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• 623/624 Der fränkische Chronist Fredegar (vor 658) berichtet, daß der fränkische Kaufmann
Samo zu Slawen, die man Wenden nennt, zog (in Sclavos coinomento Winedos), um mit ihnen
Handel zu treiben.
• Nach Fredegar stammte Samo de pago Senonago., wohl aus den Gegenden um die Gewässer
Senne und Sennette im hessischen Hennegau. Wegen der Herkunft aus dem Untermaingebiet
ergibt sich als naheliegendste Handelsroute nach Osten zu den Slawen der Main. Auf Seite der
Wenden, die ihn dafür 623/624 zum König erhoben, kämpfte Samo erfolgreich gegen die
Awaren, unter deren Herrschaft die Slawen bislang standen und denen sie tributpflichtig waren.
• 631/632 Nachdem weitere fränkische Händler, die in das Reich Samos zogen, von Slawen
getötet und ihrer Waren beraubt wurden, kam es zu Auseinandersetzungen, die wohl nicht
zuletzt auf wirtschaftlichen Gründen beruhten.
• Der fränkische König Dagobert I. (* um 608, 623 austrasischer Konig, 629-633 Gesamtkönig, †
638/639) stellte drei Heere aus Alamannen, Franken und Langobarden auf und fiel mit diesen in
das Wendengebiet ein. Während Alamannen und Langobarden siegreich blieben, gelang es den
Wenden, das austrasische (ostfränkische) Heer beim castrum Wogastisburc zu schlagen.
Handel und Händel
Verkehrswege wischen
Ost und West
Um 686: Mutmaßliche Ankunft
des iroschottischen
Missionsbischofs Kilian und
seiner Gefährten Kolonat und
Totnan in Würzburg (Wirziburg).
Dies ist der erste Schriftbeleg für Zugehörigkeit der Mainlande zu Austrasien (Ostfranken). Bei den slawisch
besiedelten Gauen handelte es sich um das Volkfeld westlich von Bamberg bis etwa auf die Höhe von
Schweinfurt und den Radenzgau, also das Obermaingebiet mit der Albhochfläche. Im Südwesten grenzte der
Radenzgau an den Iffgau, im Westen an das Volkfeld, im Nordwesten an das Grabfeld und im Süden an den
Rangau.
Die einem fränkischen Grafen (Comes) unterstellten Ostfranken und Slawen hatten gleiche Rechtsstellung,
einschließlich zu erbringender Steuerleistung. Die ostarstuopha, eine im Osten erhobene Steuer, wurde in
Honig, Textilien oder anderer Form (sive in melle, sive in paltenis seu in alia qualibet redibitione) erbracht.
Die in der Pippin'schen Schenkung als Grundausstattung des neuen Bistums erwähnten Königshöfe (fiscis
dominicis) in Hallstadt bei Bamberg und Königsfeld, Lkr. Bamberg am Westrand der Fränkischen Alb belegen,
daß francia orientalis im zweiten Viertel des 8. Jahrhunderts die Main-Regnitz Linie bereits nach Osten
überschritten hatte.
Karolingerzeitliche Bistumsgründungen in Nordbayern
Regensburg 739, Würzburg 741, Eichstätt 745/46
„Fossa Carolina“
Karlsgraben
Regnitzwenden
Um 793/794 beauftragte Karl der Große (* 747, 768 fränkischer König, 800 Kaiser, † 814) den Würzburger
Bischof Bernwelf (768/769-800), bei den Main- und Regnitzwenden 14 Missionskirchen zu errichten.
...ut in terra sclavorum, qui sedent inter Moinum et Radentiam fluvios, qui vocantur Moinvinidi et Radanzvinidi
una cum comitibus, qui super eosdem sclavos constituit erant, procurrassent, ut inibi sicut in ceteris
christianorum locis ecclesiae construerentur, quatenus ille populus noviter ad christianitatem conversus habere
potuisset, ubi et baptismum perciperet et praedicationem audiret...
Amlingstadt, Lkr. Bamberg
Tassilokelch
(Höhe 27 cm) Der Pettstadter Silberbecher
Herstellung wohl (Höhe 10 cm), ein herausragendes Beispiel
777 des Tassilokelchstils, Herstellung um 775
Alladorf, Lkr. Kulmbach
Dobregea, Dobrutscha,
Höhe 1,27 m (RO)
Meskety, Inguschien,
Nordkaukasus (RU),
Höhe etwa 1,8 m
Das Diedenhofener
Kapitular
Der Mittelabschnitt
Abstand Luftlinie
Hallstadt
26 km (1 Tag)
Forchheim
82 km (3 Tage)
Premberg
24 km (1 Tag)
Regensburg
Awarenkriege Karls des Großen 791-803
1 Zeugnisse ethnisch
ostfränkisch-bajuwarischen
Landesausbaus im Sinne
einer Ostexpansion
2 Zeugnisse ethnisch
slawischen Landesausbaus
im Sinne einer
Westexpansion
3 Zeugnisse eines
Ausgleichs
germanischer und
slawischer
Kultur
Frühmittelalterliche
Gräberfelder in
Nordbayern
Frankfurt, Dom
Brandbestattung eines Kindes, dazu als
Beigabe Knochen eines Schweins und ein
gewülstetes Tongefäß (Höhe 10,7 cm), die
Urne?, sowie Bärenkrallen von einem Fell zur
Aufbahrung
●
Stará Kouřim,
Bez. Kolin
Grab 106
Weismain
Grab 53
Matzhausen, Lkr. Neumarkt
in der Oberpfalz
Grab 2-3, Beisetzung im 9.
Jahrhundert
Rekonstruktion slawischer Tracht
Weismain Regensburg-Großprüfening
frühestslawische Grab 9, Mädchen (infans I), Frau (frühadult), zwei
Keramik des 7. Knaben (infans I und II)
Gefäßhöhe 18,5 cm
Jahrhunderts Beisetzung im letzten Drittel des 6. Jahrhunderts
● Frühslawische Brandbestattungen in
C Ostmitteleuropa
● A Brandbestattungen in Flachgräbern
B Brandbestattungen unter Grabhügeln
C Brandbestattungen bei bzw. an
Grabhügeln?
Grafendobrach
●
X
Ungarnwälle der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts und Burgen der Schweinfurter Markgrafen
Bayreuth, Laineck
Die Burg auf der Burgflur am Zusammenfluß von Steinach und Rotem Main etwa 4,5 km südlich
von Bindlach. Ein zentraler Ort des frühen Mittelalters und/oder das uetus Trebegast non
edificatibur in castrum von 1143
Bayreuth-Laineck, Burgflur
Kampagne 1981
Kampagne 1981
Blick auf die trocken gemauerte
Vorderfront der Phase 3
Bayreuth-Laineck, Burgflur
Befund und Rekonstruktion der Phase 1(Kastenwerk) und 2
Phase III
Das zeitliche und ursächliche Verhältnis zwischen den benachbarten Orten Altenkunstadt und
Burgkunstadt ist bislang ungelöst. Die früheste Nennung aus der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts
könnte sich auch auf Altenkunstadt bezogen haben.
Johann Baptist Müller vermutete, daß Altenkunstadt aus einer durch jüngere Flurnamen erschlossenen
Siedlung namens Lindahi/Lintech hervorging.
Grab 20 und 21
Schmuck des 8./9.
Jahrhunderts