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Die Dornröschen-
Trilogie
Buch 1: Dornröschens Erwachen
Buch 2: Dornröschens Bestrafung
Buch 3: Dornröschens Erlösung
Originaltitel: »Beauty's Release. The Continued Erotic Adventures of Sleeping Beauty«
Die Trilogie gehört zu den Klassikern der sadomasochistischen Literatur und behandelt fast
alle gängigen Phantasien. Die letzten beiden Bände sind in Deutschland indiziert, während
sie in den USA nach dem Erfolg von Anne Rice in allen größeren Buchhandlungen frei
erhältlich sind. Eine Neuauflage der deutschen Ausgabe ist bislang (2007) nicht in Aussicht.
Auch gebraucht ist das Buch wegen der Indizierung nahezu nicht erhältlich.
Vollständiger Text. Es sind noch zahlreiche kleinere Texterkennungsfehler vorhanden, die aber
nicht übermäßig stören. Ein ganz herzliches Dankeschön an diejenigen, die so nett waren, mit ihrer
Arbeit die Trilogie für die Allgemeinheit zu erhalten!
Dornröschens
Erwachen
Schönheit
Das Schloß und die Große Halle
Die Schlafkammer des Prinzen
Prinz Alexi
Prinz Alexi und Felix
Die Halle der Sklaven
Die Übungshalle
Die Halle der Strafen
Pflichten in der Kammer des Prinzen
Dienerin
Der Reitpfad
Die Gemächer der Königin
Lady Juliana im Gemach der Königin
Mit Prinz Alexi
Prinz Alexi erzählt von seiner Gefangennahme und Versklavung
Prinz Alexi´s Erziehung geht weiter
Das Dorf
So weit er sich zurückerinnern konnte - sein ganzes junges Leben lang -, hatte der Prinz die
Geschichte von Dornröschen gekannt. Zusammen mit ihren Eltern, dem König und der Königin,
und dem ganzen Hofstaat hatte ein Fluch sie verdammt, hundert Jahre zu schlafen, nachdem sie
sich mit einer Spindel in den Finger gestochen hatte. Aber der Prinz glaubte die Geschichte nicht,
bis er im Inneren des Schlosses war.
Auch die Leichen der anderen Prinzen, die in dem Dornengestrüpp lagen, das die Mauern des
Schlosses überwucherte, hatten ihn nicht überzeugen können. Die hatten die Geschichte
offensichtlich geglaubt, aber er mußte sich selbst im Schloß Gewißheit verschaffen. Untröstlich
über den Tod seines Vaters - seine Mutter hatte in der Folge mehr Einfluß auf ihn gehabt, als gut
für ihn war -, ließ er oft die gebotene Vorsicht außer acht. Er schnitt das Dornengestrüpp an den
Wurzeln ab, so daß es ihn nicht behindern konnte. Er hatte keine große Lust zu sterben, er wollte
eine Eroberung machen.
Über die Gebeine derer hinweg, die das Geheimnis nicht hatten lösen können, trat er allein in den
riesigen Speisesaal. Die Sonne stand hoch am Himmel. Durch die vom Gestrüpp befreiten hohen
Fenster fielen Lichtstrahlen, in denen der Staub tanzte. An der Tafel saßen die Männer und Frauen
des alten Hofstaats und schliefen. Dicke Schichten von Staub bedeckten sie, und ihre geröteten,
schlaffen Gesichter waren von Spinnweben überzogen. Der Atem stockte ihm, als er die
Bediensteten an der Wand lehnen sah. Ihre Kleider waren brüchig und zerfallen. Die alte
Geschichte war also doch wahr. Furchtlos wie zuvor machte sich der Prinz auf, um die schlafende
Schönheit zu suchen, die in dieser Geschichte die Hauptrolle spielte. Im obersten Schlafzimmer
des Hauses fand er sie. Über Kammerzofen und Lakalen war er hinweggestiegen, und die Luft war
voll von Staub und Feuchtigkeit, als er die Tür des Heiligtums erreicht hatte.
Das flachsblonde Haar der Prinzessin war auf dem tiefgrünen Samt ihres Bettes ausgebreitet. Die
losen Falten ihres Kleides ließen die runden Brüste und Glieder einer jungen Frau erkennen. Der
Prinz öffnete die Fensterläden. Helles Sonnenlicht fiel herein. Er hielt den Atem an, als er ihre
Wangen und dann ihre zarten Augenlider berührte. Er bewunderte die vollkommene Schönheit
ihres Gesichts. Eine tiefe Falte ihres Kleides hatte sich zwischen ihre Beine gesenkt, so daß er die
Form ihres Geschlechtes erkennen konnte. Er zog sein Schwert, mit dem er das Gestrüpp an den
Mauern zerschlagen hatte, und setzte die Spitze vorsichtig zwischen die Brüste der Schönen.
Dann zerschnitt er mühelos das spröde Gewebe entzwei. Er schlug den Stoff zur Seite und
betrachtete sie. Ihre Brustwarzen hatten die Farbe von Rosen wie ihre Lippen. Das Haar zwischen
ihren Beinen war dunkelblond und lockiger als das lange Haupthaar, das fast bis zu den Hüften
reichte. Er schnitt die Ärmel des Kle ides ab. Als er Dornröschen sanft hochhob, um sie aus dem
Stoff zu befreien, schien das Gewicht ihres Haars ihren Kopf auf seine Arme zu drücken, und ihr
Mund öffnete sich ein klein wenig.
Er legte sein Schwert zur Seite und schlüpfte aus der schweren Rüstung. Dann hob er die
Prinzessin von neuem hoch, schob den linken Arm unter ihre Schultern und die rechte Hand
zwischen ihre Beine. Sein Daumen lag auf ihrem Schamhügel. Sie gab keinen Laut von sich, aber
sie bebte ein wenig, als ob sie stumm seufzen wollte. Ihr Kopf neigte sich ihm entgegen, und er
spürte, daß seine rechte Hand warm und feucht wurde. Der Prinz legte Dornröschen auf das Lager
zurück, umfaßte ihre Brüste und saugte sanft erst an der einen, dann an der anderen. Sie waren
rund und fest, diese Brüste. Als der Fluch sie getroffen hatte, war Dornröschen fünfzehn gewesen.
Der Prinz knabberte an ihren Brüsten, massierte sie, um ihr Gewicht zu erfühlen, und tätschelte sie
dann mit leichten Schlägen.
Seine Begierde war stark, ja fast schmerzhaft gewesen, als er das Zimmer betreten hatte. Jetzt
bedrängte sie ihn gnadenlos.
Er rollte auf sie, schob ihre Beine auseinander und liebkoste das weiße Fleisch auf der Innenseite
ihrer Schenkel. Dann ergriff er mit der linken Hand ihre Brust, hob mit der rechten ihr Gesäß auf
und drang in sie. Er senkte seine Lippen auf die ihren, und als er ihre Unschuld durchbrach, öffnete
er mit der Zunge ihren Mund und drückte mit festem Griff ihre Brust. Er saugte an ihren Lippen, und
es war, als ob er ihr Leben in sich aufnähme. Als sich sein Samen in sie verströmte, hörte er einen
Schrei.
Und dann öffneten sich ihre blauen Augen. »Dornröschen!« flüsterte er.
Sie schloß die Augen und zog die goldenen Brauen ein wenig zusammen. Das Sonnenlicht
schimmerte auf ihrer breiten, weißen Stirn.
Er hob ihr Kinn, küßte ihren Hals, und als er sich aus ihrem engen Geschlecht zurückzog, seufzte
sie tief. Sie war wie betäubt. Er half ihr, sich aufzurichten. Sie saß nackt und mit angezogenen
Knien auf dem Bett, das flach und hart wie ein Tisch war.
»Ich habe dich vom Schlaf erlöst, Liebste«, sagte er zu ihr. »Hundert Jahre hast du geschlafen,
genau wie alle die, die dich liebten. Horch! Horch! Du wirst hören, wie dieses Schloß zum Leben
erwacht. Niemand vor dir hat so etwas jemals gehört.«
Schon drang ein Schrei von draußen herein. Eine Kammerzofe stand in der Tür und preßte die
Hände auf den Mund.
Der Prinz trat zu ihr. »Geh zu deinem Herrn, dem König. Sag ihm, daß der Prinz gekommen ist, der
den Fluch von seinem Haus genommen hat, wie es vorausgesagt war. Sag ihm, daß ich mich nun
mit seiner Tochter einschließen werde.« Er machte die Tür zu, verriegelte sie und wandte sich von
neuem Dornröschen zu.
Dornröschen bedeckte ihre Brüste mit den Händen, und ihr langes goldblondes Haar lag dicht und
schwer auf dem Bett. Sie neigte den Kopf, so daß ihr Haar sie bedeckte. Feierlich sah sie den
Prinzen an, der in ihrem Blick weder Angst noch Tücke entdecken konnte. Sie erinnerte ihn an den
Anblick der sanften Tiere im Walde, ehe er sie bei der Jagd tötete - großäugig und furchtlos.
Ihr Busen hob und senkte sich heftig. Der Prinz lachte ein wenig, trat zu ihr und schob das Haar
über ihre rechte Schulter zurück. Sie sah ihn unverwandt an. Tiefe Röte hatte sich über ihre
Wangen gezogen. Er küßte sie und öffnete mit den Lippen ihren Mund. Mit der Linken ergriff er ihre
Hände und legte sie auf ihren nackten Schoß, während er mit der Rechten ihre Brust umfaßte und
sanft knetete. »Unschuldige Schönheit«, flüsterte er. Er wußte, was sie sah, als sie ihn anschaute.
Er war nur drei Jahre älter, als sie vor ihrem langen Schlaf gewesen war. Achtzehn war er, gerade
zum Mann geworden, und er fürchtete nichts und niemanden. Er war groß, schwarzhaarig, schlank
und zugleich kräftig und geschmeidig. Er verglich sich gern mit einem Schwert - gerade, schön
anzusehen und äußerst gefährlich. Viele, die mit ihm hatten wetteifern wollen, waren auf der
Strecke geblieben. Was er jetzt empfand, war weniger Stolz als Befriedigung. Er war ins Innerste
des verwunschenen Schlosses vorgedrungen.
Von der Tür her hörte er Klopfen und Schreie.
Der Prinz erachtete es nicht für nötig zu antworten und hielt Dornröschen im Arm. »Ich bin dein
Prinz«, sagte er, »und so wirst du mich nennen. Und aus diesem Grunde wirst du mir auch
gehorchen. « Wieder schob er ihre Beine auseinander. Er sah das Blut ihrer Unschuld auf den
Stoffetzen und lächelte, als er von neuem sanft in sie eindrang. Sie gab leise Stöhnlaute von sich,
die für ihn wie Liebkosungen waren. »Gib mir eine gebührende Antwort«, flüsterte er.
»Mein Prinz«, sagte sie.
»Ah« seufzte er, »das ist wunderbar«
Als er die Tür öffnete, war es schon fast dunkel im Zimmer. Er gab den Dienern Anweisung, sein
Abendessen herzurichten, und verkündete, daß er den König sogleich empfangen würde.
Dornröschen befahl er, mit ihm zu speisen und bei ihm zu bleiben, und er bat sie, keine Kleider zu
tragen. »Es ist mein Wunsch, daß du stets nackt und für mich bereit bist«, sagte er. Er hätte ihr
sagen können, daß sie über die Maßen schön war wenn nichts anderes als ihr goldenes Haar sie
bedeckte, Röte ihr Wangen überzog und ihre Hände sich vergeblich bemühten, ihr Brüste und ihr
Geschlecht zu verbergen. Aber er schwieg un umfaßte ihre zarten Handgelenke, als man den
Tisch hereintrug Dann bedeutete er ihr, sich ihm gegenüberzusetzen.
Der Tisch war schmal, so daß es ihm leicht möglich war, si zu berühren, ihre Brüste zu liebkosen,
wenn er Lust dazu verspürte. Er streckte einen Arm aus und hob ihr Kinn an, um ihr Gesicht im
Licht der Kerzen genau ansehen zu können. Auf der Tafel prangten Schweinebraten und Wild und
Früchte in großen silbernen Schalen. Nach ein paar Augenblicken stand der König in der Tür,
gekleidet in prunkvolle, schwere Gewänder und mit einer goldenen Krone auf dem Kopf. Er
verbeugt sich vor dem Prinzen und wartete darauf, zum Eintreten aufgefordert zu werden.
»Euer Königreich ist ein Jahrhundert lang vernachlässigt worden«, begann der Prinz und hob
seinen Weinkelch. »Viele Eurer Lehensmänner sind zu anderen Herren geflohen; gutes Land liegt
brach. Aber Ihr habt Euren Reichtum, Euren Hofstaat, Eure Soldaten. Eine Menge Aufgaben
erwarten Euch.«
»Ich stehe tief in Eurer Schuld, Prinz«, antwortete der König. »Aber wollt Ihr mir nicht Euren Namen
nennen und den Namen Eurer Familie?«
»Meine Mutter, Königin Eleonore, lebt jenseits des großen Waldes«, antwortete der Prinz. »In
Eurer Zeit war es das Königreich meines Urgroßvaters, König Heinrich. Er war Euer mächtiger
Verbündeter.«
Der Prinz bemerkte, wie überrascht der König war und wie diese Überraschung dann der
Verwunderung wich. Der Prinz verstand das sofort. Und als der König rot wurde, sagte der Prinz:
»Und in jener Zeit dientet Ihr im Schloß meines Urgroßvaters, nicht wahr, und Eure Gemahlin
ebenfalls?«
Der König preßte die Lippen zusammen und nickte langsam. »Ihr seid der Nachkomme eines
mächtigen Herrschers«, flüsterte er. Der Prinz erkannte, daß der König nicht wagte, den Blick zu
heben, um seine nackte Tochter anzusehen.
»Dornröschen soll mir jetzt dienen«, erklärte der Prinz. »Sie ist mein.« Er nahm sein langes,
silbernes Messer, schnitt mehrere Stücke von dem heißen, saftigen Schweinebraten ab und legte
sie auf seinen Teller. Die Bediensteten, die um ihn herumstanden, wetteiferten darin, ihm andere
Leckerbissen vorzulegen. Dornröschen hatte ihre Brüste wieder mit den Haaren bedeckt; auf ihren
Wangen glitzerten Tränen, und ihr Körper bebte.
»Wie Ihr wünscht«, erwiderte der König. »Ich stehe in Eurer Schuld.«
»Ihr seid am Leben und habt Euer Königreich«, sagte der Prinz. »Und Eure Tochter gehört mir. Ich
möchte die Nacht hier verbringen. Morgen breche ich auf, um Dornröschen jenseits der Berge zu
meiner Prinzessin zu machen.«
Er hatte ein paar warme Früchte und einige Leckerbissen auf seinen Teller gelegt, und jetzt
schnappte er mit den Fingern und bedeutete Dornröschen, zu ihm herüberzukommen. Er
bemerkte, daß sie sich vor den Bediensteten schämte. Doch er schob ihre Hand beiseite, die ihre
Scham bedeckte. »Verstecke deine Blößen nie wieder in dieser Weise«, forderte er sanft, während
er ihr das Haar aus dem Gesicht strich.
»Ja, mein Prinz«, flüsterte sie. Sie hatte eine liebliche kleine Stimme. »Aber es fällt mir so schwer.«
»Natürlich«, lächelte er. »Aber du wirst es für mich tun.«
Und jetzt umfaßte er sie und setzte sie auf seinen Schoß. »Küß mich«, bat er. Als er ihren warmen
Mund auf dem seinen spürte, fühlte er, wie seine Begierde von neuem wuchs - es war noch zu früh
für seinen Geschmack, und er beschloß, diese milde Qual zu ertragen. »Ihr müßt jetzt gehen«,
sagte er zum König. »Sagt Euren Bediensteten, sie sollen morgen früh mein Pferd satteln. Für
Dornröschen brauche ich keins. Meine Soldaten habt Ihr zweifellos an Euren Toren gesehen.« Der
Prinz lachte. »Sie haben es nicht gewagt, mit mir zu kommen. Laßt ihnen ausrichten, daß sie sich
beim Morgengrauen bereithalten sollen. Und nun könnt Ihr Euch von Eurer Tochter
verabschieden.«
Mit einem raschen Blick gab der König zu erkennen, daß ihm der Wunsch des Prinzen Befehl war.
Er verbeugte sich und wich rückwärts zur Tür zurück. Nun schenkte der Prinz Dornröschen seine
volle Aufmerksamkeit. Mit einem Tuch wischte er ihre Tränen ab. Sie hatte die Hände gehorsam
auf ihre Schenkel gelegt, so daß ihre Scham entblößt war. Er bemerkte, daß sie nicht versuchte,
die aufgerichteten, rosenfarbenen Knospen ihrer Brüste mit den Armen zu verbergen, und das
gefiel ihm.
»Du brauchst keine Angst zu haben«, raunte er leise, liebkoste ihre bebenden Lippen und
streichelte ihre Brüste. »Dein Retter hätte ja auch alt und häßlich sein können.«
»Oh, dann könnte ich Mitleid mit dir empfindend, sagte sie mit süßer, leicht vibrierender Stimme. Er
lachte. »Dafür werde ich dich bestrafen.«, drohte er zärtlich. »Aber weibliche Keckheit ist dann und
wann ganz amüsant.« Sie errötete tief und biß sich auf die Unterlippe. »Hast du Hunger, mein
schönes Kind?« fragte er.
Er sah, daß sie nicht zu antworten wagte.
»Wenn ich dich frage, sagst du: »Nur wenn es dir gefällt, mein Prinz«, und dann weiß ich, daß die
Antwort »Ja« ist. Oder: »Nicht, wenn es dir nicht recht ist, mein Prinz. « Dann weiß ich, daß deine
Antwort »nein« ist. Hast du das verstanden?
»Ja, mein Prinz«, antwortete sie. »Ich bin nur hungrig, wenn es dir gefällt.«
»Sehr gut«, lobte er erfreut. Er nahm eine Traube, steckte ihr eine purpurn schimmernde Beere
nach der anderen in den Mund, nahm die Kerne von ihrer Zunge und warf sie beiseite. Mit
unverhohlenem Vergnügen beobachtete er, wie sie einen tiefen Zug aus dem Weinkelch nahm,
den er an ihre Lippen setzte. Er wischte ihren Mund ab und küßte sie. Ihre Augen leuchteten. Ihre
Tränen waren ve rsiegt. Seine Hände tasteten über das weiche Fleisch ihres Rückens und ihrer
Brüste.
»Herrlich«, flüsterte er. »Bist du früher sehr verwöhnt worden? Hast du alles bekommen, was du dir
gewünscht hast?« Verwirrt nickte sie und errötete verschämt.
»Ja, mein Prinz. Ich glaube, ich ... «
»Hab keine Angst, mir ausführlich zu antwortend, lächelte er, »solange deine Worte respektvoll
sind. Und rede niemals zu mir, wenn ich dich nicht anspreche. Achte darauf, was mir gefällt oder
mißfällt. Du warst sehr verwöhnt, nicht wahr, und trotzdem sehr eigenwillig?«
»Nein, mein Prinz, das war ich, glaube ich, nicht«, antwortete sie. »Ich habe stets versucht, meinen
Eltern Freude zu bereiten.«
»Jetzt wirst du mir ein Freudenquell sein«, sagte er liebevoll, legte den linken Arm um ihre Taille
und wandte sich seiner Mahlzeit zu. Mit großem Appetit aß er Fleisch, Wild und Früchte und trank
mehrere Becher Wein. Dann gebot er den Dienern, abzuräumen und den Raum zu verlassen.
Das Bett war frisch bezogen worden, und daneben stand eine Vase mit herrlichen Rosen. Die
Kerzen in den Kandelabern flackerten.
»Nun«, sagte er und stand auf. »Morgen haben wir eine lange Reise vor uns - wir sollten zu Bett
gehen. Und ich muß dich noch für deine Keckheit bestrafen.«
Tränen quollen aus ihren Augen, und sie warf ihm einen flehenden Blick zu. Ungewollt machte sie
eine Bewegung, um ihre Blößen zu bedecken, doch dann hielt sie inne und ballte ihre Hände zu
zwei kleinen, hilflosen Fäusten.
»Hart werde ich dich nicht strafen«, prophezeite er sanft und hob ein wenig ihr Kinn an. »Es war
nur ein kleines Vergehen, und außerdem ja dein erstes. Aber wenn ich ehrlich sein will,
Dornröschen, es wird mir Freude bereiten, dich zu bestrafen.«
Sie biß sich auf die Unterlippe, und er merkte, daß sie etwas sagen wollte Ihre Zunge und ihre
Hände im Zaum zu halten - das war fast zuviel für sie.
»Nun gut, meine Schönste, was möchtest du sagen?« fragte er. »Bitte, mein Prinz«, flehte sie. »Ich
habe solche Angst vor dir.«
»Du wirst sehen, daß ich vernünftiger bin, als du glaubst«, erwiderte er. Er schlüpfte aus seinem
langen Mantel, warf ihn über einen Stuhl und verriegelte die Tür. Dann löschte er die Kerzen bis
auf einige wenige. Er würde in den Kleidern schlafen, wie er es meistens zu tun pflegte - im Wald
oder in Landherbergen oder in den Häusern bescheidener Bauern, in denen er manchmal
nächtigte. Das bereitete ihm keine große Ungemach. Als er sich ihr jetzt näherte, nahm er sich vor,
gnädig zu sein und die Strafe rasch zu vollziehen. Er setzte sich auf die Bettkante, ergriff mit der
Linken Dornröschens Handgelenk und zog ihren nackten Leib auf seinen Schoß, so daß ihre Beine
hilflos über dem Boden baumelten.
»Schön, wunderschöne, murmelte er. Seine Rechte strich über ihre runden Pobacken und drückte
sie sachte auseinander.
Dornröschen erstickte ihren Aufschrei im Laken des Bettes. Die Linke des Prinzen hielt ihre
Handgelenke auf die weiche Unterlage gedrückt. Seine Rechte klatschte auf ihre Hinterbacken,
und Dornröschens Schreie wurden lauter. Die Schläge waren nicht heftig gewesen, aber es zeigten
sich dennoch die roten Spuren. Der Prinz versetzte Dornröschen erneut einen Schlag und wieder
und wieder, und an seinen Beinen spürte er die Wärme und die Feuchtigkeit ihres Geschlechts.
Wieder schlug der Prinz zu.
»Was dir weh tut, ist mehr die Erniedrigung als der Schmerz«, tadelte er sie leise.
Sie bemühte sich, lautere Schreie zu unterdrücken.
Unter seiner Hand spürte er die Hitze ihrer Pobacken. Er holte aus, ließ seine Hand wieder und
wieder klatschend herniedersausen und beobachtete lächelnd, wie Dornröschen sich wand. Er
hätte viel härter zuschlagen können, und es hätte ihm Freude bereitet, ohne ihr wirklich weh zu tun,
doch er besann sich eines anderen. Für diese Freuden hatte er noch viele Nächte vor sich.
Er hob sie hoch, so daß sie vor ihm stand.
»Streich dein Haar zurück«, befahl er. Ihr tränenüberströmtes Gesicht war unsagbar schön. Ihre
Lippen bebten, ihre Augen schimmerten unter den Tränen. Sie gehorchte sofort. »Ich glaube nicht,
daß du besonders verwöhnt wurdest«, sagte er. »Ich finde, du bist sehr gefällig und artig, und das
macht mich glücklich.«
Dornröschen war sichtlich erleichtert.
»Verschränke deine Hände im Nacken«, forderte er, »unter deinem Haar. So ist es gut. Sehr gut.«
Wieder hob er ihr Kinn an. »Du hast so eine süße Art, bescheiden die Augen niederzuschlagen.
Aber jetzt möchte ich, daß du mich direkt ansiehst.« Unsicher und scheu gehorchte Dornröschen.
Es schien, als empfände sie jetzt, da sie ihn ansah, erst richtig ihre hilflose Nacktheit. Die Augen
hinter den langen, dunklen Wimpern waren größer, als er gedacht hatte.
»Findest du mich hübsch?« fragte er. »Bedenke, ehe du antwortest, daß ich die Wahrheit hören
möchte und nicht das, was mir schmeicheln würde, verstehst du?«
»Ja, mein Prinz«, flüsterte sie. Sie schien sich ein wenig beruhigt zu haben.
Er streckte die Hand aus, massierte sanft ihre rechte Brust, streichelte dann ihre samtweichen
Unterarme, fühlte die sanfte Wölbung des Muskels. Dann glitt seine Hand über das volle, feuchte
Haar zwischen ihren Beinen, daß sie seufzte und bebte.
»Nun«, sagte er, »beantworte meine Frage, und beschreibe, was du siehst. Beschreibe mich, als
ob du mich in diesem Augenblick zum erstenmal sehen und deiner Kammerzofe von mir erzählen
würdest.«
Wieder biß sie sich auf die Lippen, was er überaus anmutig fand. Dann erwiderte sie mit unsicher
bebender Stimme. »Du bist wirklich sehr hübsch, mein Prinz, das kann niemand leugnen. Für
jemand ... für jemand ... «
»Weiter«, ermutigte er sie. Er zog sie ein wenig an sich, so daß ihr Schamhügel sein Knie berührte,
wog ihre Brust in seiner linken Hand und liebkoste mit dem Mund ihre Wange. »Und so
gebieterisch für jemanden, der so jung ist«, ergänzte sie. »Das erwartet man nicht.«
»Sag mir, wie sich das in meinem Äußeren zeigt, außer bei dem, was ich tue?«
»Es ist... deine Art, mein Prinz«, erwiderte sie, und ihre Stimme gewann ein wenig an Festigkeit.
»Ich meine deinen Blick, deine dunklen Augen ... dein Gesicht. Die Zweifel der Jugend sind
nirgends zu finden.«
Lächelnd küßte er sie aufs Ohr. Warum war die feuchte, kleine Spalte zwischen ihren Beinen so
heiß? Er konnte nicht anders, er mußte sie mit seinen Fingern berühren. Schon zweimal hatte er
sie an diesem Tag besessen, und er würde sie wieder nehmen. Aber vielleicht sollte er die Sache
langsamer angehen.
»Wenn ich älter wäre - wäre dir das vielleicht lieber? « flüsterte er.
» Ich dachte«, erwiderte sie" »es wäre leichter. Einem so jungen Mann gehorsam zu sein« - sie
fühlte sich so hilflos.
Ihm war, als träten Tränen in ihre Augen, und er schob sie ein wenig von sich, um sie anzusehen.
»Ich habe dich aus hundertjährigem Schlaf geweckt, mein Liebling, und deinem Vater sein
Königreich wiedergegeben. Du bist mein. Ich bin kein allzu gestrenger Herr, das wirst du sehen -
nur sehr gründlich. Wenn du Tag und Nacht und jeden einzelnen Augenblick nur daran denkst, mir
zu gefallen, dann wirst du es nicht schwer bei mir haben.« Sie bemühte sich, den Blick nicht von
ihm zu wenden. Er bemerkte, daß sie erleichtert war, und spürte ihre tiefe Bewunderung.
»Jetzt«, sagte er, legte ihr die linke Hand zwischen die Beine, so daß sie einen kleinen Seufzer
ausstieß, und zog sie an sich, »Jetzt möchte ich mehr von dir. Weißt du, was ich meine,
Dornröschen?«
Sie schüttelte den Kopf; einen Augenblick lang war sie vor Schreck wie gelähmt.
Er hob sie hoch und bettete sie auf die Liege. Das Licht der Kerzen schimmerte warm und rosig auf
ihrer Haut. Ihr Haar überflutete das Bett; die Hände hatte sie gegen die Hüften gepreßt. Es schien,
als wollte sie protestieren. »Mein Liebling, dir ist eine Würde eigen, die dich wie ein Schild vor mir
schützt - so wie dein liebliches goldenes Haar dich einhüllt. jetzt möchte ich, daß du dich mir
ergibst. Du wirst sehen ... später wirst du dich wundern, daß du geweint hast.«
Der Prinz beugte sich über sie und schob ihre Beine auseinander. Er erkannte, daß sie sich
schämte und sich von ihm abwenden wollte. Er streichelte ihre Schenkel. Dann griff er mit Daumen
und Zeigefinger in den seidigen, feuchten Haarbusch, befühlte die zarten, kleinen Lippen und
öffnete sie weit. Dornröschen durchlief ein Schauder. Der Prinz legte seine Linke auf ihren Mund
und spürte, wie sie unter seiner Hand leise weinte. Es ist leichter für sie, wenn ich ihr den Mund
zuhalte, dachte er, und für den Augenblick war das in Ordnung. Sie wird alles lernen, wenn der
rechte Zeitpunkt gekommen ist.
Und die Finger seiner Rechten fanden die kleine Knospe zwischen ihren Schamlippen, und er
massierte sie mit sanften Bewegungen, bis sie, ohne es zu wollen, ihren Leib nach oben wölbte
und ihm die Hüften entgegenhob. Ihr kleines Gesicht unter seiner Hand bot ein Bild des Jammers.
Der Prinz lächelte.
Aber als er sich noch amüsierte, spürte er zum erstenmal die heiße Feuchtigkeit zwischen ihren
Beinen, die wirkliche Feuchtigkeit, die sich diesmal nicht mit dem Blut ihrer Unschuld vermischt
hatte. »So ist es recht, so ist es recht, mein Liebling«, flüsterte er. »Du darfst deinem Herrn und
Meister keinen Widerstand leisten, hmmm?«
Nun öffnete er seine Kleider und befreite sein hartes, begieriges Glied. Er legte sich neben
Dornröschen und ließ es auf ihrem Schenkel ruhen, während er sie weiterstreichelte. Dornröschen
wand sich auf ihrem Lager; ihre Hände knüllten das Bettuch an ihren Seiten zusammen. Es schien,
als sei ihr ganzer Körper rosafarben durchglüht, und die Knospen ihrer Brüste wirkten so hart wie
kleine Steine. Er konnte ihnen nicht widerstehen. Spielerisch und ohne ihr weh zu tun, bearbeitete
er sie mit den Zähnen. Er leckte mit der Zunge daran und küßte dann ihre Scham, und während sie
sich hin- und herwarf und errötend unter ihm stöhnte, glitt sein Körper langsam auf sie.
Von neuem bäumte sich Dornröschen auf. Ihre Brüste hatten sich tiefer gerötet. Und als er sein
Glied in sie stieß, spürte er, wie ihr ganzer Körper vor unterdrückter Freude erzitterte. Seine Hand
erstickte ihren Aufschrei; ein heftiges Beben durchlief ihren ganzen Körper. Dann lag sie still,
feucht, gerötet und die Augen geschlossen. Ihr Atem ging heftig. Tränen liefen über ihre Wangen.
»Das war wunderbar, Liebling«, murmelte er. »Öffne deine Augen.«
Schüchtern gehorchte sie.
Doch dann sah sie ihn unverwandt an.
»Das war sehr, sehr schwer für dich «, flüsterte er. »Daß so etwas mit dir geschehen würde,
hättest du dir niemals träumen lassen. Und jetzt bist du rot vor Scham und zitterst vor Angst, und
vielleicht glaubst du, es wäre einer der Träume, die du in den letzten Jahren geträumt hast. Aber
es ist Wirklichkeit, Dornröschen. Und es ist nur der Anfang! Du glaubst, ich hätte dich zu meiner
Prinzessin gemacht. Aber das war erst der erste Schritt. Der Tag wird kommen, da du nur noch
mich sehen wirst - als sei ich die Sonne und der Mond, Speis und Trank und die Luft, die du
atmest. Dann - dann wirst du mir wirklich gehören, und diese ersten Lektionen und Freuden « er
lächelte, »werden dir völlig unbedeutend vorkommend Er beugte sich über sie. Sie lag ganz still
und schaute ihn mit weit geöffneten Augen an.
»Jetzt gib mir einen Kuß«, befahl er. »Und ich meine einen richtigen Kuß.«
Die Reise und die Bestrafung in der Herberge Am nächsten Morgen war der ganze Hofstaat in der
Großen Halle versammelt, um den Prinzen und Dornröschen zu verabschieden. Das dankbare
Königspaar stand mit niedergeschlagenen Augen da und verbeugte sich tief, als der Prinz, vom
nackten Dornröschen gefolgt, die Stufen herunterschritt. Er hatte sie angewiesen, ihre Hände
hinter dem Hals zu verschränken und sich ein wenig rechts von ihm zu halten, so daß er sie aus
den Augenwinkeln betrachten konnte. Und Dornröschen gehorchte. Ihre bloßen Füße verursachten
auf den ausgetretenen Stufen der Treppe nicht das kleinste Geräusch. »Lieber Prinz«, sagte die
Königin, als er das große Tor erreicht hatte und sah, daß seine Soldaten in den Sätteln saßen und
bei der Zugbrücke warteten. »Wir stehen auf ewig in Eurer Schuld.' Aber Dornröschen ist unsere
einzige Tochter.«
Der Prinz wandte sich zu ihr um. Die Königin war immer noch schön, obwohl sie mehr als doppelt
so alt war wie Dornröschen, und er fragte sich, ob sie seinem Urgroßvater gedient hatte wie
Dornröschen ihm. »Wie könnt Ihr so zu mir reden?« fragte der Prinz geduldig. »Ich habe Euch Euer
Königreich wiedergegeben, und wenn Ihr Euch auch nur ein wenig an mein Land erinnert, dann
werdet Ihr sehr wohl wissen, daß sich Dornröschen glücklich schätzen kann, wenn sie dort dienen
darf.«
Wie zuvor beim König übergoß verräterische Röte jetzt die Wangen der Königin, und sie neigte
ergeben ihr Haupt.
»Aber Ihr werdet doch erlauben, daß Dornröschen sich etwas anzieht«, flüsterte sie, »zumindest,
bis sie in Eurem Reich angelangt ist.«
»Alle Städte, die an unserem Wege liegen, sind uns seit hundert Jahren Treue und Ergebenheit
schuldig. Und in jeder Stadt werde ich die Wiederauferstehung Eures Reiches verkünden. Könnt
Ihr noch mehr verlangen? Der Frühling ist schon angenehm warm, Dornröschen wird kein Leid
geschehen, wenn sie mir jetzt schon dient.«
»Vergebt uns, Hoheit«, beeilte sich der König zu sagen. »Aber sind die Bräuche dieselben wie in
früheren Zeitaltern? Oder wird Dornröschens Dienstbarkeit für immer dauern?« »Es ist, wie es
früher war. Wenn die Zeit gekommen ist, wird Dornröschen zurückkehren. Und sie wird viel
gewonnen haben an Weisheit und Schönheit. Und nun gebietet ihr, zu gehorchen, wie Eure Eltern
es Euch geboten, als sie Euch zu uns sandten.« »Der Prinz spricht die Wahrheit, Dornröschen«,
sagte der König mit leiser Stimme, wobei er vermied, seiner Tochter in die Augen zu sehen.
»Gehorche ihm, und gehorche der Königin. Manchmal wird dich überraschen, was man von dir
verlangt, und manchmal wird es dir schwerfallen, den Befehlen Folge zu leisten, aber du mußt
Vertrauen haben. Du wirst zurückkehren, und alles wird sich zu deinem Vorteil verändern.«
Der Prinz lächelte.
Die Pferde auf der Zugbrücke scharrten unruhig mit den Hufen. Das Streitroß des Prinzen, ein
schwarzer Hengst, bäumte sich schon vor Ungeduld auf, und so sagte der Prinz allen noch einmal
Lebewohl und wandte sich dann Dornröschen zu. Ohne Anstrengung hob er sie über seine rechte
Schulter. Ihr langes Haar streifte kurz über den Boden, ehe er sein Streitroß bestieg.
Die Soldaten formierten sich hinter ihm.
Er ritt in den Wald.
Die Sonne warf helle Strahlen durch das Laub der Bäume. Der leuchtendblaue Himmel, der sich
über ihnen wölbte, schimmerte am Horizont türkisfarben. Der Prinz summte eine Melodie, und
dann sang er laut.
Dornröschens geschmeidiger, warmer Körper lag leicht auf seiner Schulter. Er fühlte, daß sie
zitterte, und der Prinz verstand ihre Erregung. Ihre nackten Pobacken waren von seinen Schlägen
immer noch rot, und er konnte sich gut vorstellen, welch saftige Aussicht seine Mannen hinter ihm
hatten.
Sie kamen zu einer Lichtung, deren Boden dicht mit rotem und braunem Laub bedeckt war. Der
Prinz stieg ab, schlang die Zügel um den Sattelknauf, tastete mit der Linken nach dem weichen,
haarigen Pelz zwischen Dornröschens Beinen, neigte das Gesicht zu ihrer warmen Hüfte herab
und küßte sie sanft.
Nach einer Welle zog er sie in seinen Schoß, drehte sie so, daß sie in seinem linken Arm ruhte,
und küßte ihre errötenden Wangen. Er strich ihr die langen, goldenen Strähnen aus dem Gesicht
und saugte dann wie nebenbei an ihren Brüsten, als nähme er kleine Schlucke. »Leg deinen Kopf
auf meine Schulter«, sagte er. Gehorsam neigte sich Dornröschen zu ihm. Als er sich jedoch
wieder anschickte, sie über seine Schulter zu legen, entfuhr ihr ein leiser, klagender Laut. Den
Prinzen hielt das nicht ab. Als er sie wieder recht an Ort und Stelle gebracht hatte, schalt er sie
liebevoll und versetzte ihr mit der linken Hand ein paar Schläge, bis er sie weinen hörte.
»Du darfst dich nie widersetzend, erinnerte er sie. »Nicht mit Worten und nicht mit Gesten. Nur
Tränen dürfen deinem Prinzen zeigen, was du empfindest, und glaube nicht, daß er nicht wissen
möchte, was du fühlst. Und jetzt antworte mir respektvoll.« »Ja, mein Prinz«, flüsterte Dornröschen
demütig.
Den Prinzen durchlief ein Freudenschauer.
Als sie bei der kleinen Stadt, die inmitten eines Waldes lag, anlangten, herrschte dort große
Aufregung. jedermann hatte schon vernommen, daß der Zauber gebrochen war. Von seinen
Mannen gefolgt, ritt der Prinz durch die krummen, von hohen Fachwerkhäusern, die den Himmel
verdunkelten, gesäumten Gäßchen. Überall waren Neugierige zu den Fenstern und Türen geeilt
oder drängten sich in den gepflasterten Torwegen. Der Prinz hörte, wie seine Soldaten hinter ihm
mit unterdrückter Stimme den Einwohnern zuflüsterten, wer er war. Er sei ihr Herr und habe den
Zauber gebrochen. Das Mädchen auf seiner Schulter sei Dornröschen. Dornröschen schluchzte
leise. Ihr Körper wurde von Seufzern geschüttelt, aber der starke Arm des Prinzen hielt sie sicher.
Schließlich kam er, von einer großen Menge gefolgt, an der Herberge an. Mit lautem Hufgeklapper
trabte sein Pferd in den Hof. Rasch eilte sein Page hinzu und half ihm beim Absteigen.
»Wir machen nur Rast, um Speise und Trank zu uns zu nehmen«, verkündete der Prinz. »Wir
können noch ein gutes Stück reiten, bis die Sonne versinkt.« Er stellte Dornröschen auf die Füße
und sah mit Bewunderung, wie ihr Haar an ihrem Körper herabfiel. Sie hatte die Hände hinter dem
Nacken verschränkt, und ihre Augen waren niedergeschlagen, als er sie betrachtete.
Der Prinz küßte sie hingebungsvoll.
»Merkst du, daß dich alle anschauend fragte er. »Spürst du, wie sie deine Schönheit bewundern?
Sie sind hingerissen von dir.« Und er öffnete ihre Lippen und küßte sie leidenschaftlich, wobei
seine Hand ihre schmerzenden Pobacken drückte. Ihre Lippen hingen an seinen, als wolle sie ihn
nie wieder loslassen. Der Prinz löste sich und hauchte einen Kuß auf ihr Augenlid.
»Alle sind begierig darauf, Dornröschen zu sehen«, sagte der Prinz zu seinem Gardehauptmann.
»Befestige ein Seil am Boden über dem Herbergstor und binde ihr damit die Hände über dem Kopf
zusammen. Dann können die Leute sie betrachten, solange sie wollen. Aber niemand darf sie
berühren. Sie können schauen, aber du bürgst dafür, daß ihr niemand zu nahe kommt. Dein Essen
wird dir gebracht werden.«
»Ja, Herr«, sagte der Gardehauptmann.
Doch als der Prinz ihm Dornröschen übergeben wollte, beugte sie sich vor und bot ihm ihre Lippen,
und der Prinz empfing voller Dankbarkeit ihren Kuß. »Du bist süß, mein Liebling«, murmelte er.
»Und nun sei ganz brav und bescheiden. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn die Bewunderung dieser
Leute mein Dornröschen eingebildet und eitel machte. « Wieder küßte er sie und übergab sie dann
seinem Hauptmann.
Drinnen ließ er sich Fleisch und Bier auftragen und sah dann durch das Butzenfenster hinaus.
Der Gardehauptmann schlang das Seil um Dornröschens Handgelenke, achtete aber sorgfältig
darauf, nur ihre Hände zu berühren. Er führte sie zum offenen Hoftor, warf das Seil über den
gemauerten Torbogen, zog es so an, daß Dornröschen fast auf Zehenspitzen stand, und
verknüpfte es dann. Dann gebot er den Leuten, Abstand zu halten. Mit verschrän kten Armen an
die Mauer gelehnt, beobachtete er, wie sich das Volk um die Herberge drängte, um Dornröschen
zu bewundern.
Da waren dralle Weiber mit fleckigen Schürzen, vierschrötige Männer in Kniehosen und schweren
Lederstiefeln und junge Männer besseren Standes in samtenen Umhängen, die sich abseits hielten
und Dornröschen mehr aus der Entfernung betrachteten. Und da waren junge Frauen mit frisch
gestärktem Kopfputz, die scheinbar hochnäsig die Rocksäume hoben, während sie Dornröschen
abschätzend musterten. Zunächst vernahm man nur ein Flüstern, doch dann begannen die Leute
sich ungenierter zu unterhalten.
Dornröschen neigte das Gesicht zu ihrem Arm, so daß ihr langes Haar ihr Gesicht verhüllte.
Plötzlich stürmte ein Soldat aus der Herberge und rief: »Seine Majestät wünscht, daß sie den Kopf
hebt und sich umdreht, damit die Leute sie besser sehen können.« Zustimmendes Gemurmel kam
aus der Menge. »Schön, wunderschöne, schwärmte einer der jungen Männer.
»Und für diese Schönheit haben so viele Männer ihr Leben gelassen«, meinte ein alter Schuster.
Der Gardehauptmann hob Dornröschens Kinn und flüsterte ihr zu: »Du mußt dich umdrehen,
Prinzessin.« »0 bitte, Hauptmann«, flehte sie.
»Keinen Laut, Prinzessin, ich bitte dich. Unser Herr ist sehr streng«, erwiderte er. »Und es ist sein
Wunsch, daß dich alle bewundern.«
Purpurne Röte überzog Dornröschens Wangen, und sie fügte sich. Sie drehte sich so, daß die
Menge einen Blick auf ihr gerötetes Gesäß und dann wieder auf ihre Brüste und ihre Scham
werfen konnte. Es schien, als würde sie tief Luft holen, um sich zur Ruhe zu zwingen. Die jungen
Männer verliehen mit lauten Ausrufen ihrer Bewunderung Ausdruck und schwärmten für ihre
wunderschönen Brüste.
»Aber ihre Hinterbacken«, flüsterte eine alte Frau, die in Dornröschens Nähe stand. »Sie ist
geschlagen worden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die arme Prinzessin eine solche Bestrafung
verdient hat.«
»Kaum«, sagte ein junger Mann neben ihr. »Abgesehen davon, daß sie den süßesten Po hat, den
man sich vorstellen kann.« Dornröschen zitterte.
Schließlich kam der Prinz wieder aus dem Haus. Als er sah, daß die Menge nach wie vor im Banne
Dornröschens stand, löste er selbst das Seil vom Torbogen, hielt es wie eine kurze Leine über
ihrem Kopf und drehte sie einmal um ihre Achse. Die Umstehenden nickten und verbeugten sich
dankbar ob der Großzügigkeit des Prinzen.
»Heb den Kopf, Dornröschen, damit ich es nicht zu tun brauche«, sagte er mit einem kleinen, doch
unüberhörbaren Tadel in seiner Stimme. Dornröschen gehorchte. Ihr Gesicht war so von Röte
entflammt, daß ihre Augenbrauen wie Gold in der Sonne schimmerten. Der Prinz küßte sie.
»Komm her, Alter«, forderte der Prinz den Alten im Schustergewand auf. »Hast du je so etwas
Schönes gesehen?«
»Nein, Majestät«, erwiderte der Alte. Seine Ärmel waren bis zu den Ellenbogen hinaufgekrempelt,
seine Beine ein wenig krumm. Sein Haar war grau, aber seine grünen Augen schimmerten fast
sehnsüchtig und erfreut. »Sie ist wirklich eine wundervolle Prinzessin, Majestät, und den Tod aller
jener wert, die sie befreien wollten.«
»Da hast du wohl recht. Und sie ist auch die Tapferkeit des Prinzen wert, der sie wirklich erobert
hat«, lächelte der Prinz.
Alle lachten höflich. Keiner der Umstehenden konnte seine Ehrfurcht vor ihm verbergen. Sie
starrten auf seine Rüstung und auf sein Schwert, vor allem aber auf sein junges Gesicht und sein
tiefschwarzes Haar, das ihm bis auf die Schultern fiel.
Der Prinz winkte den Schuster zu sich heran. »Höre«, sagte er. »Du hast die Erlaubnis, ihre
Schätze zu berühren.«
Der alte Mann lächelte den Prinzen dankbar und fast unschuldig an. Einen Augenblick zögerte er,
dann tastete er Dornröschens Busen ab. Dornröschen schauderte und unterdrückte mühsam einen
kleinen Aufschrei.
Der Alte strich über ihre Scham. Der Prinz zog das Seil ein wenig nach oben, so daß Dornröschen
auf Zehenspitzen stand. Ihr Körper streckte sich, was seine Schönheit noch unterstrich: Brüste und
Pobacken waren gespannt; Kinn und Hals bildeten eine anmutige Linie, die in ihren wogenden
Busen mündete.
»Nun ist es gut. Geht wieder, woher ihr gekommen seid«, rief der Prinz.
Gehorsam wich die Menge zurück, wandte aber kein Auge vom Prinzen, als er sein Pferd bestieg.
Dornröschen befahl er, die Hände hinter dem Hals zu verschränken und vor ihm herzugehen.
Dornröschen ging als erste aus dem Hof der Herberge; das Pferd des Prinzen trottete hinter ihr
her. Die Leute machten ihr den Weg frei, konnten den Blick aber nicht von ihrem schönen und
doch so verwundbaren Körper wenden und drängten sich an den Mauern der Stadt , um das
Schauspiel zu verfolgen, bis die Reiter den Waldrand erreicht hatten. Als sie die Stadt hinter sich
gelassen hatten, hob der Prinz Dornröschen hoch, setzte sie vor sich in den Sattel und schalt: »Du
warst beschämt. Warum warst du so stolz? Glaubst du, daß du zu gut bist, um dich den Leuten zu
zeigen?«
»Es... es tut mir leid, mein Prinz«, flüsterte sie.
»Wenn du dich nur bemühst, mir und den Leuten, denen ich dich zeige, zu gefallen, geschieht dir
kein Leid, verstehst du? « Er küßte sie aufs Ohr und drückte sie an seine Brust. »Du hättest stolz
auf deine Brüste und deine wohlgeformten Hüften sein sollen. Du hättest dich fragen sollen:
>Gefalle ich meinem Prinzen? Finden die Leute mich schön?< «
»Ja, mein Prinz«, antwortete Dornröschen demütig.
»Du bist mein, Dornröschen«, fuhr der Prinz in etwas strengerem Ton fort. »Und bei keinem meiner
Befehle darfst du auch nur einen Augenblick zögern. Wenn ich dir gebiete, dem niedrigsten
Vasallen auf dem Felde zu Diensten zu sein, wirst du dich nach Kräften bemühen, meiner
Forderung Folge zu leisten. Wenn ich es sage, ist er dein Herr. Alle, denen ich dich anbiete, sind
deine Herren.«
»Ja, mein Prinz«, erwiderte sie, aber sie war tief bekümmert. Er streichelte ihre Brüste, kniff und
küßte sie, bis Dornröschen sich an ihn drängte. Die Knospen ihrer Brüste waren unter seiner Hand
hart geworden. Es schien, als wolle sie etwas sagen.
»Was ist, Dornröschen?«
»Dir zu gefallen, mein Prinz, dir zu gefallen ... «, flüsterte sie, als sei sie im Delirium. »Ja, mir zu
Gefallen zu sein, das ist jetzt dein Leben. Wie viele Menschen auf der Welt kennen solche Klarheit,
solche Einfachheit? Du bist mir zu Gefallen, und ich sage dir immer genau, was du tun mußt.«
»Ja, mein Prinz«, seufzte sie und weinte wieder.
»Ich werde dich dafür fest in mein Herz schließen. Das Mädchen, das ich im verwunschenen
Schloß fand, war gar nichts gegen das, was du jetzt bist, teure Prinzessin.«
Der Prinz war nicht ganz zufrieden mit dem, was er Dornröschen bis jetzt beigebracht hatte. Als sie
kurz vor Anbruch der Nacht eine andere Stadt erreicht hatten, eröffnete er ihr, daß er sie noch ein
wenig mehr demütigen wolle, um es ihr leichter zu machen.
Während die Stadtleute ihre Nasen an den Bleiglasfenstern der Herberge plattdrückten, ließ der
Prinz Dornröschen an seinem Tisch aufwarten. Auf Händen und Knien kroch sie über den roh
behauenen Bretterboden, um seinen Teller aus der Küche zu holen. Und obwohl sie die Erlaubnis
hatte, dabei aufrecht zu gehen, brachte sie ihm auf allen vieren den Wein. Im Schein des
flackernden Feuers verschlangen die Soldaten ihr Abendmahl und verfolgten schweigend die
Szene. Dornröschen wischte den Tisch des Prinzen ab, und wenn ein Bröselchen auf den Boden
fiel, befahl er ihr, es aufzulecken. Mit Tränen in den Augen gehorchte Dornröschen, und der Prinz
zog sie schließlich auf die Füße und in seine Arme. Er belohnte sie mit Dutzenden von feuchten,
liebevollen Küssen. Fügsam legte sie ihre Arme um seinen Nacken.
Aber das Spiel mit den Brosamen hatte ihm eine Idee eingegeben. Er hie ß sie rasch einen Teller
aus der Küche herbeiholen, und den mußte sie auf den Boden zu seinen Füßen legen. In diesen
Teller wurde Essen für sie gelegt, und der Prinz befahl ihr, ihr schweres Haar über ihre Schultern
zu werfen und es ohne Zuhilfenahme ihrer Hände zu essen. »Du bist mein Kätzchen«, lachte er
fröhlich. »Und ich würde dir all diese Tränen verbieten, wären sie nicht so schön. Möchtest du mir
zu Gefallen sein?«
»Ja, mein Prinz«, erwiderte sie.
Mit der Fußspitze schubste er ihren Teller ein paar Schritte weit weg und befahl ihr, ihm ihre
Kehrseite zuzuwenden, während sie ihre Mahlzeit fortsetzte. Bewundernd genoß er den Anblick;
die von seinen Schlägen verursachte Rötung war fast verschwunden. Er berührte mit der Spitze
seines Lederstiefels die Stelle, an der er das seidige Haar zwischen ihren Beinen sehen konnte. Er
erahnte die feuchten, schwellenden Lippen unter dem Haar und seufzte. Wie schön sie doch war!
Als sie ihre Mahlzeit beendet hatte, schob sie auf sein Geheiß mit dem Mund ihren Teller zu
seinem Stuhl zurück. Dann wischte er ihr selbst die Lippen ab und ließ sie aus seinem Weinglas
trinken.
Der Prinz beobachtete ihren langen, schönen Hals, während sie schluckte, und küßte sie auf die
Augenlider.
»Und nun hör mir zu. Ich möchte, daß du aus allem, was du bis jetzt erlebt hast, deine Lehren
ziehst«, sagte er. »Jeder kann dich hier sehen, alle deine Reize bewundern, und du weißt es. Aber
ich möchte, daß du dir dessen völlig bewußt bist. Die Stadtleute hinter dir am Fenster bewundern
dich, wie sie dich vorhin bewunderten, als ich dich durch die Stadt brachte. Das sollte dich nicht
eitel machen, sondern stolz - stolz, daß du mein Gefallen erregt hast und ihre Bewunderung.«
»Ja, mein Prinz«, sagte sie, als er innehielt.
»Und nun denk nach: Du bist ganz nackt und hilflos; du bist ganz und gar mein.«
»Ja, mein Prinz«, wimmerte sie leise.
»Ich bin jetzt dein Lebensinhalt, und du sollst an nichts anderes denken und nichts bedauern. Ich
wünsche, daß du Schicht für Schicht Stolz und Hochmut ablegst und dir nur noch deine natürliche
Anmut bewahrst. Du sollst dich mir ergeben.« »Ja, mein Prinz«, hauchte sie.
Der Prinz warf einen Blick auf den Herbergswirt, der mit Frau und Tochter in der Küchentür stand.
Die drei nahmen sofort eine ehrerbietige Haltung an. Aber das Interesse des Prinzen galt nur der
Tochter. Sie war eine junge Frau, sehr hübsch in ihrer Art, wenn auch derb im Vergleich zu
Dornröschen. Sie hatte schwarzes Haar, runde Wangen und eine schmale Taille. Gekleidet war sie
wie viele Bauersfrauen in eine lange, gefältelte Bluse und einen kurzen, weiten Rock, der ihre
schlanken Fesseln freiließ. Ihr Gesicht wirkte unschuldig. Verwundert hatte sie während der
ganzen Zeit Dornröschen beobachtet. Die Blicke ihrer großen, braunen Augen huschten ängstlich
zum Prinzen und dann wieder zu Dornröschen zurück, die gehorsam zu Füßen des Prinzen kniete.
»Also, wie ich dir sagte«, fuhr der Prinz fort, »alle hier bewundern dich und freuen sich an dir - am
Anblick deines runden, kleinen Hinterns, deiner schön geformten Beine und dieser Brüste, die ich
immer wieder küssen muß. Und doch ist niemand hier,-auch nicht der Niedrigste, der nicht besser
als du wäre, meine Prinzessin, wenn ich dir befehle, ihm zu Diensten zu sein.«
Dornröschen erschrak. Sie nickte rasch, als sie »Ja, mein Prinz« antwortete. Impulsiv bückte sie
sich dann und küßte den Stiefel des Prinzen.
»So ist es gut, mein Liebling«, beruhigte der Prinz sie und streichelte ihren Nacken. »So ist es gut.
Wenn ich dir eine Geste erlaube, mit der du ungebeten dein Herz ausschütten darfst, dann ist es
diese. So darfst du mir immer deinen Respekt erweisen, auch ohne daß ich dich dazu auffordere.«
Wieder preßte Dornröschen ihre Lippen auf das Leder. Aber sie zitterte.
»Diese Stadtleute hungern nach dir und nach deinen Reizen«, begann der Prinz wieder.
»Und ich glaube, sie verdienen einen kleinen Geschmack davon. Das wird sie ungemein freuen.«
Wieder küßte Dornröschen den Stiefel des Prinzen und ließ ihre Lippen dort ruhen. »Nein, ich
glaube nicht, daß sie voll in den Ge nuß deiner Reize kommen sollen. Nein, nein«, murmelte der
Prinz nachdenklich.
»Aber ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um sie für ihre Ergebenheit zu belohnen und dich zu
lehren, daß du Strafen ertragen wirst, wann immer es in meinem Belieben steht. Du brauchst nicht
ungehorsam zu sein, um sie zu verdienen. Ich werde dich strafen, wann immer ich Lust dazu habe.
Manchmal wird das der einzige Grund dafür sein.«
Dornröschen gelang es nicht, ein Schluchzen zu unterdrücken.
Lächelnd gab der Prinz der Tochter des Herbergswirts einen Wink. Aber die fürchtete sich so sehr
vor ihm, daß sie sich nicht rührte, bis ihr Vater ihr einen Stoß gab.
»Meine Liebe«, sagte der Prinz freundlich. »In der Küche... hast du da ein flaches, hölzernes
Instrument, mit dem du die heißen Pfannen in den Ofen schiebst?«
Bewegung ging durch den Raum, als die Soldaten einander ansahen. Die Leute draußen drückten
sich noch näher an die Fenster. Das junge Mädchen nickte und kehrte bald darauf mit einem
Rührholz zurück. Es war flach und von ja hrelangem Gebrauch ganz glatt und hatte einen sehr
guten Handgriff.
»Ausgezeichnet«, lobte der Prinz.
Dornröschen aber brach in hilflose Tränen aus.
Rasch gebot der Prinz der Tochter des Herbergswirts, sich auf die Kante des Herdes zu setzen, die
in gleicher Ebene mit den Stühlen war. Dornröschen mußte auf Händen und Knien zu ihr rutschen.
»Meine Liebe« - der Prinz wandte sich wieder der Tochter des Herbergswirts zu -, »diese guten
Leute sollen ein Schauspiel genießen. Ihr Leben ist hart und eintönig. Auch meine Männer
brauchen eine kleine Abwechslung, und meine Prinzessin hat eine Züchtigung nötig.«
Weinend kniete Dornröschen vor dem Mädchen, das ahnte, was es tun sollte, und davon ganz
gefangen war.
»Auf ihren Schoß, Dornröschen«, sagte der Prinz. »Hände hinter den Nacken, und halte dein
wunderschönes Haar ein wenig zusammen. Sofort!« fügte er in beinahe scharfem Ton hinzu. Von
seiner Stimme erschreckt, beeilte sich Dornröschen, ihm zu gehorchen. Alle Umstehenden sahen
ihr tränenüberströmtes Gesicht.
»Nimm das Kinn hoch, so, schön.« Der Prinz wandte sich dem Mädchen zu, auf dessen Knien
Dornröschen saß. Es hatte das Rührholz noch immer in der Hand. »Nun, meine Liebe - ich möchte
sehen, ob du damit ebenso kräftig zuschlagen kannst wie ein Mann. Glaubst du, du bringst das
fertig?«
Als er sah, wie begierig das Mädchen war, ihm zu Gefallen zu sein, konnte er ein Lächeln nicht
unterdrücken. Das Mädchen murmelte eine respektvolle Antwort, und als er das Zeichen dazu gab,
ließ sie das Rührholz hart auf Dornröschens nackte Pobacken sausen. Dornröschen konnte nicht
stillhalten. Sie bemühte sich sehr, brachte es aber nicht fertig, und schließlich brach Wimmern und
Stöhnen aus ihr hervor.
Das Wirtstöchterlein schlug härter und härter zu, und dem Prinzen gefiel das. Es gefiel ihm weit
mehr als die Züchtigung, die er selbst Dornröschen verabreicht hatte.
Dieses Schauspiel konnte er viel besser beobachten. Er sah, wie Dornröschens Brüste sich hoben
und senkten, wie ihr die Tränen über die Wangen rollten und sie die kleinen Pobacken spannte, als
könne sie, ohne sich zu bewegen, den harten Schlägen des Mädchens entkommen und sie
abwehren.
Schließlich, als Dornröschens Kehrseite rot, aber ohne Striemen war, gebot er dem Mädchen,
innezuhalten.
Seine Soldaten hatten ebenso zugesehen wie die Stadtleute. Der Prinz schnappte mit den Fingern
und befahl Dornröschen, zu ihm zu kommen.
»Eßt alle jetzt euer Abendbrot, plaudert, tut, was ihr wollt«, forderte er.
Im ersten Moment leistete niemand seinem Gebot Folge. Dann wandten sich die Soldaten
einander zu. Die Leute draußen sahen, wie Dornröschen jetzt wieder zu den Füßen des Prinzen
kniete. Sie hockte mit dem geröteten, brennenden Po auf den Fersen und hatte das goldblonde
Haar wie einen Schleier vor das Gesicht gelegt.
Der Prinz gab Dornröschen noch einen Schluck Wein. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er völlig
zufrieden mit ihr war, und sann nach anderen Möglichkeiten.
Er rief die Tochter des Herbergswirts zu sich, weil sie ihre Sache gut gemacht hatte, gab ihr eine
Goldmünze und nahm ihr das Rührholz aus der Hand.
Endlich war es Zeit, nach oben zu gehen. Der Prinz trieb Dornröschen mit ein paar sanften, aber
doch spürbaren Schlägen die Treppe zum Schlafzimmer hinauf.
Schönheit
Dornröschen stand am Fuße des Bettes, die Hände hinter dem Nacken verschränkt. In ihren
Pobacken pochte ein heißer Schmerz, der aber ein ganz anderes Gefühl hervorrief als die kürzlich
erlittene Züchtigung und schon fast angenehm war. Ihre Tränen waren versiegt. Sie hatte, die
Hände hinter dem Rücken verschränkt, mit den Zähnen die Bettdecke des Prinzen aufgeschlagen
und - ebenfalls mit den Zähnen - seine Stiefel in die Zimmerecke gestellt. Jetzt harrte sie seiner
nächsten Befehle. Sie versuchte, ihn zu beobachten, obwohl ihre Augen niedergeschlagen waren,
ohne sich dessen bewußt zu sein.
Er hatte die Tür verriegelt und saß jetzt auf dem Bett. Sein lose über die Schultern fallendes
schwarzes Haar schimmerte im Licht der Talgkerze, und sein Gesicht erschien ihr sehr schön -
vielleicht weil es trotz der schwungvollen Züge ziemlich fein geschnitten war. Sie wußte es nicht so
recht. Selbst seine Hände bezauberten sie. Die Finger waren so lang, so weiß, so schlank. Sie war
ungemein erleichtert, jetzt mit ihm allein zu sein. Die Stunde in der Taverne war furchtbar für sie
gewesen. Und wenngleich er das Rührholz mitgebracht hatte und sie vielleicht härter damit
schlagen würde als dieses schreckliche Mädchen, war sie so froh, keine Zuschauer zu haben, daß
sie sich nicht davor fürchtete. Sie hatte nur Angst, ihm nicht gefallen zu haben.
Sie durchforschte ihr Gedächtnis nach Fehlern. Sie hatte allen seinen Geboten gehorcht, und er
mußte wissen, wie schwer ihr das gefallen war. Er verstand voll und ganz, was es für sie
bedeutete, daß ihr nackter Körper den Blicken aller hilflos ausgesetzt war und daß sie die Hingabe,
von der er gesprochen hatte, mit Gesten und Taten heucheln mußte, ohne sie zu empfinden. Aber
so sehr sie sich auch bemühte, sich zu beruhigen - immer wieder fragte sie sich, ob sie sich nicht
doch mehr hätte anstrengen können.
Wollte er, daß sie noch lauter schrie unter den Schlägen? Sie war sich nicht sicher. Bei dem
bloßen Gedanken daran, daß dieses Mädchen sie vor aller Augen gezüchtigt hatte, stiegen ihr
wieder die Tränen in die Augen. Der Prinz mußte das bemerken, das wußte sie. Und vielleicht
fragte er sich, warum sie jetzt, da er sie aufgefordert hatte, am Fußende des Bettes still zu stehen,
wieder weinte.
Aber der Prinz schien tief in Gedanken versunken zu sein.
Das ist ab jetzt mein Leben, dachte sie und bemühte sich, ruhig zu bleiben. Er hat mich erweckt
und Anspruch auf mich erhoben. Meine Eltern sind von neuem in ihre Rechte gesetzt, ihr Reich
gehört wieder ihnen, und, was wichtiger ist, sie sind am Leben. Ich aber gehöre dem Prinzen. Sie
empfand große Erleichterung, als ihr diese Gedanken durch den Kopf gingen. Gleichzeitig wurde
sie sich ihrer stechend pochenden Pobacken wieder bewußt. Der Gedanke erfüllte sie mit Scham
über diesen Teil ihres Körpers! Doch als sie dann mit feuchten Augen an sich herabblickte und ihre
schwellenden Brüste betrachtete, war es, als ob sich ihr Bewußtsein auf diesen Teil ihres Körpers
erweiterte. Sie hatte ein Gefühl, als hätte ihr der Prinz auf ihren Busen Klapse versetzt, was er
schon länger nicht mehr getan hatte, und das verwirrte sie.
Mein Leben ... sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Und sie erinnerte sich an den Nachmittag:
Als sie im warmen Wald vor seinem Pferd zu Fuß gegangen war, hatte sie ihr langes Haar auf
ihrem Gesäß gefühlt, und sie hatte es gebürstet während des Marsches. Dabei hatte sie sich
gefragt, ob der Prinz sie wirklich für schön hielt, und den plötzlichen Wunsch empfunden, er möge
sie zu sich aufs Pferd heben und küssen und streicheln. Natürlich hatte sie nicht gewagt, sich
umzudrehen und ihm einen Blick zuzuwerfen. Sie konnte sich nicht vorstellen, was er getan hätte,
wenn sie töricht genug gewesen wäre, etwas Ähnliches zu tun. Aber die Sonne hatte ihrer beider
Schatten vor ihnen auf den Boden geworfen, und sie hatte das Abbild seines Profils betrachtet und
dabei solches Vergnügen empfunden, daß sie sich dessen fast schämte. Ihre Beine waren
schwach geworden, und ein ganz eigenartiges Gefühl hatte sich ihrer bemächtigt - eine
Empfindung, die sie in ihrem früheren Leben niemals gekannt hatte, außer vielleicht in Träumen.
Ein leiser, aber bestimmter Befehl des Prinzen riß sie aus ihren Gedanken. »Komm hierher, mein
Liebling.« Er bedeutete ihr, vor ihm niederzuknien. »Dieses Hemd muß vorn aufgeknöpft werden,
und du wirst lernen, das mit Lippen und Zähnen zu tun. Ich werde geduldig mit dir sein.«
Sie hatte vermutet, daß er wieder das Rührholz benutzen würde. In ihrer Erleichterung machte sie
sich fast zu hastig an ihre Aufgabe und zog an dem dicken Band, das am Hals das Hemd
zusammenhielt. Die Haut des Prinzen fühlte sich warm und weich an. Die Haut eines Mannes war
ganz anders, dachte sie. Und rasch öffnete sie den zweiten und den dritten Knopf. Mit dem vierten -
er war in Bauchhöhe - hatte sie Schwierigkeiten, aber der Prinz bewegte sich nicht. Als sie fertig
war, neigte sie den Kopf, die Hände wie zuvor hinter dem Nacken verschränkt, und wartete.
»Mach meine Hosen auf«, befahl er.
Röte schoß in ihr Gesicht; sie konnte es spüren. Aber auch jetzt erlaubte sie sich kein Zögern. Sie
zerrte an der Stelle, unter der sich der Haken befand, bis sie ihn aus der Öse befreite. Und jetzt
konnte sie sein Glied sehen, das sich dort wölbte. Sie wollte es plötzlich küssen, wagte es aber
nicht und war schockiert über diese Begierde.
Er hatte es aus dem Stoff befreit. Es war hart. Sie dachte daran, wie es sich zwischen ihren Beinen
angefühlt und sie ausgefüllt hatte, hart und zu groß für ihre jungfräuliche Öffnung. Und sie erinnerte
sich an das ungeheure Vergnügen, dessen Wogen in der Nacht zuvor über ihr
zusammengeschlagen waren, und sie wußte, daß sie noch heftiger errötete. »Geh jetzt zu dem
Tischchen dort drüben«, forderte er, »und bring die Schüssel mit dem Wasser.«
Sie rannte fast. Schon einige Male hatte er sie ermahnt, sich stets zu beeilen, und obwohl ihr das
zunächst sehr widerstrebt hatte, tat sie es jetzt instinktiv. Sie brachte die Schüssel und setzte sie
nieder. Im Wasser befand sich ein Lappen.
»Wring ihn aus«, befahl er, »und wasche mich.«
Dornröschen tat sofort wie geheißen. Voll Bewunderung starrte sie auf sein Glied und registrierte
seine Länge, seine Härte und die Spitze mit der winzigen Öffnung. Gestern hatte es ihr so weh
getan, und dennoch hatte dieses Vergnügen sie fast gelähmt. Nie hätte sie sich vorstellen können,
daß sie eine so geheimnisvolle Le idenschaft durchströmen würde. »Und nun, weißt du, was ich
von dir möchte?« fragte der Prinz in sanftem Ton. Seine Hand streichelte liebevoll ihre Wange und
schob ihr Haar nach hinten. Sie war voller Begierde, ihn anzusehen. Sie wünschte sich sehnlichste
er würde ihr befehlen, ihm in die Augen zu sehen. Erschreckend war das, aber nach einem kurzen
Moment erschien ihr alles so wundervoll - dieses hübsche, feingeschnittene Gesicht, sein Ausdruck
und diese schwarzen Augen, die keine Halbheit zu dulden schienen.
»Nein, mein Prinz, aber was es auch ist ... «, begann sie.
»Ja, Liebling... So ist es gut. Ich möchte, daß du es in den Mund nimmst und mit deiner Zunge und
deinen Lippen streichelst.«
Sie war schockiert. Obwohl ihr so etwas niemals zuvor in den Sinn gekommen war, dachte sie an
ihren Wunsch, diesen Körperteil zu küssen. Plötzlich schoß ihr die Erinnerung daran durch den
Kopf, was. sie war - eine Prinzessin; und sie dachte zurück an ihr junges Leben, wie sie
eingeschlafen war, und fast entfuhr ihr ein kleiner Seufzer. Aber ihr Prinz und Retter, nicht
irgendeine entsetzliche Person, der sie zur Frau gegeben worden war, forderte diesen Gefallen
von ihr. Sie schloß die Augen und nahm das pulsierende Glied in den Mund. Sie spürte seine
riesige Größe und seine Härte.
Es stieß an ihren Gaumen, und sie bewegte den Kopf auf und nieder, wie der Prinz es befahl. Es
schien, als strömten salzige Tröpfchen in ihren Mund. Kurz danach hielt sie inne, weil der Prinz
meinte, es sei nun genug.
Sie öffnete die Augen.
»Sehr gut, Dornröschen, sehr gut«, lobte der Prinz.
Und sie spürte, daß er plötzlich in schmerzlicher Not war. Das machte sie stolz, und trotz ihrer
Hilflosigkeit stieg ein Gefühl der Macht in ihr auf.
Der Prinz war aufgestanden und hob auch sie hoch. Und während sie die Beine streckte, begriff
sie, daß ein überwältigendes Gefühl von ihr Besitz ergriffen hatte. Einen Augenblick meinte sie, sie
könne nicht stehen, aber dem Prinzen nicht zu gehorchen war undenkbar. Sie straffte sich,
verschränkte die Hände hinter dem Nacken und bemühte sich, ihre Hüften an einer vielleicht kaum
merklichen, demütigenden Bewegung zu hindern. Hatte er sie beobachtet? Sie biß sich auf die
Lippen und spürte, daß sie wund waren.
»Du hast deine Sache heute sehr gut gemacht und sehr viel gelernt«, sagte er zärtlich. Seine
Stimme konnte so sanft sein und machte sie beinahe schläfrig, während sie ein andermal wieder
fordernd und bestimmt klang. Dann sah sie, daß er nach dem Rührholz griff, das hinter ihm lag. Ein
leises Ächzen entfuhr ihr, ehe sie sich's versah, und sie spürte seine Hand auf ihrem Arm. Er nahm
ihre Hände von ihrem Nacken und drehte sie um. Sie wollte aufbegehren: »Was hab' ich getan?«
»Ich selbst habe auch eine sehr wichtige Lektion gelernte, erwiderte er mit leiser, , sonorer Stimme.
»Schmerz macht dich gefügig, macht alles leichter für dich. Nach den Schlägen in der Herberge
warst du viel fügsamer als vorher.«
Sie wollte den Kopf schütteln, wagte es aber nicht. Der quälende Gedanke an all jene, die diesen
demütigenden Vorgang verfolgt hatten, befiel sie. Ihre Stellung war so gewesen, daß die Leute
hinter den Fenstern ihren Po betrachten und zwischen ihre Beine hatten sehen können, während
sie den Soldaten ihr Gesicht zugewandt hatte - es war schrecklich gewesen. jetzt hingegen würde
es nur ihr Prinz sein. Wenn sie es ihm nur hätte klarmachen können - sie hätte alles für ihn
erduldet, aber in Gegenwart der anderen war es so gräßlich...
Sie wußte, daß es ein Fehler war, so zu denken. Seine Lehren zielten auf etwas anderes ab. Aber
in diesem Augenblick war es ihr unmöglich, an das zu denken, was er ihr beibringen wollte.
Der Prinz war an ihrer Seite. Mit der linken Hand hielt er ihr Kinn und gebot ihr, ihre Arme hinter
dem Rücken zu verschränken. Das war schwierig, schwieriger, als sie um den Nacken zu legen.
Diese Position spannte ihren Körper zum Bogen. Ihre Brüste wölbten sich vor, und das machte ihre
Nacktheit noch beschämender. Sie stöhnte leise, als er ihr Haar hochhob und über ihre rechte
Schulter drapierte.
Es fiel über ihren Arm, und er schob es von ihrem Busen und kniff mit Zeigefinger und Daumen in
beide Brustwarzen, wobei er ihre Brüste abwechselnd hob und sinken ließ. Das tat ihr weh, aber
sie wußte, daß das, was auf sie zukam, noch schmerzvoller sein mußte.
»Spreiz die Beine ein wenig. Du mußt fest auf dem Boden stehen«, sagte er, »damit du den
Schlägen standhalten kannst.« Sie wollte aufschreien, preßte aber die Lippen zusammen.
»Dornröschen, Dornröschen ... « Seine Stimme klang tief und sonor. »Möchtest du mir zu Gefallen
sein?«
»Ja, mein Prinz«, wimmerte sie, und ihre Lippen vibrierten dabei.
»Warum weinst du dann, obwohl du das Rührholz noch gar nicht gespürt hast? Deine Pobacken
sind nur ein bißchen wund. Die Tochter des Herbergswirts hatte doch gar nicht soviel Kraft.«
Sie weinte jetzt bitterlich, als wolle sie ihm wortlos zu verstehen geben, daß er zwar recht hatte, sie
aber dennoch Qualen litt.
Er hielt jetzt ihr Kinn mit kräftigem Griff umfaßt und spannte ihren Körper. Dann spürte sie den
ersten Schlag des Rührholzes. Es war eine Explosion stechenden Schmerzes auf ihrem heißen
Fleisch. Der zweite Schlag kam viel schneller, als sie es für möglich gehalten hatte, und dann der
dritte, der vierte, und gegen ihren Willen jammerte sie laut.
Er hielt inne und küßte sie sanft auf die Wange. »Dornröschen, Dornröschen«, murmelte er. »Jetzt
gebe ich dir die Erlaubnis zu sprechen ... Sag, was du mich wissen lassen möchtest ...«
»Ich möchte dir zu Diensten sein, mein Prinz«, schluchzte sie, »aber es tut so weh. Ich bemühe
mich so sehr, dir zu Gefallen zu sein.«
»Aber du gefällst mir, indem du diesen Schmerz erträgst, mein Liebling. Ich habe dir schon erklärt,
daß es für eine solche Strafe nicht immer einer Verfehlung von dir bedarf. Manchmal dient sie nur
meinem Vergnügen.«
»Ja, mein Prinz«, stammelte sie.
»Was diesen Schmerz betrifft, so will ich dir ein kleines Geheimnis erzählen. Du bist... bist wie eine
gespannte Bogensehne, und der Schmerz lockert dich, macht dich so weich, wie ich dich haben
möchte. Das ist tausend kleine Befehle und tadelnde Worte wert. Du darfst nicht versuchen, dich
gegen die Pein zu wehren. Verstehst du, was ich dir erklären will? Du mußt dich dem Schmerz
ganz hingeben. Bei jedem Schlag des Rührholzes mußt du an den nächsten denken und wieder an
den nächsten und daran, daß es dein Prinz ist, der dich züchtigt und dir diesen Schmerz zufügt.«
»Ja, mein Prinz«, sagte sie leise.
Ohne weitere Worte hob er wieder ihr Kinn und ließ das Rührholz auf ihre Pobacken sausen. Sie
spürte, wie ihr der Schmerz heißer und heißer durchs Fleisch schoß, und das Klatschen des
Rührholzes hallte in ihren Ohren wider, als sei dieses Geräusch ebenso schlimm wie der Schmerz.
Das konnte sie nicht verstehen. Als er von neuem innehielt, war sie atemlos und fast von Sinnen.
Tränen tropften von ihren Wangen. Es war, als hätte der Hagel von Schlägen sie weit schlimmer
gedemütigt, als die größte Pein es hätte bewirken können.
Jetzt schloß der Prinz sie in seine Arme. Als sie den groben Stoff seiner Kleidung und seine harte,
entblößte Brust auf ihrer Haut spürte und die Stärke seiner Schultern fühlte, empfand sie ein so
beruhigendes Wohlgefühle daß ihr Schluchzen langsam verebbte. Der grobe Stoff seiner
Kniehosen rieb ihre Scham, und sie bemerkte, daß sie sich gegen ihn preßte. Der Prinz schob sie
sanft von sich - und das erschien ihr wie ein wortloser Tadel.
»Küß mich«, verlangte er, und als sein Mund den ihren verschloß, schlug eine solche Woge des
Wohlgefühls über ihr zusammen, daß sie kaum mehr zu stehen vermochte und sich schwach auf
ihn stützte. Er drehte sie in Richtung Bett.
»Für heute genügt das«, sagte er leise. »Der morgige Tag wird hart.«
Er gebot ihr, sich niederzulegen.
Unvermittelt begriff Dornröschen, daß der Prinz sie nicht nehmen würde. Sie hörte, wie er zur Tür
ging, und das Lustgefühl zwischen ihren Beinen wurde plötzlich zur Qual. Aber es blieb ihr nichts
anderes übrig, als leise ins Kissen zu weinen. Ängstlich achtete sie darauf, daß ihre Schamlippen
das Bettuch nicht berührten, weil sie fürchtete, ihren Unterleib sonst nicht mehr an einer
unziemlichen Bewegung hindern zu können. Und der Prinz beobachtete sie, da war sie sich sicher.
