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© 2008 Gabler Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Keine unerlaubte Weitergabe oder Vervielfältigung.
Intensivtraining
Produktion, Einkauf,
Logistik und Dienstleistung
Mit Aufgaben und Lösungen
Prof. Dr. Helmut H. Wannenwetsch lehrt an der Berufsakademie Mannheim, University of Co-
operative Education, im Fachbereich Industrie. Seine Fachgebiete und Themenschwerpunkte sind
Logistik, E-Supply-Chain-Management, Materialwirtschaft, Beschaffung, Produktion und E-Business.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede
Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne
Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für
Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung
und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Vorwort
Mein Dank gilt den Experten der zahlreichen Unternehmen unterschiedlicher Branchen
für ihren Rat und ihr Wissen, welches eine wichtige Grundlage dieses Buches ist. Für ihr
Engagement und ihre tatkräftige Hilfestellung bei der Erstellung des Buches bin ich Frau
Dipl.-Ing. Elke Illgner zu Dank verpflichtet. Für die Durchsicht bedanke ich mich bei
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Frau Claudia Thiel. Für die gute Zusammenarbeit gilt mein Dank Frau Stefanie Brich,
Frau Renate Schilling und Frau Annelie Meisenheimer vom Gabler Verlag.
Mannheim, Mai 2008 Prof. Dr. Helmut H. Wannenwetsch
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort.......................................................................................................................... V
Autorenverzeichnis ...................................................................................................XIII
VIII Inhaltsverzeichnis
6. Lagermanagement .................................................................................................. 65
6.1 Aufgaben von Lagern....................................................................................... 65
6.2 Einteilung der Lagerarten................................................................................. 66
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Inhaltsverzeichnis IX
7. Produktion .............................................................................................................. 79
7.1 Grundlagen der Produktion .............................................................................. 79
7.2 Bestandteile eines Produktions-, Planungs- und Steuerungs-Systems
(PPS-System) ................................................................................................... 80
7.2.1 Grunddatenverwaltung ......................................................................... 80
7.2.2 Bestandteile eines MRP II-Konzeptes.................................................. 80
7.2.3 Materialdisposition und Arbeitsvorbereitung ....................................... 82
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7.3 Enterprise Resource Planning- und Supply Chain Management-Systeme........ 83
7.3.1 Enterprise Resource Planning-Systeme (ERP) ..................................... 83
7.3.2 Supply Chain Management-Systeme (SCM) ........................................ 84
7.4 Maschinen in der Produktion ........................................................................... 84
7.5 Arten der Fertigung .......................................................................................... 86
7.6 Kanban-Fertigung............................................................................................. 88
7.7 Wiederholungsfragen zu Kapitel 7................................................................... 90
8. Qualitätsmanagement............................................................................................. 91
8.1 Arten der Qualitätsprüfung............................................................................... 91
8.1.1 Erstmusterprüfung (EMP) .................................................................... 92
8.1.2 Attributsprüfung ................................................................................... 92
8.1.3 Variablenprüfung.................................................................................. 92
8.1.4 Hundertprozentprüfung ........................................................................ 93
8.1.5 Stichprobenprüfung .............................................................................. 93
8.2 Übersicht der Qualitätsmanagement-Systeme .................................................. 95
8.2.1 Die Normenreihe DIN EN ISO 9000:2000 .......................................... 95
8.2.2 VDA 6.1ff ............................................................................................ 96
8.2.3 ISO TS 16949:2002 ............................................................................. 96
8.2.4 ISO 14001 Umweltmanagement-System.............................................. 98
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X Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis XI
Literaturverzeichnis................................................................................................... 149
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Stichwortverzeichnis .................................................................................................. 153
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Autorenverzeichnis
XIV Autorenverzeichnis
sity of Cooperative Education, lehrt Frau Franke die Fächer Marketing, Einkaufsmarke-
ting und Logistik.
Autorenverzeichnis XV
Seit 1996 lehrt Prof. Dr. Wannenwetsch an der Berufsakademie Mannheim, University of
Cooperative Education, im Fachbereich Industrie. Seine Fachgebiete und Themen-
schwerpunkte sind Logistik, eSupply Chain Management, Materialwirtschaft, Beschaf-
fung, Produktion und eBusiness. Dozent an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidel-
berg. Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Logistik, Beschaffung, eLogistik, u.a.
„Integrierte Materialwirtschaft und Logistik“, „Erfolgreiche Verhandlungsführung in
Einkauf und Logistik“ sowie „Vernetztes Supply Chain Management“.
Unter Supply Chain Management versteht man die Zusammenarbeit zwischen Lieferant,
Hersteller und Kunde. Die interne Supply Chain umfasst die Zusammenarbeit der einzel-
nen Unternehmensbereiche wie z.B. Entwicklung, Einkauf, Produktion, Rechnungs-
wesen, Vertrieb und Transport.
Das erste Kapitel zeigt die wesentlichen Begriffe eines Unternehmens sowie die mit der
Material- und Produktionswirtschaft verbundenen Prozesse. Weiter wird auf die wirt-
schaftliche Bedeutung von Produktion und Logistik, die angesichts der Internationalisie-
rung/Globalisierung der Wirtschaft sprunghaft zugenommen hat und weiter wachsen
wird, eingegangen. Verschiedene Bereiche des Unternehmens wie z.B. Einkauf, Produk-
tion und Vertrieb haben oft unterschiedliche Ziele. Diese Zielkonflikte werden in diesem
Kapitel ebenfalls anschaulich dargestellt.
1 Jehle (1999), S. 1
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Auf Grund der Entwicklung der Informationstechnologie in der Produktion und in den
kaufmännischen Bereichen müssen den Produktionsfaktoren von Gutenberg zusätzlich
die Faktoren „Wissen“ und „Information“ hinzugefügt werden. Informationen werden als
Teil des dispositiven Faktors benötigt, um den Kombinationsprozess optimal zu steuern.
Die praktischen Auswirkungen des Kombinationsprozesses werden in den Kostenstruk-
turen des Unternehmens ersichtlich. Hier stehen z.B. die Kosten der Betriebsmittel im
Verhältnis zu den Arbeitskosten. Werden Produktionsfaktoren ausgetauscht, z.B. leis-
tungsfähigere Maschinen (Betriebsmittel) gegen weniger Arbeitskräfte, handelt es sich
um die „Substitution“ der Produktionsfaktoren.
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Die Kombination der Produktionsfaktoren erfolgt mit dem Ziel, eine höchst mögliche
Wirtschaftlichkeit unter Anwendung des Wirtschaftlichkeitsprinzips zu erreichen. Mit
einem bestimmten Einsatz ist ein möglichst großer Nutzen/Gewinn zu erzielen oder ein
bestimmter Nutzen/Gewinn soll durch einen minimalen Ersatz erzielt werden.
Für das Unternehmen bedeutet dies, aus dem wertmäßigen oder mengenmäßigen Einsatz
an Produktionsfaktoren das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Wirtschaftlichkeit (Wert) = Ertrag/Aufwand (Umsatz/Personalkosten)
Produktivität (Menge) = Output/Input (Getreide/Dünger)
Die Produktivität ist eine technische Kennziffer, für die im Wesentlichen der Bereich der
Produktion verantwortlich ist. Aber auch die Optimierung logistischer Vorgänge kann
zur Verbesserung der Produktivität beitragen. Sie wird gemessen an der Menge der ein-
gesetzten Werkstoffe zu den daraus gefertigten Produkten. Diese Leistungsgröße ist ab-
hängig von den eingesetzten Betriebsmitteln und den Arbeitskräften, d.h. vom techni-
schen Leistungsgrad des Unternehmens. Für die Wirtschaftlichkeit, d.h. die wirtschaft-
liche Leistungsfähigkeit des Unternehmens, sind alle Bestandteile eines Unternehmens
verantwortlich. Die einzelnen Unternehmensbereiche haben folgende Ziele:
Vertrieb: Geeignete Märkte, geeignete Absatzwege, gewinnbringende Preise
Produktion: Optimaler Einsatz der Betriebsmittel, Arbeitskräfte und Werkstoffe,
Qualitätssicherung
2 Steinbuch (1999), S. 35
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Entwicklung
Qualitäts-
pply Chain management
Vernetztes Su
Controlling
Management
Marketing
Zahlungs-
systeme Sales
Distribution
3 Wannenwetsch (2005), S. 2
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4 Wannenwetsch (2007), S. 14
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5 Ifo-Schnelldienst (7/2004)
6 BVL Presseinformation (2005)
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7 Schulte, G (1996), S. 11
8 Wannenwetsch (2007), S. 24
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Wiederholungsfragen zu Kapitel 1 7
Die Vermeidung dieser Konflikte bleibt ein Ziel der Logistik und seiner jeweiligen Be-
reiche wie z.B. Einkauf und Lagermanagement. Abb. 1–3 zeigt, dass die Produktion ein
großes Lager mit hoher Teileverfügbarkeit wünscht. Dies führt aber zu hohen Lager-
beständen und damit zu einer hohen Kapitalbindung.
Es hat zudem ein Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt stattgefunden. Früher wur-
den z.B. große Mengen eines Produktes frühzeitig bestellt. Heute werden zur Vermei-
dung von Lagerkosten kleine Mengen in kurzen Zeitabständen, in Just-in-Time, in Just-
in-Sequence, in großer Teilevielfalt und in hoher Qualität bestellt. Der Kunde ist indivi-
dueller, weniger berechenbar und kritischer gegenüber den Produkten geworden, dazu
kommt ein gestiegenes Umweltbewusstsein. Allein aus diesen Veränderungen ist die
Optimierung logistischer Ziele schwieriger geworden.
Die Ermittlung des Materialbedarfs bildet die Basis aller Aktivitäten der Materialwirt-
schaft eines Unternehmens. Dieser Bedarf stellt die Quantität der Materialien und Er-
zeugnisse dar, die innerhalb eines festgelegten Zeitraums zur Weiterverarbeitung und
zum Verkauf benötigt werden. Daher stellt die Ermittlung und Prognose der unterschied-
lichen Materialbedarfsarten eine der wichtigsten Aufgaben der Materialwirtschaft dar. Im
vorliegenden Kapitel werden die unterschiedlichen Material- und Materialbedarfsarten
vorgestellt, sowie die Verfahren zur Prognose des Materialbedarfs erläutert. Die ver-
schiedenen Materialbedarfsarten sind in Abb. 2–1 aufgelistet.
Materialbedarfsarten
- orderid
Primärbedarf
- fll1894
Sekundär- - transid
Tertiärbedarf
- fll1894
Bruttobedarf
-
Nettobedarf
bedarf
Materialien
Rohstoffe sind unmittelbarer Hauptbestandteil des zu fertigenden Erzeugnis-
ses (z.B. Aluminium).
Hilfsstoffe besitzen lediglich Hilfsfunktion im Endprodukt (z.B. Leim).
Betriebsstoffe werden im Produktionsprozess verbraucht (z.B. Energie).
Handelswaren werden dem Endprodukt unverarbeitet beigefügt
(z.B. Pflegemittel).
Fertigerzeugnisse sind vom Unternehmen hergestellte Endprodukte
(z.B. Kaffeemaschinen).
Halbzeuge sind vorgeformte Rohstoffe (z.B. Bleche).
Abb. 2–2: Wichtige Materialien
2.3 Grundbegriffe
Als Sicherheitsbestand (bzw. Mindestbestand, eiserner Bestand oder Reservebestand)
wird der Bestand an Material bezeichnet, der nicht zur Fertigung verwendet wird. Wenn
die Lagerbestände auf den Sicherheitsbestand sinken, müssen Neulieferungen eingetrof-
fen sein. Der Sicherheitsbestand wird anhand von Durchschnittsverbräuchen festgelegt
und hängt z.B. von folgenden Faktoren ab: Berechenbarkeit des Bedarfs, Lieferzeiten,
Lieferengpässe, durchschnittlicher Verbrauch, Wiederbeschaffungszeiten, Wichtigkeit
der Produkte.
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Beispiel
Monat Lagerendbestand Verbrauch Sicherheitsbestand
(70% des Lagerbestands)
Januar 500 500 x 0,7 = 350 350 x 0,3 = 105
Februar 600 600 x 0,7 = 420 420 x 0,3 = 126
März 700 700 x 0,7 = 490 490 x 0,3 = 147
Abb. 2–3: Ermittlung des Sicherheitsbestands (Wiederbeschaffungszeit 0,3 Monate)
Der Meldebestand bzw. Bestellpunkt hingegen ist der Bestand, bei dessen Unterschrei-
tung eine Neubestellung ausgelöst wird. Zur Festlegung des Meldebestands gibt es unter-
schiedliche Möglichkeiten: Es können feste Bestellpunkte definiert werden oder EDV-
gestützt mit Hilfe von mathematischen Methoden variable Bestellpunkte berechnet wer-
den. Bei der Berechnung von Meldebeständen ist zu berücksichtigen, dass noch einige
Zeit vergeht, bis das bestellte Material dem Betrieb zur Verfügung ist.
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Als Wiederbeschaffungszeit bezeichnet man die Zeitdauer zwischen der Bestellauslösung
und dem Zeitpunkt der Verfügbarkeit des bestellten Materials. Sie hängt von der Be-
schaffungsvorbereitung, der Produktionszeit beim Lieferanten, Qualitätskontrollen, Lie-
ferzeiten und vom Materialverbrauch ab. Bei der Berechnung der Wiederbeschaffungs-
zeiten sollten Risikozuschläge einkalkuliert werden. Abb. 2–4 stellt den Zusammenhang
zwischen Bestellzeitpunkt, Meldebestand und Wiederbeschaffungszeit dar.
Kosten, die durch fehlende Lieferbereitschaft entstehen, werden als Fehlmengenkosten
bezeichnet. Diese Kosten können u.a. durch Produktionsstillstände, Umsatzverluste,
Nacharbeiten und Nachlieferungen, Vertragsstrafen und Imageverluste begründet sein.
Um Wiederbeschaffungszeiten zu minimieren und gleichzeitig hohe Lagerbestände zu
vermeiden, wenden viele Unternehmen heutzutage die Strategie der Just-in-Time-
Beschaffung an. Bei dieser Strategie werden die benötigten Beschaffungsobjekte produk-
tionssynchron, also erst zum benötigten Herstellungszeitpunkt geliefert. Just-in-Time-
Beschaffung eignet sich für Teile mit geringer Verbrauchsabweichung und hohem Volu-
men.
Während beim Just-in-Time-Verfahren noch ein mobiles Zwischenlager benutzt wird
(Warehouse-on-Wheels-Lager), wird selbst auf dieses Zwischenlager bei der Just-in-
Sequence-Beschaffung verzichtet. Hierdurch müssen die beschafften Teile takt- und
sequenzgenau angeliefert werden, d. h. in der Reihenfolge des Einbaus zur Verfügung
stehen. An Stelle von Aufwendungen für Zwischenlager treten hierbei Kosten der infor-
mationstechnologischen Überwachung.
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JiT und JiS können in der Praxis nur erfolgreich durchgeführt werden, wenn ein detail-
liertes Informations- und Planungssystem eingesetzt wird und wenn intensive Qualitäts-
sicherungsmaßnahmen bei den Lieferanten durchgeführt werden.
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Innerhalb der Fertigung bezeichnet die Durchlaufzeit die Zeitspanne, die von Beginn der
Bearbeitung bis zur Fertigstellung eines Erzeugnisses benötigt wird. Im Einzelnen setzt
sich die Durchlaufzeit dabei zusammen aus Rüstzeit, Bearbeitungszeit und Liegezeit.
Bedarfsermittlungs-
verfahren
Programmorientierte Verbrauchsorientierte
Bedarfsermittlung Bedarfsermittlung
2.4.1.1 Stücklisten
Eine Stückliste ist ein Verzeichnis der Rohstoffe, Teile und Baugruppen eines Produkts.
Sie bietet einen Überblick über den qualitativen und quantitativen Aufbau eines Erzeug-
nisses. Abb. 2–7 zeigt die Komponenten eines Stahlrohrtisches.
Aus diesem Stahlrohrtisch lässt sich folgende Erzeugnisstrukturliste erstellen (siehe Abb.
2–8).
Aus der Erzeugnisstückliste kann entnommen werden wie viele Erzeugnisstufen (Pro-
duktionsstufen) ein Erzeugnis hat. Weiterhin zeigt die Erzeugnisstrukturliste, welche
Teile auf welcher Fertigungsstufe gefertigt beziehungsweise zusammengebaut werden.
11 Glaser/Geiger/Rhode (1992), S. 13
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Man unterscheidet verschiedene Arten von Stücklisten, je nachdem für welchen Zweck
diese benötigt wird (siehe Abb. 2–9).
Stücklistenarten
Dispositionsstücklisten Für jedes Teil wird unterschieden, ob es in Eigenfertigung
oder Fremdbezug bezogen wird.
Konstruktionsstücklisten Für jedes Teil werden die relevanten technischen Daten er-
fasst.
Ersatzteilstücklisten Es werden die Teile aufgeführt, die für Wartung und Repa-
ratur der Produkte benötigt werden.
12 Glaser/Geiger/Rhode (1992), S. 13
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Stücklistenarten
Mengenstücklisten Es erfolgt eine quantitative Aufstellung der Bestandteile
des Erzeugnisses.
Strukturstückliste Für jedes Einzelteil und jede Baugruppe wird aufgeführt, in
welcher Fertigungsstufe es verwendet wird.
Baukastenstückliste Für jede Baugruppe einer Fertigungsstufe wird aufgeführt,
in welche übergeordnete Baugruppe sie eingehen.
Variantenstückliste Es werden mehrere geringfügig unterschiedliche Produkte
beschrieben.
2.4.1.2 Verwendungsnachweise
Mit Hilfe von Verwendungsnachweisen wird festgestellt, in welchen Produkten die ein-
zelnen Bestandteile enthalten sind. Verwendungsnachweise werden z.B. benötigt, wenn
Produkte modifiziert werden oder Lieferengpässe auftreten. Man unterscheidet Mengen-,
Struktur- und Baukastenverwendungsnachweise:
Verwendungsnachweise
Mengenverwendungsnachweise Diese zeigen die mengenmäßige Verwendung für
jedes Bauteil, jedoch nicht die Fertigungsstruktur.
Strukturverwendungsnachweise Diese zeigen sowohl die mengenmäßige Verwen-
dung als auch die Fertigungsstruktur.
Baukastenverwendungsnachweise Für jeden Bestandteil werden die übergeordneten
Komponenten dargestellt.
Verbrauchsorientierte
Bestandsergänzung
Bestellrhythmus- Bestellpunkt-
verfahren verfahren
2.4.2.1 Bestellrhythmusverfahren
Beim Bestellrhythmusverfahren werden Bestellungen in gleichbleibenden Zeitabständen
ausgelöst. Zu den Bestellzeitpunkten wird dann entweder immer die gleiche Menge be-
stellt oder das Lager wird bis zu einem definierten Höchststand aufgefüllt. Nur beim Ver-
fahren der Auffüllung bis zum Höchststand erfolgt eine Kontrolle des Lagerbestands.
Daher fallen insgesamt nur geringe Tätigkeiten der Überwachung und Kontrolle an,
allerdings besteht eine erhöhte Gefahr von Fehlmengen. Das Verfahren mit gleichen Be-
stellmengen ist in Abb. 2–13 dargestellt.
Zwischen den Kontrollzyklen ist der Bestand nicht bekannt. Mit der folgenden Formel
kann der Meldebestand ermittelt werden.
