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Postkoloniale Perspek�ven auf soziale Arbeit in Deutschland und Nicaragua

Vorher: Rekonstruk�on kri�scher Sozialer Arbeit in Nicaragua und ihre Relevanz für das (kri�sch-
reflexive) Selbstverständnis Sozialer Arbeit in Deutschland

IFSW (2014) Kernmandate

Soziale Arbeit ist ein prak�scher Beruf und eine akademische Disziplin, die anerkennt, dass
miteinander verbundene historische, sozioökonomische, kulturelle, räumliche, poli�sche und
persönliche Faktoren als Chancen und/oder Hindernisse für das menschliche Wohlergehen und die
menschliche Entwicklung dienen.

Strukturelle Barrieren tragen zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten, Diskriminierung,


Ausbeutung und Unterdrückung bei.

Die Entwicklung eines kri�schen Bewusstseins durch die Reflexion struktureller Ursachen von
Unterdrückung und/oder Privilegien auf der Grundlage von Kriterien wie Rasse, Klasse, Sprache,
Religion, Geschlecht, Behinderung, Kultur und sexueller Orien�erung und die Entwicklung von
Handlungsstrategien zur Bewäl�gung struktureller und persönlicher Aspekte Barrieren sind von
zentraler Bedeutung für die emanzipatorische Praxis, deren Ziele die Ermäch�gung und Befreiung
von Menschen sind.

Bedeutung für die Soziale Arbeit – Jim Ife

Wir müssen erkennen, dass wir uns nur für andere Möglichkeiten und andere Blicke auf die Welt
öffnen können, indem wir unser Gepäck gehen lassen / loslassen.

Einzig indem wir loslassen, können wir in den Dialog treten, welcher eine Vorbedingung für
interna�onale Arbeit darstellt, da dies die einzige Art und Weise ist, wie wir von anderen anstat über
andere Menschen und Kulturen lernen können, und zudem die einzige Art und Weise ist, wie wir mit
stat für die Menschen interna�onal arbeiten können.

Loslassen ist nicht einfach. Es macht uns verletzlich, bringt uns aus unserer bequemen Sicherheit
unserer Modelle und Denkweisen.

Bedeutung für die Soziale Arbeit – Jim Ife

Aber vielleicht ist das Wich�gste, was Sozialarbeiter_Innen lernen müssen, loszulassen / gehen zu
lassen.

Wir müssen unsere Vor-Konzepte, unsere Wahrnehmungssysteme, unsere Modelle, unsere Theorien,
unsere Objekte, unsere Interven�onsstrategien, unsere Annahmen über Wissen und Fer�gkeiten,
unseren Glauben an die Au�lärung, unseren Materialismus und unsere westlichen Denkweisen
loslassen / gehen lassen, und wir müssen statdessen zuhören und demü�g und ehrlich von anderen
lernen, in dem ehrlichen Glauben, dass unserer westlicher Blick auf die Welt der Grund für so viel
Leid und Unterdrückung ist und letztendlich den gesamten Planeten gefährdet.

Imperialer Professionalismus in der Sozialen Arbeit

„Sich nach den Perspek�ven zu fragen, auf denen das Verständnis Sozialer Arbeit basiert, sowie
seiner spezifischen Wirkungen (...), wird als relevante große Herausforderung gesehen, insbesondere
in der aktuellen Zeit, in der die Globalisierung (...) als neo-kolonisierender Impuls wirkt. Ausgehend
von dieser Perspek�ve befinden wir uns in einer neu-au�ereiteten Kolonisierung, die sich im
epistemologischen Bereich in der Vorherrscha� des europäischen und anglo-amerikanischen
Denkens, ihren akademischen Bereichen, ihrer Sprache und ihrer Systeme der ‚gül�gen‘
Wissensverbreitung manifes�ert (Übers. d. Verf.).“ (Muñoz Arce 2015: 422)

Rita Segato: Eurozentrismus bedeutet Rassismus des Wissens

„In der strikten interna�onalen intellektuellen Arbeitsteilung sind wir [aus dem Globalen Süden] die
Konsumenten, aber nie die Produzenten von Gedankengebäuden und theore�schen Kategorien. Das
verhindert ein Marktdisposi�v der theore�schen Produk�on. Denken ist für den Norden, Nachbeten
ist für den Süden…“ (Segato 2021: 123, 124)

