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Max Schlosser

oder:
Wie ein Sänger ein anständiges Handwerk erlernte

1
Ein Beitrag zum Straßennamen-Lexikon
von Utting am Ammersee

Claus Strobl

Utting, im April 2023

Foto auf dem Titelblatt:


Max Schlosser als ‚Mime‘ bei der Uraufführung des
„Ring der Nibelungen“ in Bayreuth (13.-17.08.1876)

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Inhaltsverzeichnis

1 MAX SCHLOSSER? NOCH NIE GEHÖRT! .................................................................................................................................................. 4

2 EIN „MUSIKALISCHES AUSNAHMETALENT AUS DER OBERPFALZ“ .................................................................................................. 5

3 IN DER FUGGERSTADT ................................................................................................................................................................................ 8

4 WIE AUS DEM SÄNGER EIN BÄCKERMEISTER WURDE .................................................................................................................... 12

5 AUS DEM BÄCKERMEISTER WURDE WIEDER DER SÄNGER ........................................................................................................... 17

6 BERLINER INTERMEZZO UND HEIMWEH NACH MÜNCHEN ........................................................................................................... 21

7 OPUS MAGNUM: „SCHLOSSER GEBÜHRT DER ERSTE PREIS“ ........................................................................................................ 25

8 GASTSPIELE IN LONDON .......................................................................................................................................................................... 28

9 DIE WELT VERLIERT EIN MUSIKGENIE .................................................................................................................................................. 32

10 DIE SEPARATVORSTELLUNGEN ........................................................................................................................................................... 33

11 GEHALTSKÜRZUNG UND HAUSKAUF IN UTTING ............................................................................................................................ 35

12 IM UN-RUHESTAND ............................................................................................................................................................................... 37

13 KÖNIGLICHE AUSZEICHNUNGEN......................................................................................................................................................... 41

14 „NUN WARD IHM DIE LETZTE STUNDE GEKÜNDET“ ..................................................................................................................... 43

15 ANHANG: DAS REPERTOIRE VON MAX SCHLOSSER ...................................................................................................................... 46

16 ANHANG: WOHNADRESSEN VON MAX SCHLOSSER UND FAMILIE ............................................................................................ 52

17 ANHANG: URKUNDE DURCHGANGSRECHT SCHLOSSER / SAUTER ............................................................................................ 53

18 QUELLENVERZEICHNIS .......................................................................................................................................................................... 54

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1 Max Schlosser? Noch nie gehört!
Die Idee „Max-Schlosser-Weg“ hatte Karl Sauter, pensionierter Rechtspfleger und Ministerialrat im Justiz-
ministerium, ehemals Gemeinderat und zweiter Bürgermeister in Utting, Sohn des letzten Uttinger Müllers.

„Beim Stöbern in alten Dokumenten fand Karl Sauter eine Ur-


kunde, in der das Betretungsrecht eines Nachbargrundstücks
‚zum Zwecke der Instandhaltung bzw. Instandsetzung‘ verbrieft
wurde, durch das ein Teil des Mühlbachs verlief. Und genau
dieses Grundstück, nur zweihundert Meter vom Ammersee
entfernt, war seinerzeit im Besitz des berühmten Kammer- und
Opernsängers Max Schlosser. Er hatte es für seinen Altersruhe-
sitz erworben.“ (Urkundenabschrift s. Anhang)

Der Weg, Max Schlosser, Karl Sauter (Foto: Roettig)

Der Gemeinderat behandelte in seiner Sitzung vom


29. September 2022 Sauters Antrag auf Umbenen-
nung der Zufahrtsstr. „Im Gries 23, 23a, 25“. Das
Gremium beschloss, den Antrag zunächst zurückzu-
stellen und eine Stellungnahme der Kreisheimat-
pflegerin Frau Dr. Weißhaar-Kiem einzuholen. „Aus
deren Sicht spreche nichts gegen die Änderung des
Strassennamens…“, verlas Bürgermeister Florian
Hoffmann in der GR-Sitzung am 13. Oktober 2022
unter TOP 7 „Antrag auf Benennung des Weges am
Mühlbach bis zur Einmündung Im Gries“.
„Um Adressänderungen zu vermeiden, hatte der
Antragssteller einen weiteren Vorschlag gemacht …
Der Weg vom Ende der Mühlbachstraße beim Wehr
bis zur Einmündung bei der Bahnhofsunterführung in
die Straße Im Gries solle künftig Max-Schlosser-Weg heißen und würde am Grundstück vorbeiführen, auf dem
der Kammersänger lebte. Hier gibt es keine Anlieger … Ralph Seiz (CSU) sprach von einer ‚pragmatischen
Lösung‘, Elisabeth Vogt (GAL) war hingegen nicht überzeugt. ‚Ich finde die Person nicht besonders interessant.
Sie hat wenig Strahlkraft für Utting. Gibt es nicht Personen, die mehr für den Ort getan haben? Wir könnten die
Bevölkerung zu Vorschlägen aufrufen.‘ Peter Liebner (CSU) entgegnete, ‚dass auch Bert Brecht nur kurz in Utting
gelebt habe‘. Mit 10 Ja- gegen 6 Nein-Stimmen wurde dann beschlossen: „Benennung des Namens für die
Fl.Nr. 343/16, 346/4, 334/1, 2658/3 und 2658/31 in Max-Schlosser-Weg“.
Max Schlosser hatte das 1876 neu erbaute Anwesen von den Eheleuten
Andreas und Katharina Beil im Jahre 1887 gekauft, mit seinem Tode 1916
ging es an seine Witwe, den Sohn Anton und die Tochter Marie, 1955 an
Anton Voglmeier, im gleichen Jahr an den Photographen August Dillmann,
1967 an dessen Sohn Peter Dillmann, Bootsbauer. Das Schlosser’sche
Anwesen mit der alten Haus Nr. 81 wurde 2001 abgerissen, heute stehen
dort die Häuser Im Gries 19 und 19a. Foto August Dillmann, 1950er

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2 Ein „musikalisches Ausnahmetalent aus der Oberpfalz“
Johann Jakob Schlosser, damals Privatscribent in Amberg, hatte am 9. Januar 1831 die Anna Sölch geheiratet,
Tochter des Regensburger königl. Regierungs-Registrator-Gehilfen Joseph Sölch und Frau Barbara, Nachwuchs
stellte sich ein: Augusta (* 18.10.1831), Joseph Theobald (* 31.07.1833), Jakob Theobald (* 17.10.1835) –
unser Sänger, Anna Louisa (* 13.08.1837), alle in Amberg, dann noch Eduard, geb. am 17.06.1839 in Hirschau.
Der Vater hatte nämlich im Februar 1838 die Prüfung zum Stadt= und
Marktschreiberdienst bestanden und war daraufhin vom einfachen Scri-
benten in Amberg zum Stadtschreiber in Hirschau aufgestiegen, also
zum Leiter der städtischen Kanzlei. Die Kinder- und ersten Schuljahre ver-
brachte Jakob („Max“) nun in Hirschau, einem beschaulichen Städtchen mit damals etwa 750 Einwohnern.
Die Familie zog 1846/47 von Hirschau nach Regensburg, die Wohnung lag im damaligen Ostner-Distrikt,
Ostengasse Lit. H Nro. 163. J. J. Schlosser war vielseitig beschäftigt: Stadtmagistrats=Funktionär (1857),
Stiftungs=Kassa=Funktionär (1859), Schreibbureau-Besitzer (ab 1862), Agent der Feuerversicherungs=Gesell-
schaft Deutscher Phönix (1868), mit 69 Jahren eröffnete er sogar noch ein Wohnungsvermitlungs=Bureau
(Sept. 1870).
Sohn Jakob besuchte 1846/47 die I. Klasse der Königlichen Lateinischen Schule in Regensburg. Er zeichnete
sich besonders durch, nein nicht Gesang, sondern vielmehr durch„rühmliche Fortschritte“ im Zeichnen aus, so
ist im Jahresbericht zu lesen. Für die folgenden zwei Schuljahre wurde Jakob Schlosser als Seminarist aufge-
führt: Im „Königlichen Musik=Seminar St. Emmeram“, Herrengasse Lit C. Nro. 146, hatte er „seiner Begabung
und schönen Stimme wegen“ sogar einen Freiplatz erhalten.
Chorregent war zu jener Zeit der Zwieseler Tenor Joseph Herrmann,
früherer Chorist am Hoftheater in München.
Im Schuljahr 1849/50 war Jakob wieder Schüler der Latein-Schule, in
der III. Klasse erhielt er Unterricht in Latein, Griechisch, Deutsch, Arith-
metik, Geographie, Kalligraphie, Geschichte, Religion und Turnen. Auch
in dieser Klasse hatte er sich im Zeichnen hervorgetan, sogar den
ersten Platz aller Schüler erreicht.

Die Namensfrage
Der Sänger wurde als „Jakob Theobald“ geboren, so die damalige Zeitungsnotiz, im Heiratseintrag heißt es
„Maximilian Theobald“, in der Sterbeurkunde und im Kirchenbuch
„Max Jakob“. Demnach wurde er vermutlich auf den Namen „Jakob
Maximilian Theobald“ oder „Maximilian Jakob Theobald“ getauft.
„Carl“ oder „Karl“ ist jedenfalls falsch: Wagner schickte ihm bspw.
Ende 1875 den Probenplan für die Festspiele – er schrieb an „Carl
Schlosser“.
In diesem Lexikoneintrag von 1880 ist alles falsch: beide Zeitan-
gaben, der Vorname, und auch Tenorist stimmt nicht so ganz, in
einem Musiklexikon sollte korrekterweise Tenorbuffo stehen, also Spieltenor.

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Der junge Jakob („Max“) war im Jahr 1852 Mitglied im Chor des Regensburger Stadttheaters, hatte also mit 16
Jahren erste öffentliche Auftritte. Die Basis für die spätere Sängerkarriere erhielt er dort vom Chorleiter Casimir
Georg Freund (1831-1904), dem späteren Schwiegersohn Bömlys und ab Herbst 1857 Kapellmeister in
Augsburg, wo Schlosser ja dann wieder auf ihn traf.
Von Regensburg gings im Herbst 1852 ans Bamberger Stadttheater, nicht nach Bayreuth, wie fälschlicherweise
auch zu lesen ist. Der Tenor und Theaterdirektor Anton Franz Bömly (1808-1874) nahm sich dort des erst 17-
jährigen Talents an und erteilte ihm Gesangs- und Schauspielunterricht.
Regensburg blieb Jakob zunächst aber noch treu: Am 21. Au-
gust 1853 spielte er bspw. im Stadt-Theater den Weymuther
Bürger Watten in Zieglers Schauspiel „Parteiwuth“.
Übrigens: dies dürfte der erste Theaterzettel gewesen sein, auf
dem Schlossers Name zu lesen war.
Im Herbst 1853 verließ er endgültig Regensburg und spielte
am Herzoglichen Hoftheater Meiningen vier Jahre lang unter
Bömly jeweils in der Wintersaison (1853/54, 1854/55,
1855/56, 1856/57). Sein Repertoire umfaßte „kleine Rollen
und Chor“, „kleine Tenorparthieen“, „Aushülfsrollen“, „lyrische
Tenor= und Tenorbuffoparthieen“.

Theater in
Meiningen

Auf Thüringen folgte Niederbayern. Am 16. Sept. 1857 kam Schlosser in Passau an und stieg im Gasthaus „Zur
goldenen Krone“ ab. Er war seinem Mentor Bömly von Meiningen aus ans dortige Stadttheater gefolgt und
übernahm in der Wintersaison 1857/58 „erste Baritonparthieen“ sowie „im Schauspiel chargirte Rollen“,
stellte also stark ausgeprägte Nebenrollen übersteigert dar. Die Rezensionen sprechen für sich (Auswahl):
„Herr Schlosser, eigentlich als Bassist engagirt, spielt auch kleinere Parthien im Schauspiel zur Zufriedenheit
und wird ihm diese Uebung nur von großem Vortheil sein.“ (Passauer Presse, 15.10.1857)
„Herr Schlosser als Sulpiz besitzt eine wohlklingende, angenehme Baritonstimme, von der wir im Laufe dieser
Saison noch manche schöne Arie zu hören wünschen. Auch sein Vortrag läßt nichts zu wünschen übrig. Nur
ein wenig Soldateska hätten wir in seinem Auftreten gern gesehen.“
(„Regimentstochter“, Oper, Gaetano Donizetti, 16.10.1857)

(Nov. 1857)

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„… Herr Schlosser hat sich stets als ein wackeres strebsames Mitglied sowohl als Sänger, wie auch als Schau-
spieler bewährt, und wir glauben, demselben um so mehr zu seinem Benefize ein günstiges Prognostikon ste-
llen zu können, als nachdem die Posse eine pikante Handlung enthält, und Herr Schlosser darin Gelegenheit
hat, sein Talent zur vollen Geltung bringen zu können.“ „… denn Herr Schlosser, der uns durch seine staunens-
werte Vielseitigkeit und Talent so manchen heitern und genußreichen Abend bereitete, nimmt unbestritten
einen der ersten Ränge in der Gunst des hiesigen Publikums ein ..."
(„Der Goldteufel oder ein Abenteuer in Amerika“, Posse, Karl Swiedack, 22.01.1858)

Im Jahr 1858 gab es Auftritte am „Aktien-Theater Zürich, vereinigt mit


dem Aktien-Theater in St. Gallen“, Max Schlosser übernahm dort
„zweite Baritonparthieen und jug. komische Rollen.“

In der Wintersaison 1858/59 ging es ans Stadttheater Bamberg, diesmal nicht unter Bömly, sondern unter Carl
Widmann. Schlosser sang im Chor und spielte „kl. Rollen“ wie Diener, Arbeiter, Koch, Bauern-, Handwerks und
Müllerburschen, einen Knecht, einen Athener Bürger.
In jenen Anfangsjahren hatte Schlosser auch noch Gastauftritte in Rudolstadt (1855, 1856) und Dillingen
a.d.D., in der Kurstadt Bad Kissingen spielte er den Schneider in Johann Nestroy’s „Der böse Geist Lumpaci-
vagabundus“, im Hildburghausener Hoftheater stand er im „Fra Diavolo“ v. Daniel-François-Esprit Auber auf
der Bühne.
Ein Zitat aus jener Zeit: „Herr Schlosser, ein wackerer Schauspieler und Sänger, verdirbt keine Rolle …“

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3 In der Fuggerstadt
Anton Franz Bömly (1808-1874) hatte im September 1858 die
Leitung des Augsburger Stadt=Theaters übernommen, jeweils für
die Winterspielzeiten bis zum Saisonende im April 1864.
Und Max Schlosser hatte sich mittlerweile einen sehr guten Ruf
erarbeitet, er verfügte über ein enormes Repertoire an Dramen,
Lustspielen, Opern und Operetten, „heute den Lyonel, morgen
den Plumkett, bald so, bald so, wie’s die Provinz verlangt.“
Schließlich holte der Lehrer seinen ehemaligen Schüler von
Bamberg an die Bühne am Lauterlech.
Schlosser stand in Augsburg als „zweiter Bariton und Gesangskomiker“ vier Winter-Spielzeiten lang auf der
Bühne: 11.09.1859 - 16.05.1860, 08.09.1860 - 07.05.1861, 08.09.1861 - 11.04.1862 und 07.09.1862 -
28.04.1863. In den Sommertheatern spielte er hingegen nicht in Augsburg.
Susanne Wosnitzka M.A., Musikwissenschaftlerin in Augsburg, beantwortete meine Frage, was denn die Sänger
und Schauspieler damals in den Sommern machten, wie folgt:
„In den Sommerpausen, die in Augsburg meist von April/Mai bis September/Oktober anhielten, lösten sich die
Ensembles meist auf. Die Leute wurden damals ja noch nicht durchbezahlt bzw. nur die Stars, was aus so
manchen in den Augsburger Zeitungen abgedruckten Kontrakten hervorging, erhielten bezahlten Urlaub und
davon 3-4 Monate – genau zum Sommer hin. In dieser Zeit mussten sich die Leute anderswo verdingen und
nahmen oft Engagements in anderen Städten an, in denen es keine Sommerpause gab – oder sie sangen in
Interimstheatern. Augsburg hatte ein solches Interimstheater, das sog. Sommertheater am heutigen Königs-
platz am Beginn des Schießgrabens/Theodor-Heuss-Allee. Dort wurde zwar überwiegend heiteres Programm
gespielt, aber – je nach Leitung – auch Werke wie "Zar und Zimmermann". Ob Herr Schlosser dort auch sang,
ist fraglich, da zu den Sommertheater-Aufführungen die Rezensionen eher spärlich sind. Das war mehr oder
weniger eine Bretterbude, deren Entstehung ich auch nachvollziehen kann. Des weiteren gab es noch Theater-
bühnen an der Wertachbrücke vor Oberhausen, in Lechhausen (dort gibt es noch immer eine Theaterstraße) in
einer Gaststätte sowie auch Aufführungen in Friedberg. Letztere aber nur temporär festgehalten, da Nachrich-
ten aus diesem Städtchen für Augsburg wengier eine Rolle gespielt haben. Das kam immer drauf an, woran die
einzelnen Zeitungsredaktionen/Redakteure interessiert waren. Für die Augsburger Zeitungen wurde weniger
aus Augsburg selbst berichtet – wichtiger war ein tägliches Best Of aus nationalen & internationalen Zeitungen.
Darüber lassen sich dann aber ebenfalls auch Engagements von Künstlerinnen & Künstlern außerhalb nachvoll-
ziehen, weil öfter berichtet wurde, wohin es Augsburger Künstlerinnen und Künstler so verschlagen hat in die
Welt, nachdem ihre Engagements in Augsburg vorüber waren. Zu Max Schlosser habe ich keine solche
Meldungen in Augsburger Zeitungen gefunden.“

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Direktor Bömly verlangte sehr viel von
seinem Ensemble, der erst 24-jährige
Schlosser hatte ein enormes, aber
immerhin sehr abwechslungsreiches
Pensum zu bewältigen.
26. September 1859 - der erste
Auftritt: Max Schlosser spielte in
Charlotte Birch-Pfeiffers „Rosa und
Röschen“ den Lieutenant von Dillen.
Es lohnte sich: Publikum und
Feuilleton waren von ihm „aufs
lebhafteste“ angetan.

