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VORLESUNGEN

V
ÜBE R

MATHEMATISCHE ANALYSIS
MIT ANWENDUNGEN AUF GEOMETRIE, MECHANIK UND
WAHRSCHEINLICHKEITSLEHRE

T O N

D .
R
J. M. C. BARTELS,
STAATSRATH, ORDEN'TL. PROFESSOR DER MATITEMATIK ZU DORPAT, UND CORRESP.
MITGL. DER KAISERL, ACAD. DER WISSENSCHAFTEN ZU S T , PETERSBURG.

ERSTER BAND.

D O R P A T , 1833.

GEDRUCKT BEI J. C. SCHÜNMANN.


UNlVERSITÄTS - BUCHDRUCKER.
Zum Druck befördert in Gemäfcheit des & 217 des Allerhöchsten Statuts der Universität

Dorpat T o m 4« J u n i
*82Q.
Dorpat, den 2ten Februar 1835*
D er V e r f a s s e r.

TARTU OUKOOU
RAAMATUKOGU

^s*^sr
V O R R E D E .
D a diesc Vorlesungen vorzüglich auf den Wunsch meiner ehemaligen und
gegenwärtigen Zuhörer geschrieben sind und zugleich zu einer Art von
Rechenschaft über meine fünf und zwanzig jährige Thätigkeit als mathe-
matischer Lehrer auf den beiden russischen Universitäten Kasan und Dor-
pat dienen sollen, so werden ein paar Worte über meinen fr(ihcrn Bil-
dungsgang vielleicht hier nicht ani unrechten Orte sein.

Ich wurde am 12tcn August 1 7 6 9 in Braunschweig geboren. Von


meinen Eltern zu einem bürgerlichen Gewerbe bestimmt, erhielt ich
meine frühere Ausbildung in der sogenann'-"n Waisenhausschulc, einer
Art Realschule, an welcher der Unterricht von mehreren Lehrern, mei-
stens Candidaten der Theologie, besorgt wurde. Späterhin besuchte
ich eine der beiden Schreib- und RechcnscIiuIen, worin über hun-
dert Schüler fast einzig im kalligraphisch und ortographisch Schrei-
ben, im Rechnen und in der Religion von einem von der Braunschw.
Schulbehörde angestellten Lchrcr und dem von ihm gewählten GehüIfen
Unterricht ertheüt wurde. Iu dieser Schule hat auch späterhin unser
grofse Geomcter G a u f s seine erste Bildung erhalten.

Noch nichtvierzehnJahrc alt, übernahm ich dicStelle des abgehendenGe-


hülfen, eincsMannes von dreiisigJahren. SiebenStunden täglich in der Schu-
le, die übrigeZcit milKopieren und späterhin selbst mitAusfcrtjgung derVor-
mundschafts- und Kirchcnrechmmgen, welche die beiden Rechenmeister dcr
Stadt zu besorgen hatten, beschäftigt, blieb mir zur eigenen Verfügung
täglich kaum cinc Stunde übrig, die ich nebst einigen dem Schlafe entzoge-
nen Stunden den Studien widmen konnte. So vortheilhaft diese Lage nun
auch für mcincn damaligen Plan w a r , mich zu einem geschickten Rech-
nungsführer zu bilden, so wäre ich doch, bei dem unnatürlichen Verhält-
nisse als Knabe die Stelle des Lehrers und Aufsehers einer ziemlich ro-
hen Jugend, zum Theil mit mir von gleichem Alter, spielen zu müssen,
und bei den vielen meiner Neigung nach und nach weniger entsprechen-
den Arbeiten, geistig und körperlich fast unterlegen.

Dieser Umstand bestimmte mich meinc Verhältnisse, in denen ich ftlnf


Jahre zugebracht, aufzugeben, und, ohne Rücksicht auf meine beschränkten
äufsern Hülfsmittel und auf den gänzlichen Mangel an nöthigen Schulkcnnt-
nissen, es zu wagen, mich unter die Zahl der auf dem Collegio CaroIino
Studierenden aufnehmen zu lassen.

Glücklicherweise für mich hatte jeder unbescholtene Jüngling, oh-


ne sich einer Prüfung unterwerfen zu müssen, Zutritt zu den Vorle-
sungen, wenn er sie nicht etwa unentgeltlich besuchen wollte; au-
ferdem würde ich auf die Ausführung meines Planes haben verzichten
müssen. Durch angestrengten Flcifs brachte ich es indefs bald da-
hin , dafs ich die Vorträge der Professoren G a r t ii c r, S c h m i d t,
Ebcrt, Emperius, Wagner über lateinische und selbst griechische
Auctoren mit Nutzen besuchen konnte. Das Griechische gab ich jedoch,
weil die Zeit nicht ausreichen w o l l t e , späterhin auf. Aufscrdem nahm
ich auch an den wissenschaftlichen Vorträgen von E s c h e n b u r g , Zim-
mermann, Lüder, Knoch, M o l l , ii. a. Anthcil. Im Französischen,
Englischen und selbst Italiänischen brachte ich es ziemlich bald so
weit, dafs ich ohne grofse Mühe einen Prosaiker lesen und sogar diesc
Sprachen als Erwerbsmittel gebrauchen konnte, indem ich an der Über-
setzung ins deutsche von Smellis Philosophie of the natural history, Youngs

traveIs und mehrerer Aufsätze für die von Z i m m e r m a n n herausgege-


benen geographischen Aniialen Theil nahm, und zugleich dort studie-
renden jungen Engländern, die kein deutsch verstanden, Privatunterricht
in der Mathematik gab. Der mathematische Unterricht, welcher auf dem
Carolino van dem damaligen Hof. v. Z i m m e r m a n n und demIngcnieur-
major M o I I crthciIt wurde, an welchem auch einige Offkiere und Ca-
detten vom ArtilIcriccorps TheiI nahmen, beschränkte sich auf Algebra,
Geometrie undTrigonomctrie. D a ich nun bereits in meinen frühernVerhält-
nissen Fertigkeit im Rechnen und einige Gewandheit in der Auflösung alge-
braischer und geometrischerAufgaben erworben hatte, so gewann ich gar bald
die Gunst und das Zutrauen meines Lehrers Z i m m e r m a n n , dessen A n -
denken mir* wegen des wohlthätigen Einflusses, den derselbe auf meine
ganze Bildung und Verhältnisse gehabt hat, unvergefsIich sein wird.
Nicht minder wohIthatig auf meine Ausbildung einwirkend war, ein von
den Studierenden gestifteter Verein von etwa acht Mitgliedern, welche sich
abwechselnd aIIe vierzehn Tage bei einem derselben zur Beurtheilung ei-
nes von diesem eingelieferten deutschen Aufsatzes und zur frohen gesel-
ligen Unterhaltung versammelten. AHe haben einen nützlichen und eh-
renvollen Platz, theiIs als Geschäftsmänner, theiIs als Schriftsteller und aca-
demische Lehrer, in der bürgerlichen Gesellschaft eingenommen; der grö-
fserc Theil derselben hat jedoch bereits seine Laufbalm hienieden vollendet.

Nachdem ich drei Jahre den Unterricht auf dem CoIleg. Carolino
bestmöglichst benutzt hatte, bezog ich die Universität Helmstedt, woselbst
ich unter O e I z e , H ä b e r l i n , Gunter, SchmcIzereincnvoIIständigenju-
ristischcn Cuisus hörte. Aiifserdem besuchte ich noch die Vorlesungen von
Rcmer, Beircis, u. a. Besonders nützlich aber war mir bei meinem
noch immer mit Vorliebe fortgesetzten mathematischen Studium der freund-
schaftliche Umgang des in HaIIe verstorbenen ausgezeichneten Analytikers
Prof. P f a f f , bei dem ich auch mit dem nachherigen Professor derMathem.
S t a h l zu Jena ein Privatissimum Über Integralrechnung hörtc.
Auf P f a f P s Rath ging ich uachzweijährigem Aufenthalt inHelmstcdt
«achGöttingen, uin mich ganz derMathcmatik zu widmen, und nach erlangter
|)hilos.Doctorwllrdc mich als Privatdocent dort niederzulassen. Hier besuchte
ich L i c h t e n b e r g s uud K ä s t n e r s Vorlesungen, hörte über Chemie und
einige andere Gegenstände. Zu einem einigermafsen vollständigenCursus über
höhere Mathematik w a r hier damals, w i e vielleicht überall auf deutschen
Universitäten, keineGclegenheit; daher aIledeulscheMathcmatikerausjene,r
Zeit mehr oder minder Aiitodidacten sind. Auch waren der Studierenden,
die sich vorzugsweise den mathematischen Wissenschaften widmeten, ob-
wohl die Zahl der Studierenden sich auf tausend belaufen inogte, nur
sehr wenige, kaum sechs. Unter diesen befand sich der unlängst verstor-
bene berühmte Mathematiker und Astronom Bohncnberger und der
nochlebcndeGeometcrundAstronom Hassler ausAarauinNcw)ork, der
sich durch die Vermessung der nordamerikanischen Ostseeküste und durch
seine vortrefflichen mathematischen Lehrbücher um sein neues Vaterland
grofse Verdienste erworben hat. Ungeachtet durch Privatunterricht, den
ich in der Mathematik zu geben hinlänglich Gelegenheit hatte, meine Sub-
sistenz so ziemlich gesichert war, und ich auf die Unterstützung K ä s t n e r s
und L i c h t e n b e r g s bei derAusführungmciuesfrühernPIanesmitSichei-
heit rechnen durfte, so liefs ich mich doch durch Bedenklichkeiten wegen
des Gelingens desselben bestimmen, einen Antrag zu einer LehrerstcIIe
an dem Seminar in Reichenau in Graubündten anzunehmen, den ich durch
die Vermittelung meines Aerehrungswürdigen Freundes und Gönners, des
noch lebenden Herrn Abts Pott, erhielt. Diefs Institut war von den
Eigenthümern der Herrschaft und des Schlosses Reichenau gestiftet, und
stand unter der Direction des alten würdigen N c s e m a n n , von welchem
früher das durch Dr, B a r t h bekannteMarschlinserPhilantropin begründet
war. Das Schlofs Reichenau hat an dem Zusammenflüsse des Vorder-
und Hinterrheins eine änfscrst romantische Lage und ist historisch merk-
würdig, weil der jetzige König von Frankreich während der Schreckens-
zeit als Professor daselbst unter einem fremden Namen angestellt war.
Ich fand hei meiner Ankunft daselbst noch mehrere seiner Schüler vor,
die den bei ihm angefangenen mathematischen Unterricht bei mir fort-
setzten. Späterhin wurde mein verehrter Freund, der deutsche Lieblings-
schriftstellerDr.il. Z s c h o k k e , Eigcnthümer dcsInstituts. Unterihmgc-
dieh die Anstalt ganz vorzüglich, lösete sich aber gänzlich auf, als auch
Graubündten der Schauplatz des Krieges wurde. Hier gab ich auch meine
Übersetzung der Geschichte der neuern Astronomie, als Fortsetzung derÜber-
setzung der aIternAstronomic von W ü n s c h heraus. Es sind jedoch nur
zw ei Octavbände erschienen.
T

Im Jahre 1 8 0 0 kehrte ich, nach einem kurzen Aufenthalte in mei-


ner Heimath, nach der Schweiz zurück, und nahm eine Lehrstelle
in Aarau an. Um diese Zeit entstand durch die vereinte Bcjnühung
und edelmüthigc Aufopferung der Aarauer Bürgerschaft die Kantons-
schule daselbst, an d e r e n Einrichtung und Aufblühen ich thätigen An-
theil nahm. Diese Anstalt w ar
T
auf das Bcdürfnifs der Schweiz be-
rechnet und mehr eine höhere Realschule als eine sogenannte gelehrte
Schule, fand auch bald so allgemeinen Beifall, dafs die Menge der da-
selbst Studierenden in kurzem die Zahl von zweihundert übertraf. Verän-
derungen die einige Jahre nachher mit der Anstalt, wohl nicht zu ihrem
Vortheile, unternommen wurden, und meinen Ansichten nicht entsprachen,
bestimmten mich, einer Einladung meines Landesfürsren, des verewigten Her-
zogs C a r l W i l h e l m Ferdinand zufolge ins Vatcrlaud zurückzukehren.

Über den Wirkungskreis, für welchen mich der Herzog bestimmen


würde, war zwar noch nichts entschieden; indefs erhielt ich bis dahin
als Wartegeld eine jährliche Pension von 8 0 0 Thalern nebst andern
EmoIiimenten, und konnte ganz nach Gefallen über dic Anwendung mei-
ner Zeit verfügen. Zu gleicher Zeit erhielt ich auch durch die Empfeh-
lung des seligen Staatsrath v. F u f s einen Ruf zu einer mathematischen
Professur in Kasan, den ich aber jetzt ablehnen mufste. Durch den da-
mals schon wegen seiner grofsen arithmetischen und astronomischen Ent-
deckungen berühmten Dr. G a u f s veranlafst, hatte der Herzog den Bau
einer mit den vorzüglichsten Instrumenten auszurüstenden Sternwarte be-
schlossen, deren Direction dem Dr. Gaufs übertragen werden sollte.
Mit diesem Institute wollte man eine höhere mathematische Lehrans(alt
verbinden, die zugleich als eine Erweiterung der bereits existirenden
Lehranstalt des ColIegii CaroIini betrachtet werden konnte. Dic zum
Baue der Sternwarte und zum Ankaufe der nöthigen Instrumente erfor-
derlichen Gelder waren bereit. Der Bau sollte im nächsten Jahre ange-
fangen werden. Auf die W e i s e schien einer meiner schönsten Jiigcnd-
träumer in Erfüllung gegangen zu sein, an derselben Anstalt, der ich
hauptsächlich meine Ausbildung und die glücklichsten Tage meines Lebens
verdankte, im Verein mit Männern, für die ich als meine ehemaligen Leh-
rer und wegen ihrer ausgezeichneten Herzensgute die innigste Hochach-
tung hegte, einen meiner Neigung angemessenen Wirkungskreis zu finden.
Diese schönen Aussichten verschwanden jedoch mit einemmalc durch den
unglücklichen Ausgang des Krieges von 1 8 0 6 . Braunschweigs geliebter
Landesfürst wurde tödtlich verwundet aus der Schlacht zurückgebracht,
um die wenigen letzten Tage seines glorreichen Lebens in der Mitte sei-
ner geliebten Unterthanen zu vollbringen. Allein diefs wurde ihm nicht
vergönnt, cr mufste fliehen, und starb in Ottensen unweit Hamburg.
Diese unglücklichen Ereignisse bestimmten mich meine Verhältnisse, worin
ich als correspondircndcs Mitglied der Kasanischen Universität mit dem
Curator derselben dem wirkl. Staatsrathe R u m o v s k i stand, zu benutzen.
Ehe ich j e d o c h Bramischwcig verlasse, kann ich nicht u m h i n hier des

edcIn Verfahrens der nach der Restauration eingesetzten Braiinschweigischen

Vormundschaftlichen Regierung dankbarlichst zu erwähnen. Mit dem Ein-

r ü c k e n d e r f r a n z ö s i s c h e n Truppen i n B r a u n s c h w c i g h ö r t e n ä m l i c h d i e Z a h l u n g

meiner Gage, w i e die so vieIerandeni im Herzoglichen Dienste stehenden,

auf. Z e h n J a h r e s p ä t e r w u r d e m i r , j e d o c h o h n e a l l e Bemühung v o n m e i n e r

Seite, m e i n n o c h i n B r a u n s c h w e i g b i s z u m T a g e m e i n e r Abreise r ü c k s t ä n d i -

ger Gehalt v o n dort ganz unerwartet m i t 7 0 0 ThaIcr in Kasan ausgezahlt.

Ungefähr u m d i e s e l b e Z e i t e r h i e l t i c h a u c h v o n S e i t e n d e r B r a u n s c h w . V o r -

m u n d s c h a f t l i c h e n R e g i e r u n g d i e Z u s i c h e r u n g , d a f s d e r v o m IIochsel. r c g . H e r -

zog Friedrich Wilhelm k u r z v o r dcrSchIaeht v o n W a t e r l o o a n m i c h e r -

g a n g e n e Antrag e i n e r Professur a m Colleg. C a r o I i n o m i t 8 0 0 T h a I e r G e h a l t i n

Kraft bliebe, und es nur v o n mir abhinge, o b u n d w a n n ich davon Gebrauch

machen wolle.

I m Juni I 8 0 7 e r h i e l t i c h d i c Bestätigung als P r o f e s s o r in K a s a n ; rciscte

a b e r e r s t i m O c t o b e r m i t m e i n e r F a m i l i e d a h i n ab, u n d l a n g t e n a c h e i n e r b e -

schwerlichen und kostspieIigenRcisc iinAnfange des foIgendenJahres daselbst

an. Z u m e i n e r g r o f s e i i Frcude f a n d i c h u n g e a c h t e t d e r damals n o c h kleinen

Zahl d e r Studierenden u n g e m e i n v i e l S i n n f ü r d a s S t u d i u m der mathema-

tischen Wissenschaften, s o dafs ich in m e i n e n V o r l e s u n g e n über höhere A n a -

lysis auf wenigstens zwanzig Zuhörer rechnen durfte u n d sich allmählig

e i n e k l e i n e m a t h e m a t i s c h e S c h u l e b i l d e t e , a u s w e l c h e r eine M e n g e g e s c h i c k -

t e r m a t h e m a t i s c h e r L e h r e r f ü r d i e Gymnasien u n d Universitäten R i i f s l a n d s ,

besonders des Kasanischen Lehrbczirks, hervorgegangen sind, die n u n schon

seit z w a n z i g Jahren d a s Studium d e r m a t h e m a t i s c h e n Wissenschaften noch

m e h r verbreitet haben.

Im Jahre 1 8 2 0 erging an mich v o n der U n h e r s i t ä t D o r p a t d e r R u f z u der

daselbst erledigten mathematischen Lehrstelle, den ich auch m i t Bewilligung

*
der H o I i c n Obern annahm. Obwohl ich hier ungeachtet der bereits gröfsern
Menge der Studierenden als in Kasan, weit weniger Liebhaber für das mathe-
matische Studium vorfand, und ich meine Vortrage gröfstentheils auf Elemen-
tar-MatIiematik beschränken mufste, so hat doch allmählig der Sinn für diese
Wissenschaft anch hier zugenommen, und ich darf schon seit mehrerii Jah-
ren fÜr meineVorlesungcn über höhere Mathematik auf wenigstens I O — 1 2
Zuhörer rechnen. Auch sind hier bereits mehrere geschickte junge Mathe-
matiker gebildet worden, die theiIs in den hiesigen Ostseeprovinzen und in
dem übrigen RnfsIand als Lehrer angestellt sind, theiIs an den Arbeiten
auf der hiesigen Sternwarte und au den über die entferntesten Gegenden
Rufslands sich erstreckenden geographischenOrtsbestimmnngenTheil nehmen.
Dafs das mathematische Studium hieselbst durch unsere reichbcgabtc Stern-
warte und iinsernAstronomen meinen verehrten CoIlegen den Prof. und Acad.
H . Staatsr. S t r u v e gar sehr befördert wird, bedarfkanin einer Erwähnung.

Jetzt noch einige Worte über Inhalt, Zweck und Veranlassung dieses
Werkes, wovon diefs der erste Band ist, dein noch zwei andere folgen
sollen, so dafs das Ganze 1 6 0 Bogen stark werden w i r d , und einenvolI-
ständigen Cursus der mathematischen Analysis mit Anwendung auf Geo-
metrie, Mechanik und WahrscheinlichkeitsIehre, und ungefähr alles das
enthalten s o l l , was ich seit 25 Jahren auf den Universitäten Kasan und
Dorpat über diese Gegenstände gelehrt habe. Es ist eine schon längst
bekannte Sache, dafs der mündliche Unterricht in Sprachen sowohl als
Wissenschaften, besonders gilt diefs aber von der Mathematik, nur dann
erst von Nutzen ist, und vor dem Selbstunterricht durch B ü c h e r d c n V o r -
zug hat, wenn derselbe so eingerichtet ist, dafs der Zuhörer auf eine thä-
tige Weise daran Theil nehmen und wenigstens augenblicklich in die Täu-
schung versetzt werden kann, als habe er die vorgetragenen Sätze selbst
erfunden. Der geordnetste und deutlichste mathematische Vortrag, der
nicht von Seiten der Zuhörer durch Fragen und Einwürfe unterbrochen
werden darf, kann entbehrlich gemacht werden, wenn der Professor seinen
Vortrag zu Papier bringt und ihn Heftweise auf irgend eine A r t sei-
nen Zuhörern iiiitthcilt. Bei der eben angeführten Unterrichtsmethode hin-
gegen wird der Zuhörer in den Stand gesetzt, vielleicht mit Hülfe einiger
in den Vorlesungen niedergeschriebenen Notizen von Formeln oder Zahlen
den Vortrag z u Hause z u entwickeln und sich ein Collegicnheft selbst aus-
zuarbeiten, d a s , wenn cs auch a n Ordnung in der Zusammenstcllimgdem
des Professors nachstehen mag, doch den Vorzug vor demselben hat,
dafs cs wenigstens zum TheiI durch Selbstdenken erworbenes Eigenthum
enthält. Diejenigen Zuhörer, dic weniger vorbereitet oder mit geringern
Talenten begabt sind, müssen sich freilich in dieser Hinsicht bei ihren Com-
militoiien oder beim Professor Raths erholen oder gelegentlich über den-
selben Gegenstand einen abermaligen Vortrag hören. Solche auf die W e i s e
ausgearbeiteten Hefte können denjenigen meiner Zuhörer, welche die Ma-
thematik z u ihrem IIaiiptfache machen, noch dazu dienen, theils sich auf
das a u i Ende eines dreijährigen C i i r s u s z u bestehende Examen vorzuberei-
ten, theils auch u m einen Stoff für die Bearbeitung einer zur Erlangung einer
Academ. Würde einzuliefernden Abhandlung daraus z u nehmen. Zuweilen
ist auch die Bearbeitung einer Vorlesung zum Gegenstande einer Preisaiif-
gabe gemacht worden. Dahin gehören die beiden auf Kosten der Univer-
sität gedruckten Abhandlungen: SystematischeDarstellung derllauptsätze
derGeometrie imRauine, von C J. S e n f f 1 8 2 9 , welche d. 1 2 . Dec. 1 8 2 7 deu
Preis der siIb.Med. erhielt; Theoremata Principalia e theoria Curv. et Superf.

conscn C E. S e n f f , die d. 1 2 . Dec. 1 8 3 0 den Preis der goId. Med. erhielt.

Auf denWunsch meiner gegenwärtigen und mehrerer meiner ehemaligen


Zuhörer würde ich mich schon früher entschlossen haben, denInhalt mei-
ner gehaltenen Vorträge unter irgend einem Titel ins Publikum z u bringen,
wenn ich nicht theiIs dnrch den Gedanken, dafs der Nutzen, der dadurch
der litterarischen W e l t erwachsen dürfe, zu unbedeutend sein würde, theiU
aber auch durch die mit der Herausgabe eines solchen Werkes verbundenen
Schwierigkeiten abgehalten wäre. D a jedoch Se. Durchlaucht, der Herr M i ^
nister der Volks-Aufklärung Fürst L i e v e n , dessen hohen Schutzes sich die
Wissenschaften inRufsland erfreuen, diefs Unternehmen gnädigst zu unterstü-
tzen geruht hat, so ist mir die Herausgabe dieses Werkes gcwisserinafsen zur
Pflicht geworden. DieErfüllung derselben ist mir um so angenehmer, w cil T

ich dadurch Gelegenheit erhalte, Rechenschaft abzulegen, wie ich zum Theil
das mir gnädigst anvertraute Lehramt fünf und zwanzig Jahre hindurch ver-
waltet habe, und zugleich dadurch in den Stand gesetzt werde, wenn auch
nicht müudlich, doch schriftlich vielleicht noch einige Decennien in meinem
neuen Vaterlande fortwirken und mich in freundlichem Andenken erhalten
zu können.

Über das ganze W e r k im Allgemeinen ist bereits gesprochen worden.


Es bleibt hier nur noch einiges über den spccieIIen Inhalt der vier in die-
sem ersten Bande enthaltenen Vorlesungen hinzuzufügen übrig. In der er-
sten Vorlesung sind die Grundwahrheiten der allgemeinen Elementar-
Arithmetik nach E u k l i d s Beispiele, w i e ich glaube, mit möglichster Stren-
ge, vorgetragen. Aufserdem enthält dieselbe viel practisch Nützliches für den
Cameralisten und kann zum Theil als eine Ergänzung des ersten Elementar-
unterrichts in der Arithmetik betrachtet werden.

Die zweite Vorlesung ist eine Fortsetzung der ersten, und enthält eine um-
ständliche Ausführung der Entwickelung der Iogarithmischcn und trigonoine-
trischenFunctionen in Reihen und zugleich das nothwendigste von dcrTheorie
dcr sogenannten imaginären Gröfsen, w obei mir besonders C a u c h y ' s
T
Coitrs
dAnalyse i T e
Partie i8ui und P o i n s o t ' s Recherches sur TAnalyse des

sections angulaires 4t0


Paris §823 von Nutzen gewesen ist.
xm

D i e dritte Vorlesung Iiandelt von der analytischen ebenen und sphäri-


schen Trigonometrie.

Die vierte Vorlesung enthält die analytische allgemeine Elemcnfarge<rme-


trie oder dic sogenannte Geometrie mit drei Abmessungen (Geometrie ä trois
dimensions). Ich schmeichle mir durch die abgekilrztc Benennung und B e -
zeichnung der Cosinusse der W i n k e l , die eine gerade Linie mit den drci
rechtwinhiichten Hauptaxen macht zur Erleichterung des Studiums dieser
Geometrie einiges beigetragen zu haben. Das Wesentliche derselben habe
ich bereits in einer in der St. Petersb. Acad. d. 1 4 . Dec. 1 8 2 5 vorgelesenen
Abhandlung: Apergii abregedes formulesfondamentalesdelaGeometrie'ä

frois dimensions mitgethcilt. Diese diente zur Einleitung in zwei andere zu-
gleich eingereichte Abhandlungen: dic eine über die Bestimmung der Son-
nenparallaxc, dic andere über die drei Hauptaxen in einem festen Körper.
Von der letzten habc ich einen Theil als Beispiel der Anwendung der vorge-
tragenen Methode in den § § . 9 7 — 1 0 2 beigebracht. Es sei mir erlaubt, hier
ciu paar Worte Uber dic Veranlassung zu diese«- Abhandlung zu sagen. Es
lassen sich bekanntlich, w i e Euler zuerst bewiesen hat, in jedem festen
Körper von irgend einer Gestalt und Beschaffenheit durch jeden beliebigen
Punct rechtwinkliehte Axen legen, so dafs, um jede derselben der Körper
sich frei und gleichförmig bewegen kann. Der Beweis dieses Satzes fUhrt auf
eine cubische Gleichung, von der man zeigen mufs, dafs ihre drei Wurzeln
rccll sind. Wegen der Natur der Aufgabe schien es mir jedoch nothwendig
zu sein, zu zeigen, dafs diese drei Wurzeln nicht nur reell, sondern auch p o -
sitiv sein müssen. Bei dieser Gelegenheit kam ich auf die Entdeckung der
in §. 9 8 , 9 9 , 1 0 0 erwiesenen merkwürdigen Eigenschaften der drei Cocffici-
enten der cubischen Gleichung. Ich hielt diese Sätze für neu, (auch schei-
nen sie Ia G r a n g e nach einer Stelle in seiner Mecanique analylique p* 2?6~
— 277 Tome 1er
vomJahre 1 8 1 1 unbekannt gewesen zu scin,) und theilte sie
deshalb der St. Petersburger Acadcmie mit. Einige Zcit nachher ersah ich j e -

doch aus &QmJüurnaldeV&colepolytechnuiue y in dessen Besitz ich früher

hier nicht w a r , dafs der franz. AcademikerHerr B i n e t diesen Satz schon

mehrere Jahre vorher entdeckt und bekannt gemacht hatte. Die Abhandlung

selbst über diesen Gegenstand ist mir bis jetzt nicht zu Gesichte gekommen,

weil gerade die Hefte von dem Bulletin des sciences, worin dieselbe enthal-

ten, fehlen. Sollte man übrigens zufallig meine vierte Vorlesung mit der

Einleitung {Prelim'maires) zu C a u c h y s Lepons sur les applications du calcul

infinitesimal ä Ia Geometrie vergleichen, worin man mehrere Sätze auf eine

ähnliche W e i s e , w i e bei mir behandelt fuiden w i r d , so bemerke m a n , dafs

meine oben angeführte Abhandlung bei der St. Pctcrsb. Acad. der Wisscnsch.

bereits iinJahre 1 8 2 5 vorgelesen, dic Legons von C a u c h v aber ciiiJahr

später erschienen sind. Noch glaube ich auf dic von mir seit langem ge-

brauchten Zeichen n , und n , w o ersterer die rtc durch 1. 2 . 3 . . . r dividirte


r : r

C C

Poteuz von n , und letzteres den rtenBinomialcoefficicnteii der nlen Polenz

bedeutet, aufmerksam machen zu dürfen. W i e ungemein durch den Gebrauch

dieser Zeichen der Calcul abgekürzt und vereinfacht wird, kann man an meh-

reren Beispielen am Ende der ersten und im Anfange der zweiten Vorlesung

sehen. Auch verdient vielleicht die von mir S. 6 u. 9 1 gemachte Anwendung

der Euclidischen Definition von der Proportion, wodurch auch der Beweis für

die Allgemeinheit des binomischen Lehrsatzes für irrationale Exponenten

vervollständigt w i r d , einige Aufmerksamkeit.

Sollte dieser erste Band meiner Vorlesungen von Sachkennern mit eini-

gem Beifall aufgenommen werden, so darfich hoffen, dafs die noch folgenden

Bände diesesWerkcs, w cil ich die darin vorkommenden Gegenstände mit beson-
r

derer Vorliebe vorgetragen habe, sich eines äJinlichen Glücks erfreuen werden.

I)orpat, den 2 1 . Januar 1 8 3 3 .


Der Verfasser.
Inhaltsverzeichnifs des ersten Bandes.

E r s tc V o r I e s u n g.
Über Verhältnisse, Proportionen, Potenzen und Logarithmen S. 1.
Erklärungen derBegriffe, Me9sen, Verhältnifs, Proportion, Exponent des Verhältnisses, M11ltipli-
cation, Division etc. §. 1. — Was eineFunction ist §.6.—Weun 0.r+#>j' = <P(ar+^), so ist $xify-X-y
§. 7. — Anwendungen dieses Satzes §. 8« — Lehrsätze, die Proportionen betreffend §• 9. — BeweU
des Lehrsatzes, dafs ein Product einer beliebige« Menge rationaler oder irrationaler Zahlen im-
mer dasselbe sei, in welcher Ordnung auch die Factoren mit einander multiplicirt werden
mögen §. 15. — Was zusammengesetzte Verhältnisse, vielfache und aliquote Thcile der Verhalt-
nisse sind §. 20. — Wie Verhältnisse als mathematische Gr<">fse11 betrachtet tnit einander gemessen
werden §. 22. — Potenz im allgemeinsten Sinne des Worts §. 26. — »ahingeh3rige Lehrsätze §• 27.
— Logarithmen, Briggische uud natürliche $. 31. — Elementar-Methoden, den briggischen Lo-
garithmeu einer gegebenen Zahl zn berechnen §. 34. — Logarithmen - Täfelchen auf 10 Deci-
mahtelIen uud dessen Gebrauch §. 42. — Binomischer Lehrsatz für positive gauze Exponenten
bewiesen §.50. — Anwendung desselben aufWurzelextractiouen und Kentenrechnung 5. 53.—
Eijtwickelung derFunctionen a x
und log, x iu Reihen nebst Anwendung derselben auf wirk-
liche Berechnung von Logarithmen §. 60. •— Über den Gebrauch der in Callets logarithmi-
schen Tafeln enthaltenen briggischen Logarithmen mit 61 und der natürlichen mit t\S DecimaI-
steHen §. 74. — Merkwürdiges Resultat der Berechnung der Menge der Ziffern, woraus die
»oo I

Zahl 2 2
besteht §. 80, — Berechnung der Potenz i,05 * auf 61 Deci1nalstelle11 und einige
,<r

andere Beispiele von der Anwendung der Sharpschen nnd W o l i r a m s c h e n Tafeln §. 81.
— Ähnliches Logarithmen-Täfelchen, wie das 5. 42, nebst Anwendungen §. 85. — Beispiele
ron Rentenberechnungen vermittelst des binomischen Lehrsatzes und der Logarithmen 5. S7. —
Beispiele von unglaublich beschleunigender Zunahme des Werthes eines Kapitals, wpnn die
Zinsen alljährlich zum Kapitale geschlagen werden §. 94. — Tabelle zum bequemen Gebrauche
iu der Rentenrechuung §. 106. p. 87,
XYI . . ' ^X
Z w c i t c . V o r 1 e s u a g.
Lher die Entwickelung der log;trit!mischcn Functionen in Reihen S. 89.
Beweis des binomischen Lehrsaizes für jeden beliebigen positiven oder negativen, rationa-
len oder irrationalen Exponenten §. 1. — Strenger Beweis für die Entwickelung der Function
a* und log, x in Reihen §. 5. ~- Entwickelung einer beliebigen Potenz dcr Wurzel s der
Gleichung ux — Z 1 = 0 in eine nach den steigenden Potenzen von w fortlaufenden Reihe
r

§. 8- — Verwandlung des Ausdrucks ( a ^ - p ^ B ) i11 eine Reihe §. 15. — Entwickelung


2 1

ron l(b) + Y" + ) * "


1 wE n
^ 5« 17. — Quadratur der gleichseitigen Hyperbel §. 18. —
e i e R e i e

Formeln und Gleichungen zwischen Abscissen und Ordinaten dcr gleichseitigen Hyperbel, ihre
Snmmation etc. §. 25. — Erklärung und Formeln der trigonometrischen Functionen §. 55. —
lhre Entwickelung in Reihen £. 51. ~ Leibnitzische Reihe zur Berechnung des Bogens aus
«einer Tangeute §. 59. — Entwickelung der Gröfseu cosxs, sinxs, für jede beliebige Zahl x
in nach den Potenzen von sitis fortlaufenden Reilieu %, 60. — Reihe zur Berechnung des Bo-
gen« aus dem Sinus §. 6\, <— Zerlegung der Cosinusse und Sinusse vielfacher Bogen in Facto-
ren §. 71. — Cotesischer und Moivrescher Lehrsatz §. 83. — Hyperbolische Cosinusse, Sinusse.
Ihre Entwickelung in Reihen und Producte $. 85- — Summatio11 einiger interessanten Reihen
deren Glieder trigonometrische Functionen sind §. 95- — Unmögliche Gröfsen und ihre Anwen-
dung §. i07. — Strenger Beweis der (§. 16.) entwickelten Reihe von ^"(1 + «2 _^_ ^ 1 1 3

Beweis des Satzes, dafs jede rationale ganze Function x ^-Ax ~~ ^ yfx ~^
n n x
r
n
jf"
•ich in binomische und trigonometrische Factoren von den Formen x-^-a, x*^-ax*^-b zer-
legen läfst §. 133.
D r i 11 e V 0 r 1 e s 11 n g.
Über ebene und sphärische Trigonometrie S. 193.
Erklärungen §. I. — Formeln für die Sinusse und Cosinusse der Vielfachen von 5 §. 5. 0

— Elementar-Methode der Berechnung der Verhältnifszahl n des Kreis-TJmfangs zum Durch-


messer §.8. — DieselbeBerechnung, vermittelst derReihe des Bogens durch seineTaugenie auf
72 Decimalen §. 8- — Vermittelst der Zerlegung der Leibnitzischen Reihe auf 140 DecinialsteI-
len §. 10. — Reihen zur numerhjchen Berechnung der Sinusse, Cosinusse, Tangente, Cotan-
ge11te §. 12. — Reihen zur numerischen Berechnung der natürlichen und briggischen Logarith-
men von c o s ^ , sin~ §. 19. — Verwandlung der Sexagesimal- und DecimaIeintheilung der
Winkel und Kreisbogen §. 21. — Lehrsätze, die rechtwinklichteu ebenen Dreiecke betreffend
§. 23. ~- Trigonometrische zur Auflösung der ebenen Dreiecke nützliche Formeln §. 23.
Auflösung der ebenen Dreiecke im Allgemeinen g. 42. — Beispiele zur Berechnung ebener Drei-
XYH

ecke §. 46. — Grundformeln zur Auflösung sphärischer Dreiecke §. 52. — Gaufsische und Nep-
persche Formeln §. 67. — Formeln für den Flächeninhalt eines sphärischen Dreiecks §. 72. —
Umschriebener und eingeschriebener Kreis eines sphärischen Dreiecks §. 73. — Auflösung des
rechtwinklichten sphärischen Dreiecks §. 75. — Auflösung der sphärischen Dreiecke im Allge-
meinen 5. 85. — Beispiele zur Berechnung sphärischer Dreiecke §. 93.

V i er te V 0 r 1 e s u n g.
Über analytische allgemeine Elementargeometrie S. 255.
Axensystem, Coordiuaten, Determinanten, P10jectionen §. 1. — Analytische Formeln und
Lehrsätze §. 9. — Lehrsätze und Aufgaben, die gerade Linie betreffend §. 16. — Gleichungen
aer Ebene §. 26. — Lehrsätze, die Ebene und ihre Durchschnitte betreffend §. 29. — Bestim-
mung des Flächeninhalts eines geradlinigten Dreiecks, vermittelst der Coordinaten der WinkeI-
puncte,5. 33. —' Analytische Ausdrücke desYolumens einer dreiseitigen Pyramide, deren Spitze
im Mittelpunkte der Coordinaten §. 36. — Das Quadrat des Flächeninhalts einer geradlinigten
Figur ist gleich der Summe der Quadrate ihrer Projectionen in den drei Hauptebenen §. 5R. —
Fundamental-Sätze der sphärischen Trigonometrie, vermittelst derMethode der Coordinaten und De-
terminanten hergeleitet §. 59. — Aus den gegebenen Örtern dreier Puiicte auf einer Kugelfläche und
deu gegenseitigen Verhältnissen der Cosinusse ihrer Winkelentfernungeu von einem vierten Puncte
den Ort dieses Punctes zu bestimmen §. 4*- — Analytischer Ausdruck des Durchmessers einer
um eine dreheitige Pyramide beschriebenen Kugel. Ebendaselbst. — Von der Verwandlung
der Coordinaten 5, 42. — Von den ebenen Curven des zweiten Grades §. 49- — Einfachste
Form der Gleichungen für die Ellipse, Hyperbel, Parabel §. 54. — Parameter und Brennpuncte
dieser Linien §. 54« — Polargleichung derselben §. 60. (g) — Gleichung zwischen den schief-
winklichten Coordinaten der Hyperbel, die Asymptoten zu Axen derselben genommen §. 65. (i)
~ Normale, Tangente, Subnormale, Subta11gente der Kegelschnitte §, 67. — Warum die Linien
des zweiten Grades Kegelschnitte genannt werdeu §. 70. — Quadratur der Kegelschnitte 5. 72.
— Einige« über die FJächen des zweiten Grades S. 520. — Allgemeinste Form der Gleichung
für Flächen des zweiten Grades §. 84« •— Bedingungsgleichungen zwischen den Coefficienten
derselben $. 87. — Jede Gleichung der Flächen des 2weiteu Grades läfst sich auf die Form
TLx + © J + <Xs 4- 2$x — 0 zurückführen 5. 92. — Allgemeine gegenseitige Beziehung der
2 2 2

coujungirten Axen eines Ellipsoids §. 96. — Beweis des Satzes, dafs durch jeden Punct eines
festen Systems materieller Puncte drei rechtwinklichte Axen gelegt werden können, um welche
das System frei und gleichförmig sich bewegt §. 97. — Auflösung einer von Euler gegebenen
Aufgabe die Drehungsaxen eines festen Körper« hetreflend §. 103.

«
%

* A-
**

Verbesserungen und Zusätze.


Seite. Zeile. statt: lies:
IV 3 v. u , Philosophie PhiIosophy
VI 10 v. 0. die Z a h l der Studierenden die Gesammtzahl.
VII 3 V. 0. daselbst b e i dieser Anstalt.
— 10 V. o. der Geschichte T o n Uailly"s G e s c h i c h t e .
4 9 V. 0. 4 Ellen = 5 Arschinen 5 Ellen = 4 Arschinen.

y+y
7 12 V. u.

9 8 V. u. Zahl Anzahl.
16 9 V. 0. Z u r Erläuterung des dort V o r g e t r a g e n e n diene f o l g e n d e s . Es seien
X, x, X , 1 x,
2 X , etc. gleichartige G r ö f s e n , v o n denen j o d e kleiner ist als die nachst-
3

v o i h e r g e h e n d e , und s o v o n einander abhängen, dafs X — px + X,


1 x — ,«X 1 + x2f

X1 = <**2*2*^^3' c t c
«j W 0
f*i i<V P > P^ z etc. irgend positive g a n z e Zahlen bedeuten,

SO läfst sich die Verhältnifszahl — — 1, wenn


x •.
A — p, A 1 = + 1, A t<i = PA 2 1 + A, A 71 = PA 3 2 + A,
1 etc.

B = i, B 1 - P 1 B 2 = P B ^B
2 1 9 B ? = p B„+B ,
3 t etc.

näherungsweisemitbeliebigerGenauigkeitdurchdieBrüche^, ~ y ~ y ausdrücken.

X X
JD Jj
X
r
1

X
n
Jj2 J>3

B e z e i c h n e t man nämlich die Verhältnifszahlen — , —, etc.resuectivedurch


x *^j
h, l\, h , h^, e t c . , so hat m a n :
2

1 1 1 1

Pi + l

P2+l
h = p + — Pi + =
P2 + j^y »63 = P3 + j - , etc., s o dafs sieh i
1
unter einer F o r m des continuirlichcn Bruchs darstellen läfst: p^
1 uJr + 1 ^ + 7") + 1
^ + L, t

E s ist aber k = p + \- = = % - ^ + c t c
-
1
ii Ii . 1
^ +
E
i
= S Q»,* + ! ) + *
8 = I ^ + A „
2 1
(i
" 2 +
^ M l
+ ^
4 ^ + 1 i>A + tf ^ + ^ + n
*3
b(teA, + A) + A, _ l,A2 + Ar t . r . ^ , 4 + A - i
=
W^TWFB1 r- p ^ i ' c t c
" s o d a f 8 a l , g e m e i n
* - ^ 7 ^ ^ T ;
^ , A *x+1A + A - 1 A^1-^xA^1 n

Daher ^ - * = ^ - - _ ^ + ^ = ^ ^ ^ _ ^ Danun

A+i^x - 5
x+iA = (a+iA + A - O X 5
— (<*x+i^x + ^x-0A-i
= ^ x - 1 j5 x — J 5 _ , ^ x _ ! , so i s t , w e i l A B-B A
X x 1 = 1, A B -B ^
2 1 2 1 = — i,

— ,B ^ 3 2 = 1 , e t c . , und allgemein A B _ % X X — BA^ x x 1 = ± 1, und folglich

^ X ~f" 1
X- = ——- ^ ,—
7 , w o das Z e i c h e n 4" o d e r — gilt, j e nachdem X u n -

B
X ^x(*X+iA+A-i)
gerade oder gerade ist. D i e Brüche ~ , ~ , etc. sind demnach abwech-
1 2
°
selnd kleiner oder gröfser als der E x p o n e n t h des Verhältnisses — , und w e i l der U n -
CC
A x 1
ter8chicd h absolute g e n o m m e n < jrx, so k a n n derselbe kleiner werden als
B
\ X

j e d30
e g e g e b10
e n e v . G ur ö. f s e .
35
Seite. Z e 13
ile. V. 0. statt: lies:

40 6u.7 V. u.
— log. 3 — 2 log. 3.
0,00900 00434 0,00000 00434.

42 7 V. u. n — \ y A n— 2 y n— 1 y . n - 2 y -

— -i^> ~ x — ' i " " - 3 ~ * ^


12
A

43 V. 0.
_ = 3^zi.^3 = _?^=**^ .
45 nach 3 V. 0. lies: 4m x 4m x J

^ = 8, Ar = 2 8 , y = 2. =
/> i a _I
fl(l —
n n

=r
f die W e i s e ist, w e n n JV = a " + & , r ^ J V = a ( l + - ^ ) « = « ^ ) *
„ f l 4 _ 1 6
_ 4 > ( 1
+ " ) . l.(1+n)Cl+2») ,A^j_etc^
10 V. 0.
ö ( 1
+ 7z-^ + ^727T' <2V } +
;>.2rc.3^ JV> + -> ( e t c

X
48 7u.l Ä A""
V. u.
r i

50 2 V. o.

n ( l —,)y1 fand re(y"— 1), fand B r i g g s .


54 i V. u.

6 V. u.
-<'-=>?
l&=i)'
' V + l' B+l'
**• - 4~) *>*• - ^
T l -
6 V. u.
y

-^P»' -(^)>

>

*
XX
Seite. Z e i l e . stattr lies:
63 4 v.ur. 30 000000 00000O 3 000000 oooooo-.
3 v.u. 28 000000 000000 280 000000 000000.

log.
= log.An
A- — nlo
73 2 v.o.
75 8 v.o. log. An K~o plog.
15 Rubel 69,5 e k eA
n — n log. (14"a>J 96,5
15 Hubel KopekcD.
86 8 v.o. 4 4
(1 + «) a
(1 + •)«
92 15 v . o . 1 4- j:|» 1 4- *
4- J

+y)y
4 v.o. 0(#4^)>^.
94 9 v.o. 0(*
95 8 v.u. p« + ^(3* — l > a
+ ^(4» — 1>W* »a, 4- 5(3»—l)«3^(4»—i) V+«tc;
2
c

97 9 v,o. J,
7 (am E n d e )

5 v.u. Xa> J»

zP>*
99 7 v.u.
100 7 v.u. Zahlen Zahl

y*(l
101 6 v.u. r o 4-
5 v,o. .v (#4 _ 4)+ «)-5
2 x' (x* —
J

x.
— 6 v. o.
, -At*
— 7 v.o. (zweimal) — (beidemal) -
s(*4-3) . c

.— 9 v.o. 53c .
102 10 v . o .
103 6 v.o. » 4- KC 4- * )* 1 2 (*> + rci 4-

Qt2.
104 4 v.u.
— 2 v.o. Hyperpel Hyperbel
a
105 5 v.u.
2 2

i + * i 4-

§ log. | log. nat.


106 3 v. u. »
i 4- nat.
109 7u.8 v . o . Ahse, (m — 1), Ord. (m — 1) Abs.(m —1>, Ord.(m-lfa

110 14 v . o . r> m
— 1
r *\ 3

O -.
m —1
(m — 4)
—^-(^~4)
n
Qm-*>
111 12 v . u . c
Seite. Zeile. statt: lies:
117 2 v. u. cos = £ coss = £
— 11 v. u. PO PQ
119 11 V. 0. von B von P
Qx Qx
126 4 V. u.
K > l + <P*1
'

127 7 V. 0, -— 4>x

YWTW
^>1 4- 0l a

— 14 V. o.
<pl
128 6 V. 0. •
sin Arc*
*
tan ^rr
<fi

$>'(x + y). 44*


130 6 V. u. Bernonlli
«/«jc ^//"C. fara
133 10 V. 0. cos — 2

Bernoulli
XK
COS —
142 lOu.11 V. 0. P, £ und f < * + l > c ' * (resp.) f*, ^ und ^ ( x 4 ^ ) * '

144 nach 6 V. u. A n m . E s verdient hier b e m e r k t

Function z —
= #„2r-i (2r+l)x - 2 7 1
+ ^±1 (2r-2)^^-S — 2 i ± ^ 2 r — 3 ) : x 3 2 r
~ 5
...- 2
«£ O C

unter d c r Form (*-2)[^+^-'-(r-1)A^-*-(r-2>r-^^


— ( x — 2)y2 dargestellt w e r d e n k a n n . Setzt man nämlich x = 2coss, s o ist
2r . ,* 1

A •, ''+^ _ 4 sw !

—,s.ro^-
2

z = 2 c.os{2r + 1)* 2 =
^
4 wrt —J—s — 2

COS*-

(.5zVi(r4-1).9 4* sinrs) 2 /0 ovC"Vr+1>4smrs)


(2coss—2) •—
,,, Cwz(r4^)s4*?>ir.y)<
—=(2coss—2).
2

A , S
• - S
SiZi S 2

4 cos - sin- - 7

Ju £
= ( . v - 2 ) [x + x ~ r r l
— (r—1)x - — (r-2)xr-3 + (r-2)-^-4
r 3
4. ( r — 3 ) : a
.r -5 — etc.]
r 1

. . , s/n(r^-1)s^-sinrs , . , „ ^
L s ist also y= -—•—f—J , und wird = 0, wenn s — =r——. Daraus e r -
J
sin s ' 2r 4-1
giebt s i c h , dafs 2coss, 2cos2*, 2cos3s, . . . 2cosrs, die r W u r z e l n der Gleichung
.r 4-x - —Cr—l)x ~
r r , r : i
— ( r — 2 ) x - 4 - ( r — 2) Ar -44-etc. = o s i n d , und sich folglich
r 3 :
<;
2 r

die T h e i l u n g des K r e i s e s in 2r4-l T h e i l e auf die Auflösung einer Gleichung v o m rten


Grade zurückführen läfst. S o hängt z. B. d i e T h e i l u n g des K r e i s e « in 3, 5, 7, 9, 1 1 ,
T h e i l e resp. v o n den Gleichungen x 4 - l = o , a r 4 ^ r — 1 = o , . r 4 * r — 2jr — l = o ,
2 3 2

*<4-r3_3j:2_2x4'l=:o, jc* + xi-4x2-3x*+Zx + l=zo ab.


Ist d i e Z a h l 2r+l eine Primzahl und r = a bßc?, K
w o a, b, c, etc. ebenfalls P r i m -
zahlen, so läfst sich die T h e i l u n g des K r e i s e s a u f « Gleichungen v o m « t c n , ß G l e i -
chungen v o m 6ten etc. zurückführen. S o läfst sich z. B. die T h e i l u n g des K r e i s e s in
13, 17, 19, 73 T h e i I c , weil r resp. 2.3, 23, 3 , 2 3 2 2 2
r e s p . auf eine quadratische und c u -
b i s c h e , drei quadratische, z w e i c u b i s c h e , z w e i quadratische und z w e i cubische z u r ü c k -
führen. Ich will v e r s u c h e n , d a s W e s e n t I i c h c dieses von G a u f s entdeckten merkwür-
digen S a t z e s , soviel es die Beschränktheit des B a u m e s erlaubt, hier mitzutheilen.
Zuförderst bemerke man, dafs jede positive ganze Zahl A 7
unter der Form
^u(2r + l ) ± x
dargestellt w e r d e n k a n n , w o f*, X g a n z e Z a h I e n und X nicht > r. Man
nennt alsdann X den kleinsten R e s t v o n N nach dem M o d u l u s 2r + 1. Bedeutet f e r -
ner g eine s o l c b e positive gr<nzeZahl, dafs die kleinsten lleste von 1, g, g , 2
g?> t ...^r—I

alle v o n einander v e r s c h i e d e n sind, so w i r d g eine Priniitivwurzel v o n 2r+l genannt.


S o ist z. B. 2 eine Primitivwurzel v o n 19: e b e n s o 10. Im ersten Falle sind die k l e i n -
sten R e s t e der O r d n u n g nach 1, 2, 4, 8, 3, G, 7, 5, 9; im letztern 1, 9, 5, 7, 6, 3, S,
4, 2. Für 17 ist 2 k e i n e P r i m i t i v w u r z e l , denn die kleinsten Beste sind 1, 2, 4, 8, 1,
2, 4, 8; w o h l aber 10, drren kleinste R e s t e 1, 7, 2, 3, 4, 6, S, 5; eben so auch 3,
deren kleinste Reste für 17 f o l g e n d e s i n d : 1, 3, 8, 7, 4, 5, 2, 6.
W i r wollen j e t z t z e i g e n , w i e die Constv. des 19 E c k s v o n der Auflösung z w e i e r
360°
cub. Gleichungen abhängt. E s sei = s o i s t , wenn man 2co*P, 2cos2$, 2cos3$

ete. resp. durch ( I ) , (2), (3), etc. b e z e i c h n e t , zufolge (p. 1C8, §. 101.) (1) + (2) + (3)
+ (4)-K5) + (fO + (7) + (S) + (fl)=:-l Gröfsen (1), (2), ctc. nach dor Ord-
o a V r

nung dcr kleinsten R e s t e für irgend eine P r i m i t i v w u r z e l , w o z u w i r die Zahl 2 neh-


men w o l l e n , geschrieben (1) + (2) + (4) + (S) + (3) + (C) + (7) + (7) + (9) = — 1.
Setzt man nun (1) + (8) + (7) — ß, (2) + (3) + (5) = ß ' , (4) + (6) + (9) = ß", so ergiebt sich
fl3'=-l+jS'+20", £'0"=—l+0"+2& ß"ß=-1+ß+2ß'. naherßß'+ß'ß"+ß"ß = —6

und ßß'fi" = — ß"+ß'ß" + 2ß"ß" = — l+2ß+Wß". Man findet aber ß"ß"=r* + ß' + ß",
also ßß'ß"= 0 + 2(ß^-ß' + ß " ) = 7. Es sind also fi, ß', ß " die drei W u r z e l n der cu-
bischen Gleichung x ?>
+ A' — Gx — 7 — o.
2

D i e eine dieser drei W u r z e l n findet man = — 1,221S761623. Man überzeugt sich


leicht, wenn man nun obenhin die Sänustafeln zu Rathe zieht, dafs ß diese W u r z e l ist.
0==4-jS' und ß'- = 4—ß", dafs ^'=2,5070186441, js"=-2,2851424818.
D a r a u s folgt, weil
W e i l nun endlich
r
(l)4-(3) + (7) = 0 = -1,221S7O1625, (1)(8) + (1)(7)4-(8)(7) = ^ + ^"
^r>n 0

— — 3,5070186441 und (l)(3)(7) = iS'+2 = 4,5018G441, s o i s t c o s ^ j - eine d e r d r e i W u r -


zeln der cubischen Gleichung ^ + 1,2218761625 .v--3,5070l8644l.r-4,5070l86441 = o
und diese ist 1,8916344834.
Um die Construction des 17 Ecks zu bewerkstelligen, ordne man zunächst die Gr<>-
360°
fsen 2cos<P, 2cos2$>, 2cos3p,...2cos80, wo indem man für irgend einePri-
mitivwurzel g die kleinsten Keste von 1 , g, g , etc. nach dem Modulus 17 hinschreibt. 2

Setzen wir ^ = 3, und bezeichnen wieder 2cos<P, 2cos2Q, 2cos3$, etc. resp. durch (1),
(2), (3), etc., so haben wir (1) + (3) + (8) + (7) + (4) + (5) + (2) + (6) = —1. Setzt
man nun (1) + (8) + (4) + (2) = £, (3) + (7) + (5) + ( 6 ) - ^ ' , so erhält man ßß' = — 4.
Es sind also ß ß' die beiden Wurzel der quadratischen Gleichung x + .r — 4 = o, de-
y
2

ren beide Wurzeln ~ | + § K "*ie Gri>fsen ß, ß' sind. Esistdemnach £ = 1,5615528128,


17

0 ' = - 2 , 5 6 1 5 5 2 8 1 2 8 . Setzt man ferner (1) + (4) = « , (8) + (2) = *, so hat mon « + « = 0 , 0 o

M « , = : — 1. Es sind also « und « die beiden Wurzeln der Gleichung


0 Q x —l,561552S12S.v 2

— 1 = o, daher « = 2,0494811777, « = — 0,487928364. Eben so findet man, wenn


0

(3) + (5) = « , (7) + (6) = «', also « + * = ß', « * = — 1 vermittelst der Gleichung
0 0 0

tfs + 2,561552S12S*-l = o, 4 = 0,34441507314; « = — 2,9057035442. Endlich erhält


man, weil ( l ) + (4) = * , (1)(4) = « vermittelst der Gleichung x — 2,0494811777.v
0 0
2

-f0,3441507314=o,
360°
(1) oder 2co« ^-° = 3
1,8649444588. Daraus Ch. -^- 2sin^— =

= y{2 — 2cos~ l7 ) — y^0,l350555412 = 0,3674990358.

Seite. Zeile. statt: lies:


(rc-2)« . (n-2)n
4 A (* — 1)(x — 9) .
2 2
A (A^_1X.r3—0)
sin 2 .,
n 2n
136 lOv.o.
Q -. •< T ^ * — , . (,-_1)*_0
3*-0
8 1 , 1 8
2Ta71
. 3ff+^>
s
', . (r-1>+(
154 8v.u. -... + sin- +sm——...-Tsin ——

149
160 52 v.u.
v. o. (Y
3
xr —
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— ") —
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+ + ") ~ m

2Cinh 3
' 2 2 "
150 1 v. u. sin 2
11 v.u.
2

— Sinh*s.
190 1 v.u. A x ~3
2
n
AX ^. 0
71 2

~ 11 V . O. X^ p* X . 2

^ 7 v
- u
- i t t ^ n $ * r s ^ # ' -
i v.u. q—Yp'q 9, = K>,7-
«... '^*'* -
. •Vf . . X* Xn

201 13 v.o. SM^ = I co*— — 1 co,v —


202 13 v.o. — .9*
211 1 v. o, dcr 60ste Theil der 90ste Tlieil.
XXlV
Seite. Zeile. statt: lies:
211 7 v. 0. 0,21319827 0,21318827
8 v. 0. 1 9 I l 13
0
19°11'13
— 13 V. 0. 37"' 27'"
— 17 V. 0. 28"' 27"'
215 2 V. u. + sin -| A. sin \ B 4 - cos\A sin\B

— 6 V. 0.
Y\si.\ — a) Y ls.(is-a)
' bc f
*

220 8 V. u. Winkel B Winkel C


— 7 V. II. cot%B cot\C
223 10 V. 0. BC AB

225 9 V. u. JT?- C J
A F ^ = ~ *
•** ~ sinCBA M
sin CFA
229 2 V. o. 2 cos a cos c cos c 2 cosa cosb cosc
— 3 V. u. sinA sinC cosa sinA sinC cosa.
233 3u.4 V. u. cos({ a 4- b), sin{\ a 4 b) cos ±(a 4- b), sin \{a + h)
246 1 V. 0. 5 8 ° 37' 17" 5S° 22' 4 3 "
— 11 V. o. 3» 35' 5 9 " 3 ° 35' 39'
257 6 V. 0. Ayensystem Axensystem
— 9 V. u. W i n k e l , den W i n k e l , die
258 7 V. u. x"Y+y"Y+z"Y x"X+y"Y+z"Z
— 2 V. u. Q0,2

201 8 V. u. — ZZ Z"Y
264 2 V. 0. Linien Linie

i— = g=
267 10 V. u.

-i'v"i-i"»?
273 10 V. o.
£ = 0, « — 0, 1 £ = 1, * <>, 0
276 12 V. 0.

f> g> Ih
2CEFi, f>g--h.
278 10 V. u.

2CEF.
287 14 V. o.

ti + &"). £, v\
305 10 V. o.
+ 2$e$, + — 2£g£, —

E(v"{"+f>>") F(v'Z'
320 12 V. 11. lassen sich nun die in £, v\ < läfst sich nun der in

2E'%'%'
321 12 V. u. 2^'3)'3".
1 V. u. statt:
lies:
323 9 u . l 0 V. 0. statt:

: 2 — L lies: 2—L.
E r s t e V o r 1 e s u n g.

Über Verhältnisse, Proportionen, Potenzen und Logarithmen.

§. 1. Eino Gröfse wird mit einer andern gleichartigen Gröfse g e m e s s e n , wenn

man u n t e r s u c h t , wic viel mal diese oder ein aliquoter T h e i l derselben in der ersten

oder auch wie oft die andere in einem V i e l f a c h e n der ersten enthalten ist.

N i m m t man nämlich irgend ein Vielfaches der Gröfse X, welches wir durch

mX bezeichnen w o l l e n , so wird darin Aie. Gröfse x m e h r e r e mal genau oder mit

einem Ueste x enthaken sein, so dafs entweder mX. = nx, oder = nx -f- £

i s t , w o n eine ganze Zahl und $ eine Gröfse < x bedeutet, dafs <>lso im ers<ern

Falle X = — x , im letztern X > — x und < —^ - x- 1


ist. Jc gröfser die Z a h l
m m iu

m ist, desto kleiner ist der Fehler, den man b e g e h t , wenn man X = — x oder =

x setzt. Man kann sich dieses V e r f a h r e n s mit Nutzen b e d i e n e n , um zwei


m

v e r s c h i e d e n e Längenmafsen mit einander zu vergleichen. Gesetzt man wollte die rus-

sische S a s h e n e , w e l c h e 7 engl. Schuh enfhält, mit dem französischen Metre messen,

so dürfte man nur auf einer F,bene eine Standlinie von einigen W e r s t e n mit der

Sashene a b m e s s e n , und alsdann u n i e r s u c h e n , wie viel mal der M e t r e in dieser L ä n -

ge enthalten sei. Hätte in:tn z. 11. eine Standlinie von 1000 Sashenen abgesteckt und
gefunden, dafs in dieser Länge der Metre etwas mehr als 2133 mi:I aher nieht

g a n z 2134 mal enthalten s e i , so würde daraus f o l g e n , dafs <lie russische Sashene

2,133 und < 2,134 franz. M e t r e s s e i . E b e n s o läfst sich mit ziemlicher Genauigkeit

auf dem Reifsbrette die Gröfse eines K r e i s b o g e n s mit dem U m f a n g e desselben K r e i -

ses v e r g l e i c h e n . Trägt man nämlich mit Hülfe eines Z i r k e l s den Kreisbogen auf

dem g a n z e n U m f a n g e so oft herurn, b i s der eine Fufs des Z i r k e l s entweder genau

o d e r ziemlich nahe auf den A n f a n g s p u n k t fällt, so wird sich aus der V e r g l e i c h u n g

der M e n g e der Umläufe und der M e n g e der W e n d u n g e n des Z i r k e l s die Gröfse des

B o g e n s ziemlich genau bestimmen lassen.


p

V o r l ä u f i g ist auch hier ein V e r f a h r e n zu b e m e r k e n , eine Gröfse genau o d e r n ä h e -

r u n g s w e i s e mit einer andern gleichartigen zu m e s s e n , das sich am natürlichsten dar-

zubieten scheint. E s seien die beide Gröfsen X , x und X > x s o wird x in X

ein oder mehrere mal genau oder mit einem Reste X 1 <T x enthalten, also

X = ^*x oder = ^*x + X 1 sein, Wo f» irgend eine g a n z e Z a h l und X 1 eine Gröfse

< x bedeutet. Im erstern Falle ist die A r b e i t v o l l e n d e t ; im letztern aber wird X1

w i e d e r in x ein o d e r m e h r e r e mal genau oder mit einem Reste X 2 <; X1 enthalten

s e i n , s o dafs x = ^ X oder
1 1 — ^ X 4-
1 1 x . 2 Im letztern FaIIc untersuche man Avie-
d e r , w i e oft X 2 in X enthalten
1 ist, und man wird X 1 = x 2 oder ^ x 3 4- X 3 finden.

D i e s e Operation setze man so lange fort bis man auf einen Rest k ö m m t , der e n t w e -

der = 0, oder so klein ist, dafs man ihn vernachlässigen zu dürfen glaubt. E s sei z. B.

X = 3x + X, 1 x — 7x x + x , X
2 1 = 15x 2 + X, 3 X 2 — X 3 + X; 4 vernachlässigt

man den letzten R e s t X 4 und setzt X 2 = X,3 so wird X 1 = 16x , 3 x = 1 1 3


^ 3 und

x 355

X = 355x 3 = 355
JJ^ = J ^*- 1 I s t
<*er Rest X > |X 3 3 und setzt man denselben,

statt ihn z u v e r n a c h l ä s s i g e n , = x^, so dafs X = Ix ,


2 = 2x , 3 sowird X 1
3
3 x —-
688 355 ffs
2 1 9 x ~ und X = 6 8 8 x . = - x . DerwahreW erthvonXliegt z w i s c h e n ^ ^ u n d — x,
3 219
r

3 113 0
219'
I
und w e i l der Unterschied dieser beiden Gröfsen — n 4 7 4 7 x i s t , so kann j e d e r dersel-
4
ben fiir den wahren W e r t h v o n X bis auf einen Fehler < 2^^xgen0mmenwerden.
D e r Beweis dieses Satzes und dic weitere Ausführung des Gegenstandes überhaupt

wird in der L e h r e von den continuirlichen Brüchen vorkommen.

§. 2. Verhältnifs ist die quantitative oder durch Messen bestimm-

bare gegenseitige Beziehung zweier gleichartigen Gröfsen. Diese Bezie-

hung wird durch das z w i s c h e n b e i d e Gröfsen gesetzte Z e i c h e n : ausgedrückt. So b e -

deutet X : x das Verhältnifs X zu x . D i e Gröfsen X , x selbst w e r d e n die Glieder

des Verhältnisses X : x genannt, und z w a r X das V o r d e r g l i e d und x das IIinterglied.

Verwechselt man diese beiden Glieder und macht das IIinterglied zum Vordergliede,

und das V o r d e r g l i e d zum Hintergliede, o d e r v e r w a n d e l t man X : x in x : X , so wird

x : X das umgekehrte Verhältnifs v o n X : x genannt.

M a n unterscheidet in den L e h r b ü c h e r n arithmetisches und g e o m e t r i s c h e s V e r h ä l t -

nifs v o n einander. IIier ist v o m sogenannten g e o m e t r i s c h e n Verhältnisse die R e d e ,

w i e wir überhaupt i m m e r , w e n n nicht das Gegentheil b e m e r k t w i r d , das W o r t Ver-

hältnifs nur in diesem Sinne gebrauchen w e r d e n .

§. 3. Zwei Verhältnisse X : x und Y : y s i n d , nach Euklid, einander

g l e i c h oder es ist X : x = Y : y w e n n für j e d e a w e i b e l i e b i g e ganze Zah-

len m, n

zugleich mX > nx und mV > ny

oder mX < nx und mY < ny

oder mX = nx und mY — ny.

D i e Gleichheit z w e i e r Verhältnisse X : x = Y:y >tird auch eine Proportion und die

Gröfsen X , x , Y , y werden die Glieder d e r s e l b e n , und z w a r x , Y die mittlern, und

X, y die äufsern Glieder genannt.

§. 4. Wird das Hinterglied des einen Verhältnisses einer Proportion zur E i n -

heit a n g e n o m m e n , so wird sein V o r d e r g l i e d der E x p o n e n t oder die Verbältnifszabl

des andern Verhältnisses genannt. S o ist z. B . , wenn X : x = k : * oder wenn


k : 1 = X : x, k d c r E x p o n e n t des Verhältnisses X : x orler seine Verhältnifszahl.

Läfst sich dieser E x p o n e n t v o n X : x genau durch eine Z a h l , sie mag eine z u s a m -

mengesetzte oder eine einfache, g a n z e o d e r g e b r o c h e n e Zahl sein, darstellen, so wird

X in B e z u g auf x eine e o m m e n s u r a b l e Gröfse g e n a n n t : im Gegentheil, wenn sich X

durch k e i n V i e l f a c h e s irgend eines aliquoten T h e i l s . v o n x , so klein man denselben auch

annehmen m a g , sondern nur näherungsweise darstellen läfst, so heifst X in B e z u g

a u f x eine i n c o m m e n s u r a b l e G r ö f s e . Im ersten Falle ist d e r E x p o n e n t k eine r a t i o -

n a l e im letztern eine i r r a t i o n a l e Zahl. So ist z. B . der E x p o n e n t des V e r h ä l t n i s -

ses der Elle zur A r s c h i n e , weil 4 Ellen = 5 Arschinen, eine rationale Z a h l , näm-

lich |. Hingegen die Verhältnifszahl des K r e i s u m f a n g e s zum D u r c h m e s s e r , welche

man g e w ö h n l i c h durch den Buchstaben » b e z e i c h n e t , eine irrationale Z a h l , und wird


22 355

näherungsweise durch -^-, jj^ oder 3 , T 4 1 5 9 2 6 5 . . . ausgedrückt.


§. 5. Z u f o l g e der Proportion X : x = Y : y ist X eine G r ö f s e , die sich zu x
\ \"
v e r h ä l t , w i e Y zu y. M a n drückt diefs durch X = •—aus. Ist y = 1 und V — k,
y J

eine abstractC Z a h l , so dafs X eine Gröfse b e d e u t e t , die sich zu x v e r h ä l t , wie k

zur E i n h e i t , so schreiht man diefs s o : X = k x und k x wird das l * r o d u c t aus der

Gröfse x m i t der Z a h l k m u l t i p l i c i r t genannte Die Gröfse x ist alsdann der


M u l t i p l i c a n d , und die Z a h l k der M u l t i p l i c a t o r . I)afs k der E x p o n e n t des
X

Verhältnisses X : x i s t , w i r d durch k = — angedeutet. Um a n z u z e i g e n , dafs x ei-

ne Gröfse sei, die sich zu der gleichartigen X verhält, w i e die Einheit zu k , schreibt

man x = A l s d a n n nennt man x den Q u o t i e n t e n , w e l c h e r herauskömmt, wenn


K
man X , den D i v i d e n d , mit der Z a h l k , d e m Divisor, dividirt.

§. 6. Function nennt man j e d e G r ö f s e , in sofern dieselbe zu einer andern v e r -

änderlichen Gröfse in einer solchen B e z i e h u n g gedacht w i r d , dafs wenn der Werth

der letztern g e g e b e n i s t , der W e r t h der e r s t e m sich bestimmen läfst. Um die reci-

p r o k e B e z i e h u n g der letztern veränderlichen Gröfse zu ihrer Function auszudrücken,

w e r d e n wir sie das A r g u m e n t der Function nennen. So ist z. tt. die Sehne eine
Function des dazu gehörigen Kreisbogens,.und alsdann ist der Kreishogen das Argu-
ment der Sehne. Man kann aber auch den Kreishogen als Function der Sehne be-
trachten, und alsdann ist die Sehne das Argument des dazu gehörigen Kreishogcns.
Um aHzuzeigen, dafs eine veränderliche Gröfse X eine Function einer andern x seie,
hedient man sicfr gewöhnlich eines der Buchstaben f, F, Q, <£, und schreibt diefs so
X = q>\. X ist hier die Function, x ihr Argument und der vor x stehende Buch-
stabe Q bezeichnet die Art der Abhängigkeit der Gröfse X von x oder die Form dcr
Function, so dafs wenn zugleich X = #x und Y = Qy, dadurch angedeutet wird,
r

dafs X durch x eben so bestimmt wird, wie Y durch y. Bedeutet also z. B. X =


Qx, die Sehne eines Kreisbogens x für einen gegebenen Halbmesser, so mufs man
die zum Bogen y desselben Kreises gehörige Sehne Y durch Qy ausdrücken. Diefs
vorausgeschickt, wollen wirfolgendenLehrsatz beweisen.

§. 7. Wenn 0 x eine solche Function von x bedeutet, dafs 0x-^0y =

0(x + y) so wird Qx : Qy = x : y sein.


Aus der Gleichung 0 x + ß y = $(x + y)folgtnämlichzunächst,wennmany = xsetzt
dafs 2 Qx = Q* + Q* •— Q 2x
daraus 3 Qx = Qx + 2 0 x = QM + Q 2 x = ; Q 3x

5
4 Qx = Qx + 3 Qx = Qx + Q 3x = Q 4x
5 Q x= Qx + 4 Qx =• Q x + Q 4x = Q x
etc. etc.
so dafs, wie man leicht übersieht, wenn m, n irgend zwei beliebige ganze Zahlen
bedeuten
nxQx = Qmx und nQy = Qny.

Aus der Gleichung Qx 4~ Qy — Q(^ -'- y) folgt aber auch, dafs wenn z —
x 4- y, also z > x, auch Q-/. > Qx sein mufs.
Ist also für jede zwei beliebige ganze Zahlen n i , ii
mx > oder < oder =r ny
so iiiufs auch respective piiix > oder < oder = ^ny f
und folglich auch m<px > oder <; oder = n#y sein.

Es mufs also, zufolge der Euklidischen Definition von dcr Proportion (§. 3.),
Qx : Qy =. x : y, und weil diefs für alle mögliche YVerthe von y gelten mufs
auch Qx : Ql = x : 1 und folglich (§. 5.), Qx = xQl sein.
Lagrangc beweiset diesen Satz, in seinen Lecons sur Ie calcul des fonctions, Seite
18 — 20, auf eine etwas künstliche Art vermittelst der Differenzialrechnung oder der
Theorie der abgeleiteten Functionen. Ich bemerke dies nur, um auf die Nützlichkeit
der Euklidischen Def. von den Proportionen auch in der höhern iVnalysis aufmerk-
sam zu machen.
§. 8. Der so eben bewiesene Satz führt auf einen sehr eleganten und strengen
Beweis der beiden geometrischen Lehrsätze , dafs die Bögen eines Kreises sich wie
die dazu gehörigen YSinkel und dafs Rechtecke von gleicher Höhe sich wie ihre
Grundlinien verhalten. Bezeichnet man nämlich dcn Bogen, dessen Winkel x und
dessen Radius — r ist durch Arc. (x, r) so hat man Arc. (x, r) + Arc. (y, r) =
Arc. (x + y, r). Eben so erhält man, wenn mandas Rechteck dessen Höhe h, und
dessen Grundlinie x, durch Rect. (x, h) ausdrückt,
Rect. (x, h) H- Rect. (y, h) = Rect. (x + y, h).
Diese beiden Gleichungen sind, wenn man sowohl Arc. (x, r) als auch Rect. (x, h)
durch andeutet in der Gleichung
Qx + Qy = Q(x + y) begriffen,
so dafs also, weil alsdann, wie wir gesehen haben
Qx : Qy — x : y,
Arc. (x, r) : Arc. (y, r) = x : y
und eben so Rect. (x, h) : Rect. (y, h) = x : y sein mufs.
Man vergleiche damit die Beweise dieser beiden Sätze in den Elements de Geometrie
von Legendre p. 45 und p, 63. Auch gehört dahin der Beweis des Satzes in Ie
Gendre p. 177.
§. 9. W e n n z w e i V e r h äl t n i s s e e i n a n d e r g 1 e i c h s i n d, s o mii s s e n a u c h

ihre umgekehrten Verhältnisse e i n a n d e r g l e i c h s e i n , oder wenn X : x —

Y ; y , so mufs auch x : X = y : Y sein.

A u s X. : x = Y* : y folgt (§. 3.), dnfs für j e d e zwei beliehige ganze Zahlen

m , n zugleich respective

mX > oder < oder = nx

und mY > oder <; odex = ny

und also auch zugleich

nx > oder <[ oder = mX

und ny > oder < oder = mY

und folglich x : X = y : Y sein mufs.

§. 10. Wenn alle v i e r G l i e d e r e i n e r P r o p o r t i o n gleichartig sind, so

verhält sich das A g g r e g a t der V o r d e r g l i e d e r der beiden gleichen Ver-

hältnisse zum Aggregate ihrer Hinterglieder, wie die r e s p e c t i v e n Vor-

derglieder zu den Hintergliedern der heiden gleichen Verhältnisse,

oder wenn

X : x — Y : y s o ist auch

X + Y : y + y = X : x = Y : y.

W e i l nämlich X : x = Y : y, so mufs für jede zwei beliehige ganze

Zahlen i n , n zugleich

mX > oder < oder = nx

und mY > oder < oder r= ny

und folglich auch m(X+Y)> oder < oder = n ( x + y)

und deshalb X + Y : x + y = X : x — Y : y sein.

Aus X + Y : x + y = X : x = Y : y ergiebt sich dafs

der E x p o n e n t dieser drei Verhältnisse derselbe sein m u f s , dafs a l s o , w e n n man d e n -

selben durch k b e z e i c h n e t

X + Y — k(x + y), X. = kx, Y — ky

und folglich kx + ky = k ( x + yj sein wird.


Daraus folgt auch, wenn x > y, dafs " k ( x — y ) + ky — kx und demnach

kx — ky = k ( x - y ) , oder, weü k x = X, ky = Y, dafs X - Y — Jc(x-y)

und folglich

X - Y : x — y = k : t = X : x = Y : y ist.

Es ist a l s o das V e r h ä l t n i f s der S u m m « oder des Unterschiedes dcr

Vorderglieder zweier gleichen Verhältnisse zu dcr Summe oder dem

Unterschiede der beiden H i n t e r g l i e d e r d e r s e l b e n , jedem dieser beiden

Verhältnisse gleich,

o d e r es ist X i Y : x i y = X : x = Y .: y .

§. 11. D i e Gleichung k x + ky = M x
+ y) ist, wenn man kx = 0x

setzt, mit der Gleichung 0x + 0y = 0(x-+y) identisch, folglieh ist auch

kx : ky = x : y.

Wenn daher dasVorder- undHinterglied einesVerhältnisses mit

einer und derselben rationalen oder irrationalen Zahl multipIicirt

w i r d , so b I o i b t d a s Verhältnifs un.geändert.

§. 12. Wenn die v i e r G l i e d e r einer Proportion gleichartig sind, so

kann man die beiden mittlern oder die b e i d e n äufsern Glieder mit ein-

ander verwechseln, ohne dafs die vier Glieder aufhören eine Propor-

t i o n zu bilden.

Es sei w i e d e r X : x = Y : y und X = k x , so wird

Y = k y und X 4 - Y = k ( v + y) und wie wir eben g e s e -

hen haben kx : ky — x : y o<ler X : Y = x : y, und folglich auch y : x ' =

V : X. x*in.

§. 13. D a der Satz, dafs \x : ky = x : y , f ü r . j e d e beliebige abstracte Z a h l k

gilt, so mufs auch, wenn k irgend eine von k verschiedene Zahl bedeutet,

kx : ky = x : y und folglich auch k x : ky = kx : ky sein; woraus sich

(§. 10.) e r g i e b t , dafs ( k x 4- k ' x ) : ( k y + ky) = kx : ky = x : y , und y — 1

gesetzt, k x 4" kx : k 4- k = x : 1 oder k x + kx = (k 4- k ) x.


Ist k < k , so ist auch (k — k ) x + k x = k x u n d f o l g l i e h k x — k x = (k k) x .

§. 14. Es lassen sich die beiden Satze k x + ky=k(x + y)undkx 4~ kx =

(k i k) x , \vo entweder die beiden obern oder die beiden untern Z e i c h e n z u g l e i c h

gelten, jener auf mehrere Gröfsen x , x, x, x, etc., dieser a u f m e h r e r e Z a h l e n k ,

k , k , k , etc. a u s d e h n e n , so dafs
* " *" . * ** 9tt

kx + kx + kx 4- kx 4- etc. = k(x 4- x 4- x + x 4- etc.)

und kx 4- kx 4~ k x 4- k'x 4- etc. = (k + k 4- k ' 4 - k"+ etc.) x

w o man nach Gefallen das A d d i t i o n s z e i c h e n +


r
mit dera Subtractionszeichen — in den

correspondirendcn T h e i l e n der Glieder beider Gleichungen vertauschen k a n n .

, . Da nämlich kx 4" kx —k(x4- x ) so ist

kx 4- kx' 4- kx = k(x 4- x) 4- kx = k(x 4- x' + x)

und kx 4- kx — kx — k(x 4" x) — k x = k(x 4- x — x).

So wie hier der SaIz für drei Gröfsen x , x , x , aus demselben Satze für zwei

Gröfsen x , x hergeleitet ist, so kann man ihn auch auf v i e r , fünf etc. Gröfsen ausdehnen.

Eben s o folgt aus k x ± kx = (k ± k) x

dafs kx 4- kx + k x — (k 4- k) x + kx = (k + k + k ) x , etc.

§. 15. Z u den S ä t z e n , die man in der E l e m e n t a r - A r i t h m e t i k entw eder gar nicht r

o d e r nicht mit genügender Strenge b e w e i s e t , gehört der L e h r s a t z d a f s e i n Product

aus einer beliebigen Zahl Factoren immer dasselbe bleibt, in welcher

Ordnung auch immer dieFactoren mit einander multipIicirt Werder.

L e g e n d r e b e w e i s e t diesen Satz gleich anfangs in seiner T h e o r i e des N o m b r e s , doch

nur für g a n z e Z a h l e n . Ich werHe denselben mit Benutzung des bereits V o r g e t r a g e n e n

allgemein für alle m ö g l i c h e F a c t o r e n , wenn dieselben auch Irrational-Zahlen sind,

darthun.

§. 10. W i r wollen zuerst für irgend z w e i Zahlen a, b z e i g e n , dafs a X b = b X a

oder a b ~ b a ist.
E s bedeutet nämlich a X b oder a b das P r o d u c t der Z a h l a mit der Z a h l b mul-

tiplicirt oder eine Z a h l , die sich zu a v e r h ä l t , wie b zur Einheit.

D e m n a c h ist a X b : a = b : 1 und folglich ( § . 12.) a X b : b = a : 1. E s ist

aber auch b X a : b — a : 1. Also a X b : b = b X a : b und deshalb a X b =

b X a oder a b = ba.

§. 17. Wenn man eine Z a h l a mit der Zahl b multiplicirt, und das Product

n o c h m a l s mit der Zahl c multiplicirt, so ist das Resultat dieser Operation dasselbe,

als w e n n man das P r o d u c t b c durch e i n e Z a h l darstellt, und die Zahl a mit dersel-

b e n multiplicirt, oder es ist a b c = a X bc.

E s ist nämlich a b c : a b oder a b X c : ab = c : 1, und, weil b c : b = c : 1,

auch ab X c : ab = bc : b, deshalb auch ( § . 12.) ab X c : bc = ab : b oder

abc : bc = ab : b. Aber b a : b = a : 1 oder, weil ba = ab, ab : b = a : 1.

Demnach a b c : b c = a : 1 und ( § . 12.) a b c : a = b c : 1. Folglich a b c — aXbc.

§. 18. D e r W e r t h eines Productes aus einer beliebigen Anzahl Factoren bleibt

derselbe, w i e man auch die Stelle eines dieser Factoren verändern m a g , vorausge-

setzt, dafs die übrigen ihre R a n g o r d n u n g untereinander beibehalten. S o wird z. B.

abcdef — abcdfe = abcfde = abfcde = afbcde = fabcde. Es wird genug

sein, den Satz für das obige aus sechs F a c t o r e n bestehende P r o d u c t zu beweisen,

w e i l sich daraus leicht die A l l g e m e i n h e i t für ein P r o d u c t aus j e d e r beliebigen Anzahl

v o n F a c t o r e n ergiebt.

Aus dem so eben bewiesenen Satze folgt, dafs abcdef = abcd X ef und

abcdfe = abcdXfe. W e i l nun e f = f e , so mufs auch a b c d X e f = a b c d X f e sein.

E s ist demnach . . abcdef = abcdfe

E b e n so ist abcdf — abcfd also abcdfe = abcfd e

- - abcf — abfc abcfde = abfcde

- - abf = afb abfcde = afbcde

- - - af = fa a fb c d e = fabcde.

$. 19. Gesetzt nun der S a t z , dafs der W e r t h eines P r o d u c t s aus einer beliebi-
» gen Anzahl von Factoren, wie auch die Ordnung derselben verändert werden mag, un-
veränderlich bleibt, seie wahr für ein Product aus n Factoren, so dürfen wir nur zei-
gen, dafs derselbe auch für ein Product von n + 1 Factoren wahr sein müsse. Denn weil
der Satz wahr ist für n = 2, so wird er auch für n = 3, und deshalb für n = 4 u. s. w.
für jede beliebige ganze Zahl n wahr sein müssen. Um diefs anschaulich zu machen,
wollen wir die dem Werthe nach unter sich gleichen Producte aus n Factoren, insofern
r

sie durch ihre combinatorische Form verschieden sind, durch P, P, P, P, etc. unter-
scheiden. Ist nun der neu hinzukommende (n + l)te Factor = k, so ist zuerst
klar, dafs Pk = Pk — Pk — Pk etc. sein wird. Giebt man jetzt dem neu hinzu-
gekommenen Factor k irgend eine andere Stelle, als die letzte, so wird das Product
unter dieser neuen Form jedem der obigen unter sich gleichen Wcrthe gleich sein.