Natürlich wollte er, daß sie Vergnügen empfand. Aber ohne seine Erlaubnis?
Weinend lag Dornröschen da, starr und verängstigt.
Einen Augenblick später hörte sie Stimmen.
»Badet sie und reibt ihren Hintern mit lindernder Salbe ein«, befahl der Prinz. »Ihr könnt, wenn ihr
wollt, mit der Prinzessin reden und sie mit euch. Und behandelt sie mit dem größten Respekt«,
fügte er hinzu. Dann hörte sie, wie er wegging.
Dornröschen war zu verängstigt, um die Augen aufzuschlagen. Die Tür ging wieder zu. Sie hörte
Schritte. Dann ertönte ein Plätschern.
»Ich bin es, liebste Prinzessin«, rief eine helle Stimme, und Dornröschen wurde gewahr, daß sich
eine junge Frau, ein Mädchen ihres Alters, im Raum befand. Das konnte nur die Tochter des
Herbergswirts sein.
Sie vergrub ihr Gesicht in den Kissen. Das ertrage ich nicht, dachte sie, und plötzlich haßte sie den
Prinzen aus ganzem Herzen. Das Gefühl der Erniedrigung war so groß, daß sie sich dieses
Hasses gar nicht richtig bewußt wurde. Sie bemerkte, daß sich das Mädchen auf die Bettkante
setzte, und bei der bloßen Berührung des rauhen Stoffs ihrer Schürze spürte Dornröschen Stiche
in ihrem wunden, schmerzenden Fleisch.
Ihr war, als sei ihr Po angeschwollen und so gerötet, daß er leuchtete. Doch gleichzeitig wußte sie,
daß dem nicht so war. Ausgerechnet dieses Mädchen, das sich so sehr bemüht hatte, dem Prinzen
zu Gefallen zu sein, indem es sie viel unbarmherziger geschlagen hatte, als er ahnte, sollte ihr jetzt
helfen, die Schmerzen zu lindern.
Ein feuchtes Tuch strich über ihren Nacken, ihre Schultern, ihre Arme. Es streichelte ihren Rücken,
dann ihre Schenkel, Beine und Füße, wobei das Mädchen ihre Scham und die wunden Stellen
sorgfältig mied. Doch als die Tochter des Herbergswirts das Tuch ausgewrungen hatte, berührte
sie leicht ihre Pobacken.
»Oh, ich weiß, daß es weh tut, liebste Prinzessin«, meinte sie. »Es tut mir so leid, aber was sollte
ich tun, als der Prinz mir diesen Befehl gab?« Der Stoff schmerzte auf der geschundenen Haut,
und Dornröschen begriff jetzt, daß sie dieses Mal tiefe Striemen davongetragen hatte. Sie stöhnte,
und obwohl sie dieses Mädchen mit einer Inbrunst haßte, die sie in ihrem kurzen Leben noch
niemals empfunden hatte, so bot ihr das feuchte Tuch jetzt doch Linderung.
Es war wie eine sanfte Massage. Und während das Mädchen sie weiter mit vorsichtig kreisenden
Bewegungen abrieb, wurde Dornröschen ruhiger und ruhiger.
»Liebste Prinzessin«, hob das Mädchen an, »ich weiß, wie du leidest, aber er ist so hübsch und
muß seinen Willen haben - man kann sich nicht dagegen wehren. Bitte rede mit mir. Bitte sag mir,
daß du mich nicht verachtest.«
»Ich verachte dich nicht«, erwiderte Dornröschen mit fast tonloser Stimme. »Wie könnte ich dich
verachten oder dir Vorwürfe machen?«
»Ich mußte es tun. Und was für ein Schauspiel das war! Prinzessin, ich muß dir etwas gestehen.
Du wirst mir vielleicht böse sein, aber vielleicht wird es dich auch trösten.«
Dornröschen schloß die Augen und drückte ihre Wange gegen das Kissen. Sie wollte nichts hören.
Aber sie mochte die Stimme des Mädchens und ihre sanfte und respektvolle Art. Das Mädchen
hatte sie nicht verletzen wollen. Dornröschen erkannte jenen Respekt und jene Demut, die ihr zeit
ihres Lebens ihre Bediensteten entgegengebracht hatten. Es war die gleiche Haltung, selbst bei
dieser Person, die sie in einer Taverne über ihr Knie gelegt und im Beisein ungehobelter Männer
und Bauern verdroschen hatte. Dornröschen sah sie vor ihrem geistigen Auge - wie sie in der
Küchentür stand, das kleine, runde Gesicht von dunklen Locken umrahmt, die großen Augen voller
Besorgnis. Wie unnahbar der Prinz ihr erschienen sein mußte! Mußte sie nicht jeden Augenblick
fürchten, daß der Prinz befehlen könnte, sie auszuziehen und zu erniedrigen? Bei diesem
Gedanken mußte Dornröschen beinahe lächeln. Sie empfand Mitgefühl mit dem Mädchen und war
ihr dankbar dafür, mit welcher Vorsicht ihre Hände ihr verwundetes Fleisch behandelten.
»Nun«, sagte Dornröschen, »was möchtest du mir sagen?« »Nur, daß du so lieblich anzusehen
warst, liebste Prinzessin, daß du so schön bist. Selbst dann, als du dich quältest. ...Oh, wie
wenige, die schön zu sein scheinen, hätten ihre Schönheit bei solch einer Prüfung bewahren
können! Und du warst so schön, Prinzessin.« Wieder und wieder sagte sie dieses Wort - schön -,
suchte sichtlich nach anderen Worten, wußte aber kein besseres. »Du warst so ... so anmutig,
Prinzessin«, sagte sie schließlich. »Du hast dein Los so tapfer und gehorsam vor seiner Hoheit,
dem Prinzen, getragen.«
Dornröschen schwieg. Sie dachte an diesen Vorfall zurück und überlegte, was das Mädchen dabei
wohl empfunden hatte. Aber dann wurde Dornröschen die Demütigung so schmerzhaft bewußt,
daß sie kaum mehr daran zu denken vermochte. Dieses Mädchen hatte sie aus der Nähe
betrachtet, hatte die Röte ihres gemarterten Fleisches gesehen und zugeschaut, wie sie sich vor
Schmerzen gewunden hatte.
Dornröschen hätte fast wieder losgeweint, hielt sich aber im Zaum.
Zum ersten Mal spürte sie durch die Salbe hindurch die nackten Finger des Mädchens auf ihrem
Körper. Sie massierten die Striemen.
»Oooh!« seufzte die Prinzessin.
»Ich bitte um Entschuldigung«, sagte das Mädchen. »Ich tu es so vorsichtig, wie ich nur kann.«
»Nein, mach nur weiter. Reib die Salbe gut ein«, seufzte Dornröschen. »Eigentlich tut es gut.
Vielleicht ist es der Augenblick, wenn du deine Hände wegnimmst.« Wie sollte sie dem Mädchen
erklären, was sie empfand - die Pobacken pochten vor Schmerz, die Striemen waren wie harte,
brennende Streifen, und sie spürte die Hände des Mädchens, die die wunden Stellen rieben und
dann wieder losließen.
»Alle bewundern dich, Prinzessin«, flüsterte das Mädchen. »Alle haben deine Schönheit gesehen.
Nichts hat diesen wundervollen Körper verhüllt - du bist makellos. Die Leute verlieren den
Verstand, wenn sie dich anschauen.«
»Ist das wahr? Oder sagst du das nur, um mich zu trösten?« fragte Dornröschen.
»Es ist wahr«, bekräftigte das Mädchen. »Ach, du hättest die reichen Frauen in der Herberge
hören sollen. Alle taten so, als empfänden sie keinen Neid, aber alle wußten, daß sie - unbekleidet -
neben dir verblassen würden, Prinzessin. Und natürlich war auch der Prinz so schön, so hübsch
und so ... « »0 ja«, seufzte Dornröschen.
Das Mädchen hatte die Striemen zu Ende behandelt und strich weitere Salbe auf andere Stellen.
Etwas davon massierte sie in Dornröschens Schenkel, wobei ihre Finger ein paar Augenblicke am
Haaransatz zwischen Dornröschens Beinen verweilten. Unwillig und voller Scham spürte
Dornröschen, daß sie das geheimnisvolle Lustgefühl wieder zu übermannen drohte. Hervorgerufen
durch dieses Mädchen!
Wenn der Prinz das wüßte, dachte sie plötzlich. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß er darüber
erfreut wäre. Plötzlich kam ihr der Gedanke, daß er sie bestrafen könnte, wann immer sie dieses
Lustgefühl empfand, wenn er es nicht selbst hervorgerufen hatte. Sie versuchte, diesen Gedanken
abzuschütteln, und fragte sich, wo er sich wohl in diesem Augenblick aufhielt.
»Morgen«, plapperte das Mädchen, »wenn du weiterreist zum Schloß des Prinzen, werden zu
beiden Seiten des Weges Leute stehen, nur um dich zu sehen. im ganzen Königreich hat sich die
Kunde verbreitet ... «
Dornröschen erschrak bei diesen Worten. »Bist du sicher?« fragte sie ängstlich. Der Gedanke kam
einfach zu unerwartet. Sie erinnerte sich an einen friedlichen Augenblick im nachmittäglichen Wald
zurück. Sie war allein vor dem Prinzen einhergegangen und hatte es irgendwie fertiggebracht, die
ihm folgenden Soldaten ganz zu vergessen. Und nun plötzlich diese Vorstellung - all die Leute, die
an der Straße warteten, um sie zu sehen! Die Menschentrauben auf den Straßen der Stadt fielen
ihr ein, und sie erinnerte sich an jene grauenvollen Augenblicke, als ihre nackten Schenkel oder
Brüste von einem Arm oder dem Stoff eines Kleides gestreift worden waren. - Ihr stockte der Atem.
Aber er verlangt dies von mir, dachte sie. Nicht nur er will mich sehen, er möchte, daß alle mich
sehen.
»Dich zu sehen, macht den Leuten so große Freude«, hatte er noch an diesem Abend gesagt, als
sie in dem Städtchen angekommen waren. Er hatte sie vor sich her in die Wirtsstube dirigiert, und
sie hatte so bitterlich geweint, als sie um sich herum all die Schuhe und Stiefel erblickt und nicht
gewagt hatte, den Blick zu heben.
»Du bist so wunderschön, Prinzessin, und alle werden ihren Enkeln von deiner Anmut erzählen«,
entgegnete die Tochter des Herbergswirts. »Sie können es nicht erwarten, sich an deinem Anblick
zu weiden, und du wirst sie nicht enttäuschen. Stell dir vor, daß du allen Menschen Freude
bereitest ... « Die Stimme des Mädchens verlor sich, als wanderten ihre Gedanken irgendwo hin.
»Oh, ich wünschte so sehr, ich könnte dabeisein, um das mitzuerleben.«
»Du verstehst das doch nicht!« Dornröschen konnte plötzlich nicht mehr an sich halten. »Du
begreifst nicht ... «
»Doch, doch«, unterbrach das Mädchen sie. »Natürlich verstehe ich ... Ich habe die Prinzessinnen
gesehen, wenn sie in ihren großartigen, juwelenbesetzten Roben vorbeikamen, und ich kann
nachempfinden, wie es sein muß, wenn man für die Welt geöffnet wird wie eine Blume. Die Augen
aller sind wie Finger auf dich gerichtet, aber du bist so... so wunderbar, Prinzessin, so einzigartig.
Und du bist seine Prinzessin. Er hat dich errettet, und alle wissen, daß du unter seiner Macht stehst
und alles tun mußt, was er befiehlt. Deswegen brauchst du dich nicht zu schämen, Prinzessin.
Warum solltest du auch, wenn ein so großer Prinz dir Befehle erteilt? Oh, glaubst du nicht, daß es
Frauen gibt, die alles geben würden, um deinen Platz einzunehmen, wenn sie nur deine Schönheit
besäßen?« Dornröschen war erstaunt über diese Worte und dachte darüber nach. Viele Frauen
würden alles geben, um ihren Platz einzunehmen. Daran hatte sie bis jetzt nicht gedacht. Sie
erinnerte sich an ihren Marsch durch den Wald.
Doch dann kam ihr wieder in den Sinn, wie sie in der Herberge verprügelt worden war - und das
vor so vielen Menschen! Sie hatte hilflos geschluchzt, und wie schrecklich war es gewesen: den Po
in die Hö he gereckt und ihre Beine geöffnet, und das Rührholz, das wieder und wieder auf ihr
Fleisch niederklatschte... Der Schmerz war von alledem noch das geringste Übel gewesen.
Sie dachte an die Menschenmenge an der Straße und versuchte, sich das Bild genau vorzustellen,
um auf die morgigen Ereignisse gefaßt zu sein. Aber sie ahnte nur, daß sie sich entsetzlich
erniedrigt fühlen würde und daß all diese Leute Zeugen ihrer Schmach werden würden.
Die Tür hatte sich geöffnet.
Der Prinz war in die Kammer getreten. Das Wirtstöchterlein sprang auf und verbeugte sich vor ihm.
»Hoheit«, hauchte das Mädchen.
»Du hast deine Arbeit gut verrichtete, bemerkte der Prinz. »Es war eine große Ehre, Hoheit«, sagte
das Mädchen.
Der Prinz trat hinzu, ergriff Dornröschens rechtes Handgelenk, zog sie hoch und stellte sie neben
das Bett. Gehorsam schlug Dornröschen die Augen nieder. Weil sie nicht wußte, was sie mit ihren
Händen anfangen sollte, verschränkte sie sie rasch hinter ihrem Nacken. Sie konnte die
Befriedigung des Prinzen fast spüren.
»Ausgezeichnet, mein Liebling«, lächelte er. »ist sie nicht schön, deine Prinzessin?« fragte er das
Wirtstöchterlein.
»0 ja, Hoheit.«
»Hast du mit ihr gesprochen und sie getröstet, während du sie gewaschen hast?«
»0 ja, Hoheit. Ich sagte ihr, wie groß die allgemeine Bewunderung ist und wie sehr alle
wünschen...«
»Ja, sie zu sehen«, ergänzte der Prinz.
Eine Pause trat ein. Dornröschen fragte sich, ob beide sie betrachteten, und plötzlich empfand sie
ihre Nacktheit wieder als beschämend. Mit einer Person allein zu sein, konnte sie wohl ertragen,
aber daß beide ihre Blößen anstarrten, das war zuviel.
Der Prinz umarmte sie, als spürte er, daß sie Trost brauchte. Der sanfte Druck, den er auf ihr
wundes Fleisch ausübte, erfüllte sie von neuem mit schamvoller Lust. Sie spürte, daß sie wieder
rot wurde. Sie errötete immer so leicht. Hatte er noch andere Möglichkeiten, ihr dieses Gefühl zu
vermitteln, außer mit seinen Händen? Sie würde wieder zu weinen anfangen, wenn es ihr nicht
gelang, diese quälende Wollust zu verbergen.
»Auf die Knie, mein Liebling. « Der Prinz schnappte mit den Fingern.
Erschrocken sank Dornröschen auf die rohen Planken des Bodens. Vor ihren Augen waren die
schwarzen Stiefel des Prinzen und dann die groben Lederschuhe des Mädchens. »Und nun komm
zu deiner Dienerin und küß ihr die Schuhe. Zeig ihr, wie dankbar du ihr für ihre Ergebenheit bist.«
Dornröschen vermied es bewußt, lange zu überlegen. Aber während sie so demütig, wie sie nur
konnte, Küsse auf die abgetragenen Schuhe des Mädchens drückte, kamen ihr von neuem die
Tränen. Sie hörte, wie das Mädchen dem Prinzen Dankesworte zumurmelte. »Hoheit«, stammelte
sie, »ich bin es, die meiner Prinzessin Dank schuldet. Ich möchte sie küssen, ich bitte darum.«
Der Prinz hatte wohl genickt, denn das Mädchen fiel auf die Knie, strich Dornröschen über das
Haar und gab ihr voll Ehrerbietung einen Kuß auf die Stirn. Der Prinz wies auf die vier Pfosten des
Bettes, die einen hölzernen Dachhimmel trugen. »Feßle deine Herrin so mit Händen und Füßen an
diese Pfosten, daß ich zu ihr aufschauen kann, wenn ich mich niederlegen, sagte der Prinz. »Nimm
diese Seidenbänder, und achte darauf, daß ihre Haut nicht verletzt wird, aber binde sie fest an,
denn sie muß in dieser Position schlafen, und ihr Gewicht darf die Fesseln nicht lösen.«
Dornröschen war zu Tode erschrocken.
Der Besinnungslosigkeit nahe, ließ sie es über sich ergehen, daß das Mädchen erst ihre beiden
Hände, dann die Füße an die Bettpfosten band. So ausgebreitet, sah sie aufs Bett hinunter und
begriff voller Schrecken, daß der Prinz sehen konnte, wie sehr sie litt. Er mußte die beschämende
Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen bemerken, diese Feuchtigkeit, die sie nicht zurückhalten
konnte. Sie stöhnte leise. Das Schlimmste jedoch war, daß er offenbar nicht die Absicht hatte, sie
zu nehmen. Sie war so an die Pfosten gefesselt, daß sie außerhalb seiner Reichweite war. Sie
mußte auf ihn hinabschauen, während er schlief.
Das Mädchen wurde entlassen; verstohlen drückte sie einen Kuß auf Dornröschens Hüfte, ehe sie
ging. Leise weinend machte sich Dornröschen klar, daß sie nun allein mit dem Prinzen war. Sie
wagte nicht, ihn anzusehen.
»Wie schön und gehorsam du bist«, seufzte der Prinz.
Und mit Schrecken spürte sie, als er näher trat, den harten Griff des schrecklichen Rührholzes, das
ihre feuchte, geheime Stelle berührte, die so erbarmungslos entblößt war. Sie versuchte zu tun, als
merkte sie nichts. Aber sie konnte die verräterische Feuchtigkeit spüren, und sie wußte, daß dem
Prinzen ihre quälende Lust nicht verb orgen blieb.
»Ich habe dich so viel gelehrt, und ich bin sehr zufrieden mit dir«, fuhr er fort. »Und du kennst
nunmehr ein neues Leiden, ein neues Opfer für deinen Herrn und Meister. Ich könnte die
brennende Begierde zwischen deinen Beinen befriedigen, aber du sollst sie erleiden und ihre
Bedeutung erkennen - und wissen, daß nur dein Prinz dir die Erleichterung verschaffen kann, nach
der du dich so sehr sehnst.«
Obwohl sie den Mund gegen ihren Arm preßte, konnte sie ein Stöhnen nicht unterdrücken. jeden
Augenblick, so fürchtete sie, würde sie vielleicht in hilflosem, demütigendem Flehen ihre Hüften
bewegen. Der Prinz hatte die Kerzen gelöscht. Die Kammer war dunkel. Unter sich spürte sie das
Gewicht des Prinzen auf die Lagerstatt sinken.
Sie lehnte ihren Kopf gegen ihren Arm und fühlte sich plötzlich sicher. Aber diese Pein, diese
Marter... und es gab nichts, was sie tun konnte, um sie zu lindern. Sie betete, daß die Schwellung
zwischen ihren Beinen schwinden würde, so wie das Pochen in ihrem Po allmählich nachließ. Und
vor dem Einschlafen dachte sie ruhig, fast verträumt an die Menschenmenge, die an der Straße
zum Schloß des Prinzen auf sie warten würde.
Prinz Alexi
Dornröschen träumte einen ermüdenden Traum. Sie durchstreifte müßig das Schloß, in dem sie ihr
ganzes Leben verbracht hatte. Dann und wann ließ sie sich auf einer Fensterbank nieder und
beobachtete die winzigen Gestalten der Bauern, die auf den Feldern frisch gemähtes Gras zu
Haufen türmten. Der Himmel war wolkenlos, und Dornröschen gefiel der vertraute Anblick seiner
Endlosigkeit.
Ihr war, als könne sie nichts tun, was sie nicht schon tausendmal getan hatte. Plötzlich drang ihr
ein fremdartiges Geräusch an die Ohren.
Dornröschen folgte ihm. Durch eine offene Tür sah sie eine bucklige, häßliche Alte, die an einer
eigenartigen Vorrichtung hantierte. Es war ein großes Rad, das einen Faden von einer Spindel
wickelte.
»Was ist das?« fragte Dornröschen neugierig.
»Komm und sieh selbst«, sagte die Alte, die eine höchst merkwürdige Stimme hatte - sie klang
jung und kräftig und paßte gar nicht zu dem verhärmten Gesicht.
Dornröschen wollte die seltsame Vorrichtung mit ihrem surrenden Rad gerade berühren, als
plötzlich von allen Seiten lautes Weinen ertönte und ihr die Sinne schwanden.
» ... schlafe, schlafe einen hundertjährigen Schlaf!«
Sie wollte ausrufen: »Nein, nein, das ist noch furchtbarer als der Tod«, denn es erschien ihr wie
eine Steigerung der furchtbaren Langeweile, gegen die sie so lange vergebens gekämpft hatte,
schlimmer noch als dieses ziellose Wandern von Zimmer zu Zimmer... Sie erwachte.
Sie war nicht zu Hause in ihrem Schloß.
Sie lag im Bett ihres Prinzen und spürte das leichte Prickeln des mit Edelsteinsplittern übersäten
Bettlakens auf der Haut.
Der Widerschein des Feuers flackerte an den Wänden, und sie sah den geschnitzten,
schimmernden Bettpfosten und die vielfarbigen Bettücher, die sich um sie bauschten. Sie fühlte
sich erquickt und voll inneren Drangs, erhob sich, um den lastenden Traum abzuschütteln. Dann
bemerkte sie, daß der Prinz nicht neben ihr lag.
Er stand beim Feuer, den Ellenbogen auf das Kaminsims gestützt. Darüber hingen ein Helm und
zwei gekreuzte Schwerter. Der Prinz trug noch seinen hellroten Samtmantel und die hohen spitzen
Stulpenstiefel. Er war tief in Gedanken versunken.
Dornröschen spürte ein Pulsieren zwischen den Beinen. Als sie leise seufzte, erwachte der Prinz
aus seinen Träumereien und trat zu ihr. Seinen Gesichtsausdruck konnte sie in der Dunkelheit
nicht erkennen.
»Ja, es gibt nur einen Weg«, sagte er. »Du wirst dich an alles gewöhnen, was in diesem Schloß
vor sich geht, und ich werde es erdulden, daß du dich daran gewöhnst.« Er zog an dem bereiten
Klingelband neben dem Bett. Dann zog er Dornröschen hoch, so daß sie mit untergeschlagenen
Beinen dasaß.
Ein Page trat ein. Er sah so unschuldig aus wie der Junge, der Prinz Alexi bestraft hatte, und wie
alle Pagen hier war er hochgewachsen und hatte sehr kräftige Arme. Dornröschen war sicher, daß
man sie wegen dieser Eigenschaften ausgewählt hatte. Sie zweifelte nicht daran, daß er sie an den
Füßen hätte hochheben können, wäre es ihm befohlen worden, aber sein glattes Gesicht ließ
keinerlei Bösartigkeit erkennen.
»Wo ist Prinz Alexi?« fragte der Prinz, der zornig und resolut auf- und abging.
»Oh, dem geht es nicht gut, Hoheit. Die Königin ist über seine Ungeschicklichkeit sehr besorgt. Ihr
wißt, daß sie möchte, daß er andern als Beispiel dient. Sie hat ihn im Garten anbinden lassen, und
zwar in einer wenig bequemen Stellung.«
»Ja, hm, bei uns soll er es noch ein bißchen unbequemer haben. Bitte meine Mutter um die
Erlaubnis, ihn hierher zu bringen. Und hole auch Junker Felix.«
Staunend hatte Dornröschen zugehört. Sie bemühte sich, nach außen so ruhig zu erscheinen, wie
es der Page war. In Wirklichkeit war sie sehr aufgeregt. Sie würde bald Prinz Alexi wiedersehen
und fürchtete, ihre Gefühle nicht vor ihrem Prinzen verbergen zu können. Wenn sie ihn nur
ablenken könnte... Als sie ihm jedoch leise etwas zuflüstern wollte, befahl er ihr sofort, zu
schweigen, sitzen zu bleiben, wo sie war, und den Blick zu senken.
Das Haar fiel ihr über den Körper herab und kitzelte ihre nackten Arme und Schenkel, und fast mit
Vergnügen stellte Dornröschen fest, daß sie daran nichts ändern konnte. Gleich darauf erschien
Junker Felix, und wie sie vermutet hatte, war er der Page, der Prinz Alexi so heftig verprügelt hatte.
Das vergoldete, paddelartige Holz steckte in seinem Gürtel, als er sich vor dem Prinzen verbeugte.
Alle hier sind wegen ihrer besonderen Eigenschaften ausgewählt worden, dachte Dornröschen, als
sie Felix musterte, denn auch er war blond, und sein blondes Haar bildete einen wunderschönen
Rahmen für sein junges Gesicht, das ein wenig gröber zu sein schien als jene der gefangenen
Prinzen.
»Und Prinz Alexi?« fragte der Prinz. Sein Gesicht war gerötet, und in seinen Augen lag ein
drohendes Glitzern, das Dornröschen von neuem Angst einjagte. »Wir richten ihn ein wenig her,
Hoheit«, erwiderte Junker Felix.
»Und warum dauert das so lang? Er sollte den nötigen Respekt zeigen; er hat lange genug in
unserem Hause gedient.« Gleich darauf wurde Prinz Alexi hereingebracht.
Dornröschen bemühte sich, ihn nicht zu bewundern. Er war nackt wie zuvor - sie hatte nichts
anderes erwartet. Im Licht des Feuers konnte sie sehen, daß Röte sein Gesicht überzog; sein
kastanienbraunes Haar hing ihm lose über die Augen, die niedergeschlagen waren, als wagte er
nicht, seinen Blick auf den Prinzen zu richten. Ungefähr im gleichen Alter waren die beiden, und
auch etwa gleich groß. Aber Alexi stand ganz hilflos und demütig vor dem Prinzen, der mit
energischen Schritten vor dem Fenster auf - und abging. Seine Miene war unbarmherzig und kalt
und verriet gleichzeitig eine gewisse Erregung. Prinz Alexis Penis war steif. Er hatte die Hände
hinter dem Nacken gefaltet.
»Du warst also nicht bereit für mich! « flüsterte der Prinz. Er trat näher und betrachtete Prinz Alexi
eingehend. Sein Blick ruhte schließlich auf Alexis Schwanz, und plötzlich versetzte der Prinz ihm
einen groben Schlag mit der Hand, so daß Alexi wider Willen zusammenzuckte. »Vielleicht
brauchst du ein bißchen Übung darin ... immer... bereit zu sein«, flüsterte der Prinz. Seine Worte
kamen mit betonter Höflichkeit und ganz langsam. Er hob Prinz Alexis Kinn an und schaute ihm in
die Augen. Dornröschen ertappte sich dabei, wie sie die beiden ohne jede Scheu anstarrte.
»Vergebung, Hoheit«, murmelte Prinz Alexi, und aus seiner Stimme klang weder Aufruhr noch
Scham.
Langsam verzogen sich die Lippen des Prinzen zu einem Lächeln. Prinz Alexis Augen waren groß,
und sie verrieten die gleiche Ruhe wie seine Stimme. Einen Moment glaubte Dornröschen, sie
könnten den Zorn des Prinzen zerstreuen, aber das erwies sich als unmöglich.
Der Prinz streichelte Alexis Penis und schlug leicht auf ihn ein.
Der untertänige junge Prinz schloß die Augen. Immer noch bot er ein Bild von Anmut und Würde,
wie es Dornröschen schon vorher beeindruckt hatte.
Auch ich muß mich so verhalten, dachte sie. In dieser Art und mit dieser Stärke. Ich muß alles mit
der gleichen Würde ertragen wie er. Und doch gab es einen Unterschied. Der gefangene Prinz
mußte zu jeder Zeit seine Faszination und seine Begierde zeigen, während sie selbst sehr wohl
das Gefühl des Begehrens zwischen ihren Beinen zu verbergen vermochte. Und sie zuckte trotz
aller Selbstbeherrschung zurück, als der Prinz in die winzigen, hart gewordenen Warzen auf Prinz
Alexis Brust kniff und dann wieder sein Kinn hob, um einen prüfenden Blick auf sein Gesicht zu
werfen.
Junker Felix beobachtete mit offenkundigem Vergnügen die Szene. Breitbeinig und mit
verschränkten Armen stand er da und ließ seinen hungrigen Blick über Alexis Körper schweifen.
»Wie lange bist du schon im Dienst meiner Mutter?« fragte der Prinz.
»Zwei Jahre, Hoheit«, antwortete der junge Prinz leise. Dornröschen war erstaunt. Zwei Jahre! Ihr
schien, so lang sei ihr ganzes Leben noch nicht gewesen. Was sie aber noch mehr gefangennahm
als das, was er sagte, war seine Stimme. Dornröschen war so gefangen von diesem Klang, daß sie
Alexis Gegenwart viel stärker als vorher spürte. Sein Körper war ein wenig kräftiger als der des
Prinzen, und das dunkle, bräunliche Haar zwischen seinen Beinen schimmerte prächtig.
Schemenhaft konnte Dornröschen den Hodensack ausmachen.
»Dein Vater hat dich als Tribut zu uns geschickte »Wie es Eure Mutter verlangten »Und wie viele
Jahre solltest du dienen?« »Solange es Euch und meiner Herrin, der Königin, gefällte, entgegnete
Prinz Alexi.
»Und wie alt bist du? Neunzehn? Und den andern ein Vorbild?«
Prinz Alexi errötete.
Mit einem heftigen Schlag auf die Schulter drehte ihn der Prinz zu Dornröschen um und schob ihn
zum Bett.
Dornröschen wich ein wenig zurück. Heiße Röte überzog ihr Gesicht.
»Und der Favorit meiner Mutter?« fragte der Prinz.
»Nicht heute abend, Hoheit«, erwiderte Prinz Alexi mit der Spur eines Lächelns.
Der Prinz lachte leise. »Nein, heute hast du dich nicht gut betragen, nicht wahr?«
»Ich kann nur um Vergebung bitten, Hoheit«, gab Prinz Alexi zurück.
»Mehr als das kannst du tun«, flüsterte der Prinz in sein Ohr, während er ihn weiter auf
Dornröschen zuschob. »Du kannst dafür leiden. Und meinem Dornröschen kannst du eine Lektion
in Bereitwilligkeit und absolutem Gehorsam erteilen.«
Der Prinz hatte jetzt den Blick zu Dornröschen gewandt und musterte sie mit steinerner Miene.
Erschreckt bei dem Gedanken, ihm nicht zu gefallen, beugte Dornröschen den Kopf. »Schau Prinz
Alexi an«, befahl er, und als sie den Blick hob, sah sie den schönen gefangenen Prinzen eine
Handspanne vor sich stehen. Sein Haar verhüllte zum Teil sein Gesicht; seine Haut erschien ihr
wunderbar glatt. Dornröschen zitterte.
Wie sie es befürchtet hatte, hob der Prinz wieder Alexis Kinn an, und als Alexi sie mit seinen
großen braunen Augen betrachtete, lächelte er ihr für einen so kurzen Augenblick zu, daß der
Prinz es nicht wahrnehmen konnte. Sein Gesichtsausdruck war fast heiter. Dornröschen
verschlang ihn nahezu mit den Augen. Sie hatte ja auch gar keine andere Wahl und hoffte, der
Prinz würde nicht mehr wahrnehmen als ihre Verwirrtheit.
»Küß meine neue Sklavin und heiße sie willkommen in diesem Hause. Küß ihre Lippen und ihre
Brüste«, befahl der Prinz und nahm Prinz Alexis Hände von seinem Nacken. Dornröschen stockte
der Atem. Prinz Alexi lächelte ihr wieder verstohlen zu, als sein Schatten über sie fiel, und sie
spürte seine Lippen auf den ihren. Wie eine Schockwelle durchflutete sein Kuß ihren Körper. Als
sein Mund ihre linke Brust und dann ihre rechte berührte, biß sie sich so stark in die Unterlippe,
daß sie fast blutete. Prinz Alexis streichelte ihre Wange und ihre Brüste, während er seinen Auftrag
ausführte, ehe er sich, nach außen hin gleichmütig, wieder aufrichtete.
Dornröschen faßte sich mit den Händen ans Gesicht, ohne daß sie es wollte.
Sofort nahm der Prinz ihre Hände wieder beiseite.
»Schau ordentlich hin, Dornröschen. Studiere dieses Beispiel eines gehorsamen Sklaven. Gewöhn
dich an ihn, damit du nicht ihn selbst siehst, sondern das Beispiel, das er dir gibt«, forderte der
Prinz. Und mit einer heftigen Bewegung drehte er Alexi herum, so daß Dornröschen die roten Male
auf seinem Hintern sehen konnte.
Prinz Alexi war viel härter bestraft worden als sie selbst. Seine Kehrseite war mit Striemen bedeckt,
und auch an Schenkeln und Waden hatte er blaue Flecke. Fast gleichgültig ruhte der Blick des
Prinzen auf ihm.
»Du wirst nicht mehr wegsehen«, sagte der Prinz zu Dornröschen, verstehst du mich?«
»Ja, mein Prinz«, erwiderte Dornröschen eilig, um ihren Gehorsam zu beweisen, und inmitten ihrer
schmerzlichen Not überkam sie ein seltsames Gefühl der Resignation. Sie mußte Alexis
muskulösen jungen Körper anschauen, mußte seine festen, schön geformten Hinterbacken
ansehen. In der Hoffnung, ihre Faszination verbergen zu können, trug sie Demut zur Schau.
Doch der Prinz hatte seinen Blick abgewendet. Er hatte Alexis Handgelenke mit der Linken umfaßt
und sich von Junker Felix nicht das vergoldete Paddel, sondern einen langen, flachen,
lederüberzogenen Stock reichen lassen, mit dem er Alexi mehrere klatschende Schläge auf die
Waden versetzte.
Er zog seinen Gefangenen zur Mitte des Raumes. Er stellte einen Fuß auf den Hocker und legte
Prinz Alexi übers Knie, wie er es mit Dornröschen zuvor getan hatte. Prinz Alexi wandte
Dornröschen den Rücken zu, und sie konnte nicht nur seine Pobacken sehen, sondern auch seine
Hoden. Prinz Alexi wehrte sich nicht, als der flache, lederumhüllte Stock auf sein Fleisch
niedersauste und Zickzackmuster auf seiner Haut hinterließ. Er gab kaum einen Laut von sich. Die
Füße hatte er auf den Boden gepreßt,- und nichts in seiner Haltung deutete darauf hin, daß er sich
den Schlägen hätte entziehen wollen, wie Dornröschen es wohl versucht hätte.
Und doch, während sie staunend zusah und seine Widerstandskraft und Selbstkontrolle
bewunderte, erkannte sie Zeichen wachsender Anspannung. Alexis Körper bewegte sich hierhin
und dorthin, sein Po hob und senkte sich, seine Beine zitterten. Und dann vernahm Dornröschen
einen ganz leisen Laut, ein fast unhörbares Stöhnen hinter zusammengepreßten Lippen. Der Prinz
drosch auf ihn ein, Alexis Haut rötete sich tiefer mit jedem Schlag. Und dann, als sein Begehren
einen Höhepunkt erreic ht zu haben schien, befahl er dem Sklaven, vor ihm auf Hände und Knie zu
gehen.
Dornröschen konnte jetzt wieder Prinz Alexis Gesicht sehen. Es war mit Tränen bedeckt, doch
seine Haltung war ungebrochen. Er kniete vor dem Prinzen und wartete. Der Prinz hob den Fuß
und berührte mit der Spitze des Stiefels Alexis Penis. Dann griff er in sein kastanienbraunes Haar
und hob seinen Kopf.
»Mach auf«, sagte er leise.
Unverzüglich setzte Alexi die Lippen an den Hosenschlitz des Prinzen. Mit einer
Geschicklichkeit, die Dornröschen erstaunte, öffnete er die Haken, die den Stoff über dem riesigen
Glied des Prinzen verschlossen, und legte es frei. Prinz Alexi küßte es zärtlich. Freilich litt er noch
sehr unter seinen Schmerzen, und als der Prinz seinen Schwanz in Alexis Mund stieß, war dieser
nicht darauf vorbereitet. Aus seiner knienden Stellung fiel er ein wenig nach hinten und suchte
rasch Halt beim Prinzen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sofort lutschte er an der Eichel
des Prinzen. Den Kopf bewegte er dabei rhythmisch vor und zurück. Seine Augen waren
geschlossen, seine Hände warteten auf die
Befehle des Prinzen.
Der Prinz gebot ihm rasch Einhalt. Es war klar, daß seine Leidenschaft nicht so rasch zum
Höhepunkt kommen sollte. Das wäre zu einfach gewesen.
»Geh zu der Truhe dort in die Ecke«, befahl er Alexi, »und bring mir den Ring, den du darin
findest.«
Auf Händen und Knien kroch Alexi hinüber. Doch der Prinz war offenbar nicht zufrieden. Er
schnappte mit den Fingern, und Junker Felix trieb Alexi mit seinem Paddel voran. Er schlug ihn
weiter, während Alexi die Truhe öffnete, mit den Zähnen eine großen ledernen Ring herausholte
und dem Prinzen brachte.
Erst jetzt schickte der Prinz Junker Felix in seine Ecke zurück Alexi war außer Atem und zitterte.
»Steck ihn drauf«, verlangte der Prinz.
Alexi hielt den ledernen Ring an einer kleinen Kette aus Gold, an der er befestigt war. Dergestalt
den Ring mit den Zähnen haltend, streifte er ihn über den Penis des Prinzen, ohne ihn loszulassen.
»Du bist mein Diener. Du gehst hin, wo ich hingehe«, sagte der Prinz und schickte sich an,
langsam im Zimmer umherzugehen. Die Hände in die Hüften gestützt, schaute er dabei auf Alexi
herab, der - die Zähne noch immer am Lederring - sich nach Kräften bemühte, ihm zu folgen.
Es schien, als küsse Alexi den Prinzen oder als sei er an ihn gefesselt. Ganz normal ausschreitend
und ohne Rücksicht auf die Bemühungen seines Sklaven zu nehmen, näherte sich der Prinz dem
Bett. Dann drehte er sich um und ging zum Feuer hinüber. Alexi folgte ihm mit aller Anstrengung,
zu der er imstande war.
Plötzlich vollzog der Prinz eine abrupte Drehung nach links, so daß er Dornröschen zugewandt
war, und Alexi faßte nach ihm, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Einen Moment lang
hielt er sich an ihm fest, wobei sich seine Stirn gegen den Schenkel des Prinzen drückte. Der Prinz
strich ihm wie beiläufig übers Haar. Die Geste wirkte fast liebevoll.
»Du haßt diese schmähliche Stellung, nicht wahr?« flüsterte er. Doch ehe Alexi antworten konnte,
versetzte er ihm einen solchen Schlag ins Gesicht, daß er nach hinten fiel. Sofort war er jedoch
wieder auf allen Vieren.
»Auf und ab, quer durch den Raum«, zischte der Prinz mit einem Fingerschnippen in Junker Felix‘
Richtung.
Wie immer war der Junker nur zu glücklich, einen Befehl seines Herrn ausführen zu dürfen. Wie
Dornröschen ihn haßte! Er trieb Prinz Alexi quer durch den Raum und wieder zurück zur Tür.
»Schneller!« trieb der Prinz die beiden scharf an.
Alexi bewegte sich, so schnell er nur konnte. Dornröschen vermochte die Bosheit in der Stimme
des Prinzen kaum zu ertragen und hielt sich die Hand vor den Mund. Dem Prinzen ging es jedoch
noch zu langsam. Wieder und wieder klatschte das vergoldete Holz auf Alexis Gesäß -, unter
Aufbietung seiner letzten Kräfte versuchte er, dem Befehl zu gehorchen. In seiner schrecklichen
Not hatte er alle Anmut und Würde verloren. Jetzt verstand Dornröschen den kleinen Spott des
Prinzen von vorhin. Alexis ruhige Würde war offensichtlich seine innere Stütze.
Aber hatte er sie wirklich verloren? Oder spielte er dem Prinzen nur etwas vor? Dornröschen wußte
es nicht. Sie zuckte bei jedem Schlag zusammen, und jedesmal, wenn sich Alexi umdrehte, um
zum anderen Ende des Raums zu streben, hatte sie seine gemarterte Hinterseite voll im Blick.
Doch plötzlich hielt Junker Felix inne. »Er blutet, Hoheit«, verkündete er.
Alexi kniete mit gesenktem Kopf da und keuchte.
Der Prinz warf einen Blick auf ihn, ehe er nickte.
Mit einem Fingerschnippen bedeutete er Alexi, er solle aufstehen. Wieder hob er sein Kinn und sah
ihm in die tränenerfüllten Augen.
»Für heute bekommst du Aufschub wegen deiner allzu empfindlichen Haut«, sagte er.
Er drehte ihn wieder so um, daß er Dornröschen seine Vorderseite zuwandte. Alexis Hände waren
hinter seinem Nacken. Sein gerötetes, tränenüberströmtes Gesicht erschien ihr unglaublich schön,
und es drückte stumm Gefühle aus. Als Felix ihn näher zu ihr heranführte, spürte sie, wie ihr Herz
pochte. Wenn er mich wieder küßt, sterbe ich, dachte sie. Ich kann meine Gefühle nicht vor dem
Prinzen verbergen.
Und wenn es die Regel ist, daß ich geschlagen werden kann, bis ich blute ... Sie hatte keine
richtige Vorstellung, was das bedeuten konnte, außer, daß sie viel größere Schmerzen erleiden
müßte als bisher. Doch selbst das wäre noch besser, als wenn der Prinz entdeckte, wie fasziniert
sie von Alexi war. Warum tut er das nur? zermarterte sie sich den Kopf.
Aber der Prinz stieß Alexi vorwärts.
»Leg deinen Kopf in ihren Schoß«, gebot er, »und leg deine Arme um sie.«
Dornröschen erschrak. Sie wich mit dem Oberkörper ein wenig zurück, aber Alexi gehorchte sofort.
Sie sah auf sein kastanienbraunes Haar herab, das sich über ihren Schoß breitete, und spürte
seine Lippen an ihren Schenkeln. Seine Arme umfaßten sie. Sein Körper war heiß und pulsierend;
sie spürte den Schlag seines Herzens, und ohne es zu wollen, umfaßte sie seine Hüften mit ihren
Händen.
Der Prinz schob Alexis Beine weit auseinander und trieb sein Glied in Alexis Anus.
Alexi stöhnte unter seinen raschen, heftigen Stößen. Dornröschen spürte, wie seine Stöße sich
durch Alexis Körper ihr mitteilten. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie drückte Prinz Alexi an
sich. Dann stieß der Prinz stöhnend ein letztes Mal zu, die Hände auf Alexis Rücken gepreßt. Still
stand er jetzt da, berauscht von seinem Erguß.
Dornröschen bemühte sich, die Fassung nicht zu verlieren.
Prinz Alexi ließ sie jetzt los, doch nicht ohne einen verstohlenen kleinen Kuß auf das Haar
zwischen ihren Beinen zu drücken, und als Felix ihn von ihr wegzog, erkannte sie für e inen
Augenblick wieder die Andeutung eines Lächelns.
»Binde ihn draußen im Korridor fest«, befahl der Prinz dem Junker. »Und sieh zu, daß ihn niemand
befriedigt. Er soll weiter in dem Zustand der Pein bleiben. jede Viertelstunde erinnerst du ihn an
seine Pflicht gegenüber seinem Prinzen, aber befriedige ihn nicht.«
Felix führte Alexi hinaus.
Dornröschen starrte auf die offene Tür. Aber noch war es nicht vorbei. Der Prinz streckte die Hand
aus, ergriff ihr Haar und bedeutete ihr, ihm zu folgen.
»Auf Händen und Knien, meine Liebe. So wirst du dich immer durchs Schloß bewegen, es sei
denn, daß man etwas anderes von dir verlangt.«
Sie eilte neben ihm her und folgte ihm bis zur Kante der Treppe. Am Fuß der Stufen befand sich
ein breiter Absatz. Von dort aus konnte man direkt in die Große Halle hinuntergehen. Auf diesem
Absatz stand eine steinerne Statue, bei deren Anblick Dornröschen erschrak. Es war ein
heidnischer Gott mit erigiertem Phallus. Auf diesen Phallus wurde Prinz Alexi gesetzt, die Beine
gespreizt, an den Sockel der Figur gefesselt. Sein Kopf wurde gegen die Schulter der Statue
gelehnt. Er stöhnte laut auf, als der Phallus ihn aufspielte. Dann war er ganz still. Junker Felix band
ihm die Hände auf den Rücken. Der rechte Arm der Figur war in die Höhe gereckt; die steinernen
Finger bildeten einen Kreis, als hätten sie einst ein Messer oder ein anderes Instrument umfaßt.
Und jetzt brachte der Junker Alexis Kopf sorgfältig unter dieser Hand in Position. Durch die
geschlossenen Finger steckte er einen ledernen Phallus, den er so verankerte, daß er in Prinz
Alexis Mund paßte.
Es sah aus, als vergewaltige ihn die Statue sowohl im Mund als auch im Anus. Sein Organ, steif
wie zuvor, ragte nach vorn, während der Phallus der Statue in ihm war.
»Jetzt hast du dich vielleicht schon ein bißchen besser an Alexi gewöhnte, höhnte der Prinz.
Entsetzlich, dachte Dornröschen, daß er die Nacht so elend verbringen muß. Alexis Rücken war
schmerzvoll gekrümmt, seine Beine weit gespreizt. Das Mondlicht aus dem Fenster hinter ihm warf
einen langen Streifen auf seinen Hals, seine Brust und seinen flachen Bauch.
Der Prinz zog ein wenig an Dornröschens Haar, das er sich um die rechte Hand gebunden hatte,
und führte sie zum Bett zurück. Dort legte er sie nieder und gebot ihr zu schlafen.
Die Übungshalle
Dornröschen war sich nicht sicher, ob sie Lord Gregory haßte. Vielleicht lag etwas Beruhigendes in
seiner herrischen Art. Wie mochte es hier sein ohne jemanden, der sie in allen Dingen anleitete?
Aber er schien zu sehr von seinen Pflichten vereinnahmt zu sein. Sobald Leo sie ihm übergeben
hatte, versetzte er ihr grundlos zwei Schläge, ehe er ihr befahl, ihm auf den Knien zu folgen. Sie
hatte sich so eng wie möglich an seinen rechten Stiefel zu halten und alles um sie herum genau zu
beobachten.
»Du darfst deinen Herren und Herrinnen nie ins Gesicht sehen, nie versuchen, ihnen in die Augen
zu schauen. Keinen Laut«, befahl er, »außer wenn du mir antwortest.«
»Ja, Lord Gregory«, flüsterte sie. Der Steinboden unter ihr glänzte, tat aber ihren Knien weh.
Dornröschen folgte Gregory, vorbei an den anderen Betten, auf denen Sklaven gepflegt wurden,
vorbei an Zubern, in denen zwei junge Männer gebadet wurden wie vorher sie selbst. In ihren
Augen glomm verhaltene Neugier, als Dornröschen einen Blick auf die beiden riskierte.
Alle sind sehr hübsch, dachte sie.
Als eine atemberaubend schöne junge Frau an ihr vorübergetrieben wurde, durchschoß
Dornröschen eine heiße Woge der Eifersucht. Es war ein Mädchen, dessen silbriges Haar viel
voller und lockiger war als ihr eigenes. Sie kroch auf Händen und Knien, und ihre wunderschönen,
riesigen Brüste hingen herab. Die großen, rosenfarbenen Brustwarzen leuchteten. Der Page, der
sie mit dem Prügel vor sich hertrieb, schien ihr größte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Er lachte über
ihre spitzen, halblauten Schreie und zwang sie mit Befehlen in scherzhaftem Ton, aber auch mit
recht harten Schlägen zu immer schnellerer Gangart.
Gregory blieb stehen, als erfreue er sich des Anblicks. Das Mädchen durfte aufstehen, wurde ins
Bad gehoben und mußte die Beine spreizen wie vorher Dornröschen. Dornröschens bewundernder
Blick hing an ihrem prallen, herrlich geformten Busen. Die Hüften des Mädchens waren breit im
Verhältnis zur gesamten Figur. Zu Dornröschens Überraschung weinte sie nicht wirklich, als sie ins
Wasser getaucht wurde. Gleichwohl stöhnte sie leise, wenn das Paddel auf ihre Rückseite
klatschte.
Gregory brummte zufrieden. »Hübsch«, sagte er so, daß Dornröschen ihn hören konnte. »Vor drei
Monaten noch war sie so wild und widerspenstig wie eine Waldnymphe. Die Veränderung ist
wirklich bemerkenswert.«
Bei diesen Worten drehte sich Gregory abrupt nach links, und als Dornröschen ihm nicht sofort
folgte, versetzte er ihr einen heftigen Schlag und dann noch einen.
»Nun, Dornröschen«, fragte er, als sie durch eine Tür in ein anderes, langes Zimmer gelangten,
»du möchtest wohl wissen, wie andere lernen, die Leidenschaft zum Ausdruck zu bringen, die du
so rückhaltlos zeigst?«
Dornröschen spürte, wie sie errötete. Sie brachte es nicht fertig zu antworten.
Der Raum wurde durch ein flackerndes Feuer dämmrig erleuchtet; die Türen zum Garten standen
offen. Dornröschen sah viele Gefangene, die wie sie selbst bei dem großen Mahl in der Halle auf
Tischen lagen; bei jedem stand ein Page bereit. Und alle Pagen waren fleißig am Werk, keiner
nahm Notiz von der Aufregung oder den Schreien an anderen Tischen. Mehrere junge Männer
knieten mit auf den Rücken gebundenen Händen. Rhythmisch klatschten die Paddel auf sie;
gleichzeitig wurde ihren Penissen Freude bereitet. Hier streichelte ein Page einen zur Hälfte von
seinem Mund umschlossenen Penis, während seine andere Hand mit dem Paddel zuschlug. Dort
wurde ein Prinz gleich von zwei Pagen massiert. Auch ohne daß Gregory ihr etwas erklärte,
verstand Dornröschen. Sie erkannte die Wut und Verwirrung der jungen Prinzen; auf ihren
Gesichtern zeichneten sich gleichzeitig Widerstand und Hingabe ab. Der Prinz, der ihr am
nächsten war, befand sich auf allen vieren; sein Penis wurde langsam vor- und zurückgeschoben.
Bei jedem Schlag wurde er weich. Alsbald hörten die Schläge auf, und kundige Hände richteten ihn
wieder auf, so daß er steif von seinem Körper abstand.
An den Wänden sah sie andere Prinzen, die Beine gespreizt, an Handgelenken und Knöcheln an
die Mauer gebunden. Ihre Geschlechtsteile lernten durch Saugen, Küsse und Berührungen
Gehorsam.
Oh, für sie ist es schlimmer, viel schlimmer, dachte Dornröschen, deren Sinn und Augen ganz
gebannt waren vom Anblick der herrlichen Körper. Sie betrachtete ihre schlanken, kräftigen
Gliedmaßen. Über alles fasziniert war sie jedoch von der Würde des Leides in den hübschen
Gesichtern. Ihre Gedanken wanderten zu Prinz Alexi. Wie sehr hätte sie sich gewünscht, ihn mit
Küssen zu überschütten. Seine Augenlider hätte sie küssen wollen und seine Brustwarzen. Und
wie wundervoll war die Vorstellung, mit dem Mund sein Glied zu umschließen.
Ein junger Prinz wurde auf Händen und Knien herbeigefüh rt, um den Penis eines anderen zu
lutschen. Und während er dies mit großer Begeisterung tat, wurde er seinerseits von einem Pagen
verprügelt, dem, wie allen anderen, diese Arbeit große Freude zu machen schien. Der Prinz hatte
die Augen geschlossen; mit langsamen Bewegungen seines Mundes liebkoste er die mächtige
Rute des anderen, während sein eigener Hintern bei jedem Schlag heftig zuckte. Als der arme
Prinz, den er lutschte, dem Höhepunkt nahe schien, zog ihn der Page weg und führte ihn zu einem
anderen Penis.
»Hier werden, wie du siehst, den jungen Sklavenprinzen Manieren beigebrachte, erläuterte
Gregory. »Jederzeit müssen sie für ihre Herrinnen und Herren bereit sein. Es ist eine harte Lektion,
die sie da lernen - eine Lektion, die dir selbst zum größten Teil erspart bleibt. Nicht, daß keine
Bereitschaft von dir verlangt würde, aber du brauchst sie nicht so oft zu zeigen wie diese Männer.«
Gregory führte sie näher zu einer der Sklavinnen, denen eine andere Behandlung zuteil wurde.
Dornröschen sah eine liebliche, rothaarige Prinzessin, der zwei Pagen die Beine
auseinanderhielten, während sie ihre empfindliche Stelle dazwischen massierten. Ihre Hüften
hoben und senkten sich; ganz unzweifelhaft besaß sie keine Herrschaft mehr über ihre
Bewegungen. Sie flehte darum, in Frieden gelassen zu werden, und in dem Augenblick, als sich ihr
Gesicht rötete und sie anfing, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, ließen die Pagen von ihr
ab. Ihre Beine hielten sie weiter gespreizt, und die Prinzessin seufzte mitleiderregend.
Ein anderes ungemein hübsches Mädchen wurde von einem Pagen behandelt, der sie gleichzeitig
schlug und streichelte und sie mit der linken Hand zwischen den Beinen bearbeitete.
Und zu Dornröschens Schrecken wurden mehrere auf an der Wand befestigte Phalli gesetzt, auf
denen sie sich mit ungestümen Bewegungen wanden, während ihre Pagen unbarmherzig die
Prügel schwangen.
»Jede Sklavin erhält ganz einfache Instruktionen«, fuhr Gregory fort. »Sie muß sich selbst auf dem
Phallus bearbeiten, bis sie zur Befriedigung kommt. Dann erst endet die Züchtigung, ganz gleich,
wie wund sie ist. So lernt sie bald, daß Schläge und Vergnügen zusammengehören, und bald ist
sie in der Lage, ohne Züchtigung zur Lust zu gelangen. Oder auf Kommando, würde ich sagen.
Solche Befriedigung wird ihr von ihren Herrinnen und Herren natürlich nur selten erlaubt.«
Dornröschen starrte auf die Reihe sich windender Körper. Die Füße waren aneinandergebunden,
die Hände über den Köpfen gefesselt. Sie hatten wenig Platz, um sich auf den ledernen Gliedern
zu bewegen. Sie gaben sich alle Mühe dabei, vielen rannen Tränen übers Gesicht. Dornröschen
empfand Mitleid mit ihnen; dennoch sehnte sie sich so sehr nach einem Phallus. Mit tiefer Scham
gestand sie sich ein, daß sie nicht lange gebraucht hätte, um dem Pagen zu Gefallen zu sein, der
seinen Stock schwang. Die Prinzessin, die ihr am nächsten war, ein Mädchen mit roten Locken,
erreichte endlich ihr Ziel. Das Blut war ihr ins Gesicht geschossen; ihr ganzer Körper wurde von
heftigen Spasmen geschüttelt. Der Page schlug sie um so härter. Schließlich erschlaffte ihr Körper,
als sei sie zu müde, um Scham zu empfinden. Der Page gab ihr einen lobenden Klaps und verließ
sie.
Wohin Dornröschen auch schaute, überall wurde auf die gleiche Weise geübt.
Da war ein junges Mädchen, dem beigebracht wurde, mit über den Kopf gehobenen Händen still
zu knien, während ihre intimen Stellen gestreichelt wurden. Eine andere wurde gezwungen, ihre
Brust einem Pagen hinzustrecken, der sie mit Mund und Zunge liebkoste, während ein anderer
zusah. Es waren Lektionen in Selbstkontrolle, Schmerz und Vergnügen. Die Stimmen der Pagen
klangen teils streng, teils zärtlich. Von allen Seiten waren die dumpfen Schläge der Paddel zu
hören.
»Für unser Dornröschen sind solche Lektionen nicht nötig«, sagte Gregory. »Dazu ist sie schon zu
vollkommen. Aber vielleicht sollte sie die Halle der Strafen sehen und wie ungehorsame Sklaven
gezüchtigt werden. Dies geschieht auch mit Hilfe der Lust, die sie hier zu erleben gelernt haben.«
Die Halle der Strafen
An der Tür gab Gregory einem der Pagen ein Zeichen.
»Bring Prinzessin Lisetta her.« Er hatte die Stimme ein wenig gehoben. »Du setzt dich auf die
Fersen, Dornröschen, die Hände hinter dem Nacken, und beobachtest genau, was wir dir hier zu
deinem eigenen Vorteil zeigen.«
Die unglückliche Prinzessin Lisetta wurde hereingeführt, und Dornröschen sah gleich, daß sie
geknebelt war, wenn auch auf ziemlich einfache Weise. Den kleinen, lederbezogenen Zylinder
hatte man ihr so weit in den Mund und zwischen die Zähne gedrückt, daß es fast wie eine Kandare
aussah. Mit der Zunge konnte sie den Gegenstand offenbar nicht entfernen.
Sie weinte Tränen der Wut und stieß mit den Füßen um sich, als der Page, der ihr die Hände auf
den Rücken hielt, einem anderen Pagen bedeutete, sie um die Taille zu nehmen und zu Gregory
zu bringen.
Direkt vor Dornröschen mußte sie niederknien; das schwarze Haar fiel ihr ins Gesicht, und ihre
dunklen Brüste hoben und senkten sich.
»Sie ist launenhaft, Herr«, klagte der Page mit müder Stimme. »Sie sollte bei einer Jagd im
Labyrinth das Beutetier abgeben, wollte aber nicht mitspielen. Der übliche Unsinn.«
Prinzessin Lisetta warf mit einer Kopfbewegung ihr schwarzes Haar über die Schulter. Hinter dem
Knebel ließ sie ein leises, verächtliches Knurren vernehmen, das, Dornröschen erstaunte.
»Ah, Unverfrorenheit auch noch«, bellte Gregory. Er hob ihren Kopf. Wut sprühte aus ihren
dunklen Augen, als sie ihn ansah, ehe sie sich mit einer raschen Kopfbewegung von ihm
freimachte.
Der Page verabre ichte ihr mehrere kräftige Schläge, aber sie zeigte keine Zerknirschung. »Ich
glaube, hier ist eine richtige Züchtigung angebracht, fügte Gregory hinzu.
Aus Prinzessin Lisettas geknebeltem Mund drang ein Stöhnen, aber es half nichts. Als sie vor
Dornröschen und Gregory in die Halle der Strafen getragen wurde, befestigten die Pagen an ihren
Händen und Fesseln rasch lederne Ringe, die mit schweren, metallenen Haken versehen waren.
So sehr sie sich wehrte, die Pagen hoben sie hoch und hängten ihre Hände an einen Haken, der
an einem schweren, hölzernen Balken befestigt war. Dann hoben sie ihre Füße hoch und hängten
sie an denselben Haken. Ihr Kopf wurde zwischen die Waden gedrückt, so daß Dornröschen ihr
Gesicht sehen konnte. Schließlich schlangen die Pagen einen ledernen Riemen um sie, so daß ihr
Oberkörper gegen ihre Beine gepreßt wurde.
Das Grausamste und Erschreckendste für Dornröschen war jedoch, wie die geheimen Partien der
Prinzessin den Blicken ausgesetzt waren. Sie hing so da, daß jeder ihr Geschlecht mit seinem
dunklen Haar und seinen rosafarbenen Lippen, ja sogar die kleine Öffnung zwischen ihren
Pobacken sehen konnte. Und all das war direkt unter ihrem Gesicht, in das purpurne Röte
geschossen war. Dornröschen konnte sich keine schlimmere Art vorstellen, den Blicken aller
dargeboten zu werden. Sie senkte ängstlich den Kopf, hob aber immer wieder den Blick zu dem
Mädchen, dessen Körper leicht schaukelte, als ob ein Luftzug ihn bewegte. Leise knarzten die
Lederringe an ihren Handgelenken und Fesseln. Doch sie war nicht allein. Dornröschen wurde sich
jetzt bewußt, daß wenige Schritte entfernt andere Körper ebenso hilflos an einem Balken hingen.
Immer noch stand Zornesröte in Prinzessin Lisettas Gesicht, aber sie hatte sich jetzt etwas
beruhigt. Als sie versuchte, den Kopf hinter ihrem Bein zu verbergen, trat ein Page hinzu und
rückte ihn wieder zurecht.
Dornröschen warf einen Blick auf die anderen.
Nicht weit entfernt hing zu ihrer Rechten ein junger Mann. Er wirkte sehr jung, höchstens wie
sechzehn ,und hatte blondes, gelocktes Haar, wobei sein Schamhaar einen leicht rötlichen
Schimmer zeigte. Sein Glied war erigiert, und alle konnten seinen Hodensack und die winzige
Öffnung seines Anus sehen.
Noch andere waren da, eine junge Prinzessin und ein weiterer Prinz, doch die ersten beiden
hielten Dornröschens Aufmerksamkeit völlig gefangen.
Der junge Prinz stöhnte vor Schmerz. Seine Augen waren trocken, aber er schien mit seinen
Fesseln zu kämpfen, wobei er seinen Körper immer wieder ein wenig nach links drehte.
Unterdessen erschien ein in blauen Samt gekleideter junger Mann, der beeindruckender als die
Pagen wirkte und die Gesichter und die erbarmungslos dargebotenen Blößen der am Balken
hängenden Sklaven aufmerksam inspizierte.
Er strich dem jungen Prinzen das Haar aus der Stirn. Der Prinz stöhnte auf. Es schien, als
versuche er, seinen ganzen Körper vorwärts zu stoßen. Der Mann im blausamtenen Gewand
streichelte den Penis des Prinzen, und der Prinz stöhnte dabei noch lauter und flehender.
Dornröschen senkte den Kopf, beobachtete aber weiter den in Samt gekleideten Mann, während er
sich Prinzessin Lisetta näherte.
»Sehr hartnäckig, äußerst schwierige, sagte er zu Gregory.
»Ein Tag und eine Nacht Strafe wird sie schon zähmen«, antwortete Gregory. Dornröschen war
schockiert bei dem Gedanken, derart lange in so exponierter Position dazuhängen. Sofort wußte
sie, daß sie alles tun würde, damit ihr nicht die gleiche Strafe zuteil wurde. Dennoch hatte sie
schreckliche Angst, es könne trotz aller ihrer Bemühungen dazu kommen. Als sie sich vorstellte,
selber so hängen zu müssen, entfuhr ihr ein leiser Angstlaut, aber sie preßte sofort die Lippen
zusammen.
Zu ihrer Verwunderung hatte der Mann im Samtgewand angefangen, Prinzessin Lisettas
Geschlecht mit einem einen Instrument zu streicheln, das, wie so viele andere Dinge hier, mit
weichem schwarzen Leder überzogen war. Es sah aus wie eine Art dreifingrige Hand, und sobald
er begann, die hilflose Prinzessin damit zu kitzeln, wand sie sich heftig in ihren Fesseln.
Dornröschen begriff sofort, was vor sich ging. Die rosafarbene Spalte der Prinzessin, die
Dornröschen in ihrer Ungeschütztheit so erschreckend erschien, schien zu schwellen und zu reifen.
Dornröschen sah, daß kleine Tröpfchen darauf erschienen.
Und während sie das Treiben des Mannes beobachtete, fühlte sie, wie ihr eigenes Geschlecht zu
pulsieren begann. Sie spürte das Pflästerchen, das den Kernpunkt ihres Gefühls bedeckte, aber es
schien ihre Empfindung in keiner Weise zu unterdrücken. Als er die hilflose Prinzessin auf diese
Weise erregt hatte, ließ der Mann in Samt mit zufriedenem Lächeln von ihr ab und ging weiter. Bei
dem blonden jungen Prinzen blieb er stehen, um sich an ihm zu schaffen zu machen. Ohne Stolz,
ja fast würdelos stieß der Prinz trotz des ledernen Knebels in seinem Mund flehende Laute aus.
Das Opfer neben ihm, eine Prinzessin, erschien noch aufgelöster in ihren wortlosen Bitten um
Befriedigung. Ihr Geschlecht war klein, seine Lippen dick, eine Öffnung in einem Dickicht
bräunlichen Haares, wie wild warf sie ihren Körper herum, um engeren Kontakt zu dem Herrn in
Samt herzustellen, der sie jedoch wieder verließ, um sich einer anderen zuzuwenden.
Gregory schnappte mit den Fingern.
Dornröschen sank auf den Boden und folgte ihm auf Händen und Knien.
»Muß ich dir sagen, daß du für diese Art der Bestrafung bestens geeignet bist, Prinzessin?« fragte
er.
»Nein, nein«, flüsterte Dornröschen. Ob es in seiner Macht stand, sie ohne Grund in dieser Weise
zu züchtigen? Sie sehnte sich nach dem Prinzen und nach den Momenten zurück, da er allein
Macht über sie hatte. Sie konnte an nichts anderes mehr denken als an ihn. Warum hatte sie sich
nur nicht zurückgehalten und Prinz Alexi betrachtet? Dennoch, sie brauchte nur an Alexi zu
denken, und schon übermannte sie ein Gefühl hilflosen Elends. Freilich, wenn sie in den Armen
ihres Prinzen war, würde sie einzig und allein an ihn denken. Sie sehnte sich nach seiner zarten
Bestrafung.
»Ja, meine Liebe, wolltest du etwas sagen?« hörte sie Gregory sagen, doch lag etwas Strenges in
seinem Ton.
»Oh, sagt mir nur, wie ich am besten gehorche und meinem Herrn zu Gefallen bin, damit ich dieser
Strafe entgehe.«
»Zunächst einmal, meine Teure«, antwortete er ungehalten, »mußt du dir abgewöhnen, die
männlichen Sklaven so zu bewundern und bei jeder Gelegenheit anzustarren. Und ergötze dich
nicht zu sehr an all dem, was ich dir zeige, um dir Respekt einzuflößen!«
Dornröschen zuckte zusammen.
»Und denk nie, nie wieder an Prinz Alexi.«
Dornröschen schüttelte den Kopf. »Ich werde tun, was Ihr sagt«, flüsterte sie erschrocken. »Und
denk daran - die Königin ist nicht sehr erbaut über die Leidenschaft ihres Sohnes für dich. Tausend
Sklavinnen hat er um sich, seit er ein Knabe ist, und keiner war er auch nur im entferntesten so
zugeneigt wie jetzt dir. Das gefällt der Königin nicht.«
»Aber was kann ich tun?« flehte Dornröschen. »Du kannst allen, die über dir stehen, absoluten
Gehorsam erweisen und vermeiden, irgend etwas zu tun, was ungewöhnlich wirkt oder nach
Widerspenstigkeit aussieht.«
»Ja, Herr«, sagte Dornröschen.
»Du weißt, daß ich beobachtet habe, wie du gestern abend zu Prinz Alexi schleichen wolltest.« In
seinem Flüstern lag jetzt ein drohender Ton.
Dornröschen erschrak. Sie biß sich auf die Lippen und bemühte sich, nicht zu weinen.
»Natürlich könnte ich der Königin davon berichtend.«
»Ja, Herr«, hauchte sie.
»Aber du bist sehr jung und sehr schön. Und für solch ein Vergehen müßtest du mit der
schrecklichsten Strafe rechnen. Du würdest des Schlosses verwiesen und ins Dorf geschickt, und
das wäre mehr, als du ertragen ... «
Dornröschen erschauerte. Das Dorf - was konnte das bedeuten? Lord Gregory fuhr fort: »Aber kein
Sklave der Königin oder des Kronprinzen sollte je zu einer so schändlichen Strafe verurteilt
werden, und keinem Lieblingssklaven ist das je widerfahren.« Er holte tief Atem, als wolle er seinen
Unmut beschwichtigen. »Doch wenn du richtig geschult bist, wirst du eine ausgezeichnete Sklavin
sein. Schließlich gibt es auch keinen Grund, warum der Prinz sich nicht deiner erfreuen sollte und
warum du nicht allen hier Freude bereiten solltest. Ich soll dich unterweisen - dafür bin ich da, nicht
für deine Zerstörung.« »Ihr seid zu gütig zu mir, Herr«, flüsterte Dornröschen, doch das Wort Dorf
hatte sich unauslöschlich in ihre Seele geprägt. Wenn sie nur hätte fragen können ...
Eine junge Lady war eilends hereingekommen. Sie trug ein burgunderrotes Kleid; ihr langes,
blondes Haar war zu dicken Zöpfen geflochten. Noch ehe Dornröschen die Augen niederschlagen
konnte, erhaschte sie einen Blick auf die Lady mit den roten Wangen und den großen braunen
Augen, die sich jetzt in der Halle der Strafen umsah, als suche sie jemand.
»Oh, Lord Gregory, wie schön, dich zu sehen«, sagte sie, und als sich Gregory verbeugte, knickste
sie graziös. Bewundernd erkannte Dornröschen, wie schön sie war. Bedrückend befiel sie freilich
gleich darauf der Gedanke an ihre eigene Hilflosigkeit. Sie starrte auf die hübschen silbernen
Schuhe der Lady und auf die Ringe an ihrer Rechten, mit der sie mit eleganter Gebärde die Röcke
raffte.
»Wie kann ich dir dienen, Juliana?« fragte Gregory. Bittere Verzweiflung erfaßte Dornröschen. Sie
war dankbar, daß die Lady sie gar nicht ansah, und dennoch fühlte sie sich elend. Sie war ein
Niemand für diese Frau, die wie eine feine Dame gekleidet war und tun konnte, was sie wollte,
während Dornröschen eine nackte, nichtswürdige Sklavin war, die nur eines tun konnte - vor ihr
niederknien.
»Ah, da ist sie ja, die böse Lisetta«, zischte die Lady, und alle Fröhlichkeit wich aus ihrem Gesicht.
Zwei rötliche Flecke erschienen auf ihren Wangen, als sie sich der am Balken hängenden
Prinzessin näherte. »Sehr launenhaft und aufsässig ist sie heute gewesene »Nun, dafür wurde sie
aber auch streng bestraft«, entgegnete Gregory. »Sechsunddreißig Stunden hier dürften ihr eine
Lehre sein.«
Die Lady trippelte ein paar Schritte auf die Prinzessin zu und faßte ihre Scham ins Auge. Und zu
Dornröschens Überraschung versuchte Prinzessin Lisetta nicht, ihr Gesicht zu verbergen, sondern
starrte die Dame an. Mehrmals stieß sie leise, bittende Laute aus, deren Bedeutung ebenso klar
war wie vorher das Stöhnen des neben ihr hängenden Prinzen. Als sie begann, sich in ihren
Fesseln zu winden, geriet ihr Körper in leichte Schwingungen.
»Ein böses Mädchen bist du«, flüsterte die Lady, als weise sie ein kleines Kind zurecht. »Du hast
mich enttäuscht. Um die Königin zu amüsieren, hatte ich die Jagd vorbereitet, und ich hatte speziell
dich ausgesucht.«
Prinzessin Lisettas Stöhnen wurde drängender. Sie schien jetzt ohne Hoffnung und Stolz, ohne
eigenen Willen zu sein. Tiefe Röte hatte ihr Gesicht überzogen, und der Knebel schien ihr weh zu
tun. Ihre großen Augen schimmerten, als sie flehend die Dame anblickte.
»Gregory«, sagte die Lady, »du mußt dir etwas Besonderes einfallen lassen.« Und zu
Dornröschens Schrecken kniff sie plötzlich Prinzessin Lisettas Schamlippen so heftig zusammen,
daß Feuchtigkeit aus ihnen hervortrat. Nun zwickte sie erst die rechte Lippe und dann die linke,
und das Mädchen zuckte vor Schmerz und Jammer zusammen.
Gregory hatte mittlerweile mit den Fingern geschnappt und dem Mann mit der klauenartigen,
lederüberzogenen Hand ein Zeichen gegeben. Dann flüsterte er ihm etwas zu, was Dornröschen
nicht verstehen konnte. »Damit werde ich ihre Strafe verschärfen.«
Bald darauf kam der Herr mit einem Töpfchen und einem Pinsel herbei. Die Lady trat einen Schritt
zurück, worauf er Prinzessin Lisettas nackte Scham mit einem dicken Sirup bestrich. Ein paar
Tröpfchen klatschten auf den Boden. Das leise Wimmern der Prinzessin verriet, welche Pein sie
ertrug. Die Dame schüttelte jedoch nur den Kopf und lächelte unschuldig.
»Das wird die Fliegen anziehen, wenn welche hier sind«, erklärte Gregory, »und wenn nicht, wird
es unstillbares Jucken verursachen, während es trocknet. Es ist ziemlich unangenehm.
Die Lady schien nicht zufrieden. Ihr unschuldiges, hübsches Gesicht wirkte jedoch jetzt ganz ruhig,
und sie seufzte. »Für den Augenblick wird das genügen. Doch wünschte ich, sie wäre mit
gespreizten Beinen an einen Pfahl im Garten gebunden. Und dann sollten Fliegen und kleine
Insekten ihren Honigtopf finden. Sie verdiente es.«
Sie wandte sich Gregory zu, um ihren Dank auszudrücken, und wieder war Dornröschen
beeindruckt von ihrem klaren, frischen Gesicht. Die Flechten ihres Haares waren mit kleinen Perlen
und dünnen blauen Bändern verziert.
Während sie noch ihren Gedanken nachhing, bemerkte Dornröschen plötzlich entsetzt, daß die
Lady sie ansah.
»Aaaaah, ja, da ist ja der Liebling unseres Prinzen«, sagte sie, während sie zu ihr trat und
Dornröschens Gesicht musterte. »Und wie süß sie ist, wirklich sehr schön.«
Dornröschen schloß die Augen und versuchte, ihren plötzlich heftig gehenden Atem unter Kontrolle
zu halten. Die gebieterische Art dieser jungen Lady konnte sie nur schwer ertragen. Dennoch half
ihr nichts.
»Oh, es wäre doch schön, wenn sie Prinzessin Lisettas Platz einnähme. Das wäre ein Fest für
alle«, sagte die Dame.
»Aber das ist nicht mögliche, entgegnete Gregory. »Der Prinz will sie nur für sich. Ich kann nicht
zulassen, daß sie so zur Schau gestellt wird.«
»Aber sicher werden wir noch mehr von ihr sehen. Wird man sie über den Reitpfad treiben?«
»Bestimmt, wenn der Zeitpunkt gekommen ist«, erwiderte Gregory. »Niemand weiß, was der Prinz
als nächstes wünscht. Aber bitte, du kannst sie dir ansehen. Es gibt keine Vorschrift, die das
verbietet.«
Er streckte Dornröschens Körper, indem er sie an den Handgelenken hochhob und ihre Hüften mit
dem Griff des Paddels nach vom drückte. »Öffne die Augen und senke den Blick«, flüsterte er.
Dornröschen erschauderte, als Julianas Hände ihre Brüste berührten und dann ihren glatten
Bauch.
»Ja, sie ist schön und sicher sehr zärtlich in ihrer Art.« Gregory lachte ein wenig. »Ja, und du bist
feinfühlig genug, um das sofort erkennen zu können.«
»Die werden am besten«, behauptete Juliana nicht ohne Bewunderung in der Stimme. Sie kniff
Dornröschens Wange wie vorher Prinzessin Lisettas geheime Lippen. »Oh, eine ruhige Stunde mit
ihr allein in meinen Gemächern - was würde ich dafür geben.«
»Zur rechten Zeit, zur rechten Zeit«, entgegnete Gregory. »Ja, und ich wette, sie wehrt sich sehr
gegen das Paddel mit ihrem empfindsamen Geist.« »Nur im Geist«, sagte Gregory. »Sie ist
gehorsam.«
»Das sehe ich. Nun, mein Mädchen, ich muß dich verlassen. Du bist wirklich sehr schön, glaube
mir. Ich wünschte, ich könnte dich übers Knie legen. Bis zum Sonnenuntergang würde ich dich
versohlen. Und hübsche kleine Spiele könnten wir spielen, wenn du im Garten vor mir davonläufst,
glaube mir.« Unvermittelt küßte sie Dornröschen warm auf den Mund. Dann rauschte sie ebenso
schnell, wie sie gekommen war, wieder hinaus.
Ehe Dornröschen den Schlaftrunk von Leo entgegennahm, bat sie ihn um eine Erklärung dessen,
was sie gehört hatte. »Was ist der Reitpfad?« fragte sie flüsternd, »und das Dorf... Was bedeutet
es, wenn man dort hingeschickt wird?«
»Sprich niemals vom Dorf«, warnte Leo sie ruhig. »Diese Züchtigung gibt es nur für
Unverbesserliche, und du bist die Sklavin des Kronprinzen. Was den Reitpfad betrifft, meine Liebe,
so wirst du das bald genug erfahren.«
Er legte sie ins Bett und band ihre Handgelenke und Fesseln so an, daß sie sich nicht einmal im
Schlaf selbst berühren konnte. »Ruh dich aus«, sagte er, »denn heute abend wird der Prinz dich
begehren.«
Dienerin
Dornröschen konnte ihr Unglück nicht fassen, als sie das Zimmer im oberen Stockwerk betrat. Die
schöne Lady Juliana spielte Schach mit dem Prinzen, und andere elegante Damen saßen an
anderen Schachbrettern. Auch mehrere Edelmänner waren zugegen, darunter ein alter Mann mit
weißem Haar, das ihm über die Schultern wallte.
Mußte es denn unbedingt diese Juliana sein mit ihrer gewaltsamen Munterkeit und ihrem
affektierten Getue? Ihr dichtes Haar war je tzt mit purpurnen Bändern verziert, und die blaue,
samtene Robe hob ihre Brüste aufs beste hervor. Ihr Gelächter erfüllte die Luft, kaum daß der
Prinz eine kleine, witzige Bemerkung gemacht hatte.
Dornröschen wußte nicht recht, was sie fühlte. War es Eifersucht? War es nur die fast schon
gewohnte Erniedrigung?
