AGFW-REGELWERK

AGFW-Arbeitsblatt FW 201

Ordnungsgemäße Vorbereitung zur

Nacheichung von Wärmezählern und
Wärmezähler-Teilgeräten
Proper preparation for the subsequent verification of heat
meters and heat meters subassemblies

September 2009

Ersatz für Ausgabe Oktober 2006

Eine gemeinsame Ausarbeitung mit dem Arbeitsausschuss Wärme-

zähler der Vollversammlung für das Eichwesen der PTB.

AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.

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-2- AGFW-Regelwerk: FW_201_A_0909

Inhalt 5.5.3 Reinigung .......................................9
5.5.4 Austausch von Reparaturteilen ......9
Seite 5.5.5 Montage/Funktionsprüfung.............9
1 Geltungsbereich .......................... 4 6 Technische Regeln und
2 Begriffe ......................................... 4 Normen..........................................9
3 Allgemeine Bemerkungen........... 5
3.1 Umweltschutz ................................ 5
3.2 Qualitätsanforderungen ................. 5
4 Voraussetzungen für eine
Instandhaltung ............................. 5
4.1 Anforderungen an Personal,
Räumlichkeiten und Ausstattung ... 5
4.2 Anforderungen an Reparaturteile .. 5
4.3 Anforderungen an Hersteller-
unterlagen...................................... 6
4.3.1 Dokumentation............................... 6
4.3.2 Spezifische Dokumentation für
Wärmezähler-Teilgeräte ................ 6
4.4 Anforderung an Prüfhilfsmittel ....... 6
5 Vorgaben für die
Instandhaltung von
Wärmezählern .............................. 6
5.1 Anlieferungszustand ...................... 7
5.2 Inspektion und Wartung mecha-
nischer Durchflusssensoren .......... 7
5.2.1 Demontage .................................... 7
5.2.2 Reinigung....................................... 7
5.2.3 Begutachtung................................. 7
5.2.4 Austausch von Reparaturteilen...... 7
5.2.5 Montage/Funktionsprüfung ............ 7
5.3 Inspektion und Wartung stati-
scher Durchflusssensoren ............. 7
5.3.1 Demontage .................................... 7
5.3.2 Reinigung....................................... 7
5.3.3 Begutachtung................................. 8
5.3.4 Montage/Funktionsprüfung ............ 8
5.4 Inspektion und Wartung elektri-
scher Wärmezähler-Teilgeräte ...... 8
5.4.1 Reinigung....................................... 8
5.4.2 Begutachtung................................. 8
5.4.3 Austausch von Reparaturteilen...... 8
5.4.4 Montage/Funktionsprüfung ............ 8
5.5 Grundlegende Anforderungen an
die Instandhaltung elektroni-
scher Wärmezähler-Teilgeräte ...... 9
5.5.1 Demontage .................................... 9
5.5.2 Begutachtung................................. 9