Methodologischen Na�onalismus überwinden

„Die Verschränkung und wechselsei�ge Verstärkung der unterschiedlichen Ebenen, Ausprägungen


und Folgen der Krise (Tendenzen zur Entdemokra�sierung, Klimawandel und Umweltzerstörung,
Ungleichheit und Ausschließung, Wandel der Reproduk�ons- und Care-Arbeit) machen deutlich – und
das hat jede analy�sch-theore�sche und prak�sche Anstrengung in der Sozialen Arbeit fortan in
Rechnung zu stellen –, dass die beschriebene Krisenkonstella�on nurmehr in globalen, den
methodologischen und handlungsprak�schen Na�onalismus überwindenden Zusammenhängen
gedacht und bearbeitet werden kann.” (Anhorn 2022: 159)

Rassismus legi�miert Ausgrenzung und abgestu�e Entrechtung

„Ein (…) Grund, warum Rassismus in Europa fortbesteht und zunimmt, ist, dass er für rassis�sch
privilegierte Gruppen in Deutschland und der EU nützlich ist, um Ausgrenzung, abgestu�e
Entrechtung und differenzielle Inklusion von Nicht-Staatsbürger:innen durch Grenzregime und
Migra�onspoli�k zu legi�mieren.“ (Georgi 2023: 98)

Diese Ausgrenzung beinhaltet

Ausschluss vom Territorium der EU

Der hierarchisierte Zugang zu sozialen und poli�schen Rechten und öffentlichen Dienstleistungen von
Nicht-Staatsbürger:innen auf Basis ihres Aufenthaltsstatus. (vgl. Georgi 2023: 98)

Migra�ons- und grenzpoli�sche Ausgrenzung ist notwendig um die imperiale Lebens- und
Produk�onsweise aufrecht zu erhalten

„Eine solche migra�ons- und grenzpoli�sche Ausgrenzung und Entrechtung – und die Notwendigkeit,
sie vor sich selbst, der Öffentlichkeit und der Welt zu begründen und zu legi�mieren – kann in der
gegenwär�gen historischen Situa�on vielen Menschen umso dringlicher erscheinen, weil die
materiellen sozialen und psychologischen Vorteile, die sie als Bürger:innen des Globalen Nordens
erfahren (d.h als Profiteure einer imperialen Lebens- und Produk�onsweise [Brand/ Wissen bzw.
eines Reproduk�onsmechanismus kapitalis�scher Vergesellscha�ung, der seine Kosten nach außen
und unten externalisiert [Lessenich]), auf migra�ons- und grenzpoli�sche Ausgrenzung fundamental
angewiesen sind.

Die massiv unterschiedlichen Re-/Produk�onsverhältnisse und Lebensweisen im Globalen Norden


und Süden könnten ohne die sie trennenden gewaltsamen Grenzregime nicht stabil exis�eren.“
(Änd. D. Verf; Georgi 2023: 98, 99)

Soziale Arbeit erhält die imperiale Lebensweise mit aufrecht

„Die Soziale Arbeit in ihrer derzei�gen Form hat (…) die Aufgabe, sich auf die unterprivilegierten
Menschen zu konzentrieren – auch, um ein insgesamt ausbeuterisches System zu stabilisieren.
Indem Soziale Arbeit aber vornehmlich die Schäden des Systems repariert, ohne die
dahinterliegenden, ursächlichen Strukturen zu beleuchten, erhält sie auch die imperiale Lebens- und
Produk�onsweise aufrecht (Brand/Wissen2017 zit. n. Brokow-Loga 2022: 267, 268).

Imperiale Lebensweise

Bedeutet: „jene Produk�ons- und Konsummuster, die auf der grenzenlosen Aneignung von Natur
und Arbeitskra� im globalen Maßstab beruhen und dabei auf der einen Seite großen Wohlstand und
auf der anderen Seite unendlich viel Leid und Zerstörung verursachen. (…)

Es wird deutlich, dass zwar viele Menschen an der imperialen Lebensweise – vor allem im Globalen
Norden – teilhaben und von ihr profi�eren. Doch sie ist gleichzei�g auch ein Zwang, dem man sich
mit individuellen Strategien wie etwa einem sozial-ökologischen Konsum – so wich�g dieser ist –
nicht ohne weiteres entziehen kann.

Die imperiale Lebensweise ist Versprechen und Zwang, sie erweitert Handlungsmöglichkeiten und
schränkt sie gleichzei�g ein.