Und Leo hatte sie so grausam zurechtgemacht, daß sie lieber nackt geblieben wäre. Erst hatte er
alle Säfte des Prinzen von ihr geschrubbt. Dann hatte er links und rechts jeweils ihr Haar
geflochten und die Zöpfe so nach hinten gesteckt, daß der größte Teil frei herabhing. Er hatte
Edelsteine an ihre Brüste geklammert, die zwei feine Goldkettchen miteinander verbanden.
Die Klammern schmerzten, und die Kettchen bewegten sich bei jedem Atemzug, wie es die
Glöckchen getan hatten. Freilich hatte sie mit Schrecken feststellen müssen, daß das noch nicht
alles war. Leo hatte mit dem Finger ihren Nabel erforscht und dann eine Paste hineingeschmiert, in
die er eine glitzernde Brosche einsetzte - einen funkelnden Edelstein, den Perlen umgaben.
Dornröschen hatte der Atem gestockt. Es war ein Gefühl, als übe jemand an dieser Stelle Druck
auf sie aus und versuche, in sie zu dringen, als sei ihr Nabel eine Vagina geworden. Und dieses
Gefühl hatte nicht aufgehört. Auch jetzt spürte Dornröschen es noch.
Danach hatte ihr Leo schwere, mit goldenen Klammern versehene Edelsteine an die Ohren
gehängt, die ihr bei jeder Bewegung über die Schultern strichen. Natürlich waren auch ihre
Schamlippen nicht verschont geblieben. Sie waren auf gleiche Weise geschmückt worden. Reifen
mit Schlangen darauf hatte er ihr über die Oberarme und edelsteinbesetzte Armbänder über die
Handgelenke gestreift, doch der ganze Aufputz brachte ihr ihre Nacktheit erst so recht zu
Bewußtsein. Überall trug sie Schmuck, und trotzdem war sie allen Blicken ausgesetzt. Das Gefühl
war sehr eigenartig. Um den Hals hatte sie dann noch eine Art Stehkragen aus goldenen Juwelen
bekommen, und auf die linke Wange hatte ihr Leo schließlich wie ein Schönheitspflästerchen einen
kleinen Diamanten geklebt.
Er machte sie schrecklich verlegen. Sie konnte sich vorstellen, wie er glitzerte, und wollte ihn
wegwischen. Fast war ihr, als könne sie ihn aus den Augenwinkeln sehen. Doch dann war ihr der
Schreck in die Glieder gefahren: Leo hatte ihren Kopf nach hinten geneigt und ein feines goldenes
Ringlein seitlich an ihrer Nase befestigt. Seine Spitzen stachen, wenn auch nicht tief, doch
Dornröschen weinte beinahe, denn sie spürte einen unwiderstehlichen Drang, sich all dieses
Zierats zu entledigen.
Leo hatte ihr Komplimente gemacht. »Ah, wenn ich an etwas wirklich Schönem arbeiten darf, dann
kann ich mein ganzes Können zeigen«, seufzte er. Noch einmal richtete er ihr Haar, bevor er
sagte, sie sei fertig.
Auf Händen und Knien bewegte sie sich rasch zum Prinzen hinüber, um eilig seine Stiefel zu
küssen. Der Prinz sah nicht von seinem Schachbrett auf, und brennende Scham erfüllte
Dornröschen, als Juliana sie begrüßte.
»Ah, da ist ja das Liebchen, und wie herrlich sie aussieht! Knie dich hin, meine Teuerste«, sagte
sie mit ihrer fröhlichen, sorglosen Stimme und schleuderte mit einer Kopfbewegung das Haar über
die Schulter. Sie legte ihre Hand auf Dornröschens Hals und begutachtete das juwelenbesetzte
Halsband. Dornröschen war, als erzeugten ihre Finger ein Kribbeln auf ihrer Haut; dennoch
versuchte sie nicht einmal, einen Blick auf das Gesicht der jungen Frau zu werfen.
Warum sitze ich nicht so da wie sie, wunderschön gekleidet und frei und stolz, dachte
Dornröschen. Wer bin ich, daß ich hier vor ihr knien muß und behandelt werde, als sei ich kein
Mensch? Ich bin eine Prinzessin! Doch dann dachte sie an all die anderen Prinzessinnen und
Prinzen und kam sich töricht vor. Denken sie auch so? Mehr als alle anderen machte ihr diese Frau
hier zu schaffen.
Aber Juliana war nicht zufrieden. »Steh auf, meine Liebe, so daß ich dich anschauen kann. Und ich
muß wohl nicht eigens sagen, daß du die Beine spreizen und die Hände hinter dem Nacken
verschränken sollst.«
Dornröschen hörte, daß hinter ihr jemand lachte, und als sie plötzlich begriff, daß außer ihr keine
anderen Sklaven im Raum waren, fühlte sie sich noch verlassener. Sie schloß die Augen wie
schon zuvor, als Juliana sie inspiziert hatte. Und sie spürte, wie Julianas Hände ihre Schenkel
befühlten und dann in ihre Pobacken kniffen. Warum nur läßt sie mich nicht in Ruhe ... ? dachte
Dornröschen, und als sie ein wenig blinzelte, sah sie, daß die Dame sie anstrahlte.
»Und was hält die Königin von ihr? « fragte Juliana mit echter Neugier. Der Prinz schien tief in
Gedanken versunken zu sein.
»Sie ist nicht einverstanden«, murmelte er. »Sie wirft mir Leidenschaft vor.«
Dornröschen bemühte sich, Haltung zu bewahren. Um sich herum hörte sie Gespräche und
Lachen. Sie konnte die tiefe Stimme des alten Mannes erkennen, und eine Frau sagte, das
Mädchen des Prinzen solle nunmehr den Wein servieren, damit alle sie sehen könnten. Als hätten
sie mich nicht schon genug angestarrt, dachte Dornröschen. Konnte es noch schlimmer kommen
als in der Großen Halle, und was war, wenn sie den Wein verschüttete?
»Dornröschen, hol den Krug dort drüben auf der Anrichte. Gieß den Wein sorgfältig ein und komm
dann zu mir zurück«, gebot der Prinz. Auch jetzt sah er sie nicht an.
Eilends bewegte sich Dornröschen durch den dunklen Raum und holte den goldenen Krug von der
Anrichte. Der Wein verströmte einen fruchtigen Duft. Als sie sich den Tischen zuwandte, kam sie
sich ungeschickt und schwerfällig vor. Eine gewöhnliche Dienerin, eine Sklavin, dachte sie, und die
Vorstellung war klarer und bedrängender als in den Momenten, da sie den Blicken aller ausgesetzt
gewesen war.
Mit zitternden Händen schenkte sie langsam Wein in die Becher; mit in Tränen schwimmenden
Augen nahm sie wahr, daß man ihr zulächelte, und sie hörte geflüsterte Komplimente. Dann und
wann schien ihr eine hochmütige Person mit völliger Gleichgültigkeit zu begegnen. Einmal schrak
sie zusammen, als jemand sie in den Hintern kniff, was allgemeines Gelächter auslöste.
Wenn sie sich über die Tische beugte, empfand sie die Nacktheit ihres Bauches und sah das
Schimmern der Kettchen, die eine Verbindung zwischen ihren Brüsten herstellten. Die
gewöhnlichste Geste verstärkte das Gefühl der Hoffnungslosigkeit.
Am letzten Tisch bediente sie einen Mann, dessen Ellenbogen auf der Armlehne seines Stuhles
ruhte und der sie anlächelte.
Und dann füllte sie Julianas Becher. Julianas helle, runde Augen sahen zu ihr auf. »Hübsch, sehr
hübsch. Oh, ich wünschte wirklich, du nähmst sie nicht so sehr in Anspruch«, klagte Juliana. »Stell
den Krug weg, meine Liebe, und komm her zu mir.« Dornröschen gehorchte. Als Juliana mit den
Fingern schnappte und auf den Boden zeigte, errötete Dornröschen. Sie fiel auf die Knie und
küßte, einer plötzlichen Eingebung folgend, die Schuhe der Lady.
Ihr kam es vor, als geschähe alles ganz langsam. Sie beugte sich über die silbernen Schuhe und
drückte dann ihre Lippen darauf.
»Ah, sie ist wirklich reizende, rief Juliana. »Gewähre mir nur eine einzige Stunde mit ihr.«
Dornröschen spürte die Hand der Frau auf ihrem Nacken, die sie streichelte und liebkoste und
dann mit einer sanften Bewegung ihr Haar zurückstrich. Tränen traten in Dornröschens Augen. Ich
bin nichts, dachte sie. Und wieder hatte sie das Gefühl, als hätte sich etwas in ihr verändert. Es war
eine Art stummer Verzweiflung, und ihr Herz schlug wie wild.
»Eigentlich möchte ich sie gar nicht hierhaben.« Der Prinz hatte es mit unterdrückter Stimme
gesagt. »Allerdings, meine Mutter wünscht es. Sie soll wie jede andere Sklavin behandelt werden,
und alle sollen sich an ihr erfreuen. Ginge es nach mir, würde ich sie an meinen Bettpfosten ketten.
Ich würde sie schlagen. Jede Träne würde ich aufmerksam beobachten.«
Dornröschens Herz klopfte zum Zerspringen. »Ich würde sie sogar zum Weib nehmen ... «
»Aber das ist doch Wahnsinn.«
»Ja«, gestand der Prinz, »das hat sie mir angetan. Sind denn die anderen blind?«
»Nein, natürlich nicht«, wiederholte Juliana. »Sie ist wirklich sehr schön. Aber jeder sucht sich
seine eigene Liebe, das weißt du. Willst du denn, daß auch all die anderen verrückt nach ihr
werden?«
»Nein.« Er schüttelte den Kopf. Und ohne vom Schachbrett aufzusehen, langte er nach
Dornröschens Brüsten, hob sie, drückte sie, so daß Dornröschen zusammenzuckte.
Plötzlich erhoben sich alle Anwesenden.
Die Königin war hereingekommen. Sie trug eine lange, grüne Robe; ein goldbestickter Gürtel
umschlang ihre Hüften. Ein weißer, dünner Schleier, der ihr schwarzes Haar durchschimmern ließ,
reichte bis zum Saum ihres Kleides.
Dornröschen wußte nicht, was sie tun sollte, und ließ sich auf Hände und Knie nieder. Sie hielt den
Atem an; ihre Stirn berührte den Boden. Dennoch entging ihr nicht, daß die Königin näher kam.
Dann stand sie direkt vor ihr.
»Setzt euch wieder«, sagte die Königin, »und spielt weiter. Und du, mein Sohn, wie steht es mit
deiner neuen Passion?« Der Prinz war offenkundig um eine Antwort verlegen. »Heb sie hoch, zeig
sie her«, forderte die Königin.
Dornröschen fühlte den starken Griff an den Unterarmen; sie wurde nach oben gezogen. Schnell
stand sie auf. Mit einer heftigen Bewegung wurden ihr die Arme auf den Rücken gedreht, so daß
sich ihr Rücken schmerzvoll verkrümmte. Plötzlich stand sie stöhnend auf ihren Zehen. Die
Klammern schienen an ihren Brüsten zu zerren, und Dornröschen hatte das Gefühl, als zögen die
Geschmeide zwischen ihren Beinen sie auseinander. Ihr Herz hämmerte, und sie spürte das
Pochen bis in die Augenlider und Ohrläppchen. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Alles, was
sie sehen konnte, waren die schimmernden Kettchen und eine große, undeutliche Gestalt - die
Königin, die vor ihr stand. Plötzlich schlug ihr die Königin so hart auf die Brüste, daß Dornröschen
laut aufschrie.
Sofort legte ihr der Page die Hand auf den Mund.
Von Panik erfüllt, stöhnte Dornröschen auf. Tränen traten ihr in die Augen. Die Finger des Pagen
drückten sich in ihre Wangen. Ohne es zu wollen, versuchte sie, sich dem Griff zu entwinden.
»Ruhig, ganz ruhig, Dornröschen«, flüsterte der Prinz. »Du zeigst dich meiner Mutter nicht von der
besten Seite.«
Dornröschen versuchte, sich zu beruhigen, doch der Page stieß sie mit einer groben Bewegung
nach vorn.
»So schlecht ist sie gar nicht«, urteilte die Königin, und Dornröschen spürte die kalte Ironie ihrer
Worte. Was der Prinz ihr auch antat, solch unverhohlene Grausamkeit spürte sie nicht bei ihm.
»Sie hat nur Angst vor mir«, sagte die Königin. »Und ich wünschte, du hättest auch mehr Angst vor
mir, mein Sohn.«
»Mutter, sei doch sanfter mit ihr«, bat der Prinz. »Erlaube mir, sie in meinen Gemächern zu halten
und selbst zu schulen. Schick sie heute abend nicht in die Halle der Sklaven zurück.«
Dornröschen bemühte sich, ihr Schluchzen zu unterdrücken. Es schien, als machte die Hand des
Pagen auf ihrem Mund alles nur noch schwieriger.
»Wenn sie den Beweis ihrer Demut erbracht hat, werden wir sehen, mein Sohn«, sagte die
Königin. »Morgen abend dann auf dem Reitpfad.«
»Aber Mutter, doch nicht so früh.«
»Solche Strenge ist gut für sie; es macht sie formbarer.«, erklärte die Königin. Und mit
weitausholender Geste machte sie kehrt und verließ mit wehenden Gewändern den Raum.
Der Page ließ Dornröschen los.
Sofort packte der Prinz sie an den Handgelenken und zog sie auf den Korridor. Juliana folgte
ihnen.
Die Königin war nicht mehr zu sehen. Der Prinz schob Dornröschen unmutig vor sich her.
»Ach, die Ärmste, die Ärmste«, klagte Juliana.
Schließlich erreichten sie die Gemächer des Prinzen. Zu Dornröschens Leidwesen trat Juliana mit
ein, als sei das völlig normal.
Gibt es denn keine Schranken für sie, keine Zurückhaltung? dachte Dornröschen, oder haben die
beiden gar ein intimes Verhältnis?
Bald merkte sie jedoch, daß sie sich nur in der Studierstube des Prinzen befanden, in der sich
auch Pagen aufhielten. Und die Tür blieb offen. Mit einer Geste bedeutete der Prinz nun
Dornröschen, sich Juliana zur Verfügung zu halten. Julianas weiche, kühle Hände drückten sie vor
ihrem Stuhl auf die Knie.
Aus den tiefen Falten ihres Gewandes holte die Lady eine lange, schmale, silberne Bürste hervor
und begann, liebevoll damit über Dornröschens Haar zu streichen. »Das wird dich beruhigen, mein
armes, liebes Kind«, schmeichelte sie. »Du brauchst nicht so verängstigt zu sein.«
Von neuem brach Dornröschen in Schluchzen aus. Sie haßte diese schöne Dame aus tiefstem
Herzen. Vernichten wollte sie sie. Solch wilde Gedanken erfüllten sie, und dennoch, gleichzeitig
hätte sie in ihre Arme sinken und sich an ihrer Brust ausweinen wollen. Sie dachte an ihre
Freundinnen am Hofe ihres Vaters und an die ihr dienstbaren Frauen. Welch ein liebevolles
Verhältnis hatte sie zu ihnen gehabt! jetzt wünschte sie sich so sehr, sich in einer ebenso zarten
Beziehung verlieren zu können. Die Art, wie Juliana jetzt ihr Haar bürstete, verursachte ihr ein
Kribbeln auf der Kopfhaut. Und als die linke Hand der Lady sich auf ihre Brust legte und sie sanft
tätschelte, fühlte sie sich wehrlos. Sie drehte sich Juliana zu und legte ihr überwältigt die Stirn auf
die Knie.
»Armes, liebes Kind«, murmelte die Lady. »Aber der Reitpfad ist gar nicht so schrecklich. Danach
wirst du dankbar sein, daß man dich am Anfang mit Strenge behandelt, denn das macht dich
aufgeschlossen und lernfähig.«
Vertraute Phrasen, dachte Dornröschen.
»Vielleicht«, fuhr Juliana fort, während sie rhythmisch die Bürste schwang, »werde ich neben dir
reiten.«
Was mochte das wohl bedeuten?
Und dann sagte der Prinz: »Bring sie in die Halle zurück.« Ohne Erklärung, ohne Abschiedswort,
ohne Zärtlichkeit! Dornröschen krabbelte auf allen Vieren zu ihm und drückte glühende Küsse auf
seine Stiefel. Wieder und wieder küßte sie sie, von einer unbestimmten Hoffnung erfüllt - auf eine
Umarmung von ihm oder daß er ihre Ängste wegen des Reitpfades zerstreute.
Eine ganze Weile nahm der Prinz ihre Küsse hin. Dann zog er sie hoch und übergab sie Juliana,
die ihr die Hände hinter dem Rücken verschränkte.
»Sei gehorsam, schönes Kind«, sagte sie.
»Ja, du wirst neben ihr reiten«, meinte der Prinz. »Aber sorge dafür, daß ein ordentliches
Schauspiel geboten wird.«
»Natürlich, daran liegt mir sehr«, entgegnete Juliana. »Für euch beide ist das das Beste. Sie ist
eine Sklavin, und alle Sklaven wünschen sich gestrenge Herren und Herrinnen. Wenn sie schon
nicht frei sein können, möchten sie klare Verhältnisse. Ich werde sehr streng zu ihr sein, aber
immer auch liebevoll.
»Bring sie in die Halle zurück«, wiederholte der Prinz. »Meine Mutter erlaubt nicht, daß sie hier ist.«
Der Reitpfad
Als Dornröschen die Augen aufschlug, wurde sie sofort von der erregten Stimmung erfaßt, die jetzt
im Schloß herrschte.
Fackeln tauchten die Halle der Sklaven in helles Licht. Überall wurden Prinzen und Prinzessinnen
auf das Kommende vorbereitet. Pagen kämmten das Haar der Prinzessinnen und steckten Blumen
hinein. Prinzen wurden mit Öl eingerieben, und ihre borstigen Locken wurden ebenso sorgfältig
gekämmt wie das Haar der jungen Frauen.
Dornröschen wurde von Leo aus dem Bett geholt, der es sehr eilig hatte und ungewöhnlich
aufgeregt zu sein schien.
»Heute ist Festnacht, Dornröschen«, verkündete er, »und ich habe dich lange schlafen lassen. Wir
müssen uns beeilen.«
»Festnacht«, flüsterte sie.
Doch schon wurde sie auf einen Tisch gehoben, um dort hergerichtet zu werden. Leo bürstete ihr
Haar und begann, es zu flechten. Das Gefühl der Kühle an ihrem Hinterkopf war Dornröschen
unangenehm. Leo hatte ihre Frisur sehr hoch gesteckt, damit sie mädchenhafter als Juliana
aussah. Auf beiden Seiten flocht er ihr ein langes, schwarzes Lederband in ihr Haar, an dessen
Ende er ein Glöckchen befestigte. Als Leo diese Flechten herabsinken ließ, legten sie sich schwer
auf Dornröschens Brüste. Ihr Gesicht lag ebenso frei wie ihr Nacken.
»Charmant, charmante, murmelte Leo mit befriedigter Miene. »Und jetzt zu den Stiefeln.«
Er brachte ein Paar hoher, schwarzer Lederstiefel, die er ihr anzog. Dann bückte er sich erneut, um
die Stiefel an den Knien eng zu verschnüren. Schließlich strich er das Leder über ihren Fesseln
zurecht, bis es makellos saß wie eine zweite Haut. Erst als Dornröschen den Fuß hob, merkte sie,
daß jeder Stiefel ein Hufeisen hatte. Die Kappen waren so hart und dick, daß ihre Zehen bestens
geschützt waren.
»Aber was bedeutet das alles ... was ist der Reitpfad?« fragte sie in höchster Verwirrung.
»Schschsch ... «, zischte Leo und kniff und knetete ihre Brüste, um ihnen, wie er sagte, »etwas
Farbe« zu verleihen.
Dann betupfte er Dornröschens Lider und Wimpern mit feinem Öl, daß sie glänzten, und rieb ein
wenig Rouge auf ihre Lippen und Brustwarzen. Instinktiv zuckte Dornröschen zurück, aber seine
Bewegungen waren sicher und rasch, und er nahm keine Notiz von ihr. Was sie am meisten
bekümmerte, war, daß sie ein Gefühl der Verletzbarkeit und Kälte empfand. Sie spürte die engen
Lederschäfte an ihren Waden; der ganze Rest ihres Leibes kam ihr schlimmer als nackt vor.
»Was wird jetzt passierend fragte sie wieder, aber Leo hatte sie über das Ende des Tisches
geschoben und ölte jetzt mit kräftigen Bewegungen ihre Pobacken ein. »Gut verheilt.«, meinte er.
»Der Prinz vermutete wohl schon gestern abend, daß du heute laufen würdest, und verschonte
dich deswegen.«
Dornröschen spürte, wie seine starken Finger ihr Fleisch bearbeiteten. Lauernde Angst beschlich
sie. Man würde sie also schlagen, aber das tat man ja so oft. Nur... dieses Mal in Gegenwart vieler
anderer - war das der Unterschied?
Jede Züchtigung in Gegenwart anderer hatte sie tief gedemütigt, wenngleich sie jetzt wußte, daß
sie für den Prinzen jede Pein auf sich nehmen würde. Zur Freude anderer windelweich geschlagen
zu werden, das war ihr das letzte Mal in der Herberge an der Straße passiert, wo die Tochter des
Wirts sie für die Soldaten und das gemeine Volk an den Fenstern verprügelt hatte.
Es wird wohl unausweichlich sein, dachte sie. Und vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie der ganze
Hofstaat zusah, als handle es sich um irgendein Ritual. Eine seltsame Mischung von Neugier und
Panik befiel sie. »Edler Herr, bitte sag mir ... «
In der sie umgebenden Menge sah sie andere Mädchen mit Stiefeln und geflochtenem Haar. Sie
war also nicht allein. Auch den Prinzen halfen jetzt die Pagen in Stiefel. Eine Handvoll junger
Prinzen kroch auf Händen und Knien in der Menge herum und wienerte Stiefel, so schnell es nur
ging. Ihre Pobacken waren wund; um den Hals trugen sie ein Lederband mit einem Zeichen daran,
dessen Bedeutung Dornröschen nicht kannte. jetzt, als Leo sie wieder auf die Füße stellte und
letzte Hand an ihre Lippen und Lider legte, bemühte sich einer der Prinzen weinend, ihren Stiefeln
Glanz zu verleihen. Sein Gesäß war purpurn gerötet. Auf dem Anhänger an seinem Halsband
stand, wie Dornröschen nun sah, in kleinen Lettern »Ich bin in Ungnade«.
Ein Page trat hinzu und versetzte dem Prinzen mit einem Riemen einen klatschenden Schlag, um
ihn rasch zur nächsten Person weiterzutreiben.
Doch Dornröschen hatte keine Zeit, länger an ihn zu denken. Leo hatte die verfluchten Glöckchen
wieder an ihren Brüsten befestigt.
Instinktiv schreckte Dornröschen zurück, aber die Glocken waren schon festgemacht. Leo befahl
ihr, die Arme hinter dem Rücken zu kreuzen.
»Und jetzt vorwärts. Beim Gehen beugst du leicht die Knie und wirfst die Beine hoch in die Luft«,
verlangte er.
Dornröschen gehorchte nur widerstrebend. Doch dann sah sie um sich herum die anderen
Prinzessinnen beinahe munter auf den Korridor marschieren, wobei ihre Brüste anmutig wippten.
Dornröschen eilte ihnen nach. Es fiel ihr schwer, die groben Stiefel zu heben, aber bald fiel sie in
den Rhythmus der anderen ein. Leo ging neben ihr her.
»Das erste Mal, meine Liebe« , sagte er, »ist es immer sehr hart. Die Festnacht ist etwas
Erschreckendes. Ich glaubte, man würde dir dieses erste Mal einen leichteren Dienst zuteilen, aber
die Königin hat eigens angeordnet, daß du auf den Zügelpfad kommst. Und Juliana wird dich
treiben.«
»Aber was ... «
»Schsch, oder ich muß dich knebeln, aber das würde der Königin sehr mißfallen und auch deinen
Mund ziemlich häßlich machen.«
Alle Mädchen waren nun in einem langen Raum. Durch schmale Fenster in einer der Wände
konnte Dornröschen den Garten sehen. Die Fackeln in den dunklen Bäumen warfen flackerndes
Licht auf die belaubten Zweige. Die Reihen der Mädchen formierten sich neben den beiden
Fenstern, und Dornröschen konnte nun besser hinaussehen. Von draußen drangen Stimmengewirr
und Lachen herein. Und dann erkannte Dornröschen mit Schrecken, daß überall im Garten
verstreut Sklaven in verschiedenen Position ihre Folter erwarteten.
Auf hohen Scheiterhaufen lagen schmerzvoll verrenkt Prinzen und Prinzessinnen. Sie waren an die
Scheiterhaufen gefesselt, während ihre Oberkörper über die Kanten der Holzstöße ragten. Sie
wirkten fast leblos. Im Fackelschein schienen ihre verdrehten Glieder zu glühen; das Haar der
Prinzessinnen hing frei in die Luft. Sie hatten nur den Himmel vor Augen; alle anderen konnten ihre
peinvollen Verrenkungen sehen.
Überall wandelten Edelleute herum. Hier fiel das Licht auf einen langen, bestickten Umhang, dort
auf einen spitzen Hut, hinter dem ein hauchdünner Schleier herwehte. Eine Unmenge von Tischen
war aufgestellt. Zwischen ihnen bewegten sich, Krüge in den Händen, aufs Schönste geschmückte
Sklavinnen mit dünnen Goldkettchen zwischen den Brüsten. Die erigierten Glieder der Prinzen
waren mit goldenen Ringen geschmückt. Prinzen und Prinzessinnen füllten Becher und trugen
Platten mit Speisen auf. Wie in der Großen Halle erklang Musik.
Unter den vor Dornröschen stehenden Mädchen war Unruhe aufgekommen. Dornröschen hörte ein
Mädchen weinen, während ihr Knecht versuchte, sie zu besänftigen. Die meisten anderen waren
gefügig. Da und dort rieb ein Knecht zusätzliches Öl auf runde Pobacken oder flüsterte einer
Prinzessin etwas ins Ohr. Dornröschens Besorgnis wuchs.
Sie wollte nicht mehr durch die Fenster sehen, denn der Anblick ängstigte sie. Dennoch konnte sie
es nicht lassen. jedesmal bot sich ein neuer schrecklicher Anblick. An einer hohen Mauer zur
Linken waren mit gespreizten Gliedern angekettete Sklaven zu sehen. An die gewaltigen Räder
eines riesigen Servierwagens waren ebenfalls Sklaven gebunden und drehten sich mit ihnen, wenn
der Wagen weitergeschoben wurde.
»Aber was wird mit uns geschehend flüsterte Dornröschen. Das Mädchen vor ihr, das sich nicht zu
beruhigen vermochte, wurde nun von einem starken Pagen heftig gezüchtigt. Dornröschen stockte
der Atem.
»Schsch, es ist das Beste für sie«, flüsterte Leo. »Es lindert ihre Angst und macht sie ein wenig
müde. Auf dem Reitpfad wird sie sich um so freier fühlen.«
»Aber sag mir ... «
»Sei still. Du wirst zuerst die anderen sehen. Während wir darauf warten, daß du an die Reihe
kommst, werde ich dich instruieren. Vergiß nicht - dies ist eine besonders festliche Nacht. Die
Königin wird zusehen. Und der Prinz wird außer sich sein, falls du ihn im Stich lassen solltest.«
Dornröschens Blick wanderte wieder zum Garten. Der große Wagen mit dampfenden Speisen war
weggeschoben worden. Zum erstenmal sah sie in einiger Entfernung den Springbrunnen. Auch
hier waren gefesselte Sklaven; mit zusammengebundenen Armen standen sie um die Mittelsäule
herum knietief im Wasser, und von oben ergoß sich ein Wasservorhang über ihre glitzernden
Körper.
Der Knecht neben dem Mädchen, das vor Dornröschen stand, lachte ein wenig und sagte, eine
gewisse Person sei zu bemitleiden, weil sie die Festnacht versäumte, doch sei es ihre eigene
Schuld.
»Das ist wahr«, stimmte Leo zu, als der andere Knecht sich zu ihm umschaute. »Sie reden von
Prinzessin Lisetta«, erklärte er Dornröschen. »Sie ist noch in der Halle der Strafen, und sicher ist
sie wütend, weil sie das aufregende Ereignis versäumte Das aufregende Ereignis! Trotz ihrer Angst
nickte Dornröschen als sei der Gedanke völlig normal. Plötzlich fühlte sie sich ganz ruhig. Sie hörte
den Schlag ihres Herzens, und es schien ihr, als hätte sie endlos Zeit, ihren Körper
kennenzulernen. Sie spürte die Schäfte der Lederstiefel, den Schlag der Hufeisen auf den Steinen,
den Luftzug an ihrem Bauch und in ihrem Nacken. Und sie dachte: Ich sollte mir nicht wünschen,
das aufregende Ereignis zu versäumen. Trotzdem widersetze ich mich in meinem Inneren. Warum
widersetze ich mich?
»Oh, ich verachte diesen elenden Junker Gerhardt. Warum muß er mich treiben?« fragte das
Mädchen vor ihr mit leiser Stimme.
Der Knecht sagte etwas, was sie zum Lachen brachte. »Er ist so langsamer, klagte sie, »und
möchte jeden Moment genießen. Und ich möchte rennen!« jetzt lachte der Knecht.
»Und was hab' ich davon?« fuhr sie fort.
»Eine Tracht Prügel. Die könnte ich noch ertragen, wenn ich mich losreißen könnte und laufen ... «
»Du möchtest alles!« erwiderte der Knecht.
»Und was möchtest du? Erzähl mir nicht, daß es dir nicht gefällt, wenn ich über und über voll
Striemen bin, daß mir die Haut fast aufplatzt!«
Der Knecht lachte fröhlich. Er war klein und hielt die Hände hinter dem Nacken verschränkt. Sein
kastanienbraunes Haar fiel ihm über die Augen.
»Ich mag alles an dir, meine Liebe«, sagte er. »Und Junker Gerhardt mag dich genauso. Und nun
sag mal etwas, um Leos kleinen Liebling zu trösten, sie ist so verängstigt.«
Das Mädchen wandte sich um, und Dornröschen sah ihr keckes Gesicht. Sie hatte etwas schräge
Augen wie die Königin, aber sie waren kleiner, und keine Grausamkeit sprach aus ihnen. Sie
lächelte mit vollen, roten Lippen.
»Hab keine Angst, Dornröschen«, sagte sie. »Aber du brauchst ja gar keinen Trost von mir. Du
hast den Prinzen. Ich habe nur Junker Gerhardt.«
Immer wieder war heiteres Lachen im Garten zu hören. Die Musiker spielten laut und schlugen
kräftig die Lauten und Tamburine. Dann hörte Dornröschen ganz deutlich Hufgeklapper, das näher
kam. Ein Reiter jagte mit wehendem Umhang an den Fenstern vorbei. Sein Pferd war mit Silber
und Gold aufgezäumt, so daß es aussah, als zuckte ein Blitz vorüber.
»0 endlich, endliche, rief das Mädchen, das vor Dornröschen stand. Andere Reiter kamen. Sie
bildeten vor der Wand eine Reihe, so daß Dornröschen der Blick auf den Garten fast versperrt war.
Beinahe brachte sie es nicht fertig, zu ihnen aufzuschauen. Doch dann tat sie es und sah
prunkvolle Edelmänner und Damen. Mit der Linken hielten sie die Zügel, in der Rechten ein langes,
rechteckiges, schwarzes Paddel.
»Also, hinein«, schrie Gregory, und die Sklaven, die in einer langen Reihe gewartet hatten, wurden
in das nächste Gemach gewiesen, wo sie direkt vor der mit einem Bogen überwölbten Tür zum
Garten Aufstellung nahmen. Dornröschen konnte jetzt sehen, daß ein junger Prinz am vorderen
Ende der Reihe stand. Das Pferd eines berittenen Edelmanns scharrte vor der Tür im Sand.
Leo schob Dornröschen ein wenig zur Seite. »Jetzt kannst du besser sehen«, sagte er. Und sie
beobachtete, wie der Prinz vortrat, die Hände hinter dem Nacken verschränkt.
Trompetengeschmetter ertönte, Dornröschen erschrak. Aus der Menge, die hinter dem Torbogen
stand, kam ein Aufschrei. Der junge Sklave wurde hinausgeschoben und sogleich von dem
schwarzen Lederpaddel des berittenen Edelmannes begrüßt.
Sofort begann der Sklave zu rennen.
Der Edelmann ritt neben ihm her, und das Klatschen des Paddels drang laut und deutlich herüber.
Das Gemurmel der Menge schwoll an; immer wieder mischte sich Lachen darunter. Verzagt sah
Dornröschen zu, wie die beiden Gestalten am Ende des Pfades verschwanden. Ich kann es nicht,
ich kann es nicht, dachte sie. Ich kann nicht so laufen. Ich werde hinfallen. Ich werde falle n und
meine Blößen bedecken. Gefesselt vor so vielen Menschen zu sein, war schrecklich genug, aber
das ist unmöglich...
Der nächste Reiter stand schon bereit; man schob ihm eine junge Prinzessin zu. Das Paddel fand
sein Ziel; die Prinzessin stieß einen kle inen Schrei aus und rannte, so schnell sie konnte, den
Reitpfad entlang. Der Reiter folgte ihr und hieb auf sie ein.
Ehe Dornröschen die Augen von ihnen wenden konnte, war ein weiterer Sklave unterwegs. Mit
Tränen in den Augen verfolgte sie den von Fackeln beleuchteten Pfad, der zwischen
hochgestimmten Edelleuten fast endlos zwischen den Bäumen hindurch zu verlaufen schien.
»Also, Dornröschen, du siehst, was zu tun ist. Weine nicht; wenn du weinst, wird es schwer für
dich. Du mußt alle deine Gedanken darauf konzentrieren, mit den Händen hinter dem Nacken so
schnell wie möglich zu laufen. Du mußt die Knie ganz hoch heben und darfst nicht versuchen, den
Schlägen zu entgehen. Sie werden dich treffen, was du auch tust. Aber ich warne dich - ganz
gleich, wie oft ich dir das jetzt sage, du wirst versuchen, davonzulaufen. Das ist das Gemeine.
Bemühe dich, Haltung zu bewahren.«
Ein weiterer Sklave machte sich auf den Weg, dann noch einer.
Plötzlich waren nur noch drei Sklaven vor ihr.
»Nein, ich kann nicht ... «, klagte sie.
»Unsinn, meine Teuerste, du brauchst nur dem Pfad zu folgen. Er wird sich langsam vor dir auftun;
du wirst die Biegungen rechtzeitig sehen. Bleibe nur dann stehen, wenn ein anderer vor dir
stehengeblieben ist. Von Zeit zu Zeit hält die Reihe an, denn wenn die Sklaven bei der Königin
ankommen, müssen sie stehenbleiben, um Tadel oder Lob zu empfangen. Sie befindet sich in dem
großen Pavillon zu deiner Rechten; schau nicht hin, wenn du hinausgehst, sonst erwischt dich
sofort das Paddel.«
»0 bitte, mir wird schwindlig, ich kann nicht, ich ... «
»Dornröschen, Dornröschen«, rief die hübsche Prinzessin vor ihr. »Folge nur meinem Beispiel.«
Und Dornröschen merkte entsetzt, daß nur noch dieses Mädchen übriggeblieben war.
Ein weiterer Reiter erschien. Es war der ältliche Junker Gerhardt. Betroffen sah Dornröschen zu,
wie die hübsche Prinzessin hinauslief, die ersten Schläge erhielt und mit hohen Hebungen der Knie
neben ihm herlief. So sehr sie auch klagte, die Schläge klatschten laut und ohne Erbarmen auf sie
ein.
Dornröschen wurde zur Schwelle geführt. Zum ersten Mal lag der Hof in seiner ganzen Größe vor
ihr. Dutzende von Tischen standen auf der Wiese herum und waren auch noch am Waldrand zu
finden. Überall bewegten sich Diener und nackte Sklaven. Der Park war vielleicht dreimal so groß,
als er ihr vom Fenster aus erschienen war.
Bei aller Erregung fühlte sie sich klein und bedeutungslos. Sie kam sich verloren vor - ohne Namen
und ohne Seele. Was bin ich jetzt, hätte sie denken können, aber sie konnte nicht denken. Wie in
einem Alptraum sah sie die Gesichter derer, die ihr am nächsten waren.
Edelleute verrenkten sich die Hälse, um einen besseren Blick auf den Reitweg zu haben. In einiger
Entfernung ragte der Pavillon der Königin auf. Er war mit einem Baldachin überdacht und mit
Blumen geschmückt.
Mühsam holte Dornröschen Atem. Als sie aufschaute, sah sie auf einem Pferd Julianas Gestalt.
Dornröschen schossen Tränen der Dankbarkeit in die Augen, weil es Juliana war und niemand
anderer. Freilich wußte sie, daß Juliana sie vielleicht besonders heftig schlagen würde, um ihrer
Pflicht zu genügen.
Das Haar der schönen Lady war mit Silberfäden verflochten, auch ihr Umhang schimmerte silbern.
So wie sie im Damensitz dasaß, wirkte es, als sei sie mit dem Sattel verschmolzen. Ihre Hand hielt
ein Paddel; ums Handgelenk hatte sie sich die am Stiel befestigte Schlaufe geschlungen. Sie
lächelte.
Dornröschen lief los, spürte den Kies unter ihren Hufeisen, hörte neben sich das Stampfen des
Pferdes.
Sie glaubte, es sei nicht möglich, eine solche Erniedrigung zu ertragen. Der erste Schlag klatschte
auf ihren nackten Hintern. Er war so heftig, daß er sie fast aus dem Gleichgewicht warf.
Stechender Schmerz jagte durch ihre Glieder. Fast besinnungslos rannte sie, so schnell die Beine
sie trugen.
Das Stampfen der Hufe hallte ihr in den Ohren. Wieder und wieder traf sie das Paddel, warf sie
manchmal fast um und trieb sie vorwärts. Dornröschen merkte, daß sie zwischen
zusammengebissenen Zähnen laut heulte. Nur noch verschwommen nahm sie die Fackeln wahr,
die ihr den Weg wiesen. Und sie rannte und rannte, doch es gab kein Entkommen. Hatte Leo sie
nicht gewarnt? Immer wieder traf sie das Paddel, und jedesmal war es ein Schock, weil sie stets
von neuem gehofft hatte, sich den Schlägen entziehen zu können. Sie nahm den Geruch des
Pferdes wahr, und als sie unwillkürlich nach links und rechts schaute, sah sie zu beiden Seiten von
Fackeln beleuchtete, üppig gedeckte Tische. Die Edelleute tranken, aßen und lachten. Vielleicht
wandten sie sich auch zwischendurch um, um sie zu beobachten - Dornröschen wußte es nicht.
Schluchzend versuchte sie sich vor den Schlägen zu retten, die immer wuchtiger auf sie
niederprasselten.
»0 bitte, bitte, edle Juliana«, wollte sie aufschreien, wagte es aber nicht, um Gnade zu bitten. Als
sie an eine Biegung des Pfades gelangt war, sah sie nur noch eine größere Menge von Höflingen,
die an den Tischen schwelgten. Undeutlich erkannte sie vor sich den nächsten Reiter mit seinem
Sklaven. Die beiden hatten einen weiten Vorsprung vor ihr.
Ihre Kehle brannte höllisch, ihr wundes Fleisch nicht minder. »Schneller, Dornröschen, schneller!
Und heb die Beine ein bißchen höher.« Juliana sang es geradezu. »Ah, ja, so ist es besser.«
Wieder und aufs neue durchzuckte sie flammender Schmerz . Das Paddel sauste auf ihre
Pobacken und klatschte auf ihre Schenkel.
Dornröschen entrang sich ein Aufschrei; bald hörte sie ihr eigenes wortloses Flehen genauso laut
wie den Hufschlag des Pferdes auf dem Kiesweg. Es schnürte ihr den Hals zu; sogar ihre
Fußsohlen brannten. Doch nichts tat ihr so weh wie der Hagel der peitschenden Schläge.
Juliana schien von einem bösen Geist besessen zu sein. Hart und unbarmherzig trafen ihre
Schläge, die aus allen Richtungen kamen.
Wieder erreichten sie eine Biegung. In weiter Entfernung konnte Dornröschen die Mauern des
Schlosses erkennen. Sie waren auf dem Rückweg. Bald würden sie am baldachinüberspannten
Pavillon der Königin angelangt sein. Dornröschens Atem ging schwer, doch wie die Reiter vor ihr
verlangsamte Juliana gnädig den Schritt ihres Pferdes. Dornröschen war plötzlich leichter ums
Herz. Sie hörte ihr eigenes Schluchzen, spürte, wie ihr die Tränen übers Gesicht rannen.
Verwirrung hatte sich ihrer bemächtigt.
In gewisser Weise fühlte sie sich plötzlich beruhigt. Das konnte sie nicht verstehen. Obwohl sie
glaubte, es tun zu müssen, lehnte sie sich nicht innerlich auf. Vielleicht war sie zu erschöpft. Sie
wußte nur eines: Sie war eine nackte Sklavin, mit der man nach Belieben verfahren konnte.
Hunderte von Edelleuten beobachteten sie amüsiert. Für sie war sie nur eine von vielen; was hier
geschah, war schon tausendmal geschehen und würde wieder passieren. Dornröschen mußte ihr
Bestes tun, oder sie würde an den Balken in der Halle der Strafe gebunden werden und zu
niemandes Nutzen leiden.
»Heb die Knie, mein Schatz«, trieb Juliana sie an, während sich ihr Tempo verlangsamte.
»Wenn du dich sehen könntest, exquisit, wirklich! Du hast deine Sache sehr gut gemachte
Dornröschen warf den Kopf nach hinten. Die schweren Zügel streiften über ihren Rücken, und als
das Paddel sie traf, durchströmte ein beinahe wohliges Gefühl ihren Körper. Es war, als entspanne
sich von Kopf bis Fuß alles in ihr. Wie hatten sie gesagt - der Schmerz würde sie entspannen? War
es das, was sie gemeint hatten? Und dennoch, sie fürchtete diese Entspannung, diese
Verzweiflung... War es Verzweiflung? Sie wußte es nicht. Sie besaß keine Würde mehr in diesem
Moment. Sie sah sich selbst, wie Juliana sie jetzt sicherlich sah, und in der Tat wurde sie ruhiger
bei diesem Gedanken - wieder warf sie den Kopf nach hinten und wölbte stolz die Brüste vor.
»So ist's recht, brav, brav«, rief Juliana. Der andere Reiter war nicht mehr zu sehen. Das Pferd
hatte seinen Trab jetzt beschleunigt. Wieder sauste das Paddel hernieder und jagte Dornröschen
zwischen den Tischen hindurch. Die Menschenmenge wurde jetzt dichter, das Schloß kam näher.
Plötzlich machten sie vor dem Pavillon halt.
Juliana ließ ihr Roß eine Vierteldrehung machen und gebot Dornröschen mit ein paar leichten
Schlägen, neben ihr Aufstellung zu nehmen.
Dornröschen schaute nicht auf. Dennoch konnte sie die langen Blumengirlanden und den hellen
Baldachin wahrnehmen, der sich leicht im Abendwind blähte. Hinter dem reichgeschmückten
Geländer des Pavillons saß eine größere Anzahl von Höflingen.
Dornröschen war, als stehe ihr ganzer Körper in Flammen. Immer noch rang sie schwer nach
Atem. Dann drangen die Stimmen aus dem Pavillon an ihr Ohr - sie hörte die eisigklare Stimme der
Königin; andere lachten. Dornröschens Keh le brannte, in ihren Pobacken pochte der Schmerz.
Juliana flüsterte ihr zu: »Sie ist ganz angetan von dir, Dornröschen. jetzt küß rasch meinen Stiefel,
und dann knie nieder und küsse das Gras vor dem Pavillon. Und tu es mit Begeisterung,
Mädchen.«
Dornröschen gehorchte, ohne zu zögern. Als ob Wasser durch sie hindurchströmte, spürte sie
wieder diese Ruhe, hatte diese Empfindung von ... ja, was war es? Erleichterung? Resignation?
Nichts kann mich retten, dachte sie. Die Geräusche in ihrer Umgebung vermengten sich zu
sinnlosem Lärm. Ihre Pobacken schienen vor Schmerz zu glühen, und Dornröschen stellte sich vor,
daß ein Lichtschein von ihnen ausgehen müsse.
Und plötzlich stand sie dann auf den Füßen, und ein harter Schlag schickte sie weinend in das
dunkle Kellergemach des Schlosses.
Überall wurden Sklaven über Fässer gestreckt, ihre wunden Körper rasch mit kühlem Wasser
gewaschen. Dornröschen fühlte, wie es über ihr schmerzendes Fleisch floß, und spürte ein
weiches Handtuch.
Sofort hatte Leo sie wieder auf die Füße gestellt. »Du hast der Königin sehr gut gefallen; dein
Auftritt war ausgezeichnet. Du bist wie für den Reitpfad geboren.«
»Aber der Prinz ... «, flüsterte Dornröschen. Ihr war ganz schwindlig. Eigentlich dachte sie dabei an
Alexi.
»Nicht heute abend. Er ist mit tausend Amüsements mehr als beschäftigt. Du brauchst jetzt Ruhe.
Für einen Neuling ist der Zügelpfad für einen Abend wirklich genug.« Er löste die Flechten ihres
Haares und bürstete es. Dornröschens Atem ging tief und gleichmäßig; sie lehnte ihre Stirn an
seine Brust.
»War ich wirklich gut anzuschauen?«
»Unendlich schön«, flüsterte Leo, »und Juliana ist bis über die Ohren in dich verliebt.«
Doch jetzt gebot er ihr auf Hände und Knie zu gehen und ihm zu folgen.
Im nächsten Augenblick war sie wieder draußen in der Nacht. Das Gras war warm; überall saßen
und standen Höflinge. Dornröschen sah geraffte Kleider und Tischbeine; Hände bewegten sich in
den Schatten. Irgendwo in der Nähe lachte jemand schrill auf. Sie kam zu einem langen Tisch mit
Süßigkeiten, Gebäck und Früchten. Zwei Prinzen bedienten dort. An jedem Ende stand eine
prunkvolle Säule. Sklavinnen waren daran gefesselt, die Hände über dem Kopf, die Füße leicht
gespreizt angekettet.
Eine von ihnen wurde jetzt losgemacht. Eilends mußte Dornröschen ihren Platz einnehmen, den
Kopf und das geschwollene Gesäß gegen die Säule gepreßt.
Selbst mit gesenkten Augen konnte sie das ganze Fest um sich herum wahrnehmen. Ihre Fesseln
saßen straff, und sie konnte sich nicht bewegen, aber das machte nichts. Das Schlimmste war jetzt
vorüber.
Selbst als ein Edelmann im Vorbeigehen stehenblieb, sie anlächelte und in ihre Brustwarzen kniff,
war es ihr gleichgültig. Erstaunt stellte sie fest, daß die Glöckchen nicht mehr da waren. So müde
war sie, daß sie gar nicht bemerkt hatte, wie Leo sie entfernt hatte.
Leo war noch in Rufweite, und Dornröschen wollte ihn schon leise fragen, wie lange sie hier sein
mußte, als sie plötzlich Prinz Alexi vor sich stehen sah.
Er war so schön, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Kastanienbraune Locken rahmten sein hübsches
Gesicht ein; seine sanften braunen Augen waren auf sie gerichtet. Er lächelte ihr zu, ging aber zum
nächsten Tisch und füllte einen Becher.
Verstohlen schaute Dornröschen ihm nach. Sie sah sein dickes, hartes Glied und das üppige Haar
drum herum. Unvermittelt dachte sie an den Pagen Felix, wie er das Glied mit dem Mund liebkost
hatte, und bei der Vorstellung wallte Leidenschaft in ihr auf.
Sie mußte gestöhnt oder sich bewegt haben, denn Prinz Alexi, der eben noch über den Tisch
gebeugt war, um irgendeine Süßigkeit auszuwählen, schob nach einem raschen Blick zum Pavillon
plötzlich Leo beiseite und küßte Dornröschen aufs Ohr.
»Benimm dich, unartiger Prinz«, sagte Leo, und es klang gar nicht scherzhaft.
»Ich sehe dich morgen abend, Liebste«, flüsterte Prinz Alexi lächelnd. »Und hab keine Angst vor
der Königin - ich werde bei dir sein.«
Beinahe wäre Dornröschen ein Schrei entfahren, doch Alexi war schon verschwunden. Leo stand
jetzt bei ihr und hielt sich die Hand an den Mund, während er ihr verstohlen zuflüsterte»Du sollst
morgen abend die Königin ein paar Stunden lang in ihren Gemächern besuchen.«
»0 nein, nein ... «, jammerte Dornröschen und warf den Kopf hin und her.
»Sei nicht närrisch. Das ist sehr gut. Du könntest dir nicht s Besseres wünschen. « Während er das
sagte, glitt seine Hand zwischen ihre Beine und kniff sie ein wenig.
Dornröschen spürte, wie ihr dort warm wurde.
»Ich war im Pavillon, während du gelaufen bist. Die Königin war ganz gegen ihren Willen
beeindruckte, fuhr er fort, »und der Prinz sagte, daß du dich immer von dieser Seite gezeigt
hättest. Wieder legte er ein gutes Wort für dich ein und bat die Königin, seiner Leidenschaft nichts
in den Weg zu stellen. Er erklärte sich bereit, dich heute abend nicht zu sehen. Statt dessen soll
ein Dutzend neuer Prinzessinnen vor ihm paradieren ... «
»Hör auf, ich bitte dich!« schluchzte Dornröschen.
»Aber verstehst du denn nicht - die Königin war bezaubert von dir, und er wußte es. Sie hat dich
genau beobachtet, während du gelaufen bist, und konnte es kaum erwarten, daß du zum Pavillon
kamst. Und sie sagte, daß sie selbst deinen Liebreiz auf die Probe stellen wolle, um zu prüfen, ob
du verwöhnt und eitel bist. Morgen abend nach dem Mahl will sie dich in ihren Gemächern sehen.«
Dornröschen wußte nicht mehr, was sie antworten sollte, und weinte still vor sich hin.
»Aber Dornröschen, das ist ein großes Privileg. Es gibt Sklaven, die jahrelang dienen, ohne daß
die Königin sie jemals bemerkt. Du aber hast sofort die Gelegenheit, sie zu bezaubern. Und du
wirst es auch tun, meine Liebe, das wirst du, du kannst gar nicht anders. Der Prinz hat es
ausnahmsweise einmal geschickt angestellt. Er hat nicht allen erlaubt, seine Gedanken zu lesen.«
»Aber was wird sie mit mir tun?« jammerte Dornröschen. »Und Prinz Alexi, wird er alles sehen?
Was ... was hat sie nur vor?«
»Oh. sie macht natürlich ein Spielzeug aus dir. Und du wirst versuchen, ihr zu gefallene
Das Dorf
Die nächsten Tage verg ingen für Dornröschen ebenso schnell wie die vorherigen. Niemand hatte
bemerkt, daß sie und Alexi zusammengewesen waren.
Am folgenden Abend eröffnete ihr der Kronprinz, sie habe die Zustimmung seiner Mutter gefunden.
Von nun an würde sie lernen, ihm aufzuwarten, seine Gemächer sauber zuhalten und all die
Dienste zu verrichten, die Alexi für die Königin verrichtete.
Und von nun an würde Dornröschen in den Gemächern des Prinzen schlafen.
Alle beneideten sie darum. Der Prinz und nur er allein verordnete ihr ihre täglichen Strafen. jeden
Morgen wurde sie von Lady Juliana auf den Zügelpfad geführt. Beim Mittagsmahl mußte sie dann
den Wein auftragen, und wehe, wenn sie einen Tropfen davon verschüttete. Am Nachmittag war
Schlafenszeit, damit sie am Abend mit frischen Kräften den Prinzen bedienen konnte. Und am
nächsten Festabend sollte sie an einem Rennen von Reitpfad- Sklaven teilnehmen. Aufgrund ihrer
täglichen Übungsstunden erwartete der Prinz, daß sie gewann.
Dornröschen hörte es tränenüberströmt und mit geröteten Wangen; immer wieder beugte sie sich
nieder, um die Stiefel des Prinzen zu küssen, wenn er seine Befehle gab. Er schien noch sehr
unstet in seiner Liebe, und während das Schloß schlief, weckte er sie öfter mit ungestümen
Umarmungen. Sie konnte kaum an Alexi denken in diesen Momenten, so aufmerksam beobachtete
sie der Prinz, der ihr, immer noch Angst einflößte.
Wenn der Morgen dämmerte, wurde sie in ihren Hufeisenstiefeln zu Lady Juliana gebracht.
Dornröschen hatte Angst, aber sie war bereit. In ihrem purp urroten Reitkleid war Juliana ein Bild
der Schönheit. Dornröschen lief schnell auf dem weichen Kiesweg, und oft mußte sie blinzeln,
wenn. die Sonne durch die Äste der Bäume blitzte. Am Ende des Weges weinte sie immer.
Sie und Juliana waren dann allein im Garten. Juliana hatte einen Lederriemen bei sich, gebrauchte
ihn aber selten, und der Garten wirkte auf Dornröschen beruhigend. Die beiden setzten sich dann
ins Gras - Juliana wie auf einer Wolke aus feingestickter Seide schwebend -, und ganz plötzlich
gab sie Dornröschen dann einen Kuß, daß sie erschrak und sich ganz schwach fühlte. Juliana
streichelte Dornröschen am ganzen Körper. Sie überschüttete sie mit Komplimenten und Küssen,
und wenn sie sie wirklich mit dem ledernen Riemen schlug, weinte Dornröschen schwer atmend in
sich hinein und verlor die Empfindung für ihr eigenes Ich.
Bald pflückte sie mit den Zähnen Blumen für Juliana, bald küßte sie voller Anmut den Saum ihres
Kleides oder gar ihre Hände, und all dies gefiel ihrer Herrin aufs höchste. Ah, ich werde das
erreichen, was Alexi will, daß ich werde, dachte Dornröschen. Doch die meiste Zeit war ihr Geist
leer.
Bei den Mahlzeiten achtete sie sorgfältig darauf, den Wein mit großer Anmut zu servieren.
Trotzdem kam der Moment, da sie etwas davon verschüt tete, und sie mußte eine harte Bestrafung
durch den Pagen erleiden. Danach kroch sie zu den Stiefeln des Prinzen, um stumm um
Vergebung zu bitten. Der Prinz war sehr ärgerlich, und als er dem Pagen erneut gebot, sie zu
bestrafen, empfand Dornröschen ein sengendes Gefühl der Erniedrigung. An diesem Abend
peitschte er sie gnadenlos, ehe er sie nahm.
Die geringste Unvollkommenheit bei ihr sei ihm zutiefst verhaßt, sagte er. Dornröschen mußte sich
an die Wand ketten lassen und verbrachte die Nacht kummervoll weinend. Sie fürchtete neue,
schreckliche Strafen. Lady Juliana hatte eine Bemerkung gemacht, daß Dornröschen in mancher
Hinsicht noch Jungfrau sei und Neues bisher nur langsam habe zu lernen brauchen.
Dornröschen fürchtete auch Lord Gregory, der sie ständig beobachtete. Als sie eines Morgens auf
dem Reitpfad stolperte, drohte Juliana ihr mit der Halle der Strafen.
Dornröschen fiel sofort auf Hände und Knie und küßte Julianas Schuhe. Und während Juliana sich
lächelnd besänftigen ließ, konnte man Gregory, der sich in der Nähe befand, seinen Unmut
überaus deutlich anmerken.
Dornröschens Herz klopfte schmerzhaft, als sie vom Reitpfad fortgeführt wurde. Könnte ich nur
Alexi sehen ... , dachte sie, doch der Gedanke hatte ein wenig an Zauber verloren - warum, wußte
sie nicht. Auch als sie an diesem Nachmittag auf ihrem Bett lag, dachte sie an den Kronprinzen
und Lady Juliana. »Meine Herren und Meister«, flüsterte sie vor sich hin und fragte sich, warum
Leo ihr keinen Schlaftrunk gegeben hatte, wo sie doch gar nicht müde war und nur das Pulsieren
der Leidenschaft zwischen ihren Beinen sie quälte. Sie hatte nur eine Stunde geruht, als Lady
Juliana hereinkam. »Ich selbst bin nicht einverstanden damit«, erklärte Juliana, während sie
Dornröschen in den Garten hinaus führte, »aber der Prinz will dich die armen Sklaven sehen
lassen, die ins Dorf geschickt werden.«
Wieder das Dorf. Dornröschen versuchte, ihre Neugier zu verbergen. Juliana schlug sie wie
nebenbei mit dem Ledergürtel, während sie sich den Reitpfad entlang bewegten. Schließlich
erreichten sie einen eingefriedeten Garten. Die niedrigen Bäume darin standen in voller Blüte. Auf
einer Steinbank saßen der Prinz und ein hübscher junger Höfling, der in ernstem Ton zu ihm
sprach.
»Das ist Lord Stefan«, raunte Juliana ihr zu, »und du mußt ihm den größten Respekt erweisen. Er
ist der Lieblingsvetter des Prinzen. Außerdem ist er heute nicht glücklich. Das hat mit seinem
ungehorsamen Liebling Prinz Tristan zu tun.«
Oh, wenn ich nur Prinz Tristan sehen könnte, dachte Dornröschen. Sie hatte schon viel von ihm
gehört und fragte sich, was er verbrechen haben könnte.
Lord Stefan hatte graue Augen und goldblondes Haar, und Dornröschen konnte nicht übersehen,
daß er sehr hübsch war. Der Ausdruck seines jugendlichen Gesichts verriet jedoch, daß er
niedergedrückt vor sich hin brütete.
Nur eine Sekunde lang ruhte sein Blick auf Dornröschen, und wiewohl ihm ihre Reize offenbar nicht
entgingen, wandte er seine Aufmerksamkeit sofort wieder dem Prinzen zu, der ihm streng die
Leviten las.
»Du liebst ihn zu sehr; es ist das gleiche wie bei mir und dieser Prinzessin, die du hier siehst. Du
mußt deine Liebe unterdrücken wie ich die meine. Glaub mir, ich kann dich verstehen, auch wenn
ich dich verurteilen
»Aber das Dorf ... «, murmelte Stefan.
»Er muß hin, und es wird ihm von Nutzen sein!«
»0 herzloser Prinz«, flüsterte Juliana. Sie gab Dornröschen einen Schubs, damit sie Lord Stefans
Stiefel küsse, ehe sie neben den beiden Aufstellung nahm. »Der arme Prinz Tristan wird den
ganzen Sommer im Dorf verbringen. Der Prinz hob Dornröschens Kinn, beugte sich zu ihr herab
und küßte sie auf die Lippen. Dornröschen durchströmte ein Gefühl süßer Pein. Freilich war sie
sehr neugierig auf alles, was hier gesagt wurde, und machte deswegen nicht den kleinsten
Versuch, anziehend auf den Prinzen zu wirken.
»Ich muß dich fragen ... «, begann Lord Stefan. »Würdest du Dornröschen ins Dorf schicken, wenn
du das Gefühl hättest, daß sie es verdient?«
»Natürlich«, erwiderte der Prinz, doch es klang nicht überzeugend. »Auf der Stelle würde ich das
tun.«
»Oh, das könntet Ihr nicht!« empörte sich Juliana.
»Sie verdient es nicht, und somit ist die Frage ohne Belang«, beharrte der Prinz. »Aber wir reden
von Prinz Tristan. Und Tristan bleibt trotz aller Strafen, die wir ihm schon auferlegt haben, für alle
ein Rätsel. Er braucht die Strenge des Dorfes, wie Prinz Alexi einst der Küche bedurfte, um Demut
zu lernen.«
Lord Stefan war tief bekümmert; die Worte Strenge und Demut schienen ihm einen Stich zu
versetzen. Er stand auf und bat den Prinzen, mit ihm zu kommen, um die Sache noch einmal zu
besprechen.
»Morgen machen sie sich auf den Weg. Das Wetter ist inzwischen sehr warm, und die Dörfler
treffen schon die Vorbereitungen für die Auktion. Ich habe ihn in den Gefängnishof geschickt. Dort
soll er warten.«
»Komm, Dornröschen«, sagte der Prinz und erhob sich. »Es wird gut für dich sein, wenn du das
siehst.«
Die Kälte und Strenge des Prinzen hatten Dornröschen betroffen gemacht. Sie bemühte sich, an
der Seite Julianas zu bleiben, während sie über einen Pfad den Garten verließen und an Küche
und Ställen vorbei einen einfachen, schmutzigen Hof erreichten. Ein vierrädriger Karren mit einem
einzelnen Pferd davor stand an der Schloßmauer.
Ein paar gewöhnliche Soldaten warteten hier. Drei davon bedeuteten Dornröschen, ihnen zu
folgen. Plötzlich wurde sie sich ihrer Nacktheit bewußt; ihre Wunden schmerzten sie heftig. Sie
schreckte zusammen, als sie einer kleinen Umzäunung ansichtig wurde, in der eine Gruppe
nackter Prinzen und Prinzessinnen stand, die Hände hinter dem Nacken gefesselt. Die meisten von
ihnen traten von einem Bein auf das andere, als sei das weniger anstrengend, als stundenlang
stillzustehen.
Einer der Soldaten hieb mit einem Lederriemen wuchtig über den Zaun hinweg und jagte eine
quiekende Prinzessin zu der Gruppe in der Mitte des Platzes. Auch andere wurden von seinen
Schlägen getroffen, und Dornröschen war wütend über die Art, wie dieser gemeine Soldat schöne
Beine und Pos mißhandelte.
Dennoch konnte sie die Augen nicht von den Sklaven wenden, die erschreckt vom Zaun
zurückwichen, nur um auf der Gegenseite von einem anderen müßigen Krieger gezüchtigt zu
werden, der noch viel wuchtiger zuschlug.
Jetzt bemerkten die Soldaten den Prinzen. Sofort ließen sie von ihren Opfern ab, verbeugten sich
und nahmen Haltung an.
Im gleichen Moment schienen auch die Sklaven die kleine Gruppe bemerkt zu haben. Ersticktes
Stöhnen der Geknebelten verriet, wie sehr die Prinzen und Prinzessinnen litten. An Schönheit
konnten sie es mit allen anderen Sklaven aufnehmen, die Dornröschen bis jetzt gesehen hatte.
Manche warfen sich vor dem Prinzen auf die Knie; da und dort sah sie ein pfirsichfarbenes
Geschlecht unter gekräuseltem Schamhaar. Viele Prinzen hatten steife Glieder, als hätten sie
keine Kontrolle mehr über sich selbst. Einer von ihnen küßte den Boden, als der Prinz, Lord Stefan,
Lady Juliana und Dornröschen an ihrer Seite zum Zaun traten, um einen Blick auf die
Eingesperrten zu werfen.
Die Augen des Prinzen waren böse und kalt; Lord Stefan jedoch schien erschüttert. Sein Blick
ruhte auf einem sehr würdigen Prinzen, der weder jammerte noch sich verbeugte, noch in
irgendeiner anderen Weise um Gnade bettelte. Er war ebenso blond wie Stefan und hatte tiefblaue
Augen, und obwohl sein Mund durch den Knebel verzerrt war, schien sein Gesicht ebenso heiter
wie das von Prinz Alexi. Demütig hatte er den Blick gesenkt, und Dornröschen bemühte sich, die
Faszination zu verbergen, die sie beim Anblick seines schwellenden Schwanzes und seiner
wunderbar modellierten Glieder empfand. Hinter der scheinbaren Gleichgültigkeit seines Ausdrucks
war tiefe Niedergeschlagenheit zu erahnen.
Unvermittelt drehte Stefan sich um, als könne er nicht mehr an sich halten.
»Sei nicht so sentimental. Er verdient seine Zeit im Dorf«, sagte der Prinz kalt. Und mit
gebieterischer Geste befahl er den anderen weinenden Prinzen und Prinzessinnen zu schweigen.
Lächelnd und mit verschränkten Armen sahen die Wachen zu. Dornröschen wagte nicht, zu ihnen
zu schauen. Hätten sich ihre Blicke getroffen, wäre ihre Demütigung noch größer gewesen.
Doch jetzt gebot ihr der Prinz, sich hinzuknien und seine Instruktionen zu befolgen.
»Sieh dir diese Unglücklichen an, Dornröschen«, sagte der Prinz mit Unwillen in der Stimme. »Sie
kommen ins Dorf der Königin - es ist das größte und wohlhabendste im ganzen Land. Dort wohnen
die Familien derer, die uns hier dienen. Die Handwerker machen unser Leinen, unsere einfachen
Möbel, liefern uns Wein und Lebensmittel. Alle Gewerbe gibt es dort, die man in einer kleinen Stadt
finden würde.«
Dornröschen starrte auf die gefangenen Prinzen und Prinzessinnen, die sich in stummer Pein vor
dem Prinzen verbeugten.
»Vielleicht ist es das schönste Dorf in der ganzen Gegend«, fuhr der Prinz ungerührt fort. »Es gibt
dort einen strengen Bürgermeister und viele Gasthöfe und Tavernen, die bei den Soldaten sehr
beliebt sind. Darüber hinaus besitzt dieses Dorf das besondere Vorrecht, für die warmen Monate
auf einer Auktion jene Prinzessinnen und Prinzen zu ersteigern, die harter Bestrafung bedürfen.
jedermann im Dorf ist es gestattet, einen Sklaven zu kaufen, wenn er das Gold dafür hat.«
Einige der Gefangenen hielten sich bei diesen Worten nicht mehr im Zaum und flehten laut
stöhnend um Gnade. Mit einem Finger schnippen gebot der Prinz den Soldat en, mit ihren Riemen
und Paddeln Ordnung zu schaffen. Die verzweifelten Sklaven drängten sich in der Mitte der
Umzäunung zusammen, wobei sie den Peinigern ihre empfindlichen Brüste und Organe
zuwandten, als gelte es um jeden Preis, die wunde Hinterseite zu schützen.
Der hochgewachsene, blonde Prinz Tristan jedoch machte keine Anstalten, sich zu schützen.
Seine Augen hatten unverwandt auf seinem Herrn geruht; jetzt aber wandte er langsam den Blick
zu Dornröschen.
Dornröschens Herz krampfte sich zusammen. Fast wurde ihr schwindlig, als sie geradewegs in
seine tiefblauen Augen schaute.
»Es ist ein schrecklicher Dienst«, warf Lady Juliana jetzt ein, und ihr Ton verriet, daß sie sich
bemühte, den Prinzen milde zu stimmen. »Die Auktion findet gleich nach der Ankunft der Sklaven
statt, und du kannst dir vorstellen, daß selbst Bettler und Strolche herbeieilen, um sie nicht zu
versäumen. Es ist ein Feiertag für das ' ganze Dorf. jeder Sklave und jede Sklavin wird nicht nur
von seinem oder ihrem Herrn bestraft, sondern muß auch härteste Arbeit verrichten. Die Leute im
Dorf kennen kein Erbarmen, und selbst der schönste Prinz und die lieblichste Prinzessin bleiben
nicht verschont.«
Dornröschen fiel Alexis Beschreibung ein, wie er in den Dörfern zur Schau gestellt und von der
rohen Menge erniedrigt worden war. Ihr Geschlecht schmerzte vor übergroßer Begierde, aber
gleichzeitig war sie von Schrecken erfüllt.
»Ja, es ist roh und grausame, bestätigte der Prinz. Sein Blick ruhte auf dem untröstlichen Lord
Stefan, der den unglücklichen Gefangenen immer noch den Rücken zukehrte. »Aber es ist auch
eine erhabene Strafe. Auf dem Schloß können nur wenige Sklaven in einem Jahr lernen, was sie
sich während der warmen Monate im Dorf aneignen. Und natürlich wird ihnen nichts Ernstliches
angetan, nicht mehr als den Sklaven hier. Es gelten die gleichen, strengen Regeln: keine Schnitte,
keine Verbrennungen, keine wirklichen Wunden. Und jede Woche werden sie in eine Sklavenhalle
getrieben und dort gebadet und mit Öl eingerieben. Wenn sie aber ins Schloß zurückkehren, sind
sie nicht nur brav und gefügig. Sie sind in unvergleichlicher Stärke und Schönheit wiedergeboren.«
Ja, wie Prinz Alexi wiedergeboren wurde, dachte Dornröschen mit klopfendem Herzen. Ob jemand
ihr Staunen und ihre Erregung zu erkennen vermochte? Sie warf einen verstohlenen Blick auf Prinz
Tristan. Der stand scheinbar gleichmütig zwischen den anderen, die Augen auf den Rücken seines
Herrn, Lord Stefan, gerichtet.
Bedrückende Vorstellungen gingen ihr durch den Kopf. Wie hatte Alexi gesagt - solche Bestrafung
sei gnädig, und wenn es ihr schwerfiel, langsam zu lernen, könne das zu noch härterer Züchtigung
führen?
»Jetzt ist erst Frühling«, sagte Lady Juliana kopfschüttelnd. »Ach, die lieben Kinder werden ewig
dort sein. Und die Hitze, die Fliegen, die Arbeit! Du kannst dir nicht vorstellen, was man ihnen dort
zumutet... Die Soldaten, die in den Tavernen herumlungern und sich für ein paar Münzen eine
Prinzessin oder einen Prinzen kaufen können sind eigentlich gar nicht das Recht haben, an so
etwas auch nur zu denken.«
»Du übertreibst«, hielt ihr der Prinz entgegen.
»Aber würdest du deinen eigenen Sklaven dort hinschicken?« beschwor ihn Lord Stefan noch
einmal. »Ich möchte nicht, daß er dort hinkommt!« murmelte er. »Und trotzdem habe ich ihn
verdammt - und das vor der Königin!«
»Dann hast du auch keine Wahl. Ja, ich würde meinen eigenen Sklaven hinschicken, wenn auch
kein Sklave der Königin oder des Kronprinzen jemals so bestraft worden ist.« Fast verächtlich
wandte sich der Prinz von den Sklaven ab.
Dornröschen beobachtete, wie der schöne Prinz Tristan sich jetzt dem Zaun näherte. Ein
hochmütiger Wächter, dem die Mißhandlung der Gruppe viel Freude zu machen schien, schlug
sofort mit seinem Ledergürtel auf Tristan ein, doch der nahm die Hiebe gar nicht zur Kenntnis.
»Ah, er möchte um Gnade bitten«, seufzte Lady Juliana. Lord Stefan drehte sich um, und die
beiden jungen Männer standen sich gegenüber.
Fast in Trance sah Dornröschen zu, wie Tristan langsam und anmutig niederkniete und den Boden
vor seinem Herrn küßte.
»Es ist zu spät«, sagte der Prinz, »und dieses kleine Zeichen von Liebe und Demut zählt jetzt nicht
mehr.«
Tristan war wieder aufgestanden, den Blick geduldig gesenkt. Mit einem Schritt war Lord Stefan bei
ihm, streckte die Arme über den Zaun, drückte Tristan an sich und küßte ihn viele Male auf Haar
und Gesicht. Die Hände hinter dem Nacken gefesselt, erwiderte Tristan ruhig seine Küsse.
Der Prinz war wütend. Lady Juliana lachte. Der Prinz zog Lord Stefan fort und sagte, sie müßten
die Sklaven jetzt verlassen. Sie alle würden am nächsten Tag im Dorf sein. Als Dornröschen später
im Bett lag, konnte sie an nichts anderes denken als an die kleine Gruppe im Gefangenenhof. Aber
auch die engen, gewundenen Straßen der Dörfer kamen ihr in den Sinn, die sie auf dem Weg
hierher gesehen hatte. Sie erinnerte sich an die Gasthöfe mit den gemalten Schildern über den
Türen, an die Fachwerkhäuser, die ihr Schatten gespendet hatten, und an die kleinen, mit
Butzenscheiben versehenen Fenster. Niemals würde sie die in grobes Zeug gekleideten Männer
und Frauen mit den aufgekrempelten Ärmeln vergessen. Wie sie sie angestarrt und sich über ihre
Hilflosigkeit gefreut hatten.
Sie konnte nicht schlafen. Ein seltsames, neues Schreckensgefühl erfüllte sie jetzt. Es war dunkel,
als der Prinz sie endlich holen ließ. Als sie die Tür seines privaten Speisesaales durchquerte, sah
sie, daß Lord Stefan bei ihm war. In diesem Augenblick glaubte sie, ihr Schicksal sei nunmehr
entschieden. Rasch wollte sie weitergehen, doch Lord Gregory hielt sie auf der Schwelle zurück.
Das Bild des Prinzen in seinem samtenen, wappengeschmückten Wams verschwamm vor ihrem
tränenerfüllten Blick. Vor ihrem inneren Auge stiegen die gepflasterten Dorfstraßen auf, die Weiber
mit ihren Reisigbesen, die Burschen in den Tavernen.
Lord Gregory richtete das Wort an sie. »Glaubst du, ich sähe nicht, in welcher Weise du dich
verändert hast?« zischte er ihr so leise ins Ohr, daß es ihr schien, als geschähe es nur in ihrer
Phantasie.
Unmutig runzelte Dornröschen die Stirn und senkte den Blick.
»Du hast das gleiche Gift in deinen Adern wie Prinz Alexi. jeden Tag sehe ich, wie es wirkt. Bald
wirst du glauben, daß nichts und niemand dir etwas anhaben kann.«
Ihr Pulsschlag ging schneller. Lord Stefan, der an der Tafel saß, wirkte verlassen und einsam. Der
Prinz hingegen war selbstsicher wie immer. »Was du brauchst, ist eine ordentliche Lektion ... «,
flüsterte Gregory in scharfem Ton.
»Du meinst doch nicht das Dorf, edler Herr!« entfuhr es Dornröschen. »Nein, nicht das Dorf!« Bei
dem Gedanken war er offensichtlich schockiert. »Und sei nicht so schnippisch und frech zu mir. Du
weißt schon, was ich meine! Die Halle der Strafen.« »Ah, dein Reich, in dem du der Fürst bist«,
flüsterte Dornröschen. Aber er hörte sie nicht. Wie nebenbei hatte der Prinz mit den Fingern
geschnappt, um sie zu sich zu beordern. Sie näherte sich auf Händen und Knien, hielt aber gleich
darauf wieder inne. »Weiter!« zischte Gregory ihr zu. Der Prinz hatte es noch nicht bemerkt.
Als er aber den Kopf wandte und verdrießlich zu ihr herübersah, verharrte sie immer noch, den
Kopf gesenkt, die Augen auf ihn gerichtet. Als sie den Zorn in seiner Miene sah, drehte sie sich
plötzlich herum und krabbelte auf Händen und Knien an Gregory vorbei in den Korridor.
»Halt sie auf, halt sie auf! « schrie der Prinz. Und als Dornröschen im Augenwinkel Gregorys Stiefel
neben sich wahrnahm, sprang sie auf und wollte davonlaufen. Gregory erwischte sie am Haar, und
sie schrie auf, als er sie zurückriß und sich über die Schulter warf. Sie trat mit den Füßen,
hämmerte mit den Fäusten auf seinen Rücken und weinte hysterisch.
Zwar hörte sie die wütende Stimme des Prinzen, aber sie konnte die Worte nicht verstehen, und
als Gregory sie zu seinen Füßen absetzte, lief sie wieder davon. Zwei Pagen rannten ihr nach und
hielten sie fest. Sie sträubte sich mit allen Kräften, als man sie band und kebelte. Wohin sie
gebracht wurde, wußte sie nicht; es war dunkel, und der Weg führte über Treppen hinab. Panik
erfüllte sie, und gleichzeitig bemächtigte sich ihrer ein Gefühl tiefer Reue. In der Halle der Strafen
würde man sie an den Balken hänge und wenn sie nicht einmal das aushielt, wie sollte sie dann
das Dorf ertragen?
Doch noch ehe die Sklavenhalle erreicht war, fühlte sie sich von einer seltsamen Ruhe erfüllt. Die
beiden Pagen warfen sie in eine dunkle Zelle. Die Fesseln schnitten Dornröschen ins Fleisch, als
sie auf dem kalten Steinboden lag. Ein Gefühl ruhiger Heiterkeit erfüllte sie jetzt. Trotzdem weinte
sie weiter. Ihr Geschlecht schien im Rhythmus ihrer Seufzer zu pochen. Um sie herum herrschte
Grabesstille. Der Morgen nahte, als sie geweckt wurde. Auf Gregorys Geheiß lösten die Pagen ihre
Fesseln und hoben sie hoch, bis sie auf unsicheren Beinen stand. Gregory versetzte ihr einen
Schlag mit dem ledernen Riemen.
»Schändlich verwöhnt, Prinzessin!« zischte er, doch Dornröschen war von einem schläfrigwarmen
Gefühl des Begehrens beherrscht und träumte vom Dorf. Ein paarmal stieß sie einen leisen
Klagelaut aus, als seine wütenden Schläge sie trafen. Ungläubig merkte sie dann, wie die Pagen
sie wieder knebelten und ihre Hände hinter dem Nacken fesselten. Sie mußte ins Dorf!
»0 Dornröschen, Dornröschen«, hörte sie plötzlich Julianas klagende Stimme. »Warum hattest du
Angst? Warum versuchtest du fortzulaufen? Du warst so stark, so gut gewesen, mein Liebling.«
»Arrogant und verwöhnt ist sie«, wetterte Gregory wieder, während die Pagen sie durch das offene
Tor trieben. Über den Bäumen graute der Morgenhimmel. »Absichtlich hast du das getan!« zischte
ihr Gregory ins Ohr, als er sie vor sich herpeitschte. »Aber ich sage dir, das wirst du bereuen und
noch bitterlich weinen. Und niemand wird dasein, der dich hört.« Dornröschen bemühte sich, nicht
zu lächeln. Aber hätten die anderen ein Lächeln bemerkt, da sie doch die grausame Lederkandare
im Mund trug? Es war unwichtig. Sie lief unter Gregorys wuchtigen Hieben an der Mauer des
Schlosses entlang, während Juliana weinend die Szene verfolgte. »0 Dornröschen, ich ertrage es
nicht.«
Die Sterne glommen noch schwach am Himmel; die Luft war trotzdem schon warm und
schmeichelnd. Sie durchquerten den leeren Gefangenenhof, dann einen weiteren. Die Zugbrücke
war heruntergelassen.