Dafs die Menge der möglichen combinatorischen Formen eines Productes von n
Factoren = 2. 3. 4. 5....n sei, übersieht man ebenfalls hieraus leicht.
§. 20. Wenn man von inehrern gleichartigen Gröfsen jede derselben
als im Verhältnisse zur nächstfolgenden betrachtet, so sagt man, dafs
das Verhältnifs der ersten zur letzten zusammengesetzt sei aus den
Verhältnissen, der lsten zur 2ten, der 2ten zur 3tenu.s.w. bis zur
letzten.

Es sei z. B. X': X = x : y, X': X"— x': y', X": X = x': y'^ X :X '= x': y"
etc., so sagt man, das Verhältnifs X : X ist aus den Verhältnissen x:y, x:y, x:y,
x":'y"zusammengesetzt. Man kann diefs durch Zeichen so ausdriicken[X:X ] = [x:y]
+ K :
y'l + [*": y'J + [*"': y"].
So ist z. B., wenn Bect. (x, y) den Flächeninhalt eines Rechtecks bedeutet,
dessen Grundlinie x und dessen Höhe y (§. 8.)
Rect. (x, y) : Rect. (x ,y) = x : x
Rect. (x',y) : Rect. (x', y) — y : y'
D a r a u s ergiebt sich also dcr g e o m e t r i s c h e L e h r s a t z , dafs

[ R e c t . ( x , y ) : R e c t . ( x ' , y ) ] = [x : x ] + [ y : yJ

oder dafs das Verhältnifs z w e i e r R e c h t e c k e aus den Verhältnissen ihrer Grundlinien

und ihrer H ö h e n zusammengesetzt ist.

E b e n s o hat m a n , w e n n P ( x , y , z ) das V o l u m e n eines rechtwinklichten ParaIIe-

Iepipedums b e d e u t e t , dessen L ä n g e , Breite und H ö h e resp. durch x, y, z b e z e i c h n e t

w i r d ( § . 8.)

P ( x , y , z) : P ( x ' , y , z ) — x : x'

P ( x ' , y , z ) : P ( x , y , z) - y : y
p
(*'> y > )
2 :
P (*V y> z
) — z : *

Es ergiebt sich d e m n a c h , dafs

[ P ( x , y , z ) : P ( x , y , z)J = [x : x j + fy : y j + [ z : zJ

oder das Verhältnifs der V o l u m i n a z w e i e r rechtwinklichten ParaHeIepipeda ist aus

den Verhältnissen ihrer L ä n g e n , Breiten und H ö h e n zusammengesetzt.

A u f ähnliche W e i s e läfst sich auch b e w e i s e n , dafs das Verhältnifs eines P r o d u c -

tes zur Einheit aus den Verhältnissen der einzelnen F a c t o r e n z u r Einheit zusammen-

g e s e t z t ist. Betrachten w i r z. B . das Pr&duct a b c d e f , so ist

fedcba : fedcb 1
fedcb : fedc = b : f

fedc : fed = c : 1
fed ; fe = d : *

fe ; f — e : 1
f :1 ~ f : 1
Es ist also das Verhältnifs fedcba : 1 oder, weil fedcba = abcdef,

[abcdef: 1] = [a : 1 ] + [b : 1] + [ c : 1] + [d : 1 ] + [ e : 1] + ff : lj.

§. 2 1 . Sind die einzelnen V e r h ä l t n i s s e , w o r a u s ein zusammengesetztes Verhält-

nifs besteht, unter sich g l e i c h , so w i r d dasselbe ein V i e l f a c h e s eineg dieser e i n z e l -


nen Verhältnisse genannt, S o ist z. B. das Verhältnifs z w e i e r W ü r f e l das dreifache

Verhältnifs ihrer S e i t e n ; o d e r , wenn die Gröfsen x , X , 1 X,


2 X, 3 X,
4 X5 eine g e o m e -

trische R e i h e b i l d e n , die Verhältnisse x : X , 1 X1 : X,


2 X 2 : X, 3 etc. also unter sich

gleich s i n d , s o ist dafs Verhältnifs des ersten Gliedes zum letzten Gliede x : X 5 das

Fünffache des Verhältnisses x : X. 1

Dafs ein Verhältnifs X : Y irgend ein V i e l f a c h e s des Verhältnisses x : y sei,


•.fif
Wollen wir so b e z e i c h n e n [ X : YJ = m [x : y ] .

W e n n das Verhältnifs X : Y ein V i e l f a c h e s des Verhältnisses x : y i s t , so kann

man das letztere x : y als aliquoten T h e i l des Verhältnisses X : Y betrachten, und


1 t-

diefssoausdrücken, [x : y] = [ X : \\, woraus sich dann v o n selbst die Be-

111

i
deutung v o n [ x : y ] = ^ [ X : Y ] ergiebt, wo n , m beliebige g a n z e Zahlen b e d e u -

1] — [10000 : [10 :
1
ten. S o ist z. B. [fOOO : lJ. Es ist nämlich 4 IJ = [10000 : IJ

also 10 : 1 = [10000 : 1] und [1«H) : 1] — 3 [10 : 1| = | [10000 : 1J.


§. 22. D a V e r h ä l t n i s s e einander gleich sind, wenn sie g I c i c h e E x p o n e n t e n haben,

so scheint es natürlich zu sein, ein Verhältnifs für gröfser anzunehmen als

ein anderes, wenn des erstern E x p o n e n t gröfser ist als der des letztern. Damit

stimmt auch die 7te Definition im 5ten B u c h e Euklids überein, zufolge deren man

sagt, dafs das Verhältnifs a : b gröfser sei als das Verhältnifs c : d, wenn für irgend

zwei beliebige ganze Zahlen m, n für welche ma > nb nicht auch zugleich

ni c > n d ist. W e i l w i r j e d o c h die Verhältnisse als mathematische Gröfsen b e t r a c h -

ten w o l l e n , so mufs ihre Quantität auf eine W e i s e bestimmt w e r d e n , dafs a l l e s , w a s

v o n mathematischen Gröfsen überhaupt gilt, auch auf Verhältnisse angewandt wer-

den k a n n . Dahin gehört der aflgemeine Grundsatz, dafs das G a n z e gröfser ist als seine

Theile, wie auch die 4te D e f . des 5ton B . E u k l i d s , dafs man v o n Gröfsen sagt,

sie haben ein Verhältnifs zu e i n a n d e r , w e n n die kleinere so oft g e n o m m e n werden

kann, dafs sie die gröfsere übertrifft. W o l l t e man nun, da [ a b : l ] = [ a : l ] + ( b :


^i»

das Verhältnifs [ a b : IJ als das Canze, und [a : 1 ] , [b : IJ als dessen Theile be-
trachten, so müfste [ a b : 1] > [a : 1 ] und auch > [b : 1] sein, D i e f s ist auch der

F a l l , vvenn s o w o h l a als b > 1 ist. Ist aber eine v o n diesen beiden Z a h l e n , z. B. b

< 1, so ist auch a b < a, und es w ä r e alsdann [ a b : 1] < [a : 1 ] o d e r das Ganze

kleiner als sein T h e i l . E b e n so w ü r d e , w e n n a > 1 und b < 1, das doppelte d r e i -

fache, und überhaupt mehrfache Verhältnifs von [b : Ij o d e r m [b : 1 ] nicht nur

nicht gröfser als [a : 1 ] sondern um s o kleiner werden j e gröfser m ist. Man ver-

meidet j e d o c h diesen W i d e r s p r u c h , wenn man alle V e r h ä l t n i s s e , deren E x p o n e n t e n

gröfser als die Einheit sind, als unter sich gleichartige und positive, die übrigen aber,

deren E x p o n e n t < 1 als den erstern entgegengesetzte unrl negative Gröfsen b e t r a c h -

tet. D a nun das aus z w e i V e r h ä l t n i s s e n , von denen das eine das umgekehrte d e s

andern ist, zusammengesetzte Verhältnifs, w i e [a : b ] + [b : aj — [a : a ] , dem V e r - ,

bältnisse [1 : 1] gleich, aber [a : b ] = [a : b ] + [1 : IJ also auch [a : b | — [a : b ]

= [1 : 1] i s t , so sind die beiden Verhältnisse [a : b ] und [b : a ] als gleiche aber

entgegengesetzte Gröfsen zu b e t r a c h t e n , und das Verhältnifs [a : a ] oder [1 : 1] ist

als ein relatives Null anzusehen.

§. 23. S o w i e das Verhältnifs eines Products zur Einheit aus den Verhältnissen

der einzelnen Factoren zur Einheit zusammengesetzt i s t , und als das A g g r e g a t oder

rlic Summe derselben angesehen w e r d e n k a n n , so läfst sich auch das Verhältnifs e i -

nes Quotienten zur Einheit, als die Differenz des Verhältnisses des Dividends

zur Einheit w e n i g e r dem Verhältnisse des D i v i s o r s zur Einheit betrachten. Es ist

nämlich der Quotient ^ = q eine Z a h l die sich zur Einheit v e r h ä l t , wie der Divi-

dend a zum D i v i s o r b o d e r es ist a : b = q : 1 also a == b q und [a : 1] = [b : 1]

+ [q : 1] folglich [a ; 1 ] - [b : 1] = [£ : 1 ] .

Wenn man also von einem Verhältnisse [a : 1 ] ein anderes [ b : 1 ] wegnimmt

oder subtrahirt, so ist das Verhältnifs des Quotienten ^ zur Einheit als der R e s t zu

betrachten. Sind die Verhältnisse [ a : 1 ] und [ b : 1 ] beide gleichartige und zwar

positive V e r h ä l t n i s s e , so dafs a s o w o h l als b > 1 und ist a > b und folglich auch
[ a : 1] > [b : 1 ] , so wird man durch ein oder mehrmaliges Suhtrahiren des V e r h ä l t -

nisses [ b : 1] v o n [a : 1 ] , w i e klein auch [h : 1 ] sein m a g , auf ein Uestverhälfnifs

[ c : 1 ] < [b : 1 ] k o m m e n , wo c = 1 oder > 1 i s t , so dafs [a : 1 ] = ^[b . i j _j.

[ c : 1 ] gesetzt werden k a n n , w o y. eine ganze Zahl b e d e u t e t , und [ c : 1 ] < [ b : l ]

ist. E s sei z. II. a = 1,25, b = 1,024. Dividirt man alsdann 1,25 durch 1,024, den

Quotienten wieder durch 1,024 und setzt diese Operation so lange fort bis man auf

den Quotienten 1 oder < 1,024 k ö m m t , s o erhält man der R e i h e nach die Quotienten,

1,22070312500; 1,19209289551; 1,10415321828; 1,13686837723;

1,11022302464; 1,08420217250; 1,05879118384; 1,03397576547;

1,00974195846.

E s läfst sich also das Verhältnifs [1,024 : 1 ] neun mal v o n d e m Verhältnisse

[1,25 : 1 ] w e g n e h m e n , bis man auf ein Verhältnifs [1,00974105846 : 1 ] < [1,024 : 1]

k ö m m t , so d a f s :

[1,25 : 1 ] = 9 [1,024 : 1 ] + [1,00974195846 : 1] ist.

§. 24. D i e f s v o r a u s g e s c h i c k t , bietet sich uns das ( § . 1.) erwähnte V e r f a h r e n , das

Verhältnifs z w e i e r Gröfsen näherungsweise z u bestimmen, als sehr vortheilhaft dar, um

die quantitative Beziehung zweier gleichavt".gen Verhältnisse zu berechnen. Es

sei das positive Verhältnifs [ X : 1 ] durch das kleinere gleichartige [ x : 1] zu

messen, s o lassen sich nach dem so eben g e g e b e n e n Beispiele folgende G l e i c h u n g e n

finden:

[ X : 1] = p [ x : 1] + [X : 1 1]
[x : 1] = P [X :
1 1 1] + [X : 1]
2

[*, : 1
J =AS[X : 3
1
J + ^ :
1
J
[x :i]=* [x :l]+[x :l]
a 3 3 4

etc. etc.

w o p,) P , p j e t c g a n z e Z a h l e n bedeuten, u n d in der Zahlenreihe x, X , x , * ,


1 2 1 a 3
et
c

j e d e s Glied kleiner ist als das nächstvorhergehende aber nicht < 1.


E s sei z . B . X = 10, X = 5 , so erhält man

[10,000000000000 1] = [5,000000000000 1] + [2,000000000000 1]


[5,000000000000 = 2 [2,000000000000 : 1] + [1^50000000000 • 1 ]

[2,000000000000 = 3[1^250000000000 1 ] H- [1,024000000000 : 1 ]

[1,250000000000 1] — 9[1,024000000000 : 1 ] + [1,009741958683 1]


[1,024000000000 : *] = 2 [1,009741958683 1] + [1,004336277668 1]

[1,009741958683 : 1] = 2 [1,004336277668 ' 1] + [1,001041547584 1]

[1,004336277668 1] = 4 [1,001041547584 : 1] 4- [1,000162894178 1]

[1,001041547584 : 1] — 6 [1,000162894178 : 1] + [1,000063722117 : 1 ]

[1,000162894187 : 1] = 2 [1,000063722117 : 1] 4- [1,000035441368 : 1]

[1,000063722117 : 1] = [1,000035441368 . 1] + [1,000028279748 1]

1]
[1,000035441368 = [1,000028279748 1] 4- [1,000007166419 1]

[1,000028279748 : 1] = 3[1,000007161419 : 1] + [1,000006795193 1]

[1,900007161419 : 1] = [1,000006795193 ' 1] 4- [1,000000366224 : 1]


[1,000006795193 : 1] = 18 [1,000000366224 : 1] 4- etc.

Wenn nun [ X : 1] : [ x : 1] = k : 1, so lassen sich für die Verhältnifszahl k


A A
, A 2 A A
Xäherungswerthc —, ^ , ^?, etc. finden, die auf folgende Weise aus
* 2
3 4
den g a n z e n Zahlen ^ , ^ ,
1 2 etc. hergeleitet w e r d e n . E s ist nämlich

\B = P, A, = ^ A + 1, A ^ ^ A , + A, A " ^ A 4 - A , ete.
1, B = ^ B,
1 1
3 3 2 r

Die Brüche
A

"
A

"t
A
^-,
"2
2 A
~ ,
3
B2 = P2B1^B,
etc, sind abwechselnd

A A
kleiner und Bgröfser

1
= - ^ Bäls4 k
-B 3

A A
3 2 I etc.

und haben n o c h die m e r k w ü r d i g e E i g e n s c h a f t , dafs ~ — ^ = „ ^ , 7 ^ — ^ =


B 1 B B B 1 B 1 K 2

* A
3 » A
1 A
A 1
Jf7f> jjr^ — U ~ TJ"o">
A __
3

B B
- -
' B e t c
* ^* e n
B e w e i s dieses Satzes und
B
.V *4 ^3"4
die w e i t e r e Ausführung des Gegenstandes versparen w i r für die L e h r e v o n den c o n -

tinuirlichen B r ü c h e n , und begnügen uns damit die A n w e n d u n g davon auf das vorIie-
gendc Beispiel zu zeigen. Setzen wir für p, ^ , etc., die gefundenen Zahlen
1

A 1 A 3 A io A 93
1, 2 , 3, 9 , 2 , etc., s o wird - -, — -, jj- = y» = so dafs
1 2

wir, wenn wir alle oben gefundene Zahlen benutzen, folgende Brüche erhalten,
1 2 3 9 2 2 4 6 2 1 1 3 1 18
1 3 10 93 190 485 2136 133M 28738 42039 70777 254370 325147 6107016
T 2 y 65 i37 339 T493 ^297 20087 29384 49471 W797 227268 4268621'

Nimmt man den letzten Bruch für k, so ist [10 : 1] = ^68621 ^''^ * &''tf unf

^ * ^ ? [10 : 11 — 0,698970004335596 [10 : 1], Avo der Coefficient von [10 : 1] um


<>1u/Olo
keine Einheit der 13ten I)ecimalstelle unrichtig ist.
Zu bemerken ist übrigens, dnfs in Betreff einer Zahl der Reihe X , x,
X , x , X , etc., wenn auch die Rechnung an und für sich ganz richtig ist,
1 2 3

man für dic Richtigkeit der Ziffern ihres Decimalbruches immer weniger und
weniger bürgen kann, je weiter ein solches Glied x^ vom ersten entfernt ist.
Multiplicirt oder dividirt man nämlich zwei auf einander folgende Glieder der
obigen Reihe, s o ist soviel klar, dafs, wenn der Fehler jedes derselben kleiner als
dic halbe Einheit der letzten Decimale ist), der Fehler des Products oder Quotienten
beinahe die Einheit der letzten Stelle ausmachen kann. S o können in der Zahl x
i3
vielleicht die letzten 4 oder 5 Ziffern unrichtig sein. Man würde also, wenn man
die bis zur Zahl X angestellte Berechnung noch weiter fortsetzte, vielleicht lauter
13

unrichtige Zahlen ^ , etc. erhalten, durch deren Gebrauch man Brüche finden
15

würde, die der Zahl k nicht näher kommen könnten, als die oben gefundenen.
§. 25. AHe Sätze, welche bis jetzt von den Gröfsen überhaupt bewiesen sind,
gelten auch von den Verhältnissen, insofern dieselben als mathematische Gröfsen be-
trachtet werden.
So ist, weil, wenn x und y zwei gleichartige Gröfsen und k, k irgend abstracte
Zahlen bedeuten (§. 10, 11, 12),
kx 4- ky = k(x + y), kx : ky = x : y, und kx + ^x =- (k + k)x,
3

" * i t S M .
fMo " L f v
— o r t m
ebenfalls auch k [ a : 1»] + k [ c : <1] = k([a : b] + [c : d]) - ' ' -•*-r^
k [ a : b] : k [ c : d] = [a : b ] : [c : d] =
"f

und k [ a : b] + k [ a : b] = (k+k) [a : b ] .

§. 26. Potenz nennt man jede Zahl, insofern ihr Verhältnifs zur Einheit

in quantitativer B e z i e h u n g zu dem geraden oder u m g e k e h r t e n Verhältnisse einer a n -

dern Z a h l zur Einheit gedacht wird. W e n n daher [ X : 1] : [x : 1] = k : 1, so ist

X eine Potenz v o n x . D i c Z a h l x wird die W u r z e l , und k der E x p o n e n t der P o -


'k
tenz genannt. M a n drückt diefs durch X = x aus. S o ist z. B . , weil [1024 : 1] =
5 [4 : 1 ] und [4096 :1] = 6 [4 : 1 ] , [1024 :1] = £ [4096 : 1 ] und [4096 : 1 ] = f [1024 : 1 ] ,
s ö
folglich 1024 = 4096* und 4096 — 1 0 2 4 . 5
Im erstern Falle wird 1024 als die P o t e n z

v o n 4096 b e t r a c h t e t , deren E x p o n e n t = im letztern h i n g e g e n ist 4096 die P o t e n z

und 1024 die W u r z e l .

Ist [ X : 1] : [1 : x ] = k : 1 , so ist auch dann noch X eine P o t e n z v o n x . Da

aber [ X : 1] nicht durch das gerade Verhältnifs [x : 1 ] , sondern durch das u m g e k e h r -

te oder entgegengesetzte Verhältnifs [1 : x ] g e m e s s e n wird, so drückt man diefs


, \ —ff
Di* I =*lim ••1] = •£
durch X: 1 = x aus. E s wird demnach
[1:1024
X
J
J.L
=-
= 1024 5
sein,
i "0 2 4 :
w e i l das
«• '
Verhältnifs
3
Man b e z e i c h n e t die Potenzen a , 2
a , J
a , a ,
4 5
etc. gewöhnlich durch y^a, y^a,

^ a , ^"a, etc.; sie heifsen alsdann Quadratwurzel, Kubikwurzel, Biquadratwurzel,


2 j
W u r z e l der 5 t e n , der 6tcn etc. P o t e n z . Eben so wird auch w o h l a , 3
a 4
etc. durch
3 4

^ V , YA> e t c
- bezeichnet.

W i e schwierig und mühsam cs i s t , aus der P o t e n z X = x k


und der W'urzel x

den E x p o n e n t e n k , der im allgemeinen eine Irrational-Zahl i s t , mit einiger Genauig-

keit zu f i n d e n , haben w i r an dem ( § . 24.) berechneten Beispiele 10 = 5 gesehen,


k
wo

k = 0 , 6 9 8 9 7 0 0 0 4 3 3 5 9 6 . . . bis auf die letzte Ziffer genau gefunden w u r d e . Es werden

sich in der F o l g e Mittel darbieten, diese A r b e i t u n g e m e i n zu erleichtern.

§.27. Das Product zweier Potenzen von gleichen Wurzeln, ist

t V**1
*r^*
gleich einer Potenz derselben Wurzel, deren Exponent die Summe der

E x 1» 0 n e n t e n d e r b e i d e n F a c 1 0 r e n i s t.

Est ist nämlich ( § . 20.) [a*. a y


: 1] = [a x
: 1] + [a y
: 1] = x [a : l ] 4. y [ a : 1]

( § . 25.) = (x + y ) [a : 1] oder [ a . a : 1] : [ a : 1 ] =
x y
x + y:1. Folglich a . x
a =a + .
y x y

X
E b e n s o läfst sich z e i g e n , dafs — = a x — y
, oder dafs der Quotient zweier
a y

Potenzen derselben Wurzel gleich ist einer Potenz derselben Wur-

z e 1, dc re n E x p0 ne n t d er U nte rs c h i ed de s E x p 0 nentc n des D iv idendus

u n d d e s D i v i s 0 r s i s t.
X _

Es ist nämlich ( § . 23.) : lJ = [ a : 1] — [ a


x y
: 1] = x[a : 1] — y[a : 1}

_ a x
_
= (x — y) [a : 1] = [a x y
: l ] , folglich T^a* 1 y
. D i e s e r Satz gilt für alle
a y

mögliche Z a h l w e r t h e von x und y, y mag kleiner o d e r gröfser sein als x . D e h n t man


X
ihn nun auf den F a l l , dafs x = v, aus, so ergiebt s i c h , dafs = a x — x
= a ° — 1*
a x

Dieser Ausdruck rechtfertigt sich aber auch dadurch, dafs, weil in (a x


: 1] :

[a : 1] - x : 1, x = o g e s e t z t , [a° : 1] : [a : 1] — 0 : 1 ist, und demnach das Verhältnifs

[a° : 1] als mathematische Gröfse behandelt, wie 0 zu b e t r a c h t e n , und diefs Ver-

hältnifs, wie wir ( § . 22.) g e s e h e n haben, mit [I : 1] identisch i s t , fa° ; 1] = [1 : 1], und

folglich a° = 1 sein mufs.

§. 28. Das Product zweier Potenzen, deren Exponenten gleich, ihre

Wurzeln aber verschieden sind, ist der P o t e n z des P r o d u c t s der bei-

den W u r z e l n mit d e m s e l b e n Exponenten gleich.

E s ist nämlich [ a b x x
: 1] = [a x
: 1] + [b x
: 1] = x [a : 1] + x [b : 1] = r

x ([a : 13 + [b : 1]) = x [ a b : 1] = [(ab) x


: 1]. Folglich a V = (ab) - x

W a s von dem Producte z w e i e r Potenzen bewiesen i s t , gilt auch von einem P r o -

ducte aus mehreren P o t e n z e n .

\
W e i l nämlich a * b * = ( a b ) * , so ist auch a b c = ( a b ) c x x x x x
= ( a b c ) , eben so a b c d
x x x X x

= ( a b c ) d = ( a b c d ) , etc.
x x x

X x
§. 29. Auf ähnliche W e i s e zeigt man a u c h , dafs ~ = [ £ \
b* V V
X

E s ist nämlich ( § . 23.) : lJ = [a x


: 1] — [ b x
: 1] - x [a : 1] — x [b : 1] =

x ([« : 1} - [b : 1]) = x : l] = [(?) x


: l]. D e m n a c h jL = QJ.

Weil ra m
= a m,
n
rV" m so ist auch ^a™.
= *>"> ^ = = n < " n dn ^ = KH m.
Ka » / a
pr
m

§. 30. Die Potenz einer Zahl wiederum zu einer Potenz erhoben,

ist der Potenz derselben Zahl gleich, deren Exponent aus dem Pro-
ducte der beiden E x p o n e n t e n b e s t e h t , oder (a*) -R*y
=

y j

E s ist nämlich [ ( a ) x
: l ] - y [ a * : 1] aber [a* : 1] = x [ a : 1]. Daher [(a ) x
: 1] :

[a x
: 1] = y : 1, [a x
: 1] : [a : 1] = x : 1, also [ ( a * / : 1] : [a : 1] = xy : 1 oder
y V
[(a ) x
: 1] = xy [a : 1], und folglich ( a ) x
=a x y
.

D a f s der B e w e i s dieses Satzes für alle W e r t h e von x , y gilt, sie m ö g e n positive

oder negative, g a n z e oder g e b r o c h n e , rationale o d e r irrationale Zahlen s e i n , hedarf

w o h l k e i n e r Erinnerung. S o ist z. B . (aV=a** = KV ; p ^ = (a*)*=a^ = pa3 ; 5

3 27 IZ 1 1
Ha *)=(a *>* = a + = - = — .
a* f- i
a

§. 31. Bedient man sich, um Verhältnisse zu m e s s e n , eines gemeinschaftlichen

Grundverhältnisses, o d e r betrachtet man j e d e positive Zahl als eine P o t e n z einer

und derselben W u r z e l oder G r u n d z a h l , so wird der E x p o n e n t dieser P o t e n z der Lo-

garithme der dazu g e h ö r i g e n Z a h l , und dic gemeinschaftliche Grundzahl die lo-

garithmische B a s i s genannt. Bedeutet z. B. y j e d e beliebige p o s i t i v e , rationale

oder irrationale Z a h l , a irgend eine bestimmte Z a h l , und wäre y — a , x


so würde x

der L o g a r i t h m e v o n y und a die Iogarithmischc Basis sein. Man drückt dicfs durch
log y = x aus. U m , wenn es nÖthig wäre, anzudeuten, dafs a die logarithmische B a -
a
s i s , könnte man auch so s c h r e i b e n , log y — x .
x
W e i l w e g e n der ( § . 27, 30.) b e w i e s e n e n Sätze aV=a x + y
; — = n~; x y
(*)y
a = a
x
y.
ay

so i s t , wenn a — u ,
x
a r = v und a die Basis des
y
logarithmischen Systems bedeutet,
Ii y
Iog u v = logu + logv; l o g - = r : l o g u — l o g v , und log u = y logu. D i e Multipli-
V

cation der Zahlen läfst sich also vermittelst der Logarithmen auf A d d i t i o n , die D i v i -

sion auf S u b t r a c t i o n , und die Elevation und Extraction auf MuItiplicafion und D i v i -

sion zurück führen. M a n begreift a l s o , w i e äusserst nützlich eine für irgend eine

Hasis berechnete Logarithmentafel zur Erleichterung der R e c h n u n g sein m u f s . Man

hat zu dieser Basis die Zahl 10 g e w ä h l t , die w e g e n des dekadischen Zahlensystems,

w o v o n wir Gebrauch machen, die bequemste ist. D i e L o g a r i t h m e n nach dieser Basis

b e r e c h n e t , heifsen die B r i g g i s c h e n Logarithmen, Aveil H e n r y B r i g g s , ein engli-

scher Mathematiker sie zuerst berechnet und im Jahre 1618 bekannt gemacht hat.

Aufserdem k o m m e n auch n o c h dic sogenannten natürlichen Logarithmen vor,

von denen erst späterhin wird gehandelt w e r d e n . Vorläufig wollen wir nur bemer-

ken, dafs die Basis derselben eine Irrationalzahl i s t , uud durch die Berechnung des

1n

Ausdrucks ( l
+ ~) D
* s a u
f die m t e Decimalstelle genau gefunden w i r d , wenn man

für n eine Zahl grÖfser als 10™ setzt. Sie ist der Näherungswerth der unendlichen

Reihe 1 + 1 + \ + + 27374 + + e t c
* = 2,718281828459045

§. 32. Jede positive Zahl läfst sich durch D i v i s i o n oder MultipIication mit einer

Potenz v o n 1 0 , deren Exponent eine ganze Zahl i s t , auf eine Z a h l zurückführen,

.welchc kleiner als 1 0 , aber nicht kleiner als 1 i s t , so dafs sie unter einer der b e i -
Tt Z
den F o r m e n 10 . z o d e r — , w o n eine positive g a n z e Z a h l , und z irgend eine Zahl
io"
< 10 aber nicht < 1, begriffen ist. Daraus f o l g t , weil l o g 10 = 1, log 1 = 0 , dafs,

wenn log z = <? eine positive Zahl < 1 ist. Es läfst sich also der Logarithine j e -

der Zahl unter dcr Form n + £ o d e r — n + ^darstellen, w o n irgend einc positive g a n z e


Sfcj " Erste V o r l e s u n g . Über Verbältnisse,

*...^

Zahl auch 0 , u n d { eine positive Zahl < 1, bedeutet. D i e ganze Z a h l + n oder — n

wird die C h a r a k t e r i s t i k , und die Zahl { durch einen Decimalbruch ausgedrückt,

die M a n t i s s e des Logarithmen genannt. Ist die Charakteristik des L o g a r i t h m e n e i -

ner Zahl + n , so ist die dazu g e h ö r i g e Z a h l > 1 0 " und < 1 0 " ~ ^ ; r
ist sie hingegen
—n —n^i 1 \
n so ist sie > l ü und < 10 oder > — und < __ n | t

§. 33. Da der L o g a r i t h m e einer Z a h l , der ( § . 31.) g e g e b e n e n Erklärung zufolge

der E > p o n e n t der quantitativen B e z i e h u n g des Verhältnisses dieser Zahl zur Einheit

zu dem Verhältnifs der logarithmischen Basis zur Einheit ist, so könnte man zur B e -

rechnung desselben sich des ( § . 24.) gelehrten Verfahrens bedienen. S o hat man dort,

wenn [ 5 : 1 ] = k [ 1 0 : 1 ] , k = 0,69897000433596 gefunden, w e l c h e s , weil 5 = 1 0 , d c r b r i g - k

gische L o g a r i t h m e von 5 ist. Daraus ergicbt sieb dev L o g a r i t h m e für 50, 5 0 0 , 5000,

etc. oder für 0,5; 0,05; 0,005 e t c . , wenn man mit Beibehaltung der Mantisse v o n

log 5 , die Charakteristik 0 in 1, 2 , 3 , etc. oder in — 1 , — 2 , — 3 etc. verwandelt.

^ §. 34. Wenn c = ^ a b , so ist l o g c = —^— ^ oder der Logarith-

mus des g e o m e t r i s c h e n Mittels zweier Zahlen, ist g l e i c h dem arithme-

tischen Mittel der Logarithmen derselben. D i e s e r Satz giebt ebenfnlls ein

Mittel an die IIand den Logarithmen j e d e r beliebigen Zahl durch Xäherung zu lin-

den. Es sei die Z a h l , deren L o g a r i t h m e n m a n s u c h t , gröfser als die E i n h e i t , so

wird sie z w i s c h e n z w e i aufeinanderfolgenden Gliedern der geometrischen Reihe 1, 10,

1 0 0 , 1 0 0 0 , etc. deren Logarithmen 0 , 1 , 2 , 3 , etc. gegeben s i n d , liegen. Gesetzt,

die Zahl läge z w i s c h e n 1 und 10 und sei 5 , so ist das geometrische Mittel derselben

= Y 10 = 3,162277 . . . und der L o g a r i t h m e dieser Z a h l = 0,50000000. Jetzt liegt die

Zahl 5 zwischen 3,162277 und 1 0 , deren Logarithmen bekannt sind. D a s geometri-

sche Mittel dieser beiden Zahlen oder Y 31,62277 ist ~ 5,623413, dessen L o g a r i t h m e

i J_ o 5

i_T—L-=0,75. Nunmehr ist 5 schon in die engern Grenzen 3,162277 und 5,623413,

dereh L o g a r i t h m e n bekannt s i n d , eingeschlossen. A u f diese W e i s e kann m a n , wenn

man v o n den letzten beiden Zahlen wiederum das geometrische Mittel sucht, die Zahl
5 nach und nach in engere und engere Grenzen einschliefsen, so dafs das zuletzt

gefundene geometrische Mittel um w e n i g e r als die Einheit der sechsten Stelle v o n

der 5 a b w e i c h t , w i e dies aus b e i k o m m e n d e r T a b e l l e , die ich aus Eulers Einl. in die

A n a l y s i s des U n e n d l . §. 105. g e n o m m e n h a b e , zu ersehen ist.

*
Logarithmen. Logarithmen.

A = 10,000000 1,0000000 KKM = N = 4,997242 0,G987504


B = i,oooooo 0,0000000 KKN = O - 5,oooo52 0,G989745
KAB = C = 3,1G2277 o,5oooooo KON = P = 4,998647 0,G988525
r\c = I) - 5,Ga34i5 0,7500000 KOP = Q = 4,999 ° 0,6989135
55

V^ci) = E = 4,a 1(i9O4 o,625oooo roQ = R 4,9997 0,69S944<>


01

Kr>E ~ F = 4,8(>9G74 0,6875000 KOU = S = 4•999 T 0,G989592


8 0

Ki)F - G = 5,232991 0,7187500 KOS = T = 4,9999^ 0,G989GG8


6

KFG - H — 5,o48oG5 o,7o5i25o KOT — V 5,ooooo8 0,6989707


KFII I - 4,9580G9 0,G953125 KTV = W = 4,99994 0,09S9687
8

KHi K = 5,oo28G5 0,6992187 KVW = X = 4,999997 0,6989697


L = 4,980416 0,6972G56 K V X - Y = 5,ooooo3 0,6989702
KKL = M = 4,99 7 0,G982<f21
lGl KXY = Z = 5,oooooo 0,G989700

A u f die W e i s e erhält m a n , indem man immer von den nächsten beiden G r e n -

zen der Zahl 5 das geometrische Mittel s u c h t , endlich Z = 5,000000. E s ist also

der gesuchte briggische L o g a r i t h m e von 5 = 0,689S9700. A u f diesem und ähnlichen

äusserst mühsamen W e g e n sind die ersten logarithmischen Tabellen von B r i g g s und

V l a c f j berechnet w o r d e n .

§. 35. Man kann die Arbeit bedeutend erleichtern, w e n n man sich folgender
X L i

T a b e l l e , w e l c h e die Zahlen 1 0 , K ) , 2
10*, 1 0 " , etc., die w i r K ü r z e halber durch

x, X , x , X , etc. bezeichnet h a b e n , nebst ihren


1 2 3 Logarithmen enthält, bedienen

wUl.
Logaritbmen. Logarithmen.

v = I 0,00000 o o o o o 1,00000 00000 0 1,00001 7SGS 0,00000 76293 9


7

x
, 3,16227 76602 o,5oooo 00000 0 X
i8
— 1,00000 87837 0,00000 3 8 i 4 6 9
X
2 = 1,77827 Q^ioo O,2J000 00000 0 x
. ö
1,00000 43918 0,00000 19073 4
X, — i,33352 i4322 o,ix5oo 00000 0 X
20 — 1,00000 21959 0,00000 og53G 7
— 1,15478 19847 o,o6i5o 00000 0 X 1 , 0 0 0 0 0 *°979 0,00000 04768 3
X
4 2 1

X
5
1,07^60 78283 o,o3i25 00000 0 X
2 — 1,00000 05490 0,00000 o2384 1
2

X
6
j , o 3 6 6 3 29284 0,0l502 5oooo 0 X
23
— 1,00000 02745 0,00000 0u92 0
X, — i , o i 8 i 5 17217 0,00781 25ooo 0 X
*4
— 1,00000 01372 0,00000 0059G 0
X
fi = 1,00903 5o448 0,00D90 0 2 5 o O 0 **5
1,00000 00686 0,00000 00298 0
\ i,oo45o 7 3 6 4 3 0 , 0 0 1 9 5 3i25o 0 — 1,00000 oo343 0,00000 o o i 4 9 0

i , o o 2 2 5 n483 0,00097 656a5 0 — 1,00000 00171 0,00000 00074 5


X
xo = X
*7

X = 1,00112 49414 o,ooo48 8 2 8 1 2 5 — 1,00000 ooo85 0,00000 ooo37 i


II 2 1,00000 O O o 4 2 0,00000 00018 G
X
I = 2
J,OOo56 23l2() 0,00024 4 i 4 o 6

X
i3
1,00028 i1168 0,000I2 20703 1 X
3o
1,00000 0,00000 00009 3
0002T

— i,oooi4 o5485 0,00006 io35i 5 X


3t
— 1,00000 O O O l O 0,00000 oooo4 6
X
i4

X
i5
— 1,00007 0 2 7 1 8 o,oooo3 o 5 i 7 5 7 X
3
— 1,00000 oooo5 0,00000 00002 3
2

X
,6 i,oooo3 5i353 0,00001 5a58 7 8 X
33
— 1,00000 00002 0,00000 00001 2
Vermittelst dieser T a b e l l e läfst sieh nun gar leicht der B r i g g i s c h e E o garithnie

]'eder Z a h l , die kleiner als 1 0 und gröfser als 1 i s t , bis auf die lOte Decimalstelle

genau, fänden. Eine solche Zahl liegt nämlich, wenn sie nicht eine dcr Z a h -

len x, X ,
1 x ,
2 X 3 , e t c selbst ist, zwischen zwei nächstaufeinanderfolgenden

derselben. Dividirt man sie nun durch die nächst kleinere, so erhält man

einen Quotienten, der kleiner ist als der D i v i s o r . Diesen Quotienten wieder

durch die nächst kleinere Zahl der obigen Heihe dividirt, die ebenfalls kleiner

ist als der letzte D i v i s o r , und diese Operation g e h ö r i g f o r t g e s e t z t , wird man zuletzt

auf eine Z a h l , kleiner als 1,0000000001 koj11n1en, s o dafs das P r o d u c t aller g e b r a u c h -

ten D i v i s o r e n der Z a h l , deren L o g a r i t h m e n man s u c h t , gleich sein wird. Die Loga-


rilhmen dieser F a c t o r e n , aus der obigen T a b e l l e genommen und a d d i r t , erhält

man den gesuchten L o g a r i t h m e n , Ist die Z a h l , deren L o g a r i t h m e n man s u c h t , > 10

oder < 1 , so kann man sie im erstern Falle durch die D i v i s i o n , im letztern durch

die Multiplication mit einer positiven g a n z e n P o t e n z v o n 10 auf eine solehe z u r ü c k -

f ü h r e n , die < 1 0 und > 1 ist.

§. 36. U m v o n dem Gebrauche der o b i g e n T a b e l l e ein Beispiel z u g e b e n , folgt

hier dic Übersicht der B e r e c h n u n g des L o g a r i t h m e n der Z a h l 5.

Dividenden. j Divisoren. Logarithmen.

5,ooooo 00000 I 3,166217 76602 o,5oooo 00000 0


i , 5 8 n 3 883oi i,33552 l4322 o,i25oo 00000 0
i , i 8 5 6 8 6853o 1,154y8 19847 o,o625o 00000 O
1,02672 5i43o i,oi8i5 17217 0,00781 25ooo O
i,oo845 5 2 8 7 7
i , o o 4 5 o 73643 0,00195 3 i a 5 o 0
1,00593 21902 1,00225 n483 0,00097 65Ö25 0
1,00167 72662 I,OOIl2 4<jdi4 o,ooo48 82812 5
i,ooo55 i o 37 7
1,00028 11168 0,000l2 20703 I
1,00027 o5lOQ I,OOOl4 o5485 0,00006 io35i 5
1,00012 9944i 1,00007 02718 o,oooo3 o5i75 7

i,oooo5 96682 r,oooo3 5i353 0,00001 5258 8 7

1,00002 4 5 3 i 5 1,00001 75675 0,00000 76293 9


1,00000 69639 1,00000 43918 0,00000 j9073 5
1,00000 25721 1,00000 21959 0,00000 09536 7
1,00000 03762 1,00000 02745 0,00000 01192 r
j , o o o o o 01017 1,00000 00686 0,00000 00298 0
1,00000 oo33i 1,00000 00171 0,00000 00074 5
j,00000 00160 1,00000 ooo85 0,00000 00037 2

j,00000 00075 1,00000 00042 0,00000 00018 C»


1,00000 ooo33 i , o o o o o 00021 0,00000 00009 5
1,00000 00012 1,00000 00010 0,00000 oooo4 6
1,00000 00002 1,00000 00002 0,00000 00001 2
0,6lj897 ooo45 2
§. 37. W e i l log 5 — log — = 1 ~ l o g 2 und 10 l o g 5 = 10 — 10 log 2 = 10
TO
— Iog 2 = 10 — Tog 1024 = 10 — l o g . 1,024 X 1000 = 7 — l o g 1,024, und folglich
1

log 5 = (7 — l o g 1,024) s o k a n n m a n , um l o g 5 zu erhalten z u v o r l o g 1,024 b e -

rechnen und daraus l o g 5 h e r l e i t e n , wodurch man schon drei Divisionen erspart.

Z u g l e i c h b e m e r k t man aber g a r leicht, dafs in der m i t g e t h e i l t e n T a b e i I e d i e M a n t i s s e n .

aller W u r z e l n v o n x = l , 0 0 0 0 0 8 7 8 3 7 an, d e r e n L o g a r i t h m e = 0,00000381469,den d a z u


i 8

g e h ö r i g e n L o g a r i t h m e n proportional s i n d , s o dafs d e r E x p o n e n t des Verhältnisses e i -

nes Logarithmen zu der dazu gehörigen Z a M , wenn dieselbe < l,(KK)01 bis auf d i e
381469
E i n h e i t i n der 10ten Stelle immer der e l b e , nämlich = 7 7 ^ r - = 0,43429 ist. Es ist
87hJ7
also I o g ( t + » ) , w e n n 1 4 ~ w
< 1,00001 bis auf die 10te Decimalstelle = » . 0,43429-

D t e s e B e m e r k u n g e n benutzend k a n n man l o g 5 auf f o l g e n d e A r t berechnen*


D i v i d . u. Quot. Divisoren, Logarithmen,

1,024 i,oi8i5 17217 O,OO78l 2DOOO 0-

i,oo574 4oi46 i,oo45o 70G43 o,ooif)5 3i2-5o 0 1

j,ooi2-3- 1 ioi3 1,001 is- 4<>4i4 o^oooi8 82812 5-


1,00010 60407 1,00007 0 2
7 8
l
o^Dooo3 o5r/5 j

i o o o o o 57662
r i,oooo3- 5i35S 0,00001 52587 8''
1,00000 06309 1,00000 o63oQ 0,00000 02740 Cr-

Folglich log 1,024 = 0,01029 99566 0

A l s o Tog 5 = ^ (7 — l o g 1,024) = ± . 6,98970004340 = 0,69897000434 w i e o b e n .

D e r l o g . v o n l , 0 0 0 0 0 0 6 3 0 9 = 0,0O000S27416 ist hier unmittelbar durch d i e M u l t i p t i c a t i o n

des D e c i m a l b r u c h s 0,0000006309 mit 0,43429 gefunden worden,

§. 38. S o wie l o g ( l + » ) , wenn « < 0 , 0 0 0 0 1 , b i » auf die 10te Decimafsteire g e -


~n
nau = w X 0,43429 i s t , s a wird ü b e r h a u p t , w e n n » < 10, l o g (1 + «*) bis auf d j c

2 n t e Decimalstelle g e n a u — M w sein, w o * M einenDecimalbr11ch bedeutet, dessen erste

fünf Ziffern 0,43429 sind. M a n findet diese Z a h l überhaupt bis auf n Dceiiuafen g e -

nau, w e n n man die Quadratwurzeln a u f 2 n - Decimalstellen b e r e c h n e t , , ivnd die E x -


traction so lange fortsetzt his hinter dem K o m m a n Nullen k o m m e n . S o hat Briggs

durch 60 nacheinanderfolgende Quadratwurzel-Extractionen der Z a h l 10 gefunden, dafs


,6o
2 1
= 1,00000 00000 00000 00199 71742 08125 50527 03251, deren L o g a r i t h m e =

E s ist aber ~ = 0,00000 00000 00000 00086 83617 37988 40354, und folglich

86 73617 37988 40354


M = = 0,434294481903251828.
199 71742 08125 50527,03215
Hätte man statt 10 eine andere Zahl e zur logarithmischen Basis angenommen,

so würde man auch für M eine andere Z a h l und z w a r eine g r ö f s e r e oder kleinere

gefunden h a b e n , j e n a c h d e m e < oder > 10. D i e Basis der sogenannten natürlichen

Logarithmen, deren w i r { § . 28.) erwähnt h a b e n , oder die Z a h l e = 2,718281828...

würde auf die Z a h l M = 1,00000000 geführt haben.

§. 39. Auch vermittelst des folgenden K u b i k w u r z e l t ä f e l c h e n läfst sich der L o g a -

rithme j e d e r Z a h l < 10 und > 1, ohne g r o f s e W e i t l ä u f t i g k e i t b e r e c h n e n . E s sind hier


I £. _T_

die Zahlen 1 0 , 1 0 % 1 0 , 1 0 9 2 7
, etc. Kürze halber durch y, y ,
t y ,
2 y ,
3 y, elc
Logarithmen.
bezeichnet.
y —10,00000 00000 0 1,00000 00000 0
2,i5445 4C900 5 o,53533 55353 3
y2 = i,2gi54 c)665o 1 0,1uu u m 1
y3 1,08902 29622 6 0,03703 70370 4
— i,oa883 48789 2 0,01254 56790 1
y4
— o,oo4n 5i263 4
y5 1,00952 06930 1
yG i,oo3i6 35464 2 0,00137 17421 r
y- i,ooio5 34o54 3 o,ooo45 72473 7
y» i,ooo35 10119 o,oooi5 24i57 9
y9 1,00011 6990a 9 o,oooo5 o8o52 6
yio — i , o o o o 3 89952 4 o , o o o o i 69550 9
— 1,00001 29982 5 0,00000 5645o 5
1,00000 45327 5 0,00000 18816 8
y.-< 1,00000 i4442 4 0,00000 06272 3
§. 40. U m ein Beispiel v o n der A n w e n d u n g dieses T ä f e l c h e n s zu geben, folgt

hier die U e b e r s i c h t der B e r e c h n u n g des bereits bekannten l o g 5.

[5,ooooo oooooo : i ] = [y : i] — [2,00000 000000 : iJ

cßßfaS :
[2,00000 000000 : 1] = [Y1 : 1] — [1,07721 734501 : 1]
[1,07721 734501 : 1] = [y 3 : 1] — [i,o*og5 iJ

|i,oior>5 Q364a5 : 1] = [y 5 : 1] + [1,00142 5ioi3i : iJ

[i,ooi42 5ioi3i : 1] = [ y : 1] 4- [1^00.37 i5o474 : 1] ?

[1,00073 i3o474 . 1] — [ y : i\ + [1,00002 028570 : 1] 8

[1,00002 028570 : 1] = \ju : 1] 4 [1,00000 728738 : 1] -

Daraus folgt: [5 : 1] = [ y : 1] - [y, : 1] + [y 3 : IJ - fy fi : 1] _ [ y ? ; 1}

- Iy 8 : - [y i r i 11 — [1,00000 72S36 : 1 ] ,

daher ist 5K == ^
7
und
y. y 5 y 7 ys y « - * > 0 0 0 0 0 7 2 8 7 3 8
~

W e i I l o g 1,00000 072838 = 0,00000 072838 X 0>434294

= 0,0000O 3i6487 log y = i,00000 OOOOOO


log y = o,33333 533333 log y 3 = i,o37o3 703704
*°g y o,oo4n 522Ö34
5
=
1,05700 700704
JOg y — ° J ° 4 5 724757
7
0 0
D a v o n subtr. o,538o6 705273

j g y = o,ooai5 24i5 cj
0 ß 7
s
° ist log 5 = 0,69897 ooo43i
log y n
=
0,00000 5645o3
o,338o6 703273
Z w e i t e s Beispiel. E s sei l o g . 1,0077696 zu b e r e c h n e n .

[1,00776 960000 : 1] = [ y 5 : 1] — [1,00173 759462 r j ]


[1,00173 759462 : 1] — [ y 7 ; i ] 4- [1,00068 346923 : i J
[1,00068 346923 : 1] = [y g : 1] + [i,ooo33 a3'<jo6$ iJ
:

[i,ooo33 a34o66 : 1} = [y 8 : 1] — [1,00001 8665o6 r i J

[r,00001 8665o6 : 1] = [y n : j] + [j,ooooo 566674 : iJ

[1,00000 566674 : iJ = [ y re : 1} 4- [1,00000 j334o* : iJ


P r o p o r t i o n e n , P o t e n z e n und L o g a r i t h m e n . 29

y y y . 1,00000 133401
D e m n a c h 1,0077696 = J n 1 2
— -
y 7 y<r
I°g Y . ~ 5 o , o o 4 u 52aG34 log y 7 = o,ooo45 7 2 4 7 3 7

log y u = 0,00000 5645o5 2 log y 8 = o,ooo3o 4 8 3 i 5 8

log Y 12 = 0,00000 1881G8 0,0007G 2 0 7 8 9 5

Iog1,ooooo i 3 3 4 o i = 0,00000 0 4 3 4 2 9 o,oo4i2 33324o

j3o2g Also o,oo53G i 2 5 3 4 5

!3oS - ]
°S 1,0O G G 77 9

©,oo4i2 3 5 3 2 4 o
17i

W e i l 1007796 — 6 9
also l , 0 0 7 7 6 9 6 - _ ^ , so ist 9 log 6 = 6 + l o g 1,0077696 und

, Ä 6,00336125345 . _ . _ i r i f > A T
lug 6 = — — 0,7781512o037*

§. 4 1 . Oft kann auch der vereinigte 6febrauth der beiden W u r z e l t ä f e l c h e n zur


\
_J_)
Abkürzung der B e r e c h n u n g beitragen. So findet man z. B . l o g (1 4- 2 400 ~
äÄfüO ;
^R
0

1,00041 66666 auf f o l g e n d e W e i s e :

[ir>ooo4i 66G66 : 1 ] = [y„ ; iJ 4. [*,00006 5G3i? : i]

[1,00006 5 6 3 i 7 : 1
I ~ ti
x
S
: 1
J ~ " [1,00000 4o398 : ij

A l s o l o g (1 + ^ 5 ) = log y & + log X 1 5 - l o g 1,00000 4 G 3 8 9

= o,oooi5 a4i5 9 7 — o,oaooo 173718

4- o,oooo3 o 5 i 5 7 7 i6o58

0,00018 2 9 3 3 3 G i3o5

0,00000 2 o i 5 o 6

0,00018 09185<> 2ö
0,00000 aoi5o6

W**iI 7 4
= 2401 = 2400 (4 4- ^ L ) , also 4 l o g 7 = 2 4- 3 log 2 + log 3 +
*4UU
a

Ioff (1 A K-i), s o erhält man daraus, w e n n man d i e bereits g e f u n d e n e n L o g a r i t h m c n


n
2400
v

von 2 und 3 substituirt, l o g 7 = 0,8450980400.

Weil x 2
~ 1 = (x + 1) ( x — 1) und x 2
~ ( x — 1) ^ 1 4 - ^ J _ ^
2
S o hat man

logx = | £ l o g ( x — 1) + l o g ( x + 1) + l o g + 8 * M^j. D i e s e F o r m e i läfst sich

mit Nutzen auf die B e r e c h n u n g einer Primzahl x a n w e n d e n , w e n n die L o g a r i t h m e n

aller Primzahlen v o n 2 an bis auf x e x e I u s . s c h o n bereeIinet sind. Betrachten w i r z. B.

die L o g a r i t h m e n der Primzahlen 2, 3, 5, 7, die wir in den v o r i g e n §. gefunden haben,

als b e k a n n t , so brauehen wir nur, u m I o g l l z u h a b e n , w e i l l o g l l = § [ l o g 10 4" l o g 12

+ l o g ( l 4- J ^ ) ] > n o c h l o
8 0 + = , 0
£ 1,00833 33333 zu b e r e c h n e n . Läfst sieh eine

Z a h I m , dic nicht > x ist, finden, d i e so beschaffen ist, d a f s m x + l und m x — 1, nur

aus Primzahlen < x zusammengesetzt sind, so wird die Arbeit noch leichter. S o ist z. B.
3
für die Primzahl 11 die Zahl 9 v o n dieser Beschaffenheit, denn 99 — 1 = 98 = 2. 7

und 99 + 1 = 100.

A l s o log 99 = x [ l o g 98 + 2 + l o g (1 + ^ ) ] > und l o g 11 r= | p o g 9 8 4. 2

+ l o g 1,00010 204081 — J
o g 3.

E b e n so ist l o g 13 = | [ l o g 64 4- l o g 66 4- l o g (1 + ^ W]
2 ~~ I o g 5

- - - l o g 17 =f [ l o g 50 4- l o g 52 4- l o g (1 + JLp] - log 3

- - - l o g 19 = l [ l o g 208 + l o g 2 i 0 4 - l o g (1 4- ~^)] - l o g 11.

D i e Gleichung 2 l o g x = l o g ( x — 1) + log (x + 1) + log ^ l 4. — - — ^ läfst

Q
. sich auch so darstellen,

l o g ( x 4- 1) z= 2 log x — l o g ( x — 1) — l o g 4- ^ r ) -

Unter dieser F o r m kann sie dazu d i e n e n , aus den L o g a r i t h m e n z w e i e r nächst

aufeinanderfolgender ganzen Z a h l e n , dcn L o g a r i t h m e n der darauf folgenden dritten

Zahl ztt finden. S o erhält man z. B.


l o g 101 = 2 l o g 100 — l o g 99 — log (1 +

= 4 — 2 l o g 3 — l o g 11 — l o g 1,00010 1 0 1 0 L

A u f die W e i s e lassen sich die L o g a r i t h m e n der Zahlen 1,01; 1,02; f , 0 3 1,09,


7 11 13
wnd eben s o v o n 1,001 = 'pJ •, 1,002; 1,003; etc. ohne gar grofse M ü h e auf

eine elenientarische W e i s e , vermittelst unserer beiden ( § . 3 5 , 39.) mitgetheilten


r
Wur-

zeltäfelchen b e r e c h n e n .

§. 42. D a s in den v o r h e r g e h e n d e n § § . V o r g e t r a g e n e ist hinreichend um die M ö g -

lichkeit der B e r e c h n u n g der hier folgenden k l e i n e n logarithmLschen T a b e l l e zu b e -

greifen, vermittelst w e l c h e r die B r i g g i s c h e n L o g a r i t h m e n v o n 2 , 3 , 4 , 5,. 6 , 7 , 8 , 9

und aller unter der F o r m 1 + x.l0 — n


begriffenen Z a h l e n , w o x eine der neun Z i f -

f e r n , 1 , 2 , . . . 9 und n alle Zahlen von n = 1 bis n = 6 bedeuten, bis auf eine hal-

be Einheit der 10te Decimalstelle g e n a u , g e g e b e n sind. Für j e d e andere Zahl <

1,00*iM)0l läfst s i c h , w i e w i r oben ( § . 37.) gesehen h a b e n , der b r i g g i s c h e L o g a r i t h m e

bis auf die zehnte Decimalstelle finden, indem man den Ueberschufs dieser Zf*hl iiber

1 mit 0,43429 multiplicirt. M a n kann z u diesem Z w e c k e die letzte CoIumne der T a -

belle als MiUtiplications-Täfelchen gebrauchen. D e r über der letzte Decimalstelle der

Logarithmen befindliche Punct zeigt a n , dafs der L o g a r i t h m e zu grofs i s t ; die ü b r i -

g e n sind z u k l e i n , d o c h ist die A b w e i c h u n g v o n dem w a h r e n W e r t h e immer kleiner

als die Hälfte d e r Einheit der letzten Decimaler


1,0x: i,ooo-x: 1,0000 x i,ooooox
1, X. I,OOX

. * 't
o , o o o o o o o o o o o , o 4 i 3 ^ 2 6 8 5 2 o,oo432 i 3 7 3 8 o , o o o 4 S 4 o 7 7 5 o , o o o o 4 54273|0^>oooo 4^4290,00000 o4343

o-,5oioa 99957 0,07918 i2-46o 0,00860 0 1 7 1 8 0,00086 772i5|O^oooo8685o2jo,ooooo 86858 0,00000 08686

0 , ^ 7 7 1 2 1 2 5 4 7 0,1 i3r)4 3 3 5 2 3 0,01283 7 2 2 4 7 . o , o o i 3 o o 9 3 3 o o , o o o i 3 o 2 6 8 8 o , o o o o i 5o286 0,00000 i3o29

.o^3o2o5 9 9 9 i 3 o,t4&i2 8o357 0^01703 3 3 5 9 5 | 0 , 0 0 1 7 3 3 7 1 2 8 0 , 0 0 0 1 7 3683i 0,00001 7 3 7 1 4 0,00000 1 7 3 7 2

0,69897 00043|0,17609 1 2 5 9 1 0 , 0 2 1 1 8 9 2 9 9 1 ' 0 , 0 0 2 1 6 60618J0,00021 70930 p,00002 1 7 1 4 2 0,00000 2 1 7 1 5

°>77&i5 i 2 5 o 4 o , 2 o 4 u 99827 o,o253o 58653^0j00259 79807'0,00026 0/(985 0,00002 605C9 o,ooooo26o58 6

7 |o,845o9 8o4ooo,23o44 892140,02938 3 7 7 7 7 o,oo5o2 94706 o,ooo3o 58998|O,00003 03995 0,00000 3o4oi
8 o , 9 o 3 o 8 99870J0,a5527 2 5 o 5 i o , o 3 3 4 2 3 7 5 5 5 o,oo346 o 5 3 2 i o,ooo34 7 2 9 6 7 0 , 0 0 0 0 j 4/422 0,00000 54743
90,90424 2509io,27875 3 6 o i o 0,03742 64979 o,oo38r> 1 1 6 6 2o,ooo59 06892jo,00003 90847 0,00000 59080L)
*
§. 43. W i l l man mit Hülfe <liefer T a b e l l e den L o g a r i t h m e n irgend einer Zahl s u -

chen, s o kann man sie z u v o r durch D i v i s i o n o d e r Multiplication mit einer P o t e n z

v o n 10 in eine Z a h l N < 10 und > 1 v e r w a n d e l n . D i e s e läfst sich nun durch auf-

einanderfolgende D i v i s i o n e n mit d c r in der T a b e l l e v o r k o m m e n d e n Z a h l e n auf eine

Z a h l < 1,000001 zurückführen, so dafs die Z a h l X als ein P r o d u c t v o n F a c t o r e n , d e -

ren L o g a r i t h m e n in der T a b e l l e g e g e b e n s i n d , dargestellt w e r d e n k a n n .

§. 44. M a n k a n n aber auch die Z a h l X durli nacheinander f o l g e n d e MuItiplicaiio-

nen mit F a c t o r e n , deren L o g a r i t h m e n die T a b e l l e giebt, auf eine Z a h l M > 9,9999 und

< 10 b r i n g e n . D i e Z a h l N ist nämlich e n t w e d e r < oder > 5 ; i m ersten Falle bringt

man sie durch eine d e r Zahlen 2, 3, 4 . . . . 9 auf eine Z a h l > 5. D i e s e läfst sich nun,

wenn sie nicht schon > 9 i s t , durch die Multiplication mit einem unter dcr F o r m

14-2L w o X eine der neun reellen Ziffern b e d e u t e t , enthaltenen F a c t o r in eine s o l -


' 10
che v e r w a n d e l n , die > 9 nnd < 10 ist, Ist sie auch < 9 , 9 , s o multiplicire m a n
^

sie durch 1 +^oo» w 0 x


E r g ä n z u n g der l s t e n Decimalziffer z u 9 ist, alsdann wird

man i m A l l g e m e i n e n eine Z a h l > 9,9 aber < 10 erhalten, w o nicht, so darf m a n nur
j5£
x um 1 vermehren. D a s P r o d u c t multiplicire m a n w i e d e r mit 1 + r ^ r , wo x die
1000
E r g ä n z u n g seiner 2ten D e c i m a l z i f f e r , und man wird allgemein w i e d e r ein P r o d u c t >

9,99 und < 10 erhalten. D i e f s multiplicire man abermals mit 1 + ^ Q Q ) o d e r , w e n u


0 0

x + l

es n ö t h i g , mit * + J O Q 0 0 > W
° X
E r g ä n z u n g der 3ten D e c i m a l e ist. Diese Multi-

plication setze m a n so lange fort, bis man auf eine Z a h l M > 9,9999 k ö m m t . Diese

multiplicire man mit einer Z a h l < 1,00001, deren Ziffern v o n der 6ten Stelle a n , die

resp. E r g ä n z u n g e n zu 9 der n a c h den 5 N e u n e n folgenden Ziffern der Z a h l M sind,

so wird man das P r o d u c t c= 9,9999999999 erhalten, s o dafs die Z a h l N als ein

Quotient der Z a h l 10 dividirt durch ein P r o d u c t aus F a c t o r e n , deren L o g a r i t h m e n in

dem L o g a r i t h m e n - T ä f e l c h e n g e g e b e n s i n d , und deren Summe v o n 1 subtrahirt, der

L o g a r i t h m e v o n N i s t , dargestellt w e r d e n k a n n .
§. 45. Als Beispiel der §. 43 g e g e b e n e n M e t h o d e wollen w i r den L o g a r i t h m e n

der Zahl 2,718281S2846 berechnen.

Dividenden. Divisoren. Logarithmen.

2,71828 182846 2 o , 5 o i o 2 99957

i,35gi4 091423 i,5 0,n594 55523

i,o4549 5 0 1 0 9 5 i,o4 0,01705 55593

i,oo528 i74i3o i,oo5 0,00216 6 0 6 1 8

1,00028 055960 T,0002 0,00008 685o2

1,00008 o 3 2 5 5 4 1,00008 o,oooo3 4 7 4 2 2

1,00000 o j 2 3 5 4 1,00000 o 5 2 5 5 4 0,00000 o i 3 o 5

87
•; •• . - i3
2

Daraus l o g 2 , 7 1 8 2 8 1 8 2 8 4 6 ~ 0,43429 448ao

Dafs in der ersten C o l u m n e j e d e r D i v i d e n d der Quotient des nächstvorgehenden

D i v i d e n d s durch den beistehenden D i v i s o r dividirt ist, bedarf w o h l keiner Erinnerung.

§. 46. TJm ein Beispiel von der M u l t i p l i c a t i o n s - M e t h o d e ( § . 44.) zu g e b e n , mag

hier abermals der L o g a r i t h m e v o n 2,718381828 gesucht werden.

Multiplicanden. Multiplicatoren. Logaritlimen.


2,71828 1828 3 0,47712 12547

8,i5484 5485 J,2 0,07918 i 2 4 6 o

<),7858i 4582 I,02 0,00860 0 1 7 1 8

9 , 9 8 1 5 5 0874 I,OOl o,ooo43 4 0 7 7 5

9599 Si
1
24o5 r,0008 o,ooo54 72967

<),99950 56i4 i,oooo4 0,00001 7 j 7 1 4

9>9999 0 5 5
9 5
1,00000 y44o5 0,00000 59086
1737
174
2
0,56570 5 5 i 8 o
Es ist also log 2,71S2S 1828 4-0,50570 55180-log 10=1, und log 2,71828 1828

= 0,43429 44820.

§. 47. Will man vermittelst des obigen Täfelchens aus dem gegebenen Logarith-
men die Zahlfinden,so ziehe man von demselben den nächst kleinern Logarithmen
der Tabelle ab, von dem Reste wiederum den nächst kleinern, bis man auf einen Rest
< 0,00000 04343 kommt. Die zu diesem lleste gehörige Zahl, welche man erhält,
wenn man zur Einheit den durch Division des Restes mit der Zahl 0,43429 erhalte-
nen Quotienten addirt, multiplicire man nach und nach mit den zu den abgezogenen
Logarithmen aus der Tafel genommenen Zahlen, so wird das herauskommende Pro-
duct die gesuchte Zahl sein.
Es sei z. B. der gegebene Logarithme 6,02294 28837, so erhält man durch folgen-
de Rechnung die einzelnen Factoren.
Logarithmen. Factoren.
0,09.29^ 288^7

0,02118 9299t i,o5


0,00175 5 5 8 4 6

0,00173 57128 i,oo4


0,00001 9 8 7 1 8

0,00001 73714 i,oooo4


OjOoooo 25oo4
0,00000 25oo4 1,00000 5 7 5 9 7
o,ooooo ooooa

Folglieh die zu dem Logarithmen 0,02294 28337 gehörige Zahl — 1,00000 57597

X 1,00004 X 1,004 X 1,05 — 1,05424 82400 und 6,02294 28837 = log 1054248, 24.

Diese äusserst sinnreiche Methode aus einer Zahl den Logarithmen und umge-
kehrt aus dem Logarithmen die Zahl zu finden, lernte ich schon vor mehr als 20
Jahren aus einer kleinen deutschen Schrift kennen. Der Name des Verfassers ist mir
leider entfallen. Eine solche Tabelle auf 16 Decimalen für briggische und natürliche
Logarithmen nebst der Anweisung zu ihrem Gehrauche, findet sich in Westphals
Logariihniischen Tafeln, Königsberg 1821. In Klügels Mathein. Wörterbuche 3ter
Theil 1808 wird dieser Methode nicht erwähnt.
§. 48. Hier folgen noch einige Exempel zur Uebung.
Exempel I. Den Logarithmen von 105424 82375findetman auf folgende Art:
Multiplicanden. MuItipIicatoren. Logarithmen.

i,o54a<i 8 2 3 7 5 9 0,95424 2.5094


9,488a5 4 1 3 7 5 i,o5 0,02n8 92991
9,96264 584^4 i,oo5 o , o o i 3 o 09350
9,99255 j7S19 1,0007 o,ooo5o 58998
9>999 52 8 5 5 5 5
1,0000i 0,00001 73714
9,99992 85566 1,000007 0,00000 5o4oi

9*99999 8 5
^ G l 1,000000 o i 4 6 5 9 0,00900 00454
174
26
2
0,977öS 7 1 1 6 4
Also log i , o 5 4 ? 4 82.575 = 0,02294 28856
und log jo542^ 42575 = 10,02294 28836.

l'ür die Hichtigkeit dieses Logarithmen kann man bis auf die 9te Decimalstelle
bürgen. Die letzte bleibt immer unsicher.
Evempcl II. Es sei der Logarithme der Zahl 100973 8504923 zu suchen.
Multiplicanden. Multiplicatoren. Logarithmen.
1,009758 5o4925 9 0,95424 25094
9,087646 544507 o,o4i39 26852
i-i
9,99641r 198738 o,oooi3 02688
x,ooo3
9,999^10 122098 0,00002 17142'
i,uooo5
0,00000 39086
9>9999 °9 °4 1,000009
0,99579 10862
10 l G

10,000000 091794
0,00420 8 9 1 5 8
55
1
0,Oo420 89i74
Folglich l o g 1 0 0 9 7 j 85o49^5 12,00420 8 9 1 7 4 .
A u s der R e c h n u n g c r g i e b t sich n ä m l i c h , dafs 1,00973 8 5 0 4 9 2 3 X 9 X 1,1 X F , 0 0 0 3

X I , 0 0 0 0 5 X 1 , 0 0 0 0 0 9 = 10,00000 0091794. E s ist aber l o g 10,00000 0 0 9 1 7 9 4 = 1 , 0 0 0 0 0 00036.

D a v o n d i e S u m m e d e r L o g a r i t h m e n a b g e z o g e n und dazu 12 addirt erhält nian den g e -

suchten Logarithmen.

E x e m p e l III. Es w e r d e die 5te W u r z e l van 161900 ader ^ 1 6 1 9 0 0 gesucht. Man

b e r e c h n e zuerst l o g 1,619, w i e folgt:

Multiplicanden. M11ltipIicatorerfc. Logarithmen.


j,Girjr 6 O,778i5 I23o4
9>7*4 1,02 O,O0860 Oi7i8-
9,9082« 1,009 0,Oo589 !l602

9>999^
9,997^5 4 5 2 1,0002 0,00008 685oa
i,oooo5'
40109 0,00002 17142
9>9999 5 5
9 8 5 G
x,ooooo4 0,00000 17.37.1
9>99-999 ^854 1,00000 0 6 0 1 7 0,00000 0 2 6 0 6
4.

0,79073 5i5i5
A l s o l o g 1 6 1 9 0 0 = 5,20924 6 8 4 8 7 .
Ft _
D e m n a c h l o g y ^ 1 6 1 9 0 0 = = i , o 4 i 8 4 9^697
! • • r , _ ... . . •Tf _

D a v o n subtrahirt l o g 1 1 = i,o,ii59 26852 *

o,ooo45 6684>

log 1,001 = o,ooo45 4 0 7 7 5

0,00002 26070

l o g r,oooo5 = 1 0,00002 1 7 1 4 2

0,00000 08929
D i e s e n R e s t durch 0,4329 dividirt und dazu 1 addirt, erhält man die dazu gelu>-
s
rige Z a h l 1,00000 20557. Es ist also ^ 1 6 1 9 0 0 = 1,00000 20557 X 1,00005 X 1,001

X Il = 11,011573186.

§. 49. D a s v o n §. 34. an über dic Berechnung der L o g a r i t h m e n Vorgetragene

enthält das W e s e n t l i c h e der H ü l f s m i t t e l , die den M a t h e m a t i k e r n v o r E n t d e c k u n g des

b i n o m i s c h e n L e h r s a t z e s in dieser H i n s i c h t b e k a n n t w a r e n o d e r bekannt sein k o n n t e .


Vermittelst dieses Satzes läfst sieh j e d e Potenz einer zweitheiligen Z a h l x 4- y , <!er

E x p o n e n t der P o t e n z mag eine positive oder n e g a t i v e , eine g a n z c oder gebroehne,

eine rationale oder irrationale Zahl s e i n , durch eine endliche oder unendliche R e i h e

von Gliedern, dic aus den Potenzen dcr einzelnen Gröfsen x , y zusammengesetzt sind,

darstellen. D a dieser Satz g e h ö r i g benutzt, zugleich unmittelbar a u f d i e Entwickelung der

L o g a r i t h m e n durch R e i h e n fiibrt, w o d u r c h die B e r e c h n u n g derselben so ungemein e r -

leichtert w i r d , so wird es w o h l nicht u n z w e c k m ä f s i g sein, denselben nebst seiner A n -

w e n d u n g auf die L o g a r i t h m e n vorläufig schon hier beizubringen, den strengen B e w e i s

davon a b e r , weil derselbe hier n o c h zu s c h w i e r i g sein m ö c h t e , für eine spätere V o r -

lesung zu versparen.

§. 50. M a n erhält durch einfache M11Itiplication

C+yf x
y+f ~ tf +
+yf 4 3x"y 3xy" X
v 2 2

x 4x*y 6x*y 4 / + /' 3


O = + 4~ + j°

(• + yf = * 5x*y 4&x'y <ox*y + Sxy*


(.r+j) =
v
4
+ + +
+ + 4*

(x+yf x6 6x5y aox*y i5x*y 6xy y — 4_ 4- <5*V 4- 4- 4" 4-


7 G 5 2 ^j. 3 4 j 2 £j ~ ^

(x+y)7= x 4- 7 * J +
ctc.
•2ixy 4- 55*'/ 4- 35xr 4-
etc.
<nxy' 4- > v ' ^ j "

Abstrahirt man von den Z a h l e n e o e f f i c n t e n , so bemerkt man s o g l e i c h , dafs j e d e

dieser R e i h e n eine geometrische R e i h e bildet, deren Gliederzahl um die Einheit gröf-

ser ist als der E x p o n e n t der P o t e n z , und für w e l c h e das Verhältnifs j e d e s Gliedes zu

dem nächstfolgenden = x : y ist.


„ 2 O i
X \ J
x 4

§. 51. B e z e i c h n e t man die dividirten Potenzen ^ " £ 5 j 2 r~2~3~4~' o l 0 ,


durch

y
c >

572' 1 2
c >

y
x
* c >

3
>
(x
e t c ,
* ch Y c > y j
4- y ) (x 4. y>
e

— T ~ 2 — ' ' 'j 0 3 > * >


c t c #
b e n

^h
- ( + y ) c )
s 0

2
, u r
(x4-y)^,etc.dieGrofscn

"* » etc
3

vorigen §. g e g e h e -
S 0
c

,
0 1
e t e

m
x

a n a n s 0 5 , 1 1

n e n A u s d r ü c k e n f ü r ( x + y ) , ( x + y ) " , ( x + y ) , etc. folgende G l e i c h u n g e n


2 4
- . i V ' x + y = x + y ' '

(*'+J')c =
* c + + J ' c
3 3 2
2 3

(X + V)c ~ x
'c + *cf + * ' V C + J c

r +i .+
3 2 2
(* +• r )\ c* = .r +i A A- v .rr t
+ y
4 3 4

c c C c c c

/ t \ 5 5
i 4
i 3 2
i 2 3
I 4
I 5

( * + / ) c — + x
c Y + x
c / c + •Wc + -v/o + J ' c

/ l x 6
— 6
. 5
t 4 2
i 3 3
1 2 4
I 5
I 6

( • r
+ J ' ) c — - v
c H - xy
c + x c y c + x e y c + .v y c c + . r / c + y c

etc. etc. etc.


W o r a u s sich auf die Allgemeinheit des Satzes schliefsen läfst, so dafs, wenn n eine
. . r r n n n — i n — a 2 2
n
— 2
. n — i n
positive g a n z e Z a h l , ( # + j ) c = x c + A c y + x c y c . . - H - A c r c + * y c + r - c

Multiplicirt man diese G l e i c h u n g durch 1 . 2 . 3 . 4 . . . . ( n — 1 ) n , so verwandelt sich


n n
d i e s e l b e , weil ( * + j ) . c 1.2.3.4 (« — 1)/i = (x+y)

A'c.1.2.3.4 (n—\)n — . r "

^ C V 1.2.3.4....(ra-l)» = nx"'*
y

n
~ 2 2
j 0 0 ^ l ' * \ r »\ " ~ a a
7 Z . ( w - l ) n — 2 a

c / c 1. 2. 3. 4 . . . . (n—1 )n = (n—l )n x y c = ^ x y

CV c 5
* . 2 . 3 . . . n = ( * - 2 ) ( „ - i ) „ / - ^ = ^ ^ = s r y
J

etc. etc. etc.


. j / 1 \ n n
I ^ " ~ T
1 »•(» — I) " - 3 3
, M . ( r t - 1 ) w - 2 n — 33
in f o l g e n d e (.v + r ) = x + »** y + — j — ^* J + 1 ~ 2 . 3 — x + e < r
''
w e l c h e den b i n o m i s c h e n L e h r s a t z enthält.

, ,. f , rn • , n{n-X) n(n — \)(n — 2) n ( n - l ) ( n - 2 ) ( n - 3 )


Wh werden die C 0 e f f i c 1 e n t e n n, ^ 2 j ^ — , ^ ^ f ^ 9 — 3 — 4 ^ »

etc., w e l c h e man die Binomialcoefiicientcn nennt und deren Gebrauch in der g e s a m m -


• 2 ' 3 • 4

len Analysis vom gröfsten \ u t z e n ist, durch die Z e i c h e n 11, n c , n c , n^ , etc. aus-

d r ü c k e n , so d a f s , n ein Product aus n Factoren n ( n — 1 ) ( n — 2 ) . . . ( n — i - | - 2 ) ( n — r + 1 )

und n dasselbe Product durch 1. 2. 3 . . . r d i v i d i r t , bedeutet.


c
r

Schon B r i g g s kannte den b i n o m i s c h e n L e h r s a t z für P o t e n z e n , wenn der E x p o -


nent eine positive ganze Z a h l ist, nur drückt er die K e g e l , wornach die B i n o m i a l -

cocflicicnten unabhängig von einander gefunden w e r d e n , in W o r t e n aus, ohne eine

analytische Formel dafür zu geben. Newton entdeckte zuerst, dafs dieser Satz

nicht nur für g a n z e sondern für alle Arten v o n E x p o n e n t e n wahr s e i , weshalb man

d i e s e n L e h r s a t z auch d e n N e w t o n i s c l i e n L e h r s a t z nennt. l ) i e s c M e t h o d e s i c h durch

die lletrachtung einzelner Fälle zu allgemeinen Gesetzen zu erheben, wird Induc-

t i o n genannt. Ihr verdanken wir alle E n t d e c k u n g e n in der A n a l y s e und in der N a -

tur, deren E r s c h e i n u n g e n die mathematischen Resultate einer kleinen Anzahl u n v e r -

änderlicher G e s e t z e sind. Man mufs sich j e d o c h w o h l hüten z u schnell aus e i n z e l -

nen Fällen aufs A l l g e m e i n e zu scbliefsen.

So halte z. IJ. Fermat, einer der ersten Mathematiker des 17ten Jahr-

r
hunderts, durch Induction verleitet, weil die ersten 5 unter der F o r m 2 -p1,ent-

h a l t e n e n Z a h l e n , 3, 5, 17, 2 5 7 , 0 5 5 3 7 , Primzahlen sind, g e s c h l o s s e n , dafs alle unter dieser

Form begriffenen Zahlen Primzahlen sein müfsten. # Euler fand diese Hegel

ar , 32
schon für r = 5 unrichtig und bemerkte zuerst, dafs 2 +1 oder 2 -j- 1 —

4294907297 den Factor 641 enthalte. (Gauss D i s q . arithm. p. 663).

§. 52. D e r B e w e i s für die Allgemeinheit des binomischen L e h r s a t z e s , wenn der

Exponent cine positive g a n z e Zahl i s t , hat übrigens k e i n e S c h w i e r i g k e i t , und wir

wollen ihn deshalb schon hier mittheilen. Da derselbe, wie wir gesehen h a b e n , un-

n Ii n—i n—2 2 a "—a n


—' 11

mittelbar aus dem Satze, dafs (x+y)c —-vc+.vc y + . r . .+.v c y c y c + x y c + y c ,

folgt, so brauchen wir nur die Allgemeinheit des letztern zu beweisen. Wir dürfen

in dieser Hinsicht nur z e i g e n , dafs, wenn derselbe für irgend eine p o s i t i v e ganze

Zahl n wahr ist, er nucb für n 1 vvabr sein müsse. Nun ist aber
(/ * +. Ax"+' -(*+X'c(^p[
/ /V_^L__L y \ ,7jTf*c-^e , ^p-*c
+ ^pi)» A- /* n
=,^fTl*c»
X

_ x _ n—a _ n—l 2 2 n
~ ' 3 v3 _ _y__ *

«+t*«= ~«+i* ' «.^iJ'^^Xi^'c ,tfi A—,7qri/c'etc-


Vc #

I
lst also
. , n+ .vnc—ry + n — 2.. 2. + .rcyc 2 n
( x + y ) e
n

~ x c + — 2 n—1 n x c y c x y e + y c ,
. , , , «+1 n
+T 4 n n n—\ n-t 2 2 2 n—i 1 r{

sowird(*+j)c =*c +^Fi*0*+^+i*c y c - ' H ^ ^ c + — ^ c


1 n 2 —1 n—i a 2
, 72 n n + i

n T i X c J
+ n ~ r r
c ^ • • • + ^R*^c +-+i^c+jc
« + r 3 n n—r 2 11—2 2 n—r n n + i
= *c + *cJ' + A'c fc + xc J V " + *^'c +*^c+/c Sein*
Da nun rler Satz, wie wir uns durch Rechnung überzeugt haben, für n = l, 2, .... ti
wahr ist, so mufs cr auch für n = 7 und deshalb für n = 8, 9, etc., und überhaupt
für jede positive ganze Zahl bis ins unendliche wahr sein.
' ;"- i » ' .f, ^ ., •.

Aus dem Satze ' ' .


n n n^i n—2 2 2 n—t n—1 n *,

(x + y)c = .rc + xc v + .vc rc + xcYc + xvc + J c

folgt aber, wenn man auf beiden Seiten dieser Gleichung durch i. 2. 3...(n — 1) n
multiplicirt
n n n—i n—2 :3 n—3 4 :4 n—4 4 . :2 2

(.v + y) +7ia- j + «c.r y -yn^x y + rzcx y +etc.


I

r. Es ist also dieser Satz füx alle positive ganze Zahlen n bewiesen. Newton ent-
deckte jedoch, wie schon bemerkt worden, dafs derselbe für jeden positiven oder ne-
gativen, ganzen oder gebrochnen, rationalen oder irrationalen Exponenten wahr sei,
ohne indefs einen Beweis zu geben. Da dcr allgemeine Beweis hier noch zu schwie-
rig sein mögte, so wollen wir uns vorerst begnügen, die Wahrheit des Satzes an
einigen Beispielen zu zeigen.
§. ;>3. Bezeichnet man die Glieder ol>iger Reihe durch A, A1, A2, A3, etc, so
dafs ( x + y ) " = A + A1 + A2 + A3 + ctc., so ist A, = n.|.A, A2 = ^=i,| A,
fj 0 Y n™-r Y ,

A3= etc. und allgemein ^r+i~ r Tp['x^ r ' *st ^cr ^ x P o n e n t 11 e i n e po-
sitive ganze Zahl, so ist, wenn r = n, Aj.^, = A ^ , = o und die in einer Beihe
entwickelte Potenz (x + y)" besteht aus n + 1 Gliedern A + A1 + A2 + A3 ... + An .
[n jedem andern Falle, wenn n keine positive ganze Zahl ist, läuft die obige Reihe
ins unendliche fort. In beiden Fällen läfst sich dieselbe, wenn ihre Glieder stark ge-
nug abnehmen, mit Nutzen dazu gebrauchen, den Näherungswerth von (x + y ) " zu
finden. Dafs die Glieder der R e i h e A , A ,
1 A , 2 etc. a b n e h m e n , oder dafs sie eine
y

convergcnte R e i h e b i l d e n , dazu ist zunächst nÖthig, dafs — < l oder dafs x > y
^

ist. Zur Erläuterung w o l l e n wir hier die 15te P o t e n z v o n 1,05 oder 1 4 - ^ r , bis auf
I
die achte Decimalstelle e x c l . g e n a u , b e r e c h n e n . IIier ist x = l , y = E s ist also
J tK
20

A ZZZ I,0000O ooo

A 1
— n
1 * x
= 35. A — o,75ooo ooo

= n—1
~2 * _
X 1
= 4Q A 1 = o,2625o o o o

n—2 —
A 3
Z= A 0,05687 5oo
X 2 2

n—3
\= 4 '
*A
x 3
— SO o,oo853 ia5

l\
n—4 _T_T_
A A 0,00090 844
5
5 ' x * IOO 4

n—5
A
J
-\ A. 0,00007 820
6
(i ' X J

n—0
l
*. — _9
A 0,00000 5o5
A 7
7 0

X 6

=
n—7 R
A y
-A„ A 7 OjOOOOO 0 i 5 r

0

u x '
y *
- A.o —
A — __7
I 8 OA o
x «•

Folglich i , o 5 " — 2,07892 8 1 8

§. 54. Ist der E x p o n e n t der Potenz ( x 4 - y ) " eine negative Zahl oder n = — m,
v v » — m 4- 1 v
wo m rine positive Zahl bedeutet, so ist A 1 ~ —m J
'*
2 ~ —• ^ A
y 1 3

m + 2 y . , „ . A m4-r y
A^ = 3—• ^ ^ ? 2
u m
' allgemein A ^ 1 1 = — ^ p p ^ A , r und es werden die

Glieder der Heihe abwechselnd positiv und negativ.

1 ~ 1 5

Beispiel. Es sei (1 4" — ) bis auf die achte Decimalstelle zn b e r e c h n e n . Hier

v 1
ist wieder \ — 1 und - ~ r v r ^ Es ist also
x 20
A — . ... i , o o o o o 000 A 1 = jo - v
— 0,73000 000
I « A. = o,3oooo 000 A = — o,o85oo 000
flÖ 2
= i V
K 40 3

<\ — Xg
3 A
= 0,OIC)l2 5oo A. = tJi_ \ — — OjOo563 3 7 5
8O O 100 4
\ — 2Q. A
T2 O
5 = o,oooGo 562
S = PJL, A
w o ^6
= — 0,00009 o84
v

12, A 0,00001 2 4 9 A = — A — — 0,00000 160


' J<fO
9

7 i 8 0 -»3
24 0,00000* 0 1 9 ajL A = — 0,00000 002
2OO 220 ' 1 0
1,3.974 55o - 0,8j872 621

0,8j872 62r
V
o,48loi 709 —

*
/
\
M u l t i p l i c i r t m a n d i e s e Z a h l m i t d e r im v o r i g e n § . für ( ^ + 2 0 ) gefundenen Zahl

2 , 0 7 8 9 2 8 1 8 , so e r h ä l t m a n Ins a u f die 7te ZiflTer g e n a u den W e r t h des P r o d u c t e s = 1,

wodurch die W a h r h e i t des binomischen Lehrsatzes a u c h für negative ganze Zahlen

bestätigt wird.

