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Standort Zweibrücken
Fachbereich Betriebswirtschaft
Studiengänge Mittelstandsökonomie und Finanzdienstleistungen
Wintersemester 2019/20
Prof. Dr. Rainer Hofmann
Stand: 10.09.2019
Im Laufe des Semesters kann es zu inhaltlichen Veränderungen kommen, die dann als neue
Version ins OLAT kommen. Darüber werden wir die in OLAT für die Vorlesung registrierten
Studenten informieren. (Umformulierungen/Ergänzungen im Vergleich zur Vorgängerversion
werden gelb markiert, behobene Fehler rot.)
Alle Fragen in Anlehnung an Kudert – Steuerrecht leicht gemacht, 6. Auflage 2019
(Literatur zur Vorlesung, s. u.).
Lesen Sie zu den Fragen die korrespondierenden Lektionen im Buch und die dort
angegebenen Paragrafen in den Gesetzestexten.
Bei folgenden Lektionen aus dem Kudert-Buch gibt es Klausur-Einschränkungen:
Lektion 3: Kapitel 1.4 und 2.2 entfallen
Lektion 4: bei Kapitel 4 und 6 ist nur Leseanleitung relevant
Lektion 7: beim Thema der Fälle 71-73 ist nur die Leseanleitung relevant
Lektion 8: beim Thema des Falls 91 ist nur die Leseanleitung relevanti
Lektion 10: Gliederungspunkt 2.2 entfällt
Lektion 11: Kapitel 3 für MÖ verkürzt (siehe Leseanleitung)
Lektion 12: Thema des Falls 112, „Pauschalierung und der Erlass“, S. 137 (bis auf
Methodenartikel) sowie die Fälle 119 und 120 entfallen
Lektion 13: „Ausführung der Leistung im Inland“ (S. 146 oben) und „sonstige
Leistung“ (S. 146 unten bis 147 oben) entfallen
Lektion 14: verkürzt gemäß der Leseanleitung
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Hinweise zur Klausurvorbereitung
Die beste Klausurvorbereitung ist die Bearbeitung der nachfolgenden potenziellen Klausur-
Fragen. Zumindest 85 % alle Klausur-Fragen werden darauf basieren: der Großteil
(mindestens 75 %) materiell unverändert oder ggf. leicht modifiziert, z. B. mit anderen
Zahlen, ein kleinerer Teil (max. 10 %) auch mit Transferfragen versehen. Um Ihnen ein
Gefühl zu geben, wie solche Transferfragen aussehen könnten, finden Sie dazu einige
Aufgaben am Ende dieses Skriptes. Maximal 15 % der Klausur-Fragen rekrutieren sich aus
(von mir bewusst nicht näher spezifizierten) Fragen, die sich nach der Lektüre der
Leseanleitung und der Kudert-Ergänzungen beantworten lassen. Diese sollen dem reinen
Auswendiglernen von bekannten Aufgaben entgegenwirken.
Die potentiellen Klausur-Fragen sind eingeteilt in 86 einfache Anfänger-Fragen (A-Fragen),
in 82 anspruchsvollere Fragen für Besserwisser (B-Fragen) und in 44 schwere Champions-
Fragen (C-Fragen).
Es werden mehr (einfache) A- als (anspruchsvollere) B-Fragen in der Klausur vorzufinden
sein. Die (schweren) C-Fragen sind nicht verpflichtend. (Die Bestnote ist also erstmalig auch
ohne Wissenstests und ohne Kenntnis der C-Fragen möglich). Sie können jedoch mit dem
C(hampion)-Wissen Zusatzpunkte sammeln, denn die C-Fragen werden sowohl in den
Wissenstests als auch bei den (von mir so genannten) Zusatzpunkt-Klausurfragen
vorkommen. Bei Letzteren habe ich angedacht, dass Sie bis zu 6 C-Fragen (alle aus
verschiedenen Lektionen) vorgesetzt bekommen und bis zu 3 beantworten dürfen mit der
Chance von 30 % Zusatzpunkten.
Bei den MÖ-Studierenden besteht die Klausur zu ca. 75 % (= ca. 90 Punkte) aus dem Teil
Steuerwesen (anhand des Kudert-Lehrbuches) und zu ca. 25 % (= ca. 30 Punkte) aus dem
Teil Investitionsrechnung mit 35 Klausur relevanten Übungsaufgaben aus dem Lehrbrief.
Auch bei der Investitionsrechnung soll analog eine Einteilung in A-, B- und C-Fragen
erfolgen. B-Fragen wären die Nummern 14, 17 bis 26 und 34; C-Fragen die Nummern 13
und 28 bis 32a; der Rest wären die einfachen A-Fragen.
Bei den Fidi-Studenten macht das klassische Steuerwesen (anhand des Kudert-Lehrbuches)
ca. 83 % (= ca. 100 Punkte) des Gesamtklausurstoffes aus. Ca. 17 % (= ca. 20 Punkte)
rekrutieren sich aus den Spezialthemen Abgeltungsteuer (inkl. Fondbesteuerung ab 2018),
welche über das Basiswissen des Kudert-Lehrbuches hinausgehen. Dazu gibt es keinen
gesondert ausgewiesenen Fragenkatalog, sondern die Klausurfragen werden primär aus den
Übungsaufgaben des dazugehörigen Power-Point-Set (über 42 Folien bei der Abgeltung-
steuer; weitere Dokumente zur Fondbesteuerung) rekrutiert.
Noch einen weiteren Tipp für die Klausur: Besorgen Sie sich unbedingt eine
Gesetzessammlung (s. u.). Diese dürfen Sie unkommentiert mit in die Klausur nehmen,
wobei Sie den für die Klausur relevanten Gesetzestext mit Leuchtfarben und Haftnotizen
versehen dürfen.
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Basis-Literatur
Kudert, S.: Steuerrecht – leicht gemacht, 6. Auflage, Ewald v. Kleist Verlag, Berlin
2019.
Wichtige Steuergesetze: mit Durchführungsverordnungen, NWB-Verlag, Herne 2019.
Datev: Tabellen und Informationen für die steuerliche Beratung (auf OLAT abrufbar)
Weiterführende/ergänzende Literatur
Grefe, C.: Unternehmenssteuern, 20. Auflage, Kiehl Verlag, Herne 2017.
Hubert, T.: Kompakt-Training Unternehmenssteuern, 2. Auflage. Kiehl Verlag, Herne
2016.
Kudert, S.: Internationales Steuerrecht – leicht gemacht, 3. Auflage, Ewald v. Kleist
Verlag, Berlin 2017.
Kudert, S./Sorg, P.: Steuerbilanz – leicht gemacht, 4. Auflage, Ewald v. Kleist Verlag,
Berlin 2017.
Mücke, S.: Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer – leicht gemacht, 5. Auflage, Ewald v.
Kleist Verlag, Berlin 2016.
Schinkel, R.: Die Besteuerung der GmbH – leicht gemacht, 3. Auflage, Ewald v. Kleist
Verlag, Berlin 2016.
Schinkel, R.: EÜR – leicht gemacht, 2. Auflage, Ewald v. Kleist Verlag, Berlin 2014.
Schober, K.: Gewerbesteuer – leicht gemacht, 2. Auflage, Ewald v. Kleist Verlag, Ber-
lin 2015.
Warsönke, A.: Abgabenordnung – leicht gemacht, 4. Auflage, Ewald v. Kleist Verlag,
Berlin 2013.
Warsönke, A.: Einkommensteuer – leicht gemacht, 3. Auflage, Ewald v. Kleist Verlag,
Berlin 2015.
Warsönke, A: Körperschaftsteuer – leicht gemacht, 3. Auflage, Ewald v. Kleist Verlag,
Berlin 2016.
Sie finden die hier aufgeführte Literatur im Semesterapparat in der Bibliothek (gegenüber der
Theke).
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Inhaltsverzeichnis
I Grundlagen........................................................................................................................6
Lektion 1: Für die Besteuerung relevante Institutionen und Normen...............................6
Kapitel 1: Steuern sind Opfer der Bürger.....................................................................6
Kapitel 2: Beteiligte Institutionen und ihre Aufgaben...................................................6
Kapitel 3: Systematisierung der Steuerarten...............................................................8
II Die Einkommensteuer.......................................................................................................9
Lektion 2: Persönliche und sachliche Steuerpflicht sowie Tarif.......................................9
Kapitel 1: Die persönliche Steuerpflicht.......................................................................9
Kapitel 2: Die sachliche Steuerpflicht...........................................................................9
Kapitel 3: Tariffunktion und Steuersätze....................................................................11
Lektion 3: Die Gewinneinkunftsarten..............................................................................14
Kapitel 1: Die Gewinnermittlungsvorschriften............................................................14
Kapitel 2: Bestimmung und Abgrenzung der Gewinneinkunftsarten..........................17
Lektion 4: Sonderfragen der Mitunternehmerschaft.......................................................18
Kapitel 1: Der Mitunternehmer...................................................................................18
Kapitel 2: Schuldrechtliche Beziehungen zwischen MU und MUschaft.....................18
Kapitel 3: Gewerblich infizierte und geprägte Personengesellschaften.....................19
Kapitel 4: Verluste bei beschränkter Haftung.............................................................20
Kapitel 5: Option zur begünstigten Besteuerung.......................................................21
Kapitel 6: Fremdfinanzierungsaufwendungen............................................................25
Lektion 5: Die Überschusseinkunftsarten.......................................................................26
Kapitel 1: Überschussermittlung................................................................................26
Kapitel 2: Bestimmung der Überschusseinkunftsarten..............................................26
Lektion 6: Verluste und Kosten der privaten Lebensführung.........................................32
Kapitel 1: Grundsätzliche Verlustbehandlung............................................................32
Kapitel 2: Kosten der privaten Lebensführung...........................................................38
III Die Körperschaftsteuer....................................................................................................41
Lektion 7: Persönliche und sachliche Steuerpflicht........................................................41
Kapitel 1: Die persönliche Steuerpflicht.....................................................................41
Kapitel 2: Die sachliche Steuerpflicht.........................................................................42
Lektion 8: Gesellschafts- versus schuldrechtliche Beziehungen...................................44
Kapitel 1: Gesellschaftsrechtliche Beziehungen........................................................44
Kapitel 2: Schuldrechtliche Beziehungen...................................................................45
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Kapitel 3: Trennung schuldrechtlicher und gesellschaftsrechtlicher Beziehungen
zwischen Gesellschaft und Gesellschafter......................................................................49
IV Die Gewerbesteuer..........................................................................................................59
Lektion 9: Steuerobjekt und Bemessungsgrundlage......................................................59
Kapitel 1: Der Gewerbebetrieb als Steuerobjekt........................................................59
Kapitel 2: Der Gewerbeertrag als Bemessungsgrundlage.........................................59
Kapitel 3: Gewerbesteuertarif und Steuerbelastung..................................................60
Lektion 10: Der Gewerbebetrieb und seine Gesellschafter..............................................63
Kapitel 1: GewSt-Belastung versus ESt-Entlastung..................................................63
Kapitel 2: Schuldrechtliche und gesellschaftsrechtliche Beziehungen......................63
V Sonderfragen der Ertragsteuern......................................................................................65
Lektion 11: Besteuerung von Veräußerungserfolgen.......................................................65
Kapitel 1: Veräußerungserfolge natürlicher Personen...............................................65
Kapitel 2: Veräußerungserfolge juristischer Personen...............................................66
Kapitel 3: Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften.................................66
Lektion 12: Einführung in das internationale Ertragsteuerrecht.......................................69
Kapitel 1: Die Einkommensteuerpflicht......................................................................69
Kapitel 2: Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung der Doppelbesteuerung. .
...................................................................................................................69
VI Umsatzsteuer...................................................................................................................75
Lektion 13: Das Allphasen-Netto-Umsatzsteuer-System.................................................75
Kapitel 1: Die Allphasen-Netto-Umsatzsteuer mit Vorsteuerabzug...........................75
Kapitel 2: Steuerbare und steuerpflichtige Umsätze..................................................75
Kapitel 3: Bemessungsgrundlage und Steuersatz.....................................................79
Kapitel 4: Der Vorsteuerabzug nach § 15 UStG........................................................80
Kapitel 5: Ermittlung der USt-Schuld..........................................................................82
Lektion 14: Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen.............................84
Kapitel 1: Leistungen zwischen Deutschland und Drittstaaten..................................84
Kapitel 2: Besonderheiten aufgrund des EU-Binnenmarktgesetzes..........................84
VII Zusatz: Auswahl an „Transferaufgaben“......................................................................86
VIII Anhang.........................................................................................................................89
IX Abkürzungsverzeichnis....................................................................................................98
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
I Grundlagen
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
5) A - Welche Verlautbarungen der Finanzverwaltung gibt es und von wem kommen Sie
konkret?
von der Regierung: Richtlinien
von dem Ministerium: Erlasse und Schreiben
von der OFD: Verfügungen
6) A -
a) Welche obersten Institutionen sind für die Einführung der Steuergesetze in
Deutschland zuständig? Nennen Sie auch die Fachbezeichnungen!
Legislative
= Bundestag,
ggf. auch Bundesrat
b) Welche obersten Institutionen sind für die Ausführung der Steuergesetze in
Deutschland zuständig? Nennen Sie auch die Fachbezeichnungen!
Exekutive
= Finanzministerium
c) Wie heißt der im Jahr 2019 für die Ausführung zuständige Minister mit vollem
Namen; welcher Partei gehört er an?
Olaf
Scholz
SPD
7) A -
a) Welche Relevanz entfalten die sogenannten AfA-Tabellen für den Steuerpflichtigen,
der einen 1.500 Euro teuren Laptop zum 15.08.2019 erworben hat?
Relevant, wenn mit steuerpflichtigem Aktivitäten im Zusammenhang stehend
Die AfA-Tabellen des BMF unterstellen eine dreijährige Nutzungsdauer. Diese
Vorgabe hat zwar keinen Gesetzescharakter, aber die Finanzverwaltung ist daran
gebunden. Es besteht somit Argumentationsbedarf des Steuerpflichtigen, um eine
Besserstellung zu bewirken (siehe Kudert-Fall 2). Dies wird durch individuelle
historische Erfahrungswerte begünstigt, bspw. durch eine permanente
Ersatzbeschaffung nach 2 Jahren.
b) Wie viel wird er 2019 i. d. R. maximal abschreiben können?
Statt der früher möglichen Halbjahres-AfA ist inzwischen nur eine monatsgenaue
pro-rata-temporis-AfA möglich; dann 5 / 12 * 1.500 Euro * 1 / 3 = 208 Euro
8) A - Ist ein Einspruch gegen den Steuerbescheid, der per E-Mail 4 Wochen nach
Posteingang eingereicht wird, rechtzeitig und wirksam dem Finanzamt zugegangen?
Begründen Sie Ihre Antwort!
Ja. Die Frist von einem Monat wurde eingehalten und
eine E-Mail ist eine erlaubte schriftliche Äußerung (siehe Kudert-Fall 3).
9) B - Wann soll dem Antrag auf Aussetzung der Vollziehung stattgegeben werden?
Wenn ein ernsthafter Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Steuerbescheids besteht
oder
wenn die Steuererhebung „unbillig“ wäre (siehe Kudert-Fall 4).
10) A - Wann wird der Einspruch gegen eine ungünstige Einspruchsentscheidung nicht
erfolgreich sein?
Grundsätzlich immer (siehe Kudert-Fall 5).