Dabei ist auch im Globalen Norden die soziale Posi�on eines Menschen keineswegs unerheblich. Je
nach Klassenzugehörigkeit, Geschlecht und Herkun� gestaltet sich dieses Verhältnis von Versprechen
und Zwang unterschiedlich.“

Imperiale Lebensweise

„Imperial, weil sie sich ste�g ausbreitet, andere Lebensweisen verdrängt, übermäßig auf die Natur
und menschliche Arbeit zugrei� und dabei Lebenschancen und natürliche Ressourcen ungerecht
verteilt.

Lebensweise, weil sie unseren Alltag vollständig durchdringt. Sie zieht sich durch
Produk�onsprozesse, Gesetze, Infrastrukturen, Verhaltensweisen und sogar durch unsere
Denkmuster.

Bedeutung von Steuerpoli�k wird unterschätzt

“Denn den Instrumentarien der Steuerpoli�k kommt nicht nur eine zentrale, wiewohl in der Sozialen
Arbeit im Vergleich zur Sozialpoli�k eklatant unterschätzte Bedeutung in der Produk�on von sozialen
(Un-)Gleichheits- und Ausschließungsverhältnissen zu.” (Anhorn 2022: 71)

Imperiale Lebensweise

„… beruht auf ungerechter Ressourcenverteilung

Die Menschen im Globalen Norden, also die in wirtscha�sstarken Industrieländern lebenden


Menschen, verbrauchen überpropor�onal viele Ressourcen. Dem Rest der Weltbevölkerung bleibt
nur noch ein kleiner Zugriff auf Land, Wasser, Nahrung oder fossile Brennstoffe. (…)

...wird ermöglicht durch menschenunwürdige Arbeit

Die imperiale Lebensweise dieser Verbraucher*innenschicht hängt direkt mit einer imperialen
Produk�onsweise und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen [zusammen].

Billigste Produkte sind nicht nur Auswirkung von steigender technologischer Effizienz, sondern
hauptsächlich das Resultat von globalen Ungleichheiten und harter, schlecht bezahlter und unsicherer
Arbeit – die auch in Deutschland vom Schlachthof bis zum Restaurant sta�indet. In der Türkei oder in
Bangladesch stürzen ganze Minen und Fabrikgebäude über den Arbeiter*innen zusammen. Niedrige
Sozial- und Umweltstandards an vielen Orten machen die Konsumprodukte für eine weltweit
wachsende Mitel- und Oberschicht leicht erschwinglich.“ (ebd.: 6, 7)

Imperiale Lebensweise

„… beutet die Natur aus

Der überpropor�onale Zugriff auf natürliche Ressourcen ist ein weiteres Unrecht, das wir nicht nur an
anderen Menschen, sondern auch an der nicht-menschlichen Natur selbst verüben(…). Es wird immer
deutlicher, dass unsere auf unbegrenztes Wirtscha�swachstum ausgerichtete Lebens- und
Produk�onsweise auf einem begrenzten Planeten nicht möglich ist.

Der menschengemachte Klimawandel ist historisch betrachtet ein Produkt der imperialen Lebens-
und Produk�onsweise der Länder des Globalen Nordens.“ (ebd.: 7)

…ist kolonialen Ursprungs und heute ein Fundament der Kolonialität (Gago & Segato)

…die Externalisierungsgesellschaft (Lessenich) stellt ein weiteres Fundament dar.

…funktioniert nur mit immer weiterem Extraktivismus

„Ich verbinde mit dem Begriff öko-sozialer Transforma�on in Bezug auf den Globalen Norden eine
�efgreifende gesellscha�liche Transforma�on von einer kapitalis�schen-imperialen Wirtscha�s- und
Lebensweise hin zu einer nachhal�gen Postwachstumsgesellscha�.“ (Liedholz 2022)

Externalisierungsgesellscha�

Wiederkehrende Muster des Kolonialismus exemplarisch im Konzept der


Externalisierungsgesellschaft

1. Aneignung (von Land)

2. Ausbeutung (der Ressourcen und der Bevölkerung)

3. Abhängigkeit (aufgrund der Umstellung der Wirtscha�)

4. Auslagerung (bspw. der Umwel�olgen der Monokulturen)

5. Konquistualität/Kolonialität: Folgen und damalige Machtverhältnisse wirken bis in die heu�ge


Zeit)

Rita Segato:

Rita Segato: „Das Wort Ungleichheit ist untertrieben“

Iran Contra Affaire

Schock-Therapie

Contra-Strategien: War of low intensity…..

