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Das Grab im Busento

Nchtlich am Busento lispeln, bei Cosenza, dumpfe Lieder; aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wider! Und den Flu hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. Allzufrh und fern der Heimat muten hier sie ihn begraben, whrend noch die Jugendlocken seine Schulter blond umgaben. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette, um die Strmung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. In der wogenleeren Hhlung whlten sie empor die Erde, senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rstung, auf dem Pferde. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, da die hohen Stromgewchse wchsen aus dem Heldengrabe. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Flu herbeigezogen: mchtig in ihr altes Bette schumten die Busentowogen. Und es sang ein Chor von Mnnern: "Schlaf in deinen Heldenehren! Keines Rmers schnde Habsucht soll dir je dein Grab versehren!" Sangens, und die Lobgesnge tnten fort im Gotenheere; wlze sie, Busentowelle, wlze sie von Meer zu Meere! August von Platen

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