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ZAHNBEHANDLUNG IN DER
SCHWANGERSCHAFT
Auch Schwangere bekommen beim Zahnarzt eine Spritze gegen die Schmerzen.
Röntgenbilder und Antibiotika sollten in der Schwangerschaft vermieden werden.
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bzw. 13.-21. Gestationswoche) einen guten Zeitraum für notwendige zahnmedizinische
Eingriffe dar.
Die effektive Dosis ist entspricht ungefähr der mittleren Grenzkörperdosis und ist laut Roth
bei Einzelzahnbildern mit 0,005 mSv und bei Panoramaschichtaufnahmen mit 0,06 mSv zu
beziffern. Die Strahlenbelastung auf einem Flug von New York nach Tokio wird mit 0,150
mSv angegeben und ist somit größer. Jede Schwangere muss für sich selbst entscheiden, wie
viel Strahlenbelastung sie sich außerhalb dringender medizinischer Indikationen aussetzen
will. Grundsätzlich empfehlen wir natürlich die Strahlenbelastung möglichst niedrig zu
halten.
Die DGZMK vergleicht die Strahlenbelastung von vier Zahnfilmen oder einem OPG
(Übersichtaufnahme von Unter- und Oberkiefer) mit einem 9600 km langen Flug in einem
Jet-Flugzeug oder dem Rauchen einer Zigarette bezüglich des Krebsrisikos.
Natürlich gilt es sehr vorsichtig mit dem Anfertigen von Röntgenbildern umzugehen, aber
erst durch die Möglichkeit „in den Körper ohne Operation zu schauen“, gibt es deutlich
bessere Diagnosemöglichkeiten. Und es darf nicht vergessen werden, dass im Gebirge die
kosmische Strahlung deutlich höher ist und wer denkt beim Skifahren schon an eine
Röntgenschürze? In der Schwangerschaft sollte man sich nicht nur Gedanken über die
medizinische Röntgenstrahlung Gedanken machen, sondern vielleicht auch die ein oder
andere Flugreise überdenken.
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nicht, sollte aber möglichst gering dosiert werden (1:200.000). Noradrenalin und
Felypressin als Zusätze von Anästhesie sind kontraindiziert. Der Zusatz von Octapressin in
einer Lokalanästhesie, in der Zahnmedizin kaum verwendet, darf nicht benutzt werden, da
durch diesen gefäßverengenden Zusatz Wehen ausgelöst werden können. Da Mepivacain
(z.B. Scandonest®) die Plazentaschranke überwinden kann, ist dieses Lokalanästhetikum zu
vermeiden. Die DGZMK stuft nicht nur Mepivacain, sondern auch Prilocain als kritisch ein.
Articain, Bupivacain und Etidocain werden von der DGZMK empfohlen. In Deutschland wird
in der zahnärztlichen Praxis in der Regel Articaine zur Schmerzausschaltung bei
Schwangeren verwendet.
Keine Sorge, mit einer sehr guten Mundhygiene und speziellen Spülungen beim Zahnarzt
kann man das unangenehme Gefühl lindern. Da die Epulis gravidarum sehr häufig
rezidiviert (wiederkommt), ist es vertretbar die „Wucherung“ erst nach der Geburt zu
entfernen und dann histologisch untersuchen zu lassen. Manchmal bildet sich die Epulis
auch nach der Schwangerschaft zurück. Sollte die Schwangere durch die Epulis gravidarum
eingeschränkt sein, z.B. bei der Mundöffnung, muss das „Geschwulst“ natürlich entfernt
werden. Sollten Sie solche „Zahnfleischwucherungen“ in Ihrem Mund entdecken, sollten Sie
unverzüglich Ihren Zahnarzt aufsuchen.
Quellen:
• Pactas, Die zahnärztliche Betreuung von Schwangeren, Schweiz Monatsschr Zahmed Vol.22 9(2012)
• Roth, Abschirmung bei zahnärztlichen Röntgenaufnahmen. Zur Wirksamkeit von Strahlenschutzmitteln
bei Röntgenaufnahmen am Patienten. Schweiz Monatsschr Zahnmed 116(11):1151-1157(2006)
• DGZMK (Deutsche Gesellschaft für zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Wissenschaftliche Stellungnahme:
Zahnärztliche Behandlung in der Schwangerschaft, DGZMK 8/94 V2.0, Stand: 2/94
• Giglio J., Lanni, Laskin, Giglio N, Oral health care for pregnant patient. J Can Dent Assoc 75(1):43-
48(2009)