Sie sind auf Seite 1von 141

Zum Übersetzer: Dawud Mitterhuber ist 1979 in

Ichen hausen geboren und 1998 zum Islam konvertiert. Er


studierte Hadithwissenschaft und Arabistik in Kairo und
Arabistik und Germanistik in Leipzig. Seit 200 4 arbeitet er
als Übersetzer für islamische Literatur.

Ausführliche Informationen
zu unseren Publikationen finden Sie auf
www.ibverlag.de

ISBN-13: 978-3-9 41111-32 -5

IB Verlag Islamische Bib li o thek, Düs s e ldorf


1. Auflage, Mul:i.arram 1434 n.H./Dezember 2012 n.Chr.

Autor: 'Abo. Bakr Mul:i.ammad ibn al-I;Iusayn al-'ÄgurrI


Übersetzung: Dawud Mitterhuber
Herausgeber: Muhammad Amin Ramdani

Layout & Druck: punktmedien.de

www.ibverlag.de I info@ibverlag.de
© 2012 IB Verlag Islamische Biblio t hek

Printed i n G e r m a n y
�!,\� �
T

»Wahrlich, dieser Qur'än leitet zum


wirklich Richtigen und bringt den Gläubigen,
die gute Taten verrichten, die frohe Botschaft,
auf dass ihnen großer Lohn zuteil werde.«

Sure Al-Isra', 9
lmirm al-'Ag11rr1

Inhaltsverzeichnis

Erläuterung der Lautumschrift-6


Abkürzungsverzeichnis-7
Vorwort des Übersetzers-8
ZumAutor-9
Zum Werk-10
Zur Übersetzungsmethode -11

[Vorwort desAutors]-13
Kapitel: Vorzug der „Träger des Qur'an"-32
Kapitel: Vorzüge dessen, der den Qur'an lernt und lehrt-38
Kapitel: Vorzug des Versammelns in der Moschee zum
Qur'änunterricht-41
Das Benehmen der Leute des Qur'än - 44
Das Verhalten derjenigen, die den Qur'än nicht umAllahs
Willen lesen-58
Kapitel: Das Benehmen des Qur'än-Lehrers in der Sitzung
des Vorlesens und Diktierens fürAllah, den Glorreichen
und Erhabenen, und wie er sich dabei benehmen soll-82
Kapitel: Erwähnung des Benehmens dessen, der beim
Qur'an-Gelehrten vorträgt-104

4
Das Be11e/J111e11 der Leute des Q11r'a11

Kapitel: Wie sich der Rezitator während der Rezitation ver­


hält und was er diesbezüglich unbedingt wissen muss-112
Kapitel über das Rezitieren des Qur )än mit schöner
Stimme-123

Nachwort des Übersetzers -135


Glossar-136

5
111111m 11l-'Äg11rri

Erläuterung der Lautumschrift


ä langes a wie in „Bahn"
� d stimmhafter Lispellaut, wie engl. th in „mother"
� g verdumpftes d, wie in arabisch Ramagän „Rama{jtin"
g stimmhaftes dsch wie in Dschungel
[.
g Gaumenzäpfchen-r ,wie in „reisen"
(
� h h (immer hörbar!), wie in „Haushalt"
l:t stark behauchtes h, wie in arabisch A]:imad „A]:imad"
(.
b. eh, wie in „Bach"
(.
(-? I langes i, wie in „tief"
J q kehlig gesprochenes k, wie in arabisch Qur'än.

J r gerolltes Zungen-r, wie in spanisch „perro"


J' s stimmloses s, wie ß in „heißen"
J, . s sch, wie in „Schiff"
uP r;i verdumpftes stimmloses s, wie in arabisch $aläh „Gebet"
..:.., t stimmlos gelispeltes englisches th, wie in „thing"
.1 t verdumpftes t, wie in arabisch tahära „Reinheit"
ü langes u, wie in „Kuh".

j w rundes Lippen-w wie im englischen wide.


t..S y j, wie in „Ja"
J z stimmhaftes s, wie in „Rose"
J;, ,:; emphatisches stimmhaftes Englisches th
' kehliger Stimmabsatz, wie in arabisch ka'ba „Kaaba"
(
>- > Stimmabsatz, wie in „beachten"

6
Das Benehme11 der Leute des Q11r'1111

Abkürzungsverzeichnis
arab.: arabisch
�: ,,'alayhi-s-salrun" (Allahs Friede sei auf ihm)
d.h.: das heißt
ebd.: ebenda
n.H.: nach Higrr (islamische Zeitrechnung; benannt nach der
Auswanderung des Propheten Mul;lammad � von Mekka nach
Medina)
Nr.: Nummer
o.g.: oben genannt(en)
o.J.: ohne Jahresangabe (Erscheinungsjahr eines Buches)
o.O.: ohne Ortsangabe (Erscheinungsort eines Buches)

� ,�: ,,rac;l.iya-llähu 'anhu" bzw. ,, ... 'anhä" (möge Alläh Wohlgefallen


an ihm bzw. ihr haben)
&: ,,ral;limahu-llah" (möge Allah Sich seiner erbarmen)
s.: siehe
u.a.: unter anderem
vgl.: vergleiche
z.T.: zum Teil
�: ,,Subl;länahü wa Ta'äla" (Gepriesen und Erhaben ist Er)
�: ,,$alla-llahu 'alayhi wa sallam" (möge Allah ihn in Ehren halten

und ihm Wohlergehen schenken)

7
lmilm al-'ÄgurrT

Vorwort des Übersetzers


Das Lob ist Allahs und halte Allah Seinen Gesandten in
Ehren und gewähre ihm Wohlergehen!
Dieses von mir ins Deutsche übersetzte Buch ist ein Zeugnis
der frühen Gelehrten, der Autor verstarb im Jahre 360 n. H.
Den Überlieferungsketten zufolge lehrte er dieses Buch 354
n. H. - somit ist dieses Buch über ein Jahrtausend alt.
Zu jener Zeit war der Hauptinhalt eines Werks meist die
Überlieferung und nicht die Aussagen des Autors. Es
kam vielmehr darauf an, die Zitate aus Qur'än und Sunna
geschickt zusammenzustellen und Überschriften zu wählen,
aus denen der Zusammenhang ersichtlich wurde. Der
Leser musste daher selbst viel „zwischen den Zeilen lesen".
Diese Bücher waren für den Gebrauch im Unterricht, wobei
folgendes Vorgehen üblich war: ein Schüler las den Text vor
und derAutor, bzw. später ein autorisierter Schüler, erklärte
die Zitate und deren Inhalt im Kontext des jeweiligen
Themas.
Kommentare des Autors finden sich jedoch ab dem vierten
Jahrhundert n. H. immer häufiger, so auch bei al-'Ägurrr.
Doch beschränkten sich die Anmerkungen der Autoren
zumeist auf einleitende Worte zu Beginn des Kapitels oder
auf Schlussfolgerungen am Kapitelende.

8
Das Be11eh111eit der Leute des Qur 'ifll

Auffällig in diesem Werk ist, dass die Worte des Autors stets
mit „Muhammad ibn al-Ijusayn sagte" eingeleitet werden.
Dies dient der Verdeutlichung, dass es sich hierbei um die
Worte des Verfassers handelt und nicht um Zitate früherer
Gelehrter. Ähnliches findet sich auch in der Muwatta' des
Imams Mälik.

Zum Autor
Um ein Buch zu verstehen, ist es wichtig, etwas über den
Autor und dessen Zeit zu erfahren. Daher sei der Autor hier
in aller Kürze vorgestellt.
'Abü. Bakr Mu}:iammad ibn al-Ijusayn ibn 'Abdulläh al­
'Ägurrr wurde in 'Ägurr, einem damaligen Vorort Bagdads,
geboren. Das genaue Datum seiner Geburt ist nicht bekannt,
ad-Dahabr erwähnte jedoch1, dass er mit etwa achtzig Jahren
verstarb, also wird er um 280 geboren worden sein.
Er war ein Zeitgenosse der großen Hadithgelehrten, wie
ad-DäraqutnI und al-ljattäbI, die bei den Schülern des
Ahmad ibn ljanbal (gest. 254 n. H.) in Bagdad lernten.
Bis zum Jahre 330 n. H. blieb al-'ÄgurrI in Bagdad, dann
zog er nach Mekka, wo er am Freitag, den 1. Mu�arram des
Jahres 360 n. H. verstarb.
Zudem war er bewandert im Fiqh, er folgte der schafiitischen
Schule, nach einigen Aussagen auch der hanbalitischen.
Zu seinen berühmtesten Schülern zählte Abü. Nucaym al­
A!;lbahänI.
1 Siynr 11/- 'A 'ltrm Bd. 16, S. 133.

9
Imcim 111-'AgurrT

Er verfasste 41 Bücher, von denen uns einige erhalten sind.


Am bekanntesten ist sein Werk über die Glaubenslehre mit
dem Titel kitäb as-sarf'a und seine Sammlung von vierzig
Hadithen, nicht zu verwechseln mit den berühmten vierzig
Hadithen des Imams an-Nawawr.

Zum Werk
Das Buch heißt im arabischen Original eigentlich „Das
Benehmen der Träger des Qur >än", der Träger des Qur >än ist
derjenige, der den Qur )än in sich trägt, ihn also auswendig
gelernt hat und dessen Bedeutung kennt. In einigen
Handschriften lautet der Titel jedoch „Das Benehmen der
Leute des Qur > än". Dieser Titel wurde aus Gründen der
besseren Verständlichkeit für die Übersetzung gewählt,
auch wenn er weniger authentisch zu sein scheint.
Das Werk enthält 90 Überlieferungen, wovon 45 Hadithe, 14
Aussagen der Prophetengefährten und 31 Überlieferungen
von den Tabi 'an2 und späteren Gelehrten sind. Sieben
dieser Überlieferungen werden ohne vollständige
Überlieferungskette erwähnt. Es werden fünf Themen des
Fiqh und acht aus der Tafsfr-Wissenschaft behandelt.
Von den 45 Hadithen wurden 22 als t;ahflJ und 23 a ls <f..a'Tf
beurteilt. Dies heißt jedoch nicht, dass die Texte selbst
schwach sind, da in diesem Buch nur die Überlieferungskette
des Autors beurteilt wurde.
2 Sg. Tabi'I: wörtl. Nach/olger, gemeint sind die Schüler der
Prophetengefährten.

10
Das Be11eh111e11 der Leute des Qur '1111

Oft finden sich starke Überlieferungswege desselben


Hadithes in anderen Werken, dies ist jeweils in den Fußnoten
vermerkt.
Hierbei habe ich die Bewertung von Dr. 'Abdul'azrz ibn
'Abdulfattäb al-QärP3 zur Grundlage genommen, der
zahlreiche Handschriften dieses Buches gründlich editierte.
Wenn ich abweichende Bewertungen anderer Gelehrter
und zusätzliche Belege fand, habe ich dies in den Fußnoten
vermerkt.

Zur Übersetzungsmethode
Bei der Übersetzung habe ich zwei Methoden angewandt:

1. Wörtliche Übersetzung: überlieferte Zitate habe ich


möglichst wortgetreu übersetzt, solange dies dem
deutschen Sprachgebrauch nicht widerspricht. Zudem
habe ich zahlreiche Begriffe aus Kultur und Religion
transkribiert und in Fußnoten erläutert. Bei schwachen
Überlieferungen habe ich die Überlieferungsformel
passiv formuliert, wie dies bei den Hadithautoren
üblich ist. So deutet z.B. die Formulierung es wird/ 11

wurde überliefert" Zweifel an, im Gegensatz zu es ist 11

überliefert".

3 Es handelt sich um folgende Edition:


,öJ�I J.:,..Ll.1 )� a,:s:_. :J.:;-t.l.1 ":.,T_;JI fu.. <.3')1.,,:.i :�I J. � � y.f '(,S?')JI

.t.;).i.ll cl::.iJI ..y. J. y.;,JI "�.:.., ,1978/1408

11
Imrrm 11/-'Ägur rl

2. Freie Übersetzung: Die Worte des Verfassers hingegen


sind freier übersetzt, da hier ja der Autor dem Leser
in der Sprache seiner Zeit etwas verdeutlichen wollte.
Diese freie Übersetzung ist an dieser Stelle notwendig,
da ein Buch immer ein Produkt seiner Zeit ist und dem
Leser der Kontext jener Zeit fehlt.. Im Deutschen sind
bisher kaum Werke jener Zeit erschienen, weswegen
dem deutschsprachigen Leser manches in diesem Buch
befremdlich erscheinen mag. Ichhabemichjedoch bemüht,
solche Leerstellen, so gut es mir möglich war, zu erklären.
Die eckigen Klammern [] wurden verwendet, um
Ergänzungen zu markieren, die nicht im Original
stehen.

12
...-----------,-�···
Das Be11el1111e11 der Leute des Q11r'1111

[Vorwort des Autors]

[•••]4 Es berichtete uns 'Abü Bakr Mul:1.ammad ibn al-I;Iusayn


ibn 'Abdulläh al-'Ägurrr im Jahre 354 [n.H.] in Mekka in der
heiligen Moschee, als ihm dieses Buch vorgetragen wurde,
während wir zuhörten:
Ich sage dies, und auf Allah verlasse ich mich, um nach den
besten Worten und Taten zu streben. Mit nichts Würdigerem
kann man seine Worte beginnen als mit dem Lobpreisen
unseres edlen Herren. Und die beste Lobpreisung ist
diejenige, mit der Er Sich selbst pries. Und so preisen wir
Ihn:

»Gepriesen ist Allah, der auf Seinen Diener das Buch


herabsandte und nichts Unstimmiges darin setzte;
recht ist es, um vor heftiger Strafe Seinerseits zu
warnen und den Gläubigen, die gute Werke verrich-

4 Die Überlieferungskette bis zum Autor wurde nicht übersetzt.

13
Imam 11l-'Ag11rrT

ten, zu verkünden, dass sie gute Belohnung erwartet.


Ewig werden sie darin verweilen!«5

»Gepriesen ist Allah, dem gebührt, was in den Him­


meln und auf Erden ist, und Ihm ist das Lob im
Jenseits und Er ist der Allweise, der Allwissende.
Er weiß, was in die Erde eingeht und was ihr ent­
springt, und was vom Himmel herabkommt und was
in ihn aufsteigt, und Er ist der Barmherzige, der Ver­
zeihende.« 6

Ich preise Ihn ob Seiner ewigen Güte und steten Gnade, so


wie ihn jemand lobt, den unser edler Herr lehrte, was er
nicht wusste, und wie Ihn jemand preist, der in Seiner Gunst
steht. So bitte ich Ihn um größere Gunst und danke Ihm
für die Gnaden, die Er mir erwies, denn Er ist wahrhaftig
voller Güte.
Und möge Allah Muhammad in Ehren halten-Seinen Diener,
Gesandten und Propheten, dem Er Seine Offenbarung und
Seine Geschöpfe anvertraute - eine Ehre, die ihn zufrieden

5 Qur'än 17:1-3
6 Qur'än 34:1.

14
Das Bene/11nen der Leute des Qnr 'ff11

stellt und uns Barmherzigkeit beschert; und möge Er seine


Familie in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Und alle Kraft kommt nur durch Allah, den Hohen und
Allmächtigen.

>Aba Bakr Muf;.ammad ibn al-1:Iusayn al->Agurrf7 sagte:


Allah sandte den Qur'än zu Seinem Gesandten� herab und
lehrte ihn den enormen Wert dessen, was Er herabsandte.
Er lehrte Seine Schöpfung in Seinem Buch durch die Zunge
Seines Gesandten, dass der Qur >än ein Schutz für den ist,
der bei ihm Schutz sucht, und dass er den recht leitet, der
ihn sich zum Leitfaden macht, und dass er dem genügt, der
sich mit ihm begnügt. Er ist eine Zuflucht vor dem Feuer
für den, der ihn befolgt, und Licht für den, der sich durch
ihn erleuchten lässt. Er ist Heilung für die Seelen und eine
Richtschnur und Barmherzigkeit für die Gläubigen.
So ordnete Allah Seinen Geschöpfen an, dass sie an Ihn
glauben und die klar verständlichen Verse praktizieren: Sie
sollen erlauben, was (im Qur >än) erlaubt ist und verbieten,
was im Qur'än verboten ist; sie sollen an die mutasäbihät8
glauben und aus seinen Gleichnissen Lehren ziehen. Sie
sollen sagen:

7 Hiermit ist der Autor dieses Buches gemeint. Diese einleitende


Formulierung kennzeichnet in diesem Buch stets den Kommentar
des Autors.
8 Inhalte, die sich dem menschlichen Verstand entziehen.

15
I111am 11 1- 'Ag urrr

»Wir glauben daran, alles ist von unserem Herrn.«9

Anschließend versprach Allah ihnen, sie vor dem Feuer zu


bewahren, wenn sie den Qur'än rezitieren und ihm gemäß
handeln, und Er versprach ihnen, dass sie ins Paradies
eintreten werden.
Darauf ordnete Er Seinen Geschöpfen an, dass sie Sein
Buch andächtig rezitieren und darüber mit ganzem Herzen
nachdenken. Und wenn sie es von anderen hören, so sollen
sie auf die beste Weise zuhören. Daraufhin versprach Er
ihnen die ewige Belohnung, gelobt sei Er!
Er lehrte Seine Geschöpfe, dass wer den QudJn rezitiert
und dadurch mit seinem Herrn einen gegenseitigen Bund
eingeht, einen Gewinn erwirtschaftet, den kein anderer
Gewinn übertrifft. Und Allah zeigt ihm den Segen dieses
gegenseitigen Handels im Diesseits und im Jenseits.
Muhammad ibn al-Ijusayn sagte: Alles, was ich erwähnt habe
und was ich · nun erwähnen werde - so Allah will - ist im
Buche Allahs, des Erhabenen und Mächtigen, enthalten
sowie in der Sunna des Gesandten Allahs fü),, in den
Aussagen der Prophetengefährten �ti, und in den Aussagen
der sonstigen Gelehrten.
Allah sagt:

9 Qur'iln 3:7.

16
Das Be11e/w1e1Z der Leute des Q11r '111Z

»Wahrlich, diejenigen, die das Buch Allahs verle­


sen und das Gebet verrichten und von dem, was Wir
ihnen gegeben haben, insgeheim und offenkundig
spenden, rechnen mit einem Handel, der nicht ver­
geblich sein wird. Damit gibt Er ihnen ihren vollen
Lohn und noch mehr aus Seiner Huld dazu; Er ist
wahrlich Allverzeihend, Dankbar.«10

»Wahrlich dieser Qur'an leitet zum wirklich Richti­


gen und bringt den Gläubigen, die gute Taten ver­
richten, die frohe Botschaft, auf dass ihnen großer
Lohn zuteil werde. Und Wir haben denen, die nicht
an das Jenseits glauben, eine schmerzliche Strafe
vorbereitet.«11

10 Qur 'än 35:29-30.


11 Qur'än 1 7:9-10.

17
lllur111 111- 'Äg 11 rrT

»Und wir senden vom Qur ) än das herab, was eine Hei­
lung und Barmherzigkeit für die Gläubigen ist; den
Ungerechten beschert es aber nur mehrSchaden.«12

»Oh ihr Menschen, nunmehr ist von eurem Herrn


eine Ermahnung zu euch gekommen und eine Hei­
lung für das, was euch in eurer Brust bewegt und eine
Führung und Barmherzigkeit für die Gläubigen.«13

»Oh ihr Menschen, zu euch ist in Wahrheit ein deut­


licher Beweis von eurem Herrn gekommen, und Wir
sandten zu euch ein klares Licht hinab. Was aber
diejenigen angeht, die an Allah glauben und an Ihm

12 Qur'cin: 17:82.
13 Qur'cin: 10:57.

18
Das Be11e/1me11 der Leute des Q11 r'ifll

festhalten, diese wird Er in Seine Barmherzigkeit


und Huld aufnehmen und sie auf dem geraden Weg
zu Sich führen.«14

»Und haltet insgesamt an Allahs Seil fest und spaltet


euch nicht...«15, und Allahs Seil ist der Qur >än.

»Allah hat die schönste Botschaft, ein Buch, herab­


gesandt, eine sich gleichartig wiederholende Schrift,
vor der denen, die Allah fürchten, die Haut erschau­
ert; dann erweicht sich ihre Haut und ihr Herz zum
Gedenken Allahs. Das ist die Führung Allahs. Er lei­
tet damit recht, wen Er will. Und der, den Allah zum
Irrenden erklärt, der wird keine Führung haben.«16

14 Qur 'an: 4:174-175.


15 Qur'än: 3:103.
16 Qur 'an: 39:23.

19
I111i1m a l - 'Äg 11rrr

»Es ist ein Buch voll des Segens, das Wir zu dir her­
abgesandt haben, auf dass sie über seine Verse nach­
denken, und auf dass diejenigen ermahnt werden
mögen, die verständig sind.«17

»Und so haben Wir (die Schrift) als arabischen


Qur > än herabgesandt, und Wir haben darin gewisse
Warnungen klargemacht, auf dass sie gottesfürchtig
sein mögen oder (wünschen mögen), dass er ihnen
Ermahnung bringe.«18

Darüber hinaus hat Allah alles Gute und den höchsten Lohn
demjenigen versprochen, der sich beim Hören Seiner Worte
auf beste Weise verhält, indem er Lehren aus ihnen zieht
und sich an die Pflicht hält, diese Worte zu befolgen und zu
praktizieren.
Allah sagt:

17 Qur'än: 38:29.
18 Qur'än: 20:113.

20
Das Be11ell me11 der Leute des Q11r '1111

»Und diejenigen aber, die es vermeiden, die Götzen


anzubeten und sich zu Allah wenden, für sie ist die
frohe Botschaft bestimmt. Überbringe denn die fro­
he Botschaft Meinen Dienern. Es sind jene, die auf
das Wort hören und dem Besten von ihm folgen. Sie
sind es, denen Allah den Weg gewiesen hat, und sie
sind es, die Verstand besitzen.«19

»Und kehrt zu eurem Herrn und ergebt euch Ihm,


bevor die Strafe über euch kommt, denn dann wer­
det ihr keine Hilfe finden. Und folgt dem Besten, das
zu euch von eurem Herrn herabgesandt wurde, be­
vor die Strafe unversehens über euch kommt, wäh­
rend ihr es nicht bemerkt.«20

19 Qur'än: 39:17 f.
20 Qur 'än: 39:54 f.

21
lm ä111 al- 'AgurrT

Mu�ammad ibn al-lfusayn sagte: Alle Worte Allahs sind


gut für den, der sie rezitiert und ihnen zuhört. Vielmehr
beschreiben diese Verse, und Allah weiß es am besten,
die Eigenschaften einer Gemeinschaft, die beim Lesen des
Qur'än das befolgt, worauf ihr Herr sie hingewiesen hat.
Diese Menschen nähern sich so Allah und erhoffen Sein
Wohlgefallen und Seine Gnade. Sie hörten Allah sagen:

»Und wenn der Qur > an verlesen wird, so hört zu


und schweigt aufmerksam, auf dass euch Erbarmen
widerfährt.«21

Und weil sie genau zuhörten, gedachten sie ihrer Rechte und
Pflichten.
Und sie hörten Allah sagen:

»Wir wissen am besten, was sie sagen; und du hast


keine Gewalt über sie. Ermahne darum durch den
Qur > an den, der meine Drohung fürchtet.« 22

21 Qur 'än: 7:204.


22 Qur 'än: 50:45.

22
Das Beu elz 111e11 der Leute des Q11r 'l111 .

Allah unterrichtet uns, dass die Ginn ebenfalls dem Qur'än


zuhörten und Seinen Empfehlungen folgten. Anschließend
kehrten sie zu ihrem Volk zurück und taten ihr Bestes, die
gehörten Verse zu predigen.
Allah sagt:

»Sprich, es wurde mir offenbart, dass eine Schar der


Ginn zuhörte und dann sagte: ,Wahrlich, wir haben
einen wunderbaren Qur'än gehört, der zur Recht­
schaffenheit leitet; so haben wir an ihn geglaubt,
und wir werden unserem Herrn nie jemanden zur
Seite stellen.'«23

»Und da wandten wir dir eine Schar Ginn zu, die


den Qur'än vernehmen konnten; und als sie bei ihm

23 Qur'ä.n: 72:1-2.

23
I111äm nl-'AgurrT

zugegen waren, sprachen sie: ,Hört zu!' und als er


zu Ende war, kehrten sie zu ihrem Volk zurück und
warnten es. Sie sprachen: ,Oh unser Volk, wir haben
ein Buch gehört, das nach Moses herabgesandt wor­
den ist und welches das bestätigt, was schon vor ihm
da gewesen ist. Es leitet zur Wahrheit und zum gera­
den Weg. Oh unser Volk, hört auf Allahs Rufer und
glaubt an Ihn. Er wird euch eure Sünden vergeben
und euch vor qualvoller Strafe beschützen.'«24

Mu]J,ammad ibn al-I:Iusayn sagte: ,,Allah wies uns in der Sure


,,Qtlf" auf die Großartigkeit dessen hin, was Er erschuf,
wie etwa die Himmel25 und die Erde und was dazwischen
ist, sowie Er uns auf die Wunder Seiner Weisheit in Seiner
Schöpfung hinwies. Anschließend erwähnte Er die
Heftigkeit des Todes und des Feuers und die Wonnen des
Paradieses, die Er für Seine Nächsten bereithält.

»Sie haben darin, was immer sie begehren, und bei


Uns ist noch weit mehr.«26

Worauf Er nach all dem Erwähnten sagt:

24 Qur'a.n: 46:29-31.
25 Hier ist durchaus der Plural gemeint, d.h. die sieben Himmel.
26 Qur'än: 50:35.

24
Das Be11eilme11 der Leute des Qur'1111

,�
-' JJ .,,

»Hierin liegt wahrlich eine Ermahnung für den, der


ein Herz hat oder zuhört und bei der Sache ist.«27

Allah, erhaben sei Seine Erwähnung, unterrichtet uns, dass


wer mit seinen Ohren zuhört, auch mit seinem Herzen
betrachten soll, was er liest und hört, damit er aus der
Qur )än-Rezitation und den Worten des Rezitators Nutzen
zieht.
Darüber hinaus fordert Allah Seine Geschöpfe auf, den
Qur )än andächtig zu rezitieren:

»Wollen sie also nicht über den Qur ) än nachdenken,


oder ist es so, dass ihre Herzen verschlossen sind?«28

und

/ ,, . "' t >,,,,. ,,,. ., ,, _,,....


�\ � �� &il /."" � � c:.,g-'_jl_., 01�1 wJ)�
.. ,, ,,. ,,,, ';. ,,. ,J. •.>
)ü' )
,,,,, ,,,,,,,. ,,,,,,,.,,,. ,,.,.,,,,:

( 0 �; c. :3

27 Qur'an: 50:37.
28 Qur 'än: 47:24.

25
I111 i1111 a l - 'Ag 1 1rrr

»Machen sie sich etwa keine Gedanken über den


Qur > än? Wäre er von einem anderen als Allah, so
würden sie darin gewiss viel Widerspruch finden.«29

Mu�ammad ibn al-Jjusayn sagte: ,,Seht ihr denn nicht, Allah


erbarme sich eurer, wie euer edler Herr Seine Schöpfung
dazu auffordert, Seine Worte andächtig zu rezitieren? Wer
Seine Worte andächtig rezitiert, erkennt seinen Herrn,
erhaben ist Er, und erkennt die Größe Seiner Herrschaft
und Macht. Er erfährt Seine enorme Güte gegenüber
den Gläubigen und erkennt die Pflichten, die Er Seinen
Dienern auferlegte.
Und deswegen hält der Gläubige diese Pflichten ein. Er hütet
sich vor dem, wovor sein Herr ihn warnte, und strebt nach
dem, wozu Er ihn aufforderte. Wer also bei der Rezitation
oder während man der der Qur'än-Rezitation lauscht
diese Eigenschaften verinnerlicht, für den ist der Qur'än
Heilung. Eine solche Person ist ohne materielle Güter reich
und ohne Sippe stolz, sie fühlt sich dort geborgen, wovor
andere fliehen.30 Wer diese Eigenschaften verinnerlicht, der
hat, wenn er eine Sure zu rezitieren beginnt, nur im Sinn:
»Wann ziehe ich endlich eine Lehre aus dem, was ich lese?«
und seine Absicht ist nicht: »Wann beende ich diese Sure?«
sondern vielmehr: »Wann begreife ich die Botschaft meines
Herrn? Wann erzittere ich und wann werde ich eine Lehre
29 Qur'�n: 4:82.
30 D.h . er fühlt sich im Gebet und in den seelischen Genüssen wohl,
während andere die weltlichen Genüsse vorziehen.

26
Das Be11el1 111e11 der Leute des Qur '1111

daraus ziehen?« Die Rezitation des Qur>an ist %äda31 und


'lbäda wird nicht achtlos verrichtet. Und Allah allein verhilft
zu diesem Erfolg.

.?'-1 y.f 8..b- [1]


,,,,,. 0 ,,. JO J 0.,., ,,. "' / ,; 0/ 0 ,,. J JO \ JO/ 0 ,,. .k ,,. ,;' ,;

r_;>=- f l.f. -4j Li : Jü � !,JI �\ � l.f. J..J. l.f. Jl l �


,,. � "

,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,, ,,. ,, .


,; ,,. 0 ,,. JO J J

, � iY- �� l iY' � ().f iY' �j l.f. � U : Jü �I l.f. J..J. U : Jü


,,, ,; ;' 0 ,; O ;' ,,. ,; O O ,,. ,,.,,. 0 ,. ,,. 0 ,,. � JO J. ,,. ,,, ,,.
GI "'

,,. ,,. ,. ,, ,,. ,,.


,,. .,,. ,o ,,. ,,. ,,.
ri ,. ,.
o J · ,,. · J o ,,. ,,. o . ,,. o ,; o ,,-
� J ,,.
\yü ,�I ..lft> OJ-45 ":l_, Ji.ll l Ojr ":l» : Jü ::.y,.,--- (,f,\ � Al)\ � iY'
J
� � ,,, � l,

-
« t�_,.:J I �T lif ;;, ;ß. ':1; ,�#ll � I,?;.; ,�� �
,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

[1} Von 'Abdulläh ihn Mas 'ad, möge Allah mit ihm zufrieden sein,
(über die Rezitation des Qur >än): ,,Streut (seine Worte) nicht,
wie man die schlechteste Dattelsorte ausstreut32, und hastet
auch nicht so, wie ihr beim Lesen eines Gedichtes hastet,
sondern verweilt bei seinen wunderbaren Versen und lasst
durch ihn eure Herzen erbeben. Es soll keinem von euch
wichtig sein, das Ende der Sure zu erreichen! "33
31 'lbada: gottesdienstliche Handlungen, d.h. alle Taten, die für Allah
verrichtet werden, auch we1m die Handlungen zunächst profan
erscheinen.
32 D.h. macht nicht zu viele Pausen zwischen den einzelnen Wörtern,
sondern lest flüssig, aber nicht hastig. Daqal, eine unbeliebte
Dattelsorte, sie ist trocken und fällt daher schnell von den Rispen
ab, sie diente als Viehfutter.
33 Al-Bayhaqr erwähnt diesen Hadith in seinem Buch Swzan a/­
Baylzaqr (Nr. 4716) wie folgt: ,, 'Abdulläh ibn Mas'üd sagte:
»Lest den Qur'än und lasst eure Herzen durch ihn bewegen, es
soll niemandem von euch wichtig sein, das Ende der Sure zu
erreichen.«" Der Inhalt dieser Aussage kann auf eine Überlieferung
des Gelehrten al-BubärT (Nr. 775, 5043) zurückgeführt werden:
„Ein Mmm sagte: »Wahrlich ich lese den Mufa7$al (von Sure 50 bis

27
I111 i1111 a l - 'Äg1 1rrl

�1 u Jli :�t �� 1 J:,. ) 0i:.; :Jli J;.� 1 J:,. ;t Gi:.; [2]


,,,. ,,. ,, ,,
ö� � r � :Jü ,�lk; J. y�_,)1 c�' ...W!
,,, ,,, O ,,. J ,,,,, J O ,,. ,, ,,. ,,, ,,, J O J O ,, ,,. ,; +i' ,; ,; 0 J ,,, J O
" ,,

..y, u : Jü ' .;�' J.


" � di " J.

,,,. ,, ,, ,,. ,,
,,, . ... ,, ,, ' ,,.,,. , ,, ,,. ,. .
er,,. 9 \.. \y-:::iJ ,,..'.lil yl:S',,,. G-,-),,1» : J� �\ t: .i,;l,,, : J� if'"GI
,,. J , ,,. ,,, ,,. ,,, ,,. ,,, ' J , ,,.

,Jl!..�I
tr ai di

,,, ,,, ,,. ,,, ,,

,�\ �� � �� � :;; \� �\ � :Jli ? , �\ � � � �h


J ,,. O ,,. / ,,. O ,; ,; ,; ,,. ,,, 0 ,,. ,,, ,.. ,. ,,.,,
,, ,,, .... ,
,,. ,,. / ,,,. ,,,. 0 ,,.
\ ,,

, � �! , ,,,JJll yl:S',,,. JJG:. i.:,,,i., ,ö�LJ 1 .JL_, A'.ill ..u,,. , ,,,JJll yl:S',, �!, u�,,,
� ,, ,, 1 ,,

,,,

[2] >Aba 'Ubayda an-Nagr sagte, dass er al-I:Iasan al-Ba$rf sagen


hörte: ,,Haltet fest am Buche Allahs, des Erhabenen, befolgt
die Gleichnisse ·darin und gebraucht euren Verstand . (wenn
ihr den Qur >än lest)!" Darauf sagte er: ,,Erbarme sich Allah
eines Dieners, der sich selbst und all seine Taten mit dem
Buche Allahs, des Allmächtigen und Erhabenen, vergleicht:
Wenn er dem Buche Allahs entsprechend handelt, lobt er
Allah und bittet um mehr Belohnung, und wenn er dem

114) in einer Rak'a. «, worauf 'Abdulläh ibn Mas'üd, möge Allah


mit ihm zufrieden sein, sagte: »Er hastete (beim Rezitieren), als
lese er ein Gedicht, wir haben seine Rezitation gehört. Ich erinnere
mich, wie der Gesandte Allahs 1)1 (den Qur' än) las: achtzehn Suren
vom Mufa77al und zwei der Suren, die mit /;tl 11zrnz beginnen."
Muslim (Nr. 1945, 1948 - 1950) überlieferte diesen Hadith mit
etwa demselben Wortlaut, bei Muslim heißt es mit einer anderen
Überliefererkette: "Du liest, wie wenn du ein Gedicht hastig
vorträgst. Es gibt Leute, die den Qur'än lesen, doch geht er nicht
über ihre Kehlen hinaus. Doch wenn die Rezitation ins Herz dringt
und sich dort festsetzt, nützt sie."