AGFW-Regelwerk: FW_201_A_0909 -3-

1 Geltungsbereich
Dieses Arbeitsblatt gilt für die Instandhaltung
von Wärmezählern bzw. Wärmezähler-Teilge-
räten, die durch fachgerechte Instandhal-
tungsmaßnahmen für eine Eichung vorbereitet
werden.
Die im Weiteren genannten Zulassungen (Zu-
lassungsschein) schließen die Entwurfs- u.
Baumusterprüfbescheinigungen nach MID
sinngemäß ein.
Das Arbeitsblatt dient dem Verwender von
Wärmezählern zur Orientierung und den In-
standhaltungsbetrieben als Grundlage und
Mindestanforderung zur Instandhaltung. Für
Hersteller von Wärmezählern werden hier die
Anforderungen an die Instandhaltung ihrer
Geräte sowie deren Reparaturteile und die
notwendigen Dokumentationsunterlagen auf-
geführt. Es wird empfohlen, den Inhalt dieses
Arbeitsblattes in die vertragliche Regelung bei
der Bestellung neuer Geräte mit aufzuneh-
men.
2 Begriffe
Instandhaltung
Kombination aller technischen und adminis-
trativen Maßnahmen zur Erhaltung des funk-
tionsfähigen Zustandes eines Wärmezählers
bzw. eines Wärmezähler-Teilgerätes.
Inspektion
Maßnahmen zur Feststellung und Beurteilung
des Ist-Zustandes von technischen Kompo-
nenten eines Systems. Diese Maßnahmen
beinhalten:
– Erstellen eines Planes zur Feststellung
des Ist-Zustandes, der für die spezifi-
schen Belange des jeweiligen Betriebes
oder der betrieblichen Anlage abgestellt ist
und hierfür verbindlich gilt. (Inspektionsan-
leitung siehe DIN 31052). Dieser Plan soll
u. a. Angaben über Ort, Termin, Methode,
Geräte und Maßnahmen enthalten.
– Vorbereitung der Durchführung
– Durchführung, vorwiegend die quantitati-
ve Ermittlung bestimmter Größen
– Vorlage des Ergebnisses der Ist-
Zustandsfeststellung
-4- AGFW-Regelwerk: FW_201_A_0909
– Auswertung der Ergebnisse zur Beurtei-
lung des Ist-Zustandes
– Ableitung der notwendigen Konsequen-
zen aufgrund der Beurteilung.
Wartung
Maßnahmen zur Bewahrung des Sollzu-
standes von technischen Komponenten eines
Systems.
Diese Maßnahmen beinhalten:
– Erstellen eines Wartungsplanes, der auf
die spezifischen Belange des jeweiligen
Betriebes oder der betrieblichen Anlage
abgestimmt ist und hierfür verbindlich gilt
(Wartungsanleitung siehe DIN 31052)
– Vorbereitung der Durchführung
– Durchführung
– Rückmeldung
Instandsetzung
Maßnahmen zur Wiederherstellung des Soll-
zustandes von technischen Mitteln eines
Systems. Diese Maßnahmen beinhalten:
– Auftrag, Auftragsdokumentation und Ana-
lyse des Auftragsinhaltes
– Planung im Sinne des Aufzeigens und
Bewertens alternativer Lösungen unter
Berücksichtigung betrieblicher Forderun-
gen
– Entscheidung für eine Lösung
– Vorbereitung der Durchführung, bein-
haltend Kalkulation, Terminplanung, Ab-
stimmung, Bereitstellung von Personal,
Mitteln und Material, Erstellung von Ar-
beitsplänen
– Vorwegmaßnahmen wie Arbeitsplatz-
ausrüstung, Schutz- und Sicherheitsein-
richtungen usw.
– Überprüfung der Vorbereitung und der
Vorwegmaßnahmen einschließlich der
Freigabe zur Durchführung
– Durchführung
– Funktionsprüfung und Abnahme
– Fertigmeldung
– Auswertung einschließlich Dokumen-
tation, Kostenaufschreibung, Aufzeigen
 und gegebenenfalls Einführen von Verbes-
serungen.
Messbeständigkeit
Ein Wärmezähler gilt als messbeständig,
wenn sein Messfehler über die Einsatzdauer
ausreichend konstant bleibt.
Messrichtigkeit
Die Messrichtigkeit eines Wärmezählers ist
gegeben, wenn die zulässigen Fehlergrenzen
eingehalten werden.
Reparaturteile
Unter Reparaturteilen sind die für die Instand-
haltung benötigten Ersatz- und Verschleißteile
zu verstehen.
3 Allgemeine Bemerkungen
3.1 Umweltschutz
Ein Ziel der Entwicklung und Herstellung von
Erzeugnissen bzw. Produkten sollte es sein,
