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Exp 17 01 22
Exp 17 01 22
KA3AKCTAH PECIIYEJHKACBIHHIH
TEPMAHHALATLI EJIIIJ|TI
BOTSCHAFT DER REPUBLIK KASACHSTAN
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
in Anbetracht der Ereignisse in Kasachstan möchte ich Sie über die aktuelle Lage
informieren. Es ist in erster Linie anzumerken, dass die meisten Veröffentlichungen in
ausländischen Medien über die Situation in unserem Land nach der Verhängung des
Ausnahmezustands eindeutig ober ächlich und einseitig sind.
Deutschland ist für Kasachstan der wichtigste strategische Partner in Europa. Seit
der Aufnahme diplomatischer Beziehungen haben unsere Länder große Fortschritte bei
der Entwicklung der politischen, handelspolitischen, wirtschaftlichen, kulturellen und
humanitären Kooperation erzielt. Es wurden internationale Rechtsrahmen, verschiedene
Mechanismen der bilateralen Beziehungen geschaffen, die effektiv funktionieren.
Zu unserer großen Trauer haben sich vereinzelte Proteste gegen steigende Gaspreise,
die kurz nach Neujahr im Westen Kasachstans begonnen hatten, in gewalttätige
Ausschreitungen verwandelt. Die Kundgebungen begannen zunächst in der Region
Mangistau, deren Einwohner eine Senkung der Einzelhandelspreise für Flüssiggas
forderten. Daraufhin hat die Regierung auf Anweisung des Staatsoberhauptes rasch
gehandelt und ein Moratorium für Preiserhöhungen bei sozial wichtigen Lebensmitteln,
Kraft- und Schmierstoffen sowie öffentlichen Versorgungsleistungen verhängt. Die
friedlichen Kundgebungen wurden von Paramilitären als Instrument zur Destabilisierung
der Lage im Land ausgenützt.
Am 5. Januar 2022 wurde durch Erlasse des Präsidenten der Republik Kasachstan
Kassym-Schomart Tokajew im ganzen Land der Ausnahmezustand bis zum 19. Januar
2022 verhängt. Darüber hinaus deuten die Ereignisse in Almaty - die Angriffe auf
Verwaltungs- und Militäreinrichtungen, die Einnahme des Flughafens und die Festnahme
ausländischer Passagier- und Fracht ugzeuge - auf ein hohes Maß an Vorbereitung und
Koordination der Angreifer hin. Die Analyse zeigt, dass Kasachstan mit einemn
bewaffneten Uberfall von im Ausland ausgebildeten Terrorgruppen konfrontiert war.
Kasachstans Präsident bezeichnete die gewaltsamen Proteste im Land auf der
Videokonferenz als ,„versuchtenStaatsstreich und erklärte, auf friedliche Demonstranten
würden kasachische Sicherheitskräfte „,niemals schießen“.
Im Zusammenhang mit einer Verschärfung der Lage trat Präsident Tokajew sein
Amt als Vorsitzender des Sicherheitsrats der Republik Kasachstan an und ersuchte die
No 000425
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Mit vorzüglicherHochachtung,
Dauren Karipov
Botschafter
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