Grusswort

«Erwählt und doch nicht dabei»… Diese Worte griff ich in einem kürzlichen Grusswort auf.
Daraufhin schrieb mir ein Leser etwas verunsichert: «Wie ist das denn möglich? Kann ein
wiedergeborener Christ doch verloren gehen?» Nein, kein wirklich wiedergeborener Christ
kann verloren gehen. Denn «erwählt sein» ist nicht mit «wiedergeboren sein» gleichzusetzen.
Grundsätzlich müssen wir davon ausgehen, dass Gott alle Menschen dazu ausersehen hat,
das ewige Leben zu empfangen. 1. Timotheus 2,4 redet hier Klartext: «Welcher will, dass al-
len Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.» Gott hat nie-
manden dazu bestimmt, für ewig verloren zu gehen. Es ist jedem einzelnen Menschen freige-
stellt, die Erwählung anzunehmen oder abzulehnen.
Ich erhalte hin und wieder eine Einladung zu einem geschäftlichen Anlass, oft verbunden
mit einem Abendessen. Der Einladung liegt dann jeweils eine Antwortkarte mit zwei Optionen
bei. Entweder: «Ja, ich komme» oder: «Nein, ich komme nicht.» Ich bin als Kunde jenes
Unternehmens erwählt, bei diesem Anlass dabei zu sein. Aber ich bin nur dann dabei, wenn
Inhalt ich die Karte mit der «Ja-Antwort» zurückgesandt habe. Wenn ich die Karte nicht ausfülle
oder zu Hause liegen lasse, ist die Einladung verwirkt. Ich bin zwar erwählt, aber doch nicht
dabei! Durch die Bekehrung zu Gott haben wir als Christen die «Einladungskarte» mit unserer
Ja-Antwort an Gott zurückgeschickt. Daraufhin hat Gott uns zu einer lebendigen Hoffnung
Biblische Botschaft wiedergeboren. Die gleichzeitige Ausgiessung Seines Geistes in unser Herz ist Gottes
4 Der Gang über das Hochseil Bestätigung, wodurch Er uns gleichsam sagt: «Du, ich habe deine Karte mit der Ja-Antwort
erhalten, du bist dabei!»
Im Blickfeld Erwählt sein heisst, eine Einladung Gottes zu haben. Aber wenn die Antwort-Karte zu
8 Der geistliche Kampf Hause liegen bleibt, dann ist man tragischerweise nicht dabei. Vielleicht sind unter meinen
Lesern solche, die zwar die Ja-Antwort auf der Karte markiert, sie aber noch nicht abschickt
9 Und die Bibel hat doch Recht
haben. Dies erinnert uns an das Lied: «Beinah bekehret, es fehlt nicht viel … Später treff ich
10 Alles läuft auf Hochtouren die Wahl, heute noch nicht.»
11 ... weil jedes Ding mindestens Wenn ich die Ja-Antwort-Karte der einladenden Institution zurückgeschickt habe,
zwei Seiten hat dann erhalte ich eine Rückantwort: die Bestätigung mit dem genauen Programm, der
13 Was gibt es denn da zu retten? Einfindungszeit, dem Treffpunkt usw. Dieses Schreiben lege ich dann nicht einfach
13 Wie klein ist der Mensch? irgendwohin. Vielmehr sorge ich dafür, dass mir der Termin immer wieder vor Augen steht,
14 Die Entscheidung fällt uns schwer damit ich ihn keinesfalls verpasse. Ich befasse mich innerlich mit dem Anlass und bereite
16 Gog meldet sich zur Stelle mich darauf vor. Zum Beispiel versuche ich, mir die Namen der Gastgeber zu merken oder
18 Der die Macht hat über den Tod mir ihre Interessen in Erinnerung zu rufen.
Genauso sollten wir es auch mit der himmlischen Bestätigung machen und uns dieses
«Ja» Gottes ständig vor Augen halten. In all unserem Tun und Lassen hier auf Erden sollten wir
Mitternachtsruf uns fleissig darauf vorbereiten, unserem Herrn freudig zu begegnen. Christen, die das nicht
19 Gratisbuch in Türkisch tun, stehen in der Gefahr, die Heilsgewissheit zu verlieren. Petrus ermahnt uns Gotteskinder
19 In eigener Sache diesbezüglich eindringlich und detailliert. Lesen Sie das erste Kapitel seines zweiten
Briefes. Da ist die Rede von den allergrössten Verheissungen. Daran anschliessend sagt
Fragen – Antworten er: «So wendet allen euren Fleiss daran …» (2.Petr 1,5), dieses und jenes nach christlichen
20 Preisgericht oder grosser weisser Thron? Verhaltensregeln zu tun. Schliesslich ruft er dazu auf: «… tut desto mehr Fleiss, eure
Berufung und Erwählung festzumachen; denn wo ihr solches tut, werdet ihr nicht straucheln»
21 Internetanschluss
(V 10). Mit diesem «nicht straucheln» ist auch das Zweifeln an der Heilsgewissheit gemeint.
David redet in Psalm 16 ebenfalls vom Festhalten an der Erwählung. Gleichzeitig gibt er
3 Grusswort uns einen Hinweis, wie das zu bewerkstelligen ist: «Ich habe den
7 Streiflicht Herrn allezeit vor Augen; denn er ist mir zur Rechten, so werde
11 Aufgegriffen ich fest bleiben» (V 8).
22 Dir kann nur Jesus helfen
22 Impressum In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis

Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

MNR > August 2006 3

 Biblische Botschaft

Der Gang über

das Hochseil
Leben und Wandel eines wiedergeborenen Christen
gleichen einem Gang über das Hochseil. Ein Gottes-
kind sollte weder rechts- noch linkslastig sein, son-
dern vielmehr darauf achten, die Balance zu halten.
Dem Autor ist es ein dringendes Anliegen, mit Ihnen
über diese äusserst wichtige Balance in Ihrem Glau-
bensleben zu sprechen.
Samuel Rindlisbacher Auch für Christen ist es wichtig, die
Balance zwischen rechts (Gesetzlichkeit)

A
m 28. Mai 2006 erschien
folgende Meldung 1: «Welt-
rekordversuch am Säntis
gescheitert. Nach einem
rund 600 Meter langen Gang auf dem
Tragseil der Säntis-Schwebebahn muss-
te der Hochseil-Artist Freddy Nock am
Samstagabend seinen Rekordversuch
abbrechen. Dem 40-jährigen Thurgauer
ist die Balance-Stange aus noch ungeklär-
ten Gründen entglitten, worauf er nicht
mehr weitergehen konnte. Nock konnte
sich am Seil festhalten und sofort in die
ihn begleitende Säntisbahn einsteigen.
Der Hochseil-Artist Freddy Nock aus
Müllheim im Kanton Thurgau wollte
auf dem Tragseil der Schwebebahn den
Säntis bis zur Bergstation bezwingen.
Er kam jedoch nur 600 Meter weit.»
Gleicht Ihr Leben als Christ nicht auch
oft einem Gang über das Hochseil? Unter
Ihnen öffnet sich der gähnende Abgrund,
und vor Ihnen liegt eine unsichere Weg-
strecke. Wie der Hochseilartist gehen Sie
zwar bergwärts, dem Herrn entgegen.
Doch zaghaft wagen Sie nur einen Schritt
nach dem anderen, fest darum bemüht
das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
und links (Freundschaft mit der Welt)
zu finden. Weder die eine noch die
andere Seite ist richtig. Nur wenn Sie
die Balance finden, kann sich Jesu Herr-
lichkeit in Ihrem Wesen widerspiegeln:
«Wir alle aber schauen mit unverschlei-
ertem Gesicht in die Herrlichkeit des
Herrn und strahlen sie zugleich wie ein
Spiegel zurück, ja werden in sein Bild
verwandelt. Und dabei geht es, weil er
selbst durch seinen Geist am Wirken
ist, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit»
(2.Kor 3,18). Auch 2.Kor 2,15 ver-
heisst diesbezüglich: «Wir sind für Gott
ein wohlriechender Weihrauch Christi
sowohl bei denen, die gerettet werden,
wie auch bei denen, die verloren ge-
hen.» Diese Herrlichkeit erlangen Sie
jedoch nicht durch Gesetzlichkeit oder
sündigen Umgang mit der Welt, sondern
indem Sie Folgendes beherzigen: «Wer
auf ihn sieht, bekommt ein leuchtendes
Gesicht, und er wird nicht zuschanden
werden» (Ps 34,6). Leuchten Sie so für
Jesus?
Sobald Sie sich gesetzlich abmühen
oder mit der Sünde spielen, wird die
Herrlichkeit aus Ihrem Leben weichen!

4 MNR > August 2006

Der Hochseil-Artist musste seinen Welt-
rekordversuch abbrechen, weil ihm die
Balancestange entglitten war. Auch Sie
werden geistlich nicht vorwärts kom-
men, wenn Ihnen die Balance zwischen
Gesetzlichkeit und Freundschaft mit der
Welt entgleitet.
Gesetzlichkeit
Gesetzlichkeit bzw. die Meinung,
etwas zum eigenen Heil beitragen zu
müssen, ist tief im menschlichen Herzen
verankert. Sogar in der Apostelgeschich-
te (die Zeit der Urgemeinde) ist dies zu
erkennen. Als sich der Kerkermeister
von Philippi dem Evangelium gegenü-
ber öffnete, war seine erste Frage: «Ihr
Herren, was muss ich tun, um gerettet
zu werden?» (Apg 16,30). Tätigkeits-
drang ist überaus menschlich und zieht
sich durch alle Religionen hindurch.
So fordert der Buddhismus: «Versenke
dich, dann wirst du in das ewige Nichts
eingehen.» Der Islam lehrt: «Halte die
Gebote des Propheten und Allah wird
dir gnädig sein.» Und die katholische
Kirche sagt: «Empfange die Sakra-
mente und tue Gutes, dann wirst
du in den Himmel kommen.»
Es fällt uns Menschen
schwer, etwas gratis an-
zunehmen oder uns für
ein Geschenk nicht zu
revanchieren. Dies erfuhr
auch ein deutscher Missionar:
Um auf das Evangelium aufmerksam
zu machen, setzte er sich eines Tages
in einer belebten Fussgängerzone auf
den Boden. Vor sich stellte er einen
mit Geldmünzen gefüllten Topf und
ein Schild mit der Aufschrift: «Ich bin
reich beschenkt worden, bitte bedienen
Sie sich!» Die Passanten gingen kopf-
schüttelnd daran vorbei. Nur selten
fand jemand den Mut zuzugreifen. Sie
dachten sich wohl: «Was, einfach so
Geld in die Hand, ohne etwas dafür
tun zu müssen? Das ist sicher ein fauler
Trick. Der will die Leute doch nur auf
den Arm nehmen.»
Und wie steht es nun mit dem Him-
mel? Er ist kostenlos erhältlich! Ein an-
derer hat die Eintrittskarte bezahlt am
Kreuz von Golgatha. Sie müssen keine
eigene Leistung erbringen. Weder Fas-
tenwochen noch Meditationsübungen
sind nötig um Gott zu genügen. Sie
dürfen einfach zugreifen!
Leider bemühen sich aber viele Men-
schen selber; man stellt Vorschriften auf
und versucht möglichst perfekt zu sein.
Und diese Haltung ist nicht einmal
neu. Auch in der Urgemeinde war
diese Ansicht vertreten: «Und etliche
kamen aus Judäa herab und lehrten die
Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem
Gebrauche Moses beschneiden lasset,
so könnt ihr nicht gerettet werden!»
(Apg 15,1). Die Gemeinde Jesu war
damals erst einige Jahre alt. Trotzdem
hatte sich bereits das Gespenst der
Gesetzlichkeit eingeschlichen. Doch
Paulus stellte sich dieser Entwicklung
entschieden entgegen: «Sehet zu, dass
euch niemand beraube durch die Phi-
losophie und leeren Betrug, nach der
Überlieferung der Menschen, nach den
Grundsätzen der Welt und nicht nach
Christus. … So soll euch nun niemand
richten wegen Speise oder Trank, oder
wegen eines Festes oder Neumonds
oder Sabbats. … Wenn ihr mit Christus
den Grundsätzen der Welt abgestorben
seid, was lasset ihr euch Sat-
zungen auferlegen,
als lebtet
Es fällt
uns Menschen
schwer, etwas gratis anzu-
nehmen oder uns für ein Geschenk
nicht zu revanchieren
ihr noch in der Welt? zum Beispiel:
‹Rühre das nicht an, koste jenes nicht,
befasse dich nicht mit dem!› was alles
durch den Gebrauch der Vernichtung an-
heim fällt. Es sind nur Gebote und Leh-
ren von Menschen, haben freilich einen
Schein von Weisheit in selbst gewähltem
Gottesdienst und Leibeskasteiung, sind
jedoch wertlos und dienen zur Befriedi-
gung des Fleisches.» (Kol 2,8.16.20-23).
Noch deutlicher ist der folgende Spruch:
«Wer sich dagegen mit gesetzlichen
Leistungen abquält, bleibt unter einem
Fluch» (Gal 3,10).
Gesetzlichkeit führt ins Abseits, denn
die Freiheit in Christus geht dabei verlo-
ren. Ja sogar der Glanz der Herrlichkeit
Jesu verblasst; die Gnade weicht dem
eigenen Verdienst. Das ewige Leben ist
dann nicht mehr ein Geschenk Gottes,
sondern der Lohn der eigenen Anstren-
gung.
Freundschaft mit der Welt
Die Warnung ist eindeutig: «Wer der
Welt Freund sein will, der wird Gottes
Feind sein» (Jak 4,4). Als Christ mit der
Sünde zu spielen ist gefährlich! Solche
Experimente lässt das Hochseil des
Glaubens nicht zu: «Wohl dem, der nicht
wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt
auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo
die Spötter sitzen, sondern hat Lust am
Gesetz des Herrn und sinnt über seinem
Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein
Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
und seine Blätter verwelken nicht. Und
was er macht, das gerät wohl» (Ps 1,1-
3).
Lassen Sie sich bitte nicht täuschen:
Gott ist heilig! Er wird und kann einen
sündigen Lebensstil nicht bejahen, auch
wenn dieser gesellschaftlich akzep-
tiert ist und von gewissen
Christen gepflegt wird.
Das Hochseil des Glau-
bens in der falschen
Freiheit zu überqueren
ist unmöglich: «Irrt euch
nicht: Gott lässt sich
nicht spotten! Denn was
der Mensch sät, das wird er
auch ernten» (Gal 6,7).
Grundsätzliches
Im alten Bund galt das Ge-
setz, das Gott dem Mose gegeben
hatte: «Der Mensch, welcher sie
(die Gesetze) tut, wird dadurch
leben» (Röm 10,5). «Verflucht sei, wer
nicht alle Worte dieses Gesetzes erfüllt,
dass er danach tue!» (5.Mo 27,26). Der
alte Bund ist fordernd. Der alte Bund
sagt: «Du musst!»
Christen hingegen sind zur Freiheit
berufen: «Denn der Herr ist der Geist;
wo aber der Geist des Herrn ist, da ist
Freiheit» (2.Kor 3,17). «Für die Freiheit
hat uns Christus befreit; so stehet nun
fest und lasset euch nicht wieder in
ein Joch der Knechtschaft spannen!»
(Gal 5,1).
Freiheit
Für die Gemeinde Jesu gilt folgen-
der Grundsatz: «Denn Christus ist des
Gesetzes Ende, jedem Glaubenden zur
Gerechtigkeit» (Röm 10,4). Gläubige des
MNR > August 2006 5

