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BETRIEBSHYGIENE

1 Definition

2 Schadstoffe und ihre Quellen

• Probleme:
- Gesundheitsgefährdung der exponierten Personen
- meist keine akute Belastung sondern chronische Beschwerden
- Ursache – Wirkungsbeziehung schwer klär bar

• Baumaterialien:
- Asbest (Isoliermaterial)
- PCP (Pentachlorphenol) (Holzschutz)
- PCB (Polychlorierte Biphenyle) (Dichtungsmaterial)
- Formaldehyd (Spanplatten)
- Radon

• Einrichtungsgegenstände:
- Formaldehyd (Möbel)
- Lösungsmittel (Teppichboden, Tapeten)
- Ozon (Kopierer, Laserdrucken, tech. Geräte)

• offene Flammen:
- Gasherde, Kaminfeuer, Tabak (Staub, NOx, CO, CO2, Aldehyde,
Phnole, PAK (Polyzyklischearo-
matische Kohlenwasserstoffe)

 Besonders problematisch bei schlecht funktionierenden Abzugs- und


Lüftungseinrichtungen.
 Besonders bei Emissionen größerer Schadstoffmengen ist eine
Verfrachtung und spätere Widerfreisetzung in anderen Gebäudeteilen
möglich.

• Produktions- und Nutzungsrückstände:

• Unfälle, Brände
- Dioxine

• Putz-, Pflege- und Reinigungsmittel:


- Konservierungs- und Desinfektionsmitten

• Schädlingsbekämpfungsmittel:
- Organphosphate, Carbonate, Pyrethoride, Organchlorverbindungen, …

• Mikroorganismen, Allergieauslösende Stoffe:


- Bauprodukte können Nährböden für Bakterien und Pilze sein.

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- Schimmelpilze wachsen bei ungenügender / falscher Belüftung Baufeuchte

• Vieren, Bakterien:
- unsachgemäß betriebene RLT-Anlagen

Schadstoffe
• Asbest:
Einsatz zur Verstärkung von Kunststoffen, Dämmung (Strom, Lärm, Hitze),
Nachtspeicheröfen; ca. 1000 Lungenkrebserkrankungen pro Jahr; Inhalation
einer bestimmten Fasergeometrie (Länge > 5µm, Durchmesser < 3 µm,
Länge 3 ) löst Lungentumore Mesotheliome (Tumore von Bauch und
=
Durchm. 1
Brustfell) aus.
Richtwert: - 1000 inhalierbare Fasern/m3
- für Schulen und nach Sanierung gilt 500 inhalierbare Fasern/m3
normale Belastung der Außenluft: 100-1000 Fasern

• Formaldehyd:
Spanplatten, Holzleim, Zement, Tabakrauch; bei ständigem Kontakt:
Schleimhautreizungen (Augen, Nase, Atemtrakt,…) Kopfschmerzen,
allergische Reaktionen, Krebsverdächtig;
Innenraum-Richtwert: 0,12 mg/m3
MAK: 0,5 ppm

• Isocyanate:
Bodenlänge, Polyurethanschäume; Augenreizungen, Lungenschädigungen,
Isocyanat-Asthma
MAK 0,01 ml/m3

• Lösungsmittel:
Klebstoffe, Textilien, Lacke, Kunstleder; hohe Flüchtigkeit, hohes
Fettlösevermögen; Aufnahme über die Atemwege → Anreicherung im
Fettgewebe und Nervensystem. Folgen sind: Schleimhautreizungen,
narkotisierende Wirkung, Bildung von gefährlichen Metabolite. toxische
Enzephalopathie (Mulerkrankheit)

• Ozon (O3): Laserdrucker


Augenreizung, chronische Veränderung des Lungengewebes
MAK: 0,2 mg/m3 (besser: 0,1 mg/m3)

• Phenole: Kunstharze, Desinfektionsmittel


Leder- und Nierenschäden
Richtwerte: abhängig von der Art des Phenols

• PAK: Tabakrauch, Verbrennungsprozesse;


Krebserzeugend
Grenzwerte abhängig vom Einzelstoff
z.B. Benzo[a]pyren TRK: 0,002 ppm
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• PCB: PVC-Fußböden, Dichtungsmassen


Leberschäden, Hautveränderungen
20g Einzelverbindungen
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> 3000ng/m → sofort Sanierung
< 300 ng/m3 → unbedenklich

• PCP: Holz- und Lederschutzmittel


Hautreizungen, Blutbildveränderungen, Krebserzeugend;
für Luft:
> 1 µm/m3 → Sanierung
< 0,1 µm/m3 → unbelastend
unbehandeltes Holz: < 5mg/kg
behandeltes Holz: > 100 mg/kg

• Radon: Austritt aus Baumaterialien (Gestein), geologischer Untergrund


Lungenkrebs, gastrointestinale Beschwerden
Richtwerte: 250 Bq/m3 (Becqerel)

• PCDD/F (Dioxine): „Polychlorierte Dibenzodioxine und –furane“


Gesamtaufnahme (alle Quellen): 1pg TE/kg(Körpergewicht / Tag)
⇒ keine Schäden
wahrscheinlich: - 10pgTE keine Schäden (TE: Toxizitätsäquivalent)
Entstehung: nach Bränden

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3 Grundlagen der Toxikologie


Def.: schädliche oder unerwünschte Wirkungen chemischer Substanzen

Ursache für toxische Wirkungen: meist Stoffe, die im Körper nicht Vorkommen,
bzw. in unphysiologisch hohen Konzentrationen wirken.

Def. Gift: ruft in niedriger Konzentration eine negative Wirkung hervor.

Exposition: „ausgesetzt sein“, Giftwirkung


Intoxikation: sichtbare Vergiftung
Noxe: schädigender Einfluss
Risiko: Wahrscheinlichkeit des Auftretens schädigender Wirkungen.

Viele Stoffe folgen der Haberschen Regel

Konzen-
tration C

cs =
Schwellenwert Stoffwirkung hängt ab
c von Konzentration und
Einwirkzeit
1 dieselbe Wirkung
c
2
cs

t 2t t
Einwirkzeit

Wirkungsgrad = konstant z.B. Wirkung= c · t = ½ c · 2t

bei Schwellenwert: (c-cs) ·t = konstante Wirkung

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Dosis – Wirkung - Beziehung

Wirkung

Dosis

akute Toxizität: spezifische Wirkung, die bald nach Verabreichung, meist einer
oder weniger Einzeldosen, auftritt.

chem. Toxizität: Wirkung nach Verabreichung vieler nicht letaler Dosen über
einen längeren Zeitraum:
• cancerogen, karziogen: krebserzeugend; z.T. keine
Schwellenwerte
• mutagen: mutationsauslösend
• teratogen: fruchtschädigend

Grenz- und Richtwerte

- Grenzwerte müssen eingehalten werden


- Richtwerte haben keine juristische Funktion, entsprechen aber oft dem
unbelasteten Hintergrund

ED50: effektive Dosis, 50% Wirkung


Dosis eines Stoffes, die bei 50% der exponierten Individuen die
erwartete Wirkung hervorruft bzw. 50% der Wirkung zeigt; mg/kg
(Körpergewicht)

EC50: effektive Konzentration


Wirkstoffkonzentration, wenn aufgenommene Menge nicht genau
bestimmbar (z.B. über Inhalation); ppm, ml/m3.

LD50,LC50: letale Wirkung

LCT50: letale Konzentration – Zeit


→ Konzentrations-Zeit-Produkt

LO(A)EL: lowest observed (adverse) effect level


niedrigste Dosis eines Stoffes, bei der noch (schädlichen) Wirkungen
nachgewiesen werden.

LO(A)EC: Konzentration
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NO(A)EC: …

ADI: acceptable daily intake (internationaler Wert)


Schadstoffdosis, die nach gegenwärtigem Erkenntnisstand bei
lebenslanger Aufnahme nicht zu Gesundheitsstörungen führt.
Festgelegt von: WHO (world health organisation) berechnet als NOAEL
mit Sicherheitsfaktoren, gilt für Nahrungsmittel
DTA (TDA): duldbare tägliche Aufnahme

BAT: Biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert


höchst zulässige Menge eines Arbeitsstoffes im Organismus (Blut,
Harn, Atemluft) oder die dadurch ausgelösten Abweichungen eines
Indikators, der die Gesundheit des Beschäftigten nicht beeinträchtigt.
Für Grenzwertfestlegung nicht geeignet, festgelegt durch die DFG
(Deutsche Forschungsgemeinschaft), veröffentlicht in TRGS
(technische Regeln Gefahrenstoffe), toxikologisch begründet.

TRK: technische Richtkonzentration


Konzentration eines Stoffes am Arbeitsplatz, die technisch erreicht
werden kann,
→ für cancerogene Stoffe ohne Schwellenwert → MAK nicht ermittelbar
TRK gibt Hinweise für Schutzmaßnahmen und
Arbeitsplatzüberwachung; Arbeitgeber muss für möglichst weite
Unterschreitung sorgen.
Festlegung: Möglichkeit analytische Bestimmung; Stand der
technischen Möglichkeiten (Lüftungstechnik, Verfahrenstechnik),
arbeitstechnische Erfahrung und toxikologische Erkenntnisse.
Feststellung: DFG

EKA: Expositionsägnivalent für Krebs erzeugende Arbeitsstoffe


Konzentration (meist im Urin) denen Luftkonzentrationen zugeordnet
werden.
→ Wenn gemessene EKA-Werte höher liegen, erfolgt zusätzliche
Aufnahmen, z.B: über Haut.

