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Inhalt
2. Geschichtliche Entwicklung
3. Zentrale Konzepte
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1. Was ist Existenzanalyse und Logotherapie
Was ist Existenzanalyse und Logotherapie
MEINE WAHL
Erich Fried
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Was ist Existenzanalyse und Logotherapie
Existenz Analyse
existere (lat.): ins analysein
Leben treten, (griech:lysis):
hervortreten, auflösen,
entstehen, werden, trennen,
zum Vorschein untersuchen
kommen
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Was ist Existenzanalyse und Logotherapie
Existenzanalyse
...Erhellen der Bedingungen und
Möglichkeiten, um „in`s Leben zu
treten“, zu existieren
Ziel : das Erkennen, Erfühlen und
Praktizieren dessen, was ein Mensch als
lebenswert ansieht -= (Sinn)erfülltes
Leben
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Was ist Existenzanalyse und Logotherapie
Existenzanalyse Logotherapie
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Was ist Existenzanalyse und Logotherapie
EA
Existenzanalyse: Psychotherapie
LT
Logotherapie: Beratung
2. Geschichte und Entwicklung
Entwicklung der EA - Philosoph. Wurzeln
Phänomenologie:
Hussel: „Wesensschau“ (zurück zur Sache selbst)
Scheler: „Werteschau“ (Wert ist keine Norm)
Existenzphilosophie:
Kirkegaard, Pascal, Sartre
Heidegger: Menschsein heißt In-der-Welt-sein (SEIN steht im
Zentrum; Seinsverfasstheit des Menschen), Geworfensein,
Ausgesetzt-sein, Angst
Jaspers: Mensch-Sein ist entscheidendes Sein, das nicht
schlechthin ist, sondern erst noch entscheidet, was es ist;
Dasein = mögliche Existenz
Begegnungsphilosophie:Buber: Mensch-Sein heißt angesprochen
zu sein und zu antworten; Sinn ereignet sich im Dialog
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Viktor E. Frankl 1905 - 1997
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Frankl: Trotzmacht des Geistes
Worauf es ankommt, ist
nämlich tatsächlich nicht die
Angst oder
was für Gefühle immer wir
gerade haben mögen,
vielmehr einzig und allein,
wie wir zu ihnen Stellung
nehmen, also unsere
Einstellung (Der Mensch vor
der Frage nach dem Sinn)
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V. Frankl
V.E. FRANKL (1950 bis 1997)
Korrespondenz mit S. FREUD
Veröffentlichung seiner ersten wiss. Arbeit durch FREUD („Zur
mimischen Bejahung und Verneinung“ 1924; int. Zeitschr. für
PA)
Absicht, Lehranalyse bei Paul Federn
Zwei Gründe hielten ihn ab: die pa. Abstinenz (die
menschliche Begegnung verhindert) und die
Selbstverständlichkeit, hinter allen unanalysierten Vorgängen
Pathologien zu vermuten („Was ist Ihre Neurose, Hr. Frankl?“)
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Frankl: Gegen den psychologischer „Reduktionismus“
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V. Frankl: Ärztliche Seelsorge
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Frankl: Trotzdem Ja zum Leben sagen
