zu finden. Dann wäre es möglich, ein
Mammut zu klonen.

Große Hoffnungen haben die Forscher aufgrund eines anderen Fundes. Wieder handelte es
sich um ein vor 10.000 bis 20.000 Jahren verendetes Jungtier. Von diesem Mammut waren so
viel Fell und organisches Material erhalten, dass es für einen Klon reichen könnte.

Mammuts waren bis 4 Meter hoch und 10 Tonnen schwer. Sie durchstreiften der heutigen
Tundra ähnliche Gebiete in der nördlichen Hemisphäre. Neben Russland und Sibirien wurden
Reste von Mammuts in Nordamerika gefunden. Die Menschen jagten die gigantischen
Fleischlieferanten gnadenlos. Das und vermutlich eine damalige Klimaveränderung brachten
die Tiere zum Aussterben. Doch wer weiß, vielleicht werden wir bald wieder Mammuts im
Zoo bestaunen dürfen.
Alligator
Ein gefrorener Alligator und dann auch noch ein lebendiger eingefrorener Alligator klingt wie
ein Widerspruch in sich. Trotzdem ist genau das passiert – und zwar vor noch gar nicht so
langer Zeit.

Wir reisen jetzt also keine 10.000 oder 40.000 Jahre in die Vergangenheit, sondern schauen
gerade einmal ein knappes Jahr zurück.

Im Februar 2021 kam es im US-Bundesstaat Oklahoma zu einem heftigen Kälteeinbruch. Im


Süden des Staates tummeln sich etliche Alligatoren in einem Wildlife Reservat. Statt sich an
Land zu begeben, verharrten die Tiere im Wasser. Sie hielten sich einen eisfreien Kanal zum
Luftholen frei. Ein Tier nach dem anderen tauchte an den Luftlöchern auf. Zum Glück war
das Wasser nicht vollständig gefroren, sodass die meisten Alligatoren unter der Eisschicht
überleben konnten.

Die Leiterin des Reservats berichtete der Presse, dass dieses Verhalten für die Tiere natürlich
sei. Sie seien im Wasser besser geschützt, als an Land, wo der Wind und sich ständig
verändernde Temperaturen den wechselwarmen Reptilien mehr zusetzen könne, als die
vergleichsweise stabile Temperatur des Wassers.
Trotz dieser fantastischen Anpassung an überraschende Wetterverhältnisse überlebten nicht
alle Alligatoren die Kälte. Vor allem Jungtiere verendeten.

Fuchs & Elch


Würde man diese Aufnahmen makaber kommentieren, könnte man sagen, „Wo sich Fuchs
und Elch gute Nacht sagen“.
Diese Wildtiere teilten ein bitteres Schicksal: Sie sind in eiskaltes Wasser gefallen, verendet
dort und sind eingefroren.

Im Falle des Fuchses passierte dies sogar in der deutschen Donau, und zwar im Rekordwinter
2017. Warum der Fuchs ins Wasser fiel, ist unbekannt. Vermutlich war er aber noch am
Leben und ist während des Versuches, sich an Land zu bringen, in der Kälte des Wassers
eingegangen.

Diese beiden Elchbullen hatten ebenso viel Pech. Sie waren in einen heftigen Streit verwickelt
und haben vermutlich ihre Geweihe auf so ungeschickte Art verkeilt, dass sie
aneinandergefesselt in einen Fluss in Alaska stürzten. Unfähig sich zu befreien oder zu
schwimmen, mussten sie sich ihrem Schicksal hingeben.
Funde wie diese sind in den extrem kalten Regionen dieser Erde keine Seltenheit. Tauen die
Flüsse im hohen Norden Skandinaviens, Sibiriens oder in Alaska tauchen im Frühling häufig
dutzende Tierleichen in tieferen Regionen auf.

Fische
Diese bizarre Aufnahme stammt von Kelly Preheim, einer Vogelbeobachterin aus South
Dakota. Als sie mal wieder auf der Suche nach ihren Lieblingstieren war, fand sie etwas,
womit sie gar nicht gerechnet hatte. Am Ufer des Andensees traf sie auf eine vertikalen
Eisschicht, in der dutzende tote Fische eingefroren waren. Das Bizarre daran, die Fische sahen
aus, als seien sie lebendig.

Doch wie konnte es sein, dass scheinbar lebendige Fische an der Oberfläche eines Sees
einfach so gefroren wurden? Kelly fand Antwort bei den Biologen des Lake Andes Wildlife
Refuge.

Dort erklärte man ihr, dass plötzliche Kälte mit starkem Schneefall die Fische in tieferen
Schichten einschließen könnte. Die Tiere lassen sich ab einer gewissen Temperatur fast leblos
im Wasser treiben. Dann kam für diese Fische das Ende: Der Andensee gefror bis in die tiefen
Lagen. Die Fische wurden eingefroren und später drückte es die tiefe Schicht durch die
Ausdehnung des Eises nach oben.
Dass die Fische so aussehen, als sprängen sie quicklebendig aus dem Wasser, ist also eine
optische Täuschung.