11) A - Wie und wo kann ein Steuerpflichtiger sich gegen einen ungünstigen
Finanzgerichtsentscheid wehren? Nennen Sie die Fachbegriffe!
Revision
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
II Die Einkommensteuer
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Die erste Aussage ist richtig, da der DiStz erst bei 52.882 Euro die 42 % erreicht;
jedoch muss es statt „Spitzen-“ „Grenz“- Steuersätze heißen.
b) In allen Jahren, so auch 2014, kann der DuStz dem GrStz gleichen.
Nur bei einem zvE im Freibetrag, 2014 also bis 8.354 Euro.
c) Der Tariffreibetrag von über 8 Tsd. Euro und das Tarifgeschenk beim Spitzensteuer-
satz von über 8 Tsd. Euro liegen aus systematischen Gründen
größenordnungsmäßig nahe beieinander. (Der Begriff „Tarifgeschenk“ soll in meiner
Diktion ausdrücken, dass ein Spitzenverdiener sein zvE nicht komplett mit dem
GrStz, sondern mit dem niedrigeren DuStz versteuern darf. Es beträgt im Tarif 2014
im Spitzensteuersatz immer 8.239 Euro, wie in § 32a EStG auch ablesbar. Bei bspw.
100 Tsd. Euro zvE beträgt die Differenz zwischen SpStz und DuStz 42,0 - 33,761 =
8,239 %, bezogen auf 100 Tsd. Euro eben 8.239 Euro.)
Es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen der Höhe des Tariffreibetrages
und der des Tarifgeschenkes; auch bei einem Tariffreibetrag von bspw. 0 statt ca.
8 Tsd. Euro kann es ein Tarifgeschenk geben, wenn der Tarif progressiv verläuft
und daher eine Abweichung zwischen dem DuStz und dem DiStz eintritt.
6) A - Ab welchem Vermögen und ab welchem Einkommen trifft 2014 der maximale
Splittingvorteil auf? Begründen Sie Ihre Antwort! Ergeben Sich Änderungen durch den
Tarif 2019?
Vermögen ist irrelevant
Wenn ein Partner 0 Euro (oder noch besser: negatives) zvE hat
und der andere das Doppelte der Reichensteuergrenze, also 2 * 250.731 (für
2014) und 2 * 265.327 (für 2019) Euro hat.
Dann kann der reiche Partner seine 2. Einkommenshälfte, die ja bislang voll mit
45 % besteuert wurden, voll dem ärmeren Partner zusplitten, der bei 0 Euro zvE
das volle Tarifgeschenk von jährlich 15.761 (2014) bzw. 16.741 (2019) Euro und
die niedrigeren GrStz ausnutzen kann.
7) A -
a) Wann lohnt sich der Splitting-Tarif nicht?
Wenn beide Partner den gleichen Grenz- bzw. DiStz haben.
b) Wie sieht es aus, wenn ein Mann 200 Tsd. und seine Frau 100 Tsd. Euro verdient?
Dies wäre ein Beispiel für die allgemeine Aussage unter a). Denn hier darf der
Mann 50 Tsd. Euro seiner Frau zusplitten und dabei den 42-prozentigen DiStz
sparen; die Frau muss aber zugleich diese 50 Tsd. Euro mit ihrem DiStz
versteuern, der auch bei 42 % liegt.
8) A - Ermitteln Sie für die Jahre 2014 (und 2019) für einen Junggesellen bei einem Anstieg
des zvE von 40 Tsd. Euro auf 60 Tsd. Euro exakt
a) die neue ESt-Last,
0,42 * 60.000
- 8.239 (- 8.781) = 16.961 (16.419) Euro
b) Den bisherigen GrStz
36,1 (35,1) %, laut Datev-Tabelle im Anhang
c) den neuen GrStz bei ihm,
42 %.
d) den GrStz, wenn er im Dezember eine Dame heiratet mit zvE von 4.000 €
32,4 (31,6) %,
nämlich Single-GrStz bei (60.000 + 4.000) / 2
e) den Reichensteuersatz,
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Immer 45 %.
f) Den Eingangssteuersatz
Immer 14 %
g) den DiStz, wenn er heiratet
Bei 40.000 zvE 2014 ist die ESt wie folgt:
z = (40.000 - 13.469) / 10.000 = 2,6531
(228,74 * 2,6531 + 2.397) * 2,6531 + 971 = 8.940 Euro.
Bei 60.000 ist die ESt = 16.961 (16.419) Euro s. o.;
DiStz: (16.961 - 8.940) / (60.000 – 40.000) = 40,1 %.
DiStz bei Tarif 2019 (16.419 – 8.569) / (60.000 - 40.000) = 39,3 %.
h) und den neuen DuStz, wenn er nachfolgend eine Frau heiratet, die 520 Tsd. Euro
zvE und 540 Tsd. Euro E. a. G. hat!
60 + 520 = 580 = 2 * 290 Tsd. Euro
Bei 290 Tsd. zvE ist die ESt 2014 0,45 * 290 Tsd. - 15.761 = 114.739
DuStz 2014 = 114.739 / 290 Tsd. = 39,6 %
DuStz 2019 = (0,45 * 290 Tsd. - 16.741) / 290 Tsd. = 39,2 %
i) Argumentieren Sie, ohne in die Formel des § 32a EStG einzusetzen, wie hoch der
Splittingvorteil ca. ist, gerne rechenfreundlich gerundet!
Der Mann und seine Frau landen beide – nach Zusplittung – auf 290 Tsd. Euro.
Als Single müsste die Frau für das Einkommen zwischen 290 Tsd. und 520 Tsd.
Euro 45 % ESt zahlen
Wenn sie diese 230 Tsd. Euro ihrem Ehemann zusplitten kann, muss dieser für
die ersten 190 (ab 2019: 205) Tsd. Euro, nämlich den Anstieg von 60 Tsd. auf ca.
250 (ab 2019: 265) Tsd. Euro nur 42 % statt 45 % zahlen.
Das Paar spart so 0,03 * 190 (205) = 5,7 (6,2) Tsd. Euro.
Für die verbleibenden 40 (25) Tsd. Euro muss auch der Mann 45 % zahlen,
sodass ab dieser Grenze kein Splittingvorteil mehr besteht.
j) Die KSt, wenn der Anstieg von 40 auf 60 Tsd zvE auf zusätzliche Einkünfte aus
Gewerbebetrieb fußt.
Da er hier Personen-U’er ist, entsteht gar keine KSt, sondern lediglich ESt.
9) C - Ein Steuerpflichtiger X hat 2013 ein zvE von 7 Tsd. Euro, welches innerhalb des
Freibetrags liegt. Für das Folgejahr (2014) befürchtet er, dass sich im deutschen ESt-
Steuersystem der vorliegende ESt-Freibetrag in eine ESt-Freigrenze verändern wird. Er
fordert von seinem Arbeitgeber daher eine Gehaltserhöhung um 2.200 Euro, um diesen
Nachteil zu kompensieren. Der Arbeitgeber ist überrascht und bittet Sie, als seinen
Steuerexperten, ihm die Gedankengänge des X transparent zu machen!
Vorab:
o Im Tarifjahr 2014 besteht ein ESt-Freibetrag von 8.354 Euro. Dies bedeutet,
dass bei einem zvE von bspw. 7.000. + 2.200 = 9.200 Euro nur die Differenz
von 9.200 - 8.354 = 846 Euro versteuert werden müsste.
o Bei einer Freigrenze von 8.354 Euro müssten Einkommen unter 8.354 Euro
nicht versteuert werden. Falls das zvE aber über diese Grenze springt, muss
es voll versteuert werden, im Beispiel die vollen 9.200 Euro.
Zur Frage:
o Zunächst ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Freigrenze eingeführt
werden wird, da das Existenzminimum steuerfrei zu bleiben hat. Falls doch,
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
bliebe das zvE weiterhin steuerfrei, da es unter 8.355 Euro liegt. Es entsteht
also kein Nachteil und daher eigentlich kein Handlungsbedarf.
o Bei 9.200 Euro zvE tritt eine volle Steuerpflicht auf diese 9.200 Euro ein, da die
Grenze von 8.354 Euro überschritten wäre. Bei unserem bekannten Tarif 2014
(mit Freibetrag; wie bspw. im Datev-Buch verarbeitet) werden exakt 9.200 Euro
einer Besteuerung unterworfen, wenn das zvE bei 8.354 (mit 0 Steuern) +
9.200 (zu suchende Steuerlast) = 17.554 Euro beträgt.
o Dabei wären die ersten 8.354 Euro steuerfrei, die nächsten 100 (von 9.200
Euro) müssten zunächst mit dem Eingangssteuersatz (GrStz) von 14 %
versteuert werden und die letzten 100 (von 9.100 Euro) mit knapp 26 % (siehe
Datev-Buch bei 18 Tsd. Euro).
o Dem Datev-Buch ist zu entnehmen, dass bei aufgerundeten 18 Tsd. Euro nur
2.104 Euro Steuerlast anfällt (2.104 Euro / 9.200 Euro = 22,9 % und damit
erwartungsgemäß zwischen 14 % und 26 %). Insofern wäre der Lohnzuwachs
i. H. v. 2.200 Euro größer als die zusätzliche Steuer i. H. v. (aufgerundeten)
2.104 Euro. Durch diese Idee von X würde er sich folglich um 2.200 - 2.104 =
96 Euro besserstellen, der Arbeitgeber um 2.200 Euro schlechter (ohne
dessen eigene Steuerersparnis auf den höheren Lohnaufwand zu
berücksichtigen) und der Staat um 2.104 Euro besser. Somit liegt kein
sinnvoller Vorschlag von X vor.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
b) planmäßige AfA auf die Pkw-Flotte 20 Mio. Euro (die kostenrechnerische AfA wäre
19 Mio. Euro),
c) Bewirtungskosten 0,1 Mio. Euro,
d) Privatentnahmen 0,3 Mio. Euro und Privateinlagen 0,45 Mio. Euro
Des Weiteren entsteht neu zum Jahresende
e) ein (nicht weiter zu konkretisierender) derivativer Geschäftswert von 5 Mio. Euro aus
einer Akquisition im Dezember und
f) ein Sonderabschreibungspotenzial gemäß § 7a bis g EStG von 3,5 Mio. Euro.
Um welchen Euro-Betrag wird der steuerrechtliche Gewinn über (+) oder unter (-)
dem handelsrechtlichen liegen?
+1
+0
+ 0,03 (= +0,1 (handelsrechtliches Storno) - 0,07 (steuerrechtlicher Wert))
+0
+ 5 (abzüglich steuerliche AfA erstes Jahr; hier vernachlässigt), wenn es nur
handelsrechtlich gelingt, den Kauf als Fehleinkauf zu deklarieren;
(bzw. im Normalfall, bei dem der Kauf steuerlich über 15 und handelsrechtlich
über 10 Jahre monatsgenau, hier also mit 1 / 12, abzuschreiben ist: 1 / 12 * (+ 5 *
1 / 10 - 5 * 1 / 15 = +0,01)
- 3,5
Summe: +2,53 höherer steuerlicher Gewinn (bzw. im Normalfall 2,46 niedrigerer
steuerlicher Gewinn.)
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
3) A - Welche drei steuerlichen Qualifikationsmöglichkeiten gibt es für Ella, die sich auf das
Geschäftsfeld Hausverwaltung eingelassen hat?
Verwaltung des eigenen Hauses: Vermögensverwaltung/Einkünfte aus
Vermietung und Verpachtung [E. a. VuV.].
Verwaltung fremder Häuser: E. a. G.
E. a. ns. A., wenn Angestellte der eigenen Hausverwaltungs-GmbH o. ä.
4) B - Was sind die steuerlichen Folgen, wenn man eine eigene und eine fremde
Hausverwaltung organisatorisch und buchhalterisch trennt und nach 18 Jahren mit
Verkauf beendet?
Eigene: E. a. VuV., Immobilienverkauf nicht steuerbar.
Fremde: E. a. G., alles steuerbar und daher ESt- und GewSt-pflichtig.
(siehe Kudert-Fall 23)
5) A - Wie kommt man – ausgedrückt in drei Worten, inkl. dem Wort „minus“ – zu den
E. a. G. sowie den E. a. VuV.??
E. a. G.: Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben
E. a. VuV.: Einnahmen minus Werbungskosten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
der gewerbliche Gewinn/Steuerbilanzgewinn gemäß EStG bei 380 Tsd. Euro und
gemäß Gewerbesteuergesetz [GewStG] bei 300 Tsd. Euro liegt, Privateinlagen von
10 Tsd. Euro und Privatentnahmen von 148 Tsd. Euro vorliegen?
b) Welche Änderungen werden sich für das Jahr 2019 ergeben? Überprüfen Sie Ihre
Überlegungen mit dem Excel-Programm (2019) aus den Kudert-Ergänzungen
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Aus Liquiditäts-Gründen: wenn der DiStz des thesaurierten Betrages bei normaler
Versteuerung größer als 28,25 % wäre.
Aus Rentabilitätsgründen: wenn der positive Rentabilitätseffekt der anfänglichen
Steuerersparnis den negativen Gesamtsteuereffekt übersteigt.
5)
a) B - Wenn 2010 100 Tsd. Euro der Thesaurierungsbegünstigung unterworfen und
300 Tsd. Euro normal versteuert werden: Wie hoch ist die (maximale)
Nachversteuerungslast in Euro?
Versteuerungsbetrag bei Entnahme thesaurierter Einkünfte: 100 Tsd. * (1 -
0,2825 * 1,055) = 70.196 Euro
Versteuerung bei (vollständiger) Entnahme mit 25 % * 1,055 = 18.514 Euro
b) C - Wenn 2011/2012/2013 90/40/-200 Tsd. Euro steuerliche Erfolge zu verzeichnen
sind und die Privatentnahmen alljährlich 60 Tsd. Euro betragen: Wann fallen welche
Nachversteuerungslasten an? Rechnen Sie nachvollziehbar vor!
2011: keine, da 90 Tsd. größer als 60 Tsd. Euro und somit keine Überentnahme
2012: Überentnahme = 60 - 40 = 20 Tsd. Euro; darauf * 0,25 * 1,055 = 5.275 Euro
Nachzahlung; es verbleiben 70.196 - 20 Tsd. = 50.196 Euro Nachversteuerungs-
betrag.
2013: Überentnahme = 60 - 0 (nicht -200 Tsd.!) = 60 Tsd. Euro;
da 60 Tsd. größer als 50.196 ist, werden nur 50.196 * 0,25 * 1,055 = 13.239 Euro
belastet; der verbleibende Differenzbetrag hat keine Relevanz, da die
Nachversteuerungs-Bombe“ dann schon komplett detoniert ist.
6)
a) A - Wie groß ist der (kurzfristige) Liquiditätsvorteil eines Arztes (Single), wenn er
2014 bei einem zvE von 250 Tsd. Euro insgesamt 100 Tsd. Euro der
Thesaurierungsbegünstigung unterwirft?
Steuersatzersparnis: (42 % -
28,25 %)
* 1,055 * 100 Tsd. Euro = 14.506 Euro
b) C - Wie hoch ist steuerliche “Nachschlag” bis 2018, wenn er in den nächsten Jahren
immer einen Gewinn von 150 Tsd. mit der Arztpraxis erzielt, sein zvE bei 180 Tsd.
Euro liegt und – bis auf eine Vollthesaurierung 2015 – alljährlich per Saldo 190 Tsd.
Euro aus der Arztpraxis entnimmt?
