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Mai 2009
Hintergrund
NZZ am Sonntag
Meinungen
17 Teure Senioren Ist die Gletschersee Das Schweizer Tamilen Der
Solidarität unter den Lütschinental ist in Krieg ist zu Ende, doch
Generationen am Ende? Alarmbereitschaft. das Leiden geht weiter.
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E
s ist, als ob ein Ange- mann. Also könne er Mängel frei be- dermann ist die regionale Träger- Warum ist im Tessin die SRG der
Stachel stellter des Vatikans den
Papst öffentlich kritisie-
ren würde. Da hat es
nennen. In der SRG entdeckt der
SRG-Funktionär den Missstand, dass
die Führung nach immer mehr Macht
schaft des Vereins SRG ein Garant
dafür, dass eine öffentliche, aber keine
staatliche Kontrolle des öffentlichen
grösste Arbeitgeber? Warum werden
dort Sender am Leben erhalten, die
kaum jemanden interessieren? Warum
im Fleisch Generaldirektor Armin
Walpen über die Jahre
geschafft, die vier Re-
strebe und die «Leute über den
Tisch» zu ziehen versuche. Für Nie-
Rundfunks stattfinde. Oberstes Ziel
müsse es sein, die Unabhängigkeit des
Programms zu gewährleisten. Der
müssen die Deutschschweizer Gebüh-
renzahler Geld für Luxus in den Süd-
kanton überweisen? Warum werden
der SRG gionalgesellschaften der SRG mit Per-
sonen zu bestücken, die ihm treu er-
geben sind. Wer sich als Politiker nie
Trend in der SRG gehe aber in die
umgekehrte Richtung: Die unlängst
beschlossene Zentralisierung bringe
SRG-Dienststellen nicht gestrichen,
deren Tätigkeit keinen spürbaren Ein-
fluss auf die Sendungen hat? Warum
Dieter Niedermann, kritisch über die SRG äusserte und
auch sonst dem Hinterbänklertum
eine Konzentrierung der Macht an der
SRG-Spitze – und diese sei empfäng-
dürfen die Mitarbeiter der SRG jede
Minute Überzeit kompensieren? War-
der Präsident der zugeneigt war, konnte damit rechnen,
von Walpen mit einem Posten in ei-
lich für politische Einflussnahme.
«Dem Herrn Generaldirektor ist
um will die SRG Radio und Fernsehen
unter eine gemeinsame Leitung stel-
SRG Ostschweiz, nem Gremium der Radio- und Fern-
sehgesellschaft belohnt zu werden.
die Trägerschaft der SRG völlig egal.
Er hält sich verantwortlich für jede
len, wo doch die beiden Medien ganz
unterschiedlich funktionieren? Solche
sieht Ähnlichkeiten Plötzlich ist einer da, der nichts hält
von der Tradition des Abnickens und
einzelne Sendung, die von Radio
und Fernsehen ausgestrahlt wird.
Fragen wirft Niedermann auf. Er er-
zählt mit einem Anflug von Heiterkeit,
zwischen SRG-Chef Sätze sagt wie: «Walpen mit Berlus-
coni gleichzusetzen, wäre falsch. Aber
Das ist unschweizerisch, denn wir
haben in diesem Land eine tiefe Ab-
es gebe jeweils «Tätsch» aus der
SRG-Zentrale, Zurechtweisungen, aber
Walpen und Silvio Ähnlichkeiten gibt es durchaus.»
Dieter Niedermann ist Präsident
neigung gegen die Machtballung bei
einer einzigen Person.» In Nieder-
die seien ihm egal. Solange er keine
plausiblen Antworten erhalte, stelle er
SANDRA NIEMANN