Und da stand der riesige Sklavenkarren. Die schweren, weißen Gäule, die ihn zum Dorf hinunter
ziehen sollten, waren schon angespannt. Einen Augenblick lang war Dornröschen von Schrecken
erfüllt. Doch dann durchflutete sie ein köstliches Gefühl der Hingabe an das Unausweichliche. Die
Sklaven drängten sich jammernd auf dem Karren zusamme n. Der Kutscher hatte schon auf dem
Bock Platz genommen. Zu beiden Seiten wurde das Gefährt von berittenen Soldaten flankiert.
»Eine noch«, rief Gregory dem Hauptmann zu. Das Jammern der Gefangenen wurde noch lauter.
Kräftige Hände ergriffen sie und hoben sie hoch.
»So, kleine Prinzessin«, lachte der Hauptmann, als er sie auf dem Karren absetzte.
Dornröschen spürte das rohe Holz der Planken unter den Füßen, während sie sich bemühte, das
Gleichgewicht nicht zu verlieren. Einen kurzen Moment lang schaute sie um sich. Juliana war in
Tränen aufgelöst. Sie leidet ja wirklich, dachte Dornröschen verwundert. Und dann bemerkte sie
hoch oben im dunklen Schloß ein von Fackelschein erleuchtetes Fenster. Der Prinz und Lord
Stefan standen darin.
Der Prinz hatte ihren Blick wohl bemerkt; auch die übrigen Sklavinnen und Sklaven waren ihm
gefolgt und fingen nun an, schluchzend um Gnade zu flehen. Doch wie Lord Stefan vorher den
Gefangenen den Rücken zugedreht hatte, wandte sich auch der Prinz um. Der Karren setzte sich
in Be wegung. Die großen Räder quietschten, und die Hufe der Pferde klapperten auf dem Pflaster.
Auf dem holpernden Wagen taumelten die Sklaven gegeneinander. Plötzlich sah Dornröschen
direkt in die blauen Augen von Prinz Tristan. Er kämpfte sich ihr entgegen, während sie auf ihn
zukam. Um sie herum bemühten sich die anderen Sklaven verzweifelt, den herzhaften Schlägen
der berittenen Garde zu entgehen. Der Hieb eines Riemens traf Dornröschen am Arm, aber jetzt
drückte sie Prinz Tristan an sich.
Ihr Busen ruhte an seiner warmen Brust, ihre Wange an seiner Schulter. Sein dickes, steifes Glied
fand den Weg zwischen ihre feuchten Schenkel und streichelte ihr Geschlecht. Bemüht, nicht zu
fallen, bestieg sie es und spürte, wie es in sie glitt. Sie dachte an das Dorf, an die Auktion und an
all die Schrecken, die sie erwarteten. Und als sie an die Niederlage ihres lieben Prinzen und an die
arme, betrübte Lady Juliana dachte, lächelte sie wieder. Doch dann erfüllte Prinz Tristan ihre
Gedanken. Mit seinem ganzen Körper schien er sie zu durchdringen und zu umschlingen.
Und trotz seines Knebels hörte sie über die Schreie der anderen hinweg, wie er fragte:
»Dornröschen, hast du Angst?« »Nein!« Entschlossen schüttelte sie den Kopf. Sie preßte ihren
gequälten Mund auf den seinen, und während er sie mit seinen Stößen hochhob, spürte sie, wie
Tristans Herz pochte.
Dornröschens
Bestrafung
Was bisher geschah
Die Bestraften
Dornröschen und Tristan
Die Versteigerung auf dem Marktplatz
Dornröschen auf dem Block
Lektionen von Herrin Lockley
Prinz Roberts seltsame kleine Geschichte
Der Hauptmann der Garde
Der Platz der öffentlichen Bestrafung
Tristan im Haus von Nicolas, des Chronisten der Königin
Ein edles Gespann
Das Gut und der Stall
Die Nacht der Soldaten im Wirtshaus
Große Unterhaltung
Nicolas Bettkammer
Tristans Seele wird weiter enthüllt
Strenge Lady Lockley
Eine Unterhaltung mit Prinz Richard
Die öffentlichen Zelte
Lady Lockleys Zärtlichkeiten
Geheimnisse im Innern des Schlafgemachs
Unter den Sternen
Geheimnisse und Offenbarungen
Eine reuevolle Prozession
Tristan und Dornröschen
Desaster
Exotische Handelsware
Eine weitere Stufe der Leiter
Sinnliche Gefangenschaft
Die Bestraften
Der Morgenstern verblaßte am violettschimmernden Himmel, als ein riesiger hölzerner Karren,
beladen mit nackten Sklaven, das Schloß verließ. Weiße Rösser zogen das schwere Gefährt über
die Zugbrücke und trotteten schnaubend die gewundene Straße entlang, während die Soldaten
des Begleittrupps ihre Pferde dicht an die hohen Räder des Wagens trieben, um mit ihren
Peitschen besser auf die nackten Leiber der jammernden Prinzen und Prinzessinnen einschlagen
zu können.
In panischer Angst drängten sich diese aneinander, eine Gruppe elender Gestalten, die Hände
hinter dem Nacken zusammengebunden, die Münder verzerrt und geknebelt von kleinen
Lederriemen. Ihre Pobacken waren gerötet und die prallen Brüste unter den Fesseln und Schlägen
angeschwollen.
Verzweifelt schauten manche zurück zu den hohen Türmen des Schlosses, das gewaltig und
dunkel am Horizont aufragte. Doch niemand war wach, so schien es, der ihre Schreie hätte hören
können; dort schliefen an die Tausend gehorsamer Sklaven in seidenen Betten und prächtigen
Gemächern ihrer Gebieter und verschwendeten keinen Gedanken an jene Unverbesserlichen, die
nun auf dem rumpelnden Karren ins Dorf gebracht wurden, um dort auf dem Markt versteigert zu
werden.
Der Hauptmann des Begleittrupps lächelte, als er Dornröschen erblickte, die Lieblingssklavin des
Kronprinzen, die als letzte auf den Karren geladen worden war und sich jetzt gegen Prinz Tristans
große, muskulöse Gestalt drängte.
Welch wunderschöne Sklavin sie ist, dachte der Hauptmann. Ihr langes, feines, goldblondes Haar
floß über ihren Rücken, ihr kleiner Mund mühte sich, Tristan zu küssen, trotz des Lederriemens,
der sie knebelte und quälte. Der Hauptmann wunderte sich, wie es der ungehorsame Tristan
anstellen mochte, sie jetzt zu trösten, wo doch seine Hände ebenso wie die der übrigen Sklaven
hinter dem Nacken festgebunden waren.
Was soll ich tun? fragte sich der Hauptmann. Diesem unerlaubten Treiben der beiden ein Ende
bereiten? Es wäre ihm ein leichtes, Dornröschen aus der Gruppe zu holen, sie über das Geländer
des Karrens zu legen und ihr ungehorsames kleines Geschlecht mit dem Lederriemen zu
bestrafen, wie sie es verdiente. Oder sollte er beide, Dornröschen und Tristan, hinter dem Karren
herschleifen und auspeitschen lassen, um ihnen eine Lektion zu erteilen?
Doch in Wahrheit empfand er ein wenig Mitleid mit den verurteilten Sklaven, so verwöhnt sie auch
waren, und sogar mit den beiden Eigensinnigen, Dornröschen und Tristan. Um die Mittagsstunde
würden sie alle versteigert sein, und dann stand ihnen harte Fron bevor, lange Sommermonate, in
denen sie vieles lernen würden.
Der Hauptmann ritt neben den Wagen und wählte ein anderes Opfer aus, eine dralle kleine
Prinzessin, und schlug mit seinem Riemen auf ihre rosigen Schamlippen, die unter einem
Gekräusel, schwarzen Haares hervorschauten. Und seine Hiebe wurden härter, als ein
hochgewachsener Prinz versuchte, der Armen mit seinem Körper Schutz zu gewähren.
Edel und hilfreich - selbst in der Not, dachte der Hauptmann voller Hohn, belohnte ihn mit dem
Riemen, wie er es verdiente, und ergötzte sich am Anblick der harten, aufgerichteten Männlichkeit
des Prinzen.
Gut erzogen waren sie allesamt, das mußte er zugeben, die lieblichen Prinzessinnen mit ihren
steifen Knospen und purpurroten Gesichtern und die Prinzen, die ihre schwellenden Schwänze zu
verbergen versuchten. Doch auch wenn sich der Hauptmann ihrer erbarmte, so galt sein Mitgefühl
der Vorfreude der Dorfbewohner.
Über das Jahr sparten jene ihr Geld nur für diesen Tag, wo wenige Münzen ausreichten, um für
den ganzen Sommer einen verwöhnten Sklaven zu erwerben, auserkoren, ausgebildet und
erzogen für den Hof und nun dazu verdammt, der niedrigsten Küchenmagd oder dem einfachsten
Stallburschen zu dienen, wenn diese nur genügend boten bei der Auktion.
Und welch reizende Schar es diesmal war! Ihre schönen Körper, ihre runden Glieder dufteten
selbst jetzt nach kostbarem Parfüm, das Haar ihrer Scham war noch immer gekämmt und eingeölt,
so als sollten sie der Königin selbst vorgeführt werden und nicht den gaffenden und johlenden
Bewohnern des Dorfes. Schuster, Wirtsleute und Händler erwarteten sie begierig und waren
entschlossen, für ihr Geld nicht nur harte Arbeit, sondern auch Liebreiz, Schönheit und tiefste
Demut zu verlangen.
Der schwere schwankende Karren rüttelte die weinenden Sklaven durcheinander. Das Schloß in
der Ferne, mit seinen ausgedehnten Lustgärten, verborgen hinter den hohen Mauern, war nun
nicht mehr als ein drohender grauer Schatten vor dem erwachenden Himmel.
Und der Hauptmann lächelte, während er dicht neben einem Knäuel aus herrlich geformten Waden
und zierlichen Füßen ritt. Gut ein halbes Dutzend Unglücklicher drängte sich an die vordere
Wagenwand, den Schlägen der Soldaten wehrlos ausgesetzt. Und so sehr sie auch jammerten und
versuchten, sich gegenseitig mit ihren Körpern zu schützen, so waren sie doch ohne Hoffnung, den
Hieben ihrer Peiniger zu entgehen. Und es blieb ihnen nichts, als Hüften, Rücken und Po unter
dem Schmerz der Lederriemen und Peitschen, die wie zum Spiel auf sie niederprasselten, zu
winden und ihre von Tränen der Verzweiflung überströmten Gesichter abzuwenden.
Es war ein köstlicher Anblick, in der Tat, und dies um so mehr, da diese Sklaven nicht im
mindesten wußten, was ihnen bevorstand. Auch wenn man sie als Sklaven bei Hof vor den
Schrecken des Dorfes gewarnt hatte, so waren sie dennoch nicht wirklich vorbereitet auf das, was
nun auf sie zukam. Denn hätten sie es gewußt oder auch nur geahnt, niemals - um nichts in der
Welt hätten sie es gewagt, den Unwillen der Königin heraufzubeschwören.
Und der Hauptmann mußte an das Ende des Sommers denken. Wenn diese jammernden, sich
windenden jungen Frauen und Männer zum Schloß zurückgebracht würden, gründlich geläutert,
schweigend, die Köpfe gebeugt in tiefster Unterwerfung. Welch eine Ehre und Freude würde es
sein, sie mit der Peitsche nacheinander vor die Königin zu treiben, damit sie die Schuhe ihrer
Majestät küßten!
Sollen sie jetzt ruhig jammern! dachte der Hauptmann vergnügt. Sie klagten und weinten auf dem
schwankenden Karren, der die grünen Hügel hinabrollte, während über dem Horizont die Sonne
aufging. Sollten Dornröschen und der vornehme junge Tristan sich aneinanderdrängen, so eng es
nur ging. Schon sehr bald würden sie erfahren, was sie sich selbst angetan hatten.
Vielleicht würde er diesmal sogar der Versteigerung beiwohnen, überlegte der Hauptmann. Und sei
es, um Dornröschen und Tristan zu sehen, wie sie getrennt wurden und dann nacheinander auf
dem Podest standen, ganz so, wie sie es verdienten.
Vielleicht würde er es sich anschauen; wenigstens so lange, bis sie beide versteigert waren,
verkauft an ihre neuen Besitzer.
Doch noch ehe sie ihre Schläfrigkeit abschütteln konnte, hatte der Hauptmann Dornröschen
hochgezogen und auf Hände und Knie zu Boden gesetzt. Er preßte ihren Nacken nach unten und
zwang ihre Knie weit auseinander.
Dornröschens Gesicht flammte vor Hitze, als der Gürtel sie zwischen die Beine traf, ihre pralle
Scham verbrannte. Noch ein harter Schlag auf ihre Schamlippen, und Dornröschen küßte die
Dielen, wackelte unterwürfig mit dem Hinterteil. Und wieder war da der Riemen, doch diesmal
vorsichtig; er liebkoste die vorstehenden Lippen mehr als sie zu bestrafen. Und Dornröschen,
deren Tränen auf den Boden tropften, schnappte mit offenem Mund nach Luft und hob die Hüften
höher und höher.
Der Hauptmann trat vor, bedeckte mit seiner großen nackten Hand Dornröschens wunden Po und
knetete ihn sanft mit kreisenden Bewegungen.
Dornröschen stockte der Atem. Sie fühlte, wie ihre Hüften emporgehoben, umhergeschwungen
und niedergestoßen wurden; und sie gab einen kleinen Stoßseufzer von sich. Noch immer konnte
sie sich daran erinnern, daß ihr Prinz Alexi auf dem Schloß erzählt hatte, wie er gezwungen wurde,
seine Hüften in dieser grauenvollen und schmählichen Art und Weise zu schwingen.
Die Finger des Hauptmanns krallten sich in Dornröschens Fleisch und drückten ihre Pobacken
zusammen.
Schwing deine Hüften!« kam sein Befehl in tiefem Ton. Und seine Hand stieß Dornröschens Po so
hoch, daß ihre Stirn auf den Boden gedrückt wurde. Ihre Brüste klatschten gegen die Dielen, und
Dornröschen stöhnte leise.
Wovor auch immer sie sich gefürchtet hatte, spielte nun keine Rolle mehr. Sie wirbelte ihren Po so
hoch sie konnte. Der Hauptmann zog die Hand zurück. Der Riemen leckte an Dornröschens
Geschlecht, und wie von Sinnen schwang und schwang sie die Pobacken, wie er ihr befohlen
hatte.
Wenn sie jemals eine andere Position als diese gekannt haben sollte, so konnte sie sich nun nicht
mehr klar daran erinnern. Herr und Meister«, seufzte sie, und der Riemen klatschte gegen ihren
kleinen Hügel, das Leder streichelte ihre schwellende Klitoris. Schneller und schneller schwang
Dornröschen ihr Gesäß im Kreis, und je härter der Riemen sie traf, desto höher schwappten die
Säfte in ihr; bis sie den Klang des Riemens gegen ihre schlüpfrigen Lippen nicht mehr wahrnahm.
Ihre Schreie kamen tief aus ihrer Kehle; Schreie einer Fremden - sie erkannte sie selbst kaum.
Endlich hatte es ein Ende. Dornröschen sah die Stiefel des Hauptmanns vor sich, und seine Hand
deutete auf einen kleinen Besen neben dem Kamin.
»Nach diesem Tage, sagte der Hauptmann, Werde ich dir nicht noch einmal sagen, daß dieser
Raum gewischt und gut schrubbt, das Bettzeug gewechselt und das Feuer entfacht werden muß.
Du wirst es jeden Morgen tun, sobald du aufgestanden bist. Und du wirst es jetzt tun, heute abend,
um zu lernen, wie man es macht. Danach wirst du im Hof des Gasthauses abgeschrubbt werden,
damit du bereit bist, meiner Garnison frisch zu dienen.«
Sofort begann Dornröschen mit der Arbeit, auf ihren Knien mit flinken, sorgfältigen Bewegungen.
Der Hauptmann verließ den Raum, und augenblicklich erschien Prinz Robert mit Staub Pfanne,
Scheuerbürste und Eimer. Er zeigte ihr, wie sie dies' kleine Aufgabe zu erfüllen hatte - wie sie das
Bettlaken wechseln, das Holz neben dem Kamin stapeln und die Asche wegräumen mußte.
Und er schien nicht überrascht, daß Dornröschen nur nickte und schwieg. Es kam ihr nicht in den
Sinn, mit ihm zu reden
Der Hauptmann hatte »Jeden Tag« gesagt. Das hieß, daß er Dornröschen behalten wollte! Sie
würde das Eigentum der Wirtin sein und bleiben - doch sie war auserkoren vom Hauptgast ihrer
Herrin.
Dornröschen konnte ihre Aufgabe gar nicht gut genug erfüllen. Sie glättete das Bett, polierte den
Tisch, achtete darauf, daß sie stets dabei kniete und nur aufstand, wenn es sein mußte.
Und als sich die Tür wieder öffnete, nahm Lady Lockley sie beim Haar und trieb sie mit dem
hölzernen Paddel die Treppen hinunter. Doch der Gedanke an den Hauptmann hatte etwas
Besänftigendes, und Dornröschen erduldete die Züchtigung.
Nur kurze Zeit später fand sie sich in einem rauhen, hölzernen Zuber wieder. Fackeln flackerten an
der Tür des Gasthauses und an den Seiten des Schuppens. Die Herrin wusch Dornröschen flink
und grob und spülte ihre Vagina mit einem Gemisch von Wein und Wasser aus. Und schließlich
cremte sie Dornröschens Pobacken ein.
Kein einziges Wort fiel, als sie Dornröschen hierhin und dorthin bog, ihre Beine in die Hocke
zwang, ihr Schamhaar einschäumte und sie rauh abtrocknete.
Ringsumher erblickte Dornröschen andere Sklaven, die gebadet wurden, und sie hörte die lauten,
scherzenden Stimmen der grobschlächtigen Frau mit der Schürze und zweier weiterer, kräftig
gebauter Mädchen aus dem Dorf, die ihrer Arbeit nachgingen und nur ab und zu innehielten, um
die Pobacken dieses oder jenes Sklaven ohne ersichtlichen Grund zu tätscheln und zu kneifen.
Dornröschen konnte nur an eines denken - daß sie dem Hauptmann gehörte. Nun sollte sie der
Garnison gegen übertreteten. Sicher würde auch der Hauptmann dort sein. Und das schallende
Gelächter und Rufen aus dem Gasthaus reizte sie.
Als Dornröschen sorgfältig getrocknet und ihr Haar Gekämmt war, stellte Lady Lockley einen Fuß
auf den Rand des Zubers, warf Dornröschen über ihre Knie und schlug ihre Schenkel mehrmals
hart mit dem Holzpaddel; dann stieß sie Dornröschen auf ihre Hände und Knie. Dornröschen rang
nach Atem und versuchte, sich wieder zu fassen.
Es war ungewohnt - aber angenehm -, nicht angesprochen zu werden; es kamen noch nicht einmal
scharfe ungeduldige Befehle. Dornröschen schaute auf, als ihre Herrin sich neben sie stellte; und
für einen kurzen Moment sah Dornröschen das kalte Lächeln, bevor ihre Herrin sich wieder
vollständig in der Gewalt hatte und keinerlei Regung zeigte. Urplötzlich wurde Dornröschens Kopf
sanft an ihrem vollen, schweren langen Haar angehoben, und Lady Lockleys Gesicht war genau
über ihrem.
»Und du scheinst mein kleines Sorgenkind zu werden. Ich wollte deine kleinen Pobacken so viel
länger als die der anderen zum Frühstück kochen.«
»Vielleicht solltest du es doch lieber tun, flüsterte Dornröschen, ohne es zu wollen oder zu wissen
warum. »Wenn du das zum Frühstück magst.« Ein gewaltiges Zittern überfiel sie, kaum daß sie
den Satz beendet hatte. Oh, was hatte sie getan!
Doch in Lady Lockleys Miene trat ein höchst merkwürdiger Ausdruck. Ein halb unterdrücktes
Lachen schlüpfte ihr über die Lippen. »Ich werde dich morgen früh sehen, meine Liebe, zusammen
mit den anderen. Wenn der Hauptmann gegangen und niemand sonst da ist, außer den übrigen
Sklaven, die in einer Reihe stehen werden, um ausgepeitscht zu werden. Ich werde dich lehren,
diesen vorlauten Mund niemals ohne Erlaubnis zu öffnen.« Diese Worte sagte sie in ungewohnter
Wärme, und die Röte stand auf ihren Wangen. Sie war so hübsch.
Die große Gaststube des Wirtshauses war bereits gefüllt mit Soldaten und anderen Männern, die
tranken und scherzten.
Auf dem Herd prasselte ein Feuer, Hammelfleisch drehte sich auf dem Spieß. Aufrecht gehende
Sklaven trippelten auf Zehenspitzen umher, um Wein und Bier in Dutzende von Zinnkrügen
nachzuschenken. Wohin Dornröschen auch in der Menge der dunkelgekleideten Gäste mit ihren
schweren Reitstiefeln und Schwertern sah - überall entdeckte sie nackte Hintern und
schimmerndes Schamhaar von Sklaven, die Platten mit dampfendem Essen absetzten, sich
herunterbeugten, um Essensreste aufzuwischen, auf Händen und Knien krochen, um den Boden
zu fegen, oder sich beeilten, um ein Geldstück zu ergattern, das wie zum Spiel in das Sägemehl
geschleudert wurde.
Aus einer dunklen Ecke tönte der volle und dichte Klang einer Laute und der Schlag eines
Tamburins; ein Horn spielte eine sanfte Melodie. Schallendes Gelächter übertönte die Musik.
Fetzen eines Chorgesanges erhoben sich kurz und laut, um bald darauf wieder zu verstummen.
Und von überall her ertönten Schreie nach mehr Fleisch, mehr Wein und Bier und der Ruf nach
mehr hübschen Sklavinnen und Sklaven, die die ganze Gesellschaft bei Laune halten sollten.
Dornröschen wußte nicht, wohin sie schauen sollte. Hier hob ein grobschlächtiger Offizier der
Wache mit glänzender gepanzerter Weste eine rosige und hellblonde Prinzessin auf den Tisch. Mit
den Händen hinter dem Kopf tanzte und sprang sie flink umher, ganz so, wie man es ihr befahl;
ihre Brüste wippten, ihr Gesicht errötete, ihr glänzendes blondes Haar flatterte in langen Locken
um ihre Schultern. Und in ihren Augen leuchtete eine Mischung aus Angst und kaum verhohlener
Erregung.
Dort wurde eine andere zierliche Sklavin über einen groben Schoß geworfen und geschlagen, als
sie verzweifelt ihre Hände zum Schutz vor das Gesicht hielt, die sodann von einem belustigten
Zuschauer weggerissen und verspielt vor ihr ausgestreckt wurden.
Zwischen den Fässern an den Wänden standen noch mehr nackte Sklaven; mit gespreizten
Beinen, vorgestreckten Hüften warteten sie - wie es schien - nur darauf, als nächste an die Reihe
zu kommen und gepflückt zu werden.
Und in der einen Ecke des Raumes saß ein wunderschöner Prinz mit schulterlangen roten Locken
breitbeinig auf dem Schoß eines wahren Klotzes von Soldat; wild umschlungen küßten sie sich,
preßten die Münder aufeinander, und der Soldat ergriff den harten Schwanz des Prinzen. Der Prinz
fuhr mit den Lippen durch den nur grob geschorenen Bart des Soldaten, nahm dessen Kinn in den
Mund, und wieder fanden ihre Lippen zueinander für einen Kuß. In der Inbrunst seiner
Leidenschaft hatte der Prinz die Stirn gerunzelt, kniff die Augenbrauen zusammen, und doch saß
er ruhig, fast ein wenig hilflos da, als wäre er an den Soldaten gefesselt; auf und ab ritt er auf
dessen Knien. Und der Soldat kniff ihn in die Oberschenkel, um ihn aufspringen zu lassen - doch
der Prinz hielt den Arm locker um den Nacken des Soldaten, die rechte Hand mit seinen sanften,
flinken Fingern in dessen dichtem Haar vergraben.
Eine schwarzhaarige Prinzessin in einer entfernten Ecke des Raumes wurde gedreht und gedreht,
die Hände um ihre Knöchel geklammert, die Beine gespreizt; ihr langes Haar fegte den Fußboden.
Jemand goß Bier über ihren Schoß, und die Soldaten bückten sich, um ihr die Flüssigkeit verspielt
aus der Scham zu lecken.
Plötzlich zog man sie nach oben. Nun stand sie auf ihren Händen, die Füße hoch in der Luft, als
ein Soldat ihre heiße Grotte mit Bier füllte bis zum Überlaufen.
Lady Lockley drückte Dornröschen einen Krug Bier und eine Zinnplatte mit dampfendem Essen in
die Hände und drehte ihr Gesicht, bis sie die entfernte Gestalt des Hauptmanus erkannte. Er saß
an einem dicht besetzten Tisch in einer entlegenen Nische der Gaststube. Er lehnte mit dem
Rücken an der Wand, die Beine auf einer Bank vor ihm ausgestreckt, und richtete seine Blicke auf
Dornröschen.
Schnell ließ sie sich auf die Knie fallen, ihren Oberkörper erhoben, hielt die Platte und den Krug
hoch, als sie neben ihm kniete und sich über die Bank beugte, um das Essen auf den Tisch zu
stellen. Er strich durch ihr Haar und schaute ihr tief in die Augen, als wären sie ganz allein in
diesem Raum, mit all den Soldaten die laut lachten, redeten und sangen. Der goldene Säbel des
Hauptmanns leuchtete im Kerzenlicht, ebenso wie sein goldenes Haar, die Augenbrauen und die
Reste seines Bartes.
Die unerwartete Sanftheit seiner Hand, die Dornröschens Haar hob, es über ihre Schultern legte
und glattstrich, jagte ihr Schauer über Arme und Hals - und zwischen ihren Beinen begann es
unwillkürlich zu zucken.
Ihr Körper wand sich - doch nur in der Andeutung einer Bewegung -, und plötzlich umschloß der
Hauptmann mit seiner starken rechten Hand ihre Handgelenke. Er stand auf und hob Dornröschen
hoch; so hoch, daß sie über ihm baumelte. So gefangen erblaßte sie zunächst und spürte dann,
wie ihr das Blut ins Gesicht schoß, als er sie hin und her drehte und die Soldaten sie anschauten.
»An all meine tapferen Soldaten, die der Königin treu ergeben sind«, rief der Hauptmann, und
plötzlich stampften und klatschten alle laut. Wer will der erste sein?« rief er aus.
Dornröschen spürte, wie ihre Schamlippen sich jäh zusammenzogen und Nässe durch ihre Furche
rann; doch ein stummer Anfall von Panik lähmte sie. Was wird mit mir geschehen? dachte sie, als
die dunklen Gestalten sie umschlossen. Die massige Figur eines groben Mannes tauchte vor ihr
auf. Sanft preßte er die Daumen in das zarte Fleisch ihrer Unterarme, dann umklammerte er sie
fest und nahm sie so dem Hauptmann ab. Das Stöhnen und Keuchen erstarb Dornröschen im
Halse.
Fremde Hände legten ihre Schenkel um die Hüfte des Soldaten. Dornröschen fühlte, wie ihr Kopf
die Wand berührte, und sie schob die Hände hinter den Kopf, um sich abzustützen, während sie
die ganze Zeit in das Gesicht des Soldaten schaute, der seine rechte Hand nach unten gleiten ließ,
um seine Hose zu öffnen.
Der Mann verströmte den Geruch von Ställen und Bier und den betörenden Duft von
sonnengebräunter Haut und frischem Stroh. Er rollte mit den Augen und schloß sie für einen
kurzen Augenblick, als sein Schwanz in Dornröschen hineinjagte, ihre geschwollenen Lippen
öffnete und ihre Hüften sodann in einem heftigen Rhythmus gegen die Wand stießen.
Ja. Jetzt. Ja. Ihre Angst wich einem tiefen, unbeschreiblichen Gefühl. Die Daumen des Mannes
preßten sich fest in Dornröschens Unterarme, und das Stoßen ging weiter. Und in der Finsternis
um sie herum sah sie eine Reihe Gesichter, die sie anstarrten; der Lärm der Schänke brandete in
gewaltigen Wogen auf.
Der Schwanz entlud seine heiße Flut, und ein Orgasmus schoß durch Dornröschen. Ihr wurde
schwarz vor Augen, und sie preßte die Schreie aus ihrem weit geöffneten Mund. Nackt, das
Gesicht gerötet, ritt sie ihre Lust und ihre Befriedigung inmitten eines öffentlichen Wirtshauses. Und
wieder wurde sie hochgehoben, völlig erschöpft.
Und jetzt kniete sie auf dem Tisch, die Beine weit gespreizt, und ihre Hände legte man unter ihre
Brüste. Und als ein gieriger Mund an ihren Brustwarzen saugte, hob Dornröschen die Brüste,
wölbte ihren Po und wandte verschämt den Blick ab von denen, die sie umgaben. Der hungrige
Mund naschte nun an ihrer rechten Brust, die Zunge kreiste fordernd um den kleinen Nippel. Ein
anderer Mund hatte sich der zweiten Brust angenommen. Dornröschen preßte sich gegen die
Münder, die an ihr saugten und leckten; die Lust war kaum noch zu ertragen, Hände öffneten
Dornröschens Beine weiter und weiter, ihr Geschlecht berührte beinahe den Tisch.
Für einen kurzen Augenblick kehrte die Angst zurück und brannte in ihr bis zur Weißglut. Überall
waren Hände, hielten Dornröschen fest, preßten ihr die Arme auf den Rücken, und sie konnte sich
weder befreien noch sich wehren.
Man zog ihren Kopf nach oben, und ein dunkler Schatten tauchte vor ihr auf. Ein Schwanz drängte
in ihren klaffenden Mund, ihre Augen starrten auf den behaarten Bauch über ihr. Sie saugte an
dem Schwanz ebenso gierig wie die Münder an ihren Brüsten, und sie stöhnte, als die Angst in ihr
wieder erlosch.
Ihre Vagina bebte; naß rann es an ihren Oberschenkeln herunter, und gewaltige Stöße der Lust
erschütterten sie. Der Schwanz in ihrem Mund reizte sie, erregte sie und vermochte sie dennoch
nicht zu befriedigen. Tiefer und immer tiefer nahm sie ihn in den Mund, bis ihr Schlund sich
zusammenzog. Das Sperma schoß in sie hinein, die Münder drückten sanft gegen ihre
Brustwarzen, schnappten nach ihnen, doch Dornröschens Schamlippen schlossen sich, unerfüllt
und sträflich vernachlässigt.
Aber da berührte etwas ihre pochende Klitoris, wühlte sich durch die heiße, schlüpfrige Nässe,
tauchte zwischen ihre hungrigen Schamlippen. Es war wieder der harte, mit Juwelen besetzte
Schaft des Dolches - er war es in der Tat... und er spießte Dornröschen auf.
Sie kam in einem Schwall stiller erstickter Schreie, streckte die Hüften hoch und höher; alle Lichter,
Klänge und Gerüche verschwammen in wilder Raserei. Der Schaft des Dolches hielt sie, der Griff
hämmerte gegen ihr Schambein, dehnte ihren Orgasmus schier endlos aus. Dornröschen schrie
und schrie
Selbst als man sie rücklings auf den Tisch legte, quälte der Dolch sie weiter, ließ Dornröschens
Hüften kreisen und zucken und als verschwommenen Punkt erkannte sie das Gesicht des
Hauptmanns über ihr. Sie schnurrte wie ein Kätzchen, als der Schaft des Dolches sie auf und ab
stieß und ihr Schoß über den Tisch glitt.
Aber man erlaubte ihr nicht, noch einmal so schnell den Höhepunkt zu erreichen.
Sie wurde hochgehoben. Und sie spürte, wie man sie über ein bauchiges Faß legte. Ihr Hintern
wölbte sich über das feuchte Holz, sie konnte das Bier riechen, und ihr offenes Haar reichte bis auf
den Boden. Sie sah die Schänke in einem Gewirr von Farben.
Wieder fand ein Schwanz den Weg in ihren Mund, während feste Hände ihre Schenkel auf die
Rundungen des Fasses drückten und ein Penis in ihre tropfende Vagina gestoßen wurde.
Dornröschen fühlte ihr Gewicht nicht mehr; sie sah nichts mehr außer dem dunklen Schatten des
Hodensacks vor ihr, und die geöffnete Hose.
Schläge gegen Dornröschens Brüste, gieriges Saugen, fordernde Hände, die drückten und
kneteten; Dornröschens Finger tasteten nach den Pobacken des Mannes, der ihren Mund füllte,
klammerten sich an ihn und zogen ihn vor und zurück. Die Rute in ihr rammte und trommelte
Dornröschen gegen das Faß, stopfte sie zu, rieb sich an ihrer Klitoris in einem anderen Rhythmus.
Bis tief in ihre Knochen fühlte sie die brennende Erfüllung. Ihr ganzer Körper war nurmehr eine
einzige Öffnung, ein einziges Geschlecht.
Man brachte sie in den Garten, ihre Arme um feste, kraftvolle Schultern gelegt.
Ein junger braunhaariger Soldat trug sie; er küßte und streichelte Dornröschen. Und sie standen
alle ringsumher, auf dem grünen Gras, im Licht der Fackeln - die Männer, die lachten und die
Sklaven in ihren Zubern umringten; alle waren sie in gelöster Stimmung, nun, da ihre erste hitzige
Leidenschaft befriedigt worden war.
Sie standen im Kreis um Dornröschen, als man ihre Füße in das warme Wasser steckte. Sie
knieten mit gefüllten Weinschläuchen in den Händen vor ihr und ließen den Wein in ihren Mund
laufen, kitzelten, wuschen und richteten Dornröschen her.
Sie badeten sie, wuschen sie mit der Bürste und Tüchern aus Leinen, spielten ein wenig damit und
balgten sich darum, ihr den Mund - vorsichtig und langsam - mit dem zarten, kühlen Wein zu füllen
und sie zu küssen.
Dornröschen versuchte sich an dieses Gesicht oder jenes Lachen zu erinnern, an eine herrlich
weiche Haut, an den größten Schwanz von allen - aber es war unmöglich.
Sie legten Dornröschen ins Gras unter den Feigenbäumen, und von neuem wurde sie bestiegen.
Ihr junger Eroberer – der Soldat mit dem braunen Haar- fütterte verträumt ihren kleinen Mund und
ritt sie langsam und in sanftem Rhythmus. Sie griff hinter ihn und fühlte die kühle, nackte Haut
seines Gesäßes, ertastete die heruntergelassene Hose, berührte seinen gelockerten Gürtel, das
verrutschte Hemd und seinen halbnackten Rücken. Sie preßte ihre Vagina zusammen, und er
stöhnte laut auf.
Stunden später.
Zusammengekauert saß Dornröschen auf dem Schoß des Hauptmanns, hielt den Kopf an seine
Brust gelehnt und hatte die Arme um seinen Nacken geschlungen, halb schon im Schlaf. Wie ein
Löwe streckte er sich unter ihr; seine Stimme klang wie ein tiefes Knurren aus seiner breiten Brust,
als er zu dem Mann ihm gegenüber sprach. Er hielt Dornröschens Kopf zärtlich mit der linken
Hand, und sein Arm fühlte sich stark und fest an, strotzend vor Kraft.
Nur ab und zu öffnete Dornröschen die Augen und warf einen Blick auf das verräucherte Innere der
Gaststube.
Ruhig war es jetzt, viel ruhiger als noch kurz zuvor. Der Hauptmann redete und redete. Die Worte
Ausreißer-Prinzessin<< drangen klar und deutlich an Dornröschens Ohr.
Ausreißer-Prinzessin, dachte sie verschlafen. Aber sie sorgte sich nicht. Sie schloß die Augen
wieder, schmiegte sich an den Hauptmann, der seinen linken Arm fest um sie schlang.
Wie wundervoll er ist, dachte sie. Sie liebte die tiefen Falten seines sonnengegerbten Gesichts,
den Glanz in seinen Augen. Und ein seltsamer Gedanke kam ihr in den Sinn. Es kümmerte sie
nicht, was er sagte - geschweige denn, ob er mit ihr sprach. Versonnen lächelte Dornröschen. Sie
war seine nackte, bebende und ihm ergebene Sklavin. Und er war ihr grober und bestialischer
Hauptmann.
Ihre Gedanken wanderten zu Tristan. Ihm gegenüber hatte sie sich immer als Rebellin gezeigt.
Wie war es ihm wohl mit Nicolas, dem Chronisten, ergangen? Würde sie es jemals erfahren ?
Vielleicht konnte Prinz Robert ihr Neuigkeiten bringen? Vielleicht hatte die kleine Welt des Dorfes
ihre eigenen verschlungenen, geheimen Nachrichtenwege. Sie mußte einfach wissen, ob es
Tristan gutging. Sie wünschte, sie könnte ihn wenigstens sehen, selbst wenn es nur für einen
kurzen Moment sein sollte. Und während Dornröschen von Tristan träumte, fiel sie wieder in tiefen
Schlaf.
Große Unterhaltung
Tristan: Ohne das entsetzliche Ponygeschirr fühlte ich mich vollkommen bloß und verletzlich, als
ich geschwind auf das Ende der Straße zumarschierte; und jeden Moment erwartete ich das
Ziehen und Zerren der Zügel, als würde ich sie noch immer tragen. Zahlreiche mit Laternen
geschmückte Kutschen donnerten nun an uns vorbei; die Sklaven trabten schnell, mit erhobenem
Kopf, so wie auch ich es zuvor getan hatte. War es mir lieber auf diese Art? Oder auf die andere?
Ich wußte es nicht. Ich kannte nur Schmerz und Verlangen und war mir in höchstem Maße bewußt,
daß mein schöner Meister Nicolas mein Herr, der strenger war als so viele andere- hinter mir ging.
Ein gleißendes Licht ergoß sich auf die Straße vor uns. Wir erreichten das Ende des Dorfes. Doch
als ich um das letzte der hohen Gebäude zu meiner Linken marschierte, sah ich nicht den
Marktplatz, sondern einen anderen offenen Platz, auf dem sich eine riesige Menschenmenge
versammelt hatte und der von Fackeln und Laternen erleuchtet war. Ich konnte den Wein riechen
und hörte lautes, trunkenes Gelächter. Paare tanzten Arm in Arm, und Weinverkäufer mit
prallgefüllten Weinschläuchen über den Schultern drängten durch die Menge und boten jedem
einen Becher Wein an.
Mein Herr hielt plötzlich, gab einem dieser Weinverkäufer eine Münze und reichte mir sodann den
Becher. Ich errötete bis in die Haarspitzen über diese Freundlichkeit und trank den Wein gierig,
aber so gesittet, wie ich konnte. Meine Kehle war ausgetrocknet.
Als ich Aufblickte, sah ich deutlich, daß dies eine Art Festplatz der Bestrafungen war. Sicher war
dieser Ort das, was der Auktionator den Platz der Öffentlichen Bestrafung genannt hatte.
An der einen Seite des Platzes waren Sklaven in einer langen Reihe an Pranger geschnallt, andere
waren ungezäumt, in schwach erhellten Zelten, deren Eingänge für die Dorfbewohner
offenstanden, die kamen und gingen und dem Aufseher eine Münze bezahlten. Weitere gefesselte
Sklaven trotteten im Kreis um einen hohen Maibaum, wurden dabei von vier Männern geprügelt.
Und hier und dort tollte ein Paar Sklaven durch den Staub, um ein Ding zu erhaschen, das vor
ihnen her gezogen wurde. Junge Männer und Frauen feuerten sie dabei an; offensichtlich hatten
sie Wetten auf einen möglichen Gewinner abgeschlossen.
An den Wällen rechts kreisten langsam riesige Räder, auf denen sich gefesselte Sklaven drehten,
Arme und Beine weit gespreizt, und ihre flammend roten Schenkel und Pobacken waren das Ziel
für Apfelgehäuse, Pfirsichkerne und sogar rohe Eier, die aus der Menge nach ihnen geworfen
wurden. Mehrere andere Sklaven hoppelten in der Hocke hinter ihren Herren; ihr Nacken war mit
zwei kurzen Lederketten an ihre weitgespreizten Knie gebunden, ihre Arme ausgestreckt, um
Stangen zu halten, an deren Enden Körbe mit Äpfeln zum Verkauf baumelten. Zwei kleine rosige
Prinzessinnen mit vollen Brüsten und naß vom Schweiß ritten auf hölzernen Pferden mit wilden
schaukelnden Gebärden; augenscheinlich steckten in ihren Vaginas hölzerne Schwänze. Ich
schaute staunend zu, während mein Herr mich nun langsam führte; und in diesem Moment
erreichte die eine Prinzessin mit hochrotem Kopf und verzerrter Miene ihren Höhepunkt vor der
Menge und wurde als Gewinnerin des Wettbewerbs begeistert beklatscht. Die andere wurde
verprügelt, gezüchtigt und gescholten von denen, die auf sie gewettet hatten.
Doch die größte Unterhaltung bot der hohe Drehsockel, auf dem ein Sklave mit einem langen,
rechteckigen Lederpaddel verdroschen wurde. Mein Mut sank, als ich das sah. Ich erinnerte mich
an die Worte meiner Herrin, als sie mir mit dem Öffentlichen Drehsockel drohte.
Und ich wurde direkt darauf zugeführt. Wir drängten geradewegs durch das Meer der grölenden,
johlenden Zuschauer scherten dann einige Meter vor der Plattform aus, direkt auf die knienden
Sklaven zu, die ihre Hände im Nacken gebunden hatten und von den Zuschauern verspottet
wurden, während sie vor den hölzernen Stufen warteten, um hinaufgetrieben und Gezüchtigt zu
werden.
Während ich die Szene noch ungläubig anstarrte, drängte mich mein Herr direkt zum Ende dieser
Schlange. Münzen wurden einem Aufseher übergeben. Und ich wurde auf die Knie geschubst,
unfähig, meine Angst zu verbergen, Tränen schossen mir in die Augen, mein ganzer Körper
schüttelte sich. Was hatte ich denn getan? Dutzende fremder Gesichter wandten sich mir zu. Ich
konnte ihre höhnischen Bemerkungen hören: »Oh, ist der Schloßsklave sich etwa zu fein für den
Öffentlichen Drehsockel? Schaut euch diesen Schwanz an.« »Ist der Schwanz ein schlimmer Bube
gewesen?« und »Was ist der Grund, daß er gepeitscht wird, Meister Nicolas?«
»Sein gutes Aussehen«, antwortete mein Herr mit einem leichten Anflug dunklen Humors. Ich
blickte voller Entsetzen auf die Stufen und die Plattform. Ich konnte kaum die unteren Stufen sehen
- nun, da ich kniete- umringt von der Menge. Gelächter brauste auf bei der Antwort meines Herrn,
das Licht der Fackeln spiegelte sich auf feuchten Wangen und Augen. Der Sklave vor mir mühte
sich vorwärts, als ein anderer die Treppe hinaufgescheucht wurde. Von irgendwoher ertönte das
tiefe Grollen einer Trommel, und wieder erklangen Schreie aus der Menge. Ich drehte mich, um
meinen Herrn flehentlich anzuschauen. Ich beugte mich herunter, um seine Stiefel zu küssen.
Doch die Leute zeigten auf mich und lachten. »Armer verzweifelter Prinz«, spottete ein Mann.
»Vermißt du dein wohlparfümiertes Bad im Schloß?« - »Hat dich die Königin übers Knie gelegt?« -
»Schaut euch den Schwanz an! Dieser Schwanz braucht einen guten Herrn oder eine gute
Herrin.«
Ich spürte eine feste Hand in mein Haar greifen und meinen Kopf heben, und durch meine Tränen
konnte ich das vertraute hübsche Gesicht über mir erkennen - sanft und ein wenig hart. Die blauen
Augen verengten sich langsam, und die dunklen Pupillen schienen sich auszuweiten, als die rechte
Hand erhoben wurde. Der Zeigefinger bewegte sich steif vor und zurück, und seine Lippen formten
lautlos das Wort Nein. Mein Herzschlag stockte. Seine Augen wurden starr und eiskalt, die linke
Hand ließ mich frei. Ich bewegte mich aus eigenem Antrieb wieder in die Schlange zurück,
verschränkte meine Hände im Nacken, fröstelte und schüttelte mich erneut, als die Menge
übertriebene »Aaahhhs« und »Oooohhhs« erklingen ließ, voll heuchlerischer Sympathie.
»Braver Bursche!« schrie ein Mann in mein Ohr. »Du willst die Leute hier doch nicht enttäuschen,
oder?« Ich spürte, wie sein Stiefel mein Gesäß berührte. »Ich wette zehn Taler, daß er heute
Nacht die beste Vorstellung bieten wird.«
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich den nächsten Sklaven hinaufsteigen sah, und dann den
nächsten und den nächsten. Und schließlich war ich an der Reihe, mich durch den Staub nach
vorn zu kämpfen. Schweiß lief in Bächen an mir herunter, meine Knie brannten, und mein Kopf
schwirrte.
Selbst noch in diesem Augenblick hoffte ich, daß ich errettet würde. Mein Herr mußte Gnade
walten lassen, seine Meinung ändern und einsehen, daß ich nichts getan hatte. Ich hatte dieses
Leid nicht verdient. Und er mußte ein Einsehen haben, denn ich würde es nicht ertragen.
Die Menge schubste und drängte nach vorn. Laute Schreie erhoben sich, als die Prinzessin, die
über uns verprügelt wurde, aufstöhnte, und ich hörte den Donner ihrer Füße auf dem Drehsockel.
Plötzlich spürte ich den Drang aufzuspringen und davonzulaufen - und doch rührte ich mich nicht
von der Stelle. Der Krach auf dem Platz schien mehr und mehr anzuschwellen unter dem
dröhnenden Grollen der Trommeln. Ich war als nächster an der Reihe. Zwei Aufseher stießen mich
die Stufen hinauf, während ich mit meiner ganzen Seele dagegen rebellierte; und ich horte den
strengen Befehl meines Herrn: »Keine Fesseln.«
Keine Fesseln. Das also war seine Wahl gewesen. Ich brach fast in Verzweiflung aus. O bitte, seid
gnädig und fesselt mich! Doch zu meinem Entsetzen streckte ich mich freiwillig, um mein Kinn auf
den hohen hölzernen Pfahl zu legen, spreizte sogar die Beine und verschränkte die Hände im
Nacken, wobei mich die rauhen Pranken eines Aufsehers nur leicht führten.
Dann war ich allein. Keine Hände, die mich berührten. Meine Knie ruhten lediglich in den flachen
Einbuchtungen des Holzes. Nichts als der schlanke Pfosten, auf dem mein Kinn lag, befand sich
zwischen mir und Tausenden Augenpaaren, meine Hüften und mein Bauch spannten sich in
kreisenden Zuckungen.
Der Drehsockel wurde schnell angetrieben, und ich sah die riesige Gestalt des Peitschenmeisters,
sein Haar struppig; mit aufgerollten Hemdsärmeln stand er da, hielt das gigantische Paddel in
seiner schaufelartigen Hand, griff mit seiner Linken in ein hölzernes Gefäß und schöpfte daraus
einen großen tropfenden Klumpen einer honigfarbenen Creme. »Ah, laß mich ratend rief er. »Dies
ist ein frischer kleiner Junge aus dem Schloß, der hier noch niemals zuvor gezüchtigt wurde! Weich
und rosig wie ein kleines Ferkelchen, mit seinem goldenen Haar und seinen stämmigen Beinen.
Wirst du nun all diesen Leuten eine gute Vorstellung bieten, junger Mann?« Er schwang den
Drehsockel erneut zur Hälfte herum, schmierte die dickflüssige Creme auf meine Pobacken und
verrieb sie. Die Menge erinnerte ihn mit lauten Rufen, daß er viel davon brauchen würde. Die
Trommeln ertönten erneut in tiefem Grollen. Unter mir lag der ganze Platz mit den gierig
glotzenden Dorfbewohnern. Und dazu die armen Unglücklichen, die den Mast umkreisten, die
Sklaven am Pranger, die sich wanden, als sie gepeinigt und gepiesackt wurden; Sklaven, die
kopfüber von einem eisernen Karussell hingen und langsam herumgedreht wurden, so wie ich jetzt
unerbittlich im Kreis gedreht wurde.
Hitze breitete sich in meinen Pobacken aus, und sie schienen bald zu schmoren und zu kochen
unter der Massage der dick aufgetragenen Creme. Und ich war ungefesselt! Die plötzlich auf
flammenden Fackeln erkannte ich nur verschwommen, und ich blinzelte. »Du hast gehört, was ich
gesagt habe, junger Mann<< kam die dröhnende Stimme des Peitschenmeisters wieder. Er
wischte sich die Hand an seiner befleckten Schürze ab, langte jetzt nach mir und kraulte mein Kinn,
kniff meine Wangen und bog meinen Kopf vor und zurück. »Und nun wirst du diesen Leuten eine
gute Vorstellung bieten!« sagte er laut. »Hörst du mich, junger Mann? Und weißt du auch, warum
du ihnen eine gute Vorstellung bieten wirst? Weil ich diesen hübschen Hintern so lange schlagen
werde, bis du gar nicht anders kannst!« Die Menge kreischte vor Vergnügen. »Du wirst deinen
hübschen Arsch bewegen, als wäre es das erste Mal. Denn dies hier ist der Öffentliche
Drehsockel!« Und mit einem scharfen Tritt auf das Fußpedal versetzte er den Sockel erneut in
Bewegung, das lange rechteckige Paddel traf meine beiden Hinterbacken mit erschütternder
Wucht, und ich kämpfte um mein Gleichgewicht.
Die Menge schrie, als ich wieder herumgedreht wurde. Und schon traf mich der zweite Schlag,
wieder eine Drehung, ein Schlag und noch einer. Ich biß die Zähne zusammen unter meinen
unterdrückten Schreien, und der warme Schmerz breitete sich von meinen Hinterbacken auf
meinen Schwanz aus. Ich hörte Rufe wie »Fester!«, »Schlag ihn richtig!« und »Beweg deinen
Arsch!« »Mach ihn steif!«
Und ich stellte fest, daß ich diesen Befehlen gehorchte. Nicht verzweifelt - eher hilflos. Ich zappelte
unter jedem einzelnen Schlag, der mich hochhievte, und ich bemühte mich, nicht den Halt auf dem
Drehsockel zu verlieren.
Ich versuchte meine Augen zu schließen, aber sie öffneten sich weit bei jedem Schlag. Mein Mund
war weit aufgerissen, meine Schreie brachen unkontrolliert hervor. Das Paddel traf mich an beiden
Seiten, brachte mich erst beinahe zum Kippen, und dann trieb es mich wieder in die richtige
Haltung. Ich fühlte meinen ausgehungerten Schwanz bei jedem Schlag nach vorn zucken. Bei
jedem Schlag pulsierte er vor Verlangen, und der Schmerz explodierte in meinem Kopf.
Die Farben, Formen und Geräusche des Platzes vermischten sich. Mein Körper - gefangen im
Strudel klatschender Schläge schien sich aufzulösen, als schwebe er frei von aller Last. Ich konnte
mich nicht mehr um mein Gleichgewicht bemühten; es war auch gar nicht notwendig, denn das
Paddel würde mich so oder so nicht rutschen oder fallen lassen; diese Gefahr hatte nie bestanden.
Und ich war gefangen in der Geschwindigkeit der Drehungen, ritt auf der Hitze und Kraft des
Paddels und weinte laut in nassen, heftigen Schluchzen. Doch die Menge applaudierte, grölte und
sang.
Und all die Eindrücke des Tages schwirrten in meinem Kopf Jerards seltsame Rede, meine Herrin,
die den Phallus zwischen meine gespreizten Pobacken trieb -, und doch dachte ich an nichts
anderes als an das klatschende Paddel und das Gelächter der Menge. »Schwing deine Hüften!«
schrie der Zuchtmeister, und ohne jede Überlegung oder Willen gehorchte ich, Überwältigt von der
Stärke des Befehls, von der Macht der Menge schwang ich wild herum. Ich hörte rauhe heisere
Schreie; das Paddel traf erst die rechte, dann die linke Gesäßseite, donnerte auf meine Waden,
dann hoch auf meine Oberschenkel und wieder auf meinen Hintern.
Ich war so verloren wie niemals zuvor. Die Anfeuerungsrufe und Schreie überfluteten mich, so wie
das Licht und der Schmerz mich umspülten. Ich bestand nur noch aus brennenden Schwielen,
geschwollenem Fleisch und meinem harten Schwanz, der schmerzvoll zuckte, während die Menge
schrie. Das Paddel knallte wieder und wieder, meine eigenen Schreie fielen laut in den Klang der
Prügel ein. Nichts im Schloß hatte meine Seele so berührt. Nichts hatte mich so sehr ausgebrannt
und geleert.
Ich wurde in die Tiefen des Dorfes getaucht und war allem hemmungslos ausgeliefert. Und mit
einemmal kam es mir verschwenderisch vor, erschreckend verschwenderisch vor, daß so viele das
Delirium dieser Erniedrigung bezeugen sollten. Wenn ich meinen Stolz, meinen Willen, meine
Seele schon verlieren mußte - nun, so sollten sie es auch genießen. Und es kam mir ganz normal
vor, daß so viele Hunderte, die sich auf dem Platz befanden, es gar nicht zur Kenntnis nehmen
würden.
Ja, ich war jetzt dieses Ding, diese nackte, sich aufbäumende Masse Genitalien und Muskeln, das
Pony, das die Kutsche gezogen hatte; ich war ein schwitzendes, weinendes Tier, öffentlich der
Lächerlichkeit preisgegeben. Und sie konnten es genießen oder ignorieren - ganz wie sie mochten
Der Zuchtmeister ging einen Schritt zurück, er drehte den Sockel herum und herum. Mein Gesäß
kochte. Mein offener Mund zitterte, Schreie brachen laut heraus.
»Nimm die Hände zwischen die Beine und bedecke deine Hoden!« dröhnte der Zuchtmeister. Und
willenlos, in einer letzten Geste der Erniedrigung, gehorchte ich, krümmte mich, um meine Hoden
zu schützen, während die Menge trampelte und noch lauter lachte. ;.
Plötzlich sah ich einen wahren Regen an Dingen durch die Luft segeln: Ich wurde mit
halbgegessenen Äpfeln und Brotkrusten beworfen. Die dünnen Schalen der rohen Eier zerbarsten
an meinen Pobacken, meinen Schultern. Ich fühlte scharfe Stacheln an meinen Wangen und den
Fußsohlen. Sogar mein Penis wurde getroffen, was neuerliches kreischendes Gelächter hervorrief.
Jetzt prasselte ein Regen von Münzen auf die Bretter nieder. Der Zuchtmeister schrie. »Mehr! Ihr
wißt, daß es gut war. Mehr! Bezahlt gut für das Auspeitschen, und sein Meister wird ihn um so
schneller wieder herbringend Ich sah, wie ein Junge mich umkreiste und hastig das Geld in einem
kleinen Beutel sammelte. Mein Kopf wurde zurückgezogen und der Beutel in meinen offenen Mund
gestopft. Ich grunzte erstaunt auf. Applaus von allen Seiten, Rufe wie »Guter Junge!« und
stichelnde Fragen, wie mir das Peitschen gefallen hätte, ob ich es morgen abend gerne
wiederholen würde.
Ich wurde hochgezerrt, die hölzernen Stufen hinuntergestoßen, und marschierte dann aus dem
strahlenden Fackelschein, weg von dem Drehsockel. Ich wurde auf meine Hände und Knie
gezwungen und durch die Menge getrieben, bis ich die Stiefel meines Herrn erblickte.
Ich schaute auf und sah seine feingliedrige Gestalt gegen die hölzerne Theke eines kleinen
Weinstandes gelehnt. Er schaute auf mich nieder, ohne auch nur die Andeutung eines Lächelns,
ohne ein Wort. Er nahm den kleinen Beutel aus meinem Mund wog ihn in der Hand, verstaute ihn
und sah wieder auf mich herab.
Ich legte meinen Kopf in den Staub und fühlte, wie meine Hände unter mir wegrutschten. Ich
konnte mich nicht bewegen, aber gnädigerweise erhielt ich auch keinen Befehl dazu. Und der Lärm
des Platzes verschwamm zu einem einzigen Geräusch, das fast der Stille glich.
Ich fühlte die Hände meines Herrn, die sanften Hände eines Edelmannes, wie sie mich hochhoben.
Ich erblickte einen kleinen Badestand vor mir, wo ein Mann mit einer Bürste und einem Eimer
wartete. Bestimmt wurde ich dorthin geführt und diesem Mann übergeben, der seinen Weinbecher
abstellte und dankbar einen Taler von meinem Herrn entgegennahm. Dann griff er nach mir und
drängte mich schweigend in die Hocke, über den dampfenden Eimer.
Niemals in den vergangenen Monaten wäre ein grobes, öffentliches Bad am Rande einer
unbekannten, lärmenden Menge denkbar oder zu ertragen gewesen. Nun aber- hier und jetzt war
es nichts anderes als sinnlich. Ich war kaum bei Bewußtsein als sich das warme Wasser über
meine geschwollenen Striemen ergoß, die Reste der faulen rohen Eier und den Staub abspülte,
der an mir klebte; mein Schwanz und meine Hoden wurden gut eingeseift und viel zu schnell
eingeölt, als daß es möglich gewesen wäre, den gierigen Hunger erneut zu wecken.
Mein Anus wurde sorgfältig geseift, und ich bemerkte kaum die Finger, die hinein und hinaus
glitten; es schien mir, als ob ich noch immer den Phallus spürte, der mich geweitet hatte. Mein
Haar wurde trockengerubbelt und gekämmt. Selbst mein Schamhaar wurde gebürstet und zuletzt
das Haar zwischen meinen brennenden, schwingenden Hoden nach rechts und links ausgekämmt.
All dies geschah so schnell, daß ich im Nu wieder vor meinem Herrn kniete und seinen Befehl
vernahm, ihm zu folgen.
Nicolas Bettkammer
Tristan: Als wir die Straße erreichten, befahl mir mein Herr, aufzustehen und zu »gehen«. Ohne zu
zögern, küßte ich seine Stiefel, gehorchte und erhob mich. Ich verschränkte meine Arme im
Nacken, so wie ich es getan hatte, um zu marschieren. Doch plötzlich umarmte er mich, drehte
mich zu sich, nahm meine Arme herunter und küßte mich.
Für einen kurzen Augenblick war ich so verblüfft, daß ich mich nicht rührte, doch dann erwiderte ich
den Kuß, fast fieberhaft. Ich öffnete meinen Mund, um seine Zunge zu empfangen, aber ich mußte
meine Hüften zurückbeugen, damit mein Schwanz sich nicht an ihm rieb.
Der letzte Rest von Stärke schien aus meinem Körper zu weichen, all meine verbliebene Kraft
sammelte sich in meinem Glied. Mein Herr drückte mich an sich und speiste meinen Mund mit
seinen Küssen. Ich konnte meine eigenen tiefen Seufzer von den Wänden widerhallen hören.
Plötzlich hob ich meine Arme, und er hinderte mich nicht daran, als ich sie um ihn schlang. Ich
fühlte d en weichen Samt seiner Tunika und sein seidenes Haar. Ich war der Ekstase nahe.
Mein Schwanz spannte und streckte sich, und all die Wundheit in mir pulsierte, loderte erneut auf.
Doch er entließ mich, drehte mich und führte meine Arme wieder zu meinem Nacken. »Du darfst
langsam gehen«, sagte er. Und seine Lippen strichen über meine Wangen. Die Mischung aus
Verzweiflung und Verlangen in mir war so groß, daß ich fast in Tränen ausbrach.
Nur wenige Kutschen befanden sich jetzt noch auf der Straße, es schien sich um Leute zu
handeln, die zu ihrem Vergnügen unterwegs waren; sie fuhren einen großen Bogen, wenn sie den
Platz erreichten, wendeten und rauschten an uns vorbei. Ich sah Sklaven, die glänzende
Silbergeschirre trugen. Schwere Silberglöckchen hingen an ihren Schwänzen. Ich sah eine reiche
Frau aus der Stadt, gekleidet in einem strahlend roten Samtcape, die mit einer langen
Silberpeitsche diese Ponies antrieb.
Ich dachte: solch ein Gespann sollte mein Herr haben, und lächelte bei diesem Gedanken.
Noch immer war ich ganz verwirrt von dem Kuß, noch immer schrecklich erschüttert und
aufgewühlt durch den Öffentlichen DrehsockeL Als mein Herr neben mir in Gleichschritt fiel,
glaubte ich zu träumen. Ich fühlte den Samt seines Ärmels an meinem Rücken, und seine Hand
berührte meine Schulter. Mich überfiel eine solche Schwäche, daß ich mich zwingen mußte,
vorwärts zu schreiten.
Seine Hand, die sich um meinen Nacken legte, sendete Schauer durch meinen ganzen Körper.
Mein Glied schmerzte und krampfte sich zusammen, aber ich genoß den Augenblick. Die Augen
halb geschlossen, nahm ich die Laternen und Fackeln vor uns wie kleine Blitze wahr, Explosionen
von Licht. Wir befanden uns nun weit ab des Lärms auf dem Platz, und mein Herr ging so dicht
neben mir, daß ich seine Tunika gegen meine Hüften spüren konnte, sein Haar streichelte meine
Schultern.
Als wir an einer von Fackeln erhellten Tür vorüberkamen, fielen unsere Schatten für einen Moment
vor uns auf die Straße. Wir waren von nahezu gleicher Größe - zwei Männer, der eine nackt und
der andere elegant gekleidet, mit einer Peitsche in der Hand. Dann umgab uns Dunkelheit.
Schließlich hatten wir sein Haus erreicht, und er drehte den großen eisernen Schlüssel in der
schweren Eichentür. Sanft sagte er. »Auf die Knie. « Ich gehorchte, kroch in die schwach
erleuchtete Eingangshalle. Ich bewegte mich neben ihm, bis er an einer Tür stehenblieb. Und dann
betrat ich diese für mich neue, fremde Bettkammer.
Kerzen wurden angezündet. Ein schwaches Feuer brannte im Kamin, wohl gegen die Feuchtigkeit
der steinernen Wände. Ein großes geschnitztes Eichenbett stand an einer Wand; es hatte einen
Baldachin, dessen Dach und drei seiner Seiten mit grünem Satin ausgeschlagen waren. Auch hier
gab es Bücher, alte Schriftrollen und in Leder gebundene dicke Bände. Ein Schreibtisch mit Stiften
und wieder Bilder an den Wänden. Dies war ein größerer Raum als jener, den ich zuvor gesehen
hatte, ruhiger, dunkler und zugleich komfortabler.
Ich wagte nicht zu hoffen - oder zu fürchten -, was hier geschehen würde. Mein Herr entledigte sich
seiner Kleider, und während ich verzaubert zuschaute, schälte er alles von sich, faltete die Kleider
ordentlich und legte sie an das Ende des Bettes. Dann wandte er sich mir zu. Sein Glied war so
hart und lebendig wie meines. Es war etwas dicker, aber nicht länger. Sein Schamhaar war von
dem gleichen, puren Weiß wie sein Kopfhaar, und es schimmerte und glänzte im Schein der
Öllampen.
Er schlug das grüne Übertuch des Bettes zurück und bedeutete mir hineinzusteigen.
Für einen Moment war ich so verblüfft, daß ich mich nicht bewegen konnte. Ich schaute auf die
sanften Wellen der Leinenlaken. Drei Nächte und zwei Tage hatte ich in einem elenden Gatter im
Schloß verbracht. Und ich hatte erwartet, daß ich hier in irgendeiner Ecke auf blanken Dielen
mächtigen würde. Aber dies war das genaue Gegenteil. Ich sah das Licht, das auf der muskulösen
Brust und den Armen meines Gebieters spielte, sein Schwanz schien unter meinen Blicken
anzuschwellen. Ich schaute direkt in seine dunkelblauen Augen und näherte mich dem Bett - noch
immer auf Knien - und erklomm es. Er kniete vor mir und schaute mich an. Weiche Kissen waren in
meinem Rücken, und er legte erneut seine Arme um mich und küßte mich. Unaufhaltsam rannen
mir die Tränen über die Wangen, und ich konnte ein unterdrücktes Schluchzen nicht verbergen, als
ich das starke, fordernde Saugen seines Mundes erwiderte.
Er drängte mich sanft zurück und hob dabei seine Hoden und seinen Schwanz. Ich glitt sofort
herunter und küßte ihn zwischen die Beine, fuhr mit der Zunge so über seine Hoden, wie ich es bei
den Ponies im Stall gelernt hatte, nahm sie ganz in den Mund und befühlte sie sanft mit meinen
Zähnen. Dann umschloß ich seinen Schwanz fest mit dem Mund und fuhr hart an ihm herauf. Ich
war ein wenig erschreckt, weil er so dick war.
Er ist nicht breiter als der riesige Phallus, dachte ich. Nein, er war gerade genauso dick. Der
schwindelige Gedanke stieg in mir auf, daß mein Herr mich vorbereitet hatte für diesen Moment für
sich. Und als ich daran dachte, daß er mit mir machen würde, was ich gerade tat, wurde meine
Erregung fast unerträglich. Ich leckte und saugte an seinem Schwanz, schmeckte ihn und dachte
daran, daß er mein Gebieter war und nicht irgendein anderer Sklave. Dies war der Meister, der mir
den ganzen Tag lautlos Befehle erteilt hatte, mich unterjocht, mich besiegt hatte. Ich fühlte meine
Beine zur Seite gleiten, und meine Pobacken hoben sich wie von selbst, während ich saugte und
leise stöhnte.
Und ich weinte beinahe, als er mein Gesicht anhob. Er deutete auf ein schmales Gefäß, das auf
einem kleinen Regal an der vertäfelten Wand stand. Sofort öffnete ich es. Die Creme war
dickflüssig und schneeweiß. Er zeigte auf seinen Schwanz, und sogleich tupfte ich etwas Creme
auf meine Finger. Bevor ich sie auftrug, küßte ich seine Schwanzspitze und schmeckte das dünne
Rinnsal der Flüssigkeit auf ihr. Ich tauchte meine Zunge in das winzige Loch und sammelte all das
klare Naß, das sich darin befand.
Dann verteilte ich die Creme sorgfältig, cremte sogar seine Hoden ein und rieb auch das dicke
lockige weiße Haar, bis es glänzte, damit ein. Der Schwanz war jetzt dunkelrot und vibrierte.
Nun streckte mein Herr seine Hände nach mir aus. Vorsichtig tupfte ich etwas Creme auf seine
Finger. Er bedeutete mir, mehr zu nehmen, und ich befolgte es. »Dreh dich herum«, sagte er.
Ich tat es mit rasendem Herzschlag. Er rieb die Creme tief in meinen Anus, und dann schlang er
seine Hände um mich, die Linke ergriff meine Hoden und preßte das lose Fleisch gegen meinen
Schwanz, so daß meine Hoden nach vorn schnellten. Ein kurzer, heiserer Schrei kam über meine
Lippen, als er seinen Penis in mich drängte.
Unmöglich, Widerstand zu leisten. Ich war genauso aufgespießt wie von dem Phallus zuvor, und
mit harten, klatschenden Stößen trieb er ihn tiefer und tiefer in mich. Der Griff um meinen Schwanz
wurde fester, und ich spürte, wie die rechte Hand meines Herrn meine Eichel umfaßte; Creme glitt
um das gemarterte Fleisch, dann griff er noch härter zu und fuhr an meinem Schwanz hoch und
runter, im gleichen Rhythmus seiner Stöße in mein Gesäß.
Mein lautes Stöhnen hallte in der Kammer wider. All meine aufgestaute Leidenschaft brach heraus,
meine Hüften schwangen gewaltig auf und nieder, sein Schwanz zerriß mich, und aus meinem
eigenen Glied schoß die Flüssigkeit in wilden Spritzern.
Einen Moment lang konnte ich nichts sehen. Ich zuckte in völliger Dunkelheit. Hilflos hing ich an
dem Schwanz, der mich aufspießte. Allmählich, als die Wellen vererbten, schwoll mein Organ
wieder an. Die öligen Hände meines Herrn halfen ihm, sich aufzurichten. Er war zu lange gefoltert
worden, um so leicht befriedigt zu sein. Obschon es ein quälender Ritt war. Ich wimmerte fast um
Erlösung, aber mein Wimmern klang mehr wie ein Stöhnen der Lust. Seine Hände bearbeiteten
mich, sein Schwanz pumpte in mir, und ich hörte meine kurzen Schreie, dieselben, die ich schon
unter dem Paddel des Zuchtmeisters auf dem Drehsockel von mir gegeben hatte.
Mein Schwanz wurde unter seinen glitschigen Fingern vor und zurück getrieben, und die Stöße in
meinen Hintern wurden länger, schneller, rauher. Ich spürte, wie ich den Gipfel erreichte, während
seine Hüften gegen mein verbrühtes Gesäß klatschten. Als er ein tiefes, erschütterndes Stöhnen
von sich gab und wild in mir zuckte, fühlte ich meinen Schwanz wieder in der engen Scheide seiner
Hand explodieren. Diesmal schien es mir langsamer, tiefer, überwältigender. Ich brach zusammen,
sank gegen ihn, mein Kopf rollte auf seine Schulter, sein Schwanz zuckte und pulsierte in mir.
Lange Zeit bewegten wir uns nicht. Dann hob er mich an und drückte mich in die Kissen. Ich legte
mich nieder, und er bettete sich neben mich. Sein Gesicht war mir abgewandt, und ich starrte
traumverloren auf seine nackten Schultern und sein weißes Haar. Ich hätte sogleich in den Schlaf
versinken müssen, aber ich tat es nicht.
Ich mußte die ganze Zeit daran denken, daß ich allein mit ihm in dieser Bettkammer war und er
mich noch immer nicht fortgeschickt hatte; und all das, was mir widerfahren war - so wußte ich in
diesem Moment-, würde nicht vergehen. Für ewig und alle Zeiten war es in meine Seele gebrannt.
Und dieser Gedanke war so klar, als würde ich ihn aussprechen. Und er hielt mich wach.
Eine Viertelstunde vielleicht verstrich so. Die Kerzen spendeten ein warmes, goldenes Licht, und
ich beugte mich vor und küßte die Schultern meines Herrn. Er hielt mich nicht davon ab. Ich küßte
seinen schmalen Rücken und dann seine Pobacken. Weich, frei von Striemen und roten Malen,
jungfräulich - die Gesäßbacken eines Herrn aus dem Dorf, eines Lords oder Herrschers aus dem
Schloß.
Ich fühlte, wie er sich unter mir bewegte, doch er sagte nichts. Ich küßte die Spalte zwischen
seinen Pobacken und stach meine Zunge in den rosa Kreis seines Anus. Ich fühlte, wie er sich
leicht regte. Er spreizte seine Beine ein wenig, und ich drückte seine Gesäßbacken etwas mehr
auseinander. Ich lenkte den kleinen rosigen Mund, spürte den eigentümlichen sauren Geschmack.
Ich knabberte mit meinen Zähnen daran.
Mein eigener Schwanz schwoll an, drückte gegen das Laken. Ich krabbelte etwas weiter herunter
in dem Bett und legte mich sanft auf seine Beine, kauerte über ihm und preßte mein Glied gegen
seine Beine, während ich den kleinen rosigen Mund leckte und meine Zunge hineinstieß.
Ich hörte meinen Herrn leise sagen: »Du darfst mich nehmen, wenn du willst.«
Ich fühlte das gleiche lähmende Erstaunen wie zuvor - als er mir bedeutet hatte, in sein Bett zu
kommen. Ich knetete und küßte seine spidenen Pobacken, dann glitt ich hinauf, legte mich auf ihn,
preßte meinen Mund auf seinen Nacken und ließ meine Hände unter ihn gleiten.
Ich fühlte, daß sein Schwanz hart war und hielt ihn mit meiner linken Hand, während ich mein
Organ in ihn stieß. Eng war es, rauh und unsagbar lustvoll.
Er wimmerte leicht. Aber ich war noch immer gut eingecremt und glitt leicht vor und zurück. Und ich
klammerte beide Hände um seinen Schwanz und zog meinen Herrn hoch, so daß er nun auf
seinen Knien war, das Gesicht immer noch in das Kissen gepreßt. Ich ritt ihn hart, ließ meinen
Bauch gegen seinen weichen, sauberen Hintern schnellen; ich hörte ihn stöhnen, rieb seinen
Schwanz steifer und steifer, und als ich ihn schreien hörte, ergoß ich mich in ihm, während sein
Sperma über meine Finger rann.
Diesmal wußte ich, daß ich schlafen konnte, als ich mich zurücklehnte. Meine Pobacken brannten,
und die Striemen in meinen Kniekehlen stachen, aber ich war zufrieden. Ich schaute hoch auf den
grünen Satin-Baldachin über mir und glitt in die Welt der Träume und des Schlafs. Ich wußte, daß
er die Bettdecke über uns ziehen und die Kerzen löschen würde, und ich spürte noch seinen Arm
über meiner Brust. Und dann fühlte ich nichts mehr - nur, daß ich tiefer und tiefer sank. Und die
Wundheit meiner Muskeln und meines Fleisches war köstlich.
Dann trieb er mich hinter das Haus auf die Straße, wo zwei prächtige Ponies Seite an Seite
standen. Ihre Zügel waren an ein einzelnes Geschirr gebunden, ungefähr eineinhalb Meter hinter
ihnen, das von einem anderen jungen Burschen gehalten wurde, der nun dem ersten half, mich
einzuspannen. Mein Schwanz war schon in Erregung, aber ich fröstelte unerklärlich, und die
Jungen mußten mich grob behandeln.
Es stand aber keine Kutsche in der Nähe. Nur in der Ferne sah ich manche mit schönen Ponies
vorbeipreschen. Die Pferdeschuhe hatten einen schrillen, silbrigen Klang - viel höher und schneller
als richtige Pferde, dachte ich, und schon raste mein Puls.
Ich wurde allein in Positur gestellt, hinter die beiden anderen, und flink wurden Riemen um meinen
Schwanz und meine Hoden geschlungen. Ich konnte nicht umhin zu stöhnen und zu wimmern, als
die festen Hände dieses Geschirr anlegten und mir dann die Arme hinter den Nacken banden. Ein
breiter Gürtel wurde um meine Hüften geschnallt, und mein Glied erhob sich gegen ihn. Ein Phallus
wurde in meinem Hintern zurechtgerückt, und auch er wurde durch zwei Bänder gesichert, die an
meinem Rücken hoch und zwischen meinen Beinen nach vorn zu dem Gürtel führten. Und mir
schien, daß ich viel sorgfältiger geschnürt wurde als tags zuvor. Aber es gab keinen Pferdeschweif,
auch bekam ich keine Stiefel. Und als mir dieses klar wurde, ängstigte ich mich mehr, als es wohl
vonnöten gewesen wäre.
Ich spürte, wie sich meine Pobacken gegen die Lederbänder drückten, die den Phallus hielten.
Dies ließ mich noch offener und nackter erscheinen. Denn trotz allem hatte der Pferdeschweif eine
Art Schutz geboten. Doch wirkliche Panik überkam mich erst, als mir gewahr wurde, daß auch über
meinem Kopf und meinen Schultern ein Geschirr befestigt wurde. Die Bänder waren schmal, fast
fein und auf Hochglanz poliert. Eines führte über meinen Kopf zu den Ohren, um die es eng anlag,
ohne sie zu bedecken, und zum Nacken, wo es mit einem losen Kragen verbunden wurde. Ein
weiterer dünner Riemen führte über meine Nase zu einem dritten, der meinen Mund verschloß und
sich rings um meinen Kopf schlang. An diesem war ein kurzer, unglaublich dicker Phallus befestigt,
der in meinen Mund gedrängt wurde, bevor ich noch protestieren und aufschreien konnte. Er füllte
meinen ganzen Mund, aber er reichte nicht bis tief in den Rachen. Fast unkontrollierbar biß und
leckte ich an ihm. Ich konnte gut genug atmen, mein Mund war jedoch ebenso wie mein Anus
schmerzvoll geweitet. Das Gefühl, an beiden Enden gedehnt und durchdrungen zu werden,
betäubte mich und ließ mich elend aufschluchzen.
Es war ein raffiniertes Geschirr, fürwahr. Ich würde vorwärts gezogen durch die Schritte der
anderen und würde selbst dann nicht fallen können, sollte ich meine Balance verlieren. Die beiden
anderen waren von gleicher Statur wie ich, und an den starken Muskeln ihrer Waden und
Oberschenkel konnte ich erkennen, daß sie erfahrene Ponies waren.,
Sie warfen ihre Köpfe, während sie warteten, zurück, als würden sie das Gefühl des Leders
mögen. Ich spürte schon die Tränen in meinen Augen. Was geschah mit mir? Ich fühlte mich
gefesselt wie ein niedriger Gefangener. Meine nackten Füße würden dumpf auf die Straße
stampfen hinter dem lauten metallischen Klirren der Stiefel, die die anderen trugen. Ich zerrte und
wand mich, doch die Riemen waren eng, und die Jungen, die geschäftig meine Pobacken einölten,
schenkten mir keine Beachtung.
Plötzlich wurde ich von der Stimme meines Herrn überrascht, und ich sah ihn aus den
Augenwinkeln; von seiner Hüfte baumelte eine lange Lederpeitsche. Er fragte leise, ob ich bereit
sei. Die Jungen bejahten diese Frage, einer von ihnen versetzte mir einen harten Klaps mit der
Handfläche, der andere schob den Phallus fester in meinen weit geöffneten Mund. Ich schluchzte,
keuchte verzweifelt und sah, wie mein Herr vor mich trat.
