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Heft 28
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„ Frauenſtaat "
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der Gegenwart.
Zugleich veröffentlichen wir einen Aufiaß des bes
/ kannten Schweizer Erforſchers der Freimaurerei
Karl Heiſe
über
Die politiſche Tätigkeit der Freimaurer.
Nomobagunib
Die gefühlsmäßige Abneigung gegen die Juden iſt heute ſchon in weiten Kreifen der geknedyteten Völler
vorhanden. Sie genügt indeſſen nicht, Andersdenkende und Sdwankende zu überzeugen und den eigenen Stand
punkt jederzeit reſtlos zu verteidigen ; dazu iſt allein die umfaſſendſte Kenntnis der Auswirkung der artfremden
jüdiſden Raſſe auf allen Gebieten des Lebens erforderlich. Beſſer wie jede andere Zeitſdrift vermittelt
Der Weltkampf
dieſes Wiſſen. Ihm die weiteſte Verbreitung zu verſchaffen , iſt deshalb die vornehmſte Pflicht jedes wahrhaft
völliſch denkenden Menſchen. Jeder Freund unſerer Arbeit ſtelle ſeine Kräfte in den Dienſt der Werbung für den
Weltkampf und ſtärke damit die Front gegen den legten Endes tönernen Kolok, das allmädtige Weltjudentum .
Die Frage der Frauenemanzipation " iſt ein Thema, um welches in völ
fiſchen Kreiſen noch ängſtlid herumgegangen wird. Einerſeits beſteht eine ein.
dcutige Stimmung gegen dieſe Emanzipationsbewegung, gegen die Politiſierung
der Frau, gegen den weiblichen wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Individua
lismus; andererſeits erkennt man die Frauen als leidenſchaftliche Verfechterin
nen des völkiſchen Gedankens in ſeiner grundfäßlichen Richtung und ihre Opfer
bereitſchaft für die Sache der nationalen Erneuerung an . Dieſer vorliegende
Zwieſpalt verhindert auch, daß ſelbft führende Perſönlichkeiten fich klare Rechen
fchaft über die Sachlage geben und die notwendigen Folgerungen aus den gee
wonnenen Einfichten ziehen. Ich möchte deshalb das heifle Thema offen zur
Sprache bringen, ohne eine Partei oder einen Verband dadurch feftzulegen.
Um die Frauenbewegung von vornherein in die richtige Beleuchtung zu
rüden , iſt die Frage nach dem Weſen und der Herkunft des Staates als des
deutlichſten Ausdrucs eines gemeinſamen geprägten Wollens zu entſcheiden .
Nur wenn hier Klarheit herrſcht, kann man auch über die heutige Frauenfrage
ernſtlich verhandeln.
Eine noch immer herrſchende Anſicht beſagt, die Zelle des Staates und
tes Volksgedankens ſei die Familie. Dieſe Anſchauung iſt, namentlich in völki
ichen Kreifen, zum Zwangsglaubensſaß geworden, der ſich angeſichts der alle
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Familiengedanken zerſeßenden internationalen Beftrebungen immer erneut ber er ion
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feſtigt. Dieſes Dogma aber trübt den Blick nicht nur für die Betrachtung h
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2012
soups/803
146 Der kommende „ Frauenftaat" 2
Dabei iſt doch eine s heute nachweislich klar: Daß Staat und Volk
nirgends die Folge des Familiengedankens geweſen ſind, ſondern das Ergebnis
des auf irgendeinen Zweck eingeſtellten Männerbundes. Die Familie hat fich
bald als ftärkere, bald als ſchwächere Stüße ſtaatlicher und völkiſcher Architeks
tonik erwieſen, ift fogar oft zielbewußt in ihren Dienft geſtellt worden , war
aber nirgends die Urſache noch die wichtigſte Erhalterin eines ſtaatlichen,
das heißt machtpolitiſchen und ſozialen Gemeinweſens. Da dieſe Behauptungen
vermutlich großem Widerſpruchy begegnen werden , dabei aber eine Grundfrage
der völkiſchen Bewegung behandeln, ſo ſollen ſie etwas eingehender belegt werden .
1
Der erſte überall in der Welt entſtehende Zweckverband iſt der Zuſam
menſæluß der Krieger einer Sippe, eines Stammes, einer Horde zwecks gec
meinſamer Sicherung gegen wilde Tiere oder fremde Eindringlinge. Beim
Unterjochen der einen Sippe, des einen Stammes durch einen andern, wurde
auch der eine beſiegte kriegeriſche Zwedverband dem anderen, fiegenden , eins
gegliedert. So entſtand der erſte Keim des Zwe& verbandes „Staat“. Alles,
was wir ſymboliſch mit Rom, Sparta, Athen, Potsdam bezeichnen , uimmt
vem kriegeriſchen Männerbunde feinen Ausgang . Aber auch das ganze ſtaat
liche Weſen Chinas, Japans, Indiens, Perſiens, Aegyptens beruht auf dieſem
Urgrunde, der dann unter ruhigeren äußeren Verhältniſſen einen anderen Cha
rakter erhielt, jedoch im Kern ftets ein Männerbund blieb; und das bis zum
Untergang der einen oder anderen Kultur. Den Untergang aber bedeutete die
Auflöſung des Gedankens eines männlichen Zuchtſyſtems, einer männlichen
typenbildenden Norm.
Aegypten ging verhältnismäßig ſchnell von dem kriegeriſchen Männer.
bunde zu einem techniſchen Verbande über, der lange Zeit den Stempel des
gelehrten Schreibers und des Beamten trug, dann mehr und mehr durch den
Prieſterbund verdrängt wurde. Man hat Aegypten den typiſchen Beamtenſtaat
genannt, oder den ,,Sdreiber " als ſeinen weſentlichſten Typus hingeſtellt, in
jedem Fall wurde eine ganz beſtimmte techniſche Norm als Maßſtab alles Han.
delns anerkannt, die typenzüchtend durch Jahrtauſende hindurch gewirkt hat.
,, In Aegypten ſteht auf der einen Seite die feſtgefügte, religiös begründete
Staatsgewalt, auf der andern nicht Geſchlechter und Verbände, ſondern India
viduen, die nicht durch Stammesorganiſation in Blutsgruppen , ſondern durch
Lebensſtellung und Beruf in Stände geſchieden ſind.“ (Meyer, Geſchichte des
Altertums, Bd. I. ) Die Familie hat im großartigen ägyptiſchen Staatsgebilde
faft gar keine Rolle geſpielt; dieſer ägyptiſche Staatsgedanke des gelehrten Bec
amtentums ift trokdem von einer Jahrtauſenden troşenden Zähigkeit geweſen .
3 Der kommende ,,Frauenftaat " 147
Gezüchtet aber wurde dieſer Typus durch den Zwedverband der ägyptiſchen Tech
wiker, die Gelehrten, die ,,Schreiber“, die über Stromregulierung, Landbewäſ
ferung, atmoſphäriſche Einwirkungen , königliche Baupläne uſw. zu beraten hat
ten, um dann durch den Prieſterverband der ganzen Tätigkeit die religiöſe Weihe
geben zu laſſen . „ Siehe, es gibt keinen Stand, der nicht regiert würde, nur der
Schreiber, der regiert ſelbſt “, heißt es im Kernſaß der Lehre des Duauf. So
züchtete der gelehrte Techniker, der korrekte, aber nicht unbeſtechliche Schreiber
eine ſtaatliche Gemeinſchaft.
Etwas Aehnliches leben wir in Chin a vor fich geben. Auch hier verwandelt
fich der Kriegerbund in eine gelehrte Männergeſellſchaft. Nachdem Lao -tſe und
Kung-tfe zuſammen fich als Klaſſiker der chineſiſchen Seele durchgefeßt hatten,
wurde ibre Moral und Lebenslehre (wobei Kung-tſe vollſtändig überwog) Maß
und Richtſchnur für Staatsleben , Religion und wiſſenſchaftliche Betätigung des
dhineſiſchen Volkes. Zur Erhaltung der Norm wandelte ſich der Kriegerbund
in eine äußerlich nur loſe zuſammenhängende Geſellſchaft, die ihren beherr
ſchender Typus im gelehrten Mandarin findet. Dieſer Typus beherrſot ſeit
Jahrtauſenden das Leben Chinas; kein höherer Beamter, der nicht fein philos
fophiſches Eramen in der klaſſiſchen Lehre Kung-tſes abgelegt hätte. Dieſes Zucht
ſyſtem hat das chineſiſche Reich auch in Zeiten zuſammengehalten, als der rein
politiſche Verband durch Kriege und Revolutionen gelockert wurde : die durch
eis offenbar raffiſch bedingtes Syſtem zuſammengehaltene Männergeſellſchaft
hat dieſe Zeiten überdauert. Bei China kommt allerdings noch der ganze Ahnen
kult hinzu, der einen Zuſammengehörigkeitsinſtinkt wenigſtens im Sippenglau
ben bochgezüchtet hat und in ſeiner Erdverbundenheit den dauerhafteſten Kitt
des alten Chinas abgab und noch heute abgibt. Die Familie, von ſeiten des Eins
fluſſes der Frau betrachtet, hat zum chineſiſchen Geſellſchafts- und Staatstypus
To gut wie nichts beigetragen .
Dieſe beiden ſcheinbar etwas fernliegenden Beiſpiele erfahren ihre Ergän
zung auch in den von Ariern gegründeten Reichen . Ganz klar zeigt ſich dieſes
in der Kartenordnung Indiens. Kaſte heißt auf indiſch varna, d. i . Farbe.
Schon dieſe Bezeichnung deutet auf die grundfäßliche raſſiſche Scheidung zwiſchen
dem bellen nordiſchen Eroberer und dem dunklen Eingeborenen. Tatſächlich ge
hörten die drei Klaſſen der Freien, der Aryas (d. h. der zu den Freien Ges
hörigen ), der einen Gruppe an, während in die vierte, als in die unterſte, die
Ureinwohner verwieſen wurden . Den Lebensteil des alten Indiens beſtimmte
zunächſt die Kriegerkaſte, die Kíchatryas. In den altvediſchen Geſängen weht
ein tapferer, wehrhafter Geiſt, der ſich bis auf die nachchriftliche Verfallzeit hina
aus erftredt; ja bis auf heute ſind die Radidputs ( Kriegergeſchlechter) ein raſa
fiſd immerhin noch ariſch bedingter Fremdkörper im zerfekten Indien. Nach und
148 Der fommende „ Frauenſtaat" 4
nach ging aber die geiſtige Leitung des Volkes auf die Brahmanen über, die
ſchließlich alle Inder geiſtig unter ihre Herrſchaft brachten. Gebeimwiſſen
und zauberhafte Riten waren die ſtilbildenden Elemente, die ſich derart ſtark
durchſetten, daß der Brahmanismus auch heute noch die bindende Kraft ift, der
fic, Hunderte von Millionen unterordnen . Dabei iſt es charakteriſtiſch, daß die
Brahmanen (im Gegenſaß z. B. zu den römiſchen Päpſten ) nie nade politiſcher
Macht geſtrebt haben, und doch war ihre Autorität ſo groß, durch die Fälſchung
eines alten Vedatertes die Witwenverbrennung in Indien einzuführen, eine
Maßnahme, die nur auf eine ſelbſtherrliche Männergeſellſchaft zurüdzuführen
ſein kann . Mirgends ift die Macht einer zwingenden, geſtaltenden , architeko
toniſchen Idee ftärker in Erſcheinung getreten , als im Typus des waffen
Icſen und doch berridenden Brahmanen ; bewundernswert bleibt auch die ftil.
bildende Kraft ſeiner Philoſophie, ſelbſt als durch die ſchrankenlos weite und
raſſenverneinende All -Eins -Lebre die Vermiſdung mit den Eingeborenen geför.
dert wurde und dunkle Miſchlinge ſelbſt zu hohen Aemtern gelangten.
Ein anderes, ebenſo anſchauliches Beiſpiel für den Männerbund als
Keimzelle des Staates und Rücgrat eines Lebensſtils bietet uns Hellas in
feinen Typen, die mit den Namen Sparta und Athen umſchrieben werden.
Es hieße Elementarweisheiten verzapfen, wollte man die Macht der Krieger
vereinigung auf ſpartaniſches Leben ſchildern ; in Athen war es aber nicht
weſentlich anders. Und als dort ſpäter die Erkenntnis des Zerfalls während
der Demokratiſierung einſichtigeren Männern aufſtieg, da griff man in höchfter
Not auf die immer noch beſtehenden Männerbünde zurüc. Die Angehörigen dieſer
Vereinigungen nennen ſich nicht nach Familie und Sippe, ſondern bezeichnen
ſich als „ Brüder"'; ſie ſtellten auch im griechiſchen Leben eine ganz bewußte
Abkehr von den von Gefühlen abhängigen Verwandtſchaftsverknüpfungen dar.
Hier in Athen tritt der Jugend bund, die Ephibie, an die erſte Stelle, und
es ift nicht Zufall, wenn Ariftoteles die Darſtellung der Verfaſſung Athens
mit dieſem verſtaatlichten ( !) Jugendverbande beginnt. Dieſe Verſtaatlichung
bedeutete den kurz vor ihm durchgeführten Verſuch der ſich auflodernden indi
vidualiſtiſchen Demokratie, den urſprünglichen Zuſammenhang des kriegeriſchen
aligriechiſchen Männerbundes wiederherzuſtellen . Sie bejagt in unſerer Sprache
nichts anderes als die Einführung der allgemeinen militäriſchen Dienftpflicht
für alle jugendlichen freien Athener. Mit dem 18. Jahre wurden dieſe in Ka.
fernen untergebracht, einheitlich uniformiert ; Turnmeiſter und Erzieher wachten
ſtreng über die Einhaltung der Kraft und Einheit verbürgenden Zucht. Dieſer
Verzweiflungsakt der griechiſchen Demokratie, die auf die beſtehenden Jung
mönnerorganiſationen zurückgriff, im Bewußtſein, daß aus ihnen einſt das
atheniſche ariſtokratiſche Staatsweſen entſtanden war, er kam zu ſpät. Athens
5 Der kommende „ Frauenſtaat" 149
getrieben und ſtaatsauflöſend. Als es fich aber den Staat erobert hatte, ber
gannen die Prieſter - ähnlich wie in Aegypten und Indien die Arsitektur
des Gedankens auszubauen, ſich als die alleinberechtigten Mittler zwiſchen 1
Menſch und Gott auszugeben und die Geſchichte aus dieſem Geſichtspunkt zu –
verbeſſern. Dieſes kirchliche Syſtem hat eine ungebeure Zuchtkraft bewieſen
und wurde durch das Zölibat ſeiner Vertreter ein ganz extremer Männerbund.