§. 55. M a n k a n n sich d e s A u s d r u c k s : fur ( x + y ) " a u c n


b e d i e n e n , um die Wur-

zel i r g e n d e i n e r P o t e n z m a u s e i n e r Z a h l N z u z i e h e n . Man zerlege nämlich diese


nv V
Z a h l in z w e i T h e i l e x + y , s o dafs x = a und - e i n e m ö g l i c h s t k l e i n e gebrochene
TTl m

Zahl sei. Setzt man nun w i e d e r y ^ ( x + y ) = A ^ A r + A a + A + A,sowirdA==^x,

A _ 1 Z . \ _rf- 1
y A - _ i t l Z A A _ ^ - 2 y . _ 2in-1 y
A
i - nfx > 2A A
2 " x 1
2m W A
3 - ~ 3 ~ x A
* 3m~'x A
*'
1 3 y. 2m I V
A = - — . i - X = A^, etc. Es s i n d a l s o die G l i e d e r der R e i h e A . A
4 4 x 3 4m x. 0
' i'
A , 2 A , 3 ctc., in diesem F a I I e , von dem zweiten GIiede A 1 an, abwechselnd positiv

und negativ.

E x e m p e l I. Die Quadratwurzel aus 10 bis auf dic llte Decimalstelle zu

finden.

Es ist 1 0 = 3* + 1, folglich w i r d in ( x + y)", x = 9, y = l , n = |, x**=3.

Demnach
T

A = 9* r= J,00000 O O O O O O O

K=
_T
A — 0,16666 6GGGG GG r _
A = A = O , 0 0 4 0 2 96296 29
a •9 2 4".9 1

A
3 =
J
e •9
A 8
— o,oooa5 7 2 0 1 6 4G A 4 =
8 .9
A , = — 0,00001 7 8 6 l 2 a5

= —
7
0,00000 i 3 8 g 2 oG A = J) A. = — 0,00000 0 1 1 5 7
A I 4 6
S,.9
5
A
0-9 1

A 7 = — T1

A
— 0,00000 00101 07 A 8 =
I
T 3
6.9
A 7 = — 0,00000 00009 1 2

14-9 6

K=
Jt_L. A — 0,00000 00000 85 1 7
A = — 0,00000 00000 08
8 A 1 0 = 20 9
0
IB-9

+ 3,16692 52677 io — o,oo464 76075 4 i

— o,oo464 76075 4 i

3 , 1 6 2 2 7 76601 69 = y"io

E x e m p e l II. Man soll die Kubikwurzel von 10 bis auf die l l t e Decimalstelle

berechnen.
Setzt man y = S, x = 2 , so ist ( x + y ) = (S + 2 ) % ? =

I
A =
= 2,00000 00000 00

8888S 88
_I
A =
3 -4
A = 0,16666 66666 66 A 2 = 6 •A A 1 - o,oi388
1

_J 9 A = o,ooo32 i 5 o 2 o 57
A = 0,00192 9 0 1 2 3 45 A. =
A -
1
3 l2.4
9
2
-1
14
A. = _ I I _ A = o,oooo5 89^20 44 A = A. = 0,00001 14G09 5 3
l i 4
4
6
I 8.4 0

A =
I 7_
A = 0,00000 2 3 i g 4 79 - A„ = . JLP__ A_ = 0,00000 o4832 2 J
2
7
1 4
6
a4-4

A = J 3 . 0,00000 0 1 0 2 9 09 A = aj5
A = 0,00000 0 0 2 2 2 95
6
27-4
A
0 = 1 0
3 0-4

29 A = 0,00000 ooo48 98 n_ A = 0,00000 00010 88


A = 3-4
1 0 A , = 1
3 6-4
3
n
1 1

A,,= A = 0,00000 00000 5 5


= 0,00000 00002 44
3 8_
A = 3 <
A 41.4
9
0
3 4 1 2
i.:
44 A = _ 0,00000 00000 o3
4i 0,00000 00000 i 3 A =
A =
J 5
1 5 4 5-4 A . 4 = 1 6 4S'4

a , i 0 8 6 5 70485 98 0,01422 23585 63

0,01422 a3585 63

2 , i 5 4 4 3 46900 3 5 ~ y"n>

E x e m p e l III. Es sei y N < > 1 9 0 0 bis auf die 12lc Decimalstelle zu b e r e c h n e n .

W i r haben bereits oben ( § . 48.) gefunden, rlafs diese W u r z e l > 11,011 und < 11,012.
C

Nun ist aber 11,011 = 161857,86712 13154 16051. Setzen w i r a l s o ^ l 6 1 9 0 0 = 11,0U X


i 161000
(I + x ) , so ist l 4 - x - - ' T
. — 1,00026 03078 82692 und x = 0,00026 03078 82692.
1 1 , 0 1 1

D a n u n , wenn f * l C 1 9 0 0 = A + A 1 ~ A 2 + A , . etc.
3

A = . . . . . .n,011

A 1 =r i x A = o,ooo5- j25oo 19239> A2 — ^ x A 1 = 0,00000 00596 88599.

A 3 = 5
9
j X A n = 0,00000 00000 093S2- A 4 — igx A 3 = 0,00000 00000 o o o o x

1 1 , 0 1 1 5 7 3a5oo 2858t

D a v o n subtr. 0,00000 oo5g6 886oo>


" 5

Bleibt u,on573i90339971 — ^16190owie^.4S.)


n n 11—1 : 2 n — 3 3

§. 56. Setzt man in der Gleichung ( x + y ) = x +nx y + " c


x
7 +etc.(A)

x — 1, y = z , so hat man > v W 3


: 2 2 •Z 3
( 1 + z) = 1 + nz + n c Zr + n n*z* + etc. ( B )

; 2 ji.(n-i) ••Z_n.(n-l)(n-2) =4 » . ( « — l ) ( r e — 2 ) ^ r a — 3 )

W O » c = _ ^ p , » c 1 . 2 . 3 ' n
° 1 . 2 . 3 . 4 e t C
*

Substituirt man in (B) ^ für z, und multiplicirt alsdann mit x " , s o erhält

man w i e d e r dic Gleichung ( A ) .

Setzt man in ( B ) — z fdr z , so w i r d


n : a 2 : 3 3 ? 4 4
( 1 — z) = 1 — n z + rc e z — « c 2 4* n c z — etc. ( C ) .

§» 57. SubstItuirt man in ( C ) — m für 7 2 , so w i r d n = — r a , W * = 0 =

x• 2

/ * *\ : a :
3 m.(m+1)(m+2)_ : 3
(m + l ) , (m + 2) . . . . und allgemein n =
: r
c « e = L ^ J _ i _ _ — ^ c c

: r t r

(—^)c = + (m+*-l)c j W 0
das Z e i c h e n + oder — g i l t , j e n a c h d e m r eine g e -

r a d e o d e r ungerade Z a M ist. E s ist also


— m ; a a : 3 3 • A A

( 1 — t) = 1
+ » » s + ( m + 1 ) 0 z. + ( m + 2 ) c t + (m + 3 ) C V + e < c . (D)

§ . S 8 . W e U ( , + y)'= (1 + I ) " = , " . ^ + J f , ' = / . ( * ) " " = / . ( ! _ J T _ f "

x x x^y #-^y'
Proportionen, Potenzen uml Logarithmen. 45
*sa
• • erhält man, wenn man in (D) Y^— für z, und n für m setzt, und dann
x
+y mit x
multiplicirt
<*+J-r= * <» + Zzfc + ( * + l :)2i * ^ . + (« + 2=) ;S^ - 3 + <><
V 2 . •). (E)
In dieser Reihe nehmen die Potenzen von stärker ab als die von die in
x+y x'
der Gleiehung (B) mit xn multiplicirt sind.
§. 50. Setzt man in dcr Reihe (E) — n für n, so verwandelt sich dieselbe in:
( . v +, j )N—n = r * —n ( f _ n Y^ +, B , ^Y , „ _ ^ ^3 _ .>'j , + . ^ •'4 _•VJ _ 4,.+ c l c .. )/cn
4
(F)
: 2 1 : 3

Ist n eine positive ganze Zahl, so besteht diese Reihe (F) aus einer endlichen
Anzahl, nämlich n + 1 Glieder, dahingegen der Ausdruck von (x + y)~~n nach den
V
Potenzen von -z entwickelt
3^ ^ A

= x" (1 + (» + l>i'> - (« + 2 ) L % 4- (" + 3 ^ 4 - etc.)


A. Av x v

ins Unendliche fortläuft.


AIs Beispiel wollen wir die (§. 53.) bereits berechnete Potenz (l+ä^)~l5 noch-
mals nach dery obigen Formel (F) entwickeln.
Setzen x+y(x + y)~
alsowir " n - A — A1 + A0 — A3 + A4 — etc., so ist, weil x = l,
A Y= 1 = 1,00000 000 A
i — ii A = 0,71428 571
y zzz A2 = if A1.= 0,2S809 D24. A3 = 14 A 2 = o,o4oi3 077
A4 = A 3 = 0,00701 868 A5 =/oVA4= °»00075 Sa9
A6 = A
5 — °,00°o5 856 A7 =3f^yAg= 0,00000 357
ß =s°-8 7 ~ o>ooooo 017 9 =j|jAg= 0,00000 001
A A A

j,24517 245 0,76415 535


— o,764i5 535
0,48101 710

mit der (§. 54.) gefundenen Zahl his auf die 7te Decimalstelle übereinstimmend.
A u f die W e i s e läfst sich a u c h die K u b i k w u r z e l aus 10, die w i r ( § . 54.) durch die

Entwickelung v o n 2(l+^j3 gefunden h a b e n , in 2 ( 1 — f ) ~ " T


verwandeln, welche
r , * * , 1- 4 1
i - , - - - 4
. . .
7
1 1 4 7 1 0 1
Jc
= 2
l l
+ 3 * 5 + 3T6 ' ^ + 3T6TÖ * ^ + 3. 6. 0. 12 J i + " ^ > S O df,f
*> » e n n

I
man dieselbe durch A + A 1 + A 2 + A 3 + etc. a u s d r ü c k t , A = 2, A 1 = . A,

A = ~ A , A
rt
2 3() 3 = 4a
3 Jz A„,
2» A, =
4 ^ A ^ , etc.
Gtf 3' In dieser R e i h e n e h m e n ,
' wenn man

sie mit dcr ( § . 55.) v e r g l e i c h t , die Glieder offenbar stärker a b , als dort.

n
X
§. 60. W e n n man in den A u s d r u c k e (1 + -) , wo x irgend eine positive Zahl

b e d e u t e t , für n nach und nach 1, 2, 3, 4, e t c . s e t z t , so wird man l i n d e n , dafs


der W e r t h desselben immer zunimmt. M a n k ö n n t e v e r m u t h e n , dafs auf diese W e i s e
n
^
('14"-) ü b e r a l l e G r e n z e n
x

der W e r t h von hinaus w a c h s e n , o d e r Wie man diefs durch

eine abgekürzte Redensart auszudrücken pflegt, dafs dieser W e r t h für ein unendli-

ches n unendlich w e r d e n müsse. D e r b i n o m i s c h e L e h r s a t z zeigt j e d o c h , dafs diefs

nicht der Fall ist. Es ist nämlieh


x n
. , x , n . ( n - V ) x 2
. n.(n—l(n—T)x z
, n.(n—\)(n—2)(n—1)x* .
a + -) = * + * r . + ^ r r , 7 + i. 2. 3 ,pr + ^ r ^ r ^ r r ^ 7 + etc
-
= 1 + x 4- ( 1 - - ) ^ 4- ( i _ ! ) ( i _ 2 ) * 3 + ( i _ l ) ( l _ ? ) ( l _ : V r 4. e t c . , c
4
wo

72» f% TL

x
2
? x , x, 3 4
e t c nach der (§.51.) eingeführten Bezeichnungsart die divi<lirten P o t e n -

2 3 x x *
2L_, ^7p3> j o 3 4' e t c
' n e
deuten. Daraus ergiebt sich a l s o , dafs für jede
x
z c n

positive ganze Z a h l n der W e r t h von (*4--) beständig wächst, so wie n gröfser


w i r d , abcr nie gröfser als 1 + x. + + x ^ 4" x 4
+ x* 4" e l c
« werden k a n n .

§. 61. E b e n so erhält nian

/- * r " = 14 ' J _ " - ( " + ) •v w


v 1 2
n.(n+i)(n+2) .v rc,(rc + 1)(tt+2)(^3) g +
3

l ^,7l
/J " 1. 2 „ n 1 a i
T7"2". 3 n ^ L~2T~3. 4 w
4

= 1 + x + (1 4- - ) + (1 4- - ) ( 1 + |) + (1 + l)(l + ?)(1 + -) .r 4
+ etc.
' n c n n n n
c
1
7i 0 c

*
W o r a u s e r h e l l t , dafs ( 1 — - ) , von n > x an, wenn n zunimmt, beständig ab-
n
n i m m t , für j e d e n W e r t h von n j e d o c h

( * - ! r n
> i + * + * * +
c
x
c + + < + ° t c
- u t
-
n

W e i l nun ( l - ^ > " — ( + ^ ) " ~ 1


^""n^ " * ( 1
^ 1
" ^ ) " ) » S 0 ü b e r s i e h t m a n

leicht, dafs dieser Unterschied kleiner werden kann a l s j e d e gegebene Gröfse. Es

ist n ä m l i e h

t-d_?!>" = n - "r("=D '- + "- "-


r
"- 1 ) f 2 )
4 -
*' " ' * i. 2 1
1 . 2. 3 „
V ?l <i_) ' 2 A O ä. 'i ff
1 1 n
, L 1
1 O

* ( l - * ) 4 r ( l - r
) ( t - ) f f 2
(l_*)(l_*)(l_3) ß

# v
Ii' # v
n' x
n' A x
n n' n Ax x

= « ~ 2 " ,7* ^ 1. 2. 3. ^ ~ r"2T"37^: ^ + c t c


-

D e r W e r t h dieser Gröfse ist offenbar, Avenn n u n e n d l i c h g r o f s , unendlich klein.

E s ist a l s o für n = OO

(i+^r = = * + * + * * 4 - ^c c
3
4- < + e t c
-
i n x

8. 0 2 . D e n s e l b e n A u s d r u c k findet m a n a u c h , w e n n m a n (1 + - ) vermittelst
a n
des b i n o m i s c h e n L e h r s a t z e s e n t w i c k e l t und n — OO o d e r u n e n d l i c h grofs a n n i m m t ,
1 2 3
w o alsdann - , -, etc. = o wird. E s ist nämlich
n n n
(1 + - )™ =
1
1 + nx 1 + nx.(nx^ X « j f e j J ( ^ 2 ) l__ + ^
K
^ n' ^ n ~ 1. 2 „2 ^ 1 . 2. 3. n* ^

x.(x - |) - J)U - - )
2
x(x - l)(x - f)(* - n
3
)
- 1 + x + ^7"2T", 4 L""27"3 + ~ 2 . 3. 4 + e t c
-

F o l g l i c h für n = Oo
1 n x
x 2
x 3
x*
(t+;) =
+ + o
1 x
+ r2rs + i T 2 r o + c l c
-
1 nx 1 n x
D a nun (1 + - ) = [ ( 1 + - ) | und
n v
Ii

0 + |)" = i , + 1 + (1 -1) 1 + (i - > - £ 2 - 3 + (1 - > - ;Xi-J) ä 3 3 + f-


4$ ' Erste V o r l e s u n g . Über Verhältnisse, t

so ist auch

^ + l , " = [ , + ! + (t_I)| + ( l - l ) ( l _ ^ ^ + ( i _ l ) ( l - ^ ( l - | ) ^ + M c . f

E s ist a b e r , w e n n n = 00,

(l + l f = 1 + 1 + | + ± + + + e,c.

D i e Summe dieser unendlichen R e i h e , deren Xäherungswerth 2 , 7 1 8 2 8 1 8 2 8 4 50045, *

ist die Basis der sogenannten natürlichen Logarithmen, die auch wohl in B e -

ziehung auf eine Eigenschaft der gleichseitigen H y p e r b e l , die h y p e r b o l i s c h e n ge-

nannt w e r d e n . M a n b e z e i c h n e t diese Z a h l g e w ö h n l i c h durch den Buchstaben e. Dic-


1 .«X ... X

semnach ist der W e r t h v o n (1 4 - - ) , für n = OO , — e .


n

Zugleich ergicbt sich aber auch aus ( § . 5 9 , CO.), dafs fiiv jede positive ganze

Zahl n > x, ( + ^)" < 1 e


* u n t l
( ^^
1 > e
* l U U
* w e n n n : : : : 8 0
wohl ( + ^ ) " 1

X ~ ~ n
A ,

als auch (1 ) = e ist.


n

§. f>3. Wenn y = e X
so ist x = l o g nat y . Nun folgt aus (1 + ^ ) " < y, 1 + 3 < y 5

L X ~ n
, T X n
— I

und daraus x < n ( y — 1 ) , und weil (1 — - )


n
> y, so erhält man (1 ) < y ;
i
X I x — n (v*i — 1}
daraus 1 < y «unddeshalbl—y > < - also x >
r
n(l—y-%oder>^ 1.
n J
n v
J
'1 i
yn
T

I n (v" 1)
Folglich: n(l-y") > lognaty > \
yn
Es läfst sich demnach der natürliche L o g a r i t h m e j e d e r Zahl y finden, indem man
aus y dic Quadratwurzel, bis auf 2 r Decimnleii g e n a u , c x t r a h i r t , aus dieser abermals

die Quadratwurzel zieht, und diese Operation so lange fortsetzt, bis man auf
2
m
_ r

Y y < 1 4 -
10 k ö m m t , davon 1 subtrabirt und den Rest durch 2 multiplicirt. Das

Resultat dieser R e c h n u n g wird der bis auf die rtc Decimalstelle genaue W e r t h von

log nat y sein. Auf diese W e i s e fand, wie schon oben ( § . 38.) bemerkt worden,
1 0 * * = 1 , 0 0 0 0 0 00000 00000 00199 71742 08125 50527 0 3 2 5 1 . . . D i e s e Z a h 1 w e n i g e r 1 mit

2* = . H 5 2 92150 46068 46976 o<1er 1,99717 42081 25505 27032 51 mit 1,15292 15046

06846 976 multiplicirt, erhält man log nat 10 = 2,30258 50929 94045 68401 . . .

§. 64. IIat man auf irgend eine W e i s e den natürlichen L o g a r i t h m e n einer Z a h l

y gefunden, so erhält man daraus den b r i g g i s c h e n , indem man j e n e n durch log nat
1
10 = 2,30258 50929 9 4 0 4 5 . . . diridirt o d e r mit , — = 0,43429 44819 03351
' lognat10 '
multiplicirt. M a n nennt diese Z a h l g e w ö h n l i c h den M o d u I u s , und wenn wir diesel-

be durch M b e z e i c h n e n , so ist l o g b r i g g . y = M k*g nat y .

t
x ?
Ks sei nämlich l o g nat y = x und l o g brigg. y = |, so ist y = e — 1 0 . Da
1 1 ~
nun . ^ 7— M , so ist l o g nat 10 =
7 x folglich 10 — e und y = M — M
e P
x
.
lognatl0 M
z
A l s o ^ = x und I = M x oder l o g brigg y = M log nal y .
M
*- 1
Aus e M
= 10 folgt zugleich ^ log brigg. e = log brigg. 10 = ] , n nd daraus

M = l o g brigg. e. - r ^
r ^ ~Y

Ks i s t d e m n a c h der Näherungswerth von log brigg y = ^—y*^L


2 (10 —l)
r
1
2 t
10 —!
1
2

So iindet man z. B . , wonn man r = 60 a n n i m m t , weil


6o 2

f*3 = 1,00000 00000 00000 00095 28942 64074 5S932

2r>0
§. 65. y-[() D i e s e— äusserst
1,00000 mühsame M e 00199
00000 00000 t h o d e , 71742
durch 08125
eine 50527
M e n g e von Quadratwurzel-
,„„ 3 = _^^2SJHgl>4074 15SM2 . . , _ , = 1 2 f > 4 7 { [ ) G m
log hrigg. .s 1 9 { ) ? 1 7 4 2 0 ",w/j
8 l 2 5 5 ( ) 5 2 7

E x t r a c t i o n e n den A u s d r u c k 2*(y* "—1) zu b e r e c h n e n , läfst sich nun durch den G e -


1

brauch des b i n o m i s c h e n L e h r s a t z e s ungemein vereinfachen und vervollständigen.

Ks sei v ~ 1 4- u, so ist
50 Erste V o r l e s u n g . Uber Verhältnisse, ,?

n(<r-i) = »[(i + . ) " - i ] = - + + (


, i - 1
^ - 2
) r o + e l c
-

= --v-br + T - ^->-L^-b-, +
D i e s e r A u s d r u c k w i r d , w e n n man n = OO annimmt,
2
w3
* 5

( A ) l o g nat (1 + ») = w — + ^ ~ + ~ etc.

D i e Summe dieser unendlichen R e i h e hat j e d o c h nur dann einen reellen endlichen

W e r t h , wen u nicht > 1.


w 2
w 3
* 5

E b e n so erhält man (B) l o g nat (1 — w) — — w — ^ - ^ etc.


2 J 4 5
wo w < 1.
_L. ^
W e i l nun l o g (1 + w) — l o g ( 1 — » ) = log , so erhält man zugleich

f , W\ — W
3 .S 7

/^- i lH-w n , m , u, , \ ».
(C) log nat = 2Q« + — + + + etc.)
* + " • j y— 1
j
Setzt man nun - - = y, so wird a = und
l~a> y~r*

(D) l.g y= + i 03 + i 0* + * + e.c)


D i e Glieder dieser R e i h e nehmen ab für j e d e n W e r t h von y , wie grofs derselbe

auch sein m a g , und die Summe derselben hat i m m e r einen reellen W e r t h . Wenn je-

d o c h y nur mäfsig g r o f s i s t , so c o n v e r g i r t die R e i h e so langsam, dafs die B e r e c h -

nung des L o g a r i t h m e n v o n y noch i m m e r äusserst b e s c h w e r l i c h ist. Es sei z. B.

y = 10, so ist

l o g nat 10 = 2 + i + f (fif
W o l l t e man nun diesen L o g a r i t h m e n bis auf dic 10te Decimalstelle g e n a u haben,
+ * (^/ + i (^/ + etc.)

so müfste man beinahe 70 Glieder bis auf die 1 2 t e D e c i m a l s t e l l e b e r e c h n e n . E s m ü f s -


9 ax+i _ I 2 \\ 2x+1 l 2

te n ä m l i c h , wenn (—) < 10 sein sollte (—) >10 , also (2x + 1) X


11 12
logbrig Y > 1 2 u n d f o ,
8 l i c h 2 x
+ 1
> Hig"77 s e i n
- Nunistaber, wiemanausjeder

~^
11
l o g a r i t h m i s c h e n , auch aus unserer kleinen T a b e l l e ( § . 42.) ersehen k a n n , l o g ~ < 0,088.
12
Es müfste also 2 x + l > - oder > 1 3 6 , also x > 67 sein.
0,08©
§. 66. Ist die Z a h l y v o n der Beschaffenheit, dafs die C o n v e r g e n z der Reihe

( D ) sehr g e r i n g i s t , w i e im obigen B e i s p i e l e , wo y = 10 i s t , so mufs man dieselbe

in z w e i oder m e h r e r e andere R e i h e n z u zerlegen suchen, deren Glieder schnell ge-

nug a b n e h m e n , um mit hinlänglicher B e q u e m l i c h k e i t die R e c h n u n g anzustellen. So

läfst sich z. B. die R e i h e für log nat 1 0 , weil log 10 = 3 log 2 + l o g £ auf f o l g e n -

de W e i s e zerlegen.
s\ 1 1 1 1 1 1 1 1
l o g nat 10 = 3. (- + -. _ + ~ + - . - + - - + etc.)
3'
2 y

,fl + 1 L i1 L1 ! 1. L1 1
L . \
+ \9 ^ 3 9 3
+

^ 5 9*
+

^ 7 97
+

9 9 9
B l c

•Jr e l c . j
0/, , 1 1
, 1 1
. 1 1
, 1
1 , \
= 2
O + 3 9 + 5'V* +
7'^3 + «j-7* + C,C
')

+ 2f-
^ VO +^ "3 - 3 ^+ 5 - s ^+ 7 < ) 7 ^+ 9*
- . -
9 ^4 - etc.)
7
1 e i c
9 9 9

§. 67. Hier folgt <lie Übersicht der IJerecbnung v o n l o g nat 10 bis auf die 20ste

Decimalstelle genau. ^, . (

— 1,00000 00000 00000 00000 00


—1

9 — 0,1nii Hin 11111 1u11 11 J..9 = o,o57o3 70370 3 7 0 3 7 0 3 7 0 5 70

9 = o , o i 2 5 4 56790 i 2 5 i 5 67901 24 ^ 9 = o,ooa4(» 9 i 5 5 8 02469 i 5 5 8 o 25


-3 „ _
9 = 0,00157 1742,1 1 2 4 8 2 8 5 5 2 2 36 ^.9 = 0,00019 5 9 6 j 1 i)8926 1 2 1 8 8 9 1
—4
£.9 = o,ooooi 6 9 3 5 0 87808 43o28 67
9 zzz: o,oooi5 a 4 i ^ 7 9 0 2 7 5 8 7 2 5 8 o4 ->
r

T
X
T 9 — 0,00000 1 5 5 9 5 5 3 4 3 7 i3oo2 61
9 'zzzz 0,00001 6 9 5 5 0 87808 45o28 67
Q T \-9 = 0,00000 o i 4 4 7 4434o 24299 3g

9 = 0,00000 1 8 8 1 6 7 6 4 2 3 1 5 8 9 2 07 ^_9 = 0,00000 0 0 1 3 9 58545 87525 i3

9 ZZZz 0,00000 02090


1
75i58 1 2 8 7 6 90
^ T *_9 zz= 0,00000 oooi3 665o4 00149 5 *
9 ~ 0,00000 0 0 2 3 2 3 o 5 7 5 i2.54i 88
s = i,o3g7?. °77 ' o( } 8 8
^ 6 2
7 t7; 8
»8

TASTU ÜLIKOOLI
RAAMATUKDGU
52 . Erste V o r l e s u n g . Über V e r h ä l t n i s s e ,

s I , 0 3 9 7 2 07706 888GG 2 / 4 7 8 18
—p
-9
n,00000 00001 5585i 5o482 70
9 = 0,00000 00025 9 " 7 * 19 I 1 1 5 2

-TO
— 10

9 : : O,00000 00002 8G797 19907 9 3 0,00000 00000 i5G57 00948 00


—i i - I I

= o , o o o o o o o o o o 3 i 8 6 G 35545 3 2 .9 0,00000 00000 o i 3 8 5 4 9 5 7 1 54


1

9 I T
— 12 -T2

= o , o o o o o o o o o o o354o 70G1G i 5 9 0,00000 00000 o o i 4 i 6 2 8 2 4 65


1

9
— 7l -Ii:l

9 — o , o o o o o o o o o o 00593 4 1 1 7 9 57 7T -9 T
0,00000 00000 o o o i 4 57080 7 2

—14 -14
o,ooooo- o o o o o ooo43 7 1 2 4 2 1 7 9 0,00000 00000 00001 5 0 7 5 2 4 9
1

9 =
—J;i -iS
9 = o , o o o o o o o o o o o o o o 4 85G95 3 7
1
9 0,00000 00000 00000 i 5 6 6 7 53
-ifi
9 = o , o o o o o o o o o o 00000 559G5 g5
1
9 0,00000 00000 00000 o i 6 5 5 5 3
—17 —17
9 = o , o o o o o o o o o o OOOOO 0 5 9 9 6 22' _*_9 0,00000 00000 00000 0 0 1 7 1 5 2
Ts
—1"

9 = o,ooooo ooooo 0 0 0 0 0 00666 a5


1
9 0,00000 00000 00000 00018 01
—10 -10
9 — o,ooooo ooooo 00000 00074 o3 1 9 0,00000 00000 00000 00001 9 °
— 20 —20

9 = 0,00000 o o o o o 00000 00008 2 3 _V9 0,00000 00000 00000 00000 20


—2T —21

9 = o , o o o o o o o o o o 00000 00000 9 2
1
9 0,00000 00000 00000 00000 02

1
a 1 , 0 5 9 7 2 07708 3 9 9 1 7 9 6 4 1 2 59
z log 2
Demnach i 4 - 3 9 + o 7 9 7~j3 + —
3 + e t c

+ *. - +
1 1 1 .
E b e n so erhält man die Summe v o n 1 — + etc., indem man die
9 0 9 5
^ 3 9 3
berechneten r e c 1 p r 0 k e n P o t e n z e n v o n 9 benutzt.
-1
9 O,IIIII IIIII IIIII I H I I IX

-3 _
T 9" o,ooo45 7 2 4 7 5 70&27 6 1 7 7 4 1 2
-5-
9 0,00000 5 3 8 7 0 1 7 5 6 1 68Go5 7 5
&
-7
I 9 0,00000 00298 6 7 8 7 9 7 3 2 6 8 i 3
Y
-9
T 9~ 0,00000 00002 86797 19907 9 2

I 9 " -11 0,00000 00000 02896 g 4 i 4 o 4 8


TT
-i3
I 9"
TT 0,00000 00000 ooo3o 26244 5 8
s Z=ZZo , m 5 7 17756 57104 55o5a 07

\
s = o,tn57 1 7 7 ^ G 5 7 1 0 4 5 5 o 5 2 07

'ö ^ _

rrJ
T * _ . 9- 1 7 =
1

1 0
9
0,00000 00000 00000 j 2 j 7 9 ^>7
0,00000 00000 00000 00^J2 7 2

0,00000 00000 00000 oooo3 90


T o ^

I T
1
9
^
0,00000 00000 00000 00000 o4

o,tn57 1 7 7 5 6 5 7 1 0 4 8 7 7 8 8 5o — I log nat £

dazu 1 , 0 5 9 7 2 07708 3 9 9 r 7 9 6 4 1 2 3 9 = |- log nat 2

erhält man i , i 5 i 2 9 25464 9 7 0 2 2 84200 89 = £ l o g nat IO

und l o g nat 1 0 — 2,5o258 50929 9 4 o { 5 684oi 78

Z u g l e i c h hat man l o g nat a — 0,69jx4 7 i S o 5 5gg45 3 o 9 4 i 77

undlognat5 = 2 l o g 2 + log^ = 1,60943 7 9 1 2 4 5 4 i o o 5 7 4 6 0 08

§. 6S. Man hätte den natürlichen L o g a r i t h m e n v o n 2 , weil log 2 = 1. | + I. |,

durch die B e r e c h n u n g dcr beiden R e i h e n

2 fl + \L + 11 1 , 1 1 , 1 1 . X

, «A , x
V 5 ^ 3 5 3 ^ 55 +
7 ' ^ +
9 * 5 9 + e t 0
- )

1 , 1 1 , 1 1 1 , 1 1 1 , , x

+ 2
( 7 + 3 ^ 7 T + 5 ^ r +
9 - p " + e ( r
- )

auch auf f o l g e n d e A r t finden können.

.i 7
I t
.l(f o,4oooo 0 0 0 0 0 eoooo 0 0 0 0 0 0 0 2. 0 , 2 8 3 7 1 4 2 8 5 7 i42,85 7 1 4 2 8 57

27
4 3
I O .10 — o,oo553 5 5 5 3 5 5 3 3 5 3 5 5 5 5 3 53 2 0,00194 56545 96695 8 2 1 1 8 56
T ' -
T

7~
G -5 5

i.2 .10 0 , 0 0 0 1 2 80000 0 0 0 0 0 ooöoo 0 0 O , O 0 0 O 2


^799 G 07506 479^4 3 i
5 5

7
n 7 7
.10 365 i 42857 i4285 7 1 2_
O,OOOOO o546g 3 3 o 5 i 1 1 4 8 6 07
i.2 0 , 0 0 0 0 0 7
7 '
7

27
10 O
2 0
.10~ oop55 0 6 8 7 3 8 2 7 2 2 00
\ 011j7 O,OOOOO
A 0 , 0 0 0 0 0
7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 77 0'
12 -II 11

7
T
.2 .10~ 0 , 0 0 0 0 0 00037 a3636 56563 64 TT 0 , 0 0 0 0 0 00000 91951 5 l I 0 2 96

IT'

.7
T4 -lo
2 *3
T 2 .10 0 , 0 0 0 0 0 00001 20o3o 7 6 9 2 5 08 0 , 0 0 0 0 0 00000 0 1 5 8 7 . 8 5 9 6 8 81
TJ

7~
16 -15
.10 0 , 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 04569 06G66 <'7 2
0 , 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 00028 o845o*"^ 1

T s Ts

7
18 -17 T7
1
2 .10 0 , 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ooi54 20255 j*9 2
0 , 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 5o572 5o
TT TT
S
= o,4o546 ~5io8i ^oV58 65585 49 S 0 , 2 8 7 6 8 20724 5 1 7 8 0 9 i 8 o 3 09
s _ o , 4 o 5 4 6 5 i o 8 i o 8 i 5 8 65585 49
20 —IQ S _ 0,28768 20724 5 1 7 8 0 9 1 8 0 3 09
JL2 .10 — 0,00000 00000 o o o o 5 5i88a n 7 = 0,00000 00000 00000 00925 4 5
10 3

—21
22 —21 _ —7 2
_ 0,00000 00000 00000 00017 o5
IT .10 _ ^ 0,00000
*_2 00000 00000 1 9 9 7 2 86
-23
24.10
1
0,00000 00000 00000 00729 44
^—7 _ 0,00000 00000 00000 00000 02
z6 -25 -25
IT ^ —7 2
_ 0,00000 00000 00000 00000 01
2 .10 _ 0,00000 00000 00000 00026 84
IT 2f) -27
1

*_9 .10 — 0,00000 00000 00000 00000 00

2l o g5 nat I _ o,4o546 5 i o 8 i o 8 i 6 4 3 8 1 9 7 77 l o g n a t f — 0 , 2 8 7 6 8 2 0 7 2 4 5 1 7 8 0 9 2 7 4 3 92

*_9
30.10 -29
_ 0,00000
Daraus 00000
l o g nat 2 —00000 00000
l o g nat
,
§ +04 l o g nat | = 0 , 6 9 3 1 4 718öS 5g945 3 o 9 4 i 69
20 -
bis auf die 20ste Stelle w i e o b e n . hat man aber auch l o g 3 = Zugleich log ^ 4~
log 2 oder = 2 log 2 — log 4 — 1,09861 22886 68109 69139 46 bis auf die 20ste
Stelle genau.

§. 69. W e n n die L o g a r i t h m e n z w e i e r Zahlen y , z gegeben sind, so findet man

daraus den L o g a r i t h m e n ihres arithmetischen Mittels.

I o g 4f__i_4^
2 2
V2(^)-1 (2fj2h)-i) (2(^j-i) y
_t_ y—z y^~ z
y—z
0
Z, SO ISt
+ •r=f) + I o g
,v^z
log y + log * = log. - _±f) = l o g ( ( ^ ) 2
^ (^=5))f

= i o g ^ ) + % ( ' - c ^ ) - 2 iog *+£ + iog(1-^)2).

Daraus f o l g t : l o g = L_Xi___ _ , I o g ( l - ( ^ ) 2
) .

Aber - 5. log A _ ( _ _ ! ) ) 8
- _ 1 W Q^^j>-s)* = x log ____L„
* H V+^; *J°S ( ^ ) 2 ^ ( ^ * _ ^ _ ^ 2 >
'ind wenn ^ g ^ ^ _ = u g o i s t ( § . 65.) ( D )

| l o g u = M ( ^
'W-I
+
. ,. ,a-lJ
^
, ( + ,
«-is
« + 0 , . )
, u—\ _ fr-s) 2
_ _ \
u n d
Z 7+I 2 ( ^ f 2 _ ( ^ a 2 ^ ) - l '

Demnach

lo 4 5 = ' M J ^ J ^ M
g - 4 - ^ 3 + f ^ a - y H - - c A
2 2
v2(^;)-1 C 2
^ ) - O (2^)-O ^

§. 70. Setzt man y = x + l und z = x - 1 , so dafs 2 i ? und ^ i ^ = x , s o e r h H " I t

m an l o g x = 4 l o f f ( x 4 - l ) 4 - i l o c ( x - l ) 4 - M f ^ f- • j + ~ 4 »H"^0
fe a foV T " / T a M ZT" V 2 x
3
—l3(2v —1) 2
5(2x*-1) J

D i e s e FovmeI kann dazu dienen den Logarithmen j e d e r Primzahl p , wenn die L o g a -

rithmen aller Primzahlen < p gegehen sind, durch sehr convergcnte Reihen zu

berechnen.

Ist nämlich x = p , so sind die Zahlen \ T 1 und x — 1 gerade Z a h l e n , die aus-

ser der 2 nur n o c h Primzahlen < p als Factoren enthalten k ö n n e n , dafs also nach

der V o r a u s s e t z u n g l o g ( x + 1) und log ( x * - 1 als bekannt anzusehen sind.

Nimmt man z. R . den Logarithmen der Zahlen 2 , 3, 5 als bekannt a n , so er-

hält man
1 1
log 7 = 1 I°g 6 + I Iog 8 + M ( ± - + + etc.
3.97 3
5.97<
1 _L_
log 11 = § l o g 10 + 1 l o g 12 4- M ( ^ 1 + 3.241*
+ 57241* +
e<c.

1 1
log 13 — I l o g 12 + I l o g 14 + M ( ^ etc.
3.337' 5.337*
1 1
l o g 17 — i log 10 + \ log 18 + M ( ^ + 5^577 + etc.
3.577 3 5

_L 1
l o g 19 — i l o g I « + i log 20 + MQ-
3.721 3
5.721 J
etc.

etc. ' etc. . etc.


Ist v o n briggischen L o g a r i t h m e n die R e d e , so mufs man für M den ( § . <>4.) g e -

fundenen M o d u l u s 0,43429 41819 setzen. Für natürliche Logarithmen wird

M — 1.
§. 71. S o sehr die so e b e n mitgethcilte R e i h e n - z u r B e r e c h n u n g der L o g a r i t h m e n

drr Primzahlen auch c o n v e r g i r e n , so lassen sich zu diesem Z w e c k e doch noch un-

gleich c o n v e r g e n t e r e R e i h e n f i n d e n , w e n n man statt die Primzahl p — x z u setzen,

sie z u v o r mit einer Zahl m, j e gröfser j e b e s s e r , multiplicirt und p m = x s e t z t ; nur

mufs die Z a h l m so ausgewählt w e r d e n , dafs sie k e i n e Primzahl > p als F a c t o r ent-

hält, und dafs, wenn p m —


x w e d e r in x — 1 n o c h x + 1 Primzahlen, die nicht

kleiner als p s i n d , als F a c t o r e n vorkommmen.

Sn erhält man z. B., wenn p — 7 und m — 7, x — 4 9 , x — 1 " 4,S, x + 1 = 50

l o g 49 = i log. 4 8 + i l o g 50 + M ( ^ 1 + g J L _ , + _ L _ , + oto.)

und daraus l o g 7 — \ l o g 49.

Eben so w i r d , w e n n p = l i und m = 9 ,x = 99, x — 1 = 9 8 , und x + l = 100,

.og 99 = | l o g 9S + i l o g 100 + M ( ^ + _ L _ , + 5 _ J ^ , + .,,..)

und daraus l o g 11 —
log 9 9 — log 9 .

§. 72. S o findet man durch V e r s u c h e oder mit IJüIfe einer Factorentafel der n a -

türlichen Zahlen für die s u c c e s s i v e B e r e c h n u n g d e r L o g a r 3 t h m e n der folgenden P r i m -

zahlen, die L o g a r i t h m e n der v o r h e r g e h e n d e n als g e g e b e n b e t r a c h t e t , folgende unge-

mein c o n v e r g e n t e R e i h e n

l o " 1 3 27 = - - loiT
T
]ojj Mf—-—
3f>2 ~\- J 1
- , j 1
_L. ei<e^S
io p 1 . 5 . - / z iofe o.jo^-. e r^246401 ^ 3 . 2 4 Ü 4 Ü 1 8
. h
5 . 2 4 6 4 0 1 5
^ €
V

log17. 3 = |log 50 + 5 l o g 52 + M ( ^ p + + + etc.)

log 1 9 . 11 - 1 l o g 208 + i l o g 2 1 0 + M ( ^ 6 1 - + + , + etc.)

log23.17 = I l o g 550 + i l o g 552 + M ( ^ + j J f ^ * + f J ^ + « " )


1 1 1 >v

l o g 2 9 . 2 7 = -| l o g 7S2 + J l o g T M + M ( ^ g g p y f ^ ^ g j j j , + ^ ^ j , + et,.)

l 0 g . T M 1 = J l o g 340 + | |og 342 + M ( — 1


^ + j ; J L _ , , + + C c )
l o g 3 7 . 1 9 = | l o g 702 + J «og 704 + . M ( ^ J L 5 + ä 3 S « 7 t + . , — <' + H c )
WiIl man zur Ühung die R e i h e n für die L o g a r i t h m e n der übrigen Primzahlen,

z. B. bis 109 e n t w i c k e l n , so darf man n u r , indem man

p — 41, 43, 47, 53, 59, 6 1 , 67, 7 1 , 73, 79, 83, 89, 97, 101, 103, 107, 109 setzt,

m = 4 1 , 43, 47, 53, 4 1 , 43, 37, 67, 73, 9 1 , 83, 73, 83, 97, 67, 43, 89 annehmen.

§. 73. In den so eben mitgetheilten Beispielen zur B e r e c h n u n g des L o g a r i t h m e n

einer Primzahl p , w e n n d i e L o g a r i t h m e n aller Primzahlen < p bekannt s i n d , wurde

der Factor m so g e w ä h l t , <lafs für p n t — x , s o w o h l x — 1 als auch x + 1 nur P r i m -

zablen <p zu Factoren hatte. Zuweilen kann aber a u c h p m ~ x — 1 oder = x + 1

gesetzt w e r d e n , dafs im ersten Falle x und x + 1 , und im letztern x und x — 1 nur

Primzahlen < p als F a c t o r e n e n t h a l t e n , alsdann kann man die F o r m e l

log(x-l) = 2 log x - l o g ( x + l ) - 2 M ( ^ - 4 ^ ^ + etc.)


2 x —1 (2x —1)
v
(2x —1) y

oder
1 1
log(x^-l) = 2 l o g x — l o g ( x — 1) — 2 M f — — — Y \ j 4~ etc.)gebrauchen.
v
2 x —1 (2x"—1) y

N i m m t man z. B. für p = 17, m — 26, so ist p m —


442. H i e r mufs man 442 — x + 1

s e t z e n , so dafs 441 — 9 . 4 9 = = x und 44() = x — 1 , und man erhält


l o g 1 7 . 2 6 = 2 l o g 441 - l o g 440 - 2 M ( - i ^ + ^ _ , + „c.)

Setzt man für p — 1 9 , m = 128, so dafs p m = 2432, so ist 2431 = 11. 13. 17,

2430 = 27. 90. Daher

log 19, 128 = 2 l o g 2431 - l o g 2430 - 2M(^^L_.+ 3 ^ 5 5 ^ + «c.)

D e s g l e i c h e n erhält man, w e n n für p — 37, m = 27, also p m = 999 = x — 1, 1000 = x,

1 0 0 1 = 7 . 11. l0 = x + 1

log 37.27 = 2 l o g 1000 _ l . g 1001 _ 2M( l l § L_ + * . _ J _ , + e,c.)

§. 74. In Callcts Logarithmischen Tafeln (Pariser Ausg. 1795) findet man

die b r i g g i s c h e n L o g a r i t h m e n auf 61 Decimalstellen, nebst den natürlichen auf 48 Stel-

len für alle natürlichen Z a h l e n v o n 1 bis 1 0 0 , und für alle Primzahlen bis 1097. Zu-

gleich sind noch z w e i Tafeln für beiderlei L o g a r i t h m e n v o n 41 Z a h l e n , v o n 999980


8
his 1000021 hinzugefügt. In der Tafel dcr hriggischcn Logarithmen müssen die zehn

ersten Ziffern aus einer v o r h e r g e h e n d e n Tafel auf 20 Deciinalstellen ergänzt werden.

D i e hriggischen L o g a r i t h m e n sind von Abraham Scharp, dem gröfsten R e c h n e r

seiner Zeit ( g c s t . 1742 im 91sten Jabre seines Alters) berechnet w o r d e n , und wurden

in S h c r w i n ' s iiiathematical tables p. 30 — 39 a u f g e n o m m e n . D i e natürlichen L o g a r i t h -

men hat W o l f r a m ein holländischer Artillerie-Officier für alle Primzahlen unter

10000 bis zur 48sten Decimalstelle berechnet. Sie sind in Schulzens Sammlung m a -

thematischer Tafeln und daraus in V e g a ' s T a b e l l e n in F o l i o mit Ergänzungen und

Berichtigungen abgedruckt.

§. 75. Die von Sharp berechnete Tafel der briggischen Logarithmen auf 61

Decimalstellen kann dazu dienen, den b r i g g i s c h e n L o g a r i t h i r i e n j e d e r Z a h l aufeinebe-

liebige M e n g e v o n D e c i m a l e n , w e l c h e die Z a h l Gl nicht ü b e r s t e i g t , und umgekehrt

aus j e d e m g e g e b e n e n briggischen L o g a r i t h m e n , mit einer beliebigen Anzahl von De-

cimalen < 61, die dazu g e h ö r i g e Zahl auf eben so viel D c c i m a l e n zu berechnen.

D i e s e T a b e l l e , so Avie sie sich bei C a l l e t findet, besteht, w i e schon bemerktworden,

aus zwei T h e i l e n , w o v o n dcr erstcre die L o g a r i t h m e n aller natürlichen Zahlen von

1 bis 1 0 0 u n d a l l e r P r i m z a h I e n bis 1097, und dcr zweite d i e L o g a r i t h m c n der 41atifein-

anderfolgenden Zahlen von 999980 bis 1000021 enthält.

Mit Hülfe d e r e r s t e n T a b e l l e findet man den L o g a r i t h m e n j e d e r Z a h l , wenn sie

entweder unmittelbar in derselben enthalten ist, oder sich als ein P r o d u c t aus Z a h -

len, die darin v o r k o m m e n , darstellen läfst. Das Verfahren, dessen man sich dabei

zu bedienen h a t , ist von selbst klar und bedarf k e i n e r Erläuterung.

Läfst sich die Zahl, deren L o g a r i t h m e n man s u c h t , durch Multiplication oder

D i v i s i o n mit einer P o t e n z v o n 10 auf eine Z a h l b r i n g e n , die innerhalb der Grenzen

999980 und 1000021 liegt, so kann man mit Hülfe des 2ten T h e i l s der Sharpsohen

T a f e l n den Logarithmen derselben auf folgende W e i s e finden:

E s sei die g e g e b e n e Zahl b . Man nehme aus der T a b e l l e die Zahl a , welch«

der b am nächsten k ö m m t . Ist nun a > b , so hat man


logh= l o g a - log * = § . ( 6 5 , D ) l o g a - 2 M ( ^ + f ( ^ - ; 3
+ + etc.)

Für a < h erhält man

log b = log a + log 1 = log a + 2 M ( - ^ + x ( ^ + x ( g / + ete.)

W e i l a — h oder h — a < \ und a + b > 2 X 999980, also oder f^<. too L tW -;»
a+l> b+a J999920

so übersieht man leicht, dafs alle Glieder der mit 2 M multiplicirten Reihen, von

«(gq^"an, z u s a m m e n g e n o m m e n , b c i w c i t c m k I e i n e r als eine Einheit d e r G l s t e n I ) e c i - ,

male sein m ü s s e n , und folglich vernachläfsigt werden k ö n n e n .

§. 76. Ist die g e g e b e n e Z a h l , deren L o g a r i t h m e n man s u c h t , von der Beschaf-

fenheit, dafs sie sich weder als ein Product aus Factoren, deren Logarithmen

in dem ersten Theile der Sharpschen Tabelle enthalten sind, darstellen, noch

auf eine innerhalb der Grenzen des z w e i t e n T h e i l s der T a b e l l e liegende Z a h l bringen

l ä f s t , so mufs man dieselbe in ein Product aus z w e i s o l c h e n Factoren zu verwandeln

s u c h e n , dafs der L o g a r i t h m e des ersten vermittelst des ersten T h e i l s , und der L o g a -

rithme des andern F a c t o r s , mit Hülfe dcs zweiten T h e i l s der Sharpschen T a f e l be-

rechnet werden k a n n . I ) i c f s geschieht abcr auf f o l g e n d e W e i s e : Man v e r w a n d l e die

Z a h l , deren L o g a r i t h m e n man berechnen w i l l , durch Multiplication oder D i v i s i o n mit


C) 7

einer Potenz der 10 in eine Z a h l b > 10 und < 1 0 . Nun suche man eme zwischen

1,000020. b und 0,999980. b liegende g a n z e Z a h l c , w e l c h e sich in Factoren zerlegen

läfst, deren L o g a r i t h m e n in der 1sten T a f e l v o n S c h a r p enthalten sind. M i t dieser

dividire man die Zahl b , so wird der Quotient q > 0,999980 und < 1,000021 sein.
b —K 4. 1 0 — I
° «
F.s i.t . i m l ' . e h ä ^ ä S Ö h = 1
+ * 1 0
+ <vHnwTo < 1
+ M
" 1 0 u n d

b
= 1 - 2 . 1 0 ^ + ^ : > . - 2 0 . l O - 6
.
1,000020 b " 1,000020 1

b b b
Da nun v > 0,999980.b und < 1,000020 b , so mufs auch - < ( ) 9 9 9 9 8 ( ) n
n n d >
1,000020 b
k , E r s t e V o r l e s u n g . Ü b e r V e r h ä l t n i s s e ,

* g g

u n d f o l g l i c h a w h < 1 + 21. 1O -
u n d > 1 ~ - 2 0 . l C * o d e r z w i s c h e n d e n G r e n z e n

1,000021 u n d 0,999980 l i e g e n . E s l ä f s t s i c h d e m n a c h j e d e Z a h l b , d e r e n L o g a -

r i t h m e n i c h t u n m i t t e l b a r w e d e r v e r m i t t e l s t d e r e i n e n n o c h d e r a n d e r n T a b e l l e v o n

S c h a r p g e f u n d e n w e r d e n k a n n , a l s e i n P r o d u c t a u s z w e i F a c t o r e n c q d a r s t e l l e n , s o

d a f s c s i c h i n F a c t o r e n z e r l e g e n l ä f s t , d e r e n L o g a r i t h m e i m e r s t e n T h e i l e d e r

S h a r p s c h e n T a b e l l e , u n d q i n n e r h a l b d e r G r e n z e n 1 , 0 0 0 0 2 1 u n d 0 , 9 9 9 9 8 0 H e g t , u n d

f o l g l i c h m i t H ü l f e d e s z w e i t e n T h e i l s d e r s e l b e n T a f e l n g e f u n d e n w e r d e n k a n n .

§. 77. E x e m p e l . M a n s o l l d e n b r i g g i s c h e n L o g a r i t h m e n d e r V e r h ä l t n i f s z a h l

« = 3,1*4159 2 6 5 3 5 8 9 7 9 3 2 3 8 4 6 26433 8 3 e t c . d e s K r e i s u m f a n g e s z u s e i n e m D u r c h -

m e s s e r , b i s a u f d i e 6 0 s t e D e c i m a l e g e n a u , b e r e c h n e n .

D u r c h d i e M n l t i p l i c a t i o n d c r Z a h l n m i t 1 0 e r h ä l t m a n

b = 3 1 4 1 5 9 2 , 6 5 3 5 8 9 7 9 3 2 3 8 4 6 2 6 4 3 3 8 3 e t c . D a h e r b . 1 , 0 0 0 0 2 = 3 l 4 i 6 5 5 , 485 u n d

b . 0 , 9 9 9 9 8 = 3141529, 8 2

M a n h a t a l s o n u r e i n e Z a h l zu s u c h e n , d i e z w i s c h e n 3 1 4 1 6 5 6 u n d 3 1 4 1 5 2 9 l i e g t ,

u n d i n F a c t o r e n , w e l c h e i n d e r T a b e l l e v o n S h a r p v o r k o m m e n , z e r l e g b a r i * t . E i n e

s o l c h e Z a h t i s t 3141600 = 1 6 8 . 187. 100. D i v i d i r t m a n n u n b d u r c h d i e s e Z a h l , s o

e r h ä l t m a n d e n Q u o t i e n t e n q = 0,99999 7 6 6 1 5 7 0 4 7 1 49174 . . und e s w i r d

l o g b r i g b — l o g 1 6 8 ~f log f87 + 2 + l o g q , u n d w e i l « =

l o g b r i g jr = l o g 1 6 8 + l o g 1 8 7 — 4 + l o g q,.

H m l o g q z u b e r e c h n e n , n e h m e m a n i n d e r 2 t e n T a f e l v o n S h a r p d i e Z a h l , w e l c h e

s i c h v o n q a m w e n i g s t e n u n t e r s c h e i d e t , d i e s e i s t 0 , 9 9 9 9 9 8 . B e z e i c h n e t m a n d i e s e l h e

d u r c h r , s o h a t m a n r—q—0,00000 0 3 3 8 4 2 9 5 2 8 5 0 8 2 5 . . . , r + q — 1,99999 5 6 6 1 5 70471 4 9 1 7 4

u n d f o l g l i c h = 0,00000 01692 15131 2 . . .

r—Q
D e n Werth v o n — r ^ , b i s a u f d i c 61ste D e c i m a l e genau b e r e c h n e t , in
l o g 0,999998 — 2 M Ö + iC^p)* + *(*x^)* +
ctc
0 S l l b s t f t l l i r t
5 erhäFt man

Vr^— ^ r ~~y~ *

log q mit der verlangten G e n a u i g k e i t . D i e w i r k l i c h e Berechnung ist indefs noch im-

mer sehr b e s c h w e r l i c h , weil m a n , um 00 DecimaIen zu h a b e n , wenigstens 4 G l i e -

der der R e i h e b e r e c h n e n mufs^

§. 78. Um aus dem gegebenen briggischen Logarithmen L die dazu gehörige

Zahl \ auf 61 D e c i m a l e n zu f i n d e n , verfahre man auf f o l g e n d e W e i s e : Man nehme

die ersten sieben Ziffern derMantisse dcs L o g a r i t h m e n , und s u c h e , vermittelst der

g e w ö h n l i c h e n logarithmischen T a f e l n mit sieben D e c i m a l e n , dic dazu g e h ö r i g e nächste

Z a h l b bis auf die 7te D e c i m a l e . Den Logarithmen einer z w i s c h e n 0,999980 b und

l,0()002lh liegenden Z a h l , nach der M e t h o d e des v o r i g e n §. auf 61 D e c i m a l e n berech-

net, subtrahire man v o n dem gegebenen Logarithmen, so wird der Rest log brig
*
N . •'

' sein. T o n diesem subtrahire man den nächsten L o g a r i t h m e n der 2ten Sharpschen
n
N
Tabelle, deren Z a h l wir durch v b e z e i c h n e n wollen, so ist der Rest — log brisf —.
j n n n y

D i e s e n m i ' t i — l o £ nat 10 = 2,30258 50929 94055 68401 . . . multiplicirt, erhält man


M 5

\ N /
l o e n a t - . R e z e i c h n e n w i r d i e s e n L o g a r i t h m e n d u r c h & d a f s a l s o — = e , so hat man
°
(§. 62.) nv n v

N * 3 4

^ = i + i + ic + ic + & 4- et*.
—6
D a n u n , w i e man leicht ü b e r s i e h t , f < 10 , s a sind i& j e d e m Falle die ersten
\ T
N
zehn Gli«der d e r R e i h e hinlänglich, um und folglich auch n v . ^ — N bis aufdie
nv
61ste Stelle g*enau zu b e k o m m e n .

§. 79. Exempel I. E s sei 0,35895 60839 36766 12053 08149 69966 der g e g e b e n e

Logarithme. Man soll die dazu g e h ö r i g e Z a h l auf eben so v i e l D e c i m a l e n finden.

M i t Hülfe der L o g a r i t h m e n - T a f e l auf sieben D e c i m a l e n findet man die zum L o g a r i t h -

men 0,3589560 g e h ö r i g e Z a h l 2,285367. Nun ist aber 228536 = 49. 53. 88 und v e r -

mittelst der Calletseben T a f e l , auf 61 D e c i m a l e n erhält man


l o g ig = 1 , 6 9 0 1 9 60800 a 8 5 i 3 66i/j2 4 4 3 2 5 1 7 1 8 5 2 7 2

l o g 53 = 1 , 7 2 4 2 7 58696 00789 o4563 2 9 9 2 2 9 1 6 2 7 a56

l o g 88 = i,g4448 2 6 7 2 1 5 o i 6 8 6 2 6 3 9 i 4 i 6 6 5 5 4 i 6 5o3
A l s o log 2 , 2 8 5 3 6 = 0,55895 4 6 2 1 7 7 9 4 7 1 3 3 5 4 4 88/u4 6 4 2 2 9 o 3 i .

D i e s e n L o g a r i t h m e n v o n dem g e g e b e n e n L o g a r i t h m e n subtrahirt, erhalt man ' * ' '

0,00000 1 4 6 2 1 5 7 2 9 4 78709 1 9 7 3 5 0X737

D a v o n subtr. l o g i,ooooo3 = - 0,00000 i 3 o 2 8 8 i 4 g i 58849 5 5 5 g 8 62849

bleibt 0,00000 0 1 5 9 2 758o3 39869 6 4 i 3 6 42888.

D i e f s i s t , w e n n N d i c gesuchte Z a h l des oben g e g e b e n e n L o g a r i t h m e n bedeutet,


N 1
I o
« b r i g
2,2S536.T,000003 D i e s e n m i t l o
& n a t 1 0
~ j y | = 2 , 3 0 2 5 8 . . . m u l t i p l i c i r t , erhält man

N
loar nat — r r v = ^ - — 0 , 0 0 0 0 0 0 3 6 6 7 46ooo 58o25 84607 i565a
* 2,285^6. i,ooooo^
Ks ist also 1 + $ = 1,00000 05667 46090 5 8 o 2 5 84607 i5652

' • " :
• • ' • / : -•' - • ' r

t' _ '. r—zz — 0,00000 00000 00067 x54 ? 4 / 7 9 5i572


v
... ~- i' *
" " • , " | 3

—: 0,00000 00000 00000 00000 8 2 2 i 5 8g5g4


1.2.3
>Ar


:\ i- — — = 0 , 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 OOOOO OOOOO O O 7 5 4
^ * 0
2 2 8 5 5 6 1 1. 2o.o3o.o4o 5 ~ *> 0 0 0 0 0
° ^ 7 46*57 83i6x 4 i 6 o o 5 7 5'7 2

und folglich N = 2 , 2 8 5 5 6 76942 2 g 5 i 3 7o3o5 5 5 2 3 o 0 2 3 8 2

deren ZifVern alle bei richtig geführter R e c h n u n g bis a u f die beiden letzten verbürgt

werden k ö n n e n .

§. 80. D i e s o eben gefundene Z a h l N enthält die ersten 20 Ziffern einer Zahl,

w e l c h e das 100te fJlied der Rei!:<> 4 , 1 6 , 2 5 6 , 65536, etc. a u s m a c h t , in welcher j e -

des (jlied des Quadrat des v o r h e r g e h e n d e n ist. Man kann nämlich diese Reihe so

achreiben 2 % 2 , 2 , 2 1 8 l 6
, etc. oder 2 % 2 ^ , 2 ^ , 2 2 +
, 22\ etc., s o d a f s d a s l O O t e ( J l l e d
100

derselben 2 i s t . U m d i e s e Z a h l z u b e r e c h n e n , suche man i h r e n L 0 g a r i t h 1 n e n . Die-

serist2 1 0 0
log 2 . \ u n findet ruan aber 2 ° = 126765 06002 28229 40149 67032 0537<i. lü
Diese Zahl besteht aus 31 Ziffern. Man mufs also um auch nur einige der ersten

Ziffern der gesuchten Zahl zu erhalten, den Logarithmen von 2 auf mehr als 30 D e -

cimalstelIen haben. Nun findet man in C a l l e t s Tabellen den briggischen Logarith-

men von 2 auf 61 DecimaIstellen z=

0,30102 09956 63981 19521 373S8 94724 49302 67681 89881 46210 85413 10127 5.

Multiplicirt man denselben durch die für 2 ' gefundene Zahl, so erhält man den hrig-
^TOO

gischen Logarithmen von 2

= 38160 08546 90147 05624 43588 27360, 35895 60839 36766 12053 08149 69966 1.

Dieser Logarithme, kann die Richtigkeit von log brig 2 vorausgesetzt, bis auf die

30ste Decimale verbürgt werden. Die eisten 30 Ziffern der zu demselben gehörigen

Zahl sind also, zufolge der im vorigen §. angestellten Rechnung, 228536 76942 29513

79829 49228 1644. A u s der Charakteristik ersieht man, dafs diese Zahl aus 38160

08546 90147 05624 43588 27361 Ziffern bestehen würde.

Sich von der Menge der Einheiten, welche diese Zahl enthält, durch einen kör-

perlichen Raum eine Vorstellung machen wollen, wie klein man auch die Einheiten

annehmen mögte, z. R . Millionen- oder Billionentheile eines Kubik-Millimetre, wür-

de vorgebliche Mühe sein. W i r wollen uns damit begnügen, die Länge der Linie

auszumessen, welche die Ziffern dieser Zahl, in einer R e i h e geschrieben, bilden wür-

den. Nehmen wir die Ziffern so klein a n , dafs zwanzig derselben auf einen russU

sischen Werschock gehen, so werden, weil ziemlich genau 2 2 | Werschock einen

Metre ausmachen, 450 solcher Ziffern die Länge eines Metre, und alle Ziffern der

besagten Zahl, wie man leicht übersieht, eine Länge L = 848 001899 311437 902765 241838

Metres einnehmen. Nun ist die mittlere Entfernung der Sonne von der Erde ungefähr

152900 000000 Metres, welche mit 19,1830 multiplicirt, dic halbe grofse A x c der

Uranus-Bahn- giebt, also nicht völlig 30 000000 000000 Metres grofs ist. Die Länge

der Linie L würde demnach weit über 28 000000 000000 mal die A x e der Bahn des

Uranus enthalten.
Da das Licht in 8 Minuten 13 Sekunden von der Sonne bis zur Erde gelangt,
also in der Z e i t v o n 493 S e k . einen Raum v o n 152900 000000 M e t r e s , und folglieh in

e i n e r S c k u i i d e mehr als 310 000000 M e t r e s durchläuft, so wird e s , um einen W e g = L

z u r ü c k z u l e g e n , eine Z e i t von mehr als 2 700000 000000 000000 S e k u n d e n , o d e r , weil

das Jahr v o n 365 T . 5 St. 48 49' = 31 556929 S e k u n d e n , mehr als 86tausend Millionen

Jahre b r a u c h e n .
_ _ r _

§. 8 1 . E x e m p e l II. MansolldiePotenzl,06 3 ß 5
=N T
bis a u f die 61ste D e e i m a l -

stelle e n t w i c k e l n .
_ i _

M i t Hülfe der Sharpschen Tabelle findet man l o g 1 , 0 6 * 3 5


= T £ T log 1,06 =

0,00006 93311 37711 69928 99910 44346 16917 70396 26554 19933 43734 84669 9 = L.

Vermittelst der g e w ö h n l i c h e n T a b e l l e n mit 7 D e o i m a l e n erhält man für den L o g a r i t h -


28 47 76

me 0,0000693 die Z a h l 1,00016 = l ü ( ) ( ) 0 0 " = a


> deren L o g a r i t h m e aus der S c h a r p -

schen T a f e l g e n o m m e n —

0,00006 94815 58728 03751 77247 12696 73825 86672 64357 99684 49976 89493 1 = L.

V o n diesem L o g a r i t h m e n L den L o g a r i t h m e n L subtrahirt, erhält man zum R e s t e L — L =


0,00000 01504 21016 33822 77336 68350 56908 16276- 37803 79751 06242 04823 2.
a 1

D i e s e r Rest ist der b r i g g i s c h e L o g a r i t h m e v o n ^ . D i e s e n mit ^ — I ° g n a t


10 = 2,30258 e t c

multiplicirt, erhält man l o g nat = J

0,00000 03463 57189 89341 69713 22305 54835 82225 32861 41751 01028 01330 C = £

Esistalso ~ = o d e r - - = e ~ * und folglich N = l , 0 0 0 1 6 ( W + *?* — * 3


+ # * + etc.,

a . c c c

— o , o o o o o o o o o o ooo59 9 8 1 6 5 iigH 3 2 2 5 i 6 9 1 1 8 43o5o 5 i 8 i 8 18882 09785 2 6 8 5 8 8

= t3o,25o 2 5 / n 9 o 4 i 3 9 5 4 8 5 2 ig4o4 56566 0 2 8 2 3 14448 8

— 599 633o8 6 0 j 9 g i 5 o i 2 60577 8 2 5 6 7 ^^97 7

i s
c = 4 i 5 3 4 4 6 1 2 8 i 5 o 6 7 4 8 0 1 8o838 9
7 9

f c = 2 3 9 7 79885 2 7 1 8 4 7 2 55 4
7

fc = • . " 8642i 2465i 1


= 5i36 6
Daraus erhält man e~~^ = 1 — | + |* — §\ + l\ — + etc. —

0,99099 96536 42870 08822 75990 85126 73447 50817 70S34 41309 54461 14878 9

und endlich 1,00016. e~~^ oder die gesuchte Z a h l N =

1,00015 96535 87452 94744 17155 00980 35475 25977 83917 74660 15413 86257 3.

O b i g e s E x e m p e l ist aus S h e r w i n s Matematical tables Einl. p. 43 entlehnt w o r d e n .

§. 82. W i r erwähnten im A n f a n g e dieser V o r l e s u n g ( § . 1.) und später ( § . 24.J e i -

nes V e r f a h r e n s den E x p o n e n t e n des Verhältnisses z w e i e r gleichartigen Gröfsen nähe-

r u n g s w e i s e durch eine Heihe g e w ö h n l i c h e r B r ü c h e darzustellen, die von deni wahren

W e r t h e des E x p o n e n t e n , um so w e n i g als man w i l l , verschieden sind. Diefs V e r -

fahren kann auch dazu dienen, für j e d e Z a h l X > 1 und < 10, deren L o g a r i t h m e n man

berechnen w i l l , einen Bruch ™- zu finden, dessen Logarithme durch die Sharpsche

Tabelle gegeben, und von der Beschaffenheit ist, dafs w e n n N durch denselben d i -

vidirt w i r d , der Quotient q um w e n i g e r als 10~~ von 1 a b w e i c h t , s o dafs sich N als 6

ein P r o d u c t ^ . ( l + » ) , o d e r ™ ( 1 — w ) , wo u < 10~ ,darstcllenläfst,undfolglicb(§.C.">.)


6

I.g b.ig N = log 5 + 2 M ( ^


w
+ i(^/ w 3
+ J ( ^ - /
5
+ o.«.)
^
oder l o g brig N = log - — 2 M ( ^ + | ( _ ^ _ / + i + etc.) ist.

E n t w i c k c l t m a n nämlich nach der ( § . 24.) g e g e b e n e n V o r s c h r i f t d i e Näherungswerthe


A A 1 A 2 A
B ' TT' W 9
\f9 C t C #
' S
° Versieht m a n
l '
p c n t
, d a f s , wenn man z w e i nächst aufeinan-
derfolgende Brüche dieser B e i h c durch — , — b e z e i c h n e t , und X = - . q s e t z l , q = i 4 - «
° n n 1
n 1
'
1 A A 1 A 2

oder 1 — w sein w i r d , w o w < . D i c Reihe der B r ü c h e j ^ , « p , ^=-, etc., ist n ä m -


mn' 1
i , S
2

lich von der B e s c h a f f e n h e i t , dafs sie abwechselnd kleiner und gröfser als \ sind;

und dafs der Unterschied z w e i e r nächst aufeinanderfolgender Brüche — und — = JL,


n ni 11
nn
1

j
und folglich dcr Unterschied der Z a h l N und des X ä h e r u n g s w e r t h e s ™ < .— l sein
n nn

mufs. D a nun N = - . n, so ist q = — N und w c i l X z w i s c h e n - und — l i e g t , a b e r


n 1
m n n •
m m
T
1 r i • i n m , n /ni , 1 v , . ,
— — | i s t , so mufs auch q z w i s c h e n — . — und — ( \ also zwischen
n. n - n n 1
- 111 n m V n n i
Y
1 V A 1 A,
1 und 1 +• liegen. W e i l nun d i e L o g a r i t h n i e n aller Brüche dcr R e i h e ctc.
mn 1
" i " 2

deren Zähler irnd N e n n e r nicht mehr als drei Ziffern enthalten, in der Sharpschen

Tabellen gefunden werden, so darf man n u r den letzten derselben ^,dessenLo-


\ g

garithme gegeben ist, a u s w ä h l e n , und man wird in den meisten Fällen j < 10
b
mn
finden, so dafs alsdann für d i e B e r e c h n u n g v o n l o g b r i g q dic 2te T a f e l v o n Sharp
j t
völlig entbehrlich ist*

N e h m e n w i r z. B . N = 3,14159 26535 89792 2 . . . so erhält man, w e n n man den


31415 9^65 r

Bruch ———— so b e h a n d e l t , als ob man den gröfsten gemeinschaftlichen T h e i l e r


10000 0000 ' fe fe

seines Zählers und N e n n e r s s u c h t e , die Quotienten 3 , 7 , 1 5 , 1 , 2 9 2 , 1 , 1 , etc., und


daraus ergeben s i c h , durch das ( § . 2 4 . ) erwähnte V e r f a h r e n für die Näherungswerthe der
3 22 333 355 103993
Zahl N folgende Brüche - , ^-> — , '~, 3 3 1 0 2 > c t c
* ^ e r
* e t z t e
«"icser B r ü c h e , d e s -
355 335
sen L o g a r i t h m e n man in d c r T a f e l v o n Sharp findet, ist SetztmanalsoN = ^.q,
3 22 333
so w i r d , w e i l die B r ü c h e - , y ,
3 5 5

— >
.

N und q = 1
.

— u sein, w o «
~ , e t c . a b w e c h s e l n d k I e i n e r und gröfser sind a l s N ,

<
f

— — ^ f T n o >
a
^ S 0
<
ß
^ sein. D i e s e s bestä-
j l t > Ot)u. o o l l ? * £

355

tigt sich a u c h , indem N mit dividirt den Decimalbruch 0,99999 99150 86328 27

giebt. Diesen = l - « g e s e t z t , hat man w = 0 , 0 0 0 0 0 00849 13671 72. M a n erhält also,

w e n n man l o g N nur auf 15 Stellen berechnen will,

l o g N = l o g 355 - l o g 1 1 3 - 2 M . ^ ^ ^ | = 0,49714 98726 94133 92.


D i e Glieder nach x—— sind, w e i l s c h o n | ( " - ) < 1 0 ' , hierallevernachlässigt werden.
- 7

Z —~ w JL — cti

v §• 83. Um die z u einem g e g e b e n e n briggischen Logarithmen g e h ö r i g e Zahl zu

b e r e c h n e n , kann man auf ähnliche W e i s e v e r f a h r e n . E s sei z. B . der g e g e b e n e b e -

reits oben ( § . 79.) v o r g e k o m m e n e L o g a r i t h m e 0,35895 60839 3 6 7 6 6 ; man soll die dazu

g e h ö r i g e Z a h l N auf eben so viel D e c i m a l e n b e r e c h n e n . Vermittelst der gcwöhnli-


ehen Logarithmen findet man 0 , 3 5 8 0 5 6 0 8 = log 2 , 2 8 5 3 6 7 . Nimmt man nun mit dem
2 2 S 5 3 6 7

Bruche y ü ^ H W ^ c s e
* D C
Operation v o r , als oh man den gröfsten gemeinschaftlichen

Thcilcr seines Zählers und Nenners finden wollte, so erhält man die Quotienten
2, 3 , 1 , 1 ,58, 5 , etc., und daraus ( § . 2 4 . ) die Näherungswerthe des obigen Bruches
2 7 9 1 6 9 3 7 1 7 0 1 9 3 7

I ' J' i ' T ' 4"To' 205T e t c


' S e t z t m a n a l s o N
~ 4 T Ö q
' S 0 e r h a l t m a n
' w e i l

log N = o , 5 5 8 5 6o83g
9 3 6 7 6 6 12

r
log 4to = 2,612,78 3 8 5 6 7 1 9 7 3 5 49

2 , 9 7 1 7 3 99^06 5 6 5 o i 6 x

l"g 9 7 = 5
a , 9 7 1 7 5 95908 8 7 7 7 8 a8

logbrigq — 0,00000 o5497 6 8 7 2 3 3 3 . • » -^


1

und diesen mit ^ = l o g nat 10 = 2 , 3 o 2 5 8 50929 93o45 68 multiplicirt


erhält man l o g nat q — 0,00000 o8o53 7 2 2 4 8 33

und i ( l o g n a t q ) 2
= 0,00000 00000 oo524 3 i

und deshalb q = 1,00000 o 8 o 5 3 7 2 6 7 2 64


9 3 7

und folglich N = q = 2 , 2 8 5 3 6 7 6 9 { 2 2 9 6 1 5 8.

§. 84. Aus dem, von (§. 7 3 . ) an, V o r g e t r a g e n e n wird man hinlänglich den G e -

brauch der Sharpschen T a b e l l e kennen gelernt h a b e n , um den briggischen L o g a r i t h -

men j e d e r Z a h l auf eine b e l i e b i g e M e n g e v o n Decimalstellen, w c l c h c j e d o c h die Z a h l

61 nicht übersteigen darf, zu b e r e c h n e n , und u m g e k e h r t für j e d e n briggischen Loga-

rithmen die dazu g e h ö r i g e Z a h l auf e b c n so v i c l D e c i m a l e n als der L o g a r i t h m e ent-

hält, zu finden. D a s Verfahren für natürliche L o g a r i t h m e n ist ganz d a s s e l b e ; nur

mufs man den Modulus M = I setzen, und wenn mnn aus dem L o g a r i t h m e n die Z a h l

herleiten s o l l , den ersten T h e i l desselben mit sieben D e c i m a l e n durch die Multiplica-

tion mit M = 0 , 4 3 4 2 9 4 4 8 in einen B r i g g i s c h c n v e r w a n d e l n , und zu diesem, die Cha-

rakteristik = 0 angenommen, vermittelst der g e w ö h n l i c h e n T a f e l n mit sieben D e c i -

m a l e n , die Z a h l auf eben so viele D e c i m a l e n s u c h e n , und übrigens ganz nach ( § . 7 3 . )

verfahren.
68 Erste V o r l e s u n g . Über Verhältnisse.. ! 1
'

Es sei z. B . auf j e d e Anzahl v o n D e c i m a l e n < 48 die Zahl des natürlichen L o g .

1,14472 98858 49400 17414 34723 51353 05871 16472 94812 916 zu berechnen. Man

nehme die ersten acht Ziffern desselben 1,14472 9 8 8 , so erhält man durch die M u l t i -

plication dieser Z a h l mit 0,43429 4 4 8 , das Product 0,4971 499. Die dazu gehörige
355

Zahl ist 3,141593, dessen Näherungswerth '—^. Nun findet m a n in den ('aIletschen

T a f e l n l o g nat ^ = 1. 5 + I. 71 — 1.113 = 1,14472 99707 63075 22734 80723 72123 20006


1 I«J

42558 47492 277. V o n diesem den g e g e b e n e n L o g a r i t h m e n subtrahirt, erhält man


zum Reste / = 0,00000 00849 13675 05320 46000 20770 14135 260S5 52679 361.
* ^ j

Substituirt man diesen W e r t h in e z


— 1 — # + $' — |
c c + ctc., und multiplicirt
355
das Resultat durch so erhält man die gesuchte Z a h l = <a ( § . 77.)
1 1O

§• 85. E i n e ähnliche T a b e l l e , w i e die ( § . 42.) mitgotheilte, s o w o h l für b r i g g i s c b e

als natüriiehe L o g a r i t h m e n auf eben so viel Decimnlstelien b e r e c h n e t , w i e die S h a r p -

sche und W o l f r a m s c h e würde die B e r e c h n u n g des L o g a r i t h m e n einer Z a h l o d e r der

umgekehrten A u f g a b e auf eine grofse M e n g e D e c i m a l e n sehr vereinfachen und erleich-

tern. Für die natürlichen L o g a r i t h m e n habe ich eine T a b e l l e auf 48 D e c i m a l e n be-

rechnet, die ieh gelegentlich mittheilen werde, unterdefs erlaube ich mir hier eine

s o l c h e T a b e l l e für b r i g g i s c h e L o g a r i t h m e n , aus 16 D e c i m a l e n aus der am Ende von

WestphalsLogarithmischenTafeln befindlithenHiilfstafel entlehnt, beizufügen. Den

Gebrauch derselben lernt man aus ( § . 42.) D i e B e r e c h n u n g einer solchen T a b e l l e , s o -

w o h l für b r i g g i s c h e als auch für natürliche L o g a r i t h m e n , hat übrigens keine grofse

Schwierigkeit. D i e L o g a r i t h m e n der ersten 36 Zahlen derselben findet man s c h o n in

den Calletschcn T a f e l n . D i e L o g a r i t h m e n der übrigen Z a h l e n , v o n 1,0001 an, lassen

sich am bequemsten vermittelst der F o r m e l l o g ( l + x . l 0 — o


)=Mx.l0~ 2 n
5i5*.lO - 2

^-^*'*0 — etc. b e r e c h n e n , w o z u man sich einer zu diesem Behufe berechneten

T a b e l l e der W e r t h e von M x , ^ , ^ * , etc. für 1, 2, 3, . . . . bis 9 bedienen

kann.
l o g hrig x l o g brig i , x l o g brig 1 , 0 x l o g brig 1,00x

i 0 , 0 0 0 0 0 o o o o o o o o o o o o , o 4 i 5 g 26861 5 8 2 2 5 ojo,oo432 1 0 7 3 7 82642 6 o,ooo43 40774 7 g 3 i 8 6


b o , 3 0 1 0 2 9 g ( j j 6 6 3 9 8 1 2 0,07918 1 2 4 6 0 47694 80,00860 0 1 7 1 7 6 1 9 1 7 6 0,00086 7 7 2 1 6 6 1 2 2 6 ()
0,47712 12547 4 o , n 5 9 4 5 3 5 2 5 o6856 8lo,01285 7 2 2 4 7 0 6 1 7 2 2 o,ooi5o og33o 2 o 4 i 8 1
0 , 6 0 2 0 D g g g i 3 2 7 9 6 2 4 o , i 4 6 i 2 8 0 5 5 6 7 8 2 0 8 o j o , 0 1 7 0 5 5 5 3 g 2 98780 4 0,00170 3 7 1 2 8 09000 5
0 , 6 9 8 9 7 ooo43 3 6 o i 8 8 0,f7609 1 2 6 9 0 5568i 2 0 , 0 2 1 1 8 929go 6gg58 1 0,00216 60617 565o7 7
j6 o , 7 7 S i 5 i 2 5 o 3 8 3 6 4 3 6 0,204 1 1 99826 55ga4 8jo,o253o 5 8 6 5 2 6 4 7 7 0 2 0,00269 79807 1990S 6 6
!7 0 , 8 4 5 0 9 8o4oo i 4 2 5 6 8 o,25o44 8 g 2 i 5 7 8 2 7 3 g o,o2g58 3 7 7 7 6 852og 6 94700 55<ii8 0
- | :

o , 0 0 j o 2 /1

'S .o,gooo8 99869 g i g 4 5 6 0,26627 2.5o5i o55o6 1 o,o5542 5 5 5 4 86g4g 7 o,oo546 o 5 j 2 i og5o6 5 S
7

|9|0,95424 a5og4 3 g 3 a 4 9 0 , 2 7 8 7 5 56oog 5 2 8 2 9 0 o , o 5 4 2 64979 4o025 6 o,oo58g 1 1 6 6 2 5 6 g i o 5


7

logbrigr,ooox logbrigi,oooox logbrigi,ooooox logbrigi,ooooo*ox

o,oooo4 5 4 2 7 2 76862 70,00000 4 3 4 2 9 2 5 i o 4 5 0,00000 0 4 3 4 2 9 { 2 6 4 8 0,00000 00454 2 9 i 4 6 6 1


0,00008 (i85o2 n 6 4 g 0 0,00000 86858 02780 5 0,00000 o8685 88og5 2 0,00000 00868 68887 7 2
o , o o o i 5 02688 06227 1 0,00001 5o2.86 59028 5|o,ooooo 10028 8 i 4 g i 4 0,00000 o i 5 o 2 8 8 5 2 5 0
0,00017 5683o 58464 9 0,00001 7 0 7 1 4 5 i 8 4 g 8 o , o o o o o 1 7 0 7 1 7 4 4 5 5 5 0 , 0 0 0 0 0 0 1 7 5 7 1 7 7 0 8 0
0,00021 70929 72200 2 0,00002 i i 4 i 8i2.45 2 0,00000 2 1 7 1 4 66980 9' 0,00000 0 2 1 7 1 4 7 1 8 6 7
7

6p),00026 04986 47090 5 0,00002 6o568 8 7 2 1 6 4 0,00000 26067 5 g o 4 2| 0,00000 o26o5 7 6 6 1 1 0 7

o , o o o 5 o 58997 8 4 8 1 2 5 o,oooo3 o3gg5 4 9 7 6 1 4 p , o o o o o oo4oo 00755 2 0,00000 o5o4o o6o3o 9'7


'>,ooo34 72966 85565 5 0,00000 4 7 4 2 1 68884 00,00000 5474^> /,1957 9 0,00000 o5474 5 5 4 4 6 5
»,ooo39 06892 4 g g t o 1 o , o o o o 3 g o 8 4 7 44o84 2|0,00000 09086 5 2 4 8 3j 0,00000 o3go8 64867 8 9
7

l o g b r i g i , o o o o o o o x | l o g brig i , o o o o o o o o x j V i e l f a c b e d e s M o ( l u l u s j Y i e l f a c h e v o n ] . n a t 1 0

0 , 0 0 0 0 0 ooo43 4 2 g 4 4 8 o ; o o o o o oooo4 3 4 3 g i 5Jo,4542g 4 4 8 i g o 3 2 5 i 8 2 , 3 o 2 5 8 5og2g g4o45 7


0,00000 00086 8588g 6 0,00000 00008 6858g 0 o,86858 8g638 o65o5 7 4 , 6 o 5 i 7 o i 8 5 g 88ogi 4
0,00000 o o i 3 o 28854 3 0,00000 00010 02883 4|*,30288 5 4 4 5 7 09700 5 6,90775 5 2 7 8 g S 2 1 5 7
1

0,00000 0 0 j 7 3 7 1 7 7 8 9 0,00000 0 0 0 1 7 3 7 1 7 7 g|i,75717 79276' i3oo7 5| g , 2 i o 3 4 0 3 7 1 9 7 6 1 8 2 7 4


0,00000 0 0 2 1 7 1 4 7 2 3 6 0,00000 00021 7 1 4 7 2 4 2 , 1 7 1 4 7 a4og5 i 6 2 5 g 1 u , 5 i 2 g 2 5 4 6 4 9 7 0 2 2 8 4 0
0,00000 0 0 2 6 0 O7668 1 0,00000 00026 06766 g 2 , 6 o 5 - 6 6 8 g i 4 i g 5 n 0 i 5 , 8 i 5 5 i 0 5 5 7 9 6 4 2 7 4 1 6
0 , 0 0 0 0 0 oo5o4 00612 7 0,00000 o o o 3 o 4oo6i 4 3 , o 4 o o 6 1 0 7 3 3 2 2 7 6 2 8 i 6 , i 1809 565o9 585ig 7 7
0 , 2 0 0 0 0 oo547 4 ^ 5 5 7 2 0,00000 ooo54 7 4 5 5 5 8 5 , 4 7 4 5 5 585o2 2 6 0 1 4 6 18,42068 0 7 4 5 9 5 2 5 6 5 5 8
0 , 0 0 0 0 0 oo3go 8 6 5 o i 6 0,00000 o o o 3 g o865o 3,3,go865 0 5 3 7 1 29266 4 2 0 , 7 2 5 2 6 5 8 3 6 g 4 6 4 i i a g
§. S6. TIm den G e b r a u c h dcr o b i g e n T a b e l l e mit der Sharpschcn zu v e r g l e i c h e n ,

folgt hier die Übersicht der B e r e c h n u n g z w e i e r bereits ( § . 7 7 , 79.) vorgekommenen

Exempel.