28
Das Be11 e// 111e11 der L e u te des Q 1 1 r 'ä11

Buche Allahs widerspricht, macht er sich Vorwürfe und


bereut alsbald."35

,,. ,,, ,,,

: :ul..S' (;,r ,y- ,� 01 � L,... ,y- , J!r


,,, 0 ,,,

"
J O ,,,,,, ,,. J O ,,.

01 „4j u : Jü ,:QJ:. 01 1 u :Jü ,..Lt;!


,,
,,. 0 ,}, 0 J / ,.. ,,. ,,, ,,,
t;/'
'J J O _, ,,. / , o ,,,

;.;� ,0T_;i1 �f,i �J!1 � �;.;�1 ;,; �r 0r


.., ,,,
,,, ,,, ,,. ,,, ,,,

0T_;i1 1� , asCc-i
,, :r,,. �) ,,, ,,.

µ �ts:; ,
,,. ,,,

u!
,,. ,., o Jo J CiJ ,,, ,, o o J. o,,, ,,, ,.« _. o ,,. o J � ,,. ,,. o Jo ,: ,,. ,,, ,,,,,.

"j-' , ül_,i)I �ü , Gj! 36


�j � �lS" ül_,i)I l.u. : Jü_,
f
,..

, ,,, ,,, ,,, ,,. J ,,, .,,

.ßli � �.l.ö , oW
,,,

, ,

[3] 'Aha Kinäna berichtet, dass A


) bo Müsa al-)As'arr die
Qur )an-Rezitatoren versammelte, es waren etwa dreihundert.
Er ehrte zunächst den Qur )än, dann sagte er: ,,Dieser Qur )än
ist wahrhaftig für euch eine Schatzkammer und er ist euch
eine Bürde. So befolgt den Qur )än und hütet euch davor,
dass er euch folgt.37 Wer den Qur )än befolgt, wird durch ihn
in die Paradiesgärten eintreten und wem der Qur )iln folgt,
dem wird auf seinen Hinterkopf geschlagen und er wird ins
Feuer gestoßen!"38

35 Der Hadith ist c,i a 'rf, da an-Nägf (genannt Bakr al- 'Aswad) als
unsi-cherer Überliefcrer bekannt ist. Der Hadithgelehrte Ya]:iyä ibn
Ma 'rn bezeichnete ihn laut al-Mizän (Bd. l, S. 342 ) als Lügner.
. i,,,i : ��\ 1, 36
37 D.h., dass man den Qur'än liest, aber seine Regeln nicht befolgt.
38 Der Hadith ist da 'if aufgrund 'Abü Kinänas. Er wurde überliefert
von ad-Därimr (in seinem Buch der Sunna Bd. 2, S. 312). Es gibt

29
Inu11n a/-'Ägurrr

�1 u :Jti , �� ;. � � � �
fl ,.. ... ,, -
;r 0.i;. :Jli ,� ;r 0.i;. [4J -

�» :Jli ?1 j ,JJ.1 �,� Ü Jti ,�(i1 �\ l; :Jli '��;°J;1 ?1 �


<< . �i_;JI i}>, ...,jj U"'� y, L. � ül ½-"'"\
0 J. ,, ,,. J. ,; 0 ,,, • O A ,.. / J ,.. ,.. ,.. . ,,.
.
,.. � ,.. ,..

[4] Von al-I:Iasan ist überliefert, dass er gesagt haben soll: ,,Wer
wissen möchte, was39 er ist, der soll sich mit dem Qur'än
vergleichen."40

� dl].I �
,, ,,
Ü j ti ; .{u\ �
,..
Ü Jti ,�\ Ll :Jti �f �
,
;t 8.b.; [5]
(.S;i � ��) : �; �
,..,, ,..
..i; .j .u.� ; '� ;. _;i; �� ,01 ::r '. -?J
,,,,.. ,,, ,, ,,,. ,, ,.. ;I , ,,.

,; ,.. GI ,.. ,,, ß ,,, 0 ,.. ,,, ,..

. � J>- '½ ü� : J ü

jedoch noch eine andere Überlieferung i m Buch l;I ulyn t 111- 'Aw/iy(['
(Bd. 1, S. 257) von 'Abo Nu ' aym. Der letzte Überlieferer in der
Kette ist dort der Vater von 'Abo Harb ibn 'AbI al- ' Aswad ad­
Du 'alr; 'Abo al-'Aswad heißt Zälim ibn 'Amr ibn Sufyän, ein
sicherer Überlieferer (laut Tnqrrb nt-TnluJrb), sein Sohn 'Abo l;Iarb
Mi]:igan (oder auch 'Atä') ein ebenf alls sicherer Überlieferer.
Der 'lsn([d der f olgenden Überlieferung ist gut, der Hadith
unterscheidet sich im Wortlaut etwas vom ersten.
39 So im Original, d.h. ,,was er f ür eine Stellung innehat", ,,was er f ür
ein Mensch ist".
40 Der Hadith ist nicht ganz sicher, da im 'Isnäd Sälim al-MakkI (i.e.
ibn 'Abdulläh al-I:Iayyät al-Ba7rr) vorkommt, er wurde von Ibn
l;Iibbän (in 111-Mngrfll:z rn Bd. 1, S. 342) f olgendermaßen beurteilt: ,,Es
ist nicht erlaubt, ihn als Beweisquelle anzuführen" (11I-Mrz(f11, Bd. 2,
S. 111 und 11t-T111td1b Bd. 3, S. 439)

30
Das Be11ehmen der Leute des Q1tr 'l111

[5} Mugahid berichtet über den Vers: ,,[...] sie rezitieren ihn
in gebührender Rezitation [. . .]" (2:121): ,,Sie handeln nach
ihm, wie es ihm gebührt."41

1/ .:.j, �I � ..u,..( �I 1/ y.i U_r.>i [6]


J. 0 J ,,. J ,; ,; "' 0 ,., 0 ,; ,,; J . J ,., 0 / 1 0 ,' ,.,,, ..V ,' 0 .,.

� t_6.!. U : Jü , �.,.;JI � t:;,l:-1


" �,,,

,,,, ,,, ,,,, ,., • ,,, ,,. .,.,,. 0 ,,,, ' . ,,. ,,. ... ' ,,,,,,, ,,, J J.,, ,,, ,; ,,. . ,,.

lil» : J ü , � l..k.v i:r- ,.:f.,i � l.i :Jü '..r-..r=JI 3.._, t..... y.i l.i :Jü
"'oi �
YJ �
,,. - ,., ,,.
'1,1 ,,,,
,.,
J O J. .... .t ,- J
,...ll.;!
"
O J

« . _r? -'.>T_;)1 lcl , _r? 0T_;) 1


lli

, , ,

[6} ½bdu Rabb ibn 'Ayman überliefert, dass ½ta ) zweimal gesagt
haben soll: ,,Der Qur )än besteht nur aus Lehren, der Qur )än
besteht nur aus Lehren."42

MuJ;ammad ibn al-ljusayn sagte:


Bevor ich nun das B enehmen der Leute des Qur )än erwähne
und darauf eingehe, wie sie sich verhalten sollen, führe ich
den Vorzug der Träger des Qur )an an, damit die Menschen
danach streben, dieses Buch zu rezitieren und nach ihm
zu handeln, und damit sie vor ihren Lehrern oder ihren
Schülern bescheiden auftreten.

41 Der Vers bezieht sich auf den Qur'än. Der Hadith wird von Tabarr
(Bd. 2, S. 568) mit verschiedenen Überlieferungsketten und auch
von Ibn Katrr in seinem Tafsrr erwähnt (Bd. 1, S. 163). In der Version
des Ibn Katrr und einer der Versionen bei Tabarr heißt es: "[ . . . ] sie
befolgen ihn, wie es ilun gebührt."
42 Der Überlieferer 'Abd Rabb ibn 'Ayman ist unbekannt, aber
der Überlieferer nach ihm im 'Isniid ist dafür bekannt, dass er
viele Hadithe auswendig beherrschte ( ' Abu Mu ' äwiya a<;l-Oarrr
Mul::tammad ibn JJäzim).

31
Imilm al- 'Äg urrT

Kapitel: Vorzug der


,,Träger des Qur >än"

, �;.iJ1 �;:_; G :J� ,�1 ..,.:: �- ;, � :;, �� (f�1 ;r J.t::. [7 ]


,,, ,,, ,, ,,. ,.. ,,, ,,,
• ,,.,,,. 0 ., ,,, • ,,, 0 ,.. ,. • ,,, 'lil • ,,, • ,,, • ,,, J. • ,,, 'Gi J . ,.. ,,, ,,,
J. 01 � ,y ' c.?-4-4 J. 0 1 � li
,,,
J.
,,,
__,.Ji ,y , 4. i ,y
,,, ,,. ,,,
,J�
,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,,,
'I
: Jü

: J:i,,, ,«0_,.ki (f81


,,, ,. ,,, ,,, • J O ., ,,, ,.. , , ,,, • J ,. ,,, ,,, ,,, ,,, ,,,
\ .,
J.,....J � ' � :,r :,r 41))) : � J.'.ill J.,....J Jü :Jü ,.!.UL.
Gi Ji •

,,, ,,, ,, ,,,


JJ ,,. ,,. ,. , ,.. , J o Jo ,, . ,,. ,,. ,,. ,

« , .i,;:..pl,,:.J � I J.,i,f ,,,� �T_;ll �f» :Jü Y� I


Ji
r:,

,..

[7] ½nas ihn Mälik � berichtete, dass der Gesandte Allahs �


sagte: ,,Allah hat unter den Menschen Leute, die ·Ihm nahe
stehen.'� jemand fragte: ,,Und wer sind sie, oh Gesandter
Allahs?'� er entgegnete: ,,Die Leute des Qur )än sind die Allah
Nahestehenden und Seine Vertrauten."43

:;, ;cJ,,, G :J� ,��1 �1 -1/ ; � :;, iii1 1/ .h ;r J.t::. [81


,,, ,,, ,,, ,,, ,.. ,,, ,,, ,,, "
_;r,,, ; ,4.,,, ,,,f ; ,J.�,,
:;, � ,,,
) 1 1/ G :Jti , ;1�1 i� ) G :Jti ,�;J
81 :,r �f J.'.il w1» :6 J.'.ill JyJ Jü : Jü ,.!.UL. v-
,,, • J • ., ,,, tr ,. ' ,. • ,,, • ,,, \ J ,,, ,,, ,,, ,,, •

4 , � :,r :._ki , «-f


r:,

,,, ., ,,, ,,, ,,, ,,, ,.. " ,,, ,,,


'' r:, ,,. ,,, , ,. , ,,, o J • J• ,. , ,,,. .,,. ,,. .\ ,,. ,. ,,,
« . .i,;:..pl,,:.J �\ j,i,f � �T_;ll �f» : Jü Y�I JyJ

[8] ½nas ihn Mälik überlieferte, dass der Gesandte Allahs �


sagte: ,,Allah hat wahrhaftig Ihm Nahestehende.'� jemand

43 Ibn Mägah (1, S. 78), A}:unad (3, S. 126, 127, 2 42 ) und 'Abo 'Ubayd in
seinem Buch Fada'il al-Qur 'trn (Nr. 51) mit einem anderen 'ls11ad.

32
Das Be11ehme11 der Leute des Q11r 'ä11

fragte: ,,Wer sind sie, oh Gesandter Allahs?'� er entgegnete:


„Die Leute des Qur'än sind Allahs Nahestehende und Seine
Vertrauten.',.14

'� �I y ,.,;; ;. �1 1/ y ,�j y '�� y , .;: ; � �� U :J�


:.:s- t.:s-]; ��1J1 .) :,� G ,r;1 =��1 r; 0T;i1 �� JU:» :J�
,,, ,, ,, ,,, ,,
,,, ,, ,,. ,,,

,.. ,, ,,. ,,. ,,. ,,. ,,, ,,.

0 � ,�.:UI � jr_;
,,. J ,,. o ; ,,. ,; O ,, ,,.,,. o ,,. ,,. ,,. o J J.
� .,-

«. lAj_fa �T ..f"'T � .!l::l_p


,, ,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

[9] ½bdulläh ihn ½mr � berichtete, dass der Gesandte Allahs ®


sagte: ,,Dem Träger des Qur'än wird am Tag derAuferstehung
gesagt: »Lies und steige die Rangstufen hinauf! Rezitiere den
Qur'än, so wie du ihn im Diesseits zu rezitieren pflegtest,
denn wahrlich dein Platz (im Paradies) wird bei dem letzten
Vers sein, den du gelesen hast!«',.15

44 Die Überlieferung ist �al,1Tb. Erläuterung der zwei vorangegangenen


Hadithe: Die Träger des Qur'äns, die ihn verinnerlichen und
nach ihm handeln, sind die Bevorzugten bzw. Nahestehenden
( ' Awliyä') Allahs, so wie die Menschen ihre Familienangehörigen
vor anderen Menschen bevorzugen. (vgl. a11-Nilzt1ya fr garrb al- 'AJar
1, s. 83).
45 Der Hadith ist da 'rf, da im 'lsntld l;Iammäd ibn Su 'ayb al-KüfI
und Ya]:lyä ibn 'Abdulhamrd al-l;IinunänI vorkommen, letzterer
wurde des Diebstahls von Hadithen bezichtigt, d.h. er verwendete
authentische Ketten für falsche Hadithe.

33
!111 11111 11/-'Ägur rr

.si1 � y ' Jj y ' !'""""� y ,wl::-,L li :Jü , u::5'.:, _:r- �1 u :Jü ,..Ll;! _:r-
O ,,, t , 0 ,- ,,, t ,,, J ,.. 0 J ,' ,,, ,,. 0 ,; J ' 0 J O ... . ,; ,.. ,- /0,,. J O
1 "

... ... ... ;I ... ;I ;I

d � �; ,�G f)1 : 01)j1 �� J i» :J� ,� :;i1 � ,.,;; ;


... ... ,, ,,, ,, ... ;I ,,.

« .u._;p �T .r"T � -!.,l;Jy.- u� ,�.:UI c:J J_;


... , ... . ,, ... ... . ... ,,,,, . ... f ,, ,, . , , .,, ,

;I ,,, ... ... ... ... ,.

[10] 'Abdullah ihn 'Amr berichtet, dass der Gesandte Allahs


� sagte: ,,Jemand wird sagen: »Lies und steig hinauf
und rezitiere (den Qur )än), so wie du ihn im Diesseits zu
rezitieren pflegtest, denn wahrlich dein Platz (im Paradies)
wird entsprechend des letzten Verses sein, die du liest!«"46

Mu�zammad ihn al-IJ,usayn sagte:


Von 'Umm ad-Darda' ist überliefert: ,,Ich fragte 'Ä'isa,
was der Vorzug derjenigen, die den Qur )än lasen und das
Paradies betraten, gegenüber denen sei, die den Qur )än nicht
lasen?" '.Ä'isa sagte: ,,Die Anzahl der Stufen im Paradies
entspricht wahrhaftig der Anzahl der Verse im Qur )än;
wer also von denen, die den Qur )än (auswendig) lasen, das
Paradies betritt, über dem wird niemand sein."47
46 Der Hadith ist $al:iTb, 'Abü Dawod (Bd. 2, S. 73), 'Iirmidr (Bd . 5,
S. 177), A}:lmad (Bd. 2, S. 1 92) und Ibn Magah (Nr. 3770). Bei Ibn
Magah lautet der Hadith folgendermaßen: ,,Zum Qur'an-Leser
wird gesagt: »Lies und steig hinauf!«, worauf er liest und mit jedem
Vers, den er liest, eine Stufe aufsteigt, bis er das letzte liest, was er
auswendig weiß. « "
47 Dies bedingt, dass man den Qur' an auswendig konnte, dessen Inhalt
verstand und praktizierte und den Qur'an nicht zum Broterwerb
rezitierte. Dieser Hadith kommt auch in fn(l(r'il nl-Qur 'trn von ' Abü
'Ubayd (Bd . 1, S . 54), Su 'nb 11/- 'Iman von al-Bayhaqr (Bd. 2, S. 347),

34
Das Be11ehme11 der Leute des Q ur 'a11

/; ,.. ,.. o ffi "'' J o J ,.. ,., o ,,. ,.. ,, .... o "'' J o J ,.. o „ o ,o 't ,,, ,, [1 1 ]
' -;!,#] I ..LJ. .:r, _:,-;ll \.j : Jü , � � \ � .:r, ?- � I y. 1 8..l>-
a; � o:l t1 ,,, f/i

.... , .... , ....


,; ,,. 1 0 ,,,, O ,,, ,,, O ,, ,, O ,,, , ,o ,,. ,, 0 0 ,,- ,,, J. 0 ,, ,, ,,. ,,,
: Jü ,�I � Cf' ' -r'Y-':J I (),f Cf' ' <.f� I �!.f.l Cf' ' r-""� .:r, � U : Jü
'JI '

,, .... ,., ,, ,, ,,. ,,, " .... ....

� �;':Jü, J; S)';'y �� ,;_,&G S�1 1h �» :ij, fi j_;� Ju


, fa ��G , fa JJ� 1 _}:}; , fa � 1 jß :1 J1 t.:r , .;;c.;.
. fa ..;;' ;.. ,
� ,.. o ,,. J,., ,.,. O ,,. .,,_ " '; "" J J. ,.. '11 „ J Jo J , ,., o Jo ,,. ,, f ,,,. o ,,, ,, o ,,.

�J ,�I � ö�J ' C!8 1 �Ll.1J� ,�\ Jj}I wYJ I I.L. ul , fa- ��
i:G f/i

,,. .... ,,. .... .... ....

' iJ-Y c::.r'- ':l


,, 0 ,,. O ,; J , o .... ,,, JJ. ,; ,; ,,, o.... ,,. J ;' J,,. ' ,., 0 ,,,. ,,. (/i "': 0 ,,.

<( , .)] \ ....� iY- Jlis; ':l) ,9\.,,.$,


"!J(, (/i

,,.

....
':l) ''½
,,,,,
..!-W �....

[11] 'Abdullah ibn Mas cad � sagte: der Gesandte Allahs� sagte:
„Lernt diesen Qur )än und rezitiert ihn, denn ihr werdet bei
seiner Rezitation für jeden Buchstaben mit zehn Ijasanät48
belohnt. Und ich sage nicht )Alif läm mTm ist ein Buchstabe,
sondern >:Alifist ein Buchstabe und läm ist ein Buchstabe und
mrm ist ein Buchstabe. Wahrlich dieser Qur )än ist der reich
gedeckte Tisch Allahs des Erhabenen und Mächtigen, so
lernt also den reich gedeckten Tisch Allahs so gut ihr könnt!
Dieser Qur )än ist wahrhaftig das Seil Allahs, er ist das klare
Licht und die nützliche Heilung und Errettung für den, der
ihn befolgt, und er ist Schutz für den, der an ihm festhält.

dem Musamzaf von Ibn ' Abr Sayba (Bd. 6, S. 129), ad-Daylamr (Bd.
3, S. 58) und Mubtasar Qiyam al-Layl von al-Mirwazr (S. 258) vor,
al-l:fäkim bewertete den Überlieferungsweg zwar als korrekt, aber
den Text als abweichend, die zwei Überliefercr nach 'Umm ad­
Darda' sind unbekannt, aufgrunddessen beurteilte ihn al-' Albanr
in as-Silsila ad-Da 'ifa (Nr. 3858) als schwach, vgl. Nr. 1880 in Da 'if
nl-Gami.
48 D.h. es wird dafür der Lohn von zehn guten Taten von den Engeln
niedergeschrieben.

35
Iuurm al- 'Ag11rrl

In ihm ist nichts Abwegiges, das korrigiert werden müsste.


Seine Wunder (die des Qur'än) enden nicht und er nützt sich
durch häufiges Wiederholen (Lesen) nicht ab."49

0 ,,- ,. 0 ,,- ,,, ,,, ,,, ,.. J O J ,,, ,.. ,; ,,, ,,- ,; 0 O J O J " ,; ,,, ,,, ,,. . ,,.

, �L.:JI 0l �1.1.P ,y , u.., .:r. .)U"- 8 Jü , J � I 0l i!'..t;,.,.. Li : Jü , �


� " ,,..

,.. ,,, ,,. ,.. ,,, ,. ,,


, o_,1'� 0T;i1 � :J� .),,� ;.,,, SOi(i\ � :; , &;_;.:i1 ':?.t if; � I ':?.f :;
,,. ,,, ,,, ,. ,,, ,,,
,,, ,.� o ,,.. ,.,,,, ,,, o ,,. ,,,,,, J J,,, ,.. ,.. ""' o ,,. Jo o � J ,,, J ,., o J o J ,,.

J,J., , p t 4,,.. J_,.;i 'J �1,,, L.i ' � �,,, r-"' 0 '
� .-:;

JJ��
,,. ,, ,,, �,.. ,,,1 °½,,,,,, IJJ?.9 ��,,,
,,, • ,.. ,,, ,.. ,,, • ,.. ,,. ,,. ,,, 0 ,,,

,p

-� �½J ' � i�½J

[12] ½bdulläh ibn Mas cild � sagte: ,,Lernt den Qur'än, denn
ihr werdet dafür belohnt. Für jedes Wort darin erhaltet ihr
zehn Belohnungen. Ich meine nicht, dass ihr für 'Alif läm
mTm zehn erhaltet, sondern für das 'Alif zehn und für das
läm zehn und für das mlm zehn."51

:J� ,.,;;
,,,
; :U.:r .r>�'
,,, ,,,
;r � :J� ,;;,; ':?.,.r ; ,,,iu1 � �
,,,
;r 0i: [13]
..ul,.:. ,y , yy.i l.f. � Li : J ü ' �J
J O ,,. 0 ,,,,,.,,, . ,; 0 ,,, ,,, ,; 0 0 ,,- ,; J,,, J O ,.. J O ,,,

':?.i
,,, ,,. . ,,, ,; ,; . ...

4.)_pJ \ l.f. � ,y ,-4y. l.f. .:r- 1 \j


,,.

,,, ,.. ,,, ,,. ,,, ,,, ,,, ,, .,.. o ,

Jr (!- �\ 7 ,:/
,,,,,,,,, ,,,,, ,,,, �.,,,, ,,, ,,,,, .,,,,,, ,,,,,,,,,, . ,,, ,,, ,.. ,.. • • • ,,,, • '

..li! ,� !_,..i j.r ..l.Ö 0T_;JI (!':" i:.r :Jü ''-(WI (!-

49 Der 'lsnäd ist aufgrund von ' Ibrährm al-I;Iagarr 'Abü 'lsl;täq
schwach, er gilt als unsicher, vgl. Misklit al-Ma5äbrl; (Nr. 2138) .
. .y.l 0f : ._.,;l'JI l, 50
51 Der 'lsnäd ist 5a/.HIJ: Tirmidr (2835) überlieferte diesen Hadith von
'Abdulläh ibn Mas'üd, doch führte er ihn auf den Propheten dti
zurück.

36
Das Ben e/1111e11 der Leu te des Q11 r '1111

'o1
c: J-ll J'+i.
,,. ,.. ,., o ,.. o J, o ,,. ,-o ,; ,., o,.. ,, J. J, � ,,. o ,.. � ,,. ,., ,,. . ,,. , 0 ,., oJ

-..lf.: 0 r 09) 1 ,,. ')Ü ,91 (,F'Y.. ':l .,_;f .r.):, � U}/ ö�1 �J �r
S ? lli

,,, ,,. ,,, ,,, ,,. ,,. ,,. ,,, ,,, ,,,
. <l,.,,..;. �,,, 01)1 !J�,,, '� ;. � � '{, , -1.i,,, ;. '

[13] 'Ahdullah ihn 'Amr ihn al- ½$ sagte: ,,Wer den Qur )iln
auswendig lernt, trägt eine enorme Verantwortung:
das Prophetentum lastet auf seinen Schultern, mit dem
Unterschied, dass er keine Offenbarung erhält, weil der
Qur )än schon in seinem Inneren ist." [In einer anderen
Version des Buches heißt es:] ,,deshalb geziemt es sich für den
Träger des Qur )iln nicht, mit jedem Müßiggänger Umgang
zu pflegen und sich in Gegenwart der Ignoranten ignorant
zu verhalten, denn der Qur )än ist in seinem Inneren."53

�w
,..,,.
1 i:�f -;.t,., :;. J�
,,
:;. .liG ; .ltJ :;. ,�,,, ; tL: ;_;.
,, ,,. ,,, ,,. ,,.
r J�
,.. J J "' ' ""' ,» , JJ. ,., , ., ,,. ,,. ,.,. ,. .,
�_,t ..W , �l)JI <.!-il f� U"J , ��I �J �_,i ..W ,01)JI C:J f� u-4» :Jü w.r-
o J o ,, ,,. o Jo � J� o /. o ., ,.. o J. o

,., , , ,,. ,,, ,.. , Jo ' ' "',.. 54 ii:1 ', oJ o , ,,. o J.o J J , o .,, � '"1
JJI ..W 0l}J I f� U"J , ö�I � cJ_,i ..W ,01)J I � f� U"J , ö�I <.!-il
J J. ,,. J J

,,. ,,. ,,, ,,, ,.. ,,, ,,,


""' ,,. ,. ,. � ,.. ,,. ,.G:l ,.�
« .�! i.?Y.. ':l 4-i\ y):, ö�I

[14] 'Aha ) Umäma al-Bahilr sagte, dass der Prophet tl sagte:


„Wer ein Viertel des Qur )än liest, dem wurde ein Viertel des

53 Der 'lsntid ist laut Herausgeber sa/ITl.z.

37
Imiim al-'AgurrT

Prophetentums gegeben, und wer ein Drittel des Qur )än


liest, dem wurde ein Drittel des Propetentums gegeben, und
wer zwei Drittel des Qur )än liest, dem wurden zwei Drittel
des Prophetentums gegeben, und wer den ganzen Qur )an
liest, dem wurde das ganze Prophetentum gegeben, jedoch
mit dem Unterschied, dass ihm nichts offenbart wurde."55

Kapitel: Vorzüge dessen,


der den Qur )än lernt und lehrt

G :J� ,�1 :,; � G :J� , �µ1 _;]1 :,; Ji1 � 0 ;r ci;. [1 5]


,.. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,
A1 � ',?.r ,y ,<!.>� ;� Cl,
,;
„O O ,... ,; 0 ,,. ':!I "' J ,,, ,,. 0 ,; J ,.. 0 ,; 0 ,,. J O ,, ,; ,; .... ,... o ,.. ,; ,,.,,. 0 J
:J ü ,..G_,,. Cl, :i_._w:. ,y , �
J 0 ,,, 0 ,.,

.k..., ..::...,..C"
,, ,.. ,,. ,, ,, ,,.
O ,, ,,. ,,. ,,. 'ß " 0 ,.. ,.,,. J O J. ,,.,,.. J ,; / ,; � ,; O ,; ,, O J O ,; IJI ,,. /J

, � :Jü �� �I ,y :.J ..::.J; :� Jü ,� 0w- Cj- 0� ,y , � 1


J".�.

«. � , 0�1 � � ;;_;.» :Jt;


0c;; JJ')I.;.:. � ;t.; 0lSJ , 1.i;, ($J:� .;:W( �� : � I � ;, Jt;
,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,

·�t;J-1
Ga ..... .
1/� J�
... • ,,.

[15] Es berichtete mir Su'ba von 'Alqama ibn MarJad: ,,Ich hörte
Sa'd ibn 'Ubada von Abu 'Abdurra}:lman as-SulamI und
diesen von 'Utman ibn A ' ffän � berichten - wobei Su'ba
55 Der Hadith ist schwach, die Hadithe von Maslama ibn 'Alr werden
nicht akzeptiert, Ibn al-Gawzr sagte: ,,Dieser Hadith stammt nicht
vom Gesandten Allahs 11 , " und 'Al,lmad ibn I;Ianbal sagte: ,,Die
Gelehrten akzeptieren diesen Hadith nicht."

38
Das Be11e/1 me11 der Leute des Q11 r'ff11

fragte: »Tatsächlich vom Propheten� ?«, was er bejahte56 -,


dass der Prophet � sagte: »Der Beste unter euch ist, wer den
Qur )an lernt und lehrt.«
'Abü 'Abdurra}:lman sagte: »Dies veranlasste mich, hier
zu sitzen.«"57 Er lehrte vom Kalifat von 'Utmän bis zur
Herrschaft des I;Iaggäg58 •

.... : „
: Jü , �., J. � L;,7..L,. : Jü ,-3�\ � J. ..Li'-1
,.. ,.. J o o .... .... ....
"
,,. ,,. ,..
/i
,oJo ,.. . ,.. J• J ,0
1
.r-- ·r .... ...." .... [1 6]
,.. . ....

\..i Y, G°..L,.
,, .... ..,.. ,,
0 ,,, 0 ,.. 0 ,,, O / O /i O ,,. ,,. ,.. O O ,.. ' O ,' 0 ,,. ,,. J. 0
,;
0 J. 0 ,,.

J>, J. � 1 .Y:. if '.)�j J. ..L,.!.,l\


'1J

J. ,
.... if ..t,,,.., wl.....DI if , �1 .Y:.
iil

.... ,, J. .,. .... ,.. .... .... ... ,, ,,. .... ,..
«.�; 01)1 � � ;.;,.;.» :� ,..�\ j;� j� :J� ,..,Jlb (})
,, ,,. ....

[16] �Ir ihn ½bü Tälib � sagte, dass der Gesandte � sagte: ,,Der
Beste unter euch ist der, der den Qur )än lernt und lehrt." 59

�., � ;. �1 � tJ
,..
:J� , j).1 .:U.:t ;, ��1

1.:-:��
,,
;.r tJi::. [1 7]
,:u-4-1 J. t""'LP 8 : Jü , w 4-:-i J. .;.., \J..1 8 :Jü , �1
o ,,. J o

y-
,.. o J. o ,,. ,..,,.,, o ,,. Jo J .,. .,.,,. ,,. .,. ., ., o ... J o J. ,.., ,,. .,. .,. ,,. �

J. �
.,. ,.. .... .... .... J

56 Der Überlieferer wollte sich vergewissern, ob diese Aussage


tatsächlich auf den Propheten di} zurückzuführen zu ist.
57 D.h. dieser Hadithveranlassteden Überlieferer 'Abu 'Abdurra]:unän
als Qur 'än-Lehrer in der Moschee zu sitzen, um den Qur'än zu
unterrichten.
58 Al-I;laggäg ibn Yasuf at-Taqafr, ein Heerführer der Umayyaden,
der Mekka und Medina in Schrecken versetzte .
59 Tirmidr (2 832, 2 834), 'Abdurahman ibn ' Isl;täq ist c;la 'rf, vgl. voriger
Hadith.

39
Imif/11 n l-'Ag 11 r r T

: �» :� ,,,'11 j_;� Jli :Jli ,-1,,,),,, :; ,�


:Jli «.�; 0�1 � .; rJ ,,
.�;r � 1 �:wti �t ($ �

[17) Sa cd ibn )Abr Waqqas � sagte: ,,Der Gesandte Allahs �


sagte: »Der Beste unter euch ist der, der den Qur )an lernt und
lehrt.« Er nahm mich bei der Hand und wies mir meinen
Lehrzirkel zu, in dem ich den Qur )an lehren sollte."60

, . ,,, } • J . ,,., ,., . � , ,,,, J . ,. ,, . ,,. • ,., . ,., ,,, � ,,, [

� 8 : Jü , ..LJ. 0/ .r,:A>j 8 ,J..u...:;Ji ..L...s! 0/ .fa,,, �I y.f 8..l> 1 8]


,,, ,,. ,,. ,,, ,..J ,,, .,. ' J
i;:i

,, ,,, J . ,,,
..,,
,.. ,.
" J • ,, J ,,, ,,,
,,,
,,, ,,.
,J. . ,,, J , ,., ,,,, ,,,,, • ,. • ,. ,,, ,,. J

� : J� '"3 f � :Jü ' 1;.l'J � � 0/ lf"Y 8 :Jü ,t;f..J I �{- 01 � I


,,,
., '

,; }, • ,:,,,.
J O J .Y,, J J. ,.. ,,, (l.., ,,.,,. ,,, ,1 J ,; ,,, / 0 ,,. ,,. . J

�,,. �r» :JW 01 J �J -:]w- .ul l J.,...._; Wl if : J� ..,..� 01 �


1, ,,. ,,. (;:i �
A",,�-
J,

, ,,. ,,,,

i;. y�f:; , _;.,,. _;,,.:i, ;t 5� J1,,,. ;� �f


,,, ,,. ,,,

l>j;_t; , ;.�½
,,,
;.;�)'
,.,
��
,,, ,,, ,,, ,,,

0¼» :J li , �i � �I J;� � WS' :lili :Jli "1; ' (! ;; 1 «�r �


�i; ,�C
,,.
�,,. � ;.: ,,..Jil yl5 � �T � ,�1 J1 ;f�l ��
,,. ,,, ,,, ,,. ,., ,,, ,,.

« ·J}' � ��1�f �� , �f � � ;� '';i � �


[18] cuqba ibn ½mir sagte: ,,Der Gesandte Allahs � trat zu
uns heraus, als wir in der Moschee waren, und sagte: »Wer
von euch will früh am Morgen nach Butbän und 'Aqrq61
gehen und jeden Tag mit zwei schönen Kamelstuten mit
fetten Höckern zurückkehren, die er ohne eine Übeltat zu
60 Ibn Mägah (Bd. 1, S. 91), Darimr (Bd. 1, S. 77), alle Überlieferungen
sind von al-I;larit ibn Nabhan, dieser ist da 'Tf.
61 Zwei trockene Flussläufe bei Medina.