Er trug einen wunderschönen Zweiteiler aus pflaumenfarbenem Samt, mit hübschen Ballonärmeln,
und jeder Zentimeter an ihm war so fein ... Er sah aus wie die Prinzen im Schloß. Die Wärme
unserer Liebesnacht überflutete mich und führte dazu, daß ich mein Weinen lautlos
herunterschluckte. Ich gab verzweifelte, fremde Laute von mir.
Ich versuchte, mich wieder zu fassen, aber ich hatte mich bereits so sehr zusammengenommen,
daß ich nun jegliche Beherrschung zu verlieren schien.
Als ich mich erneut gegen die Riemen wehrte, stellte ich fest, daß ich völlig hilflos war. Die starken
Ponies hielten mich erbarmungslos.
Mein Herr kam näher, drehte meinen Kopf rauh zu sich und küßte meine Augenlider. Die
Zärtlichkeit seiner Lippen, der saubere Duft seiner Haut, seines Haares, brachte mir die Innigkeit
der Bettkammer zurück. Er war mein Gebieter. Und der war er immer geblieben, auch als ich ihn
geritten und unter mir zum Stöhnen gebracht hatte. Mein Schwanz schnellte hoch, und erneutes,
aufgestautes Stöhnen und Schluchzen brach aus mir heraus. Ich sah den langen steifen, flachen
Prügel in seiner Hand, den er jetzt an einem der Ponies ausprobierte.
Mit klarer Stimme befahl mein Herr: »Die übliche Morgenrunde durch das Dorf.«
Die Ponies setzten sich sofort in Bewegung, und ich stolperte im Trab hinter ihnen her.
Mein Herr schritt neben mir. Gerade so, wie es letzte Nacht gewesen war, als wir beide diese
Straße hinuntergegangen waren, nur daß ich jetzt der Gefangene dieser monströsen Riemen,
dieser enggebundenen Phalli war. Ich versuchte so gut zu marschieren, wie er es mich gelehrt
hatte.
Der Schritt war nicht zu schnell. Doch der flache, klatschende Prügel spielte mit meinen Striemen.
Er berührte die Unterseiten meiner Pobacken. Mein Herr ging still neben mir, das Paar vor uns bog -
sie schienen den Weg zu kennen - in eine breite Gasse, die zum Zentrum des Dorfes führte. Zum
ersten Mal erblickte ich das Dorf an einem normalen Tag, und ich war erstaunt.
Weiße Schürzen, hölzerne Schuhe und wildlederne Reithosen. Aufgerollte Ärmel und laute,
unbeschwerte Stimmen. Und überall konnte man sich plagende Sklaven sehen. Ich sah nackte
Prinzessinnen, die Fensterbänke und Balkone über uns schrubbten und Fenster putzten. Ich sah
Prinzen, die Körbe auf ihren Rücken wuchteten und so schnell vor der Peitsche ihrer Herrin
sprangen, wie sie es nur vermochten. Und durch einen offenen Hofgang sah ich nackte gerötete
Hinterteile, die um einen Waschzuber gedrängt standen.
Ein Geschäft, das mit Ponygeschirr handelte, tauchte vor uns auf, als wir um eine Biegung kamen.
Eine Prinzessin, die genau wie ich geschnürt war, hing von dem Schild an der Tür. Dann kamen wir
zu einer Taverne, in der ich eine Reihe Sklaven erblickte, die hinter einem Gitter standen und
warteten, um auf einer kleinen Bühne zur Belustigung ihrer Herren bestraft zu werden. Daneben
befand sich ein Laden, der künstliche Penisse anbot. In der Auslage hockten drei Prinzen, mit dem
Gesicht zur Wand; ihre Gesäße waren ausgestattet mit Beispielen der Waren, die es dort zu
erwerben gab.
Und ich könnte einer von ihnen sein, dachte ich, als ich in der heißen, staubigen Sonne trabte und
die Leute an uns vorbeigingen. Wäre so ein Schicksal schlimmer, als zu traben, mit ängstlichem
Atem, Kopf und Hüften unentrinnbar vorwärts gezogen, das wunde Fleisch angestachelt durch die
lange, knallende Peitsche hinter mir? ich konnte meinen Herrn nicht wirklich sehen, doch mit jedem
Hieb spürte ich ihn so, wie er letzte Nacht gewesen war, und die Leichtigkeit, mit der er mich erneut
quälte, verblüffte mich. Ich hatte nicht angenommen, daß er aufgrund unserer Umarmungen damit
aufhören würde. Doch daß es sich deshalb derart verschlimmern würde... Ich fühlte mit einemmal
eine dunkle Ahnung, welche Unterwerfung er von mir erwartete.
Die Ponies drängten stolz durch die dichte Menschenmenge, und so mancher Kopf wandte sich
um, da überall Dorfbewohner mit Marktkörben oder angezäumten Sklaven waren. Und wieder und
wieder betrachteten mich die Leute - den Sklaven. Wenn ich hämische Blicke erwartet hatte, hatte
ich mich getäuscht. Was ich bemerkte, war pures Amüsement. Ganz gleich, wohin diese Leute
auch schauten - sie erblickten appetitliche Stücke nackten Fleisches, bestraft, ausgestellt oder
angeschirrt für ihr Vergnügen.
Und während wir um eine Ecke nach der anderen bogen und durch die enge Gasse preschten,
fühlte ich mich noch verlorener als auf dem Drehsockel.
Jeder Tag würde schrecklicher als der vorhergehende sein. Und obgleich ich bei diesem Gedanken
um so bitterlicher weinte und mein Schwanz in seinem Geschirr anschwoll, obschon ich schneller
marschierte, um der klatschenden Peitsche zu entgehen, so ließ mich diese Überlegung meine
Umgebung in einem merkwürdigen Licht sehen. Ich verspürte den unwiderstehlichen Drang, vor
meinem Herrn auf die Füße zu fallen, um ihm zu verstehen zu geben, daß ich mein Los begriff, daß
ich es mit jeder entsetzlichen Prüfung, der er mich unterzog, um so klarer sah und daß ich ihm aus
den Tiefen meiner Seele Dank schuldete dafür, daß er es geschafft hatte, mich so gründlich zu
brechen.
Hatte nicht er gestern den Ausdruck »einen neuen Sklaven brechen« benutzt? Hatte er nicht
gesagt, daß der dicke Phallus dafür gut sei? Und dieser Phallus teilte mich erneut entzwei, und ein
weiterer dehnte meinen Mund und ließ meine Schreie schrill werden.
Vielleicht würde er diese Schreie verstehen. Wenn er sich doch nur herablassen würde, mich mit
einer winzigen Berührung seiner Lippen zu trösten... Plötzlich wurde mir klar, daß ich niemals zuvor
- auch nicht durch die Strenge im Schloß - so weich, so unterwürfig geworden war.
Wir hatten einen großen Platz erreicht. Um mich herum sah ich all die Wappen der Gasthäuser, die
Toreinfahrten und die hohen Fenster. Es waren reiche, hübsche Gasthäuser; ihre Fenster waren
so wie die der Herrenhäuser mit Ornamenten verziert. Ich wurde zu einem großen Kreis um einen
Brunnen gepeitscht. Die Menge ließ uns anstandslos passieren, als ich wie im Schock den
Hauptmann der Königlichen Garde an einem der vielen Eingänge erkannte.
Zweifellos - es war der Hauptmann.
Ich erkannte sein blondes Haar, den grob gestutzten Bart und diese grüblerischen grünen Augen.
Unvergessen - ganz und gar. Er war es, der mich aus meinem Heimatland geholt und mich
eingefangen hatte, als ich versuchte, aus dem Lager auszubrechen. Ich konnte mich an den dicken
Schwanz erinnern, der mich einst aufspielte, und an sein stilles Lächeln, als er den Befehl erteilte,
mich Abend für Abend durch das Lager zu peitschen, bis wir das Schloß erreichten. Und nie
vergaß ich den seltsamen, unerklärlichen Augenblick, als wir uns in die Augen schauten beim
Auseinandergehen.
»Auf Wiedersehen, Tristan«, hatte er mit herzlicher Stimme gesagt, und aus freien Stücken hatte
ich seine Stiefel geküßt, während sich unsere Blicke trafen.
Und mein Schwanz erkannte ihn ebenfalls. Nun wurde ich auch noch in seine Nähe gezogen, und
ich fürchtete, daß er mich erkennen würde.
Meine Schande schien mir unerträglich. All die merkwürdigen Regeln des Schlosses schienen für
einen Moment wieder zu gelten, und ich war gebunden - ein reuiger Sünder- und in das Dorf
verdammt. Er würde wissen, daß ich aus dem Schloß hierhergeschickt worden war, zu noch
strengerer Behandlung als der, die er mir hatte zukommen lassen.
Aber er beobachtete etwas durch die offene Tür des Gasthauses Zum Löwen. Und mit einem Blick
erkannte ich das kleine Spektakel. Eine hübsche Frau aus dem Dorf, die einen schönen roten Rock
und eine weiße, geraffte Bluse trug, prügelte ihre Sklavin eifrig über einer hölzernen Theke. Das
hübsche tränenüberströmte Gesicht... es gehörte Dornröschen. Sie wand sich und kämpfte unter
dem Paddel. Aber ich konnte erkennen, daß sie ungefesselt war, so wie ich letzte Nacht auf dem
Öffentlichen Drehsockel.
Wir kamen an der Tür vorüber. Der Hauptmann schaute auf und als befände ich mich in einem
Alptraum, hörte ich, wie mein Herr den Ponies befahl zu halten. Ich stand still, mein Schwanz
dehnte sich gegen das Leder. Doch das war unausweichlich. Mein Herr und der Hauptmann
begrüßten sich und tauschten Freundlichkeiten aus. Der Hauptmann bewunderte die Ponies. Grob
ruckte er den Pferdeschweif des rechten Ponies hoch, hob und striegelte das glänzende schwarze
Haar. Dann kniff er in den rechten Schenkel des Sklaven; dieser warf den Kopf zurück und
schüttelte sich unter seinem Geschirr. Der Hauptmann lachte.
»Oh, da haben wir wohl einen kleinen Hitzkopf!« Und herausgefordert durch diese Geste, drehte er
sich zu dem Pony um, hob dessen Kopf an und bewegte den Phallus mehrmals grob hin und her,
bis das Pony trat und verspielt mit den Beinen stampfte. Dann folgte ein kleiner Klaps auf das
Hinterteil, und das Pony beruhigte sich wieder.
»Weißt du, Nicolas«, sagte der Hauptmann mit der mir vertrauten tiefen Stimme. Einer Stimme, die
mit nur einer einzigen Silbe Angst und Schrecken verbreiten konnte. »Ich habe Ihrer Majestät
schon mehrmals empfohlen, ihre Pferde für kurze Reisen abzuschaffen und besser auf
Sklavenponies zu vertrauen. Wir wären in der Lage, schnell einen großen Stall für sie auszustatten.
Ich denke, sie hätte ihre wahre Freude daran. Aber sie sieht es als eine Gewohnheit des Dorfes an
und würde es niemals wirklich in Betracht ziehen.«
»Sie hat eben ihren ganz eigenen Geschmack, Hauptmann«, entgegnete mein Herr. »Aber verrate
mir, hast du jemals zuvor diesen Sklaven hier gesehen?«
Zu meinem Entsetzen zog er meinen Kopf an den Riemen des Geschirrs zurück.
Ich konnte die Blicke des Hauptmanns auf mir spüren, obwohl ich ihn nicht ansah. Ich dachte an
meinen gräßlich gedehnten Mund und an die Riemen des Geschirrs, die mich schnürten.
Er kam näher. Nur wenige Zentimeter von mir entfernt, und dann hörte ich seine Stimme, die jetzt
noch tiefer klang.
»Tristan!« Und seine große warme Hand schloß sich um meinen Penis. Er drückte ihn hart, kniff
die Spitze und ließ ihn los, als meine Rute vor Erregung fast bersten wollte. Er spielte mit meinen
Hoden, zwickte mit seinen Fingernägeln in die schützende Haut, die bereits durch die Riemen so
eingeschnürt war.
Mein Gesicht war feuerrot. Ich konnte ihn nicht anschauen, meine Zähne bissen auf den riesigen
Phallus in meinem Mund, als könnte ich ihn verschlingen. Ich fühlte meine Kiefer mahlen, meine
Zunge leckte an dem Leder, als wäre sie dazu gezwungen. Der Hauptmann strich über meine
Hüften und meine Schulter.
Eine Erinnerung an das Lager flammte in mir auf - wie ich an das große hölzerne X gefesselt war
und wie die Soldaten um mich lungerten und meinen Schwanz reizten, während ich Stunde um
Stunde auf das allabendliche Peitschen wartete. Und ich dachte an das geheimnisvolle Lächeln
des Hauptmanns, als er vorbeischritt, seinen goldenen Umhang über die Schulter geworfen.
»Also, das ist wirklich Tristan«, sagte mein Herr. Und seine Stimme klang um vieles jünger und
raffinierter als das tiefe Murmeln des Hauptmanns. »Tristan.« Es quälte mich noch mehr, als er es
aussprach.
»Natürlich kenne ich ihn«, fuhr der Hauptmann fort. Seine große, schlanke Gestalt bewegte sich
ein wenig zur Seite, um eine Schar junger Frauen, die sich laut unterhielten und lachten,
vorbeizulassen.
»Ich brachte ihn vor nur sechs Monaten zum Schloß. Er war einer der Wildesten, brach aus und
rannte in den Wald, als ihm befohlen wurde, sich auszuziehen. Aber ich hatte ihn wundervoll
gezähmt, als ich ihn der Königin zu Füßen legte. Er war der Liebling der zwei Soldaten, deren
Pflicht es war, ihn täglich durch das Lager zu peitschen. Sie vermißten ihn mehr als jeden anderen
Sklaven, den sie jemals zur Raison zu bringen hatten.« Ich schluckte und erschauerte lautlos.
»Wahrlich eine Leidenschaft wie ein Vulkan«, sagte die leise, grummelnde Stimme. »Nicht die
Strenge der Peitsche ließ ihn mir aus der Hand fressen - es war das tägliche Ritual.«
Oh, wie wahr! dachte ich. Mein Gesicht brannte. Das ängstigende, unabänderliche Gefühl der
Nacktheit kam wieder über mich. Ich hatte die umgegrabene Erde vor den Zelteingängen immer
noch deutlich vor Augen, fühlte die Riemen, hörte die Schritte und die Worte: »Nur noch ein Zelt,
Tristan.« Oder die Begrüßung abends: »Komm schon, Tristan, Zeit für unseren kleinen Zug durch
das Lager. Gut so, das ist es. Schau nur, Garreth, wie schnell unser junger Mann lernt. Habe ich es
nicht gesagt, Geoffrey? Nach drei Tagen brauche ich nicht mal mehr die Handfesseln für ihn.«
Danach fütterten sie mich, wischten mir fast liebevoll den Mund ab und gaben mir viel zuviel Wein
zu trinken, nahmen mich mit in den Wald nach Einbruch der Dunkelheit. Ich erinnerte mich an ihre
Schwänze, an ihren Streit, wer als erster an der Reihe war und ob es besser mit dem Mund oder
dem Anus wäre. Und manchmal taten sie es - einer von vorn und einer von hinten. Und der
Hauptmann schien immer in der Nähe - stets lächelnd. Nun ... sie hatten mich also gemocht. Ich
hatte es mir nicht nur eingebildet. Auch nicht die Wärme, die sie mir entgegenbrachten. Und
allmählich verstand ich.
»Er war einer der feinsten, wohlerzogensten Prinzen überhaupt«, murmelte der Hauptmann, und
seine Stimme schien aus seinem Bauch und nicht aus seinem Mund zu kommen. Plötzlich wollte
ich meinen Kopf drehen und ihn anschauen; ich wollte sehen, ob er immer noch so schön war wie
damals. »Er wurde an Lord Stefan übergeben als sein persönlicher Sklave«, fuhr er fort, »mit dem
Segen der Königin. Ich bin überrascht, ihn hier zu sehen.« Zorn lag in seiner Stimme. »Ich habe
der Königin gesagt, daß ich selbst es war, der ihn gebrochen hat.«
Er hob meinen Kopf, drehte ihn hierhin und dorthin. Ich bemerkte mit steigender Spannung, daß
ich während der ganzen Zeit fast still geblieben war und mich bemüht hatte, in seiner Anwesenheit
keinen Laut von mir zu geben, doch nun war ich kurz davor, mich gehenzulassen. Ich konnte mich
nicht beherrschen und stöhnte tief auf - das war besser, als zu weinen.
»Was hast du getan? Sieh mich an!« forderte er. »Hast du der Königin mißfallen?«
Ich schüttelte den Kopf, konnte ihm nicht in die Augen schauen, mein ganzer Körper schien zu
schwellen unter dem Zaumzeug.
»Hast du Lord Stefan mißfallen?«
Ich nickte. Ich sah ihn kurz an und schaute wieder zu Boden. Ich konnte es nicht ertragen. Etwas
Seltsames verband mich mit diesem Mann. Und ein solches Band - das erschreckte mich - gab es
zwischen Lord Stefan und mir nicht.
»Er ist schon früher dein Liebhaber gewesen, nicht wahr?« drängte der Hauptmann weiter und
rückte dicht an mein Ohr. Aber ich wußte, daß mein Herr dennoch seine Worte hören konnte. »Und
schon Jahre bevor Lord Stefan in das Königreich kam. «
Ich nickte erneut.
»Und diese Erniedrigung war mehr, als du ertragen konntest?« fragte er. »Obwohl du gelernt hast,
deine Gesäßbacken für die niederen Soldaten zu spreizen und dich herzugeben?« »Nein!« Ich
weinte unter dem Knebel, schüttelte aufgebracht und aufgewühlt den Kopf. Mein Herz raste. Und
die langsame unausweichliche Erkenntnis, die nur wenige Augenblicke zuvor über mich gekommen
war, wurde klarer und klarer.
Aus bloßer, tiefer Enttäuschung weinte ich. Wenn ich doch nur erklären könnte ...
Der Hauptmann griff nach der kleinen Silberschnalle am Phallus in meinem Mund und stieß meinen
Kopf zurück.
»Oder war etwa der Grund«, sagte er, »daß dein früherer Liebhaber nicht Stärke genug besaß und
nicht die nötige Härte zeigte, dich zu beherrschend
Ich sah ihm jetzt direkt in die Augen, und wenn man sagen kann, daß jemand imstande war, mit so
einem Knebel im Mund zu lächeln, dann lächelte ich in diesem Augenblick. Ich vernahm mein
eigenes Seufzen. Und dann nickte ich, trotz seiner Hand, die den Phallus hielt.
Sein Gesicht war so schön und klar, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich sah seine volle, robuste
Gestalt in der Sonne, sah wie er die Peitsche meines Herrn nahm. Und während wir uns in die
Augen schauten, begann er mich zu peitschen.
jetzt war das Bild meiner Erkenntnis vollständig. Ich hatte die vollkommene Erniedrigung durch das
Dorf gewollt. Stefans Liebe hatte ich nicht ertragen können - genausowenig wie seine
Einfühlsamkeit und seine Unfähigkeit mich zu beherrschen. Für seine Schwäche in unserer
vorherbestimmten Verbindung verachtete ich ihn.
, Dornröschen hatte meine Ziele verstanden. Sie hatte meine Seele besser gekannt als ich selbst.
Das war es, was ich verdiente und wonach ich hungerte, weil es gewalttätig war - so wie das
Soldatenlager, wo ich meines Stolzes so gründlich beraubt worden war.
Bestrafung - hier, auf diesem geschäftigen, sonnenüberfluteten Platz, gar im Angesicht der kleinen
Dorfmädchen, die sich um uns versammelt hatten, und einer Frau, die mit gekreuzten Armen in
einem Hauseingang stand. Die lauten, klatschenden Schläge des Riemens - diese Bestrafung
hatte ich verdient, und ich dürstete sogar im Schrecken danach. In einem Moment der
Unterwerfung spreizte ich die Beine weit auseinander, warf den Kopf zurück und schwang meine
Hüften in einer Geste tiefen Anerkennens.
Das Peitschen fand ein Ende, aber ich blieb in meiner flehenden Haltung. Der Hauptmann gab den
Riemen zurück und liebkoste - einer plötzlichen Gefühlsregung folgend, wie es schien mein
Gesicht, küßte meine Augenlider, wie mein Herr es zuvor getan hatte. Es war die pure Qual, daß
ich seine Füße, seine Hände, seine Lippen nicht küssen konnte. Daß ich ihm nur meinen
gefolterten Körper zuneigen konnte.
Er trat zurück, streckte meinem Herrn seine Arme entgegen. Ich sah, wie sie sich umarmten mit
einer Geste, die ganz selbstverständlich schien. Mein Herr nahm sich gegen die stämmige Figur
des Hauptmanns aus wie ein feingeschwungenes Silbermesser.
»So ist es immer«, sagte der Hauptmann mit einem leichten Lächeln, während er in die klugen und
kalten Augen meines Herrn schaute. »In einer Horde hundert schüchterner und ängstlicher kleiner
Sklaven, die zur Besserung heruntergeschickt werden, finden sich immer einige darunter, die die
Bestrafung selber herbeigeführt haben und die ihre Strafe nicht zur Reinwaschung von ihren
Fehlern brauchen, sondern um ihren grenzenlosen Appetit zu zügeln.«
Es war so wahr, daß ich weinte, in der Seele getroffen bei dem Gedanken, welch Ansporn dieses
all meinen Peinigern bot.
Bitte, so wollte ich flehen, wir wissen nicht immer, was wir uns selbst antun, bitte habt Gnade.
»Mein kleines Mädchen im Gasthaus Zum Löwen, Dornröschen, ist genauso«, meinte der
Hauptmann. »Eine nackte, heißhungrige Seele, die die Leidenschaft in mir gefährlich schürt.«
Dörnröschen. Er hatte sie durch die Tür des Gasthauses beobachtet. Also war er ihr Herr. Ich
spürte eine Welle der Eifersucht und auch des Trostes.
Die Augen meines Herrn durchbohrten mich. Meine Schluchzer schüttelten mich, Zuckungen
durchfuhren meinen Penis und meine wunden Waden.
Der Hauptmann stand neben mir. »Ich werde dich wiedersehen, mein junger Freund.« Sein Atem
traf meine Wange, seine Lippen schmeckten mein Gesicht, seine Zunge leckte an meinen so
häßlich geöffneten Lippen, »Und all das mit Erlaubnis deines großzügigen Herrn.«
Ich war untröstlich, als wir weitergingen, mein bitteres Schluchzen zog Blicke auf mich, als wir von
dem Platz und durch andere Gassen marschierten und an Hunderten anderer Unglücklicher
vorbeikamen. Waren sie ebenso entblößt worden, wie ich entblößt worden war, in zweierlei
Hinsicht - vor sich selbst und vor ihren Herren und Herrinnen?
Ich war so wund durch das Auspeitschen des Hauptmanns, daß die leiseste Berührung des
Riemens mich springen ließ. Ich versuchte, um keinen Preis zurückzufallen, heulte auf, als die
Ponies mich hinter sich her zogen.
Wir kamen durch eine enge Straße, in der Mietsklaven, an ihren Händen und Füßen gebunden,
von den Wänden hingen. Die Schamhaare eingeölt und glänzend, und auf dem Verputz über ihnen
standen die Preise geschrieben. In einem kleinen Laden sah ich eine nackte Näherin einen Saum
abstecken, und auf einem schmalen offenen Platz erblickte ich eine Gruppe nackter Prinzen, die
eine Tretmühle bedienten. Prinzen und Prinzessinnen wie diese knieten hier und dort mit Tabletts'
auf denen sie frische Kuchen zum Verkauf anboten, ohne Zweifel aus den Backöfen ihrer Herren
oder Herrinnen. Kleine Körbe hingen in den Mündern der Sklaven, um die Geldstücke der Käufer
einzusammeln.
Der ganz normale Alltag des Dorfes glitt an uns vorüber, als existierte mein Elend gar nicht.
Niemand nahm mein lautes Lamentieren überhaupt wahr. Eine arme Prinzessin, die an eine Wand
gekettet war, wimmerte und wand sich, während drei lachende Dorfmädchen sie an ihrer Scham
neckten und ärgerten.
Obwohl ich nirgends Spuren der theatralischen Brutalität des Platzes der Öffentlichen Bestrafung
von letzter Nacht entdeckte, war es doch prächtig und zugleich erschreckend genug.
In einem Hauseingang schlug eine dralle Matrone auf einem Hocker ärgerlich mit ihrer riesigen
Hand auf einen nackten Sklaven ein, den sie über ihr Knie gelegt hatte. Eine nackte Prinzessin, die
mit beiden Händen einen Wasserkrug auf ihrem Kopf balancierte, stand und wartete, während ihr
Herr ihr einen reichlich großen Phallus in ihre roten Schamlippen einführte, an dem eine Leine
befestigt war, an der er sie sodann führte.
Wir befanden uns jetzt in den ruhigeren Straßen - Straßen, in denen Männer von Reichtum und
Stellung zu Hause waren. Hier glänzten und blinkten die Türen, waren mit Türklopfern aus Messing
versehen. Und an hohen Erkern über den Türen hingen hier und dort Sklaven als Zierde. Der eilige
Schritt und die Pferdeschuhe der Ponies hallten lauter und schärfer von den Wänden wider. Und
ich vernahm mein Weinen um so deutlicher.
Ich mochte nicht daran denken, was die Tage mir bringen würden. So einleuchtend erschien alles,
die Bevölkerung war so sehr an unser jammern gewöhnt, und unsere Dienste gehörten ebenso
zum Alltag wie Essen, Trinken und Sonnenschein. . Und durch all dies trug mich eine Welle von
Verlangen und Hingabe.
Bald hatten wir das Haus meines Herrn wieder erreicht.
Mein Zuhause. Wir kamen an der Vordertür vorbei, die ebenso verziert war wie all jene, die wir
gesehen hatten, und dann an den schweren, kostbaren Glasfenstern. Wir bogen um die Ecke und
gingen durch die kleine Gasse auf die rückwärtige Seite an den Wällen.
In großer Eile wurden die Riemen und Phalli entfernt und die Ponies fortgeschickt. Ich brach
zusammen, fiel meinem Herrn zu Füßen und küßte sie immer wieder. Ich küßte die Nähte seiner
weichen, feinen Wildlederstiefel, die Hacken, die Schnallen und Riemen. Meine qualvollen
Schluchzer brachen lauter und lauter aus mir heraus.
Was erflehte ich? ja, mach mich zu deinem demütigen Sklaven, sei erbarmungslos. Ich habe
Angst, habe solche Angst.
In einem Moment der völligen Verwirrung wünschte ich mir, er würde mich wieder zum Platz der
Öffentlichen Bestrafung bringen. All meine Stärke, meine letzte Kraft würde ich zusammennehmen
und auf den Öffentlichen Drehsockel eilen.
Aber er drehte sich nur um, ging ins Haus, und auf Händen und Knien folgte ich ihm. Ich leckte
seine Stiefel, küßte sie begeistert, während er ging, und ich folgte ihm den Flur entlang, bis er mich
einfach in einer kleinen Küche zurückließ.
Ich wurde von einem der jungen, männlichen Diener gefüttert und gebadet. Kein anderer Sklave
diente in diesem Haus.
Still, ohne die leiseste Erklärung, wurde ich in ein kleines Eßzimmer geführt. Sofort wurde ich an
einer Wand aufgerichtet und an Armen und Beinen in Form eines X angekettet und dort belassen.
Der Raum war sauber und ordentlich und gerade recht für ein kleines Dorfhaus, so ein Zimmer
hatte ich nie kennengelernt weder im Schloß, in dem ich geboren und aufgewachsen war, noch auf
dem Schloß der Königin. Die tiefhängenden Balken der Decke waren bemalt und mit Blumen
geschmückt. Ich fühlte mich so wie das erste Mal, als ich dieses Haus betrat - riesig und schamvoll
zur Schau gestellt. Ein wahrer Sklave, angebunden zwischen Regalen mit glänzendem Zinn und
Eichenstühlen mit hohen Lehnen, blank geputztem Kamin.
Meine Füße standen flach auf dem gewachsten Boden, und ich konnte mein Gewicht auf sie
verlagern und mich an den Verputz lehnen.
Wenn doch nur mein Schwanz zur Ruhe käme, dachte ich, dann könnte auch ich ein wenig
ausruhen.
Die Mägde kamen und gingen mit ihren Besen und Staubwedeln, stritten über das Mittagessen, ob
sie das Fleisch mit rotem oder weißem Wein bereiten und ob sie die Zwiebeln jetzt oder später
hinzufügen sollten. Sie nahmen kaum Notiz von mir. Ab und zu gaben sie mir freundliche Klapse,
wenn sie an mir vorbeigingen, über mir Staub putzten und ihre Späße trieben. Ich lächelte und
lauschte ihrem Geplapper. Gerade als ich eindösen wollte, erschien vor meinen Augen das
liebliche Gesicht und die Gestalt meiner dunkelhaarigen Herrin.
Sie berührte meinen Schwanz, bog ihn herunter, und sofort wurde er lebendig. Sie trug mehrere
schwarze Ledergewichte in ihren Händen, mit Klemmen wie jene, die tags zuvor an meinen
Brustwarzen befestigt worden waren. Während die Mägde ihre Unterhaltung hinter der
verschlossenen Tür fortsetzten, befestigte meine Herrin diese Klemmen an der losen Haut meiner
Hoden. Ich jammerte. Ich konnte nicht stillstehen. Die Gewichte waren gerade schwer genug, um
mich jeden Zentimeter des empfindlichen Fleisches und die geringste Bewegung meiner Hoden
spüren zu lassen. Und Tausende solcher Bewegungen schienen unvermeidlich. Sie tat all das sehr
sorgsam; kniff die Haut, so wie der Hauptmann sie mit seinen Fingernägeln gezwickt hatte. Und
wenn ich zurückzuckte, nahm sie nicht die geringste Notiz davon.
Dann fesselte sie meinen Penis am Schaft mit einem schweren Gewicht, das unter ihm baumelte.
Als mein Schwanz sich bog, fühlte ich die Kälte dieses Eisengewichtes an meinen Hoden.
Der kleine Raum war dämmrig und eng. Ihre Gestalt erschien mir riesig. Ich preßte meine Zähne
aufeinander, um nicht mit einem jämmerlichen Schluchzen zu flehen, und dann kam das Gefühl der
Unterwerfung erneut über mich, und ich bettelte leise, mit tiefen Schluchzern und Stöhnen. Ich war
ein Narr gewesen zu glauben, man würde mich in Ruhe und allein lassen.
»Du wirst diese Gewichte tragen«, sagte sie, »bis dein Herr dich ruft. Und sollte das Gewicht von
deinem Schwanz rutschen, gibt es dafür nur einen einzigen Grund - daß dein Schwanz erschlafft
ist. Und dafür, Tristan, wird dein Schwanz gepeitscht werden.«
Wieder nickte ich. Ich senkte meinen Kopf und fühlte heiße Tränen in den Augenwinkeln. Sie hob
einen Kamm und fuhr damit sorgsam und sanft durch meine Haare, strich die Locken hübsch über
meine Ohren und kämmte sie aus meiner Stirn. »Ich muß dir sagen«, flüsterte sie, »du bist
wahrlich der hübscheste Prinz im ganzen Dorf. Ich warne dich, junger Mann, du befindest dich in
Gefahr, aufgekauft zu werden. Mir fällt nichts ein, womit du dies verhindern könntest. Schon jetzt
scheint es kaum Hoffnung für dich zu geben. Nicolas ist reich genug, um dich für drei Jahre zu
kaufen, wenn er es nur wünschen sollte. Ich würde liebend gern die Muskeln deiner Waden sehen,
wenn du drei Jahre lang meine Kutsche gezogen oder Nicolas auf seinen kleinen Spaziergängen
durch das Dorf begleitet hast.«
Ich hatte meinen Kopf gehoben und starrte in ihre dunkelblauen Augen. Sicherlich konnte sie
meine Verwirrtheit erkennen. Konnte es denn wirklich sein, daß wir hierbleiben mußten? »oh, er
kann gute Gründe anführen, um dich zu behaltene, erklärte sie. »Zum Beispiel, daß du die Disziplin
des Dorfes benötigst, oder vielleicht einfach nur, daß er in dir endlich den Sklaven gefunden hat,
den er begehrt und den er sich immer gewünscht hat. Er ist kein Lord, aber er ist der Chronist der
Königin.«
Ich spürte eine wachsende Wärme in meiner Brust, pulsierend wie das langsame Feuer in meinem
Schwanz. Aber Stefan würde niemals ... Vielleicht stand Nicolas in höherer Gunst als Stefan!
Er hat endlich den Sklaven gefunden, den er begehrt! Diese Worte klangen wie ein Echo in
meinem Kopf.
»Meine kleine Sklavin mit der scharfen Zunge«, sagte Lockley, und Dornröschen begann zu
schluchzen. Nichts anderes blieb ihr, als sogleich die Füße ihrer Herrin zu küssen, und sie wagte
es nicht, ihre Stimme zu erheben. Alles, woran sie denken konnte, wartristan - er hatte ihr gesagt,
wie schwer es sein würde, immer nur böse und ungehorsam zu sein.
Die Herrin zwang Dornröschen, auf dem Boden zu kriechen, und trieb sie, den Besen noch immer
zwischen Dornröschens Beinen, aus der kleinen Kammer.
»Die Treppe hinunter«, forderte Lady Lockley scharf, ihre Wut bohrte sich in Dornröschens Seele,
sie schluchzte und hastete die Stufen hinab. Sie mußte sich zusammennehmen, um nicht
hinunterzuspringen, aber der Besen tief in ihr schmerzte, heb und scheuerte an ihren zarten
Schamlippen, und ihre Herrin folgte dicht hinter ihr.
Das Gasthaus war leer und still.
»Für ihre morgendliche Tracht Prügel habe ich meine bösen Kinder heute früh zum Laden der
Bestrafung geschickt. So habe ich Zeit, mich nur um dich zu kümmern«, hörte Dornröschen die
Stimme der Herrin hinter sich. »Ich werde dir beibringen, deine Zunge mit Sorgfalt einzusetzen. Ab
in die Küche!« Dornröschen fiel wieder auf Knie und Hände, verzweifelt gehorchte sie, denn die
wütenden Befehle erfüllten sie mit blankem Entsetzen. Noch nie war jemand mit so verzehrender
Glut über sie gekommen, hatte sie so beherrscht; und das schlimmste war, daß ihr Geschlecht
bereits vor Erregung zitterte.
Hell und wohlgeordnet war die Küche. Durch zwei offene Türen, die zum Hinterhof führten, flutete
grelles Sonnenlicht, fiel auf die vielen Töpfe und Pfannen, die von den Haken an den Wänden
hingen, beleuchtete die eisernen Klappen und Deckel des Steinofens und die riesige rechteckige
Anrichte auf dem gekachelten Boden. Sie hatte die gleiche Größe und Höhe wie der Schanktisch
draußen, auf dem Dornröschen das erste Mal gezüchtigt worden war.
Lady Lockley drängte Dornröschen aufzustehen, stieß heftig mit dem Besen zu, und das kratzige
Gestrüpp zwischen ihren Beinen zwang Dornröschen, sich aufzurichten. Dann legte sie sich auf die
Anrichte, deren hölzerne Oberfläche mit Mehl überzogen war.
Dornröschen erwartete das Paddel, und es würde schlimmer sein als je zuvor. Aber ihre Herrin zog
ihr zunächst nur die Hände über den Kopf, band sie an eine Ecke des Tisches und befahl ihr, die
Beine zu spreizen.
Dornröschen gehorchte und öffnete ihre Schenkel. Der Mehlstaub auf dem warmen Holz fühlte sich
seidig an, ganz weich an ihrem Po. Doch dann wurden die Fesseln um ihre Handgelenke
angezogen, ihr ganzer Körper streckte sich mit einem Ruck, und Panik überfiel Dornröschen, als
sie an das blanke Holz gepreßt wurde und merkte, wie hilflos sie war.
Mit einem leisen, flehenden Wimmern versuchte sie, die Herrin zu besänftigen. Aber als sie sah,
wie diese auf sie herablächelte, erstarb ihre Stimme augenblicklich. Sie biß sich auf die Unterlippe
und schaute in diese klaren dunklen Augen, die blitzten und sie förmlich anzulachen schienen.
»Die Soldaten mochten diese Brüste, nicht wahr?« fragte die Herrin. Mit beiden Händen griff sie zu
und drückte Dornröschens Brustwarzen mit Daumen und Zeigefinger. »Antworte mir!«
»Ja, Herrin«, jammerte Dornröschen. Ihre Seele und ihr Körper schrien auf; sie spürte all ihre
Verletzlichkeit, das Fleisch rund um ihre Knospen zog sich zusammen, und die Spitzen verhärteten
sich zu Knoten. Das heftige Pulsieren zwischen ihren Beinen wurde unerträglich; sie versuchte die
Beine zusammenzupressen, doch es war unmöglich. »Herrin, bitte, ich werde nie wieder ... «
»Sch!« Lockley legte ihre Hand über Dornröschens Mund. jene versuchte, ihren Rücken zu
krümmen, und begann wieder zu schluchzen und zu weinen. Oh, es war so furchtbar, gefesselt zu
sein; sie konnte einfach nicht länger stillhalten. Mit großen Augen starrte sie die Herrin an und
versuchte zu nicken, trotz der Hand, die noch immer auf ihrem Mund lag.
»Sklaven haben keine Stimme«, raunte die Herrin, »bis ihr Herr oder ihre Herrin ihre Stimme hören
will. Aber dann wollen sie eine respektvolle Antwort.« Sie nahm ihre Hand von Dornröschens
Mund.
»Ja, Herrin«, flüsterte Dornröschen.
Fest umschlossen die Finger wieder ihre Brustwarzen. »Wie ich schon sagte«, fuhr Lady Lockley
fort, »die Soldaten mochten diese Brüste.«
»So sollten böse kleine Mädchen bestraft werden«, sagte Lady Lockley.
Sie wimmerte leise, als sie spürte, was nun folgen sollte. Langsam wanderte Lockleys Hand
zwischen Dornröschens Beine, ihre Finger spreizten die Schamlippen, und verzweifelt versuchte
Dornröschen, die Beine zusammenzupressen, doch die Muskeln versagten ihre Dienste. Mit den
Hacken stieß sie auf das Holz des Tisches, die Lederriemen drückten sich in das Fleisch ihrer
Füße. Und wieder verlor sie die Kontrolle über sich, Tränen flossen in Strömen über ihr Gesicht,
und sie wand ihren Körper in heftigen Bewegungen. Immer wieder schlug der Gürtel klatschend auf
ihre Klitoris. Lust und Schmerz vermischten sich, Dornröschen
schrie auf, und ihre Klitoris wurde fest und hart, denn immer und immer wieder schlug die Herrin
mit dem Gürtel zu - ohne Ende quälte sie Dornröschens Geschlecht.
Ihre Schamlippen schwollen an und preßten die Flüssigkeit heraus, so daß die Schläge lauter
klatschten. Dornröschens Schreie wurden schriller, wie in Raserei warf sie den Kopf auf dem Holz
der Anrichte hin und her, streckte die Hüften dem Gürtel entgegen, und wie ein Feuerball
explodierte die Lust in ihrem Geschlecht.
Dann hatten die Schläge ein Ende. Es war schlimm - die Glut, die in ihr aufstieg, und das Kribbeln
wie ein juckender Schmerz, der nach gnädiger Erlösung schrie. Dornröschen stöhnte, rang japsend
nach Luft, und durch den Schleier ihrer Tränen erblickte sie ihre Herrin, die auf sie herabschaute.
»Deine ergebene Sklavin«, antwortete Dornröschen mit tränenerstickter Stimme, »Herrin, deine
ergebene Sklavin. « Ihr Gesicht war verzerrt, sie biß sich auf die Lippen, und inständig hoffte sie,
daß dies die richtige Antwort war.
Ihre Brüste und ihr Geschlecht kochten vor Hitze, und sie hörte, wie ihre Hüften auf die Tischplatte
unter ihr schlugen, obwohl sie sich der Bewegung gar nicht mehr bewußt war. Durch ihre Tränen
sah sie die wunderschönen Augen der Herrin, das schwarze Haar mit dem hübschen Band wie
eine Krone auf ihrem Kopf und ihre prächtigen Brüste, die sich deutlich unter ihrer breitrüschigen
Leinenbluse abzeichneten. Die Herrin hielt etwas in ihren Händen. Was war das? Es bewegte sich.
Dornröschen erkannte eine große, hübsche weiße Katze; mit ihren mandelförrnigen Augen starrte
sie Dornröschen an und leckte sich mit ihrer rosafarbenen Zunge hastig über ihre schwarze Nase.
Eine Woge größten Schamgefühls durchflutete Dornröschen. Sie krümmte sich auf dem Tisch wie
eine hilflose und gequälte Kreatur, demütiger als dieses stolze kleine Wesen, das auf dem Arm der
Herrin lag und auf sie herabschaute. Die Herrin beugte sich herunter, um nach etwas zu greifen.
Und Dornröschen sah, wie sie sich wieder erhob, die Finger einer Hand voll mit einer goldgelben
Cremt. Sie rieb die Paste um Dornröschens pulsierende Brustspitzen und zwischen ihre Beine; so
viel, daß es tropfte und in dicken Flocken in ihre Vagina glitt.
»Nur Butter. Süße frische Butter«, erklärte die Herrin, »keine parfümierte Salbe. « Dann ließ sie die
Katze auf Dornröschen nieder; auf sanften Pfoten trippelte das Tier über Bauch und Brüste.
Dornröschen wand sich und zog an ihren Fesseln. Das Biest duckte den Kopf und leckte mit seiner
kleinen, rauhen Zunge an der Brustwarze, um gierig die Butter zu naschen. Angst aus ihrem
tiefsten Unterbewußtsein breitete sich in Dornröschen aus, und sie sträubte sich heftig.
Doch dieses kleine Monster mit dem unschuldigen weißen Gesicht ließ nicht von ihr ab; das
Lecken brachte die Knospen ihrer Brust beinahe zum Zerbersten, Dornröschens ganzer Körper war
angespannt, bebte und klatschte ein ums andere Mal auf die Tischplatte.
Schließlich legte die Herrin das Tier auf ihre rechte Brust. Dornröschen zog mit aller Kraft an den
Fesseln, ihr Schluchzen ließ ihren ganzen Körper erzittern, als die kleinen Hinterpfötchen sich in
ihren Bauch drückten. Das weiche Bauchhaar der Katze kitzelte, und wieder leckte sie mit ihrer
kleinen Zunge schleckte so lange, bis auch der letzte Rest der cremigen Butter von Dornröschens
Brust verschwunden war.
Dornröschen biß die Zähne zusammen, um nicht zu schreien, schloß fest die Augen und öffnete
sie nur ab und an, um in das herzförmige Gesicht der Katze zu schauen, die leckte und leckte und
dabei den Kopf in schnellen Bewegungen hob und senkte. Der Nippel ihrer Brust sprang vor und
zurück unter der Berührung der kleinen, rauhen Zunge. Das Verlangen war so groß, so quälend,
daß Dornröschen aufschrie, lauter als 'e zuvor - noch lauter als unter der Folter des Paddels.
Die Katze wurde ein weiteres Mal hochgehoben. Dornröschen warf sich von einer Seite auf die
andere, preßte ihre Lippen zusammen, um das »Nein«, das sie niemals schreien durfte, zu
verhindern. Dann' spürte sie die seidenweichen kleinen Ohrenzwischen ihren Beinen, hörte das
Schnurren und fühlte, wie sich die Zunge auf ihre gewertete Klitoris stürzte. »Oh, bitte, nein, ne '
in«, schrie Dornröschen innerlich, als tiefe Lust sie ergriff, gemischt mit Abscheu für dieses kleine
haarige Tier, das sich so sorglos an ihr labte. Sie stemmte die Hüften nach oben, hielt sie
Zentimeter über der Oberfläche der Anrichte, als das Tier seine Nase und Schnauze tief in sie
hineinsteckte. Nicht nur mehr die Zunge fuhr nun an ihrer Klitoris entlang, sondern der ganze Kopf
streichelte sie. Es war noch nicht genug, noch lange nicht genug.
Oh, dieses kleine Monster!
Dornröschen fühlte sich ganz und gar besiegt und beschämt, versuchte die Schamlippen
zusammenzupressen, in der Hoffnung, den Kopf der Katze wegdrücken zu können. Doch die
Zunge war schon tiefer, leckte den Grund ihrer Vagina, die Spalte zwischen ihren Pobacken. Und
hungrig war ihr Geschlecht, als das Verlangen überging in unerträgliche Qual.
Dornröschen schüttelte wild den Kopf, biß sich auf die Unterhppe, als die Zunge der Katze über
ihre Schamhaare fuhr und sich gierig und unerbittlich das nahm, was sie wollte, ohne sich der
quälenden Lust bewußt zu sein, die sie verursachte.
Gerade als Dornröschen fürchtete, es nicht länger auszuhalten, als sie glaubte, verrückt zu
werden, wurde die Katze hochgehoben.
Auf dem Arm der Herrin blinzelte sie auf Dornröschen herab. Und fast schien es, als lächle sie
Dornröschen ebenso süß und frohlockend an, wie die Herrin es tat.
Hexe! dachte Dornröschen, aber sie wagte es nicht, ein Wort auszusprechen. Sie schloß die
Augen. Ihr Geschlecht zitterte vor Verlangen.
Die Herrin ließ die Katze laufen. Dann löste sie Dornröschens Fesseln erst an den Handgelenken
und schließlich an den Füßen.
Da lag sie nun, zitternd, und mußte ihre ganze Kraft aufwenden, um nicht ihre Beine
zusammenzupressen, sich umzudrehen, mit einer Hand ihre Brust zu bedecken, um mit der
anderen ihrem brennendem Geschlecht selbst Erleichterung zu verschaffen.
Solche Gnade würde ihr nicht vergönnt sein. »Auf die Knie und bück dich«, befahl Lockley. »Ich
denke, du bist soweit für das Paddel.«
Dornröschen gehorchte.
Noch völlig benommen eilte sie auf allen vieren der Herrin nach, die ihr scharfen Schrittes weit
voraus aus der Küche gegangen war.
So kroch sie dahin, und die Bewegung ihrer Beine verstärkte nur noch das Verlangen in ihr.
Und kaum hatte sie den vorderen Raum der Schänke erreicht, schnappte Herrin Lockley mit den
Fingern, und Dornröschen legte sich auf den Tresen.
Draußen, auf dem Platz vor dem Gasthaus, gingen Leute vorbei, redeten und lachten, dann kamen
zwei Mädchen aus dem Dorf, begrüßten laut und freudig Lady Lockley und folgten ihr in die Küche.
Dornröschen lag da, ihre Pobacken in Erwartung des Paddels; sie zitterte, ihr Kinn hing schlaff
herab.
»Du wirst dich erinnern, daß ich dir sagte, ich würde deine Pobacken zum Frühstück kochen!«
sagte Lockley mit kalter, gefühlloser Stimme.
»Du hast gut geschmort in deinem eigenen Saft«, lachte die Herrin, »oder etwa nicht?«
Dornröschen schrie klagend auf, wußte nicht, was sie darauf antworten sollte.
Hart und fordernd knetete Herrin Lockley mit ihrer Hand Dornröschens Pobacken, genauso, wie sie
es zuvor mit ihren Brüsten getan hatte.
Und da waren sie, die harten, strafenden Schläge. Und Dornröschen bäumte sich auf, wand sich,
und sie unterdrückte nur mühsam die Schreie, indem sie die Lippen aufeinanderpreßte. Ganz so,
als hätte sie nie Widerstand und Würde gekannt. Und alles, um ihrer kalten, grausamen und
gnadenlosen Herrin zu gefallen, alles, um ihr zu zeigen, daß sie - Dornröschen - brav und gut war.
Sie war kein unartiges Mädchen - sie hatte einen furchtbaren Irrtum begangen. Die Schläge
nahmen kein Ende, züchtigten und quälten sie wie nie zuvor.
»Ist das gut, ist das heiß genug?« herrschte die Herrin sie an und schlug mit dem Paddel immer
härter und schneller zu. Dann hielt sie inne und legte ihre kühle flache Hand auf die feuerrote Haut.
»Ja, ich glaube, nun haben wir eine hübsche, gut geratene kleine Prinzessin!«
Und dann prügelte sie weiter auf Dornröschen ein, und bei jedem Schlag schluchzte die Prinzessin
jammernd auf.
Der Gedanke daran, daß sie noch bis zum Abend würde warten müssen, bis der Hauptmann ihrem
gequälten Geschlecht endlich die ersehnte Befriedigung verschaffen würde, ließ sie noch
verzweifelter und lustvoller zugleich aufstöhnen.
Dann war es vorbei. Das klatschende, peitschende Geräusch klang noch in ihren Ohren, wie in
Trance spürte sie noch immer das Paddel. Und ihr Geschlecht glich einer großen, gewölbten
Kammer, in der all ihre Begierde ein lautes, vielstimmiges Echo fand. Aber es würde noch Stunden
dauern, bis der Hauptmann endlich zu ihr kam. Noch Stunden um Stunden ...
»Erhebe dich und auf die Knie«, befahl Lady Lockley. Warum zögerte sie jetzt?
Schließlich ließ sich Dornröschen zu Boden sinken und preßte ihre Lippen wie wild an die Schuhe
ihrer Herrin, küßte die scharfen kleinen Spitzen ihrer Zehen, die wohlgeformten Gelenke oberhalb
des Schuhs aus feinem Leder. Sie spürte den Unterrock auf ihrer verschmitzten Stirn, auf ihrem
Haar, und ihre Küsse wurden immer leidenschaftlicher.
»Und nun wirst du das Haus von oben bis unten saubermachen«, sagte die Herrin, »und du wirst
dabei die Beine weit gespreizt lassen.«
Dornröschen nickte.
Herrin Lockley näherte sich der Tür. »Wo sind denn bloß meine anderen Lieblinge?« murmelte sie
vor sich hin. »Im Laden der Bestrafung finden sie wohl kein Ende heute.«
Domröschen kniete nieder und besah sich die wohlgeformte Gestalt ihrer Herrin. Gegen das Licht,
das durch die Tür in den Raum fiel, sah Dornröschen, wie das weiße Band und die Schärpe ihrer
Schürze die enge Taille betonten. Dornröschen schniefte. Tristan, du hattest recht, dachte sie bei
sich. Es ist so schwer, ungehorsam zu sein. Und ganz still und langsam wischte sie sich mit ihrem
Handrücken über die Nase.
Plötzlich war sie wieder da - die geschmeidige, weiße Katze, nicht weit von ihr entfernt.
Dornröschen schreckte zurück, biß sich auf die Unterlippe und hob schützend die Arme vors
Gesicht. Denn Lady Lockley lehnte genüßlich an der Tür, und das pelzige Tier kam auf
Domröschen zu. Näher und näher...
Die Unterhaltung am Tisch dauerte lang. Viele waren gekomnien, reiche Kaufleute und
wohlhabende Bauern, die sich über die Ernte, das Wetter und die Preise für die Sklaven
unterhielten. Und über die unbestreitbare Tatsache, daß man im Dorf noch viel mehr Sklaven
gebrauchen könnte. Doch nicht nur feine, oft launische Weichlinge aus dem Schloß, sondern
anspruchlosere, niedere Tributgaben. Söhne und Töchter unbedeutender Adliger, die allesamt
unter dem Schutz der Königin standen. Von Zeit zu Zeit waren solche unter den Sklaven bei der
Auktion auf dem Marktplatz. Warum also konnte es nicht mehr von ihnen geben?
Mein Herr gab sich schweigsam. Gespannt wartete ich auf den Klang seiner Stimme, dann lachte
er und fragte: »Und wer soll dies zu fordern wagen, im Angesicht Ihrer Majestät?« Ich lauschte
jedem seiner W.orte. Ich wußte nicht allzuviel darüber, doch immer mehr wurde mir klar, wie
niedrig und unbedeutend ich doch war. Sie erzählten sich kleine Geschichten über aufsässige
Sklaven, Arten der Strafen, die sie als spaßig erachteten. Ganz so, als ob all die Sklaven, die sie
am Tisch bedienten oder ihnen als Fußbank Bequemlichkeit verschafften' keine Seele und keine
Ohren hätten und nicht der geringsten Wertschätzung würdig wären.
Dann war es an der Zeit aufzubrechen.
Mit hartem, fast berstendem Schwanz nahm ich wieder meinen Platz ein, um die Kutsche zu
ziehen, und dabei fragte ich mich, ob die anderen Ponies wie üblich im Stall ihre Befriedigung
erfahren hatten.
Als wir das Dorf erreichten und die Ponies fortgeschickt waren, begann meine Herrin sogleich,
mich auszupeitschen, barfuß trieb sie mich über den dunklen Pfad zum Platz der Öffentlichen
Bestrafung.
Ich begann zu schreien, erschöpft und verzweifelt von dem zügellosen Verlangen in meinen
Lenden. Sie ließ die Peitsche härter und kräftiger auf mich zischen, als mein Herr es jemals getan
hatte. Ich fühlte mich gnadenlos ausgeliefert bei dem Gedanken, daß sie hinter mir ging, in ihrem
hübschen Kleid, und mich mit ihrer kleinen Hand unbarmherzig antrieb. DieserTag schien niemals
enden zu wollen, und was immerich auch zuvor empfunden hatte gegenüber dem Öffentlichen
Drehtisch - nun erfüllten mich wahnsinnige Angst und Entsetzen. Es traf mich schlimmer als letzte
Nacht. Ich wußte, was es bedeutete, dort ausgepeitscht zu werden. Die Zärtlichkeiten meines
Herrn danach muteten mich unwirklich an wie ein absurdes Phantasiebild.
Doch dieses Mal war es nicht der anstrengende Gang um den Mast oder der erleuchtete Drehtisch.
Sie trieb mich durch Menschenmengen zu einem der kleinen Zelte hinter den Prangern. Meine
Herrin zahlte zehn Pence Eintritt und zerrte mich hinter sich her in den Schatten.
Eine Prinzessin mit langen glänzenden, kupferroten Zöpfen hockte auf einem Stuhl, die Knie weit
gespreizt, die Fußgelenke zusammengebunden, und die Fesseln ihrer Hände führten bis zum
Gerüst des Zeltdaches. Verzweifelt wand sie sich in den Hüften, als sie uns kommen hörte; ihre
Augen waren verbunden mit rotem Seidenstoff.
Als ich ihr weiches süßes, feuchtes Geschlecht sah, das im Fakkellicht glänzte, glaubte ich, mich
nicht länger beherrschen zu können.
Ich senkte den Blick, fragte mich, welche Folter ich nun kennenlernen sollte, doch meine Herrin
sagte sehr freundlich, daß ich den Kopf heben solle.
. »Ich habe zehn Pence bezahlt, daß du sie dir nimmst, Tristan«, erklärte sie.
Ich traute meinen Ohren nicht. Ich wollte ihre Füße küssen3 doch sie lachte nur und ließ mich
aufstehen, damit ich mich an dem Mädchen erfreuen konnte, wie es mir gefiel.
Ich wollte sogleich gehorchen, hielt jedoch kurz inne. Den Kopf noch immer gesenkt, blickte ich auf
das nasse, gierige Geschlecht direkt vor dem meinen; und meine Herrin stand dicht an meiner
Seite und beobachtete mich. Sie strich mir sogar über das Haar, und ich verstand. Sie wollte mir
zuschauen, mich bei meinem Tun beobachten.
Ein Schauer lief mir über den ganzen Körper, und kaum hatte ich mich damit abgefunden, stieg
meine Erregung ins Unermeßliche. Mein Schwanz schwoll an, wurde hart und prall, pulsierte, als
wollte er mich nach vom treiben.
»Langsam, wenn du es wünschst«, sagte meine Herrin. »Sie ist sehr anmutig, du darfst ein wenig
mit ihr spielen.«
Ich nickte. Die Prinzessin hatte einen hübschen kleinen Mund, volle, rote Lippen; sie atmete heftig
vor Angst und Erregung. Nur wenn Dornröschen dort knien würde, hätte es schöner und
verlockender sein können.
Wild und drängend küßte ich die Prinzessin, grob und gierig griff ich nach ihren kleinen festen
Brüsten, drückte und massierte sie. Wollüstig sog sie an meinen Lippen, preßte ihren Körper nach
vorn; ich senkte meinen Kopf, um ihre Brüste zu lecken, sie schrie auf und zuckte wild mit den
Hüften. Es war einfach zuviel, um noch länger zu warten.
Ich ging um sie herum, meine Hände glitten herab zu ihrem prachtvollen Hintern, und als ich sie in
ihre kleinen, wirklich kleinen Pobacken kniff, stöhnte sie kehlig auf. Sie wölbte ihren Rücken, um
mir ihr kleines, rotes Geschlecht von hinten zu zeigen, so gut es ging, zerrte an ihren Fesseln und
scheuerte sich daran.
Das wollte ich - sie von hinten nehmen, kräftig stoßen, sie hochheben. Und als ich in sie glitt, schrie
sie auf; ihre Vagina schien beinahe zu klein und zu eng zu sein, und so zwang ich mich tiefer
hinein in ihre heißen, feuchten Tiefen.
Sie stöhnte und schrie, außer sich vor Lust. Bis jetzt hatte ich sie richtig behandelt, aber ich wußte,
daß mein Schwanz ihre Klitoris noch nicht berührt hatte, und ich wollte sie nicht enttäuschen. Ich
faßte um sie herum und fand den kleinen Kern unter dem Schutz der zarten feuchten Haut. Grob
spreizte ich ihre Schamlippen noch ein wenig mehr, und als ich ihre Klitoris rieb, schrie sie wie von
Sinnen. Die Leidenschaft tobte wild in ihr, als ich ihre kleinen weichen Pobacken an mich drückte.
Meine Herrin trat näher zu mir heran. Ich spürte ihren Rock an meinem Bein, als sie ihre Hand
unter mein Kinn legte. Mit hochrotem Kopf trieb ich meinem Höhepunkt entgegen, und es war eine
Qual, von ihr dabei beobachtet zu werden.
Doch unbändige Lust und Freude schäumte in mir auf. Und plötzlich spürte ich die Hände der
Herrin auf meinen Pobacken. Härter und härter stieß ich die kleine Prinzessin, fühlte den Blick
meiner Herrin und stieß und stieß, rieb und preßte rhythmisch die nasse Klitoris.
Dann brach es aus meinem Schwanz, heiß wie ein Vulkan, mein Gesicht brannte, meine Hüften
zuckten hilflos. Befreit stöhnte ich aus den Tiefen meiner Brust auf, während die Herrin mit beiden
Händen meinen Kopf hielt. Laut und schnell rang ich nach Atem, in derselben zügellosen Ekstase
wie die Prinzessin.
Ich beugte mich nach vorn, spürte den kleinen warmen Körper der Prinzessin, schmiegte meinen
Kopf an ihren und warf meiner Herrin Blicke zu. Ihre kühlen Finger strichen sanft über mein Haar,
sie musterte mich aufmerksam, gedankenversunken und doch durchdringend. Sie neigte den Kopf
leicht zur Seite, als würde sie jetzt einen Entschluß abwägen. Dann legte sie mir eine Hand auf die
Schulter und riet mir, mich nicht zu bewegen. Ich umarmte noch immer die Prinzessin, und meine
Herrin peitschte mein Gesäß, während ich sie anschaute. Ich schloß die Augen, schlug sie aber
gleich wieder auf; der Gürtel verbrannte mich. Und etwas Seltsames, Einzigartiges geschah
zwischen uns beiden.
Wir verständigten uns wortlos. »Du bist meine Herrin. Ich gehöre dir. Und ich werde nicht eher
wegschauen, bis du es mir befiehlst. Ich werde dich sehen, sowie du bist.und das sehen, was du
tust.« Und sie schien es zu hören, schien zu verstehen und fasziniert zu sein.
Sie trat zurück und ließ mir genügend Zeit, meine Kräfte zu sammeln. Ich küßte den Nacken der
kleinen Prinzessin.
Und dann kniete ich mich langsam nieder, küßte die Füße meiner Herrin und das Ende des
Gürtels, den sie in der Hand hielt.
Die kleine Prinzessin war noch nicht genug gewesen. Schon richtete sich mein Schwanz wieder
auf. Ich hätte jede Sklavin in diesem Zelt nehmen können. Und für einen kurzen, verzweifelten
Augenblick war ich versucht, meiner Herrin erneut die Füße zu küssen und mit den Hüften zu
wackeln, um es ihr zu zeigen. Aber vermutlich hätte sie mich wahrscheinlich nur ausgelacht und
wieder geschlagen. Nein, ich mußte so lange warten, bis es ihr Wille war. Wie es schien, hatte ich
in den vergangenen zwei Tagen keinen wirklich groben Fehler begangen. Und auch jetzt würde ich
es nicht tun.
Sie trieb mich auf den Platz, und der Gürtel züchtigte mich in der vertrauten Art und Weise. Dann
zeigte ihre liebliche kleine Hand auf die Badeställe.
Ich starrte auf den Drehtisch. Eine dunkelhäutige Prinzessin, die ich nicht kannte, war das Opfer.
Ihr schwarzes Haar hing lose um ihren Kopf, ihr langer, lustvoll fleischiger Körper wand sich
ungefesselt unter den Schlägen des Paddels. Sie sah wundervoll aus, aus ihren dunklen Augen
strömten Tränen, ihr weit aufgerissener Mund schrie laut. Sie schien sich völlig hinzugeben. Die
Menge tanzte, jauchzte und feuerte sie an. Und noch ehe wir die Badeställe erreichten, sah ich,
wie sie mit Münzen nur so überhäuft wurde.
Während ich gebadet wurde, lag der hübscheste Prinz, dem ich je begegnet war - Prinz Dimitri aus
dem Schloß - auf dem Drehtisch. Und meine Wangen prickelten durch die Schamesröte, die mir ins
Gesicht stieg, als ich sah, wie sie ihn am Hals, an den Knien und an den Händen fesselten, und
hörte, wie die Menge ihn beschimpfte. Er schluchzte und schrie jämmerlich unter den Schlägen des
Paddels.
Meine Herrin hatte bemerkt, daß ich die ganze Zeit auf den Drehtisch starrte; erschreckt und voller
Angst schlug ich die Augen nieder.
Und ich hielt den Blick gesenkt, als ich den langen Weg zurück in den heimischen Haushalt
gebracht wurde.
Ich nahm an, daß ich nun in irgendeiner dämmrigen Ecke schlafen Mußte, gefesselt und geknebelt.
Es ist spät, dachte ich. Mein Schwanz ist wie ein eiserner Stab zwischen meinen Beinen, und mein
Herr schläft wahrscheinlich schon.
Doch ich wurde hinunter in die Halle getrieben. Durch den Türspalt zu seiner Kammer sah ich
Licht. Meine Herrin klopfte an die Tür und lächelte. »Gute Nacht, Tristan«, flüsterte sie und spielte
mit einer kleinen Locke meines Haars. Dann ließ sie mich allein zurück.
»Braves Mädchen«, sagte sie und streichelte das Kinn einer heblichen Prinzessin mit braunem
Haar, als jene ein Stück geschälten Apfel in den Mund nahm. Und sanft zwickte sie ihre Knospen.
Dornröschen errötete. Die anderen Sklaven waren in keiner Weise überrascht über diese plötzliche
Zärtlichkeit.
Und als die Herrin sie geradewegs anschaute, beugte-Dornröschen langsam den Kopf vor, um ein
Stück der nassen, süßen Frucht zu nehmen. Sie erzitterte, als ihre wunden Brustwarzen
gestreichelt wurden. In einer Welle verwirrender Lust erinnerte sie sich an jede Einzelheit der
Tortur in der Küche. Voller Scham errötete sie und schaute verstohlen zu Prinz Richard, der
begierig seine Herrin musterte.
Ihr Gesicht war schön, ruhig und entspannt. Sie küßte Prinz Richard, ihre Hand umfaßte seinen
aufgerichteten Schwanz und streichelte seine Hoden. All das, was er Dornröschen erzählt hatte -
seine kleine Geschichte -, war bis in ihre Träume gedrungen, als sie im Gras geschlafen hatte, und
nun empfand sie Eifersucht und Erregung wie ein glühendes Schwert in ihrer Seele. Prinz Richard
hatte fürwahr ein gewinnendes Wesen. Nun strahlten seine grünen Augen freudig, und die Lippen
seines großen, üppigen Mundes glänzten naß von der geschälten Frucht, die bedächtig in seinen
Mund geschoben wurde.
Dornröschen konnte sich nicht recht erklären, warum ihr Herz so heftig schlug.
So wie mit Prinz Richard spielte Herrin Lockley nun mit allen Sklaven. Sie kraulte eine kleine,
blonde Prinzessin zwischen den Beinen, bis diese schnurrte wie die weiße Katze in der Küche und
ihren Mund öffnete, um gefüttert zu werden. Und die Herrin küßte Prinz Robert gar noch inniger als
zuvor Richard. Sie wühlte in seinem Schamhaar und befühlte sanft seine Hoden. Und er errötete
ebensosehr wie Dornröschen.
Dann saß die Herrin da, als würde sie nachdenken. Dornröschen schien es, als müßten die
Sklaven - jeder auf seine Art - versuchen, die Aufmerksamkeit ihrer Herrin wieder auf sich zu
lenken. Die braunhaarige Prinzessin beugte sich vor und küßte die Schuhspitze der Herrin.
Eines der Küchenmädchen kam mit einer großen, flachen Schüssel, stellte sie ins Gras; die Herrin
schnappte erneut mit den Fingern, als Zeichen für die Sklaven, den köstlichen Rotwein daraus zu
lecken. Und nie zuvor hatte Dornröschen etwas getrunken das so gut und süß war.
Eine kräftige Brühe folgte, mit stark gewürzten Stücken zarten Fleisches.
Dann versammelten sich die Sklaven erneut, Lady Lockley zeigte auf Prinz Richard und
Dornröschen und deutete zur Tür des Gasthauses. All die anderen warfen den beiden böse Blicke
ZU.
Was geschieht nun? dachte Domröschen. Richard bewegte sich auf allen vieren, so schnell er
konnte, ohne jedoch seine Erhabenheit und Geschmeidigkeit zu verlieren. Dornröschen folgte, und
im Vergleich zu ihm fühlte sie sich unbeholfen.
Die Herrin führte sie die engen Stufen hinter dem Kamin hinauf, den Korridor entlang, vorbei an der
Tür zum Zimmer des Hauptmanns zu einem anderen Schlafgemach.
Sobald sie die Tür von innen verschlossen hatte, entzündete sie Kerzen, und Dornröschen sah,
daß es das Schlafgemach einer Frau war. Das hölzerne Bett war mit besticktem Bettzeug bedeckt,
Kleider hingen an Haken an der Wand, und über der Feuerstelle prangte ein riesiger Spiegel.
Richard küßte der Herrin die Schuhe und schaute zu ihr auf. »Ja, du darfst sie mir ausziehend,
erlaubte sie, und als der Prinz ihr die Schuhe abgestreift hatte, zog sie ihr Mieder aus und gab es
Dornröschen, damit sie es fein säuberlich gefaltet auf den Tisch legte. Beim Anblick der geöffneten
Bluse ihrer Herrin, des feinen Mieders, das sie in ihren Händen hielt, brach ein Sturm in
Dornröschens Herzen los. Ihre Brüste schmerzten, als würde sie noch immer auf dem Küchentisch
gepeinigt werden. Auf den Knien befolgte Dornröschen den Befehl, und ihre Hände zitterten, als
sie das Wäschestück zusammenfaltete.
Als sie sich wieder umdrehte, hatte Herrin Lockley ihre geraffte weiße Bluse ausgezogen. Ihre
nackten Brüste waren überwältigend schön. Sie löste das Paddel von ihren Hüften und schließlich
auch ihren Rock. Der Prinz nahm das Paddel, streifte der Herrin den Rock bis zu den Füßen und
hob ihn vom Boden auf. Schließlich fielen auch die Unterröcke; Dornröschen nahm sie und spürte,
wie ihr heiße Röte ins Gesicht stieg, als ihr Blick auf das schwarze krause Schamhaar und die
herrlichen, schweren Brüste mit ihren großen, aufgerichteten Knospen fiel.
Dornröschen faltete die Unterröcke zusammen und legte sie beiseite; ängstlich schaute sie hinter
sich. Lady Lockley war jetzt nackt wie eine Sklavin und ebenso schön, ihr Haar fiel wie ein
schwarzer Schleier über ihren Rücken - sie streckte die Arme aus nach ihren beiden Sklaven.
Sie faßte nach Dornröschens Kopf und drückte ihn sanft an sich. Dornröschen atmete heftig und
ängstlich. Sie starrte auf das Dreieck aus schwarzem Haar vor ihr, die rosigen Lippen waren kaum
zu sehen. Sie hatte schon Hunderte nackter Prinzessinnen gesehen, in allen nur erdenklichen
Haltungen, doch der Anblick ihrer nackten Herrin berauschte sie vollends. Dornröschens Gesicht
war fiebrig, als sie aus eigenem Antrieb ihren Mund auf das glänzende Haar und die
hervorschauenden Lippen preßte. Kurz schreckte sie zurück, als hätte sie glühend heiße Kohlen
berührt, und hielt sich uns icher die Hände vor das Gesicht.
Doch dann küßte sie erneut, mit offenem Mund, fühlte erst noch die kleinen rauhen Locken, dann
die Schamlippen, unbeschreiblich weich, wie kaum etwas- so schien es Dornröschen-, was sie je in
ihrem Leben geküßt hatte.
Lady Lockley schob ihre Hüften nach vorn, nahm Dornrösche ns Hände und legte sie auf ihr
Becken, und leidenschaftlich schlang Dornröschen die Arme um ihre Herrin. Dornröschens Brüste
pulsierten, als würden ihre Knospen jeden Moment zerspringen, und ihr eigenes Geschlecht zog
sich fieberhaft zusammen. Sie öffnete weit ihren Mund, leckte die dick geschwollenen, roten Falten,
und plötzlich steckte sie ihre Zunge tief zwischen die Schamlippen, schmeckte den würzigen,
salzigen Saft. Mit einem tiefen Stöhnen umarmte Dornröschen ihre Herrin. Sie hatte nur vage
mitbekommen, daß Richard hinter der Herrin stand und seine Arme unter ihre Achseln hatte gleiten
lassen, um ihr zu helfen; er hielt ihre Brüste und drückte sanft ihre Brustwarzen.
Doch Dornröschen verlor sich in dem, was vor ihr war - das heiße, seidige Schamhaar, die
fleischige, nasse Scham und der Saft, der um ihre Zunge floß - Dornröschen war wie von Sinnen.
Und die Frau über ihr stöhnte sanft, hilflos, und entfachte damit neue Glut in ihr. Wild und fordernd
leckte ihre Zunge, und sie saugte, als wäre sie sterbenshungrig nach dem salzigen Fleisch. Mit der
Zungenspitze kreiste sie um die kleine harte Klitoris, saugte mit aller Kraft; nasses Haar an ihrem
Mund, an ihrer Nase, und der süße, würzige Geruch - Dornröschen seufzte lauter als ihre Herrin.
Und mehr noch trieb es Dornröschen an: es war kein Schwanz, und doch versetzte es sie in
dieselbe Raserei, dieses kleine Knötchen, die Quelle der Lust für ihre Herrin. Und so leckte
Dornröschen, saugte und drückte es weiter, sogar mit den Zähnen, bis die Herrin die Beine
spreizte, mit den Hüften zuckte und laut aufstöhnte. All die Bilder der Folter in der Küche tauchten
vor Dornröschen auf - diese Frau war es gewesen, die ihre Brüste geprügelt hatte - und tiefer und
tiefer drang Dornröschen ein, grub ihre Zunge in das Geschlecht und bewegte die Hüften im
gleichen Rhythmus. Schließlich schrie Herrin Lockley, bäumte sich auf, und ihr ganzer Körper
spannte sich.
»0 nein, nicht mehr!« schrie die Herrin. Sie griff nach Dornröschens Kopf, stieß sie sanft, aber
bestimmt weg und sank keuchend in die Arme des Prinzen.
Dornröschen sank nach hinten auf ihre Fersen.
Sie schloß die Augen, wagte nicht, auf Befriedigung zu hoffen, und versuchte, nicht an das Bild der
dunklen, bebenden Scham und an den köstlichen Geschmack zu denken. Sie strich sich mit der
Zunge wieder und wieder über die Lippen, als würde sie noch immer ihre Herrin lecken.
Schließlich richtete sich Lady Lockley auf, drehte sich um und umarmte Richard. Sie küßte ihn und
ließ ihre Hüften tanzen, als sie sich an ihm rieb.
Es schmerzte Dornröschen, das mit anzusehen, aber sie konnte den Blick nicht von den beiden
engumschlungenen Gestalten abwenden. Richards rotes Haar fiel ihm in die Stirn, und mit seinen
muskulösen Armen drückte er die Herrin an sich.
Plötzlich drehte sich die Herrin zu Dornröschen um, nahm sie bei der Hand und führte sie zum Bett.
»Knie dich hin, mit dem Gesicht zur Wand«, befahl sie, und ihre Wangen glänzten rot. »Und
spreize deine wunderschönen Beine weit«, fügte sie hinzu.
Dornröschen gehorchte, krabbelte zur langen Wand am anderen Ende des Bettes, mit dem
Rücken zum Raum, ganz so, wie es ihr befohlen war. Die Leidenschaft in ihr war so groß, daß sie
ihre Hüften nicht stillhalten konnte. Und wieder tauchten die Bilder der Folter in der Küche vor
ihrem geistigen Auge auf - das lächelnde Gesicht, die kleine weiße Zunge des Gürtels, der
zischend ihre Brustwarzen peitschte.
Oh, lasterhafte Liebe, dachte Dornröschen, die so viele unbekannte Gesichter hat.
Die Herrin lag auf dem Bett zwischen Dornröschens gespreizten Beinen. Die Arme hatte sie um
deren Hüfte geschlungen, und nun zog sie sie zu sich herab. Dornröschen schaute der Herrin in
die Augen, spreizte die Beine immer weiter, bis ihr Geschlecht direkt über Lady Lockleys Gesicht
war. Plötzlich fürchtete sie den roten, gierigen Mund unter ihr ebenso wie das weiße Tier in der
Küche. Die Augen der Herrin, so groß, so glänzend, waren wie die Augen der Katze. Sie wird mich
verschlingen, dachte sie, fressen wird sie mich, bei lebendigem Leibe. Und doch öffnete sich ihr
Geschlecht in schier rasenden Zuckungen.
Richard hielt Dornröschen von hinten an ihren wunden Brüsten, so wie er es zuvor bei der Herrin
getan hatte; das Bett wakkelte, und Dornröschen sah, wie Herrin Lockley die Augen schloß und ihr
Körper sich spannte.
Richard war in Herrin Lockley eingedrungen, er kniete neben dem Bett zwischen ihren geöffneten
Schenkeln. Und Dornröschen wippte im gleichen Rhythmus seiner heftigen Stöße.
Und dann leckte die Herrin Dornröschen mit ihrer heißen nassen Zunge. Fest und langsam
schleckte sie ihre Schamlippen, und Dornröschen stöhnte unter glühender Wollust. Sie hob ihre
Hüften sacht - eher ohne es zu wollen -, hatte Angst vor diesem feuchten, gierigen Mund, und doch
sehnte sie sich nach mehr.
Ihre Klitoris war gefangen zwischen Herrin Lockleys Zähnen. Sie knabberte, saugte und leckte mit
einer Heftigkeit, die Dornröschen erstaunte. Die Zunge tauchte in sie hinein, füllte sie, und wieder
knabberten die Zähne. Und Richard hielt Dornröschen in seinen schlanken, kraftvollen Armen,
während seine Stöße das Bett in kraftvollem Rhythmus erschütterten. 0 ja, sie weiß, wie man es
macht, dachte Dornröschen. Doch dann verschwammen die Gedanken in ihrem Kopf, ihr Atem
wurde langsam und tief, und Richard knetete fordernd ihre Brüste, Das Gesicht unter ihr preßte
sich in ihre Vagina, die Lippen saugten an ihrer Scham und jagten schließlich heftige Orgasmen
durch ihren ganzen Körper.
Wie Gezeiten der Lust brachen die Wellen in ihr, brachten sie der Ohnmacht nahe, die harten
Stöße des Prinzen wurden schneller und schneller, die Herrin stöhnte laut, immer lauter, und der
Prinz schrie kehlig auf hinter Dornröschen.
Befreit und tief befriedigt ließ sie sich träge zur Seite sinken, ruhte eine Weile regungslos,
angeschmiegt an ihre Herrin. Auch Richard ließ sich aufs Bett fallen. Und Dornröschen lag im
Halbschlaf, hörte die entfernten Geräusche, die Stimmen in der Gaststube, gelegentliches
Gelächter von draußen.
Als sie die Augen aufschlug, kniete Richard vor ihrer Herrin und knotete ihr das Schürzenband, und
die Herrin bürstete ihr langes, dunkles Haar.
Sie schnappte mit den Fingern, und geschwind stieg Dornröschen aus dem Bett und zog die Laken
zurecht.
Sie drehte sich um und schaute zu ihrer Herrin. Richard kniete bereits vor ihr, und so nahm
Dornröschen flugs den Platz neben ihm ein. Die Herrin lächelte zufrieden auf sie herab.
Sie musterte ihre beiden Sklaven. Dann langte sie herab und griff nach Dornröschens Geschlecht.
Sie ließ ihre warme Hand dort so lange, bis sich Dornröschens Schamlippen weit öffneten und die
Lust wieder Besitz von ihr ergriff. Mit der anderen Hand weckte sie den Schwanz des Prinzen,
drückte sanft die Eichel, kraulte verspielt seine Hoden und flüsterte: »Nun komm schon, junger
Mann, keine Zeit, um auszuruhen.«
Er stöhnte leise und widerwillig, doch sein Schwanz gehorchte. Die warmen Finger prüften die
Nässe zwischen Dornröschens bebenden Lippen. »Sieh an, das brave kleine Mädchen ist schon
bereit, die Dienste zu erfüllen.«
Sie hob ihr Kinn und lächelte auf beide herab. Dornröschen fühlte sich benommen und schwach.