Exempel L D e n L o g a r i t h m e n der Z a h l *r = 3,14159 26535 89793 238 zu finden.

Multiplicanden. Multiplicatoren. Logarithmen.


3,i4i5o, 26535 89793 238 5 0,47712 12547 19662 4
9,4^477 79C07 6 9 3 7 9 7 i4 x,06 o,o253o 58652 64770 2
9,99026 46584 i 5 5 4 i 497 1,0009 0,00039 06892 49910 1
9,99925 5 8 7 6 5 9 0 1 1 6 485 1,00007 o,oooo3 03995 49761 4
9>9999 5
5 8 2
4 5
01677 793 1,00000 4 0,00000 17j71 7 ^ 4 5 3 3
1,00000 o4 0,00000 01737 17758 0
9*99999 5 8
' ^ 2 2 /
*7 6 5
79 9
1,00000 001 0,00000 ooo45 42944 8
9*99999 9 8
^ 5
" ° 9 5 5 l
9
1,00000 0007 0,00000 ooo5o 4oo6i 4
9*99999 9 9 ^ 5
77 a

i,ooouo o o o 5 6 76906 7 0,00000 00024 6 5 4 4 o 5


9*99999 999^5 a 3 o 3 2 4 2 9
o,5oa85 oi9.g524870 9
F o l g l i c h l o g TT = 0,49714 98726 g 4 i 3 3 4

E x e m p e l II. M a n s u c h t d i e zu dem briggischen L o g a r i t h m e n 0,35895 60839 36766 1

gehörige ZabI.

Logarithmen. Zahlen. Multiplicanden. Multiplicatoren.


0,35895 6o83g 3 6 7 6 6 1 1,00000 00014 17896 5 1 , 0 0 0 0 0 002
200 00000 0
o,3oio2 9 9 9 0 6 6 3 9 8 1 1
j,00000 oo2i4 17898 5 i , o o o o o 07
o , o 4 i 5 9 2 6 8 5 i 58u25 0 1>1
7000 oooi5 0
o,oi283 72247 00172 2 i,o5 1,00000 0 7 a 1 4 79i3
J
5 r,ooooo a
o,oo346 o 5 3 2 i 09506 5 1,008 20000 oi442 8
0 , 3 5 8 7 2 o 4 3 6 56884, 9 1,00000 2 7 2 1 4 19356 5r,oooo4
7

4 0 0 0 0 T o8856 8
0,00025 564Ö2 9 9 8 8 1 2
i,oooo4 2 7 2 1 5 2 8 2 1 5 1 i,ooo5
o , o o o a i 70929 7 2 2 5 0 2 i , o o o 5 5o o o 2 i 5 60764 1j
0,00001 7 0 7 1 4 3 i 8 4 g 8 i , o o o o 4 i,ooo54 2 7 4 2 8 88977 2 | 1 , 0 0 8
0,00000 o8685 88095 2 1,00000 2 800 4 5 4 1 9 4 3 i i 1 8
r,oo854 70848 53089 0 i , o 3
0,00000 o3o4o o6o3o 9 1,00000 07
3 o 2 5 6 4 i 2 5 44962 7
0,00000 00086 85889 6 1,00000 002
i , o 5 8 8 o 5 4 9 7 3 77061 7
o,ooo23 5 6 4 5 6 84095 7 io388 o54g7 3 7 7 ö S 2
0,00000 00006 1O785 5 i , o o o o o oooi4 17898 5 1,14268 5 8 4 7 t i 4 7 5 7 9
i 2,28556 76942 2 9 5 1 0 8
A l s o dic gesuchte Zahl = 2,2S536 70942 29513 8.
,j. Dafs in rlem ersten E x e m p e l l o g b r i g 1,00000 00056 76907 = 0,00000 00024 05449 3

durch die MultipHcation v o n 0,00000 00056 76907 mit dem M o d u l u s , und in dein 2ten

die zu dem b r i g g i s c h e n L o g a r i t h m e n 0,00000 00006 157S5 5 g e h ö r i g e Zahl = 1,00000

00014 17898 5 durch die Multiplication desselben mit l o g nat 10 g e f u n d e n , und dazu

die beiden T ä f e l c h e n der V i e l f a c h e n v o n M und l o g nat 10 gebraucht w o r d e n , bedarf

w o h I k a u m einer Erinnerung.

§. 87. D a der b i n o m i s c h e L e h r s a t z und dic L o g a r i t h m e n mit besondern Xutzen

in der L e h r e v o n der Rentenrechnung gebraucht werden können, so wird es nicht

u n z w e c k m ä f s i g sein, diesen Gegenstand hier zum Beschlüsse dieser V o r l e s u n g mit e i -

niger Umständlichkeit abzuhandeln.

Unter Rente versteht man j e d e Geldeinnahme, die nach bestimmten gleichen

Z w i s c h e n z e i t e n erhoben wird. Sie ist eine j ä h r l i c h e , halbjährliche, vierteljährliche,

monatliche etc. R e n t e , j e nachdem sie alle J a h r , alle h a l b e , alle Vierteljahr oder

monatlich bezahlt wird. W i r d sie auf eine bestimmte Z e i t v o n T e r m i n e n bezahlt, so

heifst sie eine Z e i t r e n t e . H ä n g t ihre Auszahlung aber v o n der L e b e n s d a u e r einer

oder m e h r e r e r P e r s o n e n a b , s o w i r d sie eine L e i b r e n t e oder L e b e n s r e n t e genannt.

E i n K a p i t a l , dessen e i n j ä h r i g e r Z i n s d e r E i n h e i t gleich ist, w o l l e n wirmitTetens

das G r u n d k a p i t a l schlechtweg, oder auch das G r u n d k a p i t a l des jährlichen,

halbjährlichen e t c . Z i n s e s a , n e n n e n , wenn dasselbe j ä h r l i c h , halbjährlich, etc.

den Z i n s a einträgt.

Eben so soll die mit dem Jahreszinse a n g e w a c h s e n e Einheit der Z i n s f u f s hei-

fsen. S o ist z. B . , w e n n 3 , 4 o d e r 5 P r o c e n t Zinsen gezahlt w e r d e n , das respective

Grundkapital 3 3 f , 2 5 , 2 0 , und d e r respective Zinsfufs 1,03; 1,04; 1,05.

§. 88. Dic Gröfse eines, mehrere Jahre hindurch durch die alljähr-

IichztimKapitale hinzugefügtenZinsen, angewachsenen Kapitals ist

gleich demProducte aus dem anfänglichen Kapitale multiplicirt mit

c i n e r P o l c n z d e s Z i n s fu fs e s, d e r e n E x p o n e n t d e r Z a h 1 d e r J a h r e g 1 c i c h
i s t , oder wenn l + w dcr Z i n s f u f s , so ist A . { l ^ - w ) " der Werth des anfänglichen

Kapitals A nach n Jahren. '

l)ie verschiedenen Werthe A , A ,


1 A ,
2 A ,
3 A , 4 etc. des Kapitals im Anfange,

nach e i n e m , zwei, drei, etc., J a h r e n , bilden nämlich eine geometrische R e i h e , in

w e l c h e r j e d e s Glied sich zu dem nächstfolgenden v e r h ä l t , w i e 1 zum Zinsfufse 1 + u>,

oder in w e l c h e r j e d e s Glied aus dem nächstvorhergehenden entsteht, indem man d a s -

selbe mit 1 + u iiiultipnxirt, so dafs A 1 — (1 + ») A , A 2 =• (1 + w) A 1 = (1 + w ) 2


A,

A^ = (1 + U1) A 2 = (1 + u>f A , und allgemein A n = (1 + « ) " A .

W i e man A n mit Hülfe des binomischen L e h r s a t z e s b e r e c h n e t , ist schon ( § . 53.)

an einigen Beispielen g e z e i g t w e r d e n .

Vern1itteltderL0garithmen findetn1andenWerthv0nA,,, wenn man den L o g a r i t h -

men v o n 1 + w mit n multiplicirt, und dazu den L o g a r i t h m e n v o n A addirt. Man e r -

hält alsdann log A , w o z u die Zahl A


n n aus den Tafeln gefunden wird.

Bequemer aber ist e s , wenn man viele dergleichen R e c h n u n g e n zu machen hat,

sich einer T a b e l l e , wie der am Ende dieser V o r l e s u n g abgedruckten T a b e l l e ( A ) zu

bedienen. Das Verfahren dabei bedarf kaum einer Erläuterung. Soll man z. B. den

W e r t h eines Kapitals von 15000 Rfthcl nach 19 Jahren berechnen, wenn die Zinsen

mit 4 P r o c e n t zum Kapitale geschlagen w e r d e n , so darf man nur die in der T a b e l l e

beim 1 9 t e n J a b r e unter 4 P r o c e n t stehende Zahl 2,106S4 91760 durch 15000 muJtiplici-

ren. Man erhält alsdann 31602,7376 Rubel oder 31602 Rubel 74 K o p e k e n .

§. A9. Weil A n = (1 4- « ) " A , so ist A = A n . ^ — = A (1+*)~


n n
n
oder der
(1 -[- u)

gcgenwärtigeWerth eines nach mehreren.Tahren zahlbarenKapilals

ist g l e i c h , dem zu z a h l e n d c n K a p i t a l e durch eine P o t e n z des Zinsfnfses,

dessen Exponent der Zahl der Jahre gleich ist, dividirr.


Die Summe, A n in V verwandeln, heifst sie auf n Jahre zurüekdiseon-
tircn.

Beispiele von der Berechnung dieser A u f g a b e , vermittelst des binomischen Lehr-

satzes findet man ( § . 53.)


Der Gebrauch der Logarithmen zu diesem Zwecke ist in der Gleichung log

A n = log A — n l o g (1 + m) enthalten*

Hie am Ende der V o r l e s u n g in dieser A b s i c h t mitgctheilte TabefJe ist: a b e r am

bequemsten. So erhält man z. ß . den g e g e n w ä r t i g e n W e r t h eines nach 19 J a h r e n

zahlbaren Kapitals v o n 15000 R u b e l , wenn 4 Procent Z i n s e s - Z i n s e n gerechnet w e r -

d e n , — 15000 X 0,47464 24240 = 7119 R u b e l 63,0 K o p e k e n .

§. 90. W e r d e n die Z i n s e n eines Kapitals statt j ä h r l i c h alle halbe Jahre gezahlt,

und können sogleich w i e d e r untergebracht w e r d e n , so b e k ö m m t dcr Gläubiger a u f die

W e i s e offenbar mehr Z i n s e n uls im ersten Falle. Ist nämlich der Zinsfufs 1 + « , al-

so der jährliche Z i n s für die Einheit w, und dcr halbjährliche = ^ , s o v e r w a n d e l t sich

die Einheit nach einem halben Jahre in 1 + ^ » und wird am E n d e des 2ten kalben

Jahres (1 + ^) — * + w
+ I * * s t a
^ S 0
' n
diesem Falle der Z i n s des Kapitals
4
A u 2

A nach e i n e m Jahre um gröfser, als w e n n er alljährlich gezahlt w u r d e . Bei 5


. i- TT 1• j A.0,05* A
P r o c e n t betra&t dieser Unterschied — — 7 7 ^ .
^ 4 1600
W ä c h s t das Kapital A alle TertiaI in dem Verhältnifs 1 zu SO verwandelt
• 3 2 3

<vs sich nach einem Jahre in (1 + - ) A = (1 + + 5 + ^ ) A. u

0 • 3 27
Überhaupt wird ein Kapital A , w e l c h e s am Ende eines j e d e n ZcittheiIs, deren 111

unter sich gleiche ein Jahr a u s m a c h e n , in dem Verhältnisse 1 zu 1 + - z u n i m m t , am


0
m
u> m

E n d e des Jahres auf (1 + ^ ) A a n g e w a c h s e n sein. D i e s e r W e r t h ist, w i e w i r ( $ . 6 ( ) . )


gesehen haben,

= 1 + . + (1 _i).» + (,_i)(, _ 2 ) . 5 + (.,_I)(,_i)(, _ 2 ) . 4 .,_ f t 0 „

nimmt zu, wenn m gröfser wird, und nähert sich immer m e h r dem Werthe von

1 4- » 4- H - + »\ 4 " c t c
- — C Ü )
' o n n c l l i n
j e d o c h zu erreichen. W i e grofs al-

s o auch die Zahl m ch?r in einem Jahre enthaltenen Zahlungstermine sein mag, so b e -

trägt der Z i n s am E n d e d e s Z a h r c s doch nicht völlig « w


c ~f" cw P t c >
° ( l c r
nicht völlig so

viel, als ob d i e Z i n s e n alljährlich nach d e m Z i n s f u f s e e " gezahlt würden. D i e s e r Zinsfufs e w

10
J4 > Erste V o r l e s u n g . U b e r Verhältnisse,

ist übrigens nur um sehr w e n i g e s v o n dem Zinsfufse 1 + « , nämlich um 4~ c +


w w
c ~r C I C
-

verschieden. Ist z. B. » — 0 , 0 5 , so beträgt dieser Unterschied nur 0,00127 I I . . . .

§..91. W e n n die Hälfte der j ä h r l i c h e n Zinsen halbjährlich e i n g e n o m m e n , und

sogleich w i e d e r zum Kapitale geschlagen wird, so ist der W e r t h eines Kapitals A

nach n J a h r e n , w c n n d c r Zinsfufs 1 + » , ( l + V " A = [(l + ^ ] " A = ( l + w + ^ ) " 2


A,
J* 2t 4-

aIso eben s o grofs als w e n n d i e Z i n s e n j ä h r l i c h , nach d e m Z i n s f u f s e 1 + w + ^ , ge-


4
zahlt w ü r d e n . E b e n so wird ein Kapital A in n Jahren, d i e Z i n s e n a l l e T e r t i a l , oder
wZ w 4
n n

a l l e Q u a r t a l ausgezahlt, r c s p . . z u ( l + - ) A oder ( l + y ) A,folglichebensoanwachsen,

als wenn d e r Z i n s f u f s ( l + g ) 3
= 1 + » + ^ + ^ , oder ( 1 + ^ ) = 1 + 4
» + |» + l a
w
3
+^ , 4

wäre. Überhaupt w i r d , w e n n , bei dem Zinsfufse l + w , die Z i n s e n in m gleich weit

von einander abstehenden T e r m i n e n alljährlich gezahlt werden, so dafs auf j e d e n

T e r m i n - , als Z i n s für die Einheit k ö m m t , d e r W e r t h d e s Kapitals A nach n Jahren


m
m m n co ^
(1_] ) A oder [ ( 1 ^ ) j A, folglich eben so grofs s e i n , als würden die Z i n s e n
v
• m m
r». f U m

am Ende eines ieden Jahres nach dem Zinsfufse ( 1 A )


IU

= 1 4- « + ( i _ l ) ^ + ( i _ l ) ( t _ . ) ^
2
+ e i C t gezahlt.
m c
in in c 1 n

Diese Zahl ist um so grÖfser, j e gröfser die M e n g e der Jahrestcrmine m ist,

und nähert sich i m m e r m e h r dem W e r t h e der unendlichen lleihe

1 w u* _ j - a? 4- c 4" etc. =" e , w o e die Basis der natürlichen L o g a r i t h m e n


w

b e d e u t e t , w e l c h e ( § . 62.) = 2,71828 18284 59045 * . . ist. ~* '

A u f die W e i s e w ü r d e ein K a p i t a l , w e l c h e s in j e d e m unendlich kleinen Z e i t t h c i l -


\
c h e n , — Jahr, in dem Verhältnisse 1 zu 1 + — a n w ä c h s t , in mehreren Jahren so z u -
m ' in

n e h m e n , als ob es alljährlich in dem Verhältnisse 1 : e w


oder nach dem Zinsfufse e w

a n w ü c h s e , w i e bereits im v o r i g e n §. b e m e r k t w o r d e n .

§. 92. Aufgabe. D e n Z i n s eines Kapitals A zu b e s t i m m e n , der in j e d e m nten


P r o p o r t i o n e n , P o t e n z e n und L o g a r i t h m e n . - ' 7 5

T h e i l des Jahres bezahlt werden mufs, damit, w e n n dieser Z i n s j e d e s m a l w i e d e r zum

Kapital g e s c h l a g e n w i r d , der jährliche Zinsfufs 1 + u sei

Ks sei dcr gesuchte Z i n s = x , so wird die Einheit nach 1, 2, 3, 4, etc. ntel Jahr auf
x x ^ x 5
1 + ( 1 4- —) , ( 1 + , c t c . und folglich nach n s o l s c h e n T h e i l e n oder nach einem

Jahre zu (1 + ^ ) a n g e w a c h s e n sein. Setzt man nun ( ' + ^ ) 1


— * + « 5 S 0
erhält
_i_
man x = A (1 *>)" — A .

S o findet man, w e i l nach der B e r e c h n u n g v o n ( § . 8 1 . ) 1,06 ** = 1,00015 9653 T


,

dafs der tägliche Z i n s eines Kapitals von 100000 R u b e l , 15 Rubel 69,5 K o p e k e n b e -

trägt. W ü r d e n statt dessen täglich — ^ . 1 0 0 0 0 0 = 1 6 R u b e l 43,9 K o p e k e n gezahlt, so

wäre dies ebcn so g u t , als o b man das Kapital nach einem jährlichen Zinsfufse v o n
,„ , (),()C,3o5 . , n n r . 1 ^ 0,0036 1 2 0,000216 .

^ + 36^ ^ ^ ^ + ^ - 3 ^ - + ^ " ^ - 3 6 5 ) ^ ^ + e l c . .

also ungefähr zu 6,18 P r o c e n t verzinsete.

§. 93. W i r haben so eben g e s e h e n , dafs ein Kapital A in dem nten T h e i l e eines


jL_
J a h r e s , bei dem Zinsfufse 1 + w , auf A ( 1 + *>)", und allgemein in ni solchen Theilen
m
des Jahres auf A ( t + a ) " anwächst, vorausgesetzt, dafs die Z i n s e n für j e d o s ntel

Jahr w i e d e r zum Kapitale hinzugefügt werden. D'iefs gilt übrigens für alle beliebige

g a n z e Zahlen n und m, w i e grofs dieselben auch sein m ö g e n , so dafs allgemein der W e r t h

eines Kapitals A naeh t J a h r e n , t mag cine g a n z e o d e r g e b r o c h e n e Zahl sein, bei dem

Zinsfufse l + . w zu A ( I + •»)* a n w a c h s e n w i r d . Daraus folgt denn auch u m g e k e h r t ,

dafs der g e g e n w ä r t i g e W e r t h eines Kapitals A nach t Jahrcn z a h l b a r , A (1 w) "


- 1

A
oder r r ^ — ; t sein mufs.
(1 m)

In dcn öffentlichen L e i h b a n k e n pflegt m a n , w e n n die Z i n s e n alljährlich zu K a p i -

tal gerechnet w e r d e n , dic Z i n s e n , für kleinere Zeiträume als das J a h r , anffolgende

Weise zu b e r e c h n e n . D a s Jahr wird z u 360 T a g e , j e d e r M o n a t zn 30 T a g e a n g e -

nommen. U m nun den W c r t l i eines Bankbillets nach n Jahrcn r T a g e n zu bestim-

m e n , k ö m m t es darauf a n , ob r > oder nicht > 180 T a g e . Tm ersten Falle w e r d e n


Ii Erste V o r l e s u n g . Uber Verhältnisse,

zu d e m W e r t h e e i n e s K a p i t a I s A , b e i dem Z i n s f u f s c l + w , nach nJahren = A ( l + « ) , n o c n die


a

Zinsen v o n A (1' + » ) " für r T a g e = A(t + eu)".^ hinzugefügt, s a d a f s der W e r t h

des Kapitals A nach n Jahren r T a g e n = A ( I 4- u)n ( l + .^rJ- I- St


nicht > 1SO

pitals nach n Jahren r T a g e n = A ( I + (1 + wf+A{i+w) - .


»)""'.(l+lft") = A ^ n 1

Für n= 0 ist der fetzte Theil = o, und die F3ank giebt gegen Einlieferung des BanR-
billets hlofs das Kapital A ohne Zinsen zurück.
So erhielt man, für ein Kommerzbank-BiIlet von 5000 Rubel vom 7. Februar 1823,
am*2. April 1828, w.o. noch 5 Procerrt gezahlt wurden, aus der Rank 6427 Rbl. 82.Kp.
Die Zeit vom 7. Februar 1823 bis 2. April 1828 ist nämlich 5 Jahre 2 Monate weni-
ger 5 T a g e oder5 Jalrre 55 Tage. \ u n ist Tab. (A) dcr Werthdes Kapitals von 5000 Rbl.
nach 4 Jahren zu 5 Procenl = 0077 Rubel 53r Kopeken. Dazu den Zins von 300 4-
415
55 = 415 Tagen,. welcher 6077,5a Rubel X • = 350 Rubel 30Kopekcn beträgt,
addirt, erhält mau C427 Rubel 83 Kopeken als den Werth de* JJankbrllets am 2ten
April 1828.
Ein anderes Bankbillet von 1000-Rubelvom 7.April 1823 wurde am 2ren April
1828 mit 1275 Rubel 43 Kopeken eingelöset. Das Alter dieses BilleKs war nämlich
5 Jahre weniger 5 T a g e oder 4 Jahre 355 Tage,, der Werth des Kapitals von 1000
Rubel nach 4 Jahren ist 1000.1,054 = 1215 Rubel 50 K o p e k e n . D a z u dieZinsen von
355 Tagen = 1215,50.^ = 59 Rubel 93 K o p e k e n ^ erhält man 1275 Rbl. 43 Kop.
Berechnet man diese beiden BHlete nach der für den Werth eines Kapitals A
n a c h t Jahren gegebenen Formel A(I + ») , und nimmt jedes Jahr z u 365 a n , so
1

dafs m a n den 29sten Februar im Schaltjahr nicht 44_160


achUet, so ist der W e r t h des lsten
Billets 5000.1,05 * S und des 2ten = 1000.1,05',i305
Berechnet man diese bei-
;>+ ,ff
den W e r t h e mit Hülfe dcr g e w ö h n l i c h e n L o g a r i t h m e n , so erhält m a n , weil l o g 1,05

— 0,02118 92991.

Fürs erste Bankbillet. F ü r s z w e i t e B a n k b i 11 e t.

5 log 1,05 = 0,10594 04955 5 l o g 1,05 = 0,10594 64955"

I i l o g 1,05 — 0,00319 29081 — / l o g 1,05


T = 0,00029 02644

0,10913 94036. 0,10565 6231T.

D i c dazu g e h ö r i g e Z a h l 1,2857fr mit D i e dazu g e h ö r i g e Z a h l 1,275427 mit

5000 multiplicirt, erhält man 6428 R . 50 K . 1000 multiplicirt, giebt 1275 BbI. 42,7 K p .

A u s diesen b e i d e n B e i s p i e l e n ersieht m a n , was sich auch v o r a u s s e h e n l i e f s , dafs

eine L e i h b a n k , wenn sie nach d e n o b e n vorausgesetzten P r i n e i p d i e Zinsen bezahlt,

g e w i n n t , w e n n in der Z e i t von n Jahren r T a g e n r < 1 S 0 ; hingegen verliert, wenn

r > 180 und z w a r um so mehr, j e kleiner der Unterschied v o n r und 180.

§.94. D a f s e i n Kapital, dessen Zinsen beständig w i e d e r in Kapital verwandelt

w e r d e n , w ä h r e n d die Z e i t g l e i c h f ö r m i g fortschreitet irt g e o m e t r i s c h e r Progression zu-

nimmt und mit stet* w a c h s e n d e r G e s c h w i n d i g k e i t zu einer verhältniismäfsig bedeuten-

den Summe a n w ä c h s t , davon überz-cugt schon crn B l i c k auf T a b e l l e (A) a m E n d e die*

ser V o r l e s u n g . Indefs bleibt diese Summe doch noch immer im Verhältnisse mit dem

anfänglichen Kapitale sehr beschränkt, so lange die Zeit nicht über die gröfste

menschliche Lebensdauer hinaiisreicht. Allein diese Grenze einmal überschritten,

kann das Kapital zu einer, alle V o r s t e l l u n g übersteigbaren, Gröfse anwachsen. Folgen-

de B e i s p i e l e , die zugleich zur U b u n g im B e c h n e n dienen k Ö n n e n , w e r d e n i n dieser

Hinsicht vielleicht nicht u n w i l l k o m m e n sein.. * ••>»

E * x c m r > e l I. W i e lange mufs ehr Kapital zu 5 P r o c e n t Z i n s e n auf Zinsen aus-

s t e h e n , damit es 900 mal g r ö f s e r w i r d . A u s der F o r m e l (1 + » ) ==r r


s f o l g t t l o g (1 + *

l o g s. Folglich, weil 1 + w = 1,05, s = 900,, t l o g 1,05 = tog 9 0 0 , ist t =

log000 2,9542425 - o f t i m T , -

KFHBS =
<ÖB«äB = 1 3 9 , 4 2 J a l , t
'
Eine M i l l i o n Pfund Sterling würde demnach in 140 Jahren zu einer Summe v o n
7S ErsteVorlesung. ÜberVerhältnisse,

000 Millionen Pf. St. a n w a c h s e n , einer S u m m e , w e l c h e r die englische Staatsschuld b e -

reits sehr nahe ist.

Exempel II. In w i e viel Z e i t wird ein russischer Imperial z u 5 P r o c e n t Z i n s e n

auf Z i n s e n zu einer solchen Summe a n w a c h s e n , dafs das V o l u m e n der dazu erfor-

derlichen M a s s e reines G o l d , das V o l u m e n unserer E r d k u g e l übertrifft?

Hetrachten wir die Erde als eine Kugel, so ist, wenn * die Verhältnifs-

zahl des Kreisumfanges zum Durchmesser, r den Halbmesser, D den Durch-

messer und P den Meridian der Erdkugel bedeutet, das Volumen derselben —

4 f f r
3
= = — . 2 Da nun der vierte T h e i l des Erdmcridians zehn Millionen
3
6 6 Tt
6 P 3
G4000.10 18

M e t r e s h a l t , a l s o P = 40.10 M e t r e s , und * - 3 , 1 4 1 5 . 9 2 G 5 etc. ist, so ist — = — —


0 JT O *
> 1080.10 und < 1081 . 1 0
18
Kubikmetres. 1 8

Nun wird aber bekanntlich das absolute Gewicht des Würfels des hunderten

T h e i l s des Metre des destiIirteii W a s s e r in seiner gröfsten D i c h t i g k e i t ein Gramme


5?

g e n a n n t , dafs also ein K u b i k m e t r e solches W a s s e r 100 oder eine M i l l i o n Grammen

— 1000 K i l o g r a m m e n w i e g t . D a nun das speclfische G e w i c h t des Goldes 19,258 ist,

so wird d a » G e w i c h t eines K u b i k m e t r e GoId — 19258 K i l o g r a n i m e n s e i n .

E s enthalten aber n a c h N e l k e n b r e c h e r 1 9 / j I m p e r i a l e n c i n e k ö J n i s e h e M a r k fein

Gold, und weil ein Kilogramme ungefähr 4 T


9
ä köln. Mark ausmacht, so ist der

W e r t h eines K i l o g r a m m e s fein GoId ungefähr 84 Imperialen. A u s einem K u b i k m e t r e

reines GoId k ö n n e n demnach 19258 X 84 oder 1G17G72 Imperialen geprägt werden.

D a nun das V o l u m e n der Erdkugel < 1081 T r i l l i o n e n K u b i k m e t r e s und 1 0 S l X 1 6 1 7 6 7 2

= 174S 703432 < 1749 M i l l i o n e n , so ist eine M a s s e GoId v o n diesem V o l u m e n zu

1749 QuatrillionenImperialen noch nicht zureichend. Setzt man aber 1,05* = 1749.10 ^, 2

i n . 24 + l o g 1 7 4 9 27,2427898
s o erhalt man t — — ' =r — — 1285. b a n o K

logl,()5 0,0211893

Ein Imperial würde demnach zu 5 P r o c e n t Z i n s e n auf Z i n s e n in 1300 Jahren zu

einem s o l c h e n Kapitale a n w a c h s e n , dafs das V o l u m e n des dazu erforderlichen reinen

G o l d e s g r ö f s c r als das V o l u m e n unserer E r d k u g e l sein w ü r d e .


Exempel III. D e n W e r t h eines Kapitals von einem I m p e r i a l , die Z i n s e n zu 5

P r o c e n t alljährlich zu Kapital g e m a c h t , nach 6500 Jahren z a h l b a r , zu berechnen.

D e r A u s d r u c k für die M e n g e der E i n h e i t e n , w o z u die Einheit in 6500 Jahren zu

5 P r o c e n t a n w ä c h s t , ist 1 , 0 5 ° ° . 65
D a n u n , w i e bereits in dem 2ten E x e m p e l g e z e i g t

worden, eine K u b i k m e t r e reines GoId 1617672 Imperialen enthält, so ist das V o l u -

men der M a s s e G o l d , wozu der Imperial in 6500 Jahren zu 5 P r o c e n t anwächst ~

1 05^ 0 0

= ^ l . * . * A Kubikmetres. V e r w a n d e l t man diefs V o l u m e n in eine K u g e I , oder setzt


1617672 ' ö

1 05^> 00
3
= 4 7cx . w o ff die bekannte Verhältnifszahl des Kreisumfanges zu sei-
161/6/2 3
'
nein D u r c h m e s s e r , und r den Iladius der Kugel bedeutet, so erhält man r =
.1 3 . - _
Yi_ l , 0 5 ° = 6 5 o
Y 1,<>5 * 6500
X u n ist log 1,05 — 0,02118 92990 7. '*r'-;
' **1017072.
4
' 2156896*
A l s o 65oo' l o g r,o5 — i57,73r>44 Zg

Compl. l o g 2 1 5 6 8 9 6 — 3,66617 ° 7

C'ompI. l o g <7i — 9,5o2'85 o r


1 o5 < i 5 o
°
Daher log —-,, — 150,899^6 4 7
217u09G7r
Q r
0

und l o g r — 43,633i5 49.

Demnach r = 4,29689 X lO 4 3
=• 4296S9. l O 3 8
Metres. Statt l o g 2156896 und log

n von 6500 l o g 1,05 zu subtrahiren, haben wir die logarithmischen Complemente der

beiden Z a h l e n 2156S96 und «• addirt; die Charakteristik der Summe 1 5 0 , aber um

2 X 1 0 vermindert. D a s l o g a r i t h m i s c h e C o m p l e m c n t e i n e r Z a l i l \ ist nämlich — 10 —

log \ . E s ist also einerlei, ob man c0n1pl. log N addirt oder log N subtraliirl, w e n n

man nur nicht v e r g i f s t , dic Charakteristik der Summe um 10 zn v e r m i n d e r n .

D a nun das L i c h t in ungefähr 493 Sekunden den eg von der S o n n e bis zur

E r d e , also etwa 152900 000000 M e t r e s , und folglich in einer S e k u n d e w e n i g e r als 320

Millionen Metres durchläuft, so wird es in einem Jahre = 31 556929 Sekunden noch


4^9689.10^

nicht völlig 10000 13illionen Metres zurücklegen, also mehr als 1


^ — 0 ° f , p r

4296,89 QuatriIIionen Jahre g e b r a u c h e n , um den H a l b m e s s e r der Kugel zu durchlau-

\
- Erste Vorlesung. Über Verhältnisse,

laufen, w e l c h e dem V o l u m e n der M a s s e G o l d , w o z u ein Imperial in 6500 J a h r e n zu

5 Procent Z i n s e s z i n s e n a n w ä c h s t , gleich ist. *

95. Der haare Werth einer Zeitfente mehrereJahre hindurch am

Ende jedes Jahres zahlbar, ist gleich demGrundkapitalc der Zeitrente

(§. 8 7 . ) w e n i g e r dem b a a r e n W e r t h e d . e s s e l b e n a.rnE.nde des letztenZah-

lung.s-Jahres zahlbar.

Indem sich nämlich der L nternehmer T


verpflichtet, dem Rentenirer n Jahre hin-

durch am Ende j e d e s Jahres eine bestimmte Rente a auszuzahlen, giebt er ihm g l e i c h -

sam ein Kapital in die H ä n d e , das alljährlich den Z i n s a trägt, w e l c h e s ( § . 87.) das

Grundkapital der R e n t e a genannt w u r d e . D i e s e s Kapital - , wenn 1 + w der Ztiis-

fufs ist, mufs der Rentenirer, n a c h d e m er n Jahre hindurch die Zinsen d a v o u benutzt

h a t , am E n d e dieser Z e i t dem U n t e r n e h m e r zurückzahlen. Statt d e s s e n ' k a n n er ihm


a a 1
aber gleich den baaren ^\erfh v.ou - — - . — — — - zurückzahJen, dafs er also eigent-
; n
° w u (M -f- a) n

a a 1
licli nur —r—\ das AouivaLent der n Jahre hindurch zahlbaren jährlichen
n a i s

u .w (1 •f- u)) *• J

R e n t e a empfangen w ü r d e .
ft R 1
<j. OC D a diese Summe • 7 T I — n Jahre hindurch nut den Zinseszinsen
-

Ui W ( 1 ~f- Uf)

(§. 88.) auf —*^^r^n) (1 + * j " = 1 (l+*) n


— ^ anwächst, so folgt daraus

zugleich der S a t z :

Der Werth einer n Jahre hindurch alljährlich zu Kapital gemachten

S um m e a, a m E n de d e s n t e n J a h r es , i s t gl ci ch dem n Jahr e Ii i n d u r c h

mit den Zinseszinsen angewachsenen Grundkapitale von a weniger

dem anfänglichen Wcrthc dieses Grundkapitals.

§. 07. Zur Berechnung des W e r t h e s einer Z e i t r e n t e , wenn der Zinsfufs 1,03:

1,04; 1 , 0 5 oder 1 , 0 6 i s t , kann m a n sich der b e i d e n T a b e l l e n am E n d e dieser V o r l e -

sung b e d i e n e n .

Exempel. E s sei der baare W e r t h einer Jahresrentc z o n 1 0 0 0 Rubel bei deiu

Zinsfufse 1 , 0 4 am Eude j e d e s Jahres 1 5 Jahre hindurch zahlbar zu berechnen. Das


P r o p o r t i o n e n , Potenzen und L o g a r i t h m e n , g'

Grundkapital v o n 1000 Rubel ist = 25000. Nach T a b . (B) ist der baare W e r t h

der Einheit, nach 15 Jahrcn z a h l b a r , — 0,55526 450. D i e s e Z a h l mit 25000 muliF^

plicirt, erhält man den baarcn W e r t h des nach 15 Jahren zahlbaren Grundkapitals

v o n 25000 Rubel — 13881,612 R u b e l , welcher von 25000 R u b e l a b g e z o g e n , den v e r -

langten haaren W e r t h einer Jahrcsrcnte v o n 1000 Rubel auf 15 Jahre = 11118 Rubel

30 K o p e k e n giebt.

Nach T a b e l l e ( A ) ist das mit den Z i n s e s z i n s e n in 15 Jahren a n g e w a c h s e n e G r u n d -


• %

kapital = 25000. 1,80094 351 = 45023,587 Rubel. D a v o n das Grundkapital 25000

Rubel subtrahirt, erhält man dic Summe v o n 20023,587 R u b e l , w e l c h e man erspart

haben w i r d , w e n n man 15 Jahre hindurch am E n d e j e d e s Jahres 1000 R u b e l auf Z i n -

seszitisen zu 4 P r o c e n t unterbringt.

Multiplicirt man diese Z a h l 20023,587 durch — 0,55526 4 5 0 , so erhält man


1,04 3

den baaren W e r t h d e r s e l b e n , w i e oben = 11118,39.

§. 9S. W i r d dic n Jahre hindurch zahlbare Jahresrente statt am E n d e j e d e s J a h -

res im A n f a n g e desselben g e z a h l t , so übersieht man l e i c h t , dafs alsdann der W e r t h

einer solchen Rente in dem Verhältnisse 1 + u : 1 vergröfsert w e r d e n nmfs. So wür-

de in dem v o r i g e n E x e m p e l der baare W e r t h einer 15 Jahre hindurch im Anfange

j e d e s Jahrcs zahlbaren R e n t e nicht 11118,39 Rubel sondern 1 1 1 1 8 , 3 9 X 1 , 0 4 = 11563,14

Rubel sein. Auf gleiche Weise würde man durch die 15 Jahre hindurch im

A n f a n g e j e d e s Jahres e i n g e n o m m e n e und auf Z i n s e s z i n s c n untergebrachte Einnahme

von 1000 R u b e l am E n d e des 15ten Jahres e i n e S u r n m e v o n 2 0 0 2 3 , 5 9 X l , 0 4 = 20S24,43

R u b e l erspart haben.

§. 99. Ist dic Rente nicht gleich am Ende des ersten Jahres, son-

dern zum erstenmale am Ende desn + lten Jahrcs m Jahre hindurch

z a h l b a r , so ist d c r b a a r e W e r t h derselben gleich dem U n t e r s c h i e d e des

b a a r e n W e r t h e s d c s G r u n d k a p i t a 1 s d e r R e n t e ii a c h n J a h r e n z a h 1 b a r, w e n i-

g e r d e m b a a r c n W e r t h e d e s n a c h n + m J a h r e n z a h 1 b a r.e n G r u n d k a p i t a 1 s.
1L
E s ist nämlich der baare W e r t h einer n + m Jahre hindurch am E n d e j e d e s J a h -
a a 1

res b e i 1 4- u Zinsfufs zahlbaren R e n t e = —•n4-m. Subtrahirt man nun d a -


' u) w {l-j-w)

a a 1
von den baaren Werth der Rente a auf n Jahre — j r - . — r n , s o erhält man
U) U) (l + w)
- — — - 7 r 4 " " x n + m , . w i e b e w i e s e n w erden sollte^
r

w(l+w) « ( 1 + «)

So findet man z . B . den baaren W e r t h einer j ä h r l i c h e n R e n t e v o n 1 0 0 0 Rubel

für 1 0 aufeinander folgende Jahre> w e n n der Zinsfufs 1 , 0 4 , und die R e n t e zum ersten

M a l e am E n d e des zehnten Jahres gezahlt w e r d e n soll, auf folgende A r t : Das Grund-

kapital v o n 1 0 0 0 Rubel ist = 2 5 0 0 0 Rubel. D e r baare W e r t h dieses Kapitals nach 9

Jahren zahlbar = 2 5 0 0 0 X 0 , 7 0 2 5 8 6 7 4 Rubel =• 1 7 5 6 4 , 6 7 Rubel. Davon den baaren

W e r t h des Grundkapitals nach 1 9 Jahren zahlbar — 2 5 0 0 0 X 0 , 4 7 4 6 4 2 4 2 4 = 1 1 8 6 6 ab-

g e z o g e n , erhält man 5 R u b e l , als den: gesuchten W e r t h der obigen Jahresrente.


G 9 8 , 6 0

a
Vermittelst d e r G l e i c h u n g (§.. 9 5 . ) s = - f 1 —~~-n)
1
S. 1 0 0 . läfst sich auch die
('l^-uj)

G r ö f s e der Jahresrente a r wenn der b a a r c W e r t h derselben g e g e b e n i s t , b e r e c h n e n ,


. , S W

indem a = • n -
^i^-u>)

E s s e i z . B . s = 10000 Rubel, « =^0,04, n = 2 0 , s o erhält man T a b e l l e ( R )

T T T — , « = T n A * > — M5638 6 9 5 und l - ^ J _ - = 0 , 5 4 3 6 1 3 0 5 , sw = 4 0 0 , folg-


( l + w) 1 , 0 4 (I' + « / fe

lich a
= ö&m = 735,82 RuM
-
§. 101. Aus s = - ( l - ^ . _ ^ ,n) folgt auch ~ = 1 — ^ - . n ^ und * - n = 1 — *LZ

= *5 demnach (1 + »v) " ' = — u n d n l o g (1 + « ) = lwo g a — l o g (a — s « ) , f o l g -


Jl
f

w {l^-u) ° cl — • S W a (l + ) (l+w) a ~

lich n = ^ga-log_(_a-s^)
log(l + -)

Damit der W e r t h v o n n möglich s e i , mufs sw < a oder d e r Jahreszins der

Käufsumme der Rente kleiner als d i e Rente sein, weil sonst a — S w negativ und

l o g ( a — s a ) unmöglich sein w ü r d e .

D i e o b i g e F o r m e l k a n n d i e n e n , d i e Z e i t z u b e r e c h n e n , in w e l c h e r eine Schuld a
durch eine alljährlich gezahlte S u m m e , w e l c h e den Jahreszins der Schuld übertrifft,

getilgt werden k a n n . E s sei z. B. s = 400000 Ruhel eine S c h u l d , auf w e l c h e m a n

jährlich 25000 Rubel a b b e z a h l t , so dafs der TJberschufs derselben über die jährlichen

Z i n s e n 20000 Rubel zu 5 P r o c e n t zur T i l g u n g der Schuld gebraucht wird. In w i e viel

Jahren wird die Schuld abgetragen sein?

„. . Iog25000-log5000 log5 0,0989700 ™ v .-oii O A

H i e r ist n = ^ — - ^ f = .—%^rz --- ' . .


5
• — 32,987. Nach 3 3 J a h -
logl,05 log1,0o 0,0211893
ren wird nämlich nicht nur die g a n z e Schuld abgetragen s e i n , sondern d e r Gläubiger
mufs dem Schuldner noch eine Summe z u r ü c k z a h l e n , die Avir j e t z t bestimmen w o l l e n .
D c r W e r t h d e r 33 Jahre hindurch abgetragenen 25000 Rubel beträgt nämlich am E n -
de dieser Z e i t ^ ^ . ( 1 0 , 5 3 3
— 1). V o n diesem den W e r t h der 400000 Rubel Schuld
0,Ut)
nach derselben Z e i t = 400000.105 53
abgezogen, nIeibt nach 100000. l , 0 5 — 5 0 0 0 0 0 0
3 3

= 100000 ( l , ( ) 5 — 5 ) . = ( T a b e l l e (A)) 100000.0,00318854 =


3 3
318 Rubel 85 K o p e k e n .
§. 102. V e r l a n g t d e r R e n t e n i r e r f ü r d i e s e l b e S u m m e s t a t t der jähr-
l i c h e n R e n t e a eine m t e l j ä h r l i c h e , so mufs dieselbe, bei dem Zinsfufse
I
l + w , = ?((l+„) m
_l)sein.

W e i l nämlich die jährliche Rente a als der Jahreszins des Grundkapitals - , und
U)

eben s o die mtel j ä h r l i c h e R e n t e als der m t e l j ä h r l i c h e Z i n s , desselben K a p i t a I s b e t r a c h -

tet werden k a n n ; das Kapital - aber in e i n e m Jahre zu - ( l + - w ) - u n d folglich (§.92.)


U U)

in einem mtel Jahr zu - ( l + w)"' anwächst, so mufs dcr mtcl j ä h r l i c h e Zins von
W
X i — a a —

- oder die gesuchte mtel j ä h r l i c h e R e n t e = -(l + «)' r o


—"""((^+")'"—0 sein.

Ist z. B . der Zinsfufs 1,04, s o kann statt der Jahresrente v o n 1000 R u b e l , halb-

jährlich nur ( 1 , 0 4 * - 1 ) = 4 9 5 , 1 , und vierteljährlich ( 1 , 0 4 * - l ) = 246,3 Rubel

verlangt w e r d e n .
§. 103. I s t d e r W e r t h s einer unveränderlichen Jahresrente a be-
84" ' Erste Vorlesung. Über Verhältnisse,

k a n n t , so f i n d e t man d a r a u s , hei dem Z i n s f u f s e 1 + w , den W e r t h einer


a s w

mtel j ä h r i g e n R e n t e v o n — = - -
m((t +- w ) m — l)
a' L
1 W i r h a b e n s o e b e n g e s e h e n , d a f s d i e mtel j ä h r l i c h e R e n t e — ( ( 1 + — 1 ) der Jah>

a' - \ a a<**
resrente a ' ä q u i v a l e n t s e i . I s t a l s o - ( ( l + » • ) » » ' — l J = - , s a m u f s a ' = — x - sein*
m
m ( ( l + u ) ^ - l )

Da nun der W e r t h z w e i e r verschiedenen J a h r e s r e n t e n , hei übrigens gleichen Um-

ständen, sich wie die jährlichen Renten verhalten, oder s : s = a : a a so ist

m((l + w;m__i) ».-«.*! •


' • ' • '• --•

Exempel. D e r baare W e r t h einer jährlichen R e n t e v o n 1 2 0 0 R u b e l auf Io J a h -

re b e i m Zinsfufse 1 , 0 4 ist 1 3 3 4 2 , 0 7 Rubel. M a n soll d e n baaren W e r t h einer M o n a t s -


'• •• . . . .i

R e n t e v o n 1 0 0 R u b e l findcn..

E s ist l o g 1 , 0 4 = 0 , 0 1 7 0 3 3 3 , und log 1 , 0 4 = 0 , 0 0 1 4 1 9 4 also 1 , 0 4 ^ = 1 , 0 0 3 2 7 4

0 0 4 1 3 3 4 9
0 7
,nd s = 1 3 3 4 2 , 0 7 , ^ , ^ ^ = = 13584 Rul.cl.

' U
§.. 1 0 4 . Setzt man, in der Gleichung s = s - - , m = OO , so wird

m((l + w ) ' ~ ' — l ) ,

( § . 6 3 . ) s' = , *" , , ; oder, weil s = - (1 — r r ^ r n ) , s' = .~ Diese


v s
' Iognat(l + «) w v
( l + w ) 7
' Iognat(l + w)

Summe miifste dcr Rentenirer d«m Unternehmer, bei dem Zinsfufse 1 + « , fijr cine

3ahrliche R e n t e a auf n Jahre z a h l e n , wenn er sich zugleich ausbedingen wollte,

dafs ihm in j e d e m A u g e n b l i c k e der Z w i s c h e n z e i t der jährlichen Z a h l u n g , auf V e r l a n -

g e n ein Thei.l der jährlichen R e n t e im Verhältnisse der Z e i t ausgezahlt w ü r d e .


Exempel. E s sei die Jahrcsrente = 1200 Rubel, n = 1 5 Jahre, 1 = 1,04 y

' _ , 0 ™ 0 , 4 4 4 7 3 5 5

so ist s = 1 2 0 0
- ^ Ö 3 i Ö 2 ~ Ö 7 ~ 1 3 C 0 7
> 1 7 R u b e l
~

f. 1 0 5 . Wenn eine jährliche R e n t e a, stattunveränderlich zu sein,

n Jahre hindurch in einem geometrischen Verhältnisse 1 ; k zu oder


abnimmt, so ist der baarc Werth derselben bei dem Zinsfufse ! + •

s
= r + v = ^ ^ - ( f - ^ ° < l c r
£ = ^ ( ^ J n
- O u e n a c h d c n
» k
< ' + «

0 d er > 1 4~ a; i s t.
v . , .. , a , ak ak , 2
ak 3
ak n — I

L s ist namhch s = — f- T r — - a •f- y ~ . — , 3 +


n —,n , oder
1 + w ( l + w ) ' (1+») + ('l+»)

die S u m m e einer g e o m e t r i s c h e n R e i h e v o n n G l i e d e r n , deren erstes Glied — - — , und


1 - H Ut

r . k T

der E x p o n e n t des Verhältnisses ^ ^ •. Nun findet man aber bekanntlich die Summe

einer g e o m e t r i s c h e n R e i h e , indem man das gröfste Glied derselben mit dem E x p o n e n -

ten des Verhältnisses multiplicirt oder dividirt, j e nachdem derselbe gröfser oder k l e i -

ner als 1, alsdann das kleinste Glied subtraliirt und den Rest durch den E x p o n e n t e n

des V e r h ä l t n i s s e s , w e n n derselbe > 1 , odev des u m g e k e h r t e n , w e n n er < 1 , w e n i -


k a
g c r 1 dividirt. E s sei nun - - — < 1, so ist - — das gröfste G l i e d ; d i e s e s mit
1 U) 1 CM "
k a nk" " J-L
- 1

— — d i v i d i r t , erhält man , davon das-kleinste r ~—;—-nabgezoffenunddurch—v——1


1+ u ' k (1 + m) ° k b

tlividirt, giebt
,a ak"— . , f + » T
a k n
s
= <k - 7 T T ^ ) n ) :
> - r + r = i • (1
~ <n^> - }

D i e s e Summe ist a b e r , w i e man leicht ü b e r s i e h t ,


gleich dem baaren W e r t h e ei-
» T a 1
"ner unveränderlichen n J a h r e h i n d u r c h z a h l b a r e n J a h r e s r e n t e beim Zinsfufse r

K k
k . ak""" 1
k
Wenn —r— > 1» so ist . — . — r _ das gröfste G l i e d ; dieses mit -—:—- muItipli-
14~ w ( 1 4 " w) i + w
ak" a k
c i r t , erhält man —rn+i? davon das kleinste subtrahirt und durch -—• \
(1 4 - w) 1
1 w 1 + o)
dividirt, ergiebt s i c h :
. ak" a . . k . a fc n »
k=T=zQr+J
N

s = (
F H n + 1
*' ~

D i e s e Summe ist der W e r t h einer unveränderlichen R e n t e g auf n Jahre am Ende des


fc
nten Jahres nach dem Zinsfufse ——.
1 »
§ . 106. Der baare Wertli s einer J a h r e s r e n t e auf n Jahre, die am E n d e
'<Vl

86 • J£rstc V o r l e s u n g . Ü b e r Verhältnisse.

des e r s t e n J a h r e s m i t a z u z ä h l e n i s t u n d in j e d e m f o l g e n d e n J a h r e u m d

v e r m e h r t w i r d , i s t h e i d e m Z i n s f u f s e 1 + «, g l e i c h d e m h a a r e n W e r t h e einer

unveränderliche Jahresrente von a 4 ~ - auf n Jahre weniger dem baaren

Werthe von — nach n Jahrcn zahlbar.


M>

„ . L •• i . , a . a^-d a-r-sd , a + 3cl . a^-(n — Ad


E s ist namlich s = ^ 1 7 + r^T~\ 2
+ t j _ \ 3 + H r ~ ^ + ~~ < •
* 4 ~ w
\ ~r )
4 u
{ ' ~ r ) u
( ' 4 ~ J W
C' + » )

'' et 1 s , d , s , 3 _ j _ n
~ ~ 1
\
— - ( y — 7 1 — \ n ) ~f 7 j—\2 i ; + , — •2 • . • 4 - 7^;—,n-2y.
M ( ' + - " ) +

•2 • 3 , 4 . « — 1 *
Nun sci q —1 4 j ^ -—:—:2 4 -T T M• • • / , ^ n - a - an
~ "
^ (i-^u>) ( ^ 4 ^ w J 0
(* + w)
2fl 2 . 4 6" a(«—2) Q(n—i)
soist ~ j p T • | • x 2 — r , ~x3 • • • — p — x — , » — a — 7 — i — " - i
* 4 - w 4 4 ~ w
4 ~ w
) \ ~r )
1 u
{i + ( ' 4 ~ " v

j V ! * _ i _ 2
^ n— 3 71 — 2 U—4
u n d —,—-2 = 4 - rr_T~\2 ~ r v , "\3 • • • 4 " f t " V n — a
1 / — r ^ 1 1 - 1
+ ? — t — \ n
*
( / 4 - w ) • ( / 4 ~ W
J l ' 4 " * v ( 4 " j U ~ r ) w

72 , 7Z — /

q > (>+») 1

7 Also . f > 7
* 4
, I- - n
~ 1 -\
a—) ^t 4
+ «\
— 2
/ — x n - *t + n<"
und f/ = (• J . ( - > — 7 i ^ n - I 4" 7—I \ n
/ — K ; * {' — / 1 — 7 ; — \ n ) .
J v
w
1
/ 4 ~ w
( 4 ( ~/ 4 )~
y w
w
) w ( /
4 ~ w
) ( ^ 4 ~ w
) ( * 4 ~ ) . w

1 r 1 — a
r 1
\ i ^ / \
Folgl.ch . _ -(, - ^ n ) +
1 n u >

- 2 (V - ( 7 ^ 7 ) " - ( 7 ^ j " )

= t ± i ( , H s ) - - • 7 T T i - •*» = f i±^ ~ - + (
"+^
w ^ ( / + w ) Q /
w ( ^ 4 - w ) a w • ( , 4 _ ^ ) 0
'

Exempel. E s sei nach dem Zinsfufse 1,04 d e r baare W e r t h einer Jahresrente

auf 20 Jahre z u b e r e c h n e n , die am E n d e des ersten Jahres mit 1000 R u b e l z u zahlen

ist, und j e d e s n a c h f o l g e n d e Jahr um 100 R u b e l v e r m e h r t w i r d .


a 4- -
Es ist hier a = 1 0 0 0 , d = 1 0 0 , u = 0 , 0 4 , n = 2 0 , also ' = = 87500
w 0,04
aH-(n4-|)d 5500 1 1
— i — =
0 ^ 4 = 1 3 7 5 0 0 > u n d w e i l T a b
- ( B )
( T + ^ ° = m w = ( )
' 4 5 6 3 8 6 9 5
>

a 4 - 0 a + (n 4 - |) d {
so ist — — ( T + 7 ) n
~ 8 7 5 0 0 —
! 3 ^ 5 0 0 . 0,45638695 = g7500 ~

11.45638^695 _ 8 7 5 0 0 _ 6 2 7 5 3 , 2 1 = 24746 R u b e l 79 K o p e k e n .
Tabelle ( A ) . Tabelle ( B ) .
W e r t h eines mehrere Jahrc hindurch mit den Baarer W e r t h einer nach mehreren Jahren
Zinscszinsen angewaclrscncn Kapitals 1. zahlbaren Summe 1.

J pc. 4 pc. 5 pc. 6 pc.


J.j 3 pc. 4 i>c. 5 pc. I 6 pc.

,o3ooo ooOji,o4ooo ooo^ i,o5ooo ooo 1,06000 000 0,97087 5790,96153 8460,95258 0950,943596
,0G0900001,081G0000 i,ioa5oooo i,i256o 000 0,94259 591 0,92455 621jo,90702 9i8,0,88999 6
,09272 700 1,12486 4 o o 1,15762 5oo 1,19101 600 o,9i5i4 i66 0,88899656,0,86385 7600,85961 9
,ix55o 881 1,16985 856 i,2i55o 62D 1,26247 9 G G
o,88848 o5 o,8548o 4190,82270 247 <V79 9 4
7 20

,iD927 407 i,2i665 290 r,27628 i 5 6 i,53822 558 0,86260 878,0,82192 7r1 0,78552 617 0,74725 9

,i94o5 23o r,2653i 902 1,34009 564 r,4i85i 9rr 6 0,837484aG0,790Di 45^0,74621 5400,70496 1

7 ,22987 5 8 i,3i5f)3 178 1,407104^5 r,5o363 0x6


7
i 7 o,8i3o9 ^ 0,75991 781 0,71068 i55jO,(i65o5 7
1 1

8 ,2GG77 008 t,56856 9o5 i,47745 544 1,59584 807 8,0,78940 925 0,750G9 021 0,67685 9560,62741 2
T
9 ,5o477 ^ ^ ,4 2331 181 i,55i32 821j 1,68947 896 9'0,76641 G750,70258G74 o,6446o 892 0,59189 8
1

,543gi 638 1,4802^ 4^8 1,62889 463 1,79084 770 10-0,74409591 0,675564r7 0,6159x 525 o,5585g 5
IO
T I ,58423 587 r,53945 4f>6 i,7io53(j56 1,89829856 1rjo,72242 128jo,64958095
o , 5 8 4 6 929
0,52678 8'
12 ,42576 089 r,6oio3 222 i,7Q5S5 633 2,01219647 r2 0,70157 g88 0,62459 705 o,55683 742 i 7

•,i5 ,46853 571 T,665o7 ^5i i,88564 9i4 2,13292826 i3'o,68og5 i34,o,6oo57 4o9o,55o52 i35 0,49696 9'

i4 ,5i258 972 1,73167 645 ! > 9 7 9 9 2,26090396 14J0,66111 781J0,57747 5o8 o,5o5o6 795 o,46883
!
5 1 0 0 9

i5 55796 742 1,80094 35i 2,07892818 2,39655819' i5^,G4i86 195 o,55526 45oo,48ioi 710 o,44^3o 1
0,41726 5
iG 2,18287459 2,54o35i68 16|0,62516694|0,55390818 o , 4 5 8 n i52o,39364 6
,G0470G44^r,87298 125
i ,65234 7G5|r,9479 0 o 5
°
2,29201 8a2 2,69277 27917 o,6o5or 645o,5i357 325 o,43629669jo,571364
: 7 ,70243 5o6|2,o258i 652 2,4o66i 923 2,85455 915 180,58759 461 0,49362 812 o,4i552 o 6 5 o , 3 5 o 3 4 4
l

!i8 19'0,57028 605|0,47464 242 0,59575 396 o,33o5i 3


,7535o 6o5 2,ioG84 918 2,52G95 020 2,02559950
|.. ,80611 1232,191125r^ 3,65329771! 5,20715547
200,55567 5 5'o,4565S 6 5 0,57688 948 o,5n8o 5 7 9

20'
45j 2,27876 807 259J5,6o355 210,55754 928o,45885 56oo,55894 236 0,29415 5
I ,86029 2,78596 3,39956 36o
220,52189 a5ojo,42i95 55g!o,34i84 987 0,27750 5
742
21 ,91610 3 4 i ' 2 ' ^ 9 9 79| W °7
1 8 5 2 C 2

5,8i974 9 25o,5o6G9 175 o,4o572 635jo,52557 15rJ0,261797


22 ,97358 65ip,4G47 4 l 3,07152576
1 55
G G

2 o3279 4 r 1 '2,5633o 4iG| 3,225o9 994 4,o4895 4C4


240,49195 574 0,59012 i47o,5ioo6 791|0,24697 9
:

25
2,09577793!2,66585655, 3,38655 494, 4,29187072 '25|0,477G0 557 o,575n 680|0,29550 277-°»" 99 9
2

24
25
J. 3 pc. 4 pc. 5 pc. 6 pc. J.j 5 pc. 4. pc. 5 pc. G pc.

26 2 , i 5 G j 9 1 2 7 2 , 7 7 2 4 G 9 7 8 5,55567 269 4,54g58 296 '0,46569 47^>,0 56o68 9 2 5 0,28124 073 219810
2 , 2 2 1 2 8 90r 2,88356 858 3 , 7 3 3 4 5 6 5 2 4 , 8 2 2 3 4 5g4 o , 4 5 o i 8 90G 5 4 6 8 1 657 0,26784 8 3 2 207568
2 , 2 8 7 9 2 7G8 2,99870 5.3a 3 , 9 2 0 1 2 9 1 4 5 , n i 6 8 670 0,43707 6 7 5 5 3 3 4 7 747 o,255og 364 19565 0
2,3565G 55r 3 , n 8 6 5 i 4 5 4 , n G i 5 56o 5,4i838 7g0 o,42454 656 5 2 o 6 5 i 4 i 0,24294 6 3 2 184557
2,4272G 247 5 , 2 5 3 5 9 7 5 1 4 , 5 2 1 9 4 258 5 , 7 4 3 4 9 n 7 0 , 4 u 9 8 6 7 6 0 3o85i 8 G 7 0 , 2 5 i 3 7 745 i74n 0

2,5ooo8 o 5 5 5 , 3 7 5 r 3 34i 4,538o3g49 6,08810064 °^999 7 i ° 29646 026 o , 2 2 o 3 5 947 O i 6 4 2 5 5


8
l 5

2,575o8 276 5o8o5 8 7 5 4 , 7 G 4 9 4


1
i47J 6 , 4 5 3 5 8 668 o,58855 o 3 ' o 2 8 5 o 5 794J0,30986 G17|0 i54g5 7
7

2 , 6 5 2 5 5 524 5,64858 1 1 0 5,oo3i8 8 5 4 6,84o58 88 9 0,37702 625'0 2 7 4 0 9 4 1 7 0,19987 2 5 4 ' o i 4 6 i 8 c !


1
2 , 7 5 1 9 0 55o 5 , 7 g 4 5 i 654 5 , 2 5 5 5 4 797 7 , 2 5 l 0 2 5 2 8 54 o,5GGo4 490 0 2G555 2 0 9 0 , 1 9 0 5 5 48oJo
15791 2
2 , 8 i 5 8 6 245:5,94Go8 900 5 , 5 i 6 o i 5 5 7 7 , 6 8 6 0 8 6 7 9 3 5 o,55538 54o 2554i 5470,18129 0290
i5oio 5

56 2,89827 835 4 , i o 5 9 3 2 5 5 5 , 7 9 1 8 1 6 i 4 8 , 1 4 7 2 s 2 o o ' 3 G o , 3 4 5 o 3 2 4 5 o 2 4 3 6 6 8 7 2 0 , 1 7 2 6 5 74r.0 1 2 2 7 4 1

5 7 ' 2 , 9 8 S a 6 6 s ' 4 , i 6 8 o 8 986 6 , 0 8 1 4 o 694 8,636o8 712]j37 0,33498 294


2
2 5 4 2 0 685 o , i 6 4 4 5 5 G 5 o 1 1 3 7 9 5
„ I 1
5 8 5 , 0 7 4 7 8 348 4,43887 5 4 5 6,38547 7^°j 9 , i 5 4 2 5 2 5 5 38 o , 5 i 5 2 2 Gi5 2 2 j 2 8 545'o,i56Go 536'o 1 0 9 2 5 9
5,1G702 C98 4,GiG5G 599 G,7o475 n 5 ' 9,70350749 o , 3 i 5 7 5 355 2 i 6 6 2 o G i J o , i 4 g i 4 797J0 io5o 56
4o 3,2G205 7 7 9 4 , 8 0 1 0 2 o65 7,o3998 8 7 i ' i o , 2 . 8 5 7 i 794 o,3o655 684 20828 g o 4 j o , i 4 a o 4 5G8jo 0 9 7 2 2 2

•Ax5 , 5 5 9 8 9 8 9 j 4,9g3o6 i 4 5 7,^9198 8 i 5 ro,90286 102 0,29762 800 0 20027 7 9 5 J o , i 5 5 2 8 1 6 0 0 0 9 1 7 1 9 ;

! 4 2 3 , 4 6 0 6 9 5 8 9 5 , 1 9 2 7 8 091 7 , 7 6 1 5 8 7 5 6 i i , 5 5 7 o 5 268 0,28S95 9 2 2 0 1 9 2 5 7 4 9 3 j o , 1 2 8 8 5 9 6 2 L o865a 7 l


4 3 j 3 , 5 6 4 5 i 677|5,40049 527j 8,14966 695 i 2 , 2 5 o 4 5 464 4 3 o , 2 8 o 5 4 294jo i 8 5 i 6 820^0,12270 4 4 o j o o8i65 0
44j5,G7i45 2 2 7 5 , 6 i G 5 i 5 o 8 j 8 , 5 5 7 i 5 o 2 8 12,98548 1 9 2 I 4 4 0 , 2 7 2 5 7 1 7 8 0 1 7 8 0 4 655 0 , 1 1 6 8 6 i 5 3 ; o 0 7 7 0 0 9

45 3 , 8 i 5
7 9 584 5 , 4 8 1 1 7 3 6 8 8 , 9 8 5 0 0 7 7 9 1 5 , 7 6 4 6 1 o84 45 o , 2 6 4 4 3 8 G 2 0 1 7 1 1 9 8 4 1 0 , 1 1 1 2 9 6 5 i 0 0 7 2 6 5 o|

46 3,89504 3 7 2 6 , 0 7 4 8 2 27 9 , 4 3 4 2 5 8 1 8 . 1 4 , 5 9 0 4 8 749 46 0 , 2 5 6 7 3 653 0 i646x 386 0,10599 668 0 o6855 8 1

47 4 , o n 8 9 5 o 3 | 6 , 3 i 7 8 i 562 9,90597 1 0 9 | 1 5 , 4 6 5 9 1 674 147jo,24925 877'0 i 5 8 2 8 2 5 6 0,10094 9 2 1 ! 0 oG465 8


4 8 | 4 , i 3 2 2 5 1 8 8 6 , 5 7 0 5 2 8 2 4 10,4012G 9 6 5 | 1 6 , 3 9 3 8 7 1 7 4 ! ' 4 8 0 , 2 4 1 9 9 880 0 i 5 2 K j 47G' 0,09G14 a 1 1 0 . o G
999 j 8

4 g 4 , 2 5 6 2 i 0 4 4 5 , 8 3 3 5 4 9 5 7 i o , 9 2 i 5 5 3 1 3 1 7 , 3 7 7 3 0 4 o 4 ! | 4 9 o , 2 5 4 9 5 029 0 i4G34 1 1 2 0,0915G 5 9 1 0 0 5 7 6 4 6!

5o|4j5859o 602'7,10668 5 5 5 1 1 , 4 6 7 5 9 979 i 8 , 4 a o i 5 4^8ji5oJo,228io 7 0 8 0 1 4 0 7 1 2 6 2 0 , 0 8 7 2 0 5 7 0 , 0 , o5422 8


Z w c i t e V o r 1 e s u n g.

Über die Entwickelung der Iogaritlimischen und trigonometrischen Func-


tionen in Reihen.

. 1. W
» • cnn (ter ö a t z
enn der Satz
( i ^ - j = i ^ - x w ^ x o ) t x ^ + x / « '
(1 + » ) * = 1 + x « 4- x u + x « 4 - x w
w r
" 2 2

c c
* 5? ^

c
* Ä. &
H- e t c . ,
+ etc. ;
wo

x ^ r
— * ^ x X
~ ^ ^ X
Z ^ '''' ^ x r
^" ^
1
> den w i r ( V o r l . 1. §. 50.) für positive g a n z e E x -
1 • J O• *• * V

ponenten b e w i e s e n haben, allgemein für j e d e n beliebigen W e r t h des E x p o n e n t e n x , er

mag eine ganze oder g e b r o c h n e , eine rationale oder irrationale, eine positive oder n e -

gative Z a h l s c i n , w a h r i s t , so m u f s , w e i l (# + » ) ~ ^ x y
= (, 4 ^ ) . ( ,
w
x
+

* + (x + y)« + (x + y) V 4- (# +j) « 4- (.v 4- j)c « + etc. :


c
: 3 3
c
4 4

4~ , =
: 2 =3
= 1 4- w 4~ X
C w 4" w
4
ö> 4 4 -
etc. s e i n .

+
: 2
+ y xy x :S

: 2 :2
y
+ + x
}'c
: 2
x
cJc

y? +
Daraus f o l g t : +
(x+y) — x
+ y

(*• + y)'c + y + Jc2 - x


'c* x

(x +y)c3 = •Vc3 + *cV+ y c + ;>'c3 x l

etc.
etc. etc.
und allgemein k

/ , :n , : n - l . : n - 2 :2 . : 2 j n - 2 : n - l . :n

( * + / ) c — * c + * c J + * c Jc + * c / c +•*>'c + J c

§. 2. W i r w o l l e n j e t z t die W a h r h e i t des S a t z e s , dafs

(*+f)c - c xc y 4- .r x:n-i
+ xc + xyc
/ , :n :n , . •.n—2 :a . : n - 3 :3 . : n - i : n

c Jc fc
für alle b e l i e b i g e n W e r l h e x , y b e w e i s e n .

E s sei x ; " 4 x'; n _ I


y 4 x ^ " V c * + « T c " -
' 4 " y C ° = Qn- E s
s o » zunächst

gezeigt werden, dafs Q n - ^ , "


H _^_ I
-
n
a
:n4* , : n
1 : n
— 1
•* 2
1 : a
!« — I 1 I :n^-r ^

- * c r
+ * c J + x
c Jc+ Yc + x
Jc + Jc = Qn4-x lSt.

D a s allgemeine Glied der R e i h e Q n ist nämlich


x :
n
~ V r
— *(* — ')(*~ ) — g
( x - « 4 - r + / ) j ( j K - < ) ( r — 3
) (.y — y-4 0

c
^ c

:n-r
/. 2.
: r > r + J — 71
J « - r

: — r rr(#
*

» ' + r ) ,
Q. 3 — r :r V —
r

r
'

n : n

A l s p .v y c 4 x
c / c 1 —" + < V ^ r -

Daraus *
c
^c n * 4T - jy -— » ^ — n

' l T L ! . ^ " T+ '


1 : n

i
n z :n_, -a
D
. ^ 4 , . * „
^ 4 4" *< 4 ' ^ „ _ j _ , * c »/ 4
C c J c c J c
c
» 4 * c

3 (n — r) n+4) r
V . :• -:i -
, : n - i x 4 . 7 — _ 7? : n ,
— ( j T - y 2 4 H - 0 ( ^ - " ^ 4 y ) rr , -. n - r jK • ( j — Q . . . . ( y - r 4 , ) ( y — r )
/. 2. ' J c
^*<= <. 2. £ 4 ^

x n—i : S : n—i • *
W— r 4 ' :(n-r4*) ^ 1 ^ 4 ' =n - r : r 4 >
+ *
=
c y- i ——^r
• — ' 1c Yc^ jHr—7 t^ —
cJ x
y+ j^f- c
- C
D
V c
+ ^ 4
: n—a
< 4 V" — ^
w
~r * n—1 :a ,

x^rY n n .tt
: a

* c y c • ^ + - X c X c 4
" ^ T T X c
^

, : n - i — _ 2 : 3 • n - i T

+ ^ c •^t+, J + ; * c / c +s+7*r.*

und folglich
i •.n ^ 4 j K — « * :n , 7l^-i .-n—i

+ • ^ 4 7 ; — r47*^ +
^ ^ 1
D i e Gröfsen Q , Q ,
1 Q ,
2 Q^, Q , etc. bilden also eine R e i h e , in w e l c h e r j e d e >

Glied Q n 4 - , aus d e m n ä c h s t v o r h e r g e h e n d e n Q n entsieht, i n d e m m a n es durch^i^ 1 1

multiplicirt.

A u f gleiche W e i s e wird j e d e s Glied der R e i h e

(x+y), (* + r ) c , 1
(x+yf*, (*+yj<?, (X^y)[ BtC 4

"j* v* Ti

aus dem nachst v o r h e r g e h e n d e n abgeleitet, indem ( x + y ) c z=(x4^y)c" —J n


-
^l—

ist. D a nun die ersten Glieder der beiden R e i h e n der Q r und der ( x 4" y)' c einander

gleich s i n d , so müssen auch alle übrigen Glieder m i t # I e i c h e n A n z e i g e r n einander gleich

seiu oder es mufs allgemein


, , :n N :n • :n-i , :n-2 :2 , :n—2 , :n ^ .
(* + j)c = Qn = * c + x
c J + J c ' ' • + *Tc + Jc ' S e , n

L
*1 Ä *X % *A 4

§. 3. D i e R e i h e 1 4- x » + x^ « 4r - v ' » c 4r ^ c
w
+ e t c
- i s t
J wenn man

w als eine unveränderliche, x aber als eine veränderliche Gröfse be-

t rach t e t, eine s oI ch e F un ction v on x, d afs, w enn m an s ie m it einer

ähnlichen v o n y m u l t i p l i c i r t , das P r o d u c t eine ähnliche Function von

x + y i s t.

B e z e i c h n e t m a n nämlich 1 4> xw + x^u* + *c » 3 3


+ e t c
* durch 0x, so wird

1 4- y « 4> y J * « 3
4-y"c «' 3 3
+ etc. = p y , und

1 + (x+y)u H> ( A - + j ) c « 2 3
4- ( * + j ) c 5
» 4
4- e t c
- — P ( * + j ) -

E s ist also ( § . 1.) <px . q>y — 9 ( x + y ) .

§, 4. Sind x , y , « positive Gröfsen, so ist <px, <f>y und 0 ( x 4" y ) gröfser als 1 , und

folglich sind auch ihre L o g a r i t h m e n positive Gröfsen. D a nun p x . 0 y = ^(x^-y),

so ist l o g 4 - l o g <py = log 0 ( x - 4 > y ) . Setzt man nun l o g 0 x = 4-x, so dafs,

l o g <Py = ^y> u n d l o
g 0 ( * + y ) = *Kx + y)> s o
n a t m a n
^ + ^ y r z ^ ( x 4 - y ) , woraus

( V o r l . 1. §• 7.) f o l g t , dafs <£x = x < M , oder dafs lpg 0 x = x l o g 0 1 , und folglich


<px — ( 0 1)*«

E s ist aber 0 X = 1 4> x « 4> x ^ « 2


+ x c
3
w
3
+ x^ w
4
+ etc. f o l g l i c h , weil für

x = 1, x c
a
= 0, x'<? = 0, etc., 0 1 = 1 + w, also
02 Ü b e r die E n t w i c k e l u n g der logarithmischen

Qx oder 4 4- xu 4~ x*w* H~ x
c ^ 4"" c t 0 ,
~ (' ~r~ ) * w

w o x j e d e beliebige positive g a n z e oder g e b r o c h n e oder auch irrationale Z a h l sein

kann.

Setzt man in dcr allgemeinen Gleichung Qx.Qy = <P(x+y) y — — x, so erhält

man Qx.Q(— x ) = 0 ( x — x ) = 0 o . E s ist aber d e r W e r t h v o n Qx, für x = o,-l.

Demnach

<?(-*) = 0-v
— = (* 4 ~ ) w
= (' + w)"

E s ist also d e r S a t z (l4^w)*= Qx f ü r j e d e n beliebigen positiven u n d n e g a t i v e n W e r t h b e -


b . . x

w i e s e n , w eraus s i c h , wenn man m = - setzt, und a u f b e i d e n Seiten der Gleichung ( 1 + w )


r

= 1 4- Xw 4" x c
2
w 2
4- x ü>
c
S 3
4- etc. mit a x
multiplicirt, der binomische Lehrsatz

unter der bekannten F o r m (a + b ) x


= a 4-xa
x x
' b ^ - x ^ a ^ ' b ^ x ^ a " 3
b 5
4" etc.

ergiebt. - i>•g.•i f)
§. 5. W e n n Qx = * 4^ xa 4- 7 3 J-
+ c 3A w 4 - . vA> ^4 + efc.
X n u)

ist Qy =: 1 3 3 4 4 1
SO i 4- JK^ H- J w
+J> + etc.-
e t c

+ Jc
c
w

a I - 4 4- etc.
und Qx . Qy == * 4- + .r c
2

-f- *V,- 5
+
4" xy + *cjj + 4 f

L 2 2 3
+ Jc + *Jc + *cJc

+ Jc + ^Jc

+ Jc

( V o r l . 1. §. 51.) 1 4- ( x 4- y ) - + ( x + y ) c » + (* + 3
y)c« +(x+y)^ 4-etc.=:0(x4-y).
3 4

Daraus f o l g t , w i e im v o r i g e n § . , Qx = (<p1)* oder

0x = (1 + „ 4- w » 4- 4 + 4 + etc.f

Setzt man w = l , so wird


1
1 4" w 4" wc 4~ w
c 4" etc.
4- 1 4 — - — 1 - —
1
4- J 4- etc.
~ ~ 1. 2 2. 3 1 2.3.4
= der Basis e der natürlichen L o g a r i t h m e n , die bereits ( V o r l . l . § . 6 2 . ) gefunden w o r -
den, indem man (1 4 ^ ) nach dem b i n o m i s c h e n L e h r s a t z e e n t w i c k e l t e , und n —

setzte, und es i s t , w i e dort e x


= 1 4 x 4 " 4 ~ x 3
4 " x 4
4 x ^ 4 " e t c . , und weil

wenn w i r K ü r z e halber l o g nat a durch Ia bezeichnen, a — e ^ a


y so ist

V = 4 + x l a + x\(laf 4 - x\\laf 4 ^ ( / f l ) 4
4 e t c .

§. 6. W e i l ( i 4 « ) * = 1 4 xw 4 .v c
2
w 3
4 - x'cJ" 4 etc.

'' = , 4 •v / ( , 4 - ) + 4 ( / ( , 4 * ) ) 2
+ 4 ( / ( , + • ) ) * 4 ctc.

s o erhält man, wenn man auf beiden Seiten dieser Gleichung 1 subtrahirt und alsdann

mit x dividirt,

/ ( , 4 „ ) 4 'I' ( / ( , 4 » ) ) * 4 (l(, 4 „ ) ) 5
4 etc. = 0 ~ ( , — ^ ^ 4 ( , - . r ) ( < - ^ ) j - e t c .

D a r a u s , für x — 0, ."•./
* - , N <* 2
1 w 3 u i 4 »S
1^1 4 „ ) _ . - - 4 3 r 4 5 - - etc.
D i e weitere Ausführung dieses Gegenstandes findet man ( V o r l . 1. § . f > 5 . etc.)

§. 8. S o w i e wir vermittelst der beiden Sätze ( x 4 y ) " ~ x


c 4 ~ x
c _ I
y + x
" • • • •

> T c " ' + y c (x + y)c" = x


c n
+ * c " " ' y + <""Vc' + y ^ b e w i e s e n haben,
2 2 3 3 *2 2 * % ^
d a f s , wenn man 1 4 x w 4 -
x c w 4 x 0 w 4 e t c . o d e r f 4 X w
4 x
c
u
+ ^ ' c » 4 c t c
«

durch 0 x b e z e i c h n e t , <px = ( $ 1 ) * sein m u f s , s o übersieht man l e i c h t , wenn x r eine

Function der beliebigen Z a h l x und der positiven ganzen Zahl r b e d e u t e t , w e l c h e die

Ligenschaft h a t , dafs __^

(*'+y)n = X'n + * n - i J 4 • ^ — 2 J 2 ~b • ^ — 3 J 3 4 * > ' n - i + J n» S t ,

dafsalsdann 1 4 x [ W 4 "x « u ^ 4 x . w ' i + c l c . ^ ^ x g e s e t z t , ebenfalls 0 x = ( $ 1 ) * sein

mufs. Die Auflosung einer Aufgabe, d i e w i r im f o l g e n d e n § . vornehmen wollen,

w i r d uns auf eine solche Function x n führen, w e l c h e zugleich die beiden Functionen

x " und X c " als speciclle Fälle unter sich enlhält.

§. 8. E s s e i d i e G l e i c h u n g uz — z 4 ~ l = o g e g e b e n , m a n s o l l d i e
v
Wur-

zel z derselben durch eine Reihe darstellen.


Setzt man z = a 4* a ^ 4- a^w 4 5
a ^ 4 e t c . , s o erhält m a n , w enn man d i e - T

sen W e r t h v o n z in der g e g e b e n e n Gleichung substituirt, u n d alsdann « = o setz(,

a — 1.

Bezeichnetmannunaj 4- a a « 4" a
3 w 2
~f* « «<> 4 ' 4
3 etc
durcSk {, s o dafs z = 1 4" w£
v Z — —
1
w i r d , s o erhält m a n , w e n n man 1 4" ,«<? in der Gleichung z J7~"~° s^bstituirt,

l + ' ^ - h ^ 5
? 4 v c
s
w V + v ^ V + e t c . = <T(A). 1

D a nun £ = a + r
a
2 » 4" « a
3
2
4 4 etc., so ist
& = a* 4 2 a a « 4- (a* 4- 2 B R ) «
x 2 1 3
3
4" ( 2 a , a ^ + 2a^.)^ 4 etc.

£ ~ a3 4 3 a a a « ' 4 > (3a*a^ 4


2 3 a ^ J ^ •H> etc. = a4 4- 3 a 3 a * 4- etc. g

D i e s e W e r t h e in ( A ) substituirt, erhält m a n :

1 4- v U ( a 4- a w 4- a « 4- a «3 4_ t c . ) 4- vg** (a* 4> 2 a a « 4 .(a» 4- 2 a U ) « 4- etc.)


t 2 3
2
4 e t 2 x 3
2

4- ȣ* 3( 3
K a 4 3a=a » a 4- etc.) 4 etc. = a t 4 a
2
w
+ ^» 4 3
2 a
4
w 3
+ a
ä
w 4
4 etc.

oder auch

1 4 Va » 4" 1 va u 2
2
4 - va
.«3 4- •y ä 4 4- etc. = a , + . « ^ 4 a^4e*c*

4v-=a= .+ 'i*2aA
4^(a=42a a ) x 3

4-^a3 4-c 3a^a 3


2

••.^... ..• .. . . . .' ' 4-*c i 4a


;

Daraus e r g e b e n sich zur Bestimmung der Coefficientcn a , a , a , e t c . folgende


x 2 3

Gleichungen a x = 1, a 2 = Va , 1 a 3 — va 4 2 v^a*, a 4 = Va 3 4- v ^ 2 a ^ 4 ,*a^

a 5 = ya 4 4 » (2 c
2 a
+ 2 a
i 3) a
+ " c :
3 3 a
i a
a + *c*a* etc. D e m n a c h a, = 1, a = >,
a

a = vv 4-
3 V( ?= i(3v-l), .

:3
v ^ ( 3 v - l ) + y"v 4 = JL(3v(3r-l) + 6v(p-l) 4 /-3v4^2)

= 2^(16v —12v + 2) = _ ( 4 » — l)(4» — 2 ) . A u s den beiden für a , a 3 4 gefundenen

Ausdrücken ^.(3* — l),5(4» — l ) : a


, läfst s i c h v e r m u t h e n , dafs a = r ~(5y— i y 3 u n c j
^ ** C ü iJ /
y
allgemein,dafs a , = -((r4'l)>'—l) : r — I
,, und folglich die Wurzel der Gleichung

» z — z v
4 1 = o,

z = 1 4_ u j_ , „ 3
^ ' ( 3 y . _ i ) ^ _ ^ ' ' ( 4 ^ . _ i ) ^ j _ I ( 5 r - l ) c » 3 5
4 elc.
x O 4
scin w i r d .

Setzt man nun z x


— 1 4 - X 1
u
4 x
2
0 , 2
4 x
^ W
' T
4 x
4
0 , 4
4 - c t c ,
5 S 0
^ s 1
' w e
* '

2 =r(i 4 ^ „ ) * =
x
1 4 - x (a^ w 4 .a 2 w 2 4 a w 3 4 - ctc.) 4 - \ :
c
2
( H w 4 - « *> 4 - ^ - )
1 2
2 e 2
+ e t c
-

= 1 4 xa j W 4 - (\a 2 4 - x " c 2
H p w 2
4 - (xa 3 4 * ^ 2 a ^ + x c 3 n ? ) » 3 + oic.

= 1 4 - x« 4 (xv4 x^ )/ 2
4 ( ^ ( 3 » — i)
x
4 *c* '- + 2 x
c 3
) " J
+ e , c
>

X 1 = x, X 2 = x* 4 x c
2
= 2 ( x
+ 2
" — 1
) ' x
3 - x ^ ( 3 * - 1 ) + ^c* ' + 2 K
?

= 2 ^ ( 3 * ( 3 v - 1 ) 4 - ( x - 1 ) . 6 4 (x-1)(x-2)) = JL>(x + 3 , - l ) ( x + 3,-2).

D i e h i c r gefundenen A u s d r ü c k e für die drei ersten Coefficienten x , X , x „ , etc.


2

x : r
— 1

sind unter der allgemeinen F o r m e l x f = -(x 4 r u


— l ) c - b e g r i f f e n , so dafs

Z
X
= 1 4 - x u 4 _ ^(x + 2 v - l ) / 4 |(v 4 - 3 v — 1) c
2
w
5
4 ^ ( x
4 4 v ~ l ) c
3
w
4
4 o t c .

Substituirt man nun in dieser Gleichung v für x , und multiplicirt dieselbe durch

w, so erhält man

wz = « 4 v «• + ^ ( 3 v - l ) u>* 4 i"(4 K — l ) c ^ 4 - e t c
- — z

^ t>

wodurch dic Richtigkeit der Ausdrücke a , x a , a a ,


3 etc. X , x , 1 a X , etc 3 bestä-

tigt w i r d .