Biblische Botschaft
neuen Bundes stehen nicht mehr unter
dem Gesetz, sondern geniessen die Frei-
heit unter Christus: «Wenn euch nun
der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich
frei» (Joh 8,36). Freiheit ist das grosse
Schlagwort des Neuen Testamentes: frei
vom Gesetz, frei von der Sklaverei der
Sünde, frei um Gott in rechter Weise zu
dienen! Allerdings warnt die Bibel davor,
unter dem Vorwand der Freiheit ein sün-
diges Leben zu führen: «Als die Freien
und nicht als hättet ihr die Freiheit zum
Deckmantel der Bosheit, sondern als die
Knechte Gottes» (1.Petr 2,16).
Paulus umgibt die Freiheit in Christus
mit einem Rahmen, den Sie nicht durch-
brechen sollten. Dieser Rahmen heisst
Liebe: «Denn ihr seid zur Freiheit beru-
fen worden, Brüder; allein gebrauchet
nicht die Freiheit zu einem Anlass für
das Fleisch, sondern durch die Liebe
dienet einander. Denn das ganze Ge-
setz ist in einem Worte erfüllt, in dem:
‹Du sollst deinen Nächsten lieben wie
dich selbst›» (Gal 5,13-14). Auch Jesus
selbst sagt: «Ein neues Gebot gebe ich
euch, dass ihr einander liebet; dass, wie
ich euch geliebt habe, auch ihr einander
liebet» (Joh 13,34). Die Liebe steckt die
Grenzen.
Mit dem Wort «Liebe» ist aber nicht
das mittlerweile billige Wort «Eros»
gemeint, sondern: «Liebe ist geduldig
und freundlich. Sie kennt keinen Neid,
keine Selbstsucht, sie prahlt nicht und
ist nicht überheblich. Liebe ist weder
verletzend noch auf sich selbst bedacht,
weder reizbar noch nachtragend. Sie
freut sich nicht am Unrecht, sondern
freut sich, wenn die Wahrheit siegt.
Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt al-
les, sie hofft alles und hält allem stand»
(1.Kor 13,4-7).
Ein wiedergeborener Christ, der sich
an diesen Rahmen hält, weiss genau, wo
die Grenzen liegen. Das gilt in jeder
Hinsicht: Denken, Beziehungspflege,
Umgang mit Ehepartner und Kindern,
Freizeitgestaltung usw. Die Bibel sagt
diesbezüglich: «Wenn aber jener, der
Geist der Wahrheit, kommen wird, wird
er euch in alle Wahrheit leiten. Denn
er wird nicht aus sich selber reden;
sondern was er hören wird, das wird er
reden, und was zukünftig ist, wird er
euch verkündigen» (Joh 16,13). Somit
sollten Sie sich nicht fragen, ob Sie die-
ses oder jenes dürften oder nicht, son-
dern vielmehr: «Lasse ich mich wirklich
6 MNR > August 2006
von Gottes Geist leiten?» Gottes Geist
überschreitet nie den Rahmen der Lie-
be (wie oben beschrieben). Er berät Sie
auch nicht entgegen dem Wort Gottes.
Wenn Sie lernen, im Rahmen der
Freiheit Christi zu leben, wird sich
für Sie Psalm 34,6 erfüllen: «Wer auf
ihn sieht, bekommt ein leuchtendes
Gesicht.»
Mose verhüllte sein Angesicht,
nachdem er das Gesetz empfangen
hatte. Dies tat er als Sinnbild dafür,
dass der Glanz des Gesetzes vergehen
würde (vgl. 2.Kor 3,9-13). Das Gesetz
machte die Menschen zu Sklaven. Es
musste etwas Besserem Platz machen,
nämlich dem Evangelium, das in die
Freiheit führt: «Denn alle, die sich vom
Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes
Kinder. Denn ihr habt nicht einen Geist
der Knechtschaft empfangen, dass ihr
euch abermal fürchten müsstet, sondern
ihr habt einen Geist der Kindschaft
empfangen, in welchem wir rufen:
Abba, Vater! Dieser Geist gibt Zeugnis
unsrem Geist, dass wir Gottes Kinder
sind» (Röm 8,14-16).
Göttliche Verliebte können ein-
Freiheit ander fast nicht mehr
Freiheit kann
nur funktionieren,
loslassen. Wie Kletten
wenn das Recht hängen sie aneinander.
des Nächsten
respektiert wird.
Hängen Sie auch so an
Sonst kommt es Jesus?
zu Gewalt und
Anarchie. Paulus erklärt, wie Sie im
täglichen Leben Ihre Freiheit in Christus
umsetzen können: «… gleichwie auch
Christus die Gemeinde geliebt und sich
selbst für sie hingegeben hat, auf dass
er sie heilige, nachdem er sie gereinigt
durch das Wasserbad im Wort; damit
er sich selbst die Gemeinde herrlich
darstelle, so dass sie weder Flecken
noch Runzel noch etwas Ähnliches
habe, sondern heilig sei und tadellos»
(Eph 5,25-27).
Ihre Beziehung zu Jesus soll so sein
wie zwischen zwei Menschen, die aus
Liebe zueinander heiraten: «‹Um deswil-
len wird ein Mensch Vater und Mutter
verlassen und seinem Weibe anhangen,
und werden die zwei ein Fleisch sein.›
Dieses Geheimnis ist gross, ich aber
deute es auf Christus und auf die Ge-
meinde» (Eph 5,31-32).
Die Regeln der Freiheit
1. Verlassen
Zwei Menschen, die sich aus tiefs-
tem Herzen lieben, kennen nur einen
Wunsch: so schnell als möglich das
Elternhaus zu verlassen. Sie möchten
bei dem Partner sein, der ihnen so viel
bedeutet. Liebe versetzt Berge. Würden
Sie nicht auch aus Liebe zu einem Men-
schen Ihre Heimat verlassen? Um der
Liebe willen wurde sogar schon auf den
Thron verzichtet
und das Erbe aus-
geschlagen. Dabei
ist Liebe immer
ungezwungen.
Wenn jemand
wirklich liebt,
ist das Verlassen
nicht ein Müssen, sondern ein tiefer
Herzenswunsch.
Als Christ sollten Sie sich regelmässig
fragen: «Liebe ich Jesus auch so?» Wenn
Sie das tun, ist es nämlich kein Problem
mehr, sündige Gewohnheiten, Freunde,
Orte usw. links liegen zu lassen. Wenn
die brennende Liebe zu Jesus Ihr Herz
erfüllt, ist das Verlassen Tatsache. Hat
Jesus den ersten Platz in Ihrem Leben?
2. Anhängen
Verliebte haben ein grosses Problem:
Sie können einander fast nicht mehr los-
lassen. Meine Frau und ich gehen oft
abends spazieren. Kürzlich begegneten
wir dabei einem jungen Pärchen. Die
zwei waren dermassen verliebt, dass
sie von der Umgebung nichts mehr
wahrnahmen. Wie Kletten hingen sie
aneinander. Hängen Sie auch so an Je-
sus? Verliebte schreiben einander eine
SMS nach der anderen, winken sich
über weite Distanzen zu und telefonie-
ren stundenlang miteinander. Hängen Sie
auch so an Jesus?
Als ich mich mit meiner Frau verlob-
te, schrieb sie mir viele Briefe. Manche
waren bis zu 12 Seiten lang. Hängen Sie
auch so an Jesus?
Als wir vor einiger Zeit bei Freunden
zu Besuch waren, meldete sich ein Sohn
der Gastgeber mit den Worten ab: «Ich
mache noch mit meiner Freundin einen
Spaziergang.» Nach über 1 1⁄2 Stunden
waren sie noch immer nicht zurück.
Hängen Sie auch so an Jesus?
Wer an Jesus hängt, kann nicht
gleichzeitig an der Welt hängen: «Nie-
mand kann zwei Herren dienen; denn
entweder wird er den einen hassen und
den anderen lieben, oder er wird einem
anhängen und den anderen verachten»
(Mt 6,24).
3. Ein Fleisch werden
Das Ziel einer jeden Beziehung ist es,
durch gegenseitige Hingabe miteinander
eins zu werden. Geben Sie sich auch so
Jesus hin?
Wenn sich zwei Menschen gegen-
seitig verschenken, kann Leibesfrucht
entstehen. Dasselbe gilt für Ihre Bezie-
hung zu Jesus: Wenn Sie Ihm Ihre Liebe
schenken und mit Ihm eins sind, kann
geistliche Frucht entstehen! Über diese
Frucht schreibt Paulus: «Die Frucht des
Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede,
Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit,
Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Ge-
gen solche Dinge gibt es kein Gesetz»
(Gal 5,22-23).
Liebe und Freiheit sind wie siamesi-
sche Zwillinge; sie gehören untrennbar
zusammen. Es ist ein grundlegendes
göttliches Gesetz: Sich verschenkende
Liebe setzt immer die Freiheit der Ent-
scheidung voraus. Echte Liebe gedeiht
nur dort, wo kein Druck ausgeübt wird.
Liebe kann man nicht erzwingen; man
darf sie höchstens erhoffen, nie aber er-
warten. Doch wenn diese Liebe da ist,
dürfen Sie Folgendes erfahren: «Viele
Wasser vermögen die Liebe nicht auszu-
löschen, und Ströme ertränken sie nicht.
Wenn ein Mensch allen Reichtum seines
Hauses um die Liebe gäbe, so würde man
ihn nur verachten» (Hld 8,7).
Lieben Sie Jesus wirklich und sind Sie
alles bereit zu verlassen, Ihm anzuhän-
gen und mit Ihm eins zu werden? Geben
Sie die Antwort Ihrem Herrn selbst. 
1
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Streiflicht
Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung
Obiger Satz stammt aus 1. Korinther 14,33, wo Paulus über eine feste Ordnung für pro-
phetische Redner spricht; es ging damals um straffe Regeln in dieser Angelegenheit. Es
durfte nicht einfach so – in undisziplinierter Weise – geredet werden, sondern entsprechend
klaren Richtlinien und Ordnungen. Solche Anweisungen zur Führung eines geordneten Le-
bens sowohl in der Gemeinde Gottes als auch im persönlichen Bereich durchziehen die
ganze Bibel. Weshalb? Weil unser Gott ein Gott der Ordnung ist!
Sind Christen ordentliche oder unordentliche Menschen? Nun, grundsätzlich gibt es un-
ter ihnen – wie bei allen Menschen – ordentliche wie auch unordentliche Personen. Aber
ein Christ sollte eigentlich in allen Dingen seines Lebens Ordnung halten! Denn ein Gott der
Ordnung sucht auch bei Seinen Kindern in allen Bereichen ihres Lebens absolute Ordnung.
Warum ist das so? Weil wir alles, was wir sind oder tun, nicht in erster Linie für uns sind
oder tun, sondern für Ihn, unseren Herrn; deshalb müssen wir uns ausstrecken nach abso-
luter Ordnung in allen Bereichen unseres Lebens. Für Jesus ist nur das Beste und Höchste
gut genug!
Wir sind und tun deshalb alles nur für unseren Herrn, weil wir auch nur deshalb leben,
weil es Ihn gibt. Gäbe es Ihn nicht, wäre unser Leben gegenstandslos. Paulus sagt es so:
«Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir
dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind
wir des Herrn» (Röm 14,7-8). Folglich ist alles Weitere unseres Lebens – was wir tun oder
nicht tun, was wir sagen, denken und fühlen – einzig und allein diesem Herrn unterworfen;
alles ist Ihm untergeordnet. Das wiederum hat natürlich Auswirkungen auf die wichtigen
und weniger wichtigen Ordnungen des Lebens: «Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit
Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus ...» (Kol 3,17). Dieses «alles» hat zum
Beispiel mit den Ordnungen des Leibes zu tun: «Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist
Gott mit eurem Leibe» (1.Kor 6,20). Oder mit dem Essen und Trinken: «Ob ihr nun esst oder
trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre» (1.Kor 10,31). Weiter hat es auch
mit unseren Gepflogenheiten zu tun: «Wer auf den Tag achtet, der tut’s im Blick auf den
Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der
isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch» (Röm 14,6).
Ordnung im Leben von Gotteskindern hat sehr mit ihrem Dienst zu tun: «Wenn jemand
predigt, dass er’s rede als Gottes Wort; wenn jemand dient, dass er’s tue aus der Kraft,
die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus» (1.Petr
4,11). Dann hat es ganz besonders auch mit unserem Umgang mit den Menschen dieser
Welt zu tun. «Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in
Einfalt eures Herzens als dem Herrn Christus; nicht mit Dienst allein vor Augen, um den
Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen.
Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen» (Eph 6,5-7).
Alles, was wir als Gotteskinder sein und tun sollten, das sollten wir einzig und allein für
den Herrn Jesus Christus sein und tun. Aus diesem Grunde sollte jeder Christ, eben weil er
ein Christ ist, in allen Gebieten seines Lebens absolute Ordnung haben!
Ist das so in Ihrem Leben? Sind Sie – um Jesu Willen – in allen Gebieten Ihres Lebens
ein ordentlicher Mensch? Oder herrscht vielleicht Chaos und Dunkelheit in Ihrem Leben?
Bitte prüfen Sie sich und ordnen Sie – wo es nötig ist – Ihr Leben ganz neu. M.M. 
MNR > August 2006 7
 Im Blickfeld
Der geistliche Kampf
«Unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die
Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis
dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen
Regionen» (Eph 6,12).
D
ie stärkste Macht im
Universum ist nicht
die Atommacht.
Auch die Mächte der Natur-
gewalten sind es nicht. Nein,
die stärkste Macht, der alles
unterworfen ist, ist die Macht
der Sünde und des Todes. Die
Sünde, die sich Raum in ei-
nem Menschen verschafft,
führt ihn zum grenzenlosen
Hochmut und lässt ihn zum
gnadenlosen Tyrannen für
Millionen von Untertanen
werden. Römische Kaiser,
Stalin und Hitler sind nur
wenige Beispiele dafür, wie
rücksichtslos die Sünde ihre
Macht entfaltet. Zu den
jüngsten Beispielen gehört
der nordkoreanische Macht-
haber Kim Jong Il. Einige
Fakten zu Nordkorea: Kim Jong Il
1. In den vergangenen
10 Jahren sind ca. 2 Millionen Men-
schen verhungert.
2. Etwa 200 000 Menschen fristen in
Konzentrationslagern ihr Dasein.
3. Die nordkoreanischen Bürger sind
das Eigentum ihrer Regierung. Diese hat
die volle Verfügungsgewalt über das Le-
ben jedes Einwohners. Ein Slogan der
Regierung, der für jeden Bürger bindend
ist, lautet: «Wenn die Partei will, werde
ich es tun.»
4. Ein erklärtes Ziel der Regierung
ist es, Nord- und Südkorea wieder zu
vereinigen, und zwar unter einem kom-
munistischen Regime.
5. Nordkorea ist kein atheistisches
Land. Tatsächlich gibt es eine Staats-
religion (Juche), wonach Kim Il Sung
bzw. Kim Jong Il (der verstorbene bzw.
momentane Machthaber) göttlich und
unsterblich seien. Ihnen gehören alle
8 MNR > August 2006
Anbetung, Ehrerbietung, Macht und
Verherrlichung. Jeder andere Glaube
ist – unter Androhung der Todesstra-
fe – streng verboten.
6. Gemäss «Newsweek International»
ist Nordkorea heute das Land mit den
schlimmsten Menschenrechtsverletzun-
gen der Welt.
7. Trotzdem wird den Bürgern ein-
geimpft, Nordkorea sei das Paradies auf
Erden; andere Länder seien schreckliche
Orte.
Das Problem in Nordkorea ist nicht
ein Mangel an Nahrung, Geld oder Res-
sourcen, sondern ein Glaubenssystem,
das von einer tyrannischen und selbst-
süchtigen Regierung hart durchgesetzt
wird; das Wohlergehen der eigenen
Bevölkerung bleibt dabei auf der Stre-
cke. Das Problem ist nicht politischer,
sondern geistlicher Natur.1
Hinter dem sündigen Tun der Men-
schen steht der Fürst dieser Welt. Er hält
sie in seinem Machtbereich, der Welt,
gefangen. 1. Johannes 5,19 sagt: «Wir
wissen, dass wir aus Gott sind, und dass
die ganze Welt sich im Bösen befindet.»
Der Teufel wird von Jesus «Fürst dieser
Welt» genannt. Und Paulus bezeichnet
ihn als «Gott dieser Welt» (Joh 12,31;
2.Kor 4,4). Es wird gesagt: «Der Mensch
braucht Gott um Mensch zu sein.» Hat
er Gott nicht, so wird der Mensch durch
Satan zur Bestie. Darum definierte je-
mand: «Humanität ohne Divinität wird
zur Bestialität.»
Diktatoren und andere Gewaltherr-
scher wie Kim Jong Il sind warnende
antichristliche «Vorbilder»: Sie zeigen
uns, wohin die Menschheit treibt, wenn
sie sich dem Herrn des Lebens verwei-
gert. Schliesslich wird unsere Welt in
den grauenhaften Sog einer letzten
antichristlichen Herrschaft gelangen,
in der Satan sein ganzes Machtpoten-
tial ausschütten wird: «Und sie beteten
den Drachen an, der dem Tier Vollmacht
gegeben hatte, und sie beteten das Tier
an und sprachen: Wer ist dem Tier
gleich? Wer vermag mit ihm zu kämp-
fen?» (Offb 13,4).
Ohne es zu bemerken, geht die
Menschheit der schrecklichsten Tragödie
ihre Geschichte entgegen. Tim LaHaye
beschreibt dieses zukünftige Horrorsze-
nario so: «Man stelle sich den Horror al-
ler Kriege seit Anbeginn der Zeiten vor,
mische alle Naturkatastrophen der Ge-
schichtsschreibung hinzu und nehme alle
Hemmnisse und Beschränkungen fort,
sodass die unsagbare Grausamkeit, der
unnennbare Hass und die unbeschreib-
liche Ungerechtigkeit des Menschen
gegen seine Mitmenschen voll ausreifen
können, und dann presse man all das in
einen Zeitraum von nur sieben Jahren.
Selbst wenn ein Mensch sich etwas Der-
artiges überhaupt vorstellen könnte – es
würde nicht einmal annäherungsweise
den wahnsinnigen Schrecken und irren
Tumult der Trübsal widerspiegeln.»2
Die einzige Hoffnung, dieser grau-
enhaften Zeit zu entgehen, ist die Hin-
wendung zum Sohn Gottes. Denn der
Zorn Gottes ruht jetzt schon auf jedem
Menschen, der Jesus nicht hat: «Wer an
den Sohn glaubt, besteht einzig und Mensch vom Affen abstamme. Das
der hat ewiges Le- Das Licht für eine dunkle allein in Dem, der schreibt der berühmte Biochemiker
ben; wer aber dem
Sohn nicht glaubt,
Zukunft besteht einzig das Licht der Welt
ist. «Jesus redete
Fazale Rana vom Forschungsinstitut
«Reasons to Believe» in Glendora (Ka-
der wird das Le- und allein in Dem, der nun wieder zu lifornien). Er verweist in seinem Buch
ben nicht sehen,
sondern der Zorn
das Licht der Welt ist: ihnen und sprach:
Ich bin das Licht
«Wer war Adam?» auf seriöse Untersu-
chungen im Erbmaterial von Menschen
Gottes bleibt auf Jesus Christus der Welt; wer mir und bei Fossilien. Dabei seien DNA-For-
ihm» (Joh 3,36). nachfolgt, wird scher zu dem Schluss gekommen, dass
Und in 1. Thessa- nicht in der Fins- es keine biologischen Verbindungen
lonicher 1,10 lesen wir: «… um seinen ternis wandeln, sondern wird das Licht zwischen dem Menschen und men-
Sohn aus dem Himmel zu erwarten, den des Lebens haben» (Joh 8,12). N.L.  schenähnlichen Vorfahren gebe. Statt-
er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, dessen mehrten sich Hinweise darauf,
der uns errettet vor dem zukünftigen 1
Quelle: www.soonoklee.org/freenk.cgi/en/aboutnk dass die Menschheit erst seit weniger
Zorn.» Das Licht für eine dunkle Zukunft 2
Tim LaHaye, Die Entrückung als 100 000 Jahren bestehe. Sie habe
sich aus einem einzigen Mann und einer
einzigen Frau heraus entwickelt.
Ebenso erstaunlich sei die Entde-
ckung, dass die ersten Menschen im
heutigen Irak lebten. Diese Gegend
werde von Theologen mit dem Garten