Sein weiterer Spielplan:

14. Okt. 1859: „Englisch“, Lustspiel, Carl August Görner; Er „erhielt lebhaften Beifall … mit seinen glücklich gewählten Ein-
anschließend noch das Singspiel „Die Wiener in Berlin“, lagen … insbesondere mit seinem Liede an die Frauen … Stimme
Carl v. Holtei; als Franz und Vortrag von Hrn. Schloßer gefielen …“
15.10.1859: „Egmont“, Tragödie, Goethe; als Gomez „Herr Schlosser … Aufgabe würdig zu lösen verstanden“
Okt. 1859: „Die weiße Dame“, komische Oper, François- „Herr Schlosser … genügte seiner Aufgabe nach Kräften.“
Adrien Boieldieu
3. Nov. 1859: „Der Freischütz“, Oper, Carl Maria v. „… es verdienen besondere Hervorhebung … Schloßer.“
Weber; vermutlich als Jägerbursche Caspar
11. Nov. 1859: „Eine kleine Erzählung ohne Namen“, „… es verdienen besondere Erwähnung … Schloßer … insbeson-
Carl August Görner; anschließend „Die Wiener in Berlin“ dere wegen der reizend vorgetragenen Gesangs=Piecėn.“
14. Nov. 1859: „Czaar und Zimmermann“, Albert „… Schloßer war ganz an seinem Platze …“
Lortzing
22. Nov. 1859: „‘s letzti Fensterl’n“ und „Drei Jahrl’n „… wurde durch Hrn. Schloßer [als] Mathies … in so anziehender
nach’m letzti Fensterl’n“, gemüthliche Alpenscenen“, Weise dargestellt, daß der Zuhöhrer auf das freundlichste sich
Ignatz Lachner angeregt fühlte und in lautem wiederholten Beifalle seine
Anerkennung aussprach … Schloßer … wurde am Schlusse der
Akte gerufen.“

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27. Nov. 1859: „Der Maurer und der Schlosser“, Daniel- „Von den Nebenparthien machte sich Hr. Schloßer – Ricca – durch
François-Esprit Auber reinen sicheren Vortrag und natürliches Spiel in vortheilhafter
Weise bemerkbar.“
19. Dez. 1859: Benefiz-Liederabend, u.a. Mozart „… gab … Herr Schlosser in improvisirten Scenen mit … witzigen
Ausfällen weidlich zu lachen.“
30. Dez. 1859: „Fra Diavolo“, Daniel-François-Esprit „verdienen die Herren … Schloßer … ihrer vortrefflichen
Auber Leistungen wegen rühmende Erwähnung.“
2. Jan. 1860: „Postillon von Lonjumeau“, komische
Oper, Adolphe Adam; vermutlich als Postillon Chapelou
(=St. Phar der Opernsänger)
Jan. 1860: „Des Adlers Horst“, komische Oper, Franz
Gläser; als Schmuggler Cassian
12. Jan 1860: „Dinorah oder Die Wallfahrt nach „Herr Schlosser, der sich für die comische Partie des Sackpfeifers
Ploërmel“, Giacomo Meyerbeer vortrefflich eignet …“
29. Jan 1860: „Doctor Faust’s Hauskäppchen oder: Die „Herr Schlosser steckt wohl als Komiker noch etwas in den
Herberge im Walde“, Posse, Friedrich Hopp; als Dilettantenschuhen, hat aber für dieses Fach jedenfalls mehr
Pimpernuß Anlage, als für das eines Liebhabers, wird sich nach und nach
machen und sich auch passende Couplets anzueignen suchen.“
3. Feb. 1860: „Auf Rosen“, Lustspiel, Carl August Görner „die Herren Baumhauer und Schlosser lassen als Liebhaber noch
so manche Wünsche unerfüllt, indessen muß man namentlich bei
Letzterem den Fleiß und guten Willen lobend anerkennen.
Derselbe mußte für den wohl beabschiedeten Herrn Stentzsch
eintreten und wird dadurch neben der Oper nun auch im
Schauspiel fast zu viel beschäftigt.“
20. Feb. 1860: „Donauweibchen“, romantisch-
komisches Volksmärchen, Ernst Lohwag; vermutlich als
Ritter Alwart v. Kaufingen
23. Feb. 1860: „Joseph und seine Brüder“, komische Auch Herr Schlosser gab die bis zur Verzweiflung gesteigerte
Oper, Étienne-Nicolas Méhul Angst und die schrecklichen Qualen des Simeon in Ton, Miene
und Bewegung wahr und lebendig“
27. Feb. 1860: „Dinorah“ (Wiederholung)
1. März 1860: „Herr C. Schlosser, der beliebte Sänger „Auch unser beliebter jugendlicher Tenor=Buffo, Herr Schlosser,
unserer Bühne, gibt heute sein Benefiz. Er wählte dazu hat sich des Adlers Horst erkoren, um die durch wackere
die liebliche Oper ‚Des Adlers Horst‘. Möge dasselbe Leistungen verdiente Gunst des Publikums bei seinem heute
recht glänzend ausfallen, damit er in der so regen stattfindenden Benefize sich recht lohnend bethätigt zu sehen.
Theilnahme des Publikums einen neuen Antrieb finde, Möge er die rechte Wahl getroffen haben!“
auf der so wacker von ihm betretenen Laufbahn rüstig
„Die Vorstellung war wieder brillant … ganz besonders bei guter
fortzuschreiten. Sein eben so frischer wie gemüthlicher
Laune aber war Herr Schlosser, natürlich, die unzählige Menge
Gesang ist so höchst erquicklich, daß man sich
Zuhörer war diesmal ja für ihn auch ein ganz besonderes
unwiderstehlich zu ihm hingezogen fühlt.“
Vergnügen.“
22. März 1860: „Der Brauer von Preston“, Adolphe „Abgesehen von den höheren Lage eignet sich auch die Parthie
Adam; als Brauer Robinson des Brauers Robinson vorzüglich für Hrn. Schlosser, obgleich wir
es nicht billigen können, daß das diesem Charakter entsprechen-
de Bild eines zaghaften, weil in einem engen Kreise und für den-
selben erogenen Mannes in das eines furchtsamen Knaben umge-
wandelt wurde. Mit Ausnahme des angedeuteten Mangels hat
Hr. Schlosser den Brauer Robinson in musikalischer und drama-
tischer Hinsicht vorzüglich durchgeführt … Herr Schlosser wurde
am Schlusse gerufen.“

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30. März 1860: „Scheiben=Toni“, Schauspiel, Charlotte
Birch-Pfeiffer
1. April 1860: „… findet zum Besten der paritätischen „… so müssen aber vorzugsweise als Glanzpuncte dieses Abends
Kranken=Anstalten ein großes Instrumental= und … die bravourvollen Liedervorträge von … Hrn. Schlosser
Vocal=Concert statt“, initiiert von Hofrat Dr. Franz rühmend erwähnt und zugleich berichtet werden, daß diese
Reisinger (1787-1855), seit 1831 Direktor des geschätzten Persönlichkeiten dem stürmischen Da capo-Rufe in
Augsburger Allgemeinen Krankenhauses und leitete ab dankenswert bereitwilliger Weise entsprachen.“ [Schlosser sang
1853 das erste Brustkrebszentrum Augsburgs „Der Neugierige“ v. Franz Schubert und „Das Lied von Heine“ v. C.
Bohrer]
3. April 1860: „Stabat Mater“, Geistliches Fasten- „Die Wirkung des von Hrn. Schlosser rein und gefühlvoll
Concert, Gioachino Rossini gesungenen Tenor=Solo beeinträchtigte das Orchester merklich,
welches in zu starkem Forte den Sänger übertönte.“ „Die
Aufführung dagegen war im Ensemble sowohl als in den
Soloparthien musterhaft …“
4. April 1860: Gasthof „Zu den Drei Mohren“, „… erregte das dem Deutschen so eigenthümliche Lied wie dem
Abonnements=Concert von Hrn. Kapellmeister Franzosen die Romanze: ‚Das Grab auf der Haide‘ v. Heyser und
Schletterer ‚Wo sind alle Blumen hin‘ v. Taubert, beide von Hrn. Schlosser mit
warmem innigem Gefühle gesungen, die lebhafteste
Anerkennung.“
„Hr. Schlosser sang zwei Lieder, in denen er wiederholt kund gab,
daß er die Pointen hervorzuheben versteht. Hr. Schlosser wurde
hervorgerufen, und hatte die Freundlichkeit, mit dem Vortrage
eines dritten Liedes zu danken.“
April 1860: „Die weiße Dame“, Boieldieu; als Pächter
Dickson
07.05.1860, Gastspiel, Stadt-Theater Regensburg „Herr Schlosser vom Augsburger Stadtheater ließ ebenfalls einen
begabten routinirten Sänger erblicken“.
Rolle: Vermutlich als Barbarino, der Bandit

27.09.1860: „Maurer und Schlosser“, komische Oper, „Herr Schlosser (Roger) füllte seine Stelle vollkommen aus.“
Auber
11.10.1860: „‘s letzti Fensterl’n und drei Jahre nach’m „Auch Herr Schlosser war ein sehr wackerer Matthies, trotzdem,
letzt’n Fensterl’n“, Alpenscene, Johann Gabriel Seidl daß er sich manchmal etwas ins Hochdeutsche verirrte.“
5. Nov. 1860: „Fidelio“, Oper, Beethoven „… Herr Schlosser war in Spiel und Gesang … als Jacquino sehr
tüchtig …“

Am Saisonende freute sich jedenfalls das Augsburger Anzeigblatt v. 25. April 1860, daß Schlosser „für die
nächste Saison wieder für unsere Bühne gewonnen“ werden konnte, „dies ist der Wunsch vieler Theater-
freunde.“ Danach verabschiedete er sich in die Sommerfrische nach Bad Kissingen, wie uns die Kurliste v. 12.
Juni 1860 verrät. Max Schlosser erholte sich dort, trat aber wohl auch auf, er brauchte das Geld und wollte
weiter bekannt werden. Zudem konnte Bömly so sein Ensemble für die Winterspielzeiten zusammenhalten,
denn er war ja als gebürtiger Kissinger neben seiner Augsburger Tätigkeit noch von 1855 bis 1865 Intendant
des Kissinger Kurtheaters.

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4 Wie aus dem Sänger ein Bäckermeister wurde
Vielleicht fiel sie ihm im Zuschauerraum auf? Oder Max Schlosser kaufte im väterlichen Geschäft ein? Jeden-
falls verliebte er sich im Jahr 1860 unsterblich in Theresia, geb. am 29. Mai 1840 in Augsburg – sie war eine
Tochter des Bäckermeisters Joseph Stark, verheiratet seit 2. Sept. 1838 in zweiter Ehe mit Theresias Mutter,
Maria Anna geb. Glock, einer Siebmacherstochter aus Donauwörth. Der künftige Schwiegervater aus der
Jakoberstraße, mit seiner Backstube unweit der Fuggerei, stellte jedoch vor der Hochzeit die Bedingung, daß
Max ein "anständiges Handwerk" lerne. Unser bayer. Heimatdichter Georg Queri aus Frieding b. Andechs schrieb
dazu:
„Wie der Großvater die Großmutter nahm: Ein junger Komödiant zu Augsburg. Heißt Max Schlosser und ist in
den weitesten Kreisen unbekannt. Nur die Intimen kennen ihn; das sind die Kollegen, unter denen etwelche
Neidlose sagen: es steckt was in ihm, er ist einer, er hat Stimme. Und außer diesen Intimen gibt es noch ein
weibliches Wesen, das ihn schätzt, an ihn glaubt und für ihn hofft. Und ihn liebt! Er liebt sie wieder. Und wie er
sie liebt […] Er bürstet den altväterlichen Zylinder mit Sorgfalt auf und begibt sich in ihres Vaters Haus, an dessen
Front eine riesige goldene Brezel von Handwerksfleiß erzählt. ‚Noi, noi, Herrle!‘ sagt der Bäckermeister und
Bürger der Stadt Augsburg entrüstet. ‚Mei Mädle darf koin Komediante heirate!‘ Punktum. Max Schlosser tritt
mit seinem schweren Korbe wieder von der Bildfläche ab. ‚Wo fehlt’s?‘ sagten des Abends die Kollegen vom
Stadttheater.
Und Schlosser beichtet mit betrübter Miene sein Herzeleid. ‚Ich geh vom Theater weg!‘ klagt er. ‚Ich muß Bäcker
werden. Ich muß ein anständiges Handwerk lernen! Sonst darf ich das Mädle nicht heiraten!‘ Er packt seine
Habe, küßt das Mädle, zieht nach Regensburg und bittet einen Bäckermeister, den er von seiner Gymnasialzeit
her kennt, ihn als Lehrbuben zu nehmen. Der Meister sieht sich den Fünfundzwanzigjährigen groß an, aber er
nimmt ihn und weiht ihn in die teigigen Geheimnisse ein. Und als kaum ein Jahre vergangen, steht Schlosser zu
Augsburg mit dem Mädle vor dem Traualtar, nachdem sich der Alte von dem Opfermut des Eidams hat rühren
lassen. ‚Aber bei der Stang bleibe!‘ bittet sich der Schwiegervater aus.“

Wann genau und bei welchem Bäcker der wackere Max in Regensburg sein Handwerk erlernte, ließ sich nicht
herausfinden. Und ganz so schnell ging es mit der Hochzeit auch nicht, Schlosser mußte (und wollte) seinen
Vertrag erfüllen. Er spielte die Saison 1860/61 in Augsburg, bekannte und auch neuen Rollen (Auswahl):

15. Nov. 1860, „Regimentstochter“, Donizetti „… löste Herr Schlosser – Tonio – seine Aufgabe in Spiel und Gesang
und verstand es Herr Schlosser insbesondere, durch seinen
energischen Widerstand den üblen Eindruck zu mildern, welchen
die Mißhandlung eines Deutschen durch französische Grenadiere,
wenn auch nur in der Darstellung, auf das deutsche Gemüth
macht.“
6. Januar 1861: „Des Adlers Horst“, komische Oper, seine Rolle „ergötzte insbesonders und man mußte ihm gut seyn.“
Franz Gläser; als Schmuggler Cassian
Februar 1861: Auftritt als Reichskanzler Percival in „Schlosser … vortreffliche Leistungen“
„Agnes, der Engel von Augsburg“, große lokal-
historische Oper von Carl Krebs, einer Adaption der
„Agnes Bernauer“
14. März 1861: „Die lustigen Weiber von Windsor“, Schlosser wird gelobt für „Deutlichkeit der Aussprache und
Otto Nicolai, Schlosser als Junker Spärlich Präcision in den Rythmen“
8. April 1861: „Die weiße Dame“, Oper, François- „höchst genußreicher Abend“
Adrien Boieldieu; als Pächter Dickson

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„Den ‚Waffenschmied von Worms‘ haben wir längere Zeit
entbehren müssen, und es war daher von Herrn Schlosser kein
Fehlgriff, daß er denselben zu seinem Ehren=Abende gewählt hatte.
Um so aufrichtiger müssen wir aber unter Bedauern aussprechen,
daß der Besuch namentlich von unserer haute volée nicht so allge-
mein und zahlreich war wie es wohl die gute Wahl und der viel ver-
wendbare und dabei doch bescheidene Künstler verdient hätte. –
Die durchweg sehr gute Aufführung dieser Oper erfreute sich beim
anwesenden Publikum des allgemeinsten Beifalles … Herr Schlosser
besonders nach der gefälligen Arie ‚Man wird ja nur einmal
Schlosser als Knappe Georg geboren‘, die er mit gefühlvoller Wärme und großer Präzision sang.“
Mai 1861: „Der Goldbauer“, Charlotte Birch-Pfeiffer; „Auch unsere Herren … vom Lustspiel … Schlosser … wurden nach
als Landrichter Aktschlüssen in verdienter Weise durch Vorruf ausgezeichnet.“

Zusätzlich absolvierte Schlosser in der Wintersaison 1860/61 fünf Gastauftritte am Ulmer Stadttheater. Einer
davon fand am 21. März 1861 statt, es gab Lortzings „Zar und Zimmermann“, mit wohlwollender Kritik:
„Hr. Schlosser von Augsburg spielte und sang den Peter Iwanov sehr brav. Gute Lautirung und gewandtes
Spiel waren seine hauptsächlichsten Vorzüge.“

Und auch nach dieser Spielzeit verabschiedete Schlosser sich in die Sommerfrische bzw. ins Sommertheater
nach Bad Kissingen (Kurliste v. 03.06.1861). Erholt startete er in die Wintersaison 1861/62 - Auswahl:

25. Dezember 1861: „Undine“, Albert Lortzing; als „Hr. Schlosser war so gut bei Stimme…“
Knappe Veit
1. Januar 1862: „Zerstörung von Jerusalem“, Leonhart „Auch Hr. Schlosser, den wir bisher noch in keiner so umfassenden
Wohlmuth Rolle gesehen, überraschte uns als Ruben Ben Manasse durch tiefe
Auffassung und effektvolle Wiedergabe seiner schönen Parthie.“
Jan. 1862: „Eine schöne Schwester“, Lustspiel, Das Stück fiel durch, „Herr Schlosser machte die ohnedieß
Alexander Wilhelmi, Lieutenant v. Sturm unangenehme Parthie des courmachenden Lieutenants durch sein
schnurrendes rr noch widerlicher. Das Publikum verhielt sich in
kühler Passivität.“
Jan. 1862: „Dorf und Stadt“, Schauspiel, Charlotte „Hr. Schlosser z.B. sprach mitunter ein gutes Altbayrisch
Birch-Pfeiffers dazwischen.“
3. Feb. 1862: „Verlobung bei Laternenschein“,
Jacques Offenbach; als Peter
Febr. 1862: „Dinorah oder Die Wallfahrt nach „Hr. Schlosser überwand mit Glück die sehr erheblichen
Ploërmel“, Giacomo Meyerbeer; als der eremitsche Schwierigkeiten seiner Parthien … das wohlgefüllte Haus spendete
Dudelsackspieler Correntin wiederholt lauten Beifall …“
28. März 1862: „Robert der Teufel“, Oper, Giacomo „Zum Benefiz für Herrn Schlosser“
Meyerbeer

Und mal wieder in der alten Heimat – zwei Gastauftritte im Regensburger Stadttheater: als Veit in Lortzings
Zauberoper „Undine“, (22.04.1862), sowie als Mathias in „‘s letzti Fensterl’n und drei Jahre nach’m letzt’n
Fensterl’n“, einer Alpenscene von Johann Gabriel Seidl (18./28.05.1862).
Im August 1862 erneuerte Schlosser seinen „Contract“ für die nächste Augsburger Wintersaison, Bömly plante
ihn als „Naturbursche und für komische Gesangsparthien“, die Presse bezeichnete ihn als „mehrjähriges sehr
beliebtes und verwendbares Mitglied, zugleich Tenorbuffo“.

13
Er spielte bspw.
„Wurm und Würmer, komisches Charakterbild vom Johann C. Krüger , (12.1862)
„Der Freischütz“, Oper von C.M. v. Weber, zum Benefiz von Louis Lenk und Max Schlosser (19.03.1863)
Zwei Einakter: „Die Badekuren“, Lustspiel von Putlitz, danach „Der Treuhold und sein Sang“, Lyrisch-
romantische Oper v. Eugen Drobisch, zum Benefiz von Louis Lenk und M. Schlosser(20.03.1863)

Im Jahre 1864 trat er wohl nur dreimal auf: am 30. April 1864 im Saal des
Gasthauses „Mohrenkopf“, Predigerberg 9: „Musikalische Unterhaltung mit
Betheiligung des Damen=Gesangvereines, bei welcher Herr Jakob Holzinger
für sein vorzügliches Violinspiel und Herr Schlosser für den Vortrag
mehrerer Lieder reichen Beifall ernteten.“ In Karl Kammerlanders traditio-
nellem Konzert, am 1. November, sang er Solopartien in einer von dessen
eigenen Kompositionen. Schließlich noch am 23. November bei der
Cäcilienfeier im „Mohrenkopf“, er sang Kalliwodas „Wanderers Heimath“
und „brachte wieder seine herrlichen Stimmmittel im vollstem Maße zur
Geltung.“
Ein Jahr später gab es wohl auch nur drei Schlosser’sche Auftritte: am 15. Januar 1865 führte die Augsburger
Liedertafel im Saal des „Mohrenkopf“ „Robert der Teufel“ auf - „Die Aufführung der Oper wurde mit imensem
Beifall belohnt, den sich der Dirigent Kammerlander mit den Trägern der Hauptrollen … Schlosser … zu theilen
hatte.“ Und die zweite Veranstaltung war am folgenden Ostersonntag im grossen Saale der „Goldenen Traube“
anläßlich das „Grossen Concerts des städtischen Orchesters zum Besten der Kranen=und Wittwenkasse“. Zum
Jahresende schließlich, am 7. Dezember im „Mohrenkopf“, anläßlich des Cäcilienfestes der Liedertafel und des
Damen-Gesang-Vereins, „trug Hr. Schlosser mehrere sehr gefällige Lieder vor; der rauschende Beifall wurde
ihm, dessen Stimme so schönen Wohllaut und Klang besitzt, nach jeder Piece zu Theil“ („O wär‘ ich am
Neckar!“, „Lied vom treuen Herz“).
Zwei Auftritte im Jahr 1866: Am 31. Januar präsentierte die Augsburger Liedertafel im Saal des „Mohrenkopf“
Giacomo Meyerbeers Oper „Der Prophet oder: Johannes Leiden und Freuden“, „die fleißigen Darsteller …
Schlosser wurden mit Beifall und Kränzen überschüttet." Und am 27. März 1866 gab es im Saal der „Drei
Mohren“ ein Konzert der Wiener Clavier=Virtuosin Emma Ritter=Bondy „unter gefälligster Mitwirkung des Hrn.
Kapellmeister Schletterer und der Herren Schlosser für Gesang, Kopitsch für Flöte und Keller für Cello.“
Schlosser trug ein Lied von Schubert und eines von Abt vor.
Der Mann löste der Liebe wegen also tatsächlich sein Versprechen ein, hatte seine Sängerkarriere weitest-
gehend an den Nagel gehängt und wurde Bäcker beim künftigen Schwiegervater. Offensichtlich bravourös,
sodaß schließlich in einer öffentlichen Sitzung des Stadtmagistrats am 13. Februar 1864 protokolliert wurde:

Das Augsburger Anzeigblatt v. 14. Feb. 1864 veröffentlichte:

14
Zum Glück genehmigten die Gemeinde-Bevollmächtigten am 16. Februar 1864 auch das Gesuch von „Hr.
Schlosser, Bäckerei-Geschäftsführer von Regensburg, um Ansäßigmachung und Verehelichung mit Jngfr. Stark
von hier.“ Die beiden heirateten am 15. März in der kath. Kirche St. Maximilian:

Ledig
oder
Dessen Eltern mit
Tag, Vor- und Wittwer, Vor- und
Haus- Tauf- und Zunamen, Geboren Stand
Monat, Geschlechts- Stand und Name Geschlechts-
Nro. und bei der Mutter wann und Und
Jahr der name des Religion der name
auch der wo Religion
Trauung Bräutigams verstorbe der Braut
Geschlechtsname
nen
Gattin
Johann Schlosser
Maximilian Geschäfts= 17 Oktbr Bäckermei
15 März G Funktionär u. ledig Theresia
Theobald führer 1835 in sterstochter
1864 20•21 Anna Sölch in Jüngl. Stark
Schlosser kth. Amberg Kth.
Regensburg

Nur wenige Wochen später, am 4. Juni 1864, kam Sohn Anton Max Joseph zur Welt.
Anton wurde ein ausgezeichneter Pianist, ein „rühriger“
Kapellmeister, reüssierte in Bayreuth als Tenor u.a. mit Richard
Wagners Sohn Siegfried, leitete dort auch die „Parzifal“-Proben.

li.: Der Vater Max protegierte natürlich den Sohn, ein


Beispiel ist sein Brief an Cosima Wagner (15.12.1890)

Anton bezeichnete sich selbst als „Tonkünstler“. Ebenso wie sein


Vater vor ihm, unterstützte er auch durch Wohltätigkeitskonzerte
z.B. das Rote Kreuz, ferner Aktionen „zu Gunsten der Verbilligung v.
Lebensmitteln für die minderbemitt. Bevölkerung Münchens“ und
trat auch gemeinsam mit der Vereinigung ehemaliger Schülerinnen
der städt. Riemerschmid-Handelsschule auf, an der seine Schwester
Lehrerin war, um dem Lazarett der Dr. Carl Riemerschmid-Stiftung
zu helfen. In den 1920er Jahren leitete Anton Schlosser eine
Meisterschule für Gesang in München, später wurde daraus seine
Schule für Oper und Tonfilm. Im Jahr 1926 wurde er Leiter der neu gegründeten Augsburger Opernschule. Er
war zudem künstlerischer Leiter der Münchner Wanderoper, ab 1931 führte er auch die Opernschule von Prof.
Willi Wirk weiter.

