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Naturschutzgebiet Pfaueninsel
Auf Grund des Gesetzes vom 8. Juli 1920 (G.S. S. 437), betreffend
Abänderung des § 34 des Feld- und Forstpolizeigesetzes vom 1. April
1880 (G.S. S. 230) in Verbindung mit § 136 des Gesetzes über die
allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883 (G.S. S. 195) wird
die im Stadtbezirk Berlin gelegene Pfaueninsel bei Potsdam zum
Naturschutzgebiet erklärt.
Diese Anordnung tritt mit der Veröffentlichung im Amtsblatt für den
Regierungsbezirk Potsdam und die Stadt Berlin in Kraft. U. IV 7873.
Berlin, den 28. Februar 1924.
Die Preuß. Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, für
Landwirtschaft,
Domänen und Forsten.
Amtsbl. Stck. 13 vom 29. März 1924, S. 111.
Der Polizeipräsident von Berlin hat für das Naturschutzgebiet
Pfaueninsel mit Zustimmung des Magistrats von Berlin folgende
Polizeiverordnung erlassen:
§ 1. Innerhalb des Naturschutzgebietes ist das Roden von Bäumen
und das Ausgraben, Ausreißen, Abreißen oder Abschneiden von
Sträuchern und Pflanzen, besonders auch das Pflücken von Blumen
sowie Blüten oder Laubzweigen der Bäume und Sträucher verboten.
Auf die Nutzung von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen durch die
Nutzungsberechtigten findet dieses Verbot keine Anwendung.
§ 2. Es ist untersagt, innerhalb des Naturschutzgebietes frei
lebenden Tieren nachzustellen, sie mutwillig zu beunruhigen, zu ihrem
Fang geeignete Vorrichtungen anzubringen, sie zu fangen oder zu
töten. Auch ist verboten, Eier, Nester und sonstige Brutstätten von
Vögeln wegzunehmen oder sie zu beschädigen. Insbesondere ist
untersagt, Insekten in ihren verschiedenen Entwicklungszuständen zu
töten oder sie einzutragen. Auf die notwendigen Maßnahmen der
Verfügungsberechtigten gegen Kulturschädlinge sowie auf die Abwehr
blutsaugender oder sonst lästiger Insekten bezieht sich dieses Verbot
nicht.
§ 3. Das Befahren der Ufergewässer innerhalb des Schilfgürtels,
das Baden, Angeln und Fischen sowie das Anlegen außerhalb der
Fähranlegestelle ist allen Unbefugten verboten; ebenso ist das
unbefugte Einfahren in den an der Westseite der Nordspitze der Insel
gelegenen »Parschenkessel« verboten.
§ 4. Den Besuchern ist das Betreten des Landes außerhalb der
vorhandenen Wege sowie das Lagern auf der Insel untersagt; unter
freiem Himmel darf kein Feuer gemacht oder abgekocht werden.
Hunde dürfen von den Besuchern auf die Insel nicht mitgebracht
werden.
§ 5. Das Wegwerfen von Papier und anderen Abfällen sowie jede
sonstige Verunreinigung des Geländes oder der baulichen Anlagen,
der Bänke oder Bildwerke, insbesondere durch Beschreiben mit
Namen, ist untersagt.
§ 6. Jedes Lärmen und Schreien sowie das Abschießen von
Feuerwaffen ist verboten.
§ 7. Zu wissenschaftlichen Zwecken kann die Krongutsverwaltung
(Berlin C 2, Schloß) im Einvernehmen mit der Staatlichen Stelle für
Naturdenkmalpflege in Preußen (Berlin-Schöneberg,
Grunewaldstraße 6–7) einzelne Personen von der Beachtung der
Vorschriften in den §§ 2, 3 und 4 dieser Polizeiverordnung befreien.
Hierüber sind Ausweise auszustellen, die in der Regel für ein
Kalenderjahr Gültigkeit haben und jederzeit widerruflich sind.
§ 8. Den Anordnungen der auf der Insel anwesenden und sich
durch schriftliche Ermächtigung ausweisenden Personen ist Folge zu
leisten.
§ 9. Übertretungen dieser Verordnung und der auf Grund derselben
ergehenden Anordnungen werden, soweit nicht weitergehende
Strafbestimmungen, insbesondere des § 368 Ziffer 3 und 4 R. St. G.
B. Platz greifen, nach Maßgabe des § 34 des Feld- und
Forstpolizeigesetzes bestraft.
§ 10. Die Polizeiverordnung des Amtsvorstehers der Pfaueninsel
vom 11. Mai 1914 wird hiermit aufgehoben.
§ 11. Die Polizeiverordnung tritt mit dem Tage der Verkündung im
Amtsblatt für den Regierungsbezirk Potsdam und die Stadt Berlin in
Kraft. (J. Nr. Allgem. 18 II e 24.)
Berlin, den 11. März 1924.
Der Polizeipräsident.
Amtsblatt für den Reg.-Bez. Potsdam und die Stadt Berlin. Stck. 13
vom 29. März 1924, S. 117.
Fußnote:
[12] S. Anhang zu diesen Zeilen.
Maßnahmen zum Schutz der Trappe
(Otis tarda)
Von stud. med. Ernst Mayer, Dresden