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Risikofaktoren

und Warnsignale

Zwar hat Selbstmord nie nur eine einzige Ursache. Dennoch gibt es
Risikofaktoren und Warnzeichen, die die Wahrscheinlichkeit eines
Suizidversuchs erhöhen. Diese zu kennen, kann Leben retten.

Ursachen für Suizid


Selbstmord hat niemals nur eine einzige Ursache. Selbstmord resultiert häufig aus einem Gefühl
der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung als Reaktion auf eine Kombination aus Stressoren und
gesundheitlichen Problemen. Als klinische Diagnose werden meist Depressionen mit Selbstmord in
Verbindung gebracht, die oft nicht diagnostiziert und deshalb auch nicht therapiert wurden. Das
Selbstmordrisiko erhöht sich durch gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Depressionen,
Angstzustände und Substanzmissbrauch – besonders dann, wenn diese nicht therapiert werden.
Es sei angemerkt, dass die meisten Menschen, die die Initiative ergreifen und psychische
Erkrankungen behandeln lassen, ihr Leben wieder in den Griff kriegen.

Risikofaktoren für Selbstmord


Als Risikofaktoren werden Merkmale oder Erkrankungen verstanden, die die Wahrscheinlichkeit
eines Selbstmordversuches erhöhen.

Gesundheit als Risikofaktor


• Psychische Erkrankungen
○ Depressionen
○ Substanzmissbrauch
○ Bipolare Störung
○ Schizophrenie
○ Persönlichkeitsmerkmale wie Aggressionen, Stimmungsschwankungen
und Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen
○ Verhaltensstörungen
○ Angstzustände
• Schwere körperliche Erkrankungen, inklusive Schmerzzustände
• Schädelhirntrauma

RISIKOFAKTOREN UND WARNSIGNALE Content originally published on American Foundation for Suicide Prevention
Externe Einflüsse als Risikofaktor
• Zugang zu tödlichen Hilfsmitteln und Substanzen wie Schusswaffen und Drogen/
Medikamenten
• Andauernder Stress, wie z. B. Drangsalierung, Mobbing, Beziehungsprobleme oder
Arbeitslosigkeit
• Aufwühlende Ereignisse, wie z. B. eine Ablehnung, eine Scheidung, Geldprobleme,
sonstige einschneidende Veränderungen oder Trauerfälle
• Selbstmord einer bekannten Person bzw. grafische Darstellungen oder
Sensationsberichte über Suizid
Die persönliche Vorgeschichte als Risikofaktor
• Frühere Selbstmordversuche
• Selbstmorde in der Familie
• Missbrauch, Vernachlässigung oder Traumata in der Kindheit

Warnzeichen für Selbstmord


Warnzeichen für einen drohenden Selbstmordversuch sind u. a. Verhaltensveränderungen oder das
Auftreten untypischer Verhaltensmuster. Neue oder veränderte Verhaltensmuster in Verbindung mit
einem schmerzlichen Vorfall, Verlust oder einer einschneidenden Veränderung geben Grund zur
Sorge. Die meisten Menschen, die sich das Leben nehmen, zeigten vorher ein oder mehrere
Warnzeichen, entweder durch getätigte Äußerungen oder ihr Verhalten.

Äußerungen als Warnzeichen


Womöglich kommt die jeweilige Person auf einen oder mehrere der folgenden Punkte zu sprechen:
• Konkrete Selbstmordabsichten
• Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit
• Einen fehlenden Lebenssinn
• Das Gefühl, anderen nur eine Last zu sein
• Das Gefühl, keinen Ausweg zu haben
• Unerträgliche Schmerzen

Verhaltensmuster als Warnzeichen


Verhaltensweisen, die besonders in Verbindung mit einem schmerzlichen Ereignis, einem
Trauerfall oder einer einschneidenden Lebensveränderung auf ein erhöhtes Selbstmordrisiko
hindeuten können:
• Erhöhter Alkohol- oder Drogenkonsum
• Die Suche nach möglichen Selbstmordmethoden, so z. B. im Internet
• Der Rückzug aus bisherigen Aktivitäten
• Der Rückzug von Familie und Freunden
• Übermäßiges oder unzureichendes Schlafpensum
• Abschiedsgesten gegenüber anderen Menschen
• Das Verschenken von Besitztümern
• Aggressionen
• Erschöpfung

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Stimmungsschwankungen als Warnzeichen
Selbstmordgefährdete leiden häufig unter einem oder mehreren der folgenden Gemütszustände:
• Depressionen
• Angstzustände
• Gleichgültigkeit
• Reizbarkeit
• Ein Gefühl der Wertlosigkeit/Scham
• Unruhe/Wut
• Erleichterung/plötzliche Verbesserung

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