Und die Bibel hat doch Eden gleichgesetzt. «Die Wahrschein-

lichkeit, dass der biblische Schöpfungs-
bericht wörtlich zu nehmen ist und

Recht Adam und Eva historische Personen

waren, ist heute grösser als in früheren
Jahrhunderten», so Rana. Die Evoluti-
onslehre könne im Licht der modernen
«Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns Wissenschaft nicht bestehen.2
verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort «Gott schuf den Menschen in
aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, seinem Bild, im Bild Gottes schuf er
das auch wirkt in euch, die ihr gläubig seid» (1.Thess 2,13). ihn; als Mann und Frau schuf er sie»
(1.Mo 1,27). N.L. 

I
n einem Mitteilungsblatt1 war zu le-
sen: «Wie präzise die Bibel selbst De-
tails in der Natur beschreibt, haben
Wissenschaftler herausgefunden, die für
die Hebrew University (Jerusalem) und
die Zoologische Staatssammlung Mün-
chen Falterarten in Israel erforschten.
Dr. Günter C. Müller und Professor
Yosef Schlein fanden vor vier Jahren
eine Raupenart, die bis dahin nach
wissenschaftlichen Erkenntnissen im
Mittelmeer-Raum unbekannt war. Sie
erforschten das Tier und legten Ende
letzten Jahres einen Abschlussbericht
vor, der jetzt bekannt wurde.
Die gefundene Raupe kann in kürzes-
ter Zeit eine Rizinus-Staude vernichten.
Die Wissenschaftler beobachteten in
Labor-Experimenten, dass die Raupe
anscheinend nur auf dem sehr giftigen
Rizinus leben kann, lichtscheu ist und
nur nachts frisst. Wie Müller sagte, sei
‹bisher kein Tier bekannt gewesen, das
diese Pflanze frisst›. Deshalb hätten Bi-
ologen auch einen Bericht aus der Bibel
nicht ernst genommen, der beschreibt,
wie ein ‹Wurm› eine Rizinus-Staude
über Nacht zum Verdorren brachte.
Im alttestamentlichen Buch Jona wird
im 4. Kapitel in den Versen 6-8 davon 1
Topic, Mai 2006
berichtet, wie ein ‹Wurm› eine Rizinus- 2
P.-D., Nr.13; 29.3.2006
Staude über Nacht vernichtete.
Insekten-Forscher Müller: ‹Ich bin
überrascht, wie genau die Raupe in der
Bibel beschrieben wurde.› Das gilt auch
für andere Insekten. Viele biblische
Autoren schrieben präzise
ökologische Sachverhalte
nieder.» Der biblische
Bericht lautet so: «Da
entsandte Gott, der
Herr, eine Rizinusstau-
de, die wuchs über Jona empor, um
seinem Haupt Schatten zu spenden und
ihn von seiner üblen Laune zu befreien;
und Jona freute sich sehr über den Ri-
zinus. Da entsandte Gott einen Wurm,
als die Morgenröte am anderen Morgen
aufstieg; der stach den Rizinus, sodass er
verdorrte. Und es geschah, als die Sonne
aufging, da entsandte Gott einen heissen
Ostwind, und die Sonne stach Jona aufs
Haupt, sodass er ganz matt wurde; und
er wünschte sich den Tod und sprach: Es
ist besser, dass ich sterbe, als dass ich am
Leben bleibe!» (Jona 4,6-8).
Neue genetische Erkenntnisse wi-
derlegen auch die These, wonach der

