Von Mazedonien bis Ungarn werden Grenzen geschlossen. Tausende Flchtlinge stranden in Griechenland. Jetzt muss Athen handeln. Angela Merkels europische Lsung rckt dagegen in weite Ferne.
In der Flchtlingskrise schafft Sdosteuropa Fakten: Nachdem sterreich, Slowenien und
Serbien die Ein- und Durchreise fr Flchtlinge erschwert haben, hat nun auch Mazedonien seine Grenze zu Griechenland fr alle geschlossen, die keine syrischen oder irakischen Psse vorweisen knnen. Das Ergebnis: Rund 10.000 Migranten sitzen in Griechenland in der Falle allein in den 24 Stunden bis Dienstagmittag kamen 5000 hinzu. Am griechisch-mazedonischen Grenzbergang Idomeni kam es zu verzweifelten Szenen. Hunderte Afghanen verlangten, durchgelassen zu werden, einige versuchten ber den mit ungarischer Hilfe errichteten Grenzzaun zu klettern. Am Dienstag wurden die Wartenden von der griechischen Polizei in Busse gesteckt und nach Athen gebracht. Die aktuelle Krise hatte sich bereits Mitte Februar mit einer gemeinsamen Erklrung der sogenannten Visegrd-Staaten Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn angekndigt: Darin versprachen sie "humanitre Hilfen fr Griechenland", falls das Land infolge einer Schlieung der mazedonischen Grenze in Not gerate. Es handle sich um einen "Plan B", betonten die Unterzeichner, falls Griechenland und die Trkei den Flchtlingsstrom nicht begrenzen knnen. Im Gegensatz dazu steht der von Angela Merkel (CDU) favorisierte "Plan A" die Verteilung der Menschen auf so viele europische Lnder wie mglich.
sterreich ist die treibende Kraft
Doch whrend die von der Bundeskanzlerin proklamierte "europische Lsung" in weite Ferne rckt, wird "Plan B" bereits umgesetzt. Gemeinsam mit den Visegrd-Staaten ist sterreich dabei die treibende Kraft. Nach dem neuen System sollen Flchtlinge die mazedonische Grenze nur noch in begrenzter Zahl passieren drfen. Wer durchkommt, soll vor Ort registriert und ohne Zwischenstopp an die sterreichische Grenze gebracht werden. Die Wiener Regierung will dann tglich nur noch bis zu 3200 Flchtlinge Syrer und Iraker nach Deutschland weiterleiten und selbst maximal 80 Asylantrge pro Tag annehmen. Am Mittwoch wollen die Balkanstaaten bei der Wiener "Westbalkan-Konferenz" ber das weitere Vorgehen beraten ohne Beteiligung Athens. Griechenland protestierte am Dienstag scharf gegen die Plne.