2015: irrelevant
Ab 2016: 190 - 150 = 40 Tsd. Euro Überentnahme
Bis 2018: 3 * 40 Tsd. > nachversteuerungspflichtiger Betrag auf die 100 Tsd.
Euro, die der ThB unterworfen wurden; der verbleibende Differenzbetrag
entfällt/ist nicht mehr relevant.
Nachzahlung: 0,25 * 1,055 * (100 Tsd. *
(1 - 0,2825 * 1,055)) = 18.514 Euro;
c) B - Wie hoch muss ca. die Bruttorendite einer Sachanlageinvestition in Deutschland
sein, damit sich die Thesaurierungsoption ex post gelohnt hat?
(18.514 - 14.506) / 14.506 = 27,6 % netto
27,6 / (1- 0,42 * 1,055) = 49,6 % brutto
d) C - Ändert sich bei a) bis c) etwas, wenn die ärztlichen Einkünfte „gewerblich
infiziert“ werden und dann ein Hebesatz von 380 % greift?
I. d. R. nicht, da die GewSt auch unter der ThB voll bei der ESt angerechnet wird
und daher einen durchlaufenden Posten darstellt.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Nur in Ausnahmefällen wird die GewSt so hoch sein, dass sie höher als die ESt
unter § 34a EStG wird und dann nur noch eine GewSt-Anrechnung in Höhe der
relativ geringen ESt stattfinden kann/darf (denn eine negative ESt untersagt der
Gesetzgeber). Ohne die ThB könnte die Anrechnung dann größer sein, da unter
§ 32a EStG eine höhere ESt entsteht. Insofern entsteht ein Anrechnungsnachteil,
der den Liquiditätsvorteil bis auf 0 absenken kann; bspw. wenn die GewSt so
hoch ist, dass selbst unter § 32a EStG schon keine volle GewSt-Anrechnung
mehr eintreten kann und die ESt daher 0 ist. Durch die ThB bleibt die ESt bei 0;
der Liquiditätsvorteil beträgt daher auch nur noch 0 (ESt ohne ThB) - 0 (ESt mit
ThB) = 0 Euro.
Da die GewSt den (Steuerbilanz-)Gewinn absenkt, kommt es leichter zu einer
Überentnahme. (Das gilt jedoch nur, wenn die ESt bisher nicht entnommen
wurde; denn die GewSt senkt durch die Anrechnung gemäß § 35 EStG die ESt
und damit den Privatentnahme-Bedarf.)
7) C - Die auf OLAT vorliegende Excel-Datei Kudert-Ergänzung, Seite 57, weist bei
Anwendung der ThB im SpStz eine notwendige (Netto-)Rendite von 27,63 % auf die
temporäre Steuerersparnis aus, damit selbige sich ex post rentiert. Bei einer unterstellten
Aktienrendite von 7 % p. a. dürfte die (Über-)Entnahme dann erst nach 5 Jahren
erfolgen. Weisen Sie dies mathematisch nach!
Im BV greift das TEV.
Eine 100-prozentige Aktien-Performance muss nur zu 60 % versteuert werden;
darauf 42 % * 1,055 ESt und Solidaritätszuschlag [SolZ]
bedeutet 44,31 % Steuern auf 0,60 * 100
= 26,59 % Steuerlast auf die Ausgangsgröße (von 100).
Bei 7 % Bruttorendite ergibt sich eine
Nettorendite von 7 % * (100 - 26,59)
= 0,07 * 73,41 = 5,14 %.
Mit Zinseszinseffekt ergibt sich nach 5 Jahren: (1,0514)5 = 1,2848.
Die Rendite nach 5 Jahren beträgt somit 28,48 % und übersteigt – wie zu fordern
– erstmalig knapp die notwendige Nettorendite von 27,63 %.
Quod erat demonstrandum!
Kapitel 6: Fremdfinanzierungsaufwendungen
1) B -
a) Erklären Sie aus dem Gesetz heraus, wann die Zinsschranke des § 4h EStG nur
greifen kann!
Es muss ein Konzern, ein relatives hohes FK in Deutschland und mehr als 3 Mio.
Euro (netto) Zinsaufwand vorliegen.
b) Was ist die Konsequenz, wenn diese Zinsschranke greift?
Diejenigen (handelsrechtlichen) Zinsen, die mehr als 30 % des EBITDA( Earnings
before interest, taxes, depreciation and amortization) ausmachen, werden
steuerlich nicht mehr anerkannt. Sie werden zu sogenannten nicht abzugsfähigen
Betriebsausgaben [na BA]. (Rein buchungstechnisch wird – bei derivativer
Ermittlung – der steuerlich nicht anerkannte Zinsanteil storniert und damit dem
steuerlichen Gewinn wieder hinzugezählt, analog zu den übermäßigen Spenden;
siehe Kudert, Übersicht 10, S. 86 und 88.)
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Kapitel 1: Überschussermittlung
1) B - Warum werden Quellensteuern bei Lohn und Kapitaleinkünften erhoben?
Schnelle Liquiditätszufuhr für den Staat.
Gefahr der unterlassenen Rückstellungsbildung beim Schuldner. Wenn die
Steuerlast alternativ nur einmal jährlich abgerechnet und eingezogen wird, drohen
Zahlungsschwierigkeiten.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Überschusseinkunftsarten
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Die Überschusseinkunftsarten
- Dividende
(Abgrenzung zu anderen Rechtsformen:
o Die 30 Tsd. * 0,40 = 12 Tsd. Euro Brutto-Dividende wären (zu 95%) steuerfrei,
wenn eine KapG als Eigentümer vorläge;
o bei Privatpersonen als Aktionären würde die AbgeSt greifen.)
Hier liegt ein Einzelunternehmen [E-U’n] vor, und es greift im BV das TEV. Da wir
uns im RnStz befinden werden 60 % mit dem DiStz von 45 % versteuert
Der um das TEV adjustierte DiStz beträgt somit 0,60 * 0,45 = 27 %
(Insgesamt wäre 0,27 * 12 Tsd. = 3.240 € zusätzlich zu entrichten. Auf diesen
Wert kommt auch wenn man den Nettogewinn von 0,60 * 12 Tsd. € = 7,2 Tsd. €
mit dem unadjustierten DiStz von 45 % multipliziert)
Mit SolZ wäre der DiStz – wie immer – um den Faktor 1,055 höher.
11) C - Wie werden bei einer Privatperson Verluste an einer stillen Beteiligung steuerlich
erfasst, wenn sonst keine weiteren Einkünfte aus Geldanlagen vorliegen?
Berücksichtigen Sie alle Fallunterscheidungen!
Atypisch stille Beteiligung = i. d. R. neg. E. a. G.,
voll verrechenbar mit allen anderen Einkünften.
Typische stille Beteiligung = negative E. a. K.,
nur verrechenbar mit anderen zukünftigen E. a. K.,
und zwar auch gegen Aktiengewinne, nicht aber z. B. gegen Gewinne aus Gold-
oder Immobilienanlagen,
nur vortagbar, nicht rücktragbar.
12) A - Wie ergeben sich rechnerisch die E. a. VuV.? Welche Komponenten fließen dabei
ein, welche nicht?
Private Einnahmen, insb. Mietzahlung, minus Werbungskosten, insb. Sollzinsen,
AfA, Renovierungs- und Nebenkosten.
Nicht relevant bei dieser 6. Einkunftsart, welche nur die „Früchte“ erfasst, sind
Veränderungen am „Stamm“, welche ggf. in der 7. Einkunftsart erfasst werden
müssen, insb. realisierte Wertsteigerungen innerhalb von 10 Jahren.
13) B - Ein Haus wird 2018 von einem Ehemann gekauft und vermietet. 2020 entstehen
monatliche Mieteinnahmen von 800 Euro sowie folgende Jahrespositionen: AfA 1.200
Euro p. a., Sollzinsen 600 Euro p. a., Grunderwerbsteuern 4 Tsd. Euro, Grundsteuer 1
Tsd. Euro p. a., nachträgliche Herstellungskosten 2 Tsd. Euro; beim Verkauf Ende
Dezember entsteht ein steuerlicher Gewinn (vor potenziellen Steuergeschenken) i. H. v.
20 Tsd. Euro und ein liquiditätsmäßiger von 14 Tsd. Euro. Aus dem Jahr 2021 werden 4
Tsd. Euro Verluste zurückgetragen. Die laufenden Erträge aus einem offenen und
geschlossenen Immobilienfonds belaufen sich auf 1.700 und 2.500 Euro.
a) Welche Einkünfte entstehen c. p. 2020 bei dem Verheirateten und in welcher Höhe?
E. a. VuV. = 800 * 12 (Monate) - 1.200 - 600 - 0 - 1.000 - 0 = 6.800 Euro (aus der
Vermietung) sowie 2.500 Euro aus dem geschlossenen Fond.
S. E. = 20 Tsd. Euro.
E. a. K. = 1.700 - (2 * 801 Euro) = 98, mit 25 % AbgeSt.
Verluste irrelevant, da nicht bei den Einkünften zu erfassen.
b) Wie hoch ist c. p. das zvE?
zvE = 6.800 + 2.500 + 20.000 +0 - 4.000 = 25.300 Euro
die 98 Euro aus den E. a. K. sind pauschal und abgeltend mit 25 % zu versteuern
und fließen daher nicht mehr in das z. v. E. ein. (Eine tarifliche Besteuerung mit
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Auswirkung auf das z. v. E. gibt es nur in Spezialfällen, z. B. wenn das TEV greift;
siehe Kudert S. 65).
14) A - Warum ist es wichtig zu unterscheiden, ob eine private Geldanlage unter der 5. oder
7. Einkunftsart besteuert wird?
Bei der 5. Einkunftsart greift die 25-prozentige AbgeSt.
Die der 7. Einkunftsart ist ggf. nicht steuerbar
oder es greift der meist höhere DiStz (schon ab ca. 16 Tsd. Euro zvE für einen
Single ist der GrStz größer als 25%).
15) A - Was sind die wichtigsten s. E.?
Gesetzliche, Riester- und private Renten (nicht Beamtenpension und
Betriebsrente)
Die (umgangssprachlichen) „Spekulationsgewinne“ bei Veräußerung von
Grundstücken (innerhalb 10 Jahren) und Edelmetallen/Bitcoins u. a. (innerhalb
eines Jahres).
Gelegentliche Vermietung von beweglichen Gütern, z. B. Privatauto.
16) C - Welche Verluste im PV sind nur – und wie? – beschränkt verrechnungsfähig
Aktienverluste nur mit Aktiengewinnen,
sonstige negative E. a. K. nur mit positiven E. a. K. (jedoch ohne Verlustrücktrag),
Verluste aus „privaten Veräußerungsgeschäften“ nur mit gleichen Gewinnen,
Verluste aus vermuteter Liebhaberei (unter Vorbehalt der Nachprüfung) nur mit
Gewinn aus dem gleichen Investment.
17) B - Wie werden Leibrenten im Rentenalter steuerlich berücksichtigt? Differenzieren Sie
unter der Verwendung der Fachtermini!
Sie werden beim Empfänger entweder als s. E. (gesetzliche und private Rente;
Riester-Rente) oder als E. a. ns. A. (Betriebsrente; Beamtenpension) erfasst, und
zwar zum normierten Ertragsanteil (z. B. bei privater Rente oft ca. 20 %; bei
gesetzlicher Rente für Neorentner von 50 % (Renteneintritt bis 2005) auf 100 %
steigend, dann aber fix für die weiteren Jahre) oder volle Erfassung (Riester-
Rente; Beamtenpension).
Keine Steuerlast, wenn unter dem Freibetrag.
18) B-
a) Wie viele Steuern muss ein Single als Steuerminimierer im Jahr 2019 insgesamt
bezahlen, der 5 Tsd. Euro (vorläufige) E. a. G. (gemäß EStG und GewStG,
Hebesatz 600 %, dabei schon inkludiert Sollzinsen 500 Euro) hat, 3 Tsd. Euro
E. a. VuV. (dabei schon inkludiert 200 Euro Sollzinsen), und 10.801 Euro Einnahmen
aus Kapitalvermögen (dabei schon inkludiert 1 Tsd. Euro Sollzinsen)? Begründen
Sie Ihre Antwort!
Normalfall:
o Keine GewSt, da unter Freibetrag von 24.500 Euro und keine ESt, da zvE nur
(5 + 3 =) 8 Tsd. Euro und damit unter Freibetrag von über 9.000 Euro.
o AbgeSt auf 10.801 - 801 (Pauschbetrag) = 10 Tsd. Euro E. a. K. = 2.500 Euro
* 1,055 SolZ
o (Sollzinsen sind irrelevant, da in den Ausgangsgrößen schon enthalten bzw.
nicht abzugsfähig bei E. a. K.)
Günstigerprüfung lohnt sich, da
o 8 + 10 (oder 10,801 - 1; ist strittig) = 18 Tsd. Euro, darauf 1.893 Euro ESt *
1,055, was kleiner als 2.500 Euro AbgeSt * 1,055 ist.
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Die Überschusseinkunftsarten
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Die Überschusseinkunftsarten
Vortrag zeitlich unbegrenzt, aber zunächst ins nächste (nicht z. B. gleich ins
übernächste) Jahr, und nur bei weniger als 1 Mio. zvE im Vortragsjahr volle
Anerkennung möglich, ansonsten 60-prozentige Mindestbesteuerung
Sonderausgaben/außergewöhnliche Belastungen im Verlustjahr irrelevant, da auf
den Gesamtbetrag der Einkünfte [GdE] abgestellt wird, nicht auf das zvE; nur in
den Gewinnjahren können sie die Bemessungsgrundlage, das zvE, senken.
4) B - Der E-U‘r Theo hat im Jahr 2017 negative Einkünfte von 100 Tsd. Euro und
zusätzlich außergewöhnliche Belastungen von 30 Tsd. Euro sowie Sonderausgaben von
10 Tsd. Euro. 2016 bzw. 2018 entstanden positive Einkünfte von 80 Tsd. Euro bzw. 250
Tsd. Euro und Sonderausgaben von 16 Tsd. Euro bzw. 40 Tsd. Euro. Spenden wurden
in den Jahren 2016 bis 2018 jeweils i. H. v. 1 Tsd. Euro getätigt. 2019 liegt sein zvE
Einkommen bei 700 Tsd. Euro.
Wie sollte er optimal die Verluste aus 2017 behandeln und welche zvE entstehen
dann letztendlich in den Jahren 2016 bis 2019?
Unterstellen Sie, dass der Tarif 2016 für alle Jahre gelten soll und rechnen Sie mit
gerundeten Tausender-Größen.
Relevanter Verlust 2017: 100 Tsd. Euro, da der negative GdE relevant ist.
2016: +64 Tsd., 2018: +210 Tsd., 2019: 700 Tsd. Euro zvE.
(Vorsicht Falle: Spenden sind ein Teil der Sonderausgaben und dürfen nicht
doppelt erfasst werden!)
Ein Vortrag auf 2019 ist ausgeschlossen, da die Verluste 2017 kleiner als 210
Tsd. Euro sind bzw. das zvE 2018 größer als 100 Tsd. Euro ist.
Insofern besteht der Königsweg darin, die beiden relevanten GrStz, 2016 und
2018, anzugleichen.
Zum RnStz kann nichts via Verlustverteilung gespart werden, aber zum SpStz
Diese SpStz-Ersparnis wäre 2016 bei Absenken des zvE von 64 Tsd. Euro bis auf
ca. 54 Tsd. Euro und 2018 von 210 Tsd. Euro bis auf ca. 54 Tsd. Euro möglich;
In der Summe also (10 und 156 =) 166 Tsd. Euro.