Bsp illegaler Para-Ökonomien: Tessla in Brandenburg; Korrup�on von Jens Spahn bei der
Maskenproduk�on, Umsetzung von Agenda 2010 in der BRD; Schröder und Gasprom (Männerbünde
und Para-ökonomien…)

Dekoloniale Feminismen

„Im Anschluss an dekolonial-theore�sche Ansätze gehen sie davon aus, dass mit dem geo-poli�schen
und geo-historischen Ende des Kolonialismus keine Transforma�onen in den interna�onalen
Arbeitsverhältnissen und in der hierarchischen Konstruk�on geschlechtlich-rassifizierter
(Ausformung von) Subjek�vitäten einherging.

Es entstanden vielmehr andere Formen von Dominanz und Machtverhältnissen, in denen das
Zusammenwirken von Kapitalismus, kolonialer Moderne und Geschlecht-race-Sexualität innewohnt,
jedoch keine strukturellen Veränderungen in der hierarchischen Beziehung zwischen Zentrum und
Peripherien bewirkten. Deshalb sprechen sie in der Folge eher von einer Wende des modernen
Kolonialismus hin zu einer globalen Kolonialität (vgl. Castro Gómez/Grosfoguel 2007; Curiel Pichardo
2014).“ (Baquero-Torres 2022: 211)

Dekoloniale Feminismen

„Mit dem Kolonialismus und der mit ihm einhergehenden globalen Verbreitung des Kapitalismus
gelang es Europa, sich selbst als Zentrum der Welt zu begreifen. Kons�tu�ve Praxis der
legi�mierenden Diskurse des europäischen Kolonialismus ist seit 1492 die Repräsenta�on der
kolonisierten Territorien als Peripherien, bspw. Lateinamerikas und der Karibik. Diese eurozentrische
Betrachtungsweise der Welt fungierte als globale Machtmatrix (Quijano 2007), die die westliche
Moderne als emanzipatorisches Paradigma hochs�lisierte und hierarchisch-binäre Herrscha�s- und
Machtverhältnisse zwischen zivilisiert – barbarisch, männlich – weiblich, ra�onal – emo�onal, Weiß-
Sein – Schwarz- Sein, wir – die anderen, Moderne – Tradi�on, Wissenscha� – Mythos produzierte, die
bis heute zur Re-/Produk�on globaler Ungleichheitsverhältnisse beitragen. “ (Baquero-Torres 2022:
214)

Dekoloniale Feminismen

„Die Re-Lektüre des Kolonialismus muss, dekolonial-theore�sch gesehen, genauso

intensiv und �efgreifend in den ehemaligen Kolonialmächten sta�inden, also

kontextabhängig und in Verbindung mit den globalen Verhältnissen erörtert

werden. “ (Baquero-Torres 2022: 212)

Dekoloniale Feminismen bauen auch auf lateinamerikanischen kri�schen Theorien auf

„In der Tradi�on der lateinamerikanischen kri�schen Theorien wie der Befreiungsphilosophie, der
Dependenztheorie und der Pädagogik der Unterdrückung sehen dekoloniale Feminist*innen
wich�ge Anstöße für ihre poli�sche und wissenskri�sche Interven�on und die Weiterentwicklung
feminis�scher Posi�onen in der Region. Insbesondere die Arbeiten der Gruppe „Colonialidad/
Modernidad“ zu Beginn dieses Jahrhunderts bilden für Feminist*innen wie María Lugones (2008),
Ochy Curiel Pichardo (2014) und die afrodominikanische Philosophin Yuderkys Espinosa-Miñoso
(2014) einen zentralen Ausgangspunkt für dekoloniales feminis�sches Denken.“ (Baquero-Torres
2022: 211, 212)

Ausgangspunkt für transforma�ve Soziale Arbeit

„Die Soziale Arbeit in ihrer derzei�gen Form hat (…) die Aufgabe, sich auf die unterprivilegierten
Menschen zu konzentrieren – auch, um ein insgesamt ausbeuterisches System zu stabilisieren. Indem
Soziale Arbeit aber vornehmlich die Schäden des Systems repariert, ohne die dahinterliegenden,
ursächlichen Strukturen zu beleuchten, erhält sie auch die imperiale Lebens- und Produk�onsweise
aufrecht (Brand/Wissen2017 zit. n. Brokow-Loga 2022: 267, 268).