Die Frauen galten und gelten bis auf heute nur als dienende Elemente, wobei
durch die Einführung des Iſis -Maria - Kultes u. a. auch ihrem mütterlichen
Empfinden Rechnung getragen wurde. Durch dieſes Zulaſſen der gefühlvollen
Seite – beginnend mit duldender Hingabe und endigend in religiöſer Hyfterie --
gepaart mit dem vollſtändigen Ausſchluß des weiblichen Elements aus der Strut 1
tur des kirchlichen Gebäudes, hat das kirchlich -römiſche Syſtem des Männer
bundes ſeine Widerſtandsfähigkeit begründet, wobei jedoch nicht überſehen werden
darf, daß die Typen des Brahmanen und des Mandarinen noch weit älter find
und gefeſtigter erſcheinen als der Typus des römiſchen Prieſters.
Daß die Bünde männlicher Vereinigungen überall beſtrebt geweſen find,
ihre Herrſchaft , als von Gott gewollt" hinzuſtellen , verſteht fich von ſelbſt. Das
tat der ägyptiſche Pharao ebenſo wie der Brahmane, welcher fühn erklärte, wer
die Geheimniſſe des Veda Fenne und das Opferzeremoniell beherrſche, „ in deffen
Hand ſind die Götter " . Das taten natürlich auch die römiſchen Prieſter, deren
Theoretiker heute ganz offen die Kirche felbft über das Neue Teſtament ftellen
(z. B. Adam : ,, Das Weſen des Katholizismus" , 1925).
Die Idee des Gottesgnadentums wurde nun im Abendlande von einem
ganz anders als das römiſche Prieſtertum gearteten Männerbunde übernommen:
vom germanifden Rittertum, das im Kaiſertum ſeine Gipfelung er
reichte. Das Mittelalter bedeutet den qualvollen Verſuch, Mönchtum und Ritter
tum, dieſe beiden großen Typen des Männerverbandes, aneinander ,,anzuglei
den “, wobei jeder bemüht war, fich den anderen dienſtbar zu machen. Dem Kai.
fer und den Königen kam die Theorie des Gottesgnadentums ſehr gelegen , um
ihre Herrſchaft über die Völker zu befeſtigen, dieſe Theorie gab aber dem
Prieſtertum wiederum den Anſpruch auf die erſte Stelle nach Gott, was es aus
zunügen bekanntlich nicht verſäumt hat. Bis das Vatikaniſche Rongil 1870 die
Selbſtvergottung des Prieſters zum Dogma erhob.
Das großartige römiſche Syſtem war ſeinem Wefen nach nicht nordiſo ,
das Ritterweſen des Mittelalters deshalb auch nur eine Seite des Kampfes
um die Ablöſung von ihm . Die germaniſchen Stände und Gilden , die Städte
bünde, die Hanſa uſw. waren weitere Kräfte, die ſich vom römiſchen Gedanken
freimachten. Der Proteſtantismus als gegenrömiſche Gefühlseinſtellung ents
Iprad deshalb einer über ganz Europa verbreiteten Stimmung. Aber die Refor
.7 Der kommende „ Frauenftaat" 151
mation trug keine typenbildende Kraft in fich , ſondern lockerte bloß den Boden
für den Nationalgedanken , der erft in unſerer Zeit ſeine mythiſche Kraft zu
entfalten beginnt. Es zeigt ſich heute klar, daß das römiſche Zuchtſyſtem nur durch
eine andere typenzüchtende Kraft beſeitigt werden konnte : dieſe erwuchs zuerſt
im Typus des preußiſchen Offiziers, der 1914 zum Typus des deutſchen
Soldaten wurde. Das preußiſche, dann deutſche Heer war eines der gran
dioſeften Beiſpiele des architektoniſchen, dem nordiſchen Menſchen entſprechen .
den , auf Ehre und Pflicht aufgebauten Männerbundes. Deshalb hat ſich natur
notwendig gegen ihn der Haß der übrigen gerichtet.
Ueber die Urſachen des augenblicklichen Zerfalls des deutſchen Ritter- und
Soldatengedankens kann an dieſer Stelle nicht eingehender geſprochen werden ;
feftgehalten ſei nur, daß es auch hier wieder faſt ausſchließlich ein Männerbund
geweſen iſt, der einen Staat zeugte, erhielt und daß dieſer Staat zuſammen
ftürzte, als dieſe tragende Säule unterhöhlt worden war .
Dieſe Beobachtungen ließen ſich noch beliebig lange erweitern : der deutſche
Schwertritterorden , die Templer, der Freimaurerbund , der Jeſuitenorden, der
Rabbinerverband, der engliſche Klub, die deutſchen Freikorps nach 1918, das
republikaniſche Reichsbanner, der Faſchismus uſw., das alles find ſprechende
Beiſpiele für die eine unumſtößliche Tatſache, daß ein ftaatlicher, völkiſcher,
ſozialer oder kirchlicher Typ us, wie immer er in ſeinen Formen auch verſchie.
den ſein mag , faſt ausſchließlich auf einen Männerbund und ſeine Zucht zurüc .
geht. Die Frau, die Familie wird angegliedert oder ausgeſchloſſen , ihre Opfer
fähigkeit wird in den Dienft eines Typus gezwungen und erſt die Macht eines
anderen Gedankens löft auch fte aus dem züchtenden Syſtem , um ſie als erregen.
des Element der Zerſegung zu gebrauchen wie in der helleniſchen Demokratie,
im ſpäten raſſeloſen Rom, wie in der heutigen ,, Emanzipations''bewegung
oder um nach einem revolutionären Uebergang ihre Kraft leidenſchaftlicher Hin .
gabe einem neuen , typenbildenden Ideal dienftbar zu machen . Hier ſind wir denn
auch mittendrin in der ſogenannten Emanzipationsbewegung der Frau.
Die Forderung auch nach der politiſchen Gleichberechtigung für die Frauen
war die natürliche Folge der Gedanken der franzöſiſchen Revolution . Sie trieb
ale ſubjektiven Forderungen auf Grund ihrer ſog. Menſchenrechte auf die Spige,
und wie aus der Predigt der blödſinnigen Menſchengleichheit die Judenemanzipa.
tion folgte, ſo auch die Befreiung der Frau aus der männlichen Sklaverei " . Es
iſt hier von vornherein feſtzuhalten, daß die Forderung der heutigen Fraueneman
zipation im Namen eines ſchrankenloſen Individualismus erhoben wurde, nicht im
154 Der kommende „Frauenſtaat " 10
unſerer modernen Kulturnationen iſt in der Lage, ihre politiſche Eriften ; einem
kaum vor Menſchenalter ausgefochtenen ſiegreichen Krieg zu verdanken. Jeder
Krieg aber , jede Betonung und Förderung des Militarismus find Verringerun
gen der Kulturmächte und des Fraueneinfluſſes . " Für die Tatſache, daß jede
Kultur ſeit 8000 Jahren nur unter dem Shuß des Schwertes entſtanden iſt
und rettungslos unterging, wo der unbedingte Wille zur Selbſtbehauptung nicht
mehr vorhanden war, haben die ,,Emanzipierten " keine Augen und kein Verſtände
nis. Wie der marriſtiſch Verſeuchte nur ſeine Klafie, der Zentrumsmann nur
feinen Glaubensgenoſſen ſieht, ſo die Emanzipierte nur die Frau. Nicht Frau
und Mann, Schwert und Geift, Volk und Staat, Macht und Kultur.
Und wie das charakterloſe 19. Jahrhundert hilfslos dem Parlamentarismus,
Marrismus, kurz, allen zerſeßenden Kräften gegenüberſtand, ſo auch dem atomi
fierenden Feminismus demokratiſcher Politiker, die fich dabei beſonders große
gigig vorkamen . )
Dieſe ,,Generoſität", beſſer Shwäche der männlichen typenbildenden Kraft
hat die Frauenbewegung denn auch ermutigt, das auszuſprechen , worauf das
Ganze hinausläuft: auf die Erringung der M a dh t. Macht iſt füß;
nad ihr jagt die Frau ebenſo wie der Mann , und daß weibliche Energien fich
ſtraffen, wenn die Männer müde werden, iſt eine naturnotwendige Erſcheinung.
Käthe Schirmacher erklärte ganz offen im ,,Berl. Lokalanzeiger' : ,,Der eigent
liche Kampf beginnt erſt. Denn jeßt geht es um Geld und um die Macht."
Zur Begründung dieſes allgemeinen Machtanſpruches entſtand eine ganze
Literatur, die die ,,abſolute Ebenbürtigkeit " der Frau nachweiſen ſollte. Frau
Mufitprofeſſor Jung verkündete : ,, Das Genie kennt überhaupt kein Gefdlecht "
und Frl. Dr. Eberskirchen verſtieg ſich zum Bekenntnis : „ So gewiß es iſt,
daß das Weib alle Könige, Künſtler, Gelehrten, Juriſten, Aerzte, Kaufleute,
Doubwerter uſw. in ſeinem Schoße aus ſeiner Kraft bildet und der Welt ſchenkt,
1o gewiß ift es naturgefeßlich , daß das Weib ſelbſt die Kraft befißt, König,
Künftler, Gelehrter, Juriſt uſw. zu ſein . Aus des Weibes Schoß entſpringt
grundfärlid ( 1 ) alle Kraft ! Auf des Weibes Schultern ruht grundfäßlich ( 9)
nie Kugel der Welt" (,,Das kaudiniſche Jodh der Frau “ , 1907) .
Dieſe ,,Cogit " die übrigens recht verbreitet ift iſt entwaffnend in
ituer Darvität. Warum wohl die allmächtige Frau fich nicht auch mit äußeren
männliden Attributen begnadet hat ?
Qerweiſt man nun auf die Geſchichte als auf die Kronzeugin , für den
Wangel der Srau an typenbildender ſchöpferiſcher Kraft, ſo klagte dieſe über die
*) Dev Gerectigreit wegen bemerke ich, daß die ehemalige Demokratin Käthe Shir.
acown fpicer du den Deuticnationalen übertrat. Sie wird alſo im Lauf der zwanzig Jahre
Au amberen Nufcbauungen gelangt ſein.
11 Der kommende „ Frauenftaat " 155
gewaltſame Unterdrüdung, die ſie gehemmt habe, ohne zu merken, daß dieſes Zu
geben allein ſchon entſcheidend ift. Aber gerade die größten männlichen Genies
ſind oft Kinder der Armut und der Unterdrückung geweſen ; trokdem find file
Herrſcher und Menſchenformer geworden. Nun liegt aber außerdem in der Bes
bauptung der Unterdrückung eine offenſichtliche Geſchichtsfälſchung vor. Selbſt im
dunklen Mittelalter genoſſen die Edelfrauen eine beſſere Erziehung, als die rauhen
Ritter, die auf Raub und Abenteuer zogen . Sie hätten auch Muße genug gehabt,
am häuslichen Herd Anatomie und Sternenkunde zu ftudieren . Troßdem iſt aus
der Mitte dieſer Frauen kein Walther von der Vogelweide, kein Wolfram, kein
Roger Bacon erſtanden, der als von der Kirche durch ganz Europa gehegter
Menſch einer der Begründer unſerer Wiſſenſchaft wurde. Dazu hat es keiner
,,Madt“ bedurft, ſondern nur jenes ideenbildenden ſyntheti .
doen S dha u ens, das einmal für immer das Kennzeichen
des männlichen Wefens i ft .
Das Griechentum gab, wenn auch nicht der Gattin, ſo doch der Hetäre
geiſtige Freiheit. Außer der lyriſch -ſeruellen Sappho ift trokdem nichts Nennens
wertes entſtanden , vielmehr war gerade dieſe Frauenfreiheit ein plaſtiſches Zeis
chen des helleniſchen Unterganges. Auch die Renaiſſance gab der Frau die glei
dhen Möglichkeiten , wie dem Manne. Vittoria Colonna, Lukrezia Borgia, viela
leicht noch die eine oder andere kennt die Geſchichte unſerer Kultur ; die erſte
durch die Gedichte Michelangelos, die zweite durch ihre ſchrankenloſe Triebhaftig
Ecit. Bleibende Werte des Genies zu ſchaffen , hat die Frau auch hier unters
Laſſen .
Dieſe Säße deđen einen Abgrund zwiſchen Denken und Denken auf:
Weil der Mann ſynthetiſch, typenbildend ift, deshalb kann er Disziplin haben,
weil die Frau ganz überwiegend emotionell ( gefühlsmäßig) oder intellektuell ift,
deshalb kann ſie ſich organiſatoriſch noch ſo feſt zuſammenſchließen , ohne zur
,, Disziplin “ zu gelangen. Urſache und Wirkung werden auch hier wieder einmal
verwechſelt.