MNR > August 2006 9

 Im Blickfeld
Alles
läuft auf
Hochtouren
Die Zukunft hat begonnen. Alles
läuft auf Hochtouren auf das zu,
was die Bibel in Offenbarung 13
berichtet. Schlag auf Schlag häufen
sich die Nachrichten über die totale
Kontrolle.
U
nten stehenden Artikel lassen wir
für sich sprechen, da bibelkundi- Informationen. Und vorbei geht es
ge Leser schnell merken werden, an der Scanner-Kasse ohne Wartezeit.
«wo der Hase im Pfeffer liegt»: Diese liest den Inhalt des Warenkorbs
«Keine Fiktion – Funkchips, kaum automatisch und kann dabei auch gleich
grösser als ein Reiskorn, sind bereit für den Rechnungsbetrag vom Konto oder
die Platzierung unter der Haut. Das ruft der Kreditkarte abbuchen. Und selbst
viele Bedenkenträger auf den Plan. nach Mitternacht offeriert der Super-
Nicht nur die Kollegen klagen markt Sonderaktionen, die es zu Tages-
laufend, dass die Öffnungszeiten von zeiten noch nicht gab. Dieses Szenario
Geschäften nicht ausreichen. Wie oft ermöglichen kleine Funkchips, die an
passiert es, dass man kurz nach 20 Uhr sämtlichen Produkten kleben und den
vor verschlossenen Türen steht. Dabei herkömmlichen Strichcode ersetzen.
wäre es so einfach und der Grosseinkauf Mehr noch: Ein geschlossenes Infor-
mitten in der Nacht gar kein Problem: mationssystem verbindet die gesamte
Im Supermarkt um die Ecke findet Warenlogistik mit den Chips an den
sich alles was man braucht. Der Griff Produkten im Supermarkt.
in die Kisten und Regale geht schnell Doch längst sind Funkchips vielseitig
vonstatten, die Stimme vom Display im Einsatz: Die Eintrittskarten für die
des Einkaufswagens bietet zusätzliche Fussball-WM in Deutschland 2006
enthielten einen so ge-
nannten Radio Frequen-
cy Identification-Chip
(RFID-Chip) – Deutsch:
Funkerkennung. Auch
in Videotheken oder
Büchereien sollen
Chips das Ausleihen
stark vereinfachen. So
wurden beispielsweise
in München bereits
einige Filialen der
Stadtbibliothek umge-
rüstet. Bis 2009 sollen
sich die Leser in allen
25 Stadtbibliotheken
per RFID-System auto-
matisiert Bücher aus-
Herkömmliche Kassensystem werden bald der Vergangenheit angehö- leihen können. Beim
ren. Der Kunde packt seine Waren in den Einkaufswagen und das Geld Skipass oder Eintritt
wird am Ausgang per Chip abgebucht ins Schwimmbad und
10 MNR > August 2006
öffentliche Verkehrsmittel, bei Schliess-
anlagen oder der Wegfahrsperre im Auto
sind sie bereits Realität: Kleine Chips auf
einer Karte übernehmen die Zugangs-
kontrolle. Bei Sportveranstaltungen
haben die Athleten in den Schuhsohlen
integrierte Chips, damit die Messung
vieler Teilnehmer beim Zieleinlauf ein-
wandfrei funktioniert.
Die nahe Zukunft sieht sogar vor,
Chips mit entsprechender Speicherkapa-
zität unter die Haut zu transplantieren.
So können wichtige Daten beispielsweise
über die Gesundheit einfach und kontakt-
los abgerufen werden – doch was sagen
die Patienten dazu? Das US-Unterneh-
men Verichip hat bereits entsprechende
Chips parat, die von ihren Abmessungen
her etwas grösser als ein Reiskorn aus-
fallen und sich ohne Probleme unter der
Haut positionieren lassen. Dabei ist nicht
einmal eine zusätzliche Stromversorgung
zum Auslesen notwendig – nicht wie
ursprünglich angedacht – durch Blutzu-
ckerumwandlung. Der Chip unter der
Haut funkt durch dicke Kleidung an den
Scanner, der sich in einem Abstand von
etwa 50 Zentimetern befindet. In naher
Zukunft könnten also bargeldlos sämtli-
che Waren und Eintrittsgelder über die
Identifikation des Chips im Oberarm
bezahlt werden.
Geht es nach den Vorstellungen des
Metro-Konzerns, so könnte in Kürze
alles auf RFID umgestellt werden. Der
Handelsgigant experimentiert seit 2004
in speziellen Läden mit RFID-Chips und
stellte auf der Cebit erstmals grossflä-
chig aus. Und es ist kein Geheimnis,
dass bereits Markenanbieter wie Gil-
lette, Kraft oder Procter & Gamble ihre
Produkte mit Funk-Chips anliefern.
Das Ziel dieser Aktionen: Mit Hilfe von
RFID wird der übliche Strichcode abge-
löst und man verspricht sich dadurch
eine vereinfachte Logistik: Auf die nur
wenige Zentimeter grossen Chips passen
so viele Informationen wie auf rund 30
DIN-A4-Seiten – neben Produktcode
auch Verfallsdatum, Produktions- und
Verkaufsstandort.
In sehr kurzen Zeitabständen können
die Zentralrechner der Handelshäuser
den Lagerbestand checken – das redu-
ziert die Diebstahlquoten und ermöglicht
einen schnelleren Transport der Ware.
Experten zufolge liegt das Einsparpoten-
tial für den deutschen Einzelhandel bei
bis zu zehn Prozent der Kosten – das
entspricht einer Entlastung von mehr
... weil jedes Ding
mindestens zwei Seiten
hat
Der Weltkirchenrat (ÖRK) möchte der Hamas-Regierung Zeit (konstruktive
Geduld) geben, auf die Füsse zu kommen, damit sie ihre Absichten
demonstrieren könne. Die israelfeindlichen Absichten der Hamas wurden
allerdings in deren Regierungserklärung niedergeschrieben. Sie vertritt die
gleichen Ideologien (Scharia) wie die El Kaida – und diese Absichten sind
dem ÖRK sicherlich bekannt.
E
s ist für die grosse Kirche offen-
bar nicht Beweis genug, dass die
Hamas die Anerkennung Israels
absolut ausschliesst und – analog der
PLO-Charta – in ihrer Charta die Ver-
nichtung Israels verlangt.
Der ÖRK forderte bereits im Fe-
bruar 2005 – und nicht zum ersten
Mal – einen Boykott von israelischen
Siedlerprodukten. Er möchte ferner
darauf hinarbeiten, dass solche Waren
gekennzeichnet werden, bevor sie nach
Europa exportiert werden. Vielleicht mit
einem Stern?
Der Weltkirchenrat ist ausserdem
davon überzeugt, dass Israel selber ver-
antwortlich sei für die palästinensischen
Terroranschläge; damit übernimmt er die
Ideologie der Hamas und des Islam! Der
als sechs Milliarden Euro jährlich. Die
Technologie wird aber auch ein Arbeits-
platz-Vernichter sein: Denn wo bisher
ein Verkaufsmitarbeiter sass, arbeitet
dann ein Scanner oder ein System aus
Förderband mit Zugangskontrolle.
Somit werden herkömmliche Kassen-
systeme bald der Vergangenheit angehö-
ren: Der Kunde packt seine Waren in
den Einkaufswagen und das Geld wird
am Ausgang per Chip abgebucht – Per-
sonal ist nicht mehr notwendig. Auch
beim Beratungspersonal kann gespart
werden, denn die Information über die
Ware wird drahtlos auf Bildschirme des
Einkaufswagens gesendet.»  de Burbach-Niederdresselndorf bei Siegen
Quelle: http://business.thgweb.de/2006/03/21/
funketiketten_statt_strichcode_einkaufen_in_der_
zukunft/
ÖRK vertauscht zudem sehr einfallsreich
die Rolle des Opfers mit der des Täters
und signalisiert damit klar Unterstüt-
zung der Ziele des Dschihad.
Dass in Gegenwart der Hamas grund-
sätzlich keine echten demokratischen
Wahlen stattfinden können, hat selbst
sehr vielen Palästinensern eingeleuch-
tet. Nun hat die so gewählte Hamas-Füh-
rung ihre wahren Absichten kundgetan,
indem sie einen gesuchten Terroristen
gar zum Polizeichef machen will.
Einen schnelleren und deutlicheren
Beweis für die Verflechtung der Hamas-
Regierung mit dem Terrorismus konnte
sich selbst der Weltkirchenrat nicht
wünschen.
Und nun? Wie wird die Haltung der
Kirche ausfallen? Was wird sie tun? Wird
Aufgegriffen
Trotz des staatlichen Verbots, die Re-
ligion zu wechseln, gibt es immer mehr
Christen im hinduistischen Himalaya-Kö-
nigreich Nepal. Eine Nachrichtenagentur
berichtet, dass die Zahl der Christen seit
1990 auf das 14fache angestiegen sei –
von rund 50 000 auf heute 700 000.
Mit einem ungewöhnlichen Gottes-
dienst hat die Freie evangelische Gemein-
auf einen weltweiten Bibel-Notstand auf-
merksam gemacht. Die Gemeindejugend
veranstaltete einen «Sonntag ohne Bibel».
Damit zeigte sie auf, dass rund 300 Mil-
lionen Menschen keinen einzigen schriftli-
chen Bibelvers in ihrer Sprache haben. Am
Eingang des Gemeindehauses stand die
«Bibelpolizei», die den etwa 90 Besuchern
alle mitgebrachten Bibeln und Liederbü-
cher abnahm.
An ihrem Jahrestreffen hat die Christli-
che Polizeivereinigung (CPV) ein Neues Tes-
tament für Polizeibedienstete vorgestellt.
Es enthält den Bibeltext in einer modernen
Übersetzung und über hundert Seiten mit
Erlebnisberichten von Polizeibeamten.
Mehr als eine Milliarde Menschen sit-
zen auf dem Trockenen: Sie haben kein
sauberes Wasser. Noch mehr Menschen
– 2,6 Milliarden – sind von sanitären Ein-
richtungen abgeschnitten: sie haben kein
Bad, keine Toilette und keine Dusche. Be-
achten Sie: Bis heute um Mitternacht wer-
den 6 000 Menschen wegen Wasserman-
gels gestorben sein – so viele wie an jedem
anderen Tag auch. Killer Nummer eins ist
dreckiges Wasser, das Durchfallerkrankun-
gen provoziert. … Nach den Berechnungen
der UN-Fachleute hat die Welt viel Wasser.
Der Mensch aber macht den Reichtum zu-
nichte – etwa durch die Verschmutzung.
Pro Jahr überleben bis zu zwei Millio-
nen Neugeborene die ersten 24 Stunden
nach ihrer Geburt nicht. Das ergab eine
Studie zur weltweiten Kindersterblichkeit.
Die meisten Todesfälle, vor allem in Ent-
wicklungsländern, liessen sich mit ein-
fachen Mitteln wie genügend Nahrung,
MNR > August 2006 11
 Kleidung zum Warmhalten oder saubere Im Blickfeld
Scheren für das Durchtrennen der Nabel-
schnur verhindern.

Verschiedene Regionen der Welt befin-

den sich im Aufschwung. So hat die Asien-
Pazifik-Region beispielsweise Europa von
Platz zwei der Weltrangliste für internatio-
nale Investitionen gestossen. Auch der Na-
he Osten und Lateinamerika zählen zu den
aufstrebenden Regionen.

In Pakistan verkaufen Muslim-Extre-

misten Kinder als Sklaven. Mit den Erlö-
sen finanzieren sie Terroraktionen. Diese
Machenschaften haben ein pakistanischer
und ein US-amerikanischer Missionar auf-
gedeckt.

Die in Holland geplante Partei «Nächs-

tenliebe, Freiheit, Vielfältigkeit» (NVD) will
dafür eintreten, dass auf freiwilliger Basis
Sex mit 12-Jährigen erlaubt wird und Ju-
gendliche ab 16 in Pornofilmen mitwirken
dürfen. Jetzt hagelt es Proteste. Bei einer
repräsentativen Umfrage von Meinungsfor-
schern hätten sich zwei von drei Niederlän-
dern dafür ausgesprochen, Förderung oder
Beschönigung von Pädophilie unter Strafe
zu stellen, berichtete «De Telegraaf». Jeder
Vierte habe aber das Verbot einer Pädophi-
len-Partei als unzulässige Form der Zensur
abgelehnt.
Ein Leben mit etwas zu füllen heisst
noch lange nicht, dass es ein erfülltes Le-
ben ist. «Es gibt etwas, was dem Christen-
tum heftiger zuwider ist als alle Ketzereien
und Spaltungen zusammen, und das ist:
Christentum spielen.» (Sören Kierkegaard)
Charlotte Knobloch, die neue Präsiden-
tin des Zentralrats der Juden in Deutsch-
land, wurde gefragt: «Was gefällt Ihnen an
sich besonders?» Sie antwortete: «Mein
Mut, ohne Verunsicherung das zu sagen,
was ich denke.» Auf die Aufforderung: «Hier
können sie drei Bücher loben», antwortete
sie: «Das dritte Buch Mose, weil wir hier das
Gebot der Nächstenliebe finden. Beachten
wir Menschen dieses schlichte Prinzip, ha-
ben Diskriminierung und Hass keine Chan-
ce. Auch die übrigen vier Bücher Mose sind
lesenswert.»
Sollen israelische Waren
bald gekennzeichnet
werden, bevor sie nach
sie die offenbar jüdischen Lehren
freundschaftliche Europa exportiert wer- und Praktiken der
Nähe zur Terroror- den. Vielleicht mit einem römischen Kirche,
ganisation Hamas die bis zur Stunde
ernsthaft überden- Stern? unverminderte
ken? Gültigkeit haben.
Ein wesentlicher und wichtiger Selbst das so genannte Dritte Reich des
Grundsatz kirchlich-christlicher Lehre Führers war christlich, wie jener selbst
war oder ist die Ersatzthese: Sie besagt, bekundete.
dass Israel von Gott verworfen und an Das gesamte Denken eines sehr gros-
dessen Stelle die Kirche getreten sei. Na- sen Teils der Menschheit wird – ob Sie
türlich wird dieser fragwürdige Grund- es wahrhaben wollen oder nicht – seit
satz von der Kirche von Zeit zu Zeit ver- jeher durch die Kirche beeinflusst. Eine
wässert bzw. ist aus taktischen Gründen ablehnende, ja feindliche Haltung allem
inzwischen revidiert worden (was die Jüdischen gegenüber in allen Bereichen
katholischen Traditionalisten allerdings unseres täglichen Lebens ist deshalb
strikt ablehnen). Wie die Geschichts- nicht verwunderlich. Und so leiden
bücher zeigen, wurzelt die Judenver- weltweit Generationen unter einer völ-
folgung der vergangenen Jahrhunderte lig verzerrten, einseitigen Sichtweise.
in genau diesem Lehrsatz sowie in den Trotzdem glauben sie, die Dinge richtig
beweisbar widerbiblischen und wider- zu sehen. Schulbeispiele dafür sind nicht

12 MNR > August 2006

selten die täglichen Mitteilungen der
Massenmedien.
Der ÖRK wird wohl selbst dann noch
von friedlichen Absichten professionel-
Was gibt es denn da zu retten?
ler Terroristen träumen, wenn in Nahost In den Nachrichten hiess es vor kurzem: Für einige ist die EU-
längst ein nuklearer Krieg tobt. Auch ein Verfassung tot. Andere – wie Bundeskanzlerin Angela Merkel – wollen
Atomblitz wird die dunklen Motive und den Verfassungsvertrag trotz der ablehnenden Volksabstimmungen in
Traditionen des Weltkirchenrates nicht Frankreich und den Niederlanden auf jeden Fall retten.
zu erhellen vermögen. In guter alter Ma-

nier wird er höchstens kommentieren:
«Israel ist schuld.»
Für die Kirche darf es auch heute kein
Israel geben. So einfach ist das. Immer
brennender wird die Frage: Bedient sich
die Kirche etwa der Palästinenser?
Welche Organisation hat es nachweis-
lich darauf angelegt, den Gott der Bibel
zu bekämpfen? Welche Organisation be-
sitzt fest verwurzelte antijüdische Tradi-
tionen? Welche Organisation dient prin-
zipiell dem Baal und demonstriert dies
kühn mit Sonnenrad und Obelisk (wie
z.B. auf dem Petersplatz)? In welcher
Organisation gilt das Wort der Päpste
W
as gibt es denn da zu retten?
Das vereinte Europa mit
seiner Verfassung war von
Anfang an ein kränkelnder, schwer-
fälliger Riese. Da kann man so viel
pflegen, salben und verbinden wie
man will, besser wird es sicher nicht.
Der Prophet Jesaja kündigt den Völkern
das Scheitern ihrer Pläne wie folgt an:
«Beschliesst einen Rat, und es werde
nichts daraus; beredet euch, und es
bestehe nicht; denn hier ist Immanuel»
(Jes 8,10). Europa möchte ohne Imma-
nuel – ohne den Herrn von Himmel und
Erde – auskommen. Und gerade das ist
sein Problem! Man kann Pläne schmie-
den und zu retten versuchen so oft man
will: Es führt zu nichts. Denn letztlich
muss alles so kommen, wie Gott es will,
denn: Hier ist Immanuel! M.M. 

Wie klein ist der Mensch?

tatsächlich mehr als Gott selbst?
Ist die beste Tarnung für eine solche
Organisation nicht, dass sie sich – sehr

«Wenn ich anschaue deine Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die
Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst?»
(Ps 8,4-5).