VT (TW + TU )
BM =
TP
Hierbei bezeichnet
BM = Bestellpunkt = Meldebestand
VT = Verbrauch in Tagen
TW = Wiederbeschaffungszeit in Tagen
TU = Überprüfungszeit in Tagen
TP = Vorhersageperiode in Tagen
Beispiel:13
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VT = 180 Stück TU = 6 Tage
TW = 18 Tage TP = 6 Tage
180 × (18 + 6)
BM = = 720
6
Ein Beispiel für das Bestellverfahren mit Höchstbestand zeigt Abb. 2–14.
Bestand
Höchstbestand
Bestellzeitpunkte
2.4.2.2 Bestellpunktverfahren
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Bei Bestellpunktverfahren wird eine Bestellung ausgelöst, wenn der Lagerbestand einen
definierten Meldebestand erreicht bzw. unterschreitet. Bei unregelmäßigem Lagerabgang
führt dieses Verfahren zu unregelmäßigen Bestellzeitpunkten, zudem erfordert dieses
Verfahren eine permanente Lagerkontrolle.
Bestellpunktverfahren werden entweder mit gleichbleibenden Bestellmengen oder mit
Höchstbeständen durchgeführt. Abb. 2–15 zeigt ein Beispiel dafür.
14 Fortmann/Kallweit (2000), S. 59
15 Fortmann/Kallweit (2000), S. 58
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Ein Beispiel für ein Bestellpunktverfahren mit Höchstbestand ist in Abb. 2–16 darge-
stellt.
Bestand
Höchstbestand
Meldebestand
Bestellzeitpunkte
Kosten
Lagerhaltungskosten
Kostenminimum
Bestellabhängige Kosten
Bestellmenge
Optimale Bestellmenge
Unter den folgenden Voraussetzungen kann man zur Berechnung der optimalen Bestell-
- orderid - fll1894 - transid - fll1894 -
menge die klassische Losgrößenformel nach Andler anwenden:
Der Stückpreis der Lagergüter ist unabhängig von der Beschaffungsmenge
Der Bedarf ist bekannt und gleich bleibend.
Der Lagerzugang geschieht (praktisch) unendlich schnell.
Es gibt keine Mindestbestellmengen.
Es dürfen keine Fehlmengen auftreten.
Es treten keine Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Bestellungen auf.
Dann berechnet sich die optimale Bestellmenge zu
200 ⋅ M ⋅ K B
X opt =
E ⋅ L HS
Hierbei bezeichnet
Xopt die optimale Beschaffungsmenge
M die Jahresbedarfsmenge
E den Einstandspreis je Mengeneinheit
KB die Bestellkosten je Bestellung
LHS den Lagerhaltungskostensatz.
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Beispiel:
Ein Unternehmen benötigt im Jahr voraussichtlich 3.000 Mengeneinheiten eines Mate-
rials, dessen Einstandspreis 3 Euro je Einheit beträgt. Die Bestellkosten betragen
30 Euro je Bestellung, der Lagerhaltungskostensatz wird auf 10% des durchschnitt-
lichen Lagerbestands geschätzt. Es kann nur in Losgrößen zu jeweils 25 Stück bestellt
werden.
Dann liegt die optimale Bestellmenge bei
200 ⋅ 3.000 ⋅ 30
X opt = = 774,6
3 ⋅ 10
Somit werden 775 Stück bestellt, da nur in Losgrößen zu jeweils 25 Stück bestellt
werden kann.
Die klassische Losgrößenformel kann unter den oben genannten Bedingungen auch dazu
verwendet werden, die Beschaffungshäufigkeit zu bestimmen. Hierzu muss man in obiger
Formel die optimale Bestellmenge ersetzen durch
Xopt =
M - orderid - fll1894 - transid - fll1894 -
n
M ⋅ E ⋅ L HS
n opt =
200 ⋅ K B
Beispiel:
Für das obige Unternehmen ergibt sich eine optimale Bestellhäufigkeit von
3000 ⋅ 3 ⋅ 10
n opt = = 3,87 (aufgerundet 4)
200 ⋅ 30
gem Zusatzbedarf an Rohstoffen und Baugruppen ergibt sich der Bruttobedarf eines
Materials.
Unter Zusatzbedarf versteht man ungeplanten Bedarf, der neben der Produktion benötigt
wird, z.B. als Sicherheitsbestand, Ausschuss, Schwund etc. Oft wird der Zusatzbedarf in
der Praxis als prozentualer Zuschlag geschätzt.
Wiederholungsfragen zu Kapitel 2 23
Analysen in der Produktion und der Materialwirtschaft haben in vielen Fällen zum Ziel,
Marktpotentiale, Kostensenkungspotentiale u.a. aufzuzeigen. Mit Hilfe von Analysen
können auch Stärken und Schwächen sowohl intern als auch extern, z.B. gegenüber Lie-
feranten, untersucht werden. Schließlich bilden Analysen die Basis für Strategien, d.h. es
wird aufgezeigt, in welche Richtung sich ein Unternehmen oder ein Unternehmensbe-
reich wie die Materialwirtschaft entwickeln sollen. In diesem Kapitel werden wichtige
Analysen, die in der Praxis häufig genutzt werden, dargestellt.
3.1 ABC-Analyse
Die ABC-Analyse wurde erstmals 1951 beim General Electric Konzern/USA durchge-
führt. Es wurde festgestellt, dass in Unternehmen beziehungsweise im Lager eine ver-
hältnismäßig geringe Menge von Teilen oft den größten Teil des Wertes umfasst. Wenn
diese wenigen aber teuren Teile oder Baugruppen genau beobachtet und kontrolliert
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werden, so lassen sich damit hohe Kosteneinsparungen erzielen.
Diese wichtigen Teile (A-Teile) machen oft nur 5–10% aller Teile eines Unternehmens
aus. Der Gesamtwert der Teile beträgt dagegen teilweise 75–90% der gesamten Teile-
menge.
Die Ziele der ABC-Analyse sind z.B.
Senkung der Lagerbestände bzw. der Kapitalbindungskosten,
Verkürzung der Durchlaufzeiten in der Produktion,
Just-in-Time, Selektion der Lieferanten,
gezielter Abschluss von Rahmenverträgen,
Reduzierung der Bestellkosten.
ABC-Analyse 25
ABC-Analyse 27
Artikelkategorien im C-Artikel-Management
Hand- und Verschleißwerkzeuge C-Artikel des Produktionsmaterials
Betriebsmittel Listenmaterial
Büromaterial Normteile
EDV-Bedarf Geringwertige Wirtschaftsgüter
Verbrauchsmaterial Ersatzteile
Arbeitsschutz Reparaturbedarf
Abb. 3–3: Artikelkategorien im C-Material-Management
C-Artikel sind Teile deren Einzelwerte sehr niedrig sind, aber deren Bestellhäufigkeit,
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Bestellaufwand und Lieferantenvolumen meistens sehr hoch sind. Die Kosten eines kon-
ventionellen Bestellvorganges betragen zwischen 50 und 150 Euro. Das bedeutet, dass
bei diesen Beschaffungsvorgängen das Verhältnis von Bestellwert und Bestellkosten in
einem „ungünstigen“ Verhältnis stehen. Die Reduzierung von Einkaufskosten (Prozess-
kosten) muss also bei C-Material beginnen, da der Einkaufswert einer Bestellung von
C-Teilen oftmals nur 100 bis 500 Euro beträgt.
C-Material sind i.d.R. Teile/Komponenten, die meist standardisiert, einfach in der Qua-
lität und leicht zu beschaffen sind. Sie haben folgende allgemeine Merkmale:18
3.3 XYZ-Analyse
Die XYZ-Analyse ist eine Methode zur Gewichtung der Materialien nach der Ver-
brauchsstruktur.
X-Material hat einen konstanten Verbrauch mit nur gelegentlichen Schwankungen. Da-
raus ergibt sich eine hohe Vorhersagegenauigkeit, z.B. 50% des Materials.
Y-Material unterliegt stärkeren Schwankungen, es gibt trendförmige Verläufe (nach
oben oder nach unten), es gibt saisonale Verläufe, die berücksichtigt werden müssen.
Daraus ergibt sich eine mittlere Vorhersagegenauigkeit, z.B. für 20% des Materials.
Z-Material hat einen völlig unregelmäßigen Verbrauch, auch Verbrauch von Fall zu
Fall. Daraus ergibt sich eine geringe Vorhersagegenauigkeit, z.B. für 30% des Materials.
In der Praxis kann dies bedeuten:
X-Material kommt für den fertigungssynchronen Materialbedarf in Betracht und kann
„Just-in-Time“ beschafft werden.
Y-Material sollte auf der Grundlage von Monatsprogrammen, d.h. programmorien-
tiert disponiert und auf Vorrat beschafft werden.
Z-Material sollte nur im Bedarfsfall bestellt werden, gegebenenfalls kann es
verbrauchsorientiert disponiert werden.
Durch Kombination von ABC- und XYZ-Analyse entstehen neue Klassifizierungsgrup-
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pen der Abb. 3–5.23
A B C
hoher Wert mittlerer Wert niedriger Wert
Wertanalyse 31
3.4 Wertanalyse
Jedes Produkt hat Funktionen, die vom Kunden gewünscht werden, aber auch Funktio-
nen, die nicht erforderlich für die Zweckerfüllung des Produktes sind. Alle Funktionen
eines Produktes sind bei der Herstellung mit Kosten verbunden. Mit der Wertanalyse
wurde eine Methode entwickelt zur Ermittlung der Funktionen eines Produktes, zur Be-
wertung der Funktionen und zum Entdecken von Funktionsrealisierungen zu den ge-
ringstmöglichen Gesamtkosten.
Wertanalyse ist nach DIN 69910 das „systematische analytische Durchdringen von Funk-
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tionsstrukturen mit dem Ziel einer abgestimmten Beeinflussung von Elementen (z.B.
Kosten, Nutzen) in Richtung einer Wertsteigerung“.24 Die Wertanalyse ist somit ein
Instrument, das kostenorientiert (möglichst niedrige Kosten) und kundenorientiert (die
Wünsche des Kunden stehen im Vordergrund) bewertet.
Die Wertanalyse kann angewendet werden für
die optimale Gestaltung neuer Produkte (z.B. Antriebskonzepte),
die optimale Gestaltung neuer Arbeitsprozesse (z.B. Entwicklungsprozesse),
die Verbesserung existierender Produkte (z.B. Versionsverbesserungen existierender
Motorvarianten),
die Verbesserung bestehender Arbeitsprozesse (z.B. Beschaffungsprozess),
die Gestaltung und Verbesserung nicht materieller Objekte (z.B. Software).
Die Wertanalyse lässt sich nach VDI durch folgende Merkmale beschreiben:25
schrittweise, anwendungsneutrale Vorgehensweise,
funktionsbezogene Betrachtung des Objektes,
Vorgabe von Wertzielen,
interdisziplinäre Teamarbeit,
ganzheitliche Problembetrachtung und systematische Vorgehensweise,
Einsatz von Kreativitätstechniken,
Gegenüberstellung hinsichtlich Nutzen und Aufwand der Wertanalyse.
Der zentrale Ansatz in der Wertanalyse ist das Denken in Funktionen. Funktionen wer-
den als Wirkungen, Eigenschaften, Aufgaben oder Tätigkeiten eines Objektes gesehen,
die als Leistungen für Problemlösungen der Kunden dienen. Die Funktionen eines Ge-
genstandes werden eingeteilt in Funktionsklassen und Funktionstypen.
Funktionsklassen
Haupt- oder Grundfunktionen (eigentlicher Zweck des Objektes)
Neben- oder Hilfsfunktionen (ergänzen die Hauptfunktionen)
unnötige Funktionen
Funktionstypen
Gebrauchsfunktionen
Geltungsfunktionen
Nebenfunktionen können weggelassen werden, ohne dass hierdurch der Charakter des
Produktes beeinträchtigt wird, z.B. eine Aufhängevorrichtung an einem Haushaltsgerät.
Unnötige Funktionen können weggelassen werden, ohne dass das Produkt eine Beein-
trächtigung für den Nutzer erfährt.
Gebrauchsfunktionen dienen der technischen und wirtschaftlichen Nutzung eines Pro-
duktes, während die Geltungsfunktion das sog. Design (Ästhetik und Prestige) betrifft.
Da die Durchführung von Wertanalysen mit hohen Kosten verbunden ist, muss in jedem
Fall geprüft werden, ob die Kosten mit dem erwarteten Ergebnis in einem angemessenen
Verhältnis stehen. Dies verdeutlicht das nachfolgende Beispiel:28
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Praxisbeispiel 2 – Fallstudie
Die Firma Schneider hat fünf verschiedene Typen von Hochleistungswaschmaschinen
in ihrem Verkaufsprogramm für das kommende Jahr. Zur Erhaltung der Wettbewerbs-
fähigkeit werden ständig Wertanalysen durchgeführt. Entscheiden Sie anhand der
nachfolgenden Kriterien bei welchen Waschmaschinentypen eine Wertanalyse durch-
geführt werden sollte.
Durch eine Gesamtkostenbetrachtung sorgt der TCO-Ansatz für ein umfassendes Kos-
tenverständnis.29
Es werden neben den direkten Kosten, (z.B. Kosten für Material) für die Güter auch
alle indirekten Kosten (z.B. Kosten für Garantieleistungen) betrachtet.
Dies ist wichtig für die umfassende Kostenbetrachtung, die neben dem beschaffenden
Unternehmen auch die Lieferanten und Kunden enthält.
Bei den TCO-Ansatz wird unterschieden zwischen den Kosten, die anfallen
vor dem Vertragsabschluss, z.B. Lieferantenanalyse, Lieferantenbewertung, Vorver-
handlungen,
während der Vertragsdurchführung, z.B. Einstandspreis, Wareneingang, Qualitätsprü-
fung,
nach dem Vertragsabschluss, z.B. Lagerung, Einbau, Wartung, Garantieleistungen,
Funktionsstörungen, Recycling.
Beispiele für die Betrachtung des TCO
Beschaffung eines Softwaresystems, bei dem neben dem Anschaffungspreis, die
Schulung der Nutzer, das Ausfallrisiko oder die Wartung eine Rolle spielen.
Beschaffung einer Maschine mit Kosteneinfluss auf den Anschaffungspreis, Schu-
lung, Ersatzteile, Garantieleistungen, Verschrottung.
29 Wannenwetsch (2007), S. 98
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Produktlebenszyklus-Analyse 35
Spaltung der Zielkosten (Aufteilung der Kosten auf einzelne Komponenten, Analyse
und Senkung der errechneten Standardkosten zu den Zielkosten, wobei die Kosten
aller Komponenten den Zielkosten entsprechen müssen),
Erreichung der Zielkosten.
Als Beispiel kann ein Bohrgerät mit Gehäuse, mechanischem und elektrischem Teil ge-
nommen werden, Zielkosten 2.000 Euro. Für alle drei Teile werden ermittelt:
Zielkosten: Gehäuse 400 Euro, Elektroteil 700 Euro, Mechanik 900 Euro
Standardkosten: Gehäuse 400 Euro, Elektroteil 850 Euro, Mechanik 950 Euro
Die Gesamtkosten müssen von 2.200 Euro um 200 Euro gesenkt werden.
3.7 Produktlebenszyklus-Analyse
Die Produktlebenszyklus-Analyse geht von der Grundannahme aus, dass jedes Produkt
einen zeitlich begrenzten Lebenszyklus durchläuft. Strategisch ist diese Erkenntnis für
den Vertrieb der Unternehmen wichtig, da Unternehmen, die im Laufe der Wirtschafts-
entwicklung ihr Produktionssortiment bzw. ihre Technologie nicht mit neuen Produkten
anpassen, als Marktteilnehmer verschwinden. Beispiele gibt es z.B. in der optischen In-
dustrie mit der Digitaltechnik oder der Informationstechnologie.
- orderid - fll1894 - transid - fll1894 -
Im Normalfall gliedert sich der Lebenszyklus eines Produktes auf dem Markt in die
Phasen:
Einführungsphase (z.B. Hybridtechnik im Auto),
Wachstumsphase (z.B. digitale Kameras),
Reifephase (z.B. Mobiltelefon),
Sättigungs- mit Rückgangsphase (z.B. konventionelle Fotokameras).
Abb. 3–8 stellt einen typischen Produktlebenszyklus aus Vertriebssicht mit Umsatz und
Gewinn dar:30
Für den Einkauf/die Materialwirtschaft lassen sich die Phasen übertragen, wobei hier die
Phase vor der Markteinführung von besonderer Bedeutung ist. In den einzelnen mate-
rialwirtschaftsorientierten Phasen ergeben sich folgende materialwirtschaftliche Hand-
lungsfelder:31
30 Oeldorf/Olfert (2004), S. 98
31 Vgl. hierzu u.a. Wannenwetsch (2007) S. 103f.
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Umsatz
Zeit
Einführung Wachstum Reife Sättigung
Marktphase
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Während dieser Phase ist die kontinuierliche Versorgung des Unternehmens mit den Be-
schaffungsobjekten sicherzustellen.
Sättigungsphase
Während der Sättigungsphase sind die Beschaffungskosten zu optimieren, d.h. besonders
Effekte aus der Lernkurve oder Restkäufe bei absehbarem Auslaufen des Produktes und
damit verbundene Preisnachlässe sind zu nutzen.
Ab der Wachstumsphase beginnt bereits die Rücknahmephase, die über das Ende der
Produktion eines Produktes hinausgeht. Hier fallen vor allem Kosten für die Entsorgung
an, es muss aber auch noch auf eine ausreichende Ersatzteilversorgung geachtet werden.
3.8 Telematik
Telematik setzt sich aus den Begriffen Telekommunikation und Informatik zusammen.
Telematik beinhaltet den direkten Datenaustausch und die Verarbeitung zwischen belie-
biger Informationstechnik und mobiler Kommunikationstechnik auf digitaler Basis.
Telematik bietet in Verbindung mit dem Internet jedem Unternehmen im Bereich der
externen und internen Logistik Einsparpotentiale.
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Telematik 37
Disponenten haben einen besseren Überblick über den technischen Zustand und die Ein-
satzorte der Fahrzeuge, außerdem wird eine verbesserte Kommunikation zwischen Ver-
ladern und Spediteuren oder Endkunden gewährleistet.
Sämtliche Fahrzeugdaten werden in den Logistikprozess integriert, so dass der Fahrzeug-
zustand, wie z.B. Kraftstoffverbrauch, Reifendruck oder Zustand der Bremsen ständig
beobachtet und analysiert werden kann. Dadurch sind die Disponenten in der Lage ein
professionelles Flottenmanagement zu praktizieren. Anhand von Informationen über Ka-
pazitäten und Fahrzeugzustände können Transporte optimiert und notwendige Reparatu-
ren eingeplant werden, um kostspielige Leerfahrten zu vermeiden. Durch die Nutzung
des Internetportals ist die Abbildung des gesamten Logistikprozesses von der Bestellung
bis zur Sendeverfolgung möglich. Als Vorteile dieser internetbasierten Telematiksysteme
zählen:32
Ortung und Routenplanung, Kommunikation zwischen Disponent und Fahrer,
Kosten- und Leistungsvergleich zwischen Fahrzeugen,
Leistungsvergleiche zwischen Fahrern,
bessere Kommunikation mit Kunden und Kooperationspartnern,
bessere Abstimmung der Einsatzzeiten, weniger Leerfahrten,
Optimierung der wartungsbedingten Stillstandszeiten.
Anwendungen der Telematik sind z.B.:
Barcoding,
Transpondertechnologie.
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3.8.1 Barcoding
Der Barcode ist ein maschinell lesbarer Strichcode, der auf sämtlichen Produkten und
Produktverpackungen aufgedruckt ist. Mit Hilfe eines Scanners, z.B. an der Supermarkt-
kasse wird der Strichcode eingescannt, die Rechnung geschrieben und gleichzeitig der
Abgang der Ware verbucht. Somit ist mit Hilfe des Barcodes die gesamte Bestandsfüh-
rung mit Sollbestand, Meldebestand und bei Bedarf einer automatischen Bestellanforde-
rung durchzuführen.