40
Das Be11 e/1 m e 11 der Le11te des Q u r '/111

begehen oder ohne die Verwandschaftsbeziehungen zu


brechen, erworben hat?« er ('Uqba) sagte: wir antworteten:
»Jeder von uns, oh Gesandter Allahs, will das!«, da fuhr er
fort: »Wenn man am frühen Morgen in die Moschee geht
und zwei Verse aus dem Buche Allahs lernt, ist dies besser
als zwei Kamelstuten, und drei (Verse) sind besser für ihn als
drei (Kamelstuten), und vier (Verse) sind besser für ihn als
vier (Kamelstuten) und jeweils besser als die entsprechende
Zahl an Kamelen.«"62

Kapitel: Vorzug des Versammelns in


der Moschee zum Qur )änunterricht

,,. 0 63 ,,.,,, ,.. 0 ,,. ,,. ,,. � ,,,.

u.r."'"i : Jü ' �rG (f. JL,,.......l 8 : Jü


0 ,,,. "' ,,. ,,, ,,, .,.. J ,,, , 0 J ,,, 0 ,,. ,,. ,,, ,,, 0

.1-?- ' (J��1 8..b- [19]


....0

(f- 1 �
'

,.. ,,, ,,. ,,. ,,,. ,,.

:J� fit �I �;� y , �; �t y '�� �t y ' ��I y ' :-:11 �


,; � :�; ;;� 1 �; J.,:.; � .Jll ��
,,,. ,,,.
0.,t; ,,,.Jll �;
,,,.
;. � -) ;� �11. t.:»
,,, ,, ,,.


,,.,,.
64
lk;f �; , ;� � :t 1
,,. ,..
;_:p; ,�JI ;� � • �; ,�:>Lll � ,: �.:_ '1!
,,,. ,,. ,,,,,. ,,.

tr- t <lJ-
0 J o, J J ,; ,..

« . '½-i ;:
JJ / / 0

62 Muslim (1, S. 552).


.G :f J 63
� :f .; 64

41
I11111111 al- 'Ag11rrf

[19] Von )Abil Hurayra � ist überliefert, dass der Gesandte Allahs
� sagte: ,,Wann immer Menschen in einem der Häuser Allahs
zusammensitzen, Allahs Buch rezitieren und untereinander
lernen und lehren, dann umgeben sie die Engel, es umhüllt
sie die Barmherzigkeit und Allah erwähnt sie bei denen,
die bei Ihm sind. Und wen seine Taten aufhalten, den
beschleunigt seine Abstammung nicht."65

,,. ,,. ,,. 0

� I L. »
,,.
:lt �I Jy; Jü : J ü ,ö_r-_.,A �i y, , �� �\ y, , �� I y,
1 J ), ,, / ,; ,,. ,,,,,. 0, J ,,. 0 ,, ,; ,,. 0 ,,. ,,. 0 ,,. 0 ,,.


P- ,,.�1 <.:.J,,. _r-! i:.r-,,. �
0 0/ ,,. 0 - ,, 0 J ,,. 0 , ,, J ,,. ,,. ,,. ,,.,,. \ ,,,. '0 66 , JJ O O ,, ,. 0 ,,.

� ..::.Jy )'l , � .i,;_,....;i..t::..., �1 ._,.,\.::S" 0 � r_,J


,, ,,
,,.

,,. ,,. ,,. ,,. ,, ,,.


J. ,,. O O „ J, 0 ,.,, / ,, / J ,; ,,. 0 0 0 ,,. ,,. J. ,,, • O J o.,, ,,. ,,. J ,,

« . o � � Alll �.?�J ,�:Lll � �., , J...S) I �J , �1


Q a,. �

[20] Von )Aba Hurayra � ist überliefert, dass der Gesandte Allahs
� sagte: ,,Wenn sich Menschen in einem der Häuser Allahs
versammeln, Allahs Buch rezitieren und untereinander
lernen und lehren, dann kommt auf sie die (innere) Ruhe
herab, es umhüllt sie die Barmherzigkeit, die Engel umgeben
sie und Allah erwähnt sie bei jenen, die bei Ihm sind."

65 Muslim (Nr. 7030) u.v.m. Zur Bedeutung: Wer aufgrund seiner


wenigen guten oder aufgrund seiner schlechten Taten am Tag
des Jüngsten Gerichts lange warten muss, dem hilft seine edle
Abstammung nichts. Dieser letzte Satz kommt in den authentischen
Überliefcnmgen nicht vor, es könnte sich um einen Kommentar
einer der Überliefcrer handeln.

42
Das Be11e/1 111e11 der Leute des Q11 r '1111

• ,,. / 0 ,'! J ,, ,, ,,,. ,,,. ,o J O J ,., 0 ,,.,,. ,, ,,,. .-0 0 ,,. ,,. "' ,, ,,,.

iY' 'U""Y-\11 y.i W : Jü , .!.>}.J.I _y. y� W :Jü ' ().l._;ll 8..L>-_,


'
[21]
,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,
J O / ,"' J 0,,. ,,,. ,;O � ,, 0 J O J ,,,. ,; ,; O ,; ,,.,,. ,..o ,- O „ J. ,..

w»L,,.
"' "'

ß� : J ü �� J-ll <$i :v"� 01 °'j � : J ü ,4.i


i
iY- ,ö? c.:r.
,,. ,,. - ,,,. ,,,. ,,. ,,.

r- ,,..(i) 1 ..:;.,,� - <.),,. 0,; u-k- 1...., ,ß.i ,,,..i.lll


\ ,,. ,; ,,. J ,,. ,,,. ,,,. ,,. ,,- ,, ,... \ JJ O O ,,. .,.. ;' ,; ,,. ,,,. ,,,. ,,. J ,,,. 0 ,,. J.

u--,,,. <.:.-:!
"'

.(i) 1 yl.5 9 0.,.....)� �.,

z;i:�;
,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

t.: �; � ,,,1u1 J�f �� ,�4 a5Jj\.j1 ;.;.��r °'j1 ,; ; �:;


,,. ,,,. ,,,. ,,. ,,,.
0 , ,
' ,, � , ',
• o;:);- �..L>- <.) 67 i,..:,� ls>"' , 9 !Yb
,,,, ,,. - ,,. ,,. ,,,.

[21] 'Antara fragte Ibn 'Abbi'ls: ,,Welche Tat ist am besten?'� er


antwortete: ,,Allahs zu gedenken ist am besten. Und wenn
Menschen in einem der Häuser Allahs, des Glorreichen und
Majestätischen, sitzen und in ihm (dem Haus) das Buch
Allahs lernen und lehren und sich damit beschäftigen, so
beschatten sie die Engel mit ihren Flügeln. Sie sind die Gäste
Allahs, des Glorreichen und Majestätischen, solange sie dort
verweilen und sich nicht über andere Dinge unterhalten."68

.w. : 1 0 67
68 Die Überlieferungskette ist stark, vgl.: Sunan Sa 'rd ibn Man7ür, Ibn
'Abo Sayba, Ibn al-Mundir, al-l;Iäkim, al-Baihaqr und ad-Durr al­
Mantnr von as-Suyo�r.

43
[m(lm al-'Ägur rl

Das Benehmen
der Leute des Qur >än

Wen Allah den Qur )än gelehrt hat und wen Er durch den
Qur'tln vielen Menschen vorzieht, die Sein Buch nicht
verinnerlichen, soll sich entsprechend verhalten.
Dies gilt für jene, die zu den Leuten des Qur )tln und zu
Allahs Lieblingen gehören wollen, die zu jenen gehören
wollen, denen Allah den großartigen Vorzug gewährte, der
bereits in den vorangegangenen Kapiteln erwähnt wurde,
und zu jenen zählen wollen, die im Qur )an folgendermaßen
beschrieben werden:

»Sie rezitieren das Buch in gebührender Weise «69 - dieser


Vers wird wie folgt interpretiert: »Sie handeln nach ihm
(dem Qur )i'ln) so wie es ihm gebührt« - und die zu jenen
gehören wollen, über die der Prophet sagte: »Wer den Qur )an
liest und ihn sehr gut kennt, gehört zu

,den Reisenden, den Edlen Frommen'70, und wer ihn mit


Mühe liest, der erhält die doppelte Belohnung.« Bisr ibn al-
69 Qur'an: 2:121
70 Siehe Qur'an: 80:15-16.

44
Das Be11e/1 111e11 der Leute des Qur '1111

Bärifl sagte hierzu: »Ich hörte 'lsä ibn Yünus72 sagen: ,Wenn
der anbetend Dienende (den Qur )än) zu Ende gelesen hat,
dann küsst ihn der Engel zwischen seine Augen.'«73
Wer all dies erlangen möchte, der soll den Qur )än zum
»Frühling seines Herzens« machen und richten, was
zuvor im Herzen Schaden genommen hat. Er soll sich das
Benehmen des Qur )än aneignen, er soll sich so tugendhaft
verhalten, dass man einen Unterschied zu jenen Menschen
bemerkt, die den Qur )än nicht lesen.
Das erste, was man sich aneignen soll, ist Gottesfurcht,
sowohl im Inneren wie auch nach außen, indem man beim
Essen und Trinken und Geldverdienen fromm ist und
indem man sein Zeitgeschehen und die aktuellen Probleme
bewusst wahrnimmt. Man hütet sich vor den negativen
Zeiterscheinungen um der Religion willen. Zugleich stellt
man sich den Problemen und macht es sich zur Aufgabe,
das Schlechte zu verbessern.
Man hütet seine Zunge und fällt durch seine gute Sprache
auf: Wenn man spricht, spricht man mit Wissen, wenn man
das Sprechen für angemessen hält, und wenn man schweigt,
dann schweigt man mit Wissen, wenn Schweigen angebracht
ist. Der Mensch des Qur )an spricht wenig über Dinge, die ihn
nicht betreffen. Er soll seine Zunge mehr fürchten als seinen
71 Ein großer Gelehrter und Asket der vierten Generation nach den
Prophetengefährten, er verstarb 227 n.H. in Bagdad.
72 Ein großer Hadithgelehrter der dritten Generation nach den
Prophetengefährten, er verstarb 187 n.H. in Syrien, einer der
Überlieferer bei BubärI und Muslim.
73 Vgl. l:Iulyat al-' Awliyä von ' Abo Nu 'aym (Bd. 8, S. 355).

45
lmiim al- 'Ag urrl

ärgsten Feind und so hält erseine Zunge so streng im Zaum


wie seinen Feind, um vor deren Übel und deren schlimmen
Folgen sicher zu sein.
Er soll wenig über Dinge lachen, über die die Leute lachen,
weil Gelächter schlimme Folgen hat.74 Wenn ihn etwas freut,
das der Wahrheit entspricht, soll er lächeln. Er soll Albereien
missbilligen, um nicht kindisch zu werden. Scherzt er, so
soll er die Wahrheit mit offenem Gesicht und guten Worten
sagen.
Er soll sich nicht loben, wenn er im Recht ist, und erst recht
nicht für Dinge, die ihm nicht zustehen. Er soll sich in Acht
nehmen, sich von Begierden hinreißen zu lassen, die seinen
Herrn erzürnen.
Er soll über niemanden schlecht reden noch irgendjemanden
verabscheuen. Er soll nicht über eigene Probleme schimpfen,
niemanden unterdrücken und niemanden beneiden.
Er soll über niemanden schlecht denken, es sei denn, die
Person ist tatsächlich verdächtig.
Er soll nur begehren, was sein Wissen ihm als begehrenswert
zeigt, und nur auf der Basis dieses Wissens Vermutungen
anstellen.
Er soll über negative Eigenschaften eines Menschen gemäß
dem Wissen reden und über die wahren Fehler gemäß dem
Wissen schweigen.
Er soll den Qur'än, die Sunna und das Fiqh zur Richtlinie für
jedwedes gute Benehmen machen.
74 Anm. d. Übers: gemeint ist der Hadith: ,,Viel Gelächter tötet das
Herz" (Ibn Mägah Nr. 4193 u.a., authentisch).

46
Das Be11 e'1 m rn der Leute des Q11r '1111

Er soll seinen gesamten Körper vor allem bewahren, was


verboten ist. Geht er, so geht er gemäß des Wissens, sitzt er,
so sitzt er gemäß seines Wissens.
Er soll sich bemühen, dass die Menschen vor seiner Zunge
und seiner Hand sicher sind. Er soll sich nicht falsch
verhalten und wenn sich jemand ihm gegenüber falsch
verhält, ist er nachsichtig.
Er soll niemandem Unrecht tun. Geschieht ihm hingegen
Unrecht, vergibt er. Er soll niemandes Recht begehren,
wird hingegen sein Recht verletzt, so soll er geduldig
sein. Er soll seinen Zorn unterdrücken, um seinen Herrn
zufriedenzustellen und Seinen Feind zu erzürnen.
Er soll bescheiden sein. Wenn er die Wahrheit hört, soll er sie
von Jung und Alt akzeptieren. Er soll Ansehen nur beiAllah
und nicht bei den Geschöpfen suchen. Er soll Hochmut
verabscheuen und sich davor fürchten, selbst diesem zu
verfallen. Er soll nicht den Qur >än zum Broterwerb und zur
Befriedigung seiner Bedürfnisse missbrauchen. Er soll mit
ihm nicht zu den Königskindern und zu den Reichen gehen,
damit sie ihn großzügig entlohnen.
Wenn die Menschen ohne Rücksicht auf die Religion und
ohne islamisches Bewusstsein viel verdienen, so verdient er
lieber wenig, aber mit Rücksicht auf die Religion und mit
islamischem Bewusstsein.
Wenn die Menschen Weiches und Prunkvolles tragen, so
soll er sich mit dem kleiden, was erlaubt ist und die Blöße
bedeckt.

47
Imam nl-'Agurrr

Wenn er viel hat, soll er viel geben, und wenn er wenig hat,
soll er sparen und mit dem Wenigen zufrieden sein, denn
dies genügt. Er soll sich vor den weltlichen Gütern in Acht
nehmen, die ihn überwältigen.
Er soll die Pflichten des Qur'an und der Sunna einhalten.
Er soll dem Wissen gemäß essen, trinken, sich einkleiden,
schlafen, seiner Frau beischlafen, dem Wissen gemäß seine
Brüder begleiten und besuchen, sie dem Wissen gemäß um
Einlass bitten und begrüßen. Er soll dem Wissen gemäß
seinen Nachbarn behandeln.
Er soll sich bemühen seinen Eltern zu gehorchen, er soll
ihnen gegenüber gutmütig sein, leiser als sie sprechen und
viel für sie ausgeben. Er soll nachsichtig mit ihnen sein und
dafür beten, dass sie noch am Leben bleiben, ihnen danken,
wenn sie alt sind, sich nicht über sie ärgern und sie nicht
abschätzend behandeln. Wenn sie seine Hilfe bei etwas .
verlangen, womit man Allah dient, soll er ihnen helfen. Und
wenn sie seine Hilfe bei etwas fordern, womit man Allah
ungehorsam ist, so soll er ihnen nicht helfen, jedoch soll er
sich ihnen in diesem Fall behutsam widersetzen. Er soll sie
gut behandeln, damit sie von dieser Untat ablassen, die sie
zu tun beabsichtigten. Er soll die Verwandtschaftsbande
pflegen und nicht den Kontakt abbrechen. Und wenn
jemand die Verwandtschaftsbeziehungen abbricht, so soll er
sie nicht von sich aus abbrechen.

48
Dn s Be11eltme11 der Leu te des Q ur 'r111

Wer sich ihm gegenüber unislamisch verhält, den behandelt


er gottgefällig. Er soll die Gläubigen gemäß dem Wissen
begleiten und mit ihnen gemäß dem Wissen sitzen.
Wen er begleitet, dem ist er behilflich. Er soll die Schüler, mit
denen er zusammensitzt, gut behandeln. Wenn er jemanden
unterrichtet, soll er nachsichtig und gütig sein, nicht wegen
Fehlern schelten und den Schüler nicht in Verlegenheit
bringen. Er ist in allen Dingen nachsichtig und hat viel
Geduld beim Vermitteln des Guten. Der Lernende fühlt sich
bei ihm wohl und der Teilnehmer am Unterricht freut sich
über ihn. Bei ihm zu sitzen bringt Gutes. Er soll denjenigen,
der mit ihm sitzt, mit dem Benehmen des Qur )an und der
Sunna erziehen.
Wenn ihm Schlimmes widerfährt, dann sind ihm der Qur'an
und die Sunna Erzieher. Er trauert gemäß seinem Wissen
und weint gemäß seinem Wissen, er geduldet sich gemäß
seinem Wissen, er reinigt sich gemäß seinem Wissen, er betet
und entrichtet die Zakat gemäß seinem Wissen, er spendet
gemäß seinem Wissen, er fastet gemäß seinem Wissen, er
pilgert gemäß seinem Wissen.
Er bemüht sich gemäß seinem Wissen um die Religion,
er verdient seinen Unterhalt gemäß seinem Wissen, er
gibt sein Geld gemäß seinem Wissen aus, er regelt seine
Angelegenheiten gemäß seinem Wissen und unterlässt
Angelegenheiten gemäß seinem Wissen, denn der Qur'an
und die Sunna haben ihn erzogen.

49
Im,1111 al- 'Ag 11rrl

Er soll den QurWn durchblättern, um sich damit zu erziehen,


er soll nicht damit zufrieden sein, wenn er das, was Allah
ihm auferlegt hat, unwissend verrichtet, denn er nahm
sich das Wissen und das Fiqh zur Richtschnur alles Guten.
Wenn er den Qur >än studiert, dann soll er ihn verständig
und nachdenkend lesen. Sein Ziel ist zu verstehen, welche
Gebote ihm Allah auferlegte und welche Verbote er zu
vermeiden hat.
Es soll ihm nicht wichtig sein, wann er eine Sure beendet,
sondern vielmehr: »Wann begnüge ich mich mit Allah und
nicht mit den Geschöpfen? Wann gehöre ich endlich zu den
Reihen der Gläubigen? Wann gehöre ich zu den der Gütigen?
Wann gehöre ich zu denen, die sich nur auf Allah verlassen?
Wann werde ich einer der Demütigen? Wann gehöre ich zu
den Geduldigen? Wann gehöre ich zu den Aufrichtigen?
Wann gehöre ich zu denen, die nur Allah fürchten und nur
Ihn begehren? Wann entsage ich der Welt? Wann strebe ich
nach dem Jenseits? Wann bereue ich meine Sünden? Wann
erkenne ich die allgegenwärtigen Gaben? Und wann danke
ich Allah dafür? Wann begreife ich Allahs Botschaft? Wann
verstehe ich, was ich rezitiere? Wann überwinde ich mein
Ego den Trieben zu folgen? Wann bemühe ich mich für Allah
so, wie es Ihm gebührt? Wann hüte ich meine Zunge? Wann
senke ich meinen Blick? Wann hüte ich meine Scham? Wann
schäme ich mich vor Allah, wie es Ihm gebührt? Wann
beschäftige ich mich mit meinen Fehlern? Wann verbessere
ich meine negativen Eigenschaften? Wann rechne ich mit

50
Das Benelt 111e11 der Leu te des Q 11 r '11 11

mir ab? Wann bereite ich mich für den abgemachten Tag
vor? Wann ist Allah mit mir zufrieden? Wann vertraue ich
fest auf Allah? Wann lasse ich mich vom Tadel des Qur >än
belehren? Wann beschäftigt mich der Qur>!Jn mehr als alles
andere? Wann liebe ich, was Er liebt? Wann hasse ich, was Er
hasst? Wann handle ich aufrichtig für Allah? Wann verrichte
ich meine Taten aufrichtig für Allah?
Wann zügle ich meine falschen Hoffnungen? Wann bereite
ich mich für meinen Todestag vor, dessen Zeitpunkt mir
unbekannt ist? Wann hebe ich mein Grab aus? Wann denke
ich an die Schrecken des Tages der Auferstehung? Wann
denke ich an das Alleinsein mit meinem Herrn? Wann
denke ich an den Ausgang aller Dinge?
Wann nehme ich mich vor dem in Acht, wovor mein Herr
mich warnte: vor einem Feuer, dessen Hitze sehr stark,
dessen Grund tief und dessen Kummer lang ist und dessen
Bewohner nie den erlösenden Tod sterben?«
Ihr Fehltritt wird nicht entschuldigt und ihre Tränen finden
kein Erb.armen. Ihr Essen ist Zaqqüm75 und ihr Getränk
siedendes Wasser. Jedesmal, wenn ihre Haut schmilzt, wird
sie durch eine andere Haut ersetzt, damit sie die Strafe
kosten.
Sie bereuten, als ihnen keine Reue mehr half, sie beißen auf
ihre Hände vor Reue, weil sie Allah nicht im gebührenden
Maße ehrten und viele Sünden begingen. Manch einer
wird sagen: »O hätte ich doch nur für mein Leben etwas

75 Ein Baum in der Hölle, der stachlige bittere Früchte trägt.

51
Imrrm 11/- 'Ag11 r r T

getan!« und ein anderer wird sagen: »Mein Herr, schicke


mich zurück, auf dass ich in dem, was ich zurückgelassen
habe, Gutes verrichte!« Ein weiterer wird sagen: »Wehe mir,
was ist das für ein Buch, das keine kleine oder große Sünde
ungezählt ließ!« und jemand wird sagen: »O wehe mir, hätte
ich doch nicht jenen zum engsten Gefährten genommen!«
und einige Menschen, deren Gesichter sich vor lauter Qualen
verzerren, werden sagen: »Wehe uns, hätten wir doch Allah
gehorcht und hätten wir doch dem Gesandten gehorcht!«
Vor diesem Feuer, o Muslime, o Leute des Qur>än, warnte
Allah die Gläubigen aus Barmherzigkeit ihnen gegenüber
nicht nur an einer Stelle in Seinem Buch:

��4� J-81 �;;; GG �t � i.} �1; &Jr t;J� )


s„t�� �)i t �r s., �� � )�1 � 1.� � t;:'
(0S.J�Jt;
»O ihr, die ihr glaubt, schützt euch und eure Familie
vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und
Steine sind, über ihm sind grobe und strenge Engel,
die sich Allahs Befehlen nicht widersetzen und tun,
was ihnen befohlen wurde.«76

76 Qur'än: 66:6.

52
Das B e 11 e/i111e11 der L e u t e des Q 1 1 r 'ffll

»Und fürchtet das Feuer, das für die Nichtmuslime


vorbereitet wurde.«77

Danach warnte Allah die Gläubigen davor, die von Allah


auferlegten Pflichten zu vernachlässigen, den Bund zu
brechen und er mahnte sie, die Grenzen, die sie einhalten
sollen, einzuhalten und nicht wie jene anderen zu sein, die
frevelten, weswegen Allah sie auf verschiedene Art und
Weise bestrafte:

»Und seid nicht wie jene, die Allah vergaßen, worauf


Er sie selbst vergaß. Sie sind die Frevler.«78

Daraufhin unterrichtete er die Gläubigen, dass die Bewohner


des Feuers und die Bewohner des Paradieses nicht gleich
sind:

77 Qur 'än: 3:131.


78 Qur 'än: 59:19.

53
Imäm al-'Ag 11rrT

/
»Die Bewohner des Feuers und die Bewohner des Pa­
radieses sind nicht gleich, die Bewohner des Paradie­
ses sind die Siegreichen.«79

Der verständige Gläubige führt sich den Qur'än vor Augen,


wenn er seine Verse rezitiert. Er ist wie ein Spiegel, durch
den man das Gute und das Schlechte in sich sieht.
Er hütet sich vor dem, wovor ihn sein Herr warnte, und
fürchtet sich vor dem, vor dessen Ausgang Er ihn warnte,
und er wünscht und erstrebt, was sein Herr ihm nahelegte.
Wer also diese Eigenschaften besitzt oder ihnen nahekommt,
der liest den Qur'i'ln, wie es ihm gebührt und hütet ihn, wie es
ihm gebührt. Für ihn ist der Qur'än ein Zeuge, Fürsprecher,
treuer Gefährte und Schutz. Wer diese Eigenschaften besitzt,
der nützt sich selbst und seiner Familie, alles Gute im
Diesseits und im Jenseits wird auf seine Eltern und Kinder
zurückkommen."

_,A\tJ I
,,. ,,.
;t 8 :J� , so��
,,.
\ 01:)'. � ,,,.& 1 ,1/ Ll , j:,_ ;t l},i;.
,;
,,,
[22]
,,.

,JJü J. 0\jj
o

,,, ,,.. ,,.. ,,..


g;" o ,,.
.y
,,.
, yy.J
ltf J o ,,. . ,,. ,,. ,,. ,, ,,f
J. � i).r.> : J ü , �., J. I
,,. ,,
. ,,. J. o
wr : Jü , .,�
,,,. o,..,

,
,,. ,,.
J. ...L2--I
. ,,. Jo ,. ,,..
. ,,.

�; 0f;j1
,..
fj :; » :J� • .&1 :i;� tt ,,.) ; ,�\ �� ;. � ;
,,.. ,,, ,,.. ,,, ,,, ,,,. ,,,

79 Qur 'an: 59:20.


.:iL..,L J. .11 ..t,,, .?v. y.f G..1.> : .;J\11 J, l) ' <?l:.-.,,....J1 .:iL..,L J. .11 ..t,,, y f G -L>- :f J 80
" '?�I

54
Das Beilehmei! der Leute des Q11 r'111!

�.1J1 .:;J,,,. ;; �,,,, �


,,.
1 �,.� �,,, �r ;;� ,a.:,. �,,, 1 r;.; �� �JJG �r ,,, ,,.
9 Gj
,,, ,,. ,,.
,,. ,,,

,,.
,;

« I I � � ($ ..J�
,,.
,,,.

.,. ,,.
p W ,9 �LS" .,J
• J. /J ,,. ,; ,,

.,. ,,.
O ,,. ,; 0 ,,,

[22] Von Sahl ibn Mu'äd al-Guhanf, von dessen Vater überliefert
ist, dass der Gesandte Allahs � sagte: ,,Wer den Qur )än liest
und praktiziert, was darin enthalten ist, der setzt seinen
Eltern am Tag der Auferstehung eine Krone auf, deren Licht
schöner ist als es das Licht der Sonne in den Häusern dieser
Welt wäre, wenn sie sich darin befände. Was denkt ihr, wie
es dann dem ergeht, der danach handelt!"81

�,,. ,,. �C.:1,,. _;� :J� , 3:.;:.,: :; ' ��\ :; ' � � J:-; 8 :J� '� -
,,. -
�,,,. Jy : �,,,. J w , �
0 ,,. ,; ,. ,,. ,,. ,; ,,. O ,,. O / ,,. O ,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,. 0 ,; } 0 ,. ,,. ,,. ,; ,; O

� ($ ..l!l ,dlr p JY : -.::JW fr 01


- ., J
, ,,.,,. _,
,,. ,,.

·� � ? ,0yj1 f;
,,. ,,,.

[23] Von Ijaytama82 ist überliefert: ,,Eine Frau ging an 'lsä ibn
Maryam $ vorüber und sagte: »Wohl ergehe es dem Schoß,
der dich trug, und der Brust, die dich stillte!«, worauf '!sä

81 'Abo Däwod (7, S. 20), al-I:Iäkim (1, S . 567), der Hadith ist schwach
wegen Sah! ibn Mu 'äd und seinem Schüler Zabbän ibn Fäyid,
es gibt jedoch weitere schwache Überlieferungswege, die diesen
Hadith bestätigen .
82 J:;Iay!ama ibn 'Abdurra]:imän ibn 'Abo Sabra, ein großer Schüler
der Prophctcngefährten, starb um 80 n .H.

55
Imam nl-'ÄgurrT

entgegnete: »Wohl ergehe es demjenigen, der den Qur )an


liest und ihm gemäß handelt!«"83

• ,,. ,, • ,,. ,,, ,,. 0,, J O 1 • .... 0 ... ,,. J J . J ,., ,,. ,,, ,,. ,,. • '2 i 'i ,,
,,, ,,. . ...

if , �i if , ö�.r. 0 � \ 7 if '['."4-- J. � 8 : Jü '<i?f"'jll ..Ir y. 8


,.

;: :J j� ,�Lil
,,. ,,.
l N\5'NI J1 ,.:� \
,,,. ,,. ,,. ."' ,,.
r;.; iiT_;j, :;.» : Jti � �\
,,,

«.� ��� ,,i4-) �Ci,( ($.lll �( :J� ��(


[24] Von 'Abdullah ibn Burayda ist von dessen Vater überliefert,
dass der Prophet � sagte: ,,Der Qur )an kommt am Tag der
Auferstehung zum Menschen wie ein bleicher, abgemagerter
Mann, worauf der Mensch fragt: »Wer bist du?« worauf
er (der Qur'än in der Gestalt des Mannes) entgegnet: »Ich
bin derjenige, der dich am Tag dursten ließ und dich dazu
brachte, in der Nacht aufzustehen.«"84

jti ' � ;. �( �lQ\ ;i 8 :Jti , �1:)'. ;. .&1 � � ;i \Ji:.


" ,,. ,,.
[25]
,, "
f ,,. • ,,. ,., � ,,. • ,,. ,,. lf J. ,,. ,. ,,, ,,. • .. .. ... • ,,. ,. 0 Ji
J O ... 85 ,,. ,,.
ui '.rl&- J. 1 ,,. if , yy.i J. I..S""Y .;r.>-i :Jü ''-:"""J J. ;).)\ � 8
,, ,,. ,,. J"4,,. � ,,. " ,,.

�" ,,.
:JCr
,,
��
,,.
J;- 0T_;j1 t��'j , ,: _.;,,. 01,,, &1,, :� jti ylb t ,,.
,, ,,. ().,,. � �
,,,,. ,,, ,,. ,,. ... • ,,. ,,. ,,. ,,. 0 • ,,. ,,. . , • ,,.
J,
, !IJ �t � � .:,.J ,J..t>.JJ J.;..p_, ,�.:W J.;..p_, , ;).)
,,.,,. ,,. ,,. " ,,. ,,. " ,,. ,,.
83 Die Überlieferung ist 11111r_�al, aber der 'lsnad ist bis ljaytama salJTIJ ,
es gibt noch eine andere Uberlieferung, die ebenfalls mursa/ ist .
84 Dieser Hadith ist 1.zasmz wegen Ba�rr ibn Muhagir, s . Ibn Mägah (Bd.
2, s. 1242.)

56
Das Be11e/1 1ne!l der Leute des Q11 r 't111

[25] Von 'lyyäs ihn 'Ämir ist überliefert, dass ilzm 'Alf ihn 'Aha
Tälib sagte: "Wenn du noch eine Weile am Leben bleibst,
dann wird der Qur'än von dreiArten von Menschen gelesen:
Manche für Allah, manche für Weltliches und manche um
zu diskutieren. Lernt man aus einem dieser Gründe, erreicht
man (sein angestrebtes Ziel)."86

Mu�iammad ihn al-I:Iusayn sagte:


Das Benehmen derjenigen, die den Qur'an für Allah, den
Glorreichen und Majästetischen, lesen, habe ich nun erwähnt.
Jetzt werde ich das Verhalten derjenigen beschreiben, die mit
der Qur'änrezitation Weltliches anstreben oder Diskussionen
entfachen wollen, damit derjenige, der Allah fürchtet, diese
erkennt und sich vor ihnen, so Allah will, inAcht nimmt.

86 'Air �?, wollte hiermit andeuten, dass es in absehbarer Zeit dazu


kommen wird, dass die Menschen den Qur' än aus weltlichen
Gründen lesen (um damit Geld zu verdienen oder um gelobt oder
berühmt zu werden) oder um zu diskutieren. Doch der Qur 'än
wurde nicht offenbart, um damit zu prahlen oder um ihn als Anlass
zu Diskussionen zu missbrauchen, sondern um Allah zu dienen.
Der Hadith ist /.111sm1 wegen Müsä ibn 'Ayyüb. Der Hadith kommt
bei Därimr (ßd, 2, S. 281) und bei 'Abdurrazzäq (Bd. 2, S. 312) vor.

57
!111 11 111 a l - 'A g 1 1 r r T

Das Verhalten derjenigen, die den


Qur >än nicht um Allahs Willen
lesen

Wer den Qur'än für weltliche Zwecke und weltlich orientierte


Menschen liest, der ist daran zu erkennen, dass er zwar die
Buchstaben des Qur'än beherrscht, jedoch dessen Verbote
und Gebote nicht einhält, sich hochmütig verhält und nur
sich selbst sieht.
Solch ein Mensch behandelt den Qur'i1n wie eine Ware, mit
der er sich den Lebensunterhalt bei den Reichen verdient
und seine Bedürfnisse befriedigt. Solche Menschen verehren
die weltlich orientierten Menschen und verabscheuen die
Armen; wenn ein Reicher bei ihm lernt, ist er zuvorkommend,
weil er nach dessen Vermögen trachtet. Lehrt er hingegen
einen armen Schüler, weist er ihn schroff zurecht, weil dieser
keine weltliche Gegenleistung aufbringen kann.
Er will mit dem Qur'än die Armen ausnutzen und vor den
Reichen prahlen. Hat er eine schöne Stimme, möchte er am
liebsten für die Könige lesen und bei ihnen vorbeten, weil er
deren Güter begehrt. Doch wenn Arme ihn bitten bei ihnen
vorzubeten, missfällt ihm dies, weil sie wenige weltliche
Güter besitzen. Er strebt nur nach dem Weltlichen. Wo er es
findet, lässt er sich nieder.
Er prahlt vor den Menschen mit dem Qur'i1n. Er hält
denjenigen vor, die weniger vom Qur'i1n auswendig wissen,

58
Das Be11e/1 111eu der Leute des Qur 'än

wieviel er vom Qur )än auswendig weiß und verwirrt


diejenigen, die weniger wissen, mit anderen Lesarten. Hätte
er mehr Wissen, wüsste er, dass diese Lesarten eigentlich
nur unter Gelehrten gelesen werden sollten.
Wer Weltliches mit dem Qur )än anstrebt, der redet viel und
unstrukturiert. Er versucht sich undeutlich und kompliziert
auszudrücken und rügt jeden, der weniger auswendig kann.
Wer jedoch gleich viel oder mehr weiß, bei dem sucht er
nach irgendeinem Fehler, um dessen Ansehen zu schmälern.
Er will gerne viele Schüler haben und im Mittelpunkt
stehen. Innere Ruhe, Gottesfurcht und Konzentration bei
der Rezitation haben keinen Platz in seinem Herzen. Er
lacht viel und redet über Angelegenheiten, die ihn nicht
betreffen. Er unterhält sich lieber mit seinen Mitstudenten,
als dass er dem Unterricht seines Lehrers folgt. Er hört lieber
dem Gerede der Menschen zu als den Worten Allahs. Er
empfindet nichts, wenn er den Qur )än liest, er weint nicht,
wird nicht traurig und denkt nicht über das Rezitierte nach.
Er denkt nicht über das Gelesene nach, obwohl ihm gerade
dies empfohlen wurde.
Er hat nur weltliche Ziele und nur wegen Weltlichem ärgert
er sich und freut er sich. Wenn ihn jemand ungerecht
behandelt, so sagt er: ,,Die Leute des Qur )än dürfen nicht
ungerecht behandelt werden, man soll ihnen ihre Wünsche
von den Lippen ablesen!" Von den Menschen fordert er sein
Recht ein, doch von sich selbst fordert er nicht das Recht
Allahs, des Glorreichen und Majestätischen, ein.

