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Facharztwissen Hamatologie Onkologie 5Th Edition Kurt Possinger Herausgeber Download 2024 Full Chapter
Facharztwissen Hamatologie Onkologie 5Th Edition Kurt Possinger Herausgeber Download 2024 Full Chapter
Herausgeber:
Prof. Dr. med. Kurt Possinger, Berlin
PD Dr. med. Anne C. Regierer, Berlin
PD Dr. med. Jan Eucker, Berlin
Mit Beiträgen von: Dr. med. Annette Dieing, Berlin; PD Dr. med. Jan Eucker, Berlin;
Dr. med. Bernd Flath, Hamburg; PD Dr. med. Gunnar Folprecht, Dresden; Prof. Dr. med.
Michael Geißler, Esslingen; Prof. Dr. med. Florian Heidel, Jena; Prof. Dr. med. Erhard Hiller,
Neuried; Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus, Jena; Prof. Dr. med. Kai Hübel, Köln; Dr. med.
Henning Jann, Berlin; PD Dr. med. Christian Jehn, Hamburg; Prof. Dr. med. Ulrich Keilholz,
Berlin; Dr. med. Konrad Klinghammer, Berlin; Prof. Dr. med. Wolfgang Knauf, Frankfurt;
Prof. em. Dr. med. Hans-Jochem Kolb, München; Dr. med. Hannes Kroenlein, Berlin;
Dr. med. Anne Sophie Kubasch, Leipzig; Prof. Dr. med. Diana Lüftner, Berlin; PD Dr. med.
Matthias Möhlig, Berlin; Prof. Dr. med. Ralph Naumann, Siegen; Prof. Dr. med. Helmut
Oettle, Friedrichshafen; Dr. med. Ulrich-Frank Pape, Hamburg; Prof. Dr. med. Uwe
Platzbecker, Leipzig; Prof. Dr. med. Kurt Possinger, Berlin; PD Dr. med. Andreas Rank,
Augsburg; PD Dr. med. Anne C. Regierer, Berlin; PD Dr. med. Peter Reichardt, Berlin;
Prof. Dr. med. Oliver Rick, Bad Wildungen; Dr. med. Damian Rieke, Berlin; Prof. Dr. med.
Hanno Riess, Berlin; Prof. Dr. med. Markus Ruhnke, Osnabrück; Prof. Dr. med. Markus
Schaich, Winnenden; Prof. Dr. med. Andreas Schalhorn, Planegg; Ann-Kristin Schmälter,
Augsburg; PD Dr. med. Alexander Schmittel, Berlin; PD Dr. med. Christian Scholz, Berlin;
Univ.-Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier, Ulm; Dr. med. Carsten-Oliver Schulz, Berlin;
PD Dr. med. Dorothee Speiser, Berlin; Prof. Dr. med. Bertram Wiedenmann, Berlin
V
Vorwort
Der gerade während der letzten Jahre aufgetretene erhebliche Zuwachs an
praxisrelevanten wissenschaftlichen Studienergebnissen hat auf dem Gebiet der
Hämatologie und Onkologie eine Fülle an Änderungen der diagnostischen und
therapeutischen Vorgehensweisen bei der Betreuung von Patienten in Klinik und
Praxis bedingt. Diese neuen Ergebnisse und die vielfach bereits überarbeiteten Be-
handlungsleitlinien haben eine kurzfristige Neuauflage des Kompendiums „Fach-
arztwissen Hämatologie Onkologie“ notwendig gemacht.
Durch den gezielten Einsatz von spezifischen kleinen Molekülen, Antikörpern und
Eingriffen in das Immunsystem ist man einer individuellen Malignombehandlung
mit großen Schritten näher gekommen. Beeindruckend sind insbesondere die neuen
therapeutischen Chancen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten
mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom, Melanom, Nierenzellkarzinom,
Mammakarzinom, Ovarialtumoren, chronischen Leukosen, malignen Lymphomen
und multiplem Myelom.
Um das Kompendium noch praxisgeeigneter zu machen, wurden die einzelnen
Kapitel – wo immer es möglich war – gleichartig strukturiert. So können die jewei-
ligen therapeutischen Vorgehensweisen entsprechend Stadium und Prognose der
Erkrankungen auch mithilfe von Therapieschemata am Ende der jeweiligen Kapitel
rasch nachgeschlagen werden.
