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TOXIKOLOGIE

Inhalt

1. Einf hrung

2. Giftarten & Wirkung

3. Giftige Pflanzen in sterreich

4. Giftige Tiere in sterreich





De nition (Giftstoffe)

Was ist Gift?


Gift ist eine Substanz die bei der Aufnahme in einem Organismus
ab einer gewissen Dosis Stoffwechselfunktionen unterbindet und
den Tod
bei gen gend hoher Dosis verursacht!

Postulat von Paracelsus (Arzt & Alchemist des 16. Jhd)


„Jede Substanz ist Gift, alleine die Dosis (Menge) macht den
Unterschied“
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De nition (Toxikologie)

Die Toxikologie ist die Lehre von Giften und


deren Wirkung im Organismus. Zudem
besch ftigt sie sich mit der Chemie wie den
Vergifteten geholfen werden kann.
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Giftarten und Wirkung
Giftarten und Wirkung
Giftarten nach physiologischen Wirkungsbereichen

• Nervengifte (Zentralnervensystem, ZNS)


z.B.: Cobrotoxin (Gift der Cobraschlange)

• H motoxische Gifte (Blutgifte)


z.B.: Kohlenstoffmonoxid

• Hepatoxische Gifte (Lebergifte)


z.B. Amanitine (Knollenbl tterpilz)

• Nephrotoxine (Nierengifte)
z.B.:Mykotoxine (Schimmelpilzgifte)

• Cardiotoxine (Herz-Kreislaufgifte)


Giftarten und Wirkung

Reversible Gifte
Das sind jene Gifte die in der Leber abgebaut werden k nnen.
Eine Sch digung des Organismus bleibt aus wenn die letale
(t dliche) Dosis nicht aufgenommen wird.

Irreversible Gifte
Selbst eine kleine Menge reicht schon aus um den Organismus
dauerhaft zu sch digen. (z.B. krebserregenede Substanzen wie
Benzol etwa.)





Giftarten und Wirkung

Konzentrationsgifte (reversible Gifte)


Erst ab einer gewissen Dosis tritt dann rasch (kleiner
Dosiszuwachs) die Wirkung ein bis zum Tod.

NOEL

Bei vielen Giften gibt es einen sogenannten NOEL Bereich: No


Observable Effect Level

Dieser beschreibt einen Dosisbereich wo im Organismus


keinerlei Wirkung eintritt.
Innerhalb dieses Wertes wird dann z.B. die maximal erlaubte
Tagesdosis errechnet mit einem Sicherheitsfaktor.
LD50 - Wert

Mit dem LD50 Wert. Dieser gibt die Dosis in g/kg K rpergewicht
an, bei dem 50% der Versuchstiere (meist Ratten, M use,
Kaninchen) sterben



Maximale Arbeitsplatzkonzentration
Es gibt den Arbeitsplatzgrenzwert. Er ist jene Dosis die am
Arbeitsplatz von einem Gift aufgenommen werden kann ohne,
dass eine Sch digung eintritt. Er wird in der Regel in ppm
angegeben und gilt vor allem f r Stoffe die sich in der Raumluft
befinden.


Erste-Hilfe bei einer Vergiftung

Liegt ein Vergiftungsfall vor, sollte die Person in die stabile


Seitenlage gebracht werden und sofort ein Arzt verständigt
werden.
Bei viele Giften gibt es Gegengifte.
Atmung und Herzschlag muss aufrechterhalten werden!
Wiederbelebungsversuche! ! !
Tiergifte

Tiere sondern meist einen


Giftcocktail ab. Gift dient als
Verteidigung und auch als
Verdauungssaft (Spinnen,
Schlangen)
 Nervengifte
 Enzyme (meist jene die
Gewebe/Zellen zerstören damit
das Gift besser einwirken kann)
Hämotoxische Stoffe
Cardiotoxische Stoffe
P anzengifte

Pfanzen haben im Gegensatz zu Tieren oft nur einen giftigen Stoff in


sich. Dieser kann in der ganzen Pflanze enthalten sein oder auch nur
im Samen oder in der Frucht.
Pflanzen schützen sich so vor Fressfeinden.

