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Semester 2024 Assignent German Lit

Albert sei „ein braver Mensch, mit dem sie so gut als verlobt“ sei.[9] Im Verlauf des
Abends zieht ein Gewitter auf. Werther und Lotte betrachten anschließend vom Fenster
aus die noch regenfeuchte, erfrischte Natur. Beiden kommt das gleiche Gedicht in den
Sinn, die Ode Frühlingsfeier von Klopstock. Werther interpretiert dies als Ausdruck
ihrer Seelenverwandtschaft und sucht von nun an immer öfter die Nähe Lottes.
Als Lottes Verlobter, Albert, von einer Geschäftsreise zurückkehrt, ändert sich Werthers
Stimmung allmählich. Es entsteht ein Dreiecksverhältnis, in dem Lotte Werther
zunächst als eine „Heilige“ erscheint, in deren Nähe Werther keine Begierde empfindet.
Anfangs ist Werthers Beziehung zu Lotte also ohne Zwang von außen rein platonischer
Natur. Albert und Werther freunden sich zunächst an und führen mehrere Gespräche
miteinander, z. B. auch über den Selbstmord oder die „Krankheit zum Tode“,
die Schwermut. Dabei wird der Unterschied zwischen beiden Charakteren – Werther
voll stürmischer Gefühle, Albert der besonnene Traditionalist – sehr deutlich. Als
Werther aber bemerkt, dass er seinen starken Gefühlen für Lotte aus Rücksicht auf
Albert nicht nachgeben darf, verlässt er den Ort fluchtartig, ohne sich zu verabschieden.
Auslöser dafür ist ein sehr emotionales Gespräch, in dem deutlich wird, dass Lotte ihrer
verstorbenen Mutter am Sterbebett zugesagt hat, Albert zu ehelichen (Ende des I.
Buches).
Werther arbeitet eine Zeit lang bei einem Gesandten am Hofe. Die Pedanterie seines
Vorgesetzten und die bornierte Enge der höfischen Etikette lassen ihn jedoch erkennen,
dass er in jener Gesellschaft nur eine Außenseiterrolle spielen und sich nicht mit ihr
identifizieren kann. Als er eines Tages vom Grafen C.[10] aus einer adeligen Runde
vorsichtig hinauskomplimentiert wird, da sich viele Gäste von der Anwesenheit
Werthers, eines Bürgerlichen, gestört fühlen, und als daraufhin über Werthers Fauxpas
in aller Öffentlichkeit getratscht wird und auch seine neue, Lotte etwas ähnelnde
Bekannte, das „Fräulein von B.“[11], ihm schonend beizubringen versucht, dass er zu
übermütig und sich seines bürgerlichen Standes nicht genügend bewusst sei, fühlt er
sich wie „zerstört“. Nachdem er kurz zuvor auch noch erfahren musste, dass Lotte und
Albert inzwischen geheiratet haben, ohne ihn vorher informiert und zur Hochzeit
eingeladen zu haben, bittet er schließlich um seine Entlassung vom Hofe, reist ab und
hält sich zunächst bei einem ihm besonders gewogenen Fürsten auf. Dort bleibt er nur
wenige Wochen, fährt dann in seinen Heimatort und kehrt schließlich nach Wahlheim
zurück.
Werther beginnt bald erneut, Lotte regelmäßig zu besuchen. Unbewusst kokettiert Lotte
immer wieder mit Werthers Gefühlen, z. B. indem sie ihren Kanarienvogel erst an ihren
Lippen und anschließend an seinen picken lässt und so Werthers Leidenschaft
zusätzlich entfacht. Weil dieser ihr Angebot ablehnt, „die Seligkeit einer
wahren Freundschaft [zu] genießen“, und weil im Dorf bereits über die beiden geredet
wird, fühlt sich Lotte bedrängt und bittet Werther, auch auf Alberts Wunsch hin, vier
Tage zu warten und sie erst zu Weihnachten wieder zu treffen.
Semester 2024 Assignent German Lit

Zu den bedeutendsten Vordenkern, Theoretikern, Schriftstellern und Werken gehören:

 Johann Georg Hamann (1730–1788)


o Sokratische Denkwürdigkeiten für die lange Weile des Publikums
zusammengetragen von einem Liebhaber der langen Weile 1759
o Kreuzzüge des Philologen 1762
 Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (1737–1823)
o Gedichte eines Skalden 1766
o Briefe über Merkwürdigkeiten der Literatur 1766/67
o Ugolino 1768
 Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791)
o Freiheitslied eines Kolonisten 1775
o Die Fürstengruft 1780
 Johann Gottfried Herder (1744–1803)
o Fragmente über die neuere deutsche Literatur 1767/68
o Kritische Wälder oder Betrachtungen, die Wissenschaft und Kunst des
Schönen betreffend, nach Maßgabe neuerer Schriften 1769
o Journal meiner Reise im Jahr 1769
o Abhandlung über den Ursprung der Sprache 1770
o Von deutscher Art und Kunst, einige fliegende Blätter 1773
o Volkslieder 1778/79
o Vom Geist der Hebräischen Poesie 1782/83
o Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit 1784–1791
 Gottfried August Bürger (1747–1794)
o Lenore 1773
o Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen, 1774
o verschiedene Gedichte 1778
o Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige
Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen: wie er dieselben bei der
Flasche im Zirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt, 1786 (erw.
Ausgabe 1789)
 Heinrich Leopold Wagner (1747–1779)
o Die Kindermörderin 1776 (Drama)
 Johann Wolfgang Goethe (1749–1832)
o Sesenheimer Lieder 1770/71
 Maifest 1771
 Willkomm und Abschied 1771
o Zum Shakespeares Tag (Rede) 1771
o Von Deutscher Baukunst 1773
o Prometheus 1772–1774
o Urfaust 1772–1775
o Ganymed (Ode) 1774
o Götz von Berlichingen (Drama) 1773
o Clavigo 1774
o Die Leiden des jungen Werthers (Roman) 1774

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