Da die Verluste mit 100 Tsd. kleiner als 166 Tsd. Euro sind, besteht ein
Verteilungsproblem.
Im Zweifel erst der Rücktrag, da sofort eine Steuerrückzahlung vom Fiskus
erfolgt, hier von 42 % auf 10 Tsd. Euro.
Der verbleibende Verlust i. H. v. (100 - 10 =) 90 Tsd. Euro wäre vorzutragen.
Die letztendlichen, Verlustverrechnungs-optimierten zvE für 2016 bis 2019 lauten:
54/0/120/700 Tsd. Euro.
5) C - Für die Jahre 2012 bis 2016 sollen folgende Einkünfte – und zugleich zvE – beim E-
U‘r und Single Hans vorliegen:
900/70/-100/60/500 Tsd. Euro; in der Summe 1.430 Tsd. Euro. Ansonsten sei nichts zu
berücksichtigen. Unterstellen Sie vereinfachend für alle Jahre immer den Tarif 2014.
Errechnen Sie die Werte möglichst genau (mittels Datev-Buch) und runden Sie nur bei
Bestimmung der „kritischen Werte“ (Freibetrag, Beginn des Reichensteuersatzes etc.)
und dann immer auf volle Tausend Euro auf! Begründen Sie auch jeweils Ihre
Vorgehensweise!
a) Welche Verlustverteilung ist optimal, wenn man den Fokus auf eine ESt-Ersparnis
legt?
1., extreme Option: voller Vortrag der Verluste in die Jahre 2015 und 2016
o ESt auf 60 Tsd. Euro zvE wird dann 2015 gespart.
o ESt-Ersparnis 2015 (mit vorliegenden Tarif im Anhang): 16.961 Euro.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Überschusseinkunftsarten
Die beste Strategie bestand bisher (dritte Option) in der Nivellierung der
Steuersätze. Diese Strategie führt zu (60 - 100 + 50) / 2 = 5 Tsd. Euro zvE für
2013/2015 und damit zur gänzlichen Steuerfreiheit für diese beiden Jahre.
Man spart somit 2013 16.961 (ESt auf zvE 60 Tsd.) und 2015 12.780 (ESt auf 50
Tsd. Euro) dank des legitimen intertemporalen Verlustausgleiches.
Es wäre jetzt noch zu prüfen, ob inzwischen nicht die 1. Option des vollständigen
Verlustvortrages zu präferieren wäre, da der alternative Verlustrücktrag bei der 2.
und 3. Option inzwischen zu niedrigeren Steuersätzen stattfindet. (So haben die
zusätzlichen 10 Tsd. Euro „Sonderausgaben/außergewöhnliche Belastung“ das
zvE 2013 von 15 Tsd. auf 5 Tsd. Euro abgesenkt und dabei lediglich eine
Steuerersparnis von 1.343 Euro bzw. 13,43 % erzielt; hingegen könnten wir bei
Vortrag der zusätzlichen 10 Tsd. Euro nach 2016 45 % einsparen.)
Die 100 Tsd. Euro Verlust 2014 bringen bei der 1. Option (Verlustvortrag) im Jahr
2015 zunächst die gleiche ESt-Ersparnis von 12.780 Euro wie bei der
Nivellierungsstrategie. Aufgrund des um 10 Tsd. Euro niedrigeren zvE 2015 (statt
60 Tsd. nur noch 50 Tsd. Euro) erhöht sich der Verlustvortrag nach 2016 um
diese 10 Tsd. auf 50 Tsd. Euro. Das zvE 2016 fällt daher weitere 10 Tsd. Euro
und somit von 490 Tsd. auf 440 Tsd. Euro. Insofern können (490 - 440) = 50 Tsd.
Euro mit 45 % = 22.500 Euro eingespart werden.
Bei der 1. Option des Verlustvortrages können folglich 12.780 Euro (aus 2015) +
22.500 Euro (aus 2016) gespart werden, bei der 3. Option des Rücktrags mit
Nivellierung 16.961 Euro (aus 2013) + 12.780 Euro (aus 2015).
Per Saldo stellt sich also die 1. Option des Verlustvortrages jetzt um (22.500 -
16.961 =) 5.539 Euro besser als die bisher optimale 3. Option der Nivellierung.
6) C - Für die Jahre 2013 bis 2017 sollen folgende Einkünfte bei dem E-U‘r Otto (Single)
vorliegen: 800/100/-425/90/351 Tsd. Euro (= 916 Tsd. Euro kumulierte Gewinne; davon
916 – 800 = 116 Tsd. Euro verteilungsrelevant. Diese müssen geschickt auf 2014 - 2017
verteilt werden). Ansonsten sei nichts zu berücksichtigen. Unterstellen Sie vereinfachend
immer den Tarif 2014 und runden Sie bei Bestimmung der „kritischen Werte“ (Freibetrag,
Beginn des Reichensteuersatzes etc.) immer auf volle Tausend Euro auf! Begründen Sie
Ihre Vorgehensweise!
Welche Verlustverteilung ist – ohne Liquiditätsrestriktionen – optimal?
Falls der maximale Verlustvortrag zum Zuge kommen sollte (1.Option), würden
425 Tsd. Euro nach 2016 und 335 Tsd. Euro nach 2017 übertragen werden. Falls
das maximale Verlustrücktragpotenzial von 100 – 9 [aufgerundeter Freibetrag] =
91 Tsd. Euro ausgeschöpft werden würde (2.Option), würden nur noch (425 – 91
=) 334 Tsd. Euro Verluste ins Jahr 2016 und 244 Tsd. Euro Verluste (= 425 - 91 -
90) ins Jahr 2017 übergetragen werden.
In beiden Varianten würde das zvE 2015 und 2016 bei 0 landen. Im ersten
(Options-)Fall wären die zvE 2014 und 2017 bei (gegebenen 100 - originär
gewählten 0 =) 100 Tsd. Euro und (gegebenen 351 - derivativen 335 =) 16 Tsd.
Euro; im zweiten (Options-)Fall bei (gegebenen 100 - originär gewählten 91 =) 9
Euro und (gegebenen 351 - derivativen 244 =) 107 Tsd. Euro.
Der optimale 3. (Options-)Fall wäre wieder der Nivellierungsfall, sprich bei zvE mit
gleichem GrStz, wobei im Zweifel (= bei Gleichheit), ein Verlustrücktrag aufgrund
der früheren Steuererstattung zu präferieren wäre.
Die (über 2014 und 2017) kumulierten zvE betragen 116 Tsd. Euro, nämlich 100
und 16 bzw. 9 und 107. Bei einfacher Nivellierung ergäbe sich ein zvE 2014 = zvE
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
2017 = 116 Euro / fix 2 = 58 Tsd. Euro. Auf diesem Niveau bewegen wir uns bis
53 Tsd. Euro im SpStz. Von daher sollte aus Liquiditätsgründen das zvE 2014 bei
53 Tsd. Euro liegen, das zvE 2017 folglich bei 63 Tsd. Euro.
Zum gleichen Ergebnis kommt man, wenn man die Verluste sukzessive in
diejenigen Jahre schiebt, wo die Grenz- bzw. Differenzsteuersätze am höchsten
sind, wobei bei Gleichheit der Verlustrücktrag zu präferieren wäre. Von den 425
Tsd. Euro Verlusten müssten also 90 Tsd. für das Jahr 2016, 100 Tsd. für den
RnStz 2017 und dann 47 Tsd. Euro für den SpStz 2014 verwendet werden. Es
verbleiben (425 - 90 - 100 - 47 =) 188 Euro für den SpStz 2017. Da der SpStz-
Bereich zwischen 53 Tsd. und 251 Tsd. liegt und daher 198 Tsd. Euro umfasst,
können die freien Verlustvorträge voll für den SpStz 2017 verwendet werden. Das
zvE 2017 fällt dann auf 351 – 100 - 188 = 63 Tsd. Euro.
Letztendlich ergeben sich folgende zvE: 800/53/0/0/63 Tsd. Euro. Die kumulierten
Gewinne belaufen sich wieder auf 916 Tsd. Euro. Mögliche Verschiebungen
zwischen 2014 und 2017 bringen keine Vorteile mehr, da ein Absenken des zvE
2014 einen GrStz unter dem des Jahres 2017 von 42 %, und ein Erhöhen des
zvE 2014 nur Liquiditätsnachteile ohne Rentabilitätsvorteile nach sich ziehen
würde.
7) C - Für die Jahre 2013 bis 2017 sollen folgende Einkünfte (zugleich zvE vor
Verlustberücksichtigung) beim E-U‘r Kevin (Single) vorliegen: 60/-100/260/-200/200 Tsd.
Euro; in der Summe 220 Tsd. Euro. Ansonsten sei nichts zu berücksichtigen.
Unterstellen Sie vereinfachend immer den Tarif 2014 und runden Sie bei Bestimmung
der „kritischen Werte“ (Freibetrag, Beginn des Reichensteuersatzes etc.) immer auf volle
Tausend Euro auf! Begründen Sie auch Ihre Vorgehensweise! Welche Verlustverteilung
ist optimal?
Aus Rentabilitätsgründen sollten auf alle Fälle die 260 Tsd. Euro zvE aus 2015
mit 9 Tsd. Euro Verlusten versehen werden, da in diesem Intervall (bis 251 Tsd.
Euro) der RnStz greift.
Die verbleibenden Verluste von (100 + 200 - 9 =) 291 Tsd. Euro sind kleiner als
((60 - 53) + (251 - 53) + (200 - 53) =) 352 Tsd. Euro, sodass – bei geschickter
Verteilung – immer der SpStz gespart werden kann.
Grundsätzlich ist daher aus Liquiditätsgründen immer ein maximaler Rücktrag mit
SpStz anzustreben, sprich für 2013 ein Rücktrag i. H. v. 7 Tsd. Euro aus dem
Jahr 2014. Die restlichen Verluste des Jahres 2014 i. H. v. (100 - 7 =) 93 Tsd.
Euro wären vorzutragen ins Jahr 2015. 2015 fällt das zvE dadurch von 260 Tsd.
um 93 Tsd. auf 167 Tsd. Euro. Es wären dann noch 167 - 53 = 114 Tsd. Euro
Verlust-Rückträge aus dem Jahr 2016 vonnöten, um die kritischen 53 Tsd. Euro
zu erreichen. Die verbleibenden 200 - 114 = 86 Tsd. Euro Verluste aus 2016
wären ins Jahr 2017 vorzutragen und sorgen dort komplett für eine Ersparnis mit
Spitzen-steuersatz.
Die neue Verteilung der zvE wäre: 53/0/53/0/114, in der Summe 220 Tsd. Euro
8) C - 2015 liegen Verluste von 150 Tsd. Euro beim Single Unternehmer Klaus vor. Mit der
Nivellierungs-strategie soll ein zvE 2014 = zvE 2016 = 200 Tsd. Euro (und ein zvE 2015
=0) erzielbar sein. Ist diese Verteilung optimal? Begründen Sie!
Nein, denn diese Nivellierungs-Strategie ist nur in der Progressionszone optimal.
(Gemäß dem „Königsweg“ ist nämlich – soweit möglich - zuerst ein
VerlustRÜCKtrag im RnStz vorzunehmen, dann ein VerlustVORtrag im RnStz.
Falls dann noch Verluste vorliegen, ein VerlustRÜCKtrag im SpStz, dann ein
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Überschusseinkunftsarten
Abzugsposten - auf 100 Tsd. Euro zvE und damit auf eine ESt von knapp 34 Tsd.
Euro kommt.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Spenden stellen keine Betriebsausgaben dar. Insofern zählen sie beim E-U’n als
Privatentnahme, falls sie vom Betriebskonto vorgenommen wurden. Aufgrund des
Transparenzprinzips kann sie der E-U’r jedoch privat geltend machen, im
Rahmen der erlaubten Höchstbeträge. Wegen des Trennungsprinzips kann
letzteres der G’ter der GmbH nicht. Damit der Spendenabzug einer GmbH im
Vergleich zum E-U‘n nicht benachteiligt wird, hat der Gesetzgeber im § 9 KStG
konzediert, dass die private (Spenden-) Ausgabe wie eine (fiktive)
Betriebsausgabe behandelt werden kann. Der handelsrechtliche Aufwand greift
daher auch steuerlich. Ein die steuerlichen Höchstbeträge übersteigendes
Spendenvolumen in der Handelsbilanz (bzw. exakter: GuV nach HGB) muss für
die derivative Steuerbilanz storniert werden.
4) C - Ein Unternehmen macht 2014 9 Mio. Euro Umsatz in Zweibrücken und hat folgende
GuV-Positionen, alle über genau 1 Mio. Euro:
Erträge = Zinsen, Investitionszulagen, inländische OHG-Beteiligungserträge, SAV-
Abgang von voll abgeschriebenen Wirtschaftsgütern;
Aufwendungen = Personal, Lizenzen, Mobilien-Leasing, (nicht übermäßige) Zinsen,
Geldstrafen, ausländische DBA-Betriebsstätten-Verluste, Steuervorauszahlung.
Außerdem entstanden 2015 Verluste von 3 Mio. Euro, die zurückgetragen werden sollen.
Sonst liegen keine Einkünfte vor.
a) Wie hoch ist der handelsrechtliche Gewinn vor Steuer?
Gewinn vor Steuer nach HGB: +9 + 4 * 1 - 6 * 1 = 7 Mio.
b) Wie hoch ist die steuerliche Bemessungsgrundlage vor Verlustrücktrag?
9 + 1 + 0 + 1 + 1 - (1 + 1 + 1 + 1 + 0 + 0 + 0) = 8 Mio. Euro
c) Wie hoch ist c. p. die KSt-Last, falls das Unternehmen eine GmbH ist?
Von den 8 Mio. dürfen noch max. 1 Mio. Verluste zurückgetragen werden. Die
verbleibenden 7 Mio. werden mit 15 % KSt belegt, somit 1,05 Mio. Euro. (Da 1 Mi-
o. schon vorausgezahlt wurde, wären noch 0,05 Mio. Euro zurückzustellen.)
d) Wie hoch ist c. p. die ESt-Last, falls ein E-U‘n (eines Verheirateten) statt einer GmbH
vorliegt? (Abstrahieren Sie von der anzurechnenden GewSt)
Von den 8 Mio. dürfen noch max. 2 Mio. Verluste zurückgetragen werden
(Maximalwert für Eheleute), sodass 6 Mio. Euro zvE verbleibt
ESt = 6.000.000 Euro * 0,45 - 2 * 15.761 Euro= 2.668.478 Euro = 2 (Eheleute) *
(gesplittete 3 Mio. Euro * 0,45 - 15.761 Euro).
5) B - Wie werden Zinsaufwendungen beim zahlenden Kreditnehmer besteuert?
Bei Überschuss-Einkünften:
o Bei E. a. K.: durch Sparer-Freibetrag von 801 bzw. 1602 Euro schon
abgegolten (Kudert S. 64, 2. Abschnitt).
o Bei weiteren Einkünften: i. d. R. abzugsfähig, wenn Werbungskosten vorliegen,
bspw. bei E. a. VuV. die Sollzinsen eines Hypothekenkredites im Rahmen
einer Vermietung.
