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Neuigkeiten aus den ora-Patenp


rojekten Dezember

Ein Fest des Friedens


... in einem von Gewalt und Krieg geprägten Land. Nur
wenige Wochen nach ihrer Evakuierung feiern die jungen
Bewohner der Kinderheime im burmesischen Shan State
Weihnachten. Es ist erstaunlich, wie fröhlich sie sind.

[1]
Fröhliche Kinder
feiern Weihnachten

Es war erstaunlich, wie leicht den Kindern das Jahres erleben. Dazu haben die Mitarbeiter vor
Lachen fiel. Sie alle haben viel durchmachen Ort eine schöne Weihnachtsfeier vorbereitet.
müssen. Doch auf der Weihnachtsfeier im ver- Insgesamt werden rund 200 Kinder miteinan-
gangenen Jahr waren die jungen Bewohner der der feiern. Sie werden singen und fröhlich sein,
Kinderheime im burmesischen Shan State ein- Fußball und Tauziehen spielen und die Bräuche
fach nur glücklich ... ihrer Heimat pflegen. Sie werden gemeinsam
... und das soll sich dieses Jahr wiederholen. ein Festmahl zu sich nehmen: Fisch und Ente
ora international will den ehemaligen Kinder- wird es geben, dazu Reis - auch Süßes fehlt
soldaten in den Heimen seines Partners, der ebenso wenig wie kleine Geschenke. Und noch
Allianz „Rettung für Kindersoldaten“, zu Weih- etwas ist gewiss: Auch in diesem Jahr - das
nachten große Freude schenken. Wie hundert- wiederum kein leichtes war - wird den Kindern
tausende andere Kinder weltweit sollen auch das Lachen leicht fallen. Und am Ende ist das
sie das Fest der Liebe als den Höhepunkt des doch gar nicht so erstaunlich ...

[2]
Si vis pacem para bellum
... lautet ein lateinischer Ausspruch, der
noch heute hochaktuell ist: „Wenn du
den Frieden willst, bereite dich vor auf
den Krieg.“ Viele Staaten handeln nach
dieser Logik, rüsten auf, um nicht an-
gegriffen zu werden. Und auch die
Konfliktparteien innerhalb Burmas ver-
hielten sich lange Zeit so. Bis an die
Zähne bewaffnet standen sie einander
gegenüber, oft ohne einen Schuss ab-
Den Frieden zugeben. Die Waffen schwiegen bis
zum August 2009. Dann trat ein, worauf
vorbereiten! sich viele vorbereitet hatten.
Gewalt brach aus.
Es bleibt offen, ob es tatsächlich ein
Krieg war, der da Ende August ent-
flammte, oder „nur“ ein Konflikt, der
nicht länger als einige Tage gewaltsam
ausgetragen wurde und unterhalb der
Schwelle zum Krieg blieb. Tatsache ist,
dass die Menschen in einem Land wie
Burma, das seit Jahrzehnten Schau-
platz von Unruhen ist, schon beim ers-
ten Scharmützel von Todesangst ergrif-
fen werden. Auch den jungen Bewoh-
Burma vor den Wahlen nern der Kinderheime, die ora interna-
Für 2010 hat die Militärjunta, die seit
tional im Shan State unterstützt, erging
Jahrzehnten in Burma diktatorisch
herrscht, Wahlen angesetzt. Vorher sollen es so.
sämtliche im Land aktiven ethnischen Mi- Die Kinder hatten Angst.
lizen und Armeen in einer zentral geführ-
ten Grenzschutzeinheit aufgehen. Viele Die Heime mussten evakuiert werden.
der bisher weitgehend autonomen Volks- Mädchen und Jungen waren gezwun-
gruppen aber vermuten offenbar, die Junta
werde über kurz oder lang ihre Autorität
gen, sich auf den gefährlichen Weg in
nicht mehr achten und weigern sich, ihre Richtung chinesische Grenze zu bege-
Truppen - oft mehrere tausend Mann - in ben. Nur dort waren sie in Sicherheit
die neue Einheit einzugliedern. Dies gilt
einigen Beobachtern als eigentlicher Aus- vor dem drohenden langen Krieg zwi-
löser der Gewalt im August. Darüber hi- schen den ethnischen Minderheiten im
naus gibt es Befürchtungen, dass die Ge-
walt unmittelbar vor dem Wahltermin wie-
Shan State und der Armee des Zentral-
der um sich greifen könnte, denn den Ge- staats. Dass es nur ein recht kurzer
nerälen ist an einem reibungslosen Urnen- Konflikt werden würde, konnte zu sei-
gang gelegen. Schließlich dient er weni-
ger zur Bestimmung des Volkswillens als nem Beginn niemand ahnen.
vielmehr der Legitimierung ihrer Macht. weiter auf Seite 4

[3]
Nach dem Konflikt: Warten auf Frieden.
Die Freude über das schnelle Ende der Kämpfe war groß. Die
Kinder und ihre Betreuer, die geglaubt hatten, sie würden ihre
BURMA
Heimat für lange, lange Zeit verlassen, kehrten dorthin zurück.
Doch auch heute noch sind zahlreiche Soldaten und Milizionäre in
der Region stationiert. Und mehr noch: Anzeichen deuten auf ei-
nen neuerlichen Gewaltausbruch hin.
Noch immer droht Gewalt
Und wieder sind die Kinder bedroht. Diesmal aber sind die Heime
noch besser vorbereitet als schon im August. Die Notfallpläne
wurden von Experten überprüft. Bald sollen zudem neue Schutz-
räume den Kindern Sicherheit bieten. Und auch Zufluchtsorte
weitab vom Konfliktgebiet samt der Routen dorthin sind den Mit-
arbeitern des ora-Partners, der Allianz „Rettung für Kindersolda-
ten“, gut bekannt. Sind die Kinder also vorbereitet auf den Krieg?
In gewisser Hinsicht: ja. Doch darum geht es nicht in der Projekt-
arbeit vor Ort. Denn es gilt:
Si vis pacem para PACEM!
So lautet die abgeänderte Version des ursprünglichen lateinischen
Ausspruchs, also: „Wenn du den Frieden willst, bereite dich vor
auf den FRIEDEN.“ Und genau das tut ora in Burma.
Wir bereiten die Kinder auf den Frieden vor.
Und das tun wir nicht nur, indem wir Kindersoldaten aus den Ka-
sernen von Armeen und Milizen befreien. Dies tun wir vor allem,
indem wir den Mädchen und Jungen das Wissen vermitteln, das
sie benötigen, um in Frieden zu leben. In den Schulen, die wir un-
terstützen, erhalten sie eine solide Bildung. Und sie lernen mit un-
serer Hilfe auch unerlässliche Grundkenntnisse im Anbau von Le-
bensmitteln. Vor allem aber lernen sie, wie schön das Leben jen-
seits der Baracken ist. Und eben darum können die Mädchen und Impressum
ora international
Jungen auch in diesem Jahr an Weihnachten ein besonderes Fest Am Ziegelgrund 31
34497 Korbach
feiern: Sie feiern ein Fest des Friedens in einer von Gewalt ge- Layout: Samuel Waldeck
Text: Matthias Boos
prägten Region!
Telefon: 0 56 31/95 05 0

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