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Gegengift

Sehr oft gibt es gegen Giftstoffe ein Gegengift,


auch Antidot genannt.

Hat sich ein Mensch vergiftet so hilft ein


Gegengift. In der Regel gilt, je früher das
Antidot verabreicht wird, umso besser.
Das Gegengift bei Tieren (Schlangen,Spinnen,
etc.) ist ein Serum, dass Antikörper gegen das
Gift beinhaltet. Das Serum (Antidot) wird aus
Ziegen, Schafen und Pferden gewonnen.
Nicht alle Menschen vertragen so ein Serum.
(Fremdeiweiss-Immunreaktion!!!).

Giftige P anzen in Österreich
Tollkirsche
Giftstoff:
- Atropin (LD50: 0,17mg/kg)

Wirkung:
- Herzfrequenz steigt
- Pupillenvergrößerung

- Erschlaffung glatter Muskulatur - Lichtempfindlichkeit


- Haluzinationen, Atemlähmung

Antidot:
- Physostigmin
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Giftige P anzen in Österreich
Maiglöckchen
Giftstoff:
- Convallatoxin
Wirkung:
-Übelkeit,
-Durchfall
-Herzrhythmusstörungen,
- Schwindel
-Brustbeklemmung
-Herzstillstand

Antidot:
- Colestyramin, Digitalis-Antidot
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Giftige P anzen in Österreich
Rizinus
Giftstoff:
- Ricin (LD50: 0,035mg/kg)
Wirkung:
- Hemmung der Proteinbiosynthese
- (Zytostatika)
- Leber, Nieren und Darm Zerstörung -
Blutplättchenzerstörung

Antidot:
- keines vorhanden!

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Giftige Tiere in Österreich

Wespen & Hornissen


Giftstoff:
- Hyaluronidase (Enzym)
- Phospholipase A&B (Enzym)
- Cholinesterase (Enzym)
- Acetylcholin, Histamin, Serotonin

Wirkung:
- Schwellung & Schmerz um
Einstichstelle mit Juckreiz.

Antidot:
- Antihistaminika,
- Immunisierung bei Allergikern

Giftige Tiere in Österreich

Bienen und Hummeln


Giftstoff(e):
- Melittin (Zellwandöffnung)
- Hyaluronidase (Enzym)
- Phospholipase (Enzym)
- Apamin (Nervengift)
- Histamin, Dopamin (Entzündungsreaktion)
Wirkung:
Schwellung & Schmerz um Einstichstelle mit
Juckreiz.
Antidot:
- Antihistaminika
- Immunisierung bei Allergikern

Giftige Tiere in Österreich
Kreuzotter
Giftstoff:

- Hämotoxische Gifte (Enzyme)


- wenig Neurotoxine

Wirkung:
-Schwellung um Bissstelle,
-Schmerzen, Nekrosen,
-Blutergüsse, Kreislaufprobleme bei Kindern u.

alten Personen

Antidot:
Nur Behandlung der Symptome möglich. Antidot-
Herstellung wurde eingestellt.


Giftige Pilze in Österreich

Knollenblätterpilz
Giftstoff(e):
- Amatoxine (α-Amanitin, β-Amanitin, g-Amanitin)

Wirkung:
-Blockiert die Proteinbiosynthese in der
Leber.

-Brechdurchfall.
-Leber stirbt ab.

Antidot:
- Antanamid, Silibinin, Penicillin G
Giftige Pilze in Österreich

Fliegenpilz
Giftstoff:
- Muscarin & Muscimol

Wirkung:
Verwirrtheit, Angst, Halluzinationen
Kopfweh, Makropsie, Schwindel =>
(„Pantherina Syndrom“)
Chemische Kampfstoffe
Inhalt

• Historische Entwicklung (Fritz Haber)

• De nition

• Kategorien chemischer Kampfstoffe

• Therapien
fi
https://www.youtube.com/watch?v=rjFhmyYyZC0
De nition
„Im militärischen Sprachkontext versteht man unter chemischen

Kampfstoffen all die chemischen Substanzen, die aufgrund ihrer toxischen

Wirkung gegen Menschen, Tiere oder Pflanzen eingesetzt werden können.

