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Neuigkeiten aus den ora-Patenp

rojekten Se p te m b er

(K)Eine Wahl in Burma?

Nun also steht es fest: Im November sollen die Burmesen
ein neues Parlament wählen. Dass sie tatsächlich eine
Wahl haben, ist allerdings unwahrscheinlich. Die herr-
schende Militärjunta hat sich einen Großteil der Sitze
schon per Gesetz gesichert. Ist die Wahl also nur eine
Farce? Dieses Update versucht eine Einordnung.

[1]
 Hoffen auf die Wahl ...
Zwanzig Jahre ist es her, dass die Burme-
sen das letzte Mal wählen durften. Nun sind
sie wieder dazu aufgerufen. Am 7. Novem-
ber stimmen Millionen Wahlberechtigte über
die Zusammensetzung des Parlaments ab.
entgegen zu setzen, schaffen es wegen der
hohen finanziellen Anforderungen nicht, in je-
dem Wahlkreis einen Kandidaten zu stellen.
Wird die Wahl der Bevölkerung größere

Kandidaten aus insgesamt 47 Parteien tre- Freiheit bringen?

„Es ist natürlich möglich, dass diese Wahlen zu
ten an. Was wird die Wahl bringen? Mit
positiven Veränderungen führen,“ so John Mil-
Bestimmtheit lässt sich dies nicht sagen,
ler*, Direktor des lokalen ora-Partners, der Alli-
Prognosen aber sind möglich.
anz zur Rettung von Kindersoldaten. „Doch es
ist bestenfalls ein kleiner Schritt. Ich denke es
Wird die Wahl frei und fair ablaufen?
ist positiv, dass es die Wahlen gibt. Es ist aber
Damit rechnet niemand. Per Gesetz hat die
negativ, dass sie den Willen der Bevölkerung
herrschende Militärjunta um General Than
nicht abbilden werden.“ Seit dem letzten Ur-
Shwe und Premierminister Thein Sein dem Mi-
nengang sind zwanzig Jahre vergangen. Nun
litär ein Viertel der Sitze im Parlament gesi-
wird zumindest wieder öffentlich über Politik
chert. Doch damit nicht genug: Indem sie ver-
gesprochen. Und sollten tatsächlich einige
boten, dass jemand, der schon einmal im Ge-
Oppositionelle Mandate gewinnen, kann die
fängnis saß, sich zur Wahl stellt, haben die
Wahl am Anfang einer Veränderung zum Posi-
Machthaber auch verhindert, dass die größte
tiven stehen. Doch sicher ist das nicht. Auch
Oppositionspartei, die National League for
diese Hoffnung kann enttäuscht werden.
Democracy (NLD), an der Wahl teilnimmt. De-
ren Vorsitzende, Friedensnobelpreisträgerin
Wird die Wahl die Isolation des Landes be-
Aung San Suu Kyi, hat die meiste Zeit seit ih-
enden?
rem nie anerkannten Wahlerfolg 1990 in Haft
Die westlichen Staaten, allen voran die USA,
oder Hausarrest verbracht. Weil die NLD ihre
haben Burma in der Vergangenheit mit weit
Vorsitzende nicht ausschließen wollte, musste
reichenden Sanktionen belegt. Diese werden
sie sich auflösen. Zwar treten trotzdem rund 47
Parteien zur Wahl an, doch viele gelten als
„Handlanger“ der derzeitigen Militärregierung. „Demokratie mit blühender Disziplin“
Und die Parteien, die es tatsächlich wagen,
... so nennen die Generäle Burmas das politische
den Generälen etwas System, das sie mit den Wahlen im November
verwirklichen wollen. Die Disziplin stellen sie si-
cher, indem sie ein Viertel der Sitze im Parlament
dem Militär vorbehalten. Außerdem haben viele
ranghohe Militärs nur Wochen vor der Wahl ihre
Uniformen abgelegt und sich auf die Wahllisten der
regierungstreuen Parteien setzen lassen. Der Anteil
der Armeeangehörigen im neuen Parlament Bur-
mas dürfte also weit über den offiziellen 25 Prozent
liegen - wenn auch nicht offiziell.