Nach neuer Gefahrenstoff Verordnung (2005)


biologischer Grenzwert (ersetzt BAT)
Konzentration eines Stoffes oder eines Metaboliten oder eines
Beanspruchungsindikators (z.B. Leberwerte) die Gesundheit nicht
beeinträchtigen (ersetzet BAT)

AWG: Arbeitsplatzgrenzwert
zeitlich gewichtete Durchschnittskonzentration die keine
Gesundheitsauswirkungen hat (ersetzt MAK und TRK)

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MIK: maximale Immissionskonzentration


höchstzulässige Konzentration von Schadstoffen (Gas, Dampf,
Schwebstoffe) in Atmosphäre. Toxikologisch begründet, Basis: NOAEL.
Falls kein MIK definiert: 5% vom MAK
(Berücksichtigung Kinder, Alte, Kranke, Schwangere, 24 h/d)

MRK: maximale Raumluftkonzentration


Ermittelt aus dem NOAEL und dem ADI.
Festgelegt: Robert Koch Institut (RKI)

NIK: niedrigste interessierende Konzentration


Bauprodukte → Emissionsgrenzwert
Hilfsweise: MAK/100.

TRD: tolerierbare resorbierte Dosis


Dosis, die in Organismus übertritt und zu keiner Schädigung führt

PTWI: Provisional tolerable weeekly intake


vorläufig duldbare wöchentliche Aufnahme.
Festlegung: WOH, Lebensmittel.

RW: Richtwert für Innenraumluft


 RW I: konzentration die bei lebenslanger Exposition zu keiner
Gesundheitsschädigung führt. Überschreitung führt zu
hygienisch unerwünschten Belastungen
 RW II: toxikologisch begründet, NOAEL und Sicherheitsfaktoren
Erreichen und Überschreitung: unmittelbares Handeln nötig, da
empfindliche Personen bei Daueraufenthalt Geschädigt werden
können.
Festlegung: UBA (Umweltbundesamt)

Ermittlung von Grenzwerten

Bedingungen: es gibt ermittelbare Wirkungsschwellen und eine Dosis-


Wirkungs-Beziehung.

Wirkung

Dosis

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Wirkung

nicht:

Dosis

meist: Daten aus Tierversuchen.

Unsicherheiten:
- Übertragbarkeit Tierversuche
- individuelle Unterschiede: Geschlecht, Alter, Gesundheitsstatus,…
→ (Un-)Sicherheitsfaktoren
meist: 10-2000
oft: 100

z.B. ADI aus NOAEL:

NOAEL NOAEL
(Tierversuche) (Erfahrung Mensch)

100 10

ADI

Trinkwasser Luft Nahrung


Ausschöpfung: 1% 10% 90%

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physikochemische Eigenschaften und Schadstoffausbreitung


Dampfdruck, Verdunstungszahl

- Dampfdruck: stoffspezifische Größe, gibt Tendenz an, in die Atmosphäre


überzutreten, T-abhängig, Angabe Pa, meist bei 20°C

Umrechnungsfaktoren:
1 bar = 100.000 Pa
1atm = 101.300 Pa

T-Abhängigkeit H2O
0°C 610 Pa
20°C 233 Pa
50°C 12300 Pa

Dampfdruck macht keine Aussage über Verdunstungsgeschwindigkeit,


Tendenzabschätzung ist möglich.
Verunreinigungen führen zur Veränderung des Dampfdrucks.
Wenn Dampfdruck < 10-3 Pa → schwer flüchtig
d.h. gelangt über Luftpfad nicht in Atmosphäre (außer über Aerolose)

Stoffe Dampfdruck [Pa], bei 20°C


Benzol 10.100
PCP 0,0088
Dioxine (TCDD) 0,00000015

- Verdunstungszahl
dimensionslos, Verdunstungsdauer relativ zu einer Standartsubstanz,
meist Diethylether.
z.B. Benzol: 3,0 (Verdunstungsdauer dreimal so schnell)

biologische Schadstoffe

Mikroorganismen: < 20µm


 Bakterien: Einzeller, ohne Zellkern
 Pilze: Vielzeller, mit Zellkern
 Algen: Ein- oder Vielzeller, mit Zellkern
 Vieren: Sonderform
 Protozoen: tierische Einzeller mit Zellkern; z.B. Amöben

- Wirkung von Mikroorganismen:


 überwiegend positiv:
o Stoffkreisläufe
o Stoffproduzenten
o Schutz vor Krankheiten (normale Besiedler des Menschen)

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 Vermährungspotential:
o 2-Teilung

o geometrische Progression

o Bsp.: Papier; 0,1 mm dick


♦ Frage: wie viel Faltungen, bis Stapel zum Mond reicht (385.000
km)
N=N0·2n
♦ Antwort: 42 mal

o Art des Wachstums:


♦ frei
♦ Biofilm: Aggregatbildung, schwierig zu bekämpfen, ständige
Kontaminationsquelle

o Infektion: Ansiedlung von Mikroorganismen mit nachfolgender


Vermehrung

♦ Mikroorganismen:
· pathogen: kommen nur als Infektionserreger vor,
z.B. Mycobacterium tuberculosis
· oppertunische-pathogen: kommen in Umwelt vor,
sind normalerweise harmlos für
Menschen, können aber in
bestimmten Situationen Krankheiten
hervorrufen, z.B. Abwehrschäden, z.B.
Segionella

♦ Eintrittspforte für Krankheitserreger:


· (un-)versehrte Haut, Schleimhaut
z.B.: Herpes, Tetanus
· Verletzungen
z.B.: Hepatitis B, Tollwut
· Atemweg
z.B.: Tuberkulose, Leginellose
· Verdauungstrakt
z.B.: Salmunellose, Cholera

♦ „Infektionserfolg“ abhängig von:


· Zahl der Krankheitserreger
· Erregereigenschaften, z.B.Vermehrung
· lokale Schwächung, z.B. defektes Immunsystem

♦ pathogene Wirkung
· Infektionen
· toxische Wirkung
· Allergien
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♦ Infektionen
· apparent: Symptome
· inapparent: ohne Symptome
→ Träger, Dauerausscheider
Einteilung in Risikoklassen

Toxine:
entweder gebildet nach Infektion,
z.B. Diphtherie
oder gebildet von freien Mikroorganismen
z.B. Staphylococcus aureus: Erbrechen, Durchfall; ist hitzebeständig

• zwei Giftarten
- Exotoxine: werden von Mikroorganismen gebildet und
ausgeschieden, Wirkung nachdem Infektion oder
Giftaufnahme
z.B. Tetanustoxine
- Endotoxine: Zellbruchstücke, nach Zellauflösung freigesetzt
nach Inhalation: Fieber, Schüttefrost, Kopfschmerzen,
Muskel- und Gelenkbeschwerden, chron. Husten
= ODTS (organic dust toxic syndrome)

Allergien
o Auslöser: Luftsporen von Schimmelpilzen, Aktinomyceten
o zusätzlich: Pflanzenpollen, Stäube, Tierbestandteile, Milben,
Bakterien, …
o bevorzugt betoffen:
♦ Atopiker; besonders empfindlich gegen Allergene,
z.T. erhebliche Vorbelastung

Desinfektion, Sterilisation:
Einige Bakterien bilden, Endosporen (Dauerform, dicke Hüllschicht → unempfindlich
gegen äußere Reize) z.B.: vertragen 100°C über viel e Stunden.

- Definitionen:
o Aseptik: Gesamtheit aller Maßnahmen zur Keimverminderung
o Sterilisation: Abtötung oder Entfernung sämtlicher Fortpflanzungs- und
Dauerstadien von Mikroorganismen; Inaktivierung von
Vieren
o Desinfektion:gezielte Keimreduktion, d.h. bestimmte unerwünschte
Mikroorganismen sollen auf Oberflächen, in Flüssigkeiten
oder Gasen abgetötet werden mit dem Ziel, eine
Weiterverbreitung zu verhindern (d.h. es kann keine
Infektion mehr ausgehen)
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Reduktion um ≥ log 5
=ˆ 0,001 % Überlebende
o Sanitation: ungezielte Keimreduktion, z.B. Reinigungsmaßnahmen,
Händewaschen, …
o Maßnahmen:
♦ physikalisch:
· Hitze (trocken, feucht)
· Filtration
♦ Strahlung:
· Beleuchtung in OP Sälen
♦ chemische Stoffe:
· Alkohole
· Formaldehyd
· Ethylenoxid (toxisch, explosiv)
♦ Bsp. Desinfektion
· Textilien:
• chemisch (Phenol, Formaldehyd)
• thermisch (z.B. 10´, 93°)
· chem. Desinfektion:
• Vorschriften, Empfehlungen:
- RKI (Robert-Koch-Institut)
- DGHM (Deutsche Gesellschaft für Hygiene und
Mikrobiologie)

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4 Gesetze, Normen, technische Regeln


(siehe §§ im Skript)
1. IfSG (Infektionsschutzgesetz)
2. Arbeitsstätten Verordnung
3. Wohnungsaufsichtsgesetz
4. BImSchG (Bundes Immissions Schutzgesetz)
5. Gefahrenstoff Verordnung