59
lm1Im al- 'AgurrT

Ärgert er sich über Andere, behauptet er, er ärgere sich um


Allahs Willen, doch ärgert er sich nicht um Allahs Willen
über sich selbst.
Er achtet nicht darauf, ob er sein Geld auf erlaubtem oder
verbotenem Wege verdient, da das Weltliche sein Herz
eingenommen hat. Wenn ihm etwas entgeht, das ihm nicht
erlaubt ist, trauert er diesem nach.
Er verhält sich nicht dem Qur )än gemäß. Es ist ihm keine
Lehre, wenn er ermahnende Verse liest. Er ist gedankenlos
und unachtsam gegenüber dem, was er rezitiert oder was
man ihm vorliest.
Ihm ist es nur wichtig, die Buchstaben87 zu lernen, und er
ärgert sich, wenn er einen Buchstaben falsch liest, weil
dadurch sein Ansehen und sein Ruhm bei den Menschen
sinkt; man sieht ihm in diesem Fall an, wie traurig und
verzweifelt er ist. Doch schert er sich nicht um die von ihm
vernachlässigten Angelegenheiten zwischen ihm und Allah,
dem Glorreichen und Majestätischen, die ihm im Qur )än
angeordnet oder verboten wurden.
Sein Benehmen erinnert eher an das Verhalten Unwissender,
er versucht nicht, sich an die Regeln des Qur )än zu halten.
Er sollte sich zum Lernen aufraffen, um zu wissen, was der
Prophet � verbot und gebot, wo er doch diesen Vers hörte:

87 Gemeint ist die korrekte und schöne Aussprache, also die alleinige
Beschäftigung mit dem Tagwrd, der Rezitationslehre.

60
Das Be11ell l/1e 11 der Leute des Q11r '1111

»Und was euch der Gesandte gab, das nehmt und was
er euch verboten hat, davon lasst ab!«88

Er beschäftigt sich selten mit dem Wissen, das er lernen


muss. Doch lernt er Vieles, was nicht zum Wissen der
Scharia gehört und mit dem man die Reichen beeindrucken
kann, um von ihnen beschenkt zu werden. Er weiß nur
wenig über das Erlaubte und Verbotene, obwohl Allah und
Sein Gesandter ihm dies zu wissen nahelegten. Ansonsten
müsste er sich wegen seines Wissens an das Erlaubte halten
und sich vom Verbotenen fernhalten.
Er strebt weder nach dem Wissen um Allahs Gaben noch
nach dem Wissen um die Dankbarkeit gegenüber dem
Gnädigen.
Seine Qur )an-Rezitation verrät seinen Hochmut und
offenbart, dass er sich vor den Zuhörern zur Schau stellt:
keine Spur von Demut ist an ihm zu erkennen.
Wenn er den Qur )an lehrt oder von anderen lernt, fragt er
sich, wann der Unterricht endet und nicht wann er dessen
Inhalt versteht. Er denkt während der Rezitation nicht über
die Gleichnisse des Qur )an und dessen Versprechen und
Warnungen nach.
Ihm ist es wichtig, dass die Geschöpfe mit ihm zufrieden
sind, der Zorn Allahs hingegen ist ihm einerlei. Er will
durch seine vielen Unterrichte bekannt werden, er gibt
bekannt, wann er den Qur )iln zu Ende liest, um in der Gunst

88 Qur'än: 59:7.

61
Imäm al- 'A,� 11 r r r

der Menschen zu stehen. Das Lob verführt ihn, er freut sich


in seinem Unwissen sogar, für Falsches gelobt zu werden.
All seine Taten gleichen den Taten der Unwissenden. Er folgt
nur seinem Ego in seinen Gelüsten und lässt nicht von dem
ab, wovor ihn der Qur'än warnte.
Wenn er selbst Qur'än-Unterricht erteilt, ärgert er sich, wenn
jemand bei Anderen lernt. Er mag es nicht, wenn in seiner
Gegenwart ein rechtschaffener Qur'än- Gelehrter erwähnt
und gelobt wird, doch freut es ihn, wenn man Gelehrte
vor ihm kritisiert. 89 Er spottet über Menschen, die unter
ihm stehen, und erniedrigt sich vor denen, die über ihm
stehen. Er sucht bei den Leuten des Qur'än nach Fehlern, um
sie schlecht zu machen und sich selbst in den Mittelpunkt
zu stellen. Er wartet nur darauf, dass jemand einen Fehler
macht, aber er selbst will weder Fehler begehen noch solche
eingestehen.
Wer diese Eigenschaft besitzt, der zieht den Zorn seines
Herrn auf sich! Noch schlimmer ist es, wenn er versucht,
sich als rechtschaffener Mensch auszugeben, indem er den
Qur 'an vorträgt, wo er doch im Geheimen das Recht Allahs
missachtete und Sünden beging, die ihm sein Herr verbot.
All dies tut er nur, weil er nach Ansehen strebt und das
Weltliche liebt.

89 Dieses Zeichen erinnert an manche Menschen, die behaupten,


dem Qur' än und der Sunna zu folgen, aber in Wirklichkeit nur
über andere Gelehrte herziehen, die nicht ihrer Überzeugung und
Gmppe angehören.

62
Das Be11ehme11 der Le11 te des Q11 r 'ä 1 1

Er erlag der Versuchung des Lobs, weil er den Qur >an


auswendig kann und der Versuchung, im Mittelpunkt zu
stehen. Wenn ein angesehener Mensch oder ein Herrscher
krank wird und ihn darum bittet, für ihn Qur >än zu lesen, so
eilt er herbei und fühlt sich geehrt. Doch wenn ein Armer ihn
darum bittet, so fällt es ihm schwer, dem nachzukommen.
Er hat den Qur >an nur mit seiner Zunge auswendiggelernt,
aber die Regeln nicht verinnerlicht, sondern vernachlässigt.
Sein Benehmen ist das der Unwissenden: er isst wie ein
Unwissender, trinkt ohne Wissen, kleidet sich ohne Wissen,
verkehrt mit seiner Frau ohne Wissen und schläft ohne
Wissen. Auch wenn er andere besucht oder sie begrüßt oder
sich entschuldigt, tut er all dies ohne dabei das Wissen des
Qur >än und der Sunna zu berücksichtigen.
Doch ein anderer, der vielleicht nur einen Guz > (etwa
zwanzig Seiten) des Qur >än auswendig gelernt hat, aber
dafür darauf achtet, das Gelernte einzuhalten, indem er den
Pflichten nachkommt und das Verbotene vermeidet, der ist
viel besser, auch wenn ihn niemand beachtet und niemand
auf ihn zeigt.

Mu}Jammad ibn al-I:Iusayn sagte:


Wer die in diesem Kapitel erwähnten Eigenschaften besitzt,
ist eine Versuchung für alle, die sich verführen lassen. Wenn
er sich nämlich so verhält, wie er eigentlich nicht handeln
sollte, folgen ihm darin die Unwissenden und nehmen ihn
zum Vorbild. Wenn nun aber ein Unwissender wegen seines

63
lmäm al- 'Ag11rrr

schlechten Verhaltens angesprochen wird, so kann er sagen:


»Jener von den Leuten des Qur'an handelt ebenfalls so, also
sollten wir es erst recht tun.«
Wer dies tut, der hat eine große Sünde begangen, denn
er kennt seine Pflichten. Sein Verhalten ist nicht zu
entschuldigen, außer er wendet sich reumütig Allah zu.
Ich sah mich dazu veranlasst, diese negativen Beispiele zu
erwähnen, um den Leuten des Qur )an einen guten Rat zu
erteilen, damit sie sich würdevoll benehmen; zudem wollte
ich sie vor solch üblem Verhalten warnen. Allah verhelfe uns
und ihnen zum Erfolg und zum rechten Handeln!
Wisset, möge Allah sich unserer und eurer erbarmen,
dass ich einige Aussagen überliefere, die belegen, was ich
für Qur )an- Gelehrte als verabs�heuenswert erachte. Ich
erwähne hier, was mir davon einfällt, damit der Leser dieses
Buches sich demütig daran erinnert, wenn er den Qur'an
rezitiert, und sich an seine Pflicht hält. Allah verhelfe uns
zum Erfolg!

' •1
u.
'-.?..l:-,y l �� I
,,, ,,.
,,, . ,,, ,,,, ., ,,,, ' .... . " ,,. ,. ,. . ,. ,, . ,,, . ,, ,,,, ,,, ,, " ,,,
,,,. ,. . ,.
r-"°�l
,,. ,,,
8 : J ü ' -;.l,__,Äl l � U. _},,>,- .f..,_ y. i 8..l;,- [26]
,, ,,. " "
,,, ,,, • ., ,,.,,, • ,,. ,,, • ,, 'tl o.- J o ,,, • ,,, ,,,,, . ' • ,,, ,,. . ,. • J /JJ ., ,,,,. ,,, ,,.
' ü'� -;,i y ,� ().i y '-.?ßfil � if ,� y ,.y_,JI u. � 8 : J ü
" ,,, ,,. ., " ,,.
,,,, ,,, ,,, ,,,
0f;i1 �::; j�f 0f '5) �� �, � Jf � :J ti , � yLtj:I
,
; ;;_ y-
,

."0\S'" .,� t L) 90

64
Das Be11elt 111e11 der Le11te des Qur '11 11

J_,....J � ..w ' i.,.) 1 C.U , r-5->y,:. i r:.r- .:ill � �1, 'if'"}I J.r- �1, ,!j, .:ill
} J, ,; ,; o ,; ,, ,,. o ,..o "',,. O J ,,. . ,,. GI J, ,, J o J. o ,; J O ,,. O J o , O ,; • 1
!II

,,. ,,,, ,, ,,. ,,. ,,,, ,,,

tff.� �
,,,.
�C.t r;. .fat � :J)t �,,. ;sJ;,,. t ai;,,. , �)1 &iiG , � ,,.�1

[26] cumar � sagte: ,,Es gab eine Zeit, in der wir nur Menschen
sahen, die den Qur'än für Allah lernten. Doch jetzt, nachdem
etwas Zeit vergangen ist, befürchte ich, dass einige Männer
ihn wegen der Menschen und deren Besitz lernen. So strebt
Allahs Wohlgefallen mit eurer Rezitation und euren Taten
an! Wir kannten euch, als der Gesandte Allahs tl noch
unter uns war und die Offenbarung herabkam und Allah
uns von euren Machenschaften berichtete. Doch heute ist
der Gesandte Allahs '1 nicht mehr da und die Offenbarung
ist abgeschlossen. Ich weiß von euch nur das, was ich jetzt
sage: Wer Gutes an den Tag legt, den akzeptieren wir auch
so und denken gut über ihn, doch wer Schlechtes an den
Tag legt, den mögen wir deswegen nicht und denken auch
nicht gut über ihn. Eure Geheimnisse sind zwischen euch
und Allah, dem Glorreichen und Majestätischen."92

. "�.;" :i}J'/1 J., <J, , cJ 91


92 Dieser 'lswrd ist wegen Baqiyya ibn al-Walrd kritisch zu betrachten,
denn er war ein Mudallis. Die Überlieferung selbst ist auch von
Abü an-Nac,lra über Abü al-Färis belegt: Musnad Al:tmad (Bd. 1 , S.
384, Nr. 286), Mu$annaf Ibn 'AbI Sayba (Bd. 7, S. 163), Mu$annaf
'Abdurrazzaq (Bd. 3, S . 383), al-BayhaqrinSu 'ab al- 'lmän (Nr. 2512)
und as-Sunan al-Kubrä (Nr. 1 8364), Musnad 'Abü Ya'lä (Nr. 182),

65
Imäm 11l- 'Ag11rrT

� ;r
- � .&1 � 0 :Jti ,�j))1 �1:r. ;. � � � J:,. 0i::. [211
,,, ,.. ,,, ,.. �

0i ,__,.!j .;i .y, , � .;i,,, .y, '($.1-,.. }:-I ui :Jü , w.,., � .)U°'" 8 : Jü ,�1
,; ,,. ,, ,.. 0 ,.. 0
,.. ,,, ,, O ,,, ,,,.. O ,; ,.. O ,,,
'
o., J O ,,- ,, ,,, ,,, ,; ,... ,,- J, O J. � ,; '

- ,, ,.. ,..

. �4 _)1 �� 94J!.-,.. fa; , [ . . . ] �� I 93� 4 :Jti � ylfJ,:


,,, ,,, ,,, ,,, ,,,
I ;. ;;,

[27] 'Umar ibn al-Jjattab sagte: ,,0 ihr Menschen, . . ." und
erwähnte in etwa den Hadith von al-Firyabr (d.h. den
vorigen Hadith).95

Mu�ammad ibn Al-I:Iusayn sagte:


Wenn 'Umar schon zu seiner Zeit befürchtete, dass einige
den Qur )an aus weltlichen Gründen rezitierten, wie steht
es dann um die Menschen heute? Berichtete uns doch
der Prophet �' dass es Leute geben wird, die den Qur )an
äußerlich so perfekt lesen, wie man Pfeilschäfte glättet. Sie
lesen schnell und nehmen sich keine Zeit, das heißt, sie
wollen damit den schnellen weltlichen Genuss erreichen
und streben nicht nach dem Jenseits.

Hannad ibn as-Surrr in az-Zuhd (Nr. 869) und al-Firyabr in Fac;la 'il
al-Qur'an (Nr. 154-156); allerdings ist Abo al-Faris unbekannt und
daher schwach. Al-Bubarr (Nr. 2641) erwähnt nur einen Teil dieser
Predigt.
•cf'l;)\ L.i-!,i :i <i 93

·0" l_,i :<}J',11 1, 0 94


95 Siehe vorige Fußnote, in dieser Kette fehlt Abo al-Faris, die
Überlieferung über Abo an-Nac;lra über Abo al-Faris ist die
bekannteste und sie ist wie bereits erwähnt sehr schwach. Lediglich
die verkürzte Version von al-Bubarr taugt als Beleg für Teile der
Predigt.

66
D a s Be11eil 111e11 der Leute des Q11 r 'a11

,
�r)I i� ;. � 8 : J U ,-'.J�I �� ;. �I � ;.t Gi: [2 8]
96

,, ,. ., ,,
,:r ' } �' � � ,y ' V\1 1 � ,y ,� � 1 � 1 7 .:r. �l:,:. 8 : J ü
o ,,,- ,- o , o • ,,. J o ,.. ,,, . ,. . ,,. , . ,... , .... . ,. Jo J ,,. ,,.,,. ,,. ,,.
{; J,,

�\II �; ST_;j1
,,. ,,. !fa :;.; � ,,,�\ j_;� � if :Jli ,�\ �
,,. ;.
,,. f.,,.,.

:Jw e::;·. � :Jli , 97���G
...

L:i' ;;_, � _�; ;; � �; , � j5J , � :)1»

[28] Gabir ibn 'Abdullah �;, sagte: Der Prophet tID, kam einst zu
uns heraus, als wir den Qur >än lasen, und unter uns waren
Nichtaraber und Araber. Er hörte uns zu und sagte: »Lest,
denn jeder liest gut! Es werden Leute kommen, die ihn so
penibel lesen, wie man Pfeilschäfte glättet. Sie wollen den
Lohn sofort (in dieser Welt) und nicht später (im Jenseits).«"98

_;1 1 ;. � I 8 : J U , �� ; � ;. � �
,,. ,, ,,. ,,. ,, ,,
8k. [29] ;,t
,.,. ,. ,,. ,. Ji
] 1 ö� .:r. i..s""Y u f : J ü ,.!JJL:,jl .:r-1 8 :J ü ,<,fjJ..,.J I
o 1 , ,.. o ,,, ,.. ,,. .,, , ,, J J o ,,. J ,. J o Jo ,,.,. ,,, ,.. • •

,y ,<,f
,
u: .oil � .1
i:;l

,. ,,, ,,. ,,. ,,. ,,. ,.


,,.,.. ,. . J ,.. , ,. J o ,: ,. ,.. o , J
i:;:t- � : J ü '<$�CJI .l,,,...., u: jy ,y ,o_,.,-:-i .Y'J ,ö�
,.. o ,. ,. ,. , ,. o , ,.. , ,. ,. , ,.. ,,. , ,.

if �,..l , t;fo
'!l �

,. ,. ,. ,, ,. ,.
�J JY,:. \11 �J , ..1>-� .oil yl:5' , .ul ..L.J-1» : JW � .ull JyJ �
• J „ J ,. • � • J ,. � ,. \ J „ J • ,. 0 ,. ,. ,. J J,. ,. 0.,, ,,,
J, ,1 J.

,. ,. ,. ,. ,,. ,. ,.
L:i' :i.,_;
5., �_�; ;;.,r;; �t; 0t J.j �!)1 , Sr_;j1 �!)1 , �;_�; ;�, r9

. j�l y ,J 96
. �c._i1 :.}J� I J,J [ l) ' <,!_,.l� �I :f t) 97
98 $a)JI1:i, 'Abu Dawod (Nr. 706) u.v.m.

67
!11111111 al-'Ägurrl

[29] Sahl ibn Sa'd as-Sä 'idr � sagte: Als wir gerade am Lesen
waren, kam der Gesandte Allahs� zu uns heraus und sagte:
»Das Lob ist Allahs! Es gibt nur ein Buch Allahs. Unter euch
sind die Besten und unter euch gibt es Rote und Schwarze.99
Lest den Qur >än! Lest, bevor Menschen kommen, die ihn
lesen, aber seine Buchstaben so penibel aussprechen, wie
man Pfeilschäfte glättet. Doch wird der Qur >än ihre Kehlen
nicht überschreiten.100 Sie wollen den Lohn sofort (in dieser
Welt) und nicht später (im Jenseits).«"101

,iw1 ;1 8 :J� ,_;.11 ; �\ 8 :Jti ,Lli:t � ;r Ji;.; [301


, , .
0 ;' ,o , o

,y, ,ö� 0:I IJ"'"Y � : Jü


0 ,, ,o O O ,, O ,, ,, ,,. ,, ,,
� ,, ., . ,, ,, ,, . ,, J , . J

,y, , �\l\ 0: I ,y, , .!.i)..:l-1 0: �!A 0: .lJ.


,,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,, ,,

_}- 102 01;JI \� �» :� ,,�\ j_,:.� jti : J U ,� �\


,,

,,
;." <f�\
,,

99 Gemeint sind die Menschen und Dschinn, die Farben stehen für die
Elemente Feuer (rot) und Erde (schwarz), aus denen sie erschaffen
wurden.
100 In Listrn 111- 'Arnb (arabisches Wörterbuch) wird dieser Ausdruck
folgendermaßen erklärt: der Hadith über die J:Iawärig: ,,sie lesen
den Qur 'än, doch er überschreitet ihre Kehlen und Schlüsselbeine
nicht... ": Das bedeutet, dass Allah sie wegen ihrer Rezitation nicht
belohnen wird und auch ihre Rezitation nicht akzeptieren wird,
als ob sie nicht einmal aus ihren Hälsen herauskäme. Es wurde
auch gesagt, dass der Audruck bedeutet, dass sie nicht nach dem
Qur ' än handeln, nicht für dessen Rezitation belohnt werden und
daher keinen Nutzen davon haben, abgesehen davon, dass sie
etwas gelesen haben. (Listrn nl- 'Arnb: Bd. 10, S. 32), siehe auch Sure
al-Qiyäma (75:26).
101 Der Hadith ist /:111s1111, s. voriger Hadith.
, .:,l)Ji ,y J-4 ,u...ul :._,.A)")'I J, ' C ,, v 102

68
Das Be11e/1 111c 11 der Leute des Q11 r 't'l11

, ��f j� ,: �:i1 ? , «! � ;r;,t � 1 � !)f � ":;T)i1 ufj .ti :�ti ;.,f)


�,,. dJ„G
,,.
, �,, dJ„t»
,,.
: J � , � : �� , «�;;.
,
� &.,f (J,,, 0;; �» :Jw
,,. ,,

[30] Von al- 'Abbäs ibn 'Abd al-Muttalib ist überliefert, dass der
Gesandte Allahs � sagte: ,,Dieser Qur >än (diese Religion) wird.
sich verbreiten, bis sie die Meere überschreitet und bis man
auf dem Pferd zum Wege Allahs aufbricht. Dann wird ein
Volk kommen, das den Qur >än liest, doch nach dem Lesen
wird es sagen: »Wir haben den Qur >än gelesen, wer kann
besser lesen als wir, wer weiß mehr als wir?«", darauf sagte
er (der Prophet � ) zu seinen Gefährten: ,,Denkt ihr, dass an
jenen noch Gutes ist?'� sie antworteten: ,,Nein!'� da fuhr er
fort: ,,Jene sind von euch und jene sind von dieser > LJmma
und jene sind der Brennstoff des Feuers!"103

103 Die Überlieferung enthält zwei schwache Überlieferer, doch gibt es


auch einen anderen Überlieferungsweg bei Tabaranr in al-Mu 'gam
al- 'Awsat (Bd. 6, S . 2 2 1 , Nr. 62 42 ) und im Musnad des al-Bazzär
(Bd. 1, S . 405, Nr. 2 83), laut al-Haytamr sind die Gewährsmänner
dieses Überlieferungsweges positiv zu beurteilen, der Hadith gilt
als 1,zasan (al-Albäni in at-Targib Bd . 1, S . 32 , Nr. 137) . ,,Jene sind von
euch": d.h. sie sind Muslime oder bezeidmcn sich als Muslime,
„und jene sind der Brennstoff des Feuers" d.h. sie werden im
Feuer bestraft, dies heißt jedoch nicht, dass sie keine Muslime sind,
sondern dass sie aufgrund ihrer Sünde bestraft werden .

69
lm17m nl- 'AgurrT

,..w! 4J. .Jll 104� lif :Jü ,..w!


o ,. ,.,.o,.J • ,. J o „ o,-J Jo ,.,. ,. ,. ,.J J• J•,. ,.,.. ,,,. ,,,. ,.J

,Y, ,ö� 4J.


,.
i...s""'Y ,y, ,;-)
,,
4J.\ W :Jü
,, ,, ,,,.

�I J;� jL; :JLi , �1 � ; <f�I y , �U:1 ) y , �C:l ) �


,,. ,,,
,,, ,,, ,, ,,, ,,, ,,. ,,, ,,, ,,,
. � �.J:1 p; [ . . . ] :�
, ,

[31] Von al- 'Abbas ihn 'Abd al-Muttalib ist überliefert, dass der
Gesandte Allahs � sagte: ,, .. . "; gleicher Hadith.

,� ,,
;r Cf :JLi ,� ,,
;, � J :JLi ,�t �1 ,,, ,,,
� ;,1 J.t:; [32]
,,,

:; ,�� ,,. ,,.


:; J'i ().f,,, �,,, : JL; 'r-4-JI
,,, ,,,
; �C:l ; ��! 8 :JL;
,,. ,,, ,, ,, ,,,

J;� y� i J� ;. J01 .:, � ,L�I o� � � tf1,,, :JLi ,;._; )


� 105

,,, ,,, ,,, ,,, ,, ,,,, ,, ,,, ,,. ,,.

��; ;+)�
,,, ,,,
�,,, 0T_;j1 0� ,dJ�,, �,,, �f , 01) ,,
1 ;.,, �_,.:JI ':J,,.l � C iJlr ,,,�\
,, ',, . ,,, ,,,,
• '½ 0
,,
_,1.-: JÜ

[32] Ibn 'Umar sagte: ,,Wir waren die ersten dieser ) Umma.
Die besten Gefährten des Gesandten Allahs � konnten
oft nicht mehr als eine oder wenige Suren des Qur )an
auswendig. Der Qur )än war ihnen eine Bürde, es war ihnen
beschieden, ihm gemäß zu handeln. Den letzten dieser
)Umma wird der Qur )än leicht fallen, bis sogar das Kleinkind

, 4 :.,,., , L) 1 04
, "l;j" 0,-4 :<}J\11 .1.,, , L) 1 05

70
D n s B e n e/1 m e11 der Le11 te des Q11r '1111

und der Nichtaraber106 den Qur'än lesen, aber nicht danach


handeln."107

,01 :) '. ;, �
,,,
Gt :Jli ,�
"
;, � C :Jli ,�1
,,. ,,.

,,.
;,1 Ci:� [33]

[33] 'Abdulläh ibn Mas 'ad • sagte, dass der Gesandte Allahs
� sagte: ,,Es wird diesen Qur'än ein Volk erben, das ihn so
trinkt, wie man Wasser trinkt.109 Er wird ihre Kehlen nicht
überschreiten."1 10

;.11 ;, :;...:11 C :Jli ,.l?� ;, � ;, � � ;,t Ci: [3 4]


,,,
,; ,; O O ,,; ,; ,; Jo O ,; O ,
,, ,,.
0 ;' ,.. ,,,
.,
,,.
,,.
,,; ,; ,,, ,;
-
,; J. O J o ,;,;_ ,; ,; o ,; O

d- y, , _,...,.,. 8 : J ü , 1}��1 v, I Li\ 'C:?j»JI


. iji

\,-J.-1 y, ' ;'bwl :Jü


-!-

106 Gemeint ist nicht die „Rasse" der Araber bzw. Nichtaraber, sondern
jene, die kein Arabisch verstehen, und daher den Qur'än nicht im
Originul verstehen können.
107 Die Kette ist schwuch wegen 'Isma'rl ibn 'Ibrähim ibn Muhagir al­
Bägilr ul-Kofr, sein Vuter hutte darüberhinuus wohl ein schlechtes
Gedächntnis. 'Abo Nu 'uym ist al-Fuc,U ibn Dukuyn .
.-:,).; : .jl\1 1 .1,,, .,,, , .:) 108
109 D.h. es wird den Qur'än so schnell lesen und so leicht auswendig
lernen, wie man „ein Glas Wasser trinkt", dies ist eine Hyperbel,
die die Leichtfertigkeit gegenüber dem Qur'än betont .
110 Siehe vorige Hadithe, dieser Hadith ist zwar nur bei Mu}:,.ammad
ibn al-l;lusayn zu finden, doch ist der 'lsntfd gut.

71
lmffm al-'Agurrr

ff Oi ,,, J. ,. ,,. ,,. ,, ,. J • ,.. J ,,.


,li ,,, ,.. ,.f. J ,,. ,,,

� .l>- wl,,. � ,o�..,.l>- �W.b Y' L,. , .i.ll!_, L,. ,� o\ll\., o1>-l.:JIa:
• J ,,. ,,, ,..
,... ,, ,. ,, ,,.
.i.;_,.f"" �

� �; i.: ,J5'4.i·.r �G .'.li; ,�; � .� ·.r w J5'01)1 �r; .'.li :J� c.�
,,. ,,. ,.. ,,, ,..,,, ,,, ,,.,.. ,,.

1u; , 112�
,,. "
l) i�1 t;� J1 :J� ��t 0 1 J: , �
,,. ,.. ,,, ,. '1; ;: ,. l) 0yj 1
,,.

�,,, J.,.Ü :�1 �l5' J_: ,,_;; }1 '1; , ��I '1; , �WJ\ '1; ,��4 �'ly, i.:
,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

.�'ly, � '-(Lfll � �I ßf '1 1.h


[34] Al-I:Iasan al-Ba$rf sagte: ,,Wahrlich diesen Qur't1n haben
schon Sklaven und Kleinkinder gelesen, die nichts von
seiner Bedeutung wissen. Sie haben von Beginn an die Sache
nicht richtig überdacht, sagt doch Allah der Erhabene:

»Ein Buch, das Wir herabsandten, damit sie über sei­


ne Verse nachdenken.«113

Und was bedeutet es, über die Verse nachzudenken? Ihn


(den Qur't1n) zu befolgen, und Allah weiß es am besten.
Aber dies geschieht, bei Allah, nicht dadurch, seine

. "'.lf' Ö>\,y. ,�1.,il './j : ._,,;)'.II .l.,J .,,. <) 111


, ..l,,.\J -1"'" c; : , 0 1 12
113 Qur 'an: 38:29.

72
Dns Be11eh 111e11 der Leu te des Q11r '1111

Buchstaben auswendig zu lernen und seine Gebote zu


missachten! Es wird noch soweit kommen, dass manch
einer sagen wird: »Ich habe den ganzen Qur )än gelesen
und keinen Buchstaben ausgelassen«, doch hat er ihn, bei
Allah, komplett vernachlässigt: In seinem Verhalten und
seinen Taten ist nichts vom Qur )än zu sehen. Es wird soweit
kommen, dass manch einer sagen wird: »Ich lese eine Sure
in einem Atemzug!« Bei Allah, diese Menschen sind weder
Qur )än- Gelehrte noch Gelehrte, noch weise noch fromm!
Wenn diejenigen, die den Qur )än lesen, so etwas sagen, dann
möge Allah nicht noch mehr von jenen unter den Menschen
hervorbringen!''114

ur =J� ,4�1 ; 1'i1 � ur : J� ,�1 J ,�r � ;r t1i:; [3SJ


, , .
,,,. \ 0 ,,, ,,,. ,. O ,,, O ,,. 0 0 ,,,,,,. ,,, ,,, 0 ,,,. ,,,. .... J ,,,. J O ,,,. . , . ,,,.

y, .& 1 J.,_; () y, , �LbP y,


,,,.

..u,� , ..lJ....., 0i �J , i'.ll..::L ().i,,, 0! 1 .!.il.JI �


;'1

,,,. ,,,. .,, " ,,, " ,,,. ,, ,,, ,,,. ,,,.

114 l;fosan aufgrund anderer Überlieferungen: diese Überlieferung


ist schwach wegen Ya}:i.yä ibn al-MulJtär, einem unbekannten
Überlieferer, so auch bei Ibn al-Mubärak in az-Z11/zd (Nr. 780); im
M11;;an11af von 'Abdurrazzäq (Nr. 5984) wird der Überlieferer direkt
als unbekannt deklariert, inM11/Jta;;ar Qiyam a/-Layl (S. 176) fehlt der
'Isnäd, dochiniqtida 'a/- 'Ilm waa/- 'Amal vonal-lja�Ib al-Bagdädr(Nr.
104) und Fa(lt1'il a/-Qur 't1n vonal-QäsimibnSaläm (Nr. 304) wird eine
gute Überlieferungskette erwähnt, zudem existiert noch ein dritter
guter Überlieferungswegin.511 'abal- 'Tmt111 vonal-Bayhaqr(Nr. 2544).
Dieses Zitat von al-I;Iasan al-Ba$rI bedarf keiner Erklärung! Das
ist eine deutliche Warnung an alle berühmten Qur'än-en, die sich
damit rühmen, eine ganze Sure in einem Atemzug zu lesen, bei
den Einflussreichen lesen und von den Massen wie Sänger oder
Schauspieler bejubelt werden.

73
lmi1m 11!- 'A g u r r r

[35] Von Mugähid ist überliefert, dass er über den Vers:

,,[...]
sie rezitieren ihn, wie es ihm gebührt [...]"115 sagte:
„Sie handeln danach, wie es ihm gebührt."116

't� :; ;�1 0 :Jli ,�1 �;. :; ��1 �1 ;r 0.t:. [36]


,,,,,. ... ,,.
,,, ,,. , o "' J o , ,,. , o J. o J , ,,. , ,,. ,,. o , J. o J o ,... ,1, ,,. ,,. ,,. ,,.

:Jü , ,,JG ul �I y, ,J_,;.... ul ..!.DL. 8 : Jü ' Y.f'" ul � 8 : J ü


ai

,,. ,,. ,.. ')- ,, ,,, ,,, ,,

.:it 0T_;i1 j.-lJ. � : � ..:il l � �;:: :; ..:ill � Jli


117
111 � :::,;:
,.. ,,.,,, ,,.,,. ,.. .... ,,. ,,. ,.. ,,. ,,, ,, ,,.
,, ,., ,,. ,,. ,,. ,,. ,.. .,, ,,. ,.
118 ,,. ,, ..... ' "
0 ' "

.......,;,!_,-':!_, , w� i..!"81 l �l -s-Jy.J , w_,)=...i.. i..!"81 1�1 o}��J , w_,..JU i..!"81


,. ,,. ,,. "' ,.. ,,. ,. ,,. ' '

,,. ,,, ,,. ,,. ,.. ,, ,,. ,,, ,,. ,,. ,,,,,. ,,. ,..
<: �-� i..!"81 1�1 ��
�., ,w�
,,,,..
O ,,.

,,.
,.. "'
,
J
(,
,..

,,. ,,.,,.
,; J /

.,
,,.
,.. ,, ,.. 0 , .J. � ,,.

,wy-..,i! i..!"81 1�1 4i?-:, , w_,Jt$: i..!"8 1 1�1,,.


• ., ,,.

,,. ,,.,., ,,.