3.8.2 Transpondertechnologie
Wiederholungsfragen zu Kapitel 3 39
funkgesteuerter Datenaustausch statt, der als Radio Frequency Identification (RFID) be-
zeichnet wird. Transponder werden in verschiedenen Formen und Ausstattungen wie
Klebe-Etiketten, Kreditkarten oder Kunststoffmünzen gefertigt und bieten ein fast unbe-
schränktes Anwendungsfeld z.B.:34
intelligenter Barcodeersatz in der Materialwirtschaft,
als Schutz vor Diebstahl oder Produktpiraterie, sowie als Fälschungsschutz für Aus-
weisdokumente, Visa und Banknoten,
zur Personalisierung von Eintrittskarten, Fahrscheinen, Zugangskontrollen, Zeiterfas-
sung, Türöffner, elektronische Autoschlüssel,
zur Kennzeichnung von Wäsche in Reinigungen, Waffen, Tieren,
Archiv-, Bibliotheks- und Dokumentenmanagement.
Die operative Beschaffung hingegen beschäftigt sich mit Prognosen, Abrufen aus Rah-
menvereinbarungen, Anfragen sowie Bestellungen. Dispositive Tätigkeiten wie Kon-
trolle des Sicherheitsbestandes, Überwachung von Termin-, Mengen- und Qualitätsvor-
gaben, Beschaffung über Desktop-Purchasing tragen zur Sicherung der Materialversor-
gung bei.
Unternehmensleitung
Werk 1 Werk 2
Die dezentrale Beschaffung zeichnet sich durch kurze Entscheidungswege und hohe Fle-
xibilität aus. Dem gegenüber steht der große Zeitbedarf für die operative Abwicklung der
Bestellungen, wodurch für wertschöpfende Tätigkeiten wie Beschaffungsmarktforschung
und Lieferantenmanagement keine Ressourcen bleiben. Oft kommt es zu Doppelarbeit
durch parallele Einkaufstätigkeiten. Die Bündelung von großen Beschaffungsmengen ist
oft unmöglich, daraus resultieren schlechtere Einkaufskonditionen.
In der Praxis setzt sich immer mehr eine Mischform aus zentralem und dezentralem Ein-
kauf durch (z.B. Matrixorganisation). Der zentrale Einkauf kümmert sich um Vertrags-
gestaltung und Rahmenverträge, während der dezentrale Einkauf innerhalb dieser Rah-
menverträge das Material bestellt. Je nach Spezialisierung eines Unternehmensbereiches
werden auch sehr spezifische Materialien, die ein Spezialistenwissen erfordern, dezentral
beschafft. z.B. beim Einkauf von Motoren.
Als weitere Mischform können Outsourcing Bewegungen in der Beschaffung bezeichnet
werden, in welchen Beschaffungsfunktionen ausgelagert und zentralisiert werden. Die
100%
80%
60%
40%
20%
0%
Deutschland GB Kanada Ungarn
Zentralisierte Struktur
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Dezentralisierte Struktur
Mischung aus zentralisierter und dezentralisierter Struktur
Der Aufbau der Materialbeschaffung, mit dem die Arbeitseinheiten (z.B. Abteilungen) in
der Beschaffung organisiert werden, kann verrichtungs-, objekt- und regionenorientiert
erfolgen.40 Die verrichtungsorientierte Beschaffung gliedert sich nach dem organisatori-
schen Ablauf der Wertschöpfungskette in verschiedene Beschaffungsverrichtungen z.B.
Disposition, Planung, Bestellungsabwicklung, Vertragsabteilung, Lagermanagement. Bei
der objektorientierten Gliederung wird nach Materialgruppen unterteilt, z.B. Roh-, Hilfs-
und Betriebstoffe, Handelswaren, Dienstleistungen. Die regionenorientierte Materialbe-
schaffung orientiert sich an Beschaffungsmärkten, z.B. Zentral-Europa, Asien, Nord-
/Südamerika, EU.41
Beschaffungsmarketing 43
Folgende Kriterien müssen bei der Beschaffungsmarktforschung mit Hilfe der spezifi-
zierten Anforderungen untersucht werden:
Marktpotential,
richtige Beschaffungsmenge (Lieferzeit), Lose zur richtigen Zeit lieferbar,
Beschaffungsmarktstruktur (Monopole, Oligopole, Polypole),
zukünftige Marktentwicklung in technischer, wirtschaftlicher, konjunktureller und
politischer Hinsicht,
Konkurrentenverhalten, Marktrisiken, Engpässe auf dem Markt.
Alle Daten, die für die Beschaffungsmärkte bestimmend sind, müssen erfasst und syste-
matisch beobachtet werden. Zur Unterstützung des Entscheidungsprozesses werden aktu-
elle und zuverlässige Informationen aus wirtschaftlichen, technischen und wissenschaft-
lichen Bereichen benötigt.
Es wird in Primär- und Sekundärforschung unterschieden, die sich unterschiedlicher In-
formationsquellen bedienen.44
a) Die Primärforschung (Feldforschung) führt sehr aufwendige Erhebungen und Befra-
gungen (z.B. Interviews, Lieferantenbefragung) durch. Sie wird dort angewandt, wo die
Sekundärforschung nicht genügend Informationen erbringen konnte bzw. wo die Wich-
tigkeit der notwendigen Informationen die hohen Kosten rechtfertigt.
b) Die Sekundärforschung stützt sich auf bereits bestehendes Datenmaterial (Zeitschrif-
ten, Kataloge, Datenbanken, Messebesuche). Sie wertet Informationsmaterial aus, wel-
Phasen Beschreibung
1. Bedarfsermittlung Die Materialdisposition/der Bedarfsträger
ermittelt die Nettobedarfsmenge und den
Termin.
- orderid - fll1894 -Die
2. Bedarfsmeldung
transid - fll1894 -
Materialdisposition/der Bedarfsträger
meldet die ermittelten Mengen und Ter-
mine per Bestell-Anforderung (BANF) an
den zuständigen Einkäufer.
3. Konsolidierung Der Einkauf konsolidiert die Bedarfe der
Verbrauchstellen ggf. zu einer Sammelbe-
stellung.
4. Lieferantenauswahl Der Einkauf selektiert qualifizierte Liefe-
ranten.
5. Angebotsanfrage Der Einkauf fragt ausgewählte Lieferanten
(evt. mit Lastenheft) an oder erstellt eine
Ausschreibung im Internet.
6. Angebotsvergleich Der Einkäufer vergleicht die Angebote
nach Preis, Qualität, Zeit.
7. Angebotsauswahl Anschließend wird das beste Angebot bzw.
ein Lieferant bestimmt.
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Phasen Beschreibung
8. Bestellung/Kontrakt Der Einkauf löst gemäß dem Angebot eine
Bestellung aus. Der Lieferant bestätigt dies
mit einer Auftrags-Bestätigung.
Bei Rahmenvereinbarungen wird der Be-
schaffungsvorgang auf einen Abruf durch
den dezentralen Bedarfsträger verkürzt.
(Phase 3–8 entfällt).
9. Auftragsverfolgung Einkauf/Disposition überwacht die Bestel-
lung auf die termin- und mengengerechte
Einhaltung.
10. Wareneingang Die Ware wird im Wareneingang geprüft,
der Bestellung zugeordnet und dem Be-
darfträger bereitgestellt.
11. Lieferantenbeurteilung Der Lieferant wird bewertet nach vorgege-
benen Zielgrößen z.B. Einhaltung von
Zeit- und Qualitätszielen.
Inhalte Beispiele
Der Verkauf von Waren und gewerblichen Leistungen unter dem Einstandspreis ist
„Unternehmen mit gegenüber kleinen und mittleren Wettbewerbern überlegener Markt-
macht“ durch die 6. Novelle zum Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen seit Anfang
1999 ausdrücklich verboten, wenn er nicht nur gelegentlich erfolgt oder „sachlich ge-
rechtfertigt“ ist. Genaugenommen ist nicht erst der Verkauf, sondern bereits ein Angebot
unter Einstandspreis untersagt (Vgl. §20 (4) GWB).
4.5 Lieferantenbeurteilung
Ein durchgängiges und transparentes Lieferantenmanagement ist in wettbewerbsintensi-
ven Märkten mit geringer Fertigungstiefe erfolgsentscheidend.
So haben Unternehmen in der Automobilindustrie teilweise eine Fertigungstiefe von ca.
10–20%. Dies bedeutet, dass 80–90% der Teile nicht mehr selbst hergestellt werden,
sondern von den Lieferanten bezogen werden.
Mittels der Lieferantenbeurteilung können die Leistungen des Lieferanten gemessen wer-
den. Sie stellt ein wichtiges Instrument dar, um Optimierungspotenziale zu identifizie-
ren.47 Eine Lieferantenbeurteilung wird von vielen Unternehmen als Werkzeug zur
Steuerung der strategischen Lieferantenentwicklung genutzt.48 Qualifizierte Zulieferer
sind somit ein erfolgskritischer Faktor.
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Fallbeispiel Hyundai und Porsche:
Nur noch 15 bis 20 Tier 1-Zulieferer (A-Lieferanten) werden das neue Hyundai-Werk
im tschechischen Nosovice beliefern. Für die ab Ende 2008 dort jährlich produzierten
300.000 Pkws wird Hyundai künftig rund 20% des Teileumfangs von bisherigen KIA-
Lieferanten in der Slowakei beziehen.49
Bei dem sportlichen Geländewagen Cayenne von Porsche, liegt die Wertschöpfung sogar
nur bei zehn bis elf Prozent, der Rest kommt von außen. Anders ausgedrückt kann gesagt
werden: je geringer die Fertigungstiefe ist, desto größer ist die Abhängigkeit von Zuliefe-
rern und umso größer die Bedeutung des Lieferantenmanagements.50
Kriterien zur Beurteilung von Lieferanten können grundsätzlich beliebig gewählt werden.
Die Auswahl der Kriterien ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. In der
Praxis der Materialbeschaffung haben sich folgende Kriterien als gut messbar und von
hoher Bedeutung heraus kristallisiert:
Lieferantenbeurteilung 49
Beurteilungsbereich Kriterien
Qualität, Preis, Konditionen
Lieferungen und Leistungen
Lieferzuverlässigkeit, Liefertreue
des Lieferanten
Service (z.B. Entsorgung)
Rechtsform, Qualitätsfähigkeit
Finanzieller Status (z.B. Bonität)
Kostenstruktur, Marktanteil/-entwicklung
Struktur/Qualität des Managements
Lieferant selbst
Forschungs-/-entwicklungsintensität
Image bei Wettbewerbern
Kooperationsbereitschaft
Bereitschaft zu Gegengeschäften
Staat/Gesellschaft/Bevölkerung
Umfeld des Lieferanten Ökologie, Zahlungsbilanz
Volkswirtschaft/Außenwirtschaft
Abb. 4–8: Kriterien für die Lieferantenbeurteilung51
- orderid - fll1894 - transid - fll1894 -
a) Punktbewertungsverfahren
Die Beurteilung kann beispielsweise anhand eines Punktbewertungsverfahrens erfolgen.
Voraussetzung ist die Klarheit über die Gewichtungskriterien, z.B. Kriterien der Beur-
teilung der Lieferungen und Leistungen des Lieferanten, d.h. Qualität, Preis, Konditio-
nen, Zuverlässigkeit, Just in Time etc.52
In der Kopfzeile des Bewertungsbogens werden die möglichen Lieferanten aufgeführt, in
der Vorspalte die Entscheidungskriterien. Ein als wichtig eingestuftes Entscheidungskri-
terium erhält eine hohe Gewichtungsziffer. Für jeden Lieferant und jedes Kriterium wird
ein Punkt von eins bis fünf oder eins bis zehn vergeben. Der dem Lieferanten vergebene
Punkt wird mit der Gewichtungsziffer multipliziert. Der am besten bewertete Lieferant
hat die höchste Gesamtpunktzahl (siehe Abb. 4–9).53
b) Nutzwertanalyse
Ein weiteres Bewertungsverfahren stellt die Nutzwertanalyse dar. Diese unterscheidet
sich vom Punktbewertungsverfahren insofern, als die Bewertung in Prozent durchgeführt
wird. D.h. den Zielkriteriengruppen wird ebenfalls eine Gewichtung gegeben. Das wich-
tigste Kriterium erhält die höchste prozentuale Wertung.
51 Kluck (1998), S. 60
52 Vgl. Oeldorf/Olfert (2004), S. 265ff.
53 Vgl. Wöhe (2000), S. 434
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Finanzielle Kriterien
Preis 4 10 40 8 32
Konditionen 4 2 8 3 12
Zuverlässigkeit
Ruf 3 8 24 9 27
Qualität 10 7 70 8 80
Verfügbarkeit
kurzfristige Lieferung 7 9 63 7 49
Termineinhaltung 8 8 64 10 80
Lieferantenbeurteilung 51
Schwächen in einer Kurve festgehalten. Durch die Bewertung wird der Lieferant in eine
von vier Kategorien eingestuft:55
Preffered (90–100 Punkte): die besten Lieferanten
Accepted (70–89 Punkte): gute Lieferanten
Restricted (50–69 Punkte): mäßige Lieferanten, die zu Verbesserungen angehal-
ten werden
Desourced (<50 Punkte): schlechte Lieferanten, von denen nach Möglichkeit
nicht mehr bezogen wird
2.2. Qualitätssystem
99
Punkte 2.3. Qualitäts vereinbarungen
Die Auswahl eines Lieferanten, die Auswahl von Stammlieferanten und eine Redu-
zierung der Lieferantenanzahl bilden das Gesamtergebnis aus den verschiedenen Be-
wertungen.
Wird zeitgleich mit mehreren Stammlieferanten zusammengearbeitet, minimiert sich das
Risiko. B- und C-Lieferanten können gleichzeitig zu A-Lieferanten aufgebaut werden.57
d) Praxisbeispiel Siemens
Im Jahr 1998 belieferten 30% aller Zulieferer von Siemens mehrere Standorte. Aufgrund
konzernweit unterschiedlicher Bewertungskriterien wurde oft ein und derselbe Lieferant
unterschiedlich bewertet. Deshalb entwickelte man eine konzernweit einheitliche Be-
wertung. Es wurde ein allgemeingültiges Kriterienset mit den vier Kategorien Preis,
Qualität, Logistik und Technologie aufgestellt, das sowohl durch die Einkäufer, als auch
durch die Bedarfsträger bewertet wird (siehe Abb. 4–12).
Das Kriterienset wird in weitere Aspekte auf Ebene 2 untergliedert, bis auf Ebene 3 ge-
schäftsspezifische Detailbeschreibungen durchgeführt werden.
58 Aichbauer (2003), S. 83
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Lieferantenmanagement 53
4.6 Lieferantenmanagement
Supplier Relationship Management (SRM) bzw. Lieferbeziehungsmanagement um-
fasst die strategische Planung und zentrale Steuerung von Beziehungen eines Unterneh-
mens zu seinen Lieferanten. Ziel des Einsatzes eines SRM-Systems ist die enge Anbin-
dung aller Lieferanten an das Unternehmen sowie die Unterstützung des Einkaufs wäh-
rend der gesamten Ausführung der Beschaffungsprozesse. Im Supplier Relationship
Management werden Ansätze des Customer Relationship Management (CRM) in
entgegengesetzter Richtung der Supply Chain angewendet.61
- orderid - fll1894 - transid - fll1894 -
In einem SRM-System erfolgt eine zentrale Verwaltung aller Bezugsquellen und aller
Einkaufsdaten, wie z.B. Angaben über lieferbare Produkte, mögliche Risiken, Konditio-
nen oder Qualität. Lieferant und Kunde sind online miteinander verbunden. Insofern
kann SRM als Weiterentwicklung von E-Procurement verstanden werden. Ein Mehrwert
entsteht durch Bündelung des gesamten Wissens über Einkaufsdaten und Bezugsquellen,
die allen Anwendungen einer Systemlandschaft zur Verfügung gestellt werden.62 Zur Be-
urteilung der Qualität eines Lieferanten als Voraussetzung zur Optimierung der Lieferan-
tenbeziehungen ist eine Lieferantenbeurteilung (vgl. Kapitel 4.5) vorzunehmen.
Ziel des Lieferantenmanagements ist es, dem beschaffenden Unternehmen eine genü-
gende Anzahl leistungsfähiger Versorgungsquellen von dauerhafter Existenz und
Lieferbereitschaft zu erschließen bzw. zu erhalten.63 Die Aufgabe der Lieferantenpoli-
tik besteht somit darin, die Situation auf den Beschaffungsmärkten zu analysieren und die
Intensität der Zusammenarbeit mit Lieferanten zu bestimmen und zu optimieren. Weiter-
hin sind die Kriterien für die Lieferantenauswahl festzulegen. Sind die Kriterien festge-
legt, so ist Art, Umfang bzw. Intensität der Zusammenarbeit mit den Lieferanten zu
bestimmen.64 Wichtige Kriterien der Lieferantenbeziehung sind z.B.
Auswahl des Lieferanten bereits in der Konzeptphase,
teilweise Entwicklung und Konstruktion durch den Zulieferer,
Austausch von Kosteninformationen,
gemeinsame Kostenziele,
pro Teil nur ein oder zwei Zulieferer.
Durch die Analyse und Auswahl von Lieferanten kommt es häufig zu einer Reduktion
der Lieferantenanzahl hin zu System- und Modullieferanten.65
Systemlieferanten sind dafür zuständig, komplette Systeme (z.B. Cockpit) zu liefern.
Modullieferanten stellen Zulieferer dar, die ganze Module bzw. Baugruppen zur fertigen
Montage in ein Produkt liefern. Beispiel: Hella liefert das Modul Lampen beim 5er
BMW. Dies hat den Vorteil, dass geringere Aufwendungen für Lieferantenkontakte und -
pflege erforderlich sind. Die Zulieferpyramide (siehe Abb. 4–13) verdeutlicht dies und
bietet Möglichkeiten zur Strategieableitung.66
Unter Global Sourcing versteht man kurzgefasst die weltweite Marktbearbeitung und Be-
schaffung von Gütern, Waren und Dienstleistungen. Bei der weltweiten Beschaffung
sollte der Wert der Waren eine höheren Wert haben um die höheren Transportkosten und
Bestellkosten auszugleichen.
Ziele von Global Sourcing sind:
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Nutzung kostengünstiger globaler Bezugsquellen, Güter und Dienstleistungen,
Kompensationsgeschäfte (Kauf von Motoren – Bezahlung mit Zuckerrohr mangels
Devisen),
Fremdbezug anstatt Eigenfertigung,
niedrige Personalkosten (Osteuropa, China, Indien).
Unter Local Sourcing versteht man die Beschaffung von Gütern aus der Region. Fol-
gende Vorteile können sich durch Local Sourcing ergeben:
niedrigere Transportkosten,
bessere Abstimmungsprozesse, gleiche Mentalität,
leichter an Referenzen und Auskünfte zu gelangen,
keine Übersetzungsprobleme, Just-in-Time möglich,
leichtere Durchsetzung bei Rechtsproblemen und Schadenersatzklagen.
Nachteile können durch ein teilweise höheres Preisniveau und die Verhinderung
internationaler Erfahrungen und Kontakte entstehen.
Modular Sourcing bedeutet die Beschaffung von kompletten oder bereits (vor)montierten
Modulen, Bauteilen oder Systemen von einem Modullieferanten beziehungsweise von
einem A-Lieferanten. Ein Modul könnte eine PKW-Achse, ein Tank, eine Bremse oder
ein Tacho sein. Ein Systemlieferant könnte das Getriebe, die gesamte Bremsanlage, das
Innencockpit oder die Achsanlage eines Fahrzeuges liefern.