1938 Anschluss....
“Ärztliche Seelsorge“
(als Quintessenz
seiner Logotherapie)
KZ: „Wer ein Wozu
im Leben hat,
erträgt fast jedes
Wie“ (Nietzsche)
und „Trotzdem Ja
zum Leben sagen“
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Frankl
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Gesellschaft für Logotherapie und
Existenzanalyse (GLE)
1985 / 86 Gründung der GLE unter der
Ehrenpräsidentschaft Frankls
Die Weiterentwicklung (v.a. durch A. LÄNGLE) zur
psychotherapeutischen Methode führte zum Bruch
1991 Zurücklegung des Ehrenvorsitzes
Anstoß v.a. an:
Vertiefung der Motivationstheorie
Erweiterung des Personenkonzepts (PEA)
Einführung der Biographischen Analyse
Selbsterfahrung für Auszubildende
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Gesellschaft für Logotherapie und
Existenzanalyse (GLE)
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GLE: Internationale Forschung, Lehre,
Berufspolitsche Arbeit
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GLE: Ehrenpräsidentin, Vorsitzende, eh. st.Vorsitzende
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3. Anthropologie und wichtige Konzepte
Die Person
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Der Wille zum Sinn
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Das Menschenbild
Psychische Dimension
(Triebe, Persönlichkeits-
eigenschaften, Stimmungen)
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Das Menschenbild
Sinn
Lust
körperliche
Bedürfnisse
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Das Menschenbild
Pflicht Glücksgefühl
Opfer
angenehm unangenehm
Verzweiflung Rausch
Sucht
sinnlos / falsch / schlecht
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Frankl: „Hauptstraßen zum Sinn“
Erlebniswerte
Erleben von etwas Wertvollem
(insbesondere von Beziehungen)
Schöpferische Werte
Schaffen von Wertvollem (z.B. in der
Arbeit)
Einstellungswerte
Einstehen für die innersten
Überzeugungen und Einstellen zu
Unabänderlichem
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Existenziell leben heißt
im Dialog sein
Martin Heidegger: Menschsein ist „In-
der-Weltsein“ - wir sind ständig in
Beziehung und im Austausch,
„weltoffen“.
Paul Watzlawick: Wir können nicht nicht
kommunizieren: Leben ist ständiger
„leiblicher“, „ganzheitlicher“ Dialog
(unbewusst, bewusst)
Das Gehirn (social brain) – ein
Beziehungsorgan (Thomas Fuchs)
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Existenziell leben heißt: im Dialog sein
An-sprechend
Situation
Wir Person
Generatives Feld
Du Ant-wortend Ich (mit mir)
Interpersonales
Feld
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Phänomenologie
Offenheit
Gelassenheit
Achtsamkeit
Selbsttranszendenz
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Phänomenologie
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Phänomenologie - Verstehen
das Wesen wird sichtbar – Evidenzgefühl
Verstehen unterscheidet sich vom Erklären
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Phänomenologie - „Wesens-Schau“
Das Wesen eines Menschen zeigt sich im
therapeutischen Gespräch:
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Kernstücke der existenzanalytischen
Therapie (zentrale Konzepte)
Strukturmodell:
vier Grundmotivationen
Sinnfindung
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Sinnfindung
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Sinnfindung
mit innerer Ich kann mein
Zustimmung leben Leben/ die Welt
annehmen
Ich kann
mich zuwenden,
Ich mag ...so leben
berühren lassen
Ich darf
Ich will es/sie
wertschätzen
mich darauf
einlassen
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Sinnfindung - Existenzanalyse
4. sinnvoll handeln
(Engagement, Hingabe
und Selbstverwirklichung)
Offenheit für Sinnzusammenhang,
Entwicklung, das größere Ganze
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Die erste Grundmotivation:
Sein-Können
4. sinnvoll handeln
(Engagement, Hingabe
und Selbstverwirklichung)
Offenheit für Sinnzusammenhang
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Die erste Grundmotivation: Sein-Können
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Die erste Grundmotivation:Sein-Können
Annehmen
Etwas anderes im eigenen Lebensraum (da)sein zu
lassen, ist nur möglich, wenn das eigene Dasein nicht in
Gefahr gerät.