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5 Messmethoden
5.1 Nachweis chem. Stoffe
o Schnelltest: Röhrchen-Messtechnik
♦ Röhrchen: Glasröhrchen mit chem. Präparat, des mit dem zu
messenden Stoff unter Farbveränderung reagiert.
Spitzen auf beiden Seiten abgeschmolzen. An
aufgedruckter Skala kann Konzentration direkt
abgelesen werden
· wichtigstes System: Dräger
· Hauptanwendung: Überwachung von Arbeitsplätzen
(AGW (Arbeitsplatz Grenzwert)), auch
Langzeituntersuchungen möglich.
• Kurzzeitmessung: 10s – 15 min
• Langzeitmessungen: 0,5 h – einige Tage
• arbeitsplatzbezogen: Pumpen
• personenbezogen: Diffusionssammler

bei einer komplexen Luftzusammensetzung sind Querempfindlichkeiten


(+/-) möglich:

· Sammelröhrchen → instrumentelle Analytik; nach 1. genauer


Analyse genügt häufig die Messung von
Leitsubstanzen
• notwendig: genaue Messplanung, ggf. Schulung bei Dräger
• Probleme bei Messplanung: Ort und Zeit punkt der
Messung;
Querempfindlichkeiten;
Interpretation
• chem. Grundlagen: chem. Reaktion zwischen zu
messendem Stoff und Nachweischemikalien →
Farbveränderung zu messender Stoff + Reagenz →
Reaktionsprodukt gefärbt
- Stoffumsatz ist etwa proportional zur Masse der
reagierenden Gas:
 entweder Farblängenanzeiger
 oder Farbintensitätsanzeiger (Farbabgleich nötig)
- Selektivität
 substanzselektiv: z.B. CO2
 stoffgruppenselektiv: z.B. CKW
(Chlorkohlenwasserstoff)
 Klassenselektiv: z.B. leicht oxidierbare Stoffe (z.B.
Aceton, Octan,H2S, …)
- Messsystem
 Röhrchen + Pumpe: Fördervolumen,
Saugcharakteristik (zeitlicher Ablauf Volumenstrom)
→ sind abgestimmt

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z.T. sind Systeme als DIN-gleichwertig von


Berufsgenossenschaften anerkannt
 Pumpen
o Handhumpen
♦ keine externe Energiequelle nötig
♦ für Ex-Bereiche geeignet
o zusätzliche Pump-Automaten verfügbar
 Kurzzeitmessung
verschiedene Röhrchenaufbauten:
o Röhrchenkombinationen, z.T. Reagenzampulle
o Grund: Adsorption Feuchtigkeit, Rückhalt von
Störstoffen, Umwandlung in messbare Produkte, …
Haltbarkeitsgründe
♦ Auswertung
· ständige Beobachtung: schlagartiger,
plötzlicher Farbumschlag möglich
· Ablesung gesamte sichtbare Verfärbung
· sofortige Auswertung, nach
Bedienungsanleitung
· ausreichende Beleuchtung, keine längere
direkte Sonneneinstrahlung
· Vergleich mit unbenutztem Röhrchen
· Verfallsdatum beachten
 Heizluftsonden:
wenn T-Bereich für Röhrchen überschritten
weil: höhere T→ Volumen angesaugte Luft verändert.

5.2 Messstrategie bei Gasgefahren

• Brandgase: Simultantests: 3 konz.-bereiche


- unbedenklich
- bedenklich
- sehr bedenklich

• Messorte:
- benachbarte Räume
- angrenzende Etagen
- Treppenhäuser
- benachbarte Gebäude
- Wege
- Plätze
- über Klimaanlage verbundene Räume

• es enstehen bei Bränden im wesentlichen:


- anorganische Gase: HCl, HCN, CO, NH3, NOX, SO2, Cl2, H2S, CO2,
COCL2, PH3
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- organische Gase: Ketone, Alkohole, Aromaten, aliphatische


Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe

• Überprüfung von Luftströmungen: Quelle, Richtung, Geschwindigkeit


- Feststellung undichter Stellen in Betriebseinrichtungen, Luftbewegungen in
Räumen oder Heizungsanlagen
- Kontrolle von Klimaanlagen Einstellungen
- Verteilung Schadstoffe in Räumen
→ Feststellung Messorten

• Strömungsprüfer: Nebel, hat Eigenschaften von Luft

• Langzeitmessung:
- Röhrchen: 2-8h, Pumpe
- Diffusionssammler: 1-8h, ohne Pumpe
- Plaketten: Diffussion, Vergleich mit Farbstandart

• Konzentrationsangaben und deren Umrechnung: !!!WICHTIG!!!


- hohe Konzentration: Vol.-%, d.h. 1 Teil einer Substanz in 100 Teilen Luft:
 z.B. 21% O2= 100 Teile Luft enthalten 21 Teile O2
- niedrige Konzentration:
 ppm: parts per million =ˆ ml / m3
 ppb: =ˆ µl/m3
 1 Vol-% = 10.000 ppm = 10.000.000 ppb

Vol.-% ppm ppb


3
10l / m
Vol- %= 1 104 107
1ml / l
ml / m 3
ppm = 10-4 1 103
µl / l
µl / m 3
ppb = 10-7 10-3 1
nl / l

Volumen =ˆ Masse → Volumen- und Massekonzentrationen lassen sich umrechnen.


P und T haben Einfluss auf Volumen und müssen angegeben werden. Bezug: 20°,
1013 hPa.
Umrechnung: mg/m3 in ppm
c[ ppm] =
Molvolumen
molareMasse
[
⋅ c mg / m 3 ]
Molvolumen eines beliebigen Gases 24,1 l/mol

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Beispiel: Aceton
Molvolumen: 24,1 l/mol
molare Masse: 58 g/mol
angenommene Konzentration: 876 mg/m3

→ 364 ppm

Umrechnung ppm in mg/m3


[
c mg / m 3 = ]
molareMasse
Molvolumen
⋅ c[ ppm]

Flüssigkeit
m( x )
Massenanteil w( x ) =
m(Lösung )
Massenanteil Stoff x bezogen auf Gesamtmasse Lösung (nicht Lösungsmittel)

Beispiel: 10% NaCl – Lösung


10g NaCl + 90g H2O in 100g Lösung

10mg/g = 1%
ppm = µg/g; ppb ng/g

• Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit
- max. Wasserdampfgehalt der Luft ist abhängig von Temperatur
Umrechnung:

y = 3,84 ⋅ 10 −6 ⋅ ϑ 4 + 2,93 ⋅ 10 −5 ⋅ ϑ 3 + 0,014 ⋅ ϑ 2 + 0,29 ⋅ ϑ + 4,98


Wassergehalt in mg/m3

Beispiel: 25°C → bei 22,94 mg/l =ˆ 100% relative Feuchte

Für Messung spielt Feuchte eine Rolle: z.T. ist für Reaktion Mindestfeuchte nötig,
z.T. Verdünnung des Reaktionssystem möglich.

Zulässige Umgebungsbedingung: T,P, Luftfeuchte


1013hPa
für Druck Korrekturfaktoren:
tatsächl.Durck

5.3 Nachweis biologischer Stoffe


• Sammlung:

- Flüssigkeiten: Entnahme einer Probe, u.U. homogenisieren

- Oberflächen:
 mit geeigneter Lösung abspülen, Messung in der Lösung
 Abklatschplatten (Rodac)
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 Wattestäbchen
 Tesafilm
 Entnahme einer Materialprobe

- Luft:
 Sedimentation:
einfach, ohne Geräte, nötig: Petrischale mit agarhaltigem Nährboden
(Gefäß mit verfestigten Nährstoffen). Schalen für eine definierte Zeit (10
– 60 min.) geöffnet stehen lassen → Organismen fallen auf Platte.
Probleme: Einfluss Partikelgröße, keine Zuordnung zu Luftvolumen,
Aggregate werden nicht zerstört. Werte nur vergleichbar, wenn keine
Luftbewegungen im Raum.
Vorteil: Aussage über Flächenbelastung.

Bedingungen für zuverlässige und reproduzierbare Ergebnisse


• Konstanter Luftdurchsatz: gesammelte Keime müssen auf definiertes
Luftvolumen bezogen werden
• Schonung: Austrocknen, UV → Schädigung mit Verlust der Lebensfähigkeit
• Rückhaltefähigkeit
• Variabilität: Anpassung an Keimkonzentration

- Impactation („Aufprall“)
Ansaugen der Luft, Beschleunigung, Haften auf feuchter
Agaroberfläche
Besonderheit: Andersen- Sammler (Luft wird durch Siebplatten geführt
→Aussage über Größenverteilung); ist einstellbar auf menschlichen
Atemvolumen (7 l/min, 0,4 km/h)

- Impingement
Sammlung in Flüssigkeit, keine Austrocknung möglich, Aggregte
können zerstört werden.

- Filtration
Luftvolumen wird über einen Filter gesaugt
Filter: Cellulosenitrat, Gelatine
Filter könne aufgelöst werde, Aggregatzerstörung möglich

- Elektropräzipitation

- Thermopräzipitation

Keine Sammelmethode ist „die beste“.