Hierbei wird ein Einkaufsteil wird von zwei Lieferanten bezogen, wobei diese zwei Lie-
feranten permanent im Wettbewerb untereinander stehen sollten. Der Lieferant, der einen
besseren Preis und/oder Qualität anbietet, erhält oft höhere Liefermengen.
Vorteile sind hierbei
ein erhöhter Konkurrenzdruck,
mehr Preisvergleiche,
weniger Risiko bei Ausfall eines Lieferanten.
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4.7.6 Cluster-Sourcing
Bei Cluster-Sourcing befinden sich die Lieferanten, von denen Teile und Waren einge-
kauft werden, in jeweils einer Region. Das bekannteste Beispiel ist das Silicon Valley in
den USA als das Zentrum der Computer- und Softwareindustrie. In der Region Ostwest-
falen (Bielefeld) ist ein Cluster der Möbelindustrie oder in der Region Jena/Thüringen
befindet sich ein Zentrum der opto-elektronischen Industrie.
4.7.7 Outsourcing
Wiederholungsfragen zu Kapitel 4 59
Wenn die Beschaffung nur bei einem Monopolisten möglich ist, so spricht man von Sole-
Sourcing. Ein Monopolist ist der einzige Lieferant, der ein Produkt liefern oder herstel-
len kann.
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Der Lieferant hat hier eine hohe Abhängigkeit von der Liefermenge als auch bezüglich
des Preises.
Die Verlagerung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen nennt man Forward Sour-
cing. Hierbei werden hohe Anforderungen an den Lieferanten (oft A-Lieferanten) ge-
stellt. Der Entwicklungsbereich des Porsche-Konzerns entwickelt z.B. für andere Unter-
nehmen Produkte der unterschiedlichster Art (Pkws, Uhren, Möbel etc.)
5. E-Procurement – elektronische
Beschaffung
Das folgende Kapitel zeigt die verschiedenen Teilnehmer des Internets wie Business,
Consumer und Administration. Weiterhin werden die optimale Teileauswahl für
E-Procurement sowie die wichtigsten Auktionsformen behandelt.
70 FAZ (26.06.2006), S. 19
71 Wannenwetsch (2002), S. 10
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Human Resources, Finanzbuchhaltung, Steuerabteilung usw.), als auch das gesamte Un-
ternehmen (in Form des Produktportfolios) interagieren.
3. Consumer (C)
Hierunter wird eine Privatperson oder Personengruppe (z.B. Familie) verstanden. Er tritt
in der Regel als „Endnutzer“ auf.
Bei den aus diesen Parteien resultierenden Interaktionsformen wird danach unterschie-
den, wer mit wem interagiert. Abb. 5–1 zeigt die möglichen Interaktionsformen.
die daraus resultierende verbesserte Vergleichbarkeit von Preisen. Grund genug, um den
Fokus künftig auch auf hochpreisige Produkte (A und B Materialien) zu legen. Bei dieser
Art von Gütern werden die Prozesskosten wahrscheinlich nur unmerklich sinken, jedoch
liegt die Absicht hier wohl auch eher in der Reduktion des Einstandpreises.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die Sourcing-Strategie immer in Abhängigkeit
des zu erreichenden Ziels gewählt werden sollte.
5.3 Internet-Auktionen
In der Praxis wird zwischen unterschiedlichen Auktionsformen unterschieden. Hier
einige Beispiele:
Englische Auktion (Aufwärtsversteigerung): Sie ist die meistverbreitete Auktions-
form. Die Auktion wird mit einem Mindestpreis gestartet. Während des festgelegten
Zeitraumes überbieten sich die Kaufinteressenten. Bei dieser Auktionsform handelt es
sich um eine offene Auktion, da die Gebote offen und somit transparent für die ande-
ren abgegeben werden. Angemerkt sei, dass jeder Bieter auch mehrfach Gebote ab-
geben kann (Beispiel: www.ebay.de).
Höchstpreisauktion: Die Vorgehensweise gleicht der Englischen Auktion mit dem
Unterschied, dass es sich hierbei um eine geschlossene Auktion handelt. Die Gebote
werden verdeckt abgegeben und jeder Bieter darf nur ein Gebot tätigen. Anwendung
findet diese Form hauptsächlich bei Ausschreibungen und Versteigerungen.
Holländische Auktion (Abwärtsversteigerung): Bei der Holländischen Auktion
nennt der Auktionator anfänglich einen hohen Preis, der im Anschluss schrittweise
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Internet-Auktionen 63
gesenkt wird. Die Auktion ist dann beendet, wenn ein Bieter den aktuellen, letztge-
nannten Preis durch einmalige Gebotsabgabe akzeptiert und dadurch den Zuschlag
erhält. Auch bei der Holländischen Auktion werden die Gebote offen abgegeben.
Vickrey-Auktion: Diese Auktionsform entspricht der Höchstpreisauktion – bis auf
den gewichtigen Unterschied, dass der Auktionsgewinner lediglich den zweithöchsten
beziehungsweise den zweitniedrigsten gebotenen Preis zu entrichten hat. Trotz ihrer
in der Theorie bewiesenen nützlichen Eigenschaften kommt sie in der Praxis nur sehr
selten zum Einsatz.
Ranking Auktion: Bei der Ranking Auktion sehen Bieter die Gebote (Betrag, Wert)
der Mitbieter nicht. Sie sehen lediglich ihren eigenen Rang.
Reverse Auktion: Diese Auktionsform ist das Gegenstück zur Englischen Auktion.
Sie unterscheidet sich dadurch, dass bei der Reverse Auktion derjenige Bieter den
Zuschlag erhält, der zuerst das niedrigste Angebot abgibt. Sie gilt als die gebräuch-
lichste Form der B2B-Auktionen.
Ein Beispiel wäre www.my-hammer.de
Bundle Auktion: Bei dieser Form werden Einzelpositionen gebündelt und als eine
Auktion ausgeschrieben. Der Zuschlag erfolgt deshalb auch nicht (wie bei den ande-
ren Auktionsformen) auf einen Artikel oder auf eine Dienstleistung, sondern aufs Ge-
samtpaket.
Klassischer Ablauf einer reversen Auktion
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Auswahl aller in Frage kommenden Lieferanten durch das Unternehmen oder durch
einen beauftragten Dienstleister.
Eingrenzung des Teilnehmerkreises durch Analyse der in Betracht kommenden Liefe-
ranten (Prüfung auf Leistungsfähigkeit, Qualität, Liefertreue, Service, bisherige Er-
fahrungen etc.).
Einladung der ausgewählten Lieferanten und Einweisung in den Ablauf.
Gebotsabgabe: Die Lieferanten unterbieten sich im Preis (festgelegte Bietintervalle).
Sie sehen zwar den jeweiligen Preis, wissen aber nicht, welcher Lieferant (Name,
Adresse) hinter dem Gebot steht.
Nach eigens aufgestellten Kriterien den günstigsten Anbieter ermitteln.
Festgelegter Zeitablauf für die Auktion. Bei gleichem Endgebot verlängert sich die
Auktion.
Benachrichtigung des Gewinners und Vollzug der Transaktion.
Vorteile einer Reverse Auktion
Vereinfachte Preisverhandlung
Oftmals Erzielung von hohen Einsparungen (10–30%)
Erkennung der Angebots- und Nachfragesituation
Nachteile einer Reverse Auktion
Langjährige Geschäftskontakte spielen eine untergeordnete Rolle.
Der günstigste Preis entscheidet.
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Diese Auktionsformen sind auf Marktplätzen und Portalen sowie Börsen wiederzufinden.
Marktplätze wie beispielsweise www.ebay.de spiegeln den gesamten Prozess wieder,
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während Portale nur dem Informationsprozess dienen. Die Börse ist eine Plattform, auf
der Termingeschäfte getätigt werden. Ein Termingeschäft ist immer dann von Nöten,
wenn sich der Wert des Gutes schnell ändert wie z.B. bei Öl oder Wertpapieren.
E-Procurement gehört nicht nur bei Unternehmen bereits zum Alltag. Auch im privaten
Sektor werden Marktplätze und Portale regelmäßig genutzt. Sei es zur Information wie
auf www.dhl.de oder zum Buchen des nächsten Urlaubs auf www.alltours.de. E-Business
ist aus dem Geschäfts- und Privatleben nicht mehr wegzudenken.
6. Lagermanagement
Ziel des Kapitels ist es, die Bedeutung und die Aufgaben des Lagers, der Lagersysteme
sowie der Fördermittel darzustellen. Dabei werden auch der Lagerkostensatz, der Lager-
haltungskostensatz sowie der durchschnittliche Lagerbestand detailliert behandelt.
66 Lagermanagement
Aufgrund der seit Jahren kontinuierlich steigenden Rohstoffpreise gewinnt das Lagern
von Jahr zu Jahr mehr an Bedeutung. So stiegen die Preise für Metalle vom Jahre 2002
auf 2007 teilweise über 500 Prozent. Der Preis für ein Barrel Rohöl (159 Liter) von
10,72 US$ im Jahr 1998 auf über 100 US$ im Jahr 2008.
Feste Lagerplatzzuordnung:
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Jeder Artikel hat einen festen Lagerplatz. Der Vorteil liegt in der genauen Bestimmbar-
keit des Lagerortes, wobei der hohe Platzbedarf einen Nachteil darstellt.
Chaotische Lagerhaltung:
Die Artikel werden einem beliebig freien Lagerplatz zugeordnet. Um den späteren
Zugriff auf diesen Artikel gewährleisten zu können, müssen die Lagerplätze mit Hilfe der
EDV genau dokumentiert werden. Bei der bereichsweise chaotischen Lagerhaltung
wird das Lager in Zonen eingeteilt (z.B. Schnelldreher, Langsamdreher, kleine Teile,
große Teile). Innerhalb dieser Zonen werden die Artikel jedoch an einem beliebig freien
Platz gelagert.
Bei der Wahl von Lagerstandorten spielen auch strategische Überlegungen eine Rolle. Es
muss entschieden werden, ob das Lager zentral oder dezentral geführt wird. Vorteile der
zentralen Lagerhaltung sind die geringen Kapitalkosten und der bessere Überblick, re-
sultierend aus niedrigeren Vorräten und Beständen. Vorteile der dezentralen Lagerhal-
tung hingegen sind der flexible Einsatz von Gütern und Dienstleistungen, sowie die kür-
zeren Transportwege zum Kunden und damit verbunden geringere Transportkosten.
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6.2.3 Lagersysteme
Der Begriff Lagersystem umfasst die Gesamtheit der zur Ausführung der Lagerfunktio-
nen eingesetzten Fördermittel einschließlich der Lagertechnik und Informationsmittel. Es
wird grundsätzlich zwischen Regal- und Bodenlagerung unterschieden.
6.2.3.1 Bodenlagerung
Die Bodenlagerung ist die einfachste Form der Lagerung. Das Gut, verpackt oder unver-
packt, liegt direkt auf dem Untergrund und wird zum Teil übereinander gestapelt. Unter-
schieden wird zwischen der Blocklagerung und der Reihenlagerung (Gasse, um Zugriff
auf mittig angeordnete Güter zu gewährleisten).
6.2.3.2 Regallagerung
Die Regallagerung ist eine Lagerung in mehreren Ebenen mit Hilfe einer Lagereinrich-
tung. Die Waren werden weder auf dem Boden noch direkt aufeinander gelagert. Somit
ist ein direkter Zugriff auf jeden Lagerartikel möglich. Es gibt unterschiedliche Arten von
Regalen. Nachfolgend werden einige vorgestellt.
Fachregallager
Die Lagerung erfolgt auf geschlossenen Fachböden in mehreren Ebenen. Die Bedienung
erfolgt in der Regel manuell. Flachbauweise (eine Etage = 2m).
74 http://www.gls-logistik.de
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68 Lagermanagement
75 http://www.bvdp.de
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6.2.3.3 Kompaktregale
Die Lager werden entweder durch Lastaufnahmevorrichtungen oder manuell verschoben.
Sie eignen sich aufgrund des geringen Platzbedarfs für ein breites Sortiment mit geringer
Mengenanzahl je Teil. Häufig findet man Verschieberegallager in Apotheken. Nachteilig
sind die hohen Zugriffszeiten.
Umlaufregal
76 http://www.stapler-wissen.de
77 http://www.archiexpo.de
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70 Lagermanagement
Ein Umlaufregal besteht aus mehreren Einzelregalen. Diese werden nebeneinander (Ho-
rizontalprinzip) oder übereinander (Vertikalprinzip) angeordnet. Anwendung findet diese
Art der Lagerung häufig bei Akten, Ersatzteilen und bei kleineren bis mittleren Mengen
je Artikel.
Vorteil: gute Raumausnutzung, wenig störanfällig, Verschluss möglich
Nachteil: hohe Zugriffszeiten, kaum erweiterbar, geringer Umschlag
Jahresanfangsbestand + Jahresendbestand
2
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Bei ungleichmäßigen Lagerzugängen und Lagerabgängen:
Jahresanfangsbestand + 12 Monatsendbestände
13
Ein hoher Lagerbestand ermöglicht eine optimale Versorgung des Unternehmens bzw.
der Kunden mit Teilen und Produkten. Dies ermöglicht eine hohe Lieferbereitschaft und
geringe Fehlmengenkosten. Gleichzeitig können hohe Bestände eine hohe Kapitalbin-
dung verursachen.
Jedes Unternehmen steht vor dem Konflikt der Fehlmengenkosten und der unnötigen
Kapitalbindung. Fehlmengenkosten entstehen dann, wenn aufgrund zu geringer Bestände
erhöhte Materialkosten aufkommen (z.B. durch Eillieferungen, Verzugskosten, Produk-
tionsstillstand). Von unnötiger Kapitalbindung spricht man, wenn zu hohe Bestände vor-
liegen, denn jeder gelagerte Artikel verursacht Kosten, zum einen der Warenwert als sol-
ches und zum anderen die zusätzlichen Lagerkosten und Lagerhaltungskosten.
78 http://www.iwiki.de
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Lagerkosten ⋅ 100 ⋅ 2
Lagerkostensatz =
Lagerbestand ⋅ Einstandspreis
Diese Formel zur Errechnung des Lagerkostensatzes gilt bei gleichmäßigem Lager-
verbrauch.
Beispiel:
Sie hatten letztes Jahr im Januar einen Bestand von 100.000 Stück. Der Einstandspreis
beträgt 8,90 Euro je Stück und Lagerkosten sind in Höhe von 110.000 Euro
angefallen.
Beispiel:
Lagerkosten = 24,71%, Zinssatz = 6,5%
Lagerhaltungskostensatz = 24,71% + 6,5% = 31,21%
Die auf Lager liegenden Waren können eigen- oder fremdfinanziert sein. Die meisten
Unternehmen haben ihre Waren durch Kredite finanziert (fremd). Für diese Kredite fal-
len Zinsen an. Mit dem Lagerhaltungskostensatz werden diese Zinskosten berücksichtigt.
Im Falle der Eigenfinanzierung hätte das Unternehmen das Geld auch am Geldmarkt an-
legen und damit Zinsen erwirtschaften können. Auch diese Möglichkeit wird mit dem
Lagerhaltungskostensatz berücksichtigt. In diesem Fall stellt der Zinssatz den entgange-
nen Gewinn dar, den das Unternehmen hätte machen können, wenn es das Geld nicht in
Waren investiert hätte.
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72 Lagermanagement
6.5 Kommissionierung
a) Das Kommissionierlager
Bei diesem Lagertyp werden die Artikel meist nur für kurze Zeit und in geringen Mengen
gelagert. Das Lager hat eher eine Art Präsenzfunktion und die Bewegungsprozesse ste-
hen hier klar im Vordergrund. Aufgrund der hohen Umschlagsleistung stellt dieser
Lagertyp hohe Anforderungen an Mensch, Maschine und Lagersystem.80
b) Arten von Kommissioniersystemen
In der Praxis wird zwischen mehreren Kommissionierarten unterschieden. Der wohl
größte Unterschied ist der Einsatz von Mitarbeitern oder vollautomatischen Kommissio-
niersystemen.
6.5.1 Bereitstellungsprinzipien
a) Statische Bereitstellung
Bei der statischen Bereitstellung, auch Mann zur Ware genannt, begibt sich der Kommis-
sionierer zur bereitgestellten Ware und entnimmt aus dem Regal die benötigte Menge.
Kommissionierung 73
Der Kommissionierauftrag wird in einer vorgegebenen Reihenfolge mit Hilfe von Trans-
portmitteln abgearbeitet.81
b) Dynamische Bereitstellung
Bei der dynamischen Bereitstellung, auch Ware zum Mann genannt, wird die Ware aus
dem Lager zum Kommissionierer transportiert. In der Regel handelt es sich hier um au-
tomatisierte Lager mit automatischen Entnahmegeräten. Nach der Entnahme der benö-
tigten Teilmenge wird die Restmenge ins Lager zurückbefördert. Durch das Entfallen der
Wegzeiten ist die Kommissioniermenge deutlich höher als bei der statischen Bereitstel-
lung.
c) Kommissionierroboter und -automaten
Unverkennbare Vorteile dieser Art von Lagersystemen sind die hohe Kommissionier-
leistung und die geringe Fehlerquote. Dem stehen jedoch die hohen Investitionskosten
gegenüber. Es empfiehlt sich, solche Roboter und Automaten nur bei vereinheitlichter
Ware einzusetzen, da die Greifarme sonst „Greifschwierigkeit“ haben können. Bei Ma-
schinenausfall kommt es zu einem Stillstand des gesamten Lagers.
Trotz den Bemühungen, die Kommissioniervorgänge zu automatisieren, werden die
meisten Kommissionierleistungen manuell erbracht. Gründe hierfür sind die hohen Au-
tomatisierungskosten sowie die einzigartigen Sinne des Menschen. Abb. 6–7 zeigt ein
vollautomatisches Kommissioniersystem.
Des Weiteren wird zwischen dem herkömmlichen und dem beleglosen Kommissionieren
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unterschieden. Beim herkömmlichen Kommissionieren bekommt der Kommissionierer
einen Kommissionierauftrag aus Papier. Den aufgeführten Positionen entnimmt er, wel-
che Lagerplätze er anlaufen muss beziehungsweise welche Waren er benötigt. Bei der
beleglosen Kommissionierung werden die Belege nicht mehr physisch in die Hand des
Kommissionierers gegeben, sondern auf Daten- und Informationsträgern lesbar übermit-
telt (EDV, Datensichtgeräte, Monitore an den Dispositions- und Kontrollstellen). Die
EDV gibt die Reihenfolge der Kommissionierung vor.
a) Sequenzielles Kommissionieren
Beim sequenziellen Kommissionieren wird jeder Auftrag Position für Position abgear-
beitet. Die Priorität und somit die Reihenfolge der Aufträge wird durch die Disposition
festgelegt. Mit Hilfe von EDV-Systemen werden die einzelnen Kommissionierpositionen
nach Lagerort sortiert und zusammengefasst. Durch dieses Vorgehen spart der Kommis-
sionierer Zeit und Weg beim Abarbeiten seiner Aufträge.
74 Lagermanagement
Kommissionierung 75
83 http://www.logisticsdictionary.com
84 http://www.incasgroup.com
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76 Lagermanagement
Verpackung 77
Die Stichtagsinventur
Im Gegensatz zur permanenten Inventur spiegelt die Stichtagsinventur die Bestände am
Ende des Geschäftsjahres wider. Sie führt jedoch zu einem großen Arbeitsanfall inner-
halb weniger Tage, der oft Störungen des Betriebsablaufes zur Folge hat.
6.7 Verpackung
Unter Verpackung versteht man die lösbare, vollständige oder teilweise Umhüllung
eines Gutes (Packgutes), um dieses zu schützen oder andere Funktionen zu erfüllen.