§. 9. U m die im v o r i g e n §. vorgetragenen Sätze mit aller Strenge zu beweisen,

w o l l e n w i r j e t z t z e i g e n , d a f s , w e n n allgemein

Zi ( x 4 r v - l ) c ' " ' = x , f o l g l i c h 7 ( y + ^ ^ ) c ^ ' = y r u n d ^ t ^ ( x 4 y 4 r v - l ) ^ " = ( x 4 _ y ^ ,


r r

dafs a l s d a n n ( x 4 - y ) a = X n 4 - X n ^ y 1 4 - x _ yn 2 2 4 X n - 3 V 3 .... 4 - x,y,,_,+yn'


v J — Y : n ^ i JL. y J - y : n - i

E s ist nämlich — ^ (*+y + «» — ' ) c ~ — ( * + ^ + n


' " ^ c
TZ TZ
j n — i : n : n - i

— v(x+y^-nv—*) c = ( . v + J + " ' ) c — » ( . r + J + " * - ' ) c 5 ierner(§.*:

: n : Q : n — i : 2 : n ~ a

( * ' + J + " O c =(y+nv)c + * ( j + rax)c + * c ( / + W v ) c . • H - *

* n - i • n — r ; n - a ;n

— v ( . v + / + w " — * ) c =—y{y^-nv-4)c —vx(y^-nv—*) c


— y.Tc

, . n — r ; n — r — 1
und ( y + rav)c — » ( j + ra»—*) c
( £ ± Z L ! — v ) ( j H - « v — * ) c " r
\

n — r
; n — r — 1
Y + r v
, L : n - r - i y + ,.,
— ( ) ' + rcv-/)c — ' (y H " / * v H - (ra — r ) v — *)< 0 ' + r v ) n -

n — r n — r
; 2 ; 3

fo]glich(.v+j)n-j'n H - A ' ( j H - O n ^ i + ( j + 2 " ) n - a + Cv + ^ ) n - 3 ' - + ^

Nimmt man nun a n , dafs der zu b e w e i s e n d e Satz wahr sei für n = 1, 2 , 3 .

bis n — 1, so hat man

0 ' + V j n - 1 = j , , _ , H - * J „ _ 2 + » 2 j ' n _ 3 + ' 5 J K n - 4 • • • ••• + * n - i

, v . ( y + 2 v ) n _ 2 J „ _ 2 4 ( 2 v ) r n _ 3 + ( 2 v ) 2 ; - Q _ 4 . . . . . + ( 2 v ) „ _

( . K + * ) n ^ 5 = J W 3 + ( * ) / n _ 4 + ( > ) n _ 3

etc. ctc. etc.

D i e s e VVerthe in dem A u s d r u c k e ( x + y ) n substituirt, erhält m a n :

(X + r ) n = JKn + *Vn-i + x v
t V
n - a2 + + A'v
a ! >j ' n
- ^3 3 +H - xXy V 5
3 '>-4 . . . . + * r f l _ r

H ~ # H -
( . . . . H - ^ ( 2 v )
2
c r t

+ + H- X05Wn

+ *; 4
+ *lV)n

1 * 1

H - * c

771 v ; r — m — i
D a aber, wenn m < r, ( m v ) r _ ,
— ^ 7 . ( m y H - ( r — m ) v — * ) c
so ist A-»,-! 4^ c
2
(av) _ r a 4 x (3>) _
c
Z
t z 4" < (^) _ + 4 (
4
r 4
5 5v
)r-5 h < r

= ; *(">r-* +* 4 (ror*+f a
( - ) r 3 + 7 -c4 fror4 • • • + ? *v

= 7 t K r ~ i + ( x - 0 M r + c * - o:ca ( r . ) r 3 + ( ^ - 0 i 5 M r 4 + - ( ^ o r ^
3

= (§-2-) 7 ( * + ^ - o r ' = *r
j
• *

D a h e r xv 4 .r** = j ( . v + 2 * — / ) = x %

.v > 2 + 4%v 4. 4 = I (x 4 ^ — ,)•* = X


3
5

^v 3+ 43(2v)a4 45(5.) + 4 = |(*4*v-,)c 3 : = 4


''^' .
- . . \- r.::- -v.-'y :

etc. etc etc.

und folglich (a: 4y)n = J n 4^tfJn_x4- X jKn_a + 2 * 3 7n-3 • • • + *n-iJ + Jn'


W e i l aber (A'+_y)i = X 4jKi > d 1
u n

~I(x4/ + 2»-0 = *^ (j + 2 * - / ) 4 .rj 4 ^ (.r + 2v-<),

oder weil d c r Satz w a h r i s t , für n — 1, n ~ 2, so mufs er auch für n — 3 w a h r

sein. Daraus folgt w i e d e r , dafs er auch für n = 4 , 5, 6, e t c . , und überhaupt für

j e d e g a n z e Zahl n wahr sein mufs.

§. 10. Setzt man also l + * w + ^ ( . r + 2v-1)»2 4 ^(a'43y — l)j w34etc. = ^A-) ;


2

so dafs 1 4*w 4- 'j0r42*-i)w2 4"^0" + 3"""*)c " 3 3


+ e t c
' =
fy'> u n ( l
^
2t 0 ^

1 4 (* + j ) - + 1) - * + (x+j43v~l) « 4 etc. =
+ 2
' ^ 9(x+y), : 2
c
3

so wird 0 * ' . P y = 0(#4y)j a11gcmein p . v = ( 0 1 ) , oder


u n t l x

2v~l) 4 |( x 43v-1); ^ 4 " | ( * + 4 » — l ) * « 4 etc.


2 5
1 + ^ + |(. v+ W
a 5 4

= (1 4. „ 4. vw24z.(3v);c2w34X(4v):c3w44i(5y); o) 4 4 5 e t c
-) X
«'»er
•S$' . Zweite Vorlesung. Uber die E n t w i c k e l u n g

= (1 + « + ™* + ^ ( 3 v _ l > 3
+ I(4v — l ) ;
c
2
« 4
+ ^(5v — l ) ; 3
w
5
+ etc.)*scin. -

Nimmt m a n x — v a n , s o wird

" l + / « + ^ ( 3 v - l ) . 2
+ ^ ( 4 v - l ) ; 2
w V 5 ( 5 ^ - l ) c « 3 4
+ etc. ^ - •
*\

=i(l + „ 4 v w
2
+ _ .(3v-l)
v
u
3
4-- (4v-l)-;v 2
w
4
4j(5v — l X 3
4 etc./t v-

2 y 5 V *2 4
undwennmanl4"4»'« + o(3*— l ) w
4 o ( 4
* — 1
) c w
4etc. = ssetzt,sover-
j£ o

wandelt sich diese Gleichung in ~ = z v


o d e r in » s " — £ 4* * =
o.

§. 11. E x e m p c I . I . E s s e i d i e G l e i c h u n g « j — v
by 4* c
— ° gegeben, deren

W u r z e l y man durch eine R e i h e darstellen soll.

ei h h
A u s ay —• by 4 c = o folgt -y" y 4 * =
°* Setzt man also -yz=z, so
. ' %- ' ^ *' _ 0 C • *. i • - - * ^ " -

cz v
cz v v
ac ~ v x v

dafs yzzz^ und y = s o


erhält man — ^ - — . z — z 4 1 — o; und w e n n man

diese Gleichung als identisch mit der Gleichung u>z — z 4 v


^ — ° betrachtet, so ist

~~
ac
v l

= —jp—. M a n hat a l s o :

c _ c . , . ac - v x
, ya*&<*-*> * ..aW" ) . v ,,:ja'c«^ , 1
/yl

y = l z
- b + + +
2< '" ) T T - + 3
3 1
~ T 5 5 - + ( 4 v 1 ) c e t c
->

und

x c x
x c * , flc>"^ , x , ^ « ^ ^ , x ,
f 0 ^:aa3c3Cf-i)
^ =
= p f ( + *-^:
1
h 2 C * 4 2 v - l ) . ^ — 4 2^43v-l)c 4 etc.)

§. 12. E x e m p e l I I . M a n soll die W u r z e l j der Gleichung ay — by*"*^-c n


= o

durch eine R e i h e e n t w i c k e l n .

n b
D i v i d i r t man die g e g e b e n e Gleichüng durch ay so erhält m a u ^ y ~ ~ — -y~* D
4 1 = 0 ;

und - y " " ' = jSgesetzt, v e r w a n d e l t s i c h d i e s e l b e , w e i l a l s d a n n r " 1 =


^rundy"" 0
=
a o J

der logarithmischen und trigonometrischen Functionen. 9 9

ca— n 1
"
in — z n
— z + 1 = 0. D i e s e Gleichung als identisch mit wz — z 4 - * = 0 b e -
trachtet, erhält man,

M I . x , , . 2 , x , , „ „ . j 3
% (x + 2 v — 1 ; a > + I + 3v—l);\
x

w
w ee ni l ^^/ - 1 + xu + + etc.,
n v

2 3

b - 1 ca ~ n l

wenn man z — -y , o> = — v = rc, x — — m setzt,

a m
» . ca"- 1
, ;n, „ , .,c a ? 2 n
- 2
m, 0 . ^:ac3<z*'-3
__ y = i _ w _ 6 n _ + _ ( O T « 2 « + l ) ^ r - — - ( T O — 3 n + 2) c - p ^ + etc.,

und

m _ 6 ™ mcb ~ m n
m , » f l " - » n o , o V ^ " " ! /
r — ^ — — z—r • — "n + 1 J. — rr{m — 3/z + 2L hetc.
2 1 3 0
c w

J a
t n
^ r a - n - f - i ' 2 v
' ^ m - a n i - 2 3 V 1 Jc ß r a _ 3 n + 3 T u l

D j e s c F o r m e l ist dieselbe, w e l c h e s c h o n L a m b e r t , doch o h n e B e w e i s , L a g r a n g e

mittbciIte.

8. 13. - (x±rv Setzt man in dem Ausdrucke — 1)* r — I


- für x, - für v, und
3
r 0
ot
7
ct

multiplicirt alsdann denselben mit « , so erhält man r

x (x + rß — *)(x + rß — 2*)(x + rß — $*) ( x + rß — (r — \)ct)

7' i. 2 . 3 (r — l ) '"" ' r •

D i e s e G r o f s c w o l l e n wir K ü r z e halber durch ^ ( x + r i S - » / " 1


" ' ausdrücken, indem

wir allgemein durch c ° ' x


ein Product aus n F a c t o r e n , w o v o n der erste Factor z, der

2te z - « , der 3tc z— 2«, etc. und durch z"' , x


dasselbe P r o d u c t d u r c h 1.2.3....w

dividirt, andeuten w o l l e n . D a u u n , w i e §. 9 b e w i e s e n w o r d e n ,

— 2
ix + y + n (

J
X
v - t ) ; Q
~ ' = £ x + „ , - 1 ) ; n
~ ' + ^ ( * + ( « - 1 ) , - 1 ) / »

+ ^ C * + ( ^ > - i ) ^ 0 ' + 2
' - * ) + ^ £ - 3 C * + C » - 3 ) ' - 1 >r^<y + 3v - 1 ) ; 2

+ * ^ r 1 C r + c » - 1 ) ' - i ) i n
' a
+ £ Cj + » > - * ) c M
-

so verwandelt sich diese G l e i c h u n g , wie man leicht ü b e r s i e h t , wenn man überall


# 4 j ^ ^ r c s p . für x, •v, x + y , v substituirt, und auf beiden Seiten dersel-
Ct Ot Ot « ^

hen durch « " multiplicirt, in f o l g e n d e : '„


:
. 1
• !

. • -' - V .• • " . yf
v _ i - v , n—i,« ^ n — I i « , x* , - .•n-Q,«

• l X Z ( ^ + y 4 - 7 i ^ — « ^ = - 0 4 « £ — « ) c 4 - T C* + C« — i^—«) ' . j
^ TZ -• X C
. ^

+ ^ 2 ^ + C " ~ 2 ) . ^ « ) " ~ 3
' ^ C / + 2 ^ ) + ^ t v 4 ( „ _ 3 ^ _ « ) " ~ 4
' * 0'+3^-.)* w

+ x - ^ 1 . Cr 4 Oz - 1 ) ß-«)"~ '" 2
+ £ (y + nß- «)"""". .
. J > i i 3

Daraus folgt nun ( § . 8 ^ ) dafs * <•


l+A-w + ^ ( x + 2^-a)w + g ( x + 3^— « ) ' c « + ' ^ C v + 4^—«) ' c M +etc.

= (1 4 • + (1 4 2ß- «) ^ + ( 1 4 3^ - «)*'" + (1 + 4 £ - «) '" 3


+ ctc)* «

§. 14. D i e s e r allgemeine Satz enthält d i e bereits ( § . 4 , 5 , 1 0 . ) b e w i e s e n e n Sätze als

spccielle Fälle. Setzt man nämlich « = 1 , ß — o, so wird derselbe

i 4 A-«. 4 x'*» 7,
4 *; <» + 4 « 3 3 4 4
4 etc. = (t + u)*.

Für « ~ o , y3 = o , ergiebt sich ' 1


* 1
<
Ä

1 4 .r«- 4 x 2
» 3
4 V S
4 etc. = (1 4« + a£ 4 w
3
4 etc.) . x

Nimmt man « = 1 , und für ß irgend eine beliebige Z a h l e n , s o hat m a n

l + * w ^ | ( x + 20—l ) w
2
4 * ( x + 3£—l)^V 4 |(*+ 4 ^ - l ) ' / » 4
+ etc.

\ . k 1
''' '''

= (I + - + 2 i > 5 " + 0 f f l " | ' + (4W;'f + ( « » » ^ 4


+ e,c.) X

o d e r = z* , w o z eine der W u r z e l n der Gleichung u>zß — & 4- 1 = 0.

§ . 1 5 . Aufserdem ist auch noch die Gleichung y o n besondern Nutzen, welche

sich e r g i e b t , wenn man in der allgemeinen G l e i c q u n g (§.. 14.) « = 2 , ß — \ s e tzt.

M a n hat a l s d a n n :
, r x
* I x , , * . ' I , 4 , .r 4f» 5 "
1 4 .v« + 2 w 4 - (.v 4 4 ~ (x 4 2) w 4 r Ca- 4 3 ) H 4 otc.
2 2 2 3

l ) c » c c

, , 1 * i 2 / a 3 4 . 1.4*4 5 *
= (t4*'-hö + ^ > w 2
» + 4 3
c
w
+ ^ c 4 w
+ e t c
« )

O d e r , weil

* rr4-1^' - 3
x(fJ±JXxjrV _ .r.(-v —!) 2

3 cl
- x + 1 )
3 iT~2 2 T T '

-r . , ,S,a _ .v ( # + 2 ) . v ( j r - 2 ) _ ^ C v * — 4)
4 v*i-2; c 4 ^ 3 2 > 2 > 3 > 4

X V _ .v ( x 4 - 3 ) ( . v 4 1 ) C v - l ) ( ^ - 3 ) _ x.(x* — l)(*2 — O)
4 * + ( 3 )
c' ~ 5 ~ T. 2. 3. 4 2. 3. 4. 5

.T , .Jb _ 3
x (x. + 4 ) ( * 4 2 ) . v C v - 2 ) ( j r - 4 ) _ .v . (.r — 4)(.v — 1 6 )
2 2 2
. '
4 C - 4 4) V
C 4 ^ 2 > ^ ^ 5 ^ ^ 4 . 6

". , j .- .; - r •.; ' 1 : t . t :


etCr etc. etc. |. * '

X 4T 1 I" I O ' 1 2 2
_ 1
O' — 2 2 3
— 1 1
A%'* ~
und folglich ^ 2 c = o, 4 3 C ^ 4 C - o,

I ^5,a _ 3. 15 _ 1. 3 1 6 / 2 _ i ^ ,« 7 _ 1 . 3 . T5. 35 __ 1.3. 5


Ö c ~
: ,
2. 3 . 4 . 5.& ~~ 2. 4. 6 ' 7 c ~" °> g ' c 2.3.4.5.6.7.8 2 . 4 . 6. 8 ''

s o ist auch r
" ^ r

, , j _ a a , .vCr--l) 3 , , y 2 ( , r * - 4 ) 4. ^(. a — 1 ) ( ^ — 9 ) 5
v . .
i 4 + „ 4 3 2 4 - + 2 3 < 4 2, 3. 4 . T " + u e l c
-

"" 1
„ . 1 I I " ' 2 1 4 1 3 6 3 5 8
1
rr M 4- w + i w — - — u ~\ ui - . - u + etc.) .
T a « ^2.4.6 2.4.0.8 2 > 4 ^
x a /1 \; 2 A A v; 3 G
E s ist ahcr K ( I 4 » ) = + I<* + ( ö ) " + ( ^ + 2 1
c
w e t < %

2 1 4 i. 3 6 1. 3. 5 8 . , :;
N
= 1 4. JL — A ay — -
:
, w 4- etC. " .
T a« 2. 4 ^ 2. 4. 6 2* 4. 6. 8
w u 0

*».'

Folglich

, , 3 x
. , , 2 3
, x(x —\) 2
3 , Ar (.v — 4) 4 2 2

(«•4Td+»)) = 1
+ A,(w
+ 1* * + ^ 2 ~ 3 " +
2. 3. 4 " + P t r
' ( A )

§. 16. E s läfst sich aber die so eben gefundene Gleichung auch auf folgende A r t

darstellen:
"•, (» + p ~ + ^ ) X
= r O + »a)-(t + *« +Cv+l)c' » a a
+ ( * | 2 ) f ^ + etc.)

odcr r a + - * ; . d + *« + - ^ « * + - % ^ J 4 etc.) w
Multiplicirt man nämlich

-
1 4, 4, — 1 a ,
+
x (. a_4) 3 ,
3 » +
r

2 <
(«» — l ) ( * * - 9 ) 4
2 > « 3 t 4 > 4, etc.
4

durch K(1 4 «*) = 1 4- | w


a
L w
4
4. JL_L w
6
1.
3. 5 . 8 ,
' ^ J
~ 2
2.4 ^ 2. 4 . 6 2. 4. 6. 8 w 4 - etc.
so erhält man,

—1v-
*r>2_4) (A' 9 —1)(* —9) a
! . , tfOc2—4)(tf2_i6)
u5 4 etc.
1 * w _| _—
|
2. 3 2. 3. 4 2. 3. 4. 5

+ I
» ~r —5— ' H
. x <£=i> s — Q — v i — * 4
(.v — 4)
w w
2

+
i

+ k
* 2. 3. 4
x

' a 2

V-
4

2. 4 2 4 * ' ^'''- f

• , * 2 * , x(x2—1) 3 , x (x — 4)
2 2
4 , *Cr2~1)#2 — 9 5 ,
— 1 4 xw 4- —« H 2 3 « H o ? A M
i ö — ^ — + e t c
-
2. 3. 4 2. 3. 4. 5

Um den obigen Satz mit aller Strenge zu b e w e i s e n , wäre es nöthig zu zeigen,

d a f s f ü r j e d e beliebige g a n z e Zahl n, ^' *" s


* , , ,

v n-i,2 t f * » i 1 1, , _ ox ~" ' i /^v


N
n a
, . n, 22 2
- —4/2
n
n—d.a
n—i/a , , . /|v:z
I . , „ ,
elc.
sein
* + „ « 2 ) D i e 'W=a h
mufs.
( J C ( r*h e+i t« -dieses
c i ) c Satzes
+ - ( * findet
+ » - 3man
) c
bestätigt,
: + y (wenn
* + « - 5man
) c
4
nach '4 und

nach n — 1 , 2 , 3 , etc. setzt. Ein strenger elementarischer B e w e i s desselben ist mir

jetzt nicht g e g e n w ä r t i g .

Übrigens läfst sich der letzte A u s d r u c k von (a> 4 j^*l 4 w 3


) ( B ) aus dem erstern

(A) auf eine äusserst einfache Weise herleiten, wenn man mit den ersten

Gründen dcr D i f f e r e n t i a l - U e c h n u n g bekannt ist. Diffeiencirt man nämlich die G l e i -

chung

(w + p 4 ^ y * = 1 4 *« 4-i 2 24 |.(*
x + i ) * ' V + f ( * + 2)f8«4 + etc.
auf beiden Seiten in B e z u g auf u>, indem man x als constant b e t r a c h t e t , und dividirt

alsdann durch xdw, so erhält man

A- 4_ 2\
y \ w 2,2 2 3/2 3 4/ 2
4
^ ( t T f ^ s p = 1
+ ' r w
+ <* + l) " + c C* + 2 ) - + c (* + 3 ) c c + ctc.

§. 1 7 . W e i l ( § . 6.) « x
= 1 + .rZ« 4 v*(Z«) + a
.vf(/rt) 5
4 e t c . , w o / « den na-

türlichen L o g a r i t h m e n v o n a b e d e u t e t , so hat man auch

(« + T ( i + « T = 1
H - xi(w + p 4 «o 4- (/(« 4 - p H- « ;> 2
H- p ( c
-
D a aber auch

, . v,* i V* _ * i . A
' a 2
. x(x —1) 2
3 . a--(.r —4) 2
4
(«H- n 1
+ <* )) — 1
H- * u
+ 2 w
~ J
2. 3 w
+ 2. 3. 4 " + •'

so erhält man, wenn m a n d i e b e i d c n W e r t h e v o n ( w + p 4a ) 2 x


einander gleich setzt,

auf beiden Seiten 1 subtrahirt, und alsdann durch x dividirt,

z.(* 4 p i H- " ) ) H- i * c / c * + p
2 -
+ ^ » 2
+ i a . 2
( / ( w 4_j^r+^ö 3
+ ,. . l c

. Ar 2 , x — ! 3 , x.(x —4) 2
2
4 , (.v^l)(x2-9) 5 .
— w 4- - w 4 w 4- u A — _iw 4 - etc.
^ 2 ^ 2. 3 ~ 2. 3 . 4 ^ 2 . 3 . 4. 5 ^
Setzt man nun x — o, so hat man

If _i_ * ^ r j " ^ -
— 1 3
_L 1
- 9 5
- - 1
7 9 2 5
, L * -
/ ( . H- p + - co - _ „ 4 2 < d 4 _ w _ 2 ^ k T . T 7 " + e t r
-

= _ I "* 4- ^ J * ^ 5
1. 3. 5 M
7
1 . 3 . 5. 7 ° M ,
W
* 3 +
2. 4 5 274T6 7 + 2 . 4. 6. S 9 * °*
2 _ T_

E s ist zu b e m e r k e n , dafs man diese Gleichung auch erhält, wenn man (I 4 w) 2

vermittelst des b i n o m i s c h e n L e h r s a t z in eine R e i h e entwickelt, diese mit u multipli-

c i r t , und das allgemeine Glied derselben 4 2 ' 4 ^ * ' * * ^2r "^«"^" 1 n


°ch durch

2 r 4 i dividirt.

§. 1 8 . Wir haben schon oben (Vorl. 1 . §. 62.) b e m e r k t , dafs die natürlichen

Logarithmen wegen einer Eigenschaft der gleichseitigen H y p e r b e l auch die hyper-

b o l i s c h e n L o g a r i t h m e n genannt w e r d e n . Eine etwas umständliche Betrachtung d i e -


ser Curve in dieser H i n s i c h t w i r d daher hier nicht am unrechten Orte sein. Die Nn-

tiir der gleichseitigen H y p e r p e l wird durch die G l e i c h u n g x* — y 1


= a" ausgedrückt,

w o x, Y die rechtwinklichten Koordinaten eines b e l i e b i g e n Punctes dcr Hyperbel,

und a irgend eine unveränderliche g e r a d e L i n i e , die A x e der H y p e r b e l g e n a n n t , b e -

deuten. Für den K r e i s hat raan bekanntlich die Gleichung; x 1


4 j 2
— ß , 3
w o x, y

ebenfalls die rechtwinklichten K o o r d i n a t e n eines Punctes dcs Kreisumfanges, und a

den H a l b m e s s e r des K r e i s e s bedeutet. Um dic beiden K o o r d i n a t e n x, y zu unt er-

s c h e i d e n , nennt man auch w o h l x die A b s c i s s e , und y die O r d i n a t e eines P u n c -


' •! 'l'-i"ll>. i&v*^

tes der C u r v e .

§. 19. M a n kann die rechtwinklichten K o o r d i n a t e n x, y der gleichseitigen Hy-

perbel als gemeinschaftliche Functionen einer dritten veränderlichen Gröfse t betrach-

t e n , oder man kann x = 4>t, y — Qt setzen. Diese b e i d e n Functionen k ö n n e n j e d e

beliebige F o r m h a b e n ; nur müssen sie so beschaffen s e i n , dafs — Q t — a ist. 2

gt _L. g t —t — t v
e e

S o kann man z. B. fyt ~ a. , Qt = « - annehmen. D e n n weil


J*
2 2 e 4 - 2 4- e ~ 2 2 2t ^ 2 + e~
4™~^r
2t 2 t 2 f i
C

*>t = a . , Qt = a .

so ist 4 / 2
— Qt* oder x* — y 2 ,
c= a
%
.

t j — O + «) (I — « ) 1
4 1
(1 4 - « ) — O — « ) r l

Eben s o hatte man ~ a. •——4^J==—-, Qt = a -—-— ^ — - setzen

2 J^l — « 2
2 y \ — <*F

können. M a n w ü r d e alsdann

2 „ a (i 4 «)at'4- 2 ( i — « )t 4 (i — « ) 2 at
'•' " -
d/t '— Cl — ~ "
4(1 — « ) 2 1

«W a
= a 2
(I 4- « ) 2 t
— 2(1 - « )t
2
4. (1 - oc)K
Ct
4(1—« / 2

und folglich auch < £ / — $ £ 2 2


~ a erhalten haben.

§. 2 0 . Nimmt man in der gleichseitigen Hyperbel, oder im Kreisumfange

zwei Puncte P . , P a n , deren resp. K o o r d i n a t e n x , y ; x, y , so wird, wie man sich


leicht überzeugen k a n n , wenn die K o o r d i n a t e n positiv sind und y > y, der F l ä c h e n -

inhalt des D r e i e c k s , w e l c h e s die beiden Puncte P , P , und der Anfangspunct der

K o o r d i n a t e n O bestimmen — c>^~~ sein« W e n d e t man diefs auf die gleichseitige


*L
gt i e—t e t e—t gt' JL, c —t'
H y p e r b e l an und setzt x~a ^ , y — ci 2 > S 0
^afs x'~a 2 »

gf e — f
y'~a , s o «rhält man für den Flächeninhalt eines D r e i e c k s , dessen S c h e i -

tel im Mittelpuncte d c r H y p e r b e l liegt, und dessen Basis die S e h n e des hyperbolischen

ß o g e n s P P ist,
xy' — Y x a?r. t _ . .<
n _ ', , _ ' , _ t t t v t t o a? e ( ' " " ^ — e ~ ^ ' ~ ^
1 1

• '—
J
2 = § [(e 1
+ e )(e — el
) — ( e — e ){e + e
l r l l 1
)J = - .

§. 2 1 . D e n k t man sich nun v o m Scheitel A der gleichs. H y p e r b e l bis zum P u n c -

e * j _ c —t ( e t e —t
te P , dessen A b s c i s s e — a 0 , unddessenOrdinate-« ~ ,m — l P u n c t e
Ji

P ? P »
1 2 • • • ^m-P
t t 2t _2t 3t _3f 4c 4t
„ra I _ m f,rn i „ m em t e in m i „ in
derenrcsp.Abscissena^___t_f , a_—ZT--—, «-—X , aZ—T e
„ , etc.
2 2 2 2

I _1 « _« 5_t _3t 4t _4t i- r

und d e r e n O r d i n a t e n ~ e m
, « ^ H ^ , aP™ - e ™ t c >

2 2 2 2

sind, s o werden alle m D r e i e c k e , w e l c h e v o n j e z w e i nächst aufeinanderfolgenden

. P u n c t e n v o m Scheitelpuncte A an bis zum Puncte P, und dem Mittelpuncte der H y p e r -


t

bel gebildet w e r d e n , unter sich g l e i c h , und z w a r = sein. DerFlächen-


2 ^
inhalt einer F i g u r , w e l c h e v o n der halben A x e O A der g l e i c h s . H y p e r b e l , dem R a -

diusvector O P des Punctes P , und der aus den m Sehnen der H y p e r b e l zusammen-

gesetzten g e b r o c h n e n L i n i e A P 1 P 2 P 3 ... P n - 1 P eingeschlossen istj wird demnach

t t
— *.™\ ™ —a e e ro
) sein. DieseFläche nähert sich aber immer mehr unrl mehr
2 2
dem hyperbolischen v o n der halben A x e A O , dem R a d i u s v e c t o r O P , und dem B o g e n

VP begränzten S e c t o r . Man erhält also den Flächeninhalt d e s s e l b e n , wenn man in

^ rz ^ "
1 e
™ ) m unendlich g r o f s annimmt. E s ist a b e r , w e n n e die Basis der n a -
2 2
tiirlichen L o g a r i t h m e n bedeutet,

1 t P f>
e m
= 1 + - + ~ + + + etc.
1
m m 2 1
772? m*

t , t 2
t'>
—~ . t . C C , C ,
e m
= 1 — - + — — — + — + etc.
77i nv m j
m 4
,• • -,
i _ i tl %
Daher m g I
" ~~ e
= £ + — 2 + — + etc., u n d w e n n m = o o , ~
2 ni 2
in*
^>t 1 g""t ^£ , — ^ f
Es ist also dcr h y p e r b o l i s c h e S e c t o r A O P , weil x ~ «..-—^ , y = «. >

foJglich e = l x
~^y und £ — l o g n a t — i ^ , = r ^ . / = ^ . l o g n a t ^ t ^ .
° a 2 • 2 a D

Nimmt man die halbe A x e a dcr gleichseitigen H y p e r b e l zur Einheit an, und b e -

zeichnet die A b s c i s s e und Ordinate eines Punctes P d e r H y p e r b e l durch |, V y so dafs

j i — n" — 1»
1 s o
erhält m a n , wenn der zu v g e h ö r i g e Sector O A P durch s a u s g e -

drückt w i r d , s — \ l o g n a t ( | + w ) , oder weil f = l 2 5 = l o g n a t ( ^ T + " ^ _j_

und wenn wir diesen L o g a r i t h m e n nach ( § . 17.) durch eine nach den natürlichen P o -

tenzen v o n ti fortlaufenden R e i h e ausdrücken,

_ i o_ L_3* 5
_ i . 3. 5 f|7 , 1. 3. 5. 7 r,9
2s — 9 — !•j + 2. 4'5 2. 4. 6*7 + 2. 4. 6. 8*9 e t C
*

§. 22. W e i l log n a t ( # + v ) = i l o g n a t ( / + v) r oder auch w e g e n


2 |
i
| W = 1, ^ x l o g n a t i ^ t A = £ l o g nat = | log nat ^ ± _» | ,
2*
# — v
3
~ ~ _ _
i J - ' £ >?
so hat man ( V o r l . 1. §. 65.)

2, = 1 + i(l)3 + i ' Q ' + KI)' + K D ' + "-


£2 rfi
§. 2 3 . A u s 2s = log n a t ( ^ + jy) folgt e* S
= 2+v, w o e die bekannte Basis der
natürlichen L o g a r i t h m e n bedeutet.
2 2 —as 1 —
D a nun | — it = 1 , so erhält man e = — = , — : — ~ ? — E s ist also

_ jL. e—^
i+n s
I + *
e ~ 2 s

| + v = e * und # — « = c Ä
, folghch # = ^ , und v = ^ ''

Es ist aber ( § . 5.) = 1 + 2* + (2*) 2


+ (2sfc + (2 ) Ä
4
+ {2s)Sc + etc.

und 6 - " = 1 - 2* + (2,) 2


- (2*)5 + (2,)4-(2*)f + etc.

f>w _L_ p — 2 £ 3 4 6

fo!gHch ^-=Y~ , oder i = 1 + ( 2 ^ ) c + (2*)? + (2*) c + etc.


p 2 s
— p~~ 1is
7. >> n
«
und
_
*> ä*
^ , oder * = 2 * + ( 2 ) J + ( 2 * ) J + ( 2 s ) J + etc. . Ä

§. 24. Hätte m a n in dcr ( § . 21.) gefundenen G l e i c h u n g S = -*- a * . I o g n a t ^ i ^ - — >


a a
r S
A u s d r ü c k e für 2s, #, y ergeben h a b e n . Substituirt m a n daher in denselben und
a a
^ s g e s e t z t , so würden s i c h , auf g l e i c h e W e i s e , die so eben gefundenen

resp. für # , y, s, s o erhält man


a?
2
> = 6 - =ra O 3
+ m © ' - r Ä ' r © T
+

=<^+*© +»© +*© +*© 3 5 7 9


+
* = O + fe)« ^ fe). + fe). + fe). + '"•)•
a^ • . i ^ 2 S
A S
• / 2 S
V i / 2 f
S 5
, ^ 2 S
\ 8
. . \

,2S , ,2S 3 N ,2S.5 , ,2Ss' , ,r2Sx» , , \

y , = " fe+ fe). + fe). +


fe). +
fe). + 0 1 0
O-

§. 2 5 . A u s den beiden ( § . 2 3 . ) gefundenen Gleichungen e r g e b e n sich m e h r e r e a n -

dere interessante S ä t z e , v o n denen wir die wichtigsten entwickeln w o l l e n .


e * _L e ~ 2j ~~ 2 2 s
€ e
2 s

W e i l nämlich Ahsc. s = ^ , Ord. s = —


so ist
2tf-2t
Absc. s . Absc. t e 4 - e

Ord. s . Ord. t = ±(e**+ 2t


- e — e
2t—2*

23—2t 2t-2S
Ord. s . Absc. t = *(e* + M
+ — e
e
Absc. s . Ord< t -
» / 2sAr2t
3 ( e
— e + C —
Daraus folgt:

4 - - ( a
* + a t
) _
Absc. (s Ar t)
c

Absc. s.Absc. t + Ord. s.Ord.t =


2 "

g2J-2t
4 - e a t
- 2
"
Absc. s,Absc. t — 0 n & s.Ord.t = Absc, (s — t)
2

g25^2t
Ord. s.Absc. t •^- Absc.s.Ord.t — Ord. (sArt)
2

e a j
- 2 t

Ord. s.Absc+ t — Abse.s.Ord.t = Ord. (s — t)


2

§ . 2 6 . Aus den so eben gefundenen vier G l e i c h u n g e n ergeb en sich unmit(elbar

folgende:

Absc. (s + t) + Absc. (s - = 2 ^ 5 C . Absc. t

Absc. (s -- t) — Absc. (s - ^
2 0 / < Z . s . Ord. t

Ord. (s Ar t) Ar Ord. (s --l)- = 2 Ord. Absc. t

Ord. (s Ar t) — Ord. (s - 2 y 4 < W . Ord. t

Ö d e r w e n n man 5 + t = «, s — t — ß s e t z t , so dafs

$ = S L i J 3
, t = U
~^ - j s o erhält man.:

ct - j y3 Ct —f
^&5C. « + ^&sc. 0 = 2 ^foc. - . Absc.
2
Ot — ß
~ 2 ~

Absc. « _ ^fösc. ß = 2 Ortf. . Ord.


Ct — _ß
~ 2 ~

. , Orrf. cc + O / Y Z . yS = 2 OrrZ.
2t
. ^foc.
« — ß
§. 27. Setzt man in den ersten beiden dcr vier letzten Gleichungen ß — 0 , so

erhält m a n , weil A b s c . o = 1.

Absc,x Ar 1 =r 2 Absc?%* Absc.* — 1 = 2 Orcl. ~


2

A 1 u yAbsc. « + 1 ^ 7 * yAbsc. * — 1
Absc. - = Jf 2 ^ - > ° l d
' 2 =
1 2

§. 28. Wird in der ersten und 3tcn dcr (§. 26.) gefundenen Gleichungen

a — (77i + l ) s , ß ~ (m — l)-s g e s e t z t , so verwandeln sich dieselben in

Absc. (mAr^)s + Absc. (m — 1 ) = 2 Ab$c. ms . Ah<sc. s

Ord. (mArl)s + Ord. (m—i) — 2 Ord. ms . Absc.s

oder man h a t , w e n n wir ( § . 2 1 . ) Absc. s — Ord. * = v setzen,

,- v , Absc. (mArl)s = 2# . Absc. ms — Absc. (m — 1 ) * >.. t

:-'j Ord. (m + l ) s = 2# . Ord. ms — Ord. (m-l)s

Bedeutet nun m eine positive ganze Zahl, so bilden sowohl die Ahscissenals

die Ordinaten der vielfachen Sectoren z w e i sogenannte w i e d e r k e h r e n d e Reihen

Absc. s, Absc. 2s, Absc. 3,s, Absc. 4s, Absc. 5*, e<c.

Ord. s, Ord. 2s, Ord. 3s, Ord. 4 5 ) Ord. os, etc.

in w e l c h e n j e d e s Glied aus den z w e i nächst v o r h e r g e h e n d e n abgeleitet werden k a n n ,

indem man das nächst v o r h e r g e h e n d e Glied mit 2 | multiplicirt, und das 2te vorher-

gehende von dem Producte abzieht. I)iefs gilt auch von den doppelten Gliedern.

D e m n a c h ist

2 Absc. o = 2

2 Absc. s — 2i
2 Absc. 2s = (2|) 2
~ 2
2 Absc.3s = (2#) 3
— 3(2#)
2 Absc. 45 = (2^) 4
- 4(2#)* + 2
2 stbsc.5s = (2if - 5(2#) 5
+ 5(2f)

2 Absc.6s = (2fl 6
- 6(2#) 4
+ 9(2#) 2
~ 2

2 ^fcc.7* = (2#) 7
- 7 ( 2 # + 14(2#) 5
- 7(2#)
2 Absc.Zs = (2if - 8(2#) 6
+ 20(2|)4 - 1 6 ( 2 | ) 2
+ 2
etc. etc. etc.
Alle diese A u s d r ü c k e für die A b s c i s s e n der vielfachen Sectoren s i n d , wie man

sich leicht durch V e r s u c h e überzeugen k a n n , unter folgender allgemeinen Gleichung

begriffen,
.m m—2 m m—4 m . : 2 ni—6
2^c.m*=(2|) -m(2#) + |\(™_ )(2#j 3 *_^(m_4^(2*; +etc.

U m diesen Satz z u b e w e i s e n , darf man nur noch z e i g e n , dafs

ni m—2 7;2 m—4 m : 3 m


—6 „ '
(2|) - m(2#) + ™( _3)(2#) _2( _ )/(2*) + etc. - Q
x
4
m T O 4 m

gesetzt, die Glieder der R e i h e Q , 1 Q , 2 Q , 3 Q , 4 etc. eine wiederkehrende Rei-

he b i l d e n , deren B e z i e h u n g s g l e i c h u n g dieselbe i s t , w i e die der R e i h e 2 A b s e . .9,

2 A b s c . 2«, 2 A b s c . 3 s , etc. E s ist a b e r :

Q f f l + , = (2f)™ -(-+l)(2i) -+'4 M ( 2 f r " ' - ' ^ ( - 3 ) > i r - V . c .


+, m ?

= . - (2/r ' — -
(-n - mtT^+^^ytT +^. 5

und w e i l

m4 _ l , ^*— 1
w - l v *\ ~~ :r 2
+ 1 m—r ,v'-a
™ ± 2 . (m - r) -
c _Ä
TZ (m-r ~ l) - c ( ^ T " • ^ - F = T > ^ - 1
)

_ m ( m — 2r4-1) * N : r
~ 2
/ * \ : r — I

~ • . _ . ( » * - r - l )
r ( r 1 } c = - . ( , n - i — l ) c ,

s o erhält m a n :

Q , + a _,=(2fl^'-«.(2« -4f(--3)(2ir- -^-<( /r- 5 + c t c.


m + m
m 3
2

= « Qm-

E s bilden also d i e Gröfsen Q , 1 Q ,


2 Q , etc. eine R e i h e , in w e l c h e r j e d e s Glied
3

aus den z w e i nächst v o r h e r g e h e n d e n abgeleitet s i n d , w i e das c o r r e s p o n d i r e n d e Glied

der R e i h e : 2 Absc. 2 A b s c . 2s, 2 A b s c . 3s, etc. aus den z w e i nächst v o r h e r -

g e h e n d e n Gliedern. D a nun Q 1 = 2# = 2 A b s c . s, Q 2 = (2#)2


— 2 = 2 Absc. 2.s,

so müssen auch alle übrigen Glieder der R e i h e Q , 1 Q , 2 Q , 3 Q , 4 etc. den resp.


Gliedern der R e i h e : 2 Absc. s , 2 A b s c . 2s, 2 A b s c . Zs, etc. gleich, oder es mufs

allgemein s e i n :

ä
2 Absc. ms = Q^=(2#)" 1
— m(2#j ~ m 2
+ ^ ( . — 3)(2|) "
m
m 4
— etc.
tT>

§ . 29. A u f ähnliche W e i s e erhält man vermittelst der Gleichung O r d . ( m + l ) *

= 2# Ord. — Ord. ( m - l ) s

Ord. 2s — v(2$)

Ord. 3s = *((2f/ - 1)

Ord. 4s — — 2(2/))

Ord. Ss — - 3(2|) ' 2


+ n . . ? r ,."'4".' . ,>'
Ord. 6.5 = «((2#)5 - 4(2|) 3
+ 3(2*))

Ord. 7s = ^((2#) 6 - 5(2#) 4


4- 6(2#) a
~ 1)

Ord. 8 « — *((2|) 7 — 6(2#) 5


4- 10(2#) 3
- 4(2«)

Ord. Os = -((2#) 8 — 7(2#) 6 + 15(2#) 4 — 10(2#)) 2


+ 1)

etc etc. etc.

und allgemein

Ord. ms = * ((2 # ) ~ - m l
{m - 2)(2 i) ~* m
+ (m - 3)' (2|) ~ -
2 m 5
(m - 4)? (2#) ^ +etc.) , n 7

Setze man nämlich

, ((2 l) - m 1
- (w - 2)(2 f ) m
- 3
+ .(m ~ 3)c' (2 i) ' m S
- (m - 4 ) * (2 rf"" 7
+ etc.) = P m

so dafs

P +i=«(Zi) ~(m-WiF-*+(m-2£
a
n
+ etc)

p m - 1 = *((2 f ) m
~ - 2
- 3) R 2 f , " - + ( m - 4 ) * (2 # ) ~
1 4 m 6
+ etc)

s o erhält m a n , weil
•Y :r-i ,m — r
( _ l) . (
,
m _ r~ 1 )
-v r - 1 -
c
m-2r
.
, «v'"
{m-r-*)c
1

/c
(m — r ) c — (m — r — i)

— {*n — r — \)' \ c
P + , + Prn-x = . ( ( 2 | ) - ( m - 2 ) ( 2 * ) ~ + ( - 3 ) - ( 2 | ) ^ _
r a
m
m 2
w
2 m
( w _ 4 ) ^2|f- +etc. 6

= 2# P m

E s bilden a l s o , weil Ord. (m + l ) s + O r d . (m-i)s '2= 2* O r d . 7 n s , die G r ö -

Tsen P , P) 3 PJ 4
e t c
* € i n e
wiederkehrende R e i h e , deren Beziehungsgleichung

dieselbe i s t , wie die d e r Ordinaten der vielfachen S e c t o r e n .

D a nun die ersten correspondirenden Glieder beider R e i h e n einander gleich sind,

s o müssen auch alle übrigen einander gleich s e i n , oder es mufs allgemein O r d . ms

= P m sein.

§. 29. Wir haben ( § . 23.) gesehen, dafs für j e d e n beliebigen, v o n der halben

A x e OA = 1, d e m R a d i u s v e c t o r OP, und d e m B o g e n AP, begränzten Sector der

gleichseitigen Hyperbel

e** J n e~ 2s

oder Absc, s
2
„3.5
und ti oder Ord. s

D a h e r ist auch •.

g2.TJ J _ —2xs e e*XS


g~~2XS
Absc. xs = £ , und Ord. xs = ^ »

o d e r , weil (§.23.) # + v = e 2s
#— v = e~ \2

A h c s . x s = « + ')' ± _ i J ^ !

0rd, x s = <Lt*L^JL=JC.
\ E s ist aber

(#+*)* = t + , + » n~* + 4 ir 3
+ 4 *r 4
* 4
+ e t c
-

(|_,)" = | - x
+ ^r-W - x * f T * * + *c C~ *4 4 4
- etc.

Folglich v
JC , :a *x—2 2 . :4 *x-4 „4 I cx~6 6 • ^ . .

;.f.-j Absc. xs — f Ar x c i v Ar x i
c
H H
» + xc $ v Ar etc.

Ord. xs = xf"%Ar x * f - 5
« 5
Ar x * ? ' 5
« 5
+ * ? * X
~ V + etc.

O d e r , w e n n man | = S setzt, .> ' ( .

' ^ Absc.xs 4 2 ' 1 + 4 4 * 4 + 4 6 * 6 + ***0


- i (i
x
+

_ I
O/U X* = |*(tf* + + ^C5-*5 + C + «) X d l etC

Man übersieht l e i c h t , dafs, w e n n man am E n d e der halben A x e O A der g l e i c h -

seitigen H y p e r b e l o d e r im Scheitel A auf O A ein Perpendikel errichtet, w e l c h e s den

R a d i u s v e c t o r in Q s c h n e i d e t , diefs P e r p e n d i k e l A Q = 6 sein w i r d . W e i l , w e g e n der

2 2 2 4 j.
G l e i c h u n g der gleichseitigen H y p e r b e l £ — y = 1, « — | — 1 , so mufs - oder
1 1
0 = J^"(1—sein. Je g r ö f s e r demnach die A b s c i s s e | w i r d , desto kleiner w ird r

K" i
und desto g r ö f s e r ' 1 — — oder 9', k a n n aber nie = 1 w e r d e n . M a c h t man also das P e r -

p e n d i k e l A Q der halben A x e A O g l e i c h , und zieht v o m MitteIpuncte O der H y p e r b e l die

grade Linie O Q , s o wird d i e s e , w i e weit man sie auch verlängern m a g , sich der

H y p e r b e l immer mehr nähern, sie aber nie schneiden. M a n nennt diese L i n i e die

Asymptote der H y p e r b e l . Sie macht in de* gleichseitigen H y p e r b e l mit der A x e


O . , '.'.

e i n e n W i n k e l v o n 45.
• « ;
• r
§. 3 1 . Setzt man in den beiden A u s d r ü c k e n

M
Absc. xs -
= (f
- •+ * )— ^+— -( * - » ) *
x
nj
Urd. xs = U + ( i
~
^ * »
)X
*

w e g e n |* — vz
= 1, i = Y~ l
+ » , s o erhält man:
2

Absc , xs = ( n + * + ,)* + ( H + - - ,)*


" '
ord. « = + * + j y - <ri + * _ ^ j r
( n

Xiin ist ( § . 15.)


,vrm , , v * _ , 1 L ^ 2
2
, ^ 2
— l ) S,X%X*^) 4.X(x*—l)(x*—<>) 5 , '

C r i + + n) = 1 + * » + ^ » + — 2 T T " " + " 2 7 3 7 " 4 ' + ' 2 / " 3 . 4 T r " ' +

-
/t/ JC X 2
2 #(x —l) 2
3 , x < * 2
— 4 ) 4 x ( ^ - 1 ) f A ^ 9 ) 5 ,
OTi + * - •) - 1- * t+ r t - , + ^ 3 7 4 ^ 27374T5- » + e i c
"

Demnach: •**^**

« , A' 22
^2( ,2_4) A 4 ^2(^2__4)(^__16) 6
_ 1 + _ t + ^ L _ - ^ + _ J ^ ^ A _ , + etc.

n j _ . x(x*-i) 3 . *(. =—l)(x —9) 5 v


3
^2_i)(.v*_9)(^.3__25) 7 . ,
Ord. ^ - ^ + - 0 J f f
2 - x b +
+ - J y
2 . 3 . 4 . 0. 6 . 7 ~ v + c t c
-
.r^ ! ^ t 1 . .'• •"> • '.

o d e r auch
v-O " e * ^ a n
^ I
x
5
t r n \ 3 / J 4
I r A\5,% 6
1 7
^foc. * 5 = 1 + 2 ' * v
+ 4 O + 2
) c * + 5 ( * + 4
) C
n
+ { > t C
* vV- 'f

, , x f , . . 3 , 3 3 , ^ , , O N 4 / a
5 ^ 6,2 7

Ortf. . r Ä — J c v + ^ ( x
+ 1
) c v
+ 5 ^ + 3
) c
n
+ 7 ( * ' + 5
^
v
- h e i c .

w o w e g e n dcr Bedeutung der Coefficienten in ( § . 15.) nachzusehen ist.

Weil i = yi + n2, so ist auch • . :


; ... j , ^ ,

• ' • ^ , . , . , = | . ( r i J i + i * + « ^ L = ^ f ) •

2
^ p + T 1
+ ^ /

ord rs = * r (
K ^ + ^ L + _ ^ ! _ (Y^Ftz^\
Ord. xs r f T >

E s ist aber §. 16*


^ r E t L ± ^ = 1 + * » + ( * + D ^ ' V + ( » + 2 ) f , 3
+ ( * + 3 ) f » 4
+ «c.
K " 1
+ " 3

5 C L ± £ ^ Ö L = , - * , + (x + l £ V - (x + 2 ) * V + ( x + 3 ) f / + «e.

^l 4 - , 3
C C
'C 1

_ 1 . v ' - ;
^ ' > 1
• - , w .» V
Folglich

Absc. x s = i (1 4 .I x 4 .!)*'* v
3
+ + 3) ' 4 2
+ (.r + 5)e'* 4 - etc.)

OrfZ. x s = i (xn 4 - (x Ar 2)\' £ 2


Ar {x + 4 ) ^ 2
v5 Ar (x Ar ^)T *? + etc.)

oder auch •' u wf:'


„ -*<y
(1 1 ^ — , (x*-l))x*-9) 4 , (.v —l)(.v ~-9)(,yg—25) 6
2T3T4r5T6 * + Ptc')
2 1 2 9 5

Absc. xs - $ -f , + i — ^ 7 1 +

~ . , , *(*=-4) 3 . * ( ^ — 4)(.v — 16) 5 , . • \


=,*frHr
2 i
s 4

Ord. xs -273T* + 2. 3 . 4 . 5 ' + ^ . , A S _

§. 32. B e z e i c h n e t man d i c S u m m e der g e o m e t r i s c h e n R e i h e : ,

+ e »C-+^) + / ( - ^ ) + fi*«+3Ä + e»U+nÄ d u r c h g(0


„nd e- «-+
2 1 8
^. c - ««+
a f l
Ä + C -*C+3Ä + e-*(«+n0) d u r c h ^
so erhält man

S(n) 4- S
Absc. * + Absc. («4 0) + ^Z>sc. ( « + 2 0) . . . + Absc. (« + rc0) = -
und

0/Y/. « + Ord. (« 4- 0) + Ord. (« + 20) + 0/U (* + 3yS)... + Ord. (« + »0) =

Cn) aC*+Ca+0^) — » *
c c e^(^+(n+|)0)_e2a-ys
Nun ist aber S = „ = 5

e*P-l eß — e-P

^2*4-20_-2(^4-n0) —2u^-ß __ —*(*+(aAri)ß)


und
S„ —
p

> ^ - 1 e$-e-fi

S"4-S e a(a^(n+l)0)_e~2(«+(n4-|)0)_^2«-0_e-2«i-0)
Also = 2(eß-e-ß) " ^
• • <._ - ' -• . •. c[
~ 0 r c l (« + ^ + t)—'Qrt/» (« —1) -l r s9 orj ^ 4b8C.(« + lß)
v

Ord.(n- r)$
2 O/U 10 ' O/U i0 ~ ~~
r

Sn ~ Sn 6«(«+<"+2)0) 4- e~2(«^-(n+l)0) _ ( a*-0 ~**+ß) e e

und • — ~—' , Q 0 "

2 2 (eß — e-P)

i> . v
• r •T>

V - Absc. {« A- (n + f ) ß) — ^>M. (« - 1 ) _ Q ' ^ (" + "J) Ord^^ß
f0 l8
' 0/Y/. |0
2 6 }

2 O/U
Demnach ] - - ,*^
/ 1 «\ ! / . n»\ - T .•V
«\nß)^^W.r«+"0)
Absc, « 4- ^6*c. (« + ß) 4- ^Hwc. (« 4-20).. i- Absc. (ct Ar =
#
^ , 0/U(/Z+1)'2
j (

und
^ Q]
n (uA-Pß) Ord.(nArl)&
Ord. *ArOrd. (»Arß) + Ord. (« + 20).. + O/U (u + nß)= 1
~~^Ör~a%~Tß ^
(

§.33, Weil 2 # = 4 e~2' = e** (t 4 e~A*) ^ t V ^ ' .


. ........ ; '••y
»,ni 2ms • —4 J
» : 2
—8 S
i 4v~i** ?
:
, \
so ist ( 2 # )
/ n
= e (1 + me 4
4 m e e ° 4 7«^e 4_ t c . ) e

amj , 2(m-2)j . : » a < m — J,J > . :3 2 < m - 6 ) s , ..' T

r= e 4 me 4 mc 4 mce + etc.

D i e s e R e i h e ist e n d l i c h , wenn m eine positive g a n z e Z a h l i s t , und w i r d , wenn

mansieunikehrf, ^ 7

—imj , —2(m-2)j . : 2 —2(m—A)s , •.Z —a(-m-G> ,

= e 4 me ' 4* m
c
e
4 " V e
+ e
*
so dafs "" ^
, „ ,m ams , —2ms , , a(m—a)j , —2(m—2)s, • :a , a ( m - 4 ) * , —2(m—
(21) — e 4- e + m (« 4 e
1
) 4 m (e + e ' ) c
H ;

= 2(Absc ms 4" 772 Absc(m—2)* 4" 77i^ 2


Absc. (m — 4) 4 " e t c
*)

w o das letzte Glied %m'J oder m'J Absc.sist, j e nachdem m — 2 /• o d e r = a / - 4 - 1 ' ist.

M a n hat d e m n a c h
ß - ' ^tösC. S = ^Z>SC. "" 1 ; V <

2 Absc.2 s = Absc. 23 4" / ' . •.


2 3
2 Absc. s = Absc. 2s 4" 5 Absc. s ?
"'^' .
' sr>Absc^s Absc. 4s 4 4 ^ 6 . s c . 2,5 4 3 -
4 5 " '
2Absc. s = Absc Ss 4 SAbsc. 3s 4 Absc. s ' •

25Absc.6s = Absc 6s + 6Absc. 4s 4- i5Absc, as 4 /0


^

ü^Absc s = ^ f o c . 75 4 yAbsc Ss 4 2* ^ 6 a c . 55 4 3SAbsc. s

etc. etc. etc.

§. 34. Eben so erhält man ähnliche A u s d r ü c k e für die P o t e n z e n der Ordinate v

des S e c t o r s s.
E s ist nämlich
—2 s • -, — r .
29 • • e — e

— 2 + € ^
(2«) 3
e - 5s**4 äT * 2
— e

(2*) 4
- ^ 4 - 4 e ~ A s
4 ^ 8
" ?

M 5
— e
tos
- Se6'+ <oc*5 -<oe*"< + 5 - '^
e
6
- e- , 0 f f
.
etc. etc. etc.
Demnach -
* '

t Ord. s = Ord.
P-*>'V'''''-
- 2 Ord 2
s = Absc. — /•

2*Ord*s = Ord. 3s — 3 Ord. s

Q Ord. s
Z 4
— Absc. — 4 Absc. 2s 3

2*ßrd. s 5
= Ord. Ss — S Ord. 3s 40 Ord.

2 Ord. s
6 6
—• Absc. 6s 6 Absc. 4s + i5 Absc. 2<S — iO

2 Ord. s
6 7
= Ord 7S — y Ord. Ss 4- 21 Ord. 3s — 35

etc. etc. etc.

und allgemein

m^~f m c 2 *Z2
2 C W . s—Absc. ms—m Absc. (m-^2)s 4 - m c Absc. {m—4).... + m'
c
2

: 2 . m - i

oder —Ord. 7ns — mOrd. (m—2)Ä + m c Ord. (m—4).... jt\mc' 2


Ord.s,

j e nachdem m eine g e r a d e oder u n g e r a d e Z a h l ist.

§. 35. E i n P e r p e n d i k e l P Q — v v o m Endpuncte eines K r e i s b o g e n s A P — s, d e s -

sen Mittelpunct O und dessen H a l b m e s s e r = 1, a u f den H a l b m e s s e r O A oder dessen

V e r l ä n g e r u n g g e z o g e n , wird der S i n u s des B o g c n s A P = 3 s o d e r d e s dazu g e h ö r i g e n

Winkels A O P genannt, nnd die Entfernuug des Fufses Q des Perpendikels P O v o m

MitteIpuncte O oder O Q = | , heifst der C o s i n u s d e s B o g e n s s. M a n drückt diefs

durch Z e i c h e n s o a u s : y = si71 s £ — coss. } W i r d der auf beiden Seiten v o n O verlängerte

H a l b m e s s e r A O zur A b s c i s s e n l i n i e und der Mittelpunct des K r e i s e s zum A n f a n g s p u n c -

te der Abscissen angenommen, s o ist auch v oder P Q rlie O r d i n a t e , und | oder

Q O die A b s c i s s c desselben Punctes P in d e m U m f a n g e des K r e i s e s , dessen G l e i -

chung | 2
+y — E 2,
A u s dieser Gleichung ergicbl sich zugleich, dafs sins und coss

für j e d e n W e r t h v o n s einc solche gegenseitige B e z i e h u n g z u einander haben, dafs

COS S 2
4 " Sl7l*S = E • '•.«'v:7 •.

Man Übersicht l e i c h t , w e n n sin s =i r , cos ~ | uneT s < \ w o 9 den halben

U m f a n g des K r e i s e s b e d e u t e t , dessen H a l b m e s s e r = 1 , dafs alsdann sin(* s) = tj,


sin(*: Ar s) = — v, sin(2 n — s) — — * ; c o s ( * — s) — — £, cos(a Ar s) — — £, cos(2n — ) — £ s

sein mufs. Nimmt man den B o g e n A P als positiv a n , s o mufs d e r B o g e n A P , wenn

P auf der e n t g e g e n g e s e t z t e n Seite v o n A l i e g t , als negativ betrachtet w e r d e n . Nun

überzeugt man sich l e i c h t , dafs die Sinusse zweier gleichen aber entgegen-

gesetztenBögen gleich aberentgegengesetzt, dieCosinusse aber gleich

und g l e i c h a r t i g sein müssen.

§. 36. D i e E x p o n e n t e n der Verhältnisse j e z w e i e r dcr drei Gröfsen *i, £, 1 wer-

den ebenfalls durch eigene Namen und Z e i c h e n ausgedrückt. Es w i r d nämlich


£ 1 . 1
- die T a n g e n t e , - die C o t a n g c n t e > y die S c c a n t e u n d ^ die C o s e c a n t e des
| ° n ° £ v

B o g e n s s genannt. M a n drückt diefs d u r c h Z e i c h e n auf folgende Art a u s : — tans,

£ 1 1
- — cot s, - = scc s, - = cosec s.
v £ v
. ,
. iJJü
A u s diesen vier Gleichungen folgt unmittelbar
* .- ••• • ; -; ..... :i' vJ^:iK > fc

-. .~
n
— tans, - ^ - — cots,
0
-
S
— secs, — = cosecs, und daraus w i e d e r :
cos s sin s cos s sin s
'' sin s — cos s tan s, cos s — sin s cot s, 1 r = cos s sec s z= sin s cosec s = cot s tan s.

Überdiefs findet man daraus noch mit Hülfe der Gleichung cos% + sin*s = 1, die

b e i d e n G l e i c h u n g e n iArtan*s-sec*s, 1 + COt S 2
= cosec*s. " - ;
''•s-.-'-v'

Z u g l e i c h ergiebt sich aber auch aus d e n s e l b e n , weil

sin{n — s). ~ v, sin(reArs) — — y, sin(2it — s) — — y 1

cos(n — s) — —£, cos(nArs) — —£, cos(2n — s) = £ 1

dafs r
'* ;
'*

tan(* — s) — — tans, tanUArs) — tans, tan(2x — s) = — tans

cot (*— s) rr — cots, cot(*^s) = cots, cot(2w — s) = — cot »*'

sec («• — s) — — secs, sec(*Ars) = —secs, sec (2* — s) = sec s

cosec (tf — )
s
~ cosecs, cosec(nArs) — —cosecs, cosec(2ir^-s) — —cosecs.

A u s den vier Gleichungen — i a n s £ £ ± 2 . r - c o £ s JL = secs, cosecs


coss sins 1
COSs sins
v e r b u n d e n mit d e m S a t z e , dafs Sin — * = — Sins, cos — s ~ coss folgt auch, dafs
die S ecanten z w eier g1eichen ab er entg eg eng esetz ten B ö g c n g ]cich

und gleichartig, die Tangenten, Cotangentcn und Cosecantcn, aber

gleich und e n t g e g e n g e s e t z t sind.

N o c h ist zu b e m e r k e n , dafs alle B ö g e n desselben K r e i s e s , deren gemeinschaftli-

cher A n f a n g s p u n c t A i s t , und w e l c h e um ein V i e l f a c h e s des ganzen Umfanges ver-

schieden s i n d , zugleich denselben Endpunct P h a b e n ; dafs folglich die trigonometri-

schen Gröfsen: S i n u s , C o s i n u s , T a n g e n t e etc. a l l e r B ö g e n , die um ein V i e l f a c h e s

des K r e i s u m f a n g e s v e r s c h i e d e n s i n d , resp. einander gleich und g l e i c h a r t i g , oder dafs

sin(2rxArs) — sins, cos(2rn + s) — coss, to(2r*fs) = lans, etc. sein müssen.

§ . 37. Nimmt man in dem K r e i s u m f a n g e einen P 1 1 n c t B so a n , dafs A B positiv

und = |*r i s t , so ist das Perpendikel P R , v o n B auf den H a l b m e s s e r O B gezogen,

der Sinus des B o g e n s B P . E s ist aber P R = OQ, folglich sin B P = cos AP> die

L i n i e R O aber ist der Cosinus v o n B P , und weil R O = r p Q , so h;it man cos B P = sin A P .

Nun ist aber B o g e n A F + B o g e n PB — | w , o d e r B P ist das Complement von AP,

und u m g e k e h r t A P ist das Complement v o n B P . Es ist demnach der Sinus und C o -

sinus eines B o g e n s resp. dem Cosinus und Sinus seines Complements gleich. Liegt

der Punct P, v o n A nach B z u , über B h i n a u s , so dafs A P > | * , so mufs man den

B o g e n PB als einen negativen B o g e n betrachten, weil um v o n P nach B zu k o m m e n ,

die B e w e g u n g der anfänglichen e n t g e g e n g e s e t z t sein mufs. In diesem Sinne ist also

immer A P + P B = \ *, und A P kann auch j e t z t von PB, und umgekehrt P B von

AP als Complement betrachtet w e r d e n . E s ist also allgemein für j e d e n beliebigen

Bogen AP — s, sins — cos(\*—s) und coss — sin(\* — *), oder der Sinus

und C o s i n u s i r g e n d eines Bogens ist resp. gleich dem Cosinus und Si-

nus seines Complements.

D a r a u s ergiebt sich nun leicht der S a t z , dafs die Tangente, Cotangente,

Secante, Cosecante irgend eines Bogens respcctive gleich ist, dcr

C 01 a n g e n t e, T a n g e n t c, C 0 s e c a n t e, S e c a n t e d e s C 0 m p 1 e m c n t s.

§ . 38. Die trigonometrischen Functionen tans, cots, secs, cosecs lassen sich
ebenfalls w i e sins und coss, sowohl in B e z u g aufihreabsolute Gröfse als aneh i h -

rer durch ihre V o r z e i c h e n + und — angedeuteten Beschaffenheit g e o m e t r i s c h darstel-

len. Man ziehe nämlich durch den Punct A eine auf O A a u f beiden Seiten v o n A

unbestimmt verlängerte senkrechte L i n i e . D i e s e w i r d den K r e i s in A berühren. Eben

so lege man durch den P u n c t B eine Berührungslinie. !.<?

Bezeichnet man nun die resp. P u n c t e , in w e l c h e n der verlängerte Halbmesser

O P d i e Berührungslinien v o n A , und B schneidet durch S i u v d T , so ist, w e n n A P = « ,

A S — tans, OS = secs, BT = cots, OT = cosecs. Wegen der Ähnlichkeit

der D r e i e k e O P Q , O S A , O T B ist A S : O A = P Q : O Q oder A S : 1 — sins : coss.

Demnach AS = — tans. F e r n e r ist O S : O A = O P : O Q o d e r O S : 1 = 1 : coss.


COS S

Also O S = — sec e. E b e n so hat man B T : O B = O Q : P Q o d c r B T : 1 = cos s : sin s.


COS S

Daher B T = —- = cots. Endlich ist O T : O B - O P : P Q oder 0 T : 1 = 1 : sins.


StIl S
1 • - * .- ;
7 ".r*>.w' •, 'f
Folglich O T = — — — cosec s.
° SlIl S

§. 39. Nimmt man die trigonometrischen F u n c t i o n e n sins, coss, tans, etc. für

alle positiven W e r t h v o n s, von s = o bis s =• \ «, als positiv an, s o mufs die Seite

der Berührungslinie v o n A , s o w o h l als v o n B , in w e l c h e r alsdann resp. der Durch-

schnittspunct S , T l i e g t , als die positive und die andere e n t g e g e n g e s e t z t e als die n e -

gative betrachtet w e r d e n .

Eben so ist, weil für A P oder * < \ « , der Punct S s o w o h l als der Punct T in

der V e r l ä n g e r u n g des Radius O P , v o n O nach P z u l i e g t , diese Seite als die p o s i t i -

ve Seite, und die entgegengesetzte Verlängerung als die negative Seite des «uf

beiden Seiten unbestimmt verlängerten Halbmessers zu betrachten. Befindet sich

also der Punct P im ersten Quadranten, so schneidet der verlängerte Halbmesser

mit seiner positiven Seite die Berührungslinie v o n A s o w o h l als v o n B auf der p o s i -

tiven Seite. L i e g t P im zweiten Q u a d r a n t e n , oder ist A P = s > und < « , so

schneidet der verlängerte H a l b m e s s e r mit dcr negativen Seite die negative Seite der
Berührungslinie v o n A . Ehen so schneidet er, aber mit der positiven Seite, die

negative Seile der Berührungslinie v o n B , s o dafs, w i e wir bereits o b e n g e s e h e n h a b e n ,

tan ( * — s ) ~ — tan s, sec —s) — — sec s, cot (*—s) = — cots t cosec (*—s) = cosec s

sein mufs.

Kömmt d e r P u n c t P i n den d r i t t e 1 1 Q u a d r a n t e n , s o schneidet der verlängerte H a l b -

m e s s e r mit d c r negativen Seite die Berührungslinien, s o w o h l v o n A als v o n B , auf ihren

positiven Seiten. D a h e r tan = tan s, cot («• + s, — cot s, aber sec (* + s) =z — sec s

und cosec (n A^ s) — — cosec s*

Im 4ten Quadranten trifft die positive Seite des verlängerten H a l b m e s s e r s mit der

negativen Seite der Berührungslinie v o n A , und die negative Seite des H a l b m e s s e r s mit

der negativen Seite der Berührungslinie v o n B z u s a m m e n , s o dafs tan(2n—,s) = —tans,

sec(2rt — s) — secs, cot(2n — s) — — cots und cosec(2n — s) — — cosecs.

E s wächst demnach tans, v o n s = o a n , z u g l e i c h mit s; g e h t , w i e man sich a u s -

zudrücken pflegt, aus dem Positiven durchs Unendliche ins Negative über:

nimmt dann w i e d e r ab und geht aus dem N e g a t i v e n durch Null ins Positive:

dann w i e d e r aus dem P o s i t i v e n durchs U n e n d l i c h e ins N e g a t i v e u. s. f.

Die Secante i s t , für s — o, — 1 , w ä c h s t , und geht aus + durch OO in — über:

n i m m t dann w i e d e r ab bis — E V o n j e t z t an w ä c h s t sie w i e d e r , bleibt aber negativ,

und geht durch OO aus — in Ar über. Nun nimmt sie ab bis a11f4- 1 u. s. w.

Cot s ist, für s — o, u n e n d l i c h ; und, für j e d e s positive s < § * , positiv, nimmt ab

und g e h t d u r c h o ins N e g a t i v e über, w ä c h s t a l s d a n n b i s ins U n e n d l i c h e uud wird

darauf positiv u. s. f.

Cosec s ist, für s = 0, u n e n d l i c h , nimmt a b , wenn s zunimmt, wird = 1 , w e n n $ - i « ;

nimmt alsdann w i e d e r z u und g e h t , für s=zv, durchs U n e n d l i c h e aus dem Positi-

v e n ins N e g a t i v e über, bleibt nun negativ und nimmt für s — in bis auf i ab:

nimmt j e t z t w i e d e r bis ins negative U n e n d l i c h e z u u. s. f.

§. 40. W e r d e n z w e i P u n c t e P und P im ersten Quadranten des Kreises so an-

g e n o m m e n , dafs A P > AP; und b e z e i c h n e t man ihre resp. Abscissen und Ordinaten
10
122 Zweite Vorlesung. Ü b e r die E n t w i c k e l u n g - 5

durch # , w; # , v', s o i s t , w i e man sich leicht ü b e r z e u g e n k a n n , d e r Flächeninhalt des

Dreiecks O P P = ~ v
Nimmt man nun in d e m U m f a n g e einen dritten Punct
2*

P so a n , dafs der B o g e n A P 1 = dem B o g e n P P gleich ist, s o mufs die S e h n e Al*,

auch der S e h n e P P , und das D r e i e c k O A P 1 dem D r e i e c k e O P P g l e i c h sein. Es ist

aber , wenn A P = s , A P — s', also P P und folglich auch A P 1 = s ' — s , das P e r p e n -

dikel von dem Puncte P 1 auf den Halbmesser OA, oder die H ö b e des Dreiecks

OAP 1 = sm(s'-s); diese, mit der halben Grundlinie A O = f, multiplicirt, giebt den

Flächeninhalt d e s D r e i e c k s O A P 1 oder O P P = \ Sin(s'—s). D e m n a c h ist

Sin(s'— s) £v'—v£' j r i !• i c / ' \


^ - =. - , und i o l g i i c h o m ( s - s ) — coss sins ~ sins coss.
3 2 2 2

§. 41. W e i l cos (s'—s) 4 " sin (s' — s) = 1 , so ist Cos (s'—s)-l— Sin (s' — s)
' 2 2 2 '2 2

= 1 — (£n—n£) . H a nun £ 4 ~ v
— u n a <
^ 4~» — '*> S 0
* s t
nuch

cos*(s'-s) = ( # * + 5 * ) ( / * + » *) — (Zn'-4)
4
= (ii+wf.

E s ist also cos(s'—s)— + (££ + vv'), w o , weil £, v, £, und auch cos(s'—s)

p o s i t i v e Gröfsen s i n d , w e n n die Puncte P , P im ersten Quadranten l i e g e n , das Z e i -

chen 4 " g e n o m m e n w e r d e n mufs. M a n hat d e m n a c h

Cos (s' — s) — cos s' cos s 4 " sin s' i


s n s
*

§. 4 2 . Setzt man s' — * . = e r , so werden die b e i d e n s o eben gefundenen Glei-

chungen f o l g e n d e ;

* Cos a = cos s cos (s 4 - ff


) ~f* sin s
i
s n
(s + ff
)

sin ff = — sin s cos (s 4 " ff) 4 " cos s sin (s 4 " ff). u-

Daraus ergiebt s i c h , w e n n man die o b e r e G l e i c h u n g mit c o s s , d i e u n t e r e mitsins

multiplicirt, das letztere P r o d u c t v o m ersten a b z i e h t , und dann c o s ^ 4 " S m * s = l s e t z t ,

Cos ff cos s — sin <r sin s = cos (s 4 -


ff).
Ehen so erhält m a n , w e n n man die o b e r e mit sins, die untere mit coss multipli-

c i r t , und in dcr S u m m e b e i d e r P r o d u c t e cos*s Arsin*s = 1 setzt,

• ! i
•• cosa . sins 4" siner coss = sin(sAr ')»
0

§. 43. D i e so eben gefundenen v i e r Fundamental - Gleichungen

^ cos(xAry) — cosx cosy — sinxsiny

cos(x — y) — cosxcoey Ar sinx siny

' - • , ,.:\ - • . • w
sin \x 4" y) —• sin x cosy Ar cos x siny

sin(x—y) = sinx cosy — cosx siny

sind unter der V o r a u s s e t z u n g b e w i e s e n worden, dafs x, y positive Bogen bedeuten,

und dafs x Ary < § n. W i r wollen j e t z t z e i g e n , dafs diese Gleichungen allgemein für

alle beliebigen W e r t h e von x, y w a h r sind.

Substituirt man in den A u s d r ü c k e n rechter H a n d dieser G l e i c h u n g e n * — # für x,

s o erhält man mit B e r ü c k s i c h t i g u n g der Sätze ( § . 3 5 . ) :

cos(n—x) cosy-sin(n—x) siny — — cosx cosy—sinx siny = -cos(x-y) = cos(*—xArv)

cos(*—x) cosy Ar sin(n—x) siny = — cos x cosyArsin x siny = — cos(xAry) =


cos(n—x—y)

sin(n—x) cos Y Ar cos(n—x) siny = sin x cosy — cos x siny = sin(x—y) = sin(*—x Ary)

sin(n:—x) cosy — cos(n—.r) siny = sin x cosyArcos x siny — sin{xAry) — sin(*— v — j )

Die obigen vier Gleichungen (A) gelten demnach für alle positive W e r t h e von

x, y v o n denen der eine < | » , und der andere > J-» und < n.

A u f ähnliche W e i s e w i r d man auch finden, indem m a n » 4 - A r f ü r .v, 2* — #fiir.v

substituirt, dafs die vier o b i g e n G l e i c h u n g e n für alle positive W e r t h e v o n x, y wahr

s i n d , v o n denen der eine < 1», und der andere > « und < 2 » ist.

Nimmt man nun die vier Gleichungen ( A ) als b e w i e s e n an, w e n n x positiv und

< i * und für j e d e n positiven Werth y < 2», so ergiebt sich daraus, indem

man w i e d e r zuerst * — x, dann « + ^ , und endlich 2 » — x in den A u s d r ü c k e n r e c h -

ter H a n d der G l e i c h u n g e n ( A ) für x substituirt, dafs dieselben, für alle mögliche p o s i -

tive W e r t h e x,y < 2 « w a h r sein müssen.

Substituirt man endlich in den Gleichungen ( A ) 2 n * + x für x und 2 n * 4 - r f u r > - , w o «


124 Zweite Vorlesung, t l b e r die E n t w i c k e l u n g ^ '

j e d e positive oder negative g a n z e Z a h l , uml x, y alle positive B o g e n < 2» bedeu-

ten, so ergiebt sich, weil ( § . 36.) cos(2nnArx) — cosx, sin(2n<xArx) ~ sinx,

dafs die v i e r G I e i c h u n g e n ( A ) für alle b e l i e b i g e positive und negative W e r t h e v o n x, y

w a h r sein m ü s s e n .

§ . 44. A u s den Gleichungen ( A ) erhält man unmittelbar: , ! v

cos(xAry) ~f" cos(x—y) — 2 cosx cosy

cos (x Ar y) — cos (x — y) =•—2 sin x siny


(B)
sin(xAry) Ar sin(x—y) = 2sinxcosy

sin(xAry) — sin(x—y) — 2cosxsiny.

U A~ ß a
™~" ß
§. 45. Setzt man xAry — «, x —y = ß, so dafs x=-j-,y=—^—, undsuB-
JL J
stituirt nachher w i e d e r x für « , j ^ . f ü r ß, so b e k ö m m t m a n :
, 0 x Ar Y x — y
cos x A- cos Y — 2
cos —jr^- cos ——^-
J
2 2 "- M - • ...
— o • x • x — Y
• . css x — cos Y 2 sin
— --- sin —
(C)
2 2
i • o • + v —y
x x

, sin x Ar- siny — 2 sin — c o s —~~


— o ' + r • x—y
A

sin x — siny — 2 cos —~- sin —~ .


^ ^

§. 46. Weil = fans, c o


- =
s
cols, so e r g e b e n sich aus den Gleichungen
3
cos s sin s ' ° e

( A ) durch D i v i s i o n der dritten durch die e r s t e , der vierten durch die z w e i t e folgende

Formeln:
tan(xA- ) tctnx Ar tany coly •Ar cotx

\* T J) 1 x x y \
J J
(D)
tan x — tany coty — cot x
tan(x-y) ^ ^ f f y a n x a n cotx coty Ar 1

E b e n so erhält man durch D i v i s i o n der ersten G l e k h u n g ( A ) durch die zweite,

der dritten durch die v i e r t e :


cos (x -^y^ cotx — tany _ coty — tan x
cos(x—y) ~ cot x Ar tany ~ cot y + tän x
sin (x Ary) tan x + tany cot y Ar °t c x

sin (x —y) tanx — tany coty ~— cot x

>
§. 47. Setzt man in der ersten und dritten Gleichung ( A ) x=y, so hat man

cos 2 x — cos x 2
— sin"x, und sin 2 x = 2 cosx sinx, und aus der ersten dieser

heiden G l e i c h u n g e n , weil 1 = cos*x Ar sin"x, crgiebt sich

1 Ar cos 2 x — 2 cos x, 2
1 — cos 2 x — 2 s w 1
.r,

oder w e n n man ~ für x substituirt,


J ..~ -

. . 1 4- cos x — 2 cos ^ ,
2
1 — cos x = 2 s*7z
_ a <£
r. >'
T 2 2
(F)
, x yX Ar cos x
D e m n a c h cos — — | —— ,
. x y\
sin ^ — f
— ^cos x . v
'

Der A u s d r u c k 1 — cosx kömmt aueh unter dem Xamcn Sinusversus oder

Quersinus vor. E s ist demnach Sinv x = 2 sin*%x.


§. 48. A u s der ersten der beiden G l e i c h u n g e n ( D ) ergiebt s i c h , xz=,y gesetzt,

tan 2 x ^ tctnx 2 cot x 2


f — tan x 2
cot x —• 1
2
cot x — tan x'

und daraus

cot2 x — \ cotx — | tanx, oder auch cotx = § cot \ x ~ \ tan \ x.

F o l g l i c h tan \ x — cot \ x — 2 cot x. (G)

2 2

§. 49. Aus 1 + cosx — 2 cos | x, 1 — cosx — 2 sin \ .v, und *

sin x = 2 cos \ x sin § x ergiebt sich

- *. . y\ — cos x sin x _ 1 — cos x

tCtlX> ^ OC — I - . 1"' . '' — * * V /


' 1 Ar cos x 1 + cos x sin x
§. 50. M a n b e m e r k e noch f o l g e n d e beide G l e i c h u n g e n :
/ y) , x sin (y A^ x)
- tanx ± tany = ^ ^ ^ , cotx ± coty = ^ ^ ^ y P)
deren B e w e i s keine S c h w i e r i g k e i t hat. »

§. 51. W i r haben o b e n ( § . 13.) b e w i e s e n , dafs die Function ^(jc + r ß — « ) '

w e n n man sie K ü r z e halber durch x b e z e i c h n e t , die E i g e n s c h a f t h a t , dafs

(*+y)n - x
ti + x
n-if + *n-2J2 + ^ n - 3 r 3 • • •• + */n-» +

W i r wollen jetzt z e i g e n , d a f s , wenn


1 — x 2 w2 + X4 — x 6 M 6
4" XQ tt3 — etc. =r

und * « — Jc «3 3 + * 5 — A' 7 «7 4- a: g uo — etc. = 0*,

«fr* J/j •— 0,v Qy — b(xAry) «

by Ar bx Qy = 0(#+j) sein mufs.

Setzt man x r Ar *r-aJa + *r-4JK4 + *r^^6 4" e t c


- = u
t
*

und *,_,jK 4- ^W J 3 3 4- *r-5^'5 + ^—7T 7 4" e t c


- =
wo u alle T h e i l e der R e i h e (xAry) , t in welchen die Factoren y a m i t e i n e m geraden

Anzeiger, und v d i e übrigen T h e i l e enthält, w o r i n ^ mit u n g e r a d e m A n z e i g e r v o r -

k o m m t , so dafs (x Ar y) = w r 4~ so überzeugt man sich leicht durch wirkliche

Multiplication, dafs

b x by — 1 — u2 w<2
4~ — uö w 6
+ tß — etc.

QX Qy •= V or — 2 V4 «4 + V6 <J> — v aß 4- ^ o)io — c t c >

0 JC by —X w — « :J
+ U5 w5 — o,7 4- w uQ etc.

t?/ —y w
— w
^ 4 — 4" — etc. r.-~

Daraus f o l g t :

$.v b y - $ x Qy — \~{u ArpJ» 2


2
Ar (w + f ) « 4 4
4
— ( M
6 4 ^ ) ^ + etc.

= 1 — (xAry) » 2
s
4- (x+j) » 4
4
— (*v + v ) g » 0
4" etc. = &(x+y) 9

und

Qx by + Qy = (*+J')« — ( 3 +
w p
3) w 3
+ ( " + ^ )w' — ( « , 4 ^ ) «
ö 5
5
7
7
4 - etc.

= — (^+y)3w 3
4- {xAry)^ — Gv4-j),w 7
4- etc. = Q(xAry),

wie b e w i e s e n werden sollte.


§. 52. Wird die Bedeutung der Zeichen bx, by d e s v o r i g e n §. b e i -

b e h a 11 c n , s 0 i s t .' ^ .<
bx j Qx
= cos xs und .:. •• ? — sin xs
Yb I2
Ar P I 2 x 1
4" 1

w o d e r B o g e n s s o b e s t i m m t w e r d e n m u f s , d a f s tans-%^. oder s = A r c . tan.^-


bl bl'

Weil ^x by — Qx Qy = 4-(^4-j)

und 0* 4- 0/ = <P(x4-r)
so ist a u c h , w i e man leicht übersieht,

(* 3
x + Q* x) (b*y + 9*y) = b* {x Ary) + ^ {x +jr).

E s ist also 4 2
x Ar Q 2
x eine s o l c h e F u n c t i o n v o n x, dic für x = o, 1 wird und so

beschaffen i s t , d a f s , w e n n man sie mit einer ähnlichen von y multiplicirt, dafs P r o -

duct eine ähnliche F u n c t i o n v o n x-j-y ist. D a h e r ist ( § . 3.)

b*x Ar <P*x = (c£ l + 02l)x.


2
Setzt man nun

® X
= z b ' x , und— ^ X
- x — Q'x, so erhält man

Y b 2
I Ar QI
2
JO I 2
*+*

b x b y — Qx Qy — b(xAry)

• •, ' <P-v b y + b x Qy = Q (x Ary), .•,

und 4/ A- 3
+ 0 2
x = 1.
,2 ,2

E s ist also s o w o h l b x als auch Qx < 1. M a n darf daher b x — cos£ } by — cosv

setzen, woraus Q x = z s i n i und Qy — sinv. E s ergiebt sich demnach

b x . b y — Q x Qy — cos £ cos v — sin £ sin n = cos (v Ar Z) = b (x Ary)

Qx . by Ar b x Qy — sin£ cosv — cos£ sinv — sm(ZAr *) — b { x ^ - y ) .

Weil cos£ = £ x , c05j? = 4'V, cos(iArv) = ^ ( x 4 " r ) , so i s t , wenn man ^ F . s

s e t z t , v = F v , | + v = F ( x + y ) , und folglich Fx + F y = F ( * + y ) . Es ist daher


( V o r l . 1. § . 7.) F x = x F l , o d e r , weil c o * / = bx und s w | = Qx, £ oder
0'x
F x = A r c . cos.bx — A r c . sin.Qx oder auch = A r c . t ' ~ y ~ a n
x

Q' x
Demnach Cos£ oder b x = Cos Arc tan.^<—
<j/ x
Q' x
und Sin£ oder @ x = Sin Arc. tan.^-,—
Uli" j, , a

o d e r auch " "


4- x , % <P x
= c o s A r c . tan . 7 — und
, Q x
v =
.
Arc.
.
• T^v
Q x

j^4,M + b x Y b 2
I Ar QI
2
*
§ . 53. Lehrsatz. Bedeutet x irgend einen K r e i s b o g e n , so ist
. 2 , 4 6 , 8
cos x = 1 — x c •j- x c — x c 4- x c — etc.

