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Im 19. Jahrhundert waren es noch häufig die Kinder, die ihre Eltern ernährten, wenn
diese nicht mehr für sich selbst sorgen konnten. An die Stelle der familiären
Altersversorgung ist heute der Generationenvertrag der gesetzlichen
Rentenversicherung(пенсионное страхование) getreten. Die Erwebstätigen
führen(уплачивать) aus ihrem Arbeitseinkommen Beiträge ab, nicht mehr nur für die
eigenen Eltern, wie in frührern Zeiten, sondern für die gesamte ältere Generation
(Umlageverfahren= метод перераспределения). Auf diese Weise bilden sie zwar keine
Rücklagen(напопления, сбережения), erwerben aber einen Anspruch(право) auf
Versorgung im Alter, für die wiederum die nachfolgende Generation
aufkommen(возмещать) muss. Ein ausgeglichenes(сбалансированный) Verhältnis von
aktiven Beitragszahlern(плательщик взносов) und Rentnern ist die wesentliche
Voraussetzung für das Funktionieren dieses Rentensystems. Die „Verschlechterung“ des
Altenquotienten(коэффициент) ist das Hauptproblem der umlagefinanzierten Rente.
Natürlich spielen auch Veränderungen im Erwerbsverhalten und in der
Erwerbslosigkeit(безработица) eine Rolle: Verlängerte Ausbildungszeiten, steigende
Arbeitslosigkeit, Teilzeitbeschäftigung, Frühverrentung und Schwarzarbeit(нелегальная
трудовая деятельность) verringern die Einnahmen der Rentenversicherung. Auf der
Ausgabenseite sind höhere Belastungen entstanden vor allem durch eine wachsende Zahl an
Rentnern, durch eine Lebenserwartung und durch den früheren Einstieg in das Rentenalter.
Die demografische Alterung erhöht die Ausgaben(расходы) und senkt die Einnahmen aller
Sozialsysteme, insbesondere auch Kranken-( страхование на случай болезни) und
Pflegeversicherung(страхование по уходу за больными).
Generationenbilanz
Es liegt in der Natur von Generationenverträgen, dass zur Finanzierung der Renten,
der Kranken- und Pflegeleistungen von älteren menschen die mittlere Generation
herangezogen(вовлекать) wird, aber auch dass zukünftige Generationen für die heute
Lebenden aufkommen müssen, wenn man etwa an die hohe Staatsverschuldung denkt.
Generationengerechtigkeit wäre dann verwirklicht, wenn jede Generation gleichermaßen
durch Steuern und alle Sozialabgaben belastet würde und alle Bürger unabhängig von ihrem
Geburtjahr die gleichen Leistungen des Staates und der Sozialkassen erlalten würden.
Aufgaben
4. Kindheit und Jugend machen ca. 20 Jahre im Durchschnitt aus, dann folgt die Zeit
des Arbeitslebens, sofern man das nötig hat, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Danach
folgt das Alter (sagen wir ab 65). Eine feste Zuordnung, wie viele Jahre dieses Alter währt,
kann es nicht geben. Nun ja, das sage ich. Das statistische Bundesamt sagt was anderes, nicht
generell, aber durchschnittlich. Und es sagt, dass wir immer älter werden, natürlich auch
nicht alle, sondern durchschnittlich und es sagt auch, dass Frauen in der Regel (und nicht nur
dann) älter werden, als Männer, also ca. 8 Jahre länger leben. Und das statistische Bundesamt
weist das anhand von so genannten Sterbetafeln nach. Das Problem dabei ist, dass das
statistische Bundesamt das an sich nur für die Jahrgänge sagen kann, die bereits auf der
Bahre gelegen haben, also inzwischen verstorben sind. Um das generell zu sagen, werden
also mittels Computer Hochrechnungen durchgeführt, statt wie früher Glaskugeln zu
verwenden.