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• Nachweis:
häufigste Methode: Plattengussverfahren
Anzucht und Auszählung auf Agar

Prinzip:
Übertragung Probe auf Medium, gleichmäßige Verteilung auf
Oberfläche

t
(Inkubation)

KbE: Kolonie bildende Einheit


cfu: colomie forming units

Problem: welches Nährmedium,


Inkubationsbedingungen (T,t,O2, pH,…)

Zusätzlich u.U. wichtig: welche Organismen sind in Luft


(pathogene, apathogene)

→ Nährmediumszusammensetzung, Inkubations bedingungen


→ biochemisch, molekularbiologisch

Endotoxine: Limulus – Test


Blutzellen von Pfeilschwanzkrbs, verklumpen bei Anwesenheit von Partikeln
und Endotoxinen.
weniger störanfällige Weiterentwicklung:
KLARE: kinetic limulus assey with resistant parpllel-line estimation

5.4 Bewertung
chem.: Grenz und Richtwerte
biologisch: keine Grenzwerte,
Orientierung: 104 KbE/m3
natürliches Vorkommen:
• Ackerboden: 109 KbE/g
→ Übertritt in Luft durch Aufwirbelung
- Witterungseinfluss: im Winter niedrige Werte, auch bei Regen
Werte: 2 · 102 KbE/m3,
Sonne: 103
Stadt: bis max 104
Inneräume: 102 – 103, < 1% pathogen
Pilze: ähnliche Werte
Endotoxine; 100ng/m3 Orientierungswert

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BETRIEBSHYGIENE

6 Baustoffe und Sanierung


Bauprodukte: das Vorhandensein ist Voraussetzung für Gebäudenutzung:
• dauerhafter Einbau:
- Baustoffe
- Bauteile
- Anlagenkomponenten
• üblicherweise vorhandene Produkte:
- Tapeten
- Einbaumöbel
- …

zwei betroffene Personengruppen


• Bauarbeitnehmer: gehen berufsmäßig mit Bauprodukten um; überwacht
durch Berufsgenossenschaft
• Gebäudenutzer: Bewohner, Arbeitnehmer, Nutzer für Ausbildungs-, Lehr-,
Heil- und private Zwecke

Definitionen:
Innenräume: Räume in Gebäuden, die nicht nur zum vorübergehenden
Aufenthalt von Menschen bestimmt sind.
z.B. Treppenhaus, Flure, Gänge,…(keine Inneräume)

Bewertungskriterien zur Bewertung der Gesundheitsauswirkungen von


Bauprodukten:
• betroffene Personengruppen:
- Arbeitnehmer: bestimmter Altersbereich, bestimmter
Gesundheitszustand, max. Nutzung 8h/d
 rechtliche Regelung: Arbeitsstätten Verordnung
- privater Nutzer: unterschiedliche, z.T. empfindliche Personengruppen
 rechtliche Regelung: keine

Prioritätenliste (nach Exposition)

1. Wohnungen, Altenheime
2. Krankenhäuser
3. Kindergärten
4. Schulen
5. Büroräume
6. Turnhallen, Schwimmbäder und Freizeiteinrichtungen

besonders wichtig: 1-3

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BETRIEBSHYGIENE

Beurteilung:
• keine festen Regeln
• nur für wenige Stoffe Vorsorge- und Richtwerte
- Formaldehyd
- PCB
- PCP
- Asbestfasern
- Radon
- PCDD/F

PCDD/F (Dioxine): Polychlorierte Dibenzodioxine und furane Gesamtaufnahme (alle


Quellen):
1pg TE/kg Körpergewicht / p
 keine Schäden
wahrscheinlich: bis 10 pg TE keine Schäden
TE = Toxizitätsäquivalent

Entstehung: nach Bränden

darüber hinaus keine allgemein anerkannten Richtwerte:


- betreffende Stoffe nur zum teilweise identifiziert
- keine oder wenige toxikologische Daten
- bei geringen Konzentrationen oft ohne gesicherte Dosis – Wirkung -
Beziehung
- unterschiedliche Auffassung zur toxikologischen Bewertung
- Bewertung von Gemischen problematisch
- Bilanzierung Stoffaufnahme problematisch

Bewertungsansätze:
- Immissionsseitige Bewertung (Konzentration in der Raumluft)
 Orientierungswerte
Einordnung von Messwerten im Vergleich zum Durchschnitt, zusätzlich
Vergleich mit Außenluftmessungen.

Ziel: 50 bzw. 95 – Perzentil

Probleme:
o Werte nicht toxikologisch begründet
o Werte stellen räumliche und zeitliche Momentaufnahme dar
o Abhängigkeit von Nutzungssituation
o Übertragung Kindertagesstätten, Schulen, …

Außenluft:
o Qualität der Messwerte stark abhängig von und Zeitpunkt der
Messung

- toxikologisch begründete Bewertung


 Summe FOV (VOC: volatile organic compounds)
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BETRIEBSHYGIENE

Wirkung von etwa 20 VOC in niedriger Konzentration, die üblicherweise


vorkommt: Wirkung kann durch Gesamtkonzentration beschrieben
werden

Bedingung:
o keine Komponente dominiert

Vorgehen:
o Freiwillige
o Exposition über 50 min

Problem:
o Anwendbarkeit bei Vorliegen von erhöhten Einzelstoffwerten →
sollte diesbezüglich ergänzt werden

Vorteil:
o Ausweichen auf ebenfalls problematische Alternativen ist erschwert

Vergleich Innenraumwerte:
o ≈ 50 Perzentiel

 MIK: wird als für Innenräume ungeeignet angesehen

 WHO: Luftqualitätsleitlinie für Außenluft, aber ausdrücklich auch für


Innenräume anwendbar
o 11 organische Stoffe
o bei Stoffen, deren Geruchsschwelle unter der tox. Wirkung liegt:
niedrigerer Wert gilt
o 4 cancerogene Stoffe: nur Angabe von relativen Risikogrößen
möglich:
♦ unit risk: zusätzliches Risiko an einer Krebserkrankung zu
sterben, wenn lebenswerte Exposition gegenüber Konzentration
von 1µg/m3

Richtwert:
· politische Entscheidung

Basis:
· LOAEL
· Sicherheitsfaktoren

Vergleich mit gemessenen Werten:


· Werte liegen weit darüber (findet daher in Deutschland keine
Anwendung)

 Konzept der Mindestanforderungen

Annahme:
o Wirkung en sind reversibel
o es gibt Schwellenwerte LOAEL
22
BETRIEBSHYGIENE

o Faktor 100
o falls cancerogen: zusätzlich x100
o falls vermutlich cancerogen: zusätzlich x10
o falls Bioakkumulation:
♦ bei biol. Halbwertzeit > 1 Monat → Faktor 10
> 1 Jahr → Faktor 100

Problem:
o tatsächliche Gesundheitsgefährdung nicht erfasst

falls Werte überschritten:


o Quellen ermitteln und beseitigen

Vergleich mit gemessenen Werten:


o zwischen 95 Perzentiel und Vielfaches max. Wert

Ansatz bewertet Charakter

- BGA – Survey Einzelstoffe, Stoffgruppen Durchschnittswerte,


Orientierungswerte

- Summenzielwert Stoffgruppen toxikologisch begründete


Zielwerte

- MIK Einzelstoffe toxikologisch begründete


Maximalwerte

- WHO Einzelstoffe toxikologisch begründete


Maximalwerte

- Mindestanforderungen Einzelstoffe toxikologisch begründete


Maximalwerte

Rangfolge von Verunreinigungen der Innenraumluft


1. Priorität:
- Gesundheitliche Schäden sind belegt oder wahrscheinlich.
- Es besteht ein hohes Risiko einer irreversiblen Wirkung
- hohes kollektives Risiko (hohe Anzahl exponierter Personen)
2. Priorität:
23
BETRIEBSHYGIENE

- Gesundheitliche Schäden sind möglich


- erhöhtes Risiko einer irreversiblen Schädigung
- erhöhtes kollektives Risiko
3. Priorität:
- Gesundheitliche Schäden unwahrscheinlich
- geringes kollektives Risiko

Rangfolge:
1. Priorität: Passuvrauchen, Radon
2. Priorität: Benzol, Biozide, Formaldehyd, Gerüche, NOx, PAK, PCB, VOC
3. Priorität: Asbest, künstliche Mineralfasern, Hg-Verbindungen, PCDD/F

-Emissionsseitige Bewertung
mögliche Schadstoffquellen:
Bauprodukte, Tabakrauch, offenen Feuer, Reinigungs- und Pflegeartikel, Möbel und
Einrichtungsgegenstände, Heimwerker- und Hobbyartikel, Mikroorganismen
Allergene, RLT-Anlagen, Baugrund

Grundlaagen der Verwertung: Emissionsrate


beeinflussende Faktoren: z.B. bei flüssigen Materialien (Anstrichstoffe, Kleber) spielt
Unterfrund entscheidende Rolle:
- Untergrund ist porös =>niedrige, lang andauernde Emission
- Verarbeitungsart (z.B. Schichtdicke)
- Verarbeitungstemperatur
- Kontakt Schadstoffquelle zur Innenraumluftl
 theoretische Berechnung kaum möglich, aber wesentliche
Quellen abschätzbar
z.B. VOC: Kunststoffe, z.B. Bodenbeläge,
Teppichrückenbeschichtung, Farben und Lacke

Beurteilungsansatz:
Gütesiegel
• blauer Engel für emissionsarme Möbel Regeln für Freisetzung (Obergrenze)
von Formaldehyd und einer Reihe von VOC, vorgeschriebene Prüfmethode
• blauer Engel für Tapeten aus Recyclingmaterial
Formaldehyd: max. 0,05 ppm
Verarbeitungshilfen müssen für Lebensmittel zu gelassen sein, bestimmte
Pigmente sind nicht zugelassen z.B. Schwermetalle. keine cancerogenen,
mutagenen, teratogenen Stoffe
• GUT: Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichböden für toxikologische
Stoffe Maximal – Wert bezüglich Emissionen, kein Formaldehyd, PCP,
bestimmte Pestizide, Vinylchlorid, …
• Gütegemeinschaft Tapeten
kein Einsatz von: Schwermetallen, …
Obergrenze für Formaldehyd
• Gütegemeinschaft Möbellacke
SummeEmission
Vorschlag: Emissioin sin dex =
MAK
• Blauer Engel für Recyclinggipsprodukte
24
BETRIEBSHYGIENE