Gleichzei�g ist gerade in Krisenzeiten kaum eine Profession näher an den individuellen und
kollek�ven Lebenslagen als die Soziale Arbeit: Das Ausmaß von Prekarisierung, Gewalt und
unzureichender staatlicher Daseinsvorsorge wird in diesen Zeiten in brutalem Maße sichtbar.“(ebd:
267, 268)

Ausgangspunkt für transforma�ve Soziale Arbeit

„Doch kann in dieser Nähe auch das besondere Potenzial erkannt werden, konkrete
[Transforma�onsprozesse] vor Ort anzustoßen und diese demokra�sch und gerecht auszugestalten.
Insofern Akteur*innen der Sozialen Arbeit ihre überwiegende Einzelfallfixierung und Depoli�sierung
überwinden, können sie auf den Pfaden der sozialökologischen Transforma�on eine wegbereitende
Rolle einnehmen.“ (ebd: 267, 268)

Transforma�on dekolonisieren

„Wir leben in einer Zeit der Umweltkatastrophen und der planetaren ökologischen und sozialen
Krisen, von denen die Klimakrise nur eine von vielen ist, und in welcher der drohende ökologische
Kollaps eine der Hauptherausforderungen auf diesem Planeten geworden ist. In diesem Buch geht es
um radikale ökosoziale Transforma�on als Antwort auf diese Krisen und darum, wie wir eine
regenera�ve Gesellscha� erschaffen können.“ (Or 2023: 11)

„Es setzt Dekolonisierung als radikale Alterna�ve und Bedingung des ökosozialen Wandels. Eine
dekoloniale Perspek�ve auf Transforma�on stellt Menschen, Beziehungen, und den Abbau post- und
neokolonialer gesellscha�licher Strukturen und Prak�ken in den Mitelpunkt. Sie sieht es als
Bedingung für eine regenera�ve Gesellscha�, dass wir zuallererst das postkoloniale Erbe dieser Welt
„kompos�eren“. (ebd.)

Transforma�on dekolonisieren

„Das Kompos�eren dient dabei als Metapher für einen gesellscha�lichen Prozess der Transforma�on,
bei dem Überreste, schlecht Gewordenes und Unbrauchbares genutzt und in Erkenntnisse und
Kompetenzen verwandelt werden, um so eine Welt zu schaffen, die für alle nachhal�g, gerecht und
resilient ist. Die Einladung dieses Buches ist es, sich auf eine gemeinsame Reise zu begeben, auf der
wir erkunden, was genau dieses postkoloniale Erbe ist, das es zu kompos�eren gilt, und wie wir das
tun können.“ (ebd.)

Quellenverzeichnis

Anhorn, Roland (2022): Gesellscha�liche Grundlagen Sozialer Ausschließung. In: Handbuch Soziale
Ausschließung und Soziale Arbeit. Wiesbaden: Springer VS.

Baquero Torres, Patricia (2022): Post- und dekoloniale Feminismen – das Zusammendenken von
Kolonialität, Geschlecht und race. In: Kasten, Anna; von Bose, Käthe; Kalender, Ute (Hrsg.):
Feminismen in der Sozialen Arbeit. Debaten Dis/Kon�nuitäte, Interven�onen. Weinheim: Beltz. S.
206-260

Brandt, Ulrich; Wissen, Markus (2017): Imperiale Lebensweise. München: Oekom.

Brokow-Loga (2022): Die Soziale Arbeit der Unterdrückten. Mit Ansätzen aus dem Globalen Süden
gegen die imperiale Lebensweise. In: Pfaff, Tino; Schramkowski, Barbara; Lutz, Ronald (Hrsg.):
Klimakrise, sozialökologischer Kollaps und Klimagerech�gkeit Spannungsfelder für Soziale Arbeit

Georgi, Fabian (2023): Rassismus im europäischen Grenzregime. In: Roldan Mendivil, Eleonora; Sarbo
Ba�a Hrsg.: Die Divers�tät der Ausbeutung. Berlin: Dietz.

Ife, Jim (2007): THE NEW INTERNATIONAL AGENDAS: WHAT ROLE FOR SOCIAL WORK.
htps://www.ifsw.org/the-new-interna�onal-agendas-what-role-for-social-work/ [11.10.2023]
Lessenich, Stephan (2016): Neben uns die Sinnflut. Die Externalisierungsgesellscha� und ihr Preis.
München: Carl Hanser Verlag.

Or, Yari (2023): Praxisbuch Transforma�on dekolonisieren. Ökosozialer Wandel in der sozialen und
pädagogischen Praxis. Einleitung. Weinheim: Beltz

Segato, Rita (2023): Onlinemitschnit Buchvorstellung Geographien der Gewalt.


htps://www.youtube.com/watch?v=Mp0_nvLOozc Min 2.30 [15.11.2023]

Bsp für imperiale Lebensweise und Externalisierungsgesellscha�

Bsp für imperiale Lebensweise und Externalisierungsgesellscha�

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