[2]
die keine ist
weder Amerikaner noch Europäer nach der
Wahl lockern. Immerhin gilt die Wahl hier als
undemokratisch und insbesondere der Aus-
schluss von Aung San Suu Kyi stößt auf teils
harsche Kritik. Anders die asiatischen Staaten.
Analysten erwarten, dass sie das Wahlergebnis
anerkennen, ganz gleich wie sehr es manipu-
liert wurde. Dafür gibt es eine Reihe von Grün-
den. Neben wirtschaftlichen Interessen der
Nachbarländer dürfte auch eine Rolle spielen,
dass die Regierungen in Ländern wie China
oder Vietnam ebenfalls kaum die hohen westli-
chen Anforderungen an Demokratie erfüllen.
Wird die Wahl von Gewalt begleitet sein?
Seit Jahrzehnten schwelen ethnische Konflikte
im Land, oft kommt es zu offener Gewalt, zu-
letzt 2009, als auch die ehemaligen Kindersol-
daten, die ora international im Shan State
unterstützt, fliehen mussten. John Miller geht
davon aus, dass im Vorfeld der Wahlen die Si-
tuation vergleichsweise ruhig bleibt und die
Abstimmung friedlich verläuft, es sei denn, es
käme zu einem großen Volksaufstand – worauf
aber derzeit wenig hindeutet. Inwieweit sich
die Wahl auf die Konflikte zwischen den ver-
schiedenen Volksgruppen und der Regierung
auswirkt, ist ebenfalls un-
klar. Es ist aber durchaus
denkbar, so Miller, dass
sich die Lage beruhigt,
[3]
wenn die Wahl aus Sicht der Regierung positiv
verläuft. Freilich wird sie auch danach Mittel
und Wege suchen, die Situation dauerhaft in
ihrem Sinne zu befrieden. Ob sie dazu in naher
Zukunft auch militärische Gewalt einsetzt, ist
nicht abzusehen.
Wird die Wahl Auswirkungen auf die Arbeit
der Entwicklungshelfer haben?
„Unsere Arbeit in Burma ist nie leicht,“ so John
Miller, „doch wir sind da, um auf lange Sicht zu
helfen.“ Mit spürbaren Erleichterungen für den
gemeinsamen Einsatz für Kindersoldaten rech-
net er also nicht. Dennoch: Selbst wenn sich
die geringen Hoffnungen auf eine Besserung
der Lage in Burma nach den Wahlen nicht er-
füllen sollten: Der Einsatz geht weiter. Denn ei-
nes steht fest: Das Leid der Mädchen und
Jungen in den Kasernen wird von der Wahl
nicht gemindert.
(*Name aus Sicherheitsgründen geändert)
 Kopf hoch, Ihr seid nicht allein!
In Burma leben tausende
Mädchen und Jungen, die
z w a r g ro ß e s L e i d u n d
furchtbare Schrecken ken-
nen, die aber noch nie in
ihrem Leben Trost erfahren
haben. Auch die ehemaligen
Kindersoldaten, die Auf-
nahme in dem Heim fanden,
das ora international in der
Provinz Shan State unter-
stützt, wissen zunächst
meist nicht, wie sie mit
Traurigkeit und Kummer
umgehen sollen. Das lernen sie erst im Heim. Heim sind es, die den Kindern Tag für Tag und
Es ist ein Ort, der die Kinder zwar nicht vor je- von Angesicht zu Angesicht Trost spenden.
dem Unglück schützen kann, an dem sie aber Und auch Sie, liebe Paten und Förderer, trös-
stets Trost und Hoffnung finden. Gerade in die- ten die Mädchen und Jungen immer dann,
sem Jahr ist dies wich- wenn es nötig ist.
Weitere Informationen finden Sie auf
tig für die Kinder. Zwei Denn Ihre Hilfe ist per-
www.ora-international.de
große Unglücke muss- sönlich, über weite
ten sie verkraften: Den Ausfall der Wasserver- Entfernungen und unzählige Grenzen hinweg
sorgung und einen Überspannungsschaden spenden Sie Trost und Beistand. Und Sie sa-
samt Explosion, der das Wohnhaus von rund gen den Kindern, wann immer sie von Kummer
20 Mädchen unbewohnbar machte und ihnen und Unglück geplagt sind: „Kopf hoch, Ihr
alles raubte, was sie besaßen. seid nicht allein!“ Haben Sie vielen Dank da-
Die Reparatur des Wohnhauses und der Kauf für.
neuer Kleider und Möbel kostet etwa Impressum
24.000 Euro, die Instandsetzung der ora international
Am Ziegelgrund 31
Wasserleitung noch einmal über 34497 Korbach
Layout: Samuel Waldeck
3.100 Euro – ein großer Schaden al- Text: Matthias Boos,
so, den die Kinder nur verkraften Telefon: 0 56 31/95 05 0
Email: info@ora-int.org
können, weil info@patenherz.de
das Heim ihnen www.ora-international.de
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G e b o rg e n h e i t
bietet und sie Spendenkonto
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