Bei Gewinn-Einkünften
o Grundsätzliche volle Betriebsausgabe.
o Ggf. Limitierung der Abzugsfähigkeit auf 30 % vom EBITDA gemäß § 8a KStG
(und § 4h EStG).
o I. d. R. keine Anerkennung bei sogenannten Überentnahmen, sprich: wenn
faktisch so viele Firmenkredite für Privatzwecke entnommen werden, dass
ohne EK, also nur noch mit FK, gearbeitet wird; nur bei PersG möglich (bei
Kudert nicht thematisiert).
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
6) C - Wie verändert sich der KSt-Aufwand 01 (für die handelsrechtliche GuV) im Fall 73,
wenn das zvE 01 900 Tsd. Euro beträgt und eine Nachzahlung in 01 erfolgt, die bei 36
Tsd. Euro liegt?
Bei 900 Tsd. Euro zvE 01 entsteht eine KSt von 135 Tsd. Euro aus dem
laufenden Jahr 01 (davon 100 Tsd. bisherige Vorauszahlung und 35 Tsd.
notwendige, zu erhöhende Rückstellung). Für KSt-Nachzahlungen aus 00 wurden
ex-ante 30 Tsd. Euro zurückgestellt. Tatschlich (ex post) entstehen jedoch 36
Tsd. Euro KSt-Last 00. Da dieser Überhang von 6 Tsd. Euro nicht mehr dem
abgeschlossenen Jahr 00 zugerechnet werden kann, erhöht sich dadurch die
KSt-Last 01 von 135 Tsd. auf 141 Tsd. Euro.
7) C - Das körperschaftliche (zu versteuernde) Einkommen betrage 100 Tsd. Euro. Die
Vorauszahlungen an erfolgsabhängigen Steuern betragen 40 Tsd. Euro, die
Investitionszuschüsse liegen bei 5 Tsd. Euro, Versäumniszuschläge bei 3 Tsd. Euro,
kalkulatorische Wagniskosten für Körperschaften bei 17 Tsd. Euro und die
neugebildeten, steuerlich anerkannten Pensionsrückstellungen bei 50 Tsd. Euro. Wie
hoch ist der Steuerbilanzgewinn?
StB-Gewinn +/- Korrekturen (+ n. a. BA - steuerfreie BE) = zvE
zvE - n. a. BA + steuerfreie BE = gesuchter Steuerbilanzgewinn
100 - 40 + 0 (nicht + 5, da keine Zulagen) - 3 + 0 (nicht 17, da lediglich kosten-
rechnerische und keine Bilanz-Größe) - 0 (nicht -50, da keine Drohverlust-
Rückstellung) = 57 Tsd. Euro
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
(ohne SolZ) sind insgesamt auf allen Ebenen zu entrichten, wenn der GewSt -Hebesatz
einheitlich bei 428 % liegt? Begründen Sie im Zweifel die einzelnen Schritte!
Ca. 15 % KSt bei der Bravo GmbH und
428 % * 3,5 = 15 % GewSt, in der Summe 30 %.
30 % auf 200 = 60 Tsd. Euro KSt und GewSt bei Bravo.
Ausschüttung 200 - 60 = 140 Tsd. Euro.
Braahwo: 0,50 * 140.000 = 70.000 * 0,25 AbgeSt = 17.500 Euro.
Alternativ: Braahwo TEV, da zu mehr als 25 % beteiligt,
= 70.000 * 0,60 * 0,45 > 17.500 Euro,
also hier TEV nicht zu präferieren, falls keine signifikanten Werbungskosten
vorliegen.
Prafoo 70.000 * 0,05 (95 % steuerfrei, da Beteiligung > 10 %; siehe Aufgabe 1)
und Kudert S. 92 und 93.)
* 0,30 = 1.050 Euro.
Ausschüttung bei Prafoo: (70.000 - 1.050) * 0,60 TEV
* 40 % = 16.548 Euro.
Summe: 60.000 + 17.500 + 1.050 + 16.548 = 95.098 Euro.
95.098 / 200.000 = 47,55 % und damit sehr nahe dem erwarteten Wert von
47,50 % (siehe Kudert-Ergänzung Seite 65, Fall 48). Die Abweichung resultiert
aus der 5 % „Wegelager-Steuer“ und der Abweichung beim TEV.
3) B - Werden Kursgewinne aus Aktien genauso besteuert wie Dividenden?
Bei Schachtelbeteiligungen bleiben beide Erträge zu 95 % steuerfrei und die
korrespondieren BA sind voll abzugsfähig.
Bei Streubesitz (< 10 %) werden nur die Dividenden abweichend voll besteuert,
nicht die Kursgewinne. (siehe Kudert-Fall 77) Es ist jedoch nicht
unwahrscheinlich, dass zukünftig die steuerliche Behandlung angeglichen wird.
4) C -
a) Wie kann es zu einer Dreifachbesteuerung der Dividenden kommen?
Wenn eine Mutter-KapG (AG) einen sogenannten Streubesitz von weniger als
10 % an einer anderen Tochter- KapG (UG) hält, also nicht schachtelmäßig
involviert ist. Dann muss die Tochter UG ihren Gewinn voll versteuern, die Mutter-
AG die Dividende darauf auch und der Mutter-Aktionär muss als Privater i. d. R.
AbgeSt bezahlen.
b) Wie hoch wäre dann die kumulierte Steuerlast?
Aus 100 % brutto werden (100 % * (100 - 30) / 100 =) 70 % netto bei der Tochter-
UG. Bei der Mutter AG werden bei Vollausschüttung aus 70 % brutto (* (100 -
30) / 100 =) 49 % netto.
Beim privaten Mutter-Aktionär werden bei Vollausschüttung aus 49 % brutto (*
(100 - 25) / 100 =) 36,75 %.
Die kumulierte Steuerlast beträgt 100 % - 36,75 % = 63,25 %.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Fall a)
Diese werden i. d. R. mit 25 % AbgeSt besteuert, hier mit 0,25 * (10.000 -
801) = 2.300 Euro, plus 0,055 * 2.300 Euro = 127 Euro SolZ
Fall b)
Da er involviert ist, hat er die Option auf das TEV.
Unterfall b1)
Diese Option wird sich aber ohne Werbungskosten nicht lohnen, wenn er
gehaltsbedingt auch 2015 wieder im SpStz liegen wird, denn 0,60 * 42 %
= 25,2 %, was größer als der 25-prozentige AbgeSt-Satz ist, bzw. 0,60 *
10.000 Euro * 0,42 = 2.520 Euro, was größer als 2.300 Euro ist. (Diesen
SpStz wollen wir im Weiteren unterstellen.)
Die Günstigerprüfung wird sich dann nicht lohnen, da nach Tarif der
relevante DiStz über 25 % und damit über dem Steuersatz der AbgeSt
sein wird.
Unterfall b2)
Für den Fall, dass er 2015 keine weiteren Einkünfte hat, lohnt sich das
TEV, da er dann nur 0,60 * 10.000 Euro (ausnahmsweise) nach Tarif zu
versteuern hat. Er fällt in den Tarif-Freibetrag und muss gar keine Steuer
bezahlen.
2016
o Bei der GmbH verbleiben 138.350 - 10.000 (Dividende) = 128.350 Euro und
sollen an den G’ter „überführt“ werden.
Fall a)
Wenn als „Dividende“ gemäß Beschluss der Gesellschafterversammlung,
dann bei der GmbH erfolgsneutral und beim G’ter als E. a. K.
Unterfall a1)
Bei 25-prozentiger AbgeSt entsteht eine Steuerlast von 0,25 * (128.350 -
801) = 31.877 Euro zzgl. SolZ.
Unterfall a2)
TEV lohnt sich nicht, wenn schon (wie oben unterstellt) der SpStz vorliegt
(Argumentation wie oben).
Fall b)
Wenn als „Darlehen“ dann ohne Steuerwirkung, da lediglich Aktivtausch
(allerdings müsste der Zinsertrag zum 31.12. noch erfasst und versteuert
wer-den). Insofern ist diese Variante zu präferieren, wenn nicht die
Rückzahlungsverpflichtung zum Sankt-Nimmerleins-Tag (oder bei
Insolvenz) konterkarierend wirkt.
Gesamte Steuerlast:
o GewSt: 30.000
o ESt: 33.761
o KSt: 30.000
o AbgeSt: 2.300
o SolZ: 1.857 + 1.650 + 127 = 3.634
o Summe: 99.695
c) Welche Einkunftsarten liegen vor und wie hoch ist die gesamte Steuerlast (GewSt
15 %, im Zweifel ein durchlaufender Posten), wenn Unterfall a) zu behandeln ist,
jedoch 2014 für 100.000 Euro die ThB gemäß § 34a EStG für den Spar-Fux zum
Zuge kommen soll?
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
2014:
o Bei einer Privatentnahme (wenn auch deklariert als Gehalt) von 100 Tsd. und
einer zu entrichtenden GewSt-BA von 45 Tsd. verbleibt bei einem
Vorsteuer-/Steuerbilanz-Gewinn von 300 Tsd. ein Thesaurierungsvolumen von
155 Tsd. Euro. Insofern können tatsächlich 100 Tsd. Euro der ThB unterworfen
werden.
o 100 Tsd. Euro zvE wären gemäß § 34a EStG mit 28,25 % = 28.250 Euro zu
versteuern, die verbleibenden 200 Tsd. Euro gemäß § 32a EStG mit 75.761
Euro.
o Zusammen entsteht eine ESt-Last von (28.250 + 75.761 =) 104.011, abzüglich
45 Tsd. voll anzurechnende GewSt, und damit letztendlich von 59.011 Euro,
mit dem SolZ erhöht sich die Last auf 59.011 * 1.055 = 62.257 Euro.
o Die Gesamtsteuerlast auf diese E. a. G. ist folglich 62.257 + 45 Tsd. = 107.257
Euro.
2015:
o Falls der Steuerbilanzgewinn 2015 (im Vorjahr 300 Tsd. Euro) über der
„Dividende“ i. H. v. 10 Tsd. Euro und den sonstigen Privatentnahmen liegt,
wovon aus der Erfahrung mit 2014 auszugehen ist, entsteht keine
Überentnahme, sodass auch keine Nachversteuerungspflicht eintritt.
2016:
o Bei Entnahme des „Rest“-Gewinnes 2014 von (300 - 45 - 100 - 10 =) 145 Tsd.
2016 könnte eine Überentnahme entstehen. Wenn weiterhin 100 Tsd. als
„Gehalt 2016“ und 10 Tsd. als „Dividende 2015“ entnommen werden, und
zugleich noch 45 Tsd. GewSt zu entrichten sind, werden die 300 Tsd. Gewinn
2016 um (100 + 10 + 45) = 155 Tsd. geschmälert, sodass maximal (300 - 155
=) 145 Tsd. Euro entnommen werden dürften, damit keine Überentnahme 2016
entsteht. Da der Restgewinn 2014 genau diesem Betrag entspricht, kann die
Nachversteuerung (noch) vermieden werden. Ansonsten müssten bis zu 100
Tsd. Euro * (1 - 0,2825 * 1,055) * 0,25 nachversteuert werden.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
6) B - Was sind die Beweggründe, dass Allein-G’ter versuchen, ihre KapG zulasten Ihrer
Privatsphäre zu begünstigen? Erklären Sie hierzu die Hintergründe und
Gestaltungsmöglichkeiten! Wie reagiert der Gesetzgeber darauf?
Falls in der beherrschten (oder nahestehenden) KapG Erträge niedriger besteuert
werden als im Privatbereich,
bspw. weil in der KapG Verluste bestehen,
oder weil der dort übliche 30-prozentige Thesaurierungs-Steuersatz kleiner ist als
der private DiStz,
besteht der Anreiz, Vermögen/Erträge bewusst von privat auf die KapG zu
übertragen.
Dies klappt steuerlich insb. bei kostenloser Geschäftsführung, zinslosem
Darlehen oder freier Vermietung,
nicht aber insb. bei privat zu billig an die KapG verkauften oder zu teuer von der
KapG eingekauften Vermögensgegenständen, da der Gesetzgeber
im ersten Fall die steuerlichen AK dieses Aktivgutes bei der KapG erhöht und die
Differenz als erfolgsneutrale EK-Zuführung ansieht (zugleich erhöht sich im
gleichen Maße der Veräußerungserfolg des Gesellschafters),
im zweiten Fall ein reduzierter Erfolg bei der KapG und nachträgliche AK auf die
Beteiligung beim beherrschenden G’ter unterstellt werden.
In diesen beiden Fällen fingiert der Gesetzgeber eine vE und konterkariert die
Steueroptimierungsversuche.
7) B - Liegt nachfolgend ggf. eine vGA oder vE in den Jahren 2014 und 2015 vor? Wenn ja:
In welcher Höhe? Wenn nein: Begründen! Gehen Sie (im Zweifel) immer von Geschäften
des Mehrheitsgesellschafters mit seiner UG (haftungsbeschränkt) aus!
a) Langfristiges Darlehen des geschäftsführenden Gesellschafters an seine UG zu 1 %
statt marktüblichen 5 %.
Keine vE, günstiger Zinsaufwand, kein Vermögensgegenstand
b) Mittelfristiger Kredit von der UG an die Freundin des Mehrheitsgesellschafters zu
9,75 % statt marktüblichen 6 %.
vE 2014 und 2015: 3,75 %.
c) Gezahlte Miete des Minderheitsgesellschafters an seine UG i. H. v. 6 Tsd. Euro,
marktkonform wären 14 Tsd. Euro.
vGA 2014 und 2015: 8 Tsd. Euro.
d) Überraschendes Geschenk eines Löwen im romantischen Monat Mai (2014),
angeschafft zu 30 Tsd. Euro durch die Sekretärin auf Geschäftskosten, an den
geschäftsführenden G’ter, dessen Marktwert (36 Tsd. Euro) die bisherige
Unterbezahlung des Chefs i. H. v. 34 Tsd. Euro p. a. mehr als ausgleicht.
vGA 2014: 36 Tsd. Euro in voller Höhe des geldwerten Vorteils, da nicht vorab/zu
Jahresbeginn vertraglich fixiert.
e) Darlehen an Mitarbeiter (kein G’ter) zum Zinssatz von vierteljährlich 1 % statt
marktüblich einmal jährlich 6 %.
Keine vGA von 2 %, da kein G’ter, sondern lediglich ungünstiger Zinsertrag (beim
Mitarbeiter ggf. geldwerter Vorteil, wenn ein Darlehen über der Freigrenze i. H. v.
2.600 Euro) vorliegt.
f) Auf der Gesellschafterversammlung August 2014 wird entschieden, dass im Folge-
monat nur der Hauptgesellschafter Vorzugsaktien mit dreifachem
Dividendenanspruch ab 2015 erhält, nämlich 18 Tsd. statt 6 Tsd. Euro, nicht jedoch
die fünf kleinen Mitgesellschafter. Die Vorzugsaktien steigern ihren Marktwert im
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Jahresverlauf um 10 Tsd. Euro, sodass sie zum Jahresende 90 Tsd. Euro über dem
Ausgabepreis von 50 Tsd. Euro liegen.
Keine vGA, da nicht „verdeckt“, sondern „offen“; wenn verdeckt, dann 2014 (90 -
10 =) 80 Tsd. Euro vGA.
g) Vermietung eines Gebäudes an die UG für lediglich 100 Euro im Monat statt 1.100
Euro.