15
Zurück nach Augsburg - innerhalb zweier Jahre starben drei engste Familienmitglieder: Erst der Vater bzw.
Schwiegervater Joseph Stark, dann bei einem Brandunglück im März 1867 dessen 27-jähriger Sohn Georg
Friedrich, der die Bäckerei von ihm übernommen hatte, schließlich auch die Schwiegermutter von Max
Schlosser.

Und zwischendurch war Schlossers zweites Kind geboren worden,


Maria Theresia, am 4. September 1867.
Zunächst Lehrerin an der Riemerschmid-Reischle’schen Handels-
schule in München, gründete Marie Schlosser dann in Hamburg
ihre eigene Handelsschule, bevor sie zurückkam, um sich ab
September 1896 in München selbständig zu machen. Ab 1898
lehrte sie in ihrem „Unterrichtslokal“ in der Tattenbachstraße
zusätzlich Maschinenschreiben und übernahm auch „Schreibar-
beiten und Vervielfältigungen“. Sie wechselte danach allerdings
wieder in ihren alten Beruf an der R.-R. Handelsschule und blieb
wohl unverheiratet.

16
5 Aus dem Bäckermeister wurde wieder der Sänger
Max Schlosser war nach deren Tod nicht mehr an die Forderungen seiner Schwiegereltern gebunden. Er könnte
den ungeliebten Bäckerberuf an den Nagel hängen und sich wieder den schönen Künsten widmen - und siehe
da, Rettung naht:
„Da kommt eines Tages Rüthling aufgeregt zu seinem Bäckerkollegen. ‚Du, du mußt nach München! Wagner,
Menschenskind, Wagner sucht für seine Meistersinger einen David! Ich hab´s denen zu München gesagt: er
sitzt in Augsburg, dieser David – und wird kommen!‘ Schlosser kriecht mit einigen Seufzern in den Bratenrock
und fährt nach München. Kommt an – mit einem fürchterlichen Katarrh: Probesingen ausgeschlossen –
betrübte Rückkehr zum unkünstlerischen Loabitoag.
Nach vier Wochen hilft Rüthling dem Freund mit fürchterlichen Drohungen abermals in den Bratenrock. Und
ich sage Dir: nun mußt du einfach zu Perfall!‘ Also singt Schlosser vor Perfall seine Waffenschmied-Arie; der
Intendant ist entzückt: ‚Studieren Sie den David ein und singen Sie ihn Wagner vor!‘ Nun hämmert Rüthling zu
Augsburg bösartig auf seinem Klavier herum und Schlosser singt immerfort den David dazu. Acht Tage lang.
Dann pilgert er nach München zu Hans von Bülow, in dessen Heim Richard Wagner zu Gaste ist. Man führt ihn
in einen Salon, dessen dicke Teppiche, dessen Prunk den Augsburger Bäckermeister verwirrt machen.
Wagner läßt auf sich warten. Dem braven Schlosser wird immer unbehaglicher zu Mute. Der Flügel in der Ecke
macht ihm Angst. Himmel, ist das hoch gestimmt! So mörderisch hoch! Der weite Altväterkragen wird ihm
plötzlich zu eng, obwohl sich die Kehle zuschnüren will – da kommt Wagner mit der Samtmütze auf dem Kopf
und der geblümten Kaffeetasse in der Rechten. ‚Aha!‘ sagt er, ‚nun wollen wir sehen, ob wir einen David
kriegen!‘ Bülow erscheint auf der Bildfläche und setzt sich sofort an den Flügel. Schlosser gewinnt mit einem
Male Mut und singt frisch und hell den ersten Akt seiner Partie. Wagner ist befriedigt: ‚Nun, das ist ja ganz
famos! Nun hätten wir ja den David!‘ Eifrig setzt er sich ans Klavier und fängt sofort mit dem Einstudieren an,
denn es pressiert mit der Uraufführung der Meistersinger. Der König wartet mit Ungeduld!“

Und aus der Perspektive des damaligen Chordirektors Hans Richter:


„Max Schlosser, der erste David (1868) und der erste Mime (1876) ist hochbetagt gestorben. Es dürfte viel-
leicht manchen Freund des verewigten Künstlers interessieren, wie Schlosser zum David kam: Die Proben zu
den ‚Meistersingern‘ waren schon im Gange, aber noch war kein ‚Lehrbube‘ gefunden. Die Versuche mit
verschiedenen Sängern führten zu keinem Ziele. Da erzählte mir der Hofschauspieler Rüthling, daß er aus
früheren Engagement einen Sänger kenne, den er in Lortzingschen Tenorbuffo-Partien als vortrefflich gesehen
und gehört hätte, den er auch für den ‚David‘ sehr geeignet halte; er sei jetzt Bäcker in Augsburg, aber habe
noch immer Sehnsucht nach dem Theater. Ich fuhr sofort nach Augsburg und traf einen liebenswürdigen Herrn
mit einem stattlichen Bart. Er sang die ‚Weisen‘ vom Blatt weg; ich sah und hörte, daß er der Gesuchte war. Ich
ließ ihm die Partie des ‚David‘ zum Studium zurück.
Nach mehreren Tagen kam Schlosser nach München und entzückte mich mit seiner Leistung. Wir beschlossen,
sofort zum Meister zu gehen. Aber da war noch ein Hindernis zu überwinden: der schöne, wohlgepflegte Bart!
Schlossers Bedenken wußte ich zu entkräftigen: mit diesem herrlichen Vollbart kann man wohl den würdigen
Vater der ‚Norma‘, aber nie den lustigen Nürnberger Schusterbuben darstellen. Nachdem der Barbier das Hin-
dernis beseitigte, eilten wir zum Meister. Dieser war höchst zufrieden, Schlosser wurde engagiert. Ueber seine
Leistungen gibt es nur e i n e Stimme der Anerkennung. Seine musikalische Sicherheit erfreute den Kapell-
meister, seine tadellose Darstellung den Regisseur. Ehre dem Andenken des ausgezeichneten Künstlers, des
vortrefflichen Mannes!“

An welchem Tag Schlosser dem königlichen Intendanten vorgesungen hatte, entzog sich der Recherche.
Richard Wagner war jedenfalls ab dem 20. März 1868 für vier Wochen in München und wohnte im Hause Hans
von Bülows, des Noch-Gatten seiner langjährigen Geliebten und späteren Frau Cosima. Ende März / Anfang
April wurden also die Weichen für Schlosser gestellt, denn kurz darauf führte man ihn bereits mit einigen
Stücken beim Münchener Publikum ein:

17
„Hr. Schloßer aus Augsburg bewährte sich in der Partie des Iwanow durch Gesang, deutliche Aussprache und
lebendiges Spiel seine Qualifikation als Tenorbuffo und fand verdiente Anerkennung.“
„Czar und Zimmermann“, Oper, Albert Lortzing, Zimmergeselle Peter Iwanow, Alter Ego des Zaren Peter I.
(16./19./20.04.1868)
„Die Entführung aus dem Serail“, Oper, J.W.A. Mozart, Pedrillo, Diener des Belmonte und Aufseher in den
Gärten des Selim Bassa (30.04.1868)
„Die weiße Frau von Avenel“, Oper, Boieldieu, der Pächter Dickson des Grafen v. Avenel (12.05.1868)

Dann war es endlich soweit: Ludwig II. besuchte Freitags abends die Generalprobe. Das „Urtheil von Musik-
kennern, die den bisherigen Proben anwohnten: man verspricht sich einen gewaltigen Eindruck auf jede
irgendwie empfindliche Seele!“ Die Premiere war längst ausverkauft: Am Sonntag, 21. Juni 1868, fand die
Münchener Uraufführung von Wagners heiterer Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ statt und wurde zum
epochalen Triumph!
„Ein maßloser Applaus am Schlusse, der lärmend von den Wänden
widerdröhnte, ein ungestümer, impulsiver Beifall“ belohnte das
Ensemble. Max Schlosser hatte die Partie des David, Lehrbub von
Hans Sachs und Magdalenes Geliebter, meisterhaft gesungen:
„Im ersten Acte fanden die Lehrbubenscenen … besonders günstige
Aufnahme.“ Die Oper wurde im Sommer mehrere Male wiederholt,
Schlosser damit einem weiteren Publikum bekannt.
Fazit: Der Kini war „enthusiasmiert“, die Gulden flossen. Und ein
Stück Musikgeschichte war geschrieben!

18
Chapeau, der Bäcker hatte es mit 33 Jahren von der Provinz
auf die Weltbühne geschafft! Die Backstube wurde verkauft,
die Familie übersiedelte im Herbst 1868 nach München.

Zum 1. September 1868 nahm nun der Hoftheater-


Intendant Karl August Franz Sales Freiherr von
Perfall – aus der Greifenberger Familie – Max
Schlosser unter Vertrag: Von einem etwa zehnmonatigen Intermezzo in Berlin (1871/72) einmal abgesehen,
gehörte der Sänger dann bis zum 30. Sept. 1895 dem Ensemble des Königl. Hof- u. Nationaltheaters München
an. Da er vorher bereits Proberollen in München gespielt hatte, wurde Schlosser mit Vertragsbeginn zugleich
auch Mitglied des mächtigen Verbandes der Hofbühne.
Im Herbst/Winter 1868 spielte er noch zwei Vorstellungen: den Knappen Scherasmin
in der romantischen Feen-Oper „Oberon“ von Carl Maria v. Weber (04.10.) und den
Pförtner Jacquino in Beethovens „Fidelio“ (20.12.). Die auch geplante Vorstellung von
Kremplsetzers komischer Oper „Der Rothmantel“ am 9. Dezember war allerdings
ausgefallen, weil Schlosser den Studenten Franz „wegen Unpäßlichkeit“ nicht
darstellen konnte – möglicherweise seiner zeitweisen Stimmbandprobleme wegen.
Der Intendant schickte den jungen Sänger, wohl 1869, zum Feinschliff nach Wien:
Josepha Csázánszky (1822-1892), ungarische Opernsängerin, Gesangspädagogin
und Mutter des damaligen Chordirektors an der Münchener Hofbühne, Hans Richter,
sollte Schlosser unterrichten. Er erzählte später davon:
„Ich ging also nach Wien, lernte aber nicht sonderlich viel und kam bald wieder nach
München ans Hoftheater zurück“.

Foto um 1869

Erwähnt sei aus dem Jahr 1869 eine der ganz seltenen, weniger schmeichelhaften Kritiken - Schlosser mußte
sie für seinen Roger in Aubers „Maurer und Schlosser“ im Februar lesen:
„Hrn. Schlosser hörten wir zum ersten Mal als Roger. Seine Stimme und sein Spiel sind für diese Rolle besser
geeigenschaft (!) … Doch war Hr. Schlosser so häufig mit dem Takte, den das Orchester hielt, im Widerstreit,
daß wir seiner Leistung schon aus diesem Grunde nicht als genügend erklären können. Ferner kam es uns vor,
als habe er in das bekannte Maurerlied ‚Nicht verzagen‘ u.s.w. einen Coupletton getragen, der uns ebenfalls
nicht gefallen wollte: er war uns zu sehr Deklamator, zu wenig Sänger.“

19
Und: Schlosser spielte 1869 zum ersten Mal die Rolle seines Lebens: den feigen,
zwergwüchsigen Schmied Mime, Ziehvater von Siegfried und Bruder Alberichs, des Herrn
über die Nibelungen.
Dafür reiste er u. a. an den Vierwaldstätter See: Am 17. u. 18. August 1869 weilten nämlich
Hans Richter und die Sänger Franz Betz, Otto Schelper und Max Schlosser zur „Vorbereitung
auf die Einstudierung des Rheingold in München zu einer Probe bei Wagner in Tribschen“,
seinem angemieteten Haus nahe Luzern.

Die Generalprobe des „Rheingold“ war dann am 27. August im


Nationaltheater vor ca. 500 geladenen Gästen, darunter König Ludwig
II., Franz Liszt und Camille Saint-Saens. Schließlich fand die Urauf-
führung am 22. September statt, aufgrund verschiedener Probleme
gegen den Willen Wagners, aber auf Befehl des Königs – und, das ist
stark: Wagner war an jenem Mittwoch gar nicht dabei!
Die Kritiken fielen gemischt aus, gleichwohl wurden die Sänger,
namentlich auch Schlosser, enthusiastisch gefeiert.

Das Jahr 1870 war Routine, keine nennenswerten Ereignisse.

Seine Stimmband-Polypen machten ihm erneut zu schaffen, wie er berichtete, jedenfalls spielte Schlosser im
Jahr 1871 nur ein einziges Mal am Nationaltheater: Er verkörperte am 6. Januar den Musiker Markussohn in
Paul Heyses Volksschauspiel „Die Franzosenbraut“.

Auch seine alte Heimat Augsburg begrüßte ihn:


„… Herr Schlosser, vor einigen Jahre ein gern
gesehenes Mitglied unserer Bühne, hat in der
Gesangskunst große Fortschritte gemacht; seine
Töne klingen voll und schön auf, und seine
Aussprache darf als mustergültig bezeichnet
werden.“

Randnotiz
Max Schlosser wurde in der VII. Monatsversammlung des
Bayerischen Fischervereins am 21. Mai 1871 in München
zum Mitglied ernannt.
Vielleicht entspannte er gelegentlich beim Angeln am
Ammersee? In Utting? Und dann gefiel es ihm hier so gut,
daß er sich später ein Haus kaufte? Man weiß es nicht …

20
6 Berliner Intermezzo und Heimweh nach München

Ende August 1871 folgte Schlosser einem Ruf


des General-Intendanten Botho v. Hülsen an die
‚Königlichen Schauspiele zu Berlin‘. Er wohnte
dort im „Kaiser-Hotel“, Friedrichsstraße, die
Familie blieb in München.
Schlosser ersetzte dort den am 19. November
1871 verstorbenen Tenor Hugo Krüger [=
Theodor Karl Hugo Freiherr von Gillern].

Die Theater-Chronik vermerkte „Hr. Schlosser von München, 2 Gastrollen“, tatsächlich spielte er in vier
Stücken:

„Der Junker Spärlich fand gastweise durch Herrn Schlosser vom Hoftheater in München eine gewandte Vertre-
tung … Die heutige Parthie des Junker Spärlich ist freilich nicht bedeutend genug, um die Tragweite eines
singenden Komikers zu beurtheilen, jedoch hat uns das, was wir sahen und hörten, wohl gefallen. Die Stimme
des Herrn Schlosser ist ein hell und freundlich klingender Tenor und zum Ausdruck komischer Effecte wohl
geschult.“
(„Die lustigen Weiber von Windsor“, Komödie, William Shakespeare, 04.10.1871)
„Der Templer und die Jüdin“, Schlosser als ‚Wamba‘, dem Narr in Diensten des sächsischen Ritters Cedric von
Rotherwood (12.10.1871)
„Die kleineren Parthien fanden durch die Herren … Schlosser … die beste Vertretung … das Publikum …
spendete … seinen Beifall in enthusiastischer Weise.“
(„Freischütz“, volksthümliche Oper, C.M. v. Weber, 18./21.12.1871)
„… mit Herrn Schlosser, welcher als David ein lebendiges und humorvolles Bild zu geben wusste.“
„Meistersinger“, Oper, Wagner (23.12.1871)

Ärger mit dem Tenor Albert Wilhelm Carl Niemann und Heimweh nach der Familie führten Max Schlosser im
Juni 1872 wieder zurück nach Bayern. Frhr. v. Perfall engagierte ihn umgehend
wieder:
„Hr. Schlosser v. Hofth. zu Berlin a. Antrittsrolle“, so hieß es im Theaterpro-
gramm: Seine erste Partie auf der altbekannten Münchener Bühne war dann
am 16. Juni der Ivanow. Kurz darauf gab er den Steuermann im „Fliegenden
Holländer“ (21.06.).
Und München freute sich über seine Rückkehr: „Herr Schlosser trat heute …
wieder in den Künstlerverband des hiesigen Hoftheaters ein – zu seinem und
des Hoftheaters Vortheil.“ In des „Teufels Antheil“ am 8. September konnte
Schlosser zwar wegen Heiserkeit nicht spielen. Es folgten aber am Jahresende
noch der Knappe Udolin in der Oper „Der häusliche Krieg“ von Franz Schubert
(23.12.) sowie der Normanne Raimbaut in Meyerbeers Oper „Robert der
Teufel“ (29.12.).

21
Erstklassige Rezension eines Auftrittes im März 1873 an seiner alten Wirkungsstätte in Augsburg:
„Für die vielen persönlichen und musikalischen Freunde, welche der k. b. Hofopernsänger Hr. Schlosser, nach-
dem er den schlichten Bäckerkittel mit dem stattlicheren Theaterwams vertauschte, hier zurückgelassen hat,
war sein Auftreten als Veit in Lortzings ‚Undine‘ ein wahres Fest. Er wurde auf das Ehrendste aufgenommen.
Die uns wohlbekannte, von jeher sympathisch anmuthende Stimme hat an Kraft und Volumen nicht unerheb-
lich gewonnen und sich andererseits ihre Frische und Klarheit vollständig bewahrt. Von dem hübschen, wohl
zubemessenen Spiel des Sängers könnte Mancher profitiren.“

Sie fragen sich, was Schlosser gegen seine wiederkehrende Heiserkeit und Stimmbandprobleme unternahm?

Mitte September 1873 verstarb der Vater unseres Sängers und am


11. Dez. wurde bekannt, daß Max Schlosser an Cholera erkrankt sei,
in Zeiten noch unbekannter Antibiotika durchaus lebensbedrohlich.
Immerhin schon fünf Tage später wurde gemeldet, daß es ihm
besser ginge.

Gastspiel in Innsbruck
Am 27. und 28. März 1874 gab „Herr Max Schlosser vom Hoftheater in München als Gast“ im K. K. National-
Theater Innsbruck den spanischen Granden Rafael d'Estuniga in „Des Teufels Antheil“ – einmal mehr mit
besten Kritiken:
„Die gestern von einem gedrängt vollen Hause stattgehabte Aufführung von Auber’s komischer Oper „Des
Teufels Antheil“ zählt unter die gelungensten Operndarstellungen dieser Saison. Wenngleich der größte Theil
des schönen Erfolges auf Rechnung der Mitwirkung des geschätzten Gastes, Herrn Max Schlosser, königl.
bairischen Hofopernsänger zu setzen ist … daß das Publikum hoch erfreut sich zeigte über die Leistung des
Herrn Schlosser, welcher sich ebenso als ein vortrefflicher routinirter Sänger, im Besitze eines kräftigen, gesun-
den, sehr angenehmen Tenores zeigte, wie andererseits sein Spiel den hoch gebildeten Künstler verrieth. Wir
sind der Direktion für dieses Gastspiel Dank schuldig und freuen uns auf das heutige zweite und leider letzte
Auftreten des Herrn Schlosser in gleicher Oper …“
„… Herr Schlosser sang den Rafael und präsentirte sich als ein vortrefflich geschulter, alle technischen Mittel
sicher und unfehlbar beherrschende, künstlerisch maßhaltender Sänger, dessen umfangreicher, vollkommen
ausgeglichener, in allen Lagen kräftiger Tenor von heller Tonfarbe sehr sympathisch klingt; dabei weiß Herr
Schlosser dem Tone jene charakteristische Färbung zu geben, welche dem Eindruck der Situation entspricht.
Der fein nuancirte, treffende Gesangsvortrag wurde wirksamst gehoben durch ein die Grandezza des spani-
schen Edelmannes immer geltend machendes echt künstlerisches Spiel, welches mit dem Gesang zu einem voll-
endeten einheitlichen Ganzen verschmolz.“

22
Randnotiz
Auch Max‘ jüngerer Bruder Eduard war musikalisch,
allerdings kein solches Genie. Die Kritik bezeich-
nete ihn einmal als „zwar korrekten, aber trockenen
und kühlen Sänger“.
Eduard Schlosser (+ 17.07.1908 Darmstadt), Groß-
herzoglich-Hessischer Hofopernsänger in Darm-
stadt, seit 1889 in zweiter Ehe verheiratet mit der
Großherzogl.-Hess. Kammersängerin Marie Louise
Amalie geb. Orth (1841-1914) – die Altistin war
berühmt unter dem Familiennamen aus ihrer
ersten Ehe „Louise Jaide“.
Sie spielte gemeinsam mit ihrem späteren
Schwager Max, u.a. 1876 in Bayreuth in der
Uraufführung des Ring-Zyklus.