Gips aus Industriellen Prozessen und Rauchgasentschwefelungsanlagen


(REA): Grenze für Radioaktive Eigenstrahlung
• Bauproduktbewertung mit Hilfe von Toleranzwerten

Wesentliche Probleme in Innenräumen


• Radon
• Fußbodenmaterial
• Klebstoffe für Fußbodenbeläge , Decken- und Wandverkleidung
• Anstrichstoffe
• Bauplatten
• Dämmmaterialien
• Putz mit Kunstharzzusätzen
• Einbaumöbel
zusätzlich: „Altmaterial“
• PCB – haltige Fugenmaterialien (bis 1975), Sekundärkontamination
• PCB – behandelte Hölzer (bis 1978)
• Asbest

Exkurs Radon
mit Abstand größtes umweltbedingtes Krebsrisiko ≈ 7% aller Lungenkrebstoten (≈
3000 Personen/Jahr)
Deutschland: 37.000 Personen/Jahr
Ursachen: 8% karzinogene in der Luft
5% Luftverschmutzung
2% andere Ursachen (z.B. Röntgenstrahlung, Narben, genet. Faktoren, unbekannt)
85% Tabakrauch
Quellen:
• geogen, Granit- Bergbauregionen von Sachsen und Thüringen (Deutschland
50 Bq/m3, dort: bis zu 100.000 Bq/m3, vereinzelt bis 600.000Bq/m3),
empfohlener Wert: 250 Bq/m3
• Kellerluft
• andere Quellen sind untergeordnet

6.3 Sanierungsmöglichkeiten
• HG
5g
Schwermetall (Dichte > )
cm 3
manche Schwermetalle sind als Spurenelement notwendig (Cu, Mn,…),
manche sind „reines Gift“ (Hg,Cd,Pb)

Aufnahme: Atmung, Haut, Verdauungstrakt

25
BETRIEBSHYGIENE

Wirkung: wirkt auf Enzyme, z.T. cancerogen (Ni, Co, Cd)

speziell HG:
Eigenschaften: Verdampft bei Raumtemperatur, flüssig durch Viskosität
und Oberflächenspannung bildet es auf Oberflächen feine
Tröpfchen

Einsatz: Holzimpregnierung (kyanisieren), Industrie, Hg-


Rückgewinnung, Batterien, Leuchtstoffröhren

Toxikologie:
Aufnahme: Nahrungsmittel (Fisch), Atemluft (sorbiert, Dampf)

Wirkung: Abhängig von Form (Wertigkeit, Dampf-Metall, organisch-


anorganisch) → Lungen-, Nerven- und Nierenschäden,
Schädigung des Immunsystems,…

Grenzwerte, Bewertung:
WHO: PTWI: 0,35 mg Hg/w ⇒ ADI: 50 µg
für Kinder: 10,7 µg ADI

Deutschland: Aufnahme über Nahrung:


Erwachsene: max. 25 – 35 µg/Tag
Kinder: 10 – 15 µg/Tag
jede zusätzliche Aufnahme sollte vermieden werden

MAK: 0,1 mg/m3 (Hg0)


Luftbelastung: < 50 ng/m3
wenn 50 ng/m3 ⇒ Aufnahme ca. 1 µg
Innenräume: 1 µg/m3 gelten als unbedenklich

Erkennung der Belastung:


weiträumige Verteilung über belastete Stäube
→ auch benachbarte Gebäude können betroffen sein Hg0-Dampf ist
hoch mobil, und kann bis zu mehrere cm tief in Bausubstanz
eindringen.
Beton kann durch HgCl2 angegriffen werden, Kalk wird aus der
Zementmatrix gelöst CaCl2 (leicht löslich) und HgO.

Sanierung:
- Hg-Eigenschaften
o sauberes, metallisches Hg hat große Oberflächenspannung, benetzt
Glasflächen nicht, Verunreinigungen verändern die
Oberflächespannung.
→ Glaswandungen können mit Hg-Film überzogen sein, gilt auch
für andere oberflächen
o hoher Dampfdruck: bei 20°C im Sättigungszustand ≈ 15 mg Hg/m3
o Bildung von Amalgamen (Legierungen mit anderen Metallen)

26
BETRIEBSHYGIENE

o bei Gewinnung von Hg aus Erzen und Rückständen entsteht „Strupp“


(staubartiges Gemenge von Hg0, Hg-Salzen, Ruß und Teerprodukten).
In Kontaminierten Gebäuden findet sich in Abluftleitungen Strupp.

- Untersuchung Gebäudebelastung:
3- dimensionales Messraster

- Sanierungsmöglichkeiten:
o Abtrennung belasteter Oberflächen
o Immobilisierung als HgS
o Trennung durch Absperrung

- häufigstes Vorgehen (Innenflächen)


o Wandflächen, Baustoffoberflächen, Staubfänger (Vorhänge, Teppiche)
können mit Polysulfid gereinigt.
o Entfernung Fußbodenbelag; Behandlung des Fußbodens, Decken und
Wände mit abgekochter Schwefelkalkbrühe (→ 24h trocknen lassen,
Abfegen, Absaugen und Abwaschen mit Wasser und Tensid)
o Erneuerung Fußbodenbelag mit Schwefel-Zusatz zum Kleber,
Latexanstriche mit Schwefel-Zusatz

- häufigstes Vorgehen (Außenflächen)


o ähnliches Vorgehen

• Asbest
Bewertung der Sanierungsdringlichkeit
- schwachgebundene Asbestprodukte:
Rohdichte < 1.000 kg/m3 (Dichtungsmaterialien, Putze,…)
→ setzt viel Fasern Freitag

- festgebundene Asbestprodukte:
Rohdichte > 1.400 kg/m3 (Asbestzement)
→ setzt wenige Zasern frei

- zwischen 1.000 und 1.400 kg/m3:


durch Gutachten bewerten lassen

Sanierungsmöglichkeiten:

- Entfernen:
Ablösen vom Untergrund, Verpacken, Entsorgen;
Abgeschotteten Arbeitsbereich; Absaugen des Asbests,
Restfasern einbinden durch Besprühen mit speziellen Bindmitteln
→ beste Methode, aber entfernte Bauteile müssen ersetzt
werden, um die bauphysikalischen Eigenschaften wieder
herzustellen (Brand-, Wärme-, Schallschutz)

27
BETRIEBSHYGIENE

- Beschichten:
staubdichtes Einschließen, u.U. Oberflächenverfestigung nötig
→ es treten hohe Konzentrationen an Asbeststaub und
Lösungsmitteldämpfen auf; keine Endgültige Sanierung
→ Probleme bei Umbau bzw. Abriss des Gebäudes
→ Kennzeichnung ist vorgeschrieben

- Räumliche Trennung:
staubdichte Abtrennung durch Vorbau eines Bauteils
(→s. Beschichten)

Überprüfungsmöglichkeiten für sachkundige Sanierung

- Sachkundenachweis

- vor Beginn:
o Textile Materialien ausräumen
o Inventar mit Folie abdecken

- während den Arbeiten:


o Betreten muss untersagt werden
o Monteure tragen Schutzanzüge und Atemschutz
o Fenster und Türen geschlossen
o kein zerkleinern der Asbestprodukte vor Ort
o Transport nur von Hand (z.B. keine Schuttrutschen)
o Abfälle in Folie

- Raumreinigung:
o Industriestaubsauger mit K1-Filter
→ sonst Gefahr der vollständigen Raumverseuchung

- nach der Arbeit:


o keine Bauschuttreste
o Raum muss gesaugt, feucht gewischt und gelüftet übergeben werden

- bei Außensanierung:
o Türen und Fenster geschlossen
o Umgebung an Fassaden fuß muss mit Folie ausgelegt sein
o bei Abbau Asbestzementplatten: vorher Wässern
o nach Dacharbeiten: Dachrinnen spülen, Spülwasser → Kanal

- Abfälle auf zugelassene Deponie:

Risiko durch Asbest

• Risiko des vorzeitigen Todes je 100.000 Einwohner (USA)

Risikofaktor Wert
28
BETRIEBSHYGIENE

Rauchen 8800
Autounfall 1600
Flugreise 730
Unfall Fußgänger 290
Unfall Radfahrer 75
Blitzschlag 3
Schüler asbestbelastete Schule 1

• Aufenthalt über 5 Jahre in Raum mit 1000 Fasern/m3 ⇒ 3,6 zusätzliche


Todesfälle auf 1 Mio.
Unfall in dieser Zeit:370 / 1 Mio.
Mord, Totschlag: 37 / 1 Mio.