Der Anteil der unter 20-Jährigen an der Bevölkerung reduzierte sich zwischen
1960 und 2010 von 28,4 auf 18,4 Prozent. Parallel ist der Anteil der älteren Personen
beständig gestiegen.
5. Dieses Bild versinnbildlicht das, was Demografie ist, nämlich das Leben der
Menschen von der Wiege bis zur Bahre. Betrachten Sie das Bild und formulieren Sie die
wesensten Merkmale jeder Altersstufe.
6. Vervollkommnen Sie das unten angeführte Schema, indem Sie die Zahlen eintragen,
die den Lebensabschnitten nach Ihrer Meinung entsprechen. Antworten Sie auf die folgenden
Fragen so, dass ein zusammenhängender Text über Ihre Lebensperspektiven entsteht.
a) Wie alt möchten Sie am Ende dieser Lebensabschnitte sein?
b) Wie viele Jahre sind Sie voraussichtlich berufstätig und wie lange leben Sie
vermutlich von der Unterstützung der anderen?
c) Was denken Sie über das Verhältnis der beiden Zeiträume?
d) Sind Ihre Annahmen und Wünsche realistisch? Ziehen Sie Vergleiche mit dem
Bevölkerungsdurchschnitt in unserer Republik: Berufsausbildung; Eintritt ins Erwerbsleben;
Dauer der Berufstätigkeit; Lebenserwartung bei Männern und Frauen; Familienstand und
Zahl von Kindern.
Lebensalter
In Jahren
1. Kindergeld Eltern erhalten für jedes 1. bis 3. Kind 154 Euro, ab dem 4. Kind 179 Euro
monatlich
Eltern, die ihr Kind selbst betreuen und nicht mehr als 30 Stunden arbeiten, erhalten
2. Erziehungsgeld
bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze Erziehungsgeld (volles Erziehungsgeld
300 Euro monatlich bis zu Ende des 2. Lebensjahres oder bis zu 450 Euro bis zum
Ende des 1. Lebensjahres des Kindes).
5. Staatlich geför- Bei Abschluss der staatlich geförderten Altersvorsorge erhalten Eltern je Kind eine
derte, private Zulage von 138 Euro, ab 2008 185 Euro
Altersvorsorge
(z.B. Riester-Rente)
Entlastungen und Investitionen des Staates für Familien mit Kindern
Kinderbonus Für jedes Kind gibt es ab 2009 einen einmaligen Bonus von 100 Euro
Höherer Kinderregelsatz Die Regelsätze für 6- bis 13-jährige Kinder von Hartz IV-Empfängern werden
ab dem 1.Juli 2009 von 60 auf 70 Prozent erhöht.
Mehr Kindergeld Im Jahnuar 2009 ist das Kindergeld für das erste und zweite Kind um je 10
Euro auf 164 Euro, für das dritte Kind um 16 Euro auf 170 Euro sowie für das
vierte und weitere Kinder um je 16 Euro auf 195 Euro monatlich gestiegen.
Erhöhung des Der Kinderfreibetrag wurde im Jahnuar 2009 für jedes Kind um 192 Euro auf
Kinderfreibetrags 3.840 Euro angehoben. Insgesamt wurden somit die Freibeträge für jedes Kind
von 5.808 Euro auf 6.000 Euro erhöht.
Einführung eines Zum Beginn jedes neuen Schuljahres bekommen Kinder, deren Eltern oder sie
Schulbedarfpakets selbst Arbeitslosengeld II oder Hartz IV beziehen, 100 Euro zusätzlich für die
persönliche Schulausstattung.
Seit 2007 gibt es in der BRD das Elterngeld: Bis zu 14 Monate zahlt der Staat, wenn
Eltern wegen Kinderbetreuung ihre Berufstätigkeit unterbrechen oder reduzieren. Gezahlt
werden 67 Prozent des Nettoeinkommens=чистый доход (höchstens 1.800 Euro). Das
Elterngeld ist keine Sozialleistung; Ziel ist es, den Lohnausfall(вычеты из заработной
платы) für junge Familien teilweise zu ersetzen.