Hin und wieder standen auch die beiden Brüder vereint auf der Bühne,
z.B. am 21. April 1874 im „Nachtlager“, Max als Gomez, Eduard als
Jäger. Zuvor hatten sie im „Tell“ einen gemeinsamen Auftritt, Eduard in
der Hauptrolle, sein Bruder Max als Fischer.
Die Brüder verstanden sich gut, verreisten auch gemeinsam mit
Schwester Anna in die Sommerfrische. Im Jahre 1874 gings bspw. nach
Innsbruck, am 19. Juli kamen sie im Hotel „Stadt München“ in der
Landhausstraße an, „einem Gasthof zweiter Klasse, der aber als gut und
billig empfohlen werden konnte“. Begleitet hatte sie der kgl.
Hoftheater-Oekonomie-Offiziant Johann Trost, Mitarbeiter im Stab des
Intendanten v. Perfall.

Lange vor der Fertigstellung des Bayreuther Festspielhauses begannen erste Exerzitien für den „Ring“: Vom 25.
Juni bis 29. August 1874 absolvierten die Sänger … Max Schlosser … in Wagners Haus „Wahnfried“ und im
Bayreuther Hotel „Zur Sonne“ unter Wagners und Richters Anleitung die Vorstudien.

In München erlangte unser Sänger weiteres Renommée: „Der ‚dumme Peter‘ gewann sich in der launigen
Darstellung des Hrn. Schlosser desto zahlreichere Verehrer. Für solche Rollen hat ein Theil des Publikums eben
einmal größere Vorliebe“ (Sept. 1874), die Rede ist von Lortzings komischer Oper „Die beiden Schützen“.

23
Schlosser trat ja regelmäßig bei Benefizkonzerten auf, so auch im Oktober 1874 im berühmten Konzertsaal
des Gasthofs „Goldene Traube“.
„Die vom hiesigen Männer-Gesangsverein veranstaltete
musikalische Abendunterhaltung zum Besten der Abge-
brannten in Meiningen hatte ein ungemein zahlreiches
Publikum angezogen … Herren Goldberg und Schlosser,
welche durch ihr liebenswürdiges Entgegenkommen zur
Verherrlichung des Abends das Meiste beitrugen … die
mit bekannter Lebendigkeit und Wärme gesungenen
Lieder des k. Hofopernsängers Hrn. Schlosser dürfen …
als die Perlen des Abends bezeichnet werden und
ernteten mit Recht stürmischen und wohlverdienten
Beifall des aufmerksamen und dankbaren Publikums.“

Schöne Kritiken aus dem Jahre 1875


„Die ansprechende, von kernigem Humor getragene Weise, mit welcher der hier
allbeliebte Landsmann derartige humoristische Rollen zu geben pflegt, that wieder
ihre beste Wirkung.“
(Augsburg, zum Benefiz des Pensions-Fonds der Genossenschaft deutscher Bühnen-
Angehöriger „Der Waffenschmied“, Schlosser als Gast in der Partie des Georg,
20.03.1875)
„Hr. Schlosser: Stimmfülle, frischen Humor und routinirte Darstellung“
(München, Theater am Gärtnerplatz, „Doktor und Apotheker“, Okt. 1875)

Foto um 1875

Mal wieder ein Gastauftritt in Regensburg – besser geht’s nimmer:

24
7 Opus Magnum: „Schlosser gebührt der erste Preis“
Im Sommer 1875, vom 1. Juli bis 12. August, probten Schlosser und die Anderen erneut für den ‚Ring‘, ebenfalls
im Haus „Wahnfried“, diesmal aber auch im schon weitgehend fertiggestellten Festspielhaus.
Wagner schrieb am 22. August darüber an den König: „… auch Schlosser als Mime wird den alten Ruhm
behaupten, welchen er sich unter meiner Anleitung mit dem David in den Meistersingern erwarb.“

Ein Jahr später beobachtete der Dirigent August Klughardt die


letzten Proben (6.-9.8.1876) vor der Premiere und schrieb:
„Schlosser ein Hauptkerl“
„Schlosser gebührt der erste Preis“
„Herrlich, herrlich, herrlich! … Schlosser entzückte mich der-
maßen, dass ich wohl behaupten möchte: er ist derjenige, der
die ihm zugetheilte Rollen am vollendetsten wiedergibt …
Schlosser spielt jede Note, die zu seinen Gunsten im Orchester
erklingt“

als ‚Mime‘ bei


der Urauf-
führung in
Bayreuth

Vom 13. bis 17. August 1876 wurde schließlich das


Bayreuther Festspielhaus mit Wagners opus magnum „Der
Ring des Nibelungen“ eröffnet. Und Schlosser gab den Mime
vor allerhöchster Prominenz: König Ludwig II., Kaiser Wilhelm
I., Kaiser Dom Pedro II. v. Brasilien, König Karl v. Württemberg, sowie u.a. Anton Bruckner, Camille Saint-Saëns,
Iwan Turgenjew, Franz Liszt, Peter Tschaikowski, Edvard Grieg, Nikolai Rubinstein, Franz von Suppé, Gottfried
Semper, Franz Lenbach, Adolph Menzel.
Der renommierte Musikkritiker Karl Heinrich Alfred Ehrlich schrieb:
„Ein Unicum in seiner Art war der ‚Mime‘ des Herrn Schlosser; der Künstler gab diesem verwachsenen tückisch-
dummen Zwerge ein wahrhaft poetisches Gepräge; der krumme schleifende Gang, der lauernde Blick, die
Hinterlist in seinen Reden, die Exaltation, als er sich schon als Herr des Ringes und Beherrscher der Nibelungen
sieht, während Siegfried noch an dem Schwerte schmiedet, mit welchem der Lindwurm erlegt werden soll; Alles
das war mit einer dämonischen Wahrheit gegeben, ohne die mindeste Uebertreibung. Von jenem Abende an
wird Herr Schlosser zu den allerbedeutensten Künstler gezählt werden.“
Und die Neue Züricher Zeitung feierte:
„… Vorzüglich im höchsten Grade, bedeutender als alle Andern, war … Herr Schlosser … als Mime. Wie schwierig
war die Darstellung des letzteren, wie schwer das Maßhalten, ohne welches der tückische Zwerg zu einer
widrigen Karrikatur geworden wäre! Herr Schlosser ist ein großer Künstler, er bewies es durch seinen Mime.
Wenige wohl wären im Stande, ihm diesen nachzuspielen.“

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In der Nacht vom 13. auf 14. August brannten in Brückenau 222 Gebäude
vollständig ab, darunter Rathaus, Schule und Kirche, zusammen mit der
gesamten Ernte. Zahlreiche Benefizaktionen wurden veranstaltet,
Schlosser unterstützte im Oktober 1876 mit einem Konzert in Augsburg.

Von den weiteren Auftritte des Jahres 1876 seien nur Leipzig und Landshut erwähnt. Schlossers erste und
einzige Vorstellung im Gewandhaus fand am 14. Dezember 1876 statt. Das Konzert begann an jenem Donners-
tag um 18½ Uhr, Carl Reinecke dirigierte, Schlosser war der einzige Sänger, begleitet von Klavier und Harfe
trug er drei „Piecen“ vor, wie es damals so schön
geheißen hatte: Schlosser „introducirte sich aber
gleich mit der ersten Arie ‚Gefesselt steht der breite
See‘ aus den Jahreszeiten von Joseph Haydn in sehr
vortheilhafter Weise hier und wusste auch in den
beiden Liedvorträgen die anfangs hervorgerufene
günstige Meinung über seine künstlerische Tüchtigkeit
aufrecht zu erhalten.“
Aber auch eine eher schlechte Kritik las das Publikum:

Nach Leipzig kam Landshut. Max Schlosser setzte auch dort seine Reihe
an Benefizkonzerten fort - diesmal für die ‚Gesellschaft Museum‘, „zum
Besten des städtischen Waisenhauses und der Krippenanstalt“
(20.12.1876):
„… Herr Max Schlosser, Münchens vortrefflicher Tenor=Buffo, weithin
bekannt durch seine hervorragenden Leistungen, besonders als David in
den ‚Meistersingern‘ und als Mime im ‚Siegfried‘, erfreute das Publikum
mit dem höchst gelungenen Vortrage des Liedes ‚Am Neckar, am Rhein‘
von Abt und des ‚Frühlingsliedes‘ von Mendelsohn. Der vielbeschäftigte
Künstler war erst ganz kurz zuvor von einer mit großem Erfolge gekrönten
Kunstreise nach Leipzig zurückgekehrt, somit sein Erscheinen in Landshut
um so dankbarer zu begrüßen..."

Und zwischendurch mal wieder eine Lobeshymne aus der Landeshauptstadt:


„In München sind die Meistersinger nach dreijähriger Pause wieder zur Aufführung gekommen und haben jetzt
einen durchschlagenderen Erfolg erzielt als bisher. Die Leistungen werden als hervorragend bezeichnet …
Schlosser’s David … längst über Deutschlands Grenzen hinaus als Musterleistungen bekannt …“ (18.01.1877)

26
Schlosser war einmal mehr zu Gast in Augsburg. Im ausverkauften
Stadttheater gab er im Februar 1877 im „Waffenschmied“ den
Georg, Knappe des Grafen Konrad von Liebenau. (s. Foto links)

Für Interessierte: Die Highlights dieser Schlosser‘schen Rolle sind die


Arie „Man wird ja einmal nur geboren“ und das Lied „War einst ein
junger Springinsfeld“.

„Die Leistung Schlossers ist längst zur Genüge gewürdigt; der rau-
schende Beifall und Hervorruf, der jedem seiner Vorträge folgte, mußte
ihm beweisen, wie sehr man seine himmlischen Vorzüge, seine
gesunde, lebensfrische Darstellung dieser liebenswürdigen Gestalt zu
schätzen weiß.“

Ein weiteres Gastspiel fand am 30. März 1877 im Mainzer


Stadttheater statt. „Hofoperns. Max Schlosser aus München
(Tenor)“ sang in Bach’s Matthäuspassion, die von der ‚Lieder-
tafel und Damengesangsverein von 1831‘ aufgeführt wurde.

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8 Gastspiele in London
Im Mai 1877 hielten sich die Wagners in
London auf, sie waren von Edward Dann-
reuther, dem Vorsitzenden der London
Wagner Society, für eine Konzertserie in
der Royal Albert Hall eingeladen worden.
Der Meister dirigierte sieben der acht auf-
geführten Konzerte, das Publikum hörte
Märsche sowie Teile aus „Rienzi“, „Der
fliegende Holländer“, „Tannhäuser“,
„Lohengrin“, „Rheingold“, „Walküre“ und
„Siegfried“.
Max Schlosser gab im zweiten Konzert, am 9. Mai, den Fritz Clemens, Steuermann
auf dem Schiff des norwegischen Kaufmann Daland im „Fliegenden Holländer“.
Und einmal mehr brillierte er dann in seiner Paraderolle:
“In the opening scene of the drama between Siegfried and Mime, Herr Schlosser,
as at Bayreuth, in the rôle of Mime made the most of an opportunity, which had
not been previously accorded to him here, of asserting his claims as a humorous
and declamatory singer. It is, however, rather as an actor than as a vocalist that
he excels. Both in this and in the concluding scene of the forging of the sword,
Herr Schlosser, as Mime, and Herr Unger, as Siegfried, … were heard at their best.”

Am 14. Mai, im vierten Konzert, mußte Max Schlosser für den Heldentenor Georg
Unger aufgrund von dessen Heiserkeit kurzfristig einspringen, er trug ein Stück aus
den „Meistersingern“ vor, nämlich Walthers Preislied "Morgenlich leuchtend in
rosigem Schein“. Einunddreißig Jahre später schrieb er darüber:
„Ein einziges Mal war ich gezwungen, einem dieser Helden im Kleinen nahe zu treten. Für den erkrankten Unger
mußte ich in einem der Konzerte, die unter Wagners persönlicher Leitung in der Albert-Hall in London
stattfanden, plötzlich einspringen und Walters Preislieder singen. Mir steckte der David so im Blute, daß ich vor
Meister Sachs und dem Ritter Stolzing heillosen Respeckt hatte. Als nun auf meinen Vortrag dieser Lieder sehr
lebhafter Beifall ertönte, stand ich da, als ginge die ganze Sache mich nichts an. Da flüsterte der neben mir auf
dem Dirigentenpult stehende Meister mir zu: ‚Bedanken Sie sich doch!, und
ich machte auch eine, wie ich glaube, recht ungeschickte davidische
Verbeugung. Nach dem Konzert sprach mir Wagner lebhaft seinen Dank aus.
Das war mein einziger Heldentag. Sonst war ich nur Lehrbub, Steuermann,
Mime, Walter von der Vogelweide, Hirt im Tristan, später Beckmesser und
zuletzt wohlbestallter Nachtwächter.“

Das Foto datiert vom 24. Mai 1877, zwei Tage nach
Wagners 64. Geburtstag (Atelier Elliott & Fry, London)

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Man liest, daß Schlosser kaum Gastspiele gab,
tatsächlich stimmt das nicht. Er war eher häufig
unterwegs, z.B. im Frühjahr 1878 in Würzburg.

Randnotiz zum „Mime“


„Die Figur des Mime ist der Bruder und zugleich der Gegenspieler Alberichs in ‚Ring des Nibelungen‘. Inspiriert wurde
Wagner zu dieser Figur durch die mittelalterliche Epik, in
der Mime als Schmied dargestellt wurde. In ‚Das Rhein-
gold‘ tritt Mime nur in der dritten Szene als einer der
unterdrückten Nibelungen auf. Hier wird er von seinem
mächtigen Bruder Alberich gezwungen, aus dem gestoh-
lenen Rheingold einen Tarnhelm zu schmieden. Von zen-
traler Bedeutung wird Mime erst im dritten Teil des
Zyklus ‚Siegfried‘. Mime ist der Erzieher Siegfrieds, der bei
ihm aufwächst. Er hat Sieglinde bei der Geburt Siegfrieds
geholfen, um nach ihrem Tod Siegfried bei sich zu behal-
ten. Gegenüber Siegfried gibt sich Mime zugleich als Va-
ter und Mutter aus; er verfolgt damit nur den Plan,
Siegfried zu benutzen, um den Drachen Fafner zu töten,
der im Besitz des Rings ist. Mime ist jedoch nicht in der
Lage, das Schwert Nothung neu zu schmieden, das
Sieglinde hinterlassen hat. Nachdem Siegfried das magi-
sche Schwert geschmiedet hat, wird er von Mime zur
Höhle des Fafner geführt, den er tötet. Es kommt zu ei-
nem erneuten Zusammentreffen mit seinem Bruder, der
sich in der Nähe der Höhle versteckt gehalten hat, um den
Ring zurückzugewinnen. Es kommt zu einem Streit
zwischen den beiden Brüdern. Als Siegfried mit Ring und
Tarnhelm erscheint, möchte Mime ihn mit einem Gift-
trank ermorden. Da er jedoch nicht fähig ist, seine
Absichten zu verbergen, wird er von Siegfried mit dem
Schwert Nothung getötet.“
Foto v. 1878 – „Siegfried“: Max Schlosser als Mime, Theodor
Reichmann als Wanderer, dem verkleideten Gott Wotan

Am 22. April 1881 stirbt Schlossers Freund Bernhard Rüthling im Alter von nur 47 Jahren, ein schwerer Schlag!
Jener hatte ihn ja von Augsburg aus mit v. Perfall und Wagner bekannt gemacht und damit Schlossers Karriere
wesentlich beeinflußt.

29
Und nochmal in London
Genau fünf Jahre nach seinem ersten Erfolg spielte Schlosser erneut in der englischen Hauptstadt
- im Mai 1882 unter dem Impressario Josef „Angelo“ Neumann (1838-1910), Baritonsänger,
Regisseur, Operndirektor in Leipzig, Bremen, Prag und Gründer des ‚wandernden Wagnertheaters‘.

Max Schlosser hatte acht Auftritte: Im „Rheingold“ am 5., 12.,


19. und 25. sowie im „Siegfried“ am 8., 15., 22. und 27. Mai.
Als ‚Mime‘ begeisterte der Tenorbuffo wieder einmal sein
Publikum. Die Kritiker überschlugen sich, der in Edinburgh
lehrende deutsche Musikprofessor Friedrich Maternus Niecks
schrieb z.B.:
„The audience followed the course of the work with the greatest
attention and interest … hearty applause after each scene of Das
Rheingold … The performance of Der Ring des Nibelungen was in
many respects unsurpassable … So great a number of artists, no
less distinguished as actors than as singers, never trod the stage
of Her Majesty’s Theatre … The dwarfs Alberich and Mime found
excellent interpreters in Herren Schelper and Max Schlosser …“

Ein weiterer Rezensent sprach davon, daß der Siegfried von


Heinrich Vogl und der Mime von Max Schlösser (!) „die groß-
artigsten Personifizierungen des ganzen Zyklus“ gewesen
seien, besser noch als in Bayreuth.

Richard Wagner erschien allerdings nicht in London, trotz seiner Zusage! Aber die Royals samt Hoftstaat kamen,
an 11 von 16 Aufführungs-Abenden, allen voran der Prinz of Wales und das Herzogspaar von Edinburgh, ferner
der Großherzog von Darmstadt, der Kronprinz von Dänemark, die Großherzogin von Mecklenburg-Strelitz und
weitere Prominenz. Das zog natürlich das Interesse des Londoner Publikums zusätzlich auf sich und sorgte für
ein volles Haus.

Randnotiz
Jenes Neumann‘sche ‚wandernde Wagnerheater‘ verbreitete vom 1. September 1882 bis 31. Mai 1883 den
„Ring“ in 35 vollständigen Aufführungen, sowie 6 zusätzlichen „Walküren“ und 42 Konzerten mit Teilpartien.
Auftritte in 55 Städten Deutschlands und mehreren europäischen Ländern mit insgesamt etwa 350.000 Zu-
hörern an mind. 190 Spielabenden sprechen für sich. Das war für die damaligen Verhältnisse eine organisa-
torische Glanzleistung!
Entgegen mancher Beiträge ist Schlosser jedoch nicht mit dieser Truppe durch Europa gereist, er trat
unabhängig davon lediglich im Mai 1882 in London auf.

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Das Programm

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9 Die Welt verliert ein Musikgenie
Der „Meister“ war am 13. Februar 1883 im Palazzo Vendramin-Calergi, dem
heutigen Casino, gestorben, vermutlich an einem Herzinfarkt. Wagners Leiche
wurde mit dem Zug aus Venedig
überführt und kam im Münchener
Hauptbahnhof am Samstag, 17. Februar,
gegen 14½ Uhr an, Hünn’s Kapelle
spielte Beethovens Trauermarsch. Die
Abordnung der Hofoper bildeten die
Herren Reichmann, Siehr, Fuchs und Max Schlosser, einer der Herren mit
Zylinder. „Unter den Trauerklängen aus der ‚Götterdämmerung‘ verließ
er die Halle“ gegen 16¾ Uhr wieder, es ging gen Bayreuth. Am Sonntag,
18. Februar wurde Wagner in einer Gruft der Villa ‚Wahnfried‘ bestattet.