Eine intellektuelle Frauenrechtlerin ſchrieb mir vor einiger Zeit einen Brief,
in dem es u. a. hieß :
„Man ſab vor einigen Jahrzehnten noch viel ſtärker ausgeprägte Arbeitsteilung der Geo
hlechter, ſah die körperliche und geiſtige Ueberlegenheit des Mannes und nahm diele ohne
weiteres als Urſache der Vorherrſchaft und dieſe ſelbſt als etwas an, was „ immer ſo geo
weſen " lei, bei uns wie bei anderen Völkern. Diese Vorausſegung war fallo 1
und damit auch alle Schlußfolgerungen. Man hatte nur das Endſtadium eines faſt zwei
tauſendjährigen Entwidlungsganges vor fich. Ein vorurteiſsloſer Forſcher bätte mindeſtens
auch den Gedanken in Erwägung ziehen müſſen, daß umgekehrt die Eigenſchaften der Frau,
die bei der ihr zugebilligten „ Erziehung", bei dem ihr aufgezwungenen Leben geiſtig und för
perlid verkümmern mußte, eine Wirkung, die immer mehr im Laufe der Jahrhunderte gee
ſteigerte Vorherrſchaft des Mannes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens aber die Ur .
fade darftellen konnte. Es waren ſchon damals genügend Tatiad en bekannt, die für
die Richtigkeit dieſer Annahme ſprachen . Heute kann man nicht gut mehr von einer Kopo
there oder von „ glauben " in dieſer Beziehung ſprechen, wenn man die Forderungen auf dem
Gebiete der Gefdlechterpſychologie und die Ergebniſſe der vergleichenden Völkerkunde berüc .
fichtigt. Dieſe lehrt uns, daß die Eigenſchaften des Durchſchnittsmannes und der Durch
Tænittsfrau nur ein Produkt des Machtverhältniſſes beider Geſchlechter bei dem betreffenden
Volte find, daß unter Umſtänder jahrhundertelang vielleicht aber viel länger паф»
weisbar eine völlige Umkehrung der bei uns als Norm geltenden Verhältniſſe der Geldledter
in ihrer Stellung im Staate, der Art der Arbeitsteilung und demzufolge auch im Beriku
und Familienrecht uſw. beſtand, gleichzeitig mit einer umgekehrten Verteilung der ſogenannten
omännlichen " und ,weiblichen “ Eigenſchaften. Hypotheſen und Theorien verlieren jede Bes
deutung gegenüber dieſer Tatſache. Sie iſt auch ein Beweis dafür, daß nict, wie Sie
meinen, das Geſchlecht die Leiſtung beſtimmt, ſondern daß vielmehr die Machtverhältniſſe der
Geſchlechter maßgebend für ihre Leiſtungen werden. Anlagen können nur dann zum
Wiſſen und Können und damit zur Leiſtung werden, wenn ihre Ausbildung und Auswirkung
burde die Macht des betre den Geſchlechtes garantiert wird ; papierne Rechte werden immer
wertlos ſein ."
Die ,,Logik " dieſer Zeilen iſt ebenſo typiſch wie weitverbreitet. Sie ent
ſpringt im weſentlichen der verſtaubten Milieutheorie, wonach der Menſch nichts
als ein Produkt ſeiner Umgebung ſei. Auch dieſer darwiniſtiſche Ladenhüter mus
ſelbſt heute noch berhalten, um der Frauenrechtlerin die ,,Weltanſchauliche " Stüße
und das „,wiſſenſchaftliche" Rücgrat zu verſchaffen . Und es iſt auch deutlich,
aus welchen Werken dieſe Lehre von der Umkehrung von Urſache und Wirkung
geſchöpft wird : aus der Sohrift der Dr. Mathilde und Dr. Matthias Vaerting
(, Frauenftaat und Männerſtaat“ ), aus Spiegelberg, Friedenthal, Adler uſw.
(meift Juden ). Es laufen hier zwei unvereinbare Gedankenreihen nebeneinander
ber. Einerſeits gehört es zur Propagandakunft, die männliche Ritterlidfeit und
das Mitleid anzurufen, um das Los der um Freiheit und Kultur vom rohen
13 Der kommende „ Frauenftaat " 157
Mann der Vergangenheit betrogenen Frau darzuſtellen und eine Aenderung für
die Zukunft zu fordern, andererſeits iſt man heute um den Nachweis bemüht,
daß die Männer überhaupt abgewirtſchaftet" hätten, daß das Jahrhundert
der Frau " heranrüce, daß es bereits in der Vergangenheit Frauenftaaten gegeben
babe, in denen die Männer die folgjamen Haustiere geſpielt hätten . Daraus
ſollen wir die Beruhigung ſchöpfen, daß der Zuſammenbruch des Männerftaates
kein Chaos nach ſich ziehen werde, ſondern im Gegenteil den Beginn einer echten
Kultur, eines echten humanen Staates .
Es ift höchſt ergößend zu verfolgen , wie dieſe neuen Geſchichtsſchreiber vor
gchen, z. B. die beiden Vaertings. Dieſe berichten z. B. - man höre
eine Kamtidadalin ſei auch durch die größten Verſprechungen nicht dazu zu bea
wegen geweſen , Wäſche zu waſchen , Kleider zu fliden oder andere häusliche
Dienfte zu verrichten (daher ſtammt vermutlich die hohe Kultur Kamtſchadaliens ).
Xuf das arme Aegypten bat man es ganz beſonders abgeſehen und Diodor und
Strabo und Herodot nach Worten abgeſucht, um die Anzeichen einer Frauen
verehrung als den Frauenſtaat Legypten zu deuten . Das ſoll z . B. aus der
Ueberſchrift über den Skulpturen eines Tores des König Ramſes und ſeiner
Gemahlin hervorgeben . Es heißt dort nämlich : ,,Siebe, was die Göttin Geo
mahlin ſpricht, die königliche Mutter, die Herrin der Welt.“ Dies ſoll beweiſen ,
daß die Königin über dem König geſtanden habe ... Das Wort von der
Mutter wird gefliſſentlich überhört. Ferner habe der Legypter hauptſächlich
dir bäuslichen Arbeiten verrichtet, während die Frau herrſchte. Zugeftanden.
Dann aber fällt ein für allemal die alte Lehre, daß die Frauen bloß deshalb
keine Staaten gegründet, Wiſſenſchaft geſchaffen hätten, weil fie unterdrückt
worden wären ! Zugleich aber wird – ungewollt natürlich ein anderes bes
wieſen : daß die Frauen bei oder troß aller Freiheit keinen Staat gegründet noch
erhalten haben . Denn Aegypten war kein Frauenſtaat. Von König Menes
(etwa 3400 v. Chr.) an ift Aegyptens Staatsgeſchichte Männergeſchichte. Das
erfte Königsgrab ift das des Chent, deſſen Regierung die Grundlage ägyptiſcher
Kultur ſchuf. Der König wird die Verkörperung des Horus ; er kann auch nach
dem Tode ,, die Weiber ihren Gatten wegnehmen , wohin er will, wenn ſein Herz
dix Luft ergreift ". „Der Gott" heißt er oder das große Haus " (par'o, Pharao ).
Seine feſte Schranke findet das Königtum im Zeremoniel, in der typiſierenden
Rechtsordnung, an deren Befolgung ſeine Gottheit geknüpft ift. Jeder der
Könige baut ſich nach Möglichkeit eine eigene Reſidenz, fein eigenes Grabs
denkmal. Den Rhythmus des gewöhnlichen Lebens beſtimmt fiehe oben -
der Beamte, der Kammerherr, der Techniker, kurz der ,,Schreiber " . Nach Zeiten
der Unruhen ringt ſich Umenemhet I. zur ſchaffenden Macht empor , die klaſſiſche
Zeit Hegyptens beginnt.
158 Der kommende „ Frauenftaat" 14
Es iſt hier nicht der Drt, näher auf das alles einzugehen ; man leſe den
gewiſſenhaften alten Eduard Meyer , um zu ſehen , welches lächerlich feminiſtiſche
Gebilde uns heutige „ Geſchichtsſchreiber " plößlich vorzaubern. Die Tatſache
des ägyptiſchen Männerftaates bei zeitweiſe größter Freiheit der Frauen zeigt -
zum Söluß – , daß es zwar Frauen herridhaft geben kann, aber keinen
Frauen ft a a t. Dieſer Begriff iſt ein Widerſpruch in fich , wie das Wort Män
nerftaat eigentlich eine Tautologie darſtellt.
Es iſt alſo nicht ſo, wie es z. B. die beiden Vaertings krampfhaft fich dar
juftellen bemühen , als finde ein Pendelſchlag zwiſchen zwei Typen
Männerſtaat und Frauenſtaat ſtatt und als ſei das mittlere Stadium des
Gleichgewichts und der „Gleichberechtigung" das erſtrebenswerte Ziel der Kultur.
Vielmehr bedeutet der „ Pendelſchlag" hinweg von der männlichen Typenbildung
eine Zeit der Entartung. Das ,, Pendel" ſchwingt nicht zu einem neuen Typus
hinüber, ſondern landet im Sumpf. Das Beiſpiel hinkt nicht nur, ſondern ift
ein ganz irreführendes Bild . Für eine europäiſche Raſſe (und nicht nur für fie)
ift eine Zeit der Frauenherrſchaft eine Zeit des Verfalles des Lebensgefüges,
die bei weiterem Fortdauern den Untergang einer Kultur, einer Raſſe bedeutet.
Wenn Frauen im Verlauf der europäiſchen Geſchichte auch offiziell zur
Herrſchaft gekommen find infolge dynaſtiſcher Erbfolge) und gut oder ſchlecht
regiert haben , ſo taten ſie das inmitten und gehalten von der jeweiligen Form
des Männerſtaates. Seinem Typus haben ſie fich unters und eingeordnet, um
nach ihrem Tode wieder einem Manne Plaß zu machen. Miniſter , Generale,
Soldaten aus Frauen geſtellt, das wäre Vorausſeßung für einen „ Frauenſtaat".
Die Zeit des Unterganges des abſolutiſtiſch -monarchiſtiſchen Prinzips in
Frankreich brachte – naturnotwendig - die Frauen zu maßgebendem Einfluß.
Die Adelsdame beſaß alle Rechte der Lebens- und Feudalsherren ; ſie konnte
Truppen ausheben , trieb Steuern ein. Die Großgrundbeſißerinnen hatten Sik
und Stimmrecht in den Ständevertretungen (3. B. Madame de Sévigné), ja
wurden Pairs von Frankreich. In dem ſich gerſetzenden Zunftweſen hatten die
Meiſterinnen gar über das Berufswahlrecht zu beſtimmen . Die franzöſiſchen
Nevolutionsideen ſchloſſen die Befreiung der Frau in fidh; ſo lange die Revolu.
tionäre aber kämpfen, verloren die Frauen alle Rechte, die ſie unter dem
alten Regime beſeffen hatten . Später zogen ſie den Nußen aus dem demokrati.
îchen Siege. Napoleon iſt ob feines antifeminiſtiſchen Code Napoléon bei den
Emanzipierten fehr verhaft, um ſo mehr lobt man die Amerikaner, die von
vornherein der Frau Gleichberechtigung eingeräumt hätten. Das ſtimmt. Sicht
man fich nun die Geſchichte der Vereinigten Staaten an , ſo bemerken wir
deutlich zweierlei : Frauenherrſchaft in der Geſellſchaft, jedoch den Männerftaat.
Der amerikaniſche Mann gebraucht im Leben heute noch rückſichtslos feine
15 Der kommende „ Frauenftaat" 159
Ellenbogen ; die ununterbrochene Jagd nach dem Dollar beſtimmt faſt auss
ſchließlich ſein Daſein . Sport und Technik ſind ſeine ,, Bildung ". Der freien
Frau ſtehen alle Bahnen der Kunft, Wiſſenſchaft und Politik offen. Ihre
ſoziale Stellung iſt unbeſtritten der männlichen überlegen . Die Folge dieſer
Frauenherrſchaft in Amerika iſt das auffallend niedrige Kulturniveau der Nation.
Wer je Völkerſeelen verſtehen gelernt hat, der weiß, daß ein echter Kultur
und Lebens typ auch in Amerika nur dann einmal entſtehen wird, wenn die
Jagd nach dem Dollar mildere Formen angenommen hat, wenn der heute nur
techniſche Mann über Weſen und Ziel des Daſeins nachzudenken beginnen
wird . Emerſon war vielleicht der erfte nachdenkliche Augenblick des Amerikaners
tums ; aber zunächft freilich nur ein Augenblic .
Troß des geſellſchaftlichen Vorherrſchens der Frau iſt der Staat aber
naturnotwendig männlich ; wäre die Diplomatie und Landesverteidigung auch
weiblich, Amerika als Staat wäre überhaupt nicht mehr.
Das Weſen des Staates kann inhaltlich verſchieden ſein ; formal betrachtet,
ift er ftets M a dt. Eine Macht wird auf dieſer Welt nur im Kampf, im
Kampf auf Leben und Cod erfochten und erhalten . Die Forderung nach poli
tiſcher Herrſchaft ſeitens der Frau bedingt - um als Gleichberechtigung gelten
zu können auch eine Frauenarmee. Ich brauche auf dieſe Lächerlichkeit und
die organiſche Unmöglichkeit dieſer Forderung nicht näher einzugehen . Die
Frauenkrankheiten würden in der Armee ſchnell zunehmen , der Raſſenverfald wäre
unausbleiblich . Gar eine gemiſchte männlich -weibliche Armee wäre nichts als ein
großes Bordell .
Dem heutigen Männerſtaat 'wird die doppelte Moral zugeſchrieben. Tat
fache ift zunächſt, daß er die Familie geſchaffen und erhalten hat. Tatſache iſt,
daß der Männerſtaat auch z. B. dem ſchuldigen männlichen Teil bei einer
Eheſcheidung die Pflicht auferlegt, feine geſchiedene Frau ftandesgemäß zu er.
halten. Ich habe von den nach „ Gleichberechtigung" rufenden Frauen noch
nirgends gehört, daß ſie im Falle der Untreue der Frau ihr die Pflicht auferlegen
wollen, für den betrogenen Mann zu ſorgen. Und doch wäre das eine ganz
felbſtverſtändliche Forderung, wenn ,,keine Unterſchiede" beſtehen ſollen. Tat.
fächlich wollen die Frauenrechtlerinnen in ihrem tiefften Weſen nichts anderes,
als fich auf Koſten des Mannes aushalten laſſen . Im herrlichen Amerika ift
es ſoweit, wo das einſeitige Scheidungsrecht faſt überall durchgeführt worden iſt.
Yuf der 3. Verſammlung des Vereins ,, Frauenbildung – Frauenftudium" ſtellte
Frl. Dr. Wefterkamp die Forderung auf, daß der Mann gefeßlich verpflichtet
werden müßte, einen Teil ſeines Einkommens der Frau zur freien Verfügung
zu übergeben. In der „ Frauenrundſchau ' verkündete gar eine Dame trium
phierend, daß die Schweizer Frauen das Geſeß durchgedrüdt hätten , wonach bei
160 Der tommende ,, Frauenftaat " 16
einer nicht kinderloſen Ehe 8/4 ( ! ) des männlichen Einkommens der Frau zuge.
ſprochen werden. (Ob das ſtimmt, iſt mir unbekannt.) Im Programm des
Bundes deutſcher Frauenvereine kommen dieſe Erpreſſungsverſuche ganz unver
hüllt zum Vorſchein . Dort wird gefordert, daß die Frau ihr Vermögen felbft
verwalte (wogegen nichts zu ſagen wäre), daß darüber hinaus aber der Mann
zu beſtimmten prozentualen Zahlungen verpflichtet werden müſſe. Wer
dieſem Thema näher nachgehen möchte, den verweiſe ich auf das ausgezeichnete
Werk von Dr. Eberhard ,,Die Frauenemanzipation und ihre erotiſchen Grund
lagen " (W. Braumüller Verlag, Wien -Leipzig).