Der ÖRK wird wohl selbst dann noch von friedlichen
Absichten professioneller Terroristen träumen, wenn
in Nahost längst ein nuklearer Krieg tobt
religiös – als Kirche ausgibt, noch dazu
mit grausamem Absolutheitsanspruch?
Millionenfache Morde usw. ziehen eine
unbeschreiblich blutige Spur durch die
«christliche» Kirchengeschichte. Kann
ein solcher Baum mit solchen Wurzeln
jemals gute Früchte hervorbringen?
Innerhalb von nur zehn Tagen hat der
Weltkirchenrat den geforderten Beweis
von der Hamas erhalten. Und nun? Man
darf gespannt sein, ob blutige Realität
über Dogmatismus zu siegen vermag.
Meine Prognose: Die Kirche kann
und wird sich niemals bekehren.  Nun wird es etwas mühsamer, denn
Diesen Beitrag durften wir mit freundlicher
Genehmigung von Leonhard Fritze abdrucken. Seine
Adresse: Zollstrasse 160, CH-8228 Beggingen.
W
ie klein ist der Mensch?
Um die Grösse unse-
res Universums für
einen Laien verständlich zu
machen, benutzte ein Wissen-
schaftler einmal das folgende
vereinfachte Modell:
Nehmen wir zunächst einmal
die Sonne mit ihrem Durchmesser
von ca. 1 392 000 Kilometern und
lassen diese auf einen Durchmesser
von 60 cm zusammenschrumpfen.
Nun gehen wir 82 Schritte weiter
und legen für den Planeten Merkur
ein Senfkorn hin. Nach weiteren 60
Schritten positionieren wir für die Venus
eine Murmel. Nach 78 Schritten legen
wir dann für unsere Erdkugel nichts
weiter als eine Erbse hin. Weitere 108
Schritte, dann können wir für den Mars
einen Pinwand-Stecknadelkopf hinlegen.
Noch 780 Schritte, dann platzieren wir
für den Jupiter eine Apfelsine und nach
934 weiteren Schritten für den Saturn
einen Golfball.
um für Uranus zum Beispiel ein Mar-
morstückchen hinzulegen, müssen wir
nun schon 2 086 Schritte weitergehen.
Nach weiteren 2 322 Schritten platzie-
ren wir Neptun in Form einer Kirsche
auf dem Boden. Schliesslich folgt
noch Pluto, der äusserste Planet
unseres Sonnensystems. Wie weit
müssten wir wohl laufen, um
nun den nächsten Stern, zum
Beispiel in der Grösse eines
Balles, darstellen zu können?
100, 500 oder vielleicht 1 000
Schritte? Nein, um diesen Ball an
die richtige Stelle legen zu können,
müssten wir ca. 10 000 Kilometer
weit marschieren! Und das wäre
dann nur der erste Stern unter all
den folgenden Milliarden.
Wenn man sich die unglaub-
liche Weite des uns umgebenden
Sonnensystems vergegenwärtigt, so ist
es wohl wirklich unglaublich, dass sich
der Schöpfer dieses gewaltigen Univer-
sums für uns «mikroskopisch» kleine
Menschen interessiert, die wir uns auf
solch einer kleinen «Erbse» befinden.
Was ist der Mensch in Ihren Au-
gen?
Auch uns sollten Gottes Lieblingswer-
ke wertvoll sein. 
Quelle: «Leben ist mehr», 12.6.2006, CLV und Verlag
Dillenburg

MNR > August 2006 13


Im Blickfeld
Die Entscheidung fällt
uns schwer
Wussten Sie, dass der Mensch bis zu 100 000 Entscheidungen am Tag trifft?
Einige geschehen bewusst, andere intuitiv.
O
b man die Türklinke drückt,
welche Schuhe man anzieht
oder wohin man geht, will ent-
schieden sein, manchmal in Bruchteilen
von Sekunden. Darüber hinaus gibt es
auch wichtigere Entscheidungen, zum
Beispiel die der Heirat oder der Berufs-
wahl, ob man ein Haus baut, wie man
das Geld am besten anlegt, die Entschei-
dung über den Wohnort usw.
Doch eine Entscheidung steht über
allen anderen; es ist die wichtigste, die
wir je treffen können: die Entscheidung
für Jesus.
Im Folgenden einige Auszüge aus
«Trendstory, Nr. 9/2006»: «Nie war die
Zahl der Möglichkeiten so gross wie heu-
te, nie war der Zwang zur Auswahl so
gross: 577 Neuprodukte Woche für Wo-
che in deutschen Supermärkten, jeden
Monat eine komplett neue Kollektion
bei H&M und jedes Jahr diverse Inno-
vationsoffensiven der Technikhersteller,
die uns schnellere Produkte mit einer
grösseren Leistungsfähigkeit verspre-
chen. Bis zu 100 000 Entscheidungen
muss der Mensch heute am Tag treffen,
von wichtigen Konsumentscheidungen
über den Griff zur Türklinke bis zum
Überholmanöver mit dem Auto.
Wohl dem, der sich davon nicht aus
der Ruhe bringen lässt und einfach das
Erstbeste auswählt. Satisfizer nennt
der US-amerikanische Psychologe und
Buchautor Barry Schwartz solche Men-
schen – im Gegensatz zu Maximizern,
die permanent versuchen, alle Mög-
lichkeiten durchzuspielen. Doch mit
dem Prinzip der Simplexity wird nun
14 MNR > August 2006
der Weg frei für einen neuen Umgang
mit den 1 000 Möglichkeiten: Es geht
darum, simple Antworten auf komplexe
Fragen zu finden.
Den Entscheidungsprozess zu verein-
fachen, indem nicht alle Eventualitäten
mitbedacht werden, sondern einfach
dann aufgehört wird, wenn die Lösung
fürs Erste gut genug erscheint. Später
kann man sich dann immer noch für
ein Update des neuen Computerpro-
gramms, einen Anbau der Küchenzeile
oder gleich eine ganz andere Alternative
entscheiden.
Das Problem bei der Vereinfachung
von Entscheidungen ist nur: Wann ist
der Moment gekommen, die Qual der
Wahl zu beenden? Entscheidungsfor-
scher sprechen hierbei von Stoppregeln
oder Stoppheuristiken, die anzeigen,
dass nun genug Informationen zusam-
mengetragen wurden, um zu einer
Lösung zu gelangen. Der deutsche Psy-
chologe Gerd Gigerenzer etwa empfiehlt
in diesem Zusammenhang das ‹Take the
Best›: Eine Entscheidung sollte in dem
Moment fallen, wenn ein erster wirklich
guter Grund gefunden ist.
Der schwedische Entscheidungs-
forscher Henry Montgomery verweist
hingegen auf die ‹Dominanzregel›: Die
Entscheidung fällt, wenn sich eine Alter-
native gegenüber anderen als dominant
erweist. Die ‹Kosten-Nutzen-Regel› von
Ökonom George Stiegler besagt, dass
eine Entscheidung dann fallen sollte,
wenn jede weitere Überlegung mehr
Kosten als Nutzen bringt. Und gemäss
der amerikanischen Sozialpsychologin
Shelly Chaiken fällen wir dann ein
definitives Urteil, wenn unser aktuelles
Gefühl ein gewünschtes Sicherheitsni-
veau erreicht hat – was bei Versuchen
im Durchschnitt dann so weit war,
wenn die Probanden 2,7 Berichte über
die zu beurteilende Situation gelesen
hatten.»
Die meisten Entscheidungen, die wir
treffen, sind belanglos und haben kaum
nennenswerte Folgen. Andere dagegen
sind wichtiger und beeinflussen den
weiteren Verlauf unseres Lebens gra-
vierend. Und dann gibt es Entschlüsse,
die buchstäblich über Leben und Tod
entscheiden.
Manche Entscheidungen kann man
aufschieben, einige sind unumgänglich
und wieder andere sind nicht mehr
rückgängig zu machen. Es gibt richtige
und falsche Entscheidungen, gute und
schlechte. Über manche freut man sich
und über andere ist man traurig, ver-
zweifelt oder wütend.
Von allen Entschlüssen aber ist einer
nicht nur für das Diesseits entscheidend,
sondern auch für das Jenseits. Es ist die
grösste und wichtigste Entscheidung,
die ein Mensch je treffen kann, und
sie hat die weit reichendsten Folgen
für das Leben, ja über den Tod hinaus
für die Ewigkeit. Keine Entscheidung ist
von grösserer Bedeutung als diese; sie
stellt alle anderen in den Schatten. Sie
ist wichtiger als die Wahl eines Ehepart-
ners, bedeutsamer als jede Kapitalanla-
ge, gewichtiger als die Wahl des Berufes
oder des Alterswohnsitzes. Es geht bei
dieser Entscheidung darum, wo man die
Unendlichkeit zubringen wird; deshalb
hat sie unendliche Folgen.
Die Bibel sagt: «… erwählt euch
heute, wem ihr dienen wollt …»
(Jos 24,15).
Als Jesus Seine Jünger zur Entschei-
dung aufforderte: «Wollt ihr etwa auch
weggehen?», antwortete Petrus ganz
entschieden: «Herr, zu wem sollten wir
gehen? Du hast Worte ewigen Lebens»
(Joh 6,67-68).
Die Entscheidung des Statthalters Pi-
latus, aufgrund des Volkswillens Jesus zu
verwerfen, hatte kaum zu beschreibende
Folgen für Israel: nämlich die Zerstörung
Jerusalems und des Tempels sowie die
Zerstreuung der Juden unter alle Völker.
Über diese folgenschwere Entscheidung
lesen wir: «Da entschied Pilatus, dass
ihre Forderung erfüllt werden sollte, und
gab ihnen den frei, den sie begehrten,
welcher eines Aufruhrs und Mordes
wegen ins Gefängnis geworfen worden
war; Jesus aber übergab er ihrem Willen»
(Lk 23,24-25).
Jesus, der Erstbeste
Es heisst im obigen Artikel: «Wohl
dem, der … einfach das Erstbeste aus-
wählt.» Jesus ist der Erste und Jesus ist
das Beste, der ERSTBESTE! Wohl dem,
der sich für Ihn entscheidet und sich das
Beste erwählt, das
er je finden kann.
Mit Jesus erwählt Eine nüchterne «Kos-
sich der Mensch
Vergebung, Hoff- ten-Nutzen-Rechnung»
nung, Zuversicht macht klar: Mit Jesus
und das ewige
Leben. Christus können Sie nur
Jeder Mensch gewinnen, ohne Ihn aber
trifft etwa 100 000
Entscheidungen alles verlieren
pro Tag, aber diese
wichtigste Entscheidung schiebt er auf
oder trifft sie nie. 100 000 Entscheidun-
gen jeden Tag gegenüber einer grund-
sätzlichen Entscheidung nur einmal im
Leben: Ist das nicht ein schrecklicher
Verlust?
Es gibt eine Erzählung von Archias,
einem hohen griechischen Beamten:
Eine Anzahl seiner Feinde hatte sich
gegen ihn verschworen. Seine Ermor-
dung sollte bei einem Fest stattfinden.
Einer seiner Freunde, der von dem Plan
erfuhr, sandte einen Expressboten mit
einem Brief zu ihm. Als der Bote dem
Beamten vorgeführt wurde, überreichte
er ihm den Brief mit den Worten: «Der
Herr, welcher diesen Brief geschrieben
hat, beschwört dich, ihn augenblicklich
zu lesen; er enthält sehr ernste Dinge.»
Archias, der sich gerade angeschickt
hatte, zu einem Fest zu gehen, antwor-
tete lächelnd: «Ernste Dinge morgen.»
Er legte den Brief zur Seite und begab
sich zu dem Fest. In jener Nacht wurde
der Plan ausgeführt; der Beamte wurde
ermordet. Am andern Morgen, an dem
die Warnung gelesen wurde, lag ein
verstümmelter Leichnam da, welcher
der Nachwelt das tiefernste Beispiel der
Folgen des Aufschubs hinterlässt.
Jesus, die eine Antwort auf alle
Fragen
Wie es weiter in dem Artikel
heisst, geht es bei den täglich 1 000
Möglichkeiten letztlich darum, simple
Antworten auf komplexe Fragen zu
finden. Durch Jesus wird die Sinnfrage
des Lebens geklärt: Er ist die Antwort
auf das Woher, Warum und Wohin. Bei
den Antworten aus den Religionen, der
Philosophie oder Wissenschaft bleiben
Fragen offen. Wohin wir uns auch wen- ist erschienen, und wir haben gesehen
den, es bleibt ein gewisses Unbehagen und bezeugen und verkündigen euch
und Unbefriedigtsein haften. das ewige Leben, das bei dem Vater war
Carl Jung hat einmal gesagt, dass ein und uns erschienen ist –, was wir gese-
Drittel seiner Klientel an keiner anderen hen und gehört haben, das verkündigen
Neurose leide als an der «Sinnlosigkeit wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft
und Leere ihres Lebens». Und er fuhr mit uns habt; und unsere Gemeinschaft
fort, die Sinnlosigkeit als die allgemeine ist mit dem Vater und mit seinem Sohn
Neurose der Moderne zu bezeichnen, Jesus Christus. Und dies schreiben wir
«bei der Menschen euch, damit eure Freude vollkommen
von Fragen gequält sei» (1.Joh 1,1-4).
werden, auf die Es gibt viele und stichhaltige Grün-
ihnen weder die de zur Entscheidung für Jesus Christus:
Philosophie noch Zum Beispiel ist Er das Wort des Lebens
die Religion Ant- und das ewige Leben in Person. Er kam
worten bieten aus der Ewigkeit in unsere Welt, starb
können». 1 Das für uns und ist auferstanden. Er bringt
verwundert nicht, vollkommene Freude. Es gibt nieman-
denn niemand von den, der gleichbedeutend neben Jesus
ihnen kennt die stehen könnte. Seine Worte sind unü-
Ewigkeit; sie sind bertroffen und Sein Leben vollkommen.
alle selbst nur begrenzte Menschen. Bei Was Er für uns tat, hat sonst niemand
Jesus ist das anders: «Der hinabgestiegen getan. Seine Liebe ist unergründlich,
ist, ist derselbe, der auch hinaufgestie- Seine Weisheit unerreicht. Er hat mit
gen ist über alle Himmel, damit er alles vollkommener Gewaltlosigkeit und
erfülle» (Eph 4,10). Sollte in Dem, der hingegebener Liebe mehr erreicht als
aus dem Himmel auf die Erde kam, für alle Heere der gesamten Menschheits-
uns starb, aus den Toten auferstand und geschichte zusammen.
wieder in den Himmel
zurückkehrte, der alle
Himmel erfüllt, nicht
Antwort auf unsere
Lebensfrage zu fin-
den sein?
Jesus, der grösste
Grund zur Entschei-
dung
Eingangs wurde
sinngemäss vermit-
telt, dass man zu
einer Entscheidung
kommen sollte,
sobald genügend
Informationen zu-
sammengetragen
worden sind. Eine
Entscheidung sollte
also in dem Moment 577 Neuprodukte gibt es Woche für Woche in den deutschen Supermärkten
fallen, in dem ein
erster wirklicher Grund gefunden ist. Eine nüchterne «Kosten-Nutzen-
Sie sollte getroffen werden, wenn jede Rechnung» macht klar: Mit Jesus
weitere Überlegung mehr Kosten als Christus können Sie nur gewinnen,
Nutzen bringt. ohne Ihn aber alles verlieren. Jeder
In der Bibel haben wir genügend Aufschub dieser Entscheidung bringt
Informationen über Jesus Christus, und mehr Kosten als Nutzen.
zwar von denen, die mit Ihm lebten. So Entscheiden Sie sich heute! N.L. 
berichtet uns der Apostel Johannes zum
Beispiel: «Was von Anfang war, was wir 1 Philip Yancey, Die Bibel, die Jesus las, Brockhaus
gehört haben, was wir mit unseren Au- Wuppertal, 2000
gen gesehen haben, was wir angeschaut (Dieser Beitrag wird demnächst in unserem
und was unsere Hände betastet haben Verlag als Traktat erhältlich sein. Beachten Sie die
vom Wort des Lebens – und das Leben diesbezüglichen Hinweise im «Mitternachtsruf».)
MNR > August 2006 15
 Eine Filiale des staatlichen russischen
Im Blickfeld Waffenhändlers Rosoboronexport in
Damaskus versorgt die treuen Stamm-
kunden mit neuen Lenksystemen und