Max Schlosser schrieb anläßlich des 25. Todestages Richard Wagners


in der Zeitschrift „Bühne und Welt“:
Wir Künstler sind Vielschreiben nicht gewöhnt. Aber es gilt der Ehrung des
Meisters, da heißt es antworten. Ich begrüße Ihre Absicht, den 25. Todes-
tag Wagners würdig zu begehen, mit aller Sympathie. Ist wirklich schon
ein Vierteljahrhundert verflossen, seit wir Solomitglieder der Münchener
Hofoper mit unsern Kränzen auf dem Perron des Münchener Haupt-
bahnhofs standen und der Ankunft des großen Toten gramerfüllt
entgegensahen?
Mir ist, als wäre es erst vor kurzem gewesen. Der Eindruck des einfahren-
den Zuges war erschütternd. Mit eigentümlichem Knirschen, als wollte sie
ihren Unmut über die ihr zugemutete schwere Arbeit ausdrücken, rollte
die Wagenreihe in die Halle, die von Leidtragenden dicht belegt war. Mich
durchschauerte es. Ich erbat mir Urlaub von der Intendanz, um der Bei-
setzung in Bayreuth anwohnen zu können, erhielt ihn aber nicht und
zürne mir heute noch, daß ich ihn damals nicht erzwang. So konnte ich
erst am 25. Gedenktag der ersten ‚Nibelungenring‘-Aufführung meinen
Kranz auf das Grab in Wahnfried legen mit der kurzen Widmung:
Dem Meister sein Lehrbub 1868 -76

Randnotiz
Es ist hier nicht Aufgabe über den damals sog. „Meister“ zu urteilen. Dem durchaus belesenen Verfasser dieser
Chronik ist Wagners Antisemitismus, Nationalismus und Opportunismus bekannt und mehr als zuwider.
Dazu der Wagner-Experte und Tübinger Historiker Prof. Dr. Sven Oliver Müller: „Ich trenne den Künstler, den
furchtbaren Menschen, von dem hinreißenden Werk. Weil das Werk lohnt, sich nicht nur zu ärgern, sondern zu
staunen.“

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10 Die Separatvorstellungen
König Ludwig II. hatte sich einmal in einer Audienz bei Ernst v. Possart beklagt: „Ich kann keine Illusion im
Theater haben, solange die Leute mich unausgesetzt anstarren und mit ihren Operngläsern jede meiner Mienen
verfolgen. Ich will selbst schauen, aber kein Schauobjekt für die Menge sein.“
So entstanden die Separataufführungen, die für die beteiligten Schauspieler und Sänger sehr eigenartig
gewesen sein mußten: „kein Hörer außer dem König – den niemand sah und den doch alle im Innern seiner
Loge lauschend wußten“, in der Mitte, auf Höhe des II. Ranges, nicht jedoch in den Proszeniumslogen, wie
mancher Beitrag behauptete.

Den Anfang dieser Vorstellungen machte am 6. Mai 1872 Francois Ancelots Lustspiel "Die Gräfin Du Barry" im
Residenztheater, die letzte war am 12. Mai 1885 das indische Märchen "Urvasi" von Kalidasa im Hoftheater.
Insgesamt gab es 209 Separatvorstellungen, davon 154 Schauspiele, 44 Opern und 11 Ballette. Ludwig II.
zeigte sich häufig erkenntlich und schenkte den Mitwirkenden der teilweise bis 3 Uhr morgens dauernden
Aufführungen – der König kam sehr spät und speiste häufig zwischendurch – Rosenbuketts oder teuren
Schmuck wie goldene Armbänder mit Saphiren, kostbare Ringe, prachtvolle Uhren.
Ob und welche Geschenke Max Schlosser von S. M. erhielt, ist nicht überliefert, verdient hätte er es jedenfalls
für seine Auftritte in den Separatvorstellungen. Da nicht für alle diese Aufführungen die Besetzungslisten
vorliegen, mag es sein, daß die nachstehende Liste nicht ganz vollständig ist.

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Stück Schlossers Rolle Tag und Dauer der Aufführung

„Aida“ Bote Vermutlich 08.05.1878 und 13.11.1880

„Armida“ Artemidor Vermutlich 24.04.1882 und 08.05.1884;


Dauer: 19:00-00:00

„Die Burggrafen“ Lupus, Graf von Bergen 24. u. 25.04.1883, 08.11.1883

„Die Hugenotten“ Cossé 29.04.1882

„Die Stumme von Portici“ Alfonso 09.11.1884

„Die Zauberflöte“ Monostatos 13.11.1879

„Manfred“ Elementargeist 05.11.1877, 30.04.1878; Dauer: 19:00-21:30 Uhr

„Marion De Lorme“ Arbeiter 04. u. 10.05.1881

„Meistersinger von Nürnberg“ David 27.04.1882

„Oberon“ Babekan 04. u. 07.11.1881

„Parsifal“ Dritter Gralsritter insgesamt 8x aufgeführt: Schlosser sicher am 03. und


07.05. 1884, 26. u. 27.04.1885, deshalb sicherlich auch
am 05.05.1884 u. 29.04.1885;
Dauer: 20:00-01:15 Uhr

„Perikles“ Thrasimachus 20.10.1882, 03.11.1882; Dauer: 19:00–22:00 Uhr

„Rheingold“ und „Siegfried“ Mime 04.1879, 11.1879, 04/05.1883

„Thannhäuser“ Reimer von Zweter Vermutlich 01.05.1880 und 25.04.1882

„Tristan und Isolde“ Hirte 29.04.1881, 25.04.1884; Dauer: 19:00-23:30 Uhr

„Wilhelm Tell“ Struth von Winkelried 01.05.1885; Dauer: 20:00-0:45 Uhr

Die aufwändigste aller Aufführungen war der „Parsifal“. Mit 12 Güterwaggons mußte die gesamte Ausrüstung
von Bayreuth nach München transportiert werden, konnte aber aus Platzgründen nicht im Hoftheater gelagert
werden, sondern war im Glaspalast untergebracht und jedesmal ins Hoftheater zu schaffen. Jedenfalls hatten
Maschineriedirektor Brandt und Obermaschinenmeister Lautenschläger sehr viel Arbeit, vor allem nächtliche.
Von Perfall schreibt am 2. April 1884 darüber einen ausführlichen, lesenswerten Bericht an den König.

34
11 Gehaltskürzung und Hauskauf in Utting
Im Januar 1887 las man, daß „der vor Kurzem abgelaufene Kontrakt des Hofopernsängers Schlosser, welcher
seit vielen Jahren Mitglied der hiesigen Hofbühne ist und bisher 12,000 M. Jahresgage bezog, mit einer solchen
von 5,000 M. auf mehrere Jahre hinaus erneuert wurde. Hienach bestätigt es sich, daß von Allerhöchster Stelle
bedeutende Reduktionen in den Gehältern des Hoftheaterpersonals angeordnet wurden“ - Sparmaßnahmen
nach dem Tode Ludwigs II. Für Schlosser bedeutete das ein Gehaltsverlust von knapp 60%. Dennoch war er in
der Lage, in diesem Jahr sein Haus in Utting am Ammersee zu kaufen; leider konnte ich den Kaufvertrag nicht
aufspüren.
Zum Vergleich: während der Fertigstellung von Schloss Herrenchiemsee im Jahr 1885 verdiente ein Maurer
dort täglich etwa 3 Mark, bei sechs Werktagen also etwa 18 Mark pro Woche und rund 64 Mark im Monat.
Schlossers Monatsgehalt wurde also vom etwa 15,6-fachen eines Maurerlohns auf das rd. 6,5-fache gekürzt.
Heute, im Jahre 2023, beträgt der Ø-Lohn eines bayer. Maurers knapp 3.000 Euro brutto.
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Einmal mehr unterstützte der Tenor wohltätige Zwecke – Beispiel aus dem Jahre 1888:
Sonntag, 22. Januar 1888, Königliches Odeon (Konzerthaus), Matinée „zum Besten des K. Hoftheater-Wittwen-
und Waisen-Unterstützungs-Fonds“, Max Schlosser begleitet Hr. Prof. Kellermann am Clavier („Ungarische
Fantasie, Franz Liszt), u.v.m.
25./26. Jan. 1888, Konzerte im Museumssaal München, Violinist W. Kopta, Schlosser singt bzw. begleitet den
k.u.k. öster. Kammersinger Gustav Walter am Klavier
Mai 1888: „Bazar zum Besten der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger sowie der Überschwemmten
in den deutschen Stromgebieten“, „Der Lokalausschuss: … Schlosser, k. Hofopernsänger …“.
Randnotiz: Max Schlosser war der Kassierer des etwa 115 Mitglieder umfassenden genossenschaftl. Vereins.

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Die Presse meldete am 22. Sept. 1889, eine ähnliche Notiz erschien auch zwei Jahre später.
„Hoftheater. Das Engagement des Herrn Hofopernsängers Max Schlosser an der hiesigen Hofbühne, welches
Ende dieses Monats zu Ende geht, ist auf weitere zwei Jahre verlängert worden.“

Vom Tenorbuffo zum Bariton


Die menschliche Stimme verändert sich ja im Laufe der Zeit, sie wird mit
zunehmendem Alter tiefer, Schlosser trat also nun mehr im Schauspiel
als in der Oper auf. Den Anfang dieser Entwicklung machte er als
„dummdreister“ Ratsschreiber Hainstöckel in Martin Schleichs „Letzte
Hexe“ am 2. März 1892 im Hoftheater, und vollzog „damit seinen
Uebergang von der Oper, als deren Mitglied er solange Jahre recht
verdienstvoll gewirkt hat, zum Schauspiel – mit großem Glück, wie wir
gleich bemerken wollen.“ „Herr Hofopernsänger Schlosser wird vom
Opernfach allmälig (!) zum Schauspiel übergehen und darin die
Vertretung komischer Rollen übernehmen … Dem vielseitigen Künstler
wünschen wir auf dem neuen Gebiete die besten Erfolge“, so die
Münchener Neuesten Nachrichten v. 2. März 1892.
Foto v. 1892

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Überblick „Rheingold“, Kgl. Hof- u. Nationaltheater München (Sept. 1892) – Schlosser wieder als ‚Mime‘

Ihr
dankbarer Mime David
Schlosser

(Brief an Cosima Wagner v. 19.09.1894)

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12 Im Un-Ruhestand
Schlossers zwei letzte Auftritte als offizielles Ensemblemitglied des Königlichen Hof= & National=Theaters
waren im September 1895 ein brabantischer Edelmann im „Lohengrin“ und der Hirte in „Tristan und Isolde“:

Seit 1. Oktober 1895 war Max Schlosser also Pensionär, „mit einem Ruhegehalt nach altem Regulativ, daß Gott
erbarm! Das greift so barbarisch in die vorvergangene Zeit hinüber, dieses Ruhegehalt – als die Maß Bier noch
vier Kreuzer kostete und ein Königreich einen Gulden…“, er erhielt vom Theater 1.540 Mark jährliche Pension.
Max Schlosser gehörte lange Jahre der ‚Genossenschaft
deutscher Bühnenangehöriger‘ an, einer Art Gewerk-
schaft von Sängern, Schauspielern und Bühnenarbei-
tern, dort auch im Münchener sog. Local-Ausschuss
tätig, und bezog aus deren Pensionsanstalt sicherlich
eine zusätzliche Altersversorgung, immerhin waren die Münchener Wohnung und das Haus in Utting zu
unterhalten. Er war auch jahrzehntelang Mitglied im ‚Verband der königlichen Hofbühne‘, von dort wird aber
keine zusätzliche Pension gekommen sein, ebensowenig wie vom ‚Kunstverein‘, dem Schlosser auch lange
angehörte.
Der Mann war bei seiner Pensionierung erst 60 Jahre alt, natürlich konnte ein Vollblutkünstler wie Schlosser
nicht von der Singerei lassen, er brauchte die Bühne - und das Geld! Die Pensionierung geriet also zum Un-
Ruhestand, nach einem Monat Pause gings munter weiter: Er spielte bis Jahresende 1895 - jetzt allerdings als
Gast am Hoftheater - noch den Gastwirth Brenner in Lortzings „Waffenschmied“ (03.11.), den Richter Don
Curzio in „Figaros Hochzeit“ (06.11.), einen Scharfschützen in Schillers „Wallensteins Lager“ (11.11.), den
Arnold von Sewa in Schillers „Wilhelm Tell“ (15.11.) und den Cavalier Borsa in Verdis „Rigoletto“ (05.12.).

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Außerdem unterrichtete Schlosser – vermutlich
schon seit 1893 – weiterhin am renommierten
Konservatorium des kgl. Hofopernsängers
Heinrich Herrmann. Schlossers Sohn Anton
lehrte übrigens auch zeitweise dort.
Im Jahre 1896 konnte sich das Münchener
Publikum an insgesamt 29 Auftritten
Schlossers im Hoftheater erfreuen: Vom 10.
Januar - Leibwächter des Holofernes in Hebbels
Trauerspiel „Judith“ - bis zum 26. November -
Naphtali in der Oper „Joseph in Aegypten“.
Im folgenden Jahr 1897 geriet das Pensum etwas kleiner, er trat siebzehnmal auf. Leider ist nicht vermerkt,
wieviel Geld er pro Vorstellung erhielt.
Und er sang immerzu weiter …
… am 19. Juni 1898 einen skurrilen Naturkunde-Professor in der
Uraufführung und den folgenden Wiederholungen von Siegmund v.
Hauseggers „Zinnober“.
Der Kritiker schrieb:
„Ungemein günstige Wirkung verlieh Schlossers früher so vielbewährte und
auch heute unvergessene Begabung für’s Komische dem Professor Mosch
Terpin. Der feinsinnige Künstler hatte sich eine sehr gelungene Maske
hergestellt.“

Schlosser führte auch das eine oder andere Mal Regie, natürlich in Perfektion:
„… hat die schwere Aufgabe der szenischen Leitung des schauspielerisch hohe Anforderungen stellenden
Werkes in liebenswürdigster Weise unser so verdienstvoller Kammersänger Max Schlosser übernommen und
mit voller Liebe und künstlerischem Empfinden durchgeführt.“
(Orchesterverein München, im Künstlerhaus, Oper „Die umgeworfenen Wägen“ v. Boieldieu, 05./07.05.1902)
„Die gestrige Aufführung war ganz prächtig“, „Das Publikum war entzückt und gab seiner Freude den wärmsten
Ausdruck.“
(Orchesterverein München, im großen Kaimsaal, Händels Serenata „Acis und Galathea“, 15. Mai 1903)

Von seinem Gesangspublikum verabschiedete sich Schlosser endgültig – wirklich? – mit der Partie des
Nachtwächters in den „Meistersingern“ während der Sommerfestspiele 1902 des Prinzregententheaters:
„Prächtig waren Hofmüller (als David – Schlossers frühere Rolle), Brodersen (Kothner) und Schlosser“.

Danach „zog er sich auf seinen Landsitz am Ammersee zurück.“ Oder doch nicht?

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Der 70. Geburtstag – eine Würdigung
„Am 17. Oktober [1905] feiert ein früher viel und charakeristisch hervorgetretenes Mitglied unserer Hofoper,
einer ihrer verdientesten Veteranen, seinen 70. Geburtstag. Inmitten der stolzen Corona unseres Ensembles
der 70er und 80er Jahre, das illustre Namen wie August Kindermann, Eugen Gura, Heinrich und Theres Vogl,
Franz Nachbaur, Mathilde Wekerlin, Emilie Herzog, Gustav Siehr u.a. vereinigte, nahm Max Schlosser, der erste
David (Meistersinger: München 1868) und der erste Mime (Nibelungenring: Bayreuth 1876) die ungemein
wichtige Stellung des Buffo- und zweiten Spieltenors ein.
Wer jene Zeit erlebt hat, wird mit innigem Vergnügen der Leistungen unseres wackeren Schlosser gedenken:
nicht nur in jenen soeben genannten großen, meisterlich gelösten Aufgaben, sondern auch in kleinen Episo-
denrollen, wie z.B. des Hirten in Tristan, den Schlosser unbeschreiblich treuherzig und natürlich im Ausdruck
gab, oder in hervortretenden possierlichen Gestalten des deutschen Singspiels, vor allem Lortzings, dessen
Peter in den Beiden Schützen unser Künstler mit unwiderstehlicher Komik durchführte, die – gerade weil sie
niemals outrierte, sondern sich stets streng im Rahmen des feinen Lustspiels bewegte – hinreißend und
geradezu überwältigend wirkte.
Schlossers Stilgefühl war ungemein kraftvoll. Darin lag seine Stärke, die unmittelbare Macht der Wirkung, wie
er sie an großen und an kleinen Aufgaben stets charakteristisch und ergreifend bewährte. Zahl und Art der
Rollen, die er während der verschiedenen Phasen einer fast 40jährigen Künstlerlaufbahn bis zu der 1895 erfolg-
ten Pensionierung abwechselnd zu vertreten hatte, waren reichhaltig und mannigfaltig. Immer aber zeigten
sich die Vorzüge seiner natürlichen Begabung aufs glücklichste verbunden mit jenem künstlerischen Ernst und
Fleiß, wie sie zum Erschaffen und zur Lösung jeder höheren Aufgabe auf den Brettern in der Tat unerläßlich
sind.
Das ermöglichte dem vorzüglichen Darsteller, sich so langen und in so verschiedenen Phasen tätig zu erhalten.
In den Meistersingern allein gab er nacheinander drei verschiedene Rollen: anfangs den David, dann, als die
Stimmlage tiefer wurde, lange Jahre einen ausgezeichneten Beckmesser, und schließlich gleichsam im Austrag,
den Nachtwächter; für letztere Aufgabe wie für ein paar andere wurde Schlosser noch nach seiner Pensio-
nierung, bis vor nicht langer Zeit, immer wieder neuerdings zur Mitwirkung herangezogen: man hatte noch
keinen Nachfolger gefunden, der Schlossers prononzierte Gestaltungskunst erreichte.
Nun ruht der treffliche Meister der Darstellung von treuer Lebensarbeit aus, auf die er mit reicher Befriedigung
zurückblicken kann. Indem wir dem ausgezeichneten Künstler und lieben Menschen von Herzen einen glück-
lichen, freundlichen Lebensabend wünschen, bringen wir in folgendem einige Erinnerungen an die Werdezeit
des Jubilars, und damit an eine nun mehr und mehr entschwindende künstlerische Epoche.

Im Jahre 1876 suchte Wagner für Bayreuth einen Mime, bis Niemann ihm sagte: ‚Warum nehmen Sie Schlosser
nicht? Sie sind ja gut mit ihm gefahren!‘ Es kommt zu Unterhandlungen und Schlosser sagt mit Leib und Seele
zu, um dem Meister, den er vergötterte, zu dienen. Und der diente ihm auch hervorragend; seine Verkörperung
der poetischen Vorstellungen und Absichten Wagners stand als sensationelle Leistung da. Schlosser war
gezwungen, das öffentliche Leben Bayreuths zu meiden, um sich vor seinen enthusiasmierten Zuhörern zu
retten.
Wagner überreichte ihm ein Exemplar der Dichtung des Nibelungen-Ringes mit der Aufschrift:
‚Der allervortrefflichste Mime ist Freund Schlosser als Mime‘ nebst seiner Photographie mit der Widmung:
‚Seinem vortrefflichen Lehrbuben, dem lieben Gesellen und unfehlbaren Meister, Schuster, Sänger und
Schlosser von Richard Wagner.‘
Schlosser war einer der Vertrauten im Hause Wahnfried. Schon nach 1868 ruft er aus: ‚Wie schön das war! Ich
kam mir im Heim des Meisters vor wie ein aus dumpfem Banne Erlöster. Ich hatte so schwer getragen die vier
Jahre lang, da ich zu Augsburg am Backofen stand. Vorher acht Jahre lang Schauspieler und Sänger, dann zu
schwerer körperlicher Arbeit verdammt, der ich nicht gewachsen war. Ich hab´s in allen Knochen verspürt
damals, daß ich zu Grunde gehen müsse. Und dann dieses Kundschaftstrinken in Augsburg - - nein, es war doch
eine andere Sache, mit dem Meister das Glas zu erheben …‘
Und über 1876: ‚Wagner war ein liebenswürdiger Wirt und ein reizender und geistvoller Gesellschafter. Man
mußte ihm schon gut Freund sein um dessentwillen, aber das hatte seine Kunst schon bewirkt. Wir wären alle
durch´s Feuer für ihn gegangen, so hatte er uns alle am Bande, von den Trägern der Hauptrollen an bis zum
letzten Mann der Komparserie.