Wie die Juden überall nach „ Gleichberechtigung" rufen und darunter aur
ihre Vorberechtigung verſtehen, ſo ſteht die beſchränkte Emanzipierte faſſungslos
dem Nachweis gegenüber, daß ſie keine „Gleichberechtigung" fordert, ſondern
ein Paraſitenleben auf Koſten der männlichen Kraft, ausgeſtattet dazu noch
mit geſellſchaftlichen und politiſchen Vorrechten.
Der vom Liberalismus verſeuchte Mann des 19. Jahrhunderts hat das
ebenfalls nicht begriffen . Das Chaos der Gegenwart ift die rächende Nemeſis
für dieſe Selbſtvergeſſenheit. Heute fieht der erwachende Menſch, daß der Gott
Stimmzettel ein leerer, ſchmußiger Wiſch iſt, das vierſchwänzige allgemeiner
gleiche, geheime, direkte - Wahlrecht keine magiſche Wünſchelrute, ſondern ein
Zerſegungswerkzeug volksfeindlicher Demagogen. Dieſes allgemeine Stimmrecht
foll alſo der Frau genommen werden ? Ja ! - Und dem Manne aud ! Ein
rölkiſcher Staat wird Wahlen nicht durch anonyme männliche und weib.
lice - Maſſen vornehmen laſſen , ſondern durch verantwortliche Perſönlich.
keiten .
Dies iſt die poetiſch ausgedrückte Wahrheit, daß die endgültige Frauen
befreiung" vom Juden und Liberalen zum Chaos geführt wird. Das würde
das Ende, den wirklichen Untergang unſerer Raſſe bedeuten .
Der Ruf nach Gleichberechtigung, richtiger nach dem ,, Frauenftaat " hat
nun eine ſehr bezeichnende Unterſtrömung. Die Forderung, frei in Wiſſenſchaft,
Recht, Politik beſtimmen zu können, zeigt ſozuſagen ,amazonenhafte" Züge,
d. h. Tendenzen , dein Manne auf ſpezifiſch männlichem Gebiet Konkurrenz zu
machen , ſich ſein Wiſſen, Können und Handeln anzueignen, ſein Tun und Laſſen
nachzuahmen . Daneben geht aber die Forderung nach erotiſcher Freiheit, ferueller
Schrankenloſigkeit. Der rein individualiſtiſche Gedanke ift die Urſache unſerer
verrotteten ſozialen und politiſchen Zuſtände, er loderte auch die ehedem ftren
gcren Zuchtformen des männlichen Teiles in allen Völkern . Wenn man nun
nieinen ſollte, die Frau würde alle ihre Kräfte in Tätigkeit treten laſſen, um
fich, ihre Kinder , vor den Folgen der Auflöſung zu ſchüßen , ſo ſehen wir die
,,Emanzipierte das genaue Gegenteil tun : fie fordert das Recht auf „erotiſche
Freiheit“ nun auch für das ganze weibliche Geſchlecht. Einzelne ernfte Frauen
find dieſem Treiben gewiß entgegengetreten , doch hat die Lehre der ,, erotiſchen
Revolution " fich in den Reihen der Frauenrechtlerinnen heute fraglos durch
gefekt, wo es doch klar war, daß, wenn irgendwo, ſo hier eine typenſchaffende
und -geſtaltende Kraft der Frau in Erſcheinung treten müßte. Die Worte der
Jüdin Anita Augspurg: ,,Eine Frau , die Selbſtachtung beſikt, kann eine geſega
3
166 Der tommende „ Frauenftaat" 22
und das Männliche doch nicht erreicht. Das gleiche gilt umgekehrt book
semanzipierten " Manne.
Vom Standpunkt der Frau fönnten Staat, Rechtskoder, Philoſophie als
etmas Reußeres angeſehen werden. Wozu denn immer Formen , Schemen, Bes
wußtſein ? Iſt das dahinfließende Spontane, Unbewußte im Erleben des Tiefo
ſten nicht größer und ſchöner ? Braucht es denn immer der Werke, um Seele
zu beweiſen? Und find dieſe Formen und Werke des Mannes nicht oft aus einer
Atmoſphäre des Lyriſch - Weiblichen geboren , die ohne die Frau nie zuſtande ge
kommen wären?
Das Leben iſt Sein und Werden, Bewußtſein und Unterbewußtſein zu
gleich. In ſeinem ewigen Werden ſucht der Mann durch Ideenbildung und
Werke ein Sein zu erſchaffen, verſucht die „ Welt" ſich als organiſch -architektoni
des Gefüge zu bilden. Das Weib ift die ewige Behüterin des Unbewußten .
Die nordiſch -germaniſchen Mythen ſtellen die Göttin Freya als Hüterin der
ewigen Jugend und Schönheit hin. Raubte man ſie den Göttern, ſo würden
dieſe altern und dahinſinken .') In die heutige Sprache übertragen, heißt das :
in der Hand und in der Art der Frau liegt die Erhaltung unſerer Raſſe. Aus
politiſcher Knechtung kann ſich noch jedes Volk aufraffen, aus raffiſcher Ver
feuchung nicht mehr. Gebären die Frauen einer Nation Neger- oder Juden
baftarde, geht eine Schlammflut von Niggerbegeiſterung und Migger ,,kunft"
weiter ſo ungehindert über Europa hinweg wie heute ; darf die jüdiſche Bordell
literatur weiterhin noch ins Haus gelangen wie jeßt; wird der Syrier vom Kur
fürſtendamm noch weiter als „Volksgenoſſe" und ehemöglicher Mann betrachtet,
dann wird einmal der Zuſtand eintreten, daß Deutſøland (und Europa ) in ſeinen
geiſtigen Zentren nur von Baſtarden bevölkert ſein wird. Mit der Lehre von der
erotiſchen ,,Wiedergeburt " greift der Jude heute - und zwar auch mit Hilfe der
Lehren der Frauenemanzipation - an die Wurzeln unſeres ganzen Seins über
baupt. Wann die völkiſche Bewegung ſo weit ſein wird, um mit einem eiſernen
Beſen und mit rückſichtsloſer Zucht eine machtpolitiſche Säuberung durchzufüh
ren, iſt unbeſtimmt. Wenn aber irgendwo, loläge bereits heute
in der Predigt von der Reinerhaltung der Raſſe die
9) Wer näher auf die Geheimniſſe alter Mythen eingehen will, den verweiſe its auf die
Geftalt Lokis. Loki war ein Götterbaftard. Lange wurde beraten , ob man ihn in Walhall
als gleichberechtigt anerkennen dürfe. Shließlich tat man es. Dieſer Baſtard Lofi ſpielte
den Unterhändler, als Ddins Burg durd Rieſen neu erbaut werden ſollte. Er bot Frepa als
Zahlung an ! Als die Götter von dieſem Abkommen hörten, weigerten ſie ſich, es auszu
führen. Darauf betrügt loki auch die Rieſen. So gerät Odin, der Hüter des Rechtes,
felbft in Sduld. Die Sühne iſt der Untergang Walhalls. In dieſem Mythus ift tieffte
Urweisheit niedergelegt: der Baftard liefert bedenkenlos das Symbol raffiſcher Unſterblichkeit,
ewiger Jugend aus und ſtürzt auch die Edlen in Schuld. Die Lokis ſchreiben heute unſere
,,Wifen daft" .
o
br
Soldat und Staatslenker muß der Mann ſein und bleiben . Dieſe Berufe fore
dern heute mehr als je eine unlyriſche, ja rauhe, nur das Typiſche und 20.
gemeinvölkiſche anerkennende Einſtellung. Es hieße pflichtvergeſſen an unſerer
Vergangenheit und Zukunft handeln, wollten die Männer hier nachgeben. Der
härteſte Mann iſt für die eiſerne Zukunft gerade noch hart genug. Wenn auf
Raſſen- und Volksverhöhnung, wenn auf Raſſenſchande einmal Zuchthaus und
Todesſtrafe fteben werden, dann wird es ſtählerner Nerven und ſchrofffter Forma
kräfte bedürfen, bis das ,,Ungeheuerliche" einmal zur Selbſtverſtändlichkeit geo
worden iſt.10)
Verſchiedene Seelen dürfen nicht nivelliert, wausgeglichen “ , ſondern müſe
ſen als organiſche Weſen geachtet, in ihrer Eigenart gepflegt werden . Architek.
tonik und Lyrik des Daſeins iſt ein Doppelklang, Mann und Frau die die
Lebensſpannung erzeugenden Pole. Je ſtärker jedes Weſen für fidh ift, um ſo
größer der Arbeitseffekt, der Kulturwert und Lebenswille des ganzen Voltes.
Wer dieſes Gefeß zu unterwühlen fich anmaßt, muß in dem echten Mann und
in der echten Frau ſeine entſchiedenen Feinde finden . Wehrt fid niemand mehr
gegen das Raſſen- und Geſchlechtschaos, dann iſt der Untergang unvermeidlid
geworden .
In der Frauenfrage ein Urteil abzugeben , kann fich nur berufen fühlen ,
wer Einſicht in die Weſensunterſchiede des Männlichen und des
Weiblichen beſikt. Nichts wäre lächerlicher, als bei einer Neuordnung des
fittlichen, ſozialen und Rechtslebens Unterſcheidungen nach den äußeren Ge.
ſchlechtsmerkmalen beſtimmend ſein zu laſſen . Wir wiſſen heute, daß jeder von
uns, auf welche Seite ihn die äußeren Merkmale des Geſchlechtes auch ſtellen
mögen, in ſeinem geiſtigen Weſen männliche und weibliche Vorzeichen hat,
und daß wir uns als männlich und weiblich nur durch das Ueber wiegen
10) Diese Aufgabe zu erfüllen, wird ein ſtraffer Männerbund berufen ſein. Nod
ringen viele Verbände gegen das kirdliche Mittelalter und die Freimaurerei. Sie ſind rice I
felbſt noch uneinig, weil der Typ us der Zukunft erſt herausgearbeitet werden muß. Der
große Gedanke geht von wenigen aus ; um andere aber zu Führern zu bilden, müſſen dieſe
wenigen nur Perſönlichkeiten an leitender Stelle dulden, denen die Gedanken der Ehre und
Pflicht Selbſtverſtändlichkeit geworden ſind. Alles Nachgeben hier ſei es aus welden
Gründen immer wird auf die Dauer ſchädlich wirken müſſen . Kraft und Seele und
raffiſche Einſtellung müſſen zuſammenfallen , um den kommenden Typus ſchaffen zu Helfen .
Dies durchzuführen iſt die erſte und legte Aufgabe eines völliſten Führers.
25 Merkſprüche zur Frauenfrage 169
Mann und Männchen ſind ſo grundverſchieden, wie eben Menſch und Tier
verſchieden iſt. Wäre es anders, ſo müßte der Mann, der ſich am fchranken
loſeſten geſchlechtlich auslebt, der männlichſte Mann ſein . Den männlichen Mann
fennzeichnet aber gerade umgekehrt die geſchlechtliche Selbſtzucht. Jo finde das
Weſen der Mannhaftigkeit in dem Mehr an Geftaltungskraft
über das Geſchlechtliche bina u s. Die Frau hat einen männlich
gerichteten Geiſt, wenn ſie ſchöpferiſd fähig iſt. Das Weibliche erſchöpft fich
in der Erhaltung der Art. Weibiſch ſind die Männer, die ſich in ihrer Lebens.
betätigung über die Erhaltung der Art nicht zu erheben vermögen.
*
daß neben einem Wilhelm Tell eine Charlotte Corday ſo gut fteht, wie Jeanne
d'Arc neben irgendeinem männlichen Freiheitshelden . Was ich hier betonen
will, ift vielmehr, daß Afpafia einen Perikles aud politiſch jedenfalls nicht
weniger beeinflußt hat, als eine Maintenon den Sonnenkönig. Die Gedanken
und Erinnerungen Bismards ſind voller Klagen über ſeine erfolgreichen weib
lidhen Gegenſpielerinnen . Er wußte genau, warum er nicht wünſchte, daß die
ferren des auswärtigen Dienſtes Ausländerinnen zu Frauen nähmen . Glauben
wir doch ſelbſt, ſobald wir erfahren, daß irgendeine Perſönlichkeit des öffent
lidhen Lebens jüdiſch verfippt ift, damit den Shlüſſel zu ſeinen Handlungen in
Händen zu haben. Ich habe nicht nötig , die Richtigkeit der fich hieraus ergeben
den Weisheit für das gemeinbürgerliche Leben nachzuweiſen. Sie möchte für
manchen Leſer ſeinem männlichen Selbſtgefühl vielleicht peinliche Selbſteinge
ftändniſſe weden.
Bei der Frauenbewegung handelt es fich, wenn man ſie aus dem allein
möglichen Geſichtspunkt der Lebensgeftaltung betrachtet, nicht darum , 1
dem Menſchen mit weiblichen Geſchlechtsmerkmalen auf die Geftaltung der
Lebensverhältniſſe einen Einfluß einzuräumen , den er bisher nicht gehabt hätte. 1
1
Man wird einer Frau weiblicher Gemütsart durch das Geſchenk jog. ſozialer
und politiſcher Gleichſtellung ſo wenig einen männlich gerichteten Geiſt verleihen
können , wie bisher dem weibiſden Manne aus der ſog. Vorzugsſtellung ſeines
Geſchlechtes irgendwelche männliche Energien zugewachſen find. Für die über
wältigende Mehrzahl der Frauen wird daher auch nach durchgeführter Frauen
emanzipation, was ihren Anteil an der Geſtaltung der Lebensverhältniſſe an.
langt, alles durchaus beim alten bleiben . Wir finden daher bei unſeren weib
lichen Frauen auch keine irgendwelche Sehnſucht nach Emanzipation .
