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Literatur:
Goethe und Schiller als Gipfel und Klassiker bei Georg Gottfried
Gervinus: Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen
(1835-1842). Als klassischer literarischer Kanon auch bei Heinrich Laube
(Weimarer Klassik), stellt Bezugspunkt fr Franz Liszt dar
(symphonische Dichtung). Wird von Friedrich Nietzsche eine Generation
spter [deutsche Einheit war inzwischen erreicht!] als bloes Alibi kritisiert
(Verehrung der Klassiker ersetzt ihre tatschliche Rezeption).
Heroenkult und Geschft:
Der Weg zur Wiener Klassik Vollzug vorrangig an W.A. Mozart! Einsetzen
der Verklrung knapp nach dem Tod. Schauplatz zunchst frhe Biographik
(erste Biographie 1798 von Franz Xaver Niemetschek), dann Objekt
konsequenter Verlagsarbeit:
Fixierung des Begriffs der Wiener Klassik 1836 durch Johann Gottlieb
Wendt (zuvor auch Autor der AmZ): ber den gegenwrtigen Zustand der
Musik besonders in Deutschland und wie er geworden, eine beurteilende
Schilderung. Klassik hier als Vorbild UND Epochenbegrif, bezogen auf
Schaffen von drei Komponisten in Wien. Auch Konstruktion des
Stufenmodells: Haydn [Schpfer oder Tufer] fhrt zu Mozart,
Mozart (bleibt zentrale Figur) bergibt an Beethoven [Vollender und
berwinder]. Bereits verbunden mit beginnender Verharmlosung Haydns
(Schumann: vertrauter Hausfreund) und Dmonisierung Beethovens.
Allegro con brio: rauschhaftes Finale. Thema ist auf- und abwrtslaufende
Spielfigur mit Sextauschwung am Schluss, rhythmisches Modell
beschleunigte Variante des Allegretto Modells. Thema hat Anklnge an
irisches Volkslied (Nora Creina) und Revolutionslied von Gossec (Le
triomphe de la Rpublique). Wichtig ist auch eine verzerrte Variante des
Wallfahrtsliedes aus dem Scherzo als sequenzierendes marschartiges
Motiv. Generell Steigerung bis zum Exzess (fff), aggressive Akzente
(sforzati).