39
Und die jungen Musikstudierenden erst. Richter, Seidl, Fischer, Mottl, junge, sehr junge Leute noch, die wir
unter dem Sammelnamen Kapellmeister-Embryos zusammenfaßten. Heute freilich sind die Eierschalen längst
von den Leuten weg und selbst Siegfried Wagner, der damals noch als kleiner Knirps das enfant terrible der
Kulissen bildete, ist gewachsen und geworden.‘
Am interessantesten war Wagner wohl als Regisseur, vielleicht der bedeutendste der Welt. Ein Beispiel nur
davon: Als es hieß – bei der Inszenierung der Meistersinger -: die Verwandlung von der Schusterstube zur
Festwiese kann man in der gegebenen Zeit nicht machen! – brauste er mächtig auf: Was kann man nicht
machen? Arrangierte dann und arrangierte und die Verwandlung wurde während des Zwischenspiels fix und
fertig.
Er war der lebhafteste Kulissengeist, den ich je kennengelernt habe. Rastlos durchlief der die Räume und wußte
immer am rechten Ort und zur rechten Zeit Rat. Dabei aber ließ er nicht pedantisch über allem seinen Willen
walten; er war der Meister in sich und über sich, der uns großzügig Freies schaffen ließ. Ach, wie haben wir an
ihm gehangen!‘
‚Wagner hatte damals noch nicht den vollen Erfolg für sich. Wohl sah man im Festspielhaus bereits Leute aus
aller Herren Ländern, aber wir forderten mehr Entgegenkommen für ihn – aus deutschen Landen. Die Eröffnung
Bayreuths sah übrigens auch Ludwig II. und den alten Kaiser zu Gaste neben einem Publikum, dessen
Begeisterung ins Maßlose ging. Wagners Worte waren nicht zu stolz gewählt damals nach der ersten
Ringaufführung: ‚Wenn Sie jetzt wollen, so haben Sie eine Kunst!‘
Als Bayreuth ruhte, war Schlosser eine der hauptsächlichen Stützen der Münchner Oper, zu einer Zeit, da ein
Spieltenor noch sehr vielerlei zu leisten hatte …“

Na ja, und gesungen hat er dann doch wieder - im Hoftheater am 25. Februar 1906:
„Zu der gestern, Sonntag, erfolgten Wiederholung des neu einstudierten ‚Wildschütz‘ trat Kammersänger
Schlosser aus dem Ruhestande hervor und erfreute das Publikum wieder einmal mit der Wiedergabe einer
seiner seit jeher köstlichsten Leistungen: der typischen Gestaltung des alten Haushofmeisters Pankratius.
Schlosser verstärkte damit nicht nur denjenigen, die die reizende Lortzingsche Spieloper in der berühmten
früheren Besetzung kannten, freundliche Erinnerungen, sondern sein Pankratius zeigt in der Tat für jedermann
heute noch ebenso deutlich wie ehedem, was eine klare, fest umrissene und dann in allen Details feinsinnig
ausgeführte Charakerzeichnung selbst an einer sogenannten Nebenrolle schafft und bedeutet!
In dieser vorzüglichen Kunst bestimmter und doch stets mit vornehmen Mitteln arbeitender Charakterisierung
war Schlosser seit vielen Jahren zur Meisterschaft gelangt und gerade sein Pankratius ein außerodentlich
lebensvolles Beispiel, ein Kabinettstück erster Güte. Der Künstler stellte es gestern wieder ganz in der früheren
Vollkommenheit hin. Der Pankratius hat bekanntlich nur ganz wenig zu singen und ist also fast durchweg
Sprechrolle. Es wäre sehr hübsch, wenn Schlosser in den nächsten Wiederholungen noch weiter damit betraut
bliebe, den Neueren zum Vorbild“.
“In der gestrigen ersten Wiederaufführung des neu einstudierten ‚Wildschütz‘ hatten wir die Freude, Herrn
Kammersänger Schlosser, der klang- und sanglos von der Bühne abgetreten war, in einer seiner besten Alters-
rollen, als Haushofmeister Pancratius, wiederzusehen. Ja er ist immer noch der Alte mit seiner sicheren, feinen,
nie übertriebenen Komik und der deutlichen Diktion, die ihn vor so vielen Sängern und Schauspielern auszeich-
net. Das zahlreiche Publikum freute sich sichtlich, daß diesem Kunstveteranen, dessen für immer mit der Glanz-
zeit unserer Oper verknüpft bleiben wird, wieder Gelegenheit geboten worden ist, sich seinen Münchener zu
zeigen.“

Und er tat es noch einmal – zum wirklich allerletzten Mal öffentlich – aus Anlaß des 40-jährigen
Jubiläums der Uraufführung von „Die Meistersinger von Nürnberg, am 21. Juni 1908 im Hoftheater:
„…unser pensionierter Kammersänger Max Schlosser, der erste David, trat nochmals und zwar als ‚Nacht-
wächter‘ auf die Bühne …eine glänzende Festvorstellung, die besonders … [Schlosser] reiche Ehren eintrug.“

Danach war Schluss. Die Münchener Neuesten Nachrichten brachten nur einmal eine kurze Notiz:
„Kammersänger Max Schlosser, das langjährige beliebte und hochgeschätzte Mitglied unseres Hoftheaters,
feierte am Sonntag [15.04.1914] mit seiner Gattin in engstem Familienkreise das Fest der goldenen Hochzeit.“

40
Max Schlosser beantwortete die Frage nach seiner Lieblingsrolle im Gedenkheft der Zeitschrift „Bühne und
Welt“ zum 25. Todestag von Wagner (1908):
„Die Frage, welche Wagnerrolle mir die liebste sei, ist schwer zu beantworten. Es geht dem Künstler wie dem
Vater mit seinen Kindern. Je mehr Sorge und Mühe, je mehr wachsen sie einem ans Herz. Ich liebte sie alle und
pflegte sie mit gleicher Sorgfalt. So bestand ich als David bei der Weisentaufe auf einer wirklichen Maulschelle,
was Meister Betz in Verlegenheit setzte. Für Meister Wagner gingen wir durchs Feuer, also kam es auch auf
eine Schelle nicht an.
Zu den ersten Ringaufführungen probte ich sehr fleißig in Wahnfried und hatte z.B. meinen eigenen Amboß
dort. Einmal hieb ich im Eifer des Gefechts, statt auf das Schwert, mir auf den Daumen. Ein Fingernagel braucht
drei Monate, bis er neu ersetzt ist … Durch Schaden wurde ich klug. Der Meister saß vor uns und dirigierte aus
dem Klavierauszug. In der Szene des Wotan und Alberich im ‚Siegfried‘ bemerkte er bei den Worten des
Wanderers: ‚Zu schauen kam ich, nicht zu schaffen‘, ruhig weiterdirigierend sarkastisch: ‚Aha, das ist ein
Patron!‘ Eine Anspielung auf die zur ersten Ringaufführung ausgegebenen Patronatsscheine. Als die
Bühnenproben begannen, wurden zunächst die Kostüme geprobt.
Die Herren Professoren hatten für die Herren Götter und ihre werten Gemahlinnen und Verwandten alles sehr
prächtig besorgt, die kleinen Geister dagegen etwas vernachlässigt. Mimes Gewandung bestand aus einem
weißen Lammfell, einem mächtigen Lederschurz und einer phrygischen Mütze. Ich zog mich an und ging auf die
Bühne. Als der Meister mich gewahrte, stutzte er. Ich ging auf ihn zu und sagte: ‚In diesem Gewand kann ich
den Mime nicht spielen.‘ Sprach’s und verschwand in der Garderobe und hieß den Ankleider in die Stadt
hinuntergehen, vier Meter braunen Barchent [=Mischgewebe aus Baumwoll-Schuss auf Leinen-Kette] kaufen.
Die wurden zusammengenäht in Sackform, ohne Boden, an den Seiten zwei Löcher für die Arme. Das war mein
mustergültiges Kostüm. Auch meine Perücke besorgte ich mir selbst. Bei der ersten Orchesterprobe zum
‚Rheingold‘ stand der Meister in der ersten Kulisse und klopte mir nach der ersten Szene im ‚Nibelheim‘ auf die
Schulter: ‚Machen Sie so fort, ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.‘“

„Doch alles für den Meister. Das stolze Bewußtstein, mit ihm und für ihn schaffen gedurft zu haben, ist die
einzige Leuchte an meinem Lebensabend“, so Schlosser.

13 Königliche Auszeichnungen
Schlosser ist „mit seiner Begabung klug umgegangen“ und „hat seine Stimme nicht überschrien, seine Kräfte
nicht verschlissen, sie nicht kommerziellen Interessen geopfert.“ „Schlosser präsentierte sich als vortrefflich
geschulter, alle technischen Mittel sicher beherrschender, künstlerisch maßhaltender Sänger, dessen um-
fangreicher, in allen Lagen kräftiger Tenor, von heller Tonfarbe, selten sympathisch klang, wobei der Künstler
dem Tone jene charakteristische Färbung zu geben wußte, welche dem Eindruck der Situation entsprach.“
Die Rolle seines Lebens war der Mime, die Rezensenten vergaben die Bestnote „Vollendet“:
“Der Meister fand in Schlosser einen Künstler, der wie kaum ein Zweiter unter den Mitwirkenden, als die ideale,
die absolut vollkommene Verkörperung der poetischen Absicht und Vorstellung des Dichterkomponisten er-
schien. Ein derartiges Wahr= und Lebendigmachen einer grotesken Sagenfigur, eine solche Konsequenz der
Durchführung in jedem Augenblick, jedem Ton, jeder geringsten Bewegung hat nach dem Ausspruche der maß-
gebenden Fachkritik auf der deutschen Opernbühne bis dahin noch kein Künstler zustande gebracht. Beim An-
blick dieser Gestalt möchte man, so urteilte damals eine hervorragenden kritische Stimmen, ausrufen: Jeder
Zoll ein Zwerg, jeder Schritt und Tritt ein Mime.“

Schlosser beherrschte nachweislich 230 verschiedene Rollen in 202 Stücken von 122 Komponisten, hinzu
kamen unzählige Partien aus Oratorien, Passionen, Lieder und ähnliches mehr. Er galt zu seiner Glanzzeit als
weltbester Tenorbuffo, die Auszeichnungen waren hochverdient.

41
2. September 1876
„Seine Majestät der König haben Sich allergnädigst bewogen gefunden …
dem königl. Hofopernsänger Max Schlosser … die goldene Ludwigsmedaille,
Abtheilung für Wissenschaft und Kunst, zu verleihen.“
Anlaß war die Uraufführung des „Siegfried“ am 16. August 1876 im neuer-
bauten Bayreuther Festspielhaus – Schlosser als ‚Mime‘. Eine sehr seltene
Auszeichnung, die nach dem Tode zurückgegeben werden mußte.

29. September 1895


„Se. k. Hoh. der Prinz=Regent hat gemäß allerhöchster Entschließung
aus Anlaß der jüngst abgeschlossenen ‚Wagneraufführungen‘ … dem
k. Hofopernsänger Max Schlosser den Titel eines k. Kammersängers
verliehen.“

20. Juni 1908


„Aus Anlass der [40jährigen] Erinnerungsfeier an die Uraufführung der
Meistersinger von Nürnberg im Königl. Hoftheater zu München wurde …
dem k. Kammersänger Max Schlosser der Verdienstorden vom hl. Michael
vierter Klasse Allerhöchst verliehen.“ Der Orden war mit der persönl.
Ritterwürde verbunden.
Prinzregent Luitpold selbst überreichte ihm den Orden im Theater.

42
14 „Nun ward ihm die letzte Stunde gekündet“
Wenige Wochen vor seinem 81. Geburtstag, am Samstag, den 2. Sept. 1916, kurz vor Mitternacht, erlag Max
Schlosser in seinem Uttinger Haus einem Leberleiden.
„Max Schlosser war der Letzten einer aus der stol-
zen Reihe der Mitglieder unserer Hofoper in den
[18]70er und 80er Jahren, da sie Künstler wie
August Kindermann, Eugen Gura, Heinrich und
Therese Vogl, Franz Nachbaur, Mathilde Weke-
rlin, Emilie Herzog, Gustav Siehr u.a. zu den Ihren
zählte. In jener denkwürdigen Uraufführung der
Meistersinger am 21. Juni 1868 in München sang Schlosser den ersten David und 1876 in Bayreuth den ersten
Mime, von Richard Wagner selbst erkoren.
Der Meister hat ihm damals ein Exemplar der Nibelungendichtung überreicht mit der Widmung: ‚Der aller-
vortrefflichste Mime ist Freund Schlosser als Mime‘ und sein Bild mit den Worten: ‚Seinem vortrefflichen Lehr-
buben, dem lieben Gesellen und unfehlbaren Meister, Schuster, Sänger und Schlosser von Richard Wagner.‘ Im
Hause Wahnfried war Schlosser einer der Vertrauten. Der Münchner Hofoper war er als Spieltenor eine der
besten Stützen und hatte vielerlei zu leisten …
Stilgefühl war Schlossers Stärke; natürliche Begabung, künstlerischer Ernst und Fleiß befähigten ihn zu Lösung
mannigfaltiger und hoher Aufgaben. Fein war seine Komik, hinreißend seine Charakterisierung, natürlich blieb
er stets im Ausdruck …
Treuherzig ernst hat Max Schlosser in seinem letzten Spiel die Stunde angesungen. Nun ward ihm die letzte
Stunde gekündet.“

„München, 6. September. Die Beerdigung des


Kammersänger a. D. Max Schlosser, die Mitt-
woch nachmittag im Ostfriedhof stattfand, ge-
staltete sich zu einer würdigen ehrenden
Trauerkundgebung. Zu der ernsten Feier hatten
sich mit den hinterbliebenen Verwandten Gene-
ralintendant Frhr. v. Franckenstein, Hauptkassier
Moralt, Generalmusikdirektor Bruno Walter, Oberregisseur Professor Fuchs und zahlreiche Mitglieder der
Hoftheater, weiter der Direktor der 1. städt. Höheren Mädchenschule Studienrat Dr. Winter, Hauptlehrer
Martin Jung als Vertreter der städt. Riemerschmiedschen Handelsschule und viele andere Leidtragende
eingefunden. Eingeleitet wurde die Trauerfeier mit dem Lieder „Die Himmel rühmen“, machtvoll gesungen vom
Hofopernchor.
Die Einsegnung vollzog ein größeres Pfarrgeleite von Heiliggeist. Stadtpfarrer Gerhauser gab in einer tief-
empfundenen Gedächtnisrede ein Lebensbild des verstorbenen Künstlers. Nach der kirchlichen Handlung trat
Professor Fuchs an die Ruhestätte, legte für die Solomitglieder der Hofoper einen Kranz nieder und hielt einen
ehrenden Nachruf; er gedachte dabei der 30 Jahre, in denen es ihm vergönnt war, neben Schlosser zu wirken,
betonte die edlen Charaktereigenschaften des gottbegnadeten Sängers und sprach ihm herzlichen Dank aus für
die vielen Stunden der Erquickung, die durch ihn Tausenden geschenkt wurden und die auch dem Rufe des
Münchner Kunstlebens zugute kamen.
Im Schmucke der Ruhestätte waren Kranzspenden von der Generalintendanz der Hoftheater und Hofmusik,
von Therese Vogl, vom Lehrkörper der Höheren Mädchenschule I, vom Lehrkörper der Riemerschmid‘ schen
Handelsschule und von der Vereinigung ehem. Schülerinnen dieses Instituts.“

43
Sterbeurkunde Nr. 11

Utting, am 3. September 1916.

Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der


Persönlichkeit nach bekannt, die königliche Kammersängersehefrau
Therese Schlosser, geborene Stark, wohnhaft in Utting, Hausnummer
81 und zeigte an, daß ihr Ehemann Max Jakob Schlosser, königlicher
Kammersänger außer Dienst, 80 Jahre alt, katholischer Religion,
wohnhaft in Utting, Hausnummer 81, geboren zu Amberg, Sohn der
vorverstorbenen Magistratseheleute Johann und Anna Schlosser,
letztere geborene Sölch, zuletzt wohnhaft gewesen in Regensburg, zu
Utting in ihrer Gegenwart am zweiten September des Jahres
tausendneunhundertsechzehn nachmittags um elf dreiviertel Uhr
verstorben sei.

Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben. Therese Schlosser. Der


Standesbeamte. In Vertretung: Kühbeck

RANDNOTIZ: In nebenstehender Zeile haben die beiden Wörter „außer


Dienst“ wegzubleiben. Vor Abschluß der Urkunde beigefügt.
Vorgelesen, genehmigt und unterzeichnet: Therese Schlosser. Der
Standesbeamte In Vertretung Kühbeck

Der „Witwer“ im Kirchenbuch ist falsch, seine Frau verstarb sieben Jahre nach ihm:

44
Die Spur der beiden Kinder von Max Schlosser ließ sich leider nicht weiterverfolgen, auch vieleicht heute noch
lebende Abkömmlinge der drei Kinder seines Bruders Eduard aus dessen erster Ehe waren nicht zu finden.
Es ist außerordentlich bedauerlich, daß keinerlei Tonaufzeichnungen von Schlosser vorhanden sind, wir hätten
mit großem Vergnügen seine Kunst hören können.
Der „Max Schlosser-Weg“ wird aber in Utting die Erinnerung an das „Ausnahmetalent aus der Oberpfalz“
bewahren.

ENDE

45
15 Anhang: Das Repertoire von Max Schlosser
Schlosser beherrschte nachweislich 230 verschiedene Rollen in 202 Stücken von 122 Komponisten, hinzu kamen unzäh-
lige Partien aus Oratorien, Passionen, Lieder, vertonte Gedichte und anderes mehr.
Musik Stück Kategorie Schlossers Rolle
Der Brauer von Preston Komische Oper Bierbrauer Daniel Robinson
Adam Adolphe
Postillon von Lonjumeau Komische Oper Postillon Chapelou (=St. Phar der Opernsänger)
Das Fest der Handwerker Singspiel Schlosser Puff aus Stettin
Angely Louis
Der Dachdecker Posse Lafleur, Diener der Baronin
Das eherne Pferd Komische Oper Der junge Bauer Janko, in Diensten des Pächters Tschin-kao
Der Maurer und der Ricca
Oper
Schlosser Roger, der Maurer
Lord Elfort
Auber Daniel- Der schwarze Domino Oper
Graf Juliano
François-Esprit
Teufels Antheil Komische Oper Rafael d’Estuniga, ein junger spanischer Edelmann
Die Stumme von Portici Oper mit Ballet Alfonso, Sohn des Vicekönigs von Neapel
Fra Diavolo Oper Beppo, ein Gefährte des Frau Diavolo
Gustav oder Der Maskenball Oper mit Ballet Matrose Christian
Großes
Babo Joseph Otto von Wittelsbach,
vaterländisches Hausmeister des Ritters Friedrich v. Reuß
Marius von Pfalzgraf in Bayern
Schauspiel
Balfe Michael Florstein, Neffe des Grafen Arnheim oder einen Offizier
Die Zigeunerin Romantische Oper
William Fredrik
Bauernfeld Die Bekenntnisse Lustspiel Bedienter des Commerzienraths Hermann
Eduard von Ein deutscher Krieger Schauspiel Bauer
Altbürgerliches
Beethoven Bürger und Junker Hausknecht des Strumpfwirkers Achleitner
Charakterbild
Ludwig van
Fidelio Oper Jacquino, der Pförtner
Bellini Vincenzo Norma Oper Flavius, Begleiter des römischen Prokonsuls in Gallien
Benedix Roderich Der Vetter Lustspiel Bedienter
Berger Carl
Maria von Medici Lustspiel königl. Hofdiener
Philipp
Benvenuto Cellini Oper jüdischer Schenkwirth
Berlioz Hector
Die Trojaner in Karthago Lyrisches Drama Geist Priamus
Rosa und Röschen Schauspiel Lieutenant von Dillen
Anna von Oesterreich oder
Intrigenstück Planget, Diener des Musketiers d’Artagnan
Die Musketiere der Königin
Der Glöckner von Notre-
Drama Zigeuner Peppo
Dame
Der Goldbauer Schauspiel Landrichter
Der Leiermann und sein
Volksschauspiel Vagabund Walter
Birch-Pfeiffer Pflegekind
Charlotte Die Günstlinge oder
Katharina die Zweite und ihr Schauspiel Erster Hofbedienter
Hof
Die Marquise von Bilette Schauspiel Launay, Kammerdiener der Marquise de Maintenon
Dorf und Stadt Schauspiel Knecht
Ein Ring oder Ein Abenteuer
Schauspiel Mathieu, Diener der Herzogin de Guise
am Hofe Ludwig XV.
Scheiben=Toni Schauspiel
Carmen Oper Schmuggler Dancairo
Bizet Georges
Djamileh Romantische Oper Sklavenhändler
Des Goldschmieds Altdeutsches
Knappe
Töchterlein Sittengemälde
Die Mäntel oder Der
Blum Carl Lustspiel Verschworener
Schneider von Lissabon
Erziehungs-Resultate oder
Lustspiel Bedienter der Frau v. Stern
guter und schlechter Ton
Boieldieu Die umgeworfenen Wägen Komische Oper
François-Adrien Die weiße Dame Komische Oper Dickson, Pächter der Grafen v. Avenel