Sie schaute in die funkelnden dunklen Augen über ihr.
Und morgen früh wird sie mich wieder auf dem Tresen mit dem Paddel verprügeln, dachte
Domröschen, so, wie sie es auch mit den anderen macht. Und ihre Schwäche wuchs nur noch
mehr. In grellen Farben tauchte vor ihr auf, was Richard ihr erzählt hatte: der Laden der
Bestrafung, der öffentliche Drehtisch. Die Schrecken des Dorfes - Dornröschen fühlte sich
gefangen und ausgeliefert und wußte nicht mehr, ob sie nun brav war oder ungehorsam oder was
sie überhaupt sein sollte.
»Steht auf«, ertönte die sanfte, tiefe Stimme, »und beeilt euch. Es ist schon dunkel, und ihr habt
euer Bad noch nicht genommen.«
Dornröschen und der Prinz erhoben sich. Dornröschen schrie auf, als sie den Schlag des
hölzernen Paddels auf ihrem Po spürte.
»Hoch die Knie«, hörte sie die Stimme flüstern. »Junger Mann« - wieder ein Schlag -, »willst du
wohl hören?«
Sie wurden furchtbar geprügelt, als sie die Treppe hinunterhetzten; Dornröschen war erschüttert
und zitterte am ganzen Leib vor neu erwachender Leidenschaft. Sie wurden auf den Hof und zu
den großen Holzzubern getrieben, um dort von den Küchenmädchen gewaschen zu werden. Und
mit ihren rauhen Tüchern und Bürsten gingen diese sogleich ans Werk.
Ich war noch verblüffter. »Ja, Herr«, flüsterte ich leise. »Hast du mich letzte Nacht gehaßt, als ich
dich auf dem Drehsockel auspeitschen ließ?« fragte er.
Ich erschrak.
Er nahm einen weiteren Schluck Wein, ließ mich dabei jedoch nicht aus den Augen. Mit einemmal
sah er bedrohlich aus, ohne daß ich wußte, warum.
»Nein, Herr«, flüsterte ich.
»Lauter«, forderte er. »Ich kann dich nicht hören.«
»Nein, Herr. « Ich errötete so sehr wie nie zuvor. Es war nicht nötig, mir den Drehsockel wieder ins
Gedächtnis zu rufen; ich hatte nie aufgehört, daran zu denken.
»Nenne mich ruhig ab und an Sir. Es ist ebensogut wie Herr«, sagte er. »Ich mag beides. Doch
sag, hast du Julia gehaßt, als sie mit dem Pferdephallus deinen Anus dehnte?«
»Nein, Sir.«
»Haßtest du mich, als ich dich zusammen mit den Ponies fesselte, um dich die Kutsche zum
Landhaus ziehen zu lassen? Ich meine nicht am heutigen Tag, nachdem du so gut bearbeitet und
gemäßigt worden bist. Ich meine gestern, als du mit solchem Schrecken das Geschirr angestarrt
hast.«
»Nein, Sir.«
»Was hast du gefühlt, als all diese Dinge geschahen?« Ich war zu benommen, um zu antworten.
»Was wollte ich wohl von dir, heute, als ich dich hinter die beiden Ponies band, als ich deinen
Mund und deinen Anus zustopfte und dich mit bloßen Füßen marschieren ließ?«
»Unterwerfung.« Mein Mund war wie ausgedörrt, meine Stimme klang fremd.
»Und... was genau?«
»Daß... daß ich forsch marschiere. Und daß ich durch das Dorf geführt werde in ... in dieser
Aufmachung ... « Ich zitterte. Ich versuchte den Kelch mit der anderen Hand zu stützen - mit einer
Geste, die möglichst natürlich wirken sollte.
»In welcher Aufmachung?« drängte er. »Angeschirrt, gefesselten »Ja ... ?«
»Und durchdrungen von einem Phallus und barfuß.« Ich schluckte, aber ich wandte den Blick nicht
ab.
»Und was möchte ich jetzt von dir?« fragte er.
Ich dachte einen Moment nach. »Ich weiß nicht, ich... daß ich Fragen beantwortet
»Genau. Also wirst du sie beantworten, ausführlich«, sagte er freundlich. »Und du sollst antworten
mit bewegenden Worten, in allen Einzelheiten sollst du beschreiben, nichts auslassen, doch ohne
viel zu schwatzen. Du wirst lange Antworten geben. Und du wirst so lange mit deiner Antwort
fortfahren, bis ich dir eine weitere Frage stelle.« Er griff nach der Weinflasche und füllte meinen
Kelch.
»Und trinke so viel von dem Wein, wie du magst«, gestattete er mir, »es ist noch reichlich davon
da.«
»Danke, Sir«, murmelte ich und starrte auf den Kelch.
»So ist es schon besser!« sagte er, als wollte er meine Antwort benoten. »Nun, laß uns von vorn
beginnen. Als du zum erstenmal das Ponygespann erblicktest und erkanntest, daß du zu ihnen
gebunden würdest, was ging dir durch den Kopf? Laß mich dich daran erinnern, daß du einen
kräftigen Phallus in deinem Hinterteil hattest, an dem ein schöner Pferdeschweif befestigt war.
Doch dann kamen die Stiefel und das Zaumzeug. Du bist rot geworden. Also ... was dachtest du?«
»Daß ich es nicht ertragen würde«, gestand ich. Ich wagte nicht innezuhalten und fuhr mit
bebender Stimme fort. »Daß es nicht wahr sein könnte, daß ich dies tun sollte. Daß ich ... ich
irgendwie versagen würde. Ich dachte, es kann nicht sein, daß ich an eine Pferdekutsche
gebunden werde und sie wie ein Tier ziehen soll! Und der Pferdeschwanz, er schien mir so eine
schreckliche Verzierung zu sein, ein Brandmal.« Mein Gesicht war wie im Fieber, ich nippte an
dem Wein; doch mein Her schwieg, und das hieß, daß ich weiterreden mußte. »Ich glaube, es war
besser, daß das Geschirr angelegt wurde und ich nicht entkommen konnte. « »Hattest du nichts
unternommen, um dem zu entgehen? Als ich dich durch die Straßen nach Hause trieb, war ich
allein mit dir. Du machtest keine Anstalten davonzulaufen, noch nicht einmal, als die Dorfbengel
dich peitschten.«
»Nun, was hätte es für einen Sinn gehabt, fortzulaufen?« fragte ich konsterniert. »Man hatte mich
gelehrt, nicht wegzulaufen! Ich wäre doch nur irgendwo aufgegriffen und geschlagen worden, mein
Schwanz ausgepeitscht ... « Ich hielt inne, erschrocken über meine eigenen Worte. »Mag sein,
man hätte mich nur eingefangen, und ich wäre so oder so wieder angeschirrt worden. Aber die
Beschämung wäre noch größer gewesen, da alle gewußt hätten, daß ich mich so sehr ängstigte,
so unbeherrscht war und gewaltsam dazu gezwungen werden mußte.« Ich nahm einen Schluck
aus dem Kelch und strich mein Haar aus den Augen. »Nein, wenn es sein mußte, so war es
besser, dem nachzugeben; es war unausweichlich, also mußte ich es hinnehmen.«
Ich schloß für einen Moment die Augen. Die Hitze und Qual meiner Worte verwundenen mich.
»Aber dir wurde auch befohlen, dich Lord Stefan zu unterwerfen. Und doch hast du es nicht
getan.« »Ich versuchte es! Aber Lord Stefan... «
»Ja?«
»Es war so, wie der Hauptmann sagte... « Ich zögerte. Meine Stimme klang brüchig, die Worte
kamen zu schnell. »Lord Stefan war zuvor mein Liebhaber gewesen, und anstatt diese Vertrautheit
zu seinem Vorteil als Herr zu nutzen, ließ er es zu, daß es ihm zur Schwäche geriet.«
»Nein! Niemand hat das je getan!« Ich lachte kurz. »Ich meine... nie durfte ich antworten. Er befahl
mich herum, wie alle anderen Lords auf dem Schloß es tun. Er befahl, daß mein Schwanz steif sein
solle, doch er selbst war dabei in einem schrecklichen Zustand. Mich zu sehen mit steifem Glied
und zu erleben, wie ich seinen Wünschen nachkam, erregte ihn über alle Maßen - und doch konnte
er es nicht ertragen. Ich glaube... nun, manchmal denke ich, wenn unsere Stellung durch das
Schicksal vertauscht worden wäre... ich hätte ihm schon gezeigt, wie man es richtig macht.«
Mein Herr lachte, und sein Lachen klang tief und befreit. Er nahm einen Schluck aus seinem Kelch.
Sein Blick war nun etwas freundlicher. Doch als ich ihn anschaute, s-pürte ich ein schreckliches
Gefühl der Gefahr.
»Oh, das ist wahrscheinlich nur allzu wahr«, sagte er. »Manchmal geben die besten Sklaven in der
Tat die besten Herren ab. Doch du wirst wohl nie die Gelegenheit erhalten, es zu beweisen. Ich
habe mit dem Hauptmann über dich gesprochen, heute nachmittags Ich habe gründliche
Erkundigungen eingeholt. Als du frei warst, vor Jahr und Tag, hast du Lord Stefan in allem
übertroffen, war es nicht so? Du warst der bessere Reiter, Schwertkämpfer und Bogenschütze.
Und er liebte und bewunderte dich.«
»Ich versuchte, als sein Sklave zu glänzen«, erwiderte ich. »Ich erfuhr entsetzliche Erniedrigungen.
Den Reitpfad, die anderen Spiele der Festnacht im Garten der Königin; und dann und wann war ich
gar das Spielzeug der Königin. Lord Gregory, der Sklavenmeister, entfachte die tiefste und
köstlichste Angst in mir. Aber nie erfreute ich Lord Stefan, weil er selbst nicht wußte, was ihn
erfreuen könnte! Er wußte nicht, was er mir befehlen sollte. Ständig wurde ich abgelenkt durch
andere Herren.«
Meine Stimme versiegte in meiner Kehle. Warum mußte ich ihm all diese Geheimnisse erzählen?
Wieso mußte ich alles offen darlegen und die Enthüllungen des Hauptmanns noch weiter
ausführen? Mein Herr sagte kein Wort. Schweigen breitete sich aus.
»Ich dachte fortwährend an das Soldatenlager«, fuhr ich schließlich fort. »Und ich fühlte keine
Liebe für Lord Stefan.« Ich sah in die Augen meines Herrn. Das Blau war jetzt nur noch ein
Schimmern, die dunklen Pupillen groß und fast glitzernd. »Man muß seinen Herrn oder seine
Herrin lieben«, erklärte ich. »Sogar die Sklaven in den Landhäuschen können ihre schroffen und
beschäftigten Herren oder Herrinnen lieben, nicht wahr? So wie ich... die Soldaten im Lager liebte,
die mich täglich peitschten. So wie ich für einen Moment ... «
»Ja?«
»So wie ich sogar den Zuchtmeister auf dem Drehsockel letzte Nacht liebte. Für einen kurzen
Augenblick.« Seine Hand hob mein Kinn und drückte meine Wangen. Ein Lächeln huschte über
sein Gesicht.
Ich zitterte jetzt so schlimm, wie ich es dort getan hatte. Doch weiterhin Schweigen ...
»Sogar diese Dorfbengel, die mich auf der Straße peitschten«, sagte ich, um von dem Bild des
Drehsockels abzukommen. »Sie hatten ihre schäbige Macht.«
Stimme zu stärken. Stille breitete sich erneut aus, als ich trank.
Ich erhob meine linke Hand, um meine Augen zu schützen. »Nimm die Hand herunter«, befahl er.
»Und erzähle mir, was du fühltest, als du marschieren solltest, nachdem du richtig angeschirrt
wurdest.«
Das Wort richtig durchbohrte mich.
»Es war, was ich brauchte.« Ich versuchte, ihn nicht anzuschauen, doch es gelang mir nicht. Seine
Augen waren groß, und in dem Kerzenlicht schien sein Gesicht fast zu vollkommen für das eines
Mannes. Ich spürte, wie sich ein Knoten in meiner Brust löste. »Ich meine... wenn ich ein Sklave
sein soll, dann war es das, was ich brauchte. Und heute abend - als ich es wieder tat war ich stolz
darauf.«
Ich fühlte mich, als würde ich fallen. Ich wurde durch meine eigenen Bekenntnisse ebenso geöffnet
wie durch den Phallus.
»Mag sein, daß dies nicht die ganze Wahrheit ist«, bekannte ich und schaute ihn durchdringend
an. »Auch wenn ich nicht barfuß durch das Dorf hätte rennen müssen, hätten mir die
Ponygeschirre wohl auch gefallen. Und vielleicht, trotz all des Schmerzes und Elends dabei,
mochte ich das Barfußlaufen durch das Dorf, da mein Herr mich antrieb und mich beobachtete. Mir
taten die Sklaven leid, die niemand zu beachten schien.«
»Im Dorf schaut immer jemand zu«, meinte er. »Wenn ich dich draußen an die Wand fessele - und
das werde ich -, wird es welche geben, die davon Notiz nehmen. Die Dorfbengel werden
vorbeischauen und dich wieder quälen. Sie peitschen dich in weniger als einer halben Stunde
wund. Irgendwer wird immer da sein, dich sehen und bestrafen. Für einen gutgetrimmten Sklaven
wie dich kann die gemeinste Putzfrau oder ein Schornsteinfeger einen überwältigenden Charme
besitzen, wenn dich die Bestrafung verschlingt.«
»Verschlingt.« Ich wiederholte das Wort. Es war vollkommen. Mein Blick verschwamm. Ich wollte
die Hand heben... und ließ sie doch wieder sinken.
»Also, du brauchtest es«, sagte er. »Du brauchtest es, gut angeschirrt zu sein, du brauchtest die
Trense und Schuhe und wolltest hart angetrieben werden.«
Ich nickte. Mein Hals schmerzte so sehr, daß ich nicht sprechen konnte.
»Weil... du mein Herr bist. Ich gehöre dir. Du bist meine einzige Hoffnung.«
»Vielleicht hätte ich manchen Herrn und manche Herrin l' ieben können. Aber du besitzt diese
unheimliche Schönheit, die mich schwächt und aufsaugt. Du läßt die Bestrafungen in einem
besonderen Licht erscheinen. Ich... ich verstehe es nicht, mein Herr.«
»Was fühltest du, als du festgestellt hast, daß du in der Schlange vor dem Drehsockel standest?«
fragte er, »als du mich überschüttet hast mit all diesen Küssen auf meine Stiefel und die Menge
dich dafür verlachte?«
Diese Worte trafen mich. Und wieder war es zu gegenwärtig, als daß eine Erinnerung daran nötig
gewesen wäre. Ich schluckte.
»Ich fühlte Panik. Ich weinte, weil ich bestraft werden sollte, schon so bald, nachdem ich mir solche
Mühe gegeben hatte. Nicht dieses Spektakel, dachte ich, nicht für eine Menge von gewöhnlichen
Leuten. Und dazu noch so eine Menge - alle waren sie dort, als wollten sie diese Züchtigung selbst
übernehmen und leiten. Und als du mich für mein Betteln gescholten hast, war ich... beschämt,
daß ich überhaupt ernsthaft geglaubt hatte, all dem entkommen zu können. Ich erinnerte mich, daß
es nicht wichtig war, ob ich die Bestrafung verdiente oder nicht. Ich hatte es verdient, hier und das
zu sein, was ich bin. Ich war voll der Reue, daß ich dich angefleht habe. Nie wieder werde ich es
tun, das schwöre ich.«
»Und dann?« fragte er. »Als du hinaufgeführt und ohne Fesseln aufgebockt wurdest? Hast du
daraus gelernt?«
»Ja, sehr viel.« Ich lachte tief und hart. »Es war vernichtend! Zuerst überkam mich die Angst, als
du der Wache befahlst: >Keine Fesseln<.«
»Ich wäre festgebunden worden, ich wußte es. Heute abend sah ich. einen Sklaven, der so
angebunden war. Letzte Nacht nahm ich einfach an, daß es passieren würde. Ich hätte mit meinem
ganzen Körper Widerstand geleistet, hätte mich entrüstet gewehrt, wie der Prinz es heute tat, und
der Schrecken wäre über mich hereingebrochen und hätte mich hinfortgespült. Aber ich hielt still.
Und als ich feststellte, daß ich nicht fallen oder wegrutschen würde unter den Schlägen, löste sich
die Anspannung. Ich empfand dieses bemerkenswerte Hochgefühl. Ich wurde einer Menge
dargeboten, und ich unterwarf mich ihr. Die Menge erhöhte meine Bestrafung, als sie es genossen.
Ich gehörte der Menge, Hunderten von Herren und Herrinnen. Ich gab ihrer Lust nach. Ich hielt
nichts zurück, setzte mich nicht zur Wehr.« Mein Herr nickte langsam, aber er schwieg. Die Hitze
pochte lautlos in meinen Schläfen. Ich nippte am Wein und dachte über meine Worte nach.
»Es war das gleiche, im kleinen Maßstab«, sagte ich, »als der Hauptmann mich schlug. Er
bestrafte mich, weil ich versagt hatte trotz der Übungen, denen er mich unterzog. Er prüfte mich
auch, ob ich die Wahrheit über Stefan sagte und ob ich der Führung bedurfte. So sagte er zu mir:
>Ich werde dir geben, wonach du dich sehnst. Und wir werden sehen, ob du es ertragen kannst.<
Und ich bot mich selbst seiner Peitsche an, oder zumindest schien es so. Ich habe niemals
gedacht - nicht einmal in dem Soldatenlager oder im Schloß, wenn die Lords und Ladies
zuschauten -, daß ich zur Mittagsstunde auf einem heißen Dorfplatz, voll von Passanten, für die
Peitsche eines Soldaten so tanzen würde. Die Soldaten hatten meinen Schwanz harten Prüfungen
unterzogen. Sie hatten mich getrimmt. Doch sie hatten niemals das von mir bekommen. Und
obwohl ich Angst habe vor dem, was vor mir liegt, Angst sogar vor den Ponygeschirren, fühle ich
mich dennoch offen für alle Bestrafungen. Ich bin bereit, anstatt mich triumphierend über sie zu
erheben, wie ich es im Schloß getan habe. Mein Inneres wurde nach außen gekehrt. Ich gehöre
dem Hauptmann und dir, gehöre allen, die zuschauen. Ich werde zu meinen Bestrafungen.«
Lautlos bewegte sich mein Herr auf mich zu, nahm den Kelch, stellte ihn beiseite und schloß mich
dann in die Arme und küßte mich.
Mein Mund öffnete sich weit, gierig; dann zog mein Herr mich auf meine Knie, er selbst rutschte
tiefer, um seinen Mund um meinen Schwanz zu legen, und verschränkte seine Arme um meine
Pobacken. Fast gewaltsam saugte er an der vollen Länge meines Organs, umwickelte mich in
enger nasser Hitze, als seine Finger, die meine Pobacken spreizten, sich in meinen offenen Anus
bohrten. Und sein Kopf fuhr vor und zurück, die Lippen verengten sich, und dann gab er seine
Zunge frei; sie umkreiste meine Eichel, und dann ging das schnelle Saugen weiter.
Seine Finger dehnten meinen Anus weit. Mein Kopf wurde klar. Ich flüsterte: »Ich kann es nicht
mehr zurückhalten. « Und als er dann noch härter saugte, mit rauheren Stößen, nahm ich seinen
Kopf mit beiden Händen und schoß hart in ihn.
Meine Schreie kamen in einem kurzen Rhythmus, in dem Sog, der mich zu leeren schien. Und als
ich es nicht mehr ertrug und sanft versuchte, seinen Kopf zu lösen, erhob er sich und stieß mich
aufs Bett, mit dem Gesicht nach unten. Er schob meine Schenkel hoch, bedeckte meine
Gesäßbacken mit seinen Handflächen, bevor er sich auf mich legte und seinen Schwanz in mich
zwang. Ich lag unter ihm, wie ein Frosch gespreizt. Die Muskeln meiner Schenkel sangen erfreut in
süßem Schmerz. Sein Gewicht preßte mich aufs Bett. Ich spürte seine Zähne leicht in meinem
Nacken. Seine Hände lagen unter meinen gekrümmten Knien und drängten sie näher an das
Kissen. Und mein erschöpfter Schwanz pochte und erwachte erneut.
Meine Pobacken wippten. Ich stöhnte unter dem Druck. Und seine Rute, die in meine weit
gespreizten Pobacken stach, schien ein unmenschliches Instrument zu sein, um mich zu
entkemen, mich ganz zu leeren.
Ich ergoß mich ein weiteres Mal in einer wilden Explosion, konnte nicht länger liegenbleiben dabei,
stemmte mich hoch, und er bohrte sich noch mehr in mich, spuckte das tiefe Stöhnen seines
Höhepunktes heraus.
Ich keuchte, wagte es aber nicht, meine Beine zu befreien. Dann fühlte ich, wie er meine Knie
herunterdrückte. Er lag neben mir, drehte mich, so daß ich ihn ansehen konnte, und in diesem
tiefen, aufgewühlten Moment der Erschöpfung begann er, mich zu küssen.
Ich versuchte gegen meine Schläfrigkeit anzukämpfen, mein Schwanz bettelte um eine
Ruhepause. Aber er hatte seine Hände wieder um meine Lenden gelegt. Er zog mich hoch, zwang
mich auf die Knie, dirigierte meine Hände an einen hölzernen Griff über unseren Köpfen und
peitschte meinen Schwanz mit seinen Händen, während er sich mit gekreuzten Beinen vor mich
setzte.
Ich sah, wie sich das Blut in,meinem Schwanz unter den Schlägen staute, und die Lust kam
langsamer, voller, fürchterlicher. Ich stöhnte laut und wollte mich zur Seite schwingen, doch er
zerrte mich vor, preßte mit seiner linken Hand meine Hoden hoch gegen meinen Schwanz und fuhr
fort mit dem gnadenlosen Klatschen.
Mein Körper war auf der Folterbank. Und meine Seele war es nicht minder. Und jetzt - als er in die
Spitze meines Schwanzes kniff - wurde mir klar, daß er es aus mir herausquälen wollte. Er zwickte,
rieb, leckte und versetzte mich in schiere Raserei. Er nahm die Creme aus dem Krug, die er letzte
Nacht benutzt hatte, ölte seine rechte Hand ein und zog an meinem Schwanz, drückte ihn, als
wollte er ihn zerstören. Ich grunzte hinter meinen zusammengebissenen Zähnen, meine Hüften
schwangen, und dann schoß es wieder hervor, das heftige Spritzen. Und ich hing an dem
hölzernen Griff, benommen und vollkommen entleert.
Er wanderte wieder durch den Raum, einmal hin und zurück, drehte sich dann und starrte mich an.
»Ich bin in dich verliebt!« gestand er, kam näher und sah mir tief in die Augen. » Ich liebe dich!
Nicht nur, dich zu bestrafen obwohl ich das tun werde - oder deine Unterwürfigkeit, die ich ebenso
liebe und mich danach sehne. Ich liebe dich! Ich liebe deine geheimnisvolle Seele, die so
verwundbar ist wie das gerötete Fleisch unter meinem Riemen, und ich liebe unsere Kraft und
Stärke vereint unter unserer gemeinsamen Bestimmung!« Ich war sprachlos. Alles, was ich tun
konnte, war, ihn anzustarren, verloren in der Hitze seiner Stimme und dem Blick seiner Augen.
Doch meine Seele schwang sich empor.
Er trat von der Bettkante zurück, und wieder schritt er auf und ab, musterte mich scharf dabei und
ging weiter auf und ab. Auf und ab.
»Seit die Königin damit begonnen hat, nackte Lust-Sklaven hierher zu entsenden«, sagte er und
starrte auf den Teppich zu seinen Füßen, »habe ich darüber gegrübelt, was der Grund sein könnte,
daß ein starker, hochwohlgeborener Prinz zum Sklaven wird und mit vollkommener Unterwürfigkeit
gehorcht. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, um es zu verstehen. « Er blieb stehen, ging dann
weiter hin und her, die Hände lose an den Hüften.
»All jene, die ich bislang gefragt habe, gaben mir ängstliche, vorsichtige Antworten. Du hast aus
deiner Seele gesprochen, doch was klar ist - du akzeptierst deine Sklavenschaft ebensoleicht, wie
jene es taten. Natürlich, wie die Königin mir sagte, sind alle Sklaven erzogen und geübt. Und nur
die Besten ebenso wie die Hübschen - werden auserwählt.«
Er sah mich an. Ich war mir nie bewußt gewesen, daß eine Auswahl stattgefunden hatte. Doch
dann erinnerte ich mich an die Abgesandten der Königin, zu denen ich geschickt wurde, um vor sie
zu treten im Schloß meines Vaters. Ich erinnerte mich, wie sie mir befahlen, die Kleider abzulegen,
und wie sie mich anfaßten und beobachteten, als ich dastand und ihre Finger mich betasteten. Ich
hatte keine plötzliche Erregung oder Leidenschaft gezeigt. Aber vielleicht hatten ihre geübten
Augen mehr gesehen, als mir bewußt war. Sie hatten mein Fleisch geknetet, hatten mir Fragen
gestellt und mein Gesicht studiert, als ich errötete und versuchte zu antworten.
»Selten, wenn je überhaupt, läuft ein Sklave davon«, sagte mein Herr. »Und die meisten von
denen, die es wagen, wollen wieder eingefangen werden, das ist nur zu klar. Trotz ist das Motiv
und Langeweile der Ansporn. Die wenigen, die sich die Zeit nehmen, ihrer Herrin oder ihrem Herrn
Kleider zu stehlen, haben Erfolg mit ihrer Flucht.«
»Aber läßt die Königin ihren Zorn nicht an deren Königreichen aus?« fragte ich. »Mein Vater hat
mir selbst einmal gesagt, daß die Königin allmächtig und furchterregend sei. Ihrer Forderung nach
Sklaven als Tribut kann sich niemand entziehend »Unsinn. Die Königin wird niemals ihre Armee in
den Krieg schicken wegen eines nackten Sklaven. Alles, was geschieht, ist, daß der Sklave sein
Heimatland in Unwürde erreicht. Seine Eltern werden aufgefordert, ihn zurückzuschicken. Tun sie
es jedoch nicht, verliert der Sklave nur seine große Belohnung. Das ist alles. Kein Sack voller Gold.
Gehorsame Sklaven werden heimgeschickt mit einem großen Vermögen in Gold als Belohnung.
Und natürlich ist es für die Eltern sehr oft eine große Schande, daß ihr Liebling sich als weich und
ohne Ausdauer erwiesen hat. Brüder und Schwestern, die als Sklaven gedient haben, meiden den
Deserteur. Doch was ist das alles schon für einen jungen Prinzen, der es unerträglich findet zu
dienen?«
Er blieb stehen und starrte mich an.
»Eine Sklavin ist gestern entkommen, sagte er. »Sie haben die Suche nach ihr jetzt so gut wie
aufgegeben. Sie ist den treu ergebenen Bewohnern dieses und anderer Dörfer entwischt, niemand
konnte sie greifen. Sie hat es wohl bis zum benachbarten Königreich von König Lysius geschafft.
Dort wird Sklaven stets sicheres Geleit gegebener
Ich saß da wie gebannt vor Erstaunen und dachte darüber nach. Aber ich war noch erstaunter über
den Umstand, daß diese Worte so wenig Wirkung auf mich ausübten. Ich war vollkommen
durcheinander.
Mein Herr lief wieder auf und ab, tief in seine Gedanken versunken.
»Natürlich, es gibt Sklaven, die ein solches Risiko nie auf sich nehmen würden«, sagte er plötzlich,
»Sie ertragen es nicht - die Suchmannschaften, die Gefangennahme, die öffentliche Erniedrigung
und schlimmer noch: die Bestrafung. Und so werden ihre Leidenschaften geweckt und gestillt,
erneut geweckt und wieder gestillt, bis sie nicht mehr in der Lage sind, Bestrafung von Vergnügen
zu unterscheiden. Und eben das ist es, was die Königin will. Und diese Sklaven können
wahrscheinlich den Gedanken nicht ertragen heimzukehren, nur um einen unwissenden Vater oder
eine nichtsahnende Mutter davon zu überzeugen, daß der Dienst hier unerträglich war. Wie sollen
sie beschreiben, was geschehen ist? Wie beschreiben, daß sie so viel ertrugen? Oder welch
unvermeidliches, großes Vergnügen es in ihnen erweckte? Und warum haben sie es so einfach
hingenommen? Warum haben sie überhaupt versucht zu gefallen? Warum sie in den Träumen und
Gedanken der Königin, der Herrinnen und Herren vorkommend
Mein Kopf schwirrte. Und daran war nicht der Wein schuld. »Aber du hast ein helles Licht auf die
Gedanken eines Sklaven geworfenen, sagte er und schaute mich mit ernster Miene an. Er wirkte
schlicht und wunderschön im Glanz des Kerzenlichts. »Du hast mir gezeigt, daß für einen wahren
Sklaven die Strenge des Schlosses und des Dorfes zu einem großen Abenteuer wird. Da ist etwas
Unbestreitbares in einem wahren Sklaven, der jene verehrt, die unumstrittene Macht haben. Er
oder sie sehnt sich nach Vollkommenheit, selbst im Dasein als Sklave, und Vollkommenheit für
einen nackten Lustsklaven kann nur durch die schlimmsten Bestrafungen erlangt werden. Der
Sklave verinnerlicht und vergeistigt diese Prügel, Schmerzen und Torturen, ganz gleich, wie hart
oder grausam sie auch sein mögen. Und all die Qualen des Dorfes, mehr noch als die eher
spielerischen Erniedrigungen auf dem Schloß, reihen sich schnell zu einer endlosen Kette des
Vergnügens auf.«
Er trat näher zum Bett. Ich dachte, er könnte die Furcht in meinem Gesicht sehen, als ich
aufschaute.
»Und wer versteht die Macht besser, verehrt und betet sie mehr an als jene, die sie besitzen?«
sagte er. »Du hattest die Macht, und hast sie verstanden, als du Lord Stefan zu Füßen knietest.
Armer Lord Stefan.«
»Dann ist es kein Verschlingen«, sagte er und küßte mich, »dann ist es... Umarmung.«
»Verloren sind wir, ganz und gar«, murmelte ich. »Und nur der Meister und Gebieter kann uns
erretten.«
»Und selbst ohne diese eine allmächtige Liebe bist du gebettet in den Schoß unaufhörlicher
Aufmerksamkeit und unerbittlichen Vergnügens.«
»Ja«, stimmte ich zu, nickte und küßte seinen Hals und seine Lippen. »Doch es ist herrlich, wenn
man seinen Herrn und Gebieter verehrt, wenn das Geheimnis noch vergrößert wird durch eine
unwiderstehliche Figur im Kern des Ganzen.«
Unsere Umarmung war so rauh und himmlisch, es schien, als könnte Leidenschaft nicht stärker
sein.
Sehr langsam und sanft schob er mich zurück.
»Steh auf, raus aus dem Bett«, sagte er. »Es ist erst gegen Mitternacht, und die Frühlingsluft
draußen ist warm. Ich will noch ein wenig spazierengehen.«
Wir bogen ab, bevor wir das Landhaus erreichten. Aber ich wußte, daß wir uns auf seinem Gut
befanden, und wir gingen durch das Gras unter den Obstbäumen zu den nahen Bergen, die dicht
bewaldet waren.
Ich weiß nicht, wie lange wir gingen. Vielleicht eine Stunde. Als wir uns schließlich an einem steilen
Abhang, auf halber Höhe des Berges niederließen, breitete sich das Tal unter uns aus. Die
Lichtung war gerade groß genug, daß wir ein kleines Feuer entfachen konnten. Wir setzten uns
nieder, an die Bergseite, die dunklen Bäume schwankten über uns.
Mein Herr schürte das Feuer, bis es gut brannte. Dann legte er sich nieder. Ich setzte mich mit
gekreuzten Beinen auf und schaute zu den Türmen und Dächern des Dorfes. Ich konnte den
schimmernden Glanz des Platzes der öffentlichen Bestrafung sehen. Der Wein machte mich
schläfrig, und mein Herr streckte sich, die Hände unter seinem Kopf verschränkt, die Augen weit
offen und auf den dunkelblauen, vom Licht des Mondes leuchtenden Himmel und das funkelnde
Schauspiel der Sterne geheftet.
»Niemals zuvor habe ich einen Sklaven so sehr geliebt wie dich«, sagte er ruhig.
Ich versuchte mich zu beherrschen. Meinem Herzschlag für einen Augenblick in der Stille zu
lauschen. Aber ich antwortete viel zu schnell: »Wirst du mich von der Königin kaufen und mich im
Dorf behalten?«
»Weißt du überhaupt, was du da erbittest?« fragte er. »Du hast gerade zwei Tage hier
ausgehaltene
»Würde es irgend etwas nützen, wenn ich dich auf meinen Knien anflehen würde, deine Stiefel
küsse, mich dir zu Füßen werfe?«
»Das ist nicht erforderliche, entgegnete er. »Am Ende der Woche werde ich zur Königin gehen, mit
meinem üblichen Bericht über die Geschehnisse im Dorf während des letzten Winters. Ich weiß2
so sicher wie ich meinen Namen weiß, daß ich das Angebot unterbreiten werde, dich zu kaufen.
Und ich werde mich außerordentlich dafür einsetzend
»Aber Lord Stefan ... «
»Überlaß Lord Stefan mir. Ich werde dir eine Prophezeiung geben über Lord Stefan: jedes Jahr
findet in der Mittsommernacht ein merkwürdiges Ritual statt. All die aus dem Dorf, deren Wunsch
es ist, für die folgenden zwölf Monate zum Sklaven gemacht zu werden, stellen sich vor und bieten
sich dar, damit jeder sie begutachten kann. Zelte werden zu diesem Zweck aufgestellt, und dann
werden jene aus dem Dorf entkleidet und untersucht. Das gleiche findet statt unter den Lords und
Ladies des Schlosses. Niemand weiß mit Sicherheit, wer sich für die Untersuchung angeboten hat.
Doch um Mitternacht der Mittsommernacht werden die Namen derer bekanntgegeben, die
ausgewählt wurden. Sowohl im Schloß wie auch auf der hohen Plattform auf dem Marktplatz des
Dorfes. Es sind nur ganz wenige, natürlich, von denen, die sich angeboten haben. Nur die
Schönsten, die Herrschaftlichsten im Auftreten, die Stärksten. Bei 'edem Namen, der genannt wird,
wendet sich die Menge, um den Auserwählten zu erspähen - jeder kennt hier natürlich jeden -, und
sofort ist er oder sie entdeckt und wird zu der Plattform gedrängt und dort nackt ausgezogen.
Natürlich gibt es Furcht, Bedauern und blanke Angst, wenn der Wunsch gewaltsam zur Wahrheit
wird. Die Menge genießt es ebenso wie eine Versteigerung. Die normalen Sklaven Prinzen und
Prinzessinnen, und besonders jene, die von eben diesem neuen Dorfbewohnersklaven zuvor
bestraft wurden schreien vor Freude und Zustimmung.
Dann werden die Dorfopfer zum Schloß gesandt, wo sie für ein glorreiches Jahr in den niedersten
Bereichen dienen werden, kaum zu unterscheiden von den Prinzen und Prinzessinnen. Und aus
dem Schloß erhalten wir die Lords und Ladies, die sich selbst in ähnlicher Weise überreicht
haben@ Manchmal sind es so wenige, vielleicht nur drei. Du kannst dir nicht die Aufregung
vorstellen, die in der Mittsommernacht aufkommt, wenn sie zur Auktion hergebracht werden. Lords
und Ladies auf dem Drehsockel. Die Preise sind schwindelerregend. Der Bürgermeister ersteht fast
immer einen, während er unwillig den des letzten Jahres zurückgibt. Manchmal kauft meine
Schwester Julia ebenfalls einen. Einstmals gab es fünf, letztes Jahr nur zwei, und ab und zu ist es
nur einer. Und der Hauptmann der Wache erzählte mir, daß alle Wetten abgeschlossen haben, daß
diesmal Lord Stefan unter den Schloßexilanten sein wird.«
Ich war zu überrascht und belustigt, um zu antworten.
»Aus allem, was du sagtest, ist zu hören, daß Lord Stefan nicht zu befehlen vermag, und die
Königin weiß das. Wenn er sich anbietet, wird er sicher ausgewählte
Ich lachte leise vor mich hin. »Er ahnt ja nicht einmal, was ihn erwartete sagte ich ruhig. Ich
schüttelte den Kopf und versuchte, das Lachen zu unterdrücken.
Mein Herr wandte sich zu mir und lächelte. »Du wirst mein sein, bald schon nur mir gehören, für
drei, vielleicht vier Jahre. « Und als er seinen Ellenbogen hob, legte ich mich neben meinen Herrn
und umarmte ihn. Die Leidenschaft flammte wieder auf, doch er gebot mir Ruhe. Ich lag still und
versuchte zu gehorchen, meinen Kopf auf seiner Brust, seine Hand auf meiner Stirn.
Nach einer ganzen Weile fragte ich: »Herr, ist einem Sklaven jemals eine Bitte gestattete
»Fast nie«, flüsterte er, »da dem Sklaven niemals erlaubt wird zu fragen. Doch du darfst fragen.
Soviel will ich dir gestatten. « »Wird es mir erlaubt sein herauszufinden, wie es einer anderen
Sklavin ergeht, ob sie gehorsam ist und unterwürfig oder ob sie für ihre Rebellion bestraft wird?«
»Warum?«
»Ich wurde im selben Karren zusammen mit der Sklavin des Kronprinzen hergebracht. Ihr Name ist
Dornröschen. Sie war hitzköpfig. Bekannt im Schloß für ihre heiße Leidenschaft und ihre
Unfähigkeit, selbst die kurzlebigsten Gefühle zu verbergen. Im Karren stellte sie mir genau dieselbe
Frage, die du mir gestellt hast: Warum gehorchen wir? Sie ist jetzt im Wirtshaus Zum Löwen. Sie
ist die Sklavin, deren Namen der Hauptmann dir heute nannte, am Wall, nachdem er mich
gepeitscht hatte. Gibt es irgendeine Möglichkeit herauszufinden, ob sie die gleiche Hingabe
gefunden hat wie ich? Nur zu fragen vielleicht ... «
Ich fühlte seine Händ, die sanft mein Haar zauste. Er sprach leise. »Wenn du es willst, werde ich
dich sie morgen sehen lassen, damit du sie selbst fragen kannst.«
»Herr!« Ich war zu dankbar und überrascht, um mehr Worte zu finden. Er ließ mich seine Lippen
küssen. Kühn küßte ich seine Wangen und sogar seine Augenlider. Dann ließ er mich wieder auf
seiner Brust zur Ruhe kommen.
»Du mußt wissen, dein Tag morgen wird sehr hart und geschäftig sein, bevor du sie sehen wirst«,
fuhr er fort.
»Ja, Sir«, antwortete ich.
»So schlaf jetzt«, sagte er. »Morgen wird es viel Arbeit für dich in den Obsthainen auf dem Gut
geben, ehe wir ins Dorf zurückkehren. Du wirst angeschirrt werden, um ein en großen Korb Früchte
ins Dorf zu bringen, und ich möchte es erledigt wissen bis zum Mittag, wenn die Menge am größten
ist, damit du auf dem öffentlichen Drehsockel gepeitscht werden kannst.«
Eine kleine Feuersbrunst der Panik flammte in mir für einen Moment auf. Ich drückte mich etwas
enger an ihn. Und ich fühlte seine Lippen sanft in meinem Haar.
Zärtlich befreite er sich aus der Umklammerung und drehte sich auf den Bauch, um zu schlafen.
Sein Gesicht mir abgewandt, seinen linken Arm unter sich zusammengerollt. »Du wirst den
Nachmittag im öffentlichen Stall verbringen, damit du gemietet werden kannst«, sagte er. »Du wirst
dort auf dem Ponypfad traben, angeschirrt und bereit, und ich erwarte zu hören, daß du so einen
Eifer und Schwung bietest, daß du sofort ausgeliehen wirst.«
Ich betrachtete seine schlanke, elegante Gestalt im Mondlicht, das schimmernde Weiß seiner
Ärmel, die vollkommene Form seiner Waden in ihrer Umhüllung edelsten Leders. Ich gehörte ihm.
Ich gehörte ihm ganz und gar.
»Ja, Herr«, sagte ich leise.
Ich kniete, beugte mich lautlos über ihn, küßte seine rechte Hand. »Danke, Herr.«
»Am Abend«, sagte er, »werde ich mit dem Hauptmann sprechen, damit er Dornröschen schickte
Und sicher war er sich dessen bewußt gewesen, noch bevor wir das Dorf verlassen hatten.
Entweder prüfte er mich, oder er war sich meiner so sicher, daß es ihm nicht in den Sinn
gekommen war. Und während ich in der Dunkelheit wachlag, mußte ich mir selbst klarwerden über
das, was er bereits wußte: Würde ich davonrennen oder nicht, jetzt, wo ich die Gelegenheit dazu
hatte?
Es war keine schwere Entscheidung. Doch edesmal, wenn ich mir selbst sagte, daß ich es
natürlich nicht tun würde, ertappte ich mich dabei, daran zu denken. Ausbrechen, nach Hause
zurückkehren, meinem Vater gegenübertreten und ihm sagen, daß wir es bei der Königin darauf
ankommen lassen - oder ich würde in ein anderes Land gehen, auf der Suche nach Abenteuern.
Ich glaube, daß ich kein menschliches Wesen wäre, wenn ich nicht zumindest über diese Dinge
nachgedacht hätte.
Und ich dachte auch daran, von den Bauern eingefangen zu werden. Zurückgebracht, über dem
Sattel des Hauptmanns baumelnd, wieder nackt, unterwegs zu einer unsagbaren Buße für das,
was ich getan hatte, und wahrscheinlich hätte ich meinen Herrn für immer verloren.
Ich dachte an weitere Möglichkeiten. Ich überdachte sie wieder und wieder, und dann drehte ich
mich um und kuschelte mich an, meinen Herrn, schlang meinen Arm vorsichtig um seine Hüfte,
preßte mein Gesicht in den Samt seines Gewandes. Ich mußte endlich schlafen. Schließlich gab es
morgen viel zu tun. Ich konnte fast schon die Menge vor dem Drehsockel sehen.
Irgendwann vor Sonnenaufgang erwachte ich.
Ich glaubte, Geräusche aus dem Wald gehört zu haben. Doch als ich in der Dunkelheit lauschte,
war dort nur das übliche Murmeln der Geschöpfe des Waldes, und nichts, was den Frieden gestört
hätte. Ich sah hinunter auf das Dorf, das schlafend unter den schweren, leuchtenden Wolken lag,
und mir schien, daß sich etwas in seiner Erscheinung geändert hatte. Die Tore waren geschlossen.
Aber vielleicht waren sie stets um diese Uhrzeit verschlossen. Es sollte nicht meine Sorge sein.
Und sicher würden sie am Morgen geöffnet werden.
Ich drehte mich auf den Bauch und schmiegte mich wieder eng an meinen Herrn.
Das riesige Breitschwert des Hauptmanns blitzte im Licht, sein samtener Umhang floß ihm über
den Rücken und formte einen tiefen Schatten von der Farbe der Rosen. Dornröschens Atem
stockte, als sie den blank polierten Stiefel und die kraftvolle Flanke des Pferdes vor sich sah. Dann
fühlte sie die Arme des Hauptmanns, die nach ihr griffen, sie hoch in die Luft und auf das Pferd
hoben. Und so saß sie mit dem Gesicht zum Hauptmann, ihre nackten Beine umschlossen seine
Hüften, und ihre Arme lagen eng um seinen Hals.
Das Pferd bäumte sich auf und jagte davon.
Dornröschen hüpfte auf und ab, ihr Geschlecht drückte gegen das kalte Messing seiner
Gürtelschnalle. Und sie preßte ihre Brüste fest an seinen Oberkörper und schmiegte ihren Kopf an
seine Schultern.
Sie sah Hütten und Felder unter dem trüben Halbmond vorbeifliegen und erkannte die Umrisse
eines hochherrschaftlichen Hauses. Das Pferd preschte durch die Dunkelheit des Waldes,
galoppierte weiter, als sich der Himmel über ihnen zuzog; der Wind zerzauste Dornröschens Haar.
Schließlich erblickte Dornröschen Lichter, das Flackern von Lagerfeuern. Der Hauptmann
verlangsamte das Tempo. Sie kamen zu einem kleinen Kreis aus vier schneeweißen Zelten, und
Dornröschen sah eine Gruppe von Männern, die sich um ein großes Feuer in der Mitte des Kreises
versammelt hatten.
Der Hauptmann stieg ab, setzte Dornröschen kniend zu seinen Füßen, wo sie sich
zusammenkauerte und nicht wagte, zu den anderen Soldaten aufzuschauen. Die hohen Bäume
überragten das Lager.
Dornröschen fühlte einen wohligen Schauer beim Anblick des grellen Flackerns, obgleich es auch
eine tiefe Furcht in ihr heraufbeschwor'
Und dann sah sie zu ihrem Schrecken ein grobes hölzernes Kreuz, in den Boden gerammt, zum
Feuer gewandt, und ein kurzer, stumpfer Phallus steckte dort, wo die beiden Balken sich trafen.
Das Kreuz war nicht ganz mannshoch. Dornröschen fühlte einen Kloß in ihrer Kehle, als sie darauf
starrte. Und sie blickte schnell nieder auf die Stiefel des Hauptmanns.
»Nun, sind die Suchtrupps zurück?« fragte der Hauptmann einen seiner Männer. »Und hatten sie
Erfolg?«
»Alle Suchtrupps sind zurück, bis auf einen, Sir«, antwortete der Mann. »Und wir hatten Erfolg,
aber nicht so, wie wir es erwarteten. Die Prinzessin konnten wir nirgends finden. Sie mag es bis zur
Grenze geschafft haben.«
Der Hauptmann stieß einen tiefen, wütenden Laut aus. »Aber dies «, sagte der Mann, »haben wir
bei Sonnenuntergang in den Wäldern über dem Berg aufgestöbert.«
Scheu schaute Dornröschen auf und sah, wie ein großer, breitgebauter Prinz näher an das Licht
des Feuers gestoßen wurde. Sein Körper war mit Schmutz bedeckt, seine Hoden waren fest mit
einem Paar schwerer Eisengewichte aus Leder an seinen eregierten Penis geschnürt. Der lange,
dichte Schopf seiner braunen Haare war voll von Laub und Erdklumpen. Seine Beine und sein
breiter Brustkorb strahlten Kraft aus. Er war einer der größten Sklaven, die Dornröschen je
gesehen hatte. Und er schaute den Hauptmann aus großen braunen Augen an, in denen sich - fast
verärgert schien es - Angst und Erregung spiegelten.
»Laurent«, sagte der Hauptmann atemlos. »Und noch kein Alarm vom Schloß, daß er fehlt.«
»Nein, Sir. Er wurde bereits zweimal ausgepeitscht; sein Hintern ist wund, und die Männer haben
sich schon über ihn hergemacht. Ich dachte, es wäre nach deinem Willen. Es hatte ja keinen Sinn,
ihn untätig sein zu lassen. Aber wir haben auf Befehle gewartet, um ihn auf das Kreuz zu ziehen.«
Der Hauptmann nickte, Er betrachtete den Sklaven mit offenkundiger Verärgerung.
»Wann bist du davongelaufen? « herrschte der Hauptmann ihn an. Er machte zwei große Schritte
in Richtung des Prinzen und zog ihm den Kopf noch gewaltsamer zurück. Der Prinz war größer als
der Hauptmann, sein Körper zitterte, als der Hauptmann ihn musterte.
»Vergib mir, Sir«, sagte der Sklave atemlos. »Es war spät heute, als ich davonlief. Vergib mir.«
»Du bist nicht weit gekommen, nicht wahr, mein kleiner Prinz?« fragte der Hauptmann. Er drehte
sich um. »Die Männer haben sich schon mit ihm vergnügt?«
»Zwei-, dreimal, Sir. Und er ist gut gelaufen und gepeitscht worden. Er ist so weit.«
Der Hauptmann nickte bedächtig und nahm den Sklaven beim Arm.
Dornröschen zitterte um ihn. Während sie im Staub niederkniete, versuchte sie ihre neugierigen
Blicke zu verbergen.
»Hast du diesen Versuch zusammen mit Prinzessin Lynette geplant?« fragte der Hauptmann, als
er den Sklaven zum Kreuz schubste.
»Nein, Sir, ich schwöre es«, beteuerte der Prinz und stolperte, als er vorangestoßen wurde. »Ich
wußte nicht einmal, daß sie weggelaufen ist. « Er hielt seine Hände um den Nacken geklammert,
obwohl er beinahe stürzte. Und Dornröschen sah zum ersten Mal seine Rückseite, ein perfektes
Muster von rosa Streifen und weißen Striemen bis hinab zu den Knöcheln.
Als man ihn mit dem Rücken zum Kreuz drehte, pulsierte sein Schwanz unter seiner Schnürung.
Groß und rot war er, die Eichel feucht, und das Gesicht des Sklaven verfärbte sich dunkel.
Aufgeregtes Raunen und Gemurmel ertönte unter den Soldaten, die jenseits des Feuerscheins
standen, und es schien Dornröschen, als würden sie näher rücken.
Der Hauptmann gab seinen Männern ein Zeichen, den Prinzen hochzuheben.
Dornröschen schnürte es die Kehle ab. Die Soldaten hoben den Sklaven hoch, spreizten ihm die
Beine zu beiden Seiten, ließen ihn herunter und steckten ihn auf den hölzernen Phallus.
Der Prinz gab ein rauhes Stöhnen von sich.
Wieder Gelächter rundum. Der Prinz seufzte tief, und Tränen rannen ihm über das Gesicht.
»Ich hoffe, die Königin gibt dich mir«, sagte der Hauptmann sanft.
Er schnappte mit den Fingern und bedeutete so Dornröschen, ihm ins Zelt zu folgen. Und als sie
auf allen vieren in das warme Licht hinter dem Zelttuch krabbelte, folgte ein Offizier dicht hinter ihr.
»Ich wünsche jetzt allein zu sein«, verkündete der Hauptmann.
Dornröschen setzte sich demütig an die Seite des Eingangs. »Hauptmann«, sagte der Soldat mit
gesenkter Stimme, »ich weiß nicht, ob dies warten kann. Aber die letzte Patrouille traf ein, als der
Ausreißer ausgepeitscht wurde.«
»Und?«
»Nun, sie haben die Prinzessin nicht gefunden, Sir. Aber sie schwören, daß sie Reiter im Wald
gesehen haben.«
Der Hauptmann, der die Ellenbogen auf ein kleines Schreibpult gestützt hatte, schaute auf.
»Was?« fragte er ungläubig.
»Sir, die Männer schwören, daß sie die Reiter gesehen und gehört haben. Eine große Schar soll
es gewesen sein, sagen sie. « Der Soldat trat näher zum Tisch.
Durch die offene Tür sah Dornröschen die Hände des Prinzen, wie sie zuckten unter ihrer Fessel
hinter dem Kreuz, und seine Pobacken ritten noch immer auf und ab, als ob er sich nicht mit der
Bestrafung abfinden könnte.
»Sir«, sagte der Mann, »ich bin fast sicher, daß es die Räuber waren. «
»Aber sie würden es nicht wagen, so schnell zurückzukehren«, winkte der Hauptmann ab. »Und
das in einer Nacht mit hellem Mondlicht. Ich glaube es einfach nicht.«
»Aber, Sir, es ist schon beinahe zwei Jahre her, seit ihrem letzten Überfall. Der Wachposten sagt,
daß er auch etwas gehört hat.«
»Du hast die Wachen hoffentlich verdoppelte
»Ja, Sir, ich habe sie sofort verdoppelte
Die Augen des Hauptmanns verengten sich. Er schaute weg.
»Sir, sie haben ihre Pferde im Dunkeln und fast lautlos durch die Wälder geführt. Sie müssen es
sein.«
Der Hauptmann überlegte. »Also gut, brecht das Lager ab. Spannt den Ausreißer vor den Karren
und geht zurück ins Dorf. Schickt einen Boten voraus, damit die Wachen auf den Türmen verstärkt
werden. Aber ich will nicht, daß die Dorfbewohner alarmiert werden. Möglicherweise gibt es keinen
Grund dafür.« Er machte eine Pause, offenbar um zu überlegen. »Es hat keinen Sinn, heute Nacht
die Küste abzusuchen«, sagte er.
»Ja, Sir.«
»Es ist sogar bei Tageslicht fast unmöglich, all diese kleinen Buchten... Wir werden es aber
morgen dennoch versuchend Als der Offizier gegangen war, erhob sich der Hauptmann verärgert.
Er befahl Dornröschen zu sich und gab ihr einen rauhen Kuß. Dann warf er sie sich über die
Schulter. »Keine Zeit für dich, mein Kätzchen, nicht hier«, sagte er.
Es war Mitternacht, als sie das Wirtshaus wieder erreicht hatten, lange vor den anderen.
Dornröschen dachte an all das, was sie gehört und gesehen hatte. Sie war gegen ihren Willen
durch Laurents Qualen erregt. Und sie konnte es kaum abwarten, Prinz Robert und Prinz Richard
zu erzählen, was sie über die fremden Reiter gehört hatte, und sie zu fragen, was das zu bedeuten
hatte.
Doch sie hatte keine Gelegenheit dazu.
Denn kaum waren sie in dem heißen und fröhlichen Getöse der Schenke, übergab der Hauptmann
Dornröschen dem nächsten Soldaten, der nahe der Tür saß. Und bevor sie sich versah, saß sie
breitbeinig auf dem Schoß eines hübschen, muskulösen jungen Mannes mit kupferrotem Haar. Ihre
Hüften prallten nieder auf einen prächtigen, dicken Schwanz, während ein Paar Hände von hinten
ihre Brustwarzen massierten.
Die Stunden vergingen, aber der Hauptmann behielt Dornröschen im Auge. Oft war er in knappe
Gespräche vertieft. Und viele Soldaten kamen und gingen eilig.
Als Dornröschen müde wurde, nahm der Hauptmann sie den Männern weg, spannte sie hoch oben
an ein Faß an der Wand, ihr Geschlecht an das rauhe Holz gepreßt, ihre Hände über dem Kopf
gefesselt. Und ihr Blick verschwamm, als sie ihren Kopf zur Seite drehte, um zu schlafen. Die
Menschenmenge schimmerte und schwirrte unter ihr.
Die ganze Zeit mußte sie an die Ausreißer denken. Wer war nur diese Prinzessin Lynette, die die
Grenze erreicht hatte? War es etwa jene große blonde Prinzessin, die Jahre zuvor Dornröschens
so innig geliebten Alexi bei ihrer kleinen Zirkusvorstellung für den Hofstaat so gefoltert hatte? Und
wo war sie jetzt? Bekleidet und sicher in einem anderen Königreich? Eigentlich müßte ich sie
beneiden, dachte Dornröschen. Aber sie vermochte es nicht. Sie konnte nicht einmal ernsthaft
darüber nachdenken. Und ihre Gedanken kehrten immer wieder - ohne Urteil, frei von Furcht oder
gar Hintergedanken - zu dem überwältigenden Bild des Prinzen Laurent am Kreuz zurück; sie
erinnerte sich an seinen kräftigen Körper, der sich aufbäumte unter der Peitsche, seine Pobacken,
die den hölzernen Phallus ritten.
Sie schlief.
Und doch schien es, als hätte sie irgendwann vor Morgengrauen Tristan gesehen. Aber das mußte
ein Traum gewesen sein. Der wunderschöne Tristan, wie er an der Tür des Gasthauses kniete und
zu ihr heraufschaute. Sein goldenes Haar fiel ihm fast bis auf die Schultern und seine dunkelblauen
Augen blickten zu ihr auf.
Sie wünschte sich, mit ihm reden zu können; ihm zu sagen, wie seltsam befriedigt sie war. Doch
dann verschwand das Bild auch schon, so plötzlich wie es gekommen war. Sie mußte geträumt
haben.
Durch ihre Träume drang die Stimme ihrer Herrin, in leisem Gespräch mit dem Hauptmann.
»Schade um die arme Prinzessin«, sagte sie, »wenn die Räuber wirklich dort draußen sind. Ich
hätte nie geglaubt, daß sie es schon so bald wieder versuchend »Ich weiß«, antwortete der
Hauptmann. »Aber sie können jederzeit kommen. Sie können das Landhaus überfallen und die
Höfe und schon wieder auf und davon sein, ehe wir im Dorf überhaupt etwas merken. Das haben
sie vor zwei Jahren getan. Und das ist auch der Grund, warum ich die Wachen verdoppeln ließ,
und sie patrouillieren, bis die ganze Angelegenheit aus der Welt ist.«
Dornröschen schlug die Augen auf. Doch ihre Herrin und der Hauptmann waren weg, und
Dornröschen konnte sie nicht mehr hören.
»Was ist das?« fragte Dornröschen. »Was geht dort draußen vor?« Der gleichmäßige Rhythmus
der Trommeln erfüllte sie mit Furcht. Niemand sonst außer ihnen beiden war in der Kammer,
Dornröschen stand auf und stellte sich zu Prinz Robert ans Fenster.
»Es ist nur der Ausreißer, Prinz Laurent«, erklärte er und legte den Arm um Dornröschen, als er sie
dichter an die kleinen, dicken Glasscheiben heranzog. »Sie fahren ihn durchs Dorf.« Dornröschen
preßte die Stirn an das Glas. Inmitten einer riesigen Menschenmenge erblickte sie einen großen
zweirädrigen Karren, der um den Brunnen gezogen wurde, doch nicht von Pferden, sondern von
Sklaven in Zaumzeug und Geschirr.
Das errötete Gesicht des Prinzen Laurent starrte geradewegs in Dornröschens Richtung; er war
auf das Kreuz gebunden, mit weit abgespreizten Beinen, und sein vorstehendes Geschlecht war
riesig und hart. Dornröschen sah seine Augen, weit aufgerissen und scheinbar unbewegt, sein
Mund zuckte unter dem dikken Lederriemen, der seinen Kopf am Balken des Kreuzes festhielt.
Seine Beine zitterten durch die ruckende Fahrt des Karrens.
Der Anblick des Prinzen fesselte Dornröschen sogar noch mehr als in der vergangenen Nacht. Sie
beobachtete das langsame Vorankommen des Karrens und schaute auf den seltsamen Ausdruck
im Gesicht des Prinzen, der ohne jede Spur von Panik zu sein schien. Das Gebrüll und Getöse der
Menge klang ebenso schlimm wie bei der Versteigerung. Und als der Karren um den Brunnen bog
und zurück zum Wirtshaus fuhr, sah Dornröschen das Opfer von vorn. Sie zuckte beim Anblick der
Striemen und Streifen geröteten Fleisches auf den Innenseiten seiner Beine, auf Brust und Bauch
zusammen. Zwei weitere Male war er inzwischen ausgepeitscht worden.
Doch ein noch beunruhigender Anblick erschreckte Dornröschen - einer der sechs Sklaven, die
man vor den Karren gespannt hatte, war Tristan! Aus seinem so wunderschön geformten Hinterteil
ragte ein glänzender schwarzer Pferdeschweif. Niemand mußte Dornröschen sagen, wie er dort
angebracht worden war. Ein Phallus steckte in ihm.
Dornröschen hielt sich die Hände vors Gesicht, doch sie fühlte die vertraute Nässe zwischen ihren
Beinen, das erste Anzeichen der bevorstehenden Qualen und Verzückungen des Tages.
»Stell dich nicht so an«, sagte Prinz Robert. »Der Ausreißer hat es verdient. Außerdem hat seine
Bestrafung noch nicht einmal richtig begonnen. Die Königin hat sich geweigert, ihn zu sehen, und
jetzt ist er zu vier Jahren im Dorf verurteilte
Dornröschen mußte an Tristan denken. Sie fühlte seinen Schwanz in ihr. Und sie empfand eine
seltsame, fremde Faszination bei seinem Anblick - gefesselt und den Karren ziehend -, und der
entsetzliche Schweif, der hinter ihm baumelte, verwirrte sie und gab ihr das Gefühl, als hätte sie ihn
verraten oder enttäuscht.
»Mag sein, daß der Ausreißer genau das wollte«, sagte Dornröschen zu Prinz Robert und seufzte.
»Reuig genug war er jedenfalls letzte Nacht.«
»Aber vielleicht dachte er auch nur, daß er es- so will«, erwiderte Prinz Robert. »Er muß nun den
Drehtisch erleiden, wird dann eine weitere Runde durch das Dorf geführt, danach ist wieder der
Drehtisch an der Reihe, ehe er anschließend dem Hauptmann übergeben wird.«
Die Prozession umrundete den Brunnen noch einmal, und das Dröhnen der Trommeln quälte
Dornröschens Nerven bis zum Zerreißen. Wieder sah sie Tristan, wie er beinahe stolz an der
Spitze des Gespanns marschierte, und der Anblick seiner Rute, der Gewichte, die an seinen
Brustwarzen baumelten, und der Anblick seines wunderschönen Gesichts, unter dem ziehenden
und zerrenden Zaumzeug, riefen einen kleinen Strom der Leidenschaft in Dornröschen wach.
»Normalerweise marschieren Soldaten an der Spitze und am Ende des Zuges«, erklärte Prinz
Robert und griff wieder nach seinem Besen. »Ich frage mich, wo sie heute sind.«
Sie halten Ausschau nach geheimnisvollen Räubern, dachte Dornröschen, doch sie sagte nichts.
Nun, da sie die Gelegenheit hatte, Prinz Robert nach diesen Dingen zu fragen, war sie zu sehr
gefesselt von der Prozession.
»Du sollst hinunter in den Hof gehen und dich im Gras ausruhen«, sagte Prinz Robert.
»Schon wieder ausruhen?«
»Der Hauptmann will nicht, daß du heute arbeitest. Und heute Nacht wird er dich an Nicolas, den
Chronisten der Königin ausleihend
»An Tristans Herrn?« flüsterte Dornröschen. »Er hat nach mir gefragt?«
»Bezahlt hat er für dich. In guter Münze«, sagte Prinz Robert und fegte den Boden. »Nun geh
endlich hinunter.«
Mit wild pochendem Herzen sah Dornröschen, wie sich die Prozession langsam über die breite
Straße bewegte.
»Und doch ist etwas anders«, sagte Dornröschen, als sie auf eine breite Straße kamen.
»Es sind keine Soldaten zu sehen«, bestätigte Richard. »Und bitte sei jetzt still. Du darfst nicht
reden. Wir werden sonst beide im Laden der Bestrafung landen.« »Aber wo sind sie?« fragte
Dornröschen.
Willst du eine Tracht Prügel riskieren ?« drohte er. »Sie suchen die Küste und den Wald ab nach
einer angeblichen Horde Räuber. Ich weiß nicht, was es bedeuten soll, aber hüte deine Zunge. Es
ist ein Geheimnis.«
Sie kamen zum Haus von Nicolas. Richard ließ Dornröschen dort vor der Tür zurück. Ein
Dienstmädchen begrüßte Dornröschen und befahl sie nieder auf alle viere. Und wie in einem
Taumel der Erwartung wurde sie durch ein feines kleines Haus geführt.
Eine Tür wurde vor ihr geöffnet, das Dienstmädchen gebot Dornröschen einzutreten und schloß die
Tür sogleich wieder.
Dornröschen traute ihren Augen kaum, als sie aufschaute und Tristan vor sich erblickte. Er streckte
beide Arme aus und half ihr auf die Füße. Neben ihm stand die große Gestalt seines Herrn, an den
sich Dornröschen noch gut erinnerte.
Ihr Gesicht war tiefrot, als sie den Mann ansah, denn beide sie und Tristan - standen da und
umarmten sich.
»Sei ganz ruhig und ohne Furcht, Prinzessin«, sagte Nicolas mit beinahe fürsorglicher Stimme.
»Du kannst so lange bei meinem Sklaven bleiben, wie du möchtest. Und in diesem Raum seid ihr
frei, beisammen zu sein, wie es euch beliebt. Du wirst später zu deiner Herrin zurückkehren.«
»0 gütiger Herr«, flüsterte Dornröschen und ließ sich auf die Knie fallen, um ihm die Stiefel zu
küssen.
Er erlaubte ihr diese Gefälligkeit und ließ die beiden dann allein. Dornröschen erhob sich und warf
sich in Tristans Arme. Er öffnete den Mund, um ihre Küsse heißhungrig zu verschlingen.
»Meine süße Kleine, wunderschöne Kleine«, murmelte er, und seine Lippen wanderten über ihren
Hals und ihr Gesicht, sein Glied drückte sich gegen ihren nackten Bauch.
Sein Körper schien beinahe blankpoliert im dämmrigen Licht der Kerzen, und sein goldenes Haar
glänzte. Dornröschen sah in seine wunderschönen tiefblauen Augen und stellte sich auf die
Zehenspitzen, um ihn in sich aufzunehmen, wie sie es auf dem Sklavenkarren getan hatte.
Sie warf die Arme um seinen Nacken und zwang ihr weit geöffnetes Geschlecht auf seinen
Schwanz, fühlte ihn, wie er sie verschloß. Langsam sank Tristan zurück auf die grüne Satindecke
des kleinen, aus Eiche geschnitzten Bettes. Er streckte sich auf den Kissen aus und warf den Kopf
zurück, als Dornröschen auf ihm ritt.
Seine Hände hoben ihre Brüste, drückten ihre Brustwarzen, hielten Dornröschen, als sie sich an
seinem Geschlecht aufbäumte, emporglitt, so hoch sie konnte, ohne den Schaft zu verlieren und
sich niederfallen ließ.
Tristan stöhnte, und als Dornröschen spürte, wie sich der Schwanz - einem Vulkan gleich - heiß
ergoß, kam auch sie, bäumte sich auf, bis sie plötzlich erstarrte, die Beine ausgestreckt und unter
den letzten Wellen der Lust zuckend.
Arm in Arm lagen sie dicht beieinander, und Tristan strich Dornröschen sanft das Haar aus dem
Gesicht. »Mein Liebling Dornröschen«, flüsterte er, als er sie küßte.
»Tristan, warum läßt uns dein Herr dies tun?« fragte sie. Sie schwebte in süßer Schläfrigkeit, und
eigentlich kümmerte es sie nicht. Kerzen brannten auf einem kleinen Tisch neben dem Bett. Sie
sah das Licht, wie es in Wellen wuchs und sämtliche Gegenstände im Zimmer auslöschte, außer
der goldenen Oberfläche eines großen Spiegels.
»Er ist ein Mann voller Geheimnisse und von seltsamer Intensität«, erwiderte Tristan. »Er wird alles
so tun, wie es ihm gefällt. Und es gefällt ihm, daß ich dich sehe. Morgen wird ihm womöglich
gefallen, mich durch das Dorf peitschen zu lassen. Sehr wahrscheinlich glaubt er, daß das eine die
Qual des. anderen versüßen kann.«
Die Erinnerung an Tristan, angeschirrt und mit einem Pferdeschweif, befiel Dornröschen. »Ich habe
dich gesehene, flüsterte sie und errötete plötzlich. »In der Prozession.«
»War es so furchtbar, flüsterte er tröstend und küßte sie. Da war ein schwaches Erröten auf seinen
Wangen, das schier unwiderstehlich wirkte.
Dornröschen war erstaunt. »War es für dich nicht furchtbar? « fragte sie.
Ein Lachen kam aus der Tiefe seiner Brust. Dornröschen zupfte das goldene Haar, das sich um
seinen Schwanz herum bis hinauf zu seinem Bauch kräuselte.
»Doch, mein Liebling«, sagte er, »es war auf wundervolle Weise furchtbare
Sie lachte, als sie ihm in die Augen schaute, und küßte ihn erneut, schmiegte sich an ihn und
knabberte an seinen Brustwarzen. »Es quälte mich, das mitanzusehen«, bekannte sie, und ihre
Stimme klang ihr fremd. »Ich habe gebetet, daß du es irgendwie schaffen würdest, es zu ertragen
und dich damit abzufinden ... « »Und ob es mir gelungen ist, meine Liebe«, sagte er', küßte sie auf
die Stirn und legte sich zurück. »Und mehr als das.«
Dornröschen stieg auf seinen linken Oberschenkel und preßte ihr Geschlecht dagegen. Tristan
stöhnte, als sie in seine Brustwarze biß, während sie die andere streichelte. Und dann zog er
Dornröschen zu sich herab auf die Laken, und seine Zunge öffnete erneut ihre Lippen.
Dornröschen blieb beharrlich und unterbrach seinen Kuß für einen Augenblick. »Sag, wie konntest
du nur? Die Harnische und der Zaum... und dieser Pferdeschweif - wie konntest du das nur
hinnehmen, das alles?« Es war nicht notwendig, daß er ihr erklärte, er hätte sich damit
abgefunden. Sie konnte es sehen und fühlen, und sie hatte es heute in der Prozession gesehen.
»Ich habe meinen Herrn gefunden, den einen, der mich in Einklang bringt mit all meinen
Bestrafungen«, gestand Tristan. »Doch wenn du es unbedingt wissen willst... Es war eine
abgrundtiefe Kränkung, und das wird es auch immer sein. « Wieder küßte er Dornröschen, seine
Rute öffnete ihre Schamlippen und drückte gegen ihre Klitoris.
Dornröschen hob die Hüften, um ihn zu empfangen. Sofort fanden sie einen gemeinsamen
Rhythmus. Tristan blickte auf Dornröschen herab, wie Säulen stützten seine Arme die kraftvollen
Schultern. Sie hob den Kopf, um an seinen Brustwarzen zu saugen, ihre Hände drückten und
teilten seine Pobacken, fühlten die harten, erregenden Knoten seiner Striemen und drückten sie
zusammen, als sie immer näher zu dem seidigen, faltigen Anus kamen. Seine Bewegungen
wurden heftiger, rauher, erregter als sie darin eintauchte. Und plötzlich griff Dornröschen zum Tisch
neben ihr, nahm eine dicke Kerze aus einem der silbernen Halter, löschte die Flamme und drückte
die geschmolzene Spitze mit ihren Fingern. Und dann steckte sie die Kerze in ihn hinein. Tristan
schloß die Augen. Und Dornröschens Geschlecht wurde zu einem straffen Mantel um sein Glied,
ihre Klitoris verhärtete sich und explodierte. Sie drückte die Kerze hart in Tristan, und schrie auf,
als sie die heiße Flut fühlte, die sich in sie ergoß.
Dann lagen sie ruhig und still. Sie hatte die Kerze wieder herausgezogen, aber Dornröschen war
noch immer verwundert über das, was sie getan hatte. Tristan küßte sie nur.
Er stand auf, füllte einen Kelch mit Wein und führte ihn an Dornröschens Lippen. Verblüfft nahm sie
den Becher, trank wie eine Lady und wunderte sich über die sonderbare Empfindung.
»Wie ist es dir ergangen, Dornröschen?« fragte Tristan »Bist du die ganze Zeit rebellisch
gewesen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin in die Hände einer harten Herrin und eines lasterhaften Herrn
gefallene Sie lachte sanft und schilderte die Bestrafungen durch ihre Herrin, die Küche, die Art des
Hauptmanns und die Abende mit den Soldaten, schwärmte von der körperlichen Schönheit ihrer
beiden Gebieter.
Tristan hörte ernst zu.
Sie erzählte von dem Ausreißer, Prinz Laurent. »Ich weiß nun, wenn ich davonlaufen würde, so
wäre die Folge, gefunden und so bestraft zu werden, und all meine Jahre im Dorf zu verbringend,
sagte sie. »Tristan, hältst du mich für schrecklich genug, daß ich das tun möchte? ich würde eher
davonlaufen, als zurück auf das Schloß zu gehen.«
»Man könnte dich dem Hauptmann und deiner Herrin wegnehmen, wenn du davonläufst«,
entgegnete er. »Und du könntest verkauft werden an irgend jemand anderen.«
»Das macht nichts«, sagte sie. »Eigentlich sind es nicht Herr und Herrin, die mich in Harmonie mit
allem bringen, so wie du es ausgedrückt hast. Allein die Härte ist es, die Kälte und die
Unerbittlichkeit. Ich wollte unterworfen werden. Ich verehre den Hauptmann, und ich verehre die
Herrin, doch in dem Dorf gibt es vielleicht noch härtere Herren und Herrinnen.«
»Du überraschst mich«, sagte er und bot ihr erneut Wein an. »Ich habe mich so sehr in Nicolas
verliebt, daß ich keinerlei Widerstand gegen ihn aufbringen kann.«
Dann erzählte Tristan all das, was ihm widerfahren war, und wie er und Nicolas sich geliebt und in
den Bergen miteinander geredet hatten.
»Heute Mittag wurde ich zum zweiten Mal auf den öffentlichen Drehtisch gebrachte, sagte er. »Die
Angst hatte mich nicht verlassen. Es war noch schlimmer, als man mich die Stufen hochjagte, denn
ich wußte, was mich erwartete. Ich sah den Marktplatz viel klarer unter dem grellen Licht der Sonne
als zuvor im Fackellicht. Ich will damit nicht sagen, daß mir alles schöner erschien. Aber ich sah
das große Ganze, von dem ich ein Teil war, und unter der schmerzlichen Bestrafung brach meine
Seele auf. Nun ist mein ganzes Dasein - sei es auf dem Drehtisch, in dem Pferdegeschirr oder in
den Armen meines Herrn - ein flehentliches Bitten, benutzt zu werden, so wie man die Wärme des
Feuers benutzt. Der Wille meines Herrn ist das wichtigste, und durch ihn werde ich all denen
gegeben, die an mich denken und mich begehren.«
Dornröschen schwieg still und schaute Tristan an.
»Dann hast du deine Seele hingegebene, flüsterte sie. »Du hast sie deinem Herrn gegeben. Das
habe ich nicht getan, Tristan. Meine Seele ist noch immer mein, und sie ist das einzige, was ein
Sklave wirklich besitzt. Ich bin noch nicht bereit, sie herzugeben. Ich gebe meinen ganzen Körper
dem Hauptmann hin, den Soldaten, der Herrin - doch in meiner Seele, glaube ich, gehöre ich
niemandem. Ich verließ das Schloß, ja, aber nicht um die Liebe zu finden. Ich ging, um weit härter
herumgestoßen und behandelt zu werden, von noch gefühlloseren und grausameren Herrinnen
und Herren.«
»Wir dürfen uns nicht verlieren. Was immer auch geschehen mag«, sagte Tristan. »Wir müssen
uns Augenblicke stehlen, wann immer wir können, um miteinander zu sprechen. Man wird es uns
vielleicht nicht immer erlauben, aber ... «
»Mit einem Herrn, der so verrückt ist wie deiner, werden wir sicher reichlich Gelegenheit dazu
haben«, meinte sie.
Tristan lächelte. Doch plötzlich verfinsterte sich sein Blick. Still blieb er liegen und horchte.
»Was ist?«
»Da ist niemand draußen auf den Straßen«, sagte er. »Es herrscht völlige Stille. Dabei fahren um
diese Zeit stets Kutschen auf der Straße.«
»Sämtliche Tore sind geschlossene, erzählte Dornröschen. »Und die Soldaten sind alle weg.«
»Aber warum?«
»Ich weiß es nicht. Man sagt, daß sie die Küste nach Räubern absuchen.«
Tristan erschien ihr in diesem Moment so wunderschön, daß sie wünschte, sie würden sich ein
weiteres Mal lieben. Sie richtete sich auf, setzte sich zurück auf ihre Fersen und schaute auf sein
Glied, das schon wieder zum Leben erwachte. Dann starrte sie auf ihr eigenes Spiegelbild in dem
weit entfernten Spiegel. Sie bewunderte den Anblick von ihnen beiden. Doch als sie genauer
hinschaute, sah sie noch jemanden im Spiegel, eine geisterhafte Figur. Sie sah einen Mann mit
weißem Haar, der sie beobachtete!
Und Dornröschen schrie. Tristan setzte sich auf und starrte nach vorn. Aber sie hatte bereits
erkannt, was es war. Der Spiegel war ein doppelter Spiegel, einer dieser alten Tricks, von denen
sie als Kind gehört hatte. Tristans Herr hatte sie die ganze Zeit beobachtet. Sein dunkles Gesicht
war erstaunlich klar, sein weißes Haar glühte beinahe, seine Augenbrauen waren ernst
zusammengezogen. Tristan lächelte und errötete zugleich.
Die Tür öffnete sich.
Nicolas näherte sich dem Bett, der vornehme Mann in samtenen Kleidern, und drehte
Dornröschens Schultern zu sich. »Wiederhole, was du gerade gesagt hast. Alles, was du über die
Soldaten und diese Räuber gehört hast.«
Dornröschen errötete. »Bitte verrate mich nicht dem Hauptmann!« flehte sie. Und dann erzählte
sie, was sie von der ganzen Geschichte wußte.
Für einen Moment stand Tristans Herr da und überlegte. »Kommt«, sagte er und zog Dornröschen
vom Bett hoch, »Ich muß Dornröschen sofort zurück zum Gasthaus bringen.« »Darf ich gehen,
Herr? Bitte ... « fragte Tristan.
Doch Nicolas war in Gedanken. Er schien die Frage nicht gehört zu haben.
Er drehte sich um und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Sie eilten den Korridor hinunter und durch
die Hintertür aus dem Haus. Nicolas befahl ihnen zu warten, als er in Richtung Zinnen ging.
Lange schaute er von einem Ende des großen Walls zum anderen. Die Stille begann Dornröschen
zu ängstigen.
»Aber das ist doch törichter, flüsterte Nicolas, als er zurückkam. »Sie scheinen das Dorf ohne
ausreichende Verteidigung verlassen zu haben.«
»Der Hauptmann glaubt, daß die Räuber die Höfe außerhalb der Mauern angreifen und die
Landhäuser überfallen«, berichtete Dornröschen. »Und er hat Wachen aufgestellt, ganz bestimmt.«
Nicolas schüttelte mißbilligend den Kopf. Dann verriegelte er die Tür seines Hauses.