Kosten Schulsanierung USA: 150 Mrd. Dollar

Formaldehyd
Freisetzung kann über viele Jahre laufen (chem. Rückreaktion).
Maßnahmen:
• Verbesserung der Lüftung
• Entfernung der Quelle
• Anstrich mit foraldehydbinden Dispensionsfaben
• Behandlung mit NH3
• Behandlung von Holzwerkstoffen mit Hochfrequenz
• Schafwolle

- Lüftung: Luftwechsel (US-Standart)


minimal: 25 m3/h · Person
Büro: 34 m3/h · Person
Besprechun-
gsräume: 60 m3/h · Person
Raucher-
räume: 102 m3/h · Person
o Energiesparmaßnahmen problematisch
o wirksam: Luftwäscher
o unwirksam: Luftbefeuchter, Ionengeneratoren, Ausheizen

- Entfernung der Quelle:


muss vollständig sein
o Problem: Textilien, Tapeten können Formaldehyd physikalisch
absorbieren bzw. locker chem. binden → spätere Freisetzung

- Anstrich:
Nitrocellulose- und Alkydharzlacke:
70 – 80 % Minderung
Polyurethan:
50 % Minderung

29
BETRIEBSHYGIENE

- Behandlung mit NH3:


Gas
6CH 2 O + 4 NH 3 →

C 6 H 12 N 4 + 6 H 2 O
Formaldehyd Ammoniak Hexamenthylentetramin
(fest, geruchlos)

o Problem: bei Feuchtigkeit und Sauren pH – Werten:


C6H12N4 zersetzt sich zu Aminen → Geruch „fauler Fisch“

- Behandlung von Holzwerkstoffen mit Hochfrequenzen:


Formaldehyd dient in Holzwerksoffen über eine chemische Reaktion als
Kleber, wenn Temperatur zu niedrig, dann läuft die Reaktion nicht
vollständig ab.
Durch Hochfrequenz Erwärmt innen, Reaktion vervollständigt sich.

- Schafwolle:
Ist behandelt und hat große Oberfläche, saugt Formaldehyd an und
bindet es chemisch

30
BETRIEBSHYGIENE

7 Trinkwasser
7.1 Gesetzliche Regeln und Verordnungen
IfSG (Infektionsschutz Gesetz) : § 37 (im Skript)
Trinkwasserverordnung

7.2 Wasserinhaltsstoffe
… können Einfluss nehmen auf verschieden Dinge:
• Korosion
Material: Eisenwerkstoffe, Edelstahl, Cu, Cu-Legierung, Kunststoffe
Probleme: Mischung unterschiedlicher Werksoffe
Wasser: gelöster O2 (nötig für Geschmack,
Korrosionsschutzschicht), CO2, pH, Schutzteilchen…
Wasser ist korrosiv oder nicht, Mischung von 2 nicht
korrosiven Wässern kann ein korosives ergeben
→ DIN 50930

• Geschmack
Cl-, Wasserhärte

• Gesundheit
Cu (aus saurem Wasser, nur Säuglinge gefährdet), Pb, Wasserhärter

• Nutzung
Lebensmittelindustrie → Geschmack
Wäscherei → Härte

• Inhaltsstoffe
- Härte: Ca2+, Mg2+: Ablagerungen, Gesundheitsauswirkungen
- NO3-: Methämoglobinamie (Blue Baby Syndrome)
- Phenole: Geruch, Geschmack aus Anstrich- und Dichtungsstoffen von
Rohrleitungen und Behältern
- PAK: toxisch
aus Anstrich auf Bitumenbasis zum korossionsschutz
- MKW: (Mineralöl Kohlenwasserstoff) Geschmack, in hohen
Konzentrationen toxisch
- FHKW: (flüchtige Halogen Kohlenwasserstoffe) z.B. Trihalomethane
(Chloroform) → Cancerogen
aus: Chlorierung
- HKW: (Halogen Kohlenwasserstoffe) Pestizide
- Schwermetalle: Cd, Pb, Hg
aus: Leitungen
- Krankheitserreger: Escherichia coli, coliforme Bakterien:
⇒ Indikatoren für fäkale Verunreinigungen
Fäkalstreptococcen: Indikator für Verunreinigungen mit Tierischen
Fäkalien
31
BETRIEBSHYGIENE

besonders: Legionellen: Legionella pneumophila, verbreitet in


Warmwassersystemen: hauptsächlich ein Problem in Krankenhäusern,
Hotels, … keine Gefahr für gesunde Erwachsene
bevorzugter Lebensraum: erwärmte, stagnieruende Wässer, z.B. Leitungen,
Speicher
sehr starke Vermehrung bei 30-45°C; Wachstum durch Biof ilme
begünstigt, erhöhte Resistenz gegen Desinfektionsmitteln
Vermehrung in einer Amöbe → schlecht abtötbar

Infektionsweg: hauptsächlich Inhalation erregerhaltiger Aerosole, Aspiration


(eindringen von Flüssigkeit in Lunge oder Luftröhre) als
Infektionsweg fraglich.
Infektionsdosis: unklar, abhängig vom Infizierten und Legionella - Stamm

Krankheitsbilder:
 schwer, atypische Lungenentzündung, häufig tödlich,
unbehandelt: 80%
frühzeitig behandelt: 5-10%
Deutschland: 6000-7000 Erkrankte, 20% tödlich (andere Quelle:
5000 Todesfälle/Jahr)
 Pontaic-Fieber: grippe-ähnich, nicht behandlungsfähig
besonderes gefährdete Personen:
o Immunschwäche, Alter > 50
o bestehende Erkrankungen: Diabetes, Lungenerkrankungen,
Tumoren
o Raucher

Planung, Hygienemaßnahmen VDS 6023

Grundproblem: lange Stillstandszeiten


→ Werkstoffe gehen in Lösung, Bakterienvermehrung
⇒ keine Trinkwasserqualität
Problemverminderung:
- Vermeidung überdimensionierung
- Verwendung von Werkstoffen, die möglichst wenig Nährstoffe frei setzen
- keine Stagnation
- Verminderung von T-Bereichen, in denen Krankheitserreger gut wachsen
- Abtrennen nicht genutzter Leitungen
→ bei Planung sollte Bedarfermittlung für einzelne Zapfstellen erfolgen

Regeln für Betriebsunterbrechungen

Pflicht zur Instandhaltung: Inspektion, Wartung, Instandhaltung

bei Belastung mit Legionellen


DVGW Arbeitsblätter W 551 und W 552
32
BETRIEBSHYGIENE

W 552: Sanierung, Betrieb


Desinfektion:
o thermisch: > 70°C, an Entnahmenstellen
Auslauftemperatur für mindestens 3 min.
70°C
o chemisch: z.B. Chlorbleichlauge (HOCl), kann Leitungen angreifen
o UV
Messintervall: abhängig von aktueller Belastung, wenn unbelastet: alle 3 Jahre

Weiter Krankheitserreger:

Cryptosporiden:
in Deutschland nur bei Eigenversorgung problematisch
in USA: 1993: 400.000 Erkrankte
100 Tote

33
BETRIEBSHYGIENE

8 Brauchwasser
Prüfung ob unter Umständen noch als Trinkwasser geeignet

34
BETRIEBSHYGIENE

9 Badewasser
9.1 Gesetzliche Regeln und Verordnungen

Badeanstalt:
natürliche Freibadegewässer: Wasser muss bestimmte Wassergüte aufweisen
(Nährstoffgehalt, Sichttiefe, …) darf keine Schadstoffe und pathogene
Bakterien enthalten, T ≥ 17°C, vertikale T-Unterschiede < 3°C

künstliche Badegewässer: IfSG, DIN, Badegewässerverordnung,


gesetzliche: Badewasser muss Trinkwasserqualität aufweisen

Infektionsgefährdung
Vollbad ohne Seife: Abspühlen von 6,5·108 Keime 20-30% sind Träger pathogener
Keime.
1g Hundekot:23.000 l Wasser überschritten EU-Leitwert für E-coli
1Mio. l Wasser für Fäkalstreptococcen

durch vorherige Reinigung wird die freigesetzte Keimzahl um ca. ⅔ vermindert.


je Badegang werden 30-60 ml Wasser aufgenommen

Wasserbeurteilung
Wassweumwälzung ohne Tozonen
Desinfektionsmittel: Cl2, ClO2 → mögliches Problem:
Bildung von Chlororganica: cancerogen
alternativ: O3 → toxisch
⇒ externe Ozon-Aufbereitung, dann geringe Chlorierung
andere Möglichkeit: UV + geringe Chlorung

Kontrolle
Hallenbäder: 1 mal / Monat
Freibäder: 3 mal / Saison
in Schönwetterperioden: 2 mal / Monat

Schmutzeintrag:
Haare, Hautschuppen, Hauttalg, Hautöle, Schleim, Speichel, Schweiß,
Fäkalien, Urin, Kosmetika, Mikroorganismen
→ Maßnahmen: Wasseraufbereitung, Wasseraustausch 30l / Badegast · Tag

9.2 medizinische Bäder


häufige Mängel:
- Wasseraufbereitung und Hydraulik nicht Stand der Technik
- mangelnde technische Wartung
- unkorekte Desinfektion

bei Krankenhäusern zusätzlich zu beachten:


35
BETRIEBSHYGIENE

• Untersuchung auf „Krankenhauskeime“


• Badewasser nach jeder Nutzung entleeren, Wannenreinigung und –-
desinfektion
• Liegen, Sitze: regelmäßig reinigen, desinfizieren
• Maßnahmen gegen Fußpilz, Warzen
• Einmalhandtücher, bzw. patientengebundene Handtücher
• Roste (Ablaufrost im Bädern) aus Kunststoff

36
BETRIEBSHYGIENE

10 Lufthygiene
Luftverunreinigungen: nach WHO: Stoffe in Mengen, die für Menschen, Tiere
Pflanzen oder Eigentum schädlich sind.
für Innenräume wichtig:
- durch Einsatz von verschiedenen Produkten, durch Bauprodukte, durch
Energiesparmaßnahmen
→ Anreicherung von Einzelstoffen
- bis zu 90% der Zeit hält man sich in Innenräumen auf, 50% im Wohnbereich

Luftqualität sehr stark durch Luftwechsel bestimmt (→Lüftungstechnik)

Schadstoffquellen:
Außenluft, Emissionsquellen im Inneren

37
BETRIEBSHYGIENE

11 RLT
VDJ 6022: Hygieneanforderungen

Sinn RLT: Einstellung optimale Bedingungen


- 22° ± 1°
- rF 30-65%

Hygiene: Außenluftqualität sollte nicht unterschritten werden.