Gog meldet sich zur Stelle

Ersatzteilen für Panzer, mit moderner
Elektronik für MiG-21-Jagdflugzeuge
und Munition. …
Allein in den vergangenen sieben
Die Bibel macht deutlich, dass in der letzten Zeit ein folgenschwerer Schlag Jahren orderte das Baath-Regime bei
aus dem Norden auf Israel kommen wird. Gog und seine Verbündeten den Russen Waffen im Wert von mehr
als einer Milliarde Dollar. So bestellten
(Hes 38/39) sowie Assyrien, der König aus dem Norden (Dan 11,40), spielen die Syrer die Jagdflieger Su-27, Kampf-
dabei die wesentliche Rolle. In diesem Zusammenhang ist es aufschlussreich, flugzeuge vom Typ MiG-29 und T-80
wie sich auch hier der Kreis schliesst: Russland hilft nämlich Syrien Panzer. …
militärisch gewaltig auf die Beine. Die Schützenhilfe gilt einem Staat,
den US-Präsident George W. Bush eine
‹aussergewöhnliche Bedrohung für die

H
ierzu auszugsweise folgender
Bericht: «Neue alte Basis. Mos-
kaus Flotte kehrt ins Mittelmeer
zurück. Wie in früheren Zeiten schickt
der Kreml Militärberater und Waffen
nach Syrien. …
Nach dem Zerfall der UdSSR
1991 … verschwand die Sowjetflotte
aus mediterranen Gewässern. Die Basis
in Tartus verkam.
Das hat sich gründlich geändert: Gud-
kow liess Reparaturtrupps aus Sewastopol
anrücken und brachte die Anlage wieder
auf Vordermann. Derzeit wechselt eine
Technikerbrigade am Schwimmdock
Luken und Antennen aus, einlaufende
Schiffe werden hier aufgetankt und mit
Proviant beladen. Immer häufiger legen
russische Landungsschiffe wie die ‹Ja-
mal› oder modernisierte Kampfschiffe
wie die ‹Smetliwy› und die ‹Pytliwy›
im alten Kreuzfahrerhafen an. Sogar
einen Ausbau des Stützpunkts erwägt
Moskau.
Der Raketenkreuzer ‹Moskwa›, das
Flaggschiff der russischen Schwarz-
meerflotte mit 850 Mann Besatzung
und Vizeadmiral Wassilij Kondakow Pflegen «sehr herzliche Beziehungen»: Bashar el-Assad und Wladimir Putin
an Bord, besuchte den Militärhafen
Latakia im Februar. Wie in alten Zeiten einem Empfang im Kreml für Präsident nationale Sicherheit der USA› nennt
gab es ein Freundschaftstreffen mit dem Bashar el-Assad rühmte Putin unter Hin- und den das State Departement wegen
syrischen Flottenchef Talib al-Barri, dem weis auf die Sowjetära die ‹besonderen, dessen Hilfe für Hamas und Hisbollah
Kondakow versicherte, von jetzt an näh- sehr herzlichen Beziehungen› – und als ‹Sponsor des Terrorismus› einstuft.
men die russisch-syrischen Beziehungen erliess den Syrern umgerechnet knapp Amerikanische Militärexperten beun-
wieder ‹einen Aufschwung›. zehn Milliarden Dollar Altschulden, ruhigt vor allem, dass Syriens Armee in
So will es jedenfalls Präsident Wla- angehäuft vor allem durch Waffenkäu- den vergangenen Jahren etwa tausend
dimir Putin. ‹Modern und mobil›, solle fe. Assads Vater Hafiz hatte aus Moskau russische Panzerabwehrraketen vom
die russische Flotte wieder auf allen in drei Jahrzehnten Kriegsgerät im Wert Typ Kornet-E erwarb. Die im Pentagon
Weltmeeren Flagge zeigen. ‹Wesentlich von rund 25 Milliarden Dollar erhalten. gefürchtete Lenkwaffe kann selbst mo-
aktiver› sei Russlands Marine heute im Bis heute sind die 308 000 Mann star- dernste Bradley-Schützenpanzer noch aus
Mittelmeer, lobte der Präsident. Putin ken Streitkräfte fast ausschliesslich mit 5,5 Kilometer Entfernung binnen Sekun-
will vor allem im Nahen Osten neues sowjetischem Material ausgestattet: mit den in glühenden Schrott verwandeln.
Profil gewinnen. 4 600 Panzern, vor allem T-72 und T-62, Rund 10 000 syrische Offiziere haben auf
In der Region ist Syrien Russlands rund 600 MiG- und Suchoi-Kampfflug- sowjetischen und russischen Militärhoch-
wichtigster Partner. 35 000 Syrer haben zeugen, 170 Hubschraubern, mindes- schulen Wissen und Schliff erhalten. Vor
russische Hochschulen absolviert. Bei tens zwei Diesel-U-Booten. … allem Piloten und Luftabwehrspezialisten

16 MNR > August 2006

absolvieren gegenwärtig die russische
Luftwaffenakademie.
In der syrischen Armee dienen nach
Schätzungen westlicher Experten bis
zu 2 000 russische Militärberater …
Russische Offiziere sind als Lehrkräfte
an der syrischen Generalstabsakademie
im Einsatz.»1
Nach dem Zusammenbruch der
UdSSR war man versucht zu denken,
Russland könne mit Gog aus Magog
nicht gemeint sein. Deshalb suchte man
andere Auslegungsmöglichkeiten. Doch
wie schnell sich das Blatt zugunsten der
biblischen Prophetie wenden kann, zeigt
die Geschichte häufig. Was heute noch
fern scheint, kann morgen höchste
Aktualität haben. Ob es die Situation
in und um Israel ist, ob es die Lage im
Irak (Babylon) betrifft oder die galoppie-
rende Technologie in Richtung totaler
Kontrolle, die Bibel sagt: «Das Frühere
habe ich längst schon verkündet. Aus
meinem Mund ist es hervorgegangen,
und ich habe es hören lassen; plötzlich
tat ich es, und es traf ein» (Jes 48,3).
Tim LaHaye schreibt: «Die Propheten
sagten voraus, dass sich in den letzten
Zeiten die Weltereignisse auf den
Mittleren Osten, auf Babylon, auf die
arabischen Nationen, auf Israel und auf
Russland konzentrieren würden – genau
jene Nationen, die die Schlagzeilen auf
den ersten Seiten unserer heutigen Zei-
tungen bestimmen.»2
Der König des Nordens. Über ihn
lesen wir: «Zur Zeit des Endes aber wird
der König des Südens mit ihm zusam-
menstossen. Da wird dann der König des
Nordens mit Wagen, Reitern und vielen
Schiffen auf ihn losstürmen und in die
Länder eindringen und sie überschwem-
men und überfluten» (Dan 11,40).
Mit dem König des Nordens wird in
der Bibel Assyrien mit Assur und Ninive
im heutigen Nordirak bezeichnet. Doch
Assyrien erstreckte sich darüber hinaus
auf ein Gebiet, das Teile der heutigen
Türkei, des Iran, Syriens, des Libanon
und Jordaniens umfasste.
Mit dem König des Nordens in Da-
niel 11 war unter anderem Antiochus
Epiphanes gemeint, der syrische Herr-
scher aus der Seleukidendynastie (vgl.
V 6-7.11.13.15.21.31). Bekannt gewor-
den ist er wegen seines abgrundtiefen
Hasses gegenüber Israel und des Gräu-
els der Verwüstung, den er im Tempel
aufrichtete; deshalb wird er auch von
vielen als ein Typus für den Antichris-
ten gesehen. Somit ist also das syrische
Staatsgebiet als Kö-
nig des Nordens zu
deuten, wobei es
nicht nur darauf zu
begrenzen ist.
Das endzeitliche
Szenario könnte
wie folgt aussehen:
Der Antichrist, der
seinen Sitz wahr-
scheinlich in Israel
haben wird, wird in
Übereinstimmung
mit dem antichristli-
chen Weltherrscher
aus den Nationen
(vgl. Offb 13,1.11)
einen Friedensbund
zum Schutz Israels Wird massiv von Russland aufgerüstet: die syrische Armee
schliessen (Dan
9,27). Später wird der König des Südens nicht in eigener Kraft; und er wird ein
(Ägypten) diesen Bund militärisch tor- erstaunliches Verderben anrichten, und
pedieren. Auch der König aus dem Nor- sein Unternehmen wird ihm gelingen;
den (Assyrien/Syrien) wird sich in den und er wird Starke verderben und das
Krieg einschalten und das nahöstliche Volk der Heiligen» (Dan 8,23-24). Anti-
Gebiet förmlich überschwemmen und ochus drang in Israel ein und richtete
überfluten (Dan 11,40). Es ist möglich, verheerendes Unheil an. Zu diesem
dass Israel aus Angst vor dieser militäri- Unternehmen befähigte ihn eine Kraft,
schen Überflutung einen Bund mit dem die hinter ihm stand und nicht seine ei-
Antichristen eingehen wird; jedenfalls gene war. Obwohl geschichtlich erfüllt,
lässt Jesaja 28 darauf schliessen: .«Weil könnte das doch prophetisches Licht auf
ihr sprecht: ‹Wir haben einen Bund mit die Zukunft werfen. Denn Antiochus
dem Tod geschlossen und einen Vertrag Epiphanes ist mit Sicherheit ein Bild
mit dem Totenreich gemacht; wenn die für den Antichristen, der von Satan mit
überschwemmende Flut daherkommt, grosser Macht ausgestattet wird: «… sie
wird sie nicht zu uns gelangen; denn beteten den Drachen an, der dem Tier
wir haben Lüge zu unserer Zuflucht ge- Vollmacht gegeben hatte, und sie bete-
macht und in Betrug uns geborgen!› … ten das Tier an und sprachen: Wer ist
Und euer Bund mit dem Tod wird ausser dem Tier gleich? Wer vermag mit ihm
Kraft gesetzt, und euer Vertrag mit dem zu kämpfen?» (Offb 13,4). Doch darüber
Totenreich hat keinen Bestand. Wenn hinaus – so sieht es zum Beispiel Alois
die überschwemmende Flut daherfährt, Wagner – könnte das prophetisch auch
so werdet ihr von ihr zermalmt werden» auf eine Macht hinweisen, die hinter
(V 15.18). Der antichristliche «Bund mit dem König des Nordens steht.3
dem Tod» wird das Gegenteil des Erhoff- b) Wer könnte wohl diese Grossmacht
ten bewirken; denn es wird genau das sein, die den König aus dem Norden zum
eintreffen, wovor Israel sich fürchtet. Wagnis treibt, Israel zu überfallen? Der
Es drängen sich folgende Fragen «König aus dem äussersten Norden».
auf: Ja, die feindliche Macht aus dem äus-
a) Warum wird der König des Nor- sersten Norden (Hes 38,15) mit der
dens (wahrscheinlich zu Beginn der Bezeichnung «Gog vom Lande Magog,
Trübsalzeit) es wagen, Israel anzugrei- der Fürst von Rosch, Mesech und Tu-
fen? Schliesslich greift er damit den An- bal» (V 2) könnte es sein, die hinter
tichristen an, der mit Israel einen Bund dem assyrischen König des Nordens
geschlossen hat. Wäre es möglich, dass stehen wird.
sich der König des Nordens dabei auf Es gibt wenigstens drei endzeitliche
eine militärische Macht beruft, die ihm Bündnisse, die apokalyptisches Ausmass
den Rücken stärkt? – Über den Syrerkö- annehmen werden:
nig Antiochus Epiphanes wird gesagt: 1. Da ist zunächst der Bund des anti-
«Aber am Ende ihrer Regierung, wenn christlichen Weltherrschers, der den Sie-
die Frevler das Mass voll gemacht haben, ben-Jahres-Vertrag mit Israel schliessen
wird ein frecher und listiger König auf- und in der Hälfte der Zeit brechen wird:
treten. Und er wird stark werden, aber «Und er wird mit den Vielen einen festen
MNR > August 2006 17