Abkürzungen
N O
n nano, Anzahl O2 Sauerstoff
N., Nn. Nervus, Nervi o. B. ohne Besonderheit
NaCl Natriumchlorid ÖGD Ösophagogastroduodeno-
NADC Nicht-AIDS-definierende skopie
Krebserkrankungen oGTT oraler Glukosetoleranztest
NAFLD nichtalkoholische Fett- OI opportunistische Infekti-
lebererkrankung on(en)
NaRI Noradrenalinwiederauf- OMF Osteomyelofibrose
nahmehemmer OP Operation
NASH nichtalkoholische OS overall survival, Gesamt-
Steatohepatitis überleben
NaSSA noradrenerge und spe-
zifisch serotonerge Anti-
depressiva P
NCCN National Comprehensive p. a. posterior-anterior
Cancer Network PA perniziöse Anämie
ND Neck Dissection PAF Plättchen aktivierender
NEC neuroendokrines Karzi- Faktor
nom PAI Plasminogenaktivator-
neg. negativ Inhibitor
NEN neuroendokrine Neopla- PanIN pankreatische intraepi-
sie(n) theliale Neoplasien
NET neuroendokriner Tumor Pat. Patient
NEZ nichterythrozytäre Zellen PBC primäre biliäre Zirrhose
NF Neurofibromatose PBSC periphere Blutstammzellen
NHL Non-Hodgkin-Lymphom PBSCT periphere Blutstammzell-
NIH National Institute of transplantation
Health PCNSL primäres DLBCL des ZNS
NKTCL natürliche Killerzell-Lym- PcP Pneumocystis-Pneumonie
phome / T-Zell-Lym- pcR pathologisch komplette
phome Tumorremission
NLPHL noduläres Lymphozyten- PCR Polymerasekettenreaktion
prädominantes Hodgkin- PCV Procarbazin / CCNU / Vin-
Lymphom cristin
NM noduläres Melanom PD progrediente Erkrankung
NMH niedermolekulares PD-1 programmed cell death
Heparin protein 1
NMR Kernspinresonanz PDGF platelet-derived growth
NNH Nasennebenhöhle(n) factor
NNR Nebennierenrinde PD-L1 programmed death-ligand 1
NO Stickstoffmonoxid PDT photodynamische
NPC Nasopharynxkarzinom Therapie
NPM Nucleophosmin PET Positronenemissions-
NSAID nonsteroidal antiinflam- tomogramm
matory drugs PF Plättchenfaktor
NSCLC nichtkleinzelliges PFA Platelet Function Analyzer
Bronchialkarzinom PFS progressionsfreies Über-
NSE neuronenspezifische leben
Enolase P-gp P-Glykoprotein
NST Nervenscheidentumor(en) PIVKA Proteins Induced by
NW Nebenwirkung(en) Vitamin K Absence
Abkürzungen XIX
U VKA Vitamin-K-Antagonist(en)
U/l Units / Liter VLD very limited disease
u. a. und andere VMAT-2 vesikulärer Monamin-
UCM nicht klassifizierbares transporter Subtyp 2
Melanom VOD Veno-occlusive Disease
UFH unfraktioniertes Heparin VRE vancomycinresistente
UICC Union International E. faecium
Contre le Cancer vs. versus
US Ultraschall VWF Von-Willebrand-Faktor
VZV Varicella-Zoster-Virus
V
W
V. / Vv. Vena / Venae
V. a. Verdacht auf Wdh. Wiederholung
VALG Veterans Administration WDHA wässrige Diarrhö, Hypo-
Cancer Study Group kaliämie, Achlorhydrie
VAS visuelle Analogskala Wo. Woche(n)
VCA Viruskapsidantigen WM Waldenström-Makroglo-
VCR Vincristin bulinämie
VEGF vascular endothelial WW Wechselwirkung von
growth factor Arzneimittel(n), Watchful
VEGFR vaskuläre(r) endothelia- Waiting
le(r) Wachstumsfaktor-
Rezeptor(en) Z
VGPR gute partielle Remission Z. n. Zustand nach
VHL- Von-Hippel-Lindau- ZPP Zinkprotoporphyrin
VI vaskuläre Invasion ZVK zentraler Venenkatheter
VIP vasoaktives intestinales
Peptid
1
1 Internistische Tumortherapie
Carsten-Oliver Schulz
1
1.1 Begriffsdefinitionen
1 Zur exakten Indikationsstellung bedarf es neben einer korrekten Diagnose und der
Erfassung der Tumorausdehnung sowie des Patientenzustands einer genauen Be-
stimmung des Therapieziels. Hierzu haben sich die im Folgenden erläuterten Be-
griffe der interdisziplinären Therapie durchgesetzt.