Esel
Die Türkei verbindest du wahrscheinlich mit Wärme, Strandurlaub und orientalischer
Gastlichkeit. Doch wusstest du, dass es in den abgelegenen Regionen des Landes im Winter
bitterkalt wird?
Diesen Eseln wäre der Winter 2013 fast zum Verhängnis geworden. Eine engagierte
Tierfreundin fotografierte die Esel und sandte die Aufnahme an einen Nachrichtensender.
Sofort wurde eine Hilfsaktion angeleiert und die offenbar sich selbst überlassenen Tiere
konnten gerettet werden.
Als der Hilfstrupp ankam, waren einige der Esel so steif, dass sie kaum gehen konnten. Man
verlud die Tiere kurzerhand auf einen LKW und brachte sie in einen warmen Stall, wo sie
langsam auftauen durften.

Katze
Man sollte doch meinen, dass ein langer warmer Pelz im Winter eine tolle Sache ist. Doch der
Katze Fluffy aus dem US-Bundesstaat Montana wurde genau dieser Umstand fast zum
Verhängnis. Das arme Tier lebte draußen und als der Winter in der teils eisigen Gegend
hereinbrach, blieb Fluffy auch draußen. Die halbwilde Hauskatze wurde von einem Ehepaar
gefüttert. Doch die waren eben erst neu in die Gegend gezogen und kannten die Gefahren für
Katzen wie Fluffy nicht.
Das Paar war schockiert, als sie an einem Morgen die von Schneekugeln bedeckte und
scheinbar eingefrorene Fluffy fanden. Obwohl sie das Tier zunächst für tot hielten, brachten
sie sie zu einem Tierarzt. Dort wurde festgestellt, dass die Katze so weit unterkühlt war, dass
das Herz fast nicht mehr schlug – aber es schlug.

Fluffy wurde professionell und langsam aufgetaut. Dann erholte sich die Katze langsam. An
ihrem Fell blieben Eisklümpchen hängen, die sich dann zu großen Kugeln aufrollten. Für die
arme Katze wurde das Gehen irgendwann unmöglich und die Kälte überrollte sie. Ab diesem
Zeitpunkt durfte Fluffy im Winter natürlich im Haus schlafen.

Pferd
Wir gehen zurück zu den Tieren, die nicht so viel Glück hatten. Dieses Fohlen starb in der
Nähe des Batagaika-Kraters in Jakutien – vor etwa 30.000 bis 40.000 Jahren.
Vermutlich stürzte das einen knappen Meter große Jungtier in eine Spalte und konnte sich
nicht mehr befreien. Der Kadaver des Fohlens gilt als einer der am besten erhaltenen
weltweit. Fast alle Körperteile sind vollständig intakt. Forscher konnten Haarproben
entnehmen und isolierten im Jahr 2019 sogar echtes Blut und Urin aus dem kleinen Pferd.
Das glich einer Sensation. Denn immerhin sind diese Urpferde auch seit vielen tausend Jahren
ausgestorben. Sie gelten als Vorläufer des Przewalskipferdes beziehungsweise der heute noch
in Jakutien heimischen Ponyrassen.

Das Erbgut könnte dazu genutzt werden, die Urpferde nachzuzüchten oder neues Blut in
derzeit vorhandene Pferderassen einzukreuzen.

Winzige Kreatur
Jetzt kommen wir zu einer weiteren Sensation, die im russischen Permafrostboden gefunden
wurde: Dieses Mikrolebewesen war schätzungsweise 24.00 Jahre eingefroren – und anders,
als all die anderen Frost-Kadaver, die wir dir gezeigt haben, lebt dieses Tierchen wieder.
In der eisigen Kälte stoppen diese winzigen Lebewesen den Stoffwechsel nahezu komplett
und überdauern die Zeit. Nach dem Auftauen begann der Organismus sich asexuell zu
vermehren und setzte sein Leben nach über 20.000 Jahren Kälteschlaf einfach fort.
Das erklärt teilweise, warum biologisches Leben die größten Katastrophen dieser Erde
überleben konnte und könnte auch Erklärungsansätze liefern, wie biologisches Leben einst
auf die Erde gekommen ist.

Wolfshund Welpe
Ein letzter sensationeller Fund aus Russland ist dieser 18.000 Jahre alte Welpe. Die Forscher
konnten trotz hervorragender Genanalysen nicht eindeutig bestimmten, ob es sich bei diesem
Tier um einen Wolf oder einen Hund handelt. Der erst wenige Wochen alte Welpe starb in
etwa zu der Zeit, als der Mensch begann, den Wolf zu domestizieren.

Für die Fachwelt ist der Welpe somit ein wichtiger Lieferant für neues Wissen, wie moderne
Hunde entstanden sind. Die sibirischen Forscher tauchten den Kleinen „Dogor“, was russisch
für Freund ist. Ob sich davon das heutige Wort „dog“ für Hund ableitet? Gut möglich, denn
immerhin ist der Hund bis heute der beste Freund des Menschen!

Damit sind wir am Ende dieses Videos und dieser spannenden Reise in die Vergangenheit, zu
tragischen und glücklichen Unfällen rund um Eis und Kälte.
Sag uns, wie dir diese spektakulären Funde gefallen haben! Wie denkst du über die
Möglichkeit Eiszeittiere aus Permafrost-Kadavern zu klonen?
Und freust du dich mit glücklichen Eis-Opfern wie Katze Fluffy und den schnorchelnden
Alligatoren aus Oklahoma?

Lass es uns wissen und teile deine Meinung zum Thema mit uns in den Kommentaren.

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