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Die erste Grundmotivation: Sein-Können
Schutz
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Die erste Grundmotivation: Sein-Können
Halt
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Die erste Grundmotivation: Sein-Können
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Die erste Grundmotivation: Sein-Können
Vertrauen
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Die erste Grundmotivation: Sein-Können
Psychodynamische Schutzreaktionen
(Copingsstrategien):
Vermeidungsverhalten, Flucht
Auflehnung, Ankämpfen
Aggression, die auf Vernichtung der Bedrohung zielt
(Hass: sein / nicht-sein)
Gelähmtsein, Schweigen, Verleugnen, Stupor
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Die erste Grundmotivation: Sein-Können
Dasein-können
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Die zweite Grundmotivation:
Leben mögen
4. sinnvoll handeln
(Engagement, Hingabe
und Selbstverwirklichung)
Offenheit für Sinnzusammenhang
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
Es ist nicht für jeden Menschen
selbstverständlich, gerne am Leben
zu sein - v.a. Belastungen und Leid,
aber auch ein durch Gewöhnung lau
gewordener Alltag oder
Unachtsamkeit in der
Lebensführung...nehmen
Lebensfreude, sodass das Leben-
Mögen seine vitale Kraft verliert
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
Zu-Wendung
ist mehr, als etwas „sein zu lassen“
eine „Wendung“, die man sich gibt, um ganz bei
etwas oder jemandem zu sein - emotionale
Aufmerksamkeitsfokussierung“
Entscheidung der Person... mit ihrem Leben in dieser
Zeit dabei zu sein, sich zu beteiligen und bereit zu
sein, sich berühren zu lassen
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
Zu-Wendung
Voraussetzungen, um Zuwendung
geben (und aushalten) zu können:
• Beziehung
• Zeit
• Nähe
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
Beziehung
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
Zeit
Zeit für etwas zu haben, heißt „zugewandt sein“
(Hektik verhindert Zuwendung)
Existentielles (erfülltes) Leben findet nur dort statt,
wo man etwas so Kostbares wie die eigene
Lebenszeit investiert
Zuwendung - „gelebte Zeit“ - bringt Fülle ins Leben,
deckt die existentielle Wichtigkeit auf, die es jem. hat
eine emotionale Schwingung zum Inhalt der
Zuwendung kann auftreten - durch das Verweilen
wird den Gefühlen Raum verschafft
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
Nähe
Zuwendung bedeutet auch, Nähe aufzunehmen.
Berührtwerden, wodurch Gefühle geweckt werden -
angenehm, kraftvoll, lustvoll oder schmerzlich,
belastend, ängstigend
Distanz “erspart“ einem Gefühle (z.B. psychisches
Leid) bzw. enthält sie einem vor (z.B. Liebesgefühle,
Freude): man bleibt „kalt“ und unberührt
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
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Die zweite Grundmotivation: Leben mögen
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Die zweite Grundmotivation: Leben-Mögen
Leben-mögen
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Die dritte Grundmotivation:
Selbstsein Dürfen
Grundfrage der Person: Ich bin ich –
darf ich so sein?
Individualität, die gleichzeitig auf
die Gemeinschaft angewiesen ist
Ebene der Identifikation
Selbstfindung
Ethik
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An-sehen
4. sinnvoll handeln
(Engagement, Hingabe
und Selbstverwirklichung)
Offenheit für Sinnzusammenhang
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein dürfen
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein dürfen
Beachtung
Gerechtigkeit
Wertschätzung
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein dürfen
Be-Achtung
Sich selbst kennen und behaupten zu können beginnt
mit Beachtung durch andere, an die sich die
Beachtung durch sich selbst anschließt
Die Person lernt besser, Rücksicht auf sich zu
nehmen, sich im Blick zu haben, sich nicht unbedacht
zu übergehen - entwickelt ein Selbstbild (PSt: oft
diffus)
Beginnt sich mehr auf die anderen abzustimmen
(„Über-Ich“; „Öffentliches Ich“)
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein dürfen
Gerechtigkeit
Um sich selbst finden zu können bedarf es einer
gerechten Behandlung durch andere, die dann durch
sich selbst fortgeführt wird
man entwickelt ein Gefühl für sich und für sein
Wesen - das Echte kann gespürt werden - Grundlage
für Authentizität
Ebenso wird das Gespür für das Echte im anderen
entwickelt
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-
Dürfen
Gewissen
Resonanzfähigkeit mit seinem eigenen
Wesen: sich so mit seinem Wesen in
Verbindung zu fühlen, gibt der Person
Festigkeit
Gespür für das Richtige in einer
Situation, das was sich in Richtung gut
entwickelt (intuitiv vorausahnend)
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-Dürfen
Wertschätzung
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-Dürfen
Person
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-Dürfen
Person
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-Dürfen
„Sich anvertraut sein“:
Ich bin mir anvertraut. Ich als Person (das Dynamische,
Aufbrechende, Sprechende) bin mir als Entscheidendem (dem
Feststellenden, Handelnden) in die Hand gegeben.