Nichts, da – ob fehlender Aktivierungsmöglichkeit – keine vE greifen kann.
h) Mietvertrag (Mieter ist die UG) bisher 2 Tsd. Euro pro Monat, zum Oktober 2014 auf
den marktkonformen Wert von 3 Tsd. Euro pro Monat erhöht, weitere Erhöhung auf
3.200 Euro im Januar 2015, jedoch für nur 7 Monate, dann Laufzeitende.
vGA 2014: 3 * (3.000 - 2000) Euro, da nicht zum Jahresbeginn.
vGA 2015: 7 * 200 Euro.
i) Fixes Monatsgehalt i. H. v. 12 Tsd. Euro auf 11 Tsd. Euro ab Januar 2014 reduziert
(marktkonform wären 7 Tsd. Euro). Im März 2015 zusätzlich eine marktübliche und
arbeitsvertraglich auf 60 % des Gewinns (vor Steuern) fixierte Erfolgstantieme für
2014, hier 6 Tsd. Euro. (Die formalen Kriterien seien erfüllt.)
vGA 2014 und 2015: je 12 Monate * 4 Tsd. Euro.
Tantieme hier keine vGA, da 6 Tsd. einmalige Tantieme < (fixe) 1/3 * 12 Monate *
7 Tsd. Euro marktkonformes Fixgehalt und der verbleibende Gewinn (vor Steuer)
mit 6 Tsd. Euro / 0,60 = 10 Tsd Euro über der Tantieme-Zahlung von 6 Tsd. liegt.
j) Ende 2014 fällige Zinsen i. H. v. 5 % auf 400 Tsd. Euro Mitarbeiter-
Abzahlungsdarlehen (Laufzeit 01.01.2010 bis 31.12.2019) vom Geschäftsführer
privat pünktlich an UG bezahlt, marktkonform wären jedoch 8 % Zinsen. Für 2015
werden Sicherheiten gestellt, der marktübliche Zinssatz reduziert sich daher auf 4 %.
vGA 2014: (8 - 5 %) * 6 / 10 * 400.000 Euro = 7.200 Euro.
vE 2015: (5 - 4 %) * 5 / 10 * 400.000 Euro = 2 Tsd. Euro.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
o Beim G’ter entstehen parallel E. a. K., die jedoch abweichend nicht mit 25 %
AbgeSt, sondern mit dem tariflichen DiStz, hier 42 % zu versteuern sind.
o Im Beispiel wäre also in der GmbH nichts mehr zu versteuern, privat 42 GE,
(was eine Verschlechterung von 12 GE = 12 % darstellt)
o Falls der G’ter hingegen EK eingebracht hätte, wäre das EBIT = EBT, da keine
I = „Interests“, sondern Dividenden vorliegen.
o Insofern sinkt das EBT im Beispiel nicht auf 0, sondern verbleibt bei 100 GE
und zieht 30 GE KSt/GewSt nach sich.
o Der verbleibende JÜ (oder EAT) beträgt dann 70 GE, auf den bei
Ausschüttung/Dividendenzahlung entweder 25% AbgeSt = 17,5 GE
o oder im TEV 60 % auf den DiStz, hier 42% (unter Berücksichtigung der
Werbungskosten), zu berücksichtigen sind.
o Es verbleiben unter AbgeSt 100 – 30 - 17,5 = 52,5 GE Cashflow beim EK-
finanzierenden G’ter, wohingegen ihm bei FK-Zuführung 100 – 42 = 58 GE
verbleiben. Statt 47,5 % werden somit nur 42 % vom EBIT bei FK-
Finanzierung versteuert.
9) A - Was spricht aus steuerlichen und sonstigen Gründen für die Finanzierung einer Ein-
Mann-GmbH mit FK bzw. alternativ mit EK? Differenzieren und argumentieren Sie!
Bei häufigen Verlusten in der KapG:
o Die Zinszahlungen sind fix und sind beim G’ter zu versteuern. Die Dividenden
hingegen können ausfallen. Insofern spart die EK-Finanzierung Steuern beim
G’ter.
o Das Insolvenzrisiko ist bei hoher EK-Finanzierung geringer und die Bonität
höher. Dafür kann der Leverage-Effekt nicht voll ausgenutzt werden.
Bei Gewinnen in der KapG:
o Dividenden werden i. d. R. mit 25 % beim Empfänger (hier G’ter) besteuert. Es
besteht keine Steuerabzugsmöglichkeit bei der GmbH. Die Netto-Belastung
beträgt somit 25 %.
o Zinserträge werden beim Darlehen gebenden G’ter mit dem tariflichen DiStz
besteuert (nicht mit AbgeSt; s. Kudert S. 67 und 103), also mit max. 45 % ESt.
Die GmbH spart durch den parallelen Zinsaufwand 15 % KSt und ca. 15 %
GewSt. (Zur Problematik der nur teilweisen GewSt-lichen Sollzins-
Anerkennung bei hohen Beträgen später mehr.) Die Netto-Belastung beträgt
somit i. d. R. max. 15 % und ist damit geringer als 25 %.
o Die FK-Finanzierung ist somit steuerlich günstiger. (siehe dazu Kudert-Fall 89)
10) B - Was ist steuerlich zu beachten, wenn der Tscheche Pavel ein sechsstelliges Euro-
Darlehen seiner deutschen GmbH gibt?
25 % KESt, wenn eine Besicherung (insb. Grundschuld) in Deutschland vorliegt.
Keine deutsche Steuer, wenn keine Besicherung vorliegt. (Dann also nur
tschechische Steuer, siehe Kudert-Fall 90)
11) C - Wie werden Zinserträge beim Empfänger besteuert? Unterscheiden Sie zwischen der
Quellen- und Endbesteuerung, zwischen Inländer und Ausländer, zwischen privatem und
betrieblichem Investor und zwischen verschiedenen Rechtsformen!
Quellenbesteuerung
o Steuerinländer:
Vorab/unterjährig bei Anfall: i. d. R. 25 % KESt an der Quelle.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
o Steuerausländer:
Nur nicht bei Steuerausländern, die keine Sicherheiten (insb. Grundschuld)
bekommen haben, dann nicht steuerbar in Deutschland (siehe Kudert-Fall 90).
Endbesteuerung
Nach Jahressteuererklärung, differenziert nach Investor:
o Betrieblicher Investor:
I. d. R. als Zins-Ertrag (bzw. BE) nach Tarif.
o Privater Investor:
Differenziert nach Rechtsform:
Aus seinem E-U‘n:
Nicht als BA der G’t anerkannt, sondern als Privatentnahme gewertet (siehe
Leitsatz 11, 2. von 4 Abschnitten).
Aus eigener PersG:
Sonder-BE, Gewinneinkünfte nach Tarif
(siehe Leitsatz 11, 3. von 4 Abschnitten, und die Fälle 33 sowie 101, wobei
Zinsen analog zur „Pacht“ anzusehen sind).
Aus eigener KapG, wenn involviert:
E. a. K. mit Tarif (oft 42 %) statt 25 % AbgeSt
(siehe Kudert-Fall 89, im 2. von den 3 Abschnitten).
In allen anderen Fällen:
E. a. K. mit 25 % AbgeSt, wenn keine Günstigerprüfung oder
Umgehungstatbestände greifen (z. B. nicht marktkonforme Geschäfte mit
davon steuerlich profitierenden Nahestehenden).
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
o Der Gewinn aus dem Verkauf der Immobilie i. H. v. 400 Tsd. Euro ist bei der
Betriebs-Gesellschaft auch nach 10 Jahren voll steuerpflichtig, da
Gewinneinkünfte vorliegen. Er wäre mit 30 %, also 120 Tsd. Euro, zu
versteuern.
o Die maximale Dividende wäre 400 - 120 = 280 Tsd. Euro. Beim G‘ter X wären
damit planmäßig 0,25 * 280 Tsd. = 70 Tsd. zu versteuern, in der Summe also
120 + 70 = 190 Tsd. Euro, nämlich wieder 47,5 % von dem Gewinn i. H. v. 400
Tsd.
o Jetzt würde sich aber das TEV lohnen, wenn eine Schließung bzw. der Verkauf
ohne weitere Ergebnisauswirkung ablaufen würde, da dann das zvE – ohne
Miet- und Gehaltseinnahmen - bislang bei 0 wäre und damit nicht mehr der
SpStz greifen würde.
o Die Ausschüttung von 280 Tsd. würde das zvE von bislang 0 auf 0,60 * 280
Tsd. = 168 Tsd. erhöhen. Die ESt darauf wäre nur 0,42 * 168 Tsd. – 8,2 Tsd. =
62 Tsd. und damit weniger als obige 70 Tsd. AbgeSt.
In der Summe entsteht in den 11 Jahren also eine steuerliche Mehrbelastung von
10 * 5,5 Tsd. + (120 Tsd. + 62 Tsd.) = 237 Tsd.
Wenn die Mehrbelastung des 11. Jahres i. H. v. 120 Tsd. + 62 Tsd. auf 10 Jahre
umgelegt wird, entsteht eine bereinigte, durchschnittliche jährliche Steuerquote
von ((551 + 5,5) + (120 + 62) / 10) / (1.200 + 40) = 46,3 %
c) Wie hoch ist die Gesamtsteuerbelastung (ohne SolZ; die GewSt soll bei Nicht-
Kapital-G’ten ein durchlaufender Posten sein) und welche Steuerquoten entstehen
bis zum Beginn des 11. Jahres, dem Liquidationsjahr beider G’ten, wenn eine
sogenannte Betriebsaufspaltung vorliegen würde, und alle Einkünfte daher als
gewerblich infiziert/geprägt (siehe die Kudert-Fälle 34 und 37) klassifiziert werden
würden?
Alljährlich in den ersten 10 Jahren:
o Der G’ter der Besitzgesellschaft hat aus der Mieteinnahme nun E. a. G., zahlt
aber die gleiche ESt auf die 100 Tsd. Euro, also 42 Tsd. Euro Die zusätzliche
GewSt soll laut Aufgabenstellung – wie häufig bei Nicht-KapG – eine
durchlaufende Position und daher vernachlässigbar sein.
o Die Betriebsgesellschaft ist ohnehin gewerblich, sodass sich steuerlich nichts
ändert.
o Die Dividende wird nun gewerblich und kann nicht mehr mit den 25 % der
E. a. K. besteuert werden. Durch das TEV entstehen bei Franz zusätzliche
gewerbliche Einkünfte von 0,60 * 700 Euro = 420 Tsd. Euro.
o Da der G’ter X bereits 200 Tsd. Euro zvE vorzuweisen hat, ist als DiStz
zunächst der SpStz, aber auch der RnStz relevant. Die ersten ca. 50 Tsd. Euro
(bis ca. 250 Tsd. Euro zvE) wären mit dem SpStz zu besteuern, die Differenz
von 420 - 50 = 370 Tsd. Euro nur noch mit den RnStz. Es entsteht eine
Belastung von ca. 50.000 * 0,42 + 370.000 * 0,45 = 187.500 Euro.
o Im Vergleich zu den bisherigen 175 Tsd. Euro aus a) entsteht eine
Mehrbelastung von 12.500 p. a.
o Die Steuerquote steigt weiter auf (551.000 + 12.500) / 1,2 Mio. * 100 = 47,0 %.
Im 11. Jahr:
o Der Gewinn i. H. v. 400 Tsd. Euro aus dem Verkauf der Immobilie ist nach 10
Jahren ESt-pflichtig (nicht jedoch GewSt-pflichtig bei Betriebsaufgabe), da
Gewinneinkünfte vorliegen. Falls keine weiteren Einkünfte vorliegen, fällt bei
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
einem Anstieg von 0 auf 400 Tsd. Euro zvE 0,45 * 400 Euro - 16 Euro = 164
Tsd. Euro ESt an. Dies entspricht einem Differenz- und DuStz von 41 %.
In der Summe entsteht also in den 11 Jahren
o im Vergleich zu a) eine steuerliche Mehrbelastung von 10 * 12.500 + 164.000
= 289.000 Euro,
o im Vergleich zu b) eine Mehrbelastung von 289 - 237 = 52 Tsd. Euro
o Die bereinigte, durchschnittliche jährliche Steuerquote beläuft sich ((551.000 +
12.500) + (164.000 / 10) / (1.200.000 + 40.000) = 46,8 %
d) Unter welchen Prämissen/Veränderungen der Inputdaten entsteht eine andere
Präferenzreihenfolge als unter a) bis c)?
Bei mehrjährigen Verlustjahren, in denen die Verlustabzugsmethode Ihr
Steuererstattungspotential verliert, sorgt nur der Fall b) dafür, dass keinerlei
Steuer gezahlt werden muss.
Die beiden anderen Fälle sorgen infolge des Trennungsprinzips dafür, dass die
sicheren Gewinne der Besitzgesellschaft nicht mit den Verlusten der
Betriebsgesellschaft verrechnet werden können. Es entsteht also in Krisenzeiten
eine zusätzliche, vermeidbare Steuerlast.
Es wäre zu prüfen, ob ggf. eine Organschaft zur Vermeidung dieses Nachteils
möglich wäre!
Alternativ könnte eine Nicht-Kapital-Gesellschaft als Betriebsgesellschaft weiter-
helfen, da zumindest ESt-lich die Gewinne mit den Verlusten verrechenbar wären.
Wenn statt einer Vollausschüttung eine Thesaurierung unterstellt wird, fallen bei
b) nur 30 % statt 47,5 % auf den – um die Mietzahlung erhöhten – Gewinn i. H. v.
100 Tsd. Euro an. Insofern stellt sich b) alljährlich vergleichsweise um 17.500
Euro besser.
Allerdings entstehen dann c. p. im 11. Jahr, dem Verkaufsjahr, entsprechend
höhere Gewinne, die dann zusätzlich zu versteuern wären. Es tritt folglich nur ein
Liquiditätsvorteil auf.
Falls die GewSt nicht mehr einen durchlaufenden Posten, sondern eine effektive
Belastung darstellt, wird a) durch die GewSt-Freiheit der Immobilien-Erträge noch
relativ vorteilhafter und c) verschlechtert sich weiter im Vergleich zu b), da bei c)
auch die Dividenden als SBE der GewSt unterliegen.
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
IV Die Gewerbesteuer
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
b) Wie hoch ist die auf Tausend Euro gerundete Gesamtsteuerbelastung bezogen auf
den handelsrechtlichen Gewinn (vor Steuern)?
(1,075 Mio. + 1,789 Mio.) / 7 Mio. (s. Lektion 7: Kapitel 2: Aufgabe 3) = 40,9 %
4) C - Verinnerlichen Sie zuerst die Kudert-Ergänzung Seite 115, Übersicht 112
exemplifiziert.
Wie hoch ist die Steuerquote bezogen auf den Erfolg nach HGB? (diese Quote müssen
Sie auch ohne vorgebebene Musterlösung zur Höhe der GewSt in der Klausur errechnen
können)
Der JÜ war nach GewSt- und KSt-Vorauszahlungen von je 1,5 Mio. Euro bei 10
Mio. Euro. Durch die Nachzahlung von 0,6 Mio. Euro bei der KSt und 0,675 Mio.
Euro bei der GewSt sinkt der JÜ auf 8,725 JÜ.
Der JÜ vor Steuern beläuft sich unverändert auf 8,725 + 2,1 + 2,175 = 13 Mio.
Euro
Insofern ist der Gesamt-Steuersatz (ohne SolZ) nicht 30 %, sondern faktisch
4,275 Mio. Euro / 13 Mio. Euro * 100 = 32,9 %, bezogen auf den
handelsrechtlichen Erfolg.