*
Die Erlöſung des Weibes beruht nicht darin, daß ihm in der Volks
gemeinſchaft auf allen Tätigkeitsgebieten des Mannes die Gleichberechtigung
verſchafft wird, ſondern daß ſie vom Weibe in fich, aus den Banden des
Geſchlechtes zur Möglichkeit eines eigenen individuellen Seelentums erlöft wird.* )
*) Im übrigen verweiſen wir auf das Wert „ Der hochgemute Menſch " von Albredt
Hoffmann (Verlag Hermann A. Wiedmann, München ) und das darin enthaltene Kapitel
„ Von den Geflechtern . (Die Schriftl.)
172 ,, Freiheit des Geſchlechtslebens“ und „ Probeehe" 28
und „ Probeebe"
er durch die Vernichtung des Geiſtigen, durch die Herabdrückung der geiſtigen ,
fittlichen und religiöſen Anſchauungen und Notwendigkeiten zu ,, Vorurteilen "
den Weg für das Triebhafte freigemacht hat.
,,Die Ehe, welche ſich auf die Monogamie und die ftaatliche Reglementierung gründet,
hat kein Intereſſe mehr für den kommuniſtiſchen Staat, der eine Vernichtung des Eigen
tumsgedankens mit all ſeinen Attributen, Erbrecht uſw. anſtrebt. Der Staat legt keinen
Wert auf die Dauer der Ehe und iſt weit entfernt, damit einen Zwang auszuüben. So
wird die zivile Ehe ohne jegliche Formalitäten eingeführt. Wer die Ehe eingehen oder
fich ſcheiden laſſen will, gibt vor der ortszuſtändigen Abteilung für die Regiſtrierung ftandes .
amtlicher Anglegenheiten eine unterſchriebene Erklärung ab, und damit iſt die Frage er.
ledigt ... Die Bolſchewiki erklären die unnötige ſtaatliche Reglementierung als Akt der
politiſchen Notwendigkeit. Die Zivilehe im Gegenſat zur kirchlichen ſei eine Epiſode ibres
Kampfes gegen die Kirche geweſen ... In dieſem Kampfe ſei es notwendig geweſen, etwas
ſitives aufzuſtellen, es ſei zu gewagt geweſen, von vorneherein die feſſelloje freie Liebe zu
predigen. Jeßt indeſſen , wo der Sieg auch in dieſer Frage auf der Seite des Bolſdhwismus
ſei, könne man die Karten aufdeden und offen zugeben, daß man an der Regelung der gegen.
ſeitigen Beziehungen der beiden Geſchlechter nicht im geringften intereſſiert ſei. Der Gedanke
der Zivilehe drang langſam, aber ſicher in das Bewußtſein der Bevölkerung ein. Sie ger.
ſchnitt den gordiſchen Knoten und liquidierte zu allgemeinem Wohlgefallen Hunderttauſende von
rechtlich gültigen Eheverhältniſſen, die in der Luft hingen; Hunderttauſende wurden aus dem
Joc des widerwillig getragenen, gemeinſamen Lebens befreit ... Die Frau ſtand jest
materiell auf einer Stufe mit dem Manne ... Man ſollte meinen, daß für die Frauen
nun eine glüdliche Zeit angebrochen ſei. Materiell unabhängig, waren ſie in die Lage ver .
seßt, in der Wahl eines ſtändigen oder zeitweiligen Lebensgefährten allein der Neigung
ihres Kerzens folgen zu dürfen ... Aber die Kehrſeite der Medaille zeigt uns, daß aud in
dieſem „ ſozialiſtiſchen Paradies“ die Frau aus gewiſſen Gründen Kaufobjekt geblieben iſt ...
Es blüht ein flotter Handel mit Menſchenware ... Das Familienleben zerbricht, die
Männer erkennen ihre Frauen nicht wieder, die Frauen die Männer, alles dreht ſich und
tanzt auf dem Vulkan. Karten, Wein, Frauen und momentaner Genuß. Dieſe Loſung iſt
allgemein ... Das ungezügelte Lafter regiert."
174 ,, Freiheit des Geſchlechtslebens“ und „ Probeehe" 30
Das Endziel iſt alſo die refeſſelloſe freie Liebe" oder, wie jegt bei uns
das Schlagwort lautet, die „ Freiheit des Geſchlechtslebens “. Daß dieſe Frei
beit des Geſchlechtslebens " unſeren engeren völkiſchen Notwendigkeiten volle
ſtändig zuwiderläuft, iſt ſelbſtverſtändlich. Die zügelloſe Freiheit der Triebe
kann nur ein Verſinfen alles höheren Menſchentumes und aller ſchöpferiſden
und aufbauenden Geiſtigkeit zur Folge haben. Das Bild, das Galin entwirft,
iit auch das Bild einer in Auflöſung und Verfall begriffenen Geſellſchaft.
Anfangs dieſes Jahres hat die bolſchewiſtiſche Regierung ein Geleg er .
laſſen, das eine Probee he vorſchreibt. Was darunter gemeint iſt, ſoll ſpäter
noch in ausführlicher Weiſe dargelegt werden, hier ſei nur feſtgeſtellt, daß auf
dicem Wege in vorſichtiger Weiſe die Ehegemeinſchaft allgemein gelockert und
die Entwicelung in der Richtung der ,, feſſelloſen freien Liebe " gedrängt
werden ſoll. #
1
Als erſten Schritt zu dem Hochziele der geſchlechtlichen Freiheit, als erſte
und verwirklichbar angeſehene Forderung wird alſo von der geſamten Bewegung
die „ Probeehe " vorgeſchlagen , alſo eine willkürlich lösbare Vorehe zur Er
probung , ob man geſchlechtlich zuſammenpaſſe. Man denke nur an das Ver
heerende einer ſolchen Anſchauung, die bei einer nicht nur für den einzelnen,
ſondern für das ganze Volk ſo bedeutungsvollen Lebenshandlung, wie ſie die
Wahl eines Lebensgefährten, die Gründung einer Ehe und Familie bedeutet,
ten Blick nur auf die Geſchlechtsteile richtet. Und nur von dem Boden einer
Anſchauung, die die Vorausſeßung einer glücklichen " Ehe (die Forderung nach
dem eng perſönlichen, nicht aus der Pflichterfüllung dem übergeordneten Ganzen
gegenüber abgeleiteten Glüđe iſt natürlich vom völkiſchen Standpunkte aus
weder die einzige, noch ſteht ſie an erſter Stelle) rein im Geſchlechtlichen ſieht
geſchlechtliche Sdulung, die Forderung, das Weib dürfe nicht zum Mutter .
tiere und Haustiere herabſinken, ſondern müſſe Geliebte, d . h. Streiterin und
Kämpferin gegen den Mann ſein, den ſie liebt (der „ Kampf der Geſchlechter " ),
weiter das Zuſammentreffen der ſich ergänzenden ſadiſtiſchen und maſochiſtiſchen
Neigungen - , iſt die Probeehe zur Feſtſtellung des geſchlechtlichen Zuſammen,
paſſens eine innere Notwendigkeit. Von einer geiſtigen Anſchauung, wie ſie
aud die völliſche darſtellt, wird man niemals zu dem Voriclage einer Probea
ehe" gelangen, da die Vorausſeßungen, unter denen eine Ehe eingegangen wird,
und die Forderungen , die man von dem Standpunkte einer geiſtigen und
raſtiſchen Gemeinſchaft an die Ehe ftellen muß , grundfäßlich anderer Natur
ſind als im Rahmen der geſchlechtlichen Anſchauung, für die die Ehe eine reine
Geldleditsgemeinſchaft und ihr weſentlicher Zwed und Inhalt der Geldlechts
vertebr ift.
31 ,, Freiheit des Geſalechtslebens" uſw. - Weltverjudung und Abwehr 175
menſchen nicht nur mit ihrem Wotankult, ſondern vor allem mit der Verleugnung
des Kreuges', an deſſen Stelle Selbſtberäucherung und Selbſtverherrlidung tritt."
,, Der fatholiſche Kaplan Thomé Bonn legte dar , daß Chriſtentum und Juden.
tum vom theologiſchen Standpunkte aus nicht zu trennen ſeien."
,,Mit einem Hody auf das deutide Vaterland dloß Gothein die Verſammlung."
Leute, denen der Begriff „ Volk “ zu den „ unſicherſten " gehört, müſſen ſich natür.
lich in der Abwehr des Antiſemitismus zuſammenfinden. Warum ſie dann ein node
„ unſichereres" Ding wie das Vaterland hodleben laſſen , iſt völlig unbegreiflich.
Im übrigen danken wir natürlich für ein Chriſtentum , das vom Hebräertum
wnicht zu trennen " ſei. Man foŰte in den Kreiſen der Baumgarten, Fehrenbach
( Vizepräſident des beſagten Vereins), Thomé uſw. doch den Talmud und Skuldhan.
ärud aud zu heiligen Büchern erklären. Dort lebt nämlich das ſchönſte und echteſte
Judentum .
Ehrfurdot vor dem Budye!
Der Börſenverein der deutſchen Buchhändler hat eine Schrift: Das Buch als
Freund " herausgegeben. Dieſes Heft enthält ganz intereſſante und wirklich ganz ein .
wandfreie Sachen, Beſchreibungen über Bücher und Bücherfreunde. Wir können aber
nicht recht begreifen, wie das Kapitel „Ehrfurcht vor dem Buchess gerade in das
Heft der deutſchen Buchhändler hineingeraten konnte. In dieſem Kapitel ſchreibt
nämlich ein gewiſſer Herr Alerander Eliasberg folgendes:
11Es ſteht zu leſen, daß man einmal den Leidnam eines Weifen aus der Erde
herausgrub und mit Stöden falug, weil ſeine Bücher zerriſſen waren und er ſie nicht
zum Binden gab.
Der Menſch ſoll auch achtgeben, daß ſeine Bücher niemals verkehrt ftehen .
Ein Mann nahm einmal einen Talmudband zum Lernen und ſtellte ihn nachher
auf ſeinen Plaß zwiſchen den anderen Büchern . Kaum wandte fich der Mann um,
als das Buch mit großem Gepolter berunterfiel. Der Mann hob es auf und ſtellte ($
wieder auf ſeinen Plaß, und das Buch fiel wieder herunter und ſchlug laut am Boden
auf. Und das wiederholte ſich auch zum drittenmal. Der Mann merkte, daß er das
Buch dreimal verkehrt hingeſtellt hatte. Er ſtellte es nun richtig hin, und es fiel nicht
mehr berunter. Das iſt ein Zeichen und ein Beweis dafür , daß man im Himmel
auf alles achtgibt. Es iſt die Pflicht eines jeden Menſchen, die Bücher zu chren.
Und wenn im Zimmer, in dem ein Buch aufgeſchlagen liegt, ein Kind fich verunreinigt
hat, ſo muß man das Buch ſofort zuklappen oder wenigſtens mit einem Tuce
bedecken. Man achte ſtreng darauf, daß Bücher ſich nicht in einem Zimmer befinden ,
wo Mann und Frau fich vereinigen, es ſei denn, daß die Bücher hinter einem Vorhang
ſtehen , oder das Bett von einem Vorhang verdeckt iſt. Der Menſch muß fich vor einem
Pentateuch ebenſo verneigen, wie vor einer Thorarolle uſw."
Was bezwedt nun Herr Eliasberg oder der Börſenverein mit dieſer „ Ehrfurcht
vor dem Buche". Soll ſie etwa beweiſen, daß dem Talmad eine heilige Kraft innewohnt?
Wir denken, die Ehrfurdt vor dem Buche hätte den Börſenverein davor zurüdhalten
müſſen , das Geſchreibſel des Herrn Eliasberg zu veröffentlichen .
Wie man ſozialiſiert.
Auf einer Verſammlung des Hypothekengläubiger. und Sparer -Schugbundes zu
Offenbach erklärte der jüdiſde Rechtspraktikant Oppenheim laut „ Offenb. 3tg." som
2. März 1926 : „ Die Sozialdemokratie könne frohloden. Von Sozialiſierung ſei heute
33 Weltverjudung und Abwehr 177
feine Rede mehr. Dafür ſei aber eine ftille Sozialiſierung und eine einft ungeahnte
Verbreitung des ſozialiftiſden Gedankens dadurch eingetreten, daß das Eigentum unter
Duldung des Staates in andere Hände übergegangen und im Beſit des Staates
Gemeineigentum geworden ſei." Woraus ſich die Beurteilung des am 9. November
191 aus der Taufe ( richtiger wäre ein anderer Ausdruc) gehobenen ,, Staates'i yon
felbft ergibt.
die Juden ſind geneigt, ihn als Gottesíchänder zu betrachten ! Nun ja, der Talmud
erklärt doch: „ Wenn du einen Ifraeliten følägſt, ſo iſt es, als ob du Gott felbft fohla.
gen würdeft." Seit dieſen Dörfeigen bewachen übrigens Privatdetektive die heilige
Perſon des Juden und vor ſeiner Villa wurden verſtärkte Polizeipoften aufgeſtellt.
Wozu wäre denn ſonſt die Polizei ba?!
Der ,, Deutice Bote" ( Braunau) meldete (6. Febr. 26) : „ Ein practvolles
Begräbnis , deſſen Pomp eines Monarchen würdig geweſen wäre, batte der Ober
rabbiner von Nagy-Karoly, Chaim Şerich Teitelbaum . Gegen 25 000 Juden, die aus
der ganzen Oftſlowakei zuſammengeſtrömt waren, und nicht weniger als 64 Rabbiner
nahmen an dem Begräbnis teil. Um Grabe des Vaters wurde der 14jährige Sohn
des Verſtorbenen mit der Tochter eines anderen Oberrabbiners vermählt und hierauf
felbft zum Oberrabbiner gewählt. Bis zu ſeiner Volljährigkeit wird ein gleichzeitig
gewähltes 3gliedriges Kuratorium die Gelmäfte des jungen Oberrabbiners beauf.
Richtigen ."
35 Meltverjudung und Abwehr 179
Amerika
Der Delalog und der Rabbi.
Die Erziehungswiffenſchaftliche Geſellſchaft bon New York hielt unlängſt einen
Kongreß ab, an welchem alle Konfeffionen , mithin auch die jüdiſche Konfeſſion", ver .
treten waren. Der Zweck des Kongreſſes war, ein einheitliches Vorgehen zur weiteren
Verbreitung des Defalogs (Zehn Gebote) und insbeſondere das Vorleſen der zehn
Gebote in jeder Schule zu beſprechen. Der anweſende jüdiſche Rabbi erklärte ſogleid ,
daß die Chriſten gar kein Anrecht auf die zehn Gebote hätten , da dieſe feinerzeit nur
den Juden zuteil geworden wären ! Der Rabbi wurde hierauf hinausgeworfen. Auch
ein Beiſpiel jüdiſcher Anmaßung, da die Juden ſelbſt „ ihrer beſten Gebote den perfern
geſtohlen haben. Ganz unrecht hatte der Rabbi übrigens nicht. Das Alte Teftas
ment ift natürlich größtenteils tatſädlich ein Judenbuch. Der Gott dieſes iſt ſelbſt.
verſtändlich nidot unſer Gott !