Im Blickfeld
Bund schliessen eine Woche lang; und in
der Mitte der Woche wird er Schlacht-
und Speisopfer aufhören lassen, und
neben dem Flügel wird ein Gräuel der
Verwüstung aufge-
stellt, und zwar bis
die fest beschlos- «Denn siehe, deine Fein-
sene Vernichtung
sich über den
de toben, und die dich
Verwüster ergiesst» hassen, erheben das
(Dan 9,27).
2. Dann gibt es
Haupt»
ein Bündnis des
Königs aus dem äussersten Norden
(von Israel ausgesehen), der von Gog
aus dem Land Magog angeführt wird:
«Und das Wort des Herrn erging an mich
folgendermassen: Menschensohn, wen-
de dein Angesicht gegen Gog im Land
Magog, den Fürsten von Rosch, Mesech
und Tubal, und weissage gegen ihn, und
sprich: So spricht Gott, der Herr: Siehe,
ich komme über dich, Gog, du Fürst von
Rosch, Mesech und Tubal! Und ich will
dich herumlenken und will dir Haken in
deine Kinnbacken legen; ich will dich
und deine ganze Kriegsmacht heraus-
führen, Rosse und Reiter, alle prächtig
gekleidet, eine grosse Menge, die alle
Ganzschilde, Kleinschilde und Schwer-
ter tragen: Perser, Kuschiten und Put mit
ihnen, alle mit Kleinschild und Helm,
Gomer samt allen seinen Truppen, das
Haus Togarma vom äussersten Norden,
auch mit allen seinen Truppen, viele Völ-
ker mit dir. So mache dich nun bereit
und rüste dich mit all deiner Menge, die
sich bei dir versammelt hat, und sei du
ihr Aufseher!» (Hes 38,1-7).
3. Des Weiteren wird es einen Bund
im Nahen Osten geben, nämlich einen
Bund der Arabischen Liga gegen Israel:
«Denn siehe, deine Feinde toben, und
die dich hassen, erheben das Haupt.
Sie machen listige Anschläge gegen
dein Volk, verabreden sich gegen dei-
ne Schutzbefohlenen. Sie sprechen:
‹Kommt, wir wollen sie vertilgen, dass
sie kein Volk mehr seien, dass an den
Namen Israel nicht mehr gedacht wer-
de!› Ja, sie haben einen einmütigen Be-
schluss gefasst, sie haben einen Bund
gegen dich geschlossen: die Zelte Edoms
und die Ismaeliter, Moab und die Haga-
riter, Gebal und Ammon und Amalek,
das Philisterland samt den Bewohnern
von Tyrus. Auch Assur hat sich ihnen
angeschlossen und ist den Söhnen Lots
ein Beistand geworden» (Ps 83,3-9).
18 MNR > August 2006
Ist es möglich, dass diese drei
Bündnisse in der allerletzten Zeit auf-
einander stossen werden? Das Bündnis
Gogs könnte sich mit demjenigen der
Arabischen Liga
verbinden, das
von Norden (Sy-
rien) und Süden
(Ägypten) her
Israel angreifen
wird, um gegen
das westliche
Bündnis des Anti-
christen zu kämpfen. Gott wird nach
Hesekiel 38/39 Gog aus dem Lande
Magog übernatürlich vernichten, und
Ägypten wird von den antichristlichen
Truppen geschlagen werden. Beide
Ereignisse könnten den Antichristen
erstarken lassen, und er könnte sie
sich zunutze machen (vgl. Offb 13,4).
Die antichristlichen Truppen wiederum
würden sich dann in Israel festsetzen
und es hart bedrängen, da der Bund mit
dem jüdischen Volk inzwischen gebro-
Der die Macht hat über den Tod
«Und er trat hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen still.
Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf!» (Lk 7,14).
D
azu hat Evangelist Wilhelm
Busch in einem Andachtsbuch
geschrieben: «Ein erschüt-
ternder Anblick! Aus dem Stadttor
von Nain trug man die Leiche eines
jungen Mannes. Nicht im Sarg wie bei
uns, sondern in Tücher eingehüllt auf
einer Bahre.
Die Bibel sagt: Genauso wie dieser
junge Mann sind wir tot für Gott. Dass
die meisten es gar nicht merken und
wissen, beweist eben, wie tot wir
sind.
Und nun verkündigt diese Geschich-
te die wunderbare Wirklichkeit: Jesus
kann lebendig machen!
Dazu hat der Amerikaner O. Smith
eine gute Geschichte geschrieben, die
hier frei nacherzählt wird: Man trägt
den Toten hinaus. Da stürzt ein Mann
herbei: ‹Halt! Ich werde den Toten auf-
wecken! Dem fehlt nur die Bildung!›
Und nun liest er ihm aus den Klassi-
kern und aus philosophischen Werken
vor. Aber der Tote bleibt tot.
chen sein wird. Anschliessend griffen
Truppen aus dem Osten ins Geschehen
ein und die Geschichte endete in Harma-
gedon mit der Wiederkunft Jesu Christi
in Herrlichkeit (vgl. Dan 11,40-45; Offb
9,13-16; 16,12-16).
Ich masse mir nicht an, die pro-
phetisch beschriebenen Geschehnisse
der letzten Zeit genauestens auslegen
zu können: Die Erfüllung des Wortes
Gottes wird das selbst übernehmen.
Doch Abrisse sind zu erkennen und
es zeichnen sich weltpolitische Bewe-
gungen ab, die darauf schliessen lassen,
dass sich das Wort bald erfüllen und der
Herr wiederkommen wird. Das Wort
Gottes erfüllt sich durch weltpolitische
Ereignisse. Darum sollten wir wachsam
sein: «Und so halten wir nun fest an dem
völlig gewissen prophetischen Wort, und
ihr tut gut daran, darauf zu achten als
auf ein Licht, das an einem dunklen Ort
scheint, bis der Tag anbricht und der
Morgenstern aufgeht in euren Herzen»
(2.Petr 1,19). N.L. 
1
Der Spiegel, Nr. 25/2006
2
Tim LaHaye, Die Entrückung, S. 25
3
Alois Wagner, Die Zukunft hat begonnen, S. 77
‹Ach was!› ruft einer. ‹Dem jungen
Mann fehlt nur eine bessere Umge-
bung. Wie kann jemand leben in solch
einem miserablen Milieu!› Und nun
geht er ans Werk, schafft den Unrat
von der Strasse, gibt einem Bettler ein
wenig Geld, damit der verschwinde.
Aber – der Tote bleibt tot.
Schon tritt ein anderer auf und ruft
dem Toten zu: ‹Dir fehlt nur der starke
Wille. Du kannst leben, wenn du nur
willst. Wolle!› Aber der Appell an den
Willen macht nicht lebendig.
Ein alter Rabbi tritt an die Bahre:
‹Dem jungen Mann fehlt nur Religion.›
Und nun liest er ihm aus religiösen
Büchern vor. Allerdings ebenfalls ohne
jeden Erfolg.
Das ist der Augenblick, in dem Jesus
erscheint. ‹Ich sage dir: Steh auf!› Da
steht der Tote auf. Jesus sagt: ‹Ich bin
gekommen, dass sie das Leben haben
sollen!›
Herr, wecke auch uns recht auf zum
Leben. Amen.» 
 Mitternachtsruf
Gib das Buch nach einem Gespräch
In eigener Sache weiter, selbst wenn es nur wenige Sät-
ze waren. Auch eine kurze freundliche
Auf der Titelseite der Juliausgabe Bemerkung kann ausreichen.
unserer Zeitschrift «Mitternachtsruf» Gib nur ein Exemplar weiter; dann
ist ein Mann abgebildet, der gewisse wird es wertvoller und persönlicher für
Ähnlichkeiten mit dem Evangelisten die Person.
Ulrich Parzany aufweist. Dies war Männer sollten auf der Strasse nur
nicht im Geringsten unsere Absicht. Männer ansprechen und Frauen nur
Das Bild hat ausdrücklich nichts mit Frauen, es sei denn, man ist in einem La-
Herrn Parzany zu tun. Wir bedauern den und wird vom anderen Geschlecht
sehr, dass einige Leser dadurch verun- bedient.
sichert wurden. Die klaren evangelisti- Sei mutig, bitte Gott um Weisheit und
schen Botschaften von Ulrich Parzany wisse, dass es sehr viel mehr offene Mus-
schätzen wir ausserordentlich. C.M.  lims gibt als man gemeinhin annimmt.
Viele sind innerlich suchend. Die mus-
limischen Mitbürger, die wir in ihren

Gratisbuch in Türkisch
Ländern nur schwer erreichen würden,
sind uns vor die Tür gesetzt, damit sie
das Evangelium erhalten.»
Bitte beten Sie mit uns, dass Men-

W
ir freuen uns sehr darüber, Es darf auch schön eingepackt wer- schen, nicht zuletzt durch dieses Büch-
dass der Herr unserem Gra- den, das macht Eindruck. lein, zum Glauben an Jesus Christus
tisbuch «Warum es sich lohnt Gib das, was du überreichst, mit der finden. «… denn für den Herrn gibt es
Christ zu sein» so die Grenzen erweitert rechten Hand, da die linke als unrein kein Hindernis, durch viele oder durch
hat. Anfänglich hätten wir das nicht für gilt. wenige zu helfen» (1. Sam 14,6). N.L. 
möglich gehalten. Inzwischen liegt es in Überreiche das Buch als von oben her,
11 Sprachen vor, und zwar in Deutsch, symbolisch als ein Geschenk von Gott.
Holländisch, Spanisch, Portugiesisch, Nutze Gelegenheiten wie Geburtstag,
Französisch, Italienisch, Russisch, Krankenbesuch, schöne Anlässe jeder
Ungarisch, Rumänisch, Arabisch und Art oder beim Einkauf zum Beispiel in
seit einigen Wochen auch in Türkisch. einem türkischen Geschäft, am Markt-
Übersetzt wird es gerade in Serbisch stand oder an einem Kebab-Stand.
und daraufhin soll es auch in Kroatisch
erscheinen. Kürzlich haben wir im Glau-
ben eine Neuauflage in sechs Sprachen
beschlossen, in welchen es vergriffen
war. Wir vertrauen darauf, dass der
Herr Seinen Segen dazu schenkt.
Ein ägyptischer Freund von uns steht
einer Arbeit unter Muslims vor und hat
das Buch ins Arabische übersetzt. Er
sowie ein Ehepaar, das in der Türkei
arbeitet, haben uns einige Empfeh-
lungen gegeben, worauf man bei der
Verbreitung der Bücher unter Muslims
achten sollte:
«Gib eine evangelistische Broschüre,
Buch oder Bibel mit Ehrfurcht weiter.
Die Beschenkten sollen wissen, dass
das, was du weitergibst, dir selber viel
bedeutet und dir ‹heilig› ist.
Kram es nicht irgendwie aus der Ho-
sen- oder Jackentasche, denn dadurch Das arabische und türkische Gratisbuch
verliert das Überreichte an Wert. «Warum es sich lohnt Christ zu sein»