3 I 5 7 , Q
sinx = x — xc 4 - x c — x c + x* — etc.

Beweis.Wennl—^c" 2
+ x\«& — x\*P + etc. =
J
und x a — x\ 4. ^ u 6
— <t-J w
7
4- etc. = Q , x

, , xn n , n—T . n—2 * , n—t* *{ * ft , J J


'*
so*st,weil {x+y) c = x c + x c y + x c y + xy c + yCy

b x . Q1 j Qx . . , Q1
— .• = . — cos x A r c . tan . -r^ und
L -•_ ... — - x — szra A r c . tan . •

Yb I2
Ar QX
2
Y^1 + ^ 2 1
' *

Es ist a b e r , w i e man leicht ü b e r s i e h t , bx — b(~"x), — Qx = Q(—x); folglich

m u f s , w e i l für alle b e l i e b i g e W e r t h e v o n x , y, bx by — Qx Qy — b(xAry)> auch

b x . b (— x) — Q x Q (— x) oder b* x Ar Q x ~ 2
b {x — x) ~ b o — 1 sein. Demnach
& \

Yb2X Ar Q2X* — X und, w e n n — tans, bx = cosxs, Qx — sinxs oder

„ 2 2 4 4 6 6 , 8 8

1 — x «>c Ar A'c — xc® Ar x «>c — etc. = cos xs


7
I Z . 5 S 7 7 . Q 0
XU — #c w
+ x
c M
— x
c u
+ x
c u
— etc
« — s m x s
-
Daraus ergiebt s i c h , w e n n man - statt x substituirt,

A i 4 * w
G wr, ,
co* x — 1 — x- - 4- xZ — — xr ~; Ar etc.
L
.<J<- C o4 C o)
Oi 3 <ß , C üfi 7 w
7

smx = x- — xc — 4- xlc — — x' —1 Ar ctc.


S S^ S$ S

Es ist n o c h darum zu thiin, die beständige G r ö f s e ^ zu bestimmen. Wir wollen

j e t z t z e i g e n dafs diese G r ö f s e w e d e r g r ö f s e r n o c h k l e i n e r als 1 sein k a n n , und f o l g -

lich - = 1 sein mufs. . /.4-


* 7 ^
Aus einem Grundsatze von Archimedes folgt, dafs sinx < x < tanx ist.

N i m m t man nun x s o a n , dafs ~ < 1 , so mufs j e d e s Glied der beiden R e i h e n fiir


s
11 • • x w

cosx und sinx kleiner sein als das nächst v o r h e r g e h e n d e . D a h e r ist — > $ z r c x u n d

x w ^ < sin x . Aus der ersten Relation folgt - > - m X


- und weil x < tan x
s c
*J

r
^ > • " I f , o d e r , weil tanx =
7
^ , s
- > cosx. E s ist aber cosx > \ _ *a
^
s tan x cos x s c ^» 2

. • W . o
folglich - > 1 — x a

b
S C S 2

, .v w x ^ - • • i • i •i . X oi 3
Aus x 0
< si/ix ergiebt s i c h , weil sinx < X9 •— — x r < x. und
* c 5 3 ^ o ^ 5
5 c ^

folglich - < 1 + f* ä
—. W i r haben demnach - > 1 — x* — und < 1 + 4# 3

° ,9 ' 3
C s! s C S2 ^ 1 3
C s 3
W ä r e nun - um eine g e g e b e n e G r ö f s e « kleiner als 1 , oder wäre - -~ 1 — « , so
S S

müfste t ~ « > 1 — x* —^, uhd folglich « < x* ^ sein. Eben so müfste, wenn

" um eine g e g e b e n e Gröfse « gröfser als 1 wäre, - — 1 Ar<* und 1 4 " -


< 1 4~ f x* ~
' v c
.S'
also j. < i x~^sein.Dannnsowohlx 2
— als auch \x\ kleiner werden kann, als
. C ,$c> C g •, y
3
C

jedegegebeneGröfse, somüfsteinbeidenFällen « < als g e g e b e n e Gröfse s e i n , was

der V o r a u s s e t z u n g , dafs « eine g e g e b e n e Gröfse i s t , widerspricht. E s kann demnach

- w e d e r gröfser noch kleiner als 1 , und mufs f o l g l i c h = 1 sein.


S
D e m n a c h ist
2
i 4 6
i 8 io .
cos x = \ — x c Ar x c — A~ c Ar x
c — A
c \~ e t c
«
(A)
— 3 I 5 7 i Q 11 ,
sinx .x- — x c Ar- x c — x' c Ar xc — x . c + etc.

D i e s e beiden R e i h e n haben fiir j e d e s g e g e b e n e x, es mag < oder > l sein, ei-

nen reellen W e r t h . Im ersten Falle ist die Sache v o n selbst klar. Tm letztern di-

vcrgirt zwar die R e i h e , doch nur so lange bis man zu einem Gliede .r" k ö m m t , wo

n > x. Alsdann n e h m e n die Glieder ab und dcr T h c i l der R e i h e , von an,


, . Ii n+i n4-j , , n., X . x v
7

± (x c - x A- x e - , ^ + ete.) oder ± * ( 1
c 4 ^ p _ _ _ 3
c e t c . )

hat einen endlichen W e r t h , und ist absolute g e n o m m e n , wie man leicht übersieht,

kleiner als x " .

Zur wirklichen Berechnung v o n cosx, sinx sind j e d o c h die beiden Reihen nur

brauchbar, wenn x < 1.


v

§. 54. Lehrsatz. W e n n £ — coss, v = sins, - ~ 0 = tans, so ist für j e d e s

beliebige x,

cos xs = r ( l ~ x c
2
^ + x**'* - xc6ä6 + x'*6*-ttc.)

sin xs = t { x 9 - x * P + x6
c
5 5
— x^6 7
Ar .r :
c
9
^ —etc.)
9

Beweis. E s sei 1 — . j - — a ^ 7
+ etc. = bx,

x 6 — x ' * P XQ 5 ß5 _ X-J f + ctc. = ^ x ,

so i s t , weil ( § . 2.) xcn + xcn~*y + xcn~2•Vc* •• • • + ^ c " * " 3


+ fc = O + •>')c">
,.. \ ^ * * 9 X Q x . . b 1
( § . 52.) ^ = r = x — cos A r c . lan.-r^r, — x — Arc. tan.^r.
; «^•"- ' <M' 4_ ^ 2 1 0 1

D a n u n , für x = 1, x c % x " 3
, x ' ^ , etc. = o, s o ist
© 1 , . 0 1
— 1, ©1 ~ 6, also r ~ r = 6 und A r c . ta«.-,—- — A r c . tan.6 ~ s,
7
' 4-1 ^i

b i
2
+ 9*1 = 1 + P = 1 + ^ = L Folglich ^ , _ _ L _ . . ^ = ~ £ - coss.
I ' J - ^ I 2

Demnach
x im 3 , 2 ;
. :4, ^ : 6 , 6 , :8', 8 . , \
cos s . ( l — xc tan s A~xctan's — xc tan s + A * lau c sAr Qtc.)~cosxs
( ^ x : 3 3 :5 ^ "~ 7

c o s s.(xtans— .v c tansArxc tans—xclans Ar etc.) = sinxs

O d e r a u c h , weil
- . , * i i. i ,
x r
COSxS.sinrS x—r . r x—r r
coss # , s w z s — » , und i o l g l i c n Q^s s.lan s~ — f ~cos s.sins" £ n ,
COS S
»x : 2 * x - 2 2 , :i »x—4 4 : 6 , x - 6 6 ,

C0SX8 = S — * » + A ' c * V
— A
' c * W
~ T c < c
*

*X—I :3 * X — 3 3 , :S » X — 5 5 :7 rX—7 7 . . ,

sinxs ~x£ —xc°£ °*J Ar x * i °r ~ xc'£ 'n' Ar etc.

§ . 5 5 . D i e s e b e i d e n F o r m e l n wurden zuerst 1 7 0 1 , v o n J o h a n n Bernonlli in

den L e i p z i g e r Actis eruditorum aber o h n e B e w e i s , mitgelheilt. E r k a m auf d i e -

s e l b e n , indem e r nach und nach mit Hülfe der beiden Ausdrücke für cos(xAry),

sin{x^ry)r (§* ^ . ) die W e r t h e d e r Cosinusse und Sinusse der d o p p e l t e n , dreifachen,


4

vierfachen etc. Bogen suchte, und die Übereinstimmung d e r dabei vorkommenden

Z a h l e n c o e f f i c i e n t e n mit d e n Binomialcoefficienten entdeckte. Setzt man nämlich' nach


und nach in den A u s d r ü c k e n für cos(sArt), sin(sArt), t — s, 2 s , 3 « , etc. und s u b -

stiüiirtzugleichdievorhergehendenWerlhevon cos2s, cos3s, etc. sin2s, $in3$, etc.

so erhält m a n , c o s s = # , sins = v gesetzt,

cos 2 s — f* — y 1
sin 2 s = 2 | *r

cos 3 * =: £ cos 2 s — n sin 2 s sin 3 s = w cos 2 s 4" £ sin 2 s

= £ _ 3|* a
= 3 — » 5

cos 4 s —- £ cos 3 s — v sin 3 s sm 4 s = v cos 3 s 4" £ i s n


3 s

= ^ _ 6 f V + . = 4# » 3
— 4#* . 3

etc. etc.

Erst z w a n z i g Jahre später g a b M o i v r e , ein e n g l i s c h e r M a t h e m a t i k e r , einen all-

gemeinen B e w e i s dieser beiden F o r m e l n , der j e d o c h den b i n o m i s c h e n L e h r s a t z in s e i -

ner Allgemeinheit als b e w i e s e n voraussetzt-, und übrigens mit. Hülfe der sogenannten

imaginären Gröfsen geführt wird. D e r im v o r i g e n §. g e g e b e n e B e w e i s ist mit aller

Strenge für j e d e n beliebigen positiven oder n e g a t i v e n , rationalen oder irrationalen

W e r t h x in den A u s d r ü c k e n cos xs, sin xs g e f ü h r t , und wird vielleicht S a c h v e r s t ä n -

digen nicht g a n z u n w i l l k o m m e n s e i n . Übrigens sind diese A u s d r ü c k e für cos xs, sin xs

nur unter der V o r a u s s e t z u n g bewiesen worden, dafs s < §*, w o * die halbc Peri-

pherie des K r e i s e s bedeutet, dessen H a l b m e s s e r = 1 ; und haben nur für s < * <x reeIIe

W e r t h e , w e i l die beiden R e i h e n

"% * A- £ "3 5

1 — ' x c taji s Ar x' c lan*s— e t c . , und x ians — . v c tan s Ar eic.,

wennxkeinepositiveganzeZahlist, unendlich sind, undnurconvergiren, wenn

ians < 1 also s < Sie gelten aber a u c h , w i e man leicht übersieht, w e n n s ein

negativer B o g e n und < ~.


§, 56. E s lassen sich aber auch für den F a l l , wenn« > £?r, also tan* > f>

cos xs, sin xs durch c o n v e r g e n t e R e i h e n darstellen, welche reelle W e r t h e haben.

Ist nämlich s > so ist f t f — s < und tot(|ff-s) oder cots < 1» m a
u

h a t , Aveil cos(^v — s) = sins,


/_ , . x /. :2 2 , =4 .4 :6 6 I \
c o s x ( f f f — s) — siri s (1 — xc cot s Ar xc cot s — xc cot s 4~ etc.)
X '^ ^ - »c £
sin
ira x (| ff — s) — sin s (x cot s — xcJ cot s + x'c cot s — ctc.)
D a nun

xn / T ^ 1 . xn . x ff . ,,
cos . cosx{%a — s) 4- sm — .sinx(\n— $) — cos{^ — s)) — CüS A,s
>

JC / JC . Jt* W
-vi« • •cos x (I ff — s) — cos ^ - . sin
1
x ( | ff — s) — sm (^ x (| — s)) — «'« x s,

so erhält man
_ Xff . X :2 2 :4 4 :Q 6
cos x s — cos . sin s (1 — xc cot s Ar xc cot s — xc cot s 4 - e t c
0
, . Xff . x :3 3 :5 5
A- sin — . sin s (x cot s — x c cot s A- xc cot s — etc»)
(C)
' _ . x* . x :2 a :4 4 :ö b
sin x s — sm . s z « s (1 — x c co/ s + x c co£ s — x c cos s 4~" etc.)
x ff . x :5 3 . :
5 5
— cos . sin s (x cots — xc cot s Ar xc cot s — etc.)

§. 57. W e n n man in den beiden Gleichungen

cos x X 7t cos x s ~ sin x s sin x Xn ~ cos x (X n Ar s),

sin x X ff cos x s Ar sin x s cos x Xn — sin x (X n Ar <s),

die W e r t h e (B) v o n cos xs und sin xs substituirt, so erhält man, weil, wenn X

irgend eine positive oder negative ganze Zahl bedeutet, tans — tan(\n Ar «), s

m a g positiv o d e r negativ s e i n , die beiden folgenden Gleichungeni

cos x (X ff 4- s ) = # X
. cos x X * (1 — x'2 tan (X n Ar s) Ar x^ tan*(X » + s) — etc.)

x • - " ^
— # . «'« xXff (xtow(Xff4-s)—x' c tan (X?r4-s)+x r lan(hnA-s) ~ etc )
(D) 1
' ''

sin x ( X * 4 . s) = . sin x X r (1 — x'* tan2 (X n + s) + x^ 4


to (X ff 4 - s) — etc.)
4

4 - £X . cos x X * (xtarc(X*4s)—Xc ^ (X«+s) + x' 3 3


c
5
t o ( X f f + s ) — etc.)
5

§. 58. W e i l j e d e r Kreisbogen* er sei positiv oder n e g a t i v , unter der allgemeinen

F o r m Xff 4 " s, w o X eine positive oder negative g a n z e Z a h l , und s j e d e n positiven

oder negativen B o g e n < ^ bedeutet, begriffen i s t , so haben die beiden Gleichungen


( D ) dic gröfste A l l g e m e i n h e i t . Wenn jedoch x keine positive ganze Zahl ist, und

alsdann die A u s d r ü c k e für cos xs, siti xs unendliche R e i h e n enthalten, die nurdaim

c o n v e r g i r e n und reelle W e r t h c h a b e n , wenn s < ~, weil tan ( X * r + j ) = + 1, so


4 4

wollen wir für den F a l l , w e n n s < | * , aber > für cosx(Xn4rs) und sinx(hnA-s)

z w e i a n d e r e A u s d r ü c k e mitthciIen, welche nur c o n v c r g e n t e summirbare R e i h e n ent-

halten.
Setzen w i r , K ü r z e halber, wenntj = sins, 6' = cots und folglieh auch-cotf(Xff4*)>

1 — ^ V 2
+ xc46'4 — etc. = bx, xd — x $' c
5 5
+ xJ>e' 5
— etc. = <Px,

s o w e r d e n dic beiden Gleichungen (C):

x
S' ff X ff
cos xs — n . {cos^r- . bx + s
* ~~2n
' $)x
"•'

'* 7
" ." . ' _ ' * / • x * ." * ff '
sin x s — n . («n . bx — cos — . <p x).

Substituirt man diese beiden A u s d r ü c k e in

cos x X ff . cos x s — sin x X « . sin x s ~ cos x ( X * 4 - s),

sin x X ?r . cos JC s 4 " cos x X n . sin x s — sin x ( X n s),

so ergeben sich daraus die folgenden beiden G l e i c h u n g e n : t -

cos x ( X ff + * ) = n~ (cos x (2 X 4 - 1 ) 1
L . bx + «m x (2 X 4 - 1 ) \ .a .r)

(E)
• ' « ' « x ( X ff + s) = v* (sin x (2 X + 1) £ . .v — cos .v (2 X + 0 .v)

§. 59. A u s den beiden Gleichungen ( R ) ergiebt sich

_ x tan s — x c
3
tan" s + x ^ 5 ta/z">s — . v ^ 7
tarc?s + e t c .

tan xs — - x?tan s 2
+ . r ^ t a w > s — . r ^ ta/z^s + T t c V

E b e n s o erhält man vermittelst der beiden Gleichungen (A)

xs — x 3
s\ + A'S s?, — #7 5? 4- etc.

x s
- i ^ ~ ~ 7 2 _
s 2
c + A , 4 5 4 _ x t i Ä | + e t c /

Setzt man diese beiden A u s d r ü c k e für tan xs einander gleich, und dividirt a u f
• O ^ : n*"l
beiden Seiten durch .v, so erhält m a n , weil x c = - (.r — l ) c ,
s _ x s\ nr **42
— - e t c
tans — ±(x — \) tan^sAr c
2
*(x~\)\Alan$s — etc.
1 — A « . Ar- x*s% — ete.
2 2
1 — x : z
c tari*s Ar ^ c
4
tan*s — etc. '

Diese Gleichung gilt für alle positive und negative W e r t h e von x , also auch

für = o. Setzt man aber x = o, so verwandelt sich dieselbe, weil alsdann

( v — l) :
c
a r
= 1 und x c
n
~ o in f o l g e n d e

(F) Ä
= tans — T tan^s Ar f tan s 5
— f ,tan7s Ar etc.

D i e s e äufserst elegante F o r m e l verdanken wir Lcibnitzen, weshalb man sie

auch die L e i b n i t z i s c h e R e i h e nennt. S i e kann b e s o n d e r s dazu d i e n e n , w i e wir

w e i t e r unten zeigen w e r d e n , die Verhältnifszahl * des K r e i s n m f a n g e s zum D u r c h m e s -

ser o h n e viele M ü h e mit der gröfsten Genauigkeit zu b e r e c h n e n .

§. 60. Lehrsatz. E s sei w i e v o r h i n coss ~ sins — y, so hat man für j e -

den b e l i e b i g e n W e r t h v o n x, und für j e d e n W e r t h v o n s < f*r, w e n n man die B c -

deutung d e s Z e i c h e n s

r,u s ( s - * ) C e - 2 * H c - 3 « ) ••• • . ( V - ( r - l ) « ) . .... , * •.


— ^ v — L ± — i — L v—_jy—-~LJ. beibehalt, die beiden GIei-
c r 1« 2. 6 (r — 1) 7

chungen:
.V J» , x
2
f . .5,a 4 x , .,5/2 6
coÄ A- s = 1 — * + - (x + 2) c v — ^ (A Ar 4 ) c v + etc.

(0)
« « x* = + 1)*V+f (x A- 3 ) < ' V - f (X ArX)T» 7
Ar etc.

D a nämlich, wenn ~ (x Ar rß ~- «) c ' * — A- , w i e ( § . 13.) b e w i e s e n


r worden,

(xArj)n = + *n-i y + x
n-* + x
7 n - , + ^n» w a s
a u c h
immer die

W e r t h e v o n « , £ sein m ö g e n , so ist diefs auch der F a l l , w e n n ß = 1, « = 2; oder


# r—l 2
wenn A — _ (x Ar- r — 2)
f

r Y* ^
E s ist demnach

i ± 2 . ( * + y + » - < - » = £ ( , + „ _ + ^ ( . v + » - v"c-" y

+ ^ ^ c s ,
> + ~ ( ^ > r ^ ^ ) r ••••+ i ( r + n - * c " .
J

der logarithmischen und trigonometrischen Functionen.

Daraus foigt ( § . 52.) w e n n

4 Ax
^ i ** /'
2
l' ni
" '' *3
3 3 4
A
x
/> 'I A\
- 3' 5 | Ä 6
+ etc. ^ tx
1 — 2 * v
+ 4 (* + ) c » ~ G * + ^ " 2 (

A' 2#a 3 .v 4> 5 6* 7 . a 2


^
* - (* + I ) ' * * + £ (* + 3 ) * T - T (x + 5 ) ' « +
0 c ctc. = 9 x,

$ x <P' X
dafs = sin x s.

~ co**«, y^r"+"$iV
Man r
erhalt a b e r , w e n n m
I a n-—, in—d e m A u s d r u5.c k 3. 1. —<£.v,
e fiir 1. — .v
3 =6 1, setzt,
v 1, -~ 1, — fT v 4" ^ — - 4V
2 3
4

2. 3 4 " 2. 3. 4. 5. 6 v H- etc.
2 1 4 1. 3 6 1. 3. 5 8
c t c . — (1 —
- 1
~ * v
- -5T4Tfi' ^ 2 T ^ n 7 s " ~

2. 0 3 , 4. 2. 0. — 2 4 ,
und <p 1
* - 2 T O " + 2. 3. 4. 5~* + e l C
- =..V

Demnach 4/ I2
4- 0 l a
= 1, und folglich

«Kv — cos xs, <Px — sin xs,

oder auch ( § . 15.)

x 2
» , x*(x*-4) 4 %v 2( 2 — 4 ) ^ 2 _ i C )
iV 6
c(c.
<™ w
* = 1
~ 2 ~ W +
2. 3. 4-" 2. 3. 4. 5. 6 * +
(H)
x(x? — \) 3 , x.(x"-l)(x--9) 5 x(^-1)(^-9X^-25) 7 . •
a m x s = x n ^ _ L _ _ , + 2, 3. 4. 5 ~TT3T 4.-5.6TT-' + C l C
*
§. 61. Muhiulicirt man

i ~ 1
' I ~ 1
~ 9 )
* (^' ~2 1
~ *>)(*'- > * 4. elc 25

1
2 x
2. 3. 4 V
2. 3. 4. 5. 6 n

a 1 4 1. 3 6 1. 3. 5 S
durch T l — v ~ 2 1
— 1 » ^ TV 2 2. 4. G 2. 4.— 6.
) 8, — ctc,
so orhält man
r—1 | „ (^ — 1)(**a^9) fo8
— *)(* — 9 ) ( * - 2 5 )
g 8
|^ + etc.
1 — ~ — v- +
2. 3. 4. 5. 6
2 2. 3. 4
— 1 _ x r.v^i)(^-9)
+ I ' ~~2 * ' 2. 3. 4
1 (*=-1)
2. 4 + 2. 4
1. 3
2. 4. 6
'O

und weil ( § . 16.)

(* + * - l > r + K* + n-3)°- " 2


+ «••(, + » - S ) ^ + « « . = ^ « + » - « ) ^ ,
so ist dieses P r o d u c t
x 2
* . x2(x*-Z) 4 * ( # . — 4)(.r — 16) f> ,
8 2 2

= 1
- T 9
+ r r f ' ~ 2 . 3. 4. 3. + e t c
-
X 2 2
1 X
( \ 0\ ' 3 3
* / I A\ ' 5 2
6
t X
1 I C\7^ 8

—i — —* 4 - - ( x 4 - 2 ) c » — - (* + 4) c v 4 - (Jf 4 - 6) c v — etc. — cos x s.


E b e n so erbält m a n :

^ f * . ( ^ - 4 ) 3 , t f ( * « - 4 ) ( * = - 1 6 ) 5 . (, ^4)(^~16)(^-3G)
V y g

y-(l-^-).(*, 2TY~ + - 2 r X " " 4 7 " 5 "


V -
2 : 3. 4. 5. 6 . ~ + C t C , )

x ( x = - 1 ) 3 , x ( . r 2
— l)(* 2
— 9 ) 5 x ( x 2
— l ) ( x 2
— 9 ) ( x 2
~ 2 5 ) , 4 ,

= " " T T T ' + T n r t r ' - - 2 - r r G T 7 + e t c


' }

D e m n a c h i s t , weil n~sins und ^2 — coss

„ j c 2
— ! . » , (A*8-l)(.v^-9) . 4 , (rc2—1)(x —9)(x —25) . 6 , 2 2

coss xs — coss (1 2 ~ s +
^ J I — 3 — 3 —
-
S l t l s
2 ~ 3 " — ^ — 5 — 6 ~ ~ ^ ' * * + etc.) m

(I)
. . x(x"-4) .3 . x(x*-4)(x*-1C>) .5
sin xs~coss(xsins — —-—^—-sin s 4- — ^ — 3 ~ ~ ^ 4 ~ 5 s i n
* — e t c
''

W e n n man mit d e r D i f f e r e n t i a l - R e c h n u n g b e k a n n t ist, so kann man die beiden

F<niueln (l) aus den F o r m e l n ( H ) herleiten , indem man die letztern in B e z u g auf s

differencirt und alsdann mit xds dividirt.

§. 62. D i e F o r m e l n ( H ) s o w o h l als (I) gelten für j e d e n beliebigen W e r t h v o n A-,

aber nur für j e d e s positive oder negative s < | 7 r . Setzt man z . B . x — f, s = x, so ist
0 0 y^3

c o s * jf z=z cos 60 = sin 30 = § und sin | <x ~ - — . A u s den Formeln ( H ) aber wür-

de f o l g e n , weil v oder sin * — 0 , cös 4 * = 1 und sin | x = 0; und zufolge der

Formeln (l) würde cos } n zzz cos n = — 1 und sin 4 * z= 0 sein. U m die A u s d r ü -

c k e für cos xs, sin xs zu v e r v o l l s t ä n d i g e n , substituire man in den beiden Glei-

chungen,

cos x X n cos x s — sin x X n sin x s = cos x (X * 4 " * )

sin x X jr cos x 9 Ar cos x X x sin x s rr sin x (X 4 - $ ) 9

indem man
1 - + | ( x + 2 ) ^ % ^ c t c . o d e r / ( l - ( * + l ) ^ % ^ + (^ + 3 ) ^ % 4
~ - etc. = *. v

und

xv -1(*+1 )*'* * + - (x+3)T / - e t c .


5 o d e r i(x^{x+2)** ? + (*4^)f v - etc.) = 0 *

setzt, « | * für c o * und Qx für wra . r « , so erhalt man

cos x (X 7i 4* ) Ä
— c o s x
* • ^ — # * •0 *

sin x (X « 4" *) = sin x X *r . 4» # 4" cos x X * . Q x .

D i e s e beiden Gleichungen sind identisch mit folgenden b e i d e n :

cos x(Xte 4 - s) = cos tfX* . <Kr + sin(x — 1) X*r . Qx 1

sin .r(Xfr s) = sin . r X * r . '4- cos(x — 1 ) Xw . Qx 1

wo die obern o d e r untern Z e i c h e n g e l t e n , j e n a c h d e m X eine gerade o d e r ungerade

Z a h l ist. E s ist nämlich " -

sin(x — 1) X * = sin # X * r . cos X w — cos xXie sin X «

cos(x — 1 ) XflT = cos j f X * . cos X * 4" sin x\* sin X*.

F o l g l i c h , w e i l sin Xw = o , cos X * = 4~ j e
nachdem X gerade oder ungerade

i s t , sin(x-l) \ft = 4 " sin x X * , cos(x— 1) X * = cos x\#.

Nun ist a b e r , weil n = sins = + w'ra(X*r4"*)j


x a
a 2
# 3.2 4
= l - - v 4- etc. = l ~ — in(\* s + s) + -(x + 2) «ra(X*4-s)-etc. c

X
2
» a
3 # ; a 2
3
= * 9 ~ ^ ( * 4 - l ) c » 4 - e t c . = + jcswi(Xjr4-*) — ^ ( j ? 4 - l ) c «»(X*4-*)4-elc.

M a n erhält demnach die beiden allgemeinen vollständigen F o r m e l n : (K)


a
x 3/* . 4
cos * ( X * 4 - j ) = cos * X < r . ( l — ~- sin (Xw + *) 4 - j ( * + v 2
) c * m
(**4~*)*~etc.
» .

jc 2#3 3 4/^ 5
— sin{x—l)X*.(ATAm(X*r+*)—-( +i) x c * m ( X * 4 ^ ) 4 ^ j O * + 3 ) sin (X* + &-)—etc.) c

x^ a
4
A - ( X * + s) = #X*.(1 — ( X f f 4 - « ) 4- - ( * + 2) sin ( x * 4 - ) — otc.) s

+ co* ( * - l ) X * . ( t f * ^ ( X r r + * ) — | ( ^ 4 - l ) ' % ^ ( X 4 - ) + | ( 2 3
w s k V ^3) '%^ 4 5
( x * + , ) — etc.)

o d e r auch (L)
\

13S Zweite Vorlesung. L b e r die Entwiekelüng

cos jr'X T 4 - '» 7


. 2
x / 4,* 4
T—- = c^.?A-XT(! — ( A - 4 - 1 ) sin [*.x4*s)\-(x4-3)„ sin CKn^-s) — etc.)
t-o*(X*^-.vj v v 1
' c K
' i c v J

"/^ 3 5f*^ 5
— sin(x—l)Xrr(x.vm(X7r^-5)-(x + 2)^ sin (X* + * ) + ( # + 4 ) ' c (Xtf+s)-etc.)

i7«".ri'X?r + .?) . . t , _.V* . a . , , , , 4/ o x


2
. 4 , v . >
1 / = SM X X TC (1 — (.Y+1 L <WZ (X ir + «) 4 - (X + 3)_ 5/77. (X n 4 " «) PtC.)
ro,s' ^X «• -f- )s

7.f2 3 5a f 5
+•cos(x—l)Xar(jc*m(X* + s) — ( x + 2) c *m(X# + tf)^(x+4) (X*+s)—etc.)

§. 6 3 . Die Formeln ( K ) , ( L ) enthalten die vollständigen A u s d r ü c k e für cos x(\*+s),

^inx{Xn^-s), w c ; { X j e d e positive o d e r negative Z a h l , und * j e d e r positive oder n e -

^itive Bogen < folglich X*r + s jeder beliebige K r e i s b o g e n sein kann. Der

vollständige A u s d r u c k v o n cos AfXw 4 " s), sowohl als v o n sin x(\n + s) enlbält,

i;u A l l g e m e i n e n ii>tmer zwei Reihen, v o n denen j e d o c h in speciellen Fällen die eine

versehwindet, l>iefs ist d«?r F a l l , wonn x eino gfinze Zahl bedeutet, weil alsdann

sin x X je und sin (x — 1) X «• = o und cos x X rr, cos (x — 1) X « = + 1 ist. Eben

so verschwindet sin AXw und sin{x—1)X*r 1


für jeden W e r t h v o n . r , wenn X — o;
y*
und auch d a n n , w e n n x ein Bruch = - , und X ein Vielfaches v o n n.
n

Es lassen <sich aber auch die beiden zu den Ausdrücken v o n ccs x(Xn 4- <s),

s'n «•(X* + *i f v f o r d e r l i c h e n R e i h e n auf eine reduciren, wenn d c r C o e f f i c i e n t cosxX*

oder cos ~n^n ''' 0


^u<k Diefs kann j e d o c h nur g e s c h e h e n , wenn - X ^ e i n u n g e r a d e s

Vielfaches des Kreisquadranten wird. Es mui's demnach d e r N e n n e r n n o t h w e n d i g

eine gerade Zalil, und alsdann X = (4^4-1; ^ o d e r = (4/-f3) - sein. D i e s e beiden VVerthe

sind entweder beide gerade oder beide u n g e r a d e , j e nachdem n von der Form 4m

oder 4 m + 2 i s t .

Es giebt also f ü r j e d e n Brurh x — dessen X e n n e r eine gerade Zahl i s t , z w r i


3 Tb
B o g e n - j r 4 - ,9 u t u \ ff 4 . S f w o ^ positiv oder negativ, und < für welche

cos .rX*, und folglich nucli co.v> — 1)X* verschwindet.

§. 64. wie w i r oben ( § . 59.j d u i c h die VergIeichung der zvvei verschiedenen


aus den Formeln ( A ) , ( R ) hergeleiteten A u s d r ü c k e v o n tan xs, einen A u s d r u c k des

B o g c n s s durch tans gefunden h a h e n , s o läfst sich auch aus den heiden v e r s c h i e d e -

nen Ausdrücken v o n sin xs der Formeln ( A ) und ( I I ) ein A u s d r u c k des R o g e n s s

durch eine nach den Potenzen v o n sins fortlaufende R e i h e herleiten.

Setzt man nämlich die T h e i l e rechter IIand der heiden Gleichungen

3 3 i 5 5 7 7 i
srn xs — xs — x ,sc A~ A ? Ä
c — x , 9
o 4 " 0 , c
«

.x* 2
t* a
3 x %4f 2
. 5
sin xs =xsins— - ( . r + 1) c i
s n
* + ^(xAr^)c Slrl s
~ etc
*

einander g l e i c h , und dividirt alsdann durch x, s o erhält man


a
3 , 4 5 . .*i*srn*s J>*si>ps
s — Ji- sc Ar x * c — e ( c
- ~ *' m , v
— (X~T*)C —3~ "T U t ' V c ~ ~ f — '

und wenn man x = o setzt,

, 1. 1 sm^>s . 3. 1. 1. 3sin$s . 5. 3. 1. 1. 3. 5sin's


S = „ „ , + _ _ - Jp _ _ ^ _ + _ _ _ _ _ _ + otc.

_ . , x sin* s 1 .3 s m 5 s , 1 . 3. 5 sirf s 1 . 3. 5. 7 « n ^
— « « * + | . ^ ' " 2 T 4 " 5 " ^ 2 . 4 . 6 7 +
2.4.6.8 9 +
° < r
'

D i e s e R e i h e erhält man auch aus der R e i h e für


x 1. 3 3 5 #

(1 — s m * ) 2 2
— 1 + f s m s 4" 2
^-^sin$s Ar - - ^ ^sin*s,

indem man .dieselbe durch sins multiplicirt, und alsdann das l s < e , 2 t e , 3 i o , 4tc e t c .

Glied des Products resp. durch \, 3 , 5 , 7 , e t c . dividirt.

§. 6 5 . R e z e i c h n e t man der K ü r z e halber

*-(xAr2)l'*cos*s
.r
1 — fcos*s + — ^(.v + 4 ) * ' % o / * + etc. durch bx,
6'
At* 5 x, , rßi* 7
xcoss—-(xArl)c cos s + -(xA-3)J cos s — y ( - + ) v 5
c cos'sAr^ic. durchß.v,

so erhält m a n , w e n n man in den beiden Gleichungen (11) f w — s s f a < t s substituirt,

weil alsdann v oder sin s in cos s übergeht cos x (| <x — s) = bx, un<l sin x ('l * — s) = <P

Substituirt man nun diese beiden W e r t h e v o n cos .r(|*r — s ) , sin x(i* — , n

don beiden Gleichungen


140 Zweite Vorlesung. Über die Entwickehing

9 *
cos x (4 X + 1 ) - . cos x (§ *—s) + sin x (4 X + 1 ) ^ • sin x (| * — s) = cos * ( 2 X * + s )

W W

* ( 4 X 4 - l ) - . c o 5 # ( f * — * ) — c 0 5 . v ( 4 x 4 i ) - . « B # ( i * — s) = sin # ( 2 X w + s)

und in

r o s t f ( 4 X - l ) ^ . c o s x ( f * - s ) - s m # ( 4 X - l ) 5 . 5 / «^ ( | * - j ) = c o s # ( 2 X * r ~ s )
ff fr
M / * * ( 4 X - l ) - . c o 5 « • ( I * — * ) + co* x ( 4 X — 1 ) - . sin J f ( | * — *) = x ( 2 X « — 8 ) ,

so erhält m a n , wenn s i r g e n d einen positiven B o g e n < | * bedeutet,

c o s # ( 2 X * + s) = c o s # ( 4 X + l ) J . ^ # + s m j c ( 4 X + l ) ^ . < p #
" ^ ^

* m * ( 2 X * H H * ) = «rt*(4x + l)5,Jrjc + cosx(4X + l)J.0x.


A

Weil

cos ( * - l ) ( 4 X + 1 ) ? = + s m x (4 X + 1 ) * , und « « ( * — i ) ( 4 X + l ) * = + co8x(4 X+ \ ) n

so lassen sich d i e obigen beiden Gleichungen auch s o darstellen:

cos x ( 2 X * + s) — cos x ( 4 X + 1 ) £ . 4> x + cos Cx — l ) ( 4 X + 1 ) J . Q x

2, ^
(M)

sin x ( 2 X * + s) = x ( 4 X + 1 ) - . $ x — sin (x — 1 ) ( 4 X + 1 ) 1.

„•„ ^ = l - f V + *( Ä+ 2 )3'V - f ( * + 4 ) f / + ctc.


* , = , , - | ( « + I>?V + f<*+3)<'Y - $0+5^Y,
und / = cos ( 2 X TT + j).

Die beiden Formeln ( M ) sind ganz allgemein, und d i e beiden A u s d r ü c k e für

cos # ( 2 X f f + *) und sin * ( 2 X * + ,?) enthalten i m allgemeinen jeder die R e i h e n <bx

und Qx, v o n denen die eine v e r s c h w i n d e t , w e n n x eine g a n z e Z a h l ist, w e i l alsdann

cos x ( 4 X + 1 ) ~ und i (x^\)(A\^-\%


s n oder s m x ( 4 X + l ) ^ u n d c o s ( A - - l ) ( 4 X + 1 ) J = 0 wird.
2* 2* Jt

§. 6 6 . Ist aber x k e i n e g a n z e , sondern eine g e b r o c h n e Z a h l = deren Nen-

ner u n g e r a d e i s t , s o ist z w a r die V e r e i n i g u n g der beiden Gröfsen 4>x, Q x i m alIge-


meinen für die A u s d r ü c k e der Gröfsen cos . r ( 2 X * _ ^ ) > sin x ( 2 X » r + s) n o t h w e n d i g ,

indefs gieht es doch unter den W e r t h e n v o n 2X*r + s z w e i B o g e n , für w e l c h e eine

d c r heiden R e i h e n v e r s c h w i n d e t .

D a m i t nämlich eine v o n beiden R e i h e n bx oder Qx in den Gleichungen ver-

s c h w i n d e , so mufs entweder cos # ( 4 X + 1 ) ^ oder sin .v (4 X + 1 ) ^ gleich NuII wer-


A — Ji
den. Das erstere kann nur g e s c h e h e n , w e n n x ( 4 X + l ) eine ungerade, das letztere,

w e n n es eine gerade Z a h l ist. Ist x eine irrationale Z a h l , so ist w e d e r das eine noch
p

das andere m ö g l i c h . Es sei also x ein irreductibIer Bruch = - . Damit nun überhaupt

^ ( 4 X + 1) eine g a n z e Z a h l sei, so m u f s 4 X + l = ( 4 Z + l ) « oder = ( 4 Z + 3 > 2 u n d f o l g l i c h

X = 1 n 4- ^ oder In 4- ^ sein. D a nun n eine ungerade Z a h l , und folglich

von der F o r m 4tf + l o d e r 4t — 1 i s t , so wird

im ersten Falle X = hn 4- ~~~~n


und = hn 4- ^ n
*
' 4 4
1 . 7 1
n
~f" * j 7 1 3n— 1
im letzten X = kn 4- — — unrl = kn 4 -
— sein.
4 4

Es ist demnach in beiden F ä l l e n :

cos - (4 h 4- 1) ^ = cos r (4 Z + 1) J und cos r (4 k 4- 3) ~, = + f oder = 0,


n 2 2 2 1

sin - (4 4- 1) £ = s m r (4 Z- + 1) ^ und ,vm r (4 l- 4- 3) 5 , = 0 oder = + 1,


n JL *> ±>

j e nachdem r eine gerade oder ungerade Z a h l ist.

§, 67. Z u r Erleichterung der Ubersieht aller in den v o r i g e n §. §. entwickelten

allgememeinen A u s d r ü c k e für cos xs, sin xs, w o x j e d e beliebige Z a h l , und s einen

Bogen < bedeutet, folgt hier eine tabellarische Zusammenstellung derselben, in

welchen, wie o b e n , £ = coss, v — sins, 6 — tans,

cos x s = t ( 1 — x\* f + .v; * 4 1


— xc
6
# 6
4- etc.)
x2 2
, x , , r5/^ 4 A , 5,9 >
r
.
= 1 ^ 2~" +
4* ' ~~ C * c * + etc* + }
rtN

( + )c (

= 1 ( 1 — <* +
2j2 a .
')„ » + (* + 3 )
4i3
4 . . 6j2, 6 +
»• — (* + 5 ) etc.)
c c

= «»V ( 1
- aF<' + 5 ( * . + S)*V - | C* + 4 ) ä
c ' / +
3
etc.)

+ «n ^ <** - | Cr + 0l'V+ f + 3>c"V- f C* H- * £ Y + «««•)


*• * 2,7 ^ 4,2 4 . 6.2 J>
= cos . v (1 - Cx + 1)/ I' + (* + 3)* I - (* + 5)c # + etc.)

.jf
4- sin . n Cxi- Cx 4- 2 ) ' '5Y5 + (* + *7 )7 f ' Y - (* + C)''Y + etc.)
sinxs = i*(xj-'x**s 4- .T0 * — A'c^ 4- 5
etc.)

l A^l* 3 i ( 5
.T I rx6'2 7 , A v
7

- 4- 2 ) * ' * v 4- (.r 4- 4 ) ° ' * n — (* 4- 6 ) ^


= xn--Cx + l) c w + ^Gr + 3)c v — zrCx 4- 5)c * + et«.)
= | (xi + etc.)

ar* X JS . x , . „.3,2_4 jc , , <v5,2


2

• X* ,M X
Z> l x
/ l n&*z* x
, 1 A^5'2? I . N

— s m ^ (1 — .j-# 4- ^ (^4"2)c * — (* + 4 ) £ 4- etc.)c

tf* / ^ r
/ I *N *'i */ i <?/" * - / I r\6'2 / I . ^
,,a 35 r

— cos— (x|— -Cv 4- 1)c ^4--(.r4-3) r—yCr + 5 ) c c # 4- e t c . )


= acosi n * £ . fC , _ (* + i)J'Y + (* + 3)<V - Cx + ^i6 4- •tc.>
Die ersten beiden Ausdrücke für cos xs, sin xs sind für j e d e positive ganze
~.»(.v#-Cr + 2)ff 5 4- Cx + 4
,
)f V-
tx + 7
6)l'*t '+
Zahl x, w e i l in diesem Falle x'J, wenn r > x, = 0 , endliche R e i h e n .

§. 68. D i e übrigen A u s d r ü c k e , in w e l c h e n die Cofficienten

(* + nc
/..^rt r + ,
' a
= («4^X* + r - 2 ) ( * 4 - r - 4 ) ^ ~ " r )
oder * Cx\r<"

2:—~ 3—:. . . . r4-1 odei


7+T U + r )

vorkommen, sind e n d l i c h , w e n n x + r eine g a n z e gerade Z a h l ist. Fs ist nämlich

( r 4_ )rc_4_i3
, 4" r\" 4~* 4-i
r
inan leicht, ^ZLT
r
, I
= ( - j , ^nd zugleich übersieht dafs, weil
2
2
r 2 c
eine ganzcZahl ist,^^t_^'"i-1 zzz sein 111urs, wenn r + 1 > ~~^r~> °der wenn 0

r > x — 2.

Noch mufs hemerkt werden, dafs sin oder cos. — 0 ist, je nachdem x ei-
2 2
nc gerade oder ungerade Zahl ist.
§. 69.__ Es istn demnach, 1) für
3,aein gerades5,x* 6— n,
- 1 — - „* + »- ( « + 2^ 4*—-fo
n o\n~~ I,a n
+ 4)c v +n -(2/i — 2)c
2
cosns v

= ± 0 ~ 2 " ^ + 4 ( » + 2) f—7j(« + 4)c i


J- ,* n *. 2
r
c
W., . „ N * » 1
* 6

+ -(2« — 2)c
, «,« o\l,— I
' 2
^
£,
n

3^2 3 5/2 5 n~i/2 n—f


sin n s — £ (n v — (n4" 2) v' + («4~ c
4
) c * 7
J p ( 2
" — 2
) c * )

= + . M -fo+ 2#Y + (» + 4)*'V + (2*-2)"-"Y-),


wo das obere oder untere Zeichen gilt, je nachdem n unter derForm 4/ oder 4/^2
begriffen ist.
2) Für ein ungerades x ~ ra,
, „ 4/3 4 2,2 I „ 2 m— 1,2 m T

<-o* ms = £ (1 — (w+l)2 3c v +w (w + 3)c a » + (2m-2^ v )


— +, 1 _O , (w+I}
_L », ' c »3#. +' —(m
, . «+c4/3)r^ r . . • • m+ -(2//z-2)
m
^
' #f ) rn —
J — f7l C
1 m—1.2

—wj(w
• 1+ l)*sc ' n 3+j(m
. 7/i , + 3)^
, „ 4/*
* 5. . . - + ,±(2m
ni /n — o\
2)c v—\)
32 ra—,/2 m
«m ms — mv

2.2 2 4 ct i m—ai, m—r


= ± • (I - fm + Oc * + C^ + 3)c' * ± & m
- 2
K 1
>

Das obere Zeichen + gilt, wenn m unter der Form 4/ + 1, das untere Zeichen
— , wenn m unter der Form 4/ — \ enthalten ist.
§. 70. Kehrt man diese Reihen für die Cosinusse und Sinusse der vielfachen
Rogen um, so erhält man, weil, wie man leicht übersieht, für jede positive
ganze Zahl r
.:r-i r—i
( 2 r - 2 T-I,2 _ C r - 1)
T—l
2 =
'c c 2

( 2 r - 4 N—3,a _
r

( r - Cr-2) 2 ~ r 3

c ~~ C

r-5,a _
(2r-6 (r- c
c
r-7,2 _ : r—7 r—7
(2r-8 C r - 4)c 2
7
' = Cr-4)lV- 7

etc. etc. etc.

und eben so

r r—ii* :r—r r—i r-^i


-(2r-2) = (r — 1) 2 = 2
r c c

r r—3ii r — Z r—3 : r
t* r—3
_L_0r-4>.* = ^ ( r - 2 ) 2 c
3 3
= _^_ _ ( r 2 ) = r 2

r r-5;2 r ^ „ —5 r—5 :r
r „ : a r—5 ,r r—£
_^( _6) ' _
2 r _ 3 ) c 2 = ( r c = _ ( _ 3 ) 2r = £(r-3)2 c

»- r—7/1 r :
r—
7 ~ —7 r r :
3 r—7 r a r—7 :

_^_ ( 2 r _ )8 t
7
' __ (,_4)
= 6 c
7
2 ' = _ ( r _ 4 ) / 2 ' = ^(,_4) 2 c
7

etc. etc. etc. ist,

folgende Gleichungen:

I. F ü r j e d e g e r a d e oder u n g e r a d e Zahl r

2 cos r s = (2 | ) " — r (2 fl'"* + £ (r — 3) (2 £ r


~ 4
— C ( — 4)^ r (2 4)~" 6
etc.

«,i T s = »C(2 I ) ' " 1


— (r - 2) (2 # ) r
~ + Cr —3
3)'/ (2 * ) ' " 5
— (r - 4)^ (2 a ' ~
3
7
etc.)

D i e s e beiden F o r m e l n lassen sich a u c h , w i e die Formeln ( § . 28, 29.) beweisen.

II. W e n n x eine g e r a d e Zahl = n ist r

+ 2 cos s = (2 , ) ° — n (2 * ) " " 2


+ j — 3) (2 * ) " ^ — 4
2 ( w _ 4)^ (2 » ) " ~ 6
+ etc.

q: sin 7is = *((2*)""'_Oz-2)C2*)""*+(ra^)'^ (2^ ~ —(w—4^ (2^ ~ + n 5 3 n 7


etc ^

w o v o r 2 c o s « 5 , 8in ns das obere oder untere Z e i c h e n g i h , j e nachdem n = At oder 4£ + 2.


III. W e n n x eine u n g e r a d e Z a h l = m, so ist

ra—i m—3 :2 m—5 •


' 3 rn—7
+ cos ms — #((2*) —(77i-2)(2j,) +(m—3) c (2*) — ( m ~ 4 ) (2*) + c etc.)

1 »u in—1 . m—4 , . —6 j V
; J
/ n v
m

+ 2szrazwA = (2*) —7/r(2 0 +7w(m-3)(2>;) + m(tft-4)c(2v) + etc.

71. In der Lehre von den Gleichungen wird bewiesen , dafs , wenn

y = a + «x * + a 2 A 2
+ a 3 x^ + an A u
, und die Gleichung y = 0

7i reelle W u r z e l n hat, die wir durch « , t « , 2 « , ? « n bezeichnen wollen, alsdann

^ = a ^ l _ f ^ l _ _ ^ l _ _ ^ . . . f i — ^ ) sein mufs. Mit Hülfe dieses Satzex

lassen sich die Gröfscn cos j-s, sin r s , w e l c h e in den vorigen § § . durch R e i h e n ent-

wickelt wurden, auch als Prod11cte darstellen, womit wir uns jetzt beschäftigen

wollen.

§. 72. Retrachten wir zunächst die beiden ( § . 54.) b e w i e s e n e n F o r m e l n

SLfI = 1 _ rc> I* + r* t - r- / 6
. . . . ± « , X

sin r s A •.0 - Z . •. 5 .5 7 .7 — y. f*"


r6 — 1 r ^ 6
: :
—-— z= r 6 Ar r 0 — /• ' 0 . . . .
£ c
c . C ' C

w o 2 X — 7- oder = 7' — 1 , y. = r — 1 oder = r, j e nachdem r g e r a d e oder u n g e -

r a d e , und w o 6 = ians.

W i r wollen j e t z t z e i g e n , dafs sich beide Gröfsen £ _ L L £ , sin^r s ^ w e n n r G j n e

g a n z e Z a h l i s t , folgendermafseti als l*roducte darstellen l a s s e n :

COS VS _ ^ 01

? ~ (• ^)( tan^)( latt.g) • • ' ' ( ,a*Vh=L*


W l _ _ _ f ! \ / l - _ _ _ \

tan
«Sfl=r,Q - A _ W ! _ ^ - V , _ i _ ^ , . . . . / t - J L ^
* v
tan--J\ tan-—A tan*—) \ tan*—)
T r v Y

wo 2 X = r oder r — 1? f* = * — 1 oder = X , j e nachdem r eine g c r a d c oder u n -

gerade Zahl ist


1f)
E s w i r d nämlich cos rs = o , w e n n rs ein u n g e r a d e s Vielfaches von °dcr
•21

w e n n s unter der F o r m H h — 2 ~ 7 — enthalten i s t , w o t j e d e positive ganze Zahl b e -

deutet. Demnach wird c c s r


J . — 0 w e n n tans oder I = 4- t a n ^ ^ — ~ . den FaIl
# 2 r
^2/ \\je
ausgenommen, wcnn - — - — L . ein ungerades Vielfaches von | « . Diefs kann nur
*> T
21 — 1

geschehcn,^venn — - — eine g a n z e und z w a r e i n e ungerade Z a h l ist; dazu ist nö-

thig, aber auch hinlänglich, dafs r selbst eine ungerade Z a h l ist. Nun ist aber

-°^ r
r
- eine algebraische g a n z e F u n c t i o n von 0 vom rten o d e r r—lten Grade, jc
3
*ft
nachdem r eine g e r a d e oder ungerade Z a h l ist, und die Grüfsen + tan—, + tan'—,
H tan^r^,
-
A- t a n ^ ^ ~ — = oder r — 1 , j e w o r nachdem r g e r a d e
— 2r — 2r

oder ungerade, sind alle unter sich verschieden, und machen für 6 substituirt

= 0 oder sind die reellen W u r z e l n dieser G l e i c h u n g . ,


E s ist also ^LfI = _ - — V I + ^ 7 Y 1
~ ^ 3 ^ y 1
+ e t c
'
^ * a w —J\ ton — / \ tarc — / V / a / /

2 r 2 /• 2 r 2 r
o d e r w e n n man zw ei F a c t o r e n in einen z u s a m m e n z i e h t ,
r

6
I V i - - V i - — > / 1 - ^ >>
f ~~ C * ( , 3 * ) ( 5*1 ( (2X_1>)
* v
tarf^-)K t a n 2
^ J \ tan —/
2
\ ta112^^—— /
2r 2 r 2r 2 r
wo 2 X = r o d e r r — 1 , j e n a c h d e m r g e r a d e o d e r ungerade ist.

TT 3 TC ^
Z u b e m e r k e n i s t , d a f s , w e n n man die R e i h e + tan — , + tan'— , + / a n ' ^ ,

^ r ^^
(2 X — 1 )ff
• *^» • i * a n - — - — b i s ins U n e n d l i c h e fortsetzt, man periodisch immer wieder
2 r

auf die ersten 2 X W e r t h e k o m m t .

Weil S
™IJ. — 0 w i r d , wenn r s — 0 o d e r irgend ein V i e l f a c h e s von + * ist, S 0

sind die W u r z e l n der Gleichung J~± S


— r 0 f m § . + r * f = 0
~VJ.

f o l g e n d e : o, 4 - tan-, ^~tan~, + tan~, ^rtan^- . . . . + tan--,


o J — r » — r — r — r r *

wo 2 X = r — 2 oder r — 1 , * j e nachdem r gerade oder ungerade i s t .

E s ist daher

, ^ ^ ( i - ^ Y i - ^ V ! - ^ y - . . ( i - ^ ) .
* V tan"~-J\ tan ~JK 2
tan*-J \ tan*-J
r r r r

J. 7 3 . Weil q + ^ + t l - < - ) ^ , + ^.,» + r M / + r :6,6 + e M >

_tf

. „ n d (i + / ) - a - ^ = r + ^ + r . 5 / + r : 7 ( 6 + e t c > v

so erhält man diese beiden R e i h e n , i n d e m man in d e n , im A n f a n g e des T o r i g e n § . g e -


.' . - ^y:, w.. . •* ' •' • •.«* - - ' '.•••'•.

g e b e n e n , A u s d r ü c k e n für ?° J S S
, —>rx"» — f ü r ? 2
substituirt.
* f *

Daraus ergiebt s i c h , dafs

2 = e + ^ Y 1
+ C ^5^r0 +J

v
tan*—J\ tan*-J \ tan -—s——J
2

(O) 2 r 2r 2 r

o ^ — ' - ' O + * j » + JL^. .... ( 1 +


tan*-JK tan*—J N. tan--J
r r r

w o 2 X = r oder r — 1 , j e naehdcm r gerade oder ungerade.

§. 7 4 . D i e beiden F o r m e l n ( § . 6 7 . )
n - r , 2; n
C 0 5„ ,r t=5 -1i _- 2 £ ^ / + 2 .
T4V-^*J- a £ Vw +t g5Vt »' T+ ^4 c) ? * .' .. .• . .. ._ ±_ 5- (v 2* « - —
2 ) *"^- ' ' *
- 6
& + n

? w
/ i * v 2
' 2 S
i m
r » o ^ ' 1 5
1 m-r,2 m

srnms = mt, — 3 ( ^+ I) 0 » + y ( m + 3) c * . . . . ± - ( 2 m — 2) c »

W 0 , = sins, n eine gerade und m eine ungerade Z a h l b e d e u ( e n , lassen sich auf

ähnliche W e i s e in folgende beide Gleichungen v e r w a n d e l n :


» • = o - T ^ r Y * - ^ v - T ^ u j • • • • r - ^ o r = - M
v
« n ' 2 - A « t f ^ A « * ^ V. . » • i ^ J
(P)

« 7 z ms=m*fl —
' C " ^*l-*#
r O (, , 1
~ ^ 0 ^0 , , ^ • • • • ^o - ^ T ^_ - . i
„«,,»
i m />i mJ ~ 2r w
ot c

v
—/ V 2
sin —7/i S \2
sin — 2
\ «rc 2
— - /

Es w i r d nämlich cos ns = o , w e n n ns ein ungerades V i e l f a c h e s von + ^ °der

/O £ J
w e n n * unter der allgemeinen Form + — begriffen ist. Es sind demnach die
^ Tt

n Wurzeln der Gleichung cos n s = o von der allgemeinen F o r m 4 - sin ^ ~~ ^ *. f

— 1 n
Setzt man nun n a c h und nach t — 1, 2, 3, 4, etc., so erhält man z w a r unendlich

viele W e r t h e dieses A u s d r u c k s , von diesen sind aber n u r , wenn auch das Vorzei-

chen berücksichtigt w i r d , n untcr sich verschieden. M a n erhält dieselben, indem mau

1 , 2 , 3 . . . . ~ setzt. • ' :
t

E b e n so sind die m verschiedenen reellen W u r z e l n der Gleichung sin ms — o,

w o m eine ungerade Z a h l ist,

! . Jt i . 2 n I . 3 n | . Cm — 1) «•
o, ~r —, ~r~ sin — , T -
sui — , * . . . ~r sin —- .
— m — TO — m — 2 m

A u s obigen Gründen folgt nun mit Hülfe des ( § . 71.) angeführten Satzes die R i c h -

tigkeit der beiden Formeln ( P ) .

§. 75. W i r d die Multiplication der F a c t o r e n der A u s d r ü c k e für cos ns, sin ms

wirklich a u s g e f ü h r t , s o ist das letzte Glied des P r o d u c t e s für cos ns:

« n

4 ?
~~ ' 2 * * 2 3
^ ' 2 5
* • « n
— 4'
sin -—
2
sin zr-sin ^—
2 2
.. .sm 2

2« 2n 2 2 ^
D a nun aber

. ' cos n« = 1 - £„* + » ( „ + 2)'<>, 4


. . . . + 2 ( 2 ^ _ 2 ) - " % "

* 4 ^ n c

_ n - ' / 2 n :n—i n—t n n—l n


und -(2rc-2) * = ( « — I) 2 — 2 » ,
n c
c
so ergiebt s i c h , dafs

. a * . , 3 * . „ 5 ff . „ 7 n . Qi-<)*r _ t
sin2 — sm*rr-- sin*rr— sin-~— . . . . M« -—K 2
"—r
2n 2n 2n 2n 2n 2"— 1

und folglich

.S'Z77,
*
Sin -—
3
*
SlTl -—
5
*
SlU -—
7
*
. . . . SiTl
— 1 >
n
_ O

n*
2 n 2n 2 n 2n 2 n
2*
Auf gleiche W e i s e erhält man a u c h , wenn man das aus der Entwickelung des

Productes v o n sin ms sich e r g e b e n d e letzte Glied mit dem letzten Gliede des A u s -

drucks

st.n m s =
m
f
m v — — (m +. 1) n
3

+i
m
/(m +t ON
3) '
4 a 5

_ 7 — tct
. . . . 4-
m
(2 m —o 2)
\ m — I
' 2

j;
m

O w 7/i' C

, . m m-i,2m ^ :m-ira-i m m—r m


vergleicht, weil — ( 2 w i - 2 ) 9 = (»» — I) 2 « — 2 9 ,
m c v
c

. * . 2«
n . n 3n . 4* . (777,— \)n _ m
sm2 — . sin* — . sin* — . sin2 — . . . . sm- •— — —
m TTi m TTi 2 m om—1
und folglich

. ff . 2* . 3«- . 4* ...„ ( / r c - 1 > _ Ym


sin - . sin — . sin — . sm — —q^r— —.
m m ni ni &m L_i
2 2
§. 76. A u s ( § . 31.) ergiebt s i c h , dafs

- r i T 7 + o ' + (rrF*-,y
1
= , + »7 + »o,+2)W, 4

2 2 4" ^

+ 2 „ 4) ;% .... +
( +
5 6
5( 2 r e -<-"% n

y T T ^ - ^ " - y r + ^ - o " = „ + » ( m + , 5
+ » ( m + /
1 7 7 1
/ 1 rx ' 7 . 777, 6 3
m
+ y(m+5) * * * ••H .C2m-2)
c ^ .
# ** 77J *c
E s bedeutet hier abermals n eine g e r a d e , m eine tingerade Z a h l .

V e r g l e i c h t man diese beiden F o r m e l n mit den für cos ?is, sin ms (§. 74.) g e g e -

benen A u s d r ü c k e n , s o übersieht man l e i c h t , dafs


<riTv+o' + y n ^ - ^ _ n + + w i + ^? \

., 2
~~ (-^(^•)
r +
^ C +^ •' • • C Tjs=n^ +
-'
^ "**27iA •*"5S/ V "*TT^
u n d ( r ^ + , r - . ( n + j ^ ^ + ^ + ^ ,

. . . , Ji= , , » 2

f ~ 7 ^ Y ~ T ^ f .rm-irA
K.
+ + +

• « » ' . m A . *"*sr/.. V .«»*SrsrV.:


sein muf&.

§ . 77. A u s den beiden <jIeichungen ( § . 6 7 . )

- S L p i = 1_ On + 1£ * + < „ + 3 ) f , _ <,„ + 4
s g * , 6
± Vm - 2)™-'" ™~'

(U)
^ = n , - ( « + 2)f» 5
+ ( « + 4 ) f / - ( „ + fl) '%
c
7 7
. . . . ± ( 2 „ - 2 ) " - ' , n
-
* C

in w e l c h e n # = cos$, v = sz'w*, und n eine gerade, m aber eine ungerade ganze

Z a h l b e d e u t e t , sieht m a n , dafs ° ° S m S
und S i n n
- algebraischerationale ganzeFunc-
s s
tionen v o n v, j e n e v o n m — l t e n , diese v o n n — 1len Grade sind. > , .'.

D a nun die m — 1 verschiedenen W u r z e l n d e r Gleichung V O S


™ s
~ o, w i e man

leicht ü b e r s i e h t , + sin dr i 7r~>


s n
sinj^- . . . . + sin^^—— u n d e b e n so
- tn 2 m — 2 ?n — 2 tn
* l . 2«r , . 3* , . (n — 2 ) *
©, + sin-, + — j ± — X sm—^ ,— , die n — \ verschiedenen
7

— n Ti n J> n

reellen W u r z e l n der Gleichung --y^ S


— o s i n d , s o erhält m a n :

C ~^*)
cos ms

~ =
C ~ ^pC~ =©C~ ''''

C " ^ ) C " ^ ) C " % ) " •' C " i ^ >


V e r g l e i c h t man d i e b e i d e n l e t z t e n G l i e d e r d i e s e r d u r c h M u l t i p l i c a t i o n i n R e i h e n v r r w a n -
m — i / 2 m — i » 0 n — > / S n — i

deltenProductemitdenresp.letztenGliedern42(2m^2)^ v , ±_(>n—2)^ 9

f ~ m — I
m — i , n — i n — i, , .. . COS 77lS sin US . ,

oder ± 2 « , + 2 n j
der A u s d r u c k e ( Q ) v o n — , — | — j s o ergieht

1
*
sich d a r a u s : 3« 5 f T 7* (m — 2 ) «
sin -— . sm ___ . . . sin 2
2 m 2 w 2 w 2 w 771

2 2

und sin — . sin


2>r
. SJ77,

—• . S i «

. . sin
f > - 2 >
_ r ^ 2

n n n " 2 ~ *

§. 78. W i r haben ( § . 3 6 . ) die beiden A u s d r ü c k e

1
*^" y j - _ = j y 1
^tzZ^Ly durch unendliche n a c h den P o t e n z e n T o n v fort-
2
M + » 3

laufende R e i h e n dargestellt. D i e erste dieser b e i d e n R e i h e n bricht a b , u n d ist u n -

e n d l i c h , w e n n x eine u n g e r a d e Z a h l = m , und man hat

r ^ + ; o " + c r r + ^ - , r ^ , ^

2f 1 4 - c c

E b e n s o erhält man für den zweiten A u s d r u c k eine endliche R e i h e , w e n n x einc

g e r a d e Z a h l — n, s o dafs
( r r + P + * Q n
- C T l + * - V)n _ „ S , » 5 5 , 2 5 „ - T , a n - ,

^yT+7*
D i e erste dieser b e i d e n R e i h e n ergiebt s i c h ,
( / z
+ 2 )
c *
indem
^ 4
) c

man — »
n
'• •3 + C 2 » — 3 2 )
für v i n d e m A u s -
e 9 .

CÖS TTh S

j
k e für — substituirt. D i e z w e i t e findet m a n , w e n n man den A u s d r u c k für

£ durch nv d i v i d i r t , darauf — statt >t* s e t z t , und dann w i e d e r mit nn multi-


dlicirt. D a r a u s folgt unmittelbar, dafs

(Y±Ei±^t^L±£^-,.,Jl
r<i + C+ 2 O _
T T T )
V

(
i

1
J

+
. " 1

T 7 3 ^
N

) • • • ( 1
+ TToS=oi)

( S ) " * W smT£ " » ' S ü V

(rn"* 5 +») 1 1 - o ^ i T 7 - » ) " . . . * " , S ** t t * ' „ , ° v'


" " 277 N

- n
f +
~ * ) P + - . x 0
« TJ
- 2 K T T ? • ' ' ( + ^ r _ = _ ) -
4 X
Ä 7 / ; . 2 — / V
.*//i2 / V Sin 0 „
§. 79. Weil cos (xs 4" Q) = cos x s cos Q — sin xs sin Q

cos (xs — Q) = cos xs cos Q + sin xs sin Q

also cos (x s Aj- Q) . cos (xs — Q) — cos xs 2


cos Q — sin xs
2 2
sin Q, und folglich, w e n n .
2

x eine positive g e r a d e Z a h l = n, w e g e n ( § . (>7.)

n2 2
n 3» 4 2
n—* n » 2

cos(ns + Q) cos (ns — Q) = (1 — + - fa + 2 ) « . . . . + 2 « ) cos Q


x

(^*) s,a Z 5i2 5 n—r n—i 2 2


— ( l - < f ) O * — ( « + 2)c "»H- C» + 4 ) c + 2 « ) 0,
o d e r , w e n n x eine ungerade Zahl = m, > ;

2,2 2 4/ 4 a m
— 1
2
co.s(/«*+^)co«(ms~^)=(l—^)(l — (/«+1) «4-(m4-3) 9
c c + 2 « ) c w ?

( U )
, m
, . .2,3 3 , m, , „ 4, 2
5 i m — I 1
V •
— (w;—j(>n + l) c » + g - ( w + 4) x
c » + 0
2 v )

Es ist also allgemein für j e d e positive g a n z e Z a h l r , cos(rs Ar Q) cos(rs — Q)

eine algebraische ganze Function von y vom 2 rten Grade. Nun wird aber

cos(rs 4- Q) cos(rs — Q) — 0 , w e n n entweder r.<? 4* Q oder r s — 0 ein ungerades

V i e l f a c h e s v o n A \ oder w e n n s unter d e r F o r m —l^*-^^-> j folglich ^ unter


^ ^r
1 u n (

der Form •vm ^ ^ * + 2


^ begriffen ist. Es sind demnach die 2 r W urzeIn r
der
Jt V

Gleichung cos(rs Ar Q) cos(rs — = 0 folgende:

. *_2<P . • 3 * - 2 0 . 5*-20 . . (2 r-i)*-2Q


Hr * m ^ 2 7 " ' — 7 S m
2r—' — 8 i n
' 27 ' ' ' ' **~ s i n
2~
oder
„ + 2Q , . 3*4-2^ , . 5 * + 2p 4- „•„&r-l)nA-2Q
± sin •, ± 2 -— >± — 2 ^ " ' — w / i
2~r •
Dafs die W'erthe der Glieder dieser beiden Reihen dieselben s i n d , übersieht man

lricht, wenn man z. B. die letztere in umgekehrter O r d n u n g unter die erstere schreibt.

E s wird alsdann die Summe der R o g e n z w e i e r untereinander stehenden Sinusse immer

= ft, und folglich werden ihre Sinusse einander gleich sein.

Nun ist aber das erste Glied der algebraischen ganzen F u n c t i o n , w e l c h e r cos(r«4-<?)

cos(rs-Q) gleich ist, r m a g eine g e r a d e o d e r eine u n g c r a d e Z a h l sein, cos Q. D e m n a c h ist 2


cos(rs
+& ~*>=°°^C~
sin ^—VV.
* - * A C ~2
*m —T7-/V.
% - a » Y2' -
«n —-—-y
* 5.-g»S
2r 2r
x 2

*r
TJ' - -

j2
(V) ( 1
- . 7*-2pY f 1 . ,(2r-l)r-2g>^
2r 1
+
. 0 2r
<J*-2$T)
C ^m - +_2pY
• A 1 **tt - 0 V * ' ' '>C «a•22,(2r-l)*+2?)
27— ^
2 2
oder auch = cos"$(X
• * ,
sz«2 —2^r >^v *m 2— a3«+2jp^
2
- J n
\ Si« s* r /
r

§. 80. D e n k t man sich j e d e s der obigen beiden Producte in eine nach den P o -

tenzen v o n v fortlaufende R e i h e entwickelt, s o erhält man durch die V c r g l c i c h u n g des

letzten Gliedes derselben mit dem letzten Gliede des durch die algebraische ganze Function

vom 2rten Grade im v o r i g e n §. gefundenen A u s d r u c k e s , w e l c h e s für ein gerades und

ar—a M • •. . ••• •. • - .M- • : .- .; •.-., - . : J-J: V-'


ungerades r — 2 w ist.
3 K „— 2 0. sin 5 «r — 20 (2r-1)ff-2a
r~i . „— 20 sin
2r 2r
SUl
2/-
0 ~ 2M s/n — 2 5 <r •f- 2 0 (2r-1) *r + 2 0
_ n sin• * +2r<P • 3ff 2r
+ 20
cos
oder sin SUl SM 27 •.
TT
§. 81. D a s Product sm(rs + 0) .sm(rs-0) läfst sich auf ähnliche W e i s e , wie

cos(rs4r$) cos(rs — 0), als ein P r o d u c t aus r Factoren darstellen, s o dafs

sin (r 9
. + 0) sin (r * - W = + *m2 0 ( i " Y \—
— -«—9)C
f

3).
1

SLT^ SZTt "J V SUl2

-. - r r r
(W) - T 2^ r = *:J\V ' - fjt=&=$)
^ n ^ e )/ • • • • \( ~ *w*
1
sui -
2 zj'
^
v 2

r r .
W Ä

o i « auch = ± ^ t - J ^ _ i ^ . . . . ( t - i ^ ^

Es ist nämlich *m(r « + <P) än (r s — 0) = *m2 rs cos*q> — c o s r.? 2


szVz"0. Es ergiebt

sicb nlso (§. 67.), wenn r eine gerade Z a h l = n,


. . Zi- 3 , 5t- 5 n—T r i - t 2 2
sin(ns+tysinOis-Q) = (l-n-)(nv-(n+2)c v+(«+4) c - . . . . + 2 * ) cos 0

Ai « .
2
r . o^' 4
a w
TZ . , .5/2 6 2
n—r n a . 2
— (1 — — v + - Cn H- 2 ) v — ^ ( " + ) * ' • • • i
c
4
c
2
* ) P

u n d , wenn r eine ungerade Z a h l = m,

. , ni 2,2 3 4j 5 m—i m 2 2 2

sin{msAr$)stn(ms— q>)=( mn —_ ( , , j _ ^ ^ * _ j . _ ( _ ^ 3 ) - .... + 2


w - ) cos 0 c

* ' 1
„ 2,2 2 4/ 4 a
1 — 1
ra—12 . 2
— (l — v D ( l — ( 7 M + l ) » + ( ' « + 3)c 'c _ : 2
*

In beiden Fällen i s t s m ( r s + 0 ) sin(rs—0) eine algebraische g a n z e Function

von *i v o m 2 rten Grade, deren erstes Glied — sin 0 u n d deren 2


letztes Glied
2r—2 2r

2 » . Nun sind aber, w i e m a n l e i c h t ü b e r s i e h t , die 2 r verschiedenen reellen W u r -

zeln d e r Gleichung s j « ( r i + ^) sin(rs— 0) = 0 , weil s m ( / ' s + #) = 0 w i r d , wenn

rs + Q O9 oder ein V i e l f a c h e s v o n «*•, f o l g e n d e :


=
, * , * 1 T

, Y Q , . * - 0 1 . 2*r-0 , . 3 * - 0 , . (/•—1)*-0
*r sm - , ~r sm , sm , sin - , . . . . ^ sin
~— r — /•
7
— r — r — r

oder auch

. • 0 _L • * + 0 _ . • 2
* T- 0
1
i • 3*—Q ? . (/• — 1) TT — 0
~r sm — , 1 sm , ~~r sm — , ~r sin — , . . . . *T" sm - .
— r — r — r — r — r
M a n erhält also zufolge ( § . 71.)

s m ( r s 4 Q)sin(rs-Q) = -si,fQQl - T ^ ( 1
- ~^Ej) ' ' ' ' 0 ^ ^ O > E E * )
r v r

oder
= - ^ ^ - ^ J C - i m > - " ' C - T r _ = r _ t ? ) -

82. Stellt man diese beiden Producte als nach den Potenzen v o n » fortlaufende

Reihen d a r , s o erhält man durch die V e r g l e i c h u n g des letzten Gliedes derselben mit

dem letzten Gliede der oben gegeben algebraischen Function v o n v v o m 2 / i e n Grade,


2 r - 2 2r .
welches = 2 n istj
r—i . 0 . . 2* — © . 3»r — ö . ( 2 r — l ) * - 0
*i/z 0 = 2 - . sin . sin • sin ....sin < Z
^ r r r r r

o ~ r T
• 0 • * + <P • 2*r + 0 . 3ff + ® „,•„(2r-1)ff4-g
oder — 2 ^ . sin ~ - . — . *..-sin ~ .

r r /* r r
* §. S3. A u s dem s o eben V o r g e t r a g e n e n ergie1)t s i c b , dafs
r 2 2
r 3.2 4 2 r 2,2 ^ r 4> 5 2 2

( 1
^ 2 " " +J<r+2)c v — e t c . ) c ö ^ — ( r » — g(/-+1) ' * + j C r + 3 ) n -etc.) c c *m ® 2

V ?
N y. x /1 ^
= cos>Q(X —
5Z/J'
*-2aV1 • ,3*r-2g^ ' ' ' ' / 1
— "77^-i>-2g^
- 2 7 ~ A s m
^ 2 F - J \ ™ " ~ ^ 7 /
und

r '5/2 4 /' . > 3 . r 4f 5


+4(r+2)^
7•S 2 2 2 2 2
2
(l—^tf »-etc.) *m^ —(r*--(r+1) c >i + ir(r+3)c « —etc.) C o* a
2

2 , - - • - V ^ • 'i*.'w . - ' i : ' i V •

= „ v p(i - J = ^ y i - ^ r r * y » + T 3 ^ f t •••• - o _ , ^ _ A
v
sin--J[ sin2—-—A sin~ ~--J ^ - - J

D a r a u s folgt unmittelbar, indem m a n — statt setzt,

(1 + ^ + j (r+2)^'V + e t c . ) ros Ä + (r» + ^ 0'+%'*


2 2
>? + ^ (r+ )^ ^ 3
— <*c.)* «»" 0
»a
v 1 V 2
+ .sin'; , ^i . )- ^" •"• •(• ^ . , vJ
= + „,_—,,-a^V
i\
1
^ +^ > ^ ? )
1r
und -

(1 + £ * + ( / - f 2 ) ^ ' , — e t c . ) * w V 0 + (r» + j O ' + l ) * ' ' » ' + g- C ' ' + ) ^ "* + « ^ O * cos* 0
2 4 3

=-;c+^)(' +
f e ) C +
' " ' ' C " f e )
Die Glieder dieser beiden Gleichungen l i n k e r Hand lassen sich nach ( § . 3 1 . ) ,

w e n n man y^ZJ^ ~ % s e t z t , durch

( wL+JL^ry + (g+»y-tf-»)y f
= a((# + »)" 4 - 2 (| + v)\i — 9/ . cos 2 0 + ( / — vf). und v
•s " ^ - • ~ «

x*+ty + (i-^)V . ^ , x*+») — (/-»n» r


a . --- '
Q _ j «rc 0 +
2
( ~2 ~) cos<
P

= i ( ( i + * J " - 2 ( i + v H i - v ) c o s 2 9 4- (I—*) ') 2


ausdrücken.

~- D
Multiplicirt m a n nun die Glieder recbter I I a n d , resp. durch

ir-a
2 . ff — 2 0 . 3« — 20 . 5*r-20 . (2r~l)fr — 2ß
o

—— . sin- — — - . « m — - — - . sin r—- 8 2


«ra*i— i
cos2 0 2 r 2 r 2 r 2 r

r
und durch •. - *

ar—a
2
. 0 . * ~ 0
n . 2 * - 0 2 . ,(/• — l ) * - 0
• •;• • Sin2- . sin- . *m . . . 2
szn2 —
sm2 0 r r r r
so erhalt m a n , w e i l b e i d e P r o d u c t e zufolge ( § . 8 0 , 82.) = 1,
: iid + *y + 2 (# H- * / ( | - v) cos 2 0 + (| -

o a r — a
/ • * 2
— 2
0 , A/ • 3 * — 2 0
2
a . 5 * - 2 0y .
2 , . (2r-1>-20 , \
= 2
(sm* h* X « " + n ){sui 2
2 r + 9 )• • . (sm -
2 r -L Z+ „ ) 2 2

™<1 I [(# + * ) * — 2 ( / + ~_ v) cos 2 0 + (£— vyr]

= a * " ( ^ ? + S)(sm 2
+, V « 2 2 ^ f + /).... ( ,s
Si fr " ^Lrr_* +
r-
Es
•4 •o t I
ist aber sir&u + r
, — 1
— co* 2 »
-
, a
T » —
1 ^ cos 2 u 4 - 2 v2
2 5 u
.
w
..

r r R = . „ ut 1 + 2,*=/ + , 1 = «±i^+(LrjO! „ i , =,» _ ,*= «+,)«_,).


2>

Folglich « n « . + , 2
_ (#+9) 2
— 2(# + *)(#—*) c o s 2 * + (£-*) 2

Daraus ergiebt sich, wenn wir, Kürze halber, £ + * = «, I


v =A
/ • -
setzen,
ir T t ix , 2r 2 — 2 0 , * w
3
„ „ 3a-— 2 0 , 2
« + 2 « ß cos 2 0 4 - ß ~ ( « — 2 uß cos ~ - + ß ) ( « — 2 cos - -L ß )

'i
mt ,a * öft — 2 0 . a. , 2 „ ( 2 / * — 1 ) * r — 2 0 , a
( * — 2 co* y
+ £ ) . . . . (« — 2 c o 5 - J
- i + £ )

ar „ r r 2r a 2 0 a a 2 ff — 2 0 , a
« — 2 « 0 co.s 2 0 + 0 = (* — 2 cos ~ 4 - ß X* — 2
c o 5 1- ß )

- - - a 4 * — 2 0 . a a ( 2 r — 2 ) * — 2 0 . a
(« — 2 «ff c o s - y
+ j8 ) . . . . ( « — 2 ccß cos^ J
- - 4 - ^ ) .

D i e heiden in den obigen Gleichungen v o r k o m m e n d e n Gröfsen « , ß stehen zwar

in einer gegenseitigen Abhängigkeit von einander, welche durch die Gleichung


2 a

£ —v = 1 oder ( # 4 ^ X # — 1 O " a
ß 1
bestimmt wird. Indefs gelten diese Glei-

chungen auch dann n o c h , wenn man irgend z w e i beliebige durchaus v o n einander

u n a b h ä n g i g e G r ö f s c n a, b statt ot, ß substituirt. W a s nämlich auch immer a , b für

W e r t h e haben m ö g e n , s o k a n n man « — ß =
^?==.setzen,weilalsdann«y3—l.
Y ab Y ab

D i e s e W e r t h e in den o b i g e n beiden Gleichungen substituirt, und alsdann auf beiden

Seiten durch a*b* multiplicirt, v e r w a n d e l n sich dieselben in z w e i andere, die nur v o n

den erstern darin unterschieden s i n d , dafs überall a , b statt « , ß v o r k ö m m t .

Zugleich ist z u b e m e r k e n , dafs man in den o b i g e n Gleichungen 0 statt 2 0 se-

tzen k a n n .

§. 8 4 . N i m m t man in den o b i g e n beiden Gleichungen 0 = 0 a n , s o e r h ä l t man

{a 4 -6 ) 1 3
= — 2 ab cos - 4 - b*)(a1 — 2 ab cos 4 - b\a? — 2 ab cos 4 - 6*)
f %
0 7 7« 1 j\ r* 0 7 ( 2 r - 1 ) , ,a
— 2 a u cos — 4 - b ) . . . . (a — 2 ab cos - ~ b )

(/—fc*)*=(a-o) (a — 2 a o c o s - + D )(a ~ 2 a & cos — 4 - b\a—2ab cos~ + b*)


r r r

ia-2ab cos— + ß*) (a-2ab C 0 8 & = ^ + b \


r r

W e i l nun die Cosinusse z w e i e r B o g e n , deren S u m m e ein V i e l f a c h e s des K r e i s u m f a n -


ges, einander gleich s i n d , folglich cos^ = cos ^ * ^ cos^ = cos ^ ~ 3
^ * , elc.,

r i 2

s o ist der e r s t e F a c t o r d e s P r o d u c t e s = (^ + h) dcni letzten, der 2 t e dcm 2 t e n vom

letzten, etc. g l e i c h , und wenn dic Zahl dieser Factoren = r eine gerade Z a h l — ?i>

so ist die erste Hälfte derselben mit der letztern v ö l l i g i d e n t i s c h , und man hat ' Ä

a Ar b — (« —2ab cos^ + b ){a — 2 a b cos^ Ar b*)(a-2ab cos^ Ar b)

X (a-2ab cos — + b*)(a*-2ab co/— + b*) . . . . (a-2ab co*— - 1


^+/;*).
^ n n n {

lst r eine ungerade Zahl — m,- so hat das Product einen mitlern Factor
2 111 n j 2 2
2 2 ^ .T
a — 2 « / ; cos — + 6 — « + 2ab Ar h — (aArb) , und es ist %..

a Ar b = Ca — 2 ab cos — Ar- b ) ( « — 2 ab cos — 4 - b^Ya* — 2 ab cos — A- b*)


ni m ' jn '
2 7 * 2 2
f7;7, 2 W 2

C — 2 ab cos r b ) (a — 2 ab cos — - U b )(a 4 - b). ,


m m ' 1
' ;ii-<^

E b e n so erhält m a n aus dcr zweiten Gleichung fiir ein gerades r — n

n n 2 2 Tf 2 2
4 2

a — b = ( a — o)(« — 2 «Z> cos h & ) ( « — 2 ab cos h b )


n n ' '
X _ o CT & c < M f ^ _ j _ &
2
) ( a
2
2 a Ä c o s Cn — 2 > 2

Tl ji ' 1

und wenn r eine u n g e r a d e Z a h l = m

rn tn 2 2 Tf 2 2 4 2
a — ü — {a — b)Ca — 2 ab cos U b ) ( a —2ab cos h b )

77i TIl

7 . * I 7 >
2
• n n 7 6 2 3
I)» T 2

X a 6 .cos— + b )
( a~ 2 ( « — 2 a b cos - — 4 - h v •-r
JTl 7Tl 1
'
Z u r Erläuterung m ö g e n h i e r einige Beispiele f o l g e n :
2 , 2 2 2

ß + 0 = a Ar b

£ 4 - — Ca-2ab cos^ + tf)Ca-2ab cos^- + Z>*)

a
6
+ 6 6
= Ca—lab cos^ + b\a—2<tb « o s ^ + b\a—2ab cos~~ + &)
a + b — a 4- b

a 4 h = 1
(a — 2 ab cos ^ + b )(« + b)

a 5
4- o = ( « — 2 ab
5 2
cos ^ + M ( « — 2 «o cos
2
4" b\a 4r b)
0 0
/ ^* J.

a — — (a — iJ(a + b)

rt — o = (a — 6)(«* — 2 ab cos ^ 4" Z>V<* 4


4 4
2

6 6 2 •JT ^ ^ 4 ^
a — 0 = (a — o)(a — 2 a o cos^r- + b )(a —2ab cos — + 0 )(a + 6)

^ a — & = a — & " . 'V.


- * '•'' » ; • ..»' ..

3 5 2 2 2
a — b — (a — o)(rt — 2 a6 cos -— 4" b )

— & = 5
(a — b)(a — 2 ab cos 4- b )(a — 2 ab cos ~ + /> ).
2

0 > j

Der so eben bewiesene Lehrsatz wird von seinem Frfinder C o t e s der Cotcsi-
s c h e Lehrsatz genannt. DerallgemeinereSatzwurde später von M o i v r e mitgetheilt.