Grafen Keyſerling zu geben . Die Bahn der ſche Reichstag uſw. können fich für den Phto
Zukunft ſcheint uns kein Problem des Ina loſophen ihrer Herrlichkeit bedanken ...
tellekts, ſondern ein Problem des Willens Jm Bolidewismus erblict Keyſerling den
zu ſein. Wir glauben nicht, daß die fom „verkörperten Willen zum Tod einer ſter
mende Lebensform der heutigen moriden benden Welt “ . Sehr hübid geſagt. Aber
Welt von geiſtreichen Eklektikern, ſondern iſt dieſer Bolidewismus nicht die geradlinige
von unbeugſam ftählernen Willensmeniden Fortſegung jenes Bohen " , das 1918 zum
geſchmiedet werden wird. Vor allem aber Sieg geführt wurde ? Nun, Kenjerling findet
nicht von Menſchen mit fold peinlicher auch den Bolſchewismus rideal", in dem
Selbſtgefälligteit und philoſopbiſder Kofet Sinne, „ wie auch der Wille zum Tod ideal
terie wie Keyſerling. ſein kann " . Man könne dies Ideal aber
Ein Onkel von ihm ſagte einmal treffend: nicht verwirklichen, wolang die Maſlen nicht
Bermann kann ſein Ich in die Hand neh. aus Engeln beſtehen ", was ungefähr die
men. Dann ſtellt er es auf einen Tiſch wie feichteſte Redensart iſt, mit der „geiſtiger
einen Weihnachtsbaum und bewundert es. " Spießbürger fich mit dem Bolſdewismus
Das Reiſetagebuch ", die ,,Scule der auseinanderſeßen ". Der Bolſchewismus iſt
Weisheit" uſw. Find köftliche Zeugniſſe dieſer ſeinem Weſen nach eben niet ideal, aud
Selbftbewunderung. Auch der gepflegte, nach nicht, wenn alles aus Engeln beſtünde; fein
Chineſenfitte wie eine lange Nadel auslau. Weſen iſt vielmehr die Seelenvernichtung,
fende Schnurrbart des Grafen iſt als äußeres die Tötung der ſchöpferiſchen Perſönlichkeit;
Zeichen der innerlich angenommenen Umſpan. er iſt das Syſtem der raffiſden Zerſtörungs
nung von Oſt und Weft anzuſehen. ſucht jüdiſcher Prägung, durchgeführt durch
Daß Keyſerling auch über ,, Deutidlands Baſtarde, naturlos gewordene Großftadt
wahre politiſche Miſſion" nachgedacht hat, maffen . Keyſerlings Sag: Hätte Chriftus
verſteht fich von felbft. Das geſchah nach geglaubt, rein Reich rei von dieſer Welt,
em Kriege. Während desſelben (prada hätte er die Macht und Konſequen ; gehabt,
und ſchrieb er von den Ruffen und ihren an feine Begründung im großen zu geben,
Alliierten als von „wir“ und „ uns". Und auch aus ihm wäre ein Lenin geworden ",
was entdeđt nun der alles durddringende könnte aus dem Mund Erid Mühſams oder
Philoſoph ? Als erſtes, daß die alte Mon. eines anderen Schwabinger Upoftels des
ardhie bloße Faſſade geweſen ſei, die Revo. Salonbolſchewismus ſtammen .
lution alſo nur Vorhandenes zum legten In einem Kino ſah ich neulich einen Film,
Ausdruck brachte! Zugeſtanden ! Aber wor . in dem ein ungeſchidter Mann mit einer
in beſtand dieſes ſchon früher Dageweſene? Dame folgendes Geſpräch führt:
Ein jeder bewußte Deutſche fagt : das uns Er : Es iſt ſchönes Wetter heute.
alle ausſaugende plutokratiſch - demokratilde Sie : Aber ſehen Sie doch, es regnet ja
Syſtem , ſdpn 1914 . durch Rathenau ver. in Strömen.
treten, wurde Herr über uns alle, um in der Er: Ja, aber wenn es nicht regnen würde,
Herrſchaft der Barmats und ihrer Freunde wäre es das Schönſte Wetter.
fich reftlos zu fymboliſieren . Die Verhöhnung Das iſt eine Parallele zur Logit des Rey.
des ſozialen Gedankens war es alſo, die ferlingichen Vergleichs. Daß Chriftus eben
fiegte. Anders denkt Graf Keyſerling. Er nicht hier ſein Reich errichten wollte, madt
ſagt: „ Das Deutſche Reich war ſchon ſeit ſein Wefen aus ; daß Lenin von einem
Jahren weſentlich eine ſoziale (!) Republit". andern Reich als der brutalften Perſönlich.
Wir empfehlen dem „ Vorwärts ", dem keitsvernichtung nichts wußte, war ſein
„ Berliner Tageblatt" uſw. diefe Stelle, um Weſen. Es iſt oft einfach unglaublid , was
für die Kolonie der internationalen Hod. heute über Bolidewismus an Unfinn ver.
finanz als für die ſoziale Republik" Pro zapft wird. Aber es ſteht faul um uns, wenn
paganda zu machen. Nach Keyſerling ſind wir Männer wie Keyſerling je als „Pion
zwar niedrige Kräfte am Werke geweſen, niere" anerkennen wollten. Deutſølands
aber fie hätten nur dem Hohen zum Sieg Miffon ift zunächſt einmal, die Nebelſchwa.
verholfen". Dawes, Erzberger, der Deut. den eklektiſcher Moſaikweisheit zu vertreiben
182 Perſönlichkeiten von heute 38
und Feminiften , die fern von Moskau den (nder diere haben in ihm einen Vorarbeiter
Bolſchewismus als ein Ideal unter andern gewittert). In der erſten Ausgabe der Mo
hinftellen, das Handwerk zu legen. natordrift „ Der Okkultismus “ (September
Vom Antiſemitismus will der zartbefaitete 1925) nämlich hat Semjerling den Leitartikel
Pionier der Menſchheit nichts wiſſen . Selbſt geſchrieben, während ſein Bild (mit nad die
verſtändlich ! Ein Menſch von heute, der neſiſcher Art zur Seite gebogenem Baupt)
weltüberlegen die „Kriſtalliſation" des Ids einen Ehrenplaß einnimmt. In dieſem Leit.
ablehnt, iſt doch in einem Punkt erbar auffag ſchreibt Keyſerling:
mungslos : der Antiſemitismus iſt für ihn ,,Was ſie (die Scule der Weisheit) be.
ein Skandal. Es wäre ja auch unerhört: treibt, iſt nicht Theorie, ſondern Magie.
wie könnten denn Rabbiner, „ Frankf. Ztg .“ , Deren (von den Regeln wiſſenſchaftlicher Be.
die „ Weltpreſſe" für „ moderne Geiſtigkeit " lehrung grundverſchiedene) Grundgefeße find
Propaganda machen , wenn man Antiſemit von jeher bekannt, wenn auch noda kaum bes
wäre ! Der ganze Ruf als „ großer Philo . griffen. Ganz neu iſt wohl einzig die Tech
foph" wäre ja nach einer Woche beim Teufel! nif unſerer großen Herbſt - Tagungen, auf wel.
Db der im übrigen geſchäftstüchtige - den ich die Weltprobleme dadurch ſowohl an
Graf ſolche Gedanken gehabt hat, wiſſen wir ſich, wie in den Seelen der Teilhaber neu
nicht. Wir wollen annehmen , daß die Gründe einſtelle und damit löſe, daß ice fie polyphon
ſeiner „ geiſtigen " Weggenoſſen auf ihn nicht und orcheſtriert behandele."
eingewirkt haben, daß ihn alſo ſeine eigene Hiermit hoffe ich genug geſagt zu haben ,
Natur dazu trieb, einen Meger als abſolut um zu genauerem Studium des Darmſtädter
vollendet hinzuſtellen , den Verſuch des nor Zentrums anzuregen. Dieſes iſt recht eigent,
diſchen Menſchen aber, fich gegen die Baſtar. lich ein magiſches Zentrum, obgleich nichts
dierung zu wehren, ſchulmeiſterlich entrüftet Verſtiegenes, nichts im üblichen Sinn Dt.
abzulehnen. Kerjerling ſchreibt in ſeinem fultes in ihm vorgeht, und die erſte Lehre,
Hauptwerk : ,,Die Meger von Aden ſind abs welche jedem neuen Schüler zuteil wird, die
ſolut ſchön, weil ſich der Raſſetypus in ihnen iſt, daß man wohl mehr, aber keinesfalls
vollendet.“ Und ging hin und holte fich den weniger als geſunden Menſchenverſtand ħaben
Präſes des B'nai B'rith-Drdens für Deutſche darf, und daß Anſichten ( ſtatt Einſichten ) zu
land, den Rabbiner Baed , als Hauptlehrer haben unmoralifeli fei.“
für ſeine „ Shule der Weisheit“, um die Nach Schilderung bisheriger Erfolge
Deutſden zu lehren, wie ſie zu denken bät: chließt Keyſerling: „ Dieſes nun wird ſo
ten ! (Man leſe z. B. Bards Buch „Weſen weitergehen, bis Gleiches von allen Pro.
des Judentums" . Aus ihm erfieht man, blemen und ſo viel Einzelmeniden gilt, daß
daß kant, Goethe uſw. eigentlich nichts an. eine neue tiefere Ebene des Sinnes und das
deres getan haben , als jüdiſche Weistümer mit ein neuer Höherer Menſchentypus biſto
fich anzueignen. elleicht holt der Graf fich riſch beſtimmend geworden iſt.“
nächſtens einen plattfüßigen Turner vom Wie man ſieht, hat ſich der Großtophta
Makkabi-Sportklub, um uns auch das rich. von Darmſtadt ferne Ziele geſtellt: er will
tige Schönheitsideal vorzuführen ...) einen neuen Menſchentop ſchaffen, der unſere
Neben dem Rabbi verſorieb fich Kerjer Geſchichte beſtimmen Poul. Deshalb haben
ling audy den harmloſeren guten Tagore, der wir alle Urſache, uns mit dem „Darm
in Berlin und anderswo für ihweres Ein ſtädter Zentrum“, ſeinem Gebieter und ſeinen
trittsgeld bor dem „Berliner-Tageblatt", Anbetern näher auseinanderzulegen. Renſer
Publikum zum Beſtaunen herumgezeigt ling iſt ein geiſtreichelnder, vielbeleſener
wurde. Im übrigen werden in der Schule Mann, von überſprudelnder Beredſamkeit
der Weisheit chineſiſche, tibetanilde, indiſche viele ſagen Geſchwäßigkeit der ohne egtes
Geheimlehren zuſammengebraut: Der phi. innerliches Schwergewicht, einen Glauben an
loſophiſche Jugendftil geht alſo ſeiner ſchöns echte Werte gar nicht mehr aufzubringer
ften Vollendung entgegen . vermag, aber ſtark genug iſt, allen Nagern
Auch an aſtrologiſche Kreiſe hat ſich der am deutſchen Volfstum zu einer „ wiſſen
vielbeſchäftigte Graf Keplerling herangemast ſchaftlichen " Verklärung zu verhelfen. Ein
39 Perſönlichkeiten von heute Der gedeďte Tiſch 183
Auflöſungsphiloſoph eines feminiftiſden Zeit. mal ſich ſelbſt will, wird den Grafen
alters. Dieſes mag ihn ftüßen und verherra Hermann Keyſerling einft ins Raritäten.
lider. Ein Geldledt aber, das endlich eins kabinett fteden . Als eines der beſten Stüde.
3. R.
Freudinnen you heute. Fie alle große Dinge zu erzählen . Und dieſe
Der Pendeljchlag zum Frauenftaat " hat Keuſchheit habe in der Elſe Lasker ihre
neben lebendigen Verkörperungen auch bereits ſchönſte Verkörperung erfabren. Xuds wir
vielfach ſeinen dichteriſden Miederſchlag ger gedenken der alten Elfe. Sie drieb in
funden. If da f. B. ein „ Roman unter „ Frau Dämon".
Frauen" erſchienen, betitelt „Freundinnen". Die holdeften Nächte umfängt meine Gier
Da erfahren wir denn von den ungeabuten mit blutgefärbten Banden,
Süßigkeiten der Liebe unter heutigen Mäd. Denn die Solange, der Teufel vom Paradies,
dhenknoſpen . Verzüdt fteht die jungenhafte iſt in mir auferſtanden.
Heldin vor einem Muttergottesbild; und Ein Giftbeet iſt mein (dillernder Leib
fiehe da : im Park trifft ſie ein Mädchen, das und der Frevel gilt ihm als Zeitvertreib,
ihm gleicht. Folgt Bekanntſchaft, ſchwärme. mit ſeinen lodenden Düften
riſche Liebe, rein verzweifelter Kuß ver. den Lenzhauch der Welt zu vergiften.
brannte beider Bewußtſein ihre unwil
Ein ſchöneres Selbftbefenntnis über die
ſenden , faſſungslojen Glieder preßten fido un Düfte des Dſtens wird man ſicherlid aidt fo
erbittlid aneinander ... atemlos, wortlos,
leicht finden können.
zärtlid und gewaltſam riß der Taumel ihrer
Jugend fie hernieder ... Sie waren ſo ver Verbrecher dubphiloſophie.
loren, lo aneinander verloren, daß fie nicht
wußten, wie ſie weiterleben ſollten , ſo dwer Zu den frömmften Uebungen der Kinder
von aller Süßigkeit der Liebe . “ Jahwes zählt bekanntlich die Propaganda, der
Näheres fönnen wir uns erſparen . Zum Verbrecher als armen verfolgten Menſchen
hinzuſtellen, der doch nichts für ſeine Daten
Schluß beiratet die eine doch einen Mann. fönne. Die Vorübungen ſind ſtellenweile
Wie unnatürlich und ſkandalös ! Die andere
ift darüber höchft entrüſtet und erhebt ein dann ſogar zu Verherrlichungen der taltüber,
legenen „ Räder an der Geſellſdaft" geo
bitteres Wehklagen ob dieſer Untreue.