5) B - Im Werk Zweibrücken hat eine AG einen Gewinn von 100 Tsd. Euro gemäß GewStG,
im Werk Kaiserslautern 200 Tsd. Euro. Wie viel GewSt fällt 2018 an, wenn in
Zweibrücken 100 Mitarbeiter mit einem Durchschnittslohn von 40 Tsd. Euro p. a. und in
Kaiserslautern 240 Mitarbeiter mit 50 Tsd. Euro p. a. arbeiten und das Werk
Kaiserslautern doppelt so viel Umsätze macht wie das Werk Zweibrücken? (Falls Sie
gewisse Werte nicht kennen, machen Sie realistische Schätzungen!)
Gesamtgewinn: 100 + 200 = 300 Tsd. Euro
Steuermessbetrag: 300 * fixe 3,5 % = 10,5 Tsd. Euro
Lohnkosten in ZW: 40 Tsd. * 100 = 4 Mio. Euro
Lohnkosten in KL: 50 Tsd. * 240 = 12 Mio. Euro
anteiliger Steuermessbetrag in ZW = 10.500 Euro * (4.000.000 / (4.000.000 +
12.000.000)) = 2.625 Euro
GewSt in ZW: 2.625 * 4,20 = 11.025 Euro
anteiliger Steuermessbetrag in KL: 10.500 Euro * (12.000.000 / (4.000.000 +
12.000.000)) = 7.875 Euro
GewSt in KL: 7.875 * 4,10 = 32.287 Euro
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
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Die Einkommensteuer
Die Überschusseinkunftsarten
Falls KapG:
o Zinserträge bei Pauly ohne GewSt (aber mit ESt, und zwar ausnahmsweise
nach Tarif)
o Nur 500 Tsd. - 0,25 * (500 - 100 Tsd.) Euro Zinsaufwand bei Bauli (wegen der
25%igen Hinzurechnung über 100 Tsd. Euro nach § 8 Nr. 1 GewStG)
Falls MU:
o Zinserträge bei Pauly zählen auf der 2. Ebene als SBE der E. a. G.
o Zinsaufwand bei Bauli auf der 1. Ebene, analog zur Kap‘G
Falls E-U‘n:
o Zinserträge bei Pauly zählen als Entnahme
o Zinsaufwand bei Bauli zählt als Einlage
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Anrechnung (von 40.000 Euro * 0,3376 = 13.504 Euro) entsteht eine (minimale)
deutsche ESt von 60.000 Euro * 0,3376 = 20.256 Euro, weil mittels der
Anrechnungsmethode eine volle Anrechnung der (mit 90 % versus 33,76 %)
höheren libyschen Steuer erfolgt ist. (Probe: 33.761; Gesamtsteuer ohne
Anrechnung) - 13.504 (libysche Anrechnung) = ca. obige 20.256 Euro
(verbleibende deutsche Steuer).)
Durch die alternative Abzugsmethode reduziert sich das deutsche zvE um die
ausländische Steuer, somit um 36.000 auf 64.000 Euro. Die ESt-Last beträgt
dann - gemäß § 32a EStG - 18.641 Euro (statt 20.256 Euro bei der
Anrechnungsmethode). Die Abzugsmethode ist somit zu präferieren.
6) A - Zu Kudert-Fall 118: Wie viel deutsche ESt wird faktisch auf die 10.000 Euro
polnischen Gewinne 2014 erhoben, bei
a) Freistellung ohne Progressionsvorbehalt
Keine, da „ganz“ freigestellt.
b) Freistellung mit Progressionsvorbehalt
Es entstehen (ca.) 1.180 Euro höhere Steuern infolge des (von 28 auf 30 %)
gestiegenen DuStz; bezogen auf 10.000 Euro polnischen Gewinn wären dies
11,8 %.
c) Ohne Freistellung und ohne unilaterale Maßnahmen
Es greift der ganz normale DiStz ohne Gegenrechnung, somit hier 42 % beim
Single für die ersten 50.730 Euro und 45 % für die zweiten 49.270 Euro, statt 0 %
bei a) bzw.11,8 % bei b).
7) C - Berechnen Sie die deutsche Steuerlast im Kudert-Fall 115 für einen Frisch-
Verheirateten (statt Single), der sonst keine weiteren Einkünfte hat, bei libyschen
Steuern von 90 % (statt 45 %) für die 4 genannten Fälle!
Bislang:
Laut Kudert-Fällen 114 und 115 liegt die ESt im Jahr 2014 bei einem DuStz von ca. (!)
40 % bei exakt 120.000 Euro. 120.000 Euro / ca. 0,40 = ca. 300.000 Euro gesuchtes
zvE. Der Datev-Tabelle im Anhang ist zu entnehmen, dass bei 300.000 Euro zvE nur
119.239 Euro ESt entsteht. Zu der vorgegebenen fixen 120.000 Euro Steuerlast fehlen
761 Euro. Bei 45-prozentigem Steuersatz muss das zvE bei 300.000 + 761 / 0,45 =
301.691 Euro sein, um 120.000 Euro ESt nach sich zu ziehen (Probe: 0,45 * 301.691
Euro - 15.761 = 120.000 Euro). Der DuStz ist dann 120.000 / 301.691 = 39,78 % bzw.
aufgerundete 40 %. Der deutsche Anteil zum zvE beträgt dann (301.691 - 100.000
(libyscher Gewinn) =) 201.691 Euro.
Modifikationen durch diese Aufgabe:
Beim Verheirateten greift der Splitting-Tarif. Jeder Ehepartner muss folglich 0,50 *
301.691 Euro zum Tarif versteuern. Es entsteht für jeden eine ESt-Last von (0,42 *
301.691 / 2 - 8.239), somit 110.232 Euro für beide. Dies entspricht einem DuStz von
110.232 / 301.691 = 36,54 %.
Die libysche Steuer soll laut neuer Vorgabe 0,90 * 100.000 Euro = 90.000 Euro sein.
a) Freistellung ohne Progressionsvorbehalt
Es wird nur auf den deutschen Beitrag von 201.691 Euro das zvE ermittelt.
Insofern entsteht eine deutsche ESt-Last von 2 * (0,42 * 201.691 / 2 - 8.239) Euro
= 68.232 Euro. (Der DuStz beträgt hier 68.232 / 201.691 = 33,83 %.)
b) Freistellung mit Progressionsvorbehalt
Der deutsche Erfolg von 201.691 Euro wird – aufgrund des PrV, sprich der
Berücksichtigung des Gesamteinkommens – mit dem DuStz vom Gesamt-zvE
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
c) mit Anrechnungsmethode
Da der ausländische Steuersatz höher ist als der deutsche DuStz, wird der
ausländische Erfolg mit dem niedrigeren deutschen Steuersatz angerechnet,
sodass der deutsche Fiskus nichts nachzahlen muss. Von den 110.232 Euro
dürfen 0,3654 * 100.000 Euro ausländischer Gewinn abgezogen werden, sodass
eine deutsche ESt von 73.692 Euro verbleibt. (Alternative Ermittlung: nur für den
deutschen Anteil kommt der Gesamt-DuStz zum Zuge und somit 0,3654 *
201.691 Euro = 73.698 Euro, mit kleiner Rundungsabweichung). Wie zu erwarten
entsteht das gleiche Ergebnis wie unter b).
d) mit Abzugsmethode
Statt 301.691 wären 90.000 Euro weniger in Deutschland zu versteuern, somit
(211.691 /2 * 0,42 - 8.239) Euro * 2 = 72.432 Euro.
e) Fazit:
a) ist bei Gewinnen immer am besten;
a) ist immer besser als d), es sei denn der ausländische Steuersatz läge bei
100 %. Hier liegt er bei 90 % und damit um 10 % bzw. absolut um 10.000 Euro
weniger hoch. Infolgedessen kommen 10.000 Euro weniger Abzug zum Zuge,
was im SpStz 4.200 Euro ausmacht. Von daher erhöht sich die ESt von a) i. H. v.
68.232 Euro um 4.200 Euro auf 72.432 Euro bei d).
c) ist genauso gut wie b), da der Nachteil des automatischen Hochhievens eines
niedrigen ausländischen Steuersatzes auf das deutsche Niveau hier nicht greifen
kann. Einfacher Hintergrund: Der ausländische DuStz ist mit 90 % größer als der
deutsche mit 36,54 %.
d) ist besser als b) und c), da bei 90 % ausländischer Steuer ein hoher
Anrechnungsüberhang entsteht bzw. viel von der Bemessungsgrundlage
abgezogen werden kann.
8) C - Was würde sich bei der vorhergehenden Aufgabe ändern, wenn die libysche Steuer
nur 10 % wäre?
7)a) und 7)b) blieben unverändert, da die ausländischen Einkünfte durch die
Freistellung außen vor bleiben.
Bei 7)c) wären 0,10 * 100.000 Euro anzurechnen auf die Ausgangsteuerlast von
110.232 Euro, sodass dieser Wert die deutsche ESt auf 100.232 Euro reduzieren
würde. Die volle Anrechnung ist möglich, da der ausländische DuStz (mit 10 %)
nun kleiner ist als der gesamt DuStz (von 36,54 %).
Bei 7)d) beträgt der Abzug vom zvE dann 0,10 * 100.000 Euro ausländischer
Gewinn, sodass im SpStz 4.200 Euro weniger als 110.232 Euro, somit 106.032
Euro, zu versteuern wären. (Zu diesem Ergebnis kommt man auch, wenn man
291.691 Euro dem Splittingtarif unterwerfen würde.)
9) B - Wann ist die Abzugsmethode, wann ist die Freistellungsmethode besser als die
Anrechnungsmethode?
Die Abzugsmethode ist zu präferieren, wenn entweder eine relativ hohe
ausländische Steuer mit entsprechend hohen Anrechnungsüberhängen oder
wenn Verluste in Deutschland vorliegen. Im letzteren Fall ist keine Anrechnung
der ausländischen Betriebsstätten-Gewinne möglich, sodass durch den Abzug
beim negativen zvE sich wenigstens der Verlustvortrag bzw. Verlustrücktrag
erhöht.
Die Anrechnungs- und die Freistellungsmethode mit PrV führen zum gleichen
Ergebnis bei vergleichsweise hohem ausländischem Steuersatz. Der deutsche
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
VI Umsatzsteuer
Vorab: Die angegebenen §§ dienen zum Nachschlagen/zur Kontrolle. In der Klausur müssen
diesen nicht zitiert werden. Es genügt somit, wenn Sie die richtigen Ergebnisse lernen, ohne
zu wissen, in welchen §§ diese stehen. Da der homo sapiens sapiens jedoch vergesslich
bzw. fehleranfällig ist, empfiehlt es sich, die nachfolgenden §§ im eigenen Gesetz kenntlich
zu machen, damit deren Inhalt in der Klausur sicher und schnell abgerufen werden kann.
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Die KESt-Erstattung ergibt sich aus der Differenz der KESt-Vorauszahlungen und
der Zahllast auf die (noch zu ermittelnden) E. a. K.
o E. a. K.: 2.100 + 75 + 0 (Edelmetallgewinne gehören nicht zu den E. a. K. und
sind daher auch nicht KESt-pflichtig) + 1.427 - 1.602 (max. Freibetrag) = 2.000
Euro. Von daher 0,25 * 2.000 Euro = 500 Euro AbgeSt.
o Vorauszahlung an KESt: 394 Euro beim Gatten und (0,25 * 1.427 Euro =) 357
Euro = 751 Euro bei den Zusammenveranlagten.
o Insofern wären (751 Euro KESt - 500 AbgeSt =) 251 Euro zu erstatten.
Auf diesen Betrag kommt man auch, wenn man die nicht ausgenutzten
Freibeträge der Gattin (801 Euro) und des Gatten (801 - 600 =) 201 Euro addiert
und mit dem AbgeSt-Satz multipliziert: (801 + 201 =) 1.002 Euro * 0,25 = 251
Euro.
o Die Günstigerprüfung ergibt keine Besserstellung, da der GrStz bei einem
gemeinsamen zvE von 32.000 Euro mit 25,1 % (siehe Datev-Tabelle im
Anhang) schon über 25,0 % liegt, und somit auch der zu suchende DiStz von
32.000 auf (32.000 + 2.000 (E. a. K.) =) 34.000 Euro > 25,0 % sein wird.
9) C - Eine Gemeinschafts-Zahnarztpraxis eines Ehepaars erzielt 2019 1.000.000 Euro
Einkünfte mit ihren klassischen Diensten, 10.000 Euro mit Pharmahandel (bei 14.000
Euro Umsatz) und 9.500 Euro mit einmaligen Aktiengewinnen, alles im BV. Des
Weiteren liegen keine steuerrelevanten Tatsachen vor. Wie hoch dürften hier i. d. R. die
USt, der SolZ und die GewSt c. p. sein? Begründen Sie Ihre Antwort!
USt: 0, da steuerfreie Zahnarzt-Leistung (§ 4 Nr. 14 UStG); Pharmahandel unter
17.500 Euro, falls er nicht schon als (hier USt-freies) Hilfs- oder Nebengeschäft
anzusehen ist.
SolZ = 0,055 der ESt auf ein zvE von (1.000.000 + 10.000 + 9.500 * 0,60),
= 0,055 * (0,45 * 1.015.700 - 16.741) = 0,055 * 440.324 = 24.218 Euro.
GewSt: = 0 (bei E. a. s. A. keine GewSt; gilt auch mit integriertem Pharmahandel,
da Umsatz < 24.500 Euro und < 3 % der Gesamtumsätze und somit keine
gewerbliche Infektion auslösend – falls Pharmahandel ausgegliedert: E. a. G.,
aber keine GewSt, da Gewinn kleiner als 24.500 Euro).
10) B - Welche USt-lichen Überlegungen sollten Ende 2017 angestellt werden, wenn ein
langjähriger, in die Jahre gekommener E-U‘r in seinen verbleibenden 6
Unternehmerjahren abspecken und die Umsätze auf ca. 15.000 Euro dritteln möchte.
Verwenden Sie Fachbegriffe und nennen Sie Hintergründe! Antworten Sie differenziert!
Bisher USt-Pflicht.
Wenn die Umsätze unter 17.500 Euro / 1,19 = 14.706 Euro
bzw. 17.500 Euro / 1,07 = 16.355 Euro
im Vorjahr liegen, muss er gemäß § 19 UStG keine USt in Rechnung stellen.
(Also hier ab dem Jahr 2019 greifend).
(Die zweite Grenze von 50.000 im laufenden Jahr ist in den verbleibenden Jahren
nicht entscheidend.)
Er wird dann sogenannter (USt-licher) Kleinunternehmer.
Hier also im Falle einer 19-prozentigen USt ggf. bewusst etwas weniger Umsätze
als 15.000 Euro (nämlich weniger als 14.706 Euro) machen.
Bei 7 % darf der Umsatz auch leicht über 16.000 Euro netto sein.
Er kann aber auch die USt-Pflicht weiter zum Zuge kommen lassen, hat also dann
auch die Vorsteuer-Ziehungsmöglichkeit.
Letzteres wäre nur dann sinnvoll, wenn
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Auf diese Waren/Fertigerzeugnisse (statt Aktien) greift die normale USt, somit (bis
zu) 19 % von 10 Mio. = 1,9 Mio. USt. (Wobei zu beachten ist, dass in
Ausnahmefällen die USt entfallen kann, bspw. bei Exporten)
Bei einer Rohertragsmarge von 40 % müssen 60 % von 10 Mio. = 6 Mio. Euro für
Rohstoffeinkäufe verwendet werden, so dass (bis zu) 0,19 * 6 Mio. = 1,14 Mio.