§. 85. Die logarithmischen oder hyperbolischen Functionen - — — , —,

wo e die Basis der natürlichen Logarithmen bedeutet, haben, wie wir bereits mehrere

Male zu bemerken Gelegenheit gehabt, mit den Kreisfunctionen coss, st'ns, sowohl
in Absicht ihrer analytischenForm als auch in geometrischer Hinsicht so grofse Vbn-

Iichkeit, dafs es wohl nicht uiizweckmäfsig sein wird, diese hier etwas genauer zu

betrachten. So wie nämlich (§. 35.) coss die Abscisse, und sins die<Ordinaie

des Endpuncts P , eines Kreisbogens AP = s, dessen lladius = 1, so ist (§. 23.)


j I ~'S QS
.
e
4- e
die Abscisse und ^ die Ordinate des Endpunctes P des Bogens
2 &
AP der gleichseitigen TTyperbel, deren Axe = 1, wo * der doppelte Flächeninhalt ei-

nes von der Axe O A , dem liadiusvcctor O P , und dem Bogen AP begrenzten Sec-
•|6() Zweite Vorlesung. Über dic E n t w i c k e l u n g ? ^

c J
*4- ß—

tors ist. W i r w o l l e n daher mit L a m b e r t den hyperbolischen Gösl-

oh 4- e~ s

n u s und den h y p e r b o l i s c h e n Sinus des D o p p c l s e c t o r s s n e n n e n , und


t£t
iliese b e i d e n F u n c t i o n e n durch Coshs, Sin7is, bezeichnen. . . •.•. . •
i }

D i e s e m n a e h erhält man z u f o l g e ( § . 2 5 , 2 6 , 27.) f o l g e n d e Gleichungen für die h y -

p e r b o l i s c h e n Sinusse und C o s i n u s s e . r 1 Ä

Cosh(sA^t) = Coshs Cosht Ar Sinh s Sinh t Cosh(sArO + Cosh(s— f) — 2 Cosh s Cosh t

Cosh(s—t) = Cosh s Cosh t — Sinh s Sinh t Cosh(s+t) — Cosh(s— t) z= 2 Sinhs Sinh t

SinhCH-1) = Sinh s Cosh t Cosh s Sinh t Sinh{sArt) Ar Sinh{s<— t) = 2 Sinhs Cosh t

Sinh(s—t) — Sinhs Cosh t — Cosh s Sinh 1 Sinh(sArO — Sinh(s — t) = 2 Cosh s Sinh t

* + ß,i__-* — ß
Cosh 2s — Cosh2s Ar Sinh*s Cosh « Ar Cosh ß = 2 Cosh n— Cosh-

« + jS
1 = Cosh2 s — Sinh2 s Cosh oc — Cosh ß — 2 Sinh- 2~ Sinh^—

Cosh 2 s Ar 1 = 2 Cosh2 s Sinh « Ar Sinh ß = 2 Sinh t±J£ Cosh"~ß-


2 2t
Cosh 2s — 1 = 2 Cinh2s
Sinh oc - Sinh ß = 2 Ccsh Sinh*~~ß

M i t Hülfe d i e s e r F o r m e l n lassen s i c h , w e n n man ^jn^ •• durch Tanhs und ^ ^ ' o s 1 9

Cos/t s Sinh s

durch Coths b e z e i c h n e t m e h r e r e a n d e r e , den für die Kreisfunctionen gefundenen For-

m e l n , ähnliche G l e i c h u n g e n herleiten. S o ist z. B . , w i e man sich leicht ü b e r z e u g t ,


\
„, T . . Tanh s Ar Tanh t ~ , , . Tanh s — Tanh t
1 anJi (s Ar t
— 7 , rv'~~i—~p—TT> J an L
' Cs — t) — r~n;—7—7p—rv
X^rlannslanhl 1—lanlislanht

E s i s t h i e r n o c h zu b e m e r k e n , dafs, w e g e n Cosh-s — Sinh-s — X, Coshs alle m ö g l i -

chen W e r t h e z w i s c h e n Ar OO u n a <
— 00» m^ Ausschlufs der W e r t h e z w i s c h e n Ar 1 u n
d — 1

haben kann. H i n g e g e n kann Sinhs alle m ö g l i c h e n W e r t h e o h n e A u s n a h m e z w i s c h e n

4_ u n (
^ — OO haben. Die hyperbolische Tangente aber m u f s , weil, wegen der

G l e i c h u n g Co$h2s~Sin7i2.s = 1 , Coshs > Sinhs, immer k l e i n e r als 1 , u n d z w i s c h e n

den G r e n z e n + 1 und — enthalten scin. ^


§. S6. W e i l Coshs = e
Sm/is — - ~ -—soerhältmanzufolge(§.5.)

Coshs = 1 + s\ + 4 + 4 + 4 + s
c° + e t c
-
j.

Sinhs = s + 4 + 4 4- *c 4- + ^c 1
+ e t c
*

§. 87. Setzt man Coshs = Sinhs — a, | = 6, so ist

, = = £__=L£Z! = £_J=J und fo1glich^+*==c"-1,alsoe"==J^4.-


CO.SÄ .9 e J e—S e 2S _^_ 4 1 — f

Daraus erhält m a n , wenn man s oder den Flächeninhalt des hyperbolischen D o p p e l -

sectors, dessen Cosinus = dessen Sinus = y, und dessen Tangente = 0, das

A r g u m e n t des C o s i n u s #, d e s S i n u s v oder d e r T a n g e n t e 6 n e n n t , und d a s -

selbe durch Arg. Cosh. | , Arg. Sinli. tf, yfr^. Tanh . 0 bezeichnet,

1 4- 6 03 05 fig
Arg. Tan7i. 0 = | log nal ^2ZT6 — 6 4 3 4~ 5 + f + ^ + eic.

>*
e

§. 88. Eben so ergiebt s i c h , weil Sinhs oder v = ^ , und folglich

e ™__2*e 5
— l — 0, es = « 4 V ^ l + ^ , und s = 2
lognat (* 4~ Y\ 4 - v2). Demnach

wegc11 ( § . 17.) V
_ .*3 . 1.3^ 1.3.5 7 V 1. 3. 5. 7»o
^ . & n A . * - * - l g - 4- 2T45" — 2TiT6 7 +
2. 4. 6. 8 9 ~~ C
'

§. 89. W e i l Coshs = ^ t — , AwAs - - ~ 6


% so « a t m a n

CosAs 4- Sm/i* = es und CWis — ÄmÄs = c ~*

und eben so
fr*
CosA # s 4- xs = e xs
und Cos/* xs — &Vz7i # s =

Daraus ergiebt s i c h , w e n n m a n , w i e o b e n coshs = g, sinhs = n, ^ = ' sct2t


>

w i e ( § . 29.) "
Coshxs = f + 4 V " V + .r :
c
4
r- , 4 4
+ x * * f * n 6
+ etc.

Sinhxs = x f * - ' i + x * * f - * n 5
+ * :
c
5
f v _ 6
V + x ^ f " 1
» 7
+ ' etc.

odevCosh.xs — i x
( l + A - :
c
a
tf a
+ x'e * 4 4
+ * !
c
6
' 6
+ etc.)

Sinh. = f {x6 + A^ 3
ö3 + x
:
c 5 05 v ^7 f + e t c )

§. 9 0 . E b e n so erhält man aus ( § . 31.)

Coshxs = 1 + | ^ 3
+ f ( ^ + 2
)!'^ 4
+ fC^ + 4^'% 6
+ etc.

o- 7 i ^ i ,s ' 2 a
3 , .r, . ~A>- 5 , , ^6,2 7

SwÄ = x v + ^ (* + l ) c * + ^ (x + 3) c 9 + ^ + 5) c 9 + etc.

oder auch

Cosh xs = i (1 + Cr + l)*'* * 4- (x + 3) '* 4


v
4
+ (x + 5)^' 3
» 6
+ etc.)

3/ 2
3 5/3 2
7/2 7

Sinhxs = i(xs 4- 0v4~ ) 2


c » + (.r + 4) c r\ + ( 4_G) x c « 4- etc.) .

§. 91. Aus ( § . 7 3 , 76.) ergiebt sicb nocb, w e n n r irgend eine positive g a n z e ,

n eine positive gerade urid m eine positive ungerade Z a h l b e d e u t e t , dafs

Coshrs _ ,x^ +, * _ yv i +J ~L _ yV i 4
= 4 ^^ A \ . . . . /l 1 /1 +
4 - ^^ l
+ \ t

'jfpA ,* « »a 2 ^ ) ( , * m,* 5
^ 7^ ) - - - - k( ^ tan f 2 X - 1 ) * )
1
( , * ) ( * Aa
a 3

v
tan J\ 2
ir tan — J\ 2
tan —) 2
\ tan - 2
~ ~ J
£ 1 &r 2 r 2.
Sinh rs
- ^ = '- Xrt)f ' 1 +
^ ^ Y ' + ^ V 1
+ — 3 0 • ••• ( + 1
^ )
V
tan . 2
.
* v
tan -)\ 2
tan —A 2
tan — ) 2
\ tan ~) 2

r r r r

w o 2X = r oder r — 1 , = — 1 , oder = X, j e nachdem r gerade oder ungerade^

Cosh ns — Cs\ + ^ r Y 1
+ ^ Y 1 +
~ h ^ 0 •• • • C +
-^^)
•^5jA «#g^A «rf^y V. » * - s — /

«»»»«'•C+ "7^)C +
T ^ Y 1 +
•••• C +
~ ^ - ^
v
sin —/V
2
i w s
- — y \ sin —J 2
v «rc - 2
i_y
7/1 m m 2 m 7
C m h m * _ , . , . . . ; »' . ^ £ / 1 + ^
rnT?)=r+^rv +^rAr • •• • ( ~^~A
+ 5

1
1+ +

W V ""2«VV '
r i + )
^ ™ ' £ A M
'"Wv ""W v « - S s 2
- ;
t V m / /
Ä m A
M s
__
^ A ,
.
«
«
2
2
.

,
, v
^ 2
2 ^
. . 9
,
.^ 2
1 \

r^-Q +7ZX*Z&C*Z®'"' C**Z*>


- §. 92. W e n n die W u r z e l n einer Gleichung v o m rten Grade

• x* - A x x - r 1
4- A 2 x~ r 2
- A 2 x~ r 5
+ ± A r = 0

cc , u , oc , . . . . u r s i n d , so ist bekanntlich A 1 = « +
t « 4 2 * 3 •••• + <V
1 2 3

Vermittelst dieses Satzes lassen sich mit Hülfe der für ianrs, cosrs, sirirs g e f u n -

denen endlichen A u s d r ü c k e , die Summen mehrerer interessanten Reihen herleiten, von

denen wir e i n i g e , die in der F o l g e v o n Nutzen sein w e r d e n , betrachten w o l l e n .

§. 93. A u s ( § . 54.) ergiebt sich, dafs für j e d e n beliebigen B o g e n s, auch w e n n x

eine ganze Zahl = r,


1 — r\? tan s 2
+ r * ian^ s
0 — r'<? tanP s 4 - etc.
cot rs — ians — r tan-'s 4" i%* tan*s — r- tan's + etc.
r
3 7
c c

c o t s r
— r-2 cot ~ s r 2
4" r
'c 4
cof ~ s
r 4
— r' e
ß
COt ^ S
7 6
+ etc.
oder auch = r CO i>-i s _ 7 {'3 c o i r - 3 5 + ~ r ; ; 5 cot'-^s — r T~cöF~^s
c + etc.

W e i l n u n , f ü r j e d e beliebige ganze Z a h l - X , cotrs = co/(Xs"4''s), so gelten die

o b i g e n beiden Gleichungen auch noch d a n n , wenn man taw(^4^)oder c o / ( - + s)

resp. für tans und cots setzt. D a r a u s folgt n u n , dafs dic r W u r z e l n der Gleichung

(A) x r
— r cotrs x~ T l
— r'*x ~* r
4" r c
6
co*/-s * ~
r 3
+ r ^ x
c
r 4
— etc. = s 0 •

w * s , co/(- + s ) , c o / ( - + s ) , co/(-4s) . - •• cot(- r


^ 4 - s ) sind,
r r x /* '
N

D e m n a c h hat man

(B) r cot rs — cot s + cot (- 4 s ) + cos (^ 2


4 s ) 4 cot ( y + s ) . . . + c o / ( ^ ^ * + s )

oder a u c h , weil cotv = — co^(f-f), also ^(—^^4.«) = ^ / ( * _ _ * ) , etc.

(C:3 r cotrs = cots — col(*-s) 4 c o / ( ^ + 6) — c o / ( ^ - s ) + c o ^ 7 r + s ) - e t c .


r 1
§. 94. D i v i d i r t man die Gleichung ( A ) durch x , setzt alsdann t für - , verwan-
x

deIt die Z e i c h e n des ersten T h e i l s der G l e i c h u n g , w e n n das letzte Glied desselben

das V o r z e i c h e n — h a t ; miiltiulicirt, wenn das letzte Glied den Factor cotrs enthält,

die Gleichung durch tanrs, und schreibt endlich die Glieder des ersten Theils der

Gleichung in umgekehrter Ordnung, so verwandelt sich die Gleichung ( A ) , weil r'J = 1


:r—i •r—a :2 \ '
r — r, r = r e t c . , und — - — = tanrs in f o l g e n d e :
c c c cotrs °
Ä e r

, r , r—i :2 r—2 =3 r~3


(D) t 4" r cotrs . t — r Q t — r c cotrs . t 4; 1 = o
. . j

oder in
r r—i :a r—2 •3 r—3 ,
t — r tan rs . t — ? t %
4~ 7
c tan rs . t -
c Hr tan rs — 0,

j e nachdem r eine gerade oder eine ungerade Zubl ist.

W e i l nun cotrs — cot(Xa4rrs), tanrs = tan&n-^rs), so ist der allgemeine

A u s d r u c k der r W u r z e l n dieser beiden Gleichungen / a r c ( ^ + s ) , und demnach

ians 4r tan(*4^s) 4" tan^~^~jrs) + tan^yArs) ... + tati(——

oder tan s — tan(* — s) + tan£ 4- <s) — tan^—s) + tan(- + s) — tov2(^-.9)4-etc.

= — r ccYrs odejf = r tanrs, je nachdem r eine gerade oder eine ungerade Zahl

ist.
§. 95. Setzt man in der ersten Gleichung (1. §. 70.) 2X* + rs statt 7,9, so wird

1 — c o s ( ^ + « ) , und man erhält


2
t

2 cos(2 X * + r 5 ) = (2 c o a f?j^4^)) _ (2 cos( ^ + r


r
2
^(r-2)(2 c o < 2
^ + . 9 ) / " " — etc.
4

W e i l nun für j e d e ganze Z a h l X, co*(2Jwr + rs) — cosr$, so ergiebt sich daraus,


dafs die r W urzeln der Gleichung r

T T—2 r r—4 r : 2 T 6
# — rx + 2( r —
* ~ 3 ( — 3) r
c * 4- etc. — 2 co* /•* = 0
2 X?r

alle unter der F o r m 2 c o s ( r s ) begriffen sind. D a das 2te Glied der obigen Glei-

chung, w e l c h e s x ~~r l
enthält, f e h l t , oder = o . x r
~ * ist, so folgt daraus, dafs die

Summe der r W u r z e l n der Gleichung = o und folglich


(E) cos s 4 cos ( ^ 2
4" s) 4- cos (^r + ) s
4 c o s
(^y 4 ) • • • +
s
ccs (^~~^,—~ 4 *) "
-
°*

§. 90. A u f ähnliche W e i s e ergiebt sich aus der ersten Gleichung ( H . § . 70.) dafs

die n W u r z e l n der Gleichung

n 77 7i-4 n . v : 2
n G mm
n , • v3 n~8 •
x — n x J n
1
I r 7 1 S ) x —3(M~4) C * + 4 ^ — 5
) c
x
• ' ' ' ± 2 C O Ä 7 W = 0

2 Xw

w o TZ eine g e r a d e Z a h l i s t , untcr der allgemeinen F o r m 2sin(——\-s) cnthaltensind,

und ebenfalls
(F) sin s 4 sin (^ + *) + ^ 1 1
^ ^ + s
^ s
* ^n~
n s
^ *" J
(~~~n~ * S
^ ~ °

i s t , w a s auch unmittelbar aus ( E ) , und z w a r für j e d e g a n z e Zahl r folgen w ü r d e , i n -

dem man überall s — \n statt s setzt.

§. 97. E s läfst sich übrigens die Summe der Cosinusse und Sinusse von Rogen,

die irgend eine arithmetische R e i h e bilden, auf eine einfachere W e i s e herleiten, w o m i t

w i r uns j e t z t beschäftigen w o l l e n . Es sei nämlich

S = h cos a 4 I 1 cos a L + k2 cos a 2 4 cos 4 l r cos a r j

w o s o w o h l die Cocfficienten L-, Jc , 1 k,


2 e t c . , als auch die R o g c n a, a,t a, 2 « , 3 etc.

arithmetische R e i h e n b i l d e n , so findet man die Summe S foIgendermafsen:

N i m m t man a n , dafs Ci — a + b, also a "= a 4 2 b, a = a + 1 2 3 3 b, etc., so erhält

m a n , weil 2cosx cosy = cos(x—y) + cos(xArf)i ,- * '

- ' 2 cos b . S = i' cos ( « — b) 4 cos a

4- Jb COSa
2 1 4 c o s a
2 4" C O Ä a
3 • • • • 4" cos,,_!

+ £ cosa x 4- I1 cosa 2 4 c o s a
3 « •• • J
t l ' r — ^ o s a r ^ J r k r ^ i C o s a r
J
r ^ r C ° s a
r + i .

W e i l nun 4 h = 2 , 4 J 1 = 2 I 2 , Jt 4 4 J 2 = 2 J , 3 ctc.
so übersiebt man l e i c h t , dafs

2 cos b . S — k cos (a — b) — (2 h — X ) 1 cos a 4~ 2 S — k r | . cos a r + Jcr cos a


rJ^ t
und f o l g l i c h , weil 1 — cos b = 2 sin 2
| 6,
k _
rJ x coscij. — l r cosa ^_, r — /• cos(a — b) 4 -
(2 k — /) cosa
(G) S = ^ , T T 6 * -

§. <)8. Substituirt man in dem so eben gefundenen A u s d r u c k e für S überall a — |*r

für « , und bezeichnet alsdann S durch <S, so erhält man, weil cos(x —\ ) n — sinx,

S ~ h sin a 4~ I1 sin Ct 1 + h sin a


z 2 4- sin a 3 • • • . 4" l r sin a r

X>_j_i siiia- — k sina j _


r r t l — sin(a — b) 4" (2 1— A) 1 siiia
4 si/i* \ b
4 Tt
E x , e m p e l I. E s sei a — o , a — • • , h — o, — 1, also
~y~ 1 ZT

c— • * i 4
o • 8« . 12» lf>ff 4/•7T
.
Ä
- * 27T~1 m +
""2T+1 +
3 M , I
2Fq^ + * ' ^ 2 r + l + r
5m
274~[
4 fT (4/*4"4)7T 2 2 ?*•
(r+1) - r sin ^ q T f ( r + 1 ) ( 2
* ~ 27+l^ ~~ ' " " * + / ~ R r ! ( 2
2
}

~ ~ T~ 2^ " ~ ' ~ 2^r


4 sz/z - — — 2
4 S^w 2

2/- + 1 2r 4- 1

2* . 2*r.
(r4-l)siw»—;— rSMrr —
v
' ' 2r 4- 1 2r 4--1 2r + 1 2r 4-1 2
cosec
- A •2 ~ 2 g
A • 2 j F 4
' "2/-+1*
4
^ 2
2 M T f 4
™2r"+I

E x e m p e l II. Es sei a = ^, & = 2~j~f» * =


= 3
» e t c
*'

so erhält m a n , w e n n man überdiefs r — 1 für r setzt,


2
* i o • 6
* i e • 1 0 ? r
i - • /o 1 N • (4r-2)«-
= » " 2T+"i + 3
5 m
27+l + 5 W , l
27+T +
' w / f
27+i •' ' ( 2 r
- 1 ) w
"V+T"
™ , • (4r-2)* ^ . (4r + 2)* . 2* . 2*
(2»•4-I) « n 2r ^+ 1 (^2 / • — I )^ 2r '+ 1 • 4-
' sinirrr^
2r + 1_ _— ""3r + l
. • o 2«
4
*Z/* ?i TT -

2r4"l

gr+IWnO.-gir, ^ P r + i ) « ^ 2 r + 1 _a^

* ^ ^ R 2
'° " 2 + r


§. 99. Setzt man in dcm A u s d r u c k e für S ( § . 97.) überall + * für b, so v e r -

wandelt sich derselbe, weil alsdann cosa oder cos(a + X&) in eo.9(a + XZ>4x7r)
A.

— cos(a + X&) o d e r ~ cos(a + x 6 ) ü b e r g e h t , j e nachdem X gerade oder ungerade

i s t , in f o l g e n d e n :

(H) S1 — h cos a — I 1 cos Ci 1 + J 2 cos a — 2 cos a^ . . . . ~h h cos a r r

i (^V4-i <'-osa 4 - J r COSa^ ) 1 + J co.v(« — b) + (2 /• — J 1 ) 0 0 5 a


^ ^ ^

§. 100. A u f ähnliche W e i s e verwandelt s i c h , indem man 5 + - für 6 setzt, der

A u s d r u c k S ( § . 98) in

S — J sina — J T sm« r 4- J 0 sina„ ~^ l\ sina., . . . . + J_ sina r

\ 1 I l • ^ 2 .> r] ~- - ' '

i ( ^ > 4 _ i sina r + s z V z « r ^ _ , ) + sin(a— b) Ar (2 J — J 1 ) sma


= 4 cos £ b 2
*
Diese Formel erhält man a u c h , wenn man in S 1 des nächstvorhergehenden §.

a — 1 nr für a substituirt.

§. 101. Nimmt m a n die Coefficienten der R e i h e S ( § . 97.) alle einander gleich,

und z w a r = 1 a n , so erhält m a n ,

, , . 7 . , , , 7 . cos(aArrb)-cos(a4r(r^i)b-cos(a-b)+cusa
(1) cosa + cos(a + b) + cos(a + rb) = J - — l
b

4 sin - 2

sin Ca + b) — sin (a — |) cos (a + ^) 7


sin b

~ 2 sin I b sin \ b

2 ft
E x e m p e l I. E s sei a = s , h — — , und es w e r d e r — 1 statt r gesetzt, s o ist

, 2 r - 2
cos* + cos(—
/ *
+t *)
N
+t cos(—
/ *
+t s)
<\
+1 cos(—
/ * j
+
_
s) . . . .
1
2 4 6

Ar c o s ( - — * 4 .

//—1) , , • r
cos[ * + s) sin - Tt
_ L - — 0 , wie oben ( § . 96.)
.
sm -
r
2 Tt " *

E x e i n p e l II. Es sei a = o , b = g ^ _ ^ _ - , so hat man

2 W , 4 Tt , f> # , 8* 2 / - «•

i + « « 2 ^ + 1 + ^27qn + C 0 Ä
2 7 + 1 + C M
2 7 q F l + C 0 Ä
2 7 + 1

r * . r Ar 1 r * . r * 2r *
COS - 1 — ; • SlTl ~ r~ TC COS - i — : . SlTl - r ~ T SlTl
2 7 + 1 - " ' 2r Ar 1 " w
2 r + l ' w
' 2 r + l =
o w
2 r + 1

* . * , ~
« — ; — r s m x — : — r " « m
2 r 4 - l 2 r + l 2 r + l

§ . 1 0 2 . S u b s t i t u i r t m a n i n d e r < J l e i c b u n g ( ! ) a — \ * f ü r « , s o h a t m a n

• , . rh . (rAri)b
sin(a + —) sin {
~ - .

( K ) sin a A- ain (a Ar 6 ) + sin (a + 2 6 ) . . . + sin (a Ar f'b) = — T

sin £ o

§ . 1 0 3 . S e t z t m a n i n d e r G l e i c h u n g (I) 6 + * f ü r b, s o e r g i e b t s i c h

(L) cos a — cos Ca + 6 ) + cos ( a + 2 6 ) — cos (a Ar 3 6 ) + cos C a


Ar rb)

cos Ca Ar \ & ) cos ~ 4 r ~ ^


s m
( a
+ 7 T ^ ) sin ' ~t ^ ^
Ji JL - Ji J
zzz j o d e r = — _ —
u b
cos - cos -

j e n a c h d e m r g e r a d e o d e r u n g e r a d e i s t . v .

4 TC
E - x e m p e l . E s s e i a = o , b = - — ~ r , s o i s t , w e n n r g e r a d e ,
Zr + t

4* 8« 1 2 * , 1 6 * , 4/-«
1 — <'0S o , | j + C O S 0 . COS-—j^r + COSx j — r ~ T COS
2r + l ' 2 r + l ^ 2 r + l ^ W
* 2 r + 1 — u w a
2 r + l

2 r * ( 2 r + 2 ) *

COS - — . cos — — — c o s ( * — - — — ) - cos Cx A- -—r~*) cos 2


- — —
2 r + 1 2 r + 1 _ 2r + 1 ' ' 2 r + r 2 r + 1

" 2 «r ~~ ' ' 2^r ~ ~ 2 *


COS K — T T c o s - 1—? c o *
2 r + 1 2 r A-1 2 r + 1

4 I 2*
1 -r- C O S " ~

* + * = l + z 5 e c 2 .
~ o . 2 f f
* * 2r A- 1* -
2 c o s —

Ist hingegen r u n g e r a d e , s o ist die o b i g e S u m m e


. 2 r * . 2 r 4 - 2 . « 2 *
s m
n \ . J - Ä ' S i n
9 " ; _i, i w Ä m 2
< ^ — T -
T 1
— c o s
Ö — t ~ T
^ + 1
_ ^ C + J _ ^ - 2r + l _ 2r4- 1 _ 2*r
- - o !
x z
2 « 2 >r 2 TC r A

c o s
2 T T i C 0 5
2 7 + T 2 c o 5
2 7 + l +
E s ist d e m n a c h , j e n a c h d e m r g e r a d e oder u n g e r a d e ,

i 2 *r n 4 ff ^ S* _ 12 TT i 4r «r
± * 5 ^ i = 1
" 2
* " 5 + I + c o s
27+l - 2 c o s
27+T ± 2 C 0 S
27+V

§. 104. D i e G l e i c h u n g ( L ) v e r w a n d e I t s i c h , w e n n man a—|* f ü r a suhstituirt, in

( M ) sina — sin {a 4- b) + (a + 2Z>) — s m ( « Ar 3b) ± •nn (a + rb)

sin (a + ^ ß) cos b cos (a Ar ^ b) si/i &


j- oder = : ~r
cos- sin-

j e n a c h d e m r g e r a d e o d e r ungerade ist.

4w v

Exempel. E s sei a ~ o, b = ^ — > so erliah m a n :


2r+ 1

4» 8* .
, . 12« . 16* , . 4/-jr
s m
ö—P * -
~~ S—r~7 + *Z^ n TT —
Ä m
S—TT • • • • • • * • • • • 3Z n 5 Z 7 1

2r+l 2r+l 2r + l 2/•+I — 2r + l


2r«- (r + l ) 2 * . <x K . 2«
2r+1 '™ cos 2^r+ , l„— _ " sin-—,--cos,T—sin
2 r + 1 ^ 2 r + 1 _
0
""2/•+ I * 2

2 w ~ 2 rr — _ 2 ff * 2 7 V i '
z—m -
cos 2rAr cos
s2r—+n rl •
2 c
° ö—i~T
5
2/- 4 1
^

§. 105. B e m e r k e n s w e r t h s i n d l i i e r n o c h d i e F o r m e l n , vermittelst deren sich d i e P o -

tenzeu der Cosinusse und Sinusse durch R e i h e n , w e l c h « die einfachen Cosinusse oder

Sinusse der vielfachen B o g e n e n t h a l t e n , darstellen lassen.

Mit Hülfe des Satzes 2 cos x cosy = cos (x + y) Ar cos (.v ~y) findet man leicht

COS u " COS U

2 cos2 w — cos 2 w Ar 1 *.

2 c0s w =
2 3
cos 3 w 4,- 3 cos w
2J cos a» = 4
cos 4 » H- 4 cos 2 u 4 " 3
2* cos w 5
= cos5ui •Ar 5 cos3w + 10 cos*>

26 cos ^ 0
= cos6u> 4 - 6 cos4w + 15 cos2w K)

2 co*" w =
G
cos 7 w H 7 cos 5 to + 21
-
cos 3 w + 35 cos »
etc. etc. etc.
und allgemein ' - •••mV-*:«

> r — l r : 2 r 3

(.\) 2 cos «> — cosrui + r cos(r — 2)a> 4 " r c cos(r— 4)w + cos(r—G)w + etc.

•r < / • — I

DasletzteGliedistentweder|/' 2 c oder r" c


a
cos», je nachdem r gerade oder

u n g e r a d e ist. '•'^

Um die A l l g e m e i n h e i t dieses Satzes zu b e w e i s e n , darf man nur zeigen, dafs,

wenn derselbe für i r g e n d eine ganze Zahl r wahr ist, er auch für r + 1 w a h r sein
r— 1 r

müsse. Ist aber der o b i g e A u s d r u c k für 2 cos « richtig, s o hat man a u c h , weil

cos ( — x) — cos x,

2 cos w = cosra-^r c o s ( r — 2) + r c o s ( r — 4)w- . . . 4~ 'cos(2—r)u>4rCos(—rw).

D a r a u s ergiebt s i c h , weil 2 cosx cosy c o * ( . v + j ' ) + cos(A-—jy),


r J — i r J - 1 • 2 : r — i
2 r
cos a> = cos{r \)^ rrcos(r—\)üiA-r
J
r
J
c co*(r-3)w... + r cos(3-r>4^os(l-'>

« ^ : 2 : r — i

• & , ; • +cosC^—1)w-hrco5(r—3)w + r c cos(r—5)at...4rr c coÄ(l—/0 +co-.y(—1—/> w

: a : 2 : 5 : 2 : 3

D a n u n , w i e m a n l e i c h t ü b e r s i e h t r 4 - 1 = r 4 - 1 , r + r = (r4-1) c c , r c A-r =C^+') C

: 11 : n
— 1
/ x " :

und allgemein rc 4 - r
c
=
( r
+ 1
) » °
c
s
erhält m a n :

cos^1 m = cos Cr + 1) w + (r 4- J) c o s (r — 1) M 4~ ( r + 1)" c 2 co.v (/• — 3) » . . . . .

. . . 4- ( r 4. I)^" 1 C O Ä
( 3
— '*) °> + O + ^Y c o s
C — r) +
1
Cr + ' cos ( — 1 — / ) »,

und f o l g l i c h , weil c o s ( - x ) = c o s # , und ( / ' + ! ) / = C +


r 1
) " / ^ " *

r r _ L r : 2

2 cos u) = cos(r4-l)w 4- (^4-l) cos(/'-l)w 4 - 0' + l ) cos(r-3)o> 4- ctc.,

.r , r 4 - 1

WO das letzte Glied entweder cos w oder § ( / ' 4 - 1 ) 0 2


, j e nachdem ei-

ne gerade oder eine ungerade Zahl ist. Es ist demnach die F o r m ( X ) allgemein

bewiesen.
der Iogarithmischen und trigonometrischen Functionen.

§. 106. Schreibt man die R e i h e für 2 r — I


c o / « in umgekehrter O r d n u n g , so e r -
r—i r
hält man 2 cos «

•—
r r
• ~ — i
r
• _ 2
. •, —

= I '"c 2
+ V cos2u + r^2 cos4w . . . + r c cos(/'—4)w + rcos(r—2)wA-cosru

oder
/' — 1 . SZ^
1
. r - 5 ; 2

= /'g 2
c o s w 4 ~ r
c
2
co* 3a + r j a e o * 5 « . . . 4 r c o s ( r — 4 > + 7 ' c o s ( / " — 2 ) w 4 - r o s r w
c

j e nachdem r gerade oder ungerade ist.

Setzt man nun ~ * — « für w, so geht co.sa> in sint» y cos2w in — co*2w, cos3w

in — *m3w, co*4w in co*4» elc. .über, und man erhält:


r r r
j. _ j »• ; — — [ ; — —2

2 « ' « w — \r - c — r~ c cos2u + r c
a
co.s4«, . + cosr<u
r—1 .r — 3 r—4 *
oder = r'c
3
sin w — r c
a
sin 3w 4™ *' c
2 s m
*>a> • • . • • • d b « V & i'u,

j e nachdem /• gerade oder ungerade ist. E s ist demnach :

2 sin ct — 2
1 — cos 2t»

4 sin^ a — 3 sin « — sin 3»


8 w= 3 — 4 c o s 2« + cos 4 w *.- : ..

16 sin'>u> = 10 ,sz/z« — 5 sin3ia A- sin5u \ •' ,


r
32 si/fiu — 10 — 15 cos2u> Ar 6 cos4w — cos6u
• : 64 sin' u = 35 sin « — 21 sin 3u Ar 7 sm 5« — ,s7/2 7 W

128 s//i"a — 35 — 56 cos2u + 28 cos4w — 8 cos6w Ar cosSw


etc etc. etc.
Man vergleiche das hier V o r g e t r a g e n e mit ( § . 33, 34.)
V• - • -\ '

Gebrauch der unmöglichen GrÖJsen zur Entwiclelun& rfer trio-ono-


O

metrischen Functionen.

§. 107. Unter den Hülfsmitteln, deren sich d i e n e u e r e Mathematik bedient, W a h r -

heiten zu e n t d e c k e n , und dieselben auf eine fürs Gedächlnifs bequeme Art an bereiis

bekannte anzuknüpfen, nehmen die sogenannten i m a g i n ä r e n , e i n g e b i l d e t e n odcr


unmöglichen Gröfsen ein vorzüglichen Rang ein. Eine u n m ö g l i c h e Gröfse

Avird nämlich j e d e r analytische A u s d r u c k genannt, der in sich einen W i d e r s p r u c h

enthält, und für w e l c h e n sich k e i n e reelle Gröfse als W e r t h angeben läfst. S o sind

z. B . Arc. cos.x, Arc. sin.x, Y-—x > 2


wenn x > 1, u n m ö g l i c h e Gröfsen.

M a n begreift j e d o c h unter dem N a m e n u n m ö g l i c h e r Gröfse hier nur s o l c h e , wel-

che sich auf die allgemeine F o r m a + b Y~— 1 zurückführen l a s s e n , w o a und b i r -

g e n d reelle positive oder negative Z a h l e n bedeuten. Sie zeigen sich zuerst bei der

Auflösung der quadratischen G l e i c h u n g e n . E s ist n ä m l i c h , w e n n x —2 2


px4rq-o,

•v = p + Yp 2
— q, und cs sind die beiden W u r z e l n der Gleichung beide reell o d e r

imaginär für ein positives q , j e n a c h d e m q < oder > p 2


ist. Im letztern Falle wird

x zzz a + b y—1, WO a — p , b — Yq—p-. Oft scheint der W e r t h eines ana-

lytischen A u s d r u c k s eine u n m ö g l i c h e Gröfse z u s e i n , und bat dennoch einen reellen

AYcrth. So könnte man z. B. den A u s d r u c k der W u r z e l der k u b i s c h e n Gleichung

x'3 — p x — p — o, oder

für den F a l l , w e n n p eine positive Gröfse und ^ > J q 2


für eine u n m ö g l i c h e Gröfse

halten, w e l c h e r aber, w i e w i r weit'crunten sehen w e r d e n , = 2Y^>cos^Arc. cos.^K-


o 2p ' p

drei v e r s c h i e d e n e m ö g l i c h e W e r t h e hat. Übrigens kann ein S a t z , dessen B e w e i s nur

mit Hülfe der u n m ö g l i c h e n Gröfsen geführt w i r d , w o h l nie als streng mathematisch

b e w i e s e n a n g e s e h e n w e r d e n , weshalb wir auch bis j e t z t den Gebrauch derselben v e r -

mieden haben. Da sich j e d o c h der angehende Mathematiker mit diesem Hülfsmittel

bekannt machen m u f s , so w o l l e n wir an mehreren der bereits v o r g e t r a g e n e n Sätzen

der Kreisfunctionen und an einigen andern Beispielen die Nützlichkeit der L e h r e v o n

den imaginären Gröfsen zu zeigen suchen.

§. 108. D e r wichtigste Satz dieser T h e o r i e , der gewissermafsen den F u n d a m e n -

talsatz derselben a u s m a c h t , ist der von dem englischeu Mathematiker M o i v r e zu-

erst v o r g e t r a g e n e S a t Z j d a f s f ü r j e d e b e l i e b i g e p o s i t i v e o d e r n e g a t i v e , rationale o d e r i r r a -
tionale Zahl x, (coss + siris . K'-1)* — cosxs + sinxs . Y— L-

Beweis. E s i s t , w i e man leicht ü b e r s i e h t , weil (Y—I) 2


= — *

(cosxs _fl sinxs Y—(cosys + sinys Y—

= cosxs . cosys — sinxs . sinys + (sinxs cosys 4~ c o s # . s • sinys) Y~~^

— cos (x +j) * i + j) * • Y—

Setzt man nun cosxs + sinxs Y—* — <P^j s o wird cosys ~h sinysY—* ^ ^J>
CO« (x + j ) s + (tf + . 1 = 0 (.v 4 - y ) , cos s + ' s ^"— 1 — <P 1 > und die

Function Qx ifit v o n einer s o l c h e n B e s c h a f l f c n h e i t , dafs Qx.Qy — 0 ( . v + / ) ; u n d , wenn

nian, w a s ( § . 4 . ) für r c e l l e W e r t h e v o n Qx, Qy, e t c . e r w i e s e n ist, auch auf die i m a g i n ä -


X
ren Gröfsen a u s d e h n t , Qx = (Qi) . Folglich
™ - ' ifr'. . i ' . i i
r

cos*s i sinxs Y— 1
— (coss + «m« . —1)

§. 109. Bezeichnet man d e r K ü r z e halber mit Gaufs den A u s d r u c k + Y—*

durch i, so dafs i = — 1, z' =


3
— i^ — 1 , — i, i = — 1 etc., s o erhält

3iian ( § . 5 . ) , wenn e die Basis der natürlichen L o g a r i t h m e n b e d e u t e t :

e" = 1 + s*' + s*c *'* + 5


c * 5
+ *c + c t c
- = ^ s
+ *

e~si zzz 1+« + s2ci2 + ^z 5 4. 4* 4 + etn« = 4* — i<ps

wo 4>s — 1 — s\ s\ — s\ 4- e t c . , Qs — s — s\ 4~ s\ — etc.

D a r a u s ergiebt sich 1 = 4^3 4~ Qs2, dafs also w e d e r fo n o c h Qs gröfser + 1

s e i n , und man folglich U — cosu setzen k a n n , w o r a u s Qs — sin*> folgt.

Es ist daher z u f o l g e des M o i v r e s c h c n L e h r s a t z e s

X x s
*
cos xu> 4~ * s i n
- r w — ifios w 4~ i sin u) zzz e — b.xs 4~ J
' Q*xs
-.Q]'>.
x
—- >" v

cos xm — i sin Xw = (cos w — i sin w) = e — v.xs ~ i Q.xs*

D e m n a c h cos.x<* — $.xs und sinxu — Q.xs,


- 'g. r,' '. ^
D i v i d i r t man aber die letzte G l e i c h u n g

*inxu = *rs — .T *' +


3
x5s* — .r ^ + 7
etc.
—^*"- ^^«ees %t0m*tifar*':^''-

174 Zweite Vorlesung. Über die E n t w i c k e l u n g .^h

durch xw und setzt darauf x = o , s o erhält nian (§. 53.) 1 — s o dafs w = s unrl

Cd
folglich <£s — cos s und @s = sin s w i e o b e n .

§. 110. Setzt man, K ü r z e h a l b e r , coss =" |, sins = v, s o ist zufolge des M o i v -

reschen und des binomischen Lehrsatzes:

. x x : 3 x—3 3 3
x—i : 2 v.—2 2 2
cos x s + 1 sin xs — (| + iti) — | 4- x | vi 4 x I *> i 4 x | j 4 etc. c

. x x .r-i :2 x—2 2 .2 •.- x—3 2 %


cosxs — 1 sinxs zzz (| — itj) zzz I — x£ vi4-x £ v i — x I n i + etc.

V-" * < C C ^
D a r a u s ergiebt sich .

: 2 .v-2 2 ,2
x : 4 X—4 4 .4 ^ y—
' 6G 6 : 1

cos xs = I 4 xc I j; i 4- x | ^ i 4~ x c * ' i 4 etc* c '


— / - 1 . =3/-3 2 .* . =5 *-5 5.5 . :7 /—7 7 7 .
sm xs — x | 4 s * 4~ A'c * " ^ 4" x Z % ? 4- °tc-
oder weil i? = — 1, ^ = 1, = — 1 , etc.

,* : 2 .r-2 2 ; 4 x_4 4 :6 r—6 6


iV_-_ v ^ tosxs = I — x c I v 4- x c I % — x c I 9 4- etc. h

. . ' y — v r
'Zje—Z 3 , •'5,-r-5 5 •7 x—n 7
szMxs = I —x I c 7; 4- x I « — x l » 4- e t c . -
c c
und w e n n man | = S setzt

COS
c o s xXS
s = | ( l — x
r
c
ß i
+ x c
4
/ — etc.), smxs = |*(x0-x^<f' 4- x ' / / — etr.)

wie oben (§.53.) Beide Formeln gelten nur für s innerhalb der Grenzen—4^.

§. 111. Setzt man ^ l — v2 für | , s o erhält man

=i|(K*r=^ 4- z » + x
crr^— » |, z
r
s//z xs=i|(rr^'+z»"— (rr=^—inf\
Nun ist aber ( § . 15, lG.)

C r r + T » H- . > * zzz 1 + X w + £ 4- | ( x + 2 ) * ' V 4- * ( x 4 3 ) f . 4


4- etc.

oder auch - Kf+"*.(1 .4- x * 4 (*41)*'V + (^ + 2)f, 3


4 etc.),

w o d e r K ü r z e w e g e n durch z?f~ (\ie G r ö f s e ~ Cz ~ 2


X f - T ^ L u • ~2 ( n
+ 2
^ bezeichnet

1. 2. 3 e . . . . Ti
wird. Substituirt man U für « , s o erhält m a n :
smyfi* X y 2 2 2|2 5 3
^ ( r l - j r ' 4- /'?) — 1 + x»i 4- ^ z + # ( # + 1)c n i 4" etc.
** i

^ 2/2 2 2 3/2 3 3 , , 4/2 4 4


~ri — " .(i4-x^4-U4-J)
J
c * * + (*: + 2>c + ^ + 3) c % 4- c tc.
•-|- a (*
Ehen so ergiebt s i c h , — z> für w g e s e t z t ,

,t, X V 22 22, ~ ~ T 3/3 4 .4


fKT37= — w) = 1- . r w 4- ±xw i - |5r + 1)c n i + ^(x + 2)* ni+ctc.

= YT~^7>. Cl — xni 4- (x + 1)''%%- 1


— Cr + 2 ) ^ % « 5 3
4" fo^3)*'%V + etc.

D i e s e m n a c h b e k ö m m t m a n , weil v = sins, i* = — 1, «J — — ^ — 1 , etc.


c o s # * — 1 — ^ . « f l * 4- ^ C * 4 - 2 )
v
2
3f* sin*s
c
v
— ß C + 4)
r
««•'*4-etc.r
52
, ü

»' • "
X
2
Z^ . V
. •- X
•/-V •
6/2
sinxs = Jf « n s — - (* + l ) c s w * 4~ ^ C +
3 v 3
) c &ir&s — - (A' + * ) c sm"s4-etc.

oder auch

2/2 . 4>2 . 6/2


cosxs = coss .(1 — (.r 4- l ) sin*$ 4" Cf4-3) c — C^4~5)c sin s 4~ etc.
5;3 ,
sin*s 6

, 7,2
c

3,a
sinxs = coss.(xsins — C^ + 2 ) c « ' w ' * 4~ (*' + 4 ) c « « 5 * — (**4-<») c 4" e t c .

§. 112. Ein strenger B e w e i s der zweiten R e i h e für (Y"\ 4- « 2


4- w ) * , der m i r ,

als ich ( § . 16.) den B e w e i s f ü r d i e erste R e i h e n i e d e r s c h r i e b , f e h l t e , wird hoffentlich

auch n o c h hier nicht u n w i l l k o m m e n sein.

„ Weil
(rr+7« 4 - = 1 + *« + | . * « a + |u-+Dc' 2 - 3 + ic* + 2)!''-4 + etc-
so ist
/v ; . . r—1 2
, *—1 a'2 55 L x—1 ^ I ix5'2 4 ,
( M + w = 4 - «) =i+( —i) A w 4^L_i(#_i) w 4 - _ ^ c » + —Cv4-i) c w4-etc.

Setzt man nun

(KTT»* + «)* = K'1 + • <1 + A • u + A • 0,2 + f"x • ^ 4- etc.),

dafs also

(KHfT^ 4- uO*"* = 1
y^i + » . ( i 4 - / ( * - l ) . " 4 - / ' ( * - i ) . »
8 3
4-/(.v-i).« 3
+ etc.),
176 Zweite Vorlesung. Ü b e r ,die E n t w i c k e l u n g .<y

s o erhält m a n , weH
r—r
QTi + + ») = K(*+"*)-(K^ + *> + 2 w
) + * ( K + « + ») 1 2
'
X — 1
n + i w 2
K +A-i < j
+/ x , w
+ e t c , ) =
n 1
+ ^ 1
+ (*— )"+^— 1
(*-i)« +etc.)

+ ro+"*)-(- + / c * - > • * + / c * - 1 > • « 1 w


3
+ e t c
-)
D i e s e Gleichung mit y^l + w d i v i d i r t , g i e b t : 2

2 X 1 2,3
+ • » + • * + * + — 4 etc.
1 e t c = 1 1 ü
+ — ^ c to

+ * + f i * - Q + /(*-*>
D a r a u s erhält man

fx = X

x — 2,2
— 1) + 2 — (x — 1) -— x — 1 ~\ 2— — 1) = (-V + 1)'

+ X — 1 2,2 2,2 # 1 2,2

f* = /(* - . * c - x c + . x c =

x —
= /<* - l ) 4 >
IV

~4~
~(* + l) c •=(*+l)c d — (* + l ) ^ = C + 3)**

etc. etc. etc. etc.

§ . 113. D a der o b e n ( § . 53.) g e g e b e n e B e w e i s des Satzes

x
. i X - X 2/2 ~ ^,2 4

( V d + « ) + ") 2
= 1
+ " + j " + g ( * + *)c w
+ i ^ + )c 2 w
+ c l c
'
e t w a s v e r w i c k e l t scheinen d ü r f t e , so will ich hier einen andern leichtern aber nicht

w e n i g e r strengen B e w e i s , der sich natürlicher darzubieten s c h « i n t , mittheiIen.

Z u f o l g e des b i n o m i s c h e n L e h r s a t z e s ist
* y — t . r - 3 x—3
(rr+7 2 + .)*=(i + ^ + f f ( i + * * ) 2
«+4W«V^ +4 (i+«V~*~« +et . 2 5
s
c

Entwickelt man die einzelnen Glieder dieser R e i h e , so erhält man

OT- + 0)2
+ «>* = 1 + X « + 1 *>- 4. X 3 »3 + X 4 + etc.

Nun übersieht man aber l e i c h t , wenn r irgend eine positive g a n z e Z a h l i s t , dafs

alsdann:
v — f x
\ r
A - :
*fx — 2\r-i r ' 4 A v - 4 V ' - a . = 6 / ^ _ € V ^ 3 , :2r

X
*r = U A + * c ( ~ ) c+ *c ( — A + *c l l i c *c
•v ' r a
${2r — \X r
. /2r-lV*-*x-l , /2r—lV ~ A"~^ r 2 : a
r V * - * Y ' f

= ( ^ = T ) ^ ^ ^ - J e + V^-Jc — + K^r)c \ — ) c ~ +
\ — ) c \

~ r& /.r + 2r-2V^ _ * , „^1'*


- ( *- 2 °C27=n3'' a V—2—A =27<> + 2 ,
' - 2
J c . • , ^
V

+r
und eben so
V ^v—1V t r
: 5 / A — 5 \ : « , . / _7\:r-5 ,
= 3 / t f - 3 V M •2r
X
»r+. = * ( — ; c + *c +
o {—) + *c ( — A ' ' ' + *c
7 v

X
c

( . v ~ 1 ) ^ C / 2 r + tV , (2r + \\ - x — 2 , (2r+\\ -*(x—2\*


r
tr x r
, / . v - 2 V ' )

= *c^py>* + Kr T-Jc + v~2~ A v~2~A * , + V n r A ) 7

Cv — 1 ) ' r a
^v4-2r-lY r
_ x 2r
'*
*(2/- 2 A ~ 5 F + 1 C v - r - r - l ) c -., *r;
1 0

> - -V - + 1)''*- V
§. 1 1 4 . D e r von M o i v r e erweiterte Cotesische Lehrsatz v v i der Zerlegung
2 r
t r
r r
/ - T

des Ausdrucks a + 0 cos<p 4~ " 1 U


trinomische Factoren von der Form

a jp _ L 0 a

a —2ab co« 4" b , w o X, je nachdem das Zeichen 4 - oder — gilt, jede posi-

tive g e r a d e oder u n g e r a d e ZabI v o n 0 a n b i s 2r—1 bedeutet, ist oben ( § . S3.) m i t

aller Strenge ohne Hülfe der unmöglichen Gröfsen hergeleitet worden. D e r B e -

weis ist jedoch etwas verwickelt. M i t Hülfe des M o i v r e s c h c n Lehrsatzes, dafs

(cos u + i sin w) 1
= cos Iw + i sin Iw, w o i = + Y— 1
» ' ^ s t s
* c n
derselbe auf ei-

ne äufserst einfache Weise darthun.

Es s e i x* r
— 2/ cosQ 4- 1 = 0, s o i s t . r ' = cos<p + i sinQ: oderauch. weil

für jede positive ganze Zahl X, cosQ = cos (2X* 4- Q), sinQ = <sm(2X* 4_ fy t

x z=z cos (2 X* 4- Q) ± i sin (2 X* 4 - Q), folglich x = c o s ?^t? + ; w - / 2


2 X f f
+_g.

r
Setzt m a n nach u n d nach X = 0, 1 , 2, 3 , etc., so sind die ersten r Wertbe von

x alle verschieden. D i e darauf folgenden, von X = r an, kehren in derselben Ordnung

U7* i*

wieder zurück. E s hat demnach die Gleichung A* — 2.v cosQ + 1 — °> 2


>* ver-
i. i . «r . i. i i i' Ii j r< 2 Xw 4- 0 i . . 2 X* 4 <p
schiedene u n m o d i c h e W e r t h e , w e I c h e alle unter d e r r o r m cos —-^~isin ^ .

o /• 1

D i e b e i d e n i n dieser F o r m für ein g e g e b e n e s X enthaltenen W u r z e l n , sind die beiden

W u r z e l n dcr quadratischen Gleichung


Ar —
-
2 x cos
2X* + 0
n ,
~ . 4" 1 =
r
o.
>
Da nun diese beiden Wurzeln zugleich zwei Wurzeln der Gleichung

x
ir
— 2x
T
.css<P + l = o, sind, so folgt d a r a u s , dafs der A u s d r u c k x
. j , -r — 2 xr c o s < P 4 1

durch x* — 2x cos 2 X
* ^ 4 - 1 ohne R e s t theilbar sein mufs.
r

D i v i d i r t man nämlich irgend eine algebraische rationale g a n z e Function X, deren


2 a
t a

Werth, x — a + by—1 gesetzt, = o w i r d , durch die Gröfse x — 2 a x 4 "f"" '

welche ebenfalls, für x ~ a + by—1, = o wird, so wird sich X als ein Product

3 2 2
X1 (x — 2 ax 4- b + a ) darstellen lassen, w o X 1 eine algebraische rationale g a n -

ze um 2 Grad niedrigere F u n c t i o n als X bedeutet. Wäre diefs nicht der F a l l , so

2 2 2
müfste X = X1(Jt- — 2ax + a 4 b ) + «x4*^ sein, D a nun s o w o h l X als auch

2 % 2
x — 2 ax 4 « 4 b , für x = a Hr 6 —1, = o w i r d , so mufs auch xx 4 b in d i e -

sem Falle o d e r « (a 4" 6 Y— 1) 4 ß = o und « ( « — b Y— 1) 4 ß — o sein. Diese

beiden Gleichungen von einander siibtrahirt und zu einander addirt, erhält man

2aßY—1 = o und 2(a<* 4 ß) =


0, w o r a u s s o w o h l » als ß = 0 folgt.

E s ist demnach x
2r — 2.v
r
cos0 4 1 = (x
2~ 2 x c o s - 4-
tf>
1)
':i

X Cv _ 1
2, COs2J^ + 1) ( » * - 2.v c i^±? +
M 1) . . . ( / _ 2* cc, 2£=£±f>.

U n2r
d w e n n man «• — 0 für 0 2 substituirt,
(x
, a
4" 2x cos$
t r

(
- +. 1) =
— 2x cos •
, , a ^ 3 * — ?> ,
4- l ) ( x — 2xcos — x
ff —ß x
^ 1)
X U' - 2 * C O , ^ ^ + 1)(^ - 5
2,c*t==*+l)...0r-2;i-co.^=l>_:2+|,.
Substituirt man in diesen beiden Gleichungen ^ für x, und multiplicirt alsdann
2r

durch b , so erhält man die beiden G l e i c h u n g e n ( § . 83.)

Lagrange giebt in seinen Lecons sur Ie Calcul desfonctions, 8. Paris 1 8 0 6 , p.

144 einen sehr eleganten B e w e i s , w e l c h e r dem S c h e i n e nach ohne Hülfe der u n m ö g -

lichen Gröfsen auf f o l g e n d e W e i s e geführt w i r d .

W e i l co<v(r + l ) w — 2 cosu.cos0'®) 4~ cos(r—1)w — o,.und zugleich


+ r
, 1
1
r . 1w T i 1 N I r — I
f 1
x 4 Cx H Rx 4 — ) 4 " x H — °
^ x+ r 1
* ^ r* A
x
r
T
^r-i

1 • _ r 1

so erhält m a n , w e n n man 2cosu = x^— selzt, zugleich 2 cos?'u — x 4 y.


x x
E s finden demnach die beiden Gleichungen
a 2r r
x — 2 x cos w 4 " 1 = o, x — 2x cos r » 4 ~ ^ — 0

zu g l e i c h e r Z e i t s t a t t , und müssen folglich eine gemeinschaftliche W u r z e l haben.

Es sei nun » die gemeinschaftliche W u r z e l dieser beiden G l e i c h u n g e n . W e i l sie


1 1
d i e s e l b e n b l e i b c n , w e n n m a n — für x s e t z t , so folgt d a r a u s , dafs - ebenfalls die ge-
X ^

meinschaftliche Wurzel dieser Gleichungen ist. Es kann aber die Gleichung

x* — 2xcosu> 4 - 1 = o , weil sie v o m z w e i t e n G r a d e i s t , nur z w e i W u r z e l n h a b e n ;


1 . 2
diese müssen also u und - s e i n ; w o r a u s denn f o l g t , dafs x — 2xcosw 4 1 in Di-
p

2r r 2X^4<P
v i s o r dcs AusdrUcks x — 2x cos w 4 - 1 , o d e r w e i l , w e n n ra = 2 Xn 4 @, »

- r
r, 2Xw4<P 2

und ro5/'w = cos$, dafs x — 2 . r c o s @ 4 * l den a l l g c m e i n e n A u s d r u c k x — 2 x c o , s — ^l

als F a c t o r enthalten nvufs, w i e o b e n .

< K §. 115. W e n n a, b irgend z w e i beliebige positive oder negative Z a h l e n bedcu-

ten, so kann man a = § cosQ, b = § sinq> s e t z e n , so dafs § eine p o s i t i v e Zahl =

y2a h", und 0 einen K r e i s b o g e n innerhalb der G r e n z e n + - » , — « b edeutet, k des-

sen Cosinus = ^ r J L = = - und dessen Sinus = — h


— W e i l nun ( § . 39.) alle K r e i s -

y V + 6 * Ya - b-
2
r
5

bogen, d i c um ein V i e l f a c h e s v o n ?«r v e r s c h i e d e n , und folglich unter sich c o n g r u e n t


^^'z^^^^'.^^^^f^^^^T****^v<**p** ~ . 7 * > — • ^ » ^ « ^ ^ • . • • ' • • _ . .

^uLauLummui
. ^ ^ w

1 1 1
^

!!
"

iiiiniii rii i r w

ISO •f Zweite Vorlesung, L b e r die E n t w i c k e l u n g J

sind, d e n s e l h e n C o s i n u s u n d S i n u s haben, s o i s t a u c h - = c o s ( 2 X i t + ^ ) , - = « > z ( 2 X * 4 ^ ) ,

f P

w o für X j e d e p o s i t i v e o d e r negative g a n z e Z a h l auch 0 gesetzt >verden k a n n . l)ie-

>
a b Y~— Ya2
sejunach ist der allgemeine A u s d r u c k für j e d e u n m ö g l i c h e Gröfse

0
(A) 4 " 1 = + & . (cos ( 2 X * + p) + K ~ 1 .

a a=+ \\o
Ist 0 = 0 , so wird ^ = ß
> c o s # > = + 1, sinQ — 0 , also p =r oder je

nachdem positiv oder negativ ist. Folglich a.{cosXn 4 - Y~—1 • « / A i X w ) ,

X irgend eine positive gerade o d e r u n g e r a d e Zahl sein k a n n , j e nachdem a eine po-

sitive oder negative Z a h l ist. Daraus erhält man 1 = c o s 2 X # 4 - y—1 .sin2%jt und

— \ — c o s ( 2 x 4 - l ) * r 4 - Y—l.5^(2x4-l)ff. Für X kann in beiden Gleichungen j e -

de beliebige g a n z e Z a h l auch 0 g e n o m m e n werden.

Wird a—0 a n g e n o m m e n , s o ist s = + fi, cosQ zzz= sinQ 0,

S
0 = 4 - X7C o d r r = — je nachdem & positiv oder negativ ist. Daher bY—''

= 4 ; 0 . ( c o s ( 4 X + l ) ^ 4 - w m ( 4 X + l ) ^ ) , u n d folglich + K — * = c o s ( 4 X + l ) ^

"* M ™ ^ *" ^
4 - ^ - l . s m ( 4 x 4 - l ) ^ ; — K - 1
= c o * ( 4 X - l ) ^ 4 ^ - l . * m ( 4 X — } ) *

§. 11G. M i t Hülfe des M o i v r c s c h e n Lehrsatzes ergiebt sich aus der Glei-

(a b Y— Y"2 Y
chung ( A )

(B) 4 - V> = x
+ b * • (cos x 2
( 2 X * + Q) +

W e n n . v eine
r
positive oder negative g a n z e Zahl ist, s o übersieht man leicht,

dafs das Glied rechter Hand dieser Gleichung nur einen Werth hat. Ist aber .v
eine g e b r o c h e n e Z a h l = deren Z ä h l e r und N e n n e r unter sich Primzahlen s i n d , so

ist, w i e man sich leicht ü b e r z e u g e n k a n n , die M e n g e aIlcr in dem allgemeinen Aus-

d r u c k e enthaltenen unter sich g e o m e t r i s c h v e r s c h i e d e n e n oder s o l che r B o g e n , v o n d e -

nen k e i n e r mit dem andern congruent i s t , dem N e n n e r r des B r u c h e s ~ gleich. Dar-

aus folgt z u g l e i c h , weil man eine irrationale Z a h l , als einen Bruch betrachten k a n n ,
dessen Nenner r unendlich ist, dafs die M e n g e dcr W e r t h e v o n (aArby—wenn

x irrational i s t , unendlich sein mufs.-

§. 117. B e z e i c h n e t man mit C a u c h y den I n b e g r i u ° a l l e r W c r t h e v o n a , %


(bY—iy*

(Ar 1)\ (~1) , V


( + y - i f , ( - Y - l f , etc. durch ( ( « ) ) * , « b Y - l ) f , Cd))"", e t c .

und. setzt Y—1 — i, s o erhält man auf gleiche W e i s e

Jf" X

((cty) = a (cos x 2 Xn + i sin x 2 Xn) oder = ( — a) (cos x(2X Ar * ) + * sin


f f
x(2X4-1)«)

j e nachdem a positiv oder negativ ist.


Eben so

( ( b Y - v f = b (cos
X
*(4X+1)? Artsin A(4X+l)^oder-(-5)*(cos #(4X—f)?4^sm#(4X—l)^

j e nachdem b positiv oder negativ ist. J*-""(* f

A u f gleiche W e i s e ergiebt sich auch

.v .v
((1)) — c o s x . 2 Xs 4 - i s i n x . 2 Xn ; (( — 1 ) ) = c o s .r(2 X + 1)* 4 - i s i n .v(2 Xn - f - 1 ) *

(Y- 1) T
= c o s x ( 4 X + l ) | + i s i n .v(4X Ar 1 ) £ ; (~Y —1) — c o s x ( 4 X - l ) ? 4 - x ( 4 X - l ) *
%

W o r a u s zugleich f o l g t , dafs

«a» = a* ( ( ! ) ) * o d e r = ( — « K ( - l ) ) * u n d ( ( ^ - 1 ) ) ' = %
b*.aY-V)*oder=(-by.((-Y-iyf

» j e nachdem resp. a, b positiv oder negativ sind.

b i b x

E s ist a u c h , w e n n - innerhalb der Grenzen + 1 , — 1 und (1 A ) ~ L ^ r M i .


a <*> *

((aArby~\)) — ( ± a ) X
( L 4 r M y ^ \ ) ( ( ± X ) ) X
, j e nachdem a positiv oder n e g a -

tiv. D e s g l e i c h e n , wenn ^ innerhalb d e r G r e n z e n + 1, — 1 u n d ( l — ^ ) * r r jr

(aArbY—X) — ( i b f ( L - M Y - 1 ) ( ( + i)) , j e nachdem b positiv oder negativ.

§.119. Weil (§. 109.; coss Ar Y — - - sins = e^~~\ und folglich

* l(coss Ar Y — l . s i n s ) = sY—1, so erhält man zufolge ( § . 115.)


i. /((«+ tr-i)) = i/(ff + ^) + (2x*+^) r-i, 2

Avo 0 innerhalb der G r e n z e n + * , — * und = _^rc. cos - a


~ ^4rr., sin— -.
^ Y& + b* Ya*+b>

II. /((«)) = Ia + 27,7t 1 oder = l( — a) + (2X + 1) f — 1

j e nachdem « positiv oder negativ ist, und X j e d e positive oder negative Z a h l auch

o sein k a n n . Für X = o wird, w e n n a positiv i s t , /((«)) = la. Es bat daher eine

positive Zahl nur einen reellen aber unendlich viele u n m ö g l i c h e W e r t h e . ^


\\+'-/')

III. I ((b Y-1)) = Ib + (4X + 1) ~ Y - 1 oder 1 (( - b)) + (4X - 1) | Y~ * ._

j e nachdem b positiv o d e r negativ ist.

A u s der letzten Gleichung III. folgt auch Z { ( K - 1 ) ) — (4X + 1 ) ^ ^ — 1 . Daher

* • n

Y*—1 .lY— 1 =
— 2 u n
d d a r a u s die i n e v k w ü r d i g e F o r m e l ^Y—^) — 6 2 *

* ••* " ' ' ' ' " '*-* r • • ' r


§. 120. Um jetzt einige Anwendungen v o n dem so « b e n Y o r g e t r a g e n e n zu m a -
c h e n , w o l l e n wir zunächst die W u r z e l der allgemeinen G l e i c h u n g (A)

T T—2 r 3 r
~4 r '' 3
3 r—6
x — rb x + £ (r — 3 ) 6 Jt; — - ('' — 4) c 6 x ~f- etc. = a

betrachten, diese ist = #4"^> w o u, v aus den b e i d e n G l e i c h u n g e n u + = a und

w v = b bestimmt w e r d e n m ü s s e n , so d a f s , Aveil uv — b, u, die beiden W u r -

2 r
zeln der quadratischen Gleichung z. — az + b = o sind. M a n hat also ;

.J c". A
r r
* = aH^ = ^a + ^tf^tV + ria — J^J^p-
Dafs übrigens w + v die W u r z e l der Gleichung K ist erhellt foIgendermafsen:

AVeil, w i e man leicht ü b e r s i e h t , w e n n u 4~ v = x und uv = b,

r+i r+i r r , r—l r—i


u 4~ f — * Cu + t> ) + b Cju 4" v ) = o .

so erhält m a n , w c n n man nach und nach r ~ i , 2, 3, etc setzt,


u2
+ v 2
= x 2
— 2b ~

= x3 — 3 ix iß 4

«4 4_ V4 — jc4 — 4- 2b-

— 5 6x3 + 5 Z> x
u$ + — x- 2

M6 ^ - jp6 _ G5x4 + 9ö2x2 — 2£3


«7 = —7 + 14 x3 — 7 £3 x bx* b2

und allgemein
4-v = x — r
4- ~(r — 3)ö * — 3 (r — 4)c 36 r—
T T
x 6 + etc. r~~% r 2 ~~~£ f —
:

u rbx

Der Beweis von der Allgemeinheit dieses Satzes kann nach der Art, wie (§. 28.)
gezeigt worden, geführt werden.
Ist b negativ oder, im Fall es positiv ist, < £ a , so ist (§. 117.)
r

(C«)) = (Ci « 4 K*« 2 — &0)* = Yn a 4- ^rt'-6o Ccos ~ 4- ^ 2


JJf)
(M) = ((i a ~ V i ^ h r y f = Yd a — Y i a 2
— b)
r
Ccos ?^ 4 * cos 2
^ )

wo X, alle Zahlen 0, 1, 2, r — 1 bedeuten. Da nun ((w)).((») = 6 so ergiebt sich


daraus, dafs .>
2X* . . 2X* 2^* . . 2^* . . 2(X+,«)* . . 2(\±ri*

r c U i sj/z )(cos -— 4"


o s
i
-^) la S 0 auc
n cos ! h« — =1
r r v r r r

sein mufs. Dies geschieht aber, wenn 2 ^X = 0, und folglich ^ = - X ist. Die-
semnach erhält man alle r Wurzeln der Gleichung (A), wenn man in dem Ausdrucke
*s-z—~ . . . 2X*r , ~s-~r—2Tr^ , . . 2Xw
2Xn iT\T e 2Xn
(1 a 4 Y i & — b
Y Ccos h * —) + Ci a
— n a
— 6
) (cos « *m -—)

* / r / y
nach und nach X = 0, 1, 2, ... r — 1 setzt. Von diesen r Wurzeln ist, wie man
leicht übersieht, für ein ungerades r nur eine reell, wenn X = 0. Hingegen sind
f

für ein gerades r zwei Wurzeln reell, eine für X = 0, und die andere für X =
Wenn b positiv und > % aa, so ist (§. 116.)
r
au)) = ((la + i r ^ T ^ ) f = ^ . ( c o s ^ ^ + i e i n 2
^ ^ )

«p)) = ((f « - i r V . - l < W f 6* . (cos 2 j ^ i _ ? _ ; V Z ± l y .

F o l g l i c h ((w)) + ((*>)) = 2 o^ . c o s 2
-• Es sind daber die r W u r z e l n der G l e i -

c h u n g ( A ) alle r c e l l u n d unter der allgemeinen F o r m e l 2 b * . s i n ~ ~ ~ ? begriffen, wo X

alle Zahlen 0 , 1 , 2 , . . . r — 1 und <p einen Bogen bedeutet, dessen Cosinus = -^ - 7

2 hr

, . w. _ n& ~i« ) r 2

und dessen ainus = - j ~ — .


§. 121. D a sich j e d e k u b i s c h e G l e i c h u n g , w i e man leicht ü b e r s i e h t , immer auf

die F o r m e l x > ?
3bx — a — o zurückführen läfst, so hat d i e s e l b e , wenn entweder

b n e g a t i v , o d e r , w e n n b positiv und < ^ a 2


, einereelleundzweiimaginäreWurzcln.

D i e s e sind, w e n n man K ü r z e halber | a ^ Yi a


~ — ~ i a
— Yi a
~ — b$ = B setzt

YJt + Y B
> Y^>(ccs 120° H- i sin 120) + Y B
" & ° S 1 2
° ~ i sin 120°),

Y4-(cos240 4- i sm240) + V"j5.(cos240 — i sm240°).

a2

lst aber b positiv und fr3 > ~ , so sind alle d r e i W u r z e l n reell, nämlich f o l g e n d e :

2y7>.co5|, 2 Y b . c o s ( 6 0 + |), 2 Y b cos(U0 + | ) , wo 0 = ^ r c . cos — ^ .

§. 122. W i r haben o b e n ( § . 1 1 0 . ) g e s e h e n , d n h c o s x s ^ i s i n x s = g*(P^ 4_ / p )

wo P 0 = 1 - 4 '2 2
+ - e t c
-> ^ = *' - *c ' 3 3
+ *_ ' 5 5
+ etc.

i = coss, n = sins, 6 — | — tans ist; # irgend eine beliebige rationale oder ir-

rationale Z a h l , und s einen K r e i s b o g e n innerhalb der G r e n z e n + £*r und — \ n b e -

deutet, so dafs £ positiv und 6 1


< 1. Ist .v eine g a n z e Z a h l , so hat j e d e s der beiden

Glieder der Gleichung


cos xs + i sin xs = £ r
(P 0 + j P )
1
für ein g e g e h e n e s £ und 6 nur einen W e r t h . Ist aber x = j ein irreductibler B r u c h ,

so haben die b e i d e n _ G l i e d e r , weil s — Arc. tan.6 und — Arc. cos.f, r verschiedene

W e r t h e , deren Z a h l unendlich w i r d , w e n n .r eine irrationale Zahl ist. E s ist n ä m -

lich ( § , 117.)

((#4 = (±if ( H f ^ ( ( + 1)/ = (±£)* (P 0 + «P )


1 «±l)) X

= ( HJ f)- x
(cos x Xff 4£ sin x Xff) (P0 +- i Px) =
co* *v (X» 4" 5) ~f" 1 s m x
(^* ~f" *)•
Daraus erhält man

(4 £) x
(cos x Xw — i sin x Xw) (P — i P1) — cos x (Xw 4" s) —
0 i sin x (X«r 4 s).
A u s diesen beiden Gleichungen aber ergiebt sich

cos (X* 4tf)— ( i if« (cos Xw . P0 — sm x X* P1)


(C)
*m x (Xff
+ - s) = ( + £) . (sin x X«r . P0 + cos .r Xw P1)
x


wo P 0 "

1 — x Q
: a
,
/a« 2 (X*4r*) 4 ^4c ^»4(X?r4s) — x=6 tan (X*4s) — etc.
:

c
6

:3 ^ :5 ;7
P 1 = x tan(X*Ars) — x c 4 ta«5(X*4~tf) 4 ^ W(Xff + i )
tan^(XrtArs) c —etc.

D i e beiden Gleichungen ( C ) gelten also allgemein für alle unter der F o r m Xw 4 $

enthaltenen Bogen, w o s zwischen 4 — tans zwischen 4 1 , — 1 l i e g t , und

X eine gerade oder ungerade Z a h l b e d e u t e t , j e nachdem £ positiv oder negativ ist.

§. 123. L i e g t der W e r t h v o n s z w i s c h e n 4 «• und — «r, 6 aber aufserhalb der

Grenzen 4~ - A u s d r ü c k e P0,
u n u <
— ^ P1 divergirende B c i h e n und haben
S 0
'^
s m

z
keinen reellen W e r t h . Nun ist aber auch, wenn 6 und innerhalb 4 " 1 und — 1 liegt.
n '

(i 4 - inf ~ (iv)*.(l — ifff = (i>>f (P0 — 1P ), 1 Avo

Po = 1
- * c ' * + * c 4
^ - c t c
" P
* = *• - *c*'* + - etc.

Daraus ergiebt sich ( § . 117.)

((i + i r>)) = «* »)>* • (P0 - / P ) 1 = ( ± *)* (P 0 - i P1) ((+ 0)"


= ( + v H c o * a : ( 2 X i l ) ^ 4 ' * ^ * ( 2 X + 1)|) (P^ — j'?)= cos#v**4^)-+'**"*&*+*)-
24
Eben s o erhält man

((# — i>>)f = (( — «»))* (1 + iQ* = ( ± » > * ( P ' + / P ' ) (( +0 1 O)

— ( + v) (co«x(2X__l)^ — j « m ^ ( 2 X ± l ) ^ ) ( P +
X
0 j P[) = *(Xr+«) - i «m .r(X*f*).

A u s diesen beiden Gleichungen folgt nun

cos x (Xx + s ) = ( _ _ vf (cos x ( 2 X ± _ ) | . P^ + s m * (2X __ 1 ) | . p ' )

( D )

sin x (X* + s) = (+ fff (sin x (Tk ± 1) ~ . P o — c o s x (2X ± 1) f . P^)

w o X gerade oder ungerade i s t , und das Z e i c h e n + o d e r — g i l t , j e nachdem y p o s i -

oder negativ ist.

D i e Gleichungen ( D ) s o w o h l als (C) sind bereits ( § . 57, 58.) ohne Hülfe der un-
m ö g l i c h e n Gröfsen b e w i e s e n w o r d e n .
•' • ,
§. 124. D i e in ( § . 111.) gefundene G l e i c h u n g *f <?. ~' '

cosxs + i sinxs — QT\>—n 2


4~ i*) x
— Q 0 + iQ t

_ * x 2
l * t i o^' 2 4
• r *s *5/
6
i x
f , ^ ' 7 2 8
,
WO Q 0 — 1 — T 2
x
* + 4 (x + 2 ) c 9 — _ (x + 4 ) c v + - Cr + 6 ) c * + etc.

ft = x , - Z < x + itff+.l(* + vTS etc.

gilt nur für B o g e n s < _- * , w i e man sich durch die ( § . C2.) gemachte Bemerkung

überzeugen kann. Es läfst sich dieselbe aber auch allgemeiner m a c h e n , so dafs sie

für alle W e r t h e v o n s , deren Sinus = v, gilt.

E s ist n ä m l i c h , weil für irgend einen W e r t h von v die R a d i c a l - G r ö f s e Y(\ — tß)

positiv oder negativ i s t , j e nachdem coss positiv oder negativ ist,

((y\ — ^ + i )f
n = (( ± i ) f ry(\ — v)2
+ ir,f — (cos x X^ + i sin x X*) (Q ± i Q )- n 1

Demnach

COS X f>* + s) + i sin x (X«- 4- 5) — (cos x X* + £ sin x X*) ( £ 0 i * ^ ) 1

cos (Xtf 4 " s) — £ sin x (X?r 4- = ( s x X« — i in x X?r) (Q


CO s 0 ~T { Q ) .
Daraus erhält man:
cos x (Xw 4" *) ~c o
X* • Q0 + sin x Xw . Q
s x
t

sin x (X* 4- s) = sin x X* . Q A^ 0 * Qt


c o s x

wo s zwischen 4 w und — * liegt, und X gerade oder ungerade ist, und das Zei-
chen 4 oder — gilt, je nachdem Y"(l—v ) positiv oder negativ ist.
2

§. 125. ZufolgedesMoivreschenTheoremsist,wenn#==coss also^(l—£ ) — sins, 2

cosxs Ar i sinxs = (I 4 *yT^T^* = (0 V .(VT=7* — H)* = (i)* (S — iSj 0

wo .S0 = 1 - | x . i 4- *- (x Ar 2)!'V ~ | 4 4)f / + | Cx A- 6)c7'a | 8 4 etc.


S =*l-^4^r^fC* +3 ^ ^
1 ctc.
Nun ist aher der Inbegriff aller Werthe von cosxs 4 j sinxs, oder
((cos xs i i sin xs)) = cos x (2 Xw 4 5) + i sin x (2 Xw 4 $)»
wo X jede beliebige ganze Zahl bedeutet.
Eben so hat nian (§. 117.) ((| 4 **f(l_|-'))*
= ((i)f-(S* — /A1) = (cosx(4X + 1)^ 4 / smx(4X + l)^)(^ — .;ty.
Demnach il<4- !
Tf
cos x (2 X
w 4 s) + i sin x (2 Xw 4 s) = (cos x (4X 4 1) £ 4" * *z/z ^(4X + ^) OS0 — * ^1)
und — z für ^ gesetzt,
cos x (2 Xw 4 s) — i sin x (2 Xw 4- s) — cos x (4X + 1) ^ — i sin x(4X 4 1) ~) (S 4- & .S'p, Q

Daraus ergiebt sich


Cos x (2 X w 4 s) zzz cos x (4Xw + 1) - . S Ar sin x (4X 4- ])~ . S
(E)
0

Sin x (2 X w 4- s) — sin x (4 Xw 4 1) J. A0 — cos x (4X 4 1) Z , £


^ 2
T V 3f2 v
1

5»2

wo A0=I • COs2 C2 X * + :&) + ^ r + 2 ) c cos4(2Xw4^)-'_(x+4)J cos(2Xw4s)4-etc.


S1 — xcos(2Xw4-s) — 3xc co*-(2Xw4s) 4:4xc ooa5(2Xw + «) — etc*
und s einen Bogen innerhalb der Grenzen 4 — * bedeutet.
188 Zweite Varlesung, Ü b e r die E n t w i c k e l u n g

§. 126. D i e ( § . 105.) durch Induction gefundene R e i h e für die P o t e n z e n der C o s i -

nusse läfst sich m i t H ü I f e der i m a g i n ä r e n G r ö f s e n bequemer a u f f o l g e n d e W e i s e finden:

W e i l ( § . 109.) 2cosQ = 4 e~*^9 oder w e n n = x, e"1® — x ~ %


, so ist

r . I r r r—2 :2 r — 4 , : r - a 4 — r : r - i 2—r — r

C2 cos Q) — (x +-) = x + + r c x ... + r c ^ 4 rc x + .v

, , —r a — r : 2 4 — r : r — 2 r — 4 : r - 2 r ~ a r

o d e r auch — x 4 rx •f- rc x rc x 4 r # c 4 - x

D a r a u s ergiebt s i c h , weil x* 4 x '=2cosr$,x' * + x* T


— 2cos(r—2)Q, etc.
T : a ;3

(2 cos Q) = cos rQ 4 r co* fy — 2 ) 0 4 " r


c
c o s
('' — ^) ^ "f* r
c
C 0
* ( r
— G) 0 + e t c
*

Man könnte vermuthen, dafs diese Gleichung allgemein für j e d e n beliebigen Ex-

ponenten gelten müfste. D i e f s ist j e d o c h ni^bt der F a U , wie man sich lcicht über-

z e u g t , w e n n man r = f, und w = «• setzt. A l s d a n n ist nämlich

(2cosu)% = (2cos*F = (-2)^ = - ^ 2 ' ^

und das andere Glied der Gleichung wird


: 2

cos f* 4 I c o s ( f * — 2x) 4 - ( * ) c c o s ( i * — 4 r ) 4 - etc.

= cos f * . ( l 4 - 4 4 - (J)^ 4 ( ± ) * 4 - etc.) = I (1 4-1)* = i f- 2 .

§. 127. W e n n der A u s d r u c k für die Summe einer unendlichen Reibe

h 4 - kt x 4~ Z 2 4 - Z 3 Jf 3
+ Z 4 x* 4 - etc = fx

v o n der Beschaffenheit i s t , dafs f(cosQ 4 - — 1 s m # ) fiir «• substiiuirt, f x sich in

£ 4 ~ MY~—* v e r w a n d e l t , so erhält m a n , w i e sich leicht übersehen läfst,

Z 4 - klS cosQ 4 - cos2Q 4 - l ficos3Q


3 4 Z 4 ^ cos4p 4 etc. = L

h
+ f> P 4 " P 2
4 - f 3
30 4 - /• 4 ? 5 1 r n 4 p + c t c , —

§. 128. Exempel L E s seien die Coefficienten Z , J b Z 3 2 , etc. alle = 1 , so ist

fx zzzz 1 ^ 2 _ j _ 1
etc.
+ + X + +

1 — x

j _ 1 — g cos Q 4 " — 1 • § sin


1 — £ cos 0 — 1.f sin Q 1— 2 s cos Q 4 f
Demnach
T — — S $ Jif — f sin 9
1—
1 c o s

2 g cos q> + g ' 2


1 — 2 g cos 9 Ar ^
und folglich
1 — Q cos q>

1 + g cos Q + g* cos 2? + f3 cos 3 0 + cos 4 0 Ar etc. = ^ _ 2 ^ c Q g ^ + ^


^ . P sin 9

gsin<p + fsin2Q + r««3?) + f *««40 + etc = 1 _ - ~?~+?'


o s

§. 129. Exempel II. E s sei /• = o, I 1 = 1, = \, & = 3 4 etc., so i s t ( § . 7 . >

fx = * + ^ + + ^ + ^ + etc. = - fo^mrf(l-*).-

E s ist aber 1 — .r = 1 — gcdsq> — igsin$

= ( § . 115.) (1 — 2 p cos p + f ) * (cos ^ r c .


2
to. - t s i n
$ _; j2>i Arc. tan . ^ s m (
^ v

* * l-fCOS^ l-fCOS^
1 . . P 0
= (1 — 2 p e o s f t + g * ) * ' ^ * " ' " - g c o i v > u n t l
fr>1gI''ch
Z(l-x) — — / ( 1 — 2 *>cos<p 4 - f) Ar i Arc. tan.-- s 3 1 , 1 9

l g cos <p
Daraus ergiebt sich

L = — i Z(l-2 fcosp + f
2
), M = Arc. tan.. * ® •
S l n

2
* y
1 — g cos 9
und folglich

2 4 ' "*
g cos $ Ar 2~ ? 4" 3
c o
4" cos 4 0 + etc. ==' — § 1 (1 — 2 ^ cos 0 4-
s
2<
c o s
^
(CJ)
osin$ 4-
«
?r *in2q> Ar
3 sin3Q A - T sin4q> Ar etc. = u^rc. ian.~^^^.
s r 1
2 o 4 1
1 — ^ cos 0
Weil

gsin$ 2 ^ cos^0.sz"/if0 2 ^ cos j 0 . s/w | 0

1 — ^ cos 0~ cös i 2
0 4- s m 1 0 —7 Ccos 1 0 — s m 2 3 2
\ 0 ) ~~ O—jO eos2£04- (1 + g) sin ^Q 2

1 + g
_ 2 g tan-l9 = (1 4- ) m/z j ^ — (1 — f )
f toj^ _ 1^ 1 ^ ~ ^ i P
- l_j>+(l+i>)/«« *? 2
~ i— f + i ( + f )fa / l 2 .^ 14-p~
1
4- 7 —• to2 -i- ^
. .
to — /rm -J <P _ . . . . Ä _ . i 4- o

= r+7S^sjp - t a n ( a
~ i 9 h
W 0 J r c
- t a n
- i ~ ~ t a n
* '
9 sin © 1 4- p . - _ T
so ist Arc. tan.~—~^~~ — a _ xQ = Arc.tan.T 1111
tan\<p — \®.
1. — g cos <p a
l — f
D i e s e m n a c l i v e r w a n d e l t sich d i e z w e i t e <lcr G l e i c h u n g in
2 ?i \ [ • 0
(YJ) i 0 4 _ sin0 f 4 ^ 20 4 ^ sm30 4 etc. = Arc. tan. torc10

§. 130. E x e m p e l I I I . A u s der Gleichung ( § . 5.)

fx r= 1 + x + 4 - ^ 4 4 x\ + etc. = e

. . , , • • . i S> — Sicos 0 4- i <P)


e r g i e b t £ i c h , w e n n man x = g(cos0 4 « * m 0 ) setzt, / . r — e 1

= J ' " 9 . j l ™ * = / c o
^ . ( c ü s ( p s m 0 ) 4 * *in(f8in9))

Daher L = C O J ? >
. cos (p s//z 0 ) , M = e ° C S<P
. « ' » Cf s*7z 0 ) ,

und folglich %

3 ^ 1" COS 0 r
1 4 g cos 0 4 Pc cos 20 4 p^ cos 3 0 4 etc. = e cos Cf sin 0)
T 4 P CCIJ 0 • •

gsinQ 4 f c sm20 4 co.s30 4 § c c o s 4 0 + e t c . = e* sin(gsmQ)

§. 131. E x e m p e l I V . E s s e i / a - = 1 4 < " * + r*c**5 + r * _ V 4 e t c


- = 0 +xf
fjt,
so w i r d , x = p (cos 0 + i sin 0 ) g e s e t z t , fx — (1 4 g cos 0 4 - i g sin 0 )
- • A . f i • • A x f sin $ v M
. = (1 + 2 cos0 f 4 - f ) * . (cos ^ r c . ^ • f ^ p y ^ + * ^'' - c t m
' f t f J ^ >

f*{ . * psinQ % . . . , A , psin0 .)