46
Der Vater der Debütantin
Both Ludwig W. Lustspiel Diener des Journalisten Aqua Marin
oder Doch durchgesetzt
Gringoire Oper Olivier le Daim, Leibbarbier des Königs von Frankreich
Dom Theodolindo Crespo da Roza Fagundes, Corvetten-
Brüll Ignaz Königin Mariette Komische Oper
Commandant
Schach dem König Komische Oper Wirt
Byron George Dramatisches
Manfred Elementargeist
Gordon Lord Gedicht
Carré Albert La Basoche (Zwei Könige) Komische Oper Wirt Guillot
Carré Michel Mignon Oper Laërtes
Antonio, Sohn des Savoyarden Mikeli, in Diensten eines Pächters
Cherubini Luigi Der Wasserträger Oper
zu Gonesse
Lyrisch-Komische
Corneliu Peter Der Barbier von Bagdad Leibwächter des Chalifen
Oper
Delacour Alfred
Charlemagne Die Reise nach China Komische Operette Heinrich von Kernoisan
Lartigue
Devrient Eduard Hans Heiling Romantische Oper Bauer Niklas
Komisches
Das rothe Käppchen Sander, Wirthschaftsvogt und Schwager des Dorfschulzen
Ditters v. Singspiel
Dittersdorf Karl Feldscherer Sichel
Doktor und Apotheker Komische Oper
Gotthold, Sohn des Doktor Krautmann
Marie, die Tochter des Sergeant Sulpiz
Regiments (Die Regiments- Komische Oper Tonio, ein junger Tiroler
Donizetti Gaetano tochter)
Hortensio, Haushofmeister der Marches von Maggiorivoglio
Lucia von Lammermoor Oper Normanno, Befehlshaber der Reisigen
Lyrisch-
Drobisch Eugen Der Treuhold und sein Sang
Romantische Oper
Dumas Alexandre Die Fräulein von St. Cyr Lustspiel königl. Diener
Alessandro Stradella Romantische Oper Barbarino, ein Bandit
Flotow Friedrich Diener der Lady Harriet Durham
v. Martha oder Der Markt zu Romantisch-
Pächter Plumkett
Richmond Komischer Oper
Pächter Lyonel
Der junge Monarch und sein
Forst und Leutner Minister oder: Wer wagt, Lustspiel kgl. Thürhüter
gewinnt
Gehe Eduard Jessonda Oper Erster Bramin
Gläser Franz Des Adlers Horst Komische Oper Schmuggler Cassian
Doctor Kramperl oder Vier
Gleich Josef Alois Posse
Bräutigame und eine Braut
Egmont Tragödie Gomez
Goethe Johann
Götz von Berlichingen mit Olearius, beider Rechte Doktor
Wolfgang von Schauspiel
der eisernen Hand Zweiter Bote des heimlichen Gerichtes
Miton, Professor der Tanzkunst
Gondinet Edmond Der König hat’s gesagt Komische Oper
Bauer Benoit
Englisch Lustspiel
Görner Carl Auf Rosen Lustspiel Liebhaber
August Eine kleine Erzählung ohne
Lustspiel
Namen
Vaterländisches
Heinrich der Löwe Gottschalk
Schauspiel
Greif Martin
Konradin der letzte
Trauerspiel Erste Deutsche Krieger
Hohenstaufe
König Ottokars Glück und Friedrich Pettauer, ein steirischer Ritter
Grillparzer Franz Trauerspiel
Ende Wortführer von Steiermark
Grünbaum Rohan, ein Offizier der Musketiere der Königin Anna von
Die Musketiere der Königin Oper
Johann Christoph Oesterreich
Gutzkow Carl Das Urbild des Tartüffe Lustspiel Germain, Bedienter des Chapelle
Große Oper mit
Halévy Fromental Die Jüdin Erzherzog Leopold
Ballet
Halm Friedrich Der Fechter von Ravenna Trauerspiel römischer Ritter
Händel Georg
Acis und Galathea Serenata
Friedrich

47
Humoristisch-
Hausegger Mosch Terpin, Professor der Naturkunde an der Universität von
Zinnober phantastische
Siegmund von Kerepes
Handlung
Hebbel Friedrich Judith Trauerspiel Leibwächter des Holofernes
Die Königin von 16 Jahren
Hell Theodor oder Christinen’s Liebe und Drama königl. Diener
Entsagung
Hensler Karl Komisches
Das Donauweibchen Ritter Alwart v. Kaufingen
Friedrich Volksmärchen
Die Anna Lise oder Fürst &
Hersch Herrmann Schauspiel Kammerdiener der Fürstin Henriette zu Anhalt-Dessau
Bürgermädchen
Historisches
Colberg Stadtzimmermeister Geertz
Heyse Paul Schauspiel
Die Franzosenbraut Volksschauspiel Musiker Markussohn
Holtei Carl von Die Wiener in Berlin Singspiel Franz
Doctor Faust’s
Hopp Friedrich Hauskäppchen oder: Die Posse Pimpernuß
Herberge im Walde
Horn Georg Experimente des Herzens Charakterbild Livréebedienter
Marion De Lorme Drama Arbeiter
Hugo Victor
Die Burggrafen Drama Lupus, Graf von Bergen
Iffland August Ländliches
Die Jäger Bauer Roman aus Leuthal
Wilhelm Sittengemälde
Kienzl Wilhelm Heilmar, der Narr Oper Quacksalber
Zriny oder Die Erstürmung
Körner Theodor Drama Ali Portus, oberster Befehlshaber des Geschützes
von Sigeth
Agnes, der Engel von Große lokal-
Krebs Carl Reichskanzler Percival
Augsburg ("Die Bernauerin") historische Oper
Kremplsetzer
Der Rothmantel Komische Oper Student Franz
Georg
Kreutzer Conradin Das Nachtlager in Granada Oper Gomez, ein junger Hirte
Das Mädchen vom Dorfe Charakterbild mit Handwerksbursche
Krüger Johann C.
Wurm und Würmer Gesang Franz Brunner
Das Versprechen hinterm
Lachner Ignatz Alpenscene Loisl, Sohn des Wirthes Michael Quantner
Herd
‘s letzti Fensterl’n und drei
Lachner Ignatz / Gemüthliche
Jahre nach’m letzt’n Mathies
Kobell Franz von Alpenscenen
Fensterl’n
Langer Ferdinand
Murillo Oper Malerfaktotum
/ Henle Elise
Lessing Gotthold
Emilie Galotti Trauerspiel Kammerdiener
Ephraim
Romantisches
Lohwag Ernst Donauweibchen
Volksmärchen
russische Desserteur und Zimmermannsgeselle Peter Iwanow
Czar und Zimmermann Oper
ein Rathsdiener
Georg, Knappe des Ritters Graf v. Liebenau
Der Waffenschmied von
Komische Oper Schmiedegeselle
Worms
Lortzing Albert Gastwirth Brenner
Pankratius, Haushofmeister des Grafen
Der Wildschütz Komische Oper
Baron Kronthal
Die beiden Schützen Komische Oper Peter, Vetter des Amtsmans Wall
Undine Oper Veit, Knappe des Ritters Hugo v. Ringstetten
Das Glöckchen des
Maillart Aimé Komische Oper Sylvain
Eremiten
Marschner Große Romantische Wamba, der Narr in Diensten des sächsischen Ritters Cedric von
Der Templer und die Jüdin
Heinrich Oper Rotherwood
Méhul Étienne- Die beiden Füchse Komische Oper Johann‘, Diener des Husaren=Rittmeisters Kleefeld
Nicolas Joseph in Aegypten Komische Oper Naphtali
Mendés Catulle Gwendoline Oper Erik
Der Prophet Oper Soldat
Meyerbeer Dinorah oder Die Wallfahrt
Komische Oper eremitsche Dudelsackspieler Correntin ("Sackpfeiffer")
Giacomo nach Ploërmel
Robert der Teufel Große Oper Raimbaut, ein Landsmann aus der Normandie

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Die Hugenotten oder Die St. Hugenotte und protestantische Soldat Bois Rosé
Große Oper
Bartholomäus-Nacht Cossé, ein katholischer Edelmann
Heinrich von Schwerin und
Meyern Gustav Schauspiel Leibdiener des Königs
Waldemar der Dänenkönig
Michael William
Die Zigeunerin Romantische Oper Florstein, Neffe des Grafen Arnheim oder einen Offizier
Balfe
Wie denken Sie über
Moser Gustav von Lustspiel Kaufmann Dreier
Rußland
Die Entführung aus dem Pedrillo, Diener des Belmonte und Aufseher in den Gärten des
Oper
Serail Selim Bassa
Mozart Johann Die Zauberflöte Oper Monostatos, Aufseher von Sarastros Tempel
Wolfgang Don Giovanni Oper Masetto, ein Bauer, Bräutigam der Zerlina (eine Bassrolle!)
Amadeus
Richter Don Curzio
Figaros Hochzeit Oper
Basilio
Müller Arthur Geächtet Trauerspiel Mönch
Der Rattenfänger von
Oper Rathsschreiber Ethelerus
Nessler Viktor Hameln
Ernst Der Trompeter von
Oper Damian, des Grafen Sohn aus zweiter Ehe
Säkkingen
Der böse Geist Bediente Johann
Nestroy Johann Lumpaci=Vagabundus oder Zauberposse
das liederliche Kleeblatt Schneider
Die lustigen Weiber von
Nicolai Otto Komödie Junker Spärlich
Windsor
Offenbach Verlobung bei
Komische Operette Pächter Pierre (Peter)
Jacques Laternenschein
Raimondin Oper Jägerbursche Kurt
Perfall Carl von
Junker Heinz Oper Graf Gerold, Vogt von Speier
Peter Cornelius Der Eid Oper Alkalde
Putlitz Gustav
Die Badekuren Lustspiel
Heinrich Gans von
Große heroische
Quinault Philippe Armidon Artemidor, aus dem Heere der Kreuzfahrer
Oper mit Ballet
Der Weltumsegler wider
Posse Prinorka, Vorsitzer der Mandarine
Willen
Robert & Bertram oder Die
Räder Gustav Posse erste Schildwache
lustigen Vagabonden
Der artesische Brunnen oder
Zauberposse Arbeiter Werner
Die Fremdenlegion in Afrika
Raupach Ernst Der Müller und das Kind Volksschauspiel Müllerbursche Michel
Redwitz Oskar
Philippine Welser Schauspiel Conrad, Diener im Welser’schen Hause
Freiherr von
Rehbaum
Morgiane Romantische Oper erste Räuber
Theobald
Reichenbach Ländliches
Barfüssele Bauernbursche Kaspar
Moritz Charakterbild
Rheinberger
Thürmers Töchterlein Oper Knikeborg, ein schwedischer Offizier und Spion
Joseph
Riese Friedrich
Er muß aufs Land Lustspiel Bediente Johann
Wilhelm
Ritter Alexander Der faule Hans Oper Dritter Knappe
Rodenberg Julius Feramors (Lalla Roukh) Lyrische Oper Bote
Der Barbier von Sevilla Komische Oper Fiorillo, Bedienter des Grafen Almaviva
Rossini Gioachino
Tell Oper Fischer
Schack Adolph
Die Pisaner Trauerspiel erster Arbeiter
Friedrich von
Schenk Johann Komisches
Der Dorfbarbier Joseph, eines Pächters Sohn
Baptist Singspiel
Romantische
Die Jungfrau von Orlean englischer Soldat
Tragödie
Die Räuber Schauspiel Bandit
Schiller Friedrich Fiesco oder Die
Schauspiel der Deutsche in der herzogl. Leibwache
von Verschwörung zu Genua
Kabale und Liebe Trauerspiel Kammerdiener der Lady Milferd
Scharfschütze
Wallensteins Lager Schauspiel
Rekrut

49
Dramatisches
Wallensteins Tod Rittmeister Neumann
Gedicht
Rudolf der Harras, Geßlers Stallmeister
Wilhelm Tell Schauspiel Arnold von Sewa, ein Landsmann aus Unterwalden
Meier von Sarnen, ein Landsmann aus Unterwalden
Drei Kandidaten Lustspiel Bahndiener Halter
Schleich Martin
Die letzte Hexe Volksschauspiel Johann Hainstöckel, des inneren Rathes geheimer Sekretarius
Schmid Hermann Columbus Tragödie spanischer Soldat
von Die Auswanderer Volksschauspiel ein Vagabond
Der Mann mit der eisernen
Schneider L. Schauspiel Beamter des Cardinals Richelieu
Maske
Schubert Franz Der häusliche Krieg Oper Udolin, Knappe des Grafen Heribert von Lüdenstein
Das Wintermärchen Schauspiel Knecht
Der Kaufmann von Venedig Komödie Diener Balthasar
Der Widerspenstigen Komische Oper Haushofmeister
Zähmung
Ein Sommernachtstraum Dramatisches Athener Bürger
Gedicht
Hamlet, Prinz von Drama Offizier Marcellus, Freund von Hamlet
Shakespeare
Dänemark
William
König Heinrich IV. Schauspiel Peto
Othelo Oper Brabantio, ein venezianischer Senator und Vater von Desdemona
Perikles, Fürst von Tyrus Schauspiel Thrasimachus, ein Epheser
Romeo und Julia Trauerspiel Erster Wächter
Timon von Athen Tragödie Erster Strolch
Viel Lärm um Nichts Lustspiel Zweiter Wächter
Smetana
Die verkaufte Braut Komische Oper Herr Springer, Direktor einer wandernden Künstlertruppe
Friedrich
Strauß Johann Die Fledermaus Operette Advokat Doctor Blind
Der Goldteufel oder ein Romantisches
Swiedack Karl
Abenteuer in Amerika Charakterbild
Gadshill, ein Räuber
Tieck Ludwig König Heinrich IV. Schauspiel
Stille, ein Friedensrichter auf dem Lande
Karl XII., König von Historisch-
Töpfer Carl Schweden, auf der militärisches zweiter Offizier in der Festungsgarnison
Heimreise Lustspiel
Aïda Oper Bote
Verdi Giuseppe Der Maskenball Oper Richter
Rigoletto Oper Kavalier Borsa
Student Altmayer, Fausts Famulus
Faust Oper
Wagner
Fritz Clemens, Steuermann des Schiffes des norwegischen
Der Fliegende Holländer Romantische Oper
Kaufmann Daland
Der Ring des Nibelungen:
Oper Mime, Metallschmied
Rheingold; Siegfried
Die Feen Romantische Oper Bote
David, Lehrbub von Hans Sachs und Magdalenes Geliebter
Die Meistersinger von
Oper Sixtus Beckmesser, Schreiber
Nürnberg
Wagner Richard Nachtwächter
Lohengrin Romantische Oper brabantischer Edelmann
Bühnenweih-
Parsifal Dritter Gralsritter
festspiel
Heinrich der Schreiber
Tannhäuser oder Der Biterolf
Sängerkrieg auf der Romantische Oper
Wartburg Reinmar von Zweter
Walter von der Vogelweide
Musikalisches
Tristan und Isolde Hirte
Drama
Romantische Feen- Babekan, ein syrischer Prinz
Oberon
Weber Carl Maria Oper mit Ballet Scherasmin, Knappe des Herzogs v. Guienne
von Große Romantische
Euryanthe König Ludwig VI.
Oper

50
Caspar, der erste Jägerbursche
Der Freischütz Oper
reiche Bauer Kilian
Weingartner Felix Malawika Oper Zweiter Tanzlehrer am Hofe des Königs Agnimitra
Wilhelmi
Eine schöne Schwester Lustspiel Lieutenant v. Sturm
Alexander
Winterfeld Adolf
Ich esse bei meiner Mutter Schauspiel Koch
von
Wohlbrück
Der Vampir Oper Georg Dibdin, Diener von Sir Humphry, Laird von Davenaut
Wilhelm August
Wohlmuth
Zerstörung von Jerusalem Oratorium Ruben
Leonhart
Wolff Pius
Preciosa Schauspiel Zigeuner
Alexander
Ziegler Friedrich
Parteiwuth Schauspiel ‚Watten‘, einen Bürger von Weymuth
Wilhelm
Zöllner Heinrich Faust Oper
Das Leben der heiligen
? Kunegunda (=Gattin von Schauspiel
Kaiser Heinrich II.)

51
16 Anhang: Wohnadressen von Max Schlosser und Familie

-1838 Amberg
-1847 Hirschau
-1853 Regensburg
1860er Bäckerei und Wohnhaus Stark / Schlosser Jakoberstr. G 20/21, Augsburg
Schlosser Max, k. Hofopernsänger
1868-73 Nachbarn 1869: ein Post-Assistent, ein Hartschier (=königl. bay. Leibgardist), Kanalst. 323, München
ein Polizei-Funktionär, eine Schreinermeisters-Witwe, eine Hoflivredieners-
Witwe, ein Uhrmacher, ein Bahn-Assistent, ein Theater-Correspondent
1874 Schlosser Max Adelgundenst. 19/1
Untere Gartenstraße 10/0 bzw.
1875/76 Schlosser Max, k. Hofopernsänger
Gartenstraße 10a0
1877 Schlosser Max, k. Hofopernsänger Gartenstraße 680
1878-80 Schlosser Max, k. Hofopernsänger Corneliusst. 150
1881 Schlosser Max, k. Hofopernsänger Königinst. 370
1882 Schlosser Max, k. Hofopernsänger Frauenst. 22
1885 Schlosser Max, k. Hofopernsänger Frauenst. 21 l.
Ab 1887 Schlosser Max Haus Nr. 81, Utting a.A.
Schlosser Max, k. Hofopernsänger, auch seine Schwester Anna Schlosser,
1890 Frauenst. 24
damals Lehrerin an der Riemerschmid’schen Handelsschule wohnte dort
Schlosser Max, k. Kammersänger a.D., ebenso „Schlosser Anna,
1900 Frauenst. 24
Hauptlehrerin a.d. höheren Töchterschule“
Schlosser Max, k. Kammersänger a.D., ebenso „Schlosser Anna,
1905 Hauptlehrerin a.d. höheren Töchterschule“; und auch „Schlosser Anton, Frauenst. 24
Kapellmeister“
1910 Schlosser Max, K. Kammersänger a.D. Frauenst. 24
Schlosser Max, k. Kammersänger a.D., ebenso „Schlosser Anna,
1914 Hauptlehrerin a.d. höheren Töchterschule“; und die Tochter „Schlosser Frauenst. 24
Maria, Lehrerin a.d. städt. Riemerschmid’schen Handelsschule“
1914 Schlosser Anton, Tonkünstler, K. Kapellsänger u. Konzertsänger Trogerst. 172
1916 Schlosser Max, K. Kammersänger a.D. Frauenst. 24
Schlosser Ther. Kammersängers=We.
Mitbewohnerinnen: Anna Schlosser, Maria Schlosser
1918 Nachbarn: Die katholische Spezereiwaren-Handlung von Georg Bandl und Frauenst. 24
die Zigarren-Großhandlung Joseph Mooser im EG, die Münchener Schreib-
stube von Aloysia Strehler, der Musiker Hugo Böttcher u.a.

Die tiefergestellten Ziffern bei den Hausnummern bedeuten das Stockwerk, in dem sich die Wohnung befindet.

52
17 Anhang: Urkunde Durchgangsrecht Schlosser / Sauter

Beglaubigter Auszug für das Grundbuchamt


Gesch. Reg. Nr. 1403

Verzicht
Am vierundzwanzigsten September eintausendneunhundertdreizehn
– 23. September 1913 –
erschienen vor mir, Otto Hubbauer, k. Notar in Landsberg, am Amtstage in Diessen, im Rathause dort:
1.) Fridolin und Hilaria Sauter, Mühlbesitzerseheleute, Hs. Nr. 90, in Utting,
2.) Max Schlosser, k. Kammersänger in München
sämtliche mir persönlich bekannt.
Auf ihr Ersuchen beurkunde ich nach ihren Erklärungen, die sie bei gleichzeitiger Anwesenheit vor mir abgegeben haben,
folgenden
Verzicht:
I.
Den Eheleuten Sauter als Eigentümer des Mühlanwesens Hs. Nr. 90 in Utting Pl. Nr. 297 der Steuergemeinde Utting steht
an dem in derselben Steuergemeinde gelegenen Grundstücke Pl. Nr. 281 und 282 des Herrn Max Schlosser das
Durchgangsrecht zu.
Ein Eintrag hierfür im Grundbuche besteht nicht.
II.
Die Eheleute Sauter für sich und ihre Nachfolger im Eigentume des obigen Mühlanwesens – Pl. Nr. 297 – verzichten
hiermit auf dieses Durchgangsrecht und haben als einmalige Entschädigung den Betrag von M 40 vierzig Mark erhalten.
Die Eheleute Sauter bestätigen den Empfang.
III.
Doch räumt Herr Max Schlosser als Eigentümer der Grundstücke Pl. Nr. 281 und 282 der Steuergemeinde Utting für sich
und seine Nachfolger im Eigentum an diesen Grundstücken den Eheleuten Sauter als Eigentümer des Grundstücks Pl. Nr.
297 und deren Nachfolgern im Eigentum an diesen Grundstücken also beiderseits mit dinglicher Rechtswirkung das
unentgeltliche Recht ein, bei Reinigung des Mühlbaches oder Vornahme von Ausbesserungsarbeiten am Bachbett des
Grundstücks Pl. Nr. 281 und 282 zu betreten oder durch Arbeiter betreten zu lassen und beantragen die Beteiligten den
Eintrag dieser Grunddienstbarkeit im Grundbuch für Utting Bd. VII S. 119 Bl. 390 an nächst offener Rangstelle.