,,. ß .... . ,.. ß �
,,,

[36) 'Abdullah ihn Mas'ad � sagte: ,,Der Träger des Qur )an
sollte durch seine Nächte bekannt sein, wenn die Leute
schlafen, und durch seinen Tag, wenn die Leute essen,
und durch seine Frömmigkeit, wenn die Menschen achtlos
sind, und durch seine Bescheidenheit, wenn die Menschen

115 Qur'an: 2 :12 1.


116 Diese Interpretation ist von vielen Gelehrten überliefert, die
Überlieferungskette ist /.tasan, vgl. Tafsrr von at-Tabarr (Bd. 2 , S.
569).
, :,1 : �lfl .:; .,.,., , .:; 1 17
, .:,µ i .:; 1 1 8

74
Das Beuelimen der Leute des Q11r 'a11

hochmütig sind, und durch seine Trauer, wenn die Menschen


sich freuen, und durch sein Weinen, wenn die Menschen
lachen, und durch sein Schweigen, wenn die Menschen sich
in unnützen Gesprächen verlieren."1 19

Mu}J.ammad ibn al-I:Iusayn sagte:


All diese Quellen zeigen, dass die Leute des Qur }än durch
ihr besonderes Verhalten unter den Menschen, die nicht so
viel Wissen haben wie sie, auffallen sollten. Wenn ihnen
Schlimmes widerfährt, suchen sie Zuflucht und Hilfe bei
Allah und nicht bei den Geschöpfen. Allah ist ihren Herzen
stets am nächsten. Sie haben sich das Verhalten des Qur }an
und der Sunna angeeignet, sie sind bedeutende Menschen,
an deren Taten man sich ein Beispiel nehmen soll, denn sie
sind Allahs Lieblinge und seine Freunde. Sie sind die Gruppe
Allahs. Und ist nicht die Gruppe Allahs die erfolgreiche?"

,,. ,,, ,,, J• J • ... .


: Jü , .)\.ü � � I 8 : Jü , ;)� 1 � 0i .).,- �I y. 8.b-
,,, ... ,,, ,,. " ,,. •
" "
,,,, , • , ,,, • ,,. • .... 'r ,,, ,,," ,,. [ 3 7]
,, ,,. ...... " ,..
o ßo ,,, .... ,... J J, ,,. ,... . ,,, . ,,. Jo J o ,,, ,,. ,,. ,,. ,,. Jo ,,. {i J o ,,- ,, ,,.
Sf_;JI J.-lL � : J� _;,y:. 0i � I ..:-,..J:" : Jü , "4y. 0i � I � 8

':Jß 01 �; ,:;., ; � uß1 J1 ,ß1 � �t J1 i:.� z ':Jß � 01


,,, ,,. ,,. ,,,, ,.. ,, ,,. ,,. ... ...

,.. ,,. ,,. ,,. ,.. ,,. , ,,,


..... o,o J ,,, ,,,

. 41 �1 ��

7. 01 z ;. � 'i':>L'J I �G j..� �r.;11 j..� :J.,i; j:��i1 �; :J�


,,, ,,. ,,. ,,.

,,. ,,. ,,, ,,. ,,, ,,. ,,. ,,.


, . ,,. . ,,. ,,. ,,, Jo, ,,. , . ,... . ,,. ,,. ,,, J o ,,. ,,. Jo, o , ,,. ,

. � if C: � �., 'J+-.! if C: J+-.! �., '_,;..4 0-' C:


119 Die Überlieferung ist mursa/, d.h. das Bindeglied zu Ibn Mas'üd
fehlt.

75
Im/1111 al- 'Ag urrr

- o ,,, ,.,,,,,, ,,, J :, . ,,, ,,. � ,,, ,,, ,,. o J J o Jo ,,. oß J. J.,,. ,,. o ,,. Jo J o ,,,,,. ,,. ,,.
,� ..;�� ..,,..01 .l.,,:Jü ,� � Sf_;JI Jf f Lc� :J_,.ia �\ �-' :Jü ,,.�

·�� � �; ,;_:r;. �;; ,J� � (?f


[37] 'AbdU$$amad ibn Yazrd berichtete uns, dass er al-Fu<J,ayl
ibn clytt<J, sagen hörte: ,,Der Träger des Qur )ttn sollte auf kein
Geschöpf angewiesen sein, sei es der Kailf oder auch eine
geringere Person, vielmehr sollten die Geschöpfe auf ihn
angewiesen sein."
Und ich [der Überlieferer] hörte al-Fu<J,ayl sagen: ,,Der Träger des
Qur )än ist der Träger des Banners des Islams. Er soll nicht
mit Anderen Unnützes reden, nicht seine Zeit sinnlos mit
den Menschen vertreiben und nicht albern sein."
Und ich [der Überlieferer] hörte al-Fu<J,ayl sagen: ,,Der Qur )tln
wurde nur offenbart, damit ihm entsprechend gehandelt
wird. Doch die Menschen machten aus seiner Rezitation
ihre Einnahmequelle, sie sollen vielmehr das darin Erlaubte
erlauben, das darin Verbotene verbieten und nicht die
uneindeutigen Verse interpretieren."120

12 0 Der Überlieferungsweg ist $al;rJ;, die uneindeutigen Verse (arab.


mutasäbilz, wörtlich: ähnlich, verwechselbar) in Anlehnung an den
Qur 'änvers 3:7 stehen im Gegensatz zu den eindeutigen Versen,
die Regeln enthalten. Die uneindeutigen Verse bedürfen der
Interpretation, wobei das absolute Wissen über deren Interpretation
Allah vorbehalten ist. Der Mensch kann sich bemühen, manches
zu verstehen, wird aber nie alles über deren Bedeutung erfahren,
da er nicht allwissend ist und nicht alles über die Schöpfung und
deren Ursachen weiß.

76
Das Be11ehme11 der Leute des Q11 r 'a11

- :r; );; J,i;_� [3


;. � :;. � _;11 �i � :Jti , J�I � 8]
,,. ,,. ,, ,,. ,,

�,,. &f .;t;


,,.
:.1,�
"
f ;.,. :.;..;. J1,,, �_:J1
,,.
ü;i: :;s, j_,i; ��;11
,,.
().t,,,
o J ,,, ,, ,,. J ,,, ,,, ,, ,,, ,,. o ,, ,,. oJ ,,. ,,, ,,. ,,. ,,. ,,. ,, o ,,,,,, o ,,,Oi-,,. ,. ,,,

,__,...l......./ ..!.LI Y' : J W Yl.l.,,., � : ...:....W , � �L,,, ,); ..:...ÖJ , � ��


,, ,, ,,, , ,. ,,, ,, ,. ...

,�WI
,.,,
i_G,,, �L
,,,
; jd1
,,
, �;; 0 � , d.u ; : J W '� � :,: ii;
,,. ,, ,,.

0� .:ir ;1 r ,il1 ;1 ? 01)1 r; _:,.: ;rr �G , J.,J1 �� :r: +G


121

[38} I:Iudayfa al-Mar casr schrieb an Yüsuf ibn Asbät: ,,Es ist
mir zu Ohren gekommen, dass du deine Religion für
zwei Kleinigkeiten verkauft hast: Du warst bei einem
Milchhändler und fragtest: »Was kostet das?« und er
antwortete: »Du kannst sie für ein Sechstel haben«, worauf
du antwortetest: »Nein, für ein Achtel«, worauf er sagte:
»Sie gehört dir«, denn er kannte dich. Lege die Maske der
Achtlosigkeit von deinem Kopf ab und hüte dich vor dem
Todesschlaf! Wisse, dass wer den Qur )an liest und dann
das Diesseits bevorzugt, nicht davor gefeit ist, zu jenen zu
gehören, die über Allahs Verse spotten!"122

.J,i-1 :.jl\11 J,J :, VJ',.:.,,i,I ! <,) 1 2 1


122 Die Überlieferungskette ist stark, im Gegensatz zur etwas unklaren
Überlieferung des Vorfalls bei 'Abo Nu 'aym in I;I11lyat al- 'Awliytr
(Bd . 8, S. 2 41, Nr. 2 43).

77
Im ä111 11/- 'ÄgurrT

_;11 ; �
,,.
J :Jij ,JJ�1
,,.
�G ; ,...& 1 � �
�,.. �
;r 123t:_;.1 (39]
__,..... ) :J).; ;� ; 0;:: Z>li' : Jij c.,.:-
;1 L:1.:. , ,.JJ,
..-....---
;r J : Jij ,j.; .;,1 ;, 1' ,,. ,,,

. ..,.�1 � �T_;j1

[39] Mayman ibn Mahran pflegte zu sagen: ,,Wenn die Leute


des Qur >an rechtschaffen sind, so sind es auch die (übrigen)
Menschen."m

�J1 � ; ��
,,. ,,. ,,,
J :J� ,JJ,,, �' ',-�
�G ; ,...&1 � � ;r c_;.1 [40]
,,, ,,, ..... ,. ,,, • • ,,, , ,,, • ,,. ,,,....r ,,, ,,. ,. • ,, •I ""4,,. ,.. ,. • , I �
'vr' 011 � Öy.> li :Jli ,ts� f J. � ,,. • ,,, li,,,,,,r : Jü.,, ... '<$�]J_,..ll 0 .... .
,,
: J li
,,. . ,,. ,,. . ,,, f "' 1' . ,... o ,,. J o J ,,. "'c:i ,,,.

,, ,,,
,,.
� r t:
,,,,,,
'"'o:; �
,..

.J ,�..b-
,,, J�

01 �}' ur , l)':lfL-1 � .;,r 01 � _fJ.>-


,;t ,..

,,.
1 " 5 ,,. ,,
,,
o ,,. <� ,.. .t-�,>- ,,, ,, ,,, ,.. ,,,
..,. • ,.. ,,. ,.. J. J. ,.. a, • J. o
wr-
,,. ,,. J J J ,,. o ,,. ß

: J� � �J, I J_,....J � : J� <:?l ..d l


J. J.

�w,f - � � J.l,.:. .

)� '1 01)1 ;);;_; j1;. 0� � '� 0� J� ':"'�1JI �G ��I

[40] >Aba Sa'rd al-Ijudrr � sagte: Ich hörte den Gesandten


Allahs @ sagen: ,,Es werden nach einigen Jahren Menschen

. G.L>- :1 c; 123
124 Die Überlieferungskette ist gut, 'Abü Nu ' aym in l;Iulyat 11/- 'Awliya
(Bd . 4, S . 83) . Maymcm ibn Mahrän war ein bekannter Gelehrter
(gest. 116 n.H.).
, l.;... cf.;:..,, � :.jl'l l 1, c; 125
, "<1" 0)-4 : f .:; 1 26

78
Das Be11e/1mrn der Leute des Q11 r 'l1 11

kommen, die das Gebet vernachlässigen und den Trieben


folgen. Sie werden dem Irrtum verfallen. Und danach werden
Menschen kommen, die zwar den Qur'än lesen, aber er wird
nicht über ihre Kehle hinausgehen.127 Den Qur'an lesen drei
(Typen von Menschen): der Gläubige, der Heuchler und der
Frevler."
Basrr sagte: ,,Ich fragte al-Walrd: »Wer sind diese drei?«, er
antwortete: »Der Heuchler glaubt nicht an ihn (den Qur'an),
der Frevler verdient sein Brot damit und der Gläubige glaubt
daran.«"128

: Ju ,-¼j ;. �[;1 :; :;�1 0 :Ju , ;;1; (),f :; � ;r 0i:. [41]


" .,, ,,, ., ,,, ,,,

ur .;.,�; : Jli ,_;11 ; ,a:.;:_.: ; ,��1 0 : Ju ,�1 :; � 0


, ..;;� �.: · ; 0� ;w , :;..; �; f,i; � ,,
J;, ��� 1 29�1 :;

f) �» :J;; � � I j;� 0 J� , � 1 : J li� �;.� , jL [; ct;


,,,,,, ,,,,.. ,,, ,,, " ,..

�8 1 0)� 01) 1 0 :).; r_;i �t.: .J� , �


0
) :& 1 jCJ; 0T_;i1 13 �� �]

[41] Al-I:Iasan (al-Ba$rf) sagte: ,,Ich und 'Imran ibn al-I;luf}ayn


gingen an einem Mann vorbei, der die Sure Yasuf rezitierte.

127 Vgl. Nr. 29, 36 und 56, d.h. sie werden zwar lesen, aber ihre
Rezitation wird ihnen nichts nützen .
128 Sal.zr/.1, tläkim (3373), Musnad des Imam 'A]:imad (11340), u.v.m.
. u:,-,.> : r ,:; 1 29
. .jl',11 J, .y ö)LJ 130

79
I111 iim al- 'Ag u r rI

Da begann 'lmrän seiner Rezitation zu lauschen. Als dieser


zu Ende rezitiert hatte, bat er um eine Gabe. Da zögerte
['Imrän] und sagte: »Geh, denn wahrlich, ich hörte den
Gesandten Allahs fff! sagen: 'Wer den Qur )iln liest, der soll
Allah bitten, denn es wird wahrlich ein Volk kommen, das
den Qur )iln liest und die Menschen für seine Rezitation um
Gaben bittet.'«"131

w»LP, 0! �y.,,, 8 : Jü
,,, ,,. ,,, ,,., ,,, J O,,, 0 ,.. O ,,.

,y , � ,y 'Jy,a-:.- ,y , ,,,.ui l � ui �r'


O ,,. JO J ,.. ,,,,,, ,,, ,,. J. JO J ,,, ,,, ,,, ,; ,,.

,,, 1.;f : Jü
J ,,,
Ji

,,, ,, ,,.
i� ,4--�
,,,,,. ,,, ,,, ,, , .b:.T

3
,,, ��f , �,,. 1 ;. ,.. d:JL; ,_;11
,,, 0�,,. � �f
1 2

,,.
:0�,,. Jw ,JC [; di 0t.iJ1 ;: · ; 0�,,, �� ,0t.iJ1 t,i; J!�
, 133
,, ,,, ,,.
f ,,. 4! '.ui l 1 34 !,]L� wT_;JI
u�
J ,,,. 0
J J; ,,. ,; 0

��_;1» : J� � ,,,41J.ll J_,...J


0 O
J.,,. ,,,. 0 >

�,,. J� � Jlki l
J. O ,; � ,,. ,,.

, ,,.,,,
,,. O ,; O
J,
1

,,. ,,. ,,. ,,.

131 Der 'lsnad ist aus zwei Gründen schwach: Erstens: al-' A 'mas ist
zwar vertrauenswürdig, aber als Mudallis bekannt und hat hier
mit dem Wortlaut „von" überliefert. Außerdem überliefert er von
Ijaytama, einem sehr schwachen Überlieferer. Der Imam Tirmidr
(2917) stufte de.� Hadith (mit selbem 'Isnad) als J;asan ein, sagte
aber, dass die Uberlieferung schwach sei, d.h., dass der Hadith
zwar einen schönen (l;asan) Inhalt hat, aber nicht als authentisch
gelten kann.
.� : , .:; 132
· � : ._..;l\11 1, .:; 133
.1_,L, : i J 134

80
Das Beu e /1 111 e 11 der L e ute des Q11r '1T 11

[42] Al-Jjasan sagte: ,,Ich ging mit 'Imrän ihn al-I:Irn:myn


Hand in Hand. Da kamen wir an einem Bettler vorbei, der
aus dem Qur )an las. Da hielt clmran.inne, um dem Qur )än zu
lauschen. Als dieser endete, bat er um eine Gabe. Da sagte
'Imrän: »Geh weg von uns, denn ich hörte den Gesandten
Allahs 1j; sagen: ,Lest den Qur )än und bittet Allah, denn
wahrlich nach euch wird es Leute geben, die den Qur )än
lesen, um damit die Menschen anzubetteln.'«"135

J. o .... o o ,,. o .... J o J o ,,, .,,, ,,, ,,, ,,, J Jo J ,,, ,,. ,,, ,,. ,,, o o

J. �WI if ,...,._.i,_, J. 411 \ ..y:- G' : Jü 'I..S""'Y J. ...L...i G :Jü ''-:?_r,a.JI


I ,

,,. ,, ,., .,. ,,


o Jo ,,, ,,, ,,, .... o J , J. J, ,,. ,. ,, ,,. ,,, "' • .,.,. , ,,. ,,. ,,,,,. . ,., "" '

0T_;J1 lLo..?. �y.» :� 4111 JJ'""J Jü : Jü ,..!.Ut... u. ..,..Ji .y, ,ut.ii .y, ,.LJ.
, 1 (,

,,,, .... ,,. .,. ,, ,,,� ,,, ,,,,. ........,,. , ' ' ,, ,,, .... ,,, • ,, .... ....
,.. ,,. ..... ,} J .... • J ,. ,.
, .... .
J .,. J O ,.

'11 '�Y.�I '½ .b:.T u; t5'.b:.T ".?"¾ ö�_, �i : JW 4111 Jy½-9 a..�,, \ iY..
.... ,,, ,,..,. .... .... ....

[43] Von )Anas ibn Mälik wurde überliefert, dass er sagte, dass
der Gesandte Allahs tll sagte: ,,Die Träger des Qur )än werden
am Tag der Auferstehung herbeigebracht und Allah wird
sagen: »Ihr nahmt mein Wort auf, ich nehme euch so auf,
wie ich die Propheten aufnehme, mit dem Unterschied der
Offenbarung.«''137

135 Siehe voriger Hadith.


. ...J,i_). �J ,.j,,i,..JI :.jl':/1 .l,J ) <) 136
137 Der Hadith ist sehr schwach, er enthält drei schwache Überlieferer.
Mit den Worten „mit dem Unterschied der Offenbarung" ist
gemeint, dass Allah laut dieser Aussage zwischen denjenigen, die

81
Imam nl-'ÄgurrT

Mu�ammad ibn al-I:Iusayn sagte:


Dies ist eine Nachricht für jene, die ihn aufmerksam lesen
und Allah fürchten, den Qur >än ehren und bewahren und
das Vergängliche gegen das Ewige eintauschen. Und Allah
verhilft zum Erfolg!

Kapitel: Das Benehmen des


Qur )än-Lehrers 1n der Sitzung
des Vorlesens und Diktierens
für Allah, den Glorreichen und
Erhabenen, und wie er sich dabei
benehmen soll

Mu�ammad ibn al-I:Iusayn sagte:


Wen Allah Sein Buch lehrte und wer in der Moschee sitzen
will um den Qur >än zu lehren, der soll folgende Worte des
Propheten 1, beherzigen: »Der Beste unter euch ist, wer
den Qur >än lernt und lehrt.« 138 Er soll sich gut verhalten,
denn dies beweist seine Tugend und Aufrichtigkeit, indem
er bescheiden in seiner Runde sitzt und nicht hochmütig
ist. Ich sehe es gerne, wenn er sich in seinem Lehrzirkel

den Qur 'än in ihren Herzen bewahren, und den Propheten nur
einen einzigen Unterschied macht, nämlich die Ehre, dass letztere
die Offenbarung direkt erhielten.
138 S. Hadith Nr. 15.

82
Das Be11e/z 1 11e11 der Leute des Q11 r '(l 11

der Qibla zuwendet, weil der Prophet � sagte: »Die besten


Sitzungen sind jene, die gen Qibla gerichtet sind.«139 Er
ist bescheiden gegenüber demjenigen, den er den Qur >än
lehrt, er wendet sich ihm vollkommen zu. Er soll auch für
jeden Menschen, dem er den Qur >an beibringt, die Methode
anwenden, die seinem Lerntyp entspricht. Wenn bei ihm
Jung und Alt sowie Arm und Reich lernt, so soll er jedem
gerecht werden. Man soll immer gerecht denken, wenn
man den Qur >an um Allahs Willen lehrt. So darf man weder
den Reichen bevorzugen und den Armen vernachlässigen
noch gegenüber dem Reichen nachsichtig und gegenüber
dem Armen streng sein. Wer dies tut, handelt ungerecht.
Vielmehr soll man gerecht mit beiden umgehen und sich
davor hüten, nicht bescheiden gegenüber dem Reichen und
hochmütig gegenüber dem Armen zu sein. Viel eher soll
man bescheiden gegenüber dem Armen sein, ihn nahe zu
sich setzen und milde zu ihm sein. Man soll dies tun, um

139 Überliefert von Bayhaqr (Nr. 1 4365) und TabaränT (Nr. 10781) von
Ibn ' Umar, verbunden bis zum Propheten \9, wobei im 'lsnad
I;Iamza ibn 'Abr I;Iamza vorkommt, der als inakzeptabel (matrnk)
gilt. Der Hadith steht auch bei TabaränI in al-'Awsat (Nr. 8361) mit
einer anderen Kette, doch ist im 'Isntrd ebenfalls ein inakzeptabler
Ü berlieferer. Bei al-I;Iäkim (Nr. 7706) wird ein besserer 'lsw'1d
erwähnt, ebenso gibt es eine Version bei TabaränT al-' Awsat (Nr.
2354), in der es heißt: ,,Wahrlich für jede Angelegenheit gibt es
einen Herrn und der Herr der Sitzungen ist diejenige, bei der man
sich Richtung Qibla wendet", as-Sal;äwr sagte, dass der Hadith
J;asan sei, ebenso gibt es im Buch al- 'Adab al-Mufmd das Kapitel:
„Das Einhalten der Qibla", in dem der Autor folgende Aussage
(Nr. 1178) anführt: ,,Ibn ' Umar saß meistens Richtung Qibla, wenn
er sich setzte."

83
Inurm al-'AgurrT

die Liebe Allahs, des Glorreichen und Majestätischen, zu


gewinnen."

4
;. �� , 1 0���1 cCh1 ;. �� 0 :J� ,;;,; '=3t ;. f. ;t JL- [44]
,,, 111 ,,, ,; • ,; ,.,,, ,,,,,, ,, ,;
/J �11 „ J 11 } ,,, O ,; ,; "" ,,, ,,,, ,; • o ,,,

,y ,',,>jo\ _},.>:- y.f wf : J\j ,4.ly U. _},.>:- 8..L>- : \f \j , � .:UI .!J.WI �


-
lil

,,, ,,, ,,. ,,, ,,, ,,,

�G �1 0� :J� < -!
� �� � �;) :Jw �1 �; � �t 0 y'/1

[44] Von ar-Rabr' ihn ½nas über die Worte des Erhabenen:

„Und zeige den Menschen nicht geringschätzig die


Wange..."141; er sagte hierüber: ,,Wenn es um das Wissen
geht, ist bei dir der Arme und der Reiche gleichwertig." 142

. ,,, ,.,,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,,. ,,, '. f " �j ,,,
� , 3.i� 8 ; J\j ' ',,>.J""""""' I JJI>:. u. � 8 :Jü ,�_,b (;,f u. l 8..L>-
J o J ,,, ,,,,,, ,,, ,, ,,, ,. ,,, J o "'
"'
cG
"'

[4 5 ]
""'
? �\ �; � �WI J:; ,�f 0 y'/1 :; ,&�01 p.. '=3f :; '�� )
,,. ,,, ,,, ,,.

-�� r-Wi � �� �G �I 0� :Jti «(flill �� � \/;» j::;


------ ,,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,,,
. ..:,.,,,;. Y'J ,,.p;'-11 :f <) 140
141 Qur 'än: 31:18.
142 Al-Bayhaqr in Su 'ab a/- 'I111a11 (Bd. 10, S. 478, Nr. 7830), aus der
nun folgenden Version wird ersichtlich, dass es sich nicht um die
Aussage von ar-Rabr' ibn 'Anas handelt. Der 'ls11trd ist in Ordnung,
bis auf die Überlieferung von 'Abü Ga' far ar-RäzI über ar-Rabr',
denn ersterer überlieferte von ar-RabI' vieles fehlerhaft.

84
Das Be11eh111e11 der Leute des Q11r'ii11

[45] Von ar-Rabi' ibn 'Anas von 'Abü al-'Äliya, der über die
Worte des Glorreichen und Majestätischen: ,,Und zeige den
Menschen nicht geringschätzig die Wange ..." sagte: ,,Wenn
es um das Wissen geht, ist bei dir der Arme und der Reiche
gleichwertig."

Mu]Jammad ibn al-Ijusayn sagte:


Dies bedeutet, dass Allah Seinen Propheten � zurechtwies,
indem Er ihm anordnete, sich der Armen anzunehmen:
»Wende dein Auge nicht von ihnen ab!«143, denn einige
Leute liebten das Diesseits und wollten deswegen, dass
der Prophet � ihnen den Ehrenplatz in seiner Sitzrunde
gewährte und sie den Armen bevorzugte. Der Prophet �
kam ihrer Bitte nach, jedoch nicht, weil er nach Weltlichem
strebte, sondern um ihre Herzen für den Islam zu gewinnen.
Da wies Allah Seinen Propheten auf das edelste Benehmen
hin: Er ordnete ihm an, den Armen den Ehrenplatz zu
gewähren, ihnen gegenüber bescheiden zu sein und
standhaft zu ihnen zu halten. Zudem sollte er sich von den
Reichen, die dem Weltlichen zugetan sind, distanzieren.
Und dies tat er � auch.
Dies ist ein Prinzip, das jeder nötig hat, der Platz nimmt,
um den Qur'an und das Wissen zu lehren. Er soll sich
dementsprechend benehmen und sich an das Gelehrte
halten, wenn er Allahs Angesicht damit anstrebt. Ich
erwähne nun einiges hierüber, damit der Leser unseres

1 43 Qur 'än: 1 8:28.

85
Imäm al-'Agur rT

Buches genau versteht, wie er sich Allah, dem Glorreichen


und Maj estätischen, nähern kann. Er lehrt die Menschen den
Qur >an für Allah, den Glorreichen und Majestätischen, und
erwartet den Lohn von Allah und nicht von den Menschen.

0..,�;.,,. �
,,.
G ,,.;1�4,,. � 0;� ;.J1,,, �J:;
,,.
-i., » : j::.; � ,.iii1 J,,. ) <J,,. 0� 1
�I .r.� :; ()�1 ;� :Jli \«��\ � SJ::j» : .J;_i J1 « �;
,, ,,. ,, ,,. ,,, ,,. ,,.,,, ... ,,.
r/, ,, ,,, ,,. ,.. ,,. 1 45 ,,. ,, ,,. ,,. ,,. • • . ,,.,.. .

.J,, Yl:>-J
. ... J ,,. ,,. ,
c;; � ,,. J ,,.
.J ,,, ,..

l..1.>.-_,.; ' ($J!jll i:_r=,- .:,r, �)


1

J�J J�J ½-:+P (: ol)j\ JyJ


,, ,. "
,,
"
,,. , • ,,.
,,.
,, ,,. • ,,. ,,. • ,,,,. ,, ,, • ,,. .... ,.
,,,,
.,
'4 L:J J_,,,ü � ..!).;.. L:J j,.i, w �) li l : ';J W , �_;.jl ,y �Li.t.1,l\ ,y J'li"''r
r ,,. ,, ,,. ... • , • • ,,, ,,. , •
,,. ,,. ,,, ,,.

,,.,,. ,,. ,, ,. ,,. ,,. ,,.,.. ,,. ,,. ,,. ,,

,r--u :Jw ,,. ·: 0! � ..wü hl-) � 1�� ,:Jü W" ..,r , fu.
0 JO ,,. ,,. ,,. 0 ,,. ,,, ,,. ;' ,,. ,,. 0 0 0 J ,,. 0 J O ,,. ,,. . .... ,; J . ,, ,; ,,. ,,. ,; ,,. 0 "'

� ::Jw
ai ,,;
,,.

,,. ,,. ,. J J J • ,:., ,, J • ,,. ,,, ,,. ... ,,. ,,. ,,. ... ,,, ,,. ,, ,,. ,,,,. ,,. ,,. . .... ,,. • ,,.,,.
c;:; "

, �Li <J �_,.,..; (/") � � ��.., ,�4 �...ü :Jü ,4l::S" � 1.:..1
,, ,,. ,,. ,,. ,,. .,, ,.. ,, ,,.

��
,,
0

,:.r,,. �
,,.

,,,
d,L-,..
0

,,. ,,.
,:.r,.. lAJ ��
0

,,
,:.r,, �L-,..
.,.. ,,.

.,,, ,,.
,:.r,,. � lA "+"'J WJ�ß,,.
,,. ,; 0 ,, 0 ,,. 0 0 ,,. 0 ,,. ..... ,; ,,. J ,; C, ,, ,,. J J

G dlisj»
,,.
:JW147 [4;] t)� I fa 1 ,«��\ �
,,. ,,. ,..
Sj:i ��
. .jl'Ji l, 0" ;,\,j u:,,;_,5:,J.1 0.,, l., 144
. " �-\>,,.,.;,, : .jl'J i l, .:; 145
, .jl 'J i l, 0" , ,l,j u:,,;_,5:,J.1 0.,, l., 1 46
, .jl'Ji l, .y
i>\;j 1 47

86
Das Be11ehme11 der Leute des Q 11 r '1111

? ,«�pll� �� :t, �f � :r. ;.+:r� :t, � "��f �;;i � �


� � '� :< � r>L � �4\ 0�j; ;�1 �;b. I��» :�; � Jti
,,. ,.. ,,,, ,
,,. ,,. ,,. ,,. ,.. ,,. ,,,.

r'.>L :Jii �0ti U�; ? '�½ � J;� ;; :Jti] ,«01 �I � i;

J; � ,::�� � � u_;;.ii :J� '


1
48 [.0, �
''
ß-- � :;s-�
,; ,,. ,,. ' ,..,,, o,. ... ,,, ,,,, ,,,,, ,; ,,. ,,,. J. 0 ,,, ,,- .,,, ,,. .,; ,,; ,,,.,,. ,,,. J. o, ,, J J,; .,. ,... ,,,. "

Jyt; ,�., iü i� 0r �Gr I��,,. , t.:..... �


J,
: JW ...iil � ,,,....iil JyJ wts:, '�
,,.
J.

�� � �; �; 5.,�;. �G �I�½ � 0;� ;�1 � � �G»


,,. ,,,,.

ci' � ;j_,i; �µ, �� �; ; � '.�


1 50�� 149 [; ; � '.�] �� � ,«0il 1

��ii g; :JU J:� J: ;x .;;, ,u,'J �f 5� ��


, �il l �V:1 �I ?

·i� i.s> w � i� -t' :ts>L.:J I W-i '�r � eil' �


' , , � - , , ,., ,, , . , 151 [ ' ] , , , .f , , �
0 �.,
, ., , ' ' .,ti'\ll._ � � ,,

[46) Von Jjabbab ihn al- ½ratt über die Worte Allahs, des
Glorreichen und Majestätischen:

„Und weise nicht jene zurück, die ihren Herrn des


Morgens und des Abends anflehen, weil sie Sein Antlitz
anstreben" bis zum Vers:

. .jl'll .l, 0 �\; .:.,:,:.i_,s:..J.1 0;i \.. 148


, ,jl')i .l, .y ;,l,_; 1 49
"i)�1, � .;;. «.JJ, :; 4i GLl.i :; � 'l,» Ji),�1,, :ö,l,_; l..c> .jl'li .l, 0
,. ,. ,.
150
,.

, .jl')i .l, ..:r ö,l,_; 151

87
Imam al- 'Ag11rrr

,,so dass du einer der Unrecht Tuenden sein wirst."152 Al­


>Aqra' ibn I;Iäbis at-Tamrmr und 'Uyayna ibn I:fü:m al-Fizärr
trafen eines Tages den Gesandten Allahs � zusammen mit
$uhayb, Biläl, 'Ammär und ]j:abbäb an, als er mit einigen
armen Gläubigen zusammensaß. Sie sagten: ,,Wir wollen,
dass du für uns eine Sitzung reservierst, die uns Arabern
würdig ist, denn wenn wir zu dir kommen, schämen wir
uns, weil uns die Araber mit diesen Sklaven sitzen sehen
könnten. Wenn wir kommen, so lass sie ein wenig abseits
sitzen" - oder so ähnlich - ,,und wenn wir fertig sind, so
sitz mit ihnen, wenn du möchtest." Da entgegnete er: ,,Ja",
worauf sie baten: ,,Schreib dies als Vertrag zwischen uns
auf!" Da rief er nach einem Blatt und lies 'Air kommen um
zu schreiben, während wir in einer Ecke saßen. Da kam
Gabriel herab und sagte:

„Und weise nicht diejenigen ab, die morgens und abends


ihren Herrn anrufen im Begehren nach Seinem Angesicht!
Dir obliegt in keiner Weise, sie zur Rechenschaft zu ziehen,

152 Qur'än: 6:52.

88
Das Be11eh111e11 der Leu te des Q11 r'1I11

und ihnen obliegt in keiner Weise, dich zur Rechenschaft


zu ziehen. Wenn du sie abwiesest, dann würdest du zu
den Ungerechten gehören.11153, dann erwähnte er al-'Aqra'
und sagte:

„Und so haben Wir die einen von ihnen durch die anderen
einer Prüfung unterzogen, so daß sie sagen: ,,Hat Allah
diesen da aus unserer Mitte eine Wohltat erwiesen?" Weiß
nicht Allah am besten über die Dankbaren Bescheid?11154 ,
anschließend sagte der Glorreiche und Majestätische

,,Und wenn diejenigen, die an Unsere Zeichen glauben,


zu dir kommen, dann sag: Friede sei auf euch! Euer Herr
hat Sich Selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben: Wer
von euch in Unwissenheit Böses tut, aber danach dann
bereut und es wieder gutmacht, so ist Er Allvergebend

153 Qur'än: 6:52.


1 54 Qur'än: 6:53.

89
I111il111 n/-'AgurrT

und Barmherzig."155 • Da warf der Gesandte Allahs � das


Blatt weg, anschließend rief er uns. Als wir kamen sagte
er: ,,Friede sei mit euch, euer Herr verpflichtete Sich zur
Barmherzigkeit." Wir näherten uns ihm, bis unsere Knie
die seinen berührten. Der Gesandte Allahs � saß für
gewöhnlich mit uns; wenn er aufstehen wollte, stand er auf
und ließ uns sitzen. Da sandte Allah, der Erhabene, dies
herab:

,,Halte dich geduldig zurück zusammen mit denen,


die ihren Herrn morgens und abends anrufen, im
Begehren nach Seinem Angesicht. Und deine Augen
sollen nicht über sie hinwegsehen, indem du den
Schmuck des diesseitigen Lebens begehrst!"156

Das heißt: Wende deine Augen nicht ab, um bei denen zu


sitzen, die ihren Gelüsten folgen und nachlässig sind.
Dann prägte Er das Gleichnis der beiden Männer157 und
das Gleichnis des weltlichen Lebens.158 So saßen wir beim
Propheten � und wenn die Stunde gekommen war, zu der

155 Qur'än: 6:54.


156 Qur'än: 18:28.
157 s. Qur'än: 18:32-44.
158 s. Qur'än: 18:45.

90
Das B e ll e/1 111 e/l der Leute des Qur '11/l

er gewöhnlich aufstand, standen wir auf und ließen ihn


sitzen, damit er aufstehen konnte. 159

Mu�iammad ihn al-I:I.usayn sagte:


Diejenigen, die dies nach dem Gesandten Allahs � am
genauesten einhalten sollten, sind die Leute des Qur )an, die
sich dem Lehren des Qur )än widmen und das Antlitz Allahs,
des Majestätischen und Glorreichen, anstreben.