[...]Das CWÜ [Chemiewaffen-Übereinkommen] definiert chemische

Kampfstoffe kurz als eine Chemikalie, die als chemische Waffe eingesetzt

werden kann.“

Michael Höfer, Ein Überblick: Chemische Kampfstoffe, in Chemie in unserer Zeit 36 (2002)
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Kategorien chemischer Kampfstoffe

• Augenreizstoffe

• Nasen- und Rachenreizstoffe

• Lungenkampfstoffe

• Hautkampfstoffe

• Blutkampfstoffe

• Nervenkampfstoffe

• Psychokampfstoffe
• Augenreizstoffe

• Augenreizstoffe sind nicht-letale Kampfstoffe, deren Ziel es ist einen


Betroffenen kampfunfähig zu machen oder zu vertreiben.

• Wichtige Vertreter:

• Chloracetophenon

• 2- Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril.

• Bromaceton.

Strukturformeln
Nasen- und Rachenreizstoffen (Blaukreuz)
• Zu den Nasen- und Rachenreizstoffen zählt eine Reihe von organischen
Arsenverbindungen, welche zwischen 1917 und 1918 im ersten
Weltkrieg eingesetzt wurden.

• Wichtige Vertreter:

• Diphenylarsinchlorid (CLARK I; DA)

• Diphenylarsincyanid (CLARK II; DC)

• Phenarsazinchlorid (Adamsit; DM)


Strukturformeln
Lungenkampfstoffe (Grünkreuz)
• Zu den Lungenkampfstoffe gehören chlorhaltige Derivate der Kohlensäure

• Ungefähr 80% der Todesfälle durch chemische Kampfstoffe im ersten Weltkrieg


sind auf Lungenkampfstoffe zurückzuführen.

• Wichtige Vertreter:

• Phosgen

• Diphosgen

• Triphosgen, sowie das Chlorpikrin.


Strukturformen
Hautkampfstoffe
• Unterteilung in zwei Gruppen:

• arsenhaltigen Hautkampfstoffe (P f kus oder Lewisit)

• nicht-arsenhaltigen Hautkampfstoffe (wie etwa N-Lost oder S-Lost, besser


bekannt als Senfgas)

• Wichtige Vertreter:

• P f kus

• Lewisit

• N/S-Lost


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Strukturformeln
Blutkampfstoffe
• Blutkampfstoffe sind eine der tödlichsten Kampfstoffgruppen.
Blutkampfstoffe behindern durch ihre Wirkung die Zellatmung oder
den Zellstoffwechsel.

• Wichtige Vertreter:

• Blausäure

• Arsenwasserstoff

• Chlorcyan


Strukturformeln
Nervenkampfstoffe
• Nervenkampfstoffe sind die wohl gefährlichsten Kampfstoffe und führen meist bereits nach
wenigen Minuten nach der Aufnahme in den Körper zu Ausfall oder Tod der betroffenen
Person.

• Die Enzyme Acetycholinesterase und Butyrylchlorinase werden blockiert.

• Wichtige Vertreter:

• Sarin

• Soman

• Tabun

• VX (Bzw.: Novichok-Reihe)


Psychokampfstoffe
• Psychogifte, welche auf den Verstand des Menschen Ein uss
nehmen, spielten und spielen in den verschiedenen Gesellschaften
der Menschheit als Drogen eine große Rolle. Das bekannteste und
verbreitetste der Psychogifte ist wohl der Alkohol.

• Wichtige Vertreter:

• LSD

• 3- Chinuclidinylbenzilat

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Strukturformeln

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