»Aber, Herr«, fragte Tristan. »Wer sind diese Räuber?« Seine Miene hatte sich verfinstert, und in
seiner Art lag nun nichts mehr von einem Sklaven.
»Kümmere dich nicht darum«, sagte Nicolas streng, als er aufbrach und vor ihnen her ging. »Wir
werden Dornröschen zurück zu ihrer Herrin bringen. Kommt schnelle.«
Desaster
Nicolas führte sie schnell durch das Gewirr der kleinen Gassen. Er hatte Tristan und Dornröschen
erlaubt, zusammen hinter ihm zu gehen. Und Tristan hielt Dornröschen in seinen Armen,
streichelte und küßte sie. Das nächtliche Dorf schien ruhig und friedvoll, die Bewohner waren sich
keiner Gefahr bewußt.
Doch plötzlich, als sie sich dem Platz der Wirtshäuser näherten, ertönte von weit her ein
schreckliches Getöse, kreischende Schreie und der donnernde Krach von Holz gegen Holz -
zweifellos der Klang eines Rammbocks!
Die Glocken der Dorftürme ertönten. Überall öffneten sich Türen.
Sie ritten durch die Nacht, über offene Felder und jagten durch Flüsse und Wälder; die großen
glänzenden Krummschwerter zischten durch die Luft, um herabhängende Äste abzuhacken.
Wie groß die Zahl der Reiter war, vermochte Dornröschen nicht zu erkennen; die Schar hinter ihr
erschien ihr endlos. Die leisen Rufe in fremder Sprache klangen ihr in den Ohren, zusammen mit
dem Schluchzen und Stöhnen der geraubten Prinzen und Prinzessinnen.
In unvermindert wildem Tempo jagte die Bande in die Berge, waghalsige Pfade hinauf und hinunter
in bewaldete Täler.
Und schließlich nahm Dornröschen den Geruch der offenen See wahr, und als sie den Kopf hob,
erblickte sie vor sich den trüben Schimmer des Wassers im Mondlicht.
Ein gewaltiges dunkles Schiff lag in der Bucht vor Anker, ohne ein Licht, das seine unheimliche
Anwesenheit ankündigte.
Dornröschen schnappte ängstlich nach Luft, und als die Pferde durch die Sandbänke und die
flachen Wellen ritten, verlor sie das Bewußtsein.
Exotische Handelsware
Dornröschen lag, als sie erwachte. Sie war sehr müde und konnte kaum die Augen öffnen. Sie
spürte das schwere Schlingern des Schiffes. In Panik versuchte sie, sich zu erheben, doch plötzlich
erschien ein Gesicht über ihr.
Sie sah dunkle Haut, von der Farbe der Oliven, und schaute in ein Paar stechend schwarzer
Augen, die aus einem jungen makellosen Antlitz auf sie herabschauten. Langes, schwarzgelocktes
Haar umrahmte das Gesicht und verlieh ihm beinahe einen engelsgleichen Ausdruck. Sie sah
einen Finger, der ihr gebot, absolut still zu sein. Er war ein großer, junger Bursche, gekleidet in
einer glänzenden Tunika aus goldener Seide.
Er setzte Domröschen auf, und sie spürte seine dunklen bemerkenswert weichen Hände. Lächelnd
nickte er, als Dornröschen gehorchte, streichelte ihr Haar, und mit überschwenglichen Gesten
bedeutete er ihr, daß er sie wunderschön fand.
Dornröschen öffnete den Mund, doch sogleich legte der hübsche Junge seinen Finger auf ihre
Lippen. Und in seinem Gesicht erkannte sie große Furcht, als er den Kopf schüttelte. Also schwieg
Dornröschen.
Er zog einen langen Kamm aus einer Tasche seiner weiten Kleider und kämmte Dornröschen das
Haar. Sie registrierte schläfrig, daß man sie gewaschen und parfümiert hatte. Ihr Kopf fühlte sich so
leicht an. 'Über und über war sie mit einem süßen öligen Gewürz eingerieben. Dornröschen kannte
diesen Duft. Zimt war es. Wie süß, dachte Dornröschen. Und sie konnte etwas wie Farbe auf ihren
Lippen spüren - es schmeckte nach frischen Beeren. Aber sie war so müde! Sie konnte kaum die
Augen offenhalten.
Überall um sie herum in diesem dämmrigen Raum lagen schlafende Prinzen und Prinzessinnen.
Dornröschen entdeckte Tristan! Und in einem schwerfälligen Anflug der Aufregung wollte sie zu
ihm. Doch ihr dunkelhäutiger Aufseher hielt sie mit katzenhafter Anmut davon ab, und seine
heftigen Gesten und seine Miene ließen Dornröschen spüren, daß sie sehr leise und gehorsam
sein mußte. Er runzelte übertrieben die Stirn und drohte ihr mit erhobenem Finger. Er schaute zum
schlafenden Prinz Tristan, und dann, mit derselben ausgesuchten Zärtlichkeit, streichelte er
Dornröschens Geschlecht und tätschelte sie.
Dornröschen war zu müde, um mehr zu tun, als ihn verwundert anzustarren. Alle Sklaven waren
eingeölt und parfümiert worden. Sie glichen goldenen Skulpturen auf Betten aus Satin.
Der junge bürstete Dornröschens Haar mit solcher Sorgfalt, daß sie nicht das geringste Ziehen
oder Zerren verspürte. Er strich über ihr Gesicht, als wäre sie ein sehr wertvoller Gegenstand, und
wieder streichelte er ihr Geschlecht in derselben liebevollen Art. Dieses Mal weckte er es, und
während er Dornröschen anstrahlte, drückte sein Daumen sanft auf ihre Lippen, als wollte er damit
sagen »Sei brav, meine Kleine.«
Noch weitere dieser Engel waren erschienen. Ein halbes Dutzend dunkelhäutiger, schlanker junger
Männer, die dasselbe Lächeln auf ihren Gesichtern trugen, standen um Dornröschen herum, zogen
ihr die Arme über den Kopf und preßten ihre Finger aneinander. Dornröschen wurde schließlich
hochgehoben. Sie spürte die seidenen Finger, die sie stützten, von den Ellenbogen bis zu den
Füßen. Und während sie verträumt an die hölzerne Decke blickte, wurde sie die Stufen
hinaufgetragen, in einen anderen Raum, der erfüllt war vom Geplapper vieler Stimmen in fremder
Sprache.
Dornröschen nahm schimmernde Stoffe über sich wahr, die vortrefflich drapiert waren, tiefrot
leuchtete es über ihr, und überall glänzte es von kleinen, kunstvoll komponierten Stücken Gold und
Glas. Sie roch das starke Aroma von Weihrauch.
Plötzlich wurde sie auf ein übergroßes, pralles Satinkissen gesetzt, die Arme weit über den Kopf
ausgestreckt bis hin zu einer kleinen Kante, hinter die sie ihre Finger legen mußte.
Dornröschen stöhnte. Nicht mehr als ein kleiner Seufzer war es, doch blitzschnell trat Angst und
Schrecken in die engelsgleichen Gesichter ihrer Aufpasser; sie hoben die Finger an die Lippen und
schüttelten den Kopf als ernstliches Zeichen der Warnung.
Dann zogen sie sich zurück, und Dornröschen schaute auf, blickte in die Gesichter von Männern,
die im Kreis um sie herum standen. Leuchtende Turbane aus Seide waren um ihre Köpfe
gebunden, und Blicke aus ihren dunklen Augen huschten über Dornröschen, schwer mit Juwelen
beringte Hände deuteten und zeigten auf sie, während sich die Männer aufgeregt unterhielten, zu
streiten und zu feilschen schienen.
Dornröschens langes Haar wurde hochgehoben und mit vorsichtigen Fingern untersucht. Ihre
Brüste wurden sehr sanft berührt und dann leicht geschlagen. Andere Hände spreizten ihre Beine,
und in der gleichen vorsichtigen, fast seidenweichen Weise spreizten Finger ihre Schamlippen,
rollten ihre Klitoris, als wäre sie eine Perle oder eine Weintraube, und die lebhafte Unterhaltung
über ihr ging weiter. Dornröschen versuchte still zu sein, schaute auf die bärtigen Gesichter, blickte
in flinke, schwarze Augen. Und die Hände berührten sie, als wäre sie von unschätzbarem Wert und
sehr, sehr zerbrechlich.
Doch ihre gut geübte Vagina verengte sich, gab ihre Säfte frei, und Fingerspitzen sammelten ihre
Flüssigkeit auf. Ihre Brüste wurden wieder getätschelt, und Dornröschen stöhnte ganz leise. Sie
schloß die Augen, als gar ihre Ohren und ihr Bauchnabel untersucht und ihre Zehen und Finger
begutachtet wurden.
Sie atmete tief ein und aus, als ihre Zähne auseinandergebogen und ihre Lippen zurückgeschoben
wurden. Sie blinzelte und döste wieder, als sie umgedreht wurde. Die Stimmen schienen lauter zu
werden, ein halbes Dutzend Hände drückten ihre Striemen und das Muster der rosigen Streifen,
die ihren Hintern bedeckten. Und gar ihr Anus wurde geöffnet. Sie wimmerte nur ein wenig dabei,
und wieder fielen ihr die Augen zu, als sie ihre Wangen auf das kostbare Satinkissen bettete.
Einige scharfe Klapse ließen sie nur leicht zusammenzucken.
Als Dornröschen wieder auf dem Rücken lag, konnte sie das Nicken sehen. Der dunkelhäutige
Mann in der Mitte lächelte sie kurz an und verpaßte ihrem Geschlecht einen anerkennenden Klaps.
Dann hoben die engelsgleichen jungen Dornröschen wieder hoch.
Sie haben mich einer Prüfung unterzogen, dachte sie. Doch sie war eher verblüfft als ängstlich,
eingelullt und nahezu unfähig, sich daran zu erinnern, was sie gerade gedacht hatte. Lust klang in
ihr wie das Echo einer schwingenden Lautensaite.
Sie wurde in einen anderen Raum gebracht.
Welch eine fremde und außergewöhnliche Behausung! Das Zimmer war mit sechs goldenen
Käfigen gefüllt. Ein Paddel, fein emailliert und vergoldet, der lange Griff mit Seide umwickelt,
baumelte von einer Strebe am Ende eines jeden Käfigs. Und die Matratzen darin waren bedeckt
von himmelblauem Satin. Die Käfige waren voller Rosenblätter. Dornröschen wurde in das Innere
eines Käfigs gelegt. Sie konnte das Parfüm riechen. Der Käfig war hoch genug, daß sie aufrecht
hätte sitzen können, wenn sie nur die Kraft dazu gehabt hätte. Es war besser, zu schlafen, so wie
ihre Aufseher es ihr bedeutet hatten. Sie verstand den Grund dafür, daß ihre Vagina mit einem
hübschen, kleinen goldenen Gitter bedeckt wurde, und sie wußte, warum sie diese goldenen
Ketten um ihre Schenkel und ihre Taille schnallten, die das Gitter hielten. Sie konnte ihre
Geschlechtsteile nicht mehr berühren. Nein, sie durfte es nicht. Das war auch im Schloß oder im
Dorf niemals erlaubt gewesen. Die Tür des Käfigs schloß sich mit einem Klirren, und der Schlüssel
drehte sich im Schloß. Dornröschen fielen sogleich die Augen zu, und üppige, wohlige Wärme
durchflutete sie.
Eine Weile später schlug sie die Augen wieder auf. Sie konnte sich nicht bewegen, beobachtete
aber, daß Tristan in den Käfig gelegt wurde, der sich direkt an Dornröschens anschloß. Die jungen
Männer gaben Tristans Hoden und Schwanz mit diesen dunklen, weichen Fingern kleine Klapse.
Eines dieser hübschen Maschengeflechte wurde auch Tristan angepaßt. Für einen Augenblick
konnte Dornröschen Tristans Gesicht sehen, das gänzlich entspannt im Schlaf und unvergleichlich
schön war.
»Sch!« Ich deutete zur Decke und erzählte ihr mit schnellem Flüstern von dem Schiff, das
längsseits vor Anker gegangen, und von dem Mann, der an Bord gekommen war.
»Ich war sicher, daß wir weit über das Meer segeln würden«, sagte Dornröschen.
In dem Käfig unter ihr schlief Prinz Laurent, der arme Ausreißer, und über ihr Prinz Dimitri, ein
Schloßsklave, der mit uns zusammen zum Dorf gekarrt worden war.
»Aber wer ist an Bord gekommen?« flüsterte sie.
»Sei still, Dornröschen! « warnte ich wieder. Doch es hatte keinen Sinn. Ich konnte nicht
feststellen, was vor sich ging - außer, daß das Gespräch heftig war.
Dornröschen hatte den unschuldigsten Ausdruck auf ihrem Gesicht, und das golden gefärbte Öl
hob jede Einzelheit ihrer Figur verführerisch hervor. Kleiner wirkte sie, runder und vollkommener;
und wie sie so in dem Käfig kauerte, erschien sie wie ein bizarres Geschöpf, importiert aus einem
fremden Land, um in einen Lustgarten gesetzt zu werden. Wir alle mußten so erscheinen.
»Wir könnten noch immer gerettet werden«, sagte sie ängstlich.
»Ich weiß nicht«, antwortete ich. Warum waren keine Soldaten da? Warum war da nur diese eine
Stimme? Ich durfte Dornröschen nicht noch mehr ängstigen und ihr erzählen, daß wir nun wahre
Gefangene waren und nicht wertvolle Tribute unter dem Schutz der Königin.
Schließlich kam Laurent zu sich und erhob sich langsam. Und eingerieben mit goldenem Öl sah er
so schön aus wie Dornröschen. Es war ein merkwürdiges Schauspiel, in der Tat - all die Striemen
und Streifen, so tief dunkel durch das Gold, daß sie fast wie eine Verzierung wirkten. Vielleicht
waren all unsere Striemen und Streifen nichts weiter als eine Verzierung gewesen. Sein Haar, so
vernachlässigt es auf dem Kreuz der Bestrafung gewesen war, war nun gepflegt, wunderschön
dunkelbraun gelockt und in Form gebracht. Er blinzelte, als er zu mir aufschaute, und rieb sich den
Schlaf aus den Augen.
Eilig erzählte ich ihm, was geschehen war, und zeigte zur Decke. Wir lauschten jetzt alle der
Stimme, obwohl ich glaube, daß niemand sie deutlicher vernehmen konnte als ich.
Laurent schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück. »Welch ein Abenteuer!« sagte er mit einer fast
schläfrigen Gleichgültigkeit.
Dornröschen lächelte bei diesen Worten und schaute mich schüchtern an. Ich war zu verärgert, um
zu sprechen. Ich fühlte mich so hilflos.
»Warte«, sagte ich, rutschte auf den Knien nach vom und griff nach den Gitterstäben, als ich
plötzlich in der Dunkelheit etwas zu hören glaubte. »Es kommt jemand.«
Und schon öffnete sich die Tür. Zwei der in Seide gekleideten jungen, die sich um uns gekümmert
hatten, kamen herein. Sie trugen kleine, wie Boote geformte Öllampen. Und zwischen ihnen stand
ein großer, älterer grauhaariger Lord, bekleidet mit einem Zweiteiler und Stulpen, ein Schwert an
seiner Seite und einen Dolch in seinem dicken Ledergürtel. Seine Augen durchstreiften den Raum
fast ärgerlich.
Der größere der beiden Jungen ließ einen Schwall fremdländischer Worte auf den Lord
niederprasseln, und der Mann nickte und bewegte sich mit einem zornigen Ausdruck.
»Tristan und Dornröschen«, sagte er, als er weiter in den Raum getreten war, »und Laurent.«
Nun schienen die dunkelhäutigen jungen mit einem Mal beunruhigt. Sie wandten die Augen ab,
ließen den Lord mit uns Sklaven allrin und schlossen die Tür.
»Das hatte ich befürchtet«, sagte der Lord. »Und Elena und Rosalinde und Dimitri. Die besten
Schloßsklaven. Diese Räuber haben wirklich scharfe Augen. Die übrigen Sklaven haben sie an der
Küste freigelassen, sobald sie die Besten aufgestöbert' hatten. «
»Was geschieht mit uns, mein Lord?« fragte ich. Seine Haltung drückte nur allzu deutlich
Ratlosigkeit aus.
»Das, mein lieber Tristan«, sagte der Lord, »liegt in den Händen eures Herrn, dem Sultan.«
Ich fühlte, wie meine Miene erstarrte. Und Wut schwappte in mir hoch. »Mein Lord«, sagte ich, und
meine Stimme zitterte vor Ärger, »wird niemand versuchen, uns zu retten?« In meinem Kopf
tauchte das Bild meines Herrn Nicolas auf, niedergestoßen auf die Steine des Platzes, als das
Pferd mich davontrug. Doch das war nur ein Teil meiner Qual. Was lag vor uns?
»Ich habe alles getan, was in meiner Macht steht«, sagte der Lord. »Ich habe ein enorm hohes
Pfand für jeden von euch festgelegt. Der Sultan wird fast jeden Preis für pralle, weichhäutige
gutgeübte Sklaven der Königin zahlen, aber er liebt sein Gold mindestens ebenso sehr wie sich
selbst. Und in zwei Jahren wird er euch gutgenährt, bei bester Gesundheit und unversehrt
zurückgeben. Andernfalls wird er sein Gold nicht wiedersehen. Glaube mir Prinz, dies ist schon
Hunderte Male zuvor durchgespielt worden. Wäre es mir nicht gelungen, sein Schiff abzufangen,
hätten sich meine und seine Abgesandten getroffen. Er will keinen wirklichen Streit mit der Königin.
Ihr habt euch niemals in wirklicher Gefahr befunden.«
»Keiner Gefahr!« protestierte ich. »Wir werden in ein fremdes Land gebracht, wo wir ... «
»Still, Tristan«, zischte er scharf. »Der Sultan hat unsere Königin zu ihrer Vorliebe für euch, Opfer
der Lust und Vergnügungen, inspiriert. Er sandte der Königin ihre ersten Sklaven und erklärte ihr
die Sorgfalt, mit der Sklaven behandelt werden müssen. Nichts wirklich Böses wird euch
widerfahren. Obwohl sicherlich... sicherlich ... «
»Sicherlich was?« fragte ich.
»Ihr werdet unterwürfiger sein«, erklärte der Lord mit einem kurzen, besorgten Achselzucken. »Im
Palast des Sultans werdet ihr eine wesentlich niedrigere Stellung einnehmen. Sicher, ihr werdet
das Spielzeug eurer Herren und Herrinnen sein, sehr wertvolles Spielzeug. Doch man wird euch
nicht mehr wie Wesen mit einer höheren Bestimmung behandeln. Im Gegenteil man wird euch so
schulen, wie wertvolle Tiere geschult werden, und ihr dürft niemals - der Himmel sei mit euch -
niemals dürft ihr versuchen zu sprechen oder mehr zu bekunden als das leiseste Verstehen ... «
»Mein Lord«, unterbrach ich.
»Wie ihr seht«, fuhr der Lord unbeirrt fort, »werden nicht einmal die Aufseher im Raum bleiben,
wenn zu euch gesprochen wird, als ob ihr Verstand hättet. Sie finden es unpassend und
unschicklich. Sie ziehen sich zurück bei dem geschmacklosen Anblick, wenn ein Sklave behandelt
wird wie ... «
»...ein Mensch«, flüsterte Dornröschen. Ihre Unterlippe bebte, während sie ihre kleinen Fäuste
fester um die Stäbe klammerte, aber sie weinte nicht.
»Ja, genau, Prinzessin. Wie ein Mensch ... «
»Mein Lord.« Ich war jetzt außer mir. »Man muß uns freikaufen! Wir stehen unter dem Schutz der
Königin! Dies verletzt alle Abmachungen!«
»Das steht außer Frage, lieber Prinz. In dem komplizierten Austausch großer Mächte müssen
einige Dinge als Opfer gebracht werden. Und es verletzt keinerlei Abmachungen. Ihr seid gesandt
zu dienen, und dienen sollt ihr nun im Palast des Sultans. Habt keine Zweifel - ihr werdet von euren
neuen Herren geschätzt werden. Obwohl der Sultan viele Sklaven aus seinem eigenen Land hat,
so seid ihr Prinzen und Prinzessinnen eine besondere Leckerei und eine große Seltenheit.«
Ich war zu ärgerlich, als daß ich noch weiter hätte sprechen können. Es war hoffnungslos. Nichts,
was ich sagte, änderte etwas. Ich war wie eine wilde Kreatur eingesperrt, und meine See verfiel in
elendes Schweigen.
»Ich tat, was ich konnte«, sagte der Lord, und seine Blicke wanderten jetzt auch zu den anderen.
Dimitri war wach.
»Mir war befohlen, eine Entschuldigung für den Raub zu erreichen«, fuhr der Lord fort, »und eine
feste Entschädigung zu erzielen. Ich habe mehr Gold bekommen, als ich erwartet habe.« Er ging
zu der Tür. Seine Hände lagen auf dem Türknauf. »Zwei Jahre, Prinz, das ist nicht zu lang«, sagte
er. »Und wenn ihr zurückkehrt, werden sich euer Wissen und eure Erfahrung von unschätzbarem
Wert im Schloß erweisen.«
»Mein Herr!« sagte ich plötzlich. »Nicolas, der Chronist. So laßt mich wenigstens wissen - wurde er
bei dem Überfall verletzt?«
»Er ist lebendig und höchstwahrscheinlich bei seiner Arbeit und verfaßt den Bericht über den
Raub. Er grämt sich bitterlich deinetwegen. Doch nichts kann getan werden. jetzt muß ich euch
verlassen. Seid tapfer und schlau, indem ihr vorgebt, nicht schlau zu sein und daß ihr nichts weiter
seid, als die unterwürfigsten, jederzeit bereiten kleinen Bündel der Leidenschaft.« Er verließ uns.
Wir blieben alle still, hörten die entfernten Rufe der Seeleute über uns. Dann spürten wir, wie die
See sich träge wellte, als das andere Boot sich von unserem abstieß.
Das riesige Schiff bewegte sich wieder, schnell, wie unter vollen Segeln, und ich fiel zurück gegen
die kalten goldenen Gitterstäbe und starrte geradeaus.
»Sei nicht traurig, mein Liebling«, sagte Dornröschen und schaute mich an, ihr langes Haar umfloß
ihre Brüste, das Licht spiegelte sich auf ihren eingeölten Gliedern. »Es ist doch nur das gleiche
Spiel.«
Ich drehte mich herum und streckte mich aus, trotz des unbequemen metallenen Dreiecks
zwischen meinen Beinen, bettete den Kopf auf meine Arme und weinte lautlos.
Schließlich, als meine Tränen versiegt waren, hörte ich Dornröschens Stimme wieder.
»Ich weiß, daß du an deinen Herrn denkst«, sagte sie sanft. »Doch erinnere dich an deine eigenen
Worte.«
Ich seufzte.
»Erinnere du mich, Dornröschen«, bat ich sie leise.
»Du sagtest, daß dein ganzes Dasein eine flehende Bitte sei, unter dem Willen anderer erlöst zu
werden. Und so geht es nun weiter, Tristan. Wir alle sinken tiefer und tiefer hinab auf der Leiter
dieser Erlösung.«
»Ja, Dornröschen«, flüsterte ich.
»Es ist nichts als eine weitere Stufe auf der Leiter unseres Abstiegs«, fügte sie hinzu, »und wir
verstehen jetzt besser, was wir schon immer gewußt haben, seit wir zu Gefangenen gemacht
wurden.«
»Ja«, sagte ich, »daß wir anderen gehören.«
Ich wandte ihr den Kopf zu, um sie anzuschauen. Die Anordnung der Käfige gestattete uns nur,
einander an den Fingerspitzen zu berühren. Und so war es besser, lediglich Dornröschens
hübsches Gesicht und ihre wundervollen Arme zu betrachten, als sie noch immer die Gitterstäbe
umklammerte.
»Es ist wahr«, sagte ich. »Du hast recht.« Ich fühlte, wie sich etwas in meiner Brust zusammenzog
und verspürte das alte, vertraute Gefühl der Hilflosigkeit - nicht als Prinz, sondern als Sklave, ganz
und gar den Launen neuer und unbekannter Herren und Gebieter ausgeliefert.
Als ich in Domröschens Augen schaute und das Flackern der Verwunderung dort brennen sah,
fühlte ich, daß sie ebenso empfand wie ich. Welche Qualen oder Verzückungen uns erwarteten -
wir wußten es nicht.
Dimitri hatte sich umgedreht und war eingeschlafen wie auch Laurent.
Dornröschen räkelte sich erneut wie eine Katze und legte sich auf die seidene Matratze.
Die Tür öffnete sich und die jungen Aufseher kamen herein, ihrer sechs - einer für jeden Sklaven,
wie es schien. Sie näherten sich den Käfigen, und während sie die Türen entriegelten, boten sie
uns einen warmen, aromatischen Trank an, wohl ein weiterer willkommener Schlaftrunk.
Sinnliche Gefangenschaft
Es war Nacht und Dornröschen erwachte. Als sie sich auf den Bauch drehte, sah sie die Sterne
durch ein winziges, vergittertes Fenster leuchten. Das große Schiff ächzte und knarrte bei seinem
Ritt auf den Wellen.
Doch Dornröschen wurde hochgehoben und aus dem Käfig gehievt. Ihre Träume waren noch nicht
ganz zerstreut, und wieder wurde sie auf ein riesiges, Kissen gelegt, diesmal direkt am Kopfende
eines langen Tisches.
Kerzen brannten. Die Luft war erfüllt mit schwerem Duft von Gewürzen, und von fern erklang eine
volle und vibrierende Musik.
Die hübschen jungen Männer umringten Dornröschen, rieben ihr das goldene Öl auf die Haut,
lächelten auf sie herab, streckten ihre Arme hoch und wieder zurück, bogen ihre Finger so, daß sie
die Enden des Kissens umfaßten. Dornröschen sah eine kleine Bürste, die ihre Brustwarzen
vorsichtig mit einem golden glitzernden Pigment färbte. Sie war zu erschrocken, um einen Laut von
sich zu geben, und sie lag still, als auch ihre Lippen bemalt wurden. Dann umrandeten die weichen
Haare der Bürste geschickt ihre Augen mit dem Gold und verteilten es auch auf ihre Augenlider.
Große Ohrringe mit Juwelen wurden ihr gezeigt, und sie rang nach Atem, als ihre Ohrläppchen
durchstochen wurden. Doch ihre schweigenden Wärter beruhigten und trösteten sie. Die Ohrringe
baumelten von ihren winzigen, brennenden Wunden, doch der Schmerz löste sich auf, als
Dornröschen fühlte, daß ihre Beine gespreizt wurden. Sie sah, wie ein Gefäß mit leuchtenden,
glänzenden Früchten über sie gehalten wurde. Das kleine Gitter zwischen ihren Beinen wurde
entfernt, und zärtliche Finger streichelten ihr Geschlecht, bis es erwachte. Dann blickte
Dornröschen in das schöne dunkelhäutige Gesicht des Mannes, der sie zuerst begrüßt hatte. Sie
sah, wie er die Früchte aus der Schale nahm - Datteln, Stücke von Melone und Pfirsich. winzige
Birnen, dunkelrote Beeren - und sorgfältig jedes Stück in einen Silberbecher mit Honig tauchte.
Ihre Beine wurden jetzt weit auseinandergestreckt, und Dornröschen fühlte, wie die Honigfrüchte in
sie gesteckt wurden. Ihre gut erzogene Vagina verengte sich unwillkürlich, als die seidenen Finger
die gewürfelten Stücke tief in sie hineindrängten, eines nach dem anderen.
Sie konnte ihr Seufzen und Stöhnen nicht zurückhalten, aber ihre Wärter schienen dies zu billigen.
Sie nickten, und ihr Lächeln schien noch strahlender. Dornröschen war nun mit Früchten gefüllt.
Und sie fühlte sie prall in sich. Dann wurde eine glänzende Traube zwischen ihre Beine gelegt. Und
ein hübscher Zweig mit weißen Blumen baumelte über ihrem Gesicht, ihr Mund wurde geöffnet und
der Zweig zwischen ihre Zähne gelegt; die wächsernen Blütenblätter streiften ganz leicht ihre
Wangen und ihr Kinn.
Dornröschen versuchte, nicht zu fest auf den Stiel zu beißen. Dann wurden ihre Arme dick mit
Honig bestrichen. Und etwas vielleicht eine pralle Feige - wurde in ihren Bauchnabel gedrückt,
Juwelenarmbänder um ihre Handgelenke geschlungen und schwere Fußketten angelegt.
Dornröschen wand sich, als die Spannung in ihr stieg. Sie hatte auch Angst, als sie fühlte, wie sie
allmählich in ein kunstvolles Schmuckstück verwandelt wurde.
Doch nun wurde sie allein gelassen, mit der eindringlichen Ermahnung, leise und still zu sein.
Und sie vernahm andere, schnelle Vorbereitungen im Raum, weitere leise Seufzer, und fast war
ihr, als könnte sie das Pochen eines ängstlich schlagenden Herzens neben sich ausmachen.
Schließlich erschienen ihre Wärter wieder. Dornröschen wurde auf das riesige, dicke Kissen
gehoben wie ein Schatz. Die Musik erklang lauter, als sie die Stufen hinaufgetragen wurde, ihre
Vagina umspannte die enorme Menge der Früchte. Die goldene Farbe auf ihren Brustwarzen
trocknete, und die Haut spannte sich darunter. In jedem Zentimeter ihres Körpers fühlte sie neue
Erregung.
Dornröschen wurde in einen großen Raum gebracht, das Licht war schimmernd und weich. Der
Gewürzduft berauschend. Die Luft vibrierte unter dem Rhythmus des Tamburins, dem Klimpern
einer Harfe und den hohen, metallischen Tönen weiterer Instrumente. Der drapierte Stoff an der
Decke über ihr erwachte zum Leben mit seinen Hunderten winzigen Fragmenten aus Spiegelglas,
glitzernden Perlen und eingearbeiteten Goldmustern.
Dornröschen wurde wieder auf den Boden gesetzt, und als sie den Kopf hilflos drehte, sah sie die
Musiker zu ihrer Linken und direkt an ihrer rechten Seite ihre neuen Herren, die mit gekreuzten
Beinen vor langen Tischen saßen und verführerisch duftende Speisen zu sich nahmen. Ihre Roben
und Turbane waren verziert mit Seidenstickerei, ihre Augen funkelten ab und zu Dornröschen an,
während sie miteinander mit schnellen gedämpften Worten sprachen.
Dornröschen krümmte sich auf dem Kissen, umklammerte dessen Ecken und hielt ihre Beine weit
auseinander, ganz so wie .sie es im Schloß und im Dorf gelernt hatte. Ihre stillen, von Furcht
erfüllten Aufseher warnten sie und drohten ihr mit dunklen Blicken und den Fingern an den Lippen,
als sie sich in den Schatten zurückzogen, um über Dornröschen zu wachen.
Ach, was ist dies für eine sonderbare Welt, in die ich geraten bin? dachte sie. Und die Früchte
drängten gegen die Enge ihrer erhitzten Vagina. Sie fühlte ihre Hüften sich wiegen auf der Seide,
und die schweren Ringe pochten an ihren Ohren. Die Unterhaltung an den Tischen wurde in ihrem
eigentümlichen Ton fortgesetzt, nur dann und wann lächelte einer der dunklen Turban-Lords
Dornröschen zu, und redete sodann wieder mit den anderen am Tisch.
Eine weitere Gestalt war erschienen. Und aus den Augenwinkeln erkannte Dornröschen, daß es
Tristan war.
Auf Händen und Knien wurde er hereingeführt, an einer langen goldenen Kette, die an einem mit
Juwelen besetzten Kragen befestigt war. Und auch Tristan war mit goldenem Öl eingerieben, und
seine Brustwarzen waren ebenfalls vergoldet worden. Sein dicker Büschel Schamhaar war
gespickt mit winzigen, funkelnden Juwelen, und sein aufgerichteter Schwanz glänzte unter seiner
dünnen goldenen Bemalung. Seine Ohrläppchen waren nicht von baumelnden Ohrringen, sondern
von einzelnen Rubinen durchstoßen, und sein Kopfhaar in der Mitte gescheitelt und wunderschön
mit Goldstaub gebürstet. Goldfarbe umrandete seine Augen, bedeckte seine Lider, und hob gar
noch die erstaunliche Vollkommenheit seines Mundes hervor. Seine tiefblauen Augen brannten mit
einem schillernden Leuchten.
Auf seinen Lippen erschien ein kleines Lächeln, als er zu Dornröschen geführt wurde. Er schien
nicht traurig oder ängstlich, sondern eher in seinem Verlangen verloren zu sein, das Gebot seines
hübschen, schwarzhaarigen Engels befolgen zu müssen. Als der Dunkelhäutige ihm bedeutete,
sich über Dornröschen zu hocken, Tristans Kopf auf ihren linken Unterarm drückte, bis sein
Gesicht den Honig berührte, begann Tristan sogleich zu lecken.
Dornröschen seufzte und fühlte den harten, nassen Druck seiner leckenden Zunge auf ihrer Haut.
Ihre Augen weiteten sich, während Tristan den Nektar sauber abschleckte. Sein Haar kitzelte
Dornröschens Gesicht, als er sich zu ihrem rechten Unterarm beugte, um sich daran ebenso gierig
zu laben.
Tristan erschien ihr wie ein Gott aus den Tiefen ihrer unbewußten Träume.
Lange, geschmeidige Finger zogen mit einem Ruck an der fragilen Goldkette und führten Tristans
Kopf tiefer herunter, ließen ihn mit seinem golden glänzenden Kopf weiterwandern, bis er eifrig die
Frucht aus Dornröschens Nabel nahm.
Dornröschens Hüften und ihr Bauch hoben sich heftig bei der Berührung seiner Lippen und Zähne,
ein Stöhnen entfuhr ihr, die Blumen in ihrem Mund zitterten gegen ihre Wangen. Und wie durch
einen Nebel sah sie ihre entfernten Aufseher lächeln und nicken.
Tristan kniete zwischen Dornröschens Beinen. Und dieses Mal mußte der Aufseher seinen Kopf
nicht führen. Mit einer fast wilden Geste knabberte Tristan an den Früchten, der sanfte Druck
seiner Kiefer gegen ihre Scham raubte Dornröschen fast die Sinne.
Tristan aß die Weintrauben, sein Mund an ihre Schamlippen gedrückt, und nahm mit den Zähnen
die dicken Fruchtstückchen.
Dornröschen krümmte sich und umklammerte das Kissen. Ihre Hüften hoben sich unkontrollierbar.
Tristans Mund grub sich weiter in sie, seine Zähne knabberten an ihrer Klitoris, neckten sie,
während er mehr der Früchte herausholte. Und mit wilden, schwingenden Bewegungen stieß
Dornröschen gegen seinen Mund, bot sich ihm dar mit all ihrer Kraft.
Die Unterhaltung im Raum war erstorben. Die Musik war tief und rhythmisch und fast
leidenschaftlich. Dornröschens Seufzer wurden lauter, sie schnappte nach Luft, mit offenem Mund,
während die jungen Männer in ihrer Nähe stolz über das ganze Gesicht strahlten.
Tristans Mund verschlang die Früchte, er leerte Dornröschen. Und jetzt leckte er die Säfte von
ihren Schenkeln, seine Zunge wanderte in weiten Kreisen und mit nassem Streicheln langsam
wieder zu ihrer Klitoris.
Dornröschen wußte, daß ihr Gesicht feuerrot war. Ihre Brustwarzen waren zwei schmerzende
kleine Kerne.
Sie wand sich so wild, daß ihre Pobacken sich vom Kissen hoben.
Doch mit einem durchdringenden Seufzer der Enttäuschung sah sie, wie Tristans Kopf sich hob.
Die kleine Kette wurde angezogen. Dornröschen schluchzte leise.
Aber es war nicht vorbei! Tristan wurde hochgezogen, Dornröschen zur Seite und kunstvoll
herumgedreht, so daß er nun über Dornröschen lag. Sein Schwanz bot sich ihren Lippen an, sein
Mund öffnete sich weit, um ihre gesamte Scham tu bedekken. Dornröschen hob den Kopf, leckte
an Tristans Schwanz, versuchte ihn mit der Umklammerung ihrer Lippen zu greifen und nahm ihn
plötzlich gefangen, zog ihn tiefer, als sie ihre Schultern hob.
Fiebrig saugte sie ihn bis zur Wurzel, der süße Geschmack von Honig und Zimt vermischte sich mit
dem heißen, salzigen Geruch von Tristans Fleisch. Ihre Hüften ritten schnell auf dem Kissen,
während Tristan an dem winzigen Knoten zwischen ihren Beinen saugte und seinen Mund ganz
nah an ihre prallen, pulsierenden Lippen drückte. Seine Zunge schleckte den Honig, der aus ihnen
hervorquoll.
Stöhnend, fast weinend, labte sich Dornröschen an dem Schwanz. Ihr Mund zuckte im Rhythmus
der Bewegung von Tristans Hüften, als sie plötzlich fühlte, wie er mit überraschend großer Kraft an
ihrer Klitoris und dem Hügel darüber saugte. Und als der feurig schimmernde Orgasmus sie
überschwemmte und ihr laute stöhnende Seufzer abrang, fühlte sie, wie auch er kam und sein
Sperma sie überflutete.
Aneinandergekettet wanden sie sich, und rings um sie war nichts als Stille. Dornröschen sah
nichts. Ihr Kopf war seltsam leer. Es war ihr unmöglich, auch nur einen Gedanken zu fassen. Sie
fühlte, wie Tristan von ihr glitt. Sie hörte das tiefe Grummeln der Stimmen wieder und spürte, daß
das Kissen angehoben und sie getragen wurde.
Sie wurden die Stufen heruntergebracht und überall um sie herum im Raum mit den Käfigen
erklang leises aufgeregtes Geplapper, die engelhaften Aufseher lachten und sprachen mit
raunenden Stimmen, während sie das Kissen mit Dornröschen auf einen niedrigen Tisch legten.
Dann halfen sie Dornröschen auf die Knie, und sie sah Tristan, der direkt vor ihr kniete. Er schlang
die Arme um Dornröschens Nacken, ihre Arme wurden um seine Hüften geführt, und Dornröschen
fühlte seine Beine an ihren. Seine Hand liebkoste ihr Gesicht, während Dornröschen die
Engelsgleichen anschaute, die näher und näher kamen und Dornröschen und Tristan streichelten.
Im Dämmerlicht betrachtete Dornröschen die weichen, heiteren Gesichter der anderen Prinzen und
Prinzessinnen, die ihnen zuschauten.
Doch ihre hübschen Wächter hatten die bemalten Paddel von ihrem und Tristans Käfig
heruntergenommen, ließen die vortrefflichen Stücke im Licht blitzen, so daß Dornröschen die
Feinheit der Schnörkel, Ornamente und Blumen erkennen konnte.
Dornröschens Kopf wurde sanft nach hinten gezogen und das Paddel vor ihr Gesicht gehalten, daß
ihre Lippen es berühren und küssen konnten. Über ihr tat Tristan gleiches, auf seinen Lippen lag
dasselbe kleine Lächeln, als das Paddel weggezogen wurde und er auf Dornröschen
herabschaute.
Er umklammerte sie fest, als die ersten stechenden Schläge kamen, sein starker Körper versuchte
offensichtlich die kleinen Schrecken der Schläge aufzufangen, während Dornröschen stöhnte und
sich wand, wie Lady Lockley es ihr beigebracht hatte. Überall um sie war das strahlende, gelöste
Gelächter der Aufseher. Tristan küßte Dornröschens Haar, seine Hände kneteten fieberhaft ihr
Fleisch, und sie schmiegte sich enger und enger an ihn. Ihre Brüste klatschten gegen seine Brust,
ihre Hände spreizten sich auf seinem Rücken, ihre schwingenden PGbacken wurden von
prickelnder Wärme durchflutet unter dem Paddel.
Tristan konnte nicht länger stillbleiben, sein Stöhnen kam tief aus seiner Brust, sein Schwanz
wuchs zwischen Dornröschens Beinen, die breite, nasse Spitze glitt in sie. Ihre Knie hoben sich
vom Kissen. Ihr Mund fand Tristans Mund. Und während die jubilierenden Wächter die Stärke ihrer
Schläge verdoppelten, preßten eifrige Hände sie noch enger zusammen - Tristan und
Dornröschen.
Dornröschens
Erlösung
Was bisher geschah
Gefangene auf See
Erinnerungen an das Schloß und das Dorf
Durch die Stadt und in den Palast
Prüfung im Garten
Geheimnisvoller Meister
Die Riten der Reinigung
Die erste Prüfung des Gehorsams
Die Liebe des Meisters
Die Beobachterin
Eine Lektion in Unterwerfung
Mysteriöse Bräuche
Der Garten der männlichen Sinnesfreuden
Große königliche Anwesenheit
Das königliche Schlafgemach
Weitere geheime Lektionen
In die Arme des Schicksals
Entscheidung für Leixius
Enthüllungen auf See
Urteil der Königin
Der erste Tag bei den Ponies
Das Leben bei Hofe in all seinem Glanz
Das Leben unter den Ponies
Der Moment der Wahrheit
Dornröschens Erwachen
Nach hundertjährigem Schlaf öffnete Dornröschen die Augen, erweckt durch den Kuß des Prinzen.
Sie fand sich ihrer Kleider entledigt, und ihr Herz war ebenso wie ihr Körper an ihren Erretter
ausgeliefert. Und dieser beschloß sogleich Dornröschen als seine nackte Lustsklavin mit in sein
Königreich zu nehmen.
Mit Zustimmung ihrer Eltern und erfüllt von Verlangen nach dem Prinzen, wurde Dornröschen
sodann zum Hof von Königin Eleanor gebracht, des Prinzen Mutter' um ihr zu dienen als eine unter
Hunderten von Prinzen und Prinzessinnen, Spielzeuge der Liebe und der Lust; bis zu dem Tag, an
dem sie belohnt und in Ehren in ihre Königreiche zurückkehren durften.
In den Bann geschlagen von der strengen Zucht der Übungshalle, der Halle der Strafe, dem
Martyrium des Zü-gelpfads, und ihrer eigenen wachsenden Leidenschaft zu gefallen, blieb
Dornröschen die unbestrittene Favoritin des Prinzen und diente zum Entzücken ihrer zeitweiligen
Herrin der jungen und lieblichen Lady Juliana. Aber sie konnte ihre heimliche und verbotene
Leidenschaft für den Lieblingssklaven der Königin - Prinz Alexi - ebenso wenig verhehlen wie ihre
Gefühle für den ungehorsamen Sklaven Prinz Tristan.
Und als Dornröschen eines Tages Tristan inmitten einer Schar in Ungnade gefallener und vom
Schloß ver-bannter Sklaven erblickte, beschwor sie in einem Moment scheinbar unerklärlicher
Rebellion das gleiche Schick-sal für sich herauf, das Tristan bevorstand: Sie wurde vom Hofe der
Lust und Sinnlichkeit verstoßen und in das benachbarte Dorf verbannt - verurteilt zu harter Strafe
und schwerer Fron.
Dornröschens Bestrafung
Nach der Sklavenauktion auf dem Marktplatz fand sich Tristan bald gebunden und angezäumt vor
der Kutsche seines hübschen Meisters Nicolas, dem Chronisten der Königin. Und Dornröschen,
nun Sklavin der Wirtin des Gasthauses im Zeichen des Löwen, wurde alsbald die Gespielin des
Hauptmanns der Garde, einem großzügigen Gast der Schenke.
Nur wenige Tage nachdem sie getrennt und verkauft worden waren, wurden beide - Dornröschen
ebenso wie Tristan - der strengen Ordnung des Dorfes unterworfen. Die süßen Schrecken des
Platzes der Öffentlichen Be-strafung, des Ladens der Strafen, des Gutshofes, der Ställe und der
Nacht der Soldaten im Gasthof entflammten und erschreckten sie zugleich. Und so verloren sie ihr
früheres Bewußtsein, ihr früheres Ich vollends.
Selbst die grausame Bestrafung des Prinzen Laurent, der als Sklave zu fliehen versuchte und so
zum Anblick aller an das Kreuz der Strafe gefesselt wurde, diente nur dazu, Dornröschen und
Tristan noch enger an ihr Los zu binden.
Und während Dornröschen all die Züchtigungen letztlich genoß, verliebte sich Tristan hoffnungslos
in seinen neuen Herrn und verfiel ihm ganz und gar, aber auch mit Dornröschen verband ihn eine
innige Liebe.
Kaum hatte das Paar sich gefunden und ihrem schamlosen Glück hingegeben, überfiel eine Horde
mächtiger, feindlicher Soldaten das Dorf. Dornröschen und Tristan fielen, zusammen mit anderen
ausgewählten Sklaven - unter ihnen auch Prinz Laurent -, den Fremden als Beute in die Hände,
um über das Meer in das Land ihres neuen Herrn, des Sultans, verschleppt zu werden.
Und nur wenige Stunden nach diesem Überfall mußten die Prinzessinnen und Prinzen erfahren,
daß keine Hoffnung auf ein baldiges Ende ihrer Gefangenschaft bestand. Denn nach dem Willen
und der Übereinkunft ihrer Herrscher waren sie dazu verurteilt, im Palast des Sultans zu dienen,
bis sie die Erlaubnis erhielten, an den Hof der Königin zurückzukehren, um ihr weiteres Urteil zu
empfangen.
Gefangen und eingesperrt in lange, rechteckige goldene Käfige im Rumpf eines Schiffes, ergaben
sich die Sklaven in ihr neues Schicksal.
Und hier beginnt unsere Geschichte. Es ist Nacht, und auf dem großen Schiff ist alles ruhig. Die
lange Reise nähert sich ihrem Ende.
Und Prinz Laurent ist allein mit seinen Gedanken über sein Dasein als Sklave...
»Spürst du es, Laurent?« flüsterte Tristan. »Wir sind nahe der Küste.«
Tristan war der Ängstlichste von uns, und er trauerte seinem verlorenen Herrn, Nicolas, nach,
wenngleich er aufmerksam verfolgte, was um uns herum vorging.
»Ja«, hauchte ich und warf ihm einen kurzen Blick zu. Seine blauen Augen blitzten. »Es kann nicht
mehr lange dauern.«
Mit kleinen scheltenden Gesten und heftigem Kopfschütteln zwangen sie Elena auf die Knie und
hielten wieder ihre Handgelenke fest, während sie ihre kleine Vagina mit dem starren Metall
bedeckten; die Ketten wurden um ihre Schenkel gelegt und sogleich geschlossen. Dann wurde sie
in ihren Käfig gelegt, Arme und Beine mit dic-ken Satinbändern an die Gitterstäbe gebunden.
Elenas Vorführung der Leidenschaft hatte die kleinen Wächter nicht verärgert - im Gegenteil. Sie
streichelten Elenas nasses Geschlecht, bevor sie es bedeckten, lächelten ihr zu, als ob sie ihrer
Hitze und ihrer Not Verständ-nis entgegenbringen würden. Doch alles Stöhnen dieser Welt hätte
sie nicht gnädig stimmen können.
Wir anderen hatten zugeschaut, während unsere eigenen ausgehungerten Organe schmerzlich
pulsierten. Ich wollte in Elenas Käfig klettern, das goldene Drahtgeflecht abbinden und meinen
Schwanz in das kleine Nest stechen, das sich danach sehnte. Ich wollte ihren Mund mit meiner
Zunge öffnen, ihre schweren Brüste in mei-nen Händen wiegen, sie kneten, an den kleinen
korallfarbenen Spitzen saugen und Elena erröten sehen, wenn ich sie zum Höhepunkt ritt.
Aber das waren nur schmerzvolle Träume. Ich konnte Elena nur anschauen; still hoffte ich, daß es
uns früher oder später erlaubt sein würde, die Ekstase unserer Umarmung zu erleben.
Das zierliche kleine Dornröschen war ebenso verführerisch und verlockend, auch die dralle
Rosalinde mit ihren großen, traurigen Augen war köstlich - aber Elena war voller Schläue und
dunkler Verachtung dem gegenüber, was uns widerfahren war. Während unserer geflüsterten
Unterhaltungen lachte sie über unser Schicksal und warf ihr schweres braunes Haar über ihre
Schultern, wenn sie sprach.
»Wer hatte schon je drei solch vortreffliche Möglichkeiten zur Auswahl, Laurent?« fragte sie. »Der
Palast des Sultans, das Dorf, das Schloß. Ich sage dir, ich kann überall Freuden entdecken, die
genau das Richtige für mich sind.« »Aber Liebling, du weißt nicht, wie es im Palast des Sultans
sein wird«, sagte ich. ~»Die Königin hatte Hunderte nackter Sklaven. Im Dorf gab es Hunderte, die
arbeiteten. Was ist, wenn der Sultan gar noch mehr hat - Sklaven aus allen Königreichen des
Ostens und des Westens, so viele Sklaven, daß er sie als Fußschemel benutzen kann?«
»Glaubst du, daß er das tut?« fragte sie aufgeregt. Ihr Lächeln wurde auf charmante Weise
verführerisch. Diese nassen Lippen und vortrefflichen Zähne. »Dann müssen wir einen Weg finden,
uns von den übrigen abzuheben, Laurent.« Sie stützte ihr Kinn auf eine Hand. »Ich möchte nicht
lediglich eine unter tausend leidenden kleinen Prinzen und Prinzessinnen sein. Wir müssen
zusehen, daß der Sultan erfährt, wer wir sind.«
»Gefährliche Gedanken, meine Liebe«, sagte ich, »wenn wir weder selbst sprechen noch
angesprochen werden dürfen, wenn wir als einfache kleine Bestien verhätschelt oder bestraft
werden.«
»Wir werden schon einen Weg finden, Laurent«, sagte sie mit einem schelmischen Zwinkern.
»Nichts zuvor hat dir Furcht eingeflößt, nicht wahr? Du bist weggelaufen, nur um zu sehen, wie es
ist, wenn du gefangen wirst. Oder stimmt das etwa nicht?« »Du urteilst zu voreilig, Elena«, sagte
ich. »Woher willst du wissen, daß ich nicht aus Furcht fortlief?«
»Ich weiß es eben. Niemand ist jemals vom Schloß der Königin aus Furcht geflohen. Stets
geschieht es im Geiste des Abenteuers. Ich tat es selber, mußt du wissen. Und deshalb wurde ich
ins Dorf verbannt.«
»Und war es das wert, meine Liebe?« fragte ich. Oh, wenn ich sie nur küssen könnte, wenn ihre
Hitzköpfigkeit sich in meinen Mund ergießen würde, wenn ich ihre kleinen Brustwarzen kneifen
könnte. Es war eine große Ungerechtigkeit, daß ich ihr während unserer Tage im Schloß niemals
hatte nahe sein können.
»Ja, das war es wert«, sagte Elena nachdenklich. Als der Sklavenraub passierte, war sie bereits
ein Jahr im Dorf als Sklavin auf dem Gut des Bürgermeisters, arbeitete in seinen Gärten auf dem
Land, rupfte mit den Zähnen, auf Händen und Knien, Unkraut aus dem Gras; und der Gärtner, ein
untersetzter, strenger Mann, war nie ohne Peitsche in seiner Hand.
»Ich war bereit für etwas Neues«, sagte sie und drehte sich auf den Rücken, ließ ihre Beine
auseinandergleiten, so wie sie es immer tat. Ich konnte nicht aufhören, auf das dichte braune Haar
unter dem gewobenen Schutz aus Gold zu starren. »Und dann kamen die Soldaten des Sultans -
fast als hätte ich sie mit meinen Gedanken herbeigerufen. Denk daran, Laurent, wir müssen etwas
tun, um uns von den anderen abzuheben.«
Ich lachte still in mich hinein. Mir gefiel ihre Art.
Ich mochte sie alle - Tristan, eine betörende Mischung aus Stärke und Not, der sein Leiden still
ertrug; Dimitri und Rosalinde, beide reumütig, als ob sie geborene Sklaven wären und nicht von
königlicher Abstammung.
Dimitri konnte seinen Aufruhr und seine Lust nicht beherrschen, konnte nicht stillhalten, wenn er
bestraft oder benutzt wurde, obgleich seine Seele von nichts anderem erfüllt war, als von hohen
Gedanken an Liebe und Unterwerfung. Während der kurzen Zeit seiner Verdammung hatte er, an
den Pranger auf dem Platz der Öffentlichen Bestrafung gebunden, auf seine Auspeitschungen auf
dem Drehsockel gewartet. Und auch Rosalinde konnte keinen Anflug von Beherrschung erkennen
lassen, wenn sie nicht fest und eng gefesselt war. Beide hatten gehofft, das Dorf würde ihre Ängste
hinwegspülen und ihnen erlauben, mit der Eleganz und Vollkommenheit zu dienen, die sie an
anderen so sehr bewunderten.
Was Dornröschen betraf, so war sie neben Elena die bezauberndste und ungewöhnlichste Sklavin.
Sie erschien kalt, aber unbestreitbar süß, nachdenklich und aufrührerisch. Ab und zu sah ich, wie
sie mich in dunkler Nacht durch die Gitterstäbe hindurch anstarrte mit einem verwirrten Ausdruck
auf ihrem Gesicht und schnell lächelte, wenn ich sie ansah. Wenn Tristan weinte, verteidigte sie ihn
sanft: »Er liebte seinen Herm.« Und sie zuckte mit den Achseln, als fände sie es traurig und
gleichermaßen unverständlich.
»Und was ist mit dir?« fragte ich sie eines Nachts. »Hast du denn niemanden geliebt?«
»Nein, nicht wirklich«, sagte sie. »Nur hin und wieder andere Sklaven ... « Und da war wieder
dieser provozierende Blick, der meinen Schwanz sofort in Erregung versetzte. Etwas Wildes,
Unberührtes war an ihr, trotz ihrer scheinbaren Zerbrechlichkeit.
- ewig gelangweilt und abgelenkt. »Aber die Königin allein fällt diese Entscheidungen. Ich werde
weinen, wenn er geht. ich denke, es ist wohl seine Größe, die mich am meisten verlockt. Er ist
größer als die anderen, grobknochiger, aber sein Gesicht ist edel.«
Sie schnappte mit den Fingern, damit ich näher kam, und fuhr mir dann mit ihrem Daumen über die
Wange. »Und sein Geschlecht«~, sagte sie, »ist besonders dick, aber nicht zu lang. Das ist
wichtig. Wie die kleinen Prinzessinnen unter ihm wimmern. Ich muß einfach einen starken Prinzen
haben. Sag mir, Laurent, wie könnte ich dich mit einer neuen Art bestrafen, mit etwas, an das ich
vielleicht noch nicht gedacht habe?«
ja, ein starker Prinz, für begrenzte Zeit in Unterjochung, der Sohn eines Monarchen, mit all seinen
Fähigkeiten bei der Sache und an diesen Ort gesandt, um ein Schüler der Lust und der Pein zu
sein.
Doch den Zorn des Hofes auf sich zu ziehen und dafür in das Dorf geschickt zu werden? Das war
ein völlig anderes Martyrium und eines, das ich kaum erfahren hatte, obschon das, was ich
kennenlernen sollte, wohl die Quintessenz von allem anderen war.
Nur zwei Tage bevor mich die Häscher des Sultans gefangennahmen, war ich meiner Herrin Elvira
und dem Schloß entflohen. Und ich weiß nicht, warum ich es tat.
Sicher, ich verehrte meine Herrin. Ich betete sie an. Ohne Zweifel tat ich das. Ich bewunderte ihre
gebieterische Art, ihr endloses Schweigen. Und nur durch eines hätte sie mich noch mehr
befriedigen können - wenn sie selbst mich öfter gepeitscht hätte, anstatt es anderen Prinzen zu
befehlen.
Sogar wenn sie mich einem der Gäste oder an andere Lords oder Ladies gab, empfand ich eine
besondere Freude, zu ihr zurückzukehren und in ihr Bett gebracht zu werden; und ich war selig,
wenn es mir gestattet war, an dem dichten Dreieck schwarzen Haares zwischen ihren weißen
Schenkeln zu lecken, während sie gegen das Kissen gelehnt saß, mit offenem Haar, die Augen
halb geschlossen, der Blick abwesend. Es war eine Herausforderung gewesen, ihr eisiges Herz
zum Schmelzen zu bringen, zu erreichen, daß sie den Kopf zurückwarf und schließlich vor
Begierde aufschrie wie die lüsternste der kleinen Prinzessinnen im Garten.
Und doch war ich weggelaufen. Ganz plötzlich war es über mich gekommen - der Impuls, es zu
wagen, einfach aufzustehen und in die Wälder zu gehen und sie nach mir suchen zu lassen.
Natürlich hatten sie mich gefunden. Ich hatte nie daran gezweifelt, daß es so kommen würde. Sie
fanden Ausreißer immer.
Vielleicht hatte ich zu lange in Furcht davor gelebt, es zu tun, in der Angst, von den Soldaten
gefangen und zur Arbeit ins Dorf geschickt zu werden. Es verlockte mich mit einemmal, wie der
Sprung von einer hohen Klippe.
Und ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits alle meine Mängel überwunden und eine reichlich
langweilige Vollkommenheit erreicht. Ich scheute niemals vor dem Riemen. Ich war so daran
gewöhnt und brauchte es so sehr, daß mein Fleisch beim bloßen Anblick des Riemens schon
warm krabbelte. Und stets fing ich die kleinen Prinzessinnen rasch auf meiner Jagd durch den
Garten, hob sie hoch und trug sie über meinen Schultern zurück. Ihre heißen Brüste klatschten
gegen meinen Rücken. Es war eine interessante Herausforderung gewesen, zwei oder gar drei von
ihnen an einem Nachmittag mit der gleichen Standfestigkeit zu nehmen.
Der Grund für meine Flucht... Vielleicht wollte ich meine Herrn und Herrinnen besser kennenlernen!
Denn als ihr gefangener Flüchtling konnte ich ihre ganze Macht spüren - bis in meine Knochen. Ich
wollte alles fühlen, was sie imstande waren, mich fühlen zu lassen, vollständig, ganz und gar.
Was auch immer der Grund gewesen sein mag, ich wartete, bis meine Herrin in ihrem Gartenstuhl
eingeschlafen war, und dann stand ich auf, eilte zur Gartenmauer und kletterte drüber. Dies war
keine kleine Bitte um Aufmerksamkeit für mich. Ich unternahm ganz eindeutig einen Fluchtversuch.
Und ohne noch einmal zurückzuschauen, lief ich über die gemähten Felder in Richtung Wald.
Nie zuvor hatte ich mich so nackt, so sehr als Sklave gefühlt wie in diesen Momenten, in denen ich
mich in Aufruhr befand.
jeder Halm, jedes hochstehende Gras streichelte mein entblößtes Fleisch. Ein neues Gefühl der
Scham erstaunte mich, als ich zwischen den dunklen Bäumen umherstreunte und an den
Wachtürmen des Dorfes vorbeikroch.
Als die Nacht hereinbrach, war mir, als würde meine nackte Haut wie ein Licht glimmen, als würde
der Wald mich nicht verstecken können. Ich gehörte in die komplizierte Welt der Macht und
Unterwerfung und hatte fälschlicherweise versucht, mich aus ihren Verpflichtungen wegzustehlen.
Und der Wald wußte das. Zweige zerkratzten meine Waden. Mein Schwanz erhärtete sich bei der
leichtesten Berührung und beim kleinsten Geräusch aus dem Unterholz ringsumher.
Ach, und schließlich der Schrecken und auch der Reiz der Gefangennahme, als die Soldaten mich
aufgespürt hatten in der Dunkelheit und mich mit Rufen vor sich her trieben, bis sie mich
eingekreist hatten.
Rauhe Hände ergriffen meine Arme und Beine. Ich wurde von vier der Männer dicht über dem
Boden getragen, mein Kopf hing herab, meine Glieder waren gestreckt - wie ein Tier, das eine gute
Jagd geboten hatte. Und ich wurde unter Rufen, Grölen und Gelächter in das von Fackeln
beleuchtete Lager gebracht.
Und in dem glühenden Moment unausweichlicher Gerechtigkeit wurde alles noch klarer. Ich war
nicht mehr ein hochwohlgeborener Prinz. Ein dickköpfiges, niederes Ding war ich, das
ausgepeitscht und wiederholt von den hitzköpfigen Soldaten vergewaltigt wurde, bis der
Hauptmann der Wache erschien und befahl, mich an das breite hölzerne Kreuz der Bestrafung zu
fesseln.
Während dieser Tortur sah ich Dornröschen wieder. Sie war bereits in das Dorf verbannt und vom
Hauptmann der Wache als sein kleines Spielzeug auserwählt worden. Sie war die einzige Frau dort
und kniete im Schmutz des Lagers. Ihre Haut, rosig und weiß wie Milch, hob sich unter dem Staub,
der an ihr klebte, um so köstlicher ab. Sie hatte alles, was mit mir geschah, mit ihrem eindringlichen
Blick genau beobachtet.
Kein Wunder, daß ich sie noch immer faszinierte - ich war ein wahrer Entflohener und der einzige
von uns auf dem Schiff des Sultans, der das Kreuz der Bestrafung verdient hatte.
Früher, in meinen Tagen auf dem Schloß, hatte ich selbst schon ein paar ans Kreuz gebundene
Entflohene gesehen. Ich hatte beobachtet, wie sie auf den Karren gescheucht wurden, um ins Dorf
gebracht zu werden, die Beine weit auf dem Kreuzbalken gespreizt, den Kopf nach hinten gebogen
und von einem schwarzen Lederband in der Stellung gehalten, so daß sie direkt in den Himmel
schauten. Sie taten mir unendlich leid, und ich war verwundert gewesen, weil ihre Schwänze selbst
in dieser entwürdigenden Situation so steif und hart waren wie das Holz, an das ihre Körper
gefesselt waren.
Und dann war ich der Verdammte gewesen - in derselben entsetzlichen Art gebunden, die Augen
himmelwärts gerichtet, meine Arme hinter dem rauhen Pfahl gekreuzt, meine offenen Schenkel
weit und schmerzhaft gedehnt. Mein Schwanz war so hart wie noch nie zuvor.
Dornröschen war eine unter Tausenden von Zeugen.
Ich wurde in einer Prozession zu dem dröhnenden Klang der Trommel durch das Dorf geführt und
einer Menge zur Schau gestellt, die ich nicht sehen, aber doch hören konnte. jede Drehung der
Wagenräder rammte den hölzernen Phallus in meinem Gesäß tiefer in mich hinein.
Es war ebenso köstlich wie furchtbar - die größte aller Erniedrigungen. Ich genoß es, sogar als der
Hauptmann meine blanke Brust, meine gespreizten Beine und meinen Bauch peitschte. Und wie
göttlich leicht es war, unter unkontrollierbarem Stöhnen und Krümmen um Gnade zu flehen,
obgleich ich mir völlig darüber im klaren war, daß dem keine Beachtung geschenkt würde. Und wie
sehr es meine Seele erregte, zu wissen, daß nicht die geringste Hoffnung auf Gnade für mich
bestand.
ja, in diesen Momenten hatte ich die volle Macht derer zu spüren bekommen, die mich
gefangengenommen hatten, aber ich hatte auch meine eigene Macht erfahren - daß wir, die wir all
unserer Privilegien beraubt sind, doch unsere Peiniger in neue Reiche der Hitze und liebender
Aufmerksamkeit führen und anstacheln können.
Da gab es kein Verlangen zu gefallen, keine Leidenschaft zu erstreben. Nur göttliche und qualvolle
Hingabe. Ich hatte meine Pobacken schamlos auf dem Phallus geritten, der am Kreuz befestigt
und in mich gestoßen war, ich empfing die schnellen Schläge der Lederpeitsche des Hauptmanns
wie Küsse. Ich hatte mich gewunden und geweint - ohne einen Funken Stolz.
Der einzige Fehler an diesem großartigen Schauspiel war, so glaube ich, daß ich meine Peiniger
nicht sehen konnte, es sei denn, sie standen direkt über mir.
Und in der Nacht, als ich auf dem Dorfplatz aufgestellt war, hoch an das Kreuz gebunden, und
hören konnte, wie sie sich auf der Plattform unter mir versammelten, und fühlte, wie sie in meine
wunden Gesäßbacken kniffen, meinen Schwanz schlugen - da wünschte ich mir, die Verachtung
und Belustigung auf ihren Gesichtern sehen zu können, ihre Überheblichkeit dem Niedrigsten der
Niedrigen gegenüber, der ich geworden war.
Ich mochte es, verdammt zu sein. Ich mochte es, dieses verbissene und beängstigende
Ausstellungsstück der Torheit und des Leidens zu sein, auch wenn ich bei den Klängen, die ein
erneutes Auspeitschen ankündigten, jammerte und mir die Tränen über das Gesicht liefen.
Es war unendlich viel besser und erhabener, als das Spielzeug meiner Herrin Elvira zu sein. Und
selbst noch besser als der süße Sport, die Prinzessinnen im Garten zu besteigen.
Es gab auch besondere Belohnungen für meinen schmerzlichen Zustand. Nachdem mich der
junge Soldat Schlag neun Uhr ausgepeitscht hatte, stellte er die Leiter zur Seite, sah mir in die
Augen und küßte meinen geknebelten Mund.
Ich war nicht in der Lage, ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn verehrte, und unfähig, meine Lippen um
das dicke Lederband, das mich knebelte und meinen Kopf in Stellung hielt, zu schließen. Doch er
hielt mein Kinn umklammert und saugte an meiner Oberlippe, dann an der Unterlippe, drang mit
seiner Zunge in meinen Mund unter dem Leder und versprach mir dann flüsternd, daß ich um
Mitternacht wieder trefflich ausgepeitscht werden würde; er selbst wollte sich darum kümmern. Er
liebte es, böse Sklaven auszupeitschen.
»Du hast ein prächtiges Muster aus rosa Streifen auf Brust und Bauch«, sagte er. »Aber du wirst
noch schöner. Außerdem wartet noch der öffentliche Drehsockel bei Sonnenaufgang auf dich.
Dann wirst du losgebunden, wirst dich hinknien, und der Peitschenmeister des Dorfes verrichtet
seine Arbeit an dir. Die Menge liebt einen so großen und starken Prinzen wie dich.«
Wieder küßte er mich, saugte an meiner Unterlippe und fuhr mit der Zunge an meinen Zähnen
entlang. Ich hatte mich gegen das Holz und gegen meine Fesseln gestemmt; mein Schwanz war
sehr hungrig.
Ich hatte versucht, in jeder mir bekannten, möglichen sprachlosen Art meine Liebe zu ihm zu
zeigen.
Wie seltsam dies alles war - er konnte es vielleicht nicht verstehen. Aber das war nicht wichtig. Es
war nicht wichtig, auch wenn ich für immer geknebelt war und es niemals jemandem sagen konnte.
Wichtig war nur, daß ich meinen perfekten Platz gefunden hatte und mich niemals darüber
hinwegheben durfte. Ich mußte das Wahrzeichen der schlimmsten Bestrafung sein. Wenn nur mein
wunder, geschwollener Schwanz einen Moment der Erholung erfahren dürfte, nur für einen
Augenblick...
Und als könnte er meine Gedanken lesen, sagte der junge Soldat: »Und jetzt habe ich noch ein
kleines Geschenk für dich. Wir wollen diese hübsche Rute doch in guter Form halten, und das kann
man nicht mit Faulheit erreichend Ich hörte das Gelächter einer Frau neben ihm.
»Sie ist ein hübsches Dorfmädchen«, sagte er und strich mir die Haare aus den Augen. »Würdest
du gerne erst einmal einen Blick auf sie werfen?«
O ja, versuchte ich zu antworten. Und ich sah ihr Gesicht über mir - wippende rote Locken, süße
blaue Augen, gerötete Wangen und Lippen, die sich über mich beugten, um mich zu küssen.
»Siehst du, wie hübsch sie ist?« flüsterte der Soldat in mein Ohr. Und zu ihr sagte er: »Du kannst
anfangen, meine Liebe.« Ich fühlte ihre Beine auf meinen, als sie sich über mich hockte; ihre
gestärkten Unterröcke kitzelten meine Haut, ihre nasse kleine Spalte rieb sich an meinem
Schwanz, und dann öffnete sich der haarige Schlitz, als sie sich eng an mich preßte. Ich stöhnte,
und der junge Soldat über mir lächelte und senkte seinen Kopf, um mir seine nassen saugenden
Küsse zu schenken.
0 liebliches heißes, kleines Paar. Ich strampelte hilflos unter meinen Fesseln. Aber das Mädchen
bestimmte den Rhythmus für uns beide, ritt mich auf und nieder, das schwere Kreuz vibrierte, und
mein Schwanz ergoß sich in ihr.
Als es vorbei war, sah ich nichts, nicht einmal den Himmel.
Ich erinnerte mich vage, daß der junge Soldat kam und sagte, es sei Mitternacht und Zeit für die
nächste Züchtigung. Wenn ich von nun an ein guter junge wäre und mein Schwanz beim nächsten
Peitschen gut stehen könnte, würde er ein anderes Dorfmädchen in der kommenden Nacht
bringen. Seiner Meinung nach sollte ein bestrafter Entflohener oft ein Mädchen haben. Es konnte
sein Leiden nur verschlimmern.
Ich lächelte dankbar unter dem schwarzen Lederknebel. Ja, ich wollte alles, was mein Leiden
schlimmer machte, ertragen. Und wie gehorsam ich sein wollte - ich wollte mich winden, kämpfen,
durch Laute mein Leiden beweisen und meinen Schwanz in die leere Luft stoßen. Ich war mehr als
gewillt, dies zu tun. Ich wünschte, immer hier zu sein, ein ewiges Symbol der Niederträchtigkeit, nur
würdig der Verachtung und des Hohns.
Dann und wann dachte ich an Lady Elviras Blick, mit dem sie mich bedacht hatte, als man mich auf
das Kreuz gebunden und zu den Toren des Schlosses gebracht hatte.
Als ich aufschaute, hatte ich sie mit der Königin im offenen Fenster stehen sehen. Und ich weinte
verzweifelt. Sie war so unglaublich schön! jetzt ließ sie mir das Schlimmste zukommen, und ich
betete sie um so mehr an.
»Schafft ihn weg«, sagte meine Lady fast gelangweilt, und ihre Stimme hallte über den leeren Hof.
»Und seht zu, daß er richtig ausgepeitscht und an einen guten, grausamen Herrn oder eine
strenge Herrin verkauft wird.« Es war ein neues Spiel mit neuen Regeln, in denen ich eine Tiefe
der Unterwerfung entdeckte, von der ich bisher nicht einmal geträumt hatte.
»Laurent, ich werde selbst ins Dorf kommen, um zu sehen, wie du verkauft wirst«, verkündete
meine Lady, als ich weggeschafft wurde. »Ich werde dafür sorgen, daß dir die härteste Arbeit zuteil
wird.«
Liebe, wirkliche Liebe zu meiner Herrin Elvira hatte all dem eine besondere Bedeutung gegeben.
Aber Dornröschens Grübeln auf dem Schiff verwirrte mich.
War meine Leidenschaft für Lady Elvira wirklich alles, was Liebe bedeuten konnte? Oder war es
nur die Liebe, die man einer vollendeten Herrin entgegenbringen konnte? Gab es mehr zu lernen in
dem Schmelztiegel der Hitze und des erhabenen Schmerzes? Vielleicht war Dornröschen
kritischer, ehrlicher... anspruchsvoller.
Selbst bei Tristan hatte man das Gefühl, daß die Liebe zu seinem Herrn zu schnell und bereitwillig
gegeben wurde. War es Nicolas, der Chronist der Königin, wirklich wert gewesen? Wenn Tristan
von diesem Mann sprach, schimmerte etwas Besonderes durch seine Worte. Was durch Tristans
Wehklagen klang, war die Tatsache, daß jener Nicolas durch Momente bemerkenswerter
Vertraulichkeit und Nähe zu dieser Liebe geradezu eingeladen hatte. Ich fragte mich, ob für
Dornröschen solch eine Einladung allein ausreichend gewesen wäre.
Im Dorf war es bittersüß gewesen, an meine verlorene Lady Elvira zu denken, als ich mich auf dem
Bestrafungskreuz dehnte und wand und der Riemen seine Arbeit tat. Aber es war ebenso bittersüß
gewesen, an die kecke kleine Prinzessin Dornröschen im Lager zurückzudenken, die mich mit
unverhülltem Erstaunen angestarrt hatte. Hatte sie mein Geheimnis, daß ich es so gewollt hatte,
durchschaut? Könnte sie selbst Ähnliches wagen? Im Schloß hatte man uns gesagt, daß
Dornröschen ihre Bestrafung im Dorf selbst heraufbeschworen hatte. ja, ich hatte sie schon dort
sehr gemocht - kühner, zarter kleiner Liebling.
Doch mein Leben als bestrafter Entflohener war beendet, noch ehe es richtig begonnen hatte. Den
Auktionsblock hatte ich nie betreten.
Im Augenblick des mitternächtlichen Auspeitschens hatte der Sklavenraub begonnen. Die Soldaten
des Sultans donnerten durch die kleinen Kopfsteinpflastergassen.
Meine Lederknebel und Riemen wurden durchtrennt, und mein schmerzender Körper wurde über
ein galoppierendes Pferd geworfen, bevor ich meine Entführer überhaupt gesehen hatte.
Dann das Schiffsinnere, die kleine Kabine, verhängt mit juwelenbesetztem Zeltstoff und glitzernden
Laternen.
Das Goldöl wurde auf meine wundgescheuerte Haut gerieben, Parfum in meinem Haar verteilt und
das steife Netz über meinen Schwanz und meine Hoden gekettet, sodaß ich sie nicht berüh~ren
konnte. Die Gefangenschaft im Käfig begann. Und die schüchternen und respektvollen Sklaven
stellten Fragen: Warum bist du fortgelaufen? Wie konntest du das Bestrafungskreuz ertragen?
Und der königliche Abgesandte warnte, bevor wir das Reich unserer Königin verließen: ~»Im
Palast des Sultans... werdet ihr nicht länger wie Wesen mit einer höheren Bestimmung behandelt...
Ihr werdet geschult, wie wertvolle Tiere geschult, und ihr dürft niemals - der Himmel möge euch
helfen - niemals sprechen oder mehr als die leiseste Bekundung des Verstehens von euch geben.«
Und ich fragte mich jetzt, während wir uns der Küste näherten, ob uns in diesem fremden Land die
verschiedenen Qualen des Schlosses und des Dorfes in irgendeiner Weise nützen konnten.
Durch königliche Befehle waren wir unterworfen, dann durch königliche Verdammung gedemütigt
worden. Nun, in einer fremden Welt, weit weg von denen, die unsere Geschichte oder unsere
Stationen kannten, könnte uns unsere eigene Natur demütigen.
Ich schlug die Augen auf und sah wieder die eine kleine Laterne, die an einem Messingbalken
inmitten des drapierten Zeltstoffes hing. Doch etwas war anders als zuvor. Unser Schiff war vor
Anker gegangen.
Über uns an Deck war alles in Bewegung. Die ganze Besatzung, wie es schien, war aufgestanden.
Schritte kamen näher...
Dornröschen: Durch die Stadt und in den Palast
Dornröschen öffnete die Augen. Sie hatte nicht geschlafen und wußte auch ohne einen Blick aus
dem Fenster, daß ein neuer Tag angebrochen war. Noch früh am Morgen war es, und die Luft hier
unten in ihrem Verlies war ungewöhnlich warm.
Eine Stunde mochte es wohl her sein, daß sie Tristan und Laurent im Dunkeln flüstern gehört und
mitbekommen hatte, daß das Schiff nun vor Anker lag. Sie hatte nur wenig Angst.
Sie träumte noch - von Lust und Leidenschaft -, und ihr Körper erwachte wie eine Landschaft unter
der aufgehenden Sonne. Ungeduld ergriff Dornröschen, sie wollte endlich an Land gehen und
konnte es kaum erwarten, das volle Ausmaß dessen zu erfahren, was mit ihr geschehen würde.
Sie war begierig, von etwas bedroht zu werden in einer Art, die sie verstand.
Nun, da sie die schlanken, wohlgestalteten Aufseher in den Raum kommen sah, wußte sie mit
Gewißheit, daß sie das Reich des Sultans erreicht hatten.
Die hübschen kleinen jungen - sie konnten trotz ihrer Größe nicht älter als vierzehn oder fünfzehn
sein - waren stets reich und prächtig gekleidet gewesen, doch an diesem Morgen trugen sie ganz
besonders reich bestickte Seidengewänder mit engen Schärpen aus teurem gestreiftem Tuch, ihr
schwarzes Haar glänzte, und in ihren unschuldigen dunklen Gesichtern lag ein ungewöhnlicher
Ausdruck der Sorge.
Unverzüglich wurden die königlichen Gefangenen zum Aufstehen angehalten, und jeder Sklave
wurde aus dem Käfig geholt und zu einem sauberen, gepflegten Tisch geführt.
Dornröschen streckte sich auf der Seide aus, genoß ihre plötzliche Freiheit; die Muskeln ihrer
Beine krabbelten. Sie schaute zu Tristan hinüber und dann zu Laurent. Tristan litt noch immer, er
litt viel zu sehr. Während Laurent leicht amüsiert schien wie stets. Sie hatten nicht einmal mehr die
Zeit, Abschied voneinander zu nehmen. Dornröschen betete, daß man sie nicht trennen möge, daß
- ganz gleich, was auch immer geschähe - sie es gemeinsam erleben konnten und daß es ihnen in
ihrer neuen Gefangenschaft in irgendeiner Weise möglich war, miteinander zu sprechen.
Flink verteilten die Wächter das goldfarbene Öl auf Domröschens Haut, und starke Finger
verrieben es gut auf ihre Schenkel und Pobacken. Ihr langes Haar wurde gebürstet und mit Gold
bestäubt. Dann drehten die kleinen jungen Dornröschen sanft auf den Rücken.
Geschickte Finger polierten ihre Zähne mit einem weichen Tuch. Goldenes Wachs wurde auf ihre
Lippen gestrichen und Goldfarbe auf ihren Augenlidern und Augenbrauen verteilt.
