Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Drama Während Der Goethezeit: 2. Teil
Drama Während Der Goethezeit: 2. Teil
Goethezeit
2. Teil
Das Shakespeare-Modell
• Goethe und Schiller äußern sich über Ähnlichkeit und Differenz von Epos
und Tragödie:
„Die Gegenstände des Epos und der Tragödie sollten rein menschlich,
bedeutend und pathetisch sein: die Personen stehen am besten auf
einem gewissen Grade der Kultur, wo die Selbsttätigkeit noch auf sich
allein angewiesen ist, wo man nicht moralisch, politisch, mechanisch,
sondern persönlich wirkt. Die Sagen aus der heroischen Zeit der
Griechen waren in diesem Sinne den Dichtern besonders günstig. Das
epische Gedicht stellt vorzüglich persönlich beschränkte Tätigkeit, die
Tragödie persönlich beschränktes Leiden vor; das epische Gedicht den
außer sich wirkenden Menschen: Schlachten, Reisen, jede Art von
Unternehmung, die eine gewisse sinnliche Breite fordert; die Tragödie
den nach innen geführten Menschen, und die Handlungen der echten
Tragödie bedürfen daher nur wenigen Raums.“
Die Welt als Ausgangspunkt der Dichtung
(1)In: Werke in zwei Bänden. Berlin und Weimar: Aufbau, 1980, S.3- 14
• das komische Genie begnügt sich damit „ernsthafte
dramatische Handlungen aus dem häuslichen Leben
mit seinen Reizen zu schmücken. Aber damit hört
die eigentliche Komödie auf; komische Energie wird
unvermeidlich durch tragische Energie ersetzt: und
es entsteht eine neue Gattung, eine Mischung des
komischen und des tragischen Drama [...].“[1]
[1] Ebd.
• Schlegel versteht die Komödie als „Teil von dem
Feste des Bacchus, welcher Gott ein Bild der
Lebenskraft und des Genusses war. Diese
Vermählung des Leichtesten mit dem Höchsten, des
Fröhlichen mit dem Göttlichen enthält eine große
Wahrheit“[1] nämlich jene der sinnlichen Freude.