Die Bundesregierung will bessere gesellschaftliche Rahmenbedingungen schaffen, um
junge Paare zur Familiengründung zu ermuntern. Das Elterngeld ist ein Baustein dieser
neuen Familienpolitik: Es soll junge Familien wirtschaftlich absichern, Anreize für Väter
schaffen, einen Teil der Elternzeit zu übernehmen und Müttern die Rückkehr in den Beruf
erleichtern. So ist das Elterngeld ein neues Instrument einer nachhaltigen Familienpolitik.
Ein zweiter Baustein ist der Ausbau der Kindertagesbetreuung. 12 Milliarden Euro
wollen Bund, Länder und Gemeinden in den Ausbau der Infrastruktur investieren. Ab dem
Kindergartenjahr 2013/2014 gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für
jedes Kind unter drei Jahren. Für Eltern, die ihre Kinder von eins bis drei Jahren zuhause
versorgen, ist ein Betreuungsgeld eingeführt worden.
► Meinungen
Aufgaben
1. Familie Krämer hat drei Kinder: Baby Leon, ½ Jahr, Azubi Paul, 16 Jahre und
Studentin Simone, 19 Jahre, die schon eine eigene Wohnung hat. Bestimmen Sie aus der
Tabelle „Staatliche Leistungen“, welche Leistungen Familie Krämer für das jeweilige Kind
in Anspruch nehmen kann.
2. In der deutschen Öffentlichkeit wird diskutiert, dass die für das Elterngeld und die
steuerliche Absetzung von Kinderbetreuung verplanten Summen besser in die Infrastruktur
für Kindergärten und Ganztagsschulen fließen sollten, damit auch die ärmeren Gruppen und
die Alleinerziehenden erreicht werden, die das Betreuungsangebot am nötigsten brauchen.
► Finden Sie Pro- und Kontra-Argumente: a) für eine direkte finanzielle Förderung
von Familien, b) für den Ausbau einer möglichst unentgeltlich zu nutzenden Infrastruktur.
► Welche Maßnahmen sind aus Ihrer Sicht besser geeignet, um die persönliche
Entscheidung für die Gründung einer Familie zu unterstützen?
3. Erläutern Sie, was das Elterngeld ist und wer es in Anspruch nehmen kann.
4. Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung mit dem Elterngeld? Beurteilen Sie
mithilfe der Schaubilder und Texte, ob und wie wirksam Familien damit unterstützt
werden.
5. Beschreiben Sie mithilfe der im Text genannten Maßnahmen, wie eine Familienpolitik
aussieht, die „unterschiedliche Lebenssituationen würdigt.“
6. Diskutieren Sie, ob und wie sich die „Investition in die Zukunft“ für den Staat
auszahlt.
III. Altersvorsorge
Die heute Erwerbstätigen finanzieren mit ihren Beiträgen die laufenden Renten der
Ruheständler und erwerben dafür einen Rechtsanspruch auf die eigene Rente. Dieses
Finanzierungsmodell wird GENERATIONENVERTRAG (auch: UMLAGEVERFAHREN) genannt.
Wer alt ist, soll sich auf die Solidarität der Jungen verlassen können – und zwar nicht nur der
eigenen Kinder. Dieser Generationenvertrag funktioniert jedoch nur dann, wenn möglichst
viele Beitragszahler für möglichst wenige Rentner aufkommen müssen. Die Alterung der
Gesellschaft und die anhaltende Arbeitslosigkeit reißen jedoch immer größere Löcher in die
Rentenkasse. Rund 78 Milliarden Euro zusätzliche Steuergelder als Bundeszuschuss werden
zurzeit im Jahr benötigt, um die laufenden Kosten der Rentenversicherung zu decken.
► Der Generationenvertrag
Als (erwerbs-)tätige Erwachsene
leisten wir ...
Die Beiträge werden bereits 2007 von 19,5 Prozent des Bruttoeinkommens steigen.