= (1 4 2 P cos 0 4 - P ^ 1 C O * C«* ^ ' ' c
- i a n
•r ~ t — + 1 s i n
w * ^ r c
- t a n
- r ^ i - ) J-
v 1 y 1 s J a
1 ^ 1 4 f cos 0 14 f cos 0 j
Daher
P sin 0
_C = (i 4 2
pcos0 4 i> )2 ?
• c o s O * y//-c. / a « . — , -)
v
' J J
' p cos 0 1 4 "
'** . . p sin 0 .
itf = (1 4 2 p cos 0 4 p«)2 . sin (^. y/ro. /a«. f + . fr> f C O A

und folglich
•a 2 •3 3 :
4 4
1 4 p cos 0 4 p cos 20 4 vct c p cos 3 0 4 ,« c p cos 4 0 4 etc. = L

(^ .2 2 :3 3 :4 4
<« P s / « 0 4 A*c p cos 2 0 4 y« p ocs 3 0
c 4 y. g cos 4 0
Q 4 etc. = M

§. 132. D e r M o i v r e s c h e Satz ist auch v o n besondern Nutzen beim Beweise

des L e h r s a t z e s , dafs für j e d e algebraische rationale g a n z e Function

x
n
4 J1 x n 1
4 - A 2 x Tl 3
4 A 71 x~ n z
. . . . 4 d H ^ <P*
ein unter der F o r m a 4~ by—1 enthaltener W e r t h gefunden werden k a n n , der für

x substituirt, Qx = o macht, l ) e r hier folgende B e w e i s stimmt im W esentlichen mit r

dem v o n C a u c h y in seinem Cours uVAnalyse 1\ 1 , p. 331 gegebenen überein.

x x x Qx
§. 133. Substituirt man in der d u r c h 0 x b e z e i c h n e t e n R e i h e x + l für x, und setzt
n—i , n—2 , «—3 . n—4 . *
nx + ( « — 1J A + (n — 2) A + (n — 3) A .. + A ^ =

x
1 2 3 n 1

n
: 2
c
n—2
+ («—1)
: 2
c
m n—3
+
M

(»—2)
: 2
c *
n—4
+ An^-Qx "

n x"~ +
c
5 5
Oi-l)
etc.
c
5
A 1 xn~4+ (1-2)1* xn~5
etc. etc.
A 3 + A^ n = Qx
' " 2 3 ?2 s , .

so erhält m a n : Q(x 4~ i) = + P#.| + P#*# + QxZ . . . . 4" # .


••: *•* — :v •-• \
Daraus ergiebt sich

0(a + 6 K " - l ) = <Pa + *Z>0a + i&Q'a + ib*Qa + / o 4


p*a + t"z>"
5
=Q b Q b Q (bQa b Q
ä " IV ' J V

4~ Y— 1 . 4~ A
L + MY—1
a — a + a — etc. — a <

L = £ — MY—*-
Bezeichnen wir diesen Ausdruck Kürze halber durch so w i r d ,

Q(a—bY~V
5

( MY — \) 3iy-i),
w i e leicht z u übersehen Ist nun 0 ( a + 6V"-
oder Z + I K " 1
= °> s o m u f s a u c h
+ (£ — oder

+ _Ti 3
= o sein, und u m g e k e h r t , wenn L 2
+ M 2
— o, so mufs s o w o h l L als

Q(x + f),
M , und folglich L + 3 i ^ - 1 , und Z , — 1 ^ - 1 = o sein.

u^ßy~\
Qx9 Qx9 Qx9 a-^bY—1 x
§. 134. Substituirt m a n , in rt + 0 ^ " _ i für .v und fiir£

so erhält m a n , wenn man die W e r t h e v o n etc., für ge-

s e t z t , respective durch L + 7W^-1, A + M1Y-I, L2 + ^K*-l,etc.hezeich-

n e t , und diese A u s d r ü c k e nach ( § . 115.) in R(cost + z sint), R (COSt


1 1 4~ i sint),

(b
R(COSt 2 + J sinQ 9 e t c . , und eben s o « + £ ^ — 1 in p ( c o s « + j rä») verwfindelt

0 (a + « + + 0) K*— 1) = R (cos t + i sin t) + TJ g (cos Z + z' s m 1 1 (cos « + / sin «0

+ P 2 f . (cos Z + « s m tJ (cos 2« + / sin 2w) + ^


2
2 ^(cos 4- i sin f ) (cos 3« + / s / ^ 3*)4-Ptc.

= R COS t + P 1 g cos + w) + R^
2 cos (t 2 + 2u) 4. i? w f » cos (tn 4- w)
4 - i (R sin t 4- R 1 g sin (Z 1 4 «) 4" P 2 ^ cos O 2 4- 2«) + n„ g n
cos (J n -f „)).
1D2 Äwcitc Vorlesung. Ü b e r die E n t w i c k e l u n g

So w i e sich 0 ( « 4 & K " — a u f die F o r m e l L 4" MY—1, und diese wieder

nnf R (costA^i sitif) zurückführen läfst. s o kann man auch 0 ( « 4- « 4 (6 4 —1)

durch L 4" JW'y^"—1, und diesen A u s d r u c k w i e d e r durch R ( c o s t + i sint) darstel-

len. Setzt m a n nun ?

R 1 cos Ct 1 4- ») 4 P 2 S cos Ct 2 4- 2 « ) 4 i? / 3 cos (* 43 3«) . . . 4 Ä„ cos Ct n 4ra»)= U

R 1 sin Ct 4- 1 ») 4 P , f>
1 (* a 4 2«) 4 P 3 f 2
4 3 o ) . . . 4- R n ?>i-i sin Ct 4- 7z<0) =
n V

s o erhält m a n : R cost = P cos/ 4 f P «Vztf = R si11t 4 f^ »7

und daraus R * = Ä* 4 2 RgCUcost 4- .Fsint) 4 / (f/ 4 ^).


W i r wollen j e t z t z e i g e n , dafs § und <*> i m m e r s o bestimmt w e r d e n k ö n n e n , dafs,

w e n n R nicht = o , der Unterschied R 1


— R 2
negativ w e r d e n mufs.

Setzt m a n nämlich t t — t = ^ ,
1 t 2 — t ~ fi gi — t = S, 3 etc., so w i r d , w i e man

sich leicht ü b e r z e u g t ,

XJ cosi 4 sint — R COsW


1 1 4 «0 4 ^fro.9(^ + 2a)...4- R n—i
nS c o s Q , ^ n a )

Betrachtet m a n die Glieder dieser R e i h e a b s o l u t e , s o übersieht man leicht, dafs ^

s o klein a n g e n o m m e n w e r d e n k a n n , dafs j e d e s Glied derselben, gröfser wird als die

S u m m e aller f o l g e n d e n Glieder. Ist daher R 1 nicht = 0, und wird « s o a n g e n o m m e n ,

dafs cos(^4-") negativ i s t , s o wird Ucost 4 T^sint einen negativen W e r t h h a b e n .

I ) i e f s wird n o c h der Fall s e i n , wenn R = 0, aber nicht R 1 2 = 0 , oder wenn R = O, 1

7? z = 0, aber nicht P 3 = 0 , weil R n = 1, D a nun aber auch § s o klein a n g e n o m -

men w e r d e n k a n n , dafs / (Z/ 2


4 < 2 R $ { U c o s t 4 V s i n f t , •so folgt daraus,

dafs überhaupt für j e d e n W e r t h 7 ? , a u f s e r , w e n n R. — 0, s und w und folglich auch

«, yS so bestimmt w e r d e n k ö n n e n , dafs d e r U n t e r s c h i e d R 2
~ R 2
negativ oder R 2
> R 2

werden mufs. G ä b e es nun k e i n e n W e r t h «4^T—1 5 der für x substituirt Qx — 0

oder L + MY" — 1 , und folglich auch JJ*ArM 2


oder P a
— omachte, somüfste esun-

ter allen möglichen W e r t h e n v o n R 2


einen kleinsten g e b e n , <ler n i c h t = o w ä r e , w a s

a b e r , w i c w i r oben g e s e h e n , nicht möglich i s t .


D r i t t e V o r I e s u n g .

Über ebene und sph^rischeTrigonometrie.

§. 1. r3ie T r i g o n o m e t r i e ist diejenige W i s s e n s c h a f t , welclie aus drei zur B e -

stimmung eines D r e i e c k s nöthigen T h e i l e n , die übrigen durch R e c h n u n g finden lohrt.

TJnter den drei T h e i l e n eines ebenen D r e i e c k s , welche dasselbe bestimmen, mufs w e -

nigstens eine Seite v o r k o m m e n , weil durch drei Winkel allein nur die F o r m eines

D r e i e c k s , aber nicht seine D i m e n s i o n g e g e b e n ist. Z u r Bestimmung eines sphärischen

D r e i e c k s h i n g e g e n , w e l c h e s auf einer K u g c l durch die drei Bogen gröfster K r e i s e g e -

bildet wird, sind v o n den drei v o r k o m m e n d e n W i n k e l n und Seiten j e d e beliebige drei

T l i e i l e hinlänglich.

§. 2. Um die B e z i e h u n g e n zwischen den Seiten und W'inkeln dor D r e i e c k e auf

eine einfache A r t darzustellen, bedient man sich der sogenannten trigonometrischen

Gröfsen, S i n u s , Cosinus, Tangente etc. deren Eigenschaften bereits in der 2ten

V o r l e s u n g nebst den vorzüglichsten Formeln umständlich abgehandelt worden sind,

w e s h a l b wir u n s e r e L c s e r n das über d i e s e n G c g e n s t a n d dovt(§.35...50.)Vorgetragene

hier einzuschalten ersuchen müssen. Man kann zu den oben gegebenen Formeln

noch folgende beide h i n z u f ü g e n , die in m e h r e r e n Fällen von Nutzen s<>in k ö n n e n .


•< sin I x — i Y(\ Jn sin x) — i Y ( X - s i n x ) - •:i^m

( K )
cos \ x — | Y(X + sinx) + 1 YW—sinx). '.. -

V o n der R i c h t i g k e i t derselben überzeugt rnan sich l e i c h t , indem man die beiden

A u s d r ü c k e n für sin %x, c o s \ x zum Quadrat erhebt.

E s ist nämlich • . ; t . /V ^ ,. ^ •.-'->r-'


r J*

| Y W + *) + I Y< 1
— sin x ) \ = i qp | Y (1 — ^ ' " * ) = 2 1
+ 2
C O
' 9 x
= i x

oder c o Ä | x , j e nachdem das obere oder untere Z e i c h e n gilt.


2

§. 3. M i t Hülfe der Formeln (p. 123 etc.) lassen sich nun leicht die Sinusse und
O O
C o s i n u s s e aller V i e l f a c h e n des B o g e n s von 3 bis 90 bestimmen.
O O
E s ist nämlich für den H a l b m e s s e r — 1 , Chorde 60 = 1 , also sin 30 = |. Dar-
o o V^3
a u s : c o * 3 0 o d e r « ) ? 60 = Y 1
—*m 30° = 2
E_.

O O O O O
Weil cos- 45 = sin 45 und cos 2
45 Jf sin 2
45 = 1 , so erhält man cos 45 oder
0-

sin 45 = Y l -

§. 4. Aufser diesen so eben gefundenen Sinussen läfst sich auch noch ein b c q u e -
O
mer A u s d r u c k für sin 18 finden.

E s sei nämlich der MitteIpunct eines regelmäfsigen Z c h n c c k s C, eine der Seiten

A B , so ist der W i n k e l A C B = 36°, folglich C A B = C B A= 72? Halbirt man nun

den W i n k e l CABdurch A D , so wird CAD ein gleichschenklichtes Dreieck, also

^ Z ) = 7 J C u n d W i n k e l ^ Z ) C = 108 , 0
n h o A D B = 72 = ABD sein. E s ist demnach

das D r e i e c k ADB dem D r e i e c k e A C B ä h n l i c h , und folglich C A : AB = AD : BD.


O
Ist nun C A = 1 , und b e z e i c h n e t man AB durch 2 x , so ist .r = sin 1 8 , und man
— 1 + K"5
hat, 1 : 2 x = 2 x : (1 — 2 x ) . Daraus 4 x 2
+ 2 x — 1 = 0, und folglich x = = .
0 0
Vo 1
D a nun sin 18 positiv ist, so erhält man sin 18 = '—- — . Daraus ergiebt sich
4
• 1 ^ / , 6-2K5 v*(io4-2K5)
c o s 18 oder sin 72 =
0

Y W 1 ( J
r
-) = Li^tl_L^.
O O O ^ O

Z u g l e i c h ergiebt sich auch sin 54 oder cos 36 = cos 2


18 — sin 2
18

= JL+^
1
16
_6-2Y5
16
= ri+i.
4
and daraus w i e d e r sin 36*=r(l-co^30)

- 6
+ 16
2
=
'
rC10 - 42T5)
I <> 1
4ß J A

§. 5. Vermittelst der F o r m e l n ( K ) findet man ferner

0
Sin I S ? _ , 30°) TI i yd - sin 30°) = » iF I ^
5
r { X + a i n
3 1
A V 751

Sin 9J
0
_ i r ( 1 + s - n l s o ; — ^ r ( l a i n ^ _ + r5) q:i r ( 5 r 5 )

«Sz/i 81 )

Sin 2 7 ° ) i r ( t + fiiVi 5 4 " } ^ , r ( 1 _ „- f t 54^ = 5 y- ( 5 + ^S) X -J V ( 3 ~ K 5 ) .


&"» 63 J ' ^

D i e o b i g e n W e r t h e lassen sich n o c h v e r e i n f a c h e n , weil

i Vw Y"*-
sin2
K(3 + K" ) =• I K 5 1 0
+ f K 2 u n d
K"( — K" ) — 3 5
— i
0 10—2y^> 0

Z u g l e i c h ist z u b e m e r k e n , dafs 1 + 4 sin 18 2


= 1 + *(yO — I ) = — = 4 2
3(i
0 0

w c i l a b e r 2 s m 18 die Seite eines Z e h n e c k s , 2 sin 36 die Seite eines F ü n f e c k s , den

Radius = 1 angenommen, so ergiebt sich daraus der L e h r s a t z . Die Summe des

Quadrats des H a l b m e s s e r s und des Quadrats der Seite des Zehnecks,

ist gleich dem Quadrate der Seite des Fünfecks.

0 0

§. 6. W e i l sin 30 = cos 30 = so ist ( L )


.w
«*'/z(30°±A') = $cosx + sinx', cos(30 + .v) = ^ co,!x ~ | «,ZA7.

O O

Mit Hülfe dieser beiden F o r m e l n und d e r A u s d r ü c k e für sin% cos9 etc. erhält m a n :

* m ( 3 0 " + 9°) = ±^?rC3 + K 5 ) + K(5-r5>


*Z7Z3<j
1
-
21 ) * *

jfn ;Joj = co, (30° ± 9°) = K?-5J + ) + ^ U res - KS) 1

sin
r ( 3 r 5 8

sin 09
i m 48°t
oJ» _= sin „

= sinßO* ±
o

sin 1 2
± 18°) = 1 T(IO + 2 p ) | TCl5 — K"3)
« " O !^| —
= ^
4 2

c o-sm
(30
0 0
++ 11 «8 °V) ==
0
* VO^n
| T(30 _+ L «6 vp ^) +—| C T 5 _— ^1) * '" "
i^V*s ,r
*
sin 78

««» < j
5?« o J
= sin$QT i
,
27°) =
5
LiCV(5 + r5) + ^ P
a
1
^ 3 - ^ )

c^l = cos(30
° ± °) - ^^-r<5+r5) +
27
ro*-rs)
*m 687
sm
6°} )
0 )
= w '„(36° + 30°) = o
* p 3 0 — C p ) ± -*(p » + 1)
~ ^

s m 24
«f>ij = «»C54 0
± 30°) = i(ri5 + p ) ± ^(10 - 2T5).

§ . 7. Diese Ausdrücke k ö n n e n , w e n n sie nicht zu v e r w i c k e l t s i n d , zur B e r e c h -

nung d e r F u i i d a m e n t a l w e r t h e der Sinusse und Cosinusse d i e n e n , zu deren wirklicher

Berechnung die ( p . 1 2 9 . ) mitgetheiltcn R e i h e n (A)

cosxC$ = 1 - * §] + **(l)* - xß(-2f + *Hlf - a

sinx x \ - x5(«f _ x,{«f = *3(5)* + + ^ -)9( _ ß f c

am bequemsten sind, w o «• die L ä n g e des K r e i s u m f a n g e s , dessen Halbmesser = 1

i s t , b e d e u t e t , und ( - ) ^ — JT TTnTTTn'^
n "
i s t
2

§. 8. U m aber v o n diesen F o r m e l n Gebrauch zu m a c h e n , mufs man die Zahl *

vorher mit hinlänglicher Genauigkeit berechnet haben. F o l g e n d e Elementar - M e t h o d e

verdient w e g e n ihrer E l e g a n z und Einfachheit bemerkt zu w e r d e n .

E s seien p , q die respectiven H a l b m e s s e r des jnnern und äufsern K r e i s e s irgend

einer beliebigen regelmäfsigen Figur. Man suche z w i s c h e n p, q das arithmetische

Mittel P = 1 P-^-> u n d
z w i s c h e n ^ , q das geometrische Mittel q' =
1 Vp'q. Ferner
xind sphärische Trigonometrie

P, + _ v ^ — P 2 + °2 _ _
P = 2 -
' ^ ~ 1
^P P = 2" , q 3 = KP3#2> e t c
* ^etzt , u a n
nun die
2 2 3

Herechnung der Glieder der beiden R e i b e n p, p, t p , 2 j> ,3 etc. q, ql9 q, 2 q^ otc.

bis zu den beiden Gliedern p , n q n fort, so w i r d , w e n n P den Umfang der g e g e b e -


p p
nen regelmäfsigen Figur bedeutet * z w i s c h e n den beiden Grenzen zj-j- U n (
^ qT~~

g e n , s o dafs . > n > sein wird, und man, weil der Unterschied dieser b e i -
*Fm *<ln
den G r e n z e n kIefner werden kann als j e d e gegebene Gröfse, die Z a h l » auf diesen

W e g e s o g e n a u als man w i l l , finden kann.

Es seien die G l i e d e r p, q die resp. Halbmesser des innern und äufsern Kreises

eines gleichseitigen D r e i e c k s , dessen Seite = h, so i s t , wie man leicht übersieht,

_ K
P z
2 f 3 ' C
1 ~~
A

r 3 '
P =- 3 Jc, u n d , w e n n h — 2K3, \ P = 3 y ^

M a n erhält a l s o :

= I,00000 O 0 0 q 2,00000 000 ZZZ T,65394 9 7 8 r,654oo 5 i 4


P Pi

Pr
zzz i,5oooo 000 q i
ZZZ r,732o5 081
Pz = 1 , 6 5 3 9 7 746
% — 1,65599 i3o

P 2
zzz i , 6 i 6 o 2 54o q 2 = j , 6 7 3 o 3 26r
Pn
ZZZZ i , 6 5 3 8 438 9
% - 1,65598784

zzz j,6445a 900 q — 1,65871958 ZZZZ 1,65398 C u 1 , 6 5 3 9 8 697


Vl
3
PlO 9io =
zzz 1 , 6 5 1 6 2 4 2 9 q i = i,655i6 8i4 Pn
ZZZZ 1 , 6 5 3 9 8 654 <lu =
1,65398 676
Pi
zzz j , 6 5 3 3 g 6 2 i q 5
ZZZZ i,654a8 194 P12 — 1 , 6 5 3 9 8 665 r
/ I2 = 1,65398 670
Ps
zzz i,65383 907 q ZZZ i,654o3 049 — 1 , 6 5 3 9 8 668 9.3 = i,653g8 669
P.3
6
P 6

D a r a u s ergiebt sich nun , weil 3y^3 =z 5,19615242, näherungsweise

« = M26J5242 = 3 j l 4 1 5 9 2 6 5. . ,
1,G539S668
Reweis. E s sei C der Mittelpunct und AB die Seite eines regulären V i e l e c k s ,

dessen r c s p . H a l b m e s s e r des innern und äufsern K r e i s e s p,q, so ist das Perpendikel

CD v o n C auf AB gefaHt = p, CA—q. R e s c h r e i b t man nun mit CA einen Kreis um

das V i e l e c k , verlängert das P e r p e n d i k e l CjD v o n C näch JD bis z u m Puncte E in der

P e r i p h e r i e , zieht die L i n i e n AE, BE und h a l b i r t j e n e in F, diese in ™ wird,


w i e man leicht übersieht FG = \ AB, die Seite eines regulären V i e l e c k s sein, dessen

Uiitfnng rlciii U m f a n g e des ersten P o l y g o n s gleich ist und doppelt so viel Seiten ha<.

B e z e i c h n e t man nun den Mittelpunct der L i n i e FG durch II und das Perpendikel CH

durch p , CF durch q t , so werden p x , Cj die resp. Radien


1 des innern und äufsern

Kreises des zweiten Vielecks sein. Es ist aber CII = CD 4 - DII = CE — IlE,

u ' s o , weil DII = IIE, 2CH = CD + CE, folglich p ' - 7


— ^ . W e g e n der Ä h n -

lichkeit der D r e i e c k e CFII 9 CFE aber ist C F i C H = C#: oder q t : / ? i = f / : ( / |

also = p , </. A u f e i n e ä h n l i c h e W e i s e f i n d e t m a n , w c n n p , p ^ , p ^ , etc.ty,, q^, f / , e t c . 2 4

die resp. Halbmesser der innern und äufsern K r e i s e der folgenden V i e l e c k e bedeuten,

die alle denselben Umfang haben, und deren Seitenzahl für j e d e s folgende Vieleck

P1 Ar q

doppelt so grofs als für das n ä c h s t v o r h e r g e h e n d e , dafs p 2 = —'> V-~KV 2 ; (


Ji e t ( >
*

W e i l nun p , q die resp. R a d i e n des innern und äufsern K r e i s e s des («4-l)ten

V i e l e c k s sind, und sich derUirifang j e d e s K r e i s e s zu seinem Halbmesser wie 2 * zu 1

verhält, so ist die Peripherie des innern K r e i s e s des ( r c 4 ~ l ) l c n


Vielecks = 2» p

und des äufsern K r e i s e s = 2« q , R e z e i c h n e t man also den gemeinschaftlichen Um-

f;;ng aller V i e l e c k e d u r c h P , so ist offenbar 2w p < P und 2 * q > P und folglich

P P
* > =— und < - — . D e r Unterschied dieser beiden Gröfsen aber ist um so kleiner

2 pn 2
q n

j e gröfser n i s t , und kann kleiner w e r d e n als j e d e g e g e b e n e G r ö f s e , so dafs man auf

diesem W e g e « so genau als man w i l l , finden k a n n .

§. 8. So einfach dic so eben erklärte M e t h o d e die Verhältnifszahl n zu finden

auch i s t , so sind doch die bereits mitgetheilten Formeln zur E n t w i c k e l u n g des B o -

gens durch seine Sinus oder seine T a n g e n t e ungleich bequemer. M a n kann nämlich

zur Berechnung des B o g e n s aus dcm Sinus folgende R e i h e a n w e n d e n .


Arc. *in.n = m + * l' + *J 4- h J L * *1 + etc.
* 3 n - 2 4 5 f 2 4 < ö 7

O ^

W e i l nun Arc. sin.\ ~ Arc. 30 = -, so erhält m a n , w e n n man


* rr A + 1 A + f A 2 + } A x + i A^ + iV A + etc. setzt,

weil alsdann A = 3, A 1 - \.\A, A 2 — Z ^ A 1 , = Z O - ^ A 1 ,

A z = W = £0—*) ^ , 2 A = |.* ^ 3 = i(l-l) 4» ctc


-' <lie Z a h , p n

A, ^ , 1 ^ ,
3 y^, e t c . , und daraus - A , 1 fA , 2 $A^, etc.

§. 9. Setzt man in der ( p . 134.) gefundenen Gleichung (F)

Arc. tanJ -— 6 — f + | 6* — i * 7
+ etc.

4 = 1, so ist Arc, tan.6 = y / r c . 45 = A ivnd man erhält di« bekannte Leibnitzi-

sche R e i h e

*ff = 1 - 4 + f - f + f - C ( C
-

O b w o h l diese R e i h e convergirt und einen reellen W e r t h h a t , so ist sie doch zur

wirklichen B e r e c h n u n g der Z a h l « unbrauchbar, weil man, um bis auf die s i e b e n -

te Ziffer genau zu h a b e n , beinahe 5 Millionen Glieder b e r e c h n e n müfste. Übrigens

übersieht man gleich, dafs sich vermitielst der R e i h e Arc. tan.6, die Gröfsejedes

K r e i s b o g e n s , dessen T a n g e n t e 6 ein sehr kleiner Bruch i s t , leicht berechnen läfst.

D a a b e r , um die Peripherie z u f i n d e n , das Terhältnifs eines solchen B o g e n s b e -

kannt sein m u f s , so mufs eine solche T a n g e n t e 6 zu diesem Z w e c k e ausgewählt w e r -

° 1
den. Der berühmte englische R e c h n e r S h a r p wählte dazu tan 30 = ^rr. Diesen
M
W e r t h in dem A u s d r u c k e Arc. tan 0 für 6 substituirt, erhält man

; a _ 1 , 1 1
-" 6 " K3 3. 3 K " 3 5. 3 y3 2
7. 3 V 3

- = ri2(. - + 5 ^ - ^ + - *««•)

Vermitteist dieser R e i b e hat Sharp die Zahl «• bis auf die 72ste Decimalstelle

berechnet. Die Rechnung selbst findet sich in Sherwins Mathematical Tables,

L o n d o n 1726. Ich will hier nur den W^ertli v o n v^"12 mitheilen. D i e s e r ist: 3,4(i4f0

16151 37754 58705 48926 83011 74473 38856 10507 62076 12561 11613 95890 38660 34.

§. 10. M a n kann auch die A u s z i e h u n g der Quadratwurzel vermeiden , weil man

k
den B o g e n J*r so in z w e i B o g e n zerlegen kann, dafs ibre resp. T a n g e n t e n § und ±

sind. Ist nämlich 5 = t a n x , f = tany, «0 ist, .•.i:ut--i

1 — -

tan (x + y )
-= l - / ?a r a *tany
tor = = 1
''
t a n + i a n y 1 + 4

t a n { x + y j 1 — 1
- t ^ •-V-
Daraus f o l g t , dafs x Ar y = Arc. tan 1 = J- *r. M a n hat d e m n a c h

1
.f

§. 11. Stall der eben gefundenen beiden R e i h e n lassen sich noch z w e i andere

f i n d e n , deren Glieder ungleich schneller a b n e h m e n . E s sei nämlich tanu = |-, so ist

n — 2 t a n u 5
r » r j . * A _ 2
tan2u iq 1 2 0
tan 2 w — ; — — = —. D a r a u s lindet man tan 4 M = - — — ~ - — — ^ 2 = — .

l—mrc « 2
1 2 l—tan 2 2
u l_(_^) 2
119
V • L V ^ tA Z X 4 W
S * M f 1
1
E s ist terner frm(4« — Jw) = 1 r — i — - ^=— = — = .

* ' 1 + tan 4 » . /A« J * 1 + 4fo. 2 3 9

M a n hat also 4 a — %* = Arc* tan.jj^ oder 4 ^ / / c . tan.J — J « = Arc. tan.?\?,

w o r a u s endlich «• = 1 6 Arc. t a n . \ — 4 Arc. t a n . j ^ =

-2 2 3
2 5
2 7
2 n

~ 1 6
4 ö ~ * W +
* lö 5
~ * To + * iö° + 7 e t c
°
1 1 1 1 1
~ ~ 4
^ 2 3 9 ~ * 2 ~ 3 § 3
+ ^ 2 3 9 5
~ ~ * 2 3 9 7
» 2 ^ 9 ° ~ ~ e t C
* ^

Man kann den ersten T h e i l von * in z w e i andere noch convergentere Reihen

verwandeln. Setzt man nämlich tan<p = - J


s , tan» = | , s o ist / a « 2 0

J _ t o 0 _ ^ - u n d t a n r 2 Q - w ) = t a n
*<P-ta.n» ^ | ^ | - J _

\~.tan<P 2 9 9 v
' 1 + 2 ^ t o » 1
+ 49 VC
5 l
5 *

Es ist also 2 Arc. tan ^ — Arc. tan | = Arc. tan oder

Arc tan | = 2 ^rc. — Arc. tan Demnach

(J I Z x
* = 3 2
.— etc.)
MO
3
' 1 0 3 T' 7
' w 7
9
'Tö 9

+ +
1
1 1 _ 1
I 1 x x — etc.)
•.»
"3
5 1 5
5" '
5 1 5 *
7 * 9 ' 5 1 5
3
5 1 5 7 9

1 1 1 1
X x j
439 3
2 3 9 3
Ar 5" *
2 3 9 5
~
*
7 '.
2 3 9 7
9 ' 2 3 9 °
— etc.)
Klügei ^ l a t h e m . W ö r t e r h . 1 T h l . p. 666) s a g t , dafs ilim die letzte F o r m e l v o m

Herrn B u z e n g e i g e r milgetheilt w o r d e n sei. Man findet die Z;>hl «• his auf 140 D e -

eimalen g e n a u in V e g a s g r o f s e n L o g . T a f e l n berechnet. Sie ist folgende

.3,14159 26535 89793 23846 26433 83279 50288 41971 69399 37510 58209 74944 59230

78164 06286 20899 86280 34825 34211 70679 82148 08651 32(8)23 06647 09384 46095

50582 26136.

D i e 1 l 3 l c D e e i m a l e 8 ist v o n V e g a , statt der Ziffer 7 , die nicht richtig i s t , g e -

setzt w o r d e n .
V JC
§. 12. Substituirt man in den beiden Reihen ( § . 7.) fiir sin~, cos~ die Z a b l -

1 - /T 9
1 «4
werthe von (-) = £(-) , x 1
(*f (Z)* = .
' Vc 1. 2. 3. 4 (-) , ctc., so erhält
c

1. 2. 3 2 { J
2

man die v o n Euler in seiner Inlrod. in anaiysi;i inf. §. 134 zur B e r e c h n u n g der

Sinusse und Cosinusse mitgetheilten R e i b e n

X 7t X *
sin — = 1 cos —— — 1

4- 1 , 5 7 0 7 9 6 3 2 6 7 9 4 8 9 6 6 1 9 2 3 1 3 2 1 6 9 1 6 X 4 - 1,00000 00000 00000 00000 00000 000

— 0,64.596 4 0 9 7 5 06246 2 5 3 6 5 57565 636 x^ ! , 2 3 5 7 0 0 5 5 0 1 3 6 1 6 9 8 2 7 3 5 4 3 1 1 3 7 4 5 A' 2

4 - 0 , 0 7 9 6 9 2 6 2 6 2 4 6 1 6 7 0 4 5 1 2 0 5 0 5 5 4 8 8 x'> 4 - o , 2 5 3 6 6 9 5 o 7 9 o i o 4 8 o i 3 G 3 65633 659 .v*


— o , o o / , 6 8 i 7 5 4 i 3 5 5 i 8 6 8 8 i o o 6 8 5 4 6 3 2 .r< — 0,0208G 34807 6 3 3 5 2 96087 3 o 5 i 6 3 6 4 .v- 6

4 - 0,00016 o 4 4 " 8 4 7 8 7 3 5 9 8 2 1 8 7 2 6 6o5 x 9


4~ 0,00091 9 2 6 0 2 7 4 8 3 g 4^658 0 2 4 1 7 i 5 8 .r R

— 0,00000 35gS8 4 3 2 3 5 2 1 2 0 8 534o4 58o .v 11


— 0,90002 5202o 4 ^ 3 7 3 06060 5 4 8 1 0 52Ö .r 10

4 - 0 , 0 0 0 0 0 0 0 5 6 9 2 1 7 2 9 2 1 9 6 7 9 2 6 8 1 1 7 1 A''3 4 - o , o o o o o o 4 7 i o 8 7 4 7 7 8 8 i 8 i 7 i 5 o 3 665 .r' 2

— 0,00000000066880351098 1 1 4 6 7 2 2 4 X^ — 0,00000 ooo63 866o3 08379 8 5 2 2 4oS T


x^

4 - 0,00000 0000006066 9 3 5 7 3 1 1 0 6 1 g 5 o x 17
4 " 0,00000 00000 6565<) 631 x4 9 7 9 4 7 ^3o .r 16

— 0,00000 00000 ooo43 7 7 0 6 5 467Di 3 7 0 x ICj


— 0,00000 00000 oo52Q 44oo2 00734 620 .Y S 1

4- o , 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 5 7 1 4 2 2 8 9 i 8 5 6 x 2t
4- o,00000000000000345773917go981 x 20

0,00000 00000 00000 o o i 2 5 38995 4o3 x 5 ,J

— 0,00000 00000 00000 o i 8 3 5 9 9 1 6 5 2 1 2 x 22

4 - 0,00000 00000 00000 00000 5 i 5 6 4 5 5 o x ^ 2


4 - 0,00000 00000 00000 00008 20675 3 2 7 x * 2

— 0,0000000000000000000000181239 A'-7 — o , o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o 3 n 5 285 .v-c

4 - 0,00000 00000 00000 00000 00000 549 x-v 4 " 0,OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOIOl65 A C 2

— 0,00000 00000 00000 00000 00000 000 x^ 1 — 0,00000 00000 00000 00000 oOOOO 026 #3°
26
Dritte V o r l e s u n g . Uber e b e n e

W e i l , zufolge der Formeln ( C ) p . 124, >*f™ ...,A,ir^ - ,*:^jf, .,


T r

O O . o
-ntCii sin (30 + f) + sm(30 — j ) = 2 s w 3 0 . cosy = cosy :

o o , o _ ' v ; ,
cos (30 4- j) — cos (30 — j) = — 2 szM 30. s i n y — — s i n y ,

O O O ©

folglich sin(Z0 + j) — c o s y — sm(30 — y ) und c o . 9 ( 3 0 + y ) = cos(30—j) — s i n y ,

so hat m a n nur n ö t b i g , um die Sinusse und Cosinusse aller B o g e n < 90 zu erhalten,

vermittelst der so eben g e g e b e n e n R e i h e n die Sinusse und Cosinusse aller B o g e n bis


O

zu 30 z u b e r e c h n e n ; in w e l c h e m Falle diese R e i h e n , weil x < f, immer sehr c o i i -

v e r g e n t sind. Sind diese einmal berechnet, so lassen sich die übrigen Sinusse und C o -

sinusse bis 45 durch eine einfache Subtraction z w e i e r s c h o n bekannten bestimmen. Die


O

Cosinusse und Sinusse v o n B o g e n < 45 g e b e n , w i e man leicht ü b e r s i e h t , resp. die


o O

Sinusse und Co.sinusse der B o g e n > 45 und < 90.

• §. 13. Am den beiden F o r m e l n ( A ) Q>. 129.)


2 . 5 7 . . a 4 6 ,
s i n s = - s — * c 4" sc — s c 4- etc.; c o s s — 1 — * c 4- s^ — sc 4~ etc.-

lassen s i c h , weil £i^_? = l a t i s und = c o t s , t a n s und c o t s unmittelbar durch

c o s s i n s

D i v i s i o n herleiten. D i e s e D i v i s i o n wird aber ungemein durch die M e t h o d e der u n b e -

stimmten Coefficienten erleichtert. E s sei nämlich

t a n s = 3 C , * + V c + V c + ®A + A + '> % ctc

3 A 6
so erhält m a n , w e i l c o s s = 1 — s 4 - s* 4 - s + etc.,

4 sJ.
c c

sl +
t a n s . c o s s = 2 I S 4~ 2 I 1 2
4- etc.
9I 3
+ 3i4 + 2I 5

— 3" 21, -C*3


-C». + l\ 9

7'S
+
+ 2
+i 4
a,
W e i l nun tan s. cos s = sin s — s — s^ + s^ — s^ 4* e t c
*'

so ergeben s i c h , indem m a n die Coefficientcn dieser beiden R e i h e n einander gleich

setzt, z u r B e s t i m m u n g d e r C o e f f i c i e n t e n 2 I , 9 I , 9 1 , 9* , etc. folgende


1 2 4 Gleichungen:

91 = 1
' - 1

9I 2 = 3 2T — 1 i = 2

9 1
S = 5
c X ^ 5
C 4
^ r + 1
= 1 f >
= 2 4

= C ^ 3 ^ 7
C ^ 4
2 + 7
^ 2 1
I - 1 = 2 7 2
= 2
^ 1 7

21 5 = 9^2I 4 — 9^21, + 9^2I 2 — 9^2I 4- 1 1 = 793G = 2 .31. 8

A u f die W e i s e erhält man durch fortgesetzte R e c h n u n g n o c h • . t f

21 6 = 2 .C91;
9
2I =2 7
! 2
.127.43: 2I^ = 2".3C17.257

9I 0 •= 2 . 7 3 . 4 3 8 6 7 ;
l 6
9l I O =2 l 7
.31.41..l746ll; 2I 11 = 2 1 0
. 8 9 . 6 8 3 . 77683.

§. 14. D i c C o t a n g c n t e s läfst sich auf ähnliche W e i s e h e r l e i t e n , indem man

cois = 1 — C T 1 A — C t 2 / — € 3 / — € 4 * 7
4 - etc.

setzt, und alsdann die Coefficienten v o n cols.sins m i t denen v o n coss vergleicht.

Indefs lassen sich die bereits berechneten Coefficientcn für ians benutzen, um daraus

unmittelbar auf eine äufserst bequeme Weise die v o n cots z u bestimmen. Weil

, , coss sins cos-s — sin s 2


2 cos2s _
namlich cots — tans
— -. = : colls,
sins coss cosssins smJ-s
so ist cols — 2 cot2s — tans. A\enn nun

nVV cots = 1 — e s— g s Z
— £,/ — &s — etc./V r . , . , < : - \. :
fj J '2 j 4

SO ist 2 cot2s = 2 . ^ — 2 * S , * - 2 4
^ * 3
— 2 ^ / — 2 8
^ / _ c ( c .

folglich tan s = (2 - 3
1) S s + & — 1) 6 ^ +
1 2 (2 _ b
1) ^ s
5
+ ( 2
8
_ 1) ^ / 4- elc.

V e r g l e i c h t man diesen A u s d r u c k für tans mit 9I « 4- 9 I ^ +


1 2 21,4 4 - so

erhält m a n : .1 *vy.44*j 1
; . M U

<9QS'
€1 = 2 ' - l = 1. $ = _ _2_ _ _16_ _ JC_ _ 2 .17
4
_ 26
2*-l ~ 3.5 ;
L
3 2 0
1 ~ 7.9' L
* ~ 2»__i 1. »
r ;

2 .31 3'
Ö 2°.691 2°.69I 2.127.43 2'-.l27.43 2 1

S- = = —; £ = . @ = •, ete.
2 , 0
—l 33 127.129
— ' 2 1 2
—1 63.65 ' 7 2' — l 4

§, 15. Substituirt man nun


* fiir s , so ist
- t

,^3 *5
= + 7f,(S' + 9L(5' * 5 + 3I4/*x7
Q' - 7 +
v

tan%Z
'4v2;
2 2 • 2 \ 2

32 y y

* K.5
co/
— ®i (9) ^ — ^(9l * —2 *^3^l — etC-
2 1 fr * rr- ,*st> ^ rC
J Un(1
f s

*,a
setzt man statt 2I1,
i 9l,,
i>
9f,
0 etc. E £
0 e t c . , und jc ^ (-) 1? i
r y
2t c
c t c . die numeri-

s c b e n W c r t h e , so findet man dN^i>^

tan *
JU
co/ —
1
= I,57079 6 5 2 6 7 9 X = o,6366r 9 7 7 2 0 6 —
x
4- 1,29192 8ig5o 1 — 0.52359 87756 0 X .H .i

4- 1 , 2 7 3 0 8 2 0 1 9 9 4 x*> — 0,08612 8 5 4 6 3 3 «3

4- 1,27343 712^8 0 .r7 — 0,02023 9 3 9 7 1 4

4- 1 , 2 7 3 2 6 1 2 4 2 4 7 .r f)
— 0,00499 3 8 7 1 0 8 x 7

4- 1,27324 19458 7 x 1 1 — 0,00124 46546 5 .v0

ctc. — o , o o o 3 i og25g 9 .r 11

etc.

D i e s e beiden R e i h e n sind unter der o b i g e n F o r m zur wirklichen numerischen R e -

V TT

recbnung der T a n g e n t e und Cotangente v o n ~ - nicht sehr b r a u c h b a r , weil die Z a h -

lcncoefficientcn sehr langsam c o n v e r g i r c n . Betrachtet man j e d o c h diese Coefficienten

mit einiger A u f m e r k s a m k e i t , so b e m e r k t man z u n ä c h s t , weil 0,63661 97723 6 = ? s

also 1,27323 95447 35 = I , dal'.s die Zahlencoefficienien v o n tan ^ sich der Z a h l -


n 1 n

immer mehr und mehr nähern. Zugleich ergiebt sich aber auch, weil allgemein
und sphärische T r i g o n o m e t r i e . 205

n 2«—i
$ = 2~~f„ oder g ^ ( * ) " " 2 1
= > f 1 a f s
dieZahlencoefficientenvonco/"
o3w \
n

2 ra
1 n
2 c — 2

sich, j e g r ö f s e r w i r d , immer m e h r und mehr den Gliedern einer abnehmenden g e o m e -

1 1 t 1 1 1 1
trischen Progression - 4- — 4- - - A- -T — f - ctc. nähern. Man kann daher die
° fr 4 ff 4 * ' 4 *
2
1

beiden Formeln ( § . 15.) zum bequemen G e b r a u c h e für die numerische Berechnung auf

folgende W e i s e verändern:

tan = 1,27323 95944 735


2 1— x

+ (I-2 * + C« (^-^) - + (»3(^-5) + (9l (^-i, 8 4 + OlC.


co* ~ = 0,63G61 97723 6 7 5 . - — 0,31S30 9S9SG l S 3 7 . - V

2 A' . .r a

-<«,5- ;) - - «Ml>!"A> * ~ ^ ! - ^ ' * - 3 5


t _
F ) — etc.
43 <r
D a r a u s erhält man n u n :

XTT o,636Gi 9 7 7 2 3 6 7 5 8 —
tan = i>*7 3 a 3
9 ^75 3 5 a
j _1 COt ^r- x

Ar 0,29755 678.20 D97 x — o , 3 i 8 3 o 98861 838

Ar 0,018G8 8G5oa 7 7 3 x^
l^A7=
— o , 2 o 5 2 8 88894 1 4 5 X
r
*~' 0 , 0 0 1 8 ^ 2 4 7 5 2 o34 x$
— o,ooG55 1 0 7 4 7 882 *3
Ar 0,00019 75800 7 1 4 .v . 7

+ O0,O002 lG977 2^5 A7* — o,ooo34 50292 554 xS *r/f


4" O
O
,OOOO 2^0IX a70 AT 11 ~ 0,00002 0 2 7 9 1 0G0 .r7

+O O
,OOOO 026G4 l 3 2 X^ — 0,00000 ia36G 5 2 7 #9

— 0,00000 00764 9D9 x


i!.'0 * '
lz

0,00000 00295 864 .v 15

4^ O
O
,OOOO OOOD2 8G7 .V ~- 0,00000 00047 ^07 x $ r
1
7

Ar 0,00000 oooo3 G5i #*o


— 0,00000 O0002 9G9 V
.* T

— 0,00000 00000 i85 -v 17

Ar 0,00000 00000 4o5 x


O
OOO
O .v'
21
9
~ - 0,00000 011
Um sich von der R i c h t i g k e i t der Zahlencoefficienten dieser beiden Reihen zu

. j x _ 2 x 8 . "'' * &

u b e r z e u g e n , setze man x = f, so w i r d ^ — \ _ 2
x v
= u n ( 1

r , f < H «

toj = o,8488a G5G3i 5G8 cot \ — 1 , 2 7 3 2 3 95447 35a

0 , 1 4 8 7 7 8 3 g i o 298 * m'"l- 0,1G976 5272G 3 i 4


a
' 0 , 0 0 2 2 3 6 0 8 1 2 847 v.:.'"t-'<i .<o,ioa64 44447 ° 7 2
fl^ v

o,oooo5 7^773 5oi 0,00081 88843 485


>
O,00000 l 5 4 3 5 943 . " * w ^ v ' . l - _^" 7
; O,OOOOI O 7 8 2 i 6/y2

0 , 0 0 0 0 0 oo423 784 0,00000 o i 5 8 4 3o5

" ' * ' * 4 * ' " - 0,00000 0 0 0 1 1 7 1 4 * ,j "0,00000 00024 i53

0,00000 00000 3 2 5 * 0,00000 00000 3 7 4

0,00000 00000 009 0 , 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 oo4

o>99999 99999 999 0,273*3 r p 4 4 7 ^9


•. . s . . -\ ; J , O O O O O 00000 O o 3 ;

§. 16. S o w i e man z u f o l g e ( § . 1 2 . ) aus den Sinussen und Cosinussen der W i n k e l


0

< 30 die Sinusse und Cosinusse aller übrigen gröfsern W i n k e l n durch bIofse Addition

und Subtraction finden kann, so giebt es für die Tangenten und Cotangenten ein

ähnliches Hülfsmittel. W e i l nämlich (p. 125, §. 48.) cot 2 x = -° t x


~ 1
™ ., X
so c r -
" .. , ..... ? . colW-x)-tan@lY>-x) .
h a l t i n a n , 3 0 — x fur x substituirt, c o ^ ( 6 0 - 2 a ) = - -—- — und,
f 4 f C t n

weil cot (60 — 2 x) = tan (30 4- 2 * ) , tan ( 3 0 ° + 2 .r) = § cot (30 — .r) — \ tan (3()°— .r).

D i e Sccanten und C o s e c a n t e n lassen sich aus den T a n g e n t e n und Cotangentcn durch

blofse Subtraction finden. E s ist nämlich . , ,- < v r

cosecx + cotx = ~J H -°— = Li^ -—


C
(p. 125, §. 49.) = cot \ X )

sm x sin x sm x , .
0
also cosecx — cot I — cotx, und daher sccx = oo/(45 — § # ) — tanx.
.•
x

§. 17. N a c h d e m w i r gez*>igt h a b e n , wie man aus einem g e g e b e n e n W i n k e l den

Sinus, Cosinus, die T a n g e n t e und die Cotangente desselben berechnet, bleibt uns
n o c h ü b r i g d e n L o g a r i t h m e n d e s S i n u s u n d C o s i n u s j e d e s W i n k e l s d u r c h R e i h e n d a r -

z u s t e l l e n , m i t d e r e n H ü l f e m a n d i e B e r e c h n u n g d e s s e l b e n a u f e i n e b e q u e m e A r t a n -

s t e l l e n k a n n . W i r w o l l e n z u f ö r d e r s t d i e R e i h e f ü r log nat cosx e n t w i c k e l n .

W e i l ( p . 5 0 . ) ( B ) — % ( 1 - » ) = . + + ~ + ~ + c t c .
(i-

u n d cosx — 1 — x* 4~ — ^ + ' r
c ~ " c t c >
' s o
ü b e r s i e h t m a n l e i c h t , d a f s s i c h

— log nat cosx d u r c h e i n e R e i h e v o n d e r F o r m , ^ -

®« *c + ^ 4 + ^ 4 + ^ 4 4 + 4 ° + efc.
d a r s t e l l e n l ä f s t . E s k o m m t a l s o n u r d a r a u f a n , d i e C o e f f i c i e n t e n Gf , 1 S 2 , e t c .

z u b e s t i n u n e n . .«?• _^«, »?• ..^ *. • r • ,


, « • •' ; S . ' _ : , " • »

W e i l n u n z u f o l g e d e r o b i g c n V o r a u s s e t z u n g -

- i co8{x + b = @,c* + #)c + ^c-v + #)J + e (*


3 + Oc + e (*
4 + ßJ + rtc.

u n d - (/ cos (x + Z) - Z cos *) = - Z £ 2 ^ + £ ) = _ t r o s x - ( c o s ^ - c o ^ x + ij)


1
C O * .v COS
/ - Z • #
c o s x — 2 s m C r 4~ -) sin - si/i (x + ^)
= — _ = ~ l(l — . C A # ) , s o e r h ä l t m a n :

COSX co
* X
2 g 2 g
sin (x + / s m (.r 4- -) \ / s i n (x 4- -)
- C A # 4 - * A - C h i ) 4 ~ i V —ChiJ 4 - e t c .
c o s x x
c o s x ' * x
c o s .r '

= *&x*&-*^ + ^ * + & - * ^ + etc.

D i v i d i r t m a n n u n a u f b e i d e n S e i t e n d i e s e r G l e i c h u n g d u r c h Z u n d s e t z t darauf

Z = o , s o c r g i e b t s i c h , w e i l a l s d a n n

sin (x 4- h r , * C v 4- — •tc (x 4- — x i
£ yjii ? , c c 3 j
- . ^ tox, — • , Xy , . r c , u n d a l l g e m e i n

COS X Z * * °

» n

(X^rZ) Xc J —*; i i J ^ P - i * , * - i _ "


4- ....4 .Z
1 1

5 — X c •f- 3 A c | T X C Z zzz x c i

tanx =z g x x 4- @ a 4" £ 3 x* + @ 4 + @ 5 + e t c .
WeU aber ( § . 1 3 . ) tanx = 3I1X+ 9I2 x\ + 51, x\ 4 - 9I4 x + etc. 7
c

so ergiebt sich = 3I1, =9fg, f 3 = 2I3, S = 2I4, etc. .tf:*!^*w 4

Folglich — log nat cosx = + 3I3 4 + 3f3 A*c + + elc*


2^.r*

§. 18. Aus der so eben gefundenen Reihe für Z cosx läfst sich nun leicht die
Reihe für Z sin x herleiten. Es ist nämlich sin 2x — 2 cosx sinx, und folglich
1 sin 2 .v = 12 4 - 1 cos x + Z sin oder 1 sin 2 — Z sin x — 12 + Z cosx. .
x , x

Weil nun sinx — x — x^ +- .r^ — x + 4~ « 7


c x^ e t c

= *(1 — fx* + I * 4 — + -jA"c — elc.), so muhIsinx unter dcr Fonn


Ix x^ — 4 ' — a53 — $4 *vc — etc.dargestelltwerdenkönnen. Daraiisfolgt
1 sin 2x — Z sinx = /2 — (2*-1) (2^—1) g3 — (2° — l) #3 ^4" etc. . v ' — x\

ist Z2
A u c h cosx =
+ Z 9I — 2I — 3I
12— 1 x\ 2 . r 4
3
x
\ ~ 9 t
4 — e l c
v >

und diese beiden Reihen einander gleich gesetzt, erhält man:


3I1 _ %, _ 3I3 _ 21,
5
« - (2 -!)' ~ (2 -!)' ^ ~ (F^T)' ^ ~ C 2 ^ ' etC*
2 4

Es ist demnach ^ * >-


2I1 a 2I2 , 21, , 31,
log nat suix —
(2 — l)
Ix 2 —
(2 — l)
4
— c . r
(2°—l) c

(2<!—l) *
— x* • . v — — . - •-—x° 4~ etc.
0
c R

§.1'J. Substituirt man in den beiden für lcosx, lsinx gefundenen Reihen
für x, so werden dieselben:
l ^ = -V=<I>! - *> **<lt - »3 *<(i>t - *. - V " C - etc
,.A,"=,"_A. *.<r/__^_^6 i _ ^ _ etc.
2 2 (2'-1) •2'c (2 4 —1) 2'c (2 _1) 6 V
2" c (^-I)V0
Diose beiden Reihen lassen sich aber, weil
Z(I A.2) — A,2 x6 _ I _ j . « _^a. * ^10 _ etc.
•', - s . /(1 _ ^ = _ £! _ , £_ _ 4
, *_ _ G
, _ x £^ _ c l c . ~ y

2 *2 2'' * 2 2 2 4 3 3 5 lü

zur bequemen numerischen Berechnung auf folgende Weise darstellcnY* ; \ .


1 coa~ = /d ~ A;) ~ (9J(i>*- 2
~ 0I*4(^- D* - Öl2'c(^-*)*8—«tc
1
4
a

' «•• v = •+ \+'«- s> - t A ^ - o - ( Ä i f ^ ) ^ - -


1
1
(
( c w

Daraus ergiebt sich nun, wenn män die numerischen Werthe der Coeficienten
wirklich berechnet, indem man für 3I, 3I, 2I, 2I, etc. die (§. 13.) gefundenen
1 2 3 4

Zahlwerthe substituirt:
log nat cos = 1 (1 + x) + 1 (1 — x)
log nat sin -* = / x + 1(2 + x) + 1(2 — jr)
— 0 , 2 3 5 7 0 o 5 5 o i SGiGg 8 2 7 5 5 x 2
0,93471 i6558 3o435 7 54io

— 0,00733 9 0 i 5 8 02096 02727 x4 o,i6i23 3 5 i 6


i2o56 60911 x
7
2

— o,ooo48 2 3 5 8 8 8 o 5 i 4 o4o63 x 6 0,00257 2 6 0 1 0


5 3 4 7 3 o6848 x4
— o,oooo3 87947 5 6 3 2 4 0 2 9 8 2 x8 0,00009 o3284 4 7 8 3 5 67260 X ^

— 0,00000 34o8a 72608 g 6 5 i o x * 1 0,00000 5 9 8 1 7 g 5 i 6 a o 5 5 o i

— 0,00000 o 3 i 4 3 08097 i865g x 12 0,00000 0 1 9 4 2


52954 6 5 1 9 6 xi°
— 0,00000 00298 g i 5 o a 7445o x* 1 0,00000 00100
13287 48812 x* 2

— 0,00000 00029 o4644 6 7 2 3 9 x 0,00000 oooo5


3 4 o 4 i 3 5 6 i 8 x*4
lG

' — 0,00000 00002 86826 3 g 5 i 8 X O 1 0,00000 00000


29148 5 658 9 x^
— 0,00000 00000 28680 76974 x 20 0,00000 00000
01617 97979 *' 8

— 0,00000 00000 02896 9 7 9 5 6 x 2 2 0,00000 00000


00090 97690 x 20

— 0,00000 00000 00295 06024 X * 2 0,00000 00000 oooo5 1 6 8 2 7 x 2 2

— 0,00000 00000 ooo3o 26249 ^ 2 0 0,00000 00000


00000 29607 x4 2

0,00000 00000
— 0,00000 00000 oooo3 i 2 i 3 a x8 2
00000 0 1 7 0 8 x 25

0,00000 00000 00000 00099 x 7 ?


'
— 0,00000 00000 00000 ^ 2 3 7 9 x3°

0,00000 00000 00000 o 3 3 3 x 7


3 2
0,000000000000000 oooo5 x 30

0,00000 00000 00000 o o 3 5 2 x^

— 0,00000 00000 00000 00037 x 38

— 0,00000 00000 00000 oooo4


§. 20. Um aus den natürlicben L o g a r i t h m e n der Cosinusse und Sinusse die g e -

meinen b r i g g i s c h e n z u e r h a l t e n , mufs man dieselben, w i e ( p . 49.) g e z e i g t worden,

durch den Modulus jtf = 0,43429 44S19 03251 82765 11289 multipliciren, und weil

die L o g a r i t h m e n der Sinusse und Cosinusse in den T a f e l n um sie positiv zu machen

um 10 z u grofs a n g e n o m m e n s i n d , n o c h 10 dazu addiren.

D i e s e m n a c h erhält m a n :

X I JC
log brigg cos = Zo^(I—x)^-logQi + x ) log brigg sin -=r — log x + Iog(2—x) + log(2+x)

+
10,00000 o o o o o 00000 9,$94o5 9 8 8 5 7 0 2 1 9 0

— 0 , 1 0 1 4 9 485g3 4 1 8 9 2 x 2
— 0 ^ 7 0 0 2 2 8 2 6 6 059O1 x 2

— o,oo3i8 72940 6545i 0,00111 72664 4 i 6 G i X 4

— O,00020 4 8 5 8 0 0 0 1 7
9 X 6
o,oooo3 92291 46453 X G

— o,ooooi 68483 4 8 5 9 7 X» — O,00000 1 7 2 9 2 70798

— 0,00000 i 4 8 o i 9a986 x io
0,00000 00843 6 2 9 8 6 ^io

— o,ooooo oi365 02272 X


1 2
— 0,00000 o o o 4 3 4 8 7 1 5 X 1 2

— o , o o o o o 0 0 1 2 9 8 i i 5 X'4
7 — 0,00000 00002 3 j 9 3 1 X'4

— 0,00000 0 0 0 1 2 6 1 4 7 1 X
1 0
o , c o o o o 00000 1 2 6 5 9

— o , o o o o o 00001 2 4 5 6 7 X'3 0,00000 00000 00702 x iR

— O,00000 00000 i a 4 5 6
^ 2 0
0,00000 00000 00039 X 2 0

— o , o o o o o 00000 o i 2 5 8 X
2 2

— o , o o o o o 00000 0 0 1 2 8 X *
2

— 0,00000 00000 o o o i 3 X=6

§. 21. Um von den in den v o r i g e n §. §. mitgetbeilten Reiben ür die R e r e c

nung der Sinusse, Cosinusse, Tangenten etc. und ihrer L o g a r i t h m e n Gebrauch zu

m a c h e n , ist noch einiges zu b e m e r k e n . In den A u s d r ü c k e n sin^-, cos~, e t c


- he-
2 2

deutet x die Verhältnifszahl des Rogens zum Quadranten oder des Winkels zum

rechten W i n k e l . M a n bestimmt die Gröfse eines R o g e n s o d e r W i n k e l s durch G r a d e ,

M i n u t e n , S e c ü n d e n , T e r t i e n , etc. Nach der alten und g e w ö h n l i c h e n Einthcilung des


Kreises, deren w i r uns auch h i c r n o c h b e d i e n e n , ist ein Grad dcr 60ste T h e i l eine?

rechten Winkels, die Minute der COste T h e i l eines Grades, die S e c u n d e der GOsie

TheiI einer M i n u t e , etc. D i e G r a d e , M i n u t e n , S c c u n d c n etc. w e r d e n rcspective durch


o ,

die Z e i c h e n ° , <, » , etc. angedeutet. S o bedeutet z. B. der Ausdruck 19 1 1 1 3 e i -

nen Bogen oder Winkel v o n 19 Graden 1 1 Minuten 13 Sccunden. Einen solchen

B o g e n verwandelt m a n , den Quadranten zur Einheit g e n o m m e n , folgendermafsen in


einen Decimalbruch: Es ist 19°ll'l3"= 19 11^2166 = 19°,186944 = 0,21319827 . . .
O

D i e s e Z a h l ist die respective Verhältnifszahl des W i n k e l s oder B o g e n s v o n 1 9 1 1 13

zum rechten W i n k e l oder Quadranten.

W e i l nach der neuern Decimalclntheilung der vierte T h e i l des K r e i s u m f a n g s , in

100 G r a d e , der Grad in 100 M i n u t e n , die Minute in 100 S e c u n d e n , etc. getheilt


O , „

wird, so Übersicht man leicht, dafs 19 11 13 nach der ältern E i n t h e i l u n g , oder


o , „ ,„

0,21318827 des Quadranten — 2 1 31 SS 37 neuerer Eintheilung sind. Das eben

angeführte Beispiel wird hinlänglich sein zu z e i g e n , wie man einen B o g e n nach der

alten Eintheilung a u s g e d r ü c k t , nach der Decimalcintheilung darstellen mufs.


U m g e k e h r t läfst sich der A u s d r u c k eines B o g e n s nach der Dccimaleintheilung in

den ältern g e w ö h n l i c h e n verwandeln. Ist nämlich der B o g e n 21 3 1 8 S 2 8 n a c b der

Dccimaleintheilung g e s c h r i e b e n , so ergiebt sich unmittelbar, dafs derselbe 0 , 2 1 3 1 8 8 2 7

des Kreisquadrantcn = 0 , 2 1 3 1 8 S 2 7 X 9 O Grade = 19°1869443 = 1 9 ° + 0,18G9443X60Min.

= 19° 1 1 , 2 1 6 6 5 8 = 19° 1 1 + 0,216658 X 60 Secunden = 19 11 12,999.

§. 2 2 . A u s den ( p . l l 7 . ) g e g e b e n e n D e f i n i t i o n e n der t r i g o n o m e t r i s c h e n G r ö f s e n er-

geben sich unmittelbar f o l g e n d e zur B e r e c h n u n g des r e c h t w . D r e i e c k s nützliche Sätze.

I. D ie C athc te eines r c c htw in k 1ich ten D reie ck s i m V e r h ä 11 n i s s e

zur Hypotenuse, ist gleich dem Sinus des der Cathete gegenüberste-

henden oder dem Cosinus des anliegenden spitzen Winkels.

II. Die Cathete eines rechtwinklichten Dreireks im Verhältnisse


z u r a n d e r n C a t b e t e i s t d i e T a n g e n t e d c s d e r c r s t e r n C a t h e t e g e g e n-

überliegenden oder die Cotangente des ihr a n l i e g e n d e n Winkels.

TI1. Dic Hypotenuse im V e r h ä l t n i s s e zu einer Cathcte ist die Se-

cante d e s an d e r C a t h e t e anliegenden oder die Cosccante des entge-

gengesetzten Winkels.

D a r a u s ergeben sich w i e d e r f o l g e n d e beiden S ä t z e : *

IV. Die Cathete eines rechtwinklichten Dreiecks ist gleich dcr

Hypotenuse desselben multiplicirt mit dem Sinus des g e g e n ü b e r s t e h e n -

den oder mit dem Cosinus des anliegenden Winkels, oder auch gleich

d e r a n d e r n C a t h e t e m u 11 i p 1 i c i r t m i t der T angente des d e r e r s t e n g e-

genüberliegcnden oder mit der Cotangente des der ersten anliegen-

den Winkels.

V. Die Hypotenuse einesrechtwinklichten Dreiecks ist g l e i c h d e r

einen Cathete multiplicirt mit der Secaiite des anliegenden oder mit

d e r C o s e c a n t e d e s g e g e n ü b e r s t e h e n d e n W i n k e 1 s.

D i e s e m n a c h i s t , w e n n man die H y p o t e n u s e des in C rechtwinklichten Dreiecks

ABC durch c , die Cathete BC durch a und AC durch 6 b e z e i c h n e t

sinA = cosA — - , tanA — cotA = - , secA = %, cosecA —


c c b a b a

Daher auch: a — c sinA — c cosB ~ b tanA — b cotB;

b = c sin B = c cos A = a tan B — a cot A; c = b sec A — a cosec A.

Trigonometrische zur Auflösung der ebenen Dreiecke nütz-

1iche F 0 r m e 1 n.

§, 2 3 . Lehrsatz. W e n n r den H a l b m e s s e r des um d a s D r e i e c k ABC beschrie-

benen K r e i s e s b e d e u t e t , u n d die Seiten BC, CA, AB respective durch a , b, c b e -

' zeichnet w e r d e n , so ist a = 2 r sinA, b = 2 r sinB, c — 2r sinC.


B e w e i s . Es sei O der Mittelpunct d e s u m ABC heschriebenen Kreises, so ist,

wie man leicht übersieht, Winkel BOC = 2 A , COA — 2 B , AOB = 2C. Fällt

man nun von O auf die Seiten BC, CA, AB die respectiven senkrechten Linien

OD, OE, OF, so werden durch dieselben sowohl die W i n k e l BOC, COA, AOB,

als auch die correspondirenden Seiten des Dreiecks a, b, c halbirt, und es ist

( § . 2 2 . ) | a — r sitiA, b = r sinB, ^ c — r sinC,


th'vt
und folglich a — 2r sitiA, b — 2r siiiB, c — 2 r slriC.

Aus diesem Satze folgt zugleich, dafs die S e i l e n j e d e s g e g e b e n e n D r e i -

e c k s d c n S i n u s s e n d e r g c g e n ü b e r l i e g e n e n S e i t e n p r o p o r t i o n a l sind.

§. 24. L e h r s a t z . Wenn £ den Halbmesser des in dem Dreieck ABC einge-

schriebenen Kreises bedeutet, und die den Winkeln A , B, C gegenüberliegenden

Seiten durch a, b, c, u n d ihrc Summe durch s bezeichnet werden, so ist

tan l A = ;—- , tan \B — ~ — f


, T tan - -—£ .
2
-| s — a * § s — u - | ,9 — c

B e w e i s . B e z e i c h n e t m a n d e n M i t t e l p u n c t d e s i n d e m D r e i e c k e ABC eingeschriebe-

n e n K r e i s e s d u r c h 0, u n d d i e r e s p . B e r ü h r u n g s p u n c t e d e s s e l b e n m i t d e n S e i t e n BC, CA, AB

d e s D r e i e c k s d u r c h D, E, F, s o w e r d e n , w i e m a n l e i c h t ü b e r s i e h t , d i e W i n k e l A, B, Cdurch

die L i n i e n OA, OB, OC halbirt, u n d e s w i r d AE = AT, BF = B D , CD = CE.

Bezeichnen wir nun A E , BF, CD respective durch x, y , s, so i s t y + z = rt)

CL ' 1 ' b -•I - £

z + x = b, x 4- y = c, also x + y + z — — - 2 — — — i **» u
" d folglich

x = is — a, y = §.9 — b, z — ±s — c. Es ist aber das Dreieck OAE, ein in

E rechtwinklichtes Dreieck und der W i n k e l OAE dfe Hälfte des W i n k e l s CAB oder
OE p-
= | A 3 demnach = tan \ A oder --= tan \ A . Eben s o erhält m a n
* jrLJtL ~£ S — a

_ ^ _ = tan \ B , T 7 ^ 7 = tan I C oder auch I i Z ^ = c o t

\ s— b a * c
f

I b *xn
- = cot
s— „ 7 « — C _
- = cot i B , \ C.
f f
§. 25. W e i l col \C = tan l{A + B) = ( .P
1 2 4
O ( » ) ™* ^ A c t t ^ B ^

so erhält man co/ i ^ + co£ § B + cot f C = cot | . cot § 2? . co* | C. Nun ist
i g
aber zufolge des v o r i g e n §. cot f ^ + - coZ j 5 + co£ j[ C = - . u n d coZ § ^ co£ § 7? X
s

(X.g^.a)(± s b}(—s~—c} • " ^ . i<^<-^.>, rf.^f-. y \ r

col 1
C = —5—-— — D i e s e b e i d e n A u s d r ü c k e einander gleich gesetzt,
* r
alsdann die Gleichung mit ^ multiplicirt, und dann mit f s d i v i d i r t , ergiebt sich

2 = — M-*-&) Cf^-c) d _ y ^ « — riKf« — 6) ( f j - c )


f
f* * ' §*

§. 2G. D u r c h die L i n i e n 0A, OB, OC wird das D r e i e c k ABC in drei Dreiecke

getheilt, w e l c h e dieselbe H ö h e = g haben und deren drei Grundlinien a, b, c sind.

Daraus ergiebt sich, dafs der Flächeninhalt des Dreiecks ABC = \ ? a + \ g b

+ v gc = f * • g

x V(~s~ä)($s—b)(is — c) Z1 ^ 5—j

= ls.l ± x . - = Y\s- {\s~a)(\s—h)(\s — c)%


O "

ein schon im l 5 t e n Jahrhundert bekannter geometrischer und zur B e r e c h n u n g des

Flächeninhalts eines D r e i e c k s sehr brauchbarer S a t z .

§. 27. W e i l die UöheAD d e s D r e i e c k s ABC, wenn BCzxir Basis genommen

wird, diegemeinschaftlicheCathete der beiden rechtwinklichten D r e i e c k e ^ / ß Z ) , ACD,

so ist dieselbe ( § . 2 2 . ) s o w o h l AB.sinB als auch AC.sinC o(]crz=csinBz=bsinC.

B e z e i c h n e t man also den Flächeninhalt des D r e i e c k s durch S, so hat man S==j;acsin B

zzz \ ab sin C. A u f gleiche W e i s e würde man auch 5 — f bc sin A gefunden haben.


2 S 2 S 9S *" "™* *
Daraus ergiebt sich zugleich sinA — —, sinB = —, sinC = ~ -, 7

° oc ca ab

yyO S = . Ci S — a) US — b) Ci S — C).
§• 28. Z u g l e i c h erhält man a u c h , weil a = 2 r sinA, b=-2r sinB, c~2r sinC,

AVO r den Halbmesser des um ABC umschriebenen K r e i s e s b e d e u t e t , r =

E b e n so ergiebt sich der Badius dcs eingeschriebenen Kreises

_ K<i*-<0(S*-&)(i*-c> S
^ . _ abc , n j , p_ 4 & _ 4 ( f s - a ) ( f s — o)(i « _ c)
n n h e r r, - 2 7 ° d e r
2 s r
? = ahc
> U n < i
r i 7 ^ b c ~aJc~ =
^

9 S S
§. 29. A u s sinA = f o l g t ( p . 1 2 5 . § . 4 7 . ) cos \A sin\ A = u n d w e i l

/ < 7 « = i—- = = - T r, s o e r h ä l t m a n : cos %A sin \A.tcin \ A =


f s— « a s. ^ «;
. , x ^ 5 2
(is-o)(fs-c) , • x . V(± s — A) r i s — r)
sm ~ ^ = i2
Tr T - = — J " S O SZ/Z f = r ^
s — a) bc bc
7

a * . ( f bc

T^i T i • T ^ , 1 A S |s — a ^ s . ( | , v — a) . .
cos
T
E b e n s o lA.sin lA.col \A = 7 — . - = 2 5 . D a h e r
* OC j> UC

cos I sm f ^ . eo/ I A — cos" \ A = - ^ ^ j J ~ u n <


* C 0
* a ^ = ^ ^ * ~ ~ ^ ~ *

§ . 3 0 . A u s d e r g e g e n s e i t i g e n V e r b i n d u n g d e r G l e i c h u n g e n -*
t '

.' e „ M = rij&>>_=<» s i n l A = y - q * - t ) ( i * - o " » ( « „ , ; , •

bc bc

C M p = r ü ä * = » ^ . i f l = r * ' - ^ q ' - " >

crt crt
i r _ n s . ( f s - c ) i r _
cos -| C — I — *m i — f

e r g e b e n s i c h m e h r e r e b r a u c h b a r e F o r m e l n . S o e r h ä l t m a n :
0
7. •><^'.>

1 A l
COS 5 C O S §1 ^7 ? —
- K C j * - < 0
f , — _
— • ,
— . SlTl ^
8

c
z A
e ab c
— 2
S
• r ^ • » 75 C V * ( i 5
« ) * ° ) * S C . , „

sm %A.sin l B = $ f ^ ^ f = . = * .s1/1 f C
c ab 0
•• - •
1 , / • 1 R — — a Y\ s. (i s — c) _ js —a 1 r-
cos \A.sui jtf — — - — 1 — — cos

' T A rJ> - f * - & K " I * . ( f * - 0 _ f 8 - b x


sm f ^ / . cos I B = - — ^ — r — — c • C O Ä
a
D a r a u s

COS \A COS
I
ö — sin 'i . szVz X
3
Ä = COS l(A + B ) = s m f C

a + 0 .
COS ^ A • COS
I
2 B + sin
1
2"
A . sin B = COS l(A - B ) = -—-— sin
7
2"
c

sin \A. COS


I
2 B +
sin
1
2"
A . sm i
ß - s//i i ( ^ + ^) - COS 2 ^

sin i A . COS i
B ~ COS x
a
A . sin
X
a B = sin ^) = C
cos
T
C
H n

D i e erste und dritte dieser 4 Gleichungen enthalten nichts N e u e s . D i e zweite

und vierte aber k ö n n e n mit Nutzen zur Auflösung e b e n e r D r e i e c k e gebraucht w e r d e n .


•~z 2 v
a 6
§. 31. A u s den b e i d e n Gleichungen cos \(A— B) = sin-C, sin%(A—B)

a
~~ cos \C, erhält man durch D i v i s i o n col *(A-B) ~ a
^ tan iC, oder
c * ~ a — b a

auch lan \(A—B) = ? c o / \C, und weil c o / \ C~ tan \(A^B), so b e -


£Z .0

k ö m m t man den bekannten Satz * a n


; — ^ 0 ( i e r
di< T a n g e n t e
1
der

^ c m \(A— ri) a — o

halben Summe zweier W i n k e l eines ebenen Dreiecks verhält sieh zur

Tangente des hall)en U n t e r s c h i e d e s derselben, wie die Summe der ge-

genüberliegenden Seiten zu ihren Unterschiede.


A u s der Gleichung cot \(A—B) = ^ i a n
^ ^ 0 4
^ u c h , weil

*{A-J3) + B + \ C ~ ftA + B+C) = 9 0 , tan(B + i O = ' - | J t ' .


'- - •( ~ - fe " ~~ 6

32, Vermittelst der Formeln ( § . 3 0 . ) hat man auch

*n x „ - r ( j * ) ' - ( t * - " ) ( ^ - f t K i * - ^ - I S _ \ s
cos * ^ c O Ä | cütS £ C — F ., . ••in • h s — f - .
1
- * 0 ' c 2
4 r

Ziigleieh ist aber auch (p. 1 2 4 . § . 4 4 . ) und weil cos \ C = s / « $(A + B),

4 c o 5 £ y / ro.9 | 7 ? cos IC = 2 [ c o 5 \(A—B) + t : o « |(y7 + y 7 ) i cos £ T

= 2 cos i (A-B) sin \ (A + 7?) + 2 «'« C ros \ C = sin A + S + C.


x 9

Demnach * m y / + sinB + sinC — if, w a s auch unmittelbar ans ( § . 2 2 . ) folgt,

wc-U « = 2r sinA, b = 2 r c = 2 r räC also s = 2r(sinA4rsinB + sinC).

§. 33. A u s den Formeln ( § . 3 0 . ) ergiebt sich auch


x r — ( | s - " ) ( i * - f t ) ( j * - c ) #
sin % A sin J B sin f C
;r 4 r

E s ist aber ( p . 1 2 4 . § . 4 4 . ) 2 Vz f y / * m iB M = cos — # ) — ™* i ( ^ + y3),

folglich 4 sin ^A sin \B s/n J - C — 2 c o « ^ ( ^ — B) cos i(A+B) — 2 sin 2


C =

cosA Ar cosB A~ cosC — 1.


Nun übersieht man aber l e i c h t , dafs, w e n n O d e r MitteIpunct des u m das D r e i -

e c k ABC umschriebenen K r e i s e s , dessen Halbmesser = /*, die v o n O auf die Seiten

BC, CA, AB g e z o g e n e n P e r p e n d i k e l OD, OE, OF respective den Gröfsen r cosA,

r cos B, r cosC gleich sein müssen. W e i l also

4 sin ±A sin f Z ? siti | C = ~ = cosA + cosB + cos C — 1 , so erhält man

§ 4 * 'f — r cos A + r cos B 4 " r cos C O der i n j e d em e be nen D r eie cke is t

d i e S u m m e d e r d r e i a u s d e m M i 11 e 1 p u n c t e de s um schrieb enen K reis es

a uf di e S eiten des D rei eck s g ez o g en en se nk r ech te n L in ien g 1e ic h der

5 u m m e d e r b e i d e n H a 1 b m e s s e r d e s u m s c b r i e b e n e n u n d d e s e i n g e s c h r i e-

benen Kreises.

§. 34. A u s tan 1 A = — , tan \ B = , tan 4C =


i 5 — a I s — u

§. 36. Weil, wenn A, B, C die W i n k e l eines ebenen Dreiecks bedeuten,

sinA = sin(B^rC), so hat man sinA = sinB.cosC-^sinC.cosB. Diese

Gleichung mit dem D u r c h m e s s e r 2r des umschriebenen Kreises multiplicirt, weil

a — 2r sinA, b = 2r sinB, c = 2r sinC, ergiebt sich a = b cos C 4 - c cosJ],

E b e n so erhält man b = c cosA + a cosC, c = a cosB 4 ~ b cosA. Es ist al-

so j e d e Seite eines ebenen D r e i e c k s gleich der Summe der beiden an-

dern Seiten, je<le multiplicirt mit dem Cosinus dcs Winkels, den sic

init j e n e r macht.

§. 37. Multiplicirt man die drei so e b e n g e f u n d e n o n C l e i c h u n g e n r e s p . n u t < 2 , b,c,


so erhält man a = ab cosC'Ar ac cos B; daraus a 2
= h2
Ar c
2
— 2 bc cos A

b* = bc cos A Ar- ba cos C; b 2


= c' Ar ci 7,
— 2 ac cos B

c2
= ca cosB Ar cb cosA; c2
— a 2
Ar b %
— 2 ab cos C

E s ist a l s o das Q u a d r a t j e d e r S e i t e e i n e s e b e n e n D r e i e c k s gleich der

Summe der Quadrate der beiden andern Seiten weniger dem doppel-

ten R e c h t e c k e aus d e n s e l b e n m u l t i p l i c i r t mit dem C o s i n u s des e i n g e -

schlossenen Winkels.

A ufl Ös u ng cl e r r e c Ii t w i n h 1 i c U i e n Z) r e i e c 1 e.

§. 38. A u s den b e i d e n C a t h e t e n a, b, d i c H y p o t e n u s e c u n d d i e b e i -
den s p i t z e n W i n k e l n A , B zu f i n d e n .
a ° b
Es ist tanA = r , B = 90 — A oder auch tanB ~ -. Ist der Winkel A
o a

bekannt, so findet man daraus* die Hypotenuse c — a cosecA = • . • a


Man kann
' J l
sinA

aber auch dic Hypotenuse unmittelbar durch die Gleichung c — Y~a + 2


b finden, al-
2

lein dieser Ausdruck, weil er sich nicht in Factoren zerlegen läfst, ist zur Berech-
nung mit Logarithmen nicht bequem.

§. 39. A u s d e r II y p o t e n u s e c u n d d e r e i n e n C a t h e t e a, die an der e

Cathete b und dic W i n k e l A , B zu finden.

Weil b 2
= c — a = (c + a)(c — a ) ,
2 2
so erhält man log b = -| log (c -j- a)

+ i °g l
C<; — a).

Die beiden Winkel A 1 B ergeben sich durch die Formeln sinA = cosB — *?.

ct i . 1—cos B
DifFerirt - senr wenig von der Einheit, so bediene man sich, weil ^ =
«« |#,
a

? -
14-
c w

cos B
J >
= tarf\B, der Formeln sinlB
~
=
2c
tan$ B = T^=A
c A- a
§. 40. Aus der einen Catlicte a und einem der beiden Winkel A, B
?

die andere Cathcte und die Hypotenuse c zu berechnen.


Ist der eine von beiden Winkeln A, B gegeben, so ist anch der andere bekannt.
Man hat also b — a taiiB oder b = a cotA. Die Hypotenuse aber wird gefunden
durch die Formel c ~ a.cosecA ~ oder auch c — a.secB = —
sin A cos Ji

§. 41. I) i e ITy p o l e n u s e c u n d e i n e r d e r b e i d e n W i n k e 1 A, B sind g


geben; man soll eine der Catheten bestimmen.
Die Auflösung dieser Aufgaben ist in den Formeln a — sin A = c cos B, c

,b — c sin B = c cos A enthalten.

A af 1 u s u n g d e r e be n en D rei e cLe im A11 g e m e i n e n.

§. 42. A u s d e n d r e i S e i t e n a, b, c e i n e s s c h i e f w i n k l i c h t e n Dreiecks

einen Winkel A 9 B, C zu f i n d e n . .

I. Aus ( § . 37.) ergiebt s i c h :

7 > 3 J _ c 2 _ ß 2 <.2_4^_62 a 2 _ ^ £ 3 _ _ c 2
- cos A - ' C O S B =
2 ~a ' C O S
° =
2^6—

ii.

,„. ^ = f h ^ 3 ^ , c o s | B = r ^ 3
^ - i C = r U ^ = i L >

I V . ianl-A= — —, e
tan \ B — i a n
i C
~ i J__^ W 0
9 der l l a l b m e s -
S a jjr tS — O I <> C

ser des in- dem D r e i e c k e eingeschriebenen K r e i s e s =


~_ , * „ °) (ar * \
c

2S . „ 2S . _ 2S
2
n
-.—, sinB — •—5 sinC — — T

bc ca ab
2 S 2S 2 S
e c k s VABC
. sinA
= = r ~ > s — a) —
yfs^.(^ ( f «sC— =c)
(|s — b) M -r,
ist. w o 5 der Flächeninhalt des D r e i -
§. 43. AuS z w e i S e i t e n a, b und einem der einen Seite gegenüber-

liegenden Winkel A, die beiden andern Winkel B, C, u n d die dritte

S e i t e c zu fin d e n .

Vermittelst der P r o p o r t i o n a : b — sin A : sin B findet man zunächst don W i n -

k e l B, dessen Sinus = ^_f^Lf^, D i e s e r Sinus k a n n s o w o h l einem spitzen W i n k e l B

als einem stumpfen B', dem Supplemente von B, angehören. D o c h kann diese Z w e i -

deutigkeit nur dann statt f i n d e n , wenn A ein spitzer W i n k e l , und b > a ist. Ist A

ein stumpfer W i n k e l , so kann B nur einen W e r t h haben; was auch der Fall ist,

wenn A ein spitzer W i n k e l aber b < a ist.

H a t man den W i n k e l B g e f u n d e n , so ist auch C ' b e k a n n t , und man erhält die

Seite c = <
~~^~~^' Man könnte dieselbe auch unmittelbar vermittelst der Gleichung

a = b2
+ e? — 2bc cosA herleilen. Betrachtet man sie nämlich als die Wurzel

der quadratischen Gleichung c' — 2 b cosA.c f- b2


— a? ~ o, so erhält man

c = b cosA + Y&cos'A — 6 4-aa 2


= b cosA + Y"d — b siri*A*
2 2
Allein dieser

W e r t h läfst sich n u r , durch L o g a r i t h m e n , vermittelst eines H ü l f s w i n k e l s B o d c r B'

b e r e c h n e n , dafs also diese Auflösung in dcr bereits g e g e b e n e n enthalten ist.

§. 44. Aus zwei Seiten eines D r e i e c k s «, b, u n d d e m cingcschlosse-

n c n W i n k c 1 B, d i e b e i d e n a n d e r n W i n k c I u n d d i e d r i 11 e S e i t e z u fi n d e n.

Vermittelst der F o r m e l ( § . 31.) findet man tan i(A—B) = cotlB. Wir


v
a +- b

nehmen hier a > 5, und folglich A > B an. M a n hat d e m n a c h , weil £ B uncl also

auch *(^4_7?) gegeben ist, die halbe S u m m e und den halben Unterschied der b e i -

den W i n k e l A, B, und daraus d i e W i n k e l selbst.


Sind die W i n k e l A, B b e k a n n t , so erhält man c = fLJ^i^ <Ter =
0 •• V'\ J. (

sm A stn B
E s läfst s i c h übrigens die Seite c aus a, b, und C auch unmittelbar, vermittelst

der beiden Formeln ( § . 31.) tan(B + *C7> = <L+_* t a i l * C , c = &L±J9 ™ n



a
— b * sm(B + *-f)
sehr bequem herleiten. D e r A u s d r u c k fiir c ergiebt sich nämlich aus der Gleichung

( § . 30.) cos | (A-B) - ^^.sin § C, weilZ(A-B) + B + \C=\(A + B + C) = 90°

und f o l g l i c h cos 1 (A-B) = sin (B + \ C).

Setzt man - — tan<p. so ist tani(A— B) — — 7 cot %C = j—j—rr~^co/f6 T

a ' a 4~ ü
1 ~r tan<p

- ?
iar
'' — P
4 0 /an<
c o t *c = tan(d-$).cot lC. Diese Formel kann mit N n -
1 4 " tara 4 a 0

tzen gebraucht w e r d e n , wenn statt der Seiten a, b die L o g a r i t h m e n derselben g e g e -

b e n sind.

§. 45. Aus einer S e i t e a u n d zAvei W i n k e l n , die beiden andern Sei-

t e n b, c z u finden.

W e n n z w e i W i n k e l eines D r e i e c k s g e g e b e n s i n d , s o ist auch der dritte b e k a n n t .

a sin 7? a sin C .. ' '-


M a n hat demnach b —
sin A ' sin A

B e i sp i e 1 e z ur B e r e c Ii n u n g e be ne r T) r e i e c I- e.

§. 46. Exempel I. Fiir eine gegebene Höhe, von welcher man den H o r i z o n t

des M e e r e s übersehen k a n n , den D e p r e s s i o n s w i n k e l zu f i n d e n , den die Gesichtslinie

nach einem Puncte des H