; � 0 : J� , �1 �_;.: ;.
,,, ,,, ,,,, ,,.
.u� ; �;. 0 :J� ,�4)1 Ji,:. [47]
,,,. ,,, ,,, ,,. ,,.

0 1 cfa- ..:..b,.;) :J_,i,i y,>' � r 01�� � :Jü ,� '=3' 0 0»� ,y ,�y.


O ,,, ,; J O ,; ,,. J. J ,,. ,,. ,; J .,,,,. ,,. ,,. ,,. J. O ,,. ,,, ,,,. ,,. ,,. O ,,; J ,,, 0 ,,. ,,. J J

� 4 =�;l} ,�, J1 0;�-. .ti -�·:JG Ji1 �t::..;,r .;.:;; _:);.:_:


,,. ,,. ,,,, ..... ,,. ,,. ,,

t.: � _;;� 1;;;1 :Jw '-.s::�i� ��� �;r _;;,t � Jf ß,.f � ,.&1
· --'*
,,. ,,. ,,. ,,. ,,,

0\.S"
.,,. ,,. ,.,,, .,,.,,. 0/ ,,. ,,.

4.) �

[47] Von Z äd än )Aba Umar: ,,Ich trat bei Ibn Mas< od ein und
fand dort Leute in Seide und jemenitische Kleider gehüllt
vor, die vor mir die Runde betreten hatten. Ich rief: »O 'Abü
'Abdullä.h, weil ich blind bin, hast du jene näher herangeholt
und mich weiter weg sitzen lassen!«, da sagte er: »Komm

159 Ibn Mägah ( Nr. 4127), Ibn 'Abr Sayba in al-M11$n1Z1laf (Nr. 32518),
Tabarr (Bd . 11, S . 3 76), Ibn Katrr sagte: ,,Dieser Hadith ist seltsam,
denn dieser Vers ist mekkanisch, doch al-'Aqra ' ibn l;Iäbis und
'Uyayna nahmen den Islam erst lange nach der Auswanderung
an." (Tafsrr Ibn Katrr: Bd . 2, S . 135).

91
[11111111 nl-'Ägu rrl

und Barmherzig."155• Da warf der Gesandte Allahs � das


Blatt weg, anschließend rief er uns. Als wir kamen sagte
er: ,,Friede sei mit euch, euer Herr verpflichtete Sich zur
Barmherzigkeit." Wir näherten uns ihm, bis unsere Knie
die seinen berührten. Der Gesandte Allahs 1), saß für
gewöhnlich mit uns; wenn er aufstehen wollte, stand er auf
und ließ uns sitzen. Da sandte Allah, der Erhabene, dies
herab:

,,Halte dich geduldig zurück zusammen mit denen,


die ihren Herrn morgens und abends anrufen, im
Begehren nach Seinem Angesicht. Und deine Augen
sollen nicht über sie hinwegsehen, indem du den
Schmuck des diesseitigen Lebens begehrst! "156

Das heißt: Wende deine Augen nicht ab, um bei denen zu


sitzen, die ihren Gelüsten folgen und nachlässig sind.
Dann prägte Er das Gleichnis der beiden Männer157 und
das Gleichnis des weltlichen Lebens.158 So saßen wir b eim
Propheten � und wenn die Stunde gekommen war, zu der

155 Qur'än: 6:54.


156 Qur'än: 18:28.
157 s. Qur 'än: 18:32-44.
158 s. Qur'än: 18:45.

90
Das Be11cl,mc11 der Leute des Qur 'i111

er gewöhnlich aufstand, standen wir auf und ließen ihn


sitzen, damit er aufstehen konnte. 159

Mu]Jammad ihn al-I:Iusayn sagte:


Diejenigen, die dies nach dem Gesandten Allahs ij, am
genauesten einhalten sollten, sind die Leute des Qur'an, die
sich dem Lehren des Qur'an widmen und das Antlitz Allahs,
des Majestätischen und Glorreichen, anstreben.

J O ;' ,,. ,,, "' ... . .; 0 „ JO J ,,; ... ... ,,. ,., Ji Al O ,,. ,,. � ,,.

�y v, ..u\.:.:. v, �y. 8 :Jü ' ().4..,.iJI 8..l> [47]


.,
v, � 8 :Jü ,81
/;

,,. ... ... ,,.,,. -


... ,,. ,,.
'0 '"3f 0 w»Ll> i:r- ,�y.
,; ,; ,;
0 ,,. ,., J O ,,. ,,. J J ,,. ,,. J ,,,,,. ,,. ,,. ,; J O ,,, ,.. ,; ,.. ,,. O ,; J. 0 J J

0 1 � ..:..1,:.� : J� __,..;- 4 f 0 1,;� � :Jü


,;

... . ,,.

�4
...

=��\..:j ,�1 J1 :;� ..u w� )-1 ......�r


,,. , .... ,,. ,,.

... ,,.
0 ... . ,,.

... ...
, ,,. ,,. . ... a:i "' "'. ...

,,. ,,.
., ... . ... ... . ... J . ... ... ,,.

...:.i..L>.-_,; �)"-"
,,
,.
. ,,.

� J:- �;_;� ,;;;1 :Jw ,lS::�;


.....
� �,,. �y. �;f ;;r � Jf �f
,,.
�... ,.JJ,,. 1
,,, ,,. ,,,, ....,,. .... ... ...
· � 4-J � wlS'

[47] Von Zädan 'Aha Umar: ,,Ich trat bei Ibn Mas< od ein und
fand dort Leute in Seide und jemenitische Kleider gehüllt
vor, die vor mir die Runde betreten hatten. Ich rief: »O >Abü
<Abdulläh, weil ich blind bin, hast du jene näher herangeholt
und mich weiter weg sitzen lassen!«, da sagte er: »Komm

159 Ibn Mägah (Nr. 412 7), Ibn 'Abr Sayba in al-lv111$mlllaf (Nr. 32518),
TabarI (Bd. 11, 5. 376), Ibn Katrr sagte: ,,Dieser Hadith ist seltsam ,
denn dieser Vers ist mekkanisch, doch al-'Aqra' ibn l;Iäbis und
' Uyayna nahmen den Islam erst lange nach der Auswanderung
an." (Tafsrr Ibn Katrr: Bd. 2 , 5. 135).

91
[111 (1,n al-'Agurrf

näher!«, worauf ich so nahe an ihn herankam, dass zwischen


uns niemand mehr saß."160

Mu�iammad ibn al-I:Iusayn sagte:


Wenn jemand zu ihm kommt um bei ihm vorzulesen -
egal ob jung, jugendlich oder alt - ist es mir lieber, dass er
jeden prüft, bevor er ihn die Sure al-Baqara lehrt. Er soll ihn
prüfen, indem er kontrolliert, ob er genügend Suren kennt,
also etwa ein Viertel oder Siebtel oder mehr, womit er sein
Gebet verrichten und für die Menschen vorbeten kann,
wenn er gebraucht wird. Kann er dies gut lesen und hat er
dies in den Qur )an-Schulen gelernt, soll er seine Aussprache
korrigieren, bis er dazu in der Lage ist, seine Pflichtgebete zu
verrichten. Dann soll man beginnen, ihn die Sure al-Baqara zu
lehren. Ich sehe es gerne, dass derjenige, der seinen Schülern
etwas zum Lernen vorträgt, anschließend dem jeweils
vortragenden Schüler gut zuhört und sich währenddessen
/
nicht anderweitig unterhält oder beschäftigt. Wer bei ihm
vorliest, sollte doch eher vom Lehrer profitieren. Aber auch
der Lehrer selbst profitiert und denkt über das nach, was er
von anderen hört. Vielleicht liegt darin, den anderen beim
Qur )an lesen zuzuhören, großer Nutzen und Lohn. Er soll
folgende Worte Allahs, des Glorreichen und Ehrwürdigen
bedenken:

160 Der 'lsntrd ist in Ordnung.

92
Das Be11e/ 1 111e11 der Leu te des Q11 r'ff 11

»Und wenn der Qur'än gelesen wird, dann hört ihn


an und schweigt aufmerksam, vielleicht wird euch
Barmherzigkeit widerfahren!«161

Spricht er nicht mit Anderen und hört er dem Schüler


aufmerksam zu, erreicht ihn Allahs Barmherzigkeit und
darüber hinaus profitiert der bei ihm Vorlesende mehr. Der
Prophet «lt sagte einst zu <Abdulläh ihn Mas< üd: »Lies mir
vor!«, worauf er sagte: »O Gesandter Allahs, soll ich dir etwa
vorlesen, wo er doch dir offenbart wurde?«, da erwiderte er:
»Ich liebe es, ihn von anderen zu hören.«"

O ,,, ,,. ,; ,,,. O ,; ,; ,,. O O ,,. ,,. ,; O .,- O ,,. ,,. ,,. o .... J O ,,. J. ,,. o J. ,,. ,,. ,,,. ,,. ,,. ,,, 0

y, ,ö� y, ,�l_r.1 y, , �f..; 1 � , w� y, , w� Li : Jü ,!l}�.JI


,,.
,,. ,,. ,, ,,,.

�� � f)t : � [�; «�,, r)1» :$ ,,,�I J� J,,. Jij :Jti ,�;:: - ) ,,.

t!ii ,�w1
,,,
�; �� :Jli ,«($; �,,. �f 0f �f,,. J1»,,. :J� �J;f,,.
��� _);, � b,,.� � d y �,,. b,,.,,. l�l,,. �» :�
,,.,,.

:J� «i�.+�,,. ,,. ,,. ,,. - ,,. ,.. "

<< -� » : J•, j w i:iu); �; ,


�Li
[48] Von Ibn Mas <ad: ,,Der Gesandte Allahs � sagte zu mir:
»Lies mir vor!«, ich entgegnete: »Soll ich ihn dir vorlesen,
obwohl er dir offenbart wurde?«, da erwiderte er: »Ich liebe
es, ihn von anderen zu hören.«" Er (Ibn Mas< üd) sagte: ,,So
begann ich mit der Sure Nist't > und als ich den Vers las:
161 Qur'än: 7:204.

93
lmä111 11/- 'Agur r l

»Und wie ist es, wenn wir von jeder Gemeinde einen
Zeugen bringen und dich über jene als Zeugen bringen?«162,
da sah ich seineAugen tränen. Er sagte: »Dies genügt.«"163
Ich ziehe es vor, dass zur Unterrichtszeit immer nur ein
Schüler und nicht mehr bei ihm vorliest. Dies nützt allen
mehr. Doch beim Lehren durch Vortragen kann er durchaus
auch einer Gruppe den Qur )an vortragen. Wenn der bei ihm
Vorlesende einen Fehler macht, sollte er ihn nicht schroff
korrigieren, vielmehr soll er nachsichtig sein, nicht hart
mit ihm umgehen und sich in Geduld üben. Ich befürchte
nämlich, dass der Schüler abgeschreckt wird, wenn der
Lehrer streng ist. Und dann wird er wohl kaum mehr in
die Moschee zurückkehren. Vom Propheten � wurde
überliefert: »Lehrt und seid nicht schroff, denn der Lehrer
ist besser als der Grobian!« Und der Prophet � sagte zudem:
»Ihr wurdet entsandt, um zu erleichtern und nicht um
abzuschrecken.«"

J o J ,.. J ... ,.. .,,,,, ,;O Jo J • ,,,,,. ,.. ,.. o ,o ,,.. J ,1, ,.. "' "" ,,. [ ]
.A 8 :Jü , �1 � u! ..l-l>- 8 ..l>- 49
Jo
1 ,
u! r->' �.1:.-., , ..l;J_,J I 0!
r;

,.. ,.. ,.. ,,. ,,, ,,,

;. ;;; Y, ,J,� � ��l 8 :';;� , ii'; � :,:.11 8 :J� , p1 �;.r


,,, ,,. ,,, ,,, ,.. ,,.

162 Qur 'an: 4:41.


163 Bubarr (4582, 5049, 5055), Muslim (1903, 1905).

94
Das Be11ei1 1!le11 der Leute des Q11r'l711

�» :Jli � ,,..Jl\ J;c 0f , �; -},,,f :; '...,..T� -},,.f ;,,. ��


,,,
:; , 164-4;.
,
-}f,,
� ,,. J. . • ..- • ,,. ,,. >H "' ,. •
i ,,. J "!!"' J. ,,,

. � \ � _r.>" �\ 0� '� �.,

[49] Von ½ba Hurayra, dass der Gesandte Allahs � sagte:


Lehrt und seid nicht grob, denn der Lehrer ist besser als
11

der Grobian!"165

:Jü �
,,.
:;i1 .y .:..,� �L. 01 �r � : J ü , ,�, �r .y �
,,. ,,. ,,. 0 ,,, ,,,,.
, "!! .;. •
�.r-»
. ,,. • ,,. ,,.,,.
";/J .,. ,
,,.
J'!1 J ,,. J
• ,,,, ,,. ,,. ,,, �
J

«! � �; �; , �';:J �;
[50] Von ½ba at-Tayyä]J.: ,,Ich hörte 'Anas ibn Mä.lik vom
Propheten � erzählen: »Erleichtert und erschwert nicht,
beruhigt und schreckt nicht ab!«"166

;. � J :Jli ,��I !�I ;- 0 01 ;. �f � \ ;- ;r �f [5 1 ]


� Jli :Jli , �1 , .t>-�\ � ;. a ,�:� t1 :J li ' J �
, ,,. ,,. ,,.
f� ; .,� :;
-
�I µ �;
,,, ,,. ,, ,,.

,5;t; �,,. ��; ,�G ,;_Ll1 �:; : y�I ;.

-� A ;;; � ,�WJ �ß �; ,0;t; :;. � J�;


,,. ,,, ,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

1 ;,(::..
,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

. ,.,..� 1 :..., ,:;J ,'-1,.,.. :r ,:; 164


165 Bugyat al-I-;Iäri1 (37), Su 'ab al- 'lmän (1614), Tayälisr (2650),
der Hadith ist sehr schwach (munknr), wird jedoch durch den
nachfolgenden in seiner Bedeutung bestätigt.
166 BubärI (69, 6125) und Muslim (4626) .

95
Imam 11 1 - 'Ag urrf

[51] 'Umar ibn al-Jjaffäb sagte: ,,Lernt das Wissen und lernt
wegen des Wissens Demut und Nachsicht! Seid bescheiden
gegenüber denen, die ihr lehrt, damit auch die, die ihr lehrt,
gegenüber euch bescheiden sind! Seid keine tyrannischen
Gelehrten, damit nicht euer Wissen durch euer schlechtes
Benehmen schwindet!"167
Mubammad ibn al-I:Iusayn sagte:
Wer sich so benimmt, von dem profitiert derjenige, der bei
ihm vorliest. Und ich sage, dass derjenige, der den Qur'än
für Allah, den Majestätischen und Glorreichen, lehrt,
sich zu enthalten hat, diejenigen um die Erfüllung seiner
persönlichen Bedürfnisse zu bitten, die bei ihm den Qur'än
lesen. Er soll dies nicht ausnutzen und auch von seinem
Schüler nichts verlangen. Wenn er einmal etwas brauchen
.
sollte, ist es mir lieber, dass er jemanden darum bittet, dies
für ihn zu erledigen, der. nicht bei ihm lernt. Es ist mir
lieber, dass er den Qur'än davor verschont, als Vorwand für
die Erfüllung persönlicher Bedürfnisse zu dienen. Wenn
man etwas braucht, soll man seinen allgnädigen Herrn
fragen. Und wenn einer seiner Brüder im Glauben ohne
vorige Bitte etwas für ihn erledigt, soll er Allah danken,
weil Er ihn vor dem Betteln und der Erniedrigung vor den
diesseitsorientierten Menschen bewahrt hat, denn Allah

167 Der 'Isnäd ist unterbrochen. Bei Drnawarr in al-Mugalnsa wa


Gmvähir al- 'llm (Nr. 1197) und 'Abu Nu' aym in H11/ya al-'Awliya
(Bd. 3, S. 121) kommt der Hadith verbunden vor, doch ist der 'ls11i1d
auch schwach. Tabaranr in al-' Awsat (6184) erwähnt die Aussage
als Hadith des Propheten ,j&, doch ist ein Überlicferer darin sehr
schwach.

96
Das Be 11e/J m e 11 der Leu te des Q11 r '1111

erleichterte ihm die Erledigung seiner Angelegenheit.


Dann erst soll man dem danken, durch dessen Hände dies
geschah, denn dies ist eine Pflicht. Über das eben Erwähnte
habe ich einige Aussagen überliefert, die belegen, was ich
eben sagte. Ich erwähne sie nun, damit der Leser unseres
Buches mehr Einsicht gewinnt, so Allah will.

La;'(f:!! �! .:j- � \ 7 � .::.,.:5' : Jü , �Gr.)1


� ,,. ,,. .,.. o o .lt o, ,o,..
c:1? J. �I 8 :Jü , ��1\
J. o J ,.. ,,, 1 h
Gi Jo J ,..
,,,
. ,,.,,. ,,. ,,. � "' l ,

it� ,jG '} :Jw �� �: : : L!li , � G�1 � :; j: : � J� �:;


. i;.� �f1 � � :; � jCJ 0f ;Jf u� ,�f1 � �
[52] Es lehrte uns )Aba al-Fa{l,l al-'Abbäs ibn Yasuf al-Bt7ränri:
,,Ich war bei 'Abdulläh ibn )Idrrs. Als ich aufstand, sagte er:
»Frag nach dem Preis der Pottasche!«168 Als ich losging, rief
er mich zurück und sagte: »Frag nicht, denn du schreibst
von mir Hadithe auf. Ich verabscheue es, jemanden um einen
Gefallen zu bitten, der von mir Hadithe hört.«"169

:J � � J� :J� 'c;.CJ.1 � J�! 8 :J� ,J....�.�i1 ;i J.t:.� [53]


:; � 0f JiJ1 �� � 0t Jw .;�1 � �ti ,;; f; �t _;t:

168 Vor der Erfindung der Seife benutzte man die Pflanze der Pottasche
zum Waschen.
169 Der 'lsntrd ist $aW1.

97
lm11111 11 l- 'Äg 11 r r I

�).r �f �f G� , ;yi, �,,, f,i; :J1,,, ,�; :� J,,, Jw ,� �; :r. -Ar


.;w, ;TJi, � µ; ; � �
,,.,,. ,,, ,,.

[53) flalaf ihn Tamrm sagte: ,,Mein Vater starb verschuldet,


also ging ich zu l;Iamza az-Zayyät170 und bat ihn darum, den
Schuldner zu bitten, etwas von der Schuld meines Vater zu
erlassen. Da sagte l;Iamza: »Wehe dir! Er liest bei mir Qur )an!
Ich verabscheue es sogar, im Hause eines Schülers, der bei
mir den Qur )än vorliest, Wasser zu trinken!«"

"'"' li ,, [S ]
J.::u.11 8 :Jü ,��\ ..w! i.:,r. .).,,.>:- 8..l.>- 4
,.,, ,,,, ,, ,,. ,, ßo J o „o ,,,,, ,, ,, ,o "'J. Jo J„o ,,

.y, 8 :Jü
j II li
,.:,l,.j i.:,r.
,, ,,. ,, tl

�f w�I j,,tJ. � :J.,_&; _;,� � J:h�i1 � :j� ,�; :,;1 �I


- ,,.
:r.
,.. ,,, ,,. ,,, ,,. ,,, ,,, ,,,

, ;j_,; � �I
,

0� �f �; ,,,
17 1
,,. ,,.
Ji,,, ,�81
,,, ,,, "'
�f Jl,,, h.-b. J 0�
.,,, . ... . J ,,, ,,.
.wl • 1 1 1 'I
· ,· ! � �r

[54) Es lehrte uns 'AhdU$$amad ihn Yazrd: ,,Ich hörte al-Frn;layl


ibn 'lyäc;l sagen: »Der Träger des Qur )än darf auf keinen
Menschen angewiesen sein, weder auf den Kalifen noch auf
niedriger stehende Personen, vielmehr sollen die Geschöpfe
auf ihn angewiesen sein.«" 172

170 Einer der Imame der sieben Lesarten, der als besonders fromm
gal t .

172 Der 'lsnäd ist $a/Jrb, bereits erwähnt.

98
Das Be11e/1111e11 der Leute des Q11r '1111

173 J �
,,. ,,, ,,,

8 : Jü , ._,.Jy. 0!
,; ,, J J J O

r:-r-
J ,, ,,. ,,. ,..

8 : Jü , �1 � J. .LAL>. 8.l>-
/;
0A O,,. J J. 0 J ,..
_,
,,.
"'
,,.
[55]
'
F
, ,

�t ;. �)! :; ,&�01 ,�1 ;G ��01 �1 �1 ', � J�!


�f :;

« 1 t� � L:i'�� �» :�G�1 � �� :J�

[55] Von ar-Rabr' ibn >Anas: ,,In der Tora steht: »Lehre ohne
Gegenleistung, sowie du ohne Gegenleistung gelehrt
wurdest!«"174

'
t.� 8 : Jü , �_,..:;dl �yl:-1 :Y" � �I J. ..u,..f �I 7 y. r �.l>- [5 6]
, ,,. , ,,,, ,,,, ... .... li /; ai,.. . . ,,. • ,,. ,,. . , . , .... . ,, , . ,,. " 1 � ,,.

,,. ,,. • ,,,, . ,,, • ,..


'° ,,. • ,... ,,, .... •
rl.!.A
'fJ ,}, • J . J .... . ,,,,,. ,,. ,,. ,,, .,,. J0

, _#' (). f 0! � i:.r , J!_,:...,lJI i:.r- , �,,. �,..1 J. ��1 8 :Jü , .A.l;.!. J. I
,,, ,, ,,. ,,, ,.. ,, ,,, ,.. ,,. ,,

�;;1» : � .JJI j;� j� :� � ;-:,1 � j� :J� , �W.:1 �G (?,t J-


,.. ,, ,,, ,,. ,,,, ,, ,,. ,,,

[56] ½bdurrahmän ibn Sibl sagte: ,,Der Gesandte Allahs W


sagte: »Lest den Qur >an, aber fallt nicht ins Extreme, wendet
euch nicht von ihm ab, ernährt euch nicht durch ihn und
strebt nicht durch ihn nach mehr (Weltlichem)!«"176

·c:r <}J'.1 1 J., .:; 173


174 'Abo Nu 'aim in Hulyat al- 'Awliyä ' (Bd. 2, S. 220), 'Abo Ga 'far 'lsä
ibn 'Abo 'Isä, laut Ibn l;Iagar vertrauenswürdig aber schlechten
Gedächtnisses.
. "G_Ä;-;" J.1,b:J.1 u ur ß'°,J "1.,;w" :<Jl'.1 1 1, .:; 11s
176 Der Hadith ist $al;rlz, 'Abmad (Bd . 3, S. 428).

99
lnl!Tm a l - 'Ag11 rrl

• ,,. • ' • ,,, 177 ,,.,, ,,, • 1


u.r."'" 1
• ,,, • ,. ,,. 0 ,.. 0 ,,. o, 0 ,,,, ,,. ,,. .... J J• J .,,. J

0-1,.. � � , .r'-' 0-1,,. .:,r] I ...y, 0-1,,. ,,,...1)\ ...y,


.,,
� "'.ll..,:L, 0-1 �
,,, ,,. ,, ,. ,..

�� �,,,,,,. � ((,,. t1,,,. ·� �» : � ,,.1"1 J;� j ti :Jti , �; l:¼,..t � 'Jt..:.;


r;. �,
,.. -
« �� , 178J�
�� , (jiJ, � w:; � .� -�:! 'J! �:.r� 'J ,�,
[57} Von >Aha Hurayra ist überliefert, dass der Gesandte Allahs
� sagte: ,,Wer Wissen lernt, mit dem man Allahs Antlitz
anstrebt, dieses aber nur lernt, um weltliche Güter zu
erlangen, wird den Geruch des Paradieses am Tag der
Auferstehung nicht wahrnehmen." 179

,,,, ,,, � ,, .
: Jü ' -;,,. L.:.:l-1 �l.c--1
' ,,.
� 8 : Jü
,. .
,
Jo
..Lls! 0-1
,. � ,.,.
� ...1)\ ...y,
'r U_.r.>-
,,. ,,,,
y.
,,.., ,,. , ,,.f [58]
.,,. ,,. ,...,,. J o , � ,.. ,, 1 . ,,.

,,, ,.. 0-1 ,,. ,,.


"

r; � :J� ,01iG ; ,;� ;. -¼) J� .uG ; ,0� 0 :Jti ,� 0


.;.r. 0 � � �; ��\ r;. ;� �81 � yt;; 0T;i1
,,. ,,. ,, ,.. ,,,,

[58} Von Wilqid, dem Diener des Zayd ihn Jjulayda von Zildän,
der sagte: ,,Wer den Qur >an liest und damit von den Menschen
seinen Lebensunterhalt erbettelt, der wird am Tag der
Auferstehung mit einem Gesicht erscheinen, das nur aus
Knochen besteht und kein Fleisch enthält." 180

. Ll : ._,.;J":11 1., <) 177


. � ...w) ,-=..,ü.f :.A J 178
179 $al:irl:i , 'A]:imad (8438), 'Abo Däwüd (3664), Ibn Mägah (252)
u.v.m.
1 80 Die Aussage ist nicht auf den Propheten 1:) zurückzuführen, aber

100
Das B e 11 ch 111e11 der L e u t e des Q11r 'if11

J ,,, ,,, .,,, J o . ,,, ,,, ,,. ,,


r 1 �
,,, 1 � ; •
"' /J ,,, ,. ,,. ,,, .,, J J,. ,. ,,,
, !l� � � 0
I if' , 8'J- � if'] '($�1 4<JL.... 8 : Jü ,,J) 0-! 4111 ...y. W : Jü
O "

,,, ,, ,., ,,, ,, ,,.


,,, ,,, ,., . ,,, ,,, ,, ,,, ,,,,,. ,,, ,. ,.,,,, ..... ,,, ,,. ,,, . ,,, ,,, . ,,, ,. 1 „ 0 "' .,, ,,,,,. ,,. ,,, 0 ,,, D ,,, . ,,.
� .?� � ) �.., ,�.., : �
,,
83
.d' Jü_, - , -4y. 0-! �.,.... \' I y,
,,. ,., ,,,
,., . J J ,,. ,,. ,,. ,., . • , ,,. o o ,., . ,,, "" o ,; J o ,,, ,,. 0 . ,,. , J o ,,, ,,, ,,. ,., ,,.
f
� oY--:,,JJ r-LJ I !_,;l,.p r-LJ I y,f ui } : �.,,..._. 0-! I � , Jil ...y. Jü : Jü -
,,, ,,. ,,, ,,, ,, ,,, ,,,
} / ,,, 0 J ,; 0 J O J _,,,,. ,,, 0 /J O ,; J ' -: ,,, O J. ,.,,, O • ,,,,., _, 0 „ J ,,. 0 ,,,
�4J ' r-"'4-i� :r,,, ,,,,,,'½ l_,J W,,, �.1J1 j,,,
,,,
\' o}..t.i �
,,,

.., , �L.j y,i '½ ��L... ,..ki
,,.,,, .,,,,, ,,,,,,
;�,�T;;. ,i�G l) 184µ1 � .;» :J;;. � 0 ,�f �
t
,., 0,., "' J. 1 ,ß o, ,., o,., J }}o O "' ,.,,., O .,.,. J ,.,oJ �,., J�

,ylll �!,>-f � i_,...,!,I � � iYJ ,oy� t"' .ull


'!J ,.,., tJ
f
�:} ($ � .Jll ��
« . .!.fu.

[59] 'Abdulltth - d.h. Ibn Mas 'ad -sagte: ,,Wahrten die Gelehrten
das Wissen und böten es denen dar, die hierfür geeignet
sind, wären sie die Herren ihrer Zeit. Doch sie mühten sich
um die das Diesseits liebenden Menschen, um etwas von
deren weltlichen Gütern zu erlangen, weshalb sie bei diesen
Leuten an Respekt verloren. Ich hörte euren Propheten �
sagen: »Wer die Sorgen auf eine Sorge reduziert - die Sorge
um sein Jenseits - für den übernimmt Allah die Sorge um
das Diesseits. Sorgt man sich jedoch viel um das Diesseits,

als Aussage von Zädän authentisch, vgl. Ibn I-:Iibbän in ai;l-Ou 'afti'
(Bd. 1, S. 148).
..jl':/1 J., .y ;,L,j 1 8 1
, ( 1 /95) .._..,. t_. .:r-1 .:;-,, .y .::...,.:.. Y') ,t:-'11 r:_,-":' c; .,SJl)I L\,, .1.,i..., 182
-� Y'J "�" .y ';/-4 ".:/' : ... .:; 1 83
·rl"' :r .:; 1 84

101
lm if111 al- 'Ag urrl

dann ist es Allah einerlei, in welchem der Täler des Diesseits185


er zugrunde geht.«"186

: J u , ($� � �G:1 0 :J ij ,�
,,
� � ..t1 � ) 0i: : J ij [60]
.... ,, ,., ,., ,,,

� 8 :Jü ,� \ J � 0! u"'c;,JI 8 :Jü ,


,., ,,.,,.
,,. ,,,
' , . ;:,,
"'
,,
. J
ri;; ....
.
,.,
,, ,, ,,,

J
,. . ... . ,
1 87J.... �
. ,. .
0l Äill -1/-.... v,I ,,,,.,,,,.r ,,
..u,.. 8
,,. ,,, ,, .... .... ....

\.L,, �!} : J� � ,.:rJ-1 � .,;_j( J>-


,, ,, J. l,'ii J J J. J. J o ,,. ,,,. ,,.. ,... .,.
,.. o J. o ,,.,,. ,.,. ,., J o ,,. � ,.. o (,i ,,. ,.. J J. •

: Jü

,,. .... ....


..:...yl
.,
'($�1
....
r>' v,
'f "' ,.. ,,,,. ,., .,,,. ,, ,.,,,, "f "' ,.. ,,.. ,,. 188�,., ., ,,.. ,.,
,. ,,. ,.. ,..,, ,, ,., ,,. J � �f ,,,.
J>,-) : lli,.J t')I; 0T_;JI
o o ,h

o� j>,-J) ,..ll.; J! ..ll.; cf ili;) 2$.� o�Ü o�


,, ,., ,, ,., .... .... ....

:t, 'ß ,rr; 0r_;i1 � lLf t: ..t G J1 :J.,i; , ;; � �; .:,_,'; � rlit


.... .... ,,. .... ....
.., ,., ,..

,�; _fa ß;.i, �� � �hf ;.x ..tG-; ,� iJ1 � J;.� �;,i1 �


........ .... .... .... .... .... .... .... .... _, ,,,. ,,,.,,.

189 ° "' "" "'


. .... '
,, ,
.... .... (/i .... ..... (/i .... , . .... 0 0 ........ , .,,,, 0 .... ....
Äill � �J ,_,..wl � ..'.iJI � �........ , � }� � �..l5'.JJ , �l_r. � L,!>.J
,, ....,,,. .... ,,.,., .... .... .... .... ,,. ,,,.

· .(" �I �� I U-: y-f �T_;J I .ff U-: y�I l.u._, ,41


/ 0 .t o o .,,. � ,.. ,,. o Jo o, o J o � ,.. ,.. ,.. o,o
l,'ii

[60] Es lehrte uns clsäibn cumar an-Na�zwr: ,,Ich ging nach vorne,
/
bis ich zu al-I:Iasan gelangte, da hörte ich ihn sagen: »Diesen
Qur>t1n lasen drei Männer: einer las ihn zum Broterwerb
und zog damit von Ort zu Ort, ein anderer beschränkte
185 ' Täler des Diesseits: Die verschiedenen Arten der Versuchungen.
186 Sehr schwach (mzmknr), Ibn Mägah (257, 4106), 'Al:imad in nz-Z11/zd
(22), Ibn 'Adrin nl-Kamil (Bd. 7, S.57), al-'Uqaylr (Bd. 4, S. 309), Ibn
'Abr Sayba (34313), SMr in nl-M11s11nd (317), Däraqutnr in nl- 'Ilnl
(Bd. 5, S. 42) und 'Aba Nu 'aym in nl-H11lyn (Bd. 2, S. 105).
L)
, i.JJfr"' : �',II l, 1 87
,Jl.,,; : �',11 l,, y l) 1 88
i;,..; : f ,:; 1 89

102
Das Be11ehme 11 der Leute des Q11r'l111

sich auf dessen Buchstaben (Laute) und missachtete seine


Gebote, indem er sagte: ,Ich lasse - bei Allah - keinen
einzigen Buchstaben aus.' Möge Allah sie in den Gräbern
versammeln und die Häuser vor ihnen verschonen! Bei
Allah, sie sind hochmütiger als der Herr auf der Liege oder
der Prediger auf der Kanzel! Ein weiterer Mensch liest ihn
und wacht nachts, dürstet tagsüber und bändigt damit seine
Gelüste, während sich diese in ihre Mäntel hüllen und jene
in der Gebetsnische ausruhen. Durch diese hält Allah den
Feind von uns ab und durch sie gewährt Allah uns Regen.
Dieser Schlag von Qur'än-Lesern ist wertvoller als roter
Schwefel.«"190, 191

MulJammad ibn al-I:Iusayn sagte:


Überlieferungen ähnlicher Bedeutung gibt es genug. Ich
möchte mit diesem Rat an die Qur'än-Leser erreichen, dass
ihre Mühe nicht vergeblich war, wenn sie weltlichen Ruhm
angestrebt hatten und des Ruhms im Jenseits verlustig
werden, weil sie sich um die Diesseitsorientierten bemüht
hatten, um etwas von ihren Gütern zu ergattern. Bewahre
Allah die Qur'än-Leser vor so etwas!
Daher sollte sich, wer sich hinsetzt, um den Menschen den
Qur'an zu lehren, das Benehmen des Qur'än aneignen und

190 Roter Schwefel war damals als wertvolle und seltene Arzneizutat
bekam1t.
191 'Abo 'Ubayd in Fat;la'il al-Qur 'an (S. 43), im Überliefcrungsweg
von al-' Ägurrr kommt al- 'Abbäs ibn Bakkär vor, ein bekannter
Lügner.