Vorgelesen vom Notar, von den Beteiligten genehmigt und eigenhändig unterschrieben.
M. Schlosser
Fridolin Sauter
Hilaria Sauter
L.S. Hubbauer, k. Notar

Dieser Auszug ist erteilt, um nach § 9 der Grundbuchordnung bei den Grundbuchunterlagen verwahrt zu werden. Seine
Übereinstimmung mit der Urschrift wird unter dem Beifügen bezeugt, dass die Urschrift weitere für die Eintragung
wesentliche Erklärungen nicht enthält.
Landsberg, den achten Oktober eintausendneunhundertdreizehn
L.S. Hubbauer, k. Notar

53
18 Quellenverzeichnis

Max Schlosser-Weg / Haus Nr. 81


Ammersee-Kurier, Verkehrssicherheit: Erneuter Anlauf für Ampel scheitert in Utting, 17.10.2022, Christian Mühlhause
Gemeinde Utting, Häuserbuch, unveröffentlicht, um 1956
Merkur.Online, Der Sänger des „Kini“, 03.01.2023, Dieter Roettig
Neu Wilhelm, Heimatpfleger, Häuserbuch Utting, unveröffentlichtes Manuskript, um 1990
Protokolle der Gemeinderats-Sitzungen v. 29.09.2022 u. 13.10.2022
Urkunde „Durchgangsrecht“ vom 23.09.1913, Gesch. Reg. Nr. 1403, Notariat L. S. Hubbauer, Landsberg/Lech, freundlicherweise zur
Verfügung gestellt von Herrn Karl Sauter, Enkel des Müllers Fridolin Sauter, ebenso wie das Foto Haus Nr. 81 (Dillmann)

Johann Jakob u. Anna Schlosser / Bäckerfamilie Stark Augsburg


Heirat: Amberger Wochenblatt, Nr. VI v. 08.02.1831
Schreiber/Stadtschreiber: Königl. Bayerisches Intelligenzblatt für die Oberpfalz und Regensburg, Nr. 25 v. 20.06.1838, S. 694
Hirschau: u.a. Jakob Heinrich Schwarz, Finanz=Rechnungs=Kommissariats=Funktionär, Adreß-Handbuch für den Regierungs-Bezirk der
Oberpfalz und von Regensburg im Königreiche Bayern, Bei Jos. Reitmayr in Regensburg 1840
Funktionär Stadtmagistrat: Bayerisches Volksblatt Regensburg, Nr. 197 v. 20.08.1857
Wohnungsvermittlungs=Bureau: Regensburger Tagblatt, Nr. 265 v. 26.09.1870
Trauung Stark/Sölch: Augsburger Tagblatt, Nr. 260 v. 22.09.1838
Todesanzeigen/-berichte: Neue Augsburger Zeitung Nr. 194 v. 17.07.1866, Nr. 197 v. 20.07.1866, Nr. 84 v. 25.03.1867, Nr. 89 v.
30.03.1867, Nr. v. 30.07.1868, Nr. v. 04.08.1868 — Ingolstädter Tagblatt Nr. 78 v. 02.04.1867 — Friedrich Gerstäcker, Verhängnis-
se, Zur Jubelfeier der Augsburger Feuerwehr, in: Der schwäbische Postbote, Feuilleton zur Neuen Augsburger Zeitung, Nr. 109 v.
10.09.1874, S. 435ff. — Regensburger Tagblatt Nr. 254 v. 15.09.1873; Regensburger Wochenblatt Nr. 32 v. 06.08.1878
Abschied Schlossers/Verkauf Bäckerei: Augsburger Tagblatt, Nr. 258 v. 19.09.1868

Geburten der Kinder von J. J. und Anna Schlosser & Biographisches über Sohn Eduard
Augusta: Amberger Wochenblatt, Nr. XLVI v. 15.11.1831
Joseph Theobald: Amberger Wochenblatt, Nr. XXXIII v. 13.08.1833
Jakob Maximilian (=Max) Theobald: Amberger Wochenblatt, Nr. XLV v. 11.11.1835
Anna Louisa: Amberger Wochenblatt, Nr. XXXVII v. 13.09.1837
Eduard: Standesamt Darmstadt Heiratsurkunde Nr. 243/1889 Schlosser/Jaide — Standesamt Eberstadt, Sterbeurkunde Nr. 118/1918
— Nadja Villwock, „Louise Schlosser-Jaide“, in: Roland Dotzert et al.: Stadtlexikon Darmstadt. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, S.
789–790 (ISBN 9783806219302) — Karl-Josef Kutsch/Leo Riemens, Großes Sängerlexikon, Vierte, erweiterte und aktualisierte
Auflage, Verlag K. G. Saur München 2003, Band 4, S. 2224 — Porträt von Louise Jaide, in: Illustrirtes Musik-, Theater- und Literatur-
Journal, Unterhaltungsblatt für die intelligente Welt, Organ des Vereins der Literaturfreunde in Wien, Nr. 16 v. 24.01.1877

Max Schlosser
Schulen Regensburg: Jahres-Bericht über das Königliche Lyceum und über das K. Gymnasium und die lateinische Schule zu
Regensburg für das Studienjahr 1846/47, veröffentlicht im Juli 1847 — Jahres-Bericht über das Königliche Lyceum und über das K.
Gymnasium und die lateinische Schule zu Regensburg für das Studienjahr 1847/48, veröffentlicht im Juli 1848 — Jahres-Bericht
über das Königliche Lyceum und über das K. Gymnasium und die lateinische Schule zu Regensburg für das Studienjahr 1848/49,
veröffentlicht im Juli 1849 — Jahres-Bericht über das Königliche Lyceum und über das K. Gymnasium und die lateini-sche Schule zu
Regensburg für das Studienjahr 1849/50, veröffentlicht im Juli 1850 — Verzeichnis der Zöglinge, Präbendisten, Seminaristen, in:
Thomas Emmerig, Das Musikseminar von St. Emmeram, Materialien zu seinem Wirkungsbereich in der Zeit zwischen 1736 und 1874,
S. 320 — Dr. Dominicus Mettenleiter, Aus der musikalischen Vergangenheit bayrischer Städte, Musikgeschichte der Stadt
Regensburg, S. 88ff, S. 136ff. — Franz Xaver Weilmeyr, Neuester Wegweiser durch die Kreis=Hauptstadt Regensburg und ihre
Umgebungen, Neue, umgearbeitete Auflage, Kap. "Das Seminar St. Emmeram“, Regensburg 1836, S. 58f.
Hochzeit: Intelligenz-Blatt der königlich baierischen Stadt Augsburg 1864 — Kirchenbuch Augsburg St. Maximilian Heiraten 1864
Geburten der Kinder: Intelligenz-Blatt der königlich baierischen Stadt Augsburg 1864, S. 210; 1867, S. 279
Cholera: Didaskalia v. 11.12.1873 — Münchner Bote für Stadt und Land v. 16.12.1873
70. Geburtstag: Münchner Neueste Nachrichten Nr. 483 v. 16.10.1905

54
Wagners Werk und wir, Eine Rundfrage, Erinnerungen und Bekenntnisse, in: Bühne und Welt, Zeitschrift für Theaterwesen, Literatur
und Musik, Amtliches Blatt des Deutschen Bühnen-Vereins, X. Jg. I. Halbjahr Oktober 1907-März 1908, Band XIX der gesamten Reihe,
Gedenkheft zum 25. Todestag von R. Wagner, Verlag Otto Elsner Berlin 1907
Goldene Hochzeit: Münchner Neueste Nachrichten Nr. 141 v. 18.03.1914
80. Geburtstag: Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 531 v. 17.10.1915
Tod & Beerdigung: Münchner Neueste Nachrichten Nr. 449 v. 04.09.1916, Nr. 453 v. 06.09.1916, Nr. 455 v. 07.09.1916 — KB
München Hl. Geist, Sterbebuch 1916, S. 345 Nr. 239 — Gemeinde Utting Sterbeurkunde Nr. 11/1916
Richter Hans Dr., Der erste David in den Meistersingern, Nachruf und Reminiszenzen auf den Tenor Max Schlosser, in: Der Merker,
Österreichische Zeitschrift für Musik und Theater, Heft 19, 1. Oktober 1916 S. 681–82
Kreiner Artur, Ein Wagnersänger als Bäckermeister, in: Die Oberpfalz, Kallmünz 1951, S. 128ff.
Donhauser Peter K., 100. Todestag des Amberger Tenors Max Schlosser: Ausnahmetalent spielte in Uraufführungen, 01.09.2016
Tod Therese Schlosser: MNN Nr. 340 v. 15.12.1923

Auszeichungen
Ludwigsmedaille: Gesetz= und Verordnungs=Blatt für das Königreich Bayern, Nr. 50 v. 06.10.1876, S. 778 — Augsburger Tagblatt Nr.
215 v. 09.09.1876 — Werner Bergmann, Die königlich bayerische Ludwigs-Medaille für Wissenschaft, Kunst und Industrie, Eine
Zwischenbilanz zu den Verleihungen 1872–1918 — Illustrirte Zeitung von Leipzig v. 16.09.1876
Kammersänger: MNN, Nr. 457 v. 03.10.1895; Münchener Kunst= u. Theater=Anzeiger Nr. 278 v. 03.10.1895
Michaelsorden: MNN, Nr. 291 v. 24.06.1908
Fotos der Orden: Website Arco & Dagmar Weihs (https://www.ehrenzeichen-orden.de/deutsche-staaten/goldene-ludwigsmedaille-fur-
wissenschaft-und-kunst.html)

Auftritte / Theater / Reisen - Zeitungen & Zeitschriften


Allgemeine Musikalische Zeitung Nr. 52 v. 27.12.1876
Augsburg: alle verfügbaren Ausgaben der „Neuen Augsburger Zeitung“, des „Augsburger Tagblattes“, des „Augsburger Anzeigblattes“
- jeweils ab 1858 — Der Sammler Nr. 151 v. 28.12.1876, Belletristische Beilage zur Augsburger Abendzeitung — Der schwäbische
Postbote Nr. 41 v. 03.04.1875 — Augsburger Allgemeine, Die Mohrenkopf-Tragödie, 06.04.2017, Franz Häußler
Bamberg: alle verfügbaren Ausgaben des “Tagblattes” ab 1858
Bayerische Fischerzeitung, Nr. 6 v. 15.06.1881, S. 87
Berlin: Neue Berliner Musikzeitung Nr. 41 v. 12.10.1871, Nr. 52 v. 27.12.1871, Nr. 19 v. 08.05.1872, Nr. 27 v. 03.07.1872
Coburg: alle verfügbaren Ausgaben der „Coburger Zeitung“ – ab ca. 1875
Die Gegenwart, Wochenzeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben, Hrsg. Paul Lindau, Berlin, Nr. 27 v. 01.07.1876, S. 16
Ehrlich H., Das Bayreuther Festspiel, in: Die Gegenwart, Wochenzeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben, Hrsg. Paul
Lindau, Berlin, Nr. 35 v. 26.08.1876 S. 133
Innsbruck: Innsbrucker Nachrichten, Nr. 70 v. 28.03.1874, Nr. 78 v. 08.04.1874, Nr. 162 v. 20.07.1874
Landshut: Landshuter Zeitung Nr. 256 v. 07.11.1884 — Kurier für Niederbayern, Tagblatt aus Landshut Nr. 306/307 v.
09./10.11.1884
London: The Monthly Musical Record v. 01.07.1877, S. 99 — Frederick Niecks, Der Ring des Nibelungen at Her Majesty’s Theatre,
in: Monthly Music Record, Nr. 138 v. 01.06.1882, S. 121-123 — Blog von Simon Beattie über „Rare books, manuscripts, music,
ephemera…“
Mainz: Neue Zeitschrift für Musik, Leipzig, Nr. 15 v. 06.04.1877 (Matthäuspassion)
München: Theaterzettel des Königlichen National- u. Hoftheaters, des Residenztheaters, des Volkstheaters ab 1868 — alle verfüg-
baren Ausgaben des „Münchener Kunst= und Theater=Anzeigers“, der „Münchener Neuesten Nachrichten“, der „Allgemeinen
Zeitung“, des „Münchener Tagesanzeigers“, des „Bayerischen Landboten, Aeltestes Blatt Münchens“ - ab ca. 1860 — AZ am Abend
Nr. 142 v. 21.06.1928
Neue Zeitschrift für Musik, Begründet von Robert Schumann, Fortgesetzt bis zum vierundsechzigsten Bande von Franz Brendel unter
Mitwirkung von Künstlern und Kunstfreunden, Bd. 73, Januar bis December 1877, Verantwortlicher Redacteur und Verleger Christian
Friedrich Kahnt in Leipzig, S. 97, 153, 162
Oberfränkische Zeitung und Bayreuther Anzeiger v. 20.04.1875
Passau: alle verfügbaren Ausgaben der „Passauer Zeitung“ und der „Donau-Zeitung“ – jeweils ab 1855
Regensburg: Theaterzettel Auftritt 21.08.1853 — alle verfügbaren Ausgaben der „Regensburger Zeitung“, des „Regensburger
Anzeigers“, des „Bayerischen Volksblattes“, des „Regensburger Tagblattes“ jeweils ab 1845

55
Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg: Königlich-bayerisches Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg,
Beilage zum Kreis=Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg, Nr. 141 v. 21.06.1860, Bekanntmachungen der Behörden,
Kissinger Kurliste v. 12.-13.06.1860, S. 1995, Nr. 751 und Nr. 136 v. 17.06.1861, Kissinger Kurliste v. 03.06.1861, S. 1891, Gästeliste
Nr. 424 „Max Schlosser, Opernsänger aus Regensburg“
Signale für die Musikalische Welt, Nr. 2, 35. Jg., Leipzig Januar 1877, S. 21 u. Nr. 19 v. März 1879
Sodener Mineral-Pastillen: Freisinger Tagblatt Nr. 277 v. 07.12.1887 u. MNN Nr. 198 v. 30.04.1888
Tag- und Anzeigeblatt für Kempten und das Allgäu, Amtsblatt für das Königliche Amtsgericht Kempten, Organ für land- und
milchwirtschaftliche Interessen v. 09.08.1870

Auftritte / Theater / Reisen - Bücher


Bierbaum Otto Julius, Fünfundzwanzig Jahre Münchner Hoftheater-Geschichte, Ein Rückblick auf die fünfundzwanzigjährige
Amtsführung des Freiherrn Karl von Perfall, Verlag Dr. E. Albert & Co. München 1892
Braunmüller Robert, Von der Komödie zum Staatstheater und wieder zurück – Zur Aufführungsgeschichte der Meistersinger von
Nürnberg in München, in: Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte, Begründet von Thrasybulos G. Georgiades, Fortgeführt
von Theodor Göllner, Hrsg. Sebastian Bolz / Hartmut Schick, Richard Wagner in München, Bericht über das interdisziplinäre
Symposium zum 200. Geburtstag des Komponisten München, 26.-27. April 2013, Band 76, Allitera Verlag München 2015, S. 27/28 u.
259ff, hier S. 272 (ISBN 9783869067902)
Briefe: Max Schlosser an Cosima Wagner v. 15.12.1890 — Julius Kniese an Anton Schlosser v. 02.09.1894 — Anton Schlosser an
Cosima Wagner v. 23.10.1894 — Karl von Perfall an König Ludwig II. v. 02.04.1884
Eisenberg Ludwig, Grosses biographisches Lexikon der der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert, Verlagsbuchhandlung Paul List
Leipzig 1903, S. 888
Eisenhardt Günther / Zabel Marco, August Klughardt, Ausgewählte Dokumente und Materialien zu Leben und Werk, Universität
Potsdam 2002 (ISBN 9783935024426)
Grandaur Franz, Chronik des königlichen Hof- und National-Theaters in München, S. 193f
Hagen Anton, Inspizient, Königliches Bayerisches Hof- und National-Theater München, alle verfügbaren Almanache
Heinrich A. bzw. A. Heinrich’s Nachfolger A. Entsch, Deutscher Bühnen=Almanach, Berlin, alle Ausgaben ab 1852
Hommel Kurt, Die Separatvorstellungen vor König Ludwig II. von Bayern, Lakoon-Verlag 1963 (ASIN: B01FTBSNRQ)
Irrgeher Heinz, Josef „Angelo“ Neumann, Wagners vergessener Prophet, Leipziger Universitätsverlag 2020, S. 166ff. (ISBN
9783960233344)
Kröplin Eckart, Richard Wagner Chronik, Verlag J.B. Metzler Stuttgart / Springer Verlag 2016, S. 392, 447, 454, 465 (ISBN
9783476025876)
Kunstverein München, Bericht über den Bestand und das Wirken des unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner königlichen Hoheit
des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern stehenden Kunstvereines München während des Jahres 1894, Erstattet von der Vorstand-
schaft in der Generalversammlung vom 31. Januar 1895, München
Lang Julius Dr., Mittheilungen Ueber die erste Aufführung von Richard Wagner's "Meistersinger von Nürnberg" (in München),
Buchdruckerei der Staatsbürger-Zeitung A. Neuendorff Berlin
Mack Ludwig Andreas, Sekretär der Liedertafel, Gedenkblätter der Augsburger Liedertafel, Zur Jubel-Feier ihres 25-jährigen Bestehens,
Augsburg März 1868, S. 58, 59, 60
Meiser F., Das königliche neue Hof= und Nationaltheater=Gebäude zu München, seine innere Einrichtung, Maschinerie und die
angeordneten Feuer=Sicherheitsmaßregeln, Verlag Georg Franz München 1840, o.S.
o. A. Bayreuth, Ein Wegweiser durch die Stadt und Umgebung unter besonderer Berücksichtigung des Bühnenfestspieles 1876, Verlag
von Carl Giessel’s Buchhandlung 1876, S. 79
o. A., Adressbücher der Städte Regensburg, Augsburg und München – jeweils vorhandene Ausgaben ab 1845
o. A., Das Hoftheater der Neueren Zeit, Personal-Veränderungen während der v. Hülsen’schen Intendanz, in: Rudolph Genée, Hundert
Jahres des Königlichen Schauspiels in Berlin, Verlag A. Hofmann & Comp. Berlin 1886, S. 174
o. A., Illustrirtes Konversations-Lexikon, Vergleichendes Nachschlagebuch für den täglichen Gebrauch, Hausschatz für das deutsche
Volk und „Orbis pictus“ für die studirende Jugend, Verlagsbuchhandlung von Otto Spamer Leipzig/Berlin 1880, Bd. 8 T-Z, S. 168
o. A., Neuer Theater-Almanach 1895, Theatergeschichtliches Jahr- und Adressen-Buch, Hrsg. Genossenschaft Deutscher Bühnen-
Angehöriger, Commissions-Verlag F. A. Günther & Sohn Berlin 1895, S. 268
o. A., Wagners Werk und wir, Eine Rundfrage, Erinnerungen und Bekenntnisse, in: Bühne und Welt, Zeitschrift für Theaterwesen,
Literatur und Musik, Amtliches Blatt des Deutschen Bühnen-Vereins, X. Jg. I. Halbjahr Oktober 1907-März 1908, Band XIX der
gesamten Reihe, Verlag Otto Elsner Berlin 1907
Perels Martin / Wehl Feodor, Die Deutsche Schaubühne, Organ für die Interessen der Deutschen Bühne und für die Hebung der
dramatischen Kunst, Viertes Heft Hamburg 1860, S. 90
Perfall Karl von, Ein Beitrag zur Geschichte der königlichen Theater in München, Verlag Piloty & Löhle 1894, S. 147, 148, 152 et al.

56
Possart Ernst von, Erstrebtes und Erlebtes, Erinnerungen aus meiner Bühnentätigkeit, Dritte Auflage, Königl. Hofbuchhandlung Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1916, Achtes Kapitel „Die Separatvorstellungen vor König Ludwig II. 1864-1886, S. 253-289
Reden-Esbeck Friedrich Freiherr von, Dt. Bühnen-Lexikon, Das Leben und Wirken aller hervorragenden dt. Bühnen-Leiter und Künstler,
Bd. 1 (1879), publiziert auf: Saarland-Biografien, Website Prof. Dr. Joachim Conrad, 66346 Püttlingen
Schäffer C. / Hartmann C., Die königlichen Theater in Berlin, Statistischer Rückblick auf die künstlerische Thätigkeit und di e
Personal-Verhältnisse während des Zeitraums vom 5. December 1786 bis 31. December 1885, Berliner Verlags-Comtoir 1886
Stolberg-Wernigerode Otto zu, Neue deutsche Biographie, Bd. 19, 1999, S. 139
Witz F. A., Versuch einer Geschichte der theatralischen Vorstellungen in Augsburg, Von den frühesten Zeiten bis 1876, Als Jubiläums-
ausgabe für den 100sten Gedächtnistag der Eröffnung des Stadt-Theaters am Lauterlech, 16. Oktober 1776, im Selbstverlag

Internet
Website des Richard-Wagner-Museums RWM Bayreuth (https://digital.wagnermuseum.de/)
Website über Richard Wagner, ohne Impressum (https://www.wagner200.com)
Foto Reichmann/Schlosser 1878 (http://cultureundkultur.blogspot.com/2013/08/le-ring-de-wagner-une-exposition.html)
Casimir Georg Freund: Standesamt Frankfurt a.M., Sterbeurkunde Nr. 2675/1904 (https://www.ancestry.de/discoveryui-
content/view/843647:61119)
Website Gewandhausorchester Leipzig (https://www.gewandhausorchester.de/archiv/suche/)
Festspielhaus (https://www.welt.de/geschichte/kalenderblatt/article156783200/Der-Ring-des-Nibelungen-wird-uraufgefuehrt.html)
Website Chronik Ludwig II., Julius Desing (https://ludwig2-aufstieginslicht.de/ueber-ludwig-ii/)
bayerisches musiker lexikon online (BMLO), Ludwig-Maximilian-Universität München (https://bmlo.de/s0521)
Website von Susanne Wosnitzka M.A., Musikwissenschaftlerin in Augsburg (https://susanne-wosnitzka.de/); sowie E-Mail-
Korrespondenz mit ihr; Quelle für Zeichnung des Augsburger Stadttheaters am Lauterlech

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