Das Therapieziel ist im gesamten Verlauf der Erkrankung keine feste Größe und muss
immer wieder kritisch hinterfragt werden, um dem Pat. ggf. unnötige therapeutische und
diagnostische Maßnahmen zu ersparen. Ebenso setzt ein palliatives Therapieziel die
genaue Diagnose der Erkrankung und das Wissen über Verlauf und Prognose voraus (cave:
metastasierte Erkrankungen mit möglicher kurativer Therapieoption, z. B. Hodentumoren).
Zellzyklusspezifische Wirkung
Einige Zytostatika greifen in bestimmten Zellzyklusphasen in die Zellteilung ein.
Hieraus ergeben sich u. a. Hinweise auf Synergismen und Antagonismen bei der
Kombination zytostatischer Medikamente.
Vor jedem Therapiezyklus und jeder Therapieapplikation ist die Dosis kritisch zu
überprüfen. Zu beachten sind dabei insbes.:
■ Knochenmarkreserve → im Verlauf Blutbildkontrollen zur Abschätzung der
Hämatotoxizität.
■ Organfunktion, insbes. von Leber und Niere.
6 1 Internistische Tumortherapie
Bei erwarteter, jedoch nicht einsetzender Regeneration ist eine abklärende Di-
agnostik notwendig: Toxischer KM-Schaden vs. KM-Karzinose / -Infiltration? →
KM-Zytologie.
Zur Beschleunigung der hämatopoetischen Regeneration und der daraus folgenden
Möglichkeit der Beibehaltung der Dosisdichte besteht die Möglichkeit des Ein-
satzes von Wachstumsfaktoren (z. B. G-CSF, Erythropoetin, 1.10).▶
1.2 Zytostatische Therapie 7
Bei gestörter Organfunktion erfolgt die Dosierung des Zytostatikums unter Berück-
sichtigung der Pharmakokinetik, d. h. von Verteilung, Metabolisierung und Elimination.
Zur Abschätzung der Funktion sind die im Folgenden dargestellten Voruntersuchungen
obligat.
Nierenfunktion
Abschätzung oder Berechnung der Kreatinin-Clearance:
■ Berechnungsformel (Messung aus Sammelurin in Bezug zum Serumkreatinin-
wert):
Geschlechtfaktor
(140 − Alter) × Gewicht (kg) × Fs
Kreatinin-Clearance Männer:1,Frauen: 0,85
=
(ml / min) Serumkreatininkonzentration (mg / dl) × 72
8 1 Internistische Tumortherapie
Leberfunktion
Die Beurteilung der Leberfunktion kann nur näherungsweise erfolgen und richtet
sich v. a. nach erhobenen Laborparametern:
■ Lebersyntheseleistung.
– Quick- bzw. INR-Wert.
– Gerinnungsfaktoren: Faktor V.
– Cholinesterase (CHE).
■ Exkretionsfunktion.
– Alkalische Phosphatase (AP).
– Bilirubin.
– γ-GT.
■ Transaminasenaktivitäten.
– GOT (ASAT).
– GPT (ALAT).
1.2 Zytostatische Therapie 9
Dosismodifikationshilfen
■ Lean Body Weight: Das Normalgewicht (ohne überschüssige Fettmasse) wird
zur Dosiskalkulation herangezogen: Normalgewicht = Körpergröße (cm) – 100
(bei Frauen −10 %).
! Bei kurativen Therapieansätzen wiegt die Gefahr einer zu geringen Dosie-
rung schwerer als die Gefahr einer erhöhten Toxizität. Es wird daher ein
„Sicherheitsaufschlag“ von 10 % auf das kalkulierte Normalgewicht hin-
zugerechnet.
■ Idealized Body Weight (IBW), Adapted Idealized Body Weight (AIBW):
Diese Berechnungsformeln wurden zur Kalkulation des Körpergewichts
adipöser Pat. im Rahmen kurativer Hochdosistherapien, insbes. mit Cyclo-
phosphamid und Etoposid, entwickelt. Für stark adipöse Pat. sollte das
AIBW berechnet werden. Dies ist der Fall, wenn das IBW 15 kg unter dem
tatsächlichen Gewicht liegt.
– Berechnung des IBW für Männer:
IBW [kg] = 50 + 0,91(Größe [cm] − 152,4)
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