Richt- und Grenzwerte: MJK, WHO,ASR

Luftfeuchte: bei Luftbefeuchtung regelmäßige Hygienekontrolle, Reinigung und


Desinfektion der Wasserführenden Anlagenteile.
Befeuchterwasser: Keimzahl ≤ 103/ml
Legionellen ≤ 1/ml
Untersuchung: alle zwei Jahre

38
BETRIEBSHYGIENE

12 Lärm
12.1 Gesetze, Verordnungen, Regeln
TA Lärm, VDI 2058

Schallintensität: Bel bzw. Dezibel: dB


Schal lg ruck _ vorhanden
dB: log =
Schalldruck _ Hörschwelle _ bei _ 1000 Hz , angenommen _ mit _ 20 µPa
Schall: mechanische Luftschwingung, registriert durch das Ohr;
Tonhöhe =ˆ Frequenz
Hörbereich: 16.000 - 20.000 Hz
opt. Hörvermögen: 1.000 – 4.000 Hz
→ Lautstärkewahrnehmung hängt von Frequenz ab

12.2 Messverfahren
Messgräte mit Bewertungsfilter (A,B,C,D)
→ subjektive Lautstärke
A: Ausgleich für geringere Empfindlichkeit gegen hohe und tiefe Töne
B: für sehr tiefe Töne gut geeignet
C: für sehr hohe Töne gut geeignet
D: Bewertung von Fluglärm

Erhöhung Schalldruck · 10 =ˆ doppelte Lärmempfindung


=ˆ 10 dB(A) ± 10 · Schalldruck; Verdopplung Schalldruck =ˆ ≈ 3dB(A)

12.3 Richtwerte
Schmerzschwelle: 20 Pa

12.4 Auswirkung
4 Lärmstufen
1. 30 - 60 dB(A): psychovegetative Reaktionen
2. 60 - 90 dB(A): zusätzlich bei Dauereinwirkung
→ Hörschäden
3. 90 - 120 dB(A): Lärmschwerhörigkeit, bei Kurzzeiteinwirkung reversibel
4. > 120 dB(A): irreversible Schäden, z.T. vollständiger Hörverlust

Berufsschwerhörigkeit:
Dauerlärm über Jahre > 90 dB(A) z.B. Kesselschmiede, Flugplatz,
Motorenprüfstände, …

39
BETRIEBSHYGIENE

Folgen: Gehörschäden, Kontraktion peripherer Gefäße,


Blutdruckveränderungen, Hemmung Magen-Darm-Peristaltik, erhöhter
Muskeltonus, …

12.5 Lärmschutz
Lärmbekämpfung:
aktiv: an Emissionsquelle
passiv: am Immissionsort

Ergänzung Lärmschutz
• UVV Lärm: ab 85 dB(A) muss Gehörschutz zur Verfügung gestellt werden.
ab 90 dB(A) muss der Arbeitnehmer den Gehörschutz benutzen.

40
BETRIEBSHYGIENE

13 Strahlung und Felder


Magnetische und elektrische Gleich- und Wechselfelder.
• natürlich vorkommend: magnetische und elektrische Gleichfelder, z.B.
Erdmagnetfeld, Atmosphärische Aufladungen
allg.: rel. niedrige Feldstärken
Magnetfeld: Tesla [A/m]
Elektrofeld: [V/m]
Elektrostatisches Feld am Erdboden:
- Schönwetter, 100V/m
- Schlechtwetter, 20 kV/m
Magnetfeld: 45 µT (Mikrotesla)
durch Entladung können Wechselfelder entstehen

• im Körper: Nervenleitung, Herzschlag


• Künstliche Felder („Elektrosmog“): Hochspannungsleitungen, Radioanlafen,
Sender, Radaranlagen, sämtliche Elektrogeräte.

Wirkung:
„Kritischer“ Ansatz: Schlafstörungen, Kopfschmerz, Gereiztheit,
Befindlichkeitsstörung des Immunsystem → Krebs.

Schulwissenschaftlicher Ansatz:
Keine Wirkungen nachweisbar.
Handy: muss genauer untersucht werden
Bei Herzschrittmacher existiert gewisses Risiko.

Herzfrequenzfelder:
Thermische Effekte (Mikrowelle)

Empfehlungen: („Kritisch“)
• Abstand zu Hochspannungsleitungen, Sendemasten,
Transformatoren: > 20 m besser > 100 m
• keine Sendemasten auf Gebäuden
• Schlafzimmer: Abstand zu Elektrogeräten > 1,5m
• Freischaltung: trennen sämtlicher Leitungen vom Netz

41
BETRIEBSHYGIENE

14 Gebäude bedingte Krankheiten

• SBS: Sick – building – Syndrom


Symptome, die auf einen Aufenthalt in Gebäudeinneren zurückgeführt werden.
Meist in mit RLT belüfteten Räumen mit Bürotätigkeit,
Die 5 – häufigsten Beschwerden:
- Schleimhautreizungen (Augen, Nase, Rachen)
- allgemeine Hautreizungen
- neurotoxische Symptome (Konzentrationsprobleme, Schwindel, Juckreiz,
Übelkeit)
- unspezifische Überempfindlichkeit
- Geruchs- und Geschmackswahrnehmung (nicht vorhanden)

Besonderheiten SBS:
- seltene systematische Beschwerde
z.B. Atemwege
- kein einfacher Zusammenhang
Beschwerden - Exposition
- %-Satz der Betroffenen > %-Satz der besonders empfindlichen Personen
betroffen ≈ 10 %, SBS nur wenn 10 – 20% der Gebäudenutzer
betroffen (WHO: 20%)

mögliche Ursachen
- psychologische Faktoren: Massenhysterie, psychophysische Belastungen,
z.B.: Bildschirmarbeit
- physikalische Faktoren: Temperatur, rel. Luftfeuchte, Lüftungsrate,
Beleuchtung, niederfrequenter Schall, Ionen
- chemische Faktoren: Schwebstaub, Tabakrauch, Gerüche,…
- biologische Faktoren: Bakterien, Pilze,…

• andere Gebäude bedingte Krankheiten:


: im Gegensatz zu SBS: definiertes Krankheitsbild,
eindeutige Ursache – Wirkungsbeziehung
→ BRI (Building Related Illness)
- Infektionskrankheiten: Legionella – Pneumonie, Pontia – Fieber
- allergische Erkrankungen: Befeuchterlunge, Befeuchterfieber → grippe
ähnliches Krankheitsbild
Problem: z.B. Arbeitsausfall vermindert die Leistung
→ volkswirtschaftlicher Schaden
Schätzung für USA: ≈ 800$ Schaden / Besch. x Jahr
ohne gebäudebedingte Krankheiten → 6% Produktivitätssteigerung

42
BETRIEBSHYGIENE

15 Arbeitshygiene
Gesetzliche Grundlagen:
• Arbeitssicherheitsgesetz
• Arbeitsschutzgesetz
• Chemikaliengesetz
• Gefahrenstoffverordnung
• Arbeitsstättenverordnung
• ASR (Arbeitsschutzregeln)
• UVV

Arbeitsschutzmaßnahmen:
• Kennzeichnungssysteme: siehe Skript
Chemikalien: R-, S-Sätze: R: Gefahren
S: Sicherheit
• technischer Arbeitsschutz:
an Maschinen (Einkapslung, Absauger, Ersatz von gefährlichen
Arbeitsstoffen)
hat Vorrang vor pers. Arbeitsschutz
• pers. Arbeitsschutz: Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz, …
• Arbeitsplatzgestaltung
z.B. Greifraum
→ Ergonomie, häufig DIN
z.B. ASR, ArbeitsstättenV
- Arbeitsraum: mind. 8m2,
o Mindestbewegungsfläche 1,5 m2
o Mindestluftraum: 12 m3 bei sitzender Tätigkeit
18 m3 bei schwerer Körperlichen Tätigkeit
bestimmter Luftwechsel
- Klima: Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeit, Lufttemperatur,
Strahlungstemperatur, (T der Umgebungsflächen = Infrarotstrahlung → ist
für das wohlbefinden sehr wichtig)
- Licht/Beleuchtung: Licht ist im Bereich von 400 – 800nm
- Lärm: siehe Kapitel Lärm
- Vibration: Schwingungserzeugende Maschinen (z.B. Motorsägen) oder
Aufenthalt in selbst – schwingenden Einrichtungen (Gitterroste zwischen
Maschinen, auf Traktor,…)
wichtig: 0,5 – 25 Hz → sollte durch techn. Maßnahmen reduziert
werden besonders wichtig: 0,5 – 25Hz: Eigenfrequenzinnerer
Organe → Resonanzschwingung → Schmerz

nicht ionisierende Strahlen, Elektrizität:


• Mikrowellen: 300 MHz – 300 GHz
Wellenlänge: 1m – 1mm, thermische Wirkung
• Infrarot: 1mm – 780 mm, bei langer Einwirkung:
Trübung der Augenlinse
• UV: 400nm – 200 nm, Tumore, Augen-Verblitzen, Hyperatose
(Hautverdickung)

43
BETRIEBSHYGIENE

• Laser: 200 – 1400nm, Augenschäden


• elektrische Felder: gefährlich ab 50 – 100 T → Zonen Kennzeichen
Gefährdung: Herzschrittmacher