Nie, seit dem ersten Tag ihrer Reise, waren Dornröschen oder die anderen Sklaven so sorgfältig
hergerichtet worden.
Benommen dachte Dornröschen an den göttlich grausamen Hauptmann der Wache und an die
eleganten Peiniger am Hofe der Königin, und sie fühlte den verzweifelten Wunsch, wieder
jemandem zu gehören, bestraft und gezüchtigt zu werden.
Von jemandem beherrscht und besessen zu werden, das war jegliche Demütigung wert.
Rückblickend, so schien es, war sie nur dann eine Blume in voller Blüte gewesen, wenn sie dem
Willen eines anderen unterworfen war, ja fast schien es ihr, als hätte sie erst im Leiden ihr wahres
Ich entdeckt.
Aber sie trug auch einen neuen, allmählich deutlicher werdenden Traum in ihrem Herzen, der
während der Zeit auf See in ihr aufgeflammt war und den sie nur Laurent gestanden hatte: den
Traum, daß sie in diesem fremden Land irgendwie das finden würde, was sie zuvor nicht gefunden
hatte - jemanden, den sie wirklich lieben konnte.
Im Dorf hatte sie Tristan erzählt, daß sie sich nicht nach echter Liebe sehnte und daß sie nur Härte
und Strenge erleben wollte. Doch die Wahrheit war, daß Tristans Liebe zu seinem Herrn
Domröschen tief berührt hatte. Seine Worte hatten ihre Ansicht beeinflußt.
Und da waren die einsamen Nächte der unerfüllten Sehnsucht auf See gewesen, das Grübeln über
die Wendung des Schicksals und des Glücks. Sie hatte sich seltsam zerbrechlich gefühlt bei dem
Gedanken an Liebe und bei dem Wunsch, ihre Seele einem Herrn oder einer Herrin zu schenken.
Mehr denn je war Dornröschen aus dem Gleichgewicht geraten.
Der hübsche Page bestäubte ihr Schamhaar mit Goldpuder, zog an jeder Locke, damit sie sich
noch mehr kräuselte. Dornröschen konnte kaum die Hüften ruhig halten. Dann sah sie, daß Perlen
in ihr Schamhaar geflochten und dort mit einem starken Klebstoff befestigt wurden. Sie lächelte.
Für einen Moment schloß sie die Augen, ihr Geschlecht schmerzte vor Verlangen. Sie betrachtete
Laurent und sah, daß sein Gesicht durch die Goldfarbe nun dem eines Mannes aus dem Orient
glich, und seine Brustwarzen waren ebenso wie sein dicker Schwanz wunderschön aufgerichtet.
Sein Körper wurde, seiner Größe und Kraft angemessen, nicht mit Perlen geschmückt, sondern mit
großen Smaragden verziert.
Laurent lächelte den jungen, der seine Arbeit eifrig und sorgfältig verrichtete, an, als wollte er ihn
mit den Augen seiner prächtigen Kleider entledigen. Doch dann wandte er sich Dornröschen zu,
hob lässig eine Hand an seine Lippen und blies, von den anderen unbemerkt, einen kleinen Kuß zu
ihr hinüber.
Er zwinkerte, und Dornröschen spürte, daß das Verlangen in ihr noch heißer brannte. Laurent war
so schön.
0 bitte, sie dürfen uns nicht trennen, betete sie lautlos. Nicht, weil sie jemals angenommen hätte,
daß sie Laurent besitzen würde, sondern weil sie ohne die anderen verloren war.
Völlig verloren...
Und dann traf es sie mit aller Wucht: Sie hatte nicht die geringste Vorstellung von dem, was ihr im
Reich des Sultans widerfahren würde, und hatte absolut keine Kontrolle darüber.
Was sie im Dorf erwartete, hatte sie gewußt. Man hatte es ihr erzählt. Sogar auf das Schloß war
sie vom Kronprinzen vorbereitet worden. Doch dieser Ort war jenseits ihrer Vorstellungskraft.
Die Pagen bedeuteten ihren Schützlingen aufzustehen. Es waren die gewohnten, übertriebenen
und drängenden Gesten, die ihnen sagten, daß sie still zu sein hatten, während sie einander
zugewandt im Kreis standen.
Dornröschen fühlte, wie ihre Hände gehoben und auf dem Rücken verschränkt wurden, als ob sie
ein geistloses kleines Etwas wäre, das noch nicht einmal dazu in der Lage war. Der Junge berührte
ihren Nacken und küßte sanft ihre Wange, als sie den Kopf senkte.
Noch immer konnte sie die anderen deutlich sehen. Tristans Genitalien waren mit Perlen
geschmückt, und er glänzte vom Kopf bis zu den Füßen, seine blonden Locken leuchteten noch
goldener als seine glühende Haut.
Und als sie Dimitri und Rosalinde anschaute, sah sie, daß beide mit roten Rubinen besetzt waren.
Ihr schwarzes Haar bot einen vortrefflichen Kontrast zu ihrer eingeölten Haut. Rosalindes
strahlendblaue Augen wirkten müde - fast verträumt - unter den bemalten Wimpern, und Dimitris
breiter Brustkorb glich dem einer Statue, aber seine muskulösen Schenkel zitterten.
Domröschen wimmerte, als der Page etwas mehr Goldfarbe auf ihre Brustwarzen strich. Sie konnte
die Augen nicht von seinen schmalen, braunen Fingern lassen; die Sorgfalt, mit der er arbeitete,
bezauberte sie, und sie spürte jede einzelne Perle an ihrer Haut. Die vielen Stunden der
Entbehrung auf See hatten ihre Sehnsucht ins Unerträgliche gesteigert.
Die Aufseher hatten eine weitere kleine Überraschung für sie bereit. Domröschen beobachtete
verstohlen, den Kopf noch immer geneigt, wie die Burschen aus ihren Taschen neue und
beängstigende kleine Spielzeuge hervorholten - Goldklemmen, an denen lange Ketten aus
feingearbeiteten, aber robusten Gliedern befestigt waren.
Diese Klemmen kannte und fürchtete Dornröschen. Doch die Ketten brachten sie aus der Fassung -
sie sahen wie Zügel mit schmalen Ledergriffen aus.
Dornröschens Page legte ihr einen Finger an die Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. Er
streichelte schnell ihre rechte Brustwarze und klemmte sie zusammen mit einem Stück der Brust in
die kleine muschelförmige Klemme und ließ diese zusammenschnappen. Obwohl die Klemme mit
einem weißen Fell umrandet war, peinigte Dornröschen der feste Druck. Plötzlich schien sich ihre
ganze Haut zusammenzuziehen. Als die andere Klemme fest an ihrem Platz war, nahm der Page
die Griffe der langen Ketten in die Hand und bedeutete Dornröschen mit einem Ruck, daß sie sich
bewegen sollte. Sie wurde scharf nach vorn gezogen und keuchte vor Schmerz.
Der junge schalt Dornröschen ungehalten und schlug ihr mit den Fingern fest auf die Lippen. Sie
senkte den Kopf tiefer, betrachtete diese zwei feinen kleinen Ketten, die an ihren zartesten
Körperregionen befestigt waren. Es schien kein Entkommen mehr zu geben.
Ihr stockte der Atem, als sie sah, wie sich die Hände des Pagen erneut um die Griffe legten und die
Ketten angezogen wurden. Dornröschen wurde ein weiteres Mal vorwärtsgezerrt. Dieses Mal
stöhnte sie, aber sie wagte nicht, die Lippen zu öffnen. Und dafür erhielt sie einen anerkennenden
Kuß von ihrem kleinen Pagen. Das Verlangen brannte noch schmerzvoller.
Oh, wir können nicht so vorgeführt werden, dachte sie. Laurent stand ihr gegenüber, ebenso
geklammert wie sie, und er errötete heftig, als sein kleiner Aufseher die verhaßten Ketten anzog
und ihn voranschreiten ließ. Laurent sah hilflos aus, hilfloser noch als am Bestrafungskreuz im
Dorf.
Für einen Moment dachte Dornröschen wieder an die wunderbare Grausamkeit der Bestrafung im
Dorf. Und noch leidenschaftlicher bewunderte sie diese köstliche Beherrschung und die neue
Qualität der Dienerschaft.
Sie sah, wie ein anderer Junge Laurents Wange anerkennend küßte, weil der Prinz weder gestöhnt
noch aufgeschrien hatte, aber sein Schwanz wippte. Tristan befand sich in demselben elenden
Zustand und wirkte doch so majestätisch und gefaßt wie immer.
Dornröschens Brustwarzen brannten, als würden sie gepeitscht werden. Und Verlangen stieg in ihr
auf, und wieder schwirrten in ihrem Kopf diese Träume von einer besonderen Liebe. Aber die
Handlungen der Pagen rissen sie aus ihren Gedanken. Die langen, peitschenartigen Lederriemen
wurden von den Wänden genommen, und so wie alle anderen Dinge waren auch sie reich mit
Juwelen besetzt. Es waren schwere Instrumente, obgleich sie sehr geschmeidig und biegsam
waren.
Dornröschen fühlte das leichte Stechen an den Rückseiten ihrer Waden, und der kleine
Doppelzügel wurde angezogen. Sie mußte sich hinter Tristan aufstellen, der zur Tür gedreht
worden war. Die anderen waren wahrscheinlich hinter ihnen in einer Reihe aufgestellt.
Zum erstenmal seit vierzehn Tagen sollten sie den dunklen Bauch des Schiffes verlassen. Die
Türen wurden geöffnet, Tristans Page führte ihn die Stufen hinauf, der Riemen spielte auf Tristans
Waden, um ihn zum Marschieren anzutreiben. Das Sonnenlicht, das sich vom Deck auf sie ergoß,
blendete sie.
Und mit dem Licht kam der Lärm - entfernte Rufe einer riesigen Menge ertönten.
Dornröschen eilte die hölzernen Stufen hinauf. Sie spürte das warme Holz unter ihren bloßen
Füßen und das Rucken an ihren Brustwarzen. Sie stöhnte wieder. Wie großartig die hübschen
jungen sie an diesen Zügeln zu führen verstanden!
Sie konnte den Anblick von Tristans straffem starken Gesäß kaum ertragen. Ihr schien, als hörte
sie Laurent stöhnen, und sie hatte Angst um Elena, Dimitri und Rosalinde.
Aber schon war sie an Deck und konnte ringsumher die vielen Menschen erkennen, hauptsächlich
Männer in langen Roben und mit Turbanen. Und sie sah den offenen Himmel und die hohen
Gebäude aus Lehmziegeln. Sie befanden sich in der Mitte eines geschäftigen Hafens, und überall,
zu ihrer Rechten und Linken, ragten die Masten weiterer Schiffe empor. Der Lärm und das Licht
betäubten Dornröschens Sinne.
0 nein, man darf uns nicht so an Land bringen, dachte sie.
Sie wurde hinter Tristan über das Deck und eine leicht abfallende Holzplanke hinuntergeführt. Die
salzige Seeluft war plötzlich von Hitze und Staub, dem Geruch von Tieren und Dung erfüllt.
Sand bedeckte die Steine, auf denen sie nun stand. Sie hob ihren Kopf, um die große Menge
anzuschauen, die von turbantragenden Männern zurückgehalten wurde - Hunderte und
Aberhunderte dunkler Gesichter musterten Dornröschen und die anderen Gefangenen prüfend.
Und da waren schwerbeladene Kamele und Esel und unzählige Männer in Leinengewändern.
Für einen Moment verließ Dornröschen aller Mut. Dies war nicht das Dorf der Königin.
Und doch öffnete sich ihre Seele, als erneut an den kleinen Zügeln gezogen wurde und sie sah,
wie bunt gekleidete Männer in Gruppen zu je vier erschienen. Jede Gruppe trug auf den Schultern
die langen, vergoldeten Stangen einer offenen Sänfte, in der sich ein großes Kissen befand.
Augenblicklich wurde eines dieser Kissen vor Dornröschen auf die Erde gelegt. Und wieder wurden
ihre Brustwarzen von den gemeinen kleinen Zügeln gedehnt, während der Riemen an ihre Knie
klatschte. Sie verstand. Sie kniete auf dem Kissen nieder. Sie fühlte, wie sie auf ihre Hacken
geschubst und ihre Beine weit auseinander gedrückt wurden. Eine warme Hand legte sich kraftvoll
auf ihren Nacken und zwang sie, den Kopf zu beugen.
Es ist unerträglich, dachte sie und unterdrückte einen Seufzer. Man trägt uns durch die Stadt.
Warum bringt man uns nicht zum Sultan? Sind wir denn nicht königliche Sklaven?
Aber Domröschen kannte die Antwort. Sie konnte sie an den dunklen Gesichtern ablesen, die sich
von allen Seiten herandrängten.
Hier sind wir nur noch Sklaven ohne Privilegien. Wir sind nur kostbar und herausgeputzt wie
andere Waren, die aus den Lagerräumen der Schiffe gebracht werden. Wie konnte die Königin
zulassen, daß uns so etwas widerfährt?
Der kleine Anflug der Entrüstung löste sich jedoch sogleich wieder auf. Ihr Bursche zwang ihre
Knie noch weiter auseinander und spreizte ihre Pobacken auf ihren Fersen. Sie bemühte sich,
keinen Widerstand zu leisten.
ja, dachte sie mit klopfendem Herzen. Das ist eine sehr gute Stellung. Sie können meine
geheimsten Stellen sehen.
Sie kämpfte die Angst nieder. Die Zügel wurden um eine goldene Strebe am Kissen gewunden und
straff angezogen, so daß sie~Dornröschens Brustwarzen in einem Zustand bittersüßer Spannung
hielten.
Ihr Herz schlug wie wild. Und ihr kleiner Page ängstigte sie noch mehr mit all seinen drängenden
Gesten, daß sie sich still verhalten und gehorsam sein sollte. Er berührte ihre Arme. Nein, sie
durfte sie nicht bewegen. Sie wußte das und bemühte sich mehr als je zuvor, regungslos zu
verharren. Konnte die Menge sehen, daß ihr Geschlecht zuckte wie ein Mund, der nach Luft
schnappte?
Die Träger hoben die Sänfte vorsichtig auf die Schultern. Dornröschen konnte es nicht fassen, daß
sie derart zur Schau gestellt wurde. Aber es beruhigte sie ein wenig, Tristan auf dem Kissen vor ihr
knien zu sehen und zu wissen, daß sie nicht allein war.
Die lärmende Menge machte den Weg frei, und die kleine Prozession bewegte sich über den
riesigen offenen Platz.
Dornröschen wagte nicht, auch nur einen Muskel zu bewegen. Sie konnte den großen Bazar sehen
- Händler, die Keramik, farbenprächtige Teppiche, Seide und Leinen, Leder- und Messingwaren
und Schmuckstücke aus Silber und Gold feilboten; sie sah Käfige mit flatternden, gackernden
Vögeln und dampfende Töpfe auf Feuerstellen unter staubigen Baldachinen.
Während die Gefangenen vorbeigetragen wurden, ließen alle von ihren Tätigkeiten ab und starrten
sie an. Und manche rannten neben Dornröschen her, deuteten auf sie und plapperten aufgeregt
durcheinander.
Der Page von Domröschen schob mit seinem peitschenartigen Lederriemen ihr langes Haar in den
Nacken und drängte die allzu Neugierigen zurück.
Dornröschen konzentrierte sich auf die Lehmziegelbauten, denen sie sich näherten.
Sie wurde eine Anhöhe hinaufgetragen, und Dornröschen bemühte sich, ihre perfekte Haltung zu
bewahren, obwohl ihre Brustwarzen schmerzten. Die langen goldenen Ketten, die sie hielten,
schimmerten im Sonnenlicht.
Die Prozession erreichte eine steil ansteigende Straße. Auf beiden Seiten öffneten sich die
Fenster, und Neugierige starrten die Gefangenen an. Die Menge, die der Prozession gefolgt war,
drängte sich an den Hauswänden und schrie wild durcheinander. Die Pagen trieben die Gaffer mit
strengen Befehlen zurück.
Was sie wohl denken, wenn sie uns anschauen? fragte sich Dornröschen, während ihr Geschlecht,
das so schamlos allen Blicken dargeboten war, pulsierte. Wir sind wie wilde Tiere, und diese
erbärmlich armen Leute haben nur den Wunsch, uns besitzen zu können.
Dornröschen konnte sich anstrengen, wie sie wollte - sie war nicht in der Lage, ihre Hüften gänzlich
still zu halten. Ihr Geschlecht schien wie ein Strudel, der ihren gesamten Körper mit sich zog. Die
Blicke der Menge berührten, neckten und peinigten sie.
Endlich hatten sie die Straße hinter sich gebracht. Die Menge strömte auf einen offenen Platz, auf
dem schon Tausende Schaulustiger standen und warteten. Der Lärm der Stimmen brandete
Dornröschen entgegen. Sie fühlte, daß ihr Herz noch schneller schlug, als sie die großen goldenen
Türme eines Palastes erblickte, die sich vor ihr erhoben.
Die Sonne blendete; sie blitzte auf den weißen Marmorwänden und den Bögen. Die riesigen Türen
waren ebenso mit Blattgold überzogen wie die kunstvollen Türme. Gegen diesen prächtigen Palast
waren die dunklen groben Steinschlösser in Dornröschens Heimat plump und vulgär.
Die Prozession bog nach links ab. Und für einen Moment sah Dornröschen hinter sich Laurent,
dann Elena, deren langes braunes Haar in der Brise wehte, und Dimitri und Rosalinde. Alle
hockten gehorsam und still auf den Kissen ihrer Sänften.
Die Jungen in der Menge schienen noch aufgeregter. Sie johlten und liefen auf und ab, so als ob
die Nähe des Palastes ihre Aufregung noch steigern würde.
Die Karawane war an einem Seiteneingang angelangt, und Wachen mit Turbanen und großen
Krummsäbeln, die von ihren Gürteln hingen, trieben die Menge zurück, als eine schwere Flügeltür
geöffnet wurde.
Gesegnete Stille, dachte Dornröschen, als Tristan und gleich darauf sie selbst über die Schwelle
getragen wurden.
Sie hatten keinen Hof betreten, wie Dornröschen es erwartet hatte, sondern einen riesigen
Korridor, dessen Wände mit Mosaiken verziert waren. Selbst an der Decke sah sie steinerne
Blumenornamente. Plötzlich hielten die Träger an. Die Türen hinter ihnen wurden geschlossen.
Erst jetzt sah Dornröschen die Fackeln an den Wänden und die Lampen in den kleinen Nischen.
Eine große Anzahl junger dunkelhäutiger Burschen, die genauso gekleidet waren wie die Pagen
auf dem Schiff, betrachteten still die neuen Sklaven.
Dornröschens Kissen wurde zu Boden gesenkt. Sofort ergriff ihr Bursche die Zügel und zog sie
nach vorne. Dornröschen fiel vornüber auf den Marmor.
Die Träger und die Sänften verschwanden hinter Türen. Dornröschen wurde gezwungen, sich auf
ihre Hände zu stützen. Ihr Page setzte seinen Fuß auf ihren Nacken, so daß ihre Stirn den Boden
berührte.
Dornröschen zitterte. Sie spürte, daß sich das Verhalten ihres Pagen verändert hatte, und als der
Fuß fester ihren Nacken drückte, küßte sie schnell den kalten Marmorboden. Sie fühlte sich elend,
weil sie nicht wußte, was man von ihr erwartete.
Aber der Page schien mit ihr zufrieden zu sein, denn er gab ihr einen anerkennenden Klaps auf
den Po.
Nun wurde ihr Kopf gehoben. Sie sah Tristan auf allen Vieren vor sich, und der Anblick seines gut
geformten Hinterteils reizte und quälte sie um so mehr.
Während sie sich staunend und schweigend umsah, wurden die kleinen goldenen Ketten von ihren
Brustwarzen zwischen Tristans Beinen hindurchgeführt.
Was haben sie vor? fragte sich Dornröschen, als die Zügel erneut straff angezogen wurden.
Sie fühlte, daß eine Kette zwischen ihren Schenkeln hindurchglitt und ihre~Schamlippen peinigte.
Und jetzt umschloß eine feste Hand ihr Kinn, öffnete ihren Mund, und wie Zaumzeug wurden ihr die
Ledergriffe angelegt, die sie nun mit den Zähnen halten mußte.
Dornröschen bemerkte, daß dies Laurents Zügel waren. Sie sollte ihn an den verdammten kleinen
Ketten voranziehen, wie sie selbst von Tristan gezogen wurde. Und falls ihr Kopf die kleinste
Bewegung machen würde, verstärkte sie Laurents Qual, wie auch Tristan die ihre vergrößern
würde, wenn er an den Ketten zog, die ihm angelegt worden waren.
Aber mehr noch als die Angst quälte sie die Scham über das Schauspiel, das sie boten.
Wie Tiere, die zum Markt geführt werden, sind wir aneinandergebunden, dachte Dornröschen
traurig, und gleich darauf spürte sie, wie die Ketten ihre Schenkel und die Außenseiten ihrer
Schamlippen streichelten und über ihren Bauch strichen.
Ihr kleinen Teufel, dachte sie und betrachtete die Seidenrobe ihres Pagen aus den Augenwinkeln.
Er war mit ihrem Schamhaar beschäftigt und bog ihren Rücken weiter durch, damit sie den Hintern
höher strecken mußte. Dornröschen fühlte den Kamm, der das feine Haar um ihren Anus
streichelte, und eine heiße, stechende Röte überströmte ihr Gesicht.
Tristan wurde gezwungen, seinen Kopf zu heben, so daß ihre Brustwarzen schmerzten.
Einer der Pagen klatschte in die Hände. Und ein Lederriemen sauste auf Tristans Waden und die
nackten Sohlen seiner Füße. Er setzte sich in Bewegung, Dornröschen folgte ihm sofort.
Als sie den Kopf nur ein wenig hob, um die Wände und die Decke zu betrachten, klatschte der
Riemen auf ihren Nacken und dann auf ihre Füße. Die Zügel zerrten an Dornröschens
Brustwarzen.
Die Lederriemen sausten immer schneller und lauter auf die nackten Körper, um die Sklaven
vorwärts zu treiben. Ein Schuh traf Dornröschens Gesäß. ja, sie mußten rennen. Und als Tristan
schneller wurde, wurde Dornröschen es auch, und sie erinnerte sich verschwommen an den
Zügelpfad der Königin.
Beeile dich, ermahnte sich Dornröschen. Und halte deinen Kopf gesenkt. Wie konntest du nur
erwarten, daß du den Palast des Sultans auf andere Weise betreten würdest. Dies war die einzige
Haltung für Lustsklaven in einem solch prachtvollen Palast.
Mit jedem Zentimeter des Bodens, den sie berührte, fühlte sie sich unterwürfiger; Wärme breitete
sich in ihrer Brust aus und nahm ihr den Atem. Ihr Herz schlug laut und schnell.
Die Schar der Pagen ging neben ihnen her. Dornröschen nahm Bogentüren zu ihrer Linken und
Rechten wahr.
Die Erhabenheit und Pracht des Ortes waren beeindruckend und furchteinflößend. Tränen
schossen ihr in die Augen. Sie fühlte sich klein und unbedeutend.
Und doch bezauberte sie dieses Gefühl. Obwohl sie nichts weiter war als ein kleines Ding in dieser
riesigen Welt, schien sie doch endlich den ihr angemessenen Platz gefunden zu haben.
Ihre Brustwarzen pochten unaufhörlich in dem fellumrandeten Griff der Klemmen. Aufblitzendes
Licht blendete sie.
Ihr Hals war wie zugeschnürt und schmerzte; Dornröschen verspürte plötzlich eine unendliche
Schwäche. Der Duft von Gewürzen, von Zedernholz und orientalischen Parfums hüllte sie ein. In
dieser Welt des Reichtums und der Pracht herrschte vollkommene Stille, nur die Sklaven waren zu
hören, wie sie über den Marmor huschten, und das Klatschen der Riemen zerriß die Luft. Die Ruhe
ließ den Palast noch größer und gewaltiger erscheinen, und die ungeheure Macht, die von den
Mauern ausging, drohte die Sklaven zu verschlingen.
Als sie tiefer und tiefer in das Labyrinth verstießen, blieben die Pagen zurück, nur noch ein eifriger
Peiniger, der den Riemen schwang, war bei ihnen und trieb sie vorwärts. Einige seltsame
Skulpturen thronten in den Nischen.
Plötzlich begriff Dornröschen, daß dies keine Statuen waren. In den Nischen saßen Sklaven! Sie
betrachtete sie genauer, während sie versuchte, das Tempo zu halten.
Abwechselnd Männer und Frauen, auf beiden Seiten der Halle, standen stumm in ihren Nischen.
jede Figur war vom Nacken bis zu den Zehen in goldgefärbtes Leinen gewickelt. Ihre Köpfe wurden
von hohen, verzierten Spangen aufrechtgehalten und ihre Geschlechtsorgane waren mit
Goldbronze angemalt.
Dornröschen senkte den Blick und rang nach Atem. Aber wie unter Zwang sah sie sofort wieder
auf. Die Beine der Männer waren aneinander gefesselt, und ihre Schwänze ragten weit aus den
Leinengewändern. Die Frauen standen mit gespreizten Beinen da, und ihre Geschlechter waren
unbedeckt.
Alle standen sie regungslos; ihre langen, wohlgeformten goldenen Nackenspangen waren an der
Wand mit einer Stange befestigt, die ihnen augenscheinlich sicheren Halt gab. Manche schienen
zu schlafen, während andere auf den Boden starrten.
Viele waren dunkelhäutig wie die Pagen oder die Bewohner der Wüste. Kaum einer war blond wie
Dornröschen und Tristan.
In stiller Furcht erinnerte sich Dornröschen der Worte des königlichen Abgesandten, an das, was er
ihnen auf dem Schiff eröffnet hatte, bevor sie das Hoheitsgebiet ihrer Königin verlassen hatten:
»Obwohl der Sultan viele Sklaven aus seinem eigenen Land besitzt, seid ihr eine Art besondere
Delikatesse und eine große Kuriosität.«
Dann werden wir sicher nicht in Nischen angebunden und aufgestellt, um einen Korridor zu
schmücken, dachte Dornröschen.
Dornröschen erkannte die bittere Wahrheit. Der Sultan besaß eine solch riesige Anzahl an
Sklaven, daß ihr und ihren Mitgefangenen alles mögliche widerfahren konnte.
Ihre Hände und Knie waren schon wundgescheuert, aber Dornröschen kroch ohne Klagen weiter
und musterte die reglosen Sklaven.
Sie hatten die Arme auf dem Rücken verschränkt, und sie waren gefesselt. Ihr Haar war
zurückgekämmt, damit die Ohren gut zu sehen waren, die mit funkelnden Juwelen geschmückt
waren. Wie wundervoll sie aussahen!
Dornröschen schauderte bei dem Gedanken, was Tristan wohl fühlen würde - Tristan, der die Liebe
eines Herrn so sehr brauchte. Und was war mit Laurent? Wie beurteilte er die neue Situation nach
seinem Erlebnis auf dem Kreuz im Dorf?
Da war das scharfe Ziehen an den Ketten wieder. Ihre Brustwarzen brannten. Und der
Peitschenriemen schlängelte sich plötzlich zwischen ihre Beine, strich über ihre Schamlippen und
ihren Anus.
Du kleiner Teufel, fluchte sie lautlos. Warme, prickelnde Schauer durchfuhren Dornröschen, und
schon bog sie den Rücken, zwang die Pobacken in die Höhe und kroch mit noch schwungvolleren
Bewegungen weiter.
Sie kamen zu einer Flügeltür. Und mit Schrecken sah Dornröschen, daß an die eine Tür ein
männlicher und an die andere ein weiblicher Sklave gekettet war. Sie waren beinahe völlig nackt.
Nur einige Goldbänder an der Stirn, den Beinen, Taillen, Nacken und Zehen zierten sie. Ihre Beine
waren weit gespreizt, die Arme hatten sie über den Kopf ausgestreckt. Die Handflächen zeigten
nach außen. Ihre Gesichter waren ausdruckslos und die Lider gesenkt. Sie hielten kunstvoll
arrangierte Büschel aus vergoldeten Weintrauben und Blättern im Mund.
Die Türen wurden geöffnet. Und geschwind wie der Blitz krochen die Sklaven an den beiden stillen
Wächtern vorbei.
Dann verlangsamte sich ihr Tempo. Sie befanden sich in einem riesigen Hof mit Palmen,
Blumenbeeten und Marmorwegen.
Der Duft der Blumen erfrischte Dornröschen, und sie betrachtete die üppigen Blüten. Einen
Augenblick später gewahrte sie die vergoldeten Sklaven, die zum Teil in Käfigen saßen und zum
Teil in erhabenen Stellungen auf Marmorsockeln standen.
Die Neuankömmlinge wurden angehalten, und man nahm ihnen die Zügel aus dem Mund.
Dornröschen sah, wie ihr Page ihre Zügel an sich nahm. Der Riemen spielte zwischen ihren
Schenkeln, kitzelte sie und drängte ihre Beine ein wenig auseinander. Dann streichelte eine Hand
zärtlich über ihr Haar. Die neuen Sklaven bildeten einen losen Kreis. Mit einemmal brachen die
Pagen in Gelächter aus und plapperten aufgeregt durcheinander, als ob sie von einer auferlegten
Stille befreit worden wären. Sie versammelten sich um die Sklaven und gestikulierten wild.
Wieder drückte ein Fuß auf Dornröschens Nacken und zwang ihren Kopf nieder, bis ihre Lippen
den Marmor berührten. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, daß Laurent und die anderen
ebenso gebeugt wurden und in dieser Stellung verharrten.
Der Lärm der fröhlichen Unterhaltung war schlimmer als das Getöse der Menge auf der Straße.
Dornröschen erschauerte, als sie Hände auf ihrem Rücken und auf ihrem Haar spürte und der
Riemen ihre Schenkel noch weiter auseinanderzwang.
Von einer Sekunde zur anderen herrschte Schweigen. Die Stille war nahezu körperlich spürbar,
und Dornröschens letzter zerbrechlicher Rest an Beherrschung wurde erschüttert.
Die Pagen zogen sich zurück. Danach war kein Laut mehr zu hören, bis auf das Zwitschern der
Vögel und das feine Klimpern von Windglockenspielen.
Dann ertönten Schritte. Und sie kamen näher...
Der Herr ging um ihn und die Pagen, die Laurent hielten, herum, nahm nun den Lederriemen von
einem der Männer entgegen und peitschte Laurents Brustwarzen wieder und immer wieder.
Laurent konnte nicht stillhalten, obwohl er den Kopf abgewendet hatte. Sein Hals war starr vor
Spannung, und seine Glieder zitterten.
Der Meister war neugierig und begeistert. Er gab einem der Männer ein Zeichen. Und Domröschen
beobachtete, wie ihm ein langer verzierter Lederhandschuh gereicht wurde. Er glänzte, als wäre er
über und über mit einem Balsam oder einer Salbe bestrichen.
Als der Meister den langen Handschuh über seine Hand bis zum Ellbogen streifte, fühlte
Domröschen, wie Hitze und Erregung sie durchfluteten. Die tiefschwarzen Augen wirkten beinahe
kindlich, und sein Mund war verführerisch, als er sich zu einem Lächeln verzog. Er bewegte seine
linke Hand zu Laurents Hinterkopf, wiegte ihn, und seine Finger spielten in Laurents Haar. Mit der
behandschuhten rechten Hand strich er langsam über Laurents Schenkel nach oben. Zwei Finger
drangen in seinen Anus ein.
Laurents Atem wurde rauher und scheller. Sein Gesicht verdüsterte sich, als die ganze Hand in
seinen Anus drang. Dornröschen beobachtete das Schauspiel ohne Scham.
Von allen Seiten rückten die Pagen ein wenig näher heran. Und Dornröschen sah, daß Tristan und
Elena die Szene mit derselben Aufmerksamkeit betrachteten.
Der Herr jedoch schien sich nur auf Laurent zu konzentrieren. Er sah ihm direkt ins Gesicht.
Laurents Miene war verzerrt vor Lust und Schmerz, als sich die Hand tiefer in seinen Körper
bohrte. Laurents Glieder zitterten nicht mehr - sie waren wie erstarrt. Ein langer Seufzer drang
durch seine Zähne.
Der Meister hob Laurents Kinn mit dem Daumen seiner linken Hand. Er beugte sich vor, bis sein
Gesicht das von Laurent fast berührte. Während der langen, gespannten Stille drang der Arm noch
tiefer in Laurent, und der Prinz verlor fast die Besinnung. Sein Schwanz war steif und reglos,
während der klare Saft in kleinsten Tröpfchen heraussickerte.
Dornröschens Körper zog sich zusammen und entspannte sich wieder. Sie fühlte, daß sie sich am
Rande des Orgasmus befand. Sie versuchte, die Erregung zu unterdrücken, und fühlte sich hilflos
und schwach. Die Hände, die sie hielten, liebkosten sie.
Der Meister ließ seinen Arm vorwärtsgleiten und zwang Laurent, die Hüften zu heben, so daß sein
prächtiger Hoden besser zu sehen war.
Ein plötzlicher Schrei entfuhr Laurent, als ob er um Gnade flehen würde. Aber der Meister hielt ihn
nur fester, während sich ihre Lippen fast berührten. Die linke Hand des Meisters strich über
Laurents Gesicht und öffnete seine Lippen. Laurent strömten Tränen über das Gesicht.
Mit einer flinken Bewegung zog der Meister seinen Arm aus Laurents Anus, streifte den Handschuh
ab und warf ihn beiseite.
Der Herr machte eine kleine Bemerkung, und wieder lachten die Burschen zustimmend. Einer von
ihnen brachte die Klammern an Laurents Brustwarzen wieder an. Im selben Moment befahl der
Herr, Laurent auf den Boden zu legen, und Laurents Ketten wurden an einem goldenen Ring, der
sich an den Schuhen des Meisters befand, befestigt.
0 nein, dieses Ungeheuer darf ihn nicht von uns trennen, dachte Dornröschen erschrocken und
war gleichzeitig tief betroffen, daß ihr neuer Herr Laurent - und Laurent allein - ausgewählt hatte.
Die anderen Sklaven mußten sich auf den Boden legen. Und plötzlich war Dornröschen auf ihren
Händen und Knien, ihr Nacken wurde von der weichen, samtenen Sohle eines Schuhs zu Boden
gedrückt, und sie bemerkte Tristan und Elena neben sich. Sie wurden an den Ketten an ihren
Brustwarzen vorwärtsgezogen und geschlagen, als sie sich aus dem Garten bewegten.
Sie sah den Rocksaum des Meisters zu ihrer Rechten, und hinter ihr die Gestalt von Laurent, der
sich bemühte, mit den Schritten des Meisters mitzuhalten.
Wo waren Dimitri und Rosalinde? Wohin hatte man sie gebracht? Würde einer der anderen
Männer, die mit dem Herrn gekommen waren, sie mit sich nehmen?
Aber Dornröschen sorgte sich nicht wirklich um Dimitri und Rosalinde. Sie fragte sich, ob sie und
Tristan und Laurent und Elena zusammenbleiben konnten, und war sich der Anwesenheit ihres
geheimnisvollen Meisters nur allzu bewußt.
Sein bestickter Rock berührte ihre Schulter, als er voranging, während Laurent versuchte, das
Tempo zu halten.
Die Peitschen schlugen ihren Rücken und ihr Schambein, als sie hinter ihnen herhetzte.
Schließlich kamen sie zu einer Tür, und die Peitschen trieben sie in eine große mit Lampen
beleuchtete Kammer. Man befahl ihr durch einen weiteren festen Druck auf ihren Nacken
anzuhalten. Und plötzlich verschwanden die Pagen, und die Türen wurden hinter ihnen
geschlossen.
Das einzige Geräusch war das verängstigte Atmen der Prinzen und Prinzessinnen. Der Meister
wandte sich zur Tür. Ein Riegel wurde vorgeschoben, ein Schlüssel wurde gedreht. Stille.
Dann vernahm sie die melodiöse Stimme, und dieses Mal erklang sie mit charmantem Akzent in
der ihr bekannten Sprache: »Meine Lieblinge, kommt alle ein Stück näher und kniet euch vor mich
hin. Ich habe euch viel zu sagen.«
Dornröschen: Geheimnisvoller Meister
Alle waren erschrocken, so direkt angesprochen zu werden, aber sie gehorchten und krochen zu
ihrem Meister. Die goldenen Zügel schleiften über den Boden, und die Sklaven knieten vor dem
Meister. Laurents Zügel wurden von den Schuhen des Herrn gelöst, und der Prinz nahm seinen
Platz neben den anderen ein.
Als alle ihren Platz gefunden hatten, befahl der Meister: »Schaut mich an.«
Dornröschen zögerte nicht. Sie blickte auf und sah in sein schönes Gesicht. Es war noch
bezaubernder, als sie zunächst gedacht hatte - der Mund war voll und wirkte vornehm, die Nase
war markant geschnitten, und die großen Augen strahlten. Aber seine Ausstrahlung zog
Dornröschen am meisten in den Bann.
Als sein Blick von einem Gefangenen zum anderen wanderte, war die Spannung fast greifbar.
0 ja, er ist ein außergewöhnliches Geschöpf, dachte Dornröschen. Und die Erinnerungen an den
Kronprinzen, der sie in das Reich der Königin gebracht hatte, und an den Hauptmann der Garde im
Dorf verblaßten fast vollständig.
»Prächtige Sklaven«, sagte ihr Meister, und seine Blicke verweilten für einen kurzen
elektrisierenden Augenblick auf Dornröschen. »Ihr wißt, wo ihr euch befindet und warum ihr hier
seid. Die Soldaten haben euch mit Gewalt hierhergebracht, damit ihr eurem Herrn und Meister
dient.« Seine Stimme tönte voll, und seine Miene war herzlich und warm. »Und ihr wißt, daß ihr
stets in vollkommenem Schweigen dienen werdet. Für die Burschen, die sich um euch kümmern,
seid ihr nichts anderes als dumme kleine Kreaturen. Aber ich, der Hofmarschall des Sultans, teile
den Irrglauben nicht, daß sich Wollust und hoher Verstand ausschließen.«
Natürlich nicht, dachte Dornröschen. Aber sie wagte es nicht, ihre Gedanken auszusprechen. Ihr
Interesse an dem Mann vertiefte sich zusehends und auf gefährliche Weise.
»Ihr seid die wenigen Sklaven, die ich ausgesucht habe«, sagte er, und seine Blicke schweiften
über die Gruppe, »euch habe ich erwählt, um euch zu vervollkommnen und dem Hofe des Sultans
anzubieten. Ihr werdet stets über meine Ziele, meine Wünsche und meine Launen in Kenntnis
gesetzt, aber wir werden nur in dieser Kammer mit-einander sprechen. Ich möchte, daß ihr meine
Anweisungen versteht und meine Erwartungen erfüllt.«
Er ging auf Dornröschen zu. Seine Hand griff nach ihrer Brust und drückte sie, wie er es zuvor
getan hatte. Ein heißer Schauer überrollte Dornröschen. Mit der anderen Hand tätschelte er
Laurents Wangen. Dornröschen wandte sich zur Seite, um Laurent zu betrachten, und der Meister
strich mit dem Daumen über ihre Lippen.
»Das wirst du nicht tun, Prinzessin«, tadelte er und schlug plötzlich fest zu. Dornröschen senkte
den Kopf. Ihr Gesicht brannte. »Du wirst weiterhin mich anschauen, bis ich dir etwas anderes
befehle.«
Dornröschen stiegen Tränen in die Augen. Wie hatte sie nur so dumm sein können?
Seine Stimme klang nicht zornig, und er hob ihr Kinn sanft an. Sie starrte ihn an durch ihre Tränen.
»Weißt du, was ich von dir will, Dornröschen? Antworte mir.«
»Nein, Herr«, sagte sie schnell.
»Daß du perfekt bist. Für mich!« erklärte er geduldig. »Ich erwarte von euch allen, daß ihr die
besten der vielen Sklaven werdet. Ihr sollt glänzen, aber nicht nur durch eure Fügsamkeit, sondern
vor allem durch eure starke und besondere Leidenschaft. Ihr werdet euch abheben von der Masse
der Sklaven, die euch umgeben. Ihr sollt eure Herren und Herrinnen in einen schimmernden Glanz
der Freuden führen, den sie bis jetzt noch nicht kennengelernt haben. Versteht ihr mich?«
Dornröschen unterdrückte ein Schluchzen und wandte den Blick nicht von ihrem Meister. Noch nie
hatte sie eine so überwältigende Sehnsucht gefühlt, jemandem zu Willen zu sein. Seine
eindringliche Stimme war gänzlich anders als der herrische Ton derer, die sie auf dem Schloß
erzogen oder im Dorf gezüchtigt hatten. Sie fühlte sich, als würde sie ihre gesamte Persönlichkeit
verlieren. Langsam schmolz sie dahin.
»Und das werdet ihr für mich tun«, fuhr er fort, und seine Stimme wurde sogar noch weicher und
klangvoller. »Ihr werdet ebenso mir zu Gefallen sein wie euren königlichen Herrschaften.« Er
schloß seine Hand um Dornröschens Kehle. »Ich möchte noch einmal deine Stimme hören, meine
Kleine. In meinen Gemächern wirst du zu mir sprechen, um mir zu sagen, daß du es wünschst,
mich zu befriedigend
»Ja, Herr«, sagte sie mit einer merkwürdig fremden Stimme, die Gefühle ausdrückte, die sie bis
jetzt nicht ge-kannt hatte. Die warmen Finger liebkosten ihren Hals und schienen sogar ihre Worte
zu streicheln.
»Es gibt hier unzählige Pagen und Knechte«, sagte er und kniff die Augen zusammen, als er den
Blick von Dorn-röschen wandte. »Hunderte, die damit beschäftigt sind, für unsere Hoheit, den
Sultan, fleischige kleine Rebhühner oder hübsche muskulöse Rammler und Böcke zuzubereiten,
damit er mit ihnen spielen kann. Ich, Lexius, bin der einzige Oberaufseher dieser Knechte und der
Hofmarschall des Sultans. Ich habe die Aufgabe, das schönste Spiel-zeug auszuwählen und
darzubieten.«
Er betrachtete erneut Dornröschen, und seine Augen weiteten sich. Der Anflug von Zorn
erschreckte Dorn-röschen. Aber die sanften Finger massierten ihren Nacken, und der Daumen
streichelte ihren Hals.
»Ja, Herr«, antwortete sie plötzlich.
»Mein kleiner Schatz«, flötete er zärtlich. Aber dann wurde er emst und sprach leiser, als wollte er
größeren Respekt fordern.
»Es steht außer Frage, daß ihr keine Möglichkeit habt, euch auszuzeichnen, wenn die
Herrschaften dieses Hauses nicht auf den ersten Blick auf euch aufmerksam werden oder wenn sie
mich nicht für eure Lieblichkeit, euer Tem-perament und eure unermüdliche Leidenschaft loben.«
Dornröschen liefen Tränen über die Wangen.
Langsam löste der Meister seine Hand von ihr, und sie fror plötzlich und fühlte sich verlassen. Sie
schluckte. Ein Schluchzen blieb ihr in der Kehle stecken, und er hatte es gehört.
Zärtlich, beinahe mitleidig lächelte er sie an.
»Göttliche kleine Prinzessin«, raunte er. »Wir sind verloren, wie du siehst. Verloren, bis sie Notiz
von uns neh-men.«
»Ja, Herr«, flüsterte sie. Sie würde alles tun, wenn er sie nur wieder berühren würde.
Seine Traurigkeit erschreckte und verzauberte Dornröschen. Oh, wenn sie nur seine Füße küssen
dürfte!
Sie folgte ihrem Impuls und tat es. Sie beugte sich nieder bis auf den Marmorboden und berührte
mit den Lippen seine Schuhe. Wieder und wieder tat sie es.
Als sie sich wieder erhob und die Hände im Nacken verschränkte, senkte sie ehrfurchtsvoll den
Blick. Mit Freu-den hätte sie ertragen, wenn er sie für das, was sie getan hatte, geschlagen hätte.
Warum übte dieser Mann eine solche Anziehung auf sie aus? Warum nur...
»Verloren.« Wie ein Echo klang dieses Wort in ihrer Seele.
Die langen, dunklen Finger des Meisters streckten sich ihr entgegen und berührten ihre Lippen - er
lächelte.
»ihr werdet mich als hart und unbeugsam empfinden«, fuhr er sanft fort. »Aber nun wißt ihr, warum
ich unnachgiebig sein muß. Ihr gehört Lexius, dem Hofmarschall, und ihr dürft ihn niemals
enttäuschen. Sprecht. Alle!«
Und ein Chor antwortete ihm: »Ja, Meister.«
Dornröschen vernahm sogar die Stimme von Laurent, dem Ausreißer.
»Und nun, meine Kleinen, werde ich euch eine weitere Wahrheit eröffnen«, sagte Lexius. »Ihr
werdet dem höch-sten aller Herrn gehören, dem Sultan, und den wunderschönen und
tugendhaften königlichen Frauen des Harems ... « Er hielt inne, um seinen Worten Nachdruck zu
verleihen. »Aber ihr gehört ebenso auch mir wie jedem anderen! Ich genieße jede Bestrafung, die
ich euch auferlege. Es ist meine Natur, so wie es eure ist, zu dienen - es ist meine Natur,
sozusagen aus demselben Geschirr zu essen wie mein Herr. Nun sagt mir, daß ihr mich
verstanden habt.« »Ja, Herr!«
Die Worte brachen aus Dornröschen hervor, als würde ihr Atem explodieren. Sie war ganz
benommen von dem, was er gesagt hatte.
Durchdringend sah er sie an, als er sich Elena zuwandte, und ihr Mut sank. Sie beobachtete, wie
er Elenas schöne Brüste knetete, und empfand Neid auf diese hohen, formvollendeten Brüste! Die
Brustwarzen hatten die Farbe von Aprikosen. Und mehr noch schmerzte sie, daß Elena so
hinreißend stöhnte.
»Ja, ja, genau«, sagte der Herr, und seine Stimme war so vertraut wie zuvor bei Dornröschen. »Ihr
werdet euch winden unter meiner Berührung. Ihr werdet euch winden unter den Berührungen all
eurer Herrinnen und Herren. Ihr werdet eure Seele an jene ausliefern, die ein Auge auf euch
geworfen haben. Brennen werdet ihr, brennen wie Feuer im Dunkeln!«
Und wieder der Chor: »Ja, Herr.«
»Habt ihr die vielen Sklaven gesehen, die dieses Haus schmücken?«
»Ja, Herr!«
»Und werdet ihr euch abheben von dieser vergoldeten Masse? Werdet ihr mehr Leidenschaft und
Gehorsam, mehr Leidenschaft und Fügsamkeit zeigen?«
»Ja, Herr!«
»Jetzt sollten wir beginnen. Man wird euch sorgfältig waschen. Und dann geht es sofort an die
Arbeit. Am Hofe weiß man bereits, daß neue Sklaven gekommen sind. Ihr werdet erwartet. Und ab
sofort sind eure Lippen wieder versiegelt. Nicht einmal unter der strengsten Bestrafung werdet ihr
sie öffnen, um einen Laut von euch zu geben. Wenn es nicht anders befohlen wird, kriecht ihr auf
Händen und Knien, den Hintern hoch und die Stirn auf dem Boden, so daß ihr ihn fast berührt.«
Er schritt die schweigende Reihe ab, streichelte und prüfte jeden Sklaven erneut und verharrte
lange Zeit bei Lau-rent. Dann, mit einer plötzlichen Geste, befahl er ihm, zur Tür zu robben.
Laurent kroch, wie ihm befohlen war, seine Stirn strich über den Marmor.
Der Herr zog am nahen Strang der Glocke.
Oh, bitte ... wir haben gehungert und uns gesehnt, wollte sie sagen. Aber sie senkte nur den Kopf.
Nur Augenblicke hatte sie überlegt, ob sie ihm unbedingte Liebe entgegenbringen könnte, aber
jetzt wußte sie, daß sie ihm bereits verfallen war. Sie konnte den Duft seiner Haut einatmen, fast
seinen Herzschlag hören, als er sie umdrehte und hinausdirigierte. Seine Finger umklammerten
ihren Nacken.
Wohin würde er sie bringen?
Dornröschen wurde auf einen der Tische gesetzt. Sie erschauderte, als der Meister parfümier-tes
Öl auf ihrer Haut verrieb. Er kniff in ihre Wangen, um ihnen Farbe zu verleihen. Dornröschen
verharrte regungslos und beobachtete ihn verträumt.
Er war völlig in seine Arbeit vertieft. Seine dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen, und sein
Mund war halb geöffnet. Als er ihr die goldenen Ketten an ihren Brustwarzen befestigte, preßte er
seine Lippen für einen Augenblick aufeinander. Sie bog ihren Rücken durch und atmete tief ein. Er
küßte sie auf die Stirn, und sein Haar strich über ihre Wangen.
Lexius, dachte sie. Ein schöner Name.
Er bürstete ihr Haar mit energischen Bewegungen, die ihren Körper in Hitze brachten. Er faßte ihre
Haarflut im Nacken zusammen und schlang sie zu einem Knoten, den er mit Perlennadeln
feststeckte.
Als er Perlen durch ihre Ohrläppchen stach, betrachtete sie seinen weichen dunklen Teint und
seine zarten Augenlider. Er war wie ein kostbares Gemälde. Und wie energisch und doch zart er
mit ihr umging.
Es war zu schnell und doch nicht schnell genug vorbei. Wie lange konnte sie es noch ertragen, von
Orgasmen zu träumen? Sie ließ ihren Tränen freien Lauf, weil sie sich davon Erleichterung
versprach.
Sanft zog er an den Ketten. Sie senkte den Kopf zu Boden, und als sie vorwärts kroch, fühlte sie
sich mehr denn je als Sklavin. Sie konnte sich kaum noch daran erinnern, daß sie früher einmal
Kleider getragen und anderen Befehle erteilt hatte. Ihre Nacktheit und ihre Hilflosigkeit empfand sie
jetzt als normal, und sie wußte ohne jeden Zweifel, daß sie diesen Herrn vollkommen lieben würde.
Es war eine freie Willensentscheidung, und Dornröschen hatte sich nach dem Gespräch mit Tristan
entschieden, sich einem Menschen vollkommen hinzugeben. Und dieser einzigartige Mann rief
ungeahnte Gefühle in ihr wach. Und sie hatte geglaubt, in der Grobheit des Dorfes ihren Meister
gefunden zu haben!
Warum brachte er sie jetzt fort?
Als sie zusammen den Korridor hinuntergingen, hörte sie zum erstenmal das leise Atmen und die
Seufzer der Sklaven, die die Nischen zu beiden Seiten dekorierten. Es klang wie ein dumpfer Chor
perfekter Hingabe.
Dornröschen empfand an diesem verzauberten Ort eine grenzenlose Verwirrung.
Es war fast dunkel. Dornröschen lag auf dem Teppich neben Laurent, und ihre Köpfe ruhten auf
einem Kissen. Der Hauptmann, Nicolas und die anderen, die bei der »Befreiung« geholfen hatten,
waren gegangen, um ihr Abendessen einzunehmen. Die Sklaven waren gefüttert worden, und
Tristan lag in einer Ecke und schlief. Das Schiff war klein, eng und schlecht ausgestattet. Keine
Käfige, keine Ketten.
Es verwirrte Dornröschen noch immer, daß nur sie, Laurent und Tristan gerettet worden waren.
Hatte die Königin eine neue und besondere Verwendung für sie? Es war unerträglich, nichts
Genaueres zu wissen und die Eifersucht auf Dimitri, Elena und Rosalinde zu spüren.
Dornröschen war auch wegen Tristan besorgt. Nicolas, sein ehemaliger Herr und Meister, hatte
noch kein einziges Wort mit ihm gesprochen, seit sie in See gestochen waren. Er konnte Tristan
nicht verzeihen, daß er im Palast bleiben wollte.
Oh, warum kann er Tristan nicht einfach bestrafen und es auf sich beruhen lassen? dachte
Dornröschen. Während des Abendessens hatte sie Laurents Strenge gegenüber Lexius
bewundert. Laurent hatte ihn gezwungen, seine Suppe zu essen und etwas Wein zu trinken,
obgleich Lexius nichts anrühren wollte. Dann nahm Laurent Lexius sanft, zärtlich und langsam,
obgleich Lexius sich offensichtlich schämte, vor all den anderen geliebt zu werden. Lexius war der
höflichste und gelassenste Sklave, den sie je gesehen hatte.
»Er ist viel zu fein für dich«, flüsterte sie Laurent zu, als sie nun nebeneinander lagen. »Er ist eher
ein Sklave für eine Herrin.«
»Du kannst ihn benutzen, wenn du möchtest«, bot Laurent an. »Du darfst ihn peitschen, wenn du
glaubst, daß er es brauchte
Dornröschen lachte. Sie hatte niemals einen anderen Sklaven gepeitscht und wollte es auch nicht
tun - oh, vielleicht...
»Wie schaffst du das?« fragte sie. »Die Verwandlung vom Sklaven zum Herren?« Sie war froh
über die Gelegenheit, mit Laurent reden zu können. Laurent hatte sie schon immer fasziniert. Sie
konnte das Bild aus ihrer Erinnerung nicht loswerden, wie Laurent im Dorf auf das Kreuz der
Bestrafung geschnallt war. Da war etwas Kühnes und Wunderbares an ihm gewesen.
»Es war nie das eine oder das andere für mich«, erklärte Laurent. »In meinen Träumen habe ich
stets beide Seiten eingenommen. Als sich die Situation bot, wurde ich der Herr. Zwischen beiden
Seiten zu wechseln, macht lediglich die Erfahrungen intensiver, und es schärft die Erkenntnis.«
Dornröschen spürte einen kleinen Aufruhr in ihren Lenden, als sie die Selbstsicherheit in seiner
Stimme und den ironischen Ton vernahm. Sie drehte sich, um ihn anzuschauen. Sein Körper war
so groß und kräftig. Und sein Schwanz war noch immer ein wenig hart - bereit, um aufgeweckt zu
werden. Sie blickte in seine dunkelbraunen Augen und sah, daß er sie beobachtete und lächelte.
Wahrscheinlich kannte er ihre Gedanken.
Sie errötete in plötzlicher Schüchternheit. Sie konnte sich nicht in Laurent verlieben. Nein, das war
unmöglich.
Sie rührte sich nicht, als sie seine Lippen an ihrer Wange spürte. »Göttliche kleine Hexe«,
murmelte er in ihr Ohr. »Du weißt, daß dies deine einzige Chance sein könnte ... « Seine Stimme
erstarb in einem tiefen Knurren. Seine Lippen zogen eine heiße Spur über ihre Schulter.
»Aber der Hauptmann ... «
»Ja, er wird furchtbar wütend«, sagte Laurent und lachte. Er rollte sich auf Dornröschen. Sie riß die
Arme hoch und schlang sie um seinen Rücken. Seine ungeheure Größe erstaunte und schwächte
sie. Wenn er sie noch einmal küssen würde, könnte sie ihm nicht mehr widerstehen.
»Er wird uns bestrafend, flüsterte sie.
»Ich hoffe, daß er das tun wird«, erwiderte Laurent, verzog die Miene in gespieltem Unwillen und
küßte Dornröschen. Sein Mund war rauher und fordernder als der des Hauptmanns.
Sein Kuß schien ihre Seele zu öffnen. Sie ergab sich ihm, ihre Brüste wie zwei schlagende Herzen
an seiner Brust. Und sie spürte, wie sich der gewaltige Schwanz in ihre nasse Spalte zwängte.
Er hob ihre Hüften und ließ sie wieder fallen, seine Größe war so gewaltig, daß Dornröschen von
der Hitze ihrer Krämpfe überflutet wurde. Sie trieb willenlos auf einen vollkommenen Höhepunkt zu.
Dann quoll sein Samen in ihren Schoß, und sie fühlte sich zerschunden von ihm und seinem
stürmischen und rätselhaften Wesen.
Danach lagen sie ruhig da, nichts und niemand störte sie. Dornröschen wünschte sich fast, sie
hätte sich zurückgehalten. Warum konnte sie ihre Herren nie lieben? Warum war dieser seltsame
und zynische Sklave so interessant für sie? Sie hätte weinen können. Würde sie nie jemanden
haben, den sie lieben konnte? Sie hatte Inanna geliebt, aber Inanna war nun weit weg. Und der
Hauptmann? Natürlich, der Hauptmann war ihr hübscher, grober Schatz. Sie weinte, und dann und
wann wanderten ihre Blicke zu dem schlafenden Laurent neben ihr.
Als der Hauptmann kam, um sie zu Bett zu bringen, drückte Dornröschen ganz leicht Laurents
Hand, und der erwiderte ihr Zeichen schweigend und unbemerkt.
Als sie neben dem Hauptmann lag, fragte sie sich, was geschehen würde, wenn sie die Küste der
Heimat erreichten. Sicher würde sie ihre Zeit im Dorf abarbeiten müssen. Das wäre nur gerecht.
Auf das Schloß durfte sie bestimmt nicht zurückkehren. Und auch Laurent und Tristan mußten
sicher im Dorf bleiben. Wenn man sie trotzdem zur Königin brachte, konnte sie jederzeit
davonlaufen, so wie Laurent es getan hatte.
Die Tage auf See vergingen für Dornröschen wie im Zustand der Ohnmacht. Der Hauptmann war
streng zu ihr und bearbeitete sie hart und stetig. Trotzdem fand sie Gelegenheit, mit Laurent
zusammenzukommen.
Tristan beharrte darauf, daß es ihm gleich sei, ob Nicolas wütend auf ihn war. Dem Dorf würde er
sich nach der Rückkehr ausliefern, so wie er sich dem Palast des Sultans hingegeben hatte. Er
sagte, seine kurze Zeit in diesem fremden Land hätte ihn neue Dinge gelehrt.
»Du hattest recht, Dornröschen«, meinte er, »als du ausschließlich harte Bestrafungen gefordert
hast.«
Dornröschen hatte miterlebt, wie Laurent beide - Tristan und Lexius - unterworfen, beherrscht und
genommen hatte. Tristan betete Laurent auf seine Weise an.
Laurent lieh sich sogar den Gürtel des Hauptmanns aus, um seine beiden Sklaven
auszupeitschen, und die beiden reagierten auf herrliche Weise darauf. Dornröschen fragte sich,
wie es Laurent um alles in der Welt jemals schaffen würde, wieder Sklave zu sein, wenn sie das
Dorf erreicht hatten. Die Geräusche, wenn er die beiden auspeitschte, drangen bis zu der Kajüte,
in der Dornröschen und der Hauptmann nächtigten.
Es ist ein Wunder, daß Laurent nicht auch den Hauptmann zu seinem Sklaven macht, dachte sie.
In Wahrheit bewunderte der Hauptmann Laurent - sie waren gute Freunde -, aber er erinnerte
Laurent häufig daran, daß er der bestrafte Entlaufene war, und ihn im Dorf das Schlimmste
erwarten würde.
Diese Reise ist so ganz anders als die letzte, dachte Dornröschen mit einem Lächeln. Sie fühlte die
Wunden, die der Hauptmann verursacht hatte. Sie sehnte sich nach der Grausamkeit des Dorfes
und danach, ihren Platz in dieser Ordnung der Dinge zu finden. Nur dann konnte sie den Palast
des Sultans vergessen und die Erinnerung an den Duft und den Körper von Inanna würde
verblassen.
Am zwölften Tag sagte der Hauptmann Dornröschen, daß sie bald zu Hause sein würden. Sie
mußten noch einen Hafen anlaufen und würden am darauffolgenden Morgen den Hafen der
Königin erreichen.
Dornröschen war von Sehnsucht und Sorge erfüllt. Und während Nicolas und der Hauptmann an
Land gingen, um sich mit den Gesandten der Königin zu treffen, saßen Dornröschen, Tristan und
Laurent beisammen und unterhielten sich leise.
Sie hofften, im Dorf bleiben zu können. Tristan behauptete, daß er Nicolas nicht mehr liebte.
»Ich liebe denjenigen, der mich gut bestrafte, fügte er verlegen hinzu, und seine Augen glänzten,
als er Laurent ansah.
»Nicolas hätte dich gehörig auspeitschen sollen, gleich nachdem wir an Bord gekommen sind«,
brummte Laurent. »Dann wärest du jetzt wieder sein.«
»Ja, aber er hat es nicht getan. Und er ist der Herr, nicht ich. Ich werde einen Meister lieben, eines
Tages, aber er. muß ein mächtiger Herr sein, der fähig ist, seine Entscheidungen ohne Rücksicht
auf jegliche Schwäche zu fällen.«
Laurent nickte. »Sollte ich je begnadigt werden«, sagte er sanft und sah Tristan an, »sollte ich je
die Gelegenheit erhalten, ein Mitglied des Königlichen Hofes zu werden, dann würde ich dich als
meinen Sklaven erwählen und dich zu Gipfeln führen, die du dir nie erträumt hast.«
Tristan lächelte bei diesen Worten, und seine Augen blitzten, als er zu Laurent aufblickte.
Nur Lexius schwieg. Er war inzwischen von Laurent so gut trainiert, daß Dornröschen überzeugt
war, er würde alles ertragen, was vor ihm lag. Es ängstigte sie ein wenig, sich Lexius auf dem
Versteigerungssockel vorzustellen. Er war so anmutig, so würdevoll und fein, und seine Augen
waren so unschuldig...
Es war sehr spät in der Nacht, als das Schiff zur letzten Etappe der Reise aufbrach. Der
Hauptmann kam die Stufen herab, seine Miene wirkte düster und nachdenklich. Er trug eine
feingearbeitete hölzerne Truhe bei sich, die er vor Dornröschens Füßen abstellte.
»Das hatte ich befürchtet«, sagte er. Sein Verhalten hatte sich verändert. Es schien, als wollte er
Dornröschen nicht einmal ansehen. Dornröschen saß auf dem Bett und starrte ihn an.
»Was ist das, mein Gebieter?« fragte sie.
Sie sah ihm zu, wie er die Truhe öffnete und den Deckel anhob. Sie sah Kleider in der Truhe,
Schleier und die lange Spitze eines Hutes, Armreifen und anderes Geschmeide.
»Die Königin«, sagte er leise und hob den Blick. »Wir werden den Hafen vor Tagesanbruch
erreichen. Und du mußt ordentlich gekleidet und bereit sein, die Gesandten vom Hof deines Vaters
zu empfangen. Du wirst freigelassen und zu deiner Familie heimgeschickt. «
»Was?« Dornröschen schrie auf und sprang vom Bett. »Das ist nicht wahr, Hauptmann!«
»Prinzessin, bitte, es ist schwer genug«, brummte er, und sein Gesicht errötete, als er zur Seite
schaute. »Wir haben die Nachricht von unserer Königin erhalten. Wir können nichts dagegen
unternehmend
»Ich werde nicht gehen!« ereiferte sich Dornröschen. »Nein, ich bleibe. Erst die Rettung und dann
das! Das!« Sie war außer sich. Sie trat mit dem nackten Fuß gegen die Truhe. »Weg mit diesen
Kleidern! Ins Meer damit! Ich werde sie nicht anziehen! Hast du verstandene Sie verlor noch den
Verstand, wenn all dies nicht endlich ein Ende hatte.
»Dornröschen, bitte!« flüsterte der Hauptmann, als fürchtete er, die Stimme zu erheben. »Verstehst
du denn nicht? Deinetwegen wurden wir ausgeschickt. Dich sollten wir aus den Händen des
Sultans befreien. Dein Vater und deine Mutter sind engste Verbündete der Königin. Sie erfuhren
von deiner Entführung und waren aufs höchste erzürnt darüber, daß die Königin es zugelassen
hatte, daß du über das Meer gebracht wurdest. Sie verlangten, daß man dich zurückholte. Wir
nahmen Tristan nur deshalb mit, weil Nicolas es wünschte. Und was Laurent angeht, so wurde
auch er gerettet, weil sich die Gelegenheit bot und die Königin der Meinung war, daß er
zurückgebracht werden sollte, um seine Strafe als Entlaufener abzudienen. Aber du warst der
wahre Grund für unsere Mission. Und nun verlangen dein Vater und deine Mutter deine Entlassung
aus allen Diensten als Ausgleich für dein Unglück.«
»Welches Unglück?« schrie Dornröschen.
»Die Königin hatte keine andere Wahl, als zuzustimmen. Sie war äußerst beschämt, weil du je
geraubt worden bist. « Er senkte den Kopf. »Du wirst schon sehr bald vermählt werden«, flüsterte
er. »Das habe ich gehört.«
»Nein!« kreischte Dornröschen. »Ich werde nicht gehen -!« Sie schluchzte und ballte die Fäuste.
»Ich werde nicht gehen.« Der Hauptmann drehte sich um und verließ traurig die Kajüte.
»Bitte, Prinzessin. Kleide dich jetzt an«, rief er durch die geschlossene Tür. »Du mußt es selbst
tun. Wir haben keine Zofen, die dir helfen könnten.«
Es war fast hell. Dornröschen lag nackt auf dem Bett. Sie hatte die ganze Nacht geweint und wagte
nicht, die Truhe mit den Kleidern anzuschauen.
Als sie das Knarren der Tür hörte, sah sie nicht auf. Laurent kam leise in die Kajüte und beugte
sich über Dornröschen. Sie hatte ihn nie zuvor in diesem kleinen, engen Raum gesehen, und er
erschien ihr wie ein Riese. Sie ertrug es nicht, ihn anzuschauen. Nie wieder würde er sie berühren,
und sie konnte sein seltsam weises und geduldiges Gesicht nie mehr sehen.
Er hob sie hoch.
»Komm, du mußt dich anziehen«, sagte er. »Ich helfe dir.« Er nahm die silberne Bürste aus der
Truhe und fuhr damit durch ihr Haar. Mit einem sauberen Tuch wischte er ihr die Tränen aus den
Augen und von den Wangen.
Dann wählte er ein dunkelviolettes Kleid für sie aus, eines in der Farbe, wie es nur Prinzessinnen
tragen. Dornröschen mußte an Inanna denken, als sie das Kleid sah, und sie weinte noch
bitterlicher. Der Palast, das Dorf, das Schloß - all das zog an ihr vorüber, und ihre Trauer wurde
übermächtig.
Der Stoff fühlte sich heiß und beengend an. Als Laurent ihr das Kleid auf dem Rücken zuschnürte,
fühlte sie sich, als würde sie in eine neue Art Fessel gebunden. Die Schuhe drückten an ihren
Füßen. Sie konnte das Gewicht des kegelförmigen Hutes auf ihrem Kopf nicht ertragen, und die
Schleier umhüllten sie nicht nur, sondern verwirrten und kitzelten sie auch.
»Oh, das ist gräßliche klagte sie schließlich.
»Es tut mir leid, Dornröschen«, sagte Laurent, und seine Stimme nahm eine Wärme und
Freundlichkeit an, die sie nie zuvor vernommen hatte. Sie sah in seine dunkelbraunen Augen, und
es schien ihr, als würde sie niemals mehr Hitze und Lust, süßen Schmerz und wahre Hingabe
erfahren.
»Küß mich, Laurent, bitte«, flehte sie, als sie sich vom Rand des Bettes erhob, und schlang die
Arme um ihn.
»Ich kann nicht, Dornröschen. Es ist früher Morgen. Wenn du aus dem Fenster schaust, wirst du
die Männer deines Vaters sehen. Sie warten auf dich. Du wirst sehr bald vermählt sein und
vergessen ... «
»oh, sag so etwas nicht!«
Er sah traurig aus, und als er sich das braune Haar aus den Augen strich, schimmerten Tränen
darin.
»Mein Liebling Dornröschen«, sagte er, »glaub mir, ich verstehe dich.«
Es brach ihr das Herz, als er vor ihr niederkniete und ihre Schuhe küßte.
»Laurent... « flüsterte sie verzweifelt.
Doch schon war er verschwunden.
Sie hob ihre weiten, schweren Kleider ein wenig an und stieg die Stufen hinauf. Ihr Gesicht war
tränenüberströmt.
Ich wußte insgeheim, daß diese Bemerkung - und vor allem die Art und Weise, wie sie es sagte -
so manchen in der Halle amüsierte. Denn sie war von jeher eifersüchtig gewesen auf Prinzessin
Dornröschen, vor allem weil ihr Sohn, der Kronprinz, Dornröschen so sehr liebte. Prinzessin
Dornröschen... ach, welch ein Chaos. Ob es ihr wohl leid tat, nicht hier zu sein, gefesselt, so wie
wir?
Doch der Hauptmann fuhr fort: » ... sie alle bewiesen höchst bösartige Undankbarkeit, als sie
darum baten, im Lande des Sultans bleiben zu dürfen. Sie waren sogar wütend, weil sie errettet
worden waren.«
»Das ist eine unerhörte Dreistigkeit!« empörte sich die Königin und erhob sich von ihrem Thron.
»Dafür werden sie gehörig büßen. Doch dieser dort, der Dunkelhaarige, der so bitterlich weint - wer
ist er?«
»Lexius, der Aufseher und Herr aller Diener des Sultans«, erklärte der Hauptmann. »Laurent hat
ihm die Kleider vom Leibe gerissen und ihn gezwungen, mit uns zu kommen. Der Mann hätte sich
retten könnten, er zog es jedoch vor, mitzukommen und der Gnade Ihrer Majestät überantwortet zu
werden.«
»Das ist interessant, Hauptmann«, sagte die Königin. Sie kam einige Stufen ihres Podiums
herunter und näherte sich dem gefesselten Lexius, der rechts von mir auf dem Boden lag. Ich sah,
wie sie sich über ihn beugte, um sein Haar zu berühren.
Wie mochte ihm dies alles erscheinen? Dieses Gebäude aus klobigem Stein, mit seiner riesigen,
schlichten Halle und dieser mächtigen Frau, die so ganz anders war als die scheuen Nymphen im
Harem des Sultans. Lexius stöhnte und wand sich in seinen Fesseln. War dies die Bitte,
freigelassen zu werden, oder wollte er dienen?
»Bindet ihn los«, befahl die Königin, »damit wir sehen, wie er beschaffen ist.«
Sogleich wurden die Lederseile durchtrennt. Lexius streckte die Beine aus und preßte die Stirn
flach auf den Boden. Ich hatte ihm an Bord des Schiffes die verschiedenen Arten erklärt, wie er
hier den Herren und Damen seinen Respekt bezeugen konnte. Und Stolz erfüllte mich, als ich sah,
wie er vorwärtskroch und seine Lippen auf die Schuhe der Königin drückte.
»Sehr hübsche Manieren, Hauptmann«, bemerkte die Königin. »Heb den Kopf, Lexius!« Er
gehorchte. »Und nun sag mir, ob es dein Wunsch ist, mir zu dienen.«
»Ja, verehrte Königin«, antwortete er mit seiner sanften, klangvollen Stimme. »Ich bitte darum, der
Königin dienen zu dürfen.« »Icb suche mir meine Sklaven aus, Lexius«, tadelte sie. »Sie
entscheiden sich nicht selbst, zu mir zu kommen. Aber ich will sehen, ob ich eine Verwendung für
dich habe. Zunächst werden wir dir deine Eitelkeit, Sanftheit und Würde nehmen.« »Ja, Herrin«,
antwortete Lexius ängstlich.
»Bringt ihn in die Küche. Er wird dort als Spielzeug für die Diener zur Verfügung stehen, wie es die
bestraften Sklaven tun. Er soll auf Knien die Töpfe und Pfannen ausscheuern und allen zu
Diensten sein, wann immer und wie immer sie es wollen. Nach zwei Wochen wird er gebadet und
eingeölt. Dann bringt ihr ihn in meine Gemächer.«
Ich stöhnte. Das war eine schwere Prüfung für Lexius. Die Küchensklaven würden ihn auslachen
und mit den hölzernen Löffeln piesacken, ihn schlagen und mit Bratfett einschmieren, um ihn dann
kreuz und quer durch die Küche zu prügeln. Aber es würde einen vollendeten Sklaven aus ihm
machen. Schließlich war jedem bekannt, daß sie ihren Prinz Alexi auf diese Weise trainiert hatte,
und er war unvergleichlich.
Lexius wurde fortgeschafft. Wir sahen uns nicht einmal an zum Abschied.
»Und nun zu diesen beiden undankbaren Rebellen«, fuhr die Königin fort und wandte ihre
Aufmerksamkeit Tristan und mir zu. »Bis jetzt habe ich über Tristan und Laurent nur entmutigende
Berichte gehört.« Ihre Stimme verriet echte Verärgerung. »Schlechte Sklaven, ungehorsame
Sklaven, und obendrein undankbar.«
Mir schoß das Blut ins Gesicht. Ich spürte die Blicke aller auf mir.
Die Königin kam näher, und ich sah ihre Kleider vor mir. Ich konnte mich nicht rühren und war
außerstande, ihre Schuhe zu küssen.
»Tristan ist noch jung«, sagte sie. »Doch du, Laurent, warst über ein Jahr in Lady Elviras Diensten.
Du bist gut trainiert, und dennoch bist du ungehorsam, du Rebell!« Ihre Stimme klang bissig. »Du
bringst sogar aus einer Laune heraus den Diener des Sultans mit hierher. Du willst dich mit aller
Gewalt von anderen abheben.«
Ich hörte mein eigenes Winseln. Meine Zunge berührte den ledemen Gürtel über meinem Mund,
und mein Gesicht brannte.
Sie kam räher. Der Samt ihres Kleides berührte mein Gesicht, und ich fühlte die Spitze ihres
Schuhs an meinen Brustwarzen. Ich begann zu weinen. All meine Gedanken und Ansichten über
die Dinge, die mir widerfahren waren, verließen mich. Der unnachgiebige Meister, der Lexius auf
dem Schiff trainiert hatte, war wieder bezwungen worden. Ich fühlte die Mißbilligung der Königin
und meine eigene Unwürdigkeit. Und doch wußte ich, daß ich wieder rebellieren würde, wenn sich
mir nur die geringste Gelegenheit dazu bot. Ich war unverbesserlich. Eine strenge Bestrafung war
das Richtige für mich.
»Es gibt nur einen Platz für euch beide«, sagte sie. »Dort wird man Tristans unstete Seele
bändigen und Laurents starken Willen endgültig brechen. Ihr werdet ins Dorf zurückgeschickt, aber
nicht, um auf dem Auktionsblock versteigert zu werden. Ihr werdet an die Öffentlichen Pony-Ställe
übergeben.« Ich weinte noch heftiger.
»Dort werdet ihr Tag und Nacht als Ponies dienen, über das ganze jahr«, fügte sie hinzu. »Ihr
werdet Kutschen und Karren ziehen oder andere harte Arbeit verrichten. Die ganze Zeit über
werdet ihr Zaumzeug tragen und die trefflichen Pferdeschweif Phalli, und niemals sollt ihr verschont
werden davon, um euch der Aufmerksamkeit oder Zuneigung eurer Herrinnen o r Herren erfreuen
zu können.«
Ich schloß die Augen. Meine Gedanken wanderten weit zurück in eine längst vergangene Zeit, als
ich auf dem Bestrafungskreuz durch das Dorf getragen wurde und die Ponies den Karren gezogen
hatten. Das Bild der schwarzen Pferdeschweife, die aus ihren Hinterteilen ragten, ihre Köpfe
hochgehalten vom Zaumzeug, löschte jeglichen anderen Gedanken in meinem Kopf aus.
»Erst wenn dieses Jahr vorüber ist, werden mir eure Namen wieder ins Gedächtnis gerufene,
schloß die Königin. »Und ich gebe euch mein Wort darauf, daß ihr euch eher auf dem
Auktionsblock wiederfindet als mir zu Füßen, wenn euer Dienst als Ponies beendet ist.«
»Eine exzellente Bestrafung, meine Königin«, bemerkte der Hauptmann der Garde leise. »Sie sind
starke Sklaven, muskulos, gut gebaut. Tristan hat bereits einen Vorgeschmack auf das Zaumzeug
erhalten. Und bei Laurent wird es Wunder bewirken. «
»Ich wünsche nichts mehr davon zu hören«, sagte die Königin. »Diese Prinzen sind nicht geeignet,
mir zu dienen. Pferde sind sie, die gut bearbeitet und richtig ausgepeitscht werden sollen. Schafft
sie mir unverzüglich aus den Augen!«
Tristans Gesicht war rot und tränenüberströmt. Wir wurden beide wieder an der Stange
hochgehoben und rasch aus der Großen Halle getragen.
Auf dem Innenhof vor der Zugbrücke wurden uns kleine Schilder um den Nacken gehängt, auf
denen nur ein Wort zu lesen war: PONY.
Ich versuchte gar nicht, mir die Pferdeställe vorzustellen. Es war etwas mir völlig Unbekanntes.
Und meine einzige Hoffnung war, daß ich keine Gelegenheit bekam, mich gegen meine
Zuchtmeister aufzulehnen.
Ein Jahr... Phalli... Zaumzeug... all das schwirrte durch meinen Kopf, als wir durch die Tore
getragen wurden und in das Schwirren und Schwärmen des mittäglichen Marktplatzes eintauchten.
Unsere Ankunft verursachte gehörigen Aufruhr, und die Menge strömte herbei, als das Schmettern
der Trompete vor dem Auktionsblock ertönte. Die Dorfbewohner drängten sich dicht heran,
obgleich die Soldaten sie anwiesen, zurückzubleiben. Hände berührten meine nackten Arme und
Beine und brachten meinen Körper an der Stange zum Schaukeln.
»Zwei feine Ponies!« rief der Herold aus. »Bestimmt für die Mietställe des Dorfes. Zwei feine
Rösser zum Ausleihen, und zwar zum üblichen Preis, um die edelste Kutsche oder den schwersten
Lastkarren zu ziehen.«
Die Soldaten hielten die Stange hoch. Wir schwangen über einem Meer von Gesichtern, Hände
klatschten gegen meinen Schwanz und glitten zwischen meine Beine, um meine Hoden zu
drücken.
Die Stimme des Herolds verkündete, daß wir für ein Jahr dienen würden. Und dann ertönte erneut
die Trompete, und wir wurden fortgeschafft.