Verfaſſerin dieſes Romans iſt Mafimiliane diehen. Bettauers Wochenſdrift iſt ein Mum
Aders. Der Verlag hat die Schrift mit ſtereremplar für dieſe Neuauflagen der
folgender Leibbinde verſehen : „ Ein Roman Sdulman - Uruch -Philoſophie. Wir find nur
vom Kurfürſtendamm . Das Buch für mon. in der Lage, auf neue jüdiſche Richtlinien
däne Leute. Dies erſte Budh der jungen Ber . hinweiſen zu können, deren Durchführung
zur notwendigen Folge haben würde, daß
liner Schauſpielerin dildert das aufdringe
Geldſchranktnader und Luftmörder zu Gericht
liche, tolle Leben des Berliner Kurfürſten
dammes mit großer Aufrichtigkeit. Die Geo über anormal normale Menſchen fişen wür
den.
ftaltung der lesbiſchen Liebe iſt in dieſem Ro
man vielleicht zum erſten Male in deut. Der „ Kunftwart ' (!) ift es, der einem
fdger Sprade vollkommen gelungen .“ gewiſſen Paul Cohn das Wort erteilt. Dieſer
Woraus zu erſehen iſt, daß Deutſchland Cohn bringt ſeine Seele nun folgendermaßen
große Fortſdritte auf dem Wege zur Demos 34 Papier:
1. Ein Verbrecher ift ein Menich, der
Fratie macht. Wir empfehlen Frau Dr. Ma.
thilde Vaerting (ſiehe Leitaufſak) dieſe vom Gefeß verbotene Handlungen begeht.
Schrift zum eingehenden Studium. Sie 2. Dieſe Handlungen können auf an Rido
findet in der Heldin die „ Gleichgewichtsſtel. natürlichen Trieben beruben ( Aneignungstrieb
lung" zwiſchen Mann und Frau. Den ,,Men. wird zu ,,Diebftahl" uſw.).
den", heißt es in ihrer Sprache ... 3. Es gibt geſunde und kranke Triebe;
Verbrecher aus gefunden und kranken Trie
Die fromme Elje. ben. Der Verbrecher mit Frankem Trieb in
Die Elſe Lasker -Schüler iſt fürzlid ein franker Menſch, auch wenn er regelftig "
50 Jahre alt geworden. Alle Gazetten aus keine Abweichung zeigt. Eine tranke Band
dem Holz der Zedern vom Libanon Flöten lung liegt vor, wo eine krante Luft geſucht
ein gemeinſames Loblieb. Namentlid über oder eine franke Unluſt vertrieben werden
die Keuſchheit der öftlichen Seele " wiſſen ſollte.
41 Der gededte Tijd 185
4. Wir ſind alle ein Produkt aus An. Täter iſt weder anzuklagen, noch muß er ver.
lage, Erziehung, Umſtänden ; 4. E. u. Mies teidigt werden. Er mußte, in jenem ugen .
mand von uns weiß, was u. aus ihm blid, jo handeln . Feftzuſeßen ift nur Art
maden könnte. und Maß der Verhütungsmaßregel ( , Strafe " ),
5. Wir ſind in jedem Augenblic ein Quo. und zwar in ſeinem Intereſſe und in dem
tient aus Erregung und Hemmung. E.IH. der Geſellſchaft.
die Handlung geldieht : wenn K. kleiner, Nichten ſei: das Rechte tun .
überwiegt E. wenn H. größer, überwiegt Dieſes Dokument ſollte ſich jeder Euro.
$.; die Handlung unterbleibt. päer einrahmen laffen . Vielleicht findet
6. Das Schwanken der Wagſdalen E. Graf Kepferling auch hier ein Ideal". Be
und H. in uns ſehen wir wohl mit bewußtem zeichnend aber für die Geiftesumnachtung des
Denken, aber den Ausſchlag machen wir Kunftwart" iſt ſein Einleitungswort zu
nicht. Wir ſehen das Gefeßtwerden der Gem den „Richtlinien" des Paul Cohn.
widte und nennen dies „ Bewußtſein " ; wir lautet :
fühlen den ftärkeren Bebelausſchlag voraus ,,Soon die bloße Einrichtung eines öffent
und rennen dies Empfinden in uns ,,Wille "'; lichen Anflägers ( Staatsanwalt), der berufge
Aber die Hand, die die Gewichte leßt, ſehen mäßig und aus vielfach perſönlichem Inter
wir nicht. Der Wille begleitet, aber er macht eſſe die Beſtrafung des Täters zu erzwingen
night. hat und dabei aus ganz naheliegenden Grün.
7. Somit gibt es für seinen Menſchen den nur zu raſch die ftimmungsmäßige Mite
und in keinem Augenblice des Lebens wirt. hilfe, den Widerhall vom Publikum her,
liche Willensfreiheit. Wir glauben zu wol. ſucht, beleuchtet dieſe unwillentliche Erregung
len, und wir werden gewollt. von Senſation durd das Juſtizverfahren
8. Somit fällt an fidh jede Tat unter den hell. Ganz zu ſchweigen von dem tieferen
$ 51 ; die normale wie die abnorme. Umſtand, daß unſere Rechtsbegriffe noch im.
9. Somit darf man einen Meniden an mer nicht frei von unzweifelhaften an
Rico weder „ richten" noch ftrafen". fich ſenſationiſtiſchen Radevorftellungen
10. „ Strafe ift heute noch Race, ſind. In dieſem Sinne mögen ein paar Leita
die zu feige iſt, ſich als ſolche zu betennen; gedanken im folgenden wiedergegeben fein, die
dieſes Triebes. Paul Cohn der Verfaſſer des Buches
11. Ziel ift nicht ,,Strafe " , ſondern Un. vom „ unnötigen Altern " anläßlich des
dädlichmadung und Vorbeugung. Falles Angerftein zur Erörterung ftellte. Wir
12. Die Strafe als Abſchređung mag, drucken fie unverändert ab."
vorläufig noch, unter die Vorbeugungsmittel Wir haben zu dieſen Zeugniſſen nur eines 1
gerechnet werden. zu bemerken : Paul Cohn fordert an Stelle
13. Dann ſoll ſich aber das ,, Gerichts ". einer Strafe Verhütungsmaßregeln “ . Wir
verfahren damit begnügen, nach Feſtſtellung glauben, eine ausgezeichnete Verhütung von
der Tat die „ Strafe" feſtzuſeßen ; man jou Verbrechen wäre es, wenn man Herrn Paul
den Verbrecher weder , anklagen “ noch, als Cohn und den Herausgeber des Kunftwarts
Menſchen, „ verurteilen " , denn er kann nichts hinter feſte eiſerne Gardinen ſperren würde.
für ſido; wie Keiner.
14. Juriſtiſches Rechtſprechen ſoll nicht uufteius Geift in Rom.
moraliſches Rechtſprechen fein ; man ſoll die Man weiß, mit welcher Hingebung die
ganze ſittliche Anklage gegen die „ kaltblütigen „Voff. 3tg.“ für wedles Menſchentum", geis
Verbrecher" bleiben laſſen. Man ſoll auch ftige Demokratie, Völkerbund uſw. kämpft.
nicht das Volk in feinen Racheinſtinkten, Sie hat neulich ihrem Lorbeerkranz ein neues
die man ihm aberziehen will, noch ſtärken , glänzendes Blatt eingefügt. Am 11. März
indem man ſeine „ Empörung", das „ be. 1926 ſtand in ihr folgende Meldung ihres
leidigte Rechtsgefühl" des Bürgers, zur Mo. römiſchen Korreſpondenten zu leſen :
tivierung der Strafe mit heranzieht. „ Anton Giulio Bragaglia, dem unermüd
15. Der öffentliche Ankläger kann weg . liden Direktor des . unterirdiſcher
fallen, der Verteidiger tann wegfallen ; der Veriudhe theaters der Futus
186 Der gebedte Tiido 42
riften am Barberiniplaß, gebührt das Ver. ,,Daß man uns dieſes Werk des jungen
dienft, Sonißlers „ Reigen “ in Rom gewagt Dichters Zudmayer nicht vorenthielt, ift ein
zu haben. Sein Publikum beſigt zwar be. Verdienſt der Intendanz, das nicht hoch geo,
reits eine ziemlich weitgehende Künſtleriſche nug gewürdigt werden kann.“
Erziehung, es ift bereit, ſich manches gefallen „Man muß dem Werk eines Genies an
zu laſſen ; vor dieſem Reigen " aber ſtand es, ſerer jungen Dichter-Generation hundert
in den erſten Bildern, vorerſt faſſungslos. Aufführungen wüniden. Ganz beſonders
Sdnißler und Bragaglia führten aber die aber hat das jüdiſche Publikum Veranlaſ.
Widerſtrebenden zur Erkenntnis, daß auch ſung, dem fortſdrittlichen Geiſt moderner
dieſe Seite des Lebens ernſt zu nehmen ſei. Dichtung, der hier auf die Bühne gebracht
Bragaglia umrahmte mit fjeniſcher Bildhaf. 'wird, weitgehende Beachtung zu ſchenken .
tigkeit, auf einer ganz flachen , abſolut tiefen. Hier haben wir eines jener wenigen Bühnen.
loſen Bühne, das Werk derart, daß er das werke, das ein jeder Jude ſehen m u 6."
Typiſche des Raums einer eindeutigen Lö. " Herrn Direktor Kronacher empfehlen
fung entgegenführte." wir, gegen alle Störungsverſuche feftzu
Auch dieſer Erguß einer reinen Seele iſt bleiben und ſich durch einen immerhin õg
nicht mit Gold aufzuwiegen. Die zioniſtiſche lichen Beſchluß des Stadtparlamentes, das
„ Wiener Morgenzeitung " erklärte (wie wir Stüc abzuſeßen, nicht beirren zu laſſen.
im leßten Heft meldeten ) den Geſchlechtsakt Schließlich leben wir ja in einer Großſtadt
auf der Bühne als „ernfte fünftleriſde Ar. unter vernünftigen Menſchen. Auf die Ein.
beit" ; die „ V. 3tgh ſteht ihr nicht nach: fich wände folcher Menſden , die fein geiſtiges
alles gefallen zu laſſen , heißt in der Miveau haben, einzugehen, liegt wohl teine
Sprache des Hauſes uuftein „weitgehende Veranlaſſung vor."
fünftleriſche Erziehung“. Die legten Worte Bordellſprache gilt dem iſraelitiſchen Sa.
wird wohl nur ein Jrcenarzt beurteilen dür. milienvater alſo als hohes geiſtiges Nivean,
fen . Den Italienern , denen dieſe Zeilen vor was zu bezweifeln uns Kennern des Schul
Hugen kommen ſollten , bitten wir , die Dat. dan - Arudh nicht eingefallen iſt. „ Fortſäritt
fade belanntzugeben, daß Sdnißler ebenſo lider Geiſt moderner Dichtung" fiegt ununter
Jude iſt, wie G. Bernhard, der Hauptſchrift. brochen über das deutſche widoweinijdens fa
leiter der „ Vort. Ztg.", und udſtein, ihr Bea milienleben...
fißer. Vielleicht übernimmt die vorzügliche
agenzia Urbs" dieſe nüßliche Arbeit. Der Zerftreuungsphilofoph.
Deutſbland hat ſeinen Philoſophen des
Juden mit Miveau . Kinos. Der Mann Heißt S. Kracauer und
(dreibt ganz folgerichtig in der „ Franff.
Der „Fröhlide Weinberg“ des Halbjuden 3tg .“ „ Gepflegten Prunt an der Oberflächen
Zuđmayer zeigt eine geradezu tieriſche Wol. ſtellt Herr Kracauer an den großen Kinos
luft an Zoten und Gemeinheiten. In einer Berlins feft, nicht etwa, um hier einen
großen Anzahl von Städten ift es deshalb Staden aufzuzeigen und ihn bekämpfen zu
zu empörten Auftritten des Publikums über helfen, ſondern um die Berliner, die in die
die Verhöhnungen des rheiniſchen Volks. Filmpaläſte ſtrömen , gegen den kleinbürger.
tums, der Kriegsverlegten , der Beamten geo lichen Vorwurf“, als feien fie zerftreuungs.
tommen. Grund genug, daß ſich das geo ſüchtig, in Shuß zu nehmen . Die heutige
ſamte Judentum für die Schweinerei ein. Form des Betriebes ſprede, im Gegenteil,
ſekte. Voran an der Spiße das „ Leipziger für ſeine Notwendigteit" : ,,Ein richtiger ( 1)
Iſrael. Familie n blatt" (5.März 1926 ). Inſtinkt ſorgt dafür, daß das Bedürfnis
Den kleinen und großen Juden wird das na ihm befriedigt werde. Jene Zurüftungen
Stüc folgendermaßen empfohlen: der Lichtſpielhäuſer bezweden das eine wur:
„ Die Menſchen dieſes Luſtſpieles Haben das Publikum an die Peripherie
eine geſunde Moral, fie kennen nicht die ju fesſeln, damit es niotins Bo.
heimliche, vor der Gattin mühſam unter. denlore verlinke. Die Erregungen
der Sinne folgen fich in ihnen ſo siót, baby
drüdte Freude am Schweiniſchen ."
43 Der gedeďte Tiſch – Antiſemitiſche Bibliographie 187
nicht das ichmalſte Nachdenken ſich zwiſchen dem Theater liebäugeln und eine vergangene
fie einzwängen kann. Schwimmkorken gleich Kultur ängſtlich zu reſtituieren trachten, ſono
Halten die Ausftreuungen der Scheinwerfer dern ihre Darbietungen von allen Zutaten
und die muſikaliſden Ykkompagnements über befreien, die den Film entrechten, und ra .
Waſſer." dikal auf eine Zerft re u ung ab .