Euro als Vorsteuer gegengerechnet werden können. (Wobei zu beachten ist, dass
in Ausnahmefällen die Vorsteuer entfallen kann, bspw. regelmäßig bei
Lieferungen innerhalb der EU.)
Per Saldo könnte eine Netto-USt-Zahllast von 1,9 – 1,14 = 0,76 Mio. Euro
entstehen, nämlich 40 % (Rohertragsmarge) von 1,9 Mio. USt
Falls 0,6 Mio. Aktiengewinne beim TEV vorliegen, liegt ein Bruttogewinn von 1 Mi-
o. Euro vor, d. h. der Einkaufspreis der Aktien lag bei 9 Mio. €. Auf diesen Gewinn
wäre keine ESt, aber eine KSt von 15 % fällig. Da bei Aktienverkäufen von KapG
immer die 95%ige Freistellung greift, wären nur 5 % * 1 Mio. * 0,15 KSt = 7.500
Euro fällig. (Vorsicht: Bei Dividenden im Streubesitz greift gar keine Freistellung;
siehe Kudert S. 94 unten)
4) B - Jonas vermietet ganzjährig an eine Physiotherapiepraxis (200 m2 für 1.000 Euro
monatlichen Mietzins inkl. Nebenkosten), an eine Studenten-WG (100 m2 für 1.000
Euro) und an einen erfolgreichen Rechtsanwalt (300 m2 für 2.000 Euro). Folgende
Nettoaufwendungen (ohne USt) fallen dabei in 2018 an:
Eigenreparaturen durch angestellten Hausmeister (monatliche Belastung durch
diesen:1.500 Euro) mit Materialien i. H. v. 3.000 Euro und Fremdreparaturen durch eine
Fremdfirma 7.000 Euro.
Sollzinsen 500 Euro, Privatentnahme von Gartengerätschaften 100 Euro,
Versicherungen 4.000 Euro, Grundsteuer 1.000 Euro. Neue Fenster zu Jahresbeginn
5.000 Euro, unterstellt 25 Jahre Lebensdauer.
a) Wie hoch ist die USt im Regelfall?
Die USt entfällt, da eine USt-freie langfristige Vermietung vorliegt.
(§ 4 Nr. 12 UStG)
b) Wie hoch sind die ESt-lichen Einkünfte?
12 * (1.000 + 1.000 + 2.000 - 1.500) - (3.000 + 7.000) * 1,19 - (500 + 4.000 +
1.000) – (+ 5000 * 1/25) * 1,19).
= 30.000 – 11.900 – 5.500 - 238 = 12.362 Euro
Anmerkung: Der Eigenverbrauch von 100 Euro * 1,19 darf den Gewinn nicht
mindern. Falls dieser privat veranlasste Abgang von Gartengerätschaften
verschwiegen wird, und somit ein aufwandswirksamer
Schwund/Verschleiß/Diebstahl zu unterstellen ist, werden diese Vermietungs-
Einkünfte gesetzeswidrig verkürzt.
c) Welche Möglichkeiten zur Steueroptimierung gibt es?
Es lohnt sich nur beim Rechtsanwalt, die Option des § 9 UStG auf freiwillige
Umsatzbesteuerung auszunutzen, denn nur für diesen ist die USt ein
durchlaufender Posten. Infolgedessen wird jenem die (unveränderte Netto-)Miete
mit USt-Zuschlag in Rechnung gestellt. Dafür darf dann entsprechend Vorsteuer
auf seinen Anteil abgezogen werden. Dieser Anteil ist sachgerecht zu ermitteln,
hier nach der Raumgröße und somit nach Quadratmetern. Insofern könnten 300 /
(200 + 100 + 300) = 50 % der Vorsteuer gezogen werden. Es kommt zu einer
Vorsteuer-Erstattung i. H. v. 50 % von 0,19 * (3.000 + 7.000) zzgl. 50% von 0,19 *
5.000 abzgl. 0,19 * 100 Euro.
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Bei den Studenten lohnt sich diese Option nicht, da sie keine Unternehmer sind
und daher die zu zahlende USt nicht als Vorsteuer zurückbekommen. Die USt
entspräche einer 19-prozentigen Mieterhöhung für diese. Von daher droht ein
Auszug bzw. der Vermieter Jonas müsste die Nettomiete um diese 19 %
absenken. (Ohnehin beschneidet § 9 Abs. 1 UStG diese Option.)
Ebenso lohnt es nicht für den Physiotherapeuten. Obwohl dieser Unternehmer ist,
kann er keine Vorsteuer ziehen, da seine Umsätze steuerbefreit sind
(§ 4 Nr. 14 UStG).
5) C - Der Möbelschreiner Jan steigert ständig seinen Umsatz, 2017 planmäßig auf 15.000
Euro netto, und zwar nur mit Aufträgen von Privatpersonen. Ab 2018 sind 20.000 Euro
vorgesehen. Er muss dafür Materialien im Wert von einem Drittel der Umsätze (netto)
einkaufen. Wie sollte er sich ab 2017 USt-lich optimal verhalten?
Wenn/weil Jan im Vorjahr 2016 Kleinunternehmer war, kann er mit Umsätzen
unter 17.500 Euro netto weiterhin Kleinunternehmer bleiben. Dies klingt prima
vista erstrebenswert, denn ein alternativer USt-Zuschlag ist nur für Unternehmer
ein durchlaufender Posten (und damit unproblematisch), für Privatpersonen
hingegen entspräche das einer 19-prozentigen Preissteigerung.
Wenn Jan freiwillig auf eine Besteuerung optieren würde, müsste er bei gleichen
Verkaufspreisen 19 / 119 * 15.000 Euro = 2.395 USt abführen und würde
Vorsteuer i. H. v. nur 1 / 3 * 15.000 Euro * 0,19 = 950 Euro erstattet bekommen.
Diese Option lohnt sich daher nicht.
Auch die Option der Vorsteuerpauschalierung ist in diesem Szenario nicht zu
präferieren, da er als Möbelschreiner nur 9 % (* 15.000 Euro = 1.350 Euro)
pauschale Vorsteuererstattung erhält.
Die letztgenannte Option wird jedoch mit 1.350 Euro (bzw. 9 % der Umsätze)
versus 950 Euro (bzw. 1 / 3 * 19 % = 6,3 % der Umsätze) Vorsteuererstattung
opportun, wenn Jan kein Kleinunternehmer mehr ist, also bei Umsätzen über
17.500 Euro (jedoch unter ca. 60 Tsd. Euro, der Grenze, um diese
Pauschalierung durchführen zu dürfen). 2018 wäre diese Grenze überschritten,
sodass ab 2019 die Nachteile der Regelbesteuerung greifen. Diese könnten
jedoch durch die 9-prozentige Vorsteuerpauschalierung abgemildert werden.
2019 würde eine Vorsteuer von 1 /3 * 20.000 Euro * 0,19 = 1.267 Euro bei Regel-
besteuerung entstehen. Insofern wäre die Pauschalierung mit 9 % von 20.000 € =
1.800 Euro günstiger. Der Gewinn wäre dann 20.000 – (20.000 * 19 / 119) +
1.800 – 20.000 * 1 / 3 = 11.940 Euro.
Falls die Umsätze nicht weiterhin gesteigert werden können, wäre es auch
überlegenswert, statt 20.000 nur 17.500 Euro Umsätze ab 2018 zu erzielen, um
die Belastung der USt zu vermeiden. Der neue Gewinn wäre 17.500 – 0 USt + 0
Vorsteuer – 17.500 * 1/3 = 11.667 Euro. Es stellt sich die Frage, ob sich für Jan
die Mehrarbeit für nicht einmal 300 Euro jährlichem Mehrgewinn lohnt.
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Ja, Beiträge, wie auch obige „Gebühren“, sind mit einer Gegenleistung
verbunden, von daher stellen beide kein finanzielles Opfer dar, im Gegensatz zu
den beiden Steuern ESt und SolZ.
l) Der Restbuchwert entfaltet bei Freiberuflern i. d. R. nicht erst im Jahr der
Veräußerung Relevanz.
Nein, das „nicht“ streichen.
m) Ein noch aktiver FH-Professor hat grundsätzlich (positive oder negative) E. a. s. A.
aus selbstständiger Arbeit.
Nein, E. a. ns. A.
n) Bei Gewinnermittlung gemäß § 4 Abs. 3 EStG mindern gekaufte Betriebsstoffe,
Maschinen, Aktien und Grundstücke nicht sofort den Gewinn in Höhe des
Einkaufpreises.
ein, Betriebsstoffe streichen. Die restliche Aussage ist richtig
o) Manfred ist sehr erfolgreich beim Drogenhandel und der Hausverwaltung für 6
Bekannte. Dadurch hat er jeweils E. a. G.
Ja.
p) Ein Kommunist, der zugleich Kommanditist ist, ist steuerlich i. d. R. Mitunternehmer.
Ja.
q) Die GmbH & Co. KG ist eine gewerblich geprägte PersG!
Ja.
r) Schuldrechtliche Beziehungen zwischen einer Ein-Mann-GmbH und ihrem G’ter
werden grundsätzlich nicht anerkannt.
Nein, doch anerkannt, wenn marktkonform.
s) Ein Mitunternehmer ermittelt seinen Erfolg gemäß der sogenannten „einheitlichen
und besonderen Gewinnfeststellung“.
Nein, „gesonderten“ Gewinnfeststellung.
t) Bei der GewSt und USt ist kein Verlustrücktrag möglich, dafür bei der ESt und KSt.
Ja, aber bei der USt kann es ohnehin keine Verluste geben.
u) Ein im Iran geborener Chinese, der in Frankreich lebt, einen Wohnsitz in der
Schweiz hat und teure Sachgeschenke aus einer dreitägigen Konzertreise in
Zweibrücken erzielt, ist in Deutschland gemäß EStG beschränkt steuerpflichtig mit
einer Quellensteuer in Höhe des Wertes dieser Sachgeschenke abzüglich
entstandener Werbungskosten/Betriebsausgaben.
Nein, denn wenn eine beschränkte Steuerpflicht mit Quellenabzug vorliegt,
können nicht gleichzeitig Werbungskosten-/Betriebsausgaben abgezogen
werden.
v) Um Vorsteuer zu erlangen reicht, im Gegensatz zur ESt, eine Glaubhaftmachung
des Rechnungsbeleges i. d. R. nicht aus.
Ja.
w) Sollbesteuerung bedeutet, dass insb. Freiberufler und kleine Gewerbetreibende die
USt nach Zahlungseingang abführen sollen.
Nein, nach Rechnungstellung abzuführen haben oder Ist- statt Sollbesteuerung.
x) Um Vorsteuer zu erlangen, kann bei gemischt genutzten Aufwendungen (mit USt)
auf Schätzungen zurückgegriffen werden.
Ja.
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
zvE 200.000
GewSt 46.200 (Gewerblicher Gewinn x fixe 3,5 % x Hebesatz)
zu versteuern nach § 32a 53.000 (Unter ca. 53.000 € zahlen wir noch keine 42 % ESt)
ESt nach § 32a 14.021
zu versteuern nach § 34a 147.000 (200.000 - 53.000; zvE mit 42 % Est)
ESt nach § 34a 41.528 (147.000 * 28,25 % Steuersatz)
GewSt-Anrechnung 43.890 (Gewerblicher Gewinn x fixe 3,5 % x Maximalwert von 3,8)
ESt 11.659 (ESt § 32a + ESt § 34a - GewSt-Anrechnung)
SolZ 641 (ESt x 0,055 SolZ fix)
Gesamt 58.500 (ESt + SolZ + GewSt)
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
VIII Anhang
Auszug aus Datev: Tabellen und Informationen für die steuerliche Beratung, 2019
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Auszug aus Datev: Tabellen und Informationen für die steuerliche Beratung, 2019
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Einkommensteuertarif 2016
(1) 1 Die tarifliche Einkommensteuer in den Veranlagungszeiträumen ab 2016 bemisst sich
nach dem zu versteuernden Einkommen. 2 Sie beträgt vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34,
34a, 34b und 34c jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Einkommensteuertarif 2017
(1) 1 Die tarifliche Einkommensteuer im Veranlagungszeitraum 2017 bemisst sich nach dem
zu versteuernden Einkommen. 2 Sie beträgt vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34, 34a, 34b und
34c jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen
Einkommensteuertarif 2018
(1) 1 Die tarifliche Einkommensteuer ab dem Veranlagungszeitraum 2018 bemisst sich nach
dem zu versteuernden Einkommen. 2 Sie beträgt vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34, 34a, 34b
und 34c jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
Einkommensteuertarif 2019
(1) 1 Die tarifliche Einkommensteuer im Veranlagungszeitraum 2017 bemisst sich nach dem
zu versteuernden Einkommen. 2 Sie beträgt vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34, 34a, 34b und
34c jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen
Einkommensteuertarif 2020
(1) 1 Die tarifliche Einkommensteuer ab dem Veranlagungszeitraum 2018 bemisst sich nach
dem zu versteuernden Einkommen. 2 Sie beträgt vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34, 34a, 34b
und 34c jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen
IX Abkürzungsverzeichnis
aB außergewöhnliche Belastungen
AbgeSt Abgeltungsteuer
AfA Absetzung für Abnutzung
AG Aktiengesellschaft
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
AO Abgabenordnung
BFH Bundesfinanzhof
BMF Bundesministerium für Finanzen
BStBl Bundessteuerblatt
BV Betriebsvermögen
DBA Doppelbesteuerungsabkommen
DiStz Differenzsteuersatz
DuStz Durchschnittssteuersatz
E. a. G. Einkünfte aus Gewerbebetrieb
E. a. K. Einkünfte aus Kapitalvermögen
E. a. LuF. Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
E. a. ns. A. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit
E. a. s. A. Einkünfte aus selbständiger Arbeit
E. a. VuV. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
EBITDA Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization
EK Eigenkapital
ESt Einkommensteuer
EStDV Einkommensteuerdurchführungsverordnung
EStG Einkommensteuergesetz, Einkommensteuergesetz
E-U‘r Einzelunternehmer/-in
EÜR Einnahme-Überschuss-Rechnung
FGO Finanzgerichtsordnung
G‘t Gesellschaft
G‘ten Gesellschaften
G’ter Gesellschafter
GdE Gesamtbetrag der Einkünfte
GE Geldeinheiten
GewSt Gewerbesteuer
GewStG Gewerbesteuergesetz
GG Grundgesetz
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GrESt Grunderwerbsteuer
GrS Großer Senat
GrSt Grundsteuer
GrStz Grenzsteuersatz
HGB Handelsgesetzbuch
JÜ Jahresüberschuss
KapG Kapitalgesellschaft
KiSt Kirchensteuer
KSt Körperschaftsteuer
KStG Körperschaftsteuergesetz
KStR Körperschaftsteuerrichtlinie
MinÖlSt Mineralölsteuer
MU Mitunternehmer
na BA nicht abzugsfähigen Betriebsausgabe
OFD Oberfinanzdirektion
PersG Personengesellschaft
s. E. sonstige Einkünfte
SBE Sonderbetriebseinnahmen
SBV Sonderbetriebsvermögen
SolZ Solidaritätszuschlag
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands
TEV Teileinkünfteverfahren
ThB THesaurierungsbegünstigung
UG Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
USt Umsatzsteuer
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Abkürzungsverzeichnis
Umsatzsteuer bei internationalen Leistungsbeziehungen
vE verdeckte Einlage
vGA verdeckte Gewinnausschüttung
VoStz Vollausschüttungssteuersatz
zvE zu versteuerendes Einkommen
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