Die Kosten der Verpackung können 0,01% bis zu über 30% des jeweiligen Warenwertes
betragen. Der Wert der Verpackungen bei Elektroteilen liegt oft nur bei 0,02% des Wa-
renwertes. Bei chemischen Erzeugnissen können die Verpackungskosten ca. 2%, bei
Nahrungsmitteln ca. 5% und bei Kosmetika und Parfüm bis zu 30% des Gesamtwertes
betragen.
Bevor die fertig gestellten Güter an den Kunden ausgeliefert werden, müssen sie in der
Regel verpackt werden. Viele Produkte können ohne Verpackungen gar nicht gelagert,
verteilt oder verkauft werden. Die Verpackung ist ein Teil der Logistik, denn sie bildet
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aus einer oder mehreren Produkteinheiten eine logistische Einheit, die verladen, verkauft
oder einfach nur gelagert werden kann. Um dies zu können muss sie mehrere Funktionen
erfüllen.
Die Schutzfunktion
Die Verpackung schützt die Ware vor qualitativen und quantitativen Veränderungen. Sie
schützt sowohl vor Beschädigungen, Verunreinigungen und Umwelteinflüssen als auch
vor Mengenveränderungen wie Schwund oder Diebstahl. Sie bewahrt jedoch nicht nur
das verpackte Gut, sondern schützt daneben auch Mensch und Umwelt, sei es vor Ver-
letzungen bei scharfkantigen Waren oder vor Beschädigungen durch auslaufende Flüs-
sigkeiten.
Die Lagerfunktion
Jedes Gut wird vom Zeitpunkt der Herstellung bis zu dem Zeitpunkt des Ge- oder
Verbrauches mehrmals ein- und umgelagert. Auf diese Weise ist eine Lagerung beim
Hersteller, Spediteur, Verbraucher oder im Handel möglich. Mithilfe einer geeigneten
Verpackung lässt sich Ware leichter, sicherer und schneller lagern.
Die Transportfunktion
Ein wesentlicher Faktor der Transportfunktion ist die optimale Auslastung des Trans-
portmittels. Aus diesem Grund sind viele Arten von Verpackungen genormt, so dass sie
geringen Raumbedarf haben. Diese Normung sorgt ebenfalls für eine Beschleunigung des
Lade- und Entladevorgangs. Ein weiterer wichtiger Faktor der Transportfunktion ist das
Bestreben, das Gut während eines Transportes keiner übermäßigen Beanspruchung aus-
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78 Lagermanagement
zusetzen. Erzielt werden kann dies zum Beispiel durch mehrfachen Schutz wie Karton
und Palette.
Informationsfunktion
Auf der Verpackung stehen Gebrauchsanwendungen, Warnhinweise oder Informationen
zu Lagerung und Transport z.B. bei Medikamentenverpackungen, pharmazeutischen oder
chemischen Produkten.
Marketingfunktion
Die Verpackung sollte den Verkauf fördern. Bei Kosmetika, speziell Parfümprodukten,
ist die Verpackung z.T. sehr aufwendig gestaltet.
7. Produktion
Das Ziel des Kapitels ist es zu zeigen, aus welchen Bestandteilen ein Produktionspla-
nungs- und Steuerungs-System besteht. Weiterhin wird aufgezeigt, welche Voraussetzun-
gen für eine optimale Planung und Produktion im Unternehmen notwendig sind. Außer-
dem werden wichtige Fertigungsprinzipien und Fertigungsmaschinen dargestellt.
Praxisbeispiel
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Der PKW-Hersteller Audi in Neckarsulm gibt an, dass pro 100.000 gefertigten Fahr-
zeugen nur zwei Fahrzeuge genau identisch sind.
Beim Traktorenhersteller John Deere mit Werk in Mannheim sind rechnerisch erst
nach ca. sieben Jahren genau zwei Traktoren genau identisch.
Ein Fahrzeug der Marke BMW besteht z.B. aus 25.000 einzelnen Bestandteilen. Da-
raus sind durch Kombinationen (andere Fahrersitze, breitere Reifen, andere Wagen-
farbe etc.) bis zu 2,5 Mio. unterschiedliche Produktions-Varianten möglich.
Grundlage für eine optimale Produktionsplanung ist deshalb die Kenntnis der richtigen
Produktionsmenge. Hierbei können das Marketing, der Vertrieb oder Prognoserechnun-
gen aufgrund von zuverlässigen Vergangenheitsrechnungen wichtige Informationen ge-
ben. Einfacher ist es, wenn nicht „auf Lager“ produziert wird, sondern wenn konkrete
Kundenaufträge vorliegen.
In den Jahren 2002/2003 standen in Europa Pkws im Wert von ca. 50 Mrd. Euro unver-
kauft auf Halde.
Ein PPS-System hat die Aufgabe, den Produktionsablauf zu planen und zu steuern. Dazu
muss vorher festgelegt werden, welche Menge in welcher Qualität und in welcher Zeit zu
fertigen ist (z.B. 1.000 PKW in zwei Wochen).
Dazu muss aber bekannt sein, welche Produktionskapazität des Unternehmens vorhanden
ist. Wenn das Unternehmen zu wenig Mitarbeiter oder Maschinen besitzt oder wenn sehr
viele Aufträge vorliegen, dann ergeben sich längere Lieferzeiten für die Produkte.
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80 Produktion
Ein PPS-System ist im Grunde ein Softwaresystem, das entsprechende Daten benötigt,
um verlässliche Informationen an die Produktion oder die Materialdisposition zu geben.
Diese notwendigen Daten werden im Software-Modul Grunddatenverwaltung bereitge-
stellt. Diese Daten müssen ständig aktualisiert werden. Grunddaten können z.B. sein:
Kapazität der Maschine in Stück pro Stunde,
Arbeitszeit der Mitarbeiter pro Tag/pro Woche,
Rüstzeiten und Durchlaufzeiten der Aufträge,
Stücklisten, Rezepturen,
gewünschte Fertigstellungstermine der Produkte.
Viele PPS-Systeme haben als Grundlage das MRP II-Konzept (Manufacturing Resource
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Planning). Hierbei wird vom Primärbedarf ausgehend der Sekundär- und Tertiärbedarf
ermittelt (Top-Down-Ansatz).
Der Primärbedarf ist das Fertigprodukt oder Endprodukt (PKW oder Herrenanzug/
Damenkleid). Aus dem Primärbedarf werden mittels der Stücklisten die Sekundärbedarfe
abgeleitet. Auf den Stückliste stehen die gesamten Einzelteile des Endproduktes (bei
PKW z.B. Motor, Reifen, Schrauben). Der Sekundärbedarf wird benötigt um das End-
produkt herzustellen (bei PKW z.B. Reifen, Motor bei Herrenanzug z.B. Stoff, Baum-
wolle). Der Tertiärbedarf eines Produktes sind z.B. Hilfsstoffe wie Öle, Fette beim PKW
oder der Bindfaden beim Herrenanzug.
Abb. 7–1 zeigt den Ablauf eines PPS-Systems.
Nachfolgend werden die Aufgaben und Bestandteile eines PPS-Systems im Überblick
aufgezeigt. In der Praxis kann ein PPS-System aus über hundert einzelnen Funktionen
bestehen.
a) Aufgaben der Produktionsprogrammplanung
Festlegung, welche Produkte zu welchem Zeitpunkt in welcher Reihenfolge herge-
stellt werden sollen (Primärbedarf).
Bestimmung, ob Kunden- oder Lageraufträge ausgeführt werden.
Entscheidung, zu welchen Terminen die Produkte fertig gestellt sein müssen.
82 Produktion
Die Auftragsüberwachung mit, wenn nötig, entsprechenden Änderungen, bildet den Ab-
schluss eines Planungs- und Steuerungszyklus. Wegen der zentralen Aufgaben werden
zwei Aufgabenbereiche des PPS-Systems, die Materialdisposition und die Arbeitsvorbe-
reitung, nachfolgend noch einmal näher behandelt.
Einer der Kernbereiche innerhalb der Produktionsplanung- und Steuerung stellt die Ma-
terialdisposition und Arbeitsvorbereitung dar.
Materialdisposition
Die Materialdisposition ermittelt den Bedarf für die verbrauchenden Stellen in der Pro-
duktion (Vormontage, Endmontage etc.). Weiterhin hat sie dafür zu sorgen, dass die pro-
duzierenden Bereiche das richtige Teil zum richtigen Zeitpunkt in der benötigen Qualität
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und Menge bekommen. Hierzu ist ein enger Kontakt mit dem Einkauf notwendig. Oft
schließt der Einkauf einen Rahmenvertrag mit dem Lieferanten und die Materialdisposi-
tion ordert diese Teile direkt beim Lieferanten je nach Bedarf.
Arbeitsvorbereitung
Die Arbeitsvorbereitung ermittelt z.B. wie lange ein Arbeiter in der Produktion für eine
Tätigkeit benötigt (Zusammenbau eines Teils). Dies geschieht durch Zeitmessung mit
Hilfe von wissenschaftlichen Methoden wie REFA (Verband für Arbeitsgestaltung, Be-
triebsorganisation und Unternehmensentwicklung) oder durch Simulation der Tätigkeiten
am Computer. Aufgrund dieser Berechnungen kann dann der Akkordlohn festgelegt wer-
den. Weiterhin werden die ermittelten Zeiten auch in die Arbeitspläne mit übernommen.
Die Arbeitspläne (Beispiel siehe Abb. 7–2) sind neben den Stücklisten und Verwen-
dungsnachweisen wichtige Grundlagen eines PPS-Systems.
Das PPS-System betrachtet nur den Fertigungs- und Produktionsbereich. Andere Berei-
che des Unternehmens, die interne Supply Chain, werden nicht mit einbezogen.
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84 Produktion
Supply Chain Management-Systeme beziehen neben der internen auch die externe
Supply Chain (Lieferant – Hersteller – Kunde) mit ein. Dadurch können auf der einen
Seite die Kapazitäten der Lieferanten auf die eigene Fertigungskapazität angepasst wer-
den und diese wiederum mit der Nachfrage der Kunden verglichen werden.
Abb. 7–3 zeigt die Bestandteile eines SCM-Systems. Anbieter von SCM-Lösungen sind
z.B. SAP, Wassermann, Peoplesoft und J.D. Edwards.
SCM-Softwarelösungen des SAP-Konzerns sind z.B.
Advanced Planner and Optimizer (APO) – betriebsinterne und überbetriebliche Pla-
nung von Logistikketten,
Available to Promise (Verfügbarkeitsprüfung von versprochenen Lieferungen),
Supply Chain Cockpit (grafische Darstellung der Beziehungen der gesamten Logistik-
kette.
Abb. 7–4 zeigt eine CNC-Maschine, mit der Bohrungen unterschiedlicher Größe durch-
geführt werden können. Die Maschine kann einen automatischen Werkzeugwechsel
durchführen.
86 Produktion
Reihenfertigung
Bei der Reihenfertigung erfolgt die räumliche Anordnung der Betriebsmittel nach dem
Fertigungsablauf. Auf diese Weise wird die Durchlaufzeit verkürzt, denn im besten Fall
wird das Werkstück ohne Wartezeit von Maschine zu Maschine weitergereicht. Diese
Form der Fertigung findet bei großen Chargen je Produkt Anwendung. Varianten werden
an den Schluss des Fertigungsablaufs gestellt. Vorteilhaft ist die Transparenz der Ferti-
gung sowie die Vermeidung von Zwischenlagern. Nachteilig sind die geringe Flexibilität
sowie die hohen Fixkosten (hohe Anzahl von Maschinen).
Serienfertigung
Serienfertigung ist ein Fertigungsverfahren, das zwischen der Einzel- und Massenferti-
gung steht. Es werden mehrere gleichartige Erzeugnisse produziert (Serie). Nach
Fertigstellung einer bestimmten Stückzahl (Serie, Los, Auflage) wird eine neue Artikel-
serie aufgelegt. Serienfertigung findet man häufig beim Fahrzeugbau, Maschinenbau und
in der Elektroindustrie. Vorteile sind eine hohe Produktivität und kurze Durchlaufzeiten.
Nachteile sind der Verlust der Individualisierung sowie möglicherweise höhere Lager-
kosten.
Massenfertigung
Die Massenfertigung ist eine Fertigung, bei der gleiche Produkte in großem Umfang her-
gestellt werden. Diese Form der Produktion bietet die bestmögliche Ausnutzung von Be-
triebsmitteln. Dies wiederum führt zu Reduzierung der Stückkosten. Nachteilig ist hier
die Unflexibilität. Auf Kundenwünsche z.B. kann bei dieser Form der Fertigung nicht
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eingegangen werden. Als vorteilhaft anzusehen sind hingegen die Reduzierung der
Stückkosten sowie die Senkung der Lohnkosten (keine hohe Qualifikation der Mitarbei-
ter nötig).
Gruppenfertigung und Fließfertigung
Bei der Gruppenfertigung werden einzelne Maschinen so angeordnet, dass ähnliche Teile
oder Teilefamilien in einer Maschinengruppe komplett bearbeitet werden können. Die
Gruppen können im Fließprinzip angeordnet werden. Dies bedeutet, dass die Maschinen
organisatorisch entsprechend dem Fertigungsprinzip angeordnet sind. Die Teile fließen
von einer Maschinengruppe zur anderen.
In der Gruppenfertigung werden oft NC-, CNC- und DNC-Maschinen verwendet. Die
Gruppenfertigung kommt in der Automobilindustrie in Form der Roboterfertigung vor.
Eine Fertigungszelle bzw. eine Fertigungsinsel kann eine Form von Gruppenfertigung
sein.
Fertigungszelle
Eine Fertigungszelle ist eine Bearbeitungsmaschine, die auf Grundlage einer CNC-Steu-
erung bei Werkstücken ihre Teil- oder Komplettbearbeitung übernimmt und bei Bedarf
automatisch Werkzeuge wechselt.
Fertigungsinsel
Eine Fertigungsinsel besteht aus mehreren Fertigungszellen. Sie ist eine Anordnung von
Maschinen zur Komplettbearbeitung eines Werkstücks. Die Weitergabe von Fertigungs-
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88 Produktion
Kanban-Fertigung 89
flexible Fertigung sowie standardisierte Produkte. Varianten werden auch hier an den
Schluss der Fertigung gestellt. Abb. 7–6 zeigt die Bestandteile einer Kanban-Karte.
Abb. 7–7 zeigt den Vergleich zwischen einer zentralen Produktionssteuerung und einer
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dezentralen Kanban-Produktionssteuerung.
Ziel von Kanban ist die Reduzierung von Lagerbeständen und damit die Reduzierung
von Kapitalbindung und eine Erhöhung der Flexibilität im Hinblick auf geänderte
Bedarfsmengen. Dieses Ziel soll ohne Verluste von Lieferbereitschaft oder zusätzliche
Transportwege erzielt werden. Obwohl sich dieses System generell in den meisten Ferti-
gungsbereichen einsetzen lässt, eignet es sich insbesondere für standardisierte Produkte
mit geringer Variantenanzahl bei relativ konstanter Nachfrage (z.B. für die Reihenferti-
gung). Gänzlich ungeeignet hingegen ist es für die Einzelfertigung.
Das Kanban-System wurde abgewandelt in den USA bzw. in Europa unter dem Begriff
„Just-in-Time“ bekannt.
90 Produktion
8. Qualitätsmanagement
92 Qualitätsmanagement
8.1.2 Attributsprüfung
8.1.3 Variablenprüfung
Bei der Variablenprüfung, auch messende Prüfung genannt, wird an jeder Einheit der
Stichprobe das interessierende Qualitätsmerkmal gemessen. Ob eine Lieferung angenom-
men oder zurück gewiesen wird, hängt von der festgelegten Prüfgröße ab. Da die mes-
sende Prüfung mehr Informationen über die einzelne Einheit enthält als eine Gut-
Schlecht-Prüfung, ist der Stichprobenumfang meist kleiner. Als Problem erweisen sich
hierbei jedoch die sehr hohen Anforderungen an das Prüfpersonal.95
Beispiel: Die vorgegebene Wanddicke eines Gastanks beträgt 3mm, mit genehmigter
Abweichung von ± 1/100 mm. d.h. der Gastank wird angenommen, wenn die Messung
der Wand 2,09 bis 3,01mm ergibt.
8.1.4 Hundertprozentprüfung
Bei der Hundertprozentprüfung wird jedes Stück einer Lieferung der Prüfung unterzo-
gen. Diese Art der Prüfung garantiert eine maximale Einhaltung der Prüfstandards, aller-
dings ist es sinnvoll, die Prüfung auf die wichtigsten Merkmale zu beschränken, da sonst
der Aufwand zu umfangreich und kostenintensiv wird. Die Hundertprozentprüfung wird
teilweise bei A-Teilen, bei kritischen Teilen oder bei erstmaliger Belieferung durchge-
führt.
Die Anwendung der Hundertprozentprüfung ist nicht zu empfehlen, wenn
die Prüfung unter Einsatz von zerstörenden Prüfversuchen wie Lebensdauerversu-
chen, Zerreißproben oder Crash-Tests erfolgt.
die Prüfungen schon beim Lieferanten stattfinden.
die Lieferungen Just-in-Time durchgeführt werden. In diesem Fall ist zu wenig Zeit
für aufwendige Prüfungen vorhanden.
die Prüfungen kostspielig und oft nicht mit eigenen Geräten durchführbar sind.
8.1.5 Stichprobenprüfung
Kostengünstig erweist sich die Stichprobenprüfung, die aus der gesamten Lieferung eine
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repräsentative Stichprobe nimmt. Die Stichproben werden zufällig entnommen und jedes
Los muss die gleiche Chance haben, zufällig geprüft zu werden. Mehrere Verfahren wur-
den entwickelt, welche die Zufälligkeit der Stichprobe garantieren:
Die Auswahl aus einer Zufallszahlentabelle bei geordneten Elementen
Die Auswahl mit einem Zufallszahlengenerator bei EDV-Einsatz
Die Auswahl nach Zeitpunkten bei kontinuierlicher Fertigung
8.1.5.1 Einfachstichprobenplan
Ob eine Lieferung angenommen oder zurückgewiesen wird, entscheidet sich auf der
Grundlage einer Entnahme. Zuvor ist das zulässige Qualitätsniveau festzulegen, bei dem
die Lieferung noch angenommen wird.
Beispielsweise kann festgelegt werden, dass bei einer Grundgesamtheit von 15.000 Stück
250 entnommen und geprüft werden. Ist die Qualitätsgrenze bei 50 Stück festgelegt, wird
eine Lieferung mit 51 fehlerhaften Teilen zurückgewiesen.96
Abb. 8–1 zeigt einen Auszug aus dem Stichprobenplan DIN ISO 2859 Teil 1.
94 Qualitätsmanagement
Losumfang
N n-c
Abb. 8–1: Auszug aus dem Stichprobenplan DIN ISO 2859 Teil 1
Die Abkürzung AQL bedeutet Acceptable Quality Level wird häufig auch als „Grenzwert
der Qualitätslage“ bezeichnet. Der AQL-Wert gibt den maximal zulässigen Anteil von
fehlerhaften Teilen in Prozent des Prüfloses an.
Fallbeispiel Stichprobenplan:
Lieferung: 30.000 Teile; vereinbarte AQL 0,25
Festgestellte fehlerhafte Teile im Wareneingang: 2 Stück
In der Tabelle wird bei Losumfang N beim Wert 10.001–35.000 geschaut. In der Tabelle
AQL 0,25 steht der Wert 500–3. Dies bedeutet, dass bei einer Lieferung von 10.001–
35.000 eine Stichprobe von 500 Stück entnommen wird. Von dieser Stichprobe dürfen
maximal drei Teile fehlerhaft sein. Da im Wareneingang nur zwei fehlerhafte Teile fest-
gestellt wurden, wird die Lieferung angenommen.