Das ift die fromme Philoſophie eines fielen, die den Zerfall entblößt,
Mannes , der eine untergehende Zeit blenden , nidht ihn verhüllt. Sie könnten es
mjerfreuen " will, damit fie nicht die Wahr in Berlin, wo die Maſſen leben, die nur
heit erkenne, und höhniſch hließt Herr darum ſo leicht ſich betören laſſen, weil file
Kracauer: der Wahrheit nahe ſind.“
,,Die Lichtſpieltheater haben dringlidere Das ift ſo ziemlich die vollendete Umkehr
Aufgaben zu erledigen , als um Kunſtgewerbe deſſen, was ein Deutſcher über das
liches fich zu bemühen. Ihren Beruf er Kino ſagen würde. Nicht weil Ple der
iſt ein äſthetiſcher nur, inſofern er ſich im Wahrheit „ nahe find“, gehen Millionen
Einklang mit dem ſozialen befindet wer zur Oberfläche des Prunkes, ſondern weil file
den Rhe erft erfüllen , wenn ſie nicht mehr mit von der Lüge umſponnen find.
Der * am Shluß jeder Nummer bedeutet, Scrittura. Coll' aggiunta di una lettera
daß die betreffende Schrift in der Bayeri. all universale del Giudaismo. Compi
ſchen Staatsbibliothet vorhanden ift und vom lata colle riflessione di Niccolo Strata
Verfaſſer eingeſehen wurde. „ B." bezeichnet, etc. Venezia. 1746. 8°. XV , 352 S. *
daß das Buch in der Berliner Staats. Mehring, Franz. Kapital und Preſle. Ein
bibllothet vorhanden ift. Nachſpiel zum Fall Lindau. Berlin. 1891 .
8º. 138 S. 1 Br.
Juden als Organiſatoren des Gau. Der Ritualmord bei den Balmud.
nertums. S. 4.: Deutſølands Erneuerung. juden. Lp;g. 1905. 8°. VII, 127 S. le
4. 38. 1920. 6. 729-743. Widerlegung der Widerſprüde from.
Meyer, Paulus. Wölfe im Schafsfell - mer Juden und Chriften gegen die Blut
Schafe im Wolfspelz. Enthüllungen über die beſchuldigung der Juden . Lp3g. 1906. 8 °.
Judenmiffion und eine Abrechnung mit Prof. VIII, 144 S.
Strad . Lp:9. 1893. 8 °. X, 94 S.
Internationale Monatsſdrift. Zeitſchrift
Meyer, Rudolph. Politiſche Gründer und
für die Vereinigung zur Bekämpfung des
die Korruption in Deutſchland. (War beo
8º . 2. BI., Judenthums. Red. v. Nittner. Chemniß- £pig.
ſalagnahmt.) [p38. 1877. 1882 ff.
204 S.
Politid - Anthropologijde Monatsíelft
Meynié, Georges. L'Algerie juive. Pa
ris. 1887. 120. für praktiſche Politik, für politiſche Bildung
und Erziehung auf biologiſder Grundlage.
Les juifs en Algerie. Paris. ( Als „ Polit.-Anthr. Revue" begründet 1901
1888. 12º. XIV, 359 S. B. 9
von Ludwig Woltmann.) Herausg. Dr.
Midel. Unabhängige Wochenſchrift für Schmidt-Gibichenfels, Berlin -Steglik. 1914
alle Deutſchen. Mit dem Beiblatt : Der bis 1922. Jg. 13. - 21 . 8.
kleine Michel. Hrsg. Bang Kipper. Graz. Q
2. 1918 ff. Theodor Mommſex und ſein Wort über
unſer Judenthum. S. 2 .: Die Deutide
Mikloffy, Iftvan. A szabad kömüvesseg
Wacht. Berlin. 1881. 8º. 8 S.
ön leleplezese. (Die Selbftentlarvung der
Freimaurerei.) 1912. 170 S. f
Mondovi, G. B. da. Relazione histo
Kereszteny Magyar nepünk rica ... contenente il compendio della
gazdasagi romlasa. ( Der wirtſdaftliche vite del Padre Thomaso da Calangiano.
Niedergang des chriftlich magyariſden Vol. Marzilia. 1850. 8º. 212 S ..
kes.) Budapeft. 1913. 151 S.
Der Mord in Sturz vor Seriót. Jø :
Die Milchpole im Berliner Buchhandel. Der Kulturlämpfer. 10. Jg. 1885. S. 381
MomentPhotographien QUS den Kreifen bis 396. B.
unſerer iſraelitiſchen Herren Kollegen “ .
Der Mord zu Damaskus oder wie ein
Offener Brief an den Journaliſten Dr. Ifidor
Feilchenfeld von Sally Simon Tilles. (P. chriftlicher Prieſter von Juden geidädotet
wurde. Marburg. 1888. 8º. 24 S.
Heichen .) Berlin . 1892. 2 2. 8º. 36 S.
Der Mord zu Lutída. Aktenmäßige Dar.
Moldenhawer. Ueber den Einfluß der den ftellung des in Galizien von Judenhand be.
Juden in Spanien im Mittelalter bewilligten gangenen Mordes an Franziska Muid, Pow
Vorrechte auf die Staatsverfaſſung und das wie der darüber gepflogenen Gerichtsver.
öffentliche Wohl. In : Skandinaviske Lit
handlungen, nebſt einer Shlußbetradtung.
teraturselskabsskrifter 1806, und in :
Marburg. 1888. 2. 2. 8º. 14 S.
Rühs, Nusſprüche der Juden uſw. 2. An.
hang. S. 49–62. * Morès et ses Amis. Rothschild, Ra
vachol et Cie. Paris. 1892. 8 °. 48 S. *
Moliſda, Paul. Die Judenfrage an den
deutſchöfterreichiſchen Univerſitäten . In: Frau Lina Morgenſtern und die Berliner
Deutſchlands Erneuerung. 5. Ig. 1921 . Volksküchen. In : Der Kulturkämpfer. 9. Jg.
1884. S. 222-235. B.
S. 663 – 667.
Moller, Daniel Wilhelm . De Judae Moſes und Cohn als Fabrikanten der
orum juramentorum a Christianis tam öffentlichen Meinung. In : Der Kultur
acceptorum , quam exactorum , fide et kämpfer. 8. Ig. 1883. S. 70–78. B.
moralitate. Altdorf. 1698. 4º. 24 S. Mojeg und Gittel dreimal zum Strange
Mommert, Carl. Menſchenopfer bei den verurteilt und dennoch gerettet. In : Der Kul.
alten Hebräern. Lpag. 1905. 89. VII, turkämpfer. 11. 19. 1886. S. 281 bis
88 S. 287, B.
45 Antiſemitiſde Bibliographie 189
Jheſu Chriſti / Darzu abgeſagte vnd vnuer . Worte, ſondern Taten ! Lpgg. 1920. 8º.
fünliche Feinde der Chriſten find. Gießen. 44 S. B.
1570. 8º. 222 S. Novitoff, Fedor de. Das. jüdiſche Nuße
Niloftonski, R. Der Blutrauid des Bol. land. Enthüllungen und Aufklärungen über
Icewismus. Berichte eines Augenzeugen die ruſſiſche Judenfrage. Nach eigenen
über die Schredensherrſchaft der Boliche Wahrnehmungen u . 4. Grundlagen amtl.
wiſten in Rußland. Mit photographiſchen Quellen mitgeteilt. Berlin . 1892. 8° 112 S.
Beilagen . Berlin o. J. 8º. 63 S. * B.
Notung, Hermann. Die natürlichen Ueber die Nüglichkeit und Schädlidskeit
Grundlagen deutſcher Wiedergeburt. Nidt der Juden in Böhmen. Mähren . 1782.
Bücherſchau.
Hans Chriftianſen : „Was ift Wahrheit ? " Ein umfangreiches Werk von 900 Seiten
(Verlag H. Staadt, Wiesbaden .) Chriſtian über eine der wichtigſten Fragen unſerer
ſen iſt ein überaus energiſcher Bekämpfer der Zeit, eine rückſichtsloſe Kampfanſage an die
alles Große abtragenden Beſtrebungen der bisherige Frauenbewegung. Zunächſt unter
Frauenemanzipation und ſcheut auch vor ſucht der Verfaſſer die geiſtigen Fähigkeiten
teinen Folgerungen zurück, wenn er über die der Geſchlechter, dann die Stellung der
kirchlichen Anſchauungen in dieſer Frage Emanzipationsbewegung zu Tribadie, Sadis.
(pricht. Seine unſerer Anſicht nady fehr rich. mus, Proſtitution, Sittlichkeit im allgemei.
tigen Nuseinanderſekungen ſind leider in nen. Er bringt aus allen dieſen Gebieten
einem, was die Fachausdrücke anbetrifft, ver. ein geradezu erdrüdendes Material aus der
quolenen Stil dargeſtellt, der öfters mehr als Arbeit und den Ergebniſſen der Forſdungn
geſucht erſcheint. Wertvoll iſt die Kritik der auf dieſen Gebieten und ringt gegen die auf.
Vaertingiden Sdrift. Seine kleine löſungsprozeſſe in unſerem heutigen Leben .
Broſchüre „ Mann und Weib" enthält eine Das einzige, was an dem Werk auszulegen
gute Abrechnung mit dem vom Grafen Rep. wäre, iſt der Mangel einer weltanſchauliden
Perling herausgegebenen Buch der Ehe. Der Begründung. Wie wir erfahren, iſt eine
feminin-dekadente Graf erſcheint hier als Neuauflage des Werkes in Vorbereitung, um
Typus unſerer fafte und kraftloſen Gegen. es in geringerem Umfange herauszugeben und
wart, felbſtgefällig und geſchwäßig. ſomit weiteren Kreiſen zugänglich zu machen.
Dr. E. F. Eberhard: „Die Frauens Wir begrüßen dies Unternehmen. Die
emancipation und ihre erotiſchen Grundlagen " Schrift gehört in die Hand eines jeden rei.
(W. Braumüllers Berlag, Wien-Leipzig 1924). fen Menſchen .
Verantwortlicher Shriftleiter : Alfred Roſenberg. – Verlag und Anzeigenabteilung: Deutſcher Vollsverlag, Dr. E.Boepple,
Münden. Drud : Münchener Drud- und Verlagshaus, G. m. b. R., Münden ., Paul Bepfeftraße 9-13. 20c Redure
vorbehalten . - Copyright by Deutſcher Voltsverlag, Münden 1926.
Nachdrud auch einzelner Teile mur mit Genehmigung der Verlags geftattet.
47 Der Weltkampf 191
Soeben eridienen !
gra Prinzeſſin von Schön a id - Carola ih
Kajafmänner
Erzä h Tungen grönländiſder Firder und Jäger
Nach der däniſchen Ausgabe von Signe Rint)
9. Auflage (22. - 25. Tſd.). Mit 18 Bildtafeln und einer Karte. In Leibniz.Budſchrift auf
blütenweißem , Holzfreiem Papier. 176 S. 8º. Steifumſchlag 4.- , Ganzleinen 5.50
Unverfälſcht von der europäiſden Ueberkultur und nicht beeinflußt von dem entnervenden Gefühl
des Mitleids, das die europäiſche Welt mit ſich ſelbſt hat, leßen dieſe grönländiſchen Fiſcher und
Jäger in dieſen Erzählungen ſich ſelbſt ein Dentmal des kräftigen Menſchentums, das in Stür.
men und Gefahren, ben Naturgewalten zum Troß, aushält auf der väterlichen Scolle .
Urquell Werlag Erid Roth :: Mühlh a ujen in Thüringen
192 Der Welttampf 48
WALTHER CLASSEN
Wer das Werk vor dem 15. April 1926 Nach d. 15.April 1926 erliſcht d. Vorzugs
beſtellt, erhält den Einzelbd. f. preis. Es tort,dannt.Einzelhb. 30.
RM. 10.- ; Bd.I-III RM . 25. RM . 12.- ; Bd. I - III RM.
Der Antiſemit
Detektivroman von S. A. Duſe
Die merkwürdigen Erlebniſſe des Privatdetektivs Leo Carring - Bd. VII
Einzige vom Verfaſſer genehmigte Überſekung aus dem Schwediſchen von Hagen v. Truß
318 Seiten, holzfreies Papier. Geh. Mk. 4.- , Ganzleinen geb. Mk.5.
Jer Antiſemit, von der geſamten ſchwediſchen Preſſe allgemein als Duſe's beſter
Roman bezeichnet, hatte einen geradezu glänzenden , ungeahnten Erfolg
in Schweden zu verzeichnen und iſt bisher in 4 ſtarken Äuflagen verbreitet. Eine
außerordentliche Spannung hält den Leſer von der erſten bis zur leßten Seite gefeſſelt.
jüdiſche Weltpolitik
Von Alfred Roſenberg
15. Tauſend. Preis : Ganzleinen Mt. 4. - , tart. Mt. 2.20
Wie einzelne Lejer ſido über das Buch äußer # :
Ein Politiker vrteilt : „Nichts iſt ſinnloſet, als der in der Preſſe. durchgeführte Kampf
um die Echtheit oder Unechtheit der ſogenannten Protokolle der Weijen von Zion.
Man leſe das Roſenberg'iche Wert und man wird an Hand des von "ihm zu.
ſammengeftellten Materials erkennen , daß die Protokolle heute in allen Ländern
der Welt Wirklichkeit geworden ſind. Hat der Politiker den Sinn der Protokolle
erfaßt, ſo liegen die politiſchen Tatſaden und Geſchehniſſe der Vergangenheit und
der Zukunft ihm tlar vor Augen .“
Ein Lehrer äußert fido : 1 .. Nur ein geiſtig und fittlich aus den Fugen gerateneo
Volt iſt reif für ein Sklavendaſein. Wenn wir uns über dieſe Tatſade im klaren
find, ro ſehen wir die Protokolle der Weiſen von Zion unter einem ganz anderen
Geſichtswintel. Über alle Verſuche des Judentums, ihre Wirklichkeit abzuftreiten ,
muß man laden ; denn die Beiſpiele, die Alfred Roſenberg anführt, beden die
Wühlarbeit der Weltjudentums rüdlidhtslos auf.“
Ein Arbeiter (dreibt : „ Das werktätige Volt wird von ſeinen jüdiſchen Führern bei
jeder Gelegenheit verraten", das können Sie heute in unſern Kreiſen immer öfter
hören . Joh freue mid, daß ich meinen Arbeitskollegen bei der Unterhaltung über
ſolche Verrätereien und die anderen Pläne der Juden gleich die ausgezeichneten
Beiſpiele aus dem Bud von Roſenberg unter die Naſe halten kann ...."
Deutſcher Volksverlag,
Dr. E. Boepple , München SW 4 , Paul Heyſeftraße 9
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