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Klassizismus-Architektur

Hier sind einige wichtige Informationen zum Klassizismus:

1 Historischer Hintergrund
Das Ende des 18. Jahrhunderts war die Zeit der Aufklärung gegen die Willkür der
absolutistischen Herrscher. Zeit der großen Umbrüche. 1776 erklärten die Vereinigten
Staaten von Amerika ihre Unabhängigkeit von England und 1789 zerschlug die
Revolution In Frankreich die alte Ständegesellschaft. Freiheit, Gleichheit und
Brüderlichkeit waren die Forderungen der neuen Zeit, die revolutionären Ideen breiteten
sich in ganz Europa aus.

2 Merkmale
1770 – 1840
nichts pompös, alles voll Würde und Einfachheit. Die Üppigkeit des Barocks hat
ausgedient. Mit zurückhaltender Farbigkeit und gradliniger Klarheit hält der neue Baustil
Klassizismus Einzug.

2.1 Stofflichkeit und Material


Hellfarbiger Naturstein (Kalk-, Sandstein) (Stahl-)Beton, Putz

2.2 Funktion
Weniger Kirchen und Schlösser, sondern Gebäude für die bürgerliche Öffentlichkeit,
vor allem Bibliotheken, Museen und Theater → bürgerliche Repräsentationsbauten.
(Aufklärung!)

2.3 Form
Vorbild klassische Antike! Nach der verschnörkelten Barockzeit entsteht nun eine
Sehnsucht nach strengen Linien und harmonischen Proportionen. Häufig
Geometrische Grundformen, klare Linien, schlichten Formen und harmonische
Proportionen waren typisch.

2.4 Fassadengestaltung
Oft heller Putz. Hauptmotiv der klassizistischen Gebäude ist in der Regel eine
antikisierende Tempelfront, deren plastische Säulenstellungen kontrastierend
abgesetzt sind von den sie begleitenden Mauerflächen mit ihren einfachen
Fensterreihen. Die klassizistische Architektur lässt im Grundriss nur noch die Gerade,
den rechten Winkel und bei Zentralbauten die Kreislinie gelten. Diese geometrische
Ordnung führt im Aufriss zu glatten, großzügigen Flächen.

2.5 Konstruktion und Statik


Tempelfronten mit monumentalen Säulen auf. Beton, seltener Stein.
Säulenordnungen sind rein konstruktiv bedingt, sie tragen tatsächlich Gebälk und
dienen nicht nur zur Wandgliederung.

2.6 Licht und Schatten


Hohe Kontraste durch einfarbige Fassadengestaltung mit Schattenwurf der Säulen und
anderen Bauteile. Schlichte Eleganz und hohe Tiefenräumlichkeit.

2.7 Farbigkeit
Monochrom, helle schlichte Farbe, überwiegend weiß oder naturfarbend (Stein)
konsequentes Zurschaustellen des Baumaterials, vor allem von hellfarbigem
Naturstein und unverputztem Backstein.

Polychromiestreit über die Farbigkeit antiker Architektur. Infolge von Beobachtungen an


Ausgrabungen antiker Bauten auf Sizilien kommt es zu Streitereien über das
Erscheinungsbild antiker Bauwerke. Auf der einen Seite steht die Gruppe derer, welche
die Polychromie, d. h. die Vielfarbigkeit der antiken Tempel von Sizilien und Athen
vertreten, auf der anderen Seite steht die Gruppe des sogenannten Materialstils. Dieser
Materialstil setzt sich im Klassizismus durch. Im Innenraum hingegen zeigt sich eine
Farbenpracht, wie es sie in der Antike tatsächlich gegeben hat.

3 Beispiele
Das Brandenburger Tor in Berlin (durch C. G. Langhans 1789–93 erbaut)
Die Glyptothek in München (durch Klenze 1816–30 erbaut)
Das Weiße Haus in Washington (durch James Hoban 1772-18000)

4 Bedeutung der Architektur des Klassizismus


Der Klassizismus brachte bis heute berühmte und bekannte Wahrzeichen hervor,
inspiriert von Bauwerken der Antike. Brachte klare, geometrische Formgebung in
Architektur zurück. Bildet Gedanken der schlichten Erhabenheit und Eleganz.

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