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8.1.5.2 Mehrfachstichprobenplan
Häufig auch als Doppel- oder Folgeprobenpläne eingesetzt. Annahme oder Abweisung
einer Lieferung hängt vom Ergebnis zweier Stichproben ab. Der Umfang der einzelnen
Stichproben kann dabei wesentlich geringer gehalten werden als bei Einfachstichproben.
Der Stichprobenplan kann als eine Vorschrift betrachtet werden, in der Richtlinien zur
Annahme oder Abweisung des beurteilten Loses in Abhängigkeit von den Prüfergebnis-
sen dargestellt sind.
Die Normenreihe DIN EN ISO 9000ff. ist der in der deutschen Industrie am weitesten
verbreitete Standard für die Realisierung eines systematischen Qualitätsmanagements.
Die ISO 9000 kann in allen Branchen und weltweit eingesetzt werden.
Die ISO 9000 ff. setzt sich aus der ISO 9001 und der ISO 9004 zusammen.
Der Aufbau ist prozessorientiert und setzt sich aus folgenden Kapiteln zusammen:
Qualitätsmanagement
Verantwortung der Leitung
Management von Ressourcen
Produktrealisierung, sowie
Messung, Analyse und Verbesserung
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96 Qualitätsmanagement
ISO 9001:2000 ist eine allgemeingültige Norm, die für jede Branche anwendbar ist. Sie
dient deshalb in vielen Branchen als Fundament, auf die dann branchenspezifische For-
derungen aufgebaut werden. Die ISO 9001 legt auch die Anforderungen an ein Quali-
tätsmanagement-System fest.
Teil des nach dieser Norm zertifizierten Qualitätsmanagement-Systems ist die Implemen-
tierung eines integrierten Regelkreises, der für ständige Weiterentwicklung im Sinne ei-
nes kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) sorgt.
Die ISO 9004 stellt einen Leitfaden dar, der sowohl die Wirksamkeit als auch die Effi-
zienz des Qualitätsmanagement-Systems betrachtet. Die IS0 9004 enthält Anleitungen
zur Ausrichtung eines Unternehmens für das Total Quality Management.
Die Normen des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) richten sich an ver-
schiedene Gruppen. Voraussetzung für eine Zertifizierung nach VDA ist das Bestehen
des Qualitätsmanagement-Systems ISO 9001:2000 im Unternehmen.97
VDA 6.1: Direkt- und Unterlieferanten
Zielgruppe der VDA 6.1 sind Hersteller von Fahrzeugteilen und Lieferanten für Roh-
material und Zubehör.
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VDA 6.2: Dienstleister
VDA 6.2 formuliert die Anforderungen an Dienstleistungsunternehmen in der Auto-
mobil-Branche. Zielgruppe sind z.B. Autohaus, Werkstatt, Ingenieurbüro, Proto-
typenhersteller.
VDA 6.4: Zulieferer von Produktionsmitteln
VDA 6.4 ist vorgesehen für Maschinen- und Werkzeugbau-Unternehmen, die
Produktionsanlagen der Automobilindustrie liefern.
Die ISO TS 16949:2002 ersetzt seit Dezember 2006 QS 9000. Ursprünglich entwickel-
ten die amerikanischen Automobilhersteller Chrysler, Ford und General Motors QS 9000
zur Anwendung bei internen und externen Zulieferern von Serienteilen, Ersatzteilen,
Materialien und Dienstleistungen in der Automobilindustrie.
Die jetzt gültige TS 16949:2002 gilt als international führender Standard der Automo-
bilindustrie. Basis hierfür ist ISO 9001:2000. ISO TS 16949:2000 definiert die Anforde-
rungen für Entwicklung, Produktion, Montage und Wartung von Produkten. Wichtiges
Kriterium dieses Standards ist der Fokus auf die Kundenzufriedenheit.
97 TÜV Rheinland
98 TÜV Rheinland
Forderungen aus ISO 9001 Zusätzliche Anforderungen Zusätzliche Anforderungen Zusätzliche Anforderungen
Lizenziert für 2532083.
Systemen.
• Verantwortung der Leitung • Umfassende Bewertung aller • Dokumentation von Korrek- • Definition besonderer Produktmerkmale
Elemente des QM-Systems turmaßnahmen aus internen
• Vertragsprüfung • Verantwortung für Kundenanforderungen
Audits
• Geschäftsplan zu Unterneh- auch bei Outsourcing
• Designlenkung
menszielen • Produkt- und Prozessaudits
• Einhaltung technischer Vorgaben im Ein-
• Lenkung von Dokumenten und
• Ermittlung der Kundenzufrie- • Förderung des Mitarbeiter- klang mit der Kundenterminplanung
Daten
denheit Qualitätsbewusstseins
• Kundenbeauftragter
• Beschaffung
• Bereichsübergreifende • Finanzielle Betrachtung des
• bereichsübergreifender Ansatz zur Ent-
• Behandlung der vom Kunden Teams QM-Systems
wicklung von Werks-, Anlagen- und Ein-
beigestellten Produkte
• APQP & Kontrollplan • Produktsicherheit und Pro- richtungsplänen (lean production)
• Kennzeichnung und Rück- dukthaftung
• Liefer-Meldesystem zum • Notfallpläne für Ausfall von Energiever-
verfolgbarkeit
Kunden • Angebotsgliederung nach sorgung, Arbeitskräften, Betriebsmitteln
• Mess- und Prüfmittel technischen und kaufmänni-
• Entwicklung von Unter- • Fehlervermeidung statt Fehlerent-
schen Aspekten
Übersicht der Qualitätsmanagement-Systeme
• Qualitätsaufzeichnungen prozessen
•
• Einhaltung und Überwa- flussanalyse)
• Interne Qualitätsaudits und chung von Lieferterminen • Mitarbeiterzufriedenheit
• Kennzeichnung kundeneigener Werk-
Schulungen • Prototypentests • Simultaneous Engineering zeuge
• Statistische Methoden • Untersuchungen zur Mess- • Kalibrierung und Verifizierung von Mess-
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mittelfähigkeit mittel
Abb. 8–2: Unterschiede zwischen ISO 9000, QS9000, VDA 6.1, ISO/TS16949
• Ständige Verbesserungen • Q-Ziele & Kennzahlen im Geschäftsplan
• Benchmarking und Reviews
97
98 Qualitätsmanagement
Die ISO 14001 ist neben dem EMAS (Eco Management and Audit Scheme) ein Umwelt-
management-System. Eine Zulassungs- und Überwachungsstelle ähnlich wie bei ISO
9000 überwacht und kontrolliert das System. Organisationen wie z.B. TÜV, Dekra, Det
Norske Veritas etc. führen diese Qualitätsmanagement-Systeme auch in den Unterneh-
men ein. Nach erfolgreicher Einführung wird das Unternehmen zertifiziert. Die Gültig-
keitsdauer beträgt drei Jahre bei einem jährlichen Überwachungsaudit. Die ISO 14001
besteht z.B. aus folgenden Bestandteilen:
Umwelteinwirkungen, umweltspezifische Zielsetzungen, Überwachung,
Umweltmanagement-Handbuch und –Dokumentation, Risikomanagement,
Korrekturmaßnahmen, Umweltbericht, Umweltmanagement-Audit.
8.3 Qualitätswerkzeuge
Qualitätswerkzeuge sind Hilfsmittel zur Problemerkennung. Sie basieren meist auf ma-
thematisch-statistischen Grundlagen. Das folgende Kapitel enthält einen Überblick über
einige der wichtigsten Qualitätswerkzeuge.
- orderid - fll1894 - transid - fll1894 -
8.3.1 SPC zur Prüfung und Kontrolle der Leistungsprozesse
Die statistische Prozessregelung (Statistical Process Controll, SPC) ist ein mathematisch-
statistisch orientiertes Verfahren. Bereits optimierte Fertigungsprozesse sollen durch
kontinuierliche Beobachtungen von Prozessvariablen und gegebenenfalls Korrekturen in
diesem Zustand erhalten werden.99 Zu beobachtende Prozessvariablen können z.B. die
Ausschussrate, Einstellgenauigkeit der Maschinen, Fehlerrate bei Stichprobenverfahren
und Materialqualität sein. Wichtigstes Hilfsmittel sind hierbei Qualitätsregelkarten. Mit
Hilfe der Statistik werden gemessene oder gezählte Beobachtungen charakteristischer
Produktmerkmale bewertet und ihr Verhalten beschrieben.
Die Anwendung von SPC ist primär auf Produktionsprozesse angelegt, SPC kann aber
auf jeden Prozess angewandt werden (mathematische Wahrscheinlichkeitsrechnung –
Gaußsche Glockenkurve gilt überall).
Qualitätswerkzeuge 99
Die Idee von Six Sigma stammt von Motorola und wurde von anderen Firmen weiterent-
wickelt und verfeinert. Fehler und Abweichung stehen im Mittelpunkt der Betrachtung.
Es wird ein Wert definiert, wie viele Fehler noch akzeptabel sind. Hierbei werden nicht
nur die Produktions-, sondern alle Geschäftsprozesse untersucht.
Um den Wert zu bestimmen, der angibt, wie viele Fehler oder Abweichungen bei den
Ergebnissen eines Prozesses noch akzeptabel sind, wird die Standardabweichung der
Prozessergebnisse herangezogen. Hierfür wird das griechische Symbol Sigma (σ) ver-
wendet. Das Six Sigma-Level eines Prozesses wird erreicht, wenn weniger als 3,4 Fehler
pro einer Million (3,4 ppm) Fehlermöglichkeiten auftreten.
Ziel des Six Sigma-Prozesses ist es, ein möglichst hohes Sigma-Level bzw. eine mög-
lichst geringe Fehlerrate für alle betrachteten Prozesse zu erreichen. Die Umsetzung des
Six Sigma-Programms bedeutet jedoch auch einen hohen organisatorischen, personellen
und finanziellen Aufwand.
Ein weiteres wichtiges Instrument des präventiven Qualitätsmanagements stellt die Feh-
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lermöglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA) dar. Nach der Entwicklung im Bereich
der Raumfahrt in den USA wurde das Instrument in Europa zunächst im Rahmen der
Automobil- und ihrer Zulieferindustrie eingesetzt. Mittlerweile findet es auch in anderen
Branchen Anwendung. Die FMEA-Analyse dient der Aufdeckung und Beseitigung von
Schwachstellen, oftmals in der Entwicklungsphase eines Produktes, eines neuen Herstel-
lungsverfahrens oder beim Einsatz neuer Produkte. Denn 70% der bei einem Produkt
oder Prozess auftretenden Fehler werden bereits in der Planung initiiert.100
FMEA analysiert die Fehler und ihre Folgen nach folgenden Kriterien:
nach ihrer Bedeutung,
der Wahrscheinlichkeit des Auftretens und des Entdeckens,
nach den Abhilfemaßnahmen.
Die Erstellung einer FMEA bedeutet einen nennenswerten Aufwand. Aber durch die
Möglichkeit, so sehr früh Anpassungen am Produkt oder Prozess vorzunehmen, ergibt
sich der Vorteil eines Zuwachses an Sicherheit und Fehlerfreiheit der Produkte, der sich
als Gesamtbetrachtung lohnt.
Je nach Schwerpunkt und Zielrichtung des Einsatzes werden verschiedene Arten von
FMEA unterschieden:
Konstruktions-FMEA,
Prozess-FMEA,
System-FMEA.
100 Qualitätsmanagement
8.3.3.1 Konstruktions-FMEA
Sie ist speziell auf ein Produkt ausgerichtet und wird in der Entwicklungs- und Produk-
tionsplanungsphase durchgeführt. Es soll sichergestellt werden, dass alle möglicherweise
auftretenden Fehler betrachtet und vermieden werden. Das Produkt soll gegen Schwach-
stellen aller Art abgesichert werden, beispielsweise in Bezug auf Funktionalität, Zuver-
lässigkeit, Werkstoffauswahl, wirtschaftliche Herstellbarkeit, Servicefreundlichkeit.
Abb. 8–3 zeigt das Schema zur Durchführung einer Konstruktions-FMEA.
8.3.3.2 Prozess-FMEA
Die Prozess-FMEA wird ebenfalls in der Produktionsplanungsphase durchgeführt. Sie
bezieht sich auf einen bestimmten Prozess in den Bereichen Fertigung, Montage und Prü-
fung. Alle möglichen Faktoren und Zustände, die einen einwandfreien Prozessablauf er-
schweren, sollen ermittelt werden. Besonders zu betrachten sind hierbei Eignung und Si-
cherheit des Herstellverfahrens, seine Qualitätsfähigkeit sowie Prozessstabilität und die
Ermittlung von Prozesssteuerungsmerkmalen.
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© 2008 Gabler Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Keine unerlaubte Weitergabe oder Vervielfältigung.
Qualitätswerkzeuge 101
8.3.3.3 System-FMEA
Im Rahmen der System-FMEA wird das funktionsgerechte Zusammenwirken einzelner
Komponenten eines komplexen Systems untersucht. Pflichtenheft oder Ergebnisse der
Qualitätsplanung können die Ausgangsinformationen hierzu darstellen. Auf diese Weise
sollen bereits im Stadium des Systementwurfs frühzeitig Fehler vermieden werden. Ins-
besondere können Sicherheit und Zuverlässigkeit des geplanten Systems sowie die Ein-
haltung von gesetzlichen Vorschriften überprüft werden.101
8.3.4 Null-Fehler-Programm
Grundgedanke des Null-Fehler-Programm (Zero Defects Concept) ist, dass es keine ak-
zeptable Fehlerquote gibt und keine Nachbesserungen geben sollte. Fehler werden nicht
hingenommen. Fehlervermeidung ist also das Ziel, denn jeder Fehler führt zu Zeit- und
Kostennachteilen. Der Kunde muss länger auf das Produkt warten, die Nacharbeit oder
der Ausschuss kosten das Unternehmen Geld. Da aber die Forderung nach Null-Fehlern
unrealistisch erscheint, soll das Programm dazu dienen, dem möglichst nahe zu kommen.
Wichtige Maßnahmen hierbei sind:102
Voraussetzungen für fehlerfreie Arbeit schaffen.
Verfahren zur Fehlervermeidung schaffen.
Eingetretene Fehler systematisch abstellen.
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Besonders gute Arbeitsergebnisse untersuchen.
Quality Function Deployment stellt eine Methode zur systematischen Gestaltung der ge-
samten Produktentstehungsphase und maximalen Kundenorientierung dar. Ziel ist, dem
Kunden eine höchst mögliche Gebrauchstauglichkeit zur Verfügung zu stellen. Kunden-
wünsche werden als messbare Produkt- und Prozessmerkmale abgeleitet. Es ist nicht
wichtig, dass ein Produkt alle möglichen Funktionen und Merkmale aufweist, sondern
nur die, die der Kunde wünscht. Auf diese Weise sollen die Produktspezifikationen, die
nicht den Kundenerwartungen entsprechen, vermieden werden.
102 Qualitätsmanagement
8.4 Qualitätsmanagementpreise
8.4.1 EFQM
EFQM basiert auf dem Konzept des TQM und ist ein Wettbewerbsmodell, das weniger
auf Erfüllung von Vorgaben als vielmehr auf Selbstverantwortung zielt. Im Blickpunkt
stehen Führung, Mitarbeiterorientierung und Prozesse. Mitarbeiter- und Kundenzufrie-
denheit, Image und Geschäftsergebnisse werden bewertet mit dem Ziel der stetigen Inno-
vation und Lernen in allen Unternehmensteilen. Das Modell wird von vielen Unterneh-
men zur Selbstbewertung im Hinblick auf den European Quality Award angewendet.
EFQM lässt sich sowohl auf Wirtschaftsunternehmen, als auch auf Dienstleistungs- und
soziale Einrichtungen anwenden.
Der Malcolm Baldridge Award wird in den USA eingesetzt. Jährlich werden maximal
zwei unternehmen aus den drei Kategorien Großunternehmen, Dienstleistungsunterneh-
men und mittelständische Unternehmen ausgewählt. Beurteilungskriterien sind z.B.
Management- und Prozessqualität, Qualität und Geschäftsergebnisse, Kundenorientie-
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rung und Kundenzufriedenheit.
8.4.3 Ludwig-Erhardt-Preis
9. Distributionslogistik
9.1 Distributionsstruktur
Die Distributionslogistik stellt das Bindeglied zwischen der Absatzseite des Unterneh-
mens und den nachfragenden Kunden dar. Die zentralen Entscheidungstatbestände
betreffen demnach den raumübergreifenden Transport und die Lagerung von Gütern so-
wie die damit verbundenen Informations-, Steuerungs- und Kontrolltätigkeiten.103
Das Ziel der Distributionslogistik ist die Lieferung der richtigen Waren, zum richtigen
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Zeitpunkt, am richtigen Ort, in der richtigen Menge und richtigen Qualität bei gleichzei-
tig optimalem Verhältnis zwischen Lieferservice und anfallenden Kosten.104
Bei der Frage nach der optimalen Festlegung der Distributionsstruktur sind Entscheidun-
gen in Bezug auf die vertikale und horizontale Ausgestaltung des Warenverteilungs-
systems zu treffen.
Die Ausgestaltung der Distributionskette wird unter anderem beeinflusst
von dem angestrebten Lieferserviceniveau,
vom Wert (ABC-Analyse),
vom Nachfrageverlauf (X,Y,Z) ,
von der Art der Güter (physische Beschaffenheit, Grad der Standardisierung etc.).105
Bei der Ausgestaltung der vertikalen Distributionsstruktur legt das Unternehmen Art und
Zahl der unterschiedlichen Lagerstufen fest, die zwischen Produzent und Endabnehmer
104 Distributionslogistik
liegen. Je größer die Zahl der zwischen Produzent und Endabnehmer geschalteten Lager-
stufen, desto länger ist der entsprechende Distributionskanal.
Man unterscheidet hierbei zwischen vier Lagerstufen:
Werkslager, auch Fertigwarenlager genannt, sind bei Produktionsstätten angesiedelt.
Sie umfassen die vor Ort produzierten Erzeugnisse sowie Halbfabrikate und Han-
delswaren.106
Zentrallager sind dem Werkslager nachgeordnet und enthalten die gesamte
Sortimentsbreite. Ihre Funktion besteht im Auffüllen der nachgelagerten Lagerstufen.
Regionallager bilden Puffer für Produktion und Absatzmarkt, um die vor- und
nachgelagerten Lagerstufen innerhalb einer Region zu entlasten; sie enthalten in der
Regel nur Teile des Sortiments, die sich jedoch häufiger umschlagen als die Sorti-
mente der Zentrallager.
Auslieferungslager enthalten die absatzstärksten Produkte der Region und sind da-
her direkt dem jeweiligen Verkaufsbezirk zugeordnet.
Die horizontale Struktur des Distributionssystems ist abhängig von der Kundenzahl, der
Anlieferfrequenz, der Produktpalette sowie der Nachfrageentwicklung. In der Regel sind
die Auslieferungslager hierbei zahlenmäßig am stärksten vertreten.
106 Distributionslogistik
nerschaft zwischen Industrie und Handel sollen die Konsumentenbedürfnisse besser be-
friedigt und Ineffizienzen entlang der Wertschöpfungskette beseitigt werden.113
Durch eine eng aufeinander abgestimmte Steuerung und Optimierung des Waren- und
Informationsflusses zwischen Hersteller und Handel können Kosten entlang der Supply
Chain gesenkt und Wachstumspotenziale erschlossen werden.114
ECR-Konzepte setzen sich aus mehreren Managementmodulen zusammen, die sich in
eine Nachfrageperspektive (Demand-Side) und eine Logistikperspektive (Supply-Side)
einordnen lassen.
