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AGFW-REGELWERK

AGFW-Arbeitsblatt FW 1030 - Entwurf

Anforderungen an die Qualifikation,


die Organisation und die technische
Leistungsfähigkeit von
Energiedienstleistungsunternehmen
mit Verantwortung für eine effiziente
Energieumwandlung

November 2010

Dieser Entwurf des AGFW-Arbeitsblattes wird der Öffentlichkeit zur Prüfung und Stellung-
nahme vorgelegt.
Stellungnahmen werden erbeten
- vorzugsweise tabellarisch als Datei per E-Mail an g.wissmann@agfw.de; das Formblatt
der Tabelle kann unter www.agfw.de heruntergeladen werden;
- oder in Papierform an den AGFW, Stresemannallee 28, 60596 Frankfurt am Main

Einsprüche bis 15. April 2011

AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.


Verkaufspreis der Druckfassung:
EUR 25,00 zzgl. MwSt. - für AGFW-Mitglieder
EUR 50,00 zzgl. MwSt. - für Nichtmitglieder
© AGFW, Frankfurt am Main
Herausgeber:
AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.
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-2- AGFW-Regelwerk: E_FW_1030_A_1011


Vorbemerkung FW 1030 entwickelt und dessen Umsetzung
begleitet werden.
Dieses Arbeitsblatt regelt die qualitative, or-
ganisatorische und technische Leistungsfä-
higkeit von Energiedienstleistungsunterneh- Anwendungsbereich
men mit Verantwortung im Umgang einer
Zielgruppe sind Energiedienstleister, z. B. im
effizienten Energieumwandlung.
Bereich Erzeugung und Verteilung von Wär-
Wesentliche Voraussetzungen für die Einhal- me, Kälte und Strom, die bei ihren erbrachten
tung der gesetzlichen und technischen For- Leistungen und sonstigen Maßnahmen bei
derungen sowie der kundenseitigen Quali- Endkunden nachweislich die Verantwortung
tätsansprüche bei den Energiedienstleis- für eine effiziente Energieumwandlung tragen
tungsunternehmen sind (s. auch EDL-G § 2 Abs. 5).
– Vertragswerk Verschiedenste Leistungsvarianten von Ener-
giedienstleistern sind AGFW-seitig überprüf-
– leistungsfähige Betriebseinrichtungen,
bar.
– sach- und ordnungsgemäße Betriebsfüh-
Leistungsvarianten können sein:
rung,
Eigentümer und/oder Betreiber sowie Be-
– ausreichend qualifiziertes Personal,
triebsführer von Anlagen zur Erzeugung und
– funktionierende Qualitätssicherungsmaß- Verteilung von Energie.
nahmen.
Nähere Informationen zum AGFW-Zertifizie-
In diesem Arbeitsblatt werden neben den rungsverfahren für Energiedienstleistungsun-
gesetzlichen Forderungen zur Energieeffi- ternehmen sind unter www.agfw.de, Rubrik
zienz organisatorische, personelle sowie si- "Organisations- und Arbeitssicherheit" zu
cherheits- und betriebstechnische Mindestan- finden. Hier ist neben dem Arbeitsblatt FW
forderungen an Energiedienstleistungsunter- 1030 und der Checkliste auch ein Informati-
nehmen für die Kernprozesse Planung, Bau, onsblatt mit Auftragsunterlagen verfügbar.
Betriebsführung und Instandhaltung von
Energieversorgungsanlagen beschrieben.
Den Anforderungen der DIN 16001 folgend,
sind integrierte Energiemanagementsysteme
eine zielführende Unterstützung in der Vorbe-
reitung für eine Überprüfung.
Mit dem vorliegenden Arbeitsblatt FW 1030
und der zugehörigen Checkliste kann die
Leistungsfähigkeit (Aufbau- und Ablauforga-
nisation, technische Sicherheit, Energieum-
wandlung, etc.) eines Energiedienstleisters
durch eine Selbsteinschätzung systema-
tisch untersucht werden, um Schwachstellen
aufzudecken.
Im Rahmen der freiwilligen Selbstkontrolle
bietet der AGFW den Unternehmen eine ver-
bandsseitige Überprüfung für Energie-
dienstleister an, die gemeinsam mit dem
Energiedienstleister auf der Grundlage der
vorgenommenen Ist-Analyse (ausgefüllte
Checkliste) vorgenommen und im Fall des
Bestehens durch ein AGFW-Gütesiegel bes-
tätigt werden.
Zudem kann ein Soll-Konzept zur Erfüllung
der Anforderungen nach AGFW-Arbeitsblatt

