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Die Autoren Feldges und Stadler setzen sich mit der Idee auseinander, dass Detektivgeschichten aus

romantischen Romanen entstehen. Insbesondere kritisieren sie die Annahme, dass Hoffmanns "Das
Fräulein von Scuderi" die erste deutschsprachige Detektivgeschichte sei. Sie argumentieren, dass
die Aufklärung in der Geschichte nicht durch Detektivarbeit, sondern durch das Geständnis eines
Mitwissers und die Tugenden der Hauptfigur erfolgt.

Die Autoren betonen, dass es keine klare Lösung für die Ereignisse in der Erzählung gibt, und die
scheinbare Aufklärung tritt früh im Verlauf auf. Obwohl die Morde aufhören und der Mörder getötet
wird, bleibt vieles unklar, und eine rechtliche Klärung wird als unwahrscheinlich betrachtet.

Der Hauptpunkt des Textes ist, dass "Das Fräulein von Scuderi" eher eine Geschichte über Kunst
und Künstler als eine Detektivgeschichte ist. Detektivelemente werden zwar verwendet, stehen
jedoch nicht im Mittelpunkt. Stattdessen wird das Detektivische genutzt, um die Probleme von
Kunst und Künstlern zu zeigen, und die Autoren bezeichnen die Erzählung als eine "Anti-
Detektivgeschichte".

Der Text argumentiert dafür, dass "Das Fräulein von Scuderi" als eine "Anti-Detektivgeschichte"
betrachtet werden sollte. Hier sind einige Gründe, die im Text genannt werden:

1. **Aufklärung nicht durch Detektivarbeit:** Die Autoren argumentieren, dass in Hoffmanns


Erzählung die Aufklärung nicht durch traditionelle Detektivarbeit erfolgt. Es ist nicht der Scharfsinn
oder rationale deduktive Methoden, die zur Entlarvung des Verbrechers führen, sondern das
Geständnis eines Mitwissers und die moralischen Tugenden der Hauptfigur.

2. **Keine endgültige Klärung der Ereignisse:** Die Autoren betonen, dass es in der Erzählung
keine endgültige Klärung der Ereignisse gibt. Obwohl der Mörder umgebracht wird und einige
Fragen beantwortet werden, bleibt vieles unklar und die Lösung ist nicht abschließend.

3. **Kunstgeschichte im Vordergrund:** Der Text hebt hervor, dass "Das Fräulein von Scuderi"
eher eine Kunst- bzw. Künstlergeschichte ist als eine Detektiverzählung. Das Detektivische in der
Erzählung dient dazu, die Problematik von Kunst und Künstlern darzustellen, anstatt sich auf die
Auflösung eines Kriminalfalls zu konzentrieren.

4. **Scheitern detektivischer Aufklärung:** Es wird argumentiert, dass alle Versuche der


detektivischen Aufklärung in der Geschichte scheitern, und das Detektivische wird als Mittel zur
Darstellung der Problematik von Kunst und Künstlern genutzt.

Zusammengefasst wird die Bezeichnung "Anti-Detektivgeschichte" verwendet, um zu betonen, dass


die Erzählung bewusst Detektiv-Elemente einsetzt, aber nicht den traditionellen Pfaden der
Detektivgeschichte folgt und stattdessen die Kunstproblematik in den Vordergrund stellt.

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