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-Dürfen
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-Dürfen
Oder zur narzisstischen
Kompensation: Nicht
verwechseln:
Selbstachtung und
Egomanie
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-Dürfen
Copingstrategien
auf-Distanz-gehen: witzeln; schnippisch,
formalistisch, überheblich sein
umtriebig, rastlos, überaktiv sein: Funktionieren,
Bestrafen, dem-Angreifer-Recht-geben,
Besserwisserei, sich-rechtfertigen
unduldsame, aufbrausende, trotzige Aggression
beleidigt-sein, gekränkt-sein, Lähmung, Verbitterung,
Spaltung, Dissoziation
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Die dritte Grundmotivation: Selbstsein-Dürfen
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Übersicht zur 3. Grundmotivation
Selbstsein-dürfen
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Die vierte Grundmotivation:
Sinnvolles wollen
Ich bin da – wofür soll ich da sein?
Wofür ist mein Leben gut?
Wenn ich da sein kann, das Leben
mag und mich selbst darin finden
kann, dann braucht es zu Erfüllung
noch: Erkennen dessen, worum es
im Leben gehen soll
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Die vierte Grundmotivation: Sinnvolles wollen
4. sinnvoll handeln
(Engagement, Hingabe
und Selbstverwirklichung)
Offenheit für Sinnzusammenhang
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Die vierte Grundmotivation:
Sinnvolles wollen
Vergänglichkeit des Daseins - es
bleibt nicht ewig Zeit, das Leben
findet nicht in einem beliebigen
Gefüge statt
Dies fordert Stellungnahme: Was ist
heute zu tun? Was fordert der Tag?
Für wen oder was will ich mich
einsetzen?
Frage nach dem „Sollen“: was soll
aufgegriffen werden? Was soll
gelebt werden?
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Die vierte Grundmotivation: Sinnvolles wollen
Tätigkeitsfeld
Strukturzusammenhang
Wert in der Zukunft
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Die vierte Grundmotivation: Sinnvolles wollen
Tätigkeitsfeld
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Die vierte Grundmotivation: Sinnvolles Wollen
Strukturzusammenhang
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Die vierte Grundmotivation: Sinnvolles Wollen
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Die vierte Grundmotivation: Sinnvolles
Wollen
Störungen
Fehlen die Voraussetzungen entsteht:
Leere, Lebensfrustration,
„Verzweiflung (Suizidalität!)
Suchtpotential
„Existentielles Vakuum“ (FRANKL) -
ein abgründiges, anhaltendes Gefühl
von Sinnlosigkeit und Langeweile mit
der Folge von Interesselosigkeit und
Apathie
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Die vierte Grundmotivation: Sinnvolles Wollen
Copings
Provisorische Lebenshaltung: man lebt vorläufig, nicht
entschieden, „auf Widerruf“ ohne echtes Engagement
Aufschieben, „Dienst nach Vorschrift“, provozieren,
übertreiben, sich aus allem ein Spiel machen; Streben nach
Lust oder Macht
spielerische Aggression: mutwilliges Zerstören
Hoffnungslosigkeit, völliger Selbstbetäubung (Drogen!),
nihilistische Passivität
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Die vierte Grundmotivation: Sinnvolles Wollen
Sinnvolles-wollen
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Psychopathologisch
Fundament Störungsbereich
Dasein-Können Angst(störung): fehlender
Raum, Halt, Schutz
Wertsein-Mögen Depression (fehlendes
Angenommensein, mangelnde
Wertfühlung
EXISTENZ
= WOLLEN
4. Offensein für
SINN-zusammenha
2. Wert des •situativ
LEBENS fühlen •grundsätzlich
1. Raum, Halt,
Schutz in der 3. PERSON=
WELT haben, um Selbstsein dürfen:
sein zu können Authentizität spüren
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„Stimmt“ das Fundament (können, mögen,
dürfen), kann der Mensch tun, was er will
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Sinnan = reisen: gute Reise durchs Studienjahr
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