dass bei deren Herstellung und Gebrauch das
Entstehen von Abfällen vermieden bzw. ver-
mindert wird. Die Produktverantwortung eines
Herstellers umfasst insbesondere die Entwick-
lung, Herstellung und das Inverkehrbringen
von Erzeugnissen, die mehrfach verwendbar,
technisch langlebig und nach Gebrauch zur
ordnungsgemäßen und schadlosen Verwer-
tung bzw. umweltverträglichen Beseitigung
geeignet sind. So kann durch instand setzbare
Wärmezähler die Belastung der Umwelt ge-
mindert werden.
3.2 Qualitätsanforderungen
Durch die ordnungsgemäße Instandhaltung ist
der Wärmezähler hinsichtlich Messrichtigkeit
und Messbeständigkeit einem Neugerät
gleichwertig. Eine entsprechende Instandhal-
tung ist nur durchführbar, wenn das Produkt-
design bereits entsprechende reparatur-
freundliche Merkmale aufweist (z. B. leichte
Zerlegbarkeit). Hierauf ist bei der Präqualifika-
tion und Erstbeschaffung der Geräte zu ach-
ten.
Die während der Instandhaltung gewonnenen
Erkenntnisse über Fehlerursachen, Fehler-
häufigkeit etc. müssen, um systematische
AGFW-Regelwerk: FW_201_A_0909
Fehlerursachen zu verdeutlichen, statistisch
ausgewertet werden.
Instandgesetzte Wärmezähler/Teilgeräte müs-
sen gemäß Anforderungen der EU die gleiche
Messbeständigkeit wie fabrikneue Geräte auf-
weisen.
4 Voraussetzungen für eine In-
standhaltung
4.1 Anforderungen an Personal,
Räumlichkeiten und Ausstattung
Um dem erforderlichen Qualitätsanspruch
gerecht zu werden, darf die Instandhaltung als
Vorbereitung zur Eichung nur von hierfür aus-
gebildetem Personal vorgenommen werden.
Die Werkstätten müssen mit den notwendigen
Ausstattungen versehen sein, die für die
Durchführung der entsprechenden Maßnah-
men von z. B. der Temperaturführung, Be-
leuchtung und Reinlichkeit her geeignet sind.
Die technische Ausrüstung der Werkstätten
muss den instand zu setzenden Messgeräten
angepasst sein.
4.2 Anforderungen an Reparaturteile
Zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen
Instandhaltungsbetriebes ist darauf zu achten,
dass die erforderlichen Reparaturteile für eine
ausreichende Zeit zur Verfügung stehen. Eine
ordnungsgemäße Instandhaltung liegt nur
dann vor, wenn die verwendeten Reparaturtei-
le den Originalteilen entsprechen, die in den
eingereichten Mustern für die Bauartprüfung
verwendet wurden. Technische Verbesse-
rungen, die sich durch Umrüstung auch für
ältere Geräte übernehmen lassen, dürfen nur
installiert werden, wenn diese Änderungen
von einer zulassenden Stelle (z.B. PTB) aner-
kannt worden sind.
Der Hersteller muss bei Lieferungen von Re-
paraturteilen eine Konformitätsbescheinigung
beifügen, aus der eine Übereinstimmung mit
den in der Zulassung aufgeführten Teilen zu
ersehen ist - Zeugnis 3.1 nach DIN EN 10204.
Reparaturteile sind nach Einstellung der
Fertigung eines Messgerätetyps mindes-
tens für zwei weitere Eichperioden vorzu-
halten. Sollte der Hersteller beabsichtigen,
die Lieferung von Reparaturteilen vor Ablauf
-5-
der zweiten Eichperiode einzustellen, muss
dies den Kunden und Reparaturbetrieben
rechtzeitig (mindestens sechs Monate vorher)
mitgeteilt werden, damit eine Schlussein-
deckung möglich ist. Sollten elektronische
Bauteile nicht mehr im Original verfügbar sein,
so ist die Lieferung äquivalenter Teile sicher-
zustellen.
4.3 Anforderungen an Hersteller-
unterlagen
4.3.1 Dokumentation
Die Herstellerunterlagen zur Instandhaltung
sind vom Hersteller ständig zu aktualisieren
und müssen mindestens enthalten:
– Zulassungsschein, Baumusterbescheini-
gung bei nicht deutscher Version in einer
deutschen Übersetzung, inklusive aller
Nachträge
– Technische Daten des Wärmezählers oder
der Wärmezähler-Teilgeräte
