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Klaus Mucha2
Abstract
Der Tag hatte schon immer 24 Stunden. Und acht Stunden sind immer noch kein Tag.
Es geht nicht um Zeit, sondern um Entscheidungsfreiheit und um soziale Gerechtigkeit.
Freiheit, selbst-bewusst zu entscheiden, was ich außerhalb von Arbeit und Schlaf mache,
darum geht es.
Und es geht im Beziehungskontext darum, diese Freiheit der mir nahe Stehenden nicht einzu-
schränken, sondern solidarisch, gerecht, kooperativ Zeit zu geben.
Zeit ist nur die symptomatische Oberflächlichkeit.
Grundlegend ist das Bewusstsein füreinander und für sich selbst.
In dem Workshop würde ich gerne über Erfahrungen ins Gespräch kommen aus Beratung und
Psychotherapie mit Menschen (egal welchen Geschlechts) und auch aus persönlichem Erleben.
Ausgangslage
Fact ist: Der Tag hat immer noch 24 Stunden.
Einerseits immer mehr „freie“ Zeit, jedenfalls keine Arbeitszeit
Fact ist: Der Arbeitstag nimmt nicht den ganzen Tag in Anspruch. Arbeitszeitverkürzung ist von
Gewerkschaften erkämpft worden. „Samstags gehört Vati mir!“ DGB 1956. Aktuell fordert die
IG-Metall die 32-Stunden-Woche. (Fassbinder müsste also heute formulieren: „Sechs Stunden
sind kein Tag“.)
Andererseits gibt es für viele Menschen scheinbar immer mehr „Zeit“-Probleme.
Diesen Widerspruch sollten wir hinterfragen!
Lösungen?
Zeitpolitik ist das eine Lösung?
Zeitmanagement ...
Wenn wir quantitativ an der Oberfläche kratzen und nur die Spitze des Eisbergs fixieren,
werden wir scheitern!
Analysieren wir, wie das Gefühl des Zeitmangels entsteht, werden tiefgründigere Aspekte
sichtbar:
Welches sind denn meine Wünsche in einer Paarbeziehung?
Welche Freiheiten brauche ich zum Leben?
Welche Vorstellungen habe ich von einer Paarbeziehung hinsichtlich Gleichberechti-
gung, Gerechtigkeit, Geben und Nehmen?
Welche Prioritäten setze ich in meinem Leben, meiner Partnerschaft?
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Workshop auf dem 9. Netzwerktreffen Männerberatung zum Thema „Zeitpolitik und Sorgearbeit im Kontext
von Männerberatung“ des Bundesforums Männer im IG-Metall-Haus Berlin-Kreuzberg am 15.11.2023
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Dr. Mucha arbeitet als Diplom-Psychologe in Berlin und bundesweit in Beratung, Psychotherapie und
Hochschule. Kontakt Dr.Mucha@snafu.de
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Bewusstes Klären seines/ihres Lebenssinns und Erkennen des eigenen Lebenswegs, könnte
befreien von gesellschaftlichen Normvorgaben und selbstinszeniertem Zeitdruck bzw. könnte
auf den Weg des Bewusstseins füreinander führen!
Zeit spielt keine Rolle, sondern Bewusstsein teilt Zeit, gibt Zeit. Ja, schafft Zeit!
Erfahrungen aus Beratung und Therapie mit Männern und Frauen und persönlichem Leben.
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(Lebens-) Sinn
beruflicher Sinn
Tätigkeitsmotiv
Tätigkeit
Handlungsziele
Handlungen
beobachtbare Verhaltens-Ebene
Zum Weiterlesen
Mucha 2009 Chancen für Männergesundheit im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
durch Gender-Mainstreaming? Tübingen: Netzwerk Männergesundheit. Newsletter
29.
Mucha 2019 Chancen für Männergesundheit. Plädoyer für eine gendersensible Gestaltung des
Betrieblichen Gesundheitsmanagements. http://psyche-und-
arbeit.de/?page_id=8321
Mucha 2020 Männer, Arbeit und Gesundheit im Spannungsfeld von Beruf, Partner*innen-
Beziehung und Vaterschaft. In Sonntag, H., Tews, H., Lasch, M. et al. 2020 Geschichte,
Kultur und Philosophie. Essays und Beiträge zu Ethik, Politik, Literatur, Ökologie und
Psychologie. Norderstedt: BoD. S. 199-213. ISBN 9783752645323.
Mucha 2020 Männer und Gesundheit. Zeitschrift „Rund & eckig“ (Hg.: KBS – Psychosoziale
Kontakt- und Beratungsstellen e.V. Berlin), 11. Ausgabe: 1/2020. S. 23-25.
http://psyche-undarbeit.de/?page_id=8321 (dort eingebetteter Link zu „Rund &
eckig“)
Mucha 2020 Rezension von Peichl 2015 Destruktive Paarbeziehungen. Das Trauma intimer
Gewalt. Stuttgart: Klett-Cotta. https://www.psydemy.de/destruktive-
paarbeziehungen-das-trauma-intimer-gewalt-jochen-peichl-klett-cotta-rezension/
Mucha 2023 Gewalt. Anthologie psychologischer, philosophischer und politscher Texte.
London: OmniScriptum / TrainerVerlag. ISBN 978-620-0-77058-5
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