Stäube, Rauche und Dämpfe: Aerosole


• Stäube: disperse Verteilung fester Stoffe in Gasen, Partikelgrößen: bis 200µm
relevant: bis 20 µm
• Rauche: entstehen durch thermische oder chemische Prozesse,
Primärteilchen kleiner als bei Stäuben, aber Agglomeration
• Dämpfe: feine Flüssigkondensate
Atemwege wirken als Filter, Rückhalt bei Partikeln > 10µm; wenn kleiner:
alvealargängig
technische Maßnahmen:
- Verwendung von geschlossenen Systemen
- Absaugen (Glufbox; Handschuhbox)
- Ersatzstoffe: Schleifprozessen ⇒ statt SiO2 → Al2O3

Berufskrankheiten:
Arbeitsschutzgesetz, BerufskrankheitenV
80.000 Meldungen, 7.000 anerkannte Fälle

Grenzwertfestlegung für Gemische am Arbeitsplatz:


TRGS (Technische Regeln Gefahrstoff)
C1 C2 Cn
I MAK = + + ... +
MAK 1 MAK 2 MAK n

bei IMAK (Bewertungsindex) > 1 ist der „Granzwert“ überschritten

Das Verfahren überschätzt die Wirkung, weil im unteren Dosisbereich fast nie
synnergistische (überadditive) Wirkungen vorkommen. Antagonistische Effekte
werden nicht berücksichtigt.
→ große Sicherheit

Gefährdungsanalyse
→ Ableitung Arbeitsschutzmaßnahmen
mögliche Gefahrenquellen:
• Arbeitsstätte: Verkehrswege, Beleuchtung, …
• Arbeitsplatz: Mobiliar, Fläche
• phys., chem., biol. Einwirkungen: Lärm, Klima, Gefahrenstoffe, …
• Arbeitsstoffe
• Arbeitsabläufe
• Arbeitszeiten: Nachtarbeit, Schichtarbeit, …
• unzureichende Qualifikationen

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BETRIEBSHYGIENE

16 Schädlingsbekämpfung
Häufig befallene Bereiche in Lebensmittelbetrieben

Viele Schädlinge sind dämmerungs- bzw. nachtaktiv → Taschenlampe

schwer zugängliche Stellen oft:


Reste, Feuchtigkeit, hohe T → begünstigt Einnistung und Vermehrung von
Schädlingen
• Anlagen, Maschinen: unter / hinter Abdeckungen
• Wandverkleidungen, Rohrdurchbrüche, Leitungskanäle und –schächte,
Spalten, Risse, lose Kacheln, Isolier- und Abdichtmaterial
• Warenanlieferungen, Verpackungsmaterial
• Abfall

Bekämpfung
• Diagnose: Befallserhebung, Schädlingsart, Einschleppungsweg
• Therapie: Pestizid
• Prophylaxe:
- Unterbindung der Verbreitungswege
- Sanierung
- Beseitigung der Versteckmöglichkeiten
- Beseitigung der Ungezieferbegünstigender Faktoren
- hoher Reinheitsgrad
- Konsequente Abfallentsorgung
- auch Zulieferbetriebe einbeziehen

Pestizide
Verfahrensprinzipien der Bekämpfung
• physikalisch: Fallen, Bestrahlung, Ölfilme
• chemisch: Pestizide
• biologisch: Bti, natürliche Feinde

z.B. Schaben

Verbreitung pathogener Mikroorganismen


- In Lebensmittelbetrieben: hoher Sauberkeitsstandart durch Spritzmittel
wird Remolgierung weggeschwemmt.

Exkurs

Phyrethroide: aus trop: Chrysanthemen


→ Phyrethrum:
- leicht abbaubar in Licht und O2 durch Mikroorganismen
- Grundmuster für stabile synthetische Phyrethroide

Wirkung: selektiv auf Nervensystem von Insekten, Säuger sind 1.000 – 10.000fach
unempfindlicher; keine Anreicherung

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BETRIEBSHYGIENE

Fehlerhafter Geruch: persistent (stabile) Phyrethroide, z.B. Deltramethin – können


bei empfindlichen Personen Taubheitsgefühle, Rötungen, Kribbeln
verursachen

Anwendung: Landwirtschaft, Insektenbekämpfung in Innenräumen, vorbeugender


Teppich- und Textilienschutz, Holzschutzmittel, parasitäre
Hauterkrankungen

Bsp. für Fehlanwendung: Ende der 80er Jahre unsachgemäße Anwendung in 2


Berliner Schulen
→ Kopfschmerz, Übelkeit, Reizung der Atemwege; noch mehrere Monate nach der
Anwendung waren Phyretroide in der Raumluft, an Wänden und im Staub
nachweisbar
- in Innenräumen hohe Persistenz
→ Sanierung: totale Entfernung aller kontaminirten Materialien

Schlussfolgerung: Pyrethroide nur gezielt einsetzen, keine Anwendung durch Laien


→ bei sachgemäßer Anwendung keine Probleme, aber: Langzeitexposition
unzureichend untersucht

Vorschlag: < 1mg Phyrethroig / kg Hausstaub

--
Exkurs Ende

z. B. Schadnager
Hausmaus, Wanderratte integrierte Schädlingsbekämpfung; Kombination von
physikalischen, chemischen und biologischen Methoden → Verminderung der
chemischen Mittel.
Zusätzlich: Hygienemaßnahmen
QPM: Qualität Pest Management

46
BETRIEBSHYGIENE

17 Krankenhaushygiene

Hauptproblem:
- Kranke sind besonders empfindlich
- Kontakte: Personen, RLT
- Antibiotika – Resistenzen (Multiresistenzen)
- nosokomiale Infektion

Infektionsketten:
Patienten
- exogen (Erreger aus anderen Quellen): Hände des Personal,
Hautverletzungen, Mitpatienten, kontaminierte Substanzen (Nahrung,
Wasser, Medikamente, Katheter, …)
- endogen (Erreger aus Patienten): immunsupperssive Maßnahmen,
langfristig invasive Zugänge (Katheter, Tubus,…), Operationen, …

Personal
- Arbeitssicherheit: fehlende Schutzhandschuhe, fehlendes „Recapping“
von Kanülen

Personelle
Hygienekommission

Aufgaben:
- Analyse der hygienischen Verhältnisse
- Auswertung von Krankenhausinfektionen
- Festlegung von Maßnahmen: Erkennung, Verhütung, Bekämpfung
- Kontrolle der Ver- und Entsorgungsbereiche
- Mitwirkung bei Befragung, Fortbildung, Organisationsplänen

Hygieneplan:
- Organisatorische Abläufe zur Erkennung von Krankenhausinfektionen
- Routineuntersuchung hygienerelevanter Geräte
- Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
- Verhaltensmaßregeln
- Durchführung von Reinigungs-, Desinfektions-, und
Sterilisationsmaßnahmen
- Umgang mit Krankenhauswäsche und –abfällen
- Indikation und Durchführung von Isolierungsmaßnahmen
- Durchführung der aseptischen Arbeitsweise

bauliche Einrichtungen
- Bereichsunterteilung: Schleusen (rein / unrein)
- RLT
- Handwaschplätze: Ellenbogenbedienbar; Becken ohne Überlauf, ohne
Perlatoren; Sterilisationsmittel, Seife und Handcreme müssen
vorhanden sein
- Trinkwasser: Kaltwasser vor Erwärmung schützen,
keine Staknation
47
BETRIEBSHYGIENE

u.U. Aufbereitung nötig


z.B. nicht steril → sterilisation:
Beatmungsmaschienen
z.B. Härte → Küche, Dialyse, Wäscherei

- Krankenhausküchen: siehe Skript

Krankenhausbetten

4 Kontaminationsgrade

- ohne Infektionskrankheit („Hotelbetten“)


- fakultativ pathogene Keime
- obligat pathogene Keime, leicht übertragbar (z.B. Salmonella typhi)
- hochansteckungsfähig, meldepflichtig (z.B. Milzbrand)

2 Gefährdungsgruppen
- ohne besondere Gefährdung, z.B. Infarktpatienten
- mit besonderer Gefährdung, z.B. Verbrennungspatienten

Bettenaufbereitung
2 unterschiedliche Ansprüche
1. Konzept
• Unterscheidung
o „Hotelbetten“: Kontaminierungsgrad 1
→ lediglich Reinigung
o „Klinikbetten“: Kontaminationsgrad 2 und 3
→ Desinfektion
o „Infektionsbetten“: Kontaminationsgrad 4
→ Schlußdesinfektion: Patientenzimmer und sämtliche
Einrichtungsgegenstände werden desinfiziert entsprechend
Hygieneplan für verschiedene Krankheiten: RKI – Richtlinien z.T.
Raumdesinfektion durch Desinfektor (z.B. hämorhagisches Fieber)

→ ökonomische Vorteile, logistischer Aufwand

2. Konzept
• Jedes Bett wird desinfiziert

Abfälle: (siehe Skript)

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BETRIEBSHYGIENE

18 Großküchen / Lebensmittel
Gesetze & Verordnungen
- Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz
- LebensmittelhygieneV
- HackfleischV, MilchV, HühnereiV
- IfSG
- Produkthaftungsgesetz
- EG-Hygienerichtlinien
- ArbeitsstättenV, ASR
- DIN

Bauliche Voraussetzungen
- rein / unrein getrennt
- desinfizierende Reinigung möglich
→ bestimmte Materialien, Oberflächengestaltung, Fugenfreiheit, …
- Fenster: kein Zugang für Lebensmittelschädlinge

Hotels, Campingplätze, Sportanlagen, Kindergärten

- Legionellen
- Sauna / Schwimmbäder
- Art der Reinigung

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