– Anforderungen an die Netzversorgung
(Spannung, Frequenz)
– Anforderungen an die Batterieversorgung
(Batteriespannung, Lebensdauer, Typ)
– Anweisung zur Fehlerdiagnose
– Wartungsanweisung (Demontage und Zu-
sammenbau) und eine typenspezifische In-
standsetzungsanweisung (optimalerweise
ergänzt durch ein rechnergestütztes Diag-
noseverfahren) gemäß Kapitel 4.4
– Explosionszeichnung
– Stücklisten, gekennzeichnet nach Repara-
turteilen
– Spezialwerkzeuge
– Einbauanweisungen
– Skizze der Stempelstellen
– Hinweise zur Inbetriebnahme und Bedie-
nungsanleitung
– Prüfausgänge, Hinweise über ihre Funktion
sowie ihre Beziehungen zu den Messgrö-
ßen
– Prüf- und Justieranweisungen für die Ei-
chung mit Angabe von Mess- und Ab-
gleichpunkten (Testsignale)
-6- AGFW-Regelwerk: FW_201_A_0909
– Beschreibung aller lieferbaren Optionskar-
ten und Einfluss derselben auf die Batterie-
lebensdauer
– Angabe, ob der Durchflusssensor im Vor-
lauf oder Rücklauf einzubauen ist
4.3.2 Spezifische Dokumentation für
Wärmezähler-Teilgeräte
Der Lieferant muss den Reparaturbetrieben
von Wärmezählern Datenblätter zur Verfü-
gung stellen, die mindestens Informationen zu
den im AGFW-Arbeitsblatt FW 207 „Anforde-
rungen der AGFW an Wärmezähler“ be-
schriebenen Kenngrößen für die Wärme-
zähler-Teilgeräte enthalten. Darüber hinaus-
gehende, für die Reparatur notwendige Unter-
lagen können sich aus dem Reparaturbetrieb
ergeben und sind auf Anfrage ebenfalls zur
Verfügung zu stellen.
4.4 Anforderung an Prüfhilfsmittel
Für Kalibrierung und Justierung mittels NOWA
müssen Adapter bzw. Anschlussgarnituren
und folgende Komponenten für die Software
geliefert werden:
1) Nowa.exe (ausführbare Datei)
2) Abgleichdatei
3) Prüfdatei
4) Parametrierdatei
5) Textdatei (Hilfedatei)
Änderungen an der Software sind eindeutig
durch eine Änderung der Versionsnummer zu
kennzeichnen und müssen abwärts kompati-
bel sein.
5 Vorgaben für die Instand-
haltung von Wärmezählern
Im Folgenden werden die Wärmezähler nach
Funktionsgruppen unterschieden; es werden
die Abläufe entsprechend differenziert be-
trachtet:
– hydraulische Wärmezähler-Teilgeräte
(mechanische Durchflusssensoren, stati-
sche Durchflusssensoren)
– elektrische Wärmezähler-Teilgeräte (Re-
chenwerk, Reedschalter und Temperatur-
fühler)
– elektronische Wärmezähler-Teilgeräte
Für die Wahl des Instandsetzungsverfahrens
sind z. B. die betriebs- und wasserchemischen
Parameter zu berücksichtigen, denen das
Messgerät ausgesetzt war. Die von der PTB
in der Technischen Regel (TR) K 7.1 vorge-
schriebenen Aufarbeitungskriterien spiegeln
sich in den folgenden Ausführungen wieder.
5.1 Anlieferungszustand
Wärmezähler sind empfindliche Messgeräte
und müssen daher sorgfältig behandelt und in
geeigneter Weise transportiert werden.
Vor Beginn der Instandhaltung ist der äußere
Zustand der Wärmezähler zu prüfen, um unter
Umständen Manipulationen, wie z. B. Bohrun-
gen oder Plombenbeschädigungen, zu erken-
nen.
Bei der Beschädigung, die einen unbefugten
Eingriff oder eine Beeinflussung der Anzeige
vermuten lässt, ist es ratsam, vor der Instand-
haltung eine Prüfung gemäß einer Befundprü-
fung durchzuführen (vgl. § 32 EO).
Der Instandhaltung sollte, wenn erforderlich,
eine Grobreinigung vorausgehen, die aber
räumlich getrennt von der weiterführenden
Instandhaltung durchgeführt werden sollte.
5.2 Inspektion und Wartung mecha-
nischer Durchflusssensoren
5.2.1 Demontage
Die mechanischen Durchflusssensoren sind
zu öffnen, so dass z. B. Gehäuse, Zählwerk,
Werkbecher, Flügelrad und Flügelradbecher
einzeln auf Beschädigungen und Verschleiß
kontrolliert werden können.
5.2.2 Reinigung
Alle wieder verwendbaren Teile sind zu reini-
gen. Auf die werkstoffspezifischen Eigen-
schaften ist zu achten. Gehäuse von Durch-
flusssensoren sind bei starken Verschmut-
zungen gegebenenfalls sandzustrahlen (bei
AGFW-Regelwerk: FW_201_A_0909
geeignetem Werkstoff) und anschließend bei
Bedarf wieder neu zu lackieren.
5.2.3 Begutachtung
Die zur Wiederverwendung vorgesehenen
Teile sind auf Unversehrtheit zu prüfen. Ge-
gebenenfalls sind optische oder ähnliche
Hilfsmittel zu verwenden.
5.2.4 Austausch von Reparaturteilen
Bei Rollenzählwerken oder anderen dem Ver-
schleiß unterliegender Komponenten kann
deren Austausch ratsam sein.
5.2.5 Montage/Funktionsprüfung
Die Durchflusssensoren sind unter Beachtung
der Herstellerangaben zusammenzubauen.
Sämtliche Dichtelemente sind durch neue zu
ersetzen.
Bei Reedschaltern ist es erforderlich, das si-
chere Schaltverhalten zu prüfen.
5.3 Inspektion und Wartung stati-
scher Durchflusssensoren
5.3.1 Demontage
Die Durchflusssensoren sind unter Beachtung
der Herstellerangaben ordnungsgemäß zu
öffnen.
5.3.2 Reinigung
Messwertbestimmende Komponenten der
statischen Durchflusssensoren sind soweit zu
öffnen, dass sie ordnungsgemäß gereinigt
werden können.
Signalerzeugende und signalempfangende
Bauelemente sowie die signalführenden
Messstrecken sind sach- und fachgerecht zu
reinigen.
Die Vorgaben des Herstellers bzw. der zu-
ständigen Behörden sind zu beachten.
Alternative, anerkannte Reinigungsverfahren
ohne Zerlegung (z. B. kombinierte Überhol-
und Druckspülverfahren) können für konkrete
Bauarten angewendet werden. Hierbei sind
folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
-7-
– rückverfolgbare Kenntnis der geeigneten
chemischen Zusammensetzung des Wär-
meträgermediums im betroffenen Fern-
wärmenetz
– schriftliche Zustimmung der zuständigen
Eichaufsichtsbehörde, auf Wunsch im Be-
nehmen mit der PTB – in Verbindung mit
dem jeweiligen Medium, der Bauart und
dem gewählten Verfahren
– eichamtliche Kontrolle der ordnungsgemä-
ßen Umsetzung
– Nachweis und Dokumentation der vorge-
nannten Punkte durch die ausführende
Stelle
5.3.3 Begutachtung
Die zur Wiederverwendung vorgesehenen
Teile sind auf Unversehrtheit zu kontrollieren.
Gegebenenfalls sind optische o. ä. Hilfsmittel
zu verwenden.
Der technische Zustand der elektrischen Kon-
taktierung an den Sensoren ist mindestens
einer Sichtprüfung zu unterziehen.
Elektronische Baugruppen müssen einer
Sichtprüfung auf Korrosion/Belagbildung un-
terzogen werden. Gegebenenfalls ist – ab-
hängig vom Korrosionsgrad – eine Reinigung
und Passivierung oder ein Gesamtaustausch
der Baugruppe erforderlich.
Abdichtende Metall- und Kunststofffolien sind
vor einer Sichtprüfung zu polieren. Dabei ist
auf mechanische Verletzungen, wie Riss-
bildung, Korrosionsvorgänge (Oberflächen-
korrosion, Punktkorrosion, Spannungsriss-
korrosion, etc.) zu achten.
5.3.4 Montage/Funktionsprüfung
Die Durchflusssensoren sind unter Beachtung
der Herstellerangaben zusammenzubauen.
Sämtliche dauerelastische Dichtungen (O-
Ringe etc.) sind bei der Wiedermontage ge-
gen neue Dichtungen aus Originalwerkstoff
auszutauschen.
Nach durchgeführter Reinigung und Montage
ist der Erfolg der Instandhaltungsmaßnahme
optisch und messtechnisch zu prüfen. Eine
messtechnische Prüfung muss sich auf ge-
-8- AGFW-Regelwerk: FW_201_A_0909
eignete Testsignale beziehen, die einen ver-
lässlichen Rückschluss auf den Zustand der
signalauswertenden Baugruppen des Mess-
gerätes zulassen.
5.4 Inspektion und Wartung elektri-
scher Wärmezähler-Teilgeräte
5.4.1 Reinigung
Elektrische Teilgeräte sind gegebenenfalls zu
reinigen (Fühlerkopf, Gewinde).
5.4.2 Begutachtung
Deformierte Temperatursensoren oder Tem-
peratursensoren mit beschädigten Anschluss-
kabeln sind in jedem Fall auszutauschen.
Die Platine des Rechenwerkes muss auf Ver-
unreinigungen/Belagbildungen geprüft wer-
den.
5.4.3 Austausch von Reparaturteilen
Beschädigte oder deformierte Klemman-
schlüsse und Anschlussschrauben sind zu
ersetzen.
Beschädigte oder stark verschmutzte Be-
zeichnungsschilder sind auszutauschen.
Reedschalter sind nach Ablauf der zulässigen
Schaltzyklen, jedoch spätestens nach der
zweiten Eichperiode, auszutauschen.
Informativ: Es wird empfohlen die Reedschalter
nach Ablauf der zweiten Eichperiode auszutau-
schen.
5.4.4 Montage/Funktionsprüfung
Im Rahmen einer Funktionsprüfung ist min-
destens eine einfache Funktionsprüfung, wie
z. B. die Messung des Isolationswiderstandes,
erforderlich.
Bei Reedschaltern ist es empfehlenswert, das
sichere Schaltverhalten zu kontrollieren.
5.5 Grundlegende Anforderungen an
die Instandhaltung elektroni-
scher Wärmezähler-Teilgeräte
5.5.1 Demontage
Bei Arbeiten an elektronischen Teilgeräten
eines Wärmezählers ist wegen der elektro-
statisch gefährdeten C-MOS-Bauteile strikt
darauf zu achten, dass elektrostatische
Schutzmaßnahmen eingehalten werden (Er-
dungsband, ableitfähiges Schuhwerk, etc.).
Die Werkstätten, in denen Montagen und De-
montagen von elektronischen Komponenten
stattfinden, müssen den elektrostatischen
Erfordernissen entsprechen.
Zu Beginn der Demontage ist die Spannungs-
quelle zu entfernen (Batterie/ Netzmodul).
Die elektronischen Teilgeräte eines Wärme-
zählers sind gegebenenfalls soweit zu öffnen,
dass die verwendeten Platinen einer Sicht-
prüfung unterzogen werden können.
5.5.2 Begutachtung
Baugruppen und Komponenten sind auf offen-
sichtliche Schäden (mechanische Schäden,
Rissbildung, Belagbildung, etc.) zu kontrolli-
eren. Fehlerhafte Lötstellen (Kaltlötungen)
sind mit Lot, das halogenfreies Flussmittel
(FSW 32) enthält, nachzubessern.
5.5.3 Reinigung
Die elektronischen Baugruppen und Kompo-
nenten sind, soweit erkennbar und erforder-
lich, einer Reinigung zu unterziehen und zu
passivieren.
5.5.4 Austausch von Reparaturteilen
Alle dem Verschleiß unterliegenden Kompo-
nenten, wie z. B. Anschlussklemmen, sind auf
Beschädigung zu untersuchen und gegebe-
nenfalls zu ersetzen.
LCD-Anzeigen sind nach Herstellerangaben
zu ersetzen. Auf die einwandfreie Kontaktie-
rung des Displays ist zu achten.
Vorhandene Batterien (auch Backup-
Batterien) sind am Ende ihrer spezifizierten
Lebensdauer gegen neue zu ersetzen und
ordnungsgemäß einzubauen.
AGFW-Regelwerk: FW_201_A_0909
5.5.5 Montage/Funktionsprüfung
Nach der Wiedermontage sind Kontroll-
messungen (Grundfunktion, Signalpegel, Ru-
hestrom o. ä.) erforderlich.
6 Technische Regeln und Nor-
men
Gesetze und Verordnungen
Eichgesetz in der jeweils gültigen Fassung
Eichordnung in der jeweils gültigen Fassung
KrW-/ AbfG
Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirt-
schaft und Sicherung der umweltverträg-
lichen Beseitigung von Abfällen
Normen
DIN 31052
Instandhaltung; Inhalt und Aufbau von In-
standhaltungsanleitungen
DIN 54346
Klassifikation des elektrischen und elektro-
statischen Verhaltens von Bodenbelägen
und Bodenbeschichtungen
DIN EN 10204
Metallische Erzeugnisse – Arten von Prüf-
bescheinigungen
Technische Richtlinien der PTB
PTB-Richtlinie TR-K7.1
Richtlinie für die Eichung von Wärmezäh-
lern und Teilgeräten
PTB-Richtlinie TR-K19
Befundprüfungen durch Eichbehörden
oder staatlich anerkannte Prüfstellen
Technische Regeln des AGFW
FW 203
NOWA Version 1.5, Normierter Wärmezäh-
ler-Adapter
FW 207
Anforderungen der AGFW an Wärme-
zähler für Fernwärmehausstationen -
Technische Spezifikationen und Gewähr-
leistungsbedingungen
-9-