MNR > August 2006 19

 Fragen – Antworten
Preisgericht oder
grosser weisser
Thron?
Wenn über jedes gesprochene Wort Rechen-
schaft abgelegt werden muss (zum Beispiel)
oder alles Böse, Sündige wie ein Film noch-
mals «abgespult» wird, wie ist das dann
mit der Vergebung? Ich dachte, die Sünde
wäre «abgetan», weil Christus dafür starb?
Wenn dennoch alles, was ich jemals gesagt,
getan und unterlassen habe, doch «ans Licht
kommt», dann holt mich ja mein sündiges
Leben wieder ein?
A ls Gotteskinder müssen und dürfen
wir unterscheiden zwischen dem
Preisgericht und dem Gericht vor dem
grossen weissen Thron. Vor dem grossen
weissen Thron (Offb 20,12) müssen am
Jüngsten Tag alle jene erscheinen, die
das Opfer Jesu Christi am Kreuz von Gol-
gatha, das ihnen Vergebung ihrer Sün-
den geschenkt hätte, nicht angenommen
haben. Für alle diese Menschen gibt es
kein Entrinnen, wie Offenbarung 20,11-
15 eindrücklich zeigt.
Beim Preisgericht geht es hingegen
um den Lohn, den Gotteskinder empfan-
gen werden. Die Sünden, die wir dem
Herrn Jesus bekannt und für die wir Ver-
gebung erlangt haben, sind ein für alle
Mal ausgetilgt. Nebenbei bemerkt: Wir
vergessen leider oft, dass es auch Un-
terlassungs- und Begehungssünden gibt,
die wir gar nicht als solche erkennen.
David z.B. war sich im Klaren darüber,
dass er als Mensch dem dreimal heiligen
Gott niemals genügen konnte, denn er
hatte sich überlegt: «Wer kann merken,
wie oft er fehlet?» Die Erkenntnis, dass
wir immer in einem Defizit leben, trieb
ihn zu der Bitte: «Verzeihe mir die ver-
borgenen Fehler!» (Ps 19,12). Wir tun
als Gotteskinder gut daran, uns dieses
Gebet zu Eigen zu machen!
20 MNR > August 2006
Beim Preisgericht geht es um die Fra-
ge, was wir mit dem geschenkten Leben
aus Gott gemacht haben. Denn wir sind
ja dazu gesetzt, Frucht zu bringen: «… ich
habe euch erwählt und bestimmt, dass
ihr hingeht und Frucht bringt und eure
Frucht bleibt …» (Joh 15,16). Frucht ist
ein Beweis der Gotteskindschaft. «Denn
es gibt keinen guten Baum, der faule
Frucht trägt, und keinen faulen Baum,
der gute Frucht trägt. Denn jeder Baum
wird an seiner eigenen Frucht erkannt.
Man pflückt ja nicht Feigen von den
Dornen, auch liest man nicht Trauben
von den Hecken» (Lk 6,43-44). Wie
vermögen wir diese Frucht zu bringen?
Der Herr Jesus beantwortet diese Frage
so: «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde
fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn
es aber erstirbt, bringt es viel Frucht» (Joh
12,24). Wir bringen diese Frucht, indem
wir Römer 6,11 praktizieren: «Also auch
ihr, haltet euch dafür, dass ihr der Sünde
gestorben seid und lebt Gott in Christo
Jesu, unserm Herrn.» Das wiederum ge-
lingt, wenn wir Johannes 15,4-5 beherzi-
gen: «Bleibt in mir und ich in euch. Wie
die Rebe keine Frucht bringen kann aus
sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock
bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht
in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr
seid die Reben. Wer in mir bleibt und
«Denn es gibt keinen guten
Baum, der faule Frucht trägt,
und keinen faulen Baum, der
gute Frucht trägt»
ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn
ohne mich könnt ihr nichts tun.» Wie
diese Frucht des Geistes aussieht, wird
in Galater 5,22 beschrieben: «Die Frucht
aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede,
Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glau-
be, Sanftmut, Keuschheit.» Das muss sich
in unserem Alltag auswirken.
Heute leben wir in einer Zeit, in
der vielfach eine Art «Hauptsache-ich-
bin-gerettet»-Mentalität herrscht. Das
bedeutet im Grunde, dass das Opfer
Jesu Christi gering geachtet wird. An-
dererseits wird dem Vater im Himmel
die Ehre verweigert, die Ihm gebührt:
«So lasst euer Licht leuchten vor den
Leuten, damit sie eure guten Werke
sehen und euren Vater im Himmel prei-
sen» (Mt 5,16). Und damit zurück zum
Preisgericht. Dort wird beurteilt, wie
wir aufgrund der Erlösung gehandelt ha-
ben. Haben wir Holz, Heu und Stoppeln
oder Gold, Silber und edle Steine darauf
aufgebaut? Dementsprechend wird auch
der Lohn sein. Ermutigen wir uns darum
als Kinder Gottes auf dem Weg der Nach-
folge Jesu gegenseitig, einen Lebensstil
zu pflegen, der dem Auftrag und der
Bestimmung unseres Lebens entspricht:
«… dass ihr des Herrn würdig lebt, ihm
in allen Stücken gefallt und Frucht bringt
in jedem guten Werk und wachst in der
Erkenntnis Gottes» (Kol 1,10). E.V. 
Internetanschluss
Seit Kurzem besitze ich endlich privat einen
PC. Wie Sie wissen, ist das sehr nützlich und
sozusagen unentbehrlich im täglichen Leben,
wenn man in der heutigen Zeit die Sachen
korrekt verwalten will. Meine Frau hat jedoch
eine Bedingung gestellt: Anschluss ans In-
ternet verboten. Sie müssen verstehen, dass
ich das zwar etwas differenzierter sehe, sei
es, weil man Programme aktualisieren muss
oder um E-Mails zu versenden usw. Aber
dennoch bin ich verunsichert und verwirrt,
denn es soll ja im Internet Werbung und
Bilder geben, die schlimmer sind als in den
Zeitungen. Und da sollen engagierte Christen
doch nichts damit zu tun haben. Wie kommen
Sie mit dieser Frage zurecht?
D as Internet beinhaltet in der Tat
ein grosses Gefahrenpotential,
aber ebenso bietet es enorm viele Mög-
lichkeiten, sein Wissen hinsichtlich
bestimmter Themen zu vertiefen oder
bei Unsicherheiten in einem Lexikon
nachzuschlagen usw. Und wer Einkäufe
tätigen will oder seine Bank- und Post-
geschäfte nicht mehr auf herkömmliche
Weise erledigen will, wird das Internet
ebenfalls zu schätzen wissen.
Was nun zum Beispiel unser weltweit
tätiges Missionswerk anbetrifft, ist unser
Dienst ohne Internet kaum mehr denk-
bar. Wir benützen das Internet, um per
E-Mail den Kontakt zu unseren Missio-
naren, Mitarbeitern und Freunden zu
pflegen. Zudem senden wir sämtliche
Texte (Daten) für unsere Zeitschriften
und Bücher per Internet an die Überset-
zer in den verschiedenen Ländern. Und
ebenso erfolgt dann die Übermittlung
der übersetzten Texte an die Druckerei
per Internet. Das
spart enorm viel
Zeit und nicht Wir sind als Gotteskin-
zuletzt auch teu-
re Portokosten!
der in dieser Welt, aber
Und die Krönung: nicht von dieser Welt
Menschen auf der
ganzen Welt, die
einen Internetanschluss haben und
eine der Sprachen sprechen, in der wir
unsere Zeitschriften und Bücher ver-
öffentlichen, können unsere Website
(www.mnr.ch) besuchen, Artikel lesen,
die Gottesdienste in der Zionshalle oder
die evangelistische Botschaft «Notruf
50,15» hören. Und überdies können uns
unsere Freunde und Geschwister ihre
Bestellungen, Adressänderungen usw.
per Internet durchgeben. Zusammenge-
fasst kann man sagen, dass das Internet
für die Missionsarbeit ein
hervorragendes Medium ist.
Aber, und auch das wol-
len wir betonen: Das Inter-
net stellt für den einzelnen
Benutzer eine Herausfor-
derung an Charakter und
Disziplin dar. Doch die Bibel
bietet Gotteskindern auch in
dieser Hinsicht wunderbare
Hilfe an, damit wir im Geiste
Jesu zu wandeln vermögen.
Vom jungen Daniel in Ba-
bylon – und wir leben ja
in gewissem Sinn auch in
Babylon – steht geschrieben:
«Aber Daniel nahm sich in
seinem Herzen vor, dass er
sich mit des Königs Speise
und mit seinem Wein nicht
unrein machen wollte …»
(Dan 1,8). Wer das Internet
mit diesem festen Entschluss
öffnet und gezielt nach dem
sucht, was er haben will, der
wird bewahrt bleiben. Das
heisst aber nicht, dass er
nicht auf Werbung bzw. Links
stossen kann, die ihn auf eine Das Internet stellt für den einzelnen Benutzer eine Herausforde-
glitschige Fährte locken wol- rung an Charakter und Disziplin dar
len. Denn Satan sucht auf al-
len Kanälen und Lebensgebieten nach in seinem Herzen vor, dass er sich mit
Opfern! Wenn man unbeabsichtigt auf des Königs Speise und mit seinem Wein
eine falsche Homepage gelangt ist (Sex, nicht unrein machen wollte.» Konkret:
Okkultismus), dann gilt es, sich unver- «Ich will mich nicht mit Bildern und
züglich davon abzuwenden und Stellung Texten verunreinigen, die mein Herr
zu beziehen: «Ich habe mir wie Daniel Jesus auch nicht anschauen würde.»
vorgenommen, mich nicht zu verunrei- Paulus schreibt an Titus: «Denn es ist
nigen. Ich will mich jetzt als Mann (Frau) erschienen die heilsame Gnade Gottes
und nicht als Waschlappen erweisen.» allen Menschen und nimmt uns in Zucht,
Und dann heisst es, unverzüglich han- dass wir absagen dem ungöttlichen We-
deln und die Seite schliessen! sen und den weltlichen Begierden und
Wir sind als Gotteskinder in dieser besonnen, gerecht und fromm in dieser
Welt, aber nicht Welt leben» (Tit 2,11-12).
von dieser Welt. Zu dieser Besonnenheit und Disziplin
Wir besitzen Din- gehört auch, dass wir nicht über Gebühr
ge dieser Welt, lange im Internet surfen, sondern die
aber diese Dinge Prioritäten richtig setzen. Und wer jetzt
dürfen uns nicht durch diese Zeilen erkennen musste,
besitzen! Auf das dass er sich durch die List des Teufels
Internet bezogen: fangen liess, indem er hinsichtlich
Wir handeln so wie bei Kinowerbung, Auswahl oder Zeiteinteilung versagte,
TV, Illustrierten und Zeitungen, wo dem darf ich zurufen: Es gibt Befreiung
ebenfalls die Möglichkeit besteht, sich aus dieser Knechtschaft, denn: «Wenn
zu beschmutzen: Sofort wegschauen euch nun der Sohn frei macht, so seid
und sich etwas anderem zuwenden, ihr wirklich frei» (Joh 8,36). Wollen Sie
wenn eindeutig zweideutige Bilder ins wirklich frei werden? Sagen Sie nicht:
Blickfeld geraten! Das Problem ist nicht «Ich möchte frei werden», sondern: «Ja,
der unabsichtliche erste kurze Blick auf ich will frei werden!» Lassen Sie sich
etwas Zweifelhaftes, sondern der zwei- von aller Befleckung reinigen. Und dann
te! Darum sei jedem Internetbenutzer klammern Sie sich an die Verheissung
noch einmal herzlich empfohlen, wie von Johannes 8,36! Denn dem Aufrich-
Daniel zu handeln: «Daniel nahm sich tigen lässt es der Herr gelingen! E.V. 
MNR > August 2006 21
 Vorschau
Die nächste Ausgabe erscheint am 29.08.2006,
mit u.a. diesem Thema*:
«Das antichristliche Babylon»
*Änderungen vorbehalten
Impressum
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf
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GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo,
Jonathan Malgo
SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstrasse 12a,
8600 Dübendorf, Tel.: (0041) 044 952 14 14
DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.,
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001
ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist
ausserdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer,
portugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und
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INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
M.M. > Marcel Malgo; N.L. > Norbert Lieth;
S.R. > Samuel Rindlisbacher; E.V. = Elsbeth Vetsch
22 MNR > August 2006
Dir kann nur Jesus helfen
Einer gegen alle
«Was ist Wahrheit?», fragte schon Pilatus (Joh 18,38). Es gibt so viele Angebote, welche die Erlösung ver-
sprechen. Doch wo kann ich wirklich Gewissheit erlangen? Ein Vergleich zwischen Jesus Christus und anderen
Religionen kann dabei hilfreich sein.
Gelehrte Hindus haben mit mathematischer Genauigkeit errechnet, wie lange es dauert, bis ein Mensch
gerecht wird. Wenn alle seine Fehler durch Strafen in diesem und im zukünftigen Leben gesühnt sind, dann
wären dafür mindestens 6 Millionen Jahre und 800 000 Wiedergeburten nötig.
Ein Sadhu (indischer Heiliger) wurde gefragt: «Zu welchem Zweck verwundest und quälst du deinen Leib?»
Er erwiderte: «Es bedeutet Busse und Abtötung des Fleisches. Ich diene Gott auf diese Weise.»
Ein Pfarrer stellte die Frage: «Was muss ich tun, um von Gott geliebt zu werden?» Er bekam unter anderem
folgende Antworten: «Die 10 Gebote halten», «Nicht die Kirche schwänzen.»
Die Sozialisten auf der ganzen Welt singen in «Die Internationale», Strophe 2: «Es rettet uns kein höheres
Wesen, kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen, können nur wir selber tun!»
Alfred Bernhard Nobel (1833-1896), der Stifter des bekannten Preises, schrieb an seine Schwägerin: «Ich
befinde mich in einem Zustand der Verirrung, ohne Kompass und ohne Steuer, wie ein von Wellen herumgetrie-
benes Boot, ohne Lebenssinn, vom Schicksal geschlagen, ohne lichtvolle Erinnerungen an die Vergangenheit,
ohne erfreuliche Hoffnungen für die Zukunft.»
Nachdem Mohammed (ca 571-632) gestorben war, trat sein Freund Omar vors Zelt, schwang seinen
krummen Säbel und schrie: «Dem schlage ich das Haupt ab, der behauptet, Mohammed sei tot. Mohammed
wird auferstehen!» Ein paar Tage später aber liess es sich nicht mehr verheimlichen: Mohammed war tot! Auch
bei ihm behielt der Tod das letzte Wort.
So viele Menschen studieren die Religionen dieser Welt. Dabei werden die Religionsstifter in verschie-
denen charakteristischen Haltungen abgebildet: Einer studiert, der andere meditiert oder predigt. Nur einer
hängt am Kreuz und leidet: Jesus Christus!
Doch wer ist dieser Jesus?
Er sagt über sich: «Ich bin der Weg, weil ich die Wahrheit und das Leben bin; niemand kommt zum Vater
als durch mich» (vgl. Joh 14,6). Er lädt Sie ein: «Kommt alle her zu mir, die ihr euch bemüht und belastet seid;
ich will euch Ruhe schenken, dass ihr aufatmen könnt» (Mt 11,28). Er ist der Einzige, der auf der «anderen
Seite» war, dabei zurückkehrte und bezeugte: «Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt,
wird leben» (Joh 11,25). Und Er verspricht Ihnen, wenn Sie zu Ihm kommen und Ihm Ihr Leben, Ihre Sünden-
schuld anvertrauen: «Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen» (Joh 10,10). Er
verheisst den Seinen: «Siehe, ich bin bei euch alle Tage» (Mt 28,20). Jesus ist nicht irgendein Religionsstif-
ter, sondern Gott selbst, der in der Gestalt des Menschen zu uns kam. Er meditiert nicht auf der Suche nach
Wahrheit; vielmehr ist Er die Wahrheit. Er predigt nicht, was zu tun ist; Er tut es vielmehr selber. Er nahm Ihre
Schuld und Sünde auf sich, wurde dabei zu Tode gemartert und in einer Felsenhöhle begraben. Soldaten be-
wachten das Grab. Die geistlichen Führer sorgten für die amtliche Versiegelung, und die ganze Hölle erhob ein
Triumphgeschrei: «Jesus ist tot!» Doch ein paar Tage später mussten Seine Feinde zugeben, dass das Grab
leer war. Voller Freude und ansteckender Gewissheit verkündigten Seine Jünger: «Wir haben den Herrn gese-
hen!» Christen können jubeln: «Wir haben einen auferstandenen Herrn. Er war ‹drüben› und lebt!» Ein Bud-
dhist aus Afrika beantwortete die Frage, warum er sich zum Christentum bekehrt habe, wie folgt: «Wenn du ei-
nen Weg gehst und kommst an eine Abzweigung am Weg; wenn nun dort zwei Männer wären, der eine tot, der
andere lebendig – wessen Wegweisung würdest du folgen?» Als in Indien ein Sadhu einen Missionar besuchte
und sich nach dem Inhalt seiner Verkündigung erkundigte, berichtete der Missionar ihm von Jesus, von Seiner
Kreuzigung und Auferstehung. Der Inder wurde sichtlich erregt: «Verschwinden Sie von hier! Verschwinden Sie
aus Indien! Sie werden unser ganzes Volk bekehren, wenn Sie das predigen. In unserer Religion gibt es keine
Geschichte, die so von Liebe redet!»
Wem folgen Sie?
Napoleon hat einmal gesagt: «Die meisten Schlachten entscheiden sich in fünf Minuten. Wenn man im
richtigen Augenblick die richtigen Truppen am richtigen Ort einsetzt, dann ist alles gewonnen; versäumt man
diesen Augenblick, dann ist alles verloren.» So gibt es in jedem Leben kritische Augenblicke, ab denen es ent-
weder aufwärts oder abwärts geht. Wie spielen wir doch mit den Minuten, mit den Gelegenheiten Gutes zu tun
und wichtige Entschlüsse zu fassen. Wir schieben auf und denken: «Das nächste Mal, die Gelegenheit kommt
ja wieder.» Doch denken Sie daran: Vielleicht ist dies Ihre letzte Gelegenheit, sich für Jesus zu entscheiden!
Entscheiden Sie sich für das Leben, entscheiden Sie sich für Jesus Christus! Es gibt Minuten, an denen die
Ewigkeit hängen! S.R. 
(Dieser Beitrag wird demnächst in unserem Verlag als Traktat erhältlich sein. Beachten Sie die diesbezüg-
lichen Hinweise im «Mitternachtsruf».)