Bis 2020 soll allerdings die 20-Prozent-Marke nicht überschritten werden.
Das Renteneintrittsalter wird bis 2029 schrittweise von 65 auf 67 Jahre abgehoben.
Wer dann früher in die Rente geht, erhält eine geringere Rente. Die Einstellung
älterer Arbeitnehmer, die zurzeit kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, soll
staatlich gefördert werden.
Ziel bleibt es, bis 2020 46 Prozent des Bruttorentenniveaus nicht zu unterschreiten.
Falls Jemand also 45 Jahre lang Beiträge zahlt und ein durchschnittliches
Bruttoeinkommen verdient, erhält er im Jahr 2020 46 Prozent davon als Rente.
Die Worte „Die Renten sind sicher“ von Herrn Norbert Blüm stehen im Kontrast zu
politischen Entscheidungen – das Absenken des Rentenniveaus und die gleichzeitige
Anhebung des Rentenalters von 65 auf 67 Jahre. Also: die GRV wird nicht alleine
ausreichen, um den Lebensabend der zukünftigen Rentner zu sichern. Weiterhin sind die
Bürger gezwungen, sich intensiver mit dem Thema „Ruhestand“ auseinanderzusetzen.
Sicher ist, dass das Rentenniveau sinken wird. Für die Jüngeren heißt das: Wer seinen
Lebensstandard im Alter erhalten will muss neben der gesetzlichen Grundsicherung eine
private Altersvorsorge aufbauen. Dafür kann er vom Staat Hilfe in Form von
Steuerbegünstigungen oder Zuschüssen erhalten. Zum Beispie wird das Sparen von
Alterskapital in Form der RIESTER-RENTE durch staatliche Zuschüsse gefördert.
Der ursprünglich als Fliesenleger tätige Walter Riester ist heute in aller Munde – allein
schon durch die Einführung der nach ihm benannten Riester-Rente im Jahre 2002. Unter
dem Bundeskanzler Gerhard Schröder war Riester bis 2002 als Minister für Arbeit und
Sozialordnung tätig. In dieser Zeit, genauer gesagt im Jahre 2002 wurde dann auch die weit
bekannte RIESTER-RENTE, eine steuerlich bezuschusste private Altersvorsorge, eingeführt.
Diese war anfänglich nicht sonderlich beliebt, mittlerweile haben die Menschen aber ihr
Vertrauen in diese Form der Altersvorsorge gefunden. Gerade im letzten Jahr sind bereits 2,6
Millionen neue Verträge abgeschlossen wurden, womit die Gesamtzahl der Riester-Renten-
Verträge auf mehr als neun Millionen stieg. Das Ziel dieser Art der Altersvorsorge kann also
spätestens ab jetzt nicht mehr als verfehlt betrachtet werden.
Ein Riester-Vertrag muss bestimmte Bedingungen erfüllen, die die Riester-Rente von
der Sicherheit und den Nutzungsmöglichkeiten an die normale Altersrente heranführen.
Damit will der Staat sichern, dass die Riester-Rente eine altersgemäße Sicherungsform wird
und die gesetzliche Rente umfassend und existenzfördernd ergänzt. Riester-Renten-Formen
gibt es als Lebensversicherung oder als verschiede Varianten von Konten-Sparplänen.
Man soll zwischen privater und betrieblicher Riester-Rente unterscheiden.
Private Riester-Rente:
Die Beiträge werden aus bereits versteuertem und sozialversicherungsbereinigtem
Betriebliche Riester-Rente:
In der Auszahlphase werden Krankenkassenbeiträge für Pflichtversicherte und
Aufgaben
3. Was ist die Riester-Rente? Mit welchen Steuervorteilen und finanziellen Mitteln
unterstützt der Staat die zukünftigen Rentner beim Aufbau einer privaten
Altersvorsorge?
Bild 1
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5. Wie sieht die Altersvorsorge in Ihrem Heimatland aus? Informieren Sie sich über das
Problem im Internet.