103
I111iim n l - 'Ag11 r r r

seinen Lohn von Allah verlangen. Der Qur'än soll ihm


genügen, so dass er keines Geschöpfes bedarf. Bescheiden
soll er sein, damit er bei Allah, dem Glorreichen und
Majestätischen, hoch angesehen ist.

:J� ,J!� �I ;; :;,_ f1 � 8 :J� ,�G � jt.::..'..! :;,_ � J.t: [6 1]


�t � ;c:,;1 � cif f wi j;.; :J;; ��r � : J t; ,.4J :;1 ;d,'.: J
""' �, ,,,,,. ,. ,,. ,,.
,, ,,. .,,,,. ,,. ,,. ,, ,.

192 · j.:..J .f'


,,.,,.
lA.,;:, !,J

[61] Es lehrte uns lf.ammad ihn Zayd: ,,Ich hörte 'Ayyüb sagen:
»Der Gelehrte sollte aus Bescheidenheit vor Allah, dem
Glorreichen und Majestätischen, sein Haupt mit Asche
bedecken.«"193

Kapitel: Erwähnung des Benehmens


dessen, der beim Qur )än-Gelehrten
vorträgt

Mufzammad ihn al-lf.usayn sagte: Wer bei anderen vorliest


und den Qur'än empfängt, soll angemessen vor dem Lehrer
sitzen, er soll bescheiden vor ihm sitzen und sich ihm
ganz zuwenden. Wenn er (der Lehrer) ihn anschreit, soll
-� ...:...1,,. : ...-J'11 1, .:; 192
193 Vgl. al-I:Iatlb al-BagdädI: al-Faqrh wa-1-Mutafaqqih (Bd. 2 , S. 113):

104
Das Be11eltme11 der Leu te des Q 11r 'n11

er dies ertragen, wenn er ihn schilt, soll er es wohlwollend


hinnehmen. Er soll ihn respektieren und sich ihm
gegenüber zurückhaltend verhalten. Er soll nur so viel
Neues lernen, wie er gründlich lernen kann. Man kennt
sich schließlich selbst am besten. Weiß man, dass man nicht
mehr als jeweils fünf (Verse) aufnehmen kann, dann soll
man nicht um mehr bitten. Und wenn man weiß, dass man
nur drei Verse lernen kann, soll man nicht um fünf bitten.
Wenn ihm der Lehrer nicht mehr als drei aufgibt und der
Schüler weiß, dass er fünf lernen kann, dann soll er aufs
Höflichste um mehr bitten. Lehnt dieser es jedoch ab, soll
er ihn nicht durch Bitten belästigen und sich geduldig dem
Willen des Lehrers fügen. Handelt man nämlich so, ist es
angebracht, dem Schüler mehr aufzugeben, so Allah will.
Man soll seinen Lehrer nicht verärgern, da er sonst den
Schüler vernachlässigen könnte. Wenn er eine Aufgabe
aufgibt, soll man ihm dafür danken, für ihn beten und ihm
Ehre erweisen. Behandelt er jemanden grob, sollte man
ihn deswegen nicht grob behandeln, vielmehr sollte man
den Lehrer ehren, auch wenn er den Schüler selbst nicht
wertschätzt, man soll sich vor ihm schämen, auch wenn
er sich nicht vor dem Schüler schämt. Halte dich an deine
Pflicht ihm gegenüber, so sollte er sich auch seiner Pflicht
gegenüber dir besinnen! Die Qur'än-Gelehrten sind gute,
aufmerksame und tugendhafte Menschen, sie wissen um
ihre Pflicht gegenüber den Anderen. Vergisst er seine Pflicht
gegenüber dir, so vergiss du nicht deine Pflicht gegenüber

105
I m 1r111 111- 'AgurrT

ihm, denn Allah, der Glorreiche und Majestätische, wies


dich an, das Recht des Gelehrten zu achten und Er wies dich
an, den Gelehrten zu gehorchen, und genau so ordnete es
der Gesandte � an.

" P' ...


�,,. u. u. [62]
,,, J o J , o ,.. ,,,,,, ,,. ,,. o ,,.. J o , ,. . ,,. . .... ,. , ,,. ,,.
� ,,,
.v-- 8 :Jü , �f,:l-1 � \ Äill � � y. 8..l>-
,,.

,,
r

,, ,.. ,,

u. ..!.l!L. 0>' , �_, U. .uil � 8 :J ü '<f�I


,,. ,,.. . ,, 0 "'1 ...
"'1 . ... . O ,,. O ,,; .,,, J o ,. , ,, ,,. ,,. ,; ;' 0 0
"

, �\ y,f .y �.)t;} I _i:1-1


.}-

,, ,.. ,,. ,,, ,,. ,,, ,.. ,,. t# ,, ,.. ,,

�» : � .Jil
,,.
j;� J� :J� , -:.--�\
,.. ,,
;.,,. �;� :; ' 'f}�\
,,.,,.
JJ -;.t :;
,, ,, ,,.

,. E ,,, '. • ,,
, "-A>- '-'fi
,

[62) Von 'Ubäda ihn a$-$ämit ist überliefert, dass der Gesandte
Allahs� sagte: ,,Es gehört nicht zu meiner Umma, wer unsere
Alten nicht ehrt, sich nicht unserer Jungen erbarmt und.
unsere Gelehrten missachtet." 'Al;lmad (ein Überlieferer)
sagte: ,,Das heißt: ihre Rechte missachtet."195

u. � \,; [6 3 ]
,,. ,, ,,. J O ,, ;' ,, / ,,, J O ,,... ,,. J ,; ,; .-0 0 ,; ,, ,,.
' '
, 8 :Jü ,� : Jü 'u4.)J I 8..l>-
,,.

J:;:-
,, ,,. i:/' �,,. u.l
,,.

,, ,,, ..; ,,,

j;:i;
,,. ,,.
') �\» : � ,,..Jll j;� J� :J� '($��\
,,. ,,

,, ;. � :; '��
,,. ,,. ,,.
\
, r-ll y.,Ü ('+!.,Ü ' r-#-1 .y � � ')_, 't WI � (:::?. ') : ,.s_>f ')_, ü L.j
,,. ,,. J J J o J J J J ,,. , , ,,. ,,. , , ,,. ., ,,. , ' "'" ' , ,,. , ,. ,,. ,,. ,,.,,,

,,. ,,. ,,, ,, ,.. ,,. ,,, ,,, ,,. ,,.

« . ._,.,'_,JI Wf
, ,
; �: , i�

, \.;JW,J : ...J , c;, 194


195 Der Hadith ist /.lasmz, vgl . al-Mrztrn (Bd. 3, S. 42 6).

106
Das Be 11el1 111e11 der Le11 / e des Q 11 r '1I11

[63} Von Sah[ ihn Sa cd as-Sä cidr ist überliefert, dass der Gesandte
Allahs � sagte: 0 Allah, möge mich diese Zeit nicht ereilen
11

und möge ich sie nicht erleben! Wenn der Gelehrte nicht
befolgt wird, man sich nicht vor dem Gutmütigen schämt
und man Herzen wie die Herzen der Nichtaraber und
Zungen wie die Zungen der Araber196 hat."197

8
, , : Jü
, , ,�
� ,. , � , , • , : Jü
, . , y.'i 1 98 �_r.>-i , , , ..u81
, � �\ , , • U_r.>-
, • �[r.l
,,,. J. # , . 'i [64]
,,, ,,, " ,., ,,, ,,, ,,. ,,,

[64} Von 'Aha Salama ist überliefert: ,,Wenn du gut zu Ibn


'Abbäs bist, kannst du von ihm Wissen erlangen."199

:J� , �,,,_;� 1 ;.,, �,,, :;, �1 0 :Jl.i , �G�, ,,,



,
:;, :U..'r G.t: [65]
0t» :y.; .? �� J �� :; , � :; ,�). G :Jl.i , r;1 :;,, � Cf
,,, ,,.,, ,., ,, ,., " ,,.
200
.:kWG :1��;i1 :Jl.i ,«�.,, ;�,
,,,
J„t
,,,
:i;}, �G ,,, 2"
1
196 Herzen der Nichtaraber: die Nichtaraber jener Zeit waren die
Oströmer und die Perser, die im Vergleich zu den Arabern im Luxus
lebten. So heißt es in einer Überlieferung von TabaränI (laut Magma '
az-Zawtr'id Bd. 3, S. 65): ,,Und was ist das Herz des Nichtarabers?",
er antwortete: ,,Die Liebe zum Diesseits, ihre Herzen sind die
Herzen der Nichtaraber. [ . . . ] Sie sind wie die Beduinen [. .. ]."
1 97 Vgl. al-M11s11ad von 'A}:imad (Bd. 5, S. 340), der Hadith ist wegen
Ibn Lahr'a schwach .
.G :.jl�I l,J � L) 198
199 Die Überliefcrer sind bis auf an-Näqid vertrauenswürdig, letzterer
scheint unbekannt zu sein .

107
Imäm 11l-'Ag11r rT

[65] Von Layt ist überliefert, dass Mugähid über den Vers

„Und gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und


den Verantwortungsträgern unter euch!"201 sagte: ,,Dies
sind die Fuqahä'202 und die Gelehrten."203

[66] Von 'lbrähim (an-Naba'I) ist Ähnliches überliefert.

Mul;ammad ibn al-I:Iusayn sagte:


Anschließend soll, wer vom Lehrer Qur'än-Abschnitte zum
Lernen hört, nicht mehr lernen, als er von diesem aufgegeben
bekommen hat, wenn er zu jenen gehört, die gerne vorn
Lehrer das zu lernende hören. Und wenn man sich etwas
von einer anderen Person vorlesen lässt, soll man nur das
hören, was der Lehrer aufgab. Ich meine damit, dass man
nur die Lesart des Lehrers lernen soll, weil man sich daran
gewöhnt hat und man so diese Lesart besser beherrscht. Der
Prophet @ sagte ja: »Lest, wie ihr es gelernt habt!«"204

201 Qur'än: 4:59.


202 DicGelehrtendesFiqlz, derWissenschaftvonderPraxisderMuslime,
meist einschränkend mit „Rechtswissenschaft" übersetzt.
203 Vgl. Tafsrr at-Tabarr (Bd. 8, S. 500).
204 Ibn Sa'd in at-Tabaqat (Bd. 4, S. 1 92), die Überlieferung ist J;asm1.

108
Das Bcuehmeu der Leute des Q11 r 'a11

: J� jt.91,.,
i, �,,, ;r G :Jt; ,��
, ,,.
_;. � :; � � ) 8b. [6 7]
,,. ,, ,,
:J� , .),,;:: :;1 � .11 � ; , �j ; , �� G :J� ,_;� :; _f,, ;t G
,,. ,, ,,. ,,, ,,. ,,. ,,
, • .11 j_,..:� '?Lif � J� '?!){; ,�T �� Jlh- � I � J)r J,0 �
,, ,, ,,. ,,, ,,. , ,, ,, ,,,. ,, .. , ,.

�{; Jj�I '?r)f �


,,
J�,, '?!){;
,,
,a;T �� Jlh-�I �,, j)r
,, ,, ,,. ,,. ,,
:;'J �
,,.

�u:
,,,.
�r :; � Jw ,�� �u: �r :; �; ,� � �1
,,. ,,. ,,. ,,. ,, ,,, ,,. ,,. .,.
205t.�
,,.,,.
oJo J , ,,. J, • o J,,. , ,,.

«t� L..5"��.}I>> :� Jü :�

[67] Von 'Abdulläh - d.h. Ibn Mas cüd - ist überliefert: ,,Ich sagte
einem Mann: »Lies mir von der Sure al-)A}J,qäf dreißig Verse
vor!« Er las mir jedoch nicht das vor, was mir der Gesandte
Allahs ® vortrug, da sagte ich zu einer anderen Person:
»Lies mir von der Sure al-)A�iqäf dreißig Verse vor!« Er las mir
jedoch nicht das vor, was der Erste vortrug. So ging ich mit
ihnen zum Propheten �' doch dieser ärgerte sich. ½Ir ibn
'Abr Tälib saß bei ihm und sagte: »Er hat euch doch gesagt:
'Lest, wie euch gelehrt wurde! '«"206

:; �y.,,. G :J� , 0�1 0, C...,,, :; �f G :J� ,�i ��


,, ,,
:;1 Ji:.; [6 8]
.11 j_,..:� '?!)t :J� ,.1 1 � ; , � ; , � � ; , �_; Gt :J� , 0;L,,
,,,. ,,, ,, ,,. ,, ,, ,,. ,,.

r;i ,Gt :;�1 c; j:; Jw �!).; _;,: �t :� li; �1 �� �; �

·!'"'i :f LJ 205
206 S. Tabarr (Bd. 1, S . 23), die Überlieferung von Tabarr ist stärker, dort
ist von der Sure al-Furqi'.ln die Rede.

109
In1 11111 11 /- 'Ag11rrf

, ,. ,,. o ,.. ,,. i:;:i,.. ,,. ,,, ,,. ,,. ,,. ,. . ,,, ,,. . , ,,. ,1, ,,. ,,.. ,. ,,. , } J ,,. ,.. ,,. . ,.. ,,. . ,,..

;J.I\ Jy) 4>.-J � L:;'�!} .J \..:..U.::,.:.i ,;J.1 1 JyJ 4 :Wii ,;J.11 Jy) Jl,,. l:Älh;ü
, ,,,

,. ,,. ,,. ,,, ,,,

Wi ''-'��� � 0li';: � t11» :J.,i; .1, J;� i1 :� Jw ,�


,,,

,,, ,,, ,,, ,,, ,, ,.. ,,,.

«tts)
,..
C �,,, ts)
, ,,, J
[68] Von ½bdulläh ist überliefert: ,,Der Gesandte Allahs �
lehrte mich eine Sure. Anschließend betrat ich die Moschee
und fragte: »Liest jemand von euch den Qur )än?«, da
antwortete einer der Anwesenden: »Ich!« und las die Sure
vor, die mich der Gesandte Allahs il lehrte, doch las er
sie anders vor, als sie mich der Gesandte Allahs � lehrte.
Also gingen wir zum Gesandten Allahs � und sagten: »O
Gesandter Allahs, wir lesen unterschiedlich!« Da änderte
sich der Gesichtsausdruck des Gesandten Allahs �. cAlI
sagte daraufhin: »Der Gesandte Allahs � sagte: ,Diejenigen
vor euch gingen zugrunde, weil sie uneins waren. Jeder von
euch soll lesen, wie er gelehrt wurde!'«"207

Mubammad ihn al-I:Iusayn sagte:


Wer sich entschlossen hat, von einem einzigen Lehrer zu
lernen, der soll stets zu seinem Unterricht erscheinen. Dies
halte ich für ratsam. Und wenn er bemerkt, dass er bereits
einiges gelernt hat, was ihn sein jetziger Lehrer nicht lehrt,

207 Die Überlieferer sind vertrauenswürdig, zudem wird dieser Hadith


durch die vorige Überlieferung bestätigt .

110
Das Be11e/ime11 der Leute des Q11r '1111

vernachlässigt er diesen. Außerdem fällt ihm das Lernen


schwer, doch wird ihn dies teuer zu stehen kommen. Ich
bevorzuge, dass er weiterlesen soll, wenn er bereits begonnen
hat, bis ihn der Lehrer selbst unterbricht. Wenn man etwas
zu erledigen hat und beim Lehrer hundert Verse vortragen
sollte und bereits nach 50 Versen aufhören möchte, so sollte
man ihm bereits vor Unterrichtsbeginn den Grund hierfür
nennen, damit der Lehrer ihn unterbricht. Man soll sich der
Person, von der man lernt, zuwenden und keiner anderen.
Wenn der Lehrer während des Unterrichts mit einer anderen
Person sprechen muss, soll man aufhören zu lesen, bis er
wieder zuhört. Wenn man nach dem Vorlesen beim Lehrer -
wenn dies in der Moschee geschah - gehen will, kann man
gehen, und ich sehe es gerne, dass man unterwegs das neu
Gehörte lernt.
Möchte man zusätzlich von einem anderen Lehrer lernen,
kann man dies tun. Bleibt man in der Moschee und findet
keinen Lehrer, kann man entweder beten und somit
Gutes tun, oder Allahs - des Erhabenen Glorreichen und
Majestätischen - gedenken und Ihm für das aus Seinem Buch
Gelernte danken. Oder man sitzt in der Moschee, um dort zu
bleiben und nicht wegzugehen, weil man befürchtet, sonst
auf etwas zu blicken, was nicht erlaubt ist, oder jemandem zu
begegnen, dem man in der Moschee besser nicht begegnet.
In diesem Falle soll man in der Moschee sitzen bleiben, um
sich nichts Unnützem hinzugeben. Man soll sich hüten, mit
seiner Zunge die Ehre Anderer zu verletzen und sich über

111
Imam al- 'AgurrT

Weltliches und leeres Gerede zu ergehen. Einige mögen sich


mit eben diesen unnützen Dingen entspannen, doch hat
dies unangenehme Folgen (im Jenseits). Man soll sich beim
Erscheinen und Gehen so benehmen wie die Menschen
des Qur >än. Und Allah, der Glorreiche und Majestätische,
verhilft zum Erfolg.

Kapitel: Wie sich der - Rezitator


während der Rezitation verhält u nd
was er diesbezüglich unbedingt
wissen muss

Mu}Jammad ihn al-Ijusayn sagte:


Ich wünsche, dass wer den Qur >än tags oder nachts liest,
sich rituell reinigt und die Zähne putzt, um den Qur >an
zu ehren. Man liest schließlich die Worte des glorreichen
und majestätischen Herren. Zudem nähern sich die Engel
während man den Qur >an rezititert; wenn sich der Engel
nähert, legt er seinen Mund auf den Mund des Rezitierenden,
wenn dieser sich die Zähne geputzt hatte. Jedesmal, wenn er
einen Vers liest, nimmt ihn der Engel mit seinem Mund auf.
Wenn man sich jedoch nicht die Zähne geputzt hatte, hält
der EngelAbstand von ihm. Es gehört sich nicht, ihr Qur >an­
Rezitatoren, den Engel von euch fernzuhalten! Benehmt
euch! Jeder von euch verabscheut es, mit ungeputzten

112
Das Be11eh 1 11e11 der Le11te des Q11r'i1n

Zähnen bei seinen Brüdern zu sitzen. Ich wünsche, dass


man viel vom Mu$�zaf (der schriftlichen Qur'än-Ausgabe)
liest, weil es besser ist, vom Mu$haf zu lesen. Man soll den
Mu$haf nur im Zustand der rituellen Reinheit berühren,
doch wenn man ohne rituelle Reinheit vom Mu$haf lesen
möchte, kann man dies ohne Bedenken. Man soll ihn jedoch
nicht berühren, vielmehr soll man beim Umblättern des
Mu$haf einen Gegenstand benutzen und ihn nur im Zustand
ritueller Reinheit berühren.
Lässt der Rezitator während der Rezitation Wind ab, soll
er die Rezitation unterbrechen und warten, bis der Wind
abgelassen ist. Am besten soll man anschließend die
Gebetswaschung vollziehen und dann weiter rezitieren.
Man kann jedoch auch ohne rituelle Waschung weiter
rezitieren.208 Gähnt man während der Rezitation, soll man
solange aufhören zu rezitieren, bis das Gähnen vorüber ist.
Wer gunub ist, soll nicht den Qur'än rezitieren, ebenso die
Frau während der Menstruation - weder einen Vers noch
einen einzigen Buchstaben! Man kann ohne Bedenken
Allah lobpreisen, »al-}:iamdu lilläh«, »'Allähu akbar« oder
Ähnliches sagen oder zum Gebet rufen.
Ich sehe es als empfehlenswert für den Rezitatoren an, die
Rezitationsniederwerfung einzuhalten: liest man einen
Niederwerfungsvers, wirft man sich nieder. Im Qur'än gibt es
fünfzehn Niederwerfungsverse, nach anderen Auffassungen

208 Anm.: Rezitation bedeutet nicht Berühren des Qur' äns! Das
Berühren des Qur'äns ohne Gebetswaschung sieht der Autor wie
viele andere Gelehrte als verboten an.

113
I m 17111 al- 'AgurrT

sind es vierzehn oder elf.209 Ich bin der Meinung, man soll
sich bei jedem Niederwerfungsvers niederwerfen, denn dies
erfreut d�n Herrn und erzürnt Seinen Feind - den Satan.
Von >Abü Hurayra �" ist überliefert, dass der Prophet �
sagte: ,,Liest der Sohn Adams einen Niederwerfungsvers
und wirft er sich nieder, wendet sich der Satan weinend ab
und sagt: »Wehe! Dem Sohn Adams wurde angeordnet sich
niederzuwerfen und er warf sich nieder, ihm gebührt das
Paradies! Und mir wurde befohlen mich niederzuwerfen,
doch begehrte ich auf, mir gebührt das Feuer!«"210 Ich ziehe
es vor, dass wer unterwegs im Gehen lehrt, sich gen Qibla
verbeugen sollte, wenn ein Niederwerfungsvers gelesen
wird. Ebenso soll er sich, wenn er reitend unterrichtet und
ein Niederwerfungsvers vorkommt, niederwerfen, indem er
sich gen Qibla verbeugt, wenn er dies kann.
Im Sitzen ziehe ich es vor, dass man, wenn möglich, sein
Gesicht gen Qibla wendet. Der Prophet � sagte nämlich:
»Die besten Sitzungen sind die, in denen man sich der Qibla
zuwendet.«m Ich ziehe es vor, dass man den Qur )än mit
trauriger Stimme liest und dass man weint, wenn man kann.
Kann man nicht weinen, soll man mit trauriger Stimme
lesen. Mir ist es lieb, dass man während der Rezitation
nachdenkt und das Rezitierte reflektiert. Man soll sich

209 Der fünfzehnte dieser Verse der Sure $äd ist erwünscht, laut Säfi 'I
und den meisten Rezitatoren sind es 14, laut Näfi' (Wars und
Qälctn) sind es elf Niederwerfungsverse.
210 Muslim (254).
211 Vgl. Fußnote 2, S. 58.

114
Das B e 11elI 111e1i der Leute des Qur 't111

von allem abwenden, was das Herz ablenkt, und jedwede


Beschäftigung unterlassen, bis der Unterricht beendet ist.
Es ist mir lieber, dass man geistig anwesend ist und sich
nicht mit profanen Worten beschäftigt. Ich sehe es gerne,
wenn man beim Lesen eines Verses über die Barmherzigkeit
den Herrn darum bittet und beim Lesen eines Verses über
die Strafe Allah um Schutz vor dem Feuer bittet. Liest man
einen Vers, in dem sich Allah von den Lügnern distanziert,
sollte man Allah, den glorreichen und majestätischen, von
jedem Makel frei sprechen (d.h. »sub}:lan Allah« sagen) und
Ihn ehren. überkommt jemanden während des Lesens
der Schlummer, soll er die Rezitation beenden, um sich
hinzulegen. Man soll ja lesen und auch verstehen, was man
rezitiert.

Muh-ammad ibn al-I:Iusayn sagte:


Alles, wozu ich den Qur )än-Rezitator aufgefordert habe,
entspricht der Sunna und den Aussagen der Gelehrten.
Ich erwähne hier, so Allah will, was mir diesbezüglich an
Überlieferungen in den Sinn kommt.

G : J ij ,� :,; .�)11 G : Jij � :,; � G :Jij '.;.i;;i1 Qi,:_ [6 9]


, " ,,. ,,, ,,.
,,li '
,,,. ,,. ",. • J. ,. ,,. ,,, ,,. " ,,. ,,. ,,,, ,. ,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,,. • ,,, ,,. ,. • .,,. ,,.

iü { , �..l>-f .!l.,.._; 1�1» : \!@' .i'.ill Jy1 Jü : Jü , ($_MI ,y, ,..uL,.:. U. �


.1"..�,._ 1

,,. ,,,. ,,, ,,, ,,,, ,,.

'11 .y � �T '>Ü ,.y


,, ,,,. ,,, ,,,
if J;. ;� µ � 0T_;J1 �: ·; dill <½ Jl1 f;_;
,,. ,,. ,,. ,,.,,.

« . .y J;. ;u � �; J.w.1 J t1 ;H �; f;.; rij 11G ,&i1 � � A-i


,,. ,,.
,.. ,,. ,,.,,, ,,. ,,.

115
lmäm 11/- 'Agurrr

[69] Von az-Zuhrrist überliefert, dass der Gesandte Allahs �sagte:


,,Wenn sich jemand die Zähne reinigt und danach aufsteht,
um zu rezitieren, so umrundet ihn der Engel und hört dem
Qur'an zu, bis er sogar seinen Mund auf den Mund des
Rezitierenden legt. So verlässt seinen Mund kein Vers, der
nicht in den Mund des Engels gelangt. Wenn man jedoch
aufsteht und rezitiert, ohne sich die Zähne zu reinigen, so
umrundet ihn der Engel, ohne seinen Mund auf dessen
Mund zu legen."212

-;r. �1 .:f' ,4 � 0 � \J :J ü ,� \J :Jü ' -=34�1 8..L,-J [70]


• ,,. ,, ,,. , ,,. o „ J J o J ,,- o J ,,. ,.. ,,,. ,,. , ,, ,,. � ,,.. ,, ,,, " ,,. ,,.

0l5' � 0f ,�1 ;.:,1 � -).f ; ,�� ;. ;._: ; ,rl .Jll �


,,. ,,. ,,. ,,. ,, ,,, , ,,. ,,. ,,,

� J.w.1 u; � rli 1�1 j:) 01 : Jli; , i!G-.:J1 � ' � �t; � �


w ,9 J;, �u � � � ;� J� w 09J1 �: · �
,, ,, ,,. ,, ,,,, ,,.
'11,,. �T � �öi;
,, ,,. ,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

[70] Von 'Aha 'Abdurrahman as-Sullamr ist überliefert, dass 'Alf


ihm empfahl und anordnete - er meinte damit den Siwtlk -, indem
er sagte: ,,Wenn ein Mann aufsteht und betet, nähert sich ihm
der Engel, um dem Qur'än zu lauschen. Er nähert sich ihm
solange, bis er seinen Mund auf dessen Mund legt. Jeder
Vers, den er aufsagt, gelangt in dessen Inneres."213

212 Mttrsal, az-Zuhrr traf den Propheten ijf1 nicht, doch sind alle übrigen
Überlieferer sehr vertrauenswürdig.
213 Dieser Überliefcrungsweg ist sehr stark, endet aber bei 'Alr und ist
somit kein Hadith . So lautet die Überlieferung auch bei Ibn 'AbI

116
Das Be11el, me11 der Le11 te des Q11r '1111

_;� ; '3�1 G
'1 ,,
:Jti , ��\ '-'"'11 ; Jil � .0 } t},i;. [71 ]
,,,, ,, ,, ,,. "

t)_; '1 �;
,,,,
' �,,, �t '1 :J� y�;,� ;.i,
,,
� �;�,, \ ::U.:�,,. � :Jti �jl1
,,

[71] Es lehrte uns )Isbäq ihn Manfür al-Kawsag: ,,Ich fragte


)Abmad (ibn Banbal) über die Rezitation ohne Wuqa )
(Gebetswaschung). Er antwortete: »Dies ist unbedenklich,
doch soll man vom (geschriebenen) Qur )än-Exemplar nur
im Zustand des Wuqa ) lesen.«" 'Isl).äq - d.h. Ibn Rahüyah ­
sagte: ,,So, wie er es sagte, ist die Sunna."

[72] Es lehrte uns Aha Bakr al-Mirwazf: ,,'Abü A


1
' bdulläh
(gemeint ist 'Al).mad ibn Banbal) las manchmal ohne Wu#i.1
aus dem Qur )än, ohne ihn jedoch zu berühren. Er nahm
einen Zweig oder etwas in die Hand, womit er die Seiten
umblätterte."

Sayba im Mu;,nnnnf (Bd. 1, S. 170) und al-Bazzär gemäß Kasf nl­


'Astär (Bd. 1, S. 242).

117
lm iilll nl- 'Ag 11 r r T

I:'
..!J--; :Jü \:i) I J,o, � üT_;l l �( : �lbJ ..:...Ü :Jü 'JjJj ,y, '� .:r- 1
J • J ,,, ,,, ß "' "' JJ o ,, ,.. ,,. • J o.,., ,,. ,,. J o J ,,, ,,. ßo J • ,,, ,,,,,. o ,,. J Jo

,,, ,,. " ,,. �


J "' ,,. ,,, . .... Oi ,,. ,,, ,,, ,,,

. cf)\ � � � � � \ .:f'

[73] Von Zurzur ist überliefert: ,,Ich sagte 'Atä': »Ich lese den
Qur'an und lasse Wind ab.«, da entgegnete er: »Hör auf zu
lesen, bis der Wind abgelassen ist!«" 214

,.. ,, Oi ,,.
�\ .:r. �\ 8 :Jü ,�L,.:, .:r. ..w:. .:r. � ..w:. y. f 8..l> [74]
,.. ,. Jo J e , J. ,,. ,,, ,,. • " ,,, J J o ,,. . ,,, o; "' ' J,..

,,, , ,. ,,, tl ,
l. ' , • ,,, ,,.
:Jü ..u� if ,::.y :r l J. ül...!? 8 : Jü ,!lJ W I J. J.il � \;1t :Jü '<$j)..,..J 1
,,, ,,, ,..,. 0 ,,. ,,, 0
� ....
J ,,, • J, ,,, ,.. ,,, ,,, J J. . , J O ,,,

_ ... ,,. ,,, ,,, ,,, ,..


«t� �� � �t [).; �;0 \�!» _;_jt
[74] Es lehrte uns 'Utman ibn al- 'Aswad, dass Mugähid sagte:
„Wenn du während dem Lesen gähnst, so warte, bis es
vorbei ist."215
, ��/u1 ��1 ,� 1 � � J :J� ,��1 � � [75] �r G;,;.r
, ,,, ,,, ,,. • ,.. ,.. • ,. ,,. ,, ,,,,,. ,,, ,,, ,. ,,, ,,, ,,. ,. ,,,
J.il JyJ„ ui
f ,,. ' � J.il UJ\,p ,y, ,4.( ,y, ' i � 8 : Jü '&J 8 :Jü
J

�J
1 ,,.

,,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,.

214 'Abdurrazzaq im Mu�annaf (Bd. 1, S . 341).


215 Die Überlieferung ist authentisch, Tafsrr S1111an Sa 'rd ibn Man�ar
(Nr. 97), Fadti'il a/-Q11r 't1n von al-Qasim b. Salam (Nr. 106), Su 'ab
a/- 'lmti11 von Bayhaqr (Bd. 2, S. 382).

118
Das Beu el, 111e11 de r Le ute des Q11r '1111

[75] Von 'Ä'isa ist überliefert, dass der Gesandte Allalzs f.!sagte:
,,Wenn jemand von euch schläfrig ist, soll er sich hinlegen,
denn ihr wollt vielleicht um Vergebung bitten, aber beleidigt
euch selbst."216

,�1 ; � 8 :Jli ,y.yJI � ; � ; .lu 1 -1/ t""LiJI ;t \Ji:'. [76]


,,,
J • ,,, ,,. ,,
.,,.
J ,,, ,,, ,,, ,, ,,.
,,. ,,.
,, 0
... ,,, ,,

�., : J� :t...L J. .illl � � : Jü o_r J. J_r$' i.3( : Jü '� \..i : Jü


\
,,,
,, • ,,,
,,, ,,,
,. 0 ,,, ,,. ,,, J JO 'III O ,,, ,,, ,,, J,,,o J r ,,
.

, ,

,o� ':} : Jü Jf ,� ':} • .ill l J_,...J ül5' :JW ylb (J.f J. J>,,,, J>,
J.> J. o,, ,,, ,,. 0 ,,. J J J o ,,, ,. \ J J ,, ,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,; ,, 0 _,, ,,, ,,,
j

,,. ,,, ,, ,,, ,,


. �l.J;.I 1� �l)JI � � � y, �-.1'
, ,,, ,,,,. � •J ,,, ,,, • ,,, .. . ,,,

[76] . Von 'Abü ½rnr ihn Murra ist überliefert: ,,Ich hörte
'Abdullah ibn Salama sagen: »Ich trat einst bei 'Alr ibn 'Abr
Tälib � ein, er sagte: 'Den Gesandten Allahs �hielt nichts
vom Qur'än-Lesen ab - oder hinderte ihn -, es sei denn die
Ganaba.'«"211

if' ,�\..i Y, ' � 0 t..>"Y Y, 'f� J. ��!


Jo J .

� � I J_,...J u f '_r$- 0 1
, 1 ,,, ,. ,,. ,,. ,,. ,, J • ,,. ,,, . ,,. ,,.,,.o J o ,,. J o ,; iii ,;
,,,
� f

,,.

« . ül)JI 0-" � �L:1-1 ':JJ 01 � ':1» : Jü


•J ,,,. ,,. ,,, J ,,, ,,, ,. JJ ,., " ,, ,,. ,,,

, , ,

216 D.h.: Ihr sagt vor Müdigkeit Dinge i m Gebet, die euch schaden.
Übereinstimmend überliefert: BubärI (2 12 f.), Muslim (1871).
2 17 Ganäba: große rituelle Unreinheit, bedingt durch Beischlaf oder
die Menstruation u.a., der Hadith ist /.znsmz, er kommt in den vier
Sunnabüchern vor: 'Abo Däwüd (Bd. 1, S. 59), Tirmidr (Bd. 1, S.
2 74), Nasä'I (Bd. 1, S. 1 44), Ibn Mägah (Nr. 594) u.v.m, von I;Iäkim
( Nr. 7083) als :,aMz eingestuft.

119
l111i1m a l - 'Ag 11 r r f

[77] Von Ibn 'Umar ist überliefert, dass der Gesandte Allahs �
sagte: ,,Wer gunub ist oder menstruiert, der darf nichts vom
Qur'an lesen."218

Mu�zammad ibn al-I:Iusayn sagte:


All das, was ich hier erwähnte, sollen sich die Leute des
Qur'än zu Herzen nehmen und nicht außer Acht lassen.
Wenn sie gerade nicht den Qur'iln rezitieren, rechnen sie mit
sich selbst ab. Wenn sie bemerken, dass ihnen ermöglicht
wurde, die Pflicht zu tun, zu der sie ihr edler Herr
aufforderte, dass sie seine Gebote und Verbote einhalten,
dann preisen sie Ihn und danken Allah, dem Glorreichen
und Majestätischen, dass Er ihnen dazu verhalf. Wenn sie
jedoch bemerken, dass sie sich von dem abwenden, wozu sie
ihr edler Herr auffordert, und nur wenig dafür tun, bitten
sie Allah für ihre Nachlässigkeit um Vergebung und bitten
Ihn, sie aus diesem Zustand zu befreien, der den Leuten des
Qur'iln nicht geziemt und den ihr Herr nicht gutheißt, auf
dass sie gottgefälliger leben. Denn Er wendet sich nie von
demjenigen ab, der bei Ihm Zuflucht sucht. Wer so ist, findet

218 Tirmidr (Bd. 1, S. 236), Ibn Mägah (Nr. 595), Bayhaqr (Bd. 1, S . 85),
die Überlieferungswege sind zwar schwach, doch bestätigen sie
sich gegenseitig, sodass die meisten Hadithgelehrten diese Aussage
als basan ansehen. Man soll also in diesem Zustand nicht aus dem
Qur 'än lesen, dies entspricht der Meinung von Sufyän at-Tawrr,
Ibn al-Mubärak, Säfi 'r, 'A):imad ibn l;Ianbal, ' ls]:läq ibn Rähoyah.
'Abo I:lanrfa und Mälik stimmten hierin überein, doch schlossen
sie die Menstruierende aus, da sie sonst lange nicht lesen kann. Das
Berühren des Qur ' äns ist laut allen Rechtsschulen in diesen beiden
Zuständen verboten.

120
Das Be11eh111e11 der Leu te des Qur'1111

den Nutzen der Qur >an-Rezitation in allen Angelegenheiten


wieder: alles, was ihm am Diesseits und am Jenseits lieb ist,
erhält er durch den Segen des Qur >an, so Allah, der Erhabene,
will.

_;J-
,.
1 :,; �\ G :J� ,.l?� "
;,,, �
"'
:,; � �
"'
) J,t:. [78]
,,, ,. .... ,,, ,,,; ,; ,..
�� f : Jü ,�.:i\.::i .y, 'i� U r : Jü ' �J½�I � � I � uf :Jü '($��\
O ,,, ,. ,,,. ... 0 ,,, .. ""'
,,,.
,,, J Jo \ , . ,,, ,; _,, ' ... .

.,, c,, _,,, ,,, " ,,, ,, ,,, ,,,. .,, • ,. • ,,,. ,. ,,,. ,. • ,. ,,,. .. � .. ... ,,, ,. ,,, ,,
• I \..l..i!>,
,,, ,.
,wL,.ü.; J 1 �.:it,.y,,,,,,, J.;,y iü �1 � 1 9 ..G-f i'.l°f_;J
II.c,I

: � ($1JI J"""J _? .illl �


,,, "' ,.
.Ge;. '11 �lfü1 �;. �; �j.JJ �; :�
,,,. ,,.,,. ,,,, ,..,,. ,,. ,,,.

[78] Es berichtete uns Hamm am von Qatada: ,,Jeder, der sich


zum Qur >an setzt, steht entweder mit Gewinn oder mit
Verlust auf, Allah hat es schon vorherbestimmt:

»Heilung und Barmherzigkeit für die Gläubi­


gen, doch gewährt er den Ungerechten nur mehr
Verlust.«"220 221

220 Qur ' än: 17:82.


221 Guter Überlieferungsweg, l;läkim in a/-Mustadmk (3343) als Teil
einer langen Überlieferung als Aussage von Uways al-Qarnr;
als Aussage von Qatäda bei: Mul,lammad b. Nat;;r al-Marwazr in
Mubta$ar Qiytrm al-Lnyl (S. 176), Ibn al-Mubärak in az-Zulzd (775),
al-Firyabr in Fadtr'il al-Q11r 'trll (69), Tabarr in seinem Tafsrr (Bd. 15,

121
Imi1111 11/- 'Äg u r r T

0 :J� ,0�1 ;,;,. ;. ::..;. 0 :J� , ��J1 ;,;,. ;. �[;! u;::.r [7 9]


�c;;; �I �G» y,; � ,.,1"1 J)
,,.
l),,, �;� :; ' �
,, ,,,,
:; , ;r; ;. ;;;.
f�
,.,,,.
�G � 1:.t ��; 1" 1 �l:S'ci' ,�J-JI : �I 411 : jti ,«� 01�
,,. ,,.,,. ,,. ,., ,,. ,,, ,,, ,,, .,,.,,.

«i� �1 ;) � � ($.i.!G»
,,,
,�.,,.t ,: �;fi �:�1 ��r '-"'��1 oh ßs'
,,. ,,, .,.. ,,. ,,, ,,,

'� � �� � i:4 b ;� � 01)1 ci' jj JLS:il j;: 1l; '� �1 :�f


,,,,,, ,,, ,,,,,. ,,. ,,. ,,.,,. ,,. ,,.

[79] Von Sa erd ist von Qatäda überliefert, dass er über den Vers:

„Und das gute Land, seine Pflanzen sprießen mit der


Erlaubnis seines Herren hervor"222 Folgendes sagte: ,,Das
gute Land ist der Gläubige: er hörte das Buch Allahs und
nahm es auf, er hielt sich daran und zog Nutzen daraus. Er
gleicht dieser Erde, auf die der erlösende Regen fiel, und
die daraufhin ergrünte. ,,[...] und das schlechte, aus ihm
kommt nur schwer etwas hervor", das heißt: nur schwierig.
Dies ist das Gleichnis des Islamleugners, der den Qur )än
zwar hörte, aber nicht verstand, sich nicht daran hielt und
keinen Nutzen daraus zieht. Er gleicht der unfruchtbaren

s. 157).
222 Qur 'än: 7:58.

122
Das B e1te/1 1ne11 der Le 11 t e des Q11r 'ä11

Erde, auf die der Regen fällt, die aber keine Pflanzen und
kein Grün hervorbringt."223

Kapitel über das Rezitieren des


Qur >än mit schöner Stimme

80
'C'.l.,,:,
,,. ,,. 0 .... J. J • ß ,,. J ,,. ,,. ,,. ,,. ,,. J. 0 J. ,,, 0 ,. ,,. ,,, ,,. .,,. A O ,.s,, ,., 0 "'

.:.r. 0� 8 : J ü ' (}.4_;J I Ll.r.>" [ ]


li
: J ü ,� .:1- ..L..s! 8 : Jü

r

,, ,,, ,, ,,. ,,.

j� :J� ,�
,
;,,,. iiGi y ;fi;. � ,Ji1
,,.

,,.
;,,,. ��!
,,. ,,.
y '</G;�1
,,.
Gf
O o }O · � ,,. ,,. 0 J" J J ,;

J,,.l L;�f ..L!.f ,Jj) » : � ,,.,Jj) \ J_,....J


,,. o,,. o ,,. ,,. ,,,,. ,,. ,,. � ,,. .,, J 1 , 1

�I --=--L,,:, tY , 01,il� .,;.,_,..;J I � I j>-:) 1


,,. ,,. ,, ,,. ,, ,,. ,,. ,,. ,..

. «�
,
I J,l
,,,,. ,; O O ,,. ,,,,.,,.,,. ' ,- o ,,. ,,. ,;

IP� I : L;�f : ��_,)II Jü


[80] Fat},äla ihn 'Ubayd lehrte, dass der Gesandte Allahs fj,sagte:
„Allah schenkt dem Mann, der den Qur )än mit schöner
Stimme rezitiert, mehr Gehör als der einer Sängerin
Zuhörende der Sängerin Gehör schenkt."
Al-'Awza < r sagte: ,,Gehör schenken heißt zuhören."224

223 Die Überlieferungskctte ist gut. Vgl. Tabarr in seinem Tafsrr (Bd. 8,
s. 212).
224 Diese Kette ist schwach wegen einer Unterbrechung, 'Al:unad
(Bd. 6, S. 18), I:fäkim (Bd. 1, S. 760), Bayhaqr in 511 'nb (2144), 'Aba
' Ubayd in Fndtf 'il nl-Qur 'tf11 (187), doch kommt der Hadith auch
verbunden vor bei 'A]:unad (Bd. 6, S. 20), Ibn Mägah (1324) u.v.m.

123
Imäm 11 ! - 'ÄgurrT

,�
" ,,,,
� � 0 : 'yli ,�
,,.
� ;;;� i:1� ;r 0 :J li ,�� )1 c;;.1 [8 1]
,,,. ,,,,
„ „ „ ß

.:r.,,. .:r.,,, �\ � .:r. Wb _f.h-


O ,,. 0 ,,, J J O J ,,, 0 ,, ,,, � "' ,, ,,, 0 O "'

if , Jr-"
o ...0 O ,,, ,,,. ,,. ,,, O O ,,- ·�

l y, ,J..:,,......y '� if
"J

�!r.l
,,. ,,. ,,, ,, ,,,

« .��4 w"[;ll �j» : Jü � ,,,oll)\ J,,,, yJ y, ,y,, jls:-


o J .,, o ,,, ,,. o Jo J '1' ,,, ,. 1 "' 0 "' "'

,,, ,,. ,,,

[81] Von al-Barä > ibn 'Äzib vom Gesandten Allahs �' der sagte:
„Schmückt den Qur >än mit euren Stimmen!"225

:Jt; , •.,,),,,. ;;. ,� ;, �f ; ��


,,,
8 :Jt; ,��I
..
� tJi: [82]
. �� �r �)1 :Jti �;� t.: «��� S�1 �» :11t :J� :J .� i;
...

, , ,

[82] Es lehrte uns $äli�i ibn 'AIJ,mad ibn I:Ianbal von dessen Vater
(d.h. 'AIJ,mad ibn I:Ianbal), den ich nach seiner Meinung über
folgende Worte des Propheten �fragte: ,,Schmückt den
Qur >än mit euren Stimmen!'� er antwortete: ,,Schmücken
bedeutet, ihn gut vorzutragen."226
Mubammad ibn al-I:Iusayn sagte:
Wem Allah eine schöne Stimme bei der Qur >an-Rezitation
gewährte, der soll wissen, dass Allah ihn durch eine ganz
besondere Gabe ausgezeichnet hat. Deswegen soll er den
Wert dieser Gabe schätzen, mit derAllah ihn ausgezeichnet
hat, und den Qur >än für Allah rezitieren und nicht für die
Geschöpfe.

225 'Abü Dawad (1468), Nasa'r (1015), Ibn Magah (1342) u .v .m ., der
Hadith ist $a/;T/:z, er weist viele Überliefcrungswegc auf .
226 Die Kette bis 'Ahmad ibn Banbal ist authentisch, s . voriger Hadith
Nr. 81 .

124
Das ße11eh111e11 der Leute des Q11r't'/ 11

Er soll sich hüten, aus Liebe zum Diesseits Gefallen daran


zu finden, dass andere ihm zuhören und dass er von den
Zuhörern belohnt wird. Er soll sich auch hüten, Gefallen an
Lob und Ruhm bei den Verehrern des Diesseits zu finden
und das Gebet für die Könige dem Gebet für das einfache
Volk vorzuziehen.
Ich befürchte jedoch, dass die schöne Stimme desjenigen,
dessen Herz dem geneigt ist, wovor ich eben gewarnt
habe, eine Versuchung für ihn ist. Seine schöne Stimme
nützt ihm nur etwas, wenn er Allah, den Glorreichen und
Majestätischen, im Geheimen und vor den Menschen
fürchtet und wenn er den Qur>tin vorliest, damit die achtlosen
Zuhörer aus ihrer Achtlosigkeit erwachen und nach dem
streben, wozu sie Allah, der Glorreiche und Majestätische,
einlud, und sich von dem distanzieren, was Er ihnen verbot.
Wer diese Eigenschaften in sich vereint, profitiert von seiner
schönen Stimme und die Menschen profitieren von ihm.

:J� '($,,, J� \ ;_; ; .{u\ � J :J� , �\ �.,tf ; � Ji;. [8 ]


.r-
3

(?,r ,y, ,�- �l.c-1 .:r.J �!.r-1 8 : J u , _;.,..,,,.


,,, ,,, ,..
'2 ,,,
,y, ,ft']'
,,, 0 ,,, 0 0 ,,, ,,, ,,, 0 , " ,.. 0 ,,, ,, ,,, ,,, ,,, 0 ,, ,. 0 J O ,,, ,., ,,,

.:r.' .ui 1 -Y" 8


,.
??7 J,
..r.l>.-
,,,,,,. ,,, ,,, ,, ,, ,,, ,.. ,,, ,,,

!).; ;,;:;,,, 111,,. <$..J1,,, , 0yj�


,,, ,,,
t_;..:, v'G1
,,,
�f» : . ,,,iu1 j_;� j� :J� �

125
lmäm a l - 'Ag 11 r r T

{83] Von Gabir �, dass der Gesandte Allahs f)sagte: ,,Der


Mensch mit der besten Stimme ist derjenige, von dem du
denkst, dass er Allah, den Glorreichen und Majestätischen,
fürchtet, wenn du ihn lesen hörst."228

:J� ,!l�(.JI
,,.
:;., G :J� , �1
,,.
�I
,,.
;. � G :J� ,�( )1 0.t: [84]
,,. ,,.
,,. o ,,. o ,,. ,,- ,,. , i$j a; ,,. ,. ,,. ,,. ,,. ,; ,,. O Ji o ,,. ,,. ,. ,J. O J J J ,,,,,.
� .,
U"O I �f 0-' jl» :Jü � �I
,,.
u f � :Jü ',$_,i") I .y, , -4y. _:r, �J/. lii
,,, ,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

«.11 � ;rt �) , f;.; � 1 i1 ; 0r_;j4 G;,


,,. ,,. ,,. ,,. ,,.

{84] Von az-Zuhri, der sagte: ,,Wir erfuhren, dass der Prophet
� sagte: »Zu den Menschen mit der besten Stimme beim
Qur >an-Lesen gehört derjenige, bei dem du bemerkst, dass er
Allah, den Glorreichen und Majestätischen, fürchtet, wenn
du ihn lesen hörst.«"

Muhammad ihn al-I:Iusayn sagte:


Ich verabscheue die melodische Rezitation mit gekünstelt
musikalischer Stimme, weil diese bei vielen Gelehrten als
unerwünscht gilt, wie etwa bei Yazrd ibn Harün, al-'Af}ma<r,
'A}:tmad ibn I;lanbal, 'Abü 'Ubayd al- Qäsim ibn Saläm,
Sufyan ibn 'Uyayna . und vielen anderen Gelehrten. Sie

228 Ibn Mägah ( 1339), Ibn al-Mubärak in az-Zuhd (Nr. 114), Tabaränr
in al-' Awsat (Nr. 2074), Ibn ' Abr Sayba (Nr. 29944), der Hadith ist
aufgrund mehrerer guter Überliefcrungswege $a],If],1.

126
Das B e 1 1 e/J m e 11 der Leute des Q u r ' 1111

ordneten dem Rezitator an, Trauer zu empfinden, zu weinen


und mit ehrfürchtigem Herzen zu lesen.

'� � �)1
,,
J :Jti ,�WlfJ
,,.
I �;.r � �\ 8 :J� ,�4�1 01:. [85]
�; ?29�t: iQ.: tJ} ji:.. jti ,�G J �c�� �G �};
,,,.

_;·::G ,W:.: �t ,� �c� -!llC;, � � r� :Jli �01;,


j)i �1 �1

.,, , .,. ... ,,. ,,. ,...


.,,.,,. ,,. ,.. • 'II,,,. a.,, ,, "' .,, J.,,. J o ,.. ,.. • ,...
J. • ,.. • ,, • " J. ,,. ,., ... �
�,,.
,0T_;J�
.,.
-.::.,�I :;-> ..!..Ui
.,. ,,
1;,� \,.�i .:r-4 ½>".r :JW ,.J �ü
,,. ... ... ...

� ! ;� d,t.� :y:'1) 1i� ,u�


... .,
J; 0�\ 1l;. 01» :J.,i; e .&1 j;�
,, ,,. ... ,
� �
«.l":...t ...• ,,: � � ,,� .......t,,, .:r-'
• ,,.-: ·,��.. (<1�:;
,,, ,,,,. .,,,,,. �., ''r-.--,
''"-1

[85] Von 'Abdurral]mttn ibn as-Sa'ib: ,,sa< d ibn M�Uk kam einst
zu uns, als er bereits erblindet war. Ich kam ihm grüßend
entgegen, er erwähnte seine Abstammung und ich die
meine, dann sagte er: »Willkommen, mein Vetter! Man trug
mir zu, dass du den Qur'än schön rezitierst und ich hörte
den Gesandten Allahs �sagen: 'Wahrlich, dieser Qur'än
wurde in Trauer offenbart. Wenn ihr ihn also lest, dann
weint, und wenn ihr nicht weinen könnt, dann versucht zu
weinen. Und rezitiert ihn schön, denn wer ihn nicht schön
rezitiert, ist nicht von mir.'«"230

. ,;i\11 1, ,:; ..,.,_;u Jy- \11 229


230 Diese Überlieferungskette ist schwach, doch ist der Hadith auch bei
Ibn Magah (Nr. 1337), ' Abü Yala (Nr. 689), Bayhaqrin S11 'nbnl- 'lmtrn
( Nr. 2 051), aber auch bei Bubarr zu finden: ,,Rezitiert ilm schön",
wörtlich heißt es tngmrnnw, was eigentlich „singen" bedeutet,
wobei hiermit gemeint ist, den Qur'an schön vorzutragen und

127
Imifm nl- 'Agurrl

8 : J� /.,..() �u:;, ; 23 1 � ; ��l Ci :J� , �4)1 G'_;.b [86)


'y ,, - ,, ,,, ,,, ,,, ,,, ,,,

7' ,y- ''?f.f.-1 � 8 :J ü , �1 r;4� y- .rs- er. uy


,,, ,, .,, , o J; . ,,. . ,, 1' o.,, J e ,.- ,,, ,,,,,, ,,, ,,, � o ,,. o ,,. J �f ?32 "' "' ' J o � · ,,.

, ö-4.r. 'f1 �\ -
oJ

, ,,,
,, ,,

,,, - ,,,
,,, , , ,,, o )I , o Jo

«.0y; J;; ..;� , 0y; sr_;31 1.,!)1 >> : � ,,.A1i1 J.,....J J ü : J ü �"t ,y-
'' ' \ J , ,,, ,,,
,,.
,,
.,

[86] Von cAbdulläh ibn Burayda von dessen Vater, der sagte, dass
der Gesandte Allahs efff,sagte: ,,Lest den Qur )an mit t rauriger
Stimme, denn er wurde in Trauer offenbart."233

Mu�zammad ibn al-ljusayn sagte:


Ich wünsche also, dass derjenige, der den Qur )ifn liest,
mit trauriger Stimme liest und versucht zu weinen; er
soll andächtig sein und sich durch die Verheißungen und
Drohungen ermahnen lassen, damit er dadurch eh rfürchtige
Trauer erfährt. Hörte er denn nicht, wieAllah, der Glorreiche
und Majestätische , die Menschen mit diesen Eigenschaften
beschrieb und von ihren Vorzügen berichtete? Allah der
Glorreiche und Majestätische sagte:

nicht herunterzuleiern. Aus dem Kontext wird jedoch ersichtlich,


dass Melodien und das Einüben von Tonleitern hiermit nicht
gemeint sind, sonst hätten die frühen Gelehrten dies nicht so sehr
verabscheut.
,.....,_,. _,,.,1.,.,_J I .:if J! �I )..:.fJ ,._;,...y :¼.u.l l, l) 231
, yJ' : .jl�I l, 232
233 Vgl. voriger Hadith, TabaränT in al- 'Awsat, 'Abü Ya'lä (Nr. 689),
'Abü Nu' aym in a/-l;:lulya, der Hadith ist schwach.

128
Das Be11eh m e11 der Leute des Qur '1III

»Allah sandte die beste Botschaft herab, ein Buch


mit gleichartigen, sich wiederholenden (Versen), vor
dem die Haut derjenigen, die ihren Herrn fürchten,
erschauert. Hierauf erweichen ihre Haut und ihre
Herzen für die Ermahnung Allahs.«234

Anschließend rügte Er jene Menschen, die dem Qur'an


zuhören, aber nicht andächtig sind:

rt 0 �N 1; ��_; 0 s;:;;;, ?!.PJ ,� zJt )


( 0 5J�,,-:,.
»Wundert ihr euch denn über diese Worte? Und lacht
ihr, und weint nicht? Und ihr vergnügt euch?«235

Darüber hinaus sollte, wer den Qur 'tln rezitiert, so handeln,


wie Allah der Erhabene sagt:

234 Qur ' än: 39:23.


235 Qur 'än: 53: 59-61 .

129
fllllim a/- 'Äg11 r r r

»Und rezitiere den Qur> än rezitierend!« 236 Dies wurde so


interpretiert: »Lies ihn deutlich!«Wisse, dass die Zuhörer
und der Rezitator, wenn er den Qur >än richtig rezitiert und
deutlich liest, davon profitieren, weil er ihn dann so liest,
wie es angeordnet wurde. Allah sagt:

»Und e!nen Qur'än, den Wir unterteilt haben, damit du ihn


den Menschen in Abständen vorträgst«237; »in Abständen«
heißt: »langsam.«.

;. � a ,��, __;. ;. :u.:r a :Jti ,��


,,, - ;. � � ;r tT;,:n
,,, ,,. "'

:Jü ,ü� 01 � J ,ü�


,,, ,,, ,, ,; • ,, 0 ,,,, ,; 0 „ ;;:i ,,.J ,J O ,,. ,, ,; ,, } .,,, J. 0 _, ,,,, ,,- ,' ...... J

Jü :Jü ..,..t;P 011 Y, '�01 � �


i;;;"'

- ,,. ,,, - ,, ,, ,,

[.µ, j11 �
,
LS' }:.:11 � :�1 Jt1 :� �I j;�
, ,

[Von Ibn 'Abbäs, dass der Gesandte Allahs fljsagte: ,,Schlechtes


Benehmen verdirbt die Taten, wie der Essig den Honig
verdirbt.'1 238

236 Qur 'än: 73:4.


23 7 Qur 'än: 17: 106 .
238 Der Hadith scheint nicht zum Werk zu gehören, er kommt nur
in der Edition von al-'Ilfr vor und nicht in den mir vorliegenden
Editionen und Handschriften. Der Hadith ist zudem bei Tabaranr
(Nr. 10777) zu finden, laut al-Haytamr (Bd. 8, S. 23) ist er schwach .

130
Das Beu ehmell der Leute des Q11r '1111

,,: :;1 ; :U.:\ ($1;. J ,�I � .&1 � �


o ,,. Jo
, �1 u. '5'"Y .},
J. o ,,. J. J.

;1 Ui
if' � .&1 .?J ÜS�:; ,:;.JI �
,, ,,, ,,, ,,.

;, � :; '{:; l).i ; J:,. uf.. :;


,, ,,. ,, ,,. ,, ,,, ,, ,,. ,,, ;
,.,.. ,. ,. ,.. t , .,. .•, ., "
.Jtl-1 s-.,.... r,;.!JI :Jü � �I
, ,

[86] Von 'A>isa, möge Allah mit ihr zufrieden sein, vom Propheten
�' der sagte: ,,Das böse Omen ist das schlechte Benehmen.''239
240

8 :J� ,� � ;4;,,, y�I


,,,
;i 8 :J� ,�
,,
���
,,
;i 8.b. [87]
O o ,,, ,,, 0 o ,,, ,, , o o, ,,, ,,, IV ,,, J. 0 ,,, ,,. ,, ,,. o ,,, J. J, o J ,;
,y, '� ,y, , p1 ,y, '� l}.i u.l 8 : Jü 'P..-- u.l .!)Jl.A
i;.i ,,,

,, � u.l
� (.)"
>�

,,,,, •,,. Jo "fl" t' ,,. o ,, ,,. ,... Jo .,,,,,, ,, ,,_ ,, ,,.
,,. ,,, ,,, ,,

.� ,,
4. : «'Y-:J_; ST_;JI JJJ» :a/:JI ,,,o..i.;. !)
,,, ,, ,,, ,,, ,,,

[87] Von Ibn 'Abbäs über diesen Vers: ,,Und rezitiere den
Q ur > än rezitierend!", er sagte dazu: ,,Lies ihn deutlich!"241

J o ,,. ,,,,, ,,. ,, 0,,,,.,,. J o . ,, k ,,, ,; ,,. ,,, . � ,,, J o J,e , ,,,. � ,,. [
� 8 : Jü ,�_,i.j U. _?-J. y.i Ui : J ü , J �I ..l..,! 0! _).,.>.- 8..L,- 8 8]
I Cl:I

,, ,,, ,,, ,,
�½» :�; � ,,.&1 J,,,; J,,, �� ; ,�\ 4 ; '�� ui :J� H3GJI
J;. (.)"tfl1 J;:. :w ;J;
,,
:J� ,«�;; ;a;; �
,, ,,, ,,, ,,,

.ö;; J;:.
,, ,, ,,. ,.. ,,,

239 'A}:imad (Nr. 28491) u.a., laut Haytamr (Bd. 8, S. 25) und Ibn 'AdI
(Bd. 2, S. 36) schwach.
240 Dieser Zusatz ist in der Handschrift der Zähirrya ,,40 Magma', S.
l;ladrt."
241 Mit diesem 'Isnad schwach: Ibn 'Abr �ayba (Nr. 8725, 30158) und
Tabarr (Bd. 29, S. 127).

131
Imtrm al- 'Ag11rrl

[88] Von Mugtthid über die Worte A llahs, des Glorreichen und
Majestätischen: ,,Und einen Quran, den Wir unterteilt haben,
damit du ihn den Menschen in Abständen vorträgst ",
wozu er sagte: ,,langsam."242

Mubammad ibn al-I:Iusayn sagte:


Bedächtig und nachdenklich wenig vom Qur >ttn zu
unterrichten, ist mir lieber als viel vom Qur >ttn unbedacht
und unreflektiert zu lesen. Die wörtliche Bedeutung des
Qur'ttn und der Sunna sowie die Meinung der führenden
Gelehrten der Muslime bestätigt dies.

,., a"' • , •, ,., ,,, ., ,,, ,


J; : -{� Cf '1 .:..Ü :Jü �I
,.,,, •,,, ,,, ., ,..
� �f ,y ,yy.1 ,y ,� U.
,,, � • ,.. ,,,r;,.,.,. ß.

�ur-; W
, ,.. ,..,

�� ,i.:;�ti ,tQ ,j
, ,.,
w, [,.if �� :Jli ,�� ,,
,j D�I f}f J1 ,ö;Gi1 �;
,., ,., ,,, ,.,

.J;; �µ ir � j! �i
[89] Von ½ba Gamra atJ-Oubba cr: ,,Ich sagte Ibn 'Abbäs:
»Ich lese schnell! Ich lese den Qur'ttn in drei Tagen!«, da
entgegnete er: »Es ist mir lieber, [die Sure] der Kuh214 in einer
Nacht zu lesen, darüber nachzudenken und sie schön zu
rezitieren, als so zu lesen, wie du sagst.«"245

242 'Abdurrazzaq (Nr. 4188).


.�I :l..:;..ll.1 J, ,.:.r.,....J-1 : ._.1l�I 243
244 Die Sure von der Kuh (al-Baqara), Nr. 2.
245 Bayhaqr (Nr. 3866).

132
Das Be11ch 111e11 der Le u te des Q11 r '1111

jt,�;. � � 0 J� ,�� � _f. ;r 0 J� ,�r)::. 0i;. [90]


w1 !) � y �J � :Ju �1 � y �� 0
- ,., ,. ,,,, ,,,

l>��� 246[�G] ��; , tl>-G �;C; w1 r; �; ,�� Jt


:w :tJ_;
,,. ,,. ,,,. ,,. ,.,

J;_ ,
ܽ» :f;1 ,WI fj ($..UI :Jli �jiif 4i , 247�_,k;
,

[901 Von cllbayd al-Mukattib: ,,Mugähid wurde einst


gefragt,
Welcher Mann besser handelt: derjenige, der die Suren al­
Baqara und ½li rrmrän liest oder derjenige, der die Sure al­
Baqara liest, wobei beide gleich lang lesen und sich zur selben
Zeit im Gebet verbeugten. Er antwortete: »Derjenige, der al­
Baqara las.« Anschließend rezitierte er: »Und einen Qur\in,
den Wir unterteilt haben, damit du ihn den Menschen in
Ab ständen vorträgst.« "248

Mu�zammad ibn al-Ijusayn sagte:


Alles, was ich sagte, sollen die Leute des Qur >än sich zu
eigen machen, sowie all das gute Benehmen, das ich ihnen
nahelegte. Und Sie sollen vor dem schlechten Benehmen
zurü ckschrecken, das ich ihnen als verabscheuenswert
b eschrieb.

---- J..:i..u.l J., ,:.,, Ö)L.j 246


.f ,J criU 247
248 Überliefert von Ibn ' Abr Sayba im M11$mlllaj (Nr. 8735, 30159) und
' Abdurrazzäq (Nr. 4188).

133
Imam 111-'Agurrl

Allah ermöglicht uns und ihnen durch Seine Gnade und


Seinen Edelmut den rechten Weg zu beschreiten. Er ist
allmächtig und erhört die Bitten.
Ende des Buches.

134
Das Bc11e/z me11 der Leute des Q 1 1 r '1111

Nachwort des Übersetzers


Mit Allahs Hilfe konnte ich am dritten Tag des gesegneten
Monats Mu}:zarram im Jahre 1434 nach der Auswanderung
des Propheten � die Übersetzung fertigstellen. Dieses Buch
ist eine große Hilfe für jeden, der den Qur )an liest, und sollte
Überlieferung für Überlieferung am Anfang des Qur>an­
Unterrichts gelesen werden, weil es Lehrer und Schüler daran
erinnert, nicht nur die Buchstaben korrekt auszusprechen,
sondern auch über den Inhalt dieser einmaligen Worte
n achzudenken.
Heute versteht man unter Qur )an-Unterricht lediglich die
Kun st der Rezitation. Die Bedeutung scheint bei vielen -
Lehrern wie Schülern - nebensächlich zu sein.
Möge die se Übersetzung ein bescheidener Beitrag zu einem
bewu ssten Umgang mit dem Q ur );,;un sei· nt·
Zuletzt bitte ich den Leser um Du'ä,.

Der Ü ber setzer, Leipzig 3.1.1434/ 17.11,2012

135
lmllm al- 'ÄgurrT

Glossar

)Aya: Qur )iln-Vers, Zeichen.


cj,a 'if: Kriterium zur Beurteilung von Über­
lieferungen. Bezeichnung für alles, was
nicht den Bedingungen des $ahr�1 ent­
spricht. Dies heißt nicht, dass die Über­
lieferung inakzeptabel oder falsch ist.
Faqrh, Fuqahä ) : Der Gelehrte des Fiqh; auch: eine Per­
son, die den Islam sehr gut versteht.
Fiqh: Lehre von der Beurteilung der Hand­
lungen des rechtsfähigen Muslims, oft
auf den Begriff „islamisches Recht" re­
duziert.
Ganäba: Zustand der großen rituellen Unrein­
heit, s. gunub.
Ginn: aus Feuer erschaffene, normalerweise
unsichtbare Wesen.
Gunub: im Zustand der großen rituellen
Unreinheit befindliche Person. Der
Zustand wird verursacht durch Ge­
schlechtsverkehr, Menstruation und
Wochenfluss.
Guz': der Qur )an ist in dreißig Guz ) unterteilt,
ein Guz ) umfasst etwa 20 Seiten.

136
Das Be11eh111e11 der Leute des Q11 r'1111

I:Iasan: ZweithöchsterAuthentizitätsgrad in
der Hadithwissenschaft, gilt noch als
authentisch und ist als Beleg gültig.
I:Iasana, -ät: Gute Taten, auch: Belohnung für gute
Taten.
'Ibäda: Anbetungshandlung, alles, womit man
Allah dient und Seiner gedenkt.
'Isnäd: Überlieferungskette.
Mudallis: Person, die Tadlrs praktiziert, d.h. be­
stimmte Überlieferer in der Überliefe­
rungskette verschweigt bzw. auslässt.
Der letzte von sieben Teilen des Qur'än,
von Sure 50 bis 114.
Munkar: Schwache Überlieferung, die den star­
ken Überlieferungen widerspricht.
Mursal: 1. Die Überlieferung ist bis zum Tabi 'r
(Schüler der Prophetengefährten) zu­
rückzuverfolgen.
2. Die Kette ist am Ende der Überliefe­
rungskette (d.h. zwischen Tabi 'r bzw.
Prophetengefährten und dem Prophe­
ten fil)) unterbrochen.
Mu{IJaf: schriftliche Qur'an-Ausgabe, Qur 'an­
Exemplar.

137
l111t1111 n l - 'Äg 11 r r r Dn s Be11 e/1 111 e11 der L e 11 / e des Q 1 1 r '1111

Mutasäbihät: 1. Inhalte des Qur )an, die sich dem Tagwrd: Die Kunst und die Lehre von der Rezi­
menschlichen Verstand entziehen. tation des Koran.
2. Einander ähnelnde Passagen im Wut;l, ü ': rituelle Waschung.
Qur ) än. Zakat: Pflichtabgabe an Bedürftige.
3. Inhalte des Qur )an, die sich erst nach Zaqqüm: Ein Baum in der Hölle, auch eine Be­
intensivem Studium erschließen. zeichnung für bestimmte Wolfsmilch­
Qibla: Gebetsrichtung der Muslime. gewächse.
Sa/:zr/:z: höchster Authentizitätsgrad in der
Hadithwissenschaft.
Scharia: wörtl. der Weg zur Wasserquelle. Das
islamische System, die Gesamtheit der
islamischen Religion. Scharia ist nicht
das islamische Strafrecht, wie dies im
Westen suggeriert wird.
Sunna: Aussagen und Handlungen des Pro­
pheten � sowie die Beschreibung sei­
nes Äußeren und seines Charakters.
Auch: Lebensweg des Propheten �.
Täbi 'r: Nachfolger, die Schüler der Propheten­
gefährten.
Täbi 'an: Plural von Täbi 'f.
Tadlrs: Auslassen bzw. Verschweigen von
Überlieferern in der Überlieferungs­
kette.
Tafsrr: Kommentar, Erklärung, v.a. für die Ko­
ranexegese verwendet.

138 139

Das könnte Ihnen auch gefallen