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Pandemien, Kriege, Verbrechen fordern die Menschheit in beispielloser Form heraus.

In
Homers Ilias ist Epidemie, des Glaubens Reaktion auf Männerkreise, in denen Unterwer-
fung der Frauen und Schweigen der Männer spirituelle Ideale darstellen. Kein Wunder,
wenn Frauen da sagen: „Bloß nicht spirituelle Verantwortung für Männer übernehmen!“ –
obgleich, meist steckt ein natürlicher Drang dahinter: nach Freiheit sich sehnen, Freiheit
von seinem eigenen Kummer, Befreiung von einer streng-beruflichen Welt, des eigenen
Egos. Folgen Frauen diesem Pfad, kommen sie sogar in einen hochzeitsähnlichen kom-
plementären Zustand zu ihren Ehemännern, oder zu "der Befreiung" als stillschweigende
Einsiedlerin [Buddha nannte ja die Unredlichen nicht „Ihr Nattern! Ihr Schlangenbrut!“
(Mt 3:7; 12:34)]. Je egozentrischer man sich in Gebet und Meditation um seine "Stürme im
Wasserglas" kümmert, desto unkosmischer betrachtet man die Probleme der Menschheit
und des Planeten nicht als seine Angelegenheit, und lehnt konsequenterweise Verantwor-
tung ab, im Dialog die tyrannischen Verhältnisse in weltweitem Maßstab auszusprechen.
In unserer Zeit verwechseln die meisten Frauen 'Glück' mit Vergnügen. Aber direkter
Drang nach Genuss ist 'Míng yí – Verfinsterung des Lichts' (I Ging 36,2), die Verwundung
des Hellen, eine Illusion. Natürlich können in dieser Täuschung Großmutter-Mutter-Toch-
ter-Enkelin ihr ganzes Leben verbringen, Yoga, Spaß, Anerkennung und personales Wohl-
sein findend, aber niemals wahre Befriedigung echten Frauseins. Wären Mutter-Tochter
wirklich glänzend, wenn sie alle ihre Wünsche erfüllt hätten? Wenn Frauen alles besäßen,
würde etwa das für ihr Glück ausreichen? Nein, sie müssten weiter Entschuldigungen für
nicht endende verborgene Tränen vom Unglück eines tief wühlenden Schmerzes erfinden.
Misserfolg – nicht den erbarmenden Geist des Mannes verbreiten – ist ein bitterer Kelch!
Ausreden wirken da wie Augenklappen über den warnenden Ausdruck der Seele: Herzens-
schwäche, Krebs-Schuldigkeit, Anorexia nervosa, Wut, Trauer, workaholic, Gleichgültig-
keit sind Stimmen empfundener kosmischer Sehnsucht des weiblichen Selbst nach jenem
Glück, das keines der, stattdessen, gewählten äußerlichen oder innerlichen Dinge je erbrin-
gen könnte. Um geliebt, wertgeschätzt, akzeptiert zu werden, passen sich Frauen Männer-
Selbstsucht an, „im Alter könne man ja in mystischer Nonnenheit weilen“, und wäre dann
glücklich? Ohne seelisch-kulturelle Mannheit stirbt und verdorrt die Frau, sie stirbt, ohne
zu sterben, das heißt: sie kann nicht sterben. Ihre Anstrengungen sind nichts, sie befindet
sich in der Hand globaler kommerzieller Materialisten. Ohne den höchsten Geist (purusha),
welcher sich als universale Intelligenz im Gemeinwesen verkörpert, ist kein planetarisches
Heilen möglich. Stattdessen entwächst den Frauen in der zweiten Lebenshälfte das ahrima-
nische Böse, der lange Leidensweg frommer Frauen, aus sich selbst Kräfte heraussaugend,
um zu Weisheit und Willensentwickelung zu kommen – als Warnerinnen, es ihnen nicht
gleichzutun? Selten sieht man hingegen Frauen, von Gottes Sicht mit Gruppenpsyche-Lyse
beschäftigt zu sein, um Seelen zu befreien! Meist lieben es Omas, doch vom Ego anderer
Leute oder den eigenen Kindern und Kindeskindern angestellt zu bleiben. Doch was wissen
Urgroßmütter am Ende ihres ganzen Lebens? Fast nichts. Selbsterkenntnis der Frau sollte
die Gefahren ichbezogener Wünsche, Wissen von unbewussten zerstörerischen Zwängen,
Kenntnisse verborgener unterbewusster Tugenden und Fehler beinhalten; und was wir uns
in Gemeinschaft wünschen sollten und wie wir es erreichen; was wir erstreben sollten und
worauf wir besser verzichten sollen; also Kenntnis des eigenen Körpers und des eigenen
Geistes: Persönlichkeiten in Planetarischem Bewusstseins vom Lieben der Beziehung des
spirituellen Willens der Feminität zum Herzen des erleuchteten männlichen Geistes. 'Es
muss aber gesagt werden, dass die tieferen Impulse desjenigen zu enthüllen, was eigent-
lich für die gegenwärtige Menschheitsentwicklung in Betracht kommt, eine äußerst unbe-
queme Sache ist' (Rudolf Steiner, 1. November 1919). Denn Männer sind nunmal in Gegenwart
ihrer Töchter nicht allzu geneigt, die Dinge, auf die es ankommt, mit wirklichem tiefstem
Ernst zu betrachten. Unsere Zeit aber erfordert gegenüber den Angelegenheiten der Mensch-
heit einen wirklichen, gründlichen Ernst. Daher braucht es jetzt Mütter, die im göttlichen
Geiste Buddhas führen, denn nur sie können Männer in deren geistliche Umkehr geloben.

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