ECR
Efficient Consumer Response
Category Management
Beide Seiten sind mit Hilfe der Informationstechnologie verbunden, die den reibungslo-
sen Informationsfluss sicherstellen soll, wie zum Beispiel die Erfassung der Abverkäufe
im Handel über Scannerkassen oder der elektronische Datenaustausch (Electronic Data
Interchange, EDI) zwischen Handel und Hersteller.116
Durch ECR-Konzepte können folgende Vorteile erzielt werden:117
Reduzierung der Durchlaufzeiten um 50%–80%
Reduzierung der Prozesskosten um bis zu 50%
Erhöhung der Warenverfügbarkeit im Handel um 2–5%
Reduzierung der Bestandshöhen in Distributionszentren von über 40%
Optimierte Nutzung der Transportkapazitäten um bis zu 20%
108 Distributionslogistik
Abb. 9–3 gibt einen Überblick über die Hauptaufgaben der ECR-Module.
standsbildung zwischen den Ent- und Beladepunkten zu vermeiden. Es wird daher auch
als bestandsloser Warenumschlag bezeichnet.120
Die ankommenden Güter werden am bestandslosen Umschlagpunkt auf die Fahrzeuge
der Auslieferungstouren verteilt.
Beim einstufigen System, auch Transshipment genannt, treffen die Waren bereits vom
Lieferanten filialgerecht vorkommissioniert ein und werden im Distributionszentrum
(Transshipment Point) lediglich umgeladen und an die Endempfänger weitergeleitet.
110 Distributionslogistik
10. Transportsysteme
Um Güter von einem Ort zum anderen zu bewegen, werden Transportsysteme eingesetzt.
Es wird dabei grundsätzlich zwischen innerbetrieblichem und außerbetrieblichem Trans-
port unterschieden. Verschiedene Transportmittel und -wege können genutzt werden.
Diese werden nachfolgend genannt und deren Vor- und Nachteile dargestellt.
112 Transportsysteme
Die Fördermittel im innerbetrieblichen Transport lassen sich nach ihrer Dynamik cha-
rakterisieren und hinsichtlich nachfolgender Arten ihrer Streckenführung in drei Klassen
unterteilen:
Flurfrei: sind an der Hallendecke befestigt (zum Beispiel Elektrohängekran).
Flurgebunden: nutzen Verkehrswege am Boden (zum Beispiel Gabelstapler).
Aufgeständert: sind auf Schienen (zum Beispiel Rollenbahn).
Im Unternehmen ist man stets bestrebt, Transportsysteme optimal zu planen und einzu-
setzen. Hierfür ist eine Formulierung relevanter Zielgrößen für die Auswahl der geeig-
neten Fördermittel erforderlich.
Ziele Zielinhalte
Optimale Nutzung der Minimale Transportkosten
Transportsysteme Minimale Leerwege
Hohe funktionale und zeitliche Auslastung
Hoher Servicegrad Kurze Wartezeiten
(auftragsbezogen) Niedrige Transportzeiten
Schnelle Reaktion auf eilige Transporte
Hohe Flexibilität Breites Transportspektrum (verschiedene Güter)
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Leichte-Anpassung
transidan -betriebliche
fll1894Umstellung
-
Transparenz und Controlling Information über aktuelle Situation
Erzeugen von Kennzahlen
Information der vor- oder nachgelagerten Bereiche
über relevante Vorgänge
Datensammlung und -auswertung
Abb. 10–2: Zielgrößen von Transportsystemen126
Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten von Fördermitteln, bei denen die drei be-
schriebenen Varianten der Streckenführung eingesetzt werden können.
Stetigförderer erzeugen fortwährend einen Fördergutstrom. Sie werden immer dann
eingesetzt, wenn über gleichbleibende, festgelegte Transportstrecken ein vergleichsweise
kontinuierlicher Güterstrom bewegt werden soll.127
Die Förderleistung kann durch die Schwerkraft des Fördergutes erbracht werden (Rut-
schen, Fallrohre) oder durch technische Einrichtungen erfolgen (Förderband, Kettenför-
derer).
Beispielweise können Rollbahnen dafür eingesetzt werden, Produkte von einem Teil des
Lagers (zum Beispiel Hochregallager) in einen anderen Lagerteil (zum Beispiel Versand-
abteilung) zu befördern.
Die Unstetigförderer (siehe Abb. 10–3) sind nicht ständig im Einsatz und erzeugen
daher einen unterbrochenen Fördergutstrom.128 In der Praxis werden vorrangig Stapler
als Unstetigförderer eingesetzt. Sie zeichnen sich durch große Beweglichkeit aus und
bieten durch unterschiedliche Gabelsysteme zudem hohe Einsatzflexibilität.129
Da es nur in wenigen Fällen sinnvoll ist, Güter lose zu transportierten, setzt man in Un-
ternehmen häufig Förderhilfsmittel ein. Ihre Hauptaufgabe ist es, Ladeeinheiten zu bil-
den, d.h. einzelne Güter zu größeren Transporteinheiten zu gruppieren.130
Man unterscheidet hierbei folgende Varianten:
Tragende Förderhilfsmittel (Flachpaletten, Werkstückträger)
Umschließende Förderhilfsmittel (Boxpalette, Kästen)
Abschließende Förderhilfsmittel (Container, Kisten, Kanister)
Förderhilfsmittel übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben im inner- und außerbetrieb-
lichen Transport.
Zu den wichtigsten Anforderungen, die an Förderhilfsmittel gestellt werden, zählen:
Minimierung der Fördermittelvielfalt,
Kompatibilität, die zur Transportkettenbildung beiträgt (genormte Europalette),
Planung der Ladeeinheiten in solcher Weise, dass eine Erhöhung der Umschlags-
leistung ermöglicht wird.
114 Transportsysteme
10.1.2 Lagerhilfsmittel
Unterfahrbare Hilfsmittel müssen meist mit Hilfe eines Unstetigförderers (Kran, LKW,
Gabelstapler, Hubwagen) geladen oder gestapelt werden. Beispiele hierfür wären DIN-
Paletten, Gitterboxen, Pritschen oder Ladegestelle.
131 http://www.ernst-gun.de
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10.1.2.1 Förderhilfsmittel
Förderhilfsmittel fassen mehrere einzelne Güter zu einer Transporteinheit zusammen. Es
wird unterschieden in tragende (Flachpaletten, Werkstückträger), umschließende (Box-
palette, Kästen) oder abschließende Mittel (Container, Kisten, Fässer, Kanister).
Verschiedene Förderhilfsmittel sind in Abb. 10–7 dargestellt.
Verschiedene Funktionen können hiermit abgedeckt werden, z.B. kann eine Gitterbox
eine bessere Lagerung ermöglichen. Durch Barcodes daran können Informationen
bzgl. Menge, Charge, Produktart etc. dargestellt werden. Darüber hinaus bietet sie
Schutz vor Beschädigung.
132 http://www.ernst-gun.de
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116 Transportsysteme
Folgende Vor- und Nachteile treffen für den Transport mit LKW zu:
Vorteile Nachteile
10.2.2 Schienenverkehr
Der Schienenverkehr in Europa wird meist von staatlichen oder teilstaatlichen Unterneh-
men durchgeführt. In Deutschland ist dies die Deutsche Bahn AG. Allerdings sorgen Pri-
vatbahnen zunehmend für Wettbewerb. Obwohl staatliche Verkehrsträger gefördert wer-
den, scheint eine Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf den Schienenverkehr in grö-
ßerem Umfang nicht realisierbar. Das Schienennetz in der Bundesrepublik Deutschland
hat eine Länge von ca. 41.500 km (Bundesministerium für Verkehr). Die Beförderungs-
leistung des Schienenverkehrs betrug 358 Mio. Tonnen bzw. 114 Mrd. Tonnenkilometer.
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118 Transportsysteme
Vorteile Nachteile
Ein Güterzug transportiert Güter mit einem Gesamtgewicht von ca. 1.000 Tonnen. Die
größten Güterzüge transponieren bis ca. 82.000 Tonnen pro Zug.
10.2.3 Luftverkehr
Der Anteil der weltweit beförderten Menge an Gütern ist prozentual nur sehr gering. Das
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Flugzeug bietet den Vorteil der Schnelligkeit und ein Einsparpotenzial bezogen auf die
Zinsbelastung des in Fracht gebundenen Kapitals. Allerdings sind die Transportkosten
verhältnismäßig hoch. Diese Transportart ist deshalb geeignet für den Transport von
Teilen mit hohem Wert und geringem Gewicht, wie Ersatzteile, Post, Medikamente. Per
Lufttransport werden ca. ein Prozent der gesamten Gütermenge befördert. Der Wert der
per Lufttransport beförderten Güter beträgt aber 10–20% der gesamten Gütermenge. Die
Vor- und Nachteile des Luftverkehrs sind in Abb. 10–10 dargestellt.
Vorteile Nachteile
Die größten Transportflugzeuge wie die russische Antonov 225 können bis zu
250 Tonnen befördern. Der Großteil der Flugzeuge hat eine Transportkapazität bis ca.
50 Tonnen. Der neue A 380 kann in bestimmten Frachtausführungen bis 152 Tonnen
Nutzlast aufnehmen.
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10.2.4 Schiffsverkehr
Schiffstyp Merkmale
Schubschiff In der Binnenschifffahrt zur Bewegung eines Schubver-
bandes eingesetzt
Stückgutfrachter Befördern auf hoher See, in der Küstenschifffahrt oder in
Binnengewässern Stückgut
Tanker Lange Frachtschiffe für den Fließguttransport
Containerschiff Offene Frachtschiffe für den Hochseetransport, Stapelung
von neun Container unter und vier über Deck
Feeder Kurzstrecken- und Zubringerdienst für Containerschiffe
Barge-Carrier Trägerschiffe, die in einer Binnengewässer-Hochsee-Bin-
nengewässer-Transportkette eingesetzt werden.
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Abb. 10–11: Vor- und Nachteile des Schiffsverkehrs
10.2.4.1 Binnenschifffahrt
Binnenschifffahrt wird für nicht eilbedürftige transportkostenempfindliche Massengüter
eingesetzt. Per Binnenschifffahrt werden hauptsächlich Steine und Erdarten, Mineralöle
und Erzeugnisse, feste mineralische Brennstoffe sowie Erze und Metallabfälle transpor-
tiert.
Vorteile Nachteile
10.2.4.2 Seeschifffahrt
Seeschifffahrt ist noch vor dem Lufttransport die wichtigste Transportart im interkonti-
nentalen Handel. Geeignet ist sie für Massengüter mit geringer Zeitempfindlichkeit.
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120 Transportsysteme
Eine große Rolle spielen bei der Seeschifffahrt die Container. Spezielle Containerschiffe
werden für immer größere Kapazitäten gebaut (bis zu 11.000 Container). Die Tagesmiete
für ein Containerschiff (Charterrate) kann zwischen 70.000 bis über 100.000 Euro betra-
gen. Containerschiffe werden für weite Strecken eingesetzt. Frachtschiffe, die bis zu 600
Container laden können, transportieren dann die Container in andere Häfen weiter, die
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aufgrund von Wassertiefe oder Infrastruktur von den großen Containerschiffen nicht an-
gelaufen werden können. Vorteil des Transports in Containern ist die Normung ihrer
Größe. Ein Umladen der Güter bei Wechsel des Schiffes ist daher (neben dem Umladen
der Container) nicht erforderlich. Folgende Vor- und Nachteile ergeben sich:
Vorteile Nachteile
134 www.wikipedia.de
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122 Transportsysteme
11.1 Rohstoffverwendungsstrategien
In den letzten beiden Jahrzehnten hat die Bedeutung von Entsorgung und Wiederver-
wertung für Unternehmen stark zugenommen. Daher stellt das vorliegende Kapitel die
wichtigsten Grundlagen der beiden Bereiche zusammen.
Die gestiegene Bedeutung von Entsorgung und Wiederverwertung liegt einerseits in den
gestiegenen Preisen für Rohstoffe, die eine wiederholte Nutzung von Rohstoffen not-
wendig machen, andererseits sind die rechtlichen Rahmenbedingungen strenger gewor-
den, so dass Unternehmen Nachweispflichten erfüllen müssen, die sie zu sorgfältigerem
Umgang mit Roh- und Abfallstoffen zwingen. Einige gesetzliche Vorschriften in diesem
Zusammenhang sind die Abfallbestimmungsverordnung, die Verpackungsverordnung,
die Altautoverordnung und das Elektro- und Elektronikgerätegesetz.
Vor diesem Hintergrund bestehen die Aufgaben der betrieblichen Entsorgung darin, Ab-
fälle zu verwerten und zu beseitigen, um sowohl ökologischen als auch ökonomischen
Nutzen hierdurch zu erzielen. Die ökologischen Ziele werden hierbei durch den Grund-
satz „Vermeidung vor Verwertung vor Entsorgung“ (§2, Abs. 1, Kreislaufwirtschaftsge-
setz) bestimmt. Die ökonomischen Ziele werden in erster Linie durch die Kosten der Ent-
- orderid - fll1894 - transid - fll1894 -
sorgungsvorgänge geprägt. Daher versuchen Unternehmen, die Kosten der Entsorgung zu
minimieren bzw. sogar Erlöse durch den Verkauf von wertvollen Rohstoffen zu erzielen.
Dies geschieht z.B. durch Verkauf von Edelschrott, der Bevorzugung von umweltge-
rechten Lieferanten und die Standardisierung von Behältern und Werkzeugen.
Man unterscheidet in der Praxis verschiedene Strategien zur Verwertung von Rohstoffen.
Diese beschränken sich nicht auf den Einsatz in einem Unternehmen, sondern beziehen
auch Lieferanten und Weiterverkäufe mit ein. Abb. 11–1 zeigt die verschiedenen
Strategien.
Umweltprüfung
Umweltziele und
–programm
Umweltmanagement-
Umweltbetriebsprüfung
system
Umwelterklärung
Begutachtung
Registrierung
Die grau hinterlegten Elemente müssen gemäß ISO 14001 Bestandteil des Audits sein.
Die Daten des Öko-Audits können mit Daten des Rechnungswesens verknüpft werden, so
dass eine Öko-Bilanz entsteht. Zusätzlich zu Audits, die die eigenen Produktionsprozesse
betreffen, sollten Lieferanten-Audits zum Umweltschutz durchgeführt werden. In Form
von Checklisten können betriebliche Organisation, Emissionen, Abfallanfall, Energie-
aufwand, Rohstoffbedarf und Auswirkungen auf Kunden und Umwelt überprüfen.
Gemäß KrWG steht aber die Vermeidung von Abfällen im Vordergrund. Hierzu gehört
insb. die Vermeidung von Verpackungsabfällen. Diese ist in der Verordnung über die
Vermeidung von Verpackungsabfällen geregelt und beinhaltet die Vermeidung und Wie-
derverwendung von Verpackungen, deren Rücknahme, Standardisierung, Gestaltung und
Material von Verpackungen. Die Verordnung schreibt je nach Material Rücknahmequo-
ten zwischen 60 und 75 Prozent vor.
12. Dienstleistungslogistik
tigkeit (Beispiel: Ausführung des Haarschnitts) oder als Ergebnis (Beispiel: fertig ge-
stellter Haarschnitt).137
Problematisch ist die Abgrenzung von Dienstleistung, Kundendienst und Service. Service
wird häufig als Zusatzleistung zum eigentlichen Kernprodukt interpretiert, die dessen
Absatz fördern soll.138 Aus Vereinfachungsgründen werden alle drei Ausdrücke hier
synonym verwendet.
Unter Logistik wird die Gesamtheit aller Tätigkeiten, die auf eine bedarfsgerechte Ver-
fügbarkeit von Objekten, Personen, Sachgütern, Dienstleistungen, Informationen und
Energie ausgerichtet ist, verstanden.139 Logistik ist dabei eine Querschnittsfunktion, d. h.
eine Aufgabe, die über Abteilungsgrenzen hinweg erfüllt werden muss, um einen rei-
bungslosen Ablauf der Leistungserstellung zu gewährleisten.
Die Verbindung der Begriffe „Dienstleistung“ und „Logistik“ zur Dienstleistungslogistik
kann in zwei Richtungen erfolgen:140 Zum einen kann Dienstleistungslogistik als die
Logistik von Dienstleistungsunternehmen (Banken, Versicherungen etc.) verstanden wer-
den. Diesem institutionell orientierten Verständnis wird hier nicht gefolgt, sondern statt-
dessen ein funktionales (aufgabenbezogenes) Verständnis zugrunde gelegt, das den
Dienstleistungscharakter der Logistik eines jeden Unternehmens hervorhebt. Von der ur-
sprünglichen Servicelogistik als Zusatzleistung zum eigentlichen Kernprodukt (Ersatz-
teilservice, Kundendienst) hat dabei eine ständige Weiterentwicklung der Logistik in eine
dienstleistungsorientierte Richtung letztlich zu einem eigenständigen Produkt stattge-
funden.
128 Dienstleistungslogistik
141 Schätzungsweise sieben bis neun Kunden. Vgl. hierzu Wannenwetsch (2007), S. 304
142 Oeldorf/Olfert 2002, S. 180
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Praxisbeispiel
Aus einem PKW mit ca. 20.000 Einzelteilen sind bis zu zwei Millionen Varianten
möglich. Ein deutscher PKW-Hersteller gibt an, dass von 100.000 verschiedenen
Kaufaufträgen eines PKW-Typs maximal zwei Aufträge genau identisch sind.
130 Dienstleistungslogistik
Beispiel 1
Im Kfz-Handel ist die Verfügbarkeit von Fahrzeugen für eine Probefahrt von großer
Bedeutung. Praktische Erfahrungen zeigen, dass potenzielle Kunden schnell zu ei-
nem anderen Händler oder gar einer anderen Marke abwandern, wenn dieser
Wunsch nicht erfüllt werden kann. Die Aufgabe der Dienstleistungslogistik besteht
dabei darin, sicherzustellen, dass das gewünschte Fahrzeug in angemessener Frist
bereit steht oder ggf. von einem anderen Händler zur Verfügung gestellt werden
kann.
Beispiel 2
Bei der Produktion von Pharmazeutika spielen die chemischen Spezifikationen der
benötigten Substanzen eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund werden vor ei-
nem Kauf von potenziellen Lieferanten Muster angefordert. Zeitnahe Bereitstellung
und Versand dieser Muster sind dabei eine zentrale logistische Dienstleistung.
After-Sales-Service
Hierunter fallen alle Handlungen und Dienstleistungen, die den eigentlichen Ver-
kaufsvorgang begleiten. Diese Leistungen können integraler Bestandteil des Verkaufs
sein, insbesondere dann, wenn vertragliche Regelungen getroffen wurden, aus denen
sich entsprechende Verpflichtungen des Verkäufers ergeben.
Fallbeispiel 1
Im Internet-Handel sind aufgrund der großen Markttransparenz (einfache Ver-
gleichbarkeit von Preisen und Lieferkonditionen) die schnelle Verfügbarkeit und
Lieferung der verkauften Güter mit kaufentscheidend. Die zentrale logistische Auf-
gabe besteht daher in der Gewährleistung kurzer Lieferzeiten und hoher Lieferzu-
verlässigkeit. Beim Internet-Buchhändler Amazon wird je nach Auslieferungsort
eine bestimmte Lieferzeit garantiert. Gegen Aufpreis ist fast immer eine 24-Stun-
den-Lieferung möglich.
Bei erklärungsbedürftigen Produkten muss eine Einweisung oder gar Schulung des
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Kunden erfolgen. Die logistische Leistung besteht darin, das notwendige Personal
und die ggf. notwendigen Schulungseinrichtungen zum Übergabezeitpunkt bereitzu-
stellen.
