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Der Konventionalismus (lateinisch conventio : bereinkunft, Zusammenkuft) hat unterschiedliche Bedeutung in der Sprachphilosophie und der Wissenschaftstheorie. In der Sprachphilosophie ist der Konventionalismus eine Theorie, nach der Wrter und Zeichen ihre Bedeutung nur durch Konvention bekommen. In der konventionalistischen Wissenschaftstheorie ist es - vereinfacht gesagt Konvention, ob wir als erste Grundlage der Wissenschaft die Natur beschreiben und dies durch Beobachtungen sttzen, also aposteriorisch vorgehen; oder ob wir - im Anschluss an Kant - transzendentale Erkenntnissysteme a priori zu Grunde legen. Relevant wird dies besonders bei den berlegungen zum Status der Geometrie als Wissenschaft. Ist sie als Protophysik zu konzipieren, oder ist sie empirisches Ergebnis von Forschungen. Die Konventionalisten sagen, dass beides mglich ist: Es ist "nur" Konvention.
auch der Mathematik keine Widerspiegelung objektiv-realer Gegebenheiten seien, sondern lediglich konventionelle Festsetzungen zur bequemen und zweckmigen Ordnung des Erfahrungsmaterials, das aus Experimenten gewonnen werden konnte. Aus der Krise der Physik am Ende des 19. Jahrhunderts, dem "allgemeinen Zusammenbruch der Prinzipien", zog er subjektiv-idealistische Schlussfolgerungen. Diese bestanden darin, dass er annahm, dass die Prinzipien nicht irgendwelche Kopien, Abbilder der Natur, nicht Abbildungen von irgend etwas auerhalb des menschlichen Bewusstseins Liegendem, sondern Produkte des Bewusstseins seien. Agnostizistische Auffassungen waren die Konsequenz dieser Denkweise: In der Wissenschaft knne man die wahre Natur der Dinge, das Wesen von Erscheinungen wie Wrme, Licht, Leben und anderes nicht erkennen.
Literatur
Henri Poincar: Science et mthode, 1908 Henri Poincar: Dernires penses, 1913 Robert M. Pirsig: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten - Ein Versuch ber Werte Zen and the Art of Motorcycle Maintenance: An Inquiry into Values,1974