AGFW-Regelwerk: E_FW_1030_A_1011 -3-


Inhalt 1 Grundsätzliche Anforderun-
Seite gen
1 Grundsätzliche Energiedienstleistungsunternehmen müssen
Anforderungen............................. 4 über die organisatorischen, personellen und
2 Organisation................................. 4 technischen Voraussetzungen für eine ord-
nungsgemäße technische Betriebsführung
2.1 Aufbauorganisation........................ 5 der Anlagen und Betriebsmittel verfügen.
2.2 Ablauforganisation ......................... 5 Die Durchführung der hierzu erforderlichen
2.3 Betriebsaufzeichnungen ................ 5 Aufgaben hat entsprechend den gesetzlichen
und behördlichen Vorschriften sowie den an-
3 Verantwortung ............................. 5 erkannten Regeln der Technik, u. a. den
4 Energieeffizienz ........................... 6 technischen Regeln des AGFW, zu erfolgen.

4.1 Energiemanagementsysteme …..6 Das Energiedienstleistungsunternehmen


muss mindestens über eine für die techni-
5 Personal........................................ 6 schen Prozesse verantwortliche Technische
5.1 Personalqualifikation...................... 6 Führungskraft gemäß Abschnitt 5.3 verfügen.

5.2 Weiterbildung und Unterweisung... 6 Soweit mehrere Technische Führungskräfte


für diese Prozesse verantwortlich sind, sind
5.3 Technische Führungskraft ............. 7 die Verantwortlichkeiten eindeutig abzugren-
5.4 Technische Fachkraft .................... 7 zen, im Unternehmen bekannt zu geben und
die Koordination durch die Unternehmenslei-
5.5 Betriebliche Funktionsträger .......... 7 tung sicherzustellen.
6 Beauftragung Dritter.................... 7
7 Technische Ausstattung ............. 8 2 Organisation

Das Energiedienstleistungsunternehmen hat


seine Organisations- und Kommunikations-
struktur so zu gestalten, dass alle Aufgaben
sicher geplant, durchgeführt, überwacht und
kontrolliert werden können.
Die aufbau- und ablauforganisatorischen
Festlegungen des Energiedienstleistungsun-
ternehmens sind in übersichtlicher Form zu
dokumentieren.
Bei der Gestaltung entsprechender aufbau-
und ablauforganisatorischer Regelungen bie-
tet der AGFW kompetente Unterstützung an.
Die für die Leitung und Beaufsichtigung ver-
antwortlichen Personen haben die Anwen-
dung und Wirksamkeit aller getroffenen Re-
gelungen in angemessenen Zeitabständen zu
überprüfen. Werden dabei Mängel in der Auf-
bau- und Ablauforganisation sowie der do-
kumentierten Regelungen erkannt, sind Maß-
nahmen zur Behebung der Mängel unverzüg-
lich zu veranlassen.

-4- AGFW-Regelwerk: E_FW_1030_A_1011


2.1 Aufbauorganisation – Korrektur- bzw. Vorbeugemaßnahmen
festgelegt und
Für alle durch das Energiedienstleistungsun-
– Kontrollen zur Wirksamkeit der Korrektur-
ternehmen vorgenommenen Tätigkeiten, ein-
bzw. Vorbeugemaßnahmen bestimmt.
schließlich der Überwachungs- und Kon-
trollaufgaben gegenüber Fremdunternehmen,
sind die Aufgaben, Kompetenzen und die 2.3 Betriebsaufzeichnungen
sich daraus ergebende Verantwortung fest-
zulegen. Dies kann in Form von Stellenbe- Zum Nachweis der ordnungsgemäßen Durch-
schreibungen und Organisationsplänen erfol- führung der Aufgaben sind Aufzeichnungen
gen. zur Arbeits- und Organisationssicherheit (z.
B. Aufbau- und Ablauforganisation, Verant-
Aufzustellen sind auch Vertretungsregelun-
wortlichkeiten / Schnittstellen, Arbeits-, Um-
gen und die Organisation des Bereitschafts-
welt- und Gesundheitsschutz) in geeigneter
dienstes.
Form (z. B. elektronisch oder in Papierform)
zu führen.
2.2 Ablauforganisation Auch Überwachungs- und Kontrolltätigkeiten
sowie Unterweisungsnachweise sind zu do-
Das Energiedienstleistungsunternehmen hat
kumentieren.
auf der Grundlage seiner Aufbauorganisation
die zur Abwicklung der Aufgaben erforderli- Die Aufzeichnungen sind durch die für die
chen maßgeblichen Prozesse (Planung, Bau, Leitung und Beaufsichtigung verantwortlichen
Betriebsführung und Instandhaltung) festzu- Personen in angemessenem Umfang zu
legen. Dabei sind innerbetriebliche Schnitt- überprüfen. Soweit Beauftragte, befähigte
stellen und die durch Einschaltung von Personen oder weitere betriebliche Funkti-
Fremdunternehmen entstehenden Schnitt- onsträger bestellt sind, haben diese eine zu-
stellen widerspruchsfrei zu regeln. sätzliche Kontrolle aller Aufzeichnungen für
ihren Zuständigkeitsbereich vorzunehmen.
Soweit es die fachgerechte Durchführung
einzelner Tätigkeiten erfordert (siehe hierzu Soweit in gesetzlichen Vorschriften, Geneh-
auch § 5 "Beurteilung der Arbeitsbedingun- migungsbescheiden, behördlichen bzw. be-
gen" und § 6 "Dokumentation" des Arbeits- rufsgenossenschaftlichen Anordnungen oder
schutzgesetzes), sind Anweisungen in ver- den anerkannten Regeln der Technik keine
ständlicher Form und Sprache zu erstellen anderweitigen Vorgaben gemacht werden,
und den betroffenen Mitarbeitern in geeigne- sind o. g. Aufzeichnungen mindestens sechs
ter Weise zu vermitteln. Jahre lang aufzubewahren.
Das gilt auch für Abweichungen vom bestim-
mungsgemäßen Betrieb, z. B. bei Störungen 3 Verantwortung
und Schäden, die die Sicherheit beeinträchti-
gen oder bei Versorgungsunterbrechungen. Die Verantwortung für das Energiedienstleis-
Das Energiedienstleistungsunternehmen tungsunternehmen trägt der Unternehmer.
muss Anweisungen erstellen, die eine unver- Der Unternehmer kann diese für einzelne
zügliche Behebung sicherheitsrelevanter Stö- oder mehrere Aufgaben- und Tätigkeitsfelder
rungen bzw. Schäden und die Wiederherstel- auf eine oder mehrere Personen übertragen.
lung des bestimmungsgemäßen Betriebes
gewährleisten. Eine wesentliche Ausprägung der Unterneh-
merverantwortung besteht in der Führungs-
Beim Auftreten von Störungen und Schäden, verantwortung, die auch die Verantwortung
die die Sicherheit beeinträchtigen sowie bei für den Arbeits- und Gesundheitsschutz der
längeren Versorgungsunterbrechungen, sind Mitarbeiter einschließt. Die Führungsverant-
diese zu dokumentieren und auszuwerten. wortung beinhaltet die
Dabei werden
– Organisationsverantwortung (Aufstellen
– die Ursache festgestellt, von Regelungen),

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– Auswahlverantwortung (Auswahl geeig- von Altanlagen, für die Sanierung und den
neter Mitarbeiter), Weiterbetrieb von Kundenanlagen sowie die
Energienutzung in Kundenanlagen.
– Aufsichtsverantwortung (Kontrolle der
anweisungsgemäßen Umsetzung).
Neben der für die Leitung und Beaufsichti- 4.1 Energiemanagementsysteme
gung verantwortlichen Person(en) muss das
Integrierte Energiemanagementsysteme, die
Energiedienstleistungsunternehmen zur Erle-
den Anforderungen der DIN 16001 folgen,
digung seiner Aufgaben über qualifiziertes
sind für die Vorbereitung einer Überprüfung
Personal in ausreichender Zahl verfügen.
nach Arbeitsblatt FW 1030 hilfreich, da in
Dabei ist der Personalaufwand entsprechend
einem solchen System die Festlegungen und
der Art und Größe der eigenen Anla-
Prozesse zur Verbesserung der Energieeffi-
gen/Netze sowie ggf. fremd zu vergebender
zienz abgebildet und dokumentiert sind.
Leistungen für die einzelnen Aufgaben und
Tätigkeiten zu bemessen. Zur Erhaltung der
Versorgungssicherheit sind die Beherrschung 5 Personal
von Störungen und Notfallsituationen sowie
die Ausfälle einzelner Personen durch Ur- 5.1 Personalqualifikation
laub, Krankheit und Fortbildungsmaßnahmen
zu berücksichtigen. Die Übertragung von Aufgaben hat zur ei-
genverantwortlichen Wahrnehmung nur an
solche Mitarbeiter zu erfolgen, die für die je-
4 Energieeffizienz weilige Tätigkeit ausreichend qualifiziert sind.
Die Mitarbeiter müssen in der Lage sein, die
Zielstellung des Energiedienstleistungsunter- ihnen übertragenen Aufgaben zu erfüllen.
nehmens ist die Verbesserung der Energieef-
Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben
fizienz in allen Bereichen und zwar
und anerkannten Regeln der Technik sowie
» in der Energieumwandlung, Unfallverhütungsvorschriften wird darüber
hinaus der Einsatz von besonders ausgebil-
» des Energietransportes (z. B. Wärme-,
detem Personal für die Durchführung spe-
Kälte- und Stromnetze),
zieller Tätigkeiten gefordert. Die Erfüllung der
» in der Überwachung der Umwandlungs- jeweiligen Qualifikationsanforderungen ist vor
und Transportprozesse, der Übertragung der Aufgaben sicherzustel-
» deren Steuerung, len.

» in der Planung und Realisierung von


energetischen Verbesserungen. 5.2 Weiterbildung und Unterweisung

» bei Beratung und Effizienzmaßnahmen Die verantwortlichen Personen haben durch


beim Endkunden geeignete Weiterbildungsmaßnahmen den für
Hierzu sind nachgewiesene Verfahren zur ihren Aufgaben- und Tätigkeitsbereich erfor-
Eingangs- und Ausgangsmessung des Ener- derlichen Wissensstand aufrechtzuerhalten.
gieaufwandes erforderlich, mit dem eine Ver- Die Unternehmensleitung oder die hierfür
änderung der Energienutzung im Sinne des verantwortlichen Personen sind zudem für die
Gesetzes und der kundenseitigen Verträge geeignete Weiterbildung der Mitarbeiter so-
darzustellen ist. Sind Eingangs- und Aus- wie für die Durchführung von Unterweisungen
gangsmessungen technisch nicht möglich verantwortlich.
oder wirtschaftlich nicht zumutbar, ist ein
Soll-/Ist-Vergleich zu erstellen. Diese Verfah- Es ist sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter
ren sollen ferner die Aufnahme kontinuierli- entsprechend ihrem Aufgabengebiet über
cher Mess-/Vergleichsdaten ermöglichen und den jeweils gültigen Stand der für sie rele-
bei Bedarf zu Energiebilanzierung führen. vanten Rechtsvorschriften, Unfallverhütungs-
Diese Verfahren sind anzuwenden für Neuan- vorschriften, anerkannten Regeln der Technik
lagen, für die Übernahme und den Betrieb

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und unternehmensinternen Betriebsanwei- Die Technische Führungskraft verantwortet
sungen informiert und unterwiesen werden. die Umsetzung der gesetzlichen und berufs-
genossenschaftlichen Vorschriften sowie der
Zudem ist sicherzustellen, dass auf diese
anerkannten Regeln der Technik – u. a. der
Unterlagen jederzeit zugegriffen werden kann
technischen Regeln des AGFW – im Verant-
(z. B. über eine entsprechend organisierte
wortungsbereich.
Ablage der gedruckten Unterlagen oder über
ein allen betroffenen Mitarbeitern zugängli- Abweichend von der obigen Definition der
ches Intranet). Technischen Führungskraft kann das Qualifi-
kationsprofil gemäß Aufgabenumfang und
Die vorgenannten Forderungen gelten insbe-
Unternehmensgröße angepasst werden.
sondere für den Arbeits- und Gesundheits-
schutz sowie den Umweltschutz.
Unterweisungen sind vor der erstmaligen 5.4 Technische Fachkraft
Aufnahme der übertragenen Arbeiten durch-
Technische Fachkräfte im Sinne dieser Defi-
zuführen und - soweit sich nicht kürzere Fris-
nition sind z. B. Ingenieure, Techniker, Meis-
ten aus den vorgenannten Regelungen und
ter, Facharbeiter.
gesetzlichen Vorschriften ergeben - min-
destens einmal jährlich zu wiederholen. Die Die Technische Fachkraft muss aufgrund
Unterweisung muss mündlich und arbeits- ihrer Erfahrungen und Kenntnisse, auch zu
platzbezogen erfolgen. Die Unternehmens- Vorschriften und Regeln des Arbeits-, Ge-
leitung oder die hierfür benannten Personen sundheits- und Umweltschutzes, in der Lage
haben dafür zu sorgen, dass Inhalt und Zeit- sein, die ihr übertragenen Arbeiten beurteilen
punkt der Unterweisungen dokumentiert und und ausführen zu können sowie mögliche
von den Unterwiesenen durch Unterschrift Gefahren zu erkennen.
bestätigt werden.
Die Technische Fachkraft unterstützt die
Technische Führungskraft bei der Wahrneh-
5.3 Technische Führungskraft mung ihrer Verantwortung und Aufgaben.

Die Technische Führungskraft ist im Rahmen


5.5 Betriebliche Funktionsträger
der ihr übertragenen Prozessverantwortung
insbesondere verantwortlich für die ord-
Das Energiedienstleistungsunternehmen
nungsgemäße Planung, den Bau sowie die
muss sicherstellen, dass die durch gesetzli-
Betriebsführung und Instandhaltung von An-
che Vorschriften und behördliche Anordnun-
lagen inkl. zugehöriger Betriebsmittel. Die
gen vorgeschriebenen betrieblichen Funkti-
Technische Führungskraft kann bei der
onsträger bestellt bzw. verpflichtet sind.
Wahrnehmung ihrer Verantwortung und Auf-
gaben durch qualifizierte Technische Fach-
kräfte unterstützt werden. Die Technische 6 Beauftragung Dritter
Führungskraft muss über die erforderlichen
Befugnisse verfügen, um in allen sicherheits- Bei der Auswahl von Fremdunternehmen ist
relevanten Angelegenheiten eigenverantwort- zu prüfen, ob das Unternehmen fachlich ge-
lich handeln zu können. Die Technische Füh- eignet ist, die angebotene Leistung zu erbrin-
rungskraft erwirbt die erforderlichen Fach- gen. Es ist festzustellen, ob das Fremdunter-
kenntnisse in der Regel durch die an einer nehmen
Universität, Technischen Hochschule oder
– die geforderten personellen und materiel-
Fachhochschule erlangte und abgeschlosse-
len Anforderungen erfüllt,
ne Ausbildung z. B. als Ingenieur oder durch
eine vergleichbare Ausbildung. – eine angemessene Überwachung und
Kontrolle der eigenen Tätigkeiten sicher-
Die Technische Führungskraft muss über
stellen kann,
eine qualifizierte, in der Regel dreijährige
Berufserfahrung in verantwortlicher Position – für die auszuführenden Arbeiten Personal
in einem energienahen Unternehmen verfü- mit der notwendigen Zuverlässigkeit und
gen. Fachkunde besitzt.

AGFW-Regelwerk: E_FW_1030_A_1011 -7-


Erteilt der Unternehmer den Auftrag, Das Energiedienstleistungsunternehmen hat
durch geeignete Kommunikationseinrichtun-
– Einrichtungen zu planen, herzustellen, zu
gen und die entsprechende Organisation si-
ändern oder instand zu setzen,
cherzustellen, dass wichtige Informationen
– technische Arbeitsmittel oder Arbeits- jederzeit entgegengenommen werden und an
stoffe zu liefern, die zuständigen Stellen zur Bearbeitung wei-
– Arbeitsverfahren zu planen oder zu ges- tergeleitet werden können.
talten,
so hat er dem Auftragnehmer schriftlich auf-
zugeben, nur geeignete (den geltenden Vor-
schriften und anerkannten Regeln der Tech-
nik entsprechende) Einrichtungen bereitzu-
stellen und entsprechende Anordnungen zu
treffen.
Die an das Fremdunternehmen vergebenen
Arbeiten sind durch Mitarbeiter des Energie-
dienstleistungsunternehmen angemessen zu
überwachen. Der Umfang der Überwachung
wird insbesondere durch die Sicherheits- und
Umweltrelevanz bestimmt.
Generell gilt: Verantwortung kann nie voll-
ständig übertragen, allenfalls geteilt werden!
Es bleibt die sog. kleine Verkehrssicherungs-
pflicht (Überwachungs- bzw. Aufsichts- und
Kontrollpflicht)!
Die Überwachung oder durchgeführte Kon-
trollen sind zu dokumentieren. Die Beseiti-
gung festgestellter Mängel ist
– innerhalb einer angemessenen Frist in
schriftlicher Form zu verlangen und
– zu dokumentieren.

7 Technische Ausstattung
Zur Durchführung der Aufgaben gehört die
Verfügbarkeit entsprechender Ressourcen.
Den Mitarbeitern sind Hilfs- und Arbeitsmittel
in ordnungsgemäßem, funktionsfähigem Zu-
stand und im erforderlichen Umfang zur Ver-
fügung zu stellen.
Für Hilfs- und Arbeitsmittel sind Art, Umfang
und Fristen erforderlicher Prüfungen zu ermit-
teln und festzulegen. Ferner sind die notwen-
digen Voraussetzungen zu ermitteln und
festzulegen, die die Personen erfüllen müs-
sen, die mit ihrer Prüfung und ggf. Erprobung
beauftragt werden.
Für den sofortigen Einsatz im Störungsfall
sind entsprechende Ressourcen bereitzuhal-
ten.

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