Fallbeispiel 2
Im Kfz-Gewerbe sind vor dem Hintergrund des harten Wettbewerbs im Neuwagen-
geschäft Serviceleistungen in den Vordergrund getreten, da diese ein wichtiges Kri-
terium beim nächsten Kauf darstellen. Aufgaben der Servicelogistik umfassen in
diesem Zusammenhang die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen und ggf. die Be-
reitstellung von Ersatzfahrzeugen. Lieferzeit und Lieferzuverlässigkeit treten hier in
Form von der schnellen und zuverlässigen Erledigung von Inspektionen und Repa-
raturen zutage.
Ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie sich typische After-Sales-Leistungen zu
einem eigenen Geschäftsfeld entwickeln können, bietet die Lufthansa Technik AG.
Fallbeispiel 3
Diese Tochter der Lufthansa hat die Wartung und Instandsetzung von Verkehrsflug-
zeugen von ursprünglich nur der eigenen Flotte kontinuierlich zu einer Dienstleis-
tung ausgebaut und stellt an verschiedenen Standorten rund um die Welt die Funk-
tionstüchtigkeit der Flotten vieler anderer Fluggesellschaften sicher. Durch mo-
dernste technische Verfahren und jahrzehntelange Erfahrung konnte die Lufthansa
Technik zum Weltmarktführer werden.
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132 Dienstleistungslogistik
Ein besonderes Problem der Dienstleistungslogistik stellt die Dimensionierung der Ka-
pazität dar, da davon die vom Kunden erwartete Leistungsbereitschaft abhängt. Hierbei
kann entweder das Kapazitätsangebot der Nachfrage angepasst werden oder umgekehrt.
Das Kapazitätsangebot kann orientiert werden am
Mindestniveau,
Durchschnittsniveau,
Maximalniveau.
Die Ausrichtung am Mindestniveau bedeutet, dass nur ein Minimum an Mitarbeitern zur
Dienstleistung bereit steht. Dies ist typisch für Monopolisten (z.B. bei Behörden). Ein im
Wettbewerb stehendes Unternehmen kann sich eine solche Vorgehensweise allenfalls
dann leisten, wenn es über ein besonders günstiges Angebot verfügt („Schnäppchen“).
Die Ausrichtung am Durchschnittsniveau ist typisch für die Anbieter von Verkehrs-
leistungen. Nicht ausgelastete Kapazitäten bedeuten entgangene Deckungsbeiträge, so
dass mit Preisdifferenzierung (Happy Hour, Kinotage) gezielt versucht wird, die Kapa-
zität auszulasten.
Häufig wird die Ansicht vertreten, dass die Kapazität in der Dienstleistungsbranche am
Maximalniveau zu orientieren sei. Da eine solche Vorgehensweise sehr kostspielig ist,
kommt sie nur bei nach nicht-ökonomischen Gesichtspunkten auszulegenden Dienstleis-
tungen (z.B. Notdienste) in Betracht oder wenn die Kunden für einen solchen Service zu
zahlen bereit sind.
ausdrücken. Werden diese Kundenerwartungen nicht erfüllt, können die Folgen gravie-
rend sein.
In der Praxis wurde hier z.B. folgendes Kundenverhalten festgestellt:
Ist ein Produkt im Handel nicht vorhanden, so kaufen 37% der Verbraucher ein
Konkurrenzprodukt.
21% der Verbraucher wechseln das Geschäft, wenn ihre bevorzugte Marke nicht
bevorratet ist.
26% der Kunden verzichten auf den Einkauf oder verschieben ihn.
Abb. 12–3 zeigt noch einmal deutlich die Wirkungen der Kundenorientierung bzw. die
Folgen einer schlechten Qualität in der Dienstleistungslogistik.
134 Dienstleistungslogistik
Planung
Controllingzyklus
Kontrolle
Ist-/Soll-Vergleich
13.2.1 Budgetierung
Ein Budget ist der zahlenmäßige Ausdruck einer Planung (Budgetplanung mit Umsatz,
Kosten u.a. oder der Haushaltplan öffentlicher Körperschaften). Ein Budget führt zu
Zielvorgaben und damit zu einer messbaren Verantwortung. Ein Budget ist eine Prog-
nose (Plan) und ermöglicht eine Erfolgskontrolle (Soll/Ist).
13.2.3 Prozesskostenrechnung
Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Kostenstruktur in vielen Unternehmen geändert.
Die wachsende Automatisierung führte zu einer Verlagerung der direkten Kosten (z.B.
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Fertigungslöhne) zu den indirekten Kosten (z.B. Abschreibungen, administrative Kos-
ten), sowie zu einer Erhöhung von Vorlaufkosten. Während bisher diese indirekten Kos-
ten pauschal den Produkten zugeschlagen wurden, richtet sich die neue Betrachtung ver-
stärkt auf die Prozesse, d.h. den Ablauf einzelner Tätigkeiten. Daraus entwickelte sich
die Prozesskostenrechnung. Diese ist im Sinne der Controllingaufgabe geeignet, einzelne
abgeschlossene Tätigkeiten (Prozesse) in den Vordergrund zu stellen und mit den jewei-
ligen Kosten zu bewerten und somit kostenorientiert zu steuern. (z.B. Einführung von
C-Materialmanagement zur Reduzierung der Kosten des Einkaufsprozesses.)
13.2.4 Kennzahlen
Eines der wichtigsten und in der Praxis am meisten angewandten Instrumente des Con-
trollings sind Kennzahlen. Sie sind besonders geeignet, die mit der Controllingaufgabe
verbundene Informationsflut zu bewältigen. Mit Kennzahlen lassen sich konzentrierte,
aussagefähige Informationen relevanter Leistungsvorgänge in übersichtlicher Form er-
möglichen. Kennzahlen werden im Unternehmen in sämtlichen betrieblichen Funktions-
bereichen, sei es in finanzwirtschaftlichen (z.B. Kennzahlen des Finanz- und Rech-
nungswesens) oder mengenmäßigen (z.B. Kennzahlen der Produktion, Materialwirtschaft
und Logistik) angewandt. Sie können wichtige Vorgänge in allen Bereichen wiedergeben
und sind als Planungsinstrument (Soll) und zur Kontrolle (Soll-/Ist-Vergleich) sehr gut
geeignet. Kennzahlen können einzeln oder als Kennzahlensysteme, in denen sie zusam-
mengefasst und miteinander verknüpft sind, eingesetzt werden.
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12 Mio. € ⋅ 100
Beispiel: = 8%
150 Mio. €
Diese Kennzahl gibt einen Eindruck der Struktur der Bestellwerte, z.B. der Anteil gering-
wertiger Bestellungen. Hieraus lassen sich Maßnahmen für das C-Materialmanagement
ableiten, insbesondere wenn sie mit folgender Kennzahl in Verbindung gebracht werden:
Gesamte Bestellkosten
Bestellkosten je Bestellung =
Anzahl Bestellungen
1,2 Mio. €
Beispiel: = 46,15 € pro Bestellung
26.000 Bestellungen
Sicherheitskoeffizient
Der Sicherheitskoeffizient gibt das Verhältnis zwischen dem Sicherheitsbestand und dem
durchschnittlichen Lagerbestand oder dem Höchstbestand an.
Sicherheitsbestand ⋅ 100 15 ⋅ 100
Sicherheitskoeffizient = = = 7,15%
∅ Lagerbestand 210
Lagerreichweite =- orderid
Lagerbesta-ndfll1894
plus offene -Bestellung
transid en - fll1894 -
geplanter Verbrauch pro Zeiteinheit
Umschlaghäufigkeit
Diese Kennzahl zeigt, wie oft sich das Lager in einer Verbrauchsperiode umschlägt. Eine
zu geringe Umschlagshäufigkeit verursacht in den meisten Fällen hohe Lager- und Kapi-
talbindungskosten und beeinflusst die Qualität bzw. Nutzungsmöglichkeiten des Mate-
rials (Veralterung, Verderb).
Verbrauch in einer Periode 750 Stück pro Zeiteinheit
Umschlaghäufigkeit = = = 3 mal
∅ Lagerbestand 250 Stück
Jahresanfangsbestand + Jahresendbestand
Durchschnittlicher Lagerbestand =
2
Bestandsdurchschnitt bei monatlicher Bestimmung
Anfangsbestand + 12 Monatsendbestände
=
13
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Flächennutzungsgrad
Diese Kennzahl zeigt die tatsächlich genutzte Lagerfläche. Bei zu geringer Nutzung ist
die Fläche zu verkleinern, und die mit der Fläche verbundenen Kosten können reduziert
werden.
belegte Reaglfläche ⋅ 100 2.400 m² ⋅ 100
Flächennutzungsgrad = = = 80%
Gesamtfläche 3.000 m²
Lösungshinweise zu Kapitel 1
1. In der Materialwirtschaft gibt es unterschiedliche Zielsetzungen, wie geringe Lager-
kosten/Kapitalbindung zu hoher Lieferbereitschaft oder schneller Transport zu hohen
Transportkosten. Das Optimum von zwei gegenläufigen Zielen liegt dort, wo die Ge-
samtkosten ein Minimum haben (vgl. auch die optimale Bestellmenge).
2. Die betriebliche Prozesskette ist eine Folge von einzelnen Funktionen, Aufgaben und
Aktivitäten, die nacheinander oder nebeneinander ablaufen können. Der Einkaufspro-
zess wird gebildet durch Ermittlung des Bedarfs, Suche nach Lieferanten, Ausschrei-
bung der Teile bzw. Einholung von Angeboten, Auswahl des optimalen Lieferanten
und Vergabe des Auftrages.
3. Arbeit, Betriebsmittel, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der dispositive Faktor
(Leiten, Organisieren, Kontrollieren, Planen, Koordinieren)
Lösungshinweise zu Kapitel 2
1. Man unterscheidet die folgenden Materialbedarfsarten:
Sekundär-
Primärbedarf Tertiärbedarf Bruttobedarf Nettobedarf
bedarf
Bestand
Meldebestand
Wiederbeschaffungszeit
Zeit
Bestellzeitpunkt
Bedarfsermittlungs-
verfahren
Programmorientierte Verbrauchsorientierte
Bedarfsermittlung Bedarfsermittlung
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4. Es muss gelten:
Der Stückpreis der Lagergüter ist unabhängig von der Beschaffungsmenge.
Der Bedarf ist bekannt und gleich bleibend.
Der Lagerzugang geschieht (praktisch) unendlich schnell.
Es gibt keine Mindestbestellmengen.
Es dürfen keine Fehlmengen auftreten.
Es treten keine Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Bestellungen auf.
Lösungshinweise zu Kapitel 3
1. Bei der Anschaffung eines Produktes, insbesondere bei Investitionsgütern, sind nicht
nur die Anschaffungskosten, sondern die Kosten über den gesamten Lebenszyklus des
Produktes von Bedeutung. Die TCO identifiziert und strukturiert sämtliche Kosten
für Anschaffung, Betriebskosten (Energieverbrauch, Wartung, Reparaturen) und Ent-
sorgung u.a.
2. Funktionsklassen sind
Haupt- und Grundfunktionen
Neben- und Hilfsfunktionen
Unnötige Funktionen
3. Aus der Kombination der ABC- und XYZ-Analyse können die Aktivitäten zur Ver-
besserung der Materialbereitstellung (AX, BX, AY), der Reduzierung der Kapitalbin-
dung (AX, AY) und der Senkung des Beschaffungsaufwandes abgeleitet werden
(CZ).
Lösungshinweise zu Kapitel 4
1. Marktbeobachtung, Marktanalyse, Marktprognose
2. Bedarfsermittlung, Bedarfsmeldung, Konsolidierung des Bedarfes, Lieferantenaus-
wahl, Angebotsanfrage, Angebotsvergleich, Bestellung, Auftragsverfolgung, Waren-
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eingang, Lieferantenbeurteilung
3. Punktbewertungsverfahren, Nutzwertanalyse und Stärken-Schwächen-Profil
4. Einfachbeschaffung – Single Sourcing, Mehrfachbeschaffung – Multiple Sourcing,
Monopolbeschaffung – Sole Sourcing, weltweite Beschaffung – Global Sourcing
Lösungshinweise zu Kapitel 5
1. C-Artikel, Standardteile, DIN-Teile, Normteile, nicht erklärungsbedürftige Güter,
Güter mit niedrigem Warenwert und vergleichsweise hohen Bestellkosten
2. Englische Auktion, Reverse Auktion, Vickrey Auktion, Bundle Auktion, Holländi-
sche Auktion, Höchstpreisauktion, Ranking Auktion
3. Auswahl aller in Frage kommenden Lieferanten => Eingrenzung => Einladung =>
Einweisung in den Ablauf => Durchführung => Auswertung => Gewinner benach-
richtigen
Lösungshinweise zu Kapitel 6
1. Fachregal (+ Investitionskosten, – Raumausnutzung)
Hochregal (+Raumausnutzung, – Investitionskosten)
Verschieberegal (+ Raumausnutzung, – Zugriffszeiten)
Umlaufregal (+ Verschluss möglich, – Umschlag)
Durchlaufregal (+ FIFO, – nur ein Artikel je Kanal sinnvoll)
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Lösungshinweise zu Kapitel 7
1. Produktionsprogrammplanung, Mengenplanung, Termin- und Kapazitätsplanung,
Auftragsveranlassung- und Auftragsüberwachung
2. Das SCM-System bezieht die gesamte Wertschöpfungskette vom Lieferanten über
den Hersteller bis zum Kunden mit in die Planung ein. Das ERP-System bezieht sich
nur auf die interne Supply Chain des Unternehmens.
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3. Bei Einzelfertigung, Prototypen, Unikaten, Teile im Entwicklungsbereich, die nicht in
größeren Mengen hergestellt werden können.
Lösungshinweise zu Kapitel 8
1. Arten der Qualitätsprüfung: Attributsprüfung, Hundertprozentprüfung, Variablenprü-
fung, Stichprobenprüfung
2. Kriterien zur Durchführung der Stichprobenprüfung oder Hundertprozentprüfung:
Hundertprozentprüfung bei A-Teilen, kritischen Teilen, Erstbelieferung
Stichprobenprüfung mehr bei B- und C-Teilen, bei zuverlässigen Lieferanten
3. Ziel und Zweck eines Qualitätsmanagement-Systems:
Qualitätsmanagement ist die umfassende und ganzheitliche Qualitätssicherung der
Prozesse, Produkte und Dienstleistungen durch stetige Anpassung und Verbesserung
im gesamten Unternehmen.
4. Die vier Qualitätswerkzeuge sind Failure Mode an Effect Analysis (FMEA), Quality
Function Deployment (QFD), Null-Fehler-Programm, Six Sigma.
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Lösungshinweise zu Kapitel 9
1. Bestimmungsgrößen:
Das angestrebte Lieferserviceniveau
Der Wert (ABC-Analyse)
Der Nachfrageverlauf (X,Y,Z)
Die Art der Güter (physische Beschaffenheit, Grad der Standardisierung etc.)
2. Vorteile durch Vendor Managed Inventory:
Verlässliche Bestandsdaten ermöglichen eine effiziente Produktionsplanung
Kürzere Durchlaufzeiten
Schnelle Reaktion auf Bedarfsschwankungen
Erhöhung von Service- und Dienstleistungsgrad
Kostensenkung (Transport und Lager)
Hohe Warenverfügbarkeit im Handel führt zu steigenden Abverkäufen
3. Der Lieferant betreibt ein Warenlager, welches sich auf dem Betriebsgelände seines
Abnehmers befindet. Die Bestände verbleiben so lange in seinem Eigentum, bis der
Abnehmer Ware entnimmt; erst dann erfolgt auch die Rechnungsstellung.
4. Durch eine Verbesserung der Logistikprozesse von der Produktion über die Lagerung
bis hin zur Auslieferung in die Verkaufsstellen des Handels soll eine Zeit- und Kos-
tenreduzierung beim Warenfluss realisiert werden. Das Efficient Replenishment ist
somit verantwortlich für einen effizienten, nachfragegesteuerten Warennachschub.
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Lösungshinweise zu Kapitel 10
1. Schiffsverkehr mit Container, bei dringender Lieferung u.U. Frachtflugzeuge (teuerer
Transport)
2. Luftfracht ist für Waren und Gegenstände von hohem Wert und geringem Gewicht
gegenüber dem Seeweg zu bevorzugen oder wenn es eilige Lieferungen sind.
Lösungshinweise zu Kapitel 11
1. Man unterscheidet Neuverwendung, Weiterverwendung, Mehrfachverwendung und
Wiederverwendung.
2. Der vereinfachte Entsorgungsnachweis ist ausreichend, wenn gemäß §11, Abs. 2, 2
AbfG keine Nachweispflicht vorliegt.
3. Ein Nachweis der Entsorgung durch Begleitscheinformular ist erforderlich bei
überwachungsbedürftigen Abfällen in einer Menge von bis zu 500 kg pro Jahr bzw.
bei einer Menge von bis zu 2.000 Tonnen pro Jahr an Produktionsabfällen.
4. Ein Abfallwirtschaftskonzept muss erstellt werden, wenn jährlich mehr als 500 kg
überwachungsbedürftiger Abfälle oder mehr als 2.000 Tonnen Produktionsabfälle in
einem Betrieb anfallen.
5. Ein Öko-Audit besteht aus den folgenden Bestandteilen:
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Umweltpolitik
Umweltprüfung
Umweltziele und
–programm
Umweltmanagement-
Umweltbetriebsprüfung
system
Umwelterklärung
Begutachtung
Registrierung
Lösungshinweise zu Kapitel 12
1. Immaterialität, Gleichzeitigkeit von Produktion und Absatz, Einbeziehung eines
externen Produktionsfaktors
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2. Logistik ist die Gesamtheit aller Tätigkeiten, durch die die bedarfsgerechte Verfüg-
barkeit von Gütern sichergestellt werden soll. Der Begriff Dienstleistungslogistik
hebt, insbesondere bei funktionaler Interpretation, den Servicecharakter von Dienst-
leistungen hervor.
3. Lieferzeit, Lieferbeschaffenheit und Lieferzuverlässigkeit, Lieferflexibilität
4. Die Qualität in der Dienstleistungslogistik manifestiert sich in der gelieferten und
wahrgenommenen sowie in der erwarteten Dienstleistung. Sie wird im Wesentlichen
bestimmt durch die Wahrnehmung der Kundenerwartungen durch das Management
und deren Umsetzung in konkrete Vorgaben (Dienstleistungsspezifikationen), die Er-
füllung dieser Vorgaben sowie die Kommunikation hierüber mit den Kunden.
Lösungshinweise zu Kapitel 13
1. Budgetierung, Kosten- und Leistungsrechnung, Prozesskostenrechnung, Kennzahlen
2. Einkauf: Bestellstruktur, Wiederbeschaffungszeit
Lagerwirtschaft: Lieferbereitschaft, Umschlaghäufigkeit
3. Kennzahlen lassen sich einzeln als absolute Zahlen oder als Verhältniszahlen bilden.
Sie müssen in einer Zeitreihe oder als Vergleichzahl dargestellt werden.
Bei Kennzahlensystemen handelt es sich um mehrere Kennzahlen, die Sachverhalte
zusammenfassen und miteinander verknüpfen.
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Literaturverzeichnis
150 Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis 151
152 Literaturverzeichnis
Werner, H., Supply Chain Management. Grundlagen, Strategien, Instrumente und Con-
trolling, Wiesbaden 3. Aufl. 2008
Wöhe, G., Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Vahlen-Verlag 2000
Zimmermann, D., Faktor Service – Was Kunden wirklich brauchen, Göttingen 2007
Stichwortverzeichnis
154 Stichwortverzeichnis
Stichwortverzeichnis 155
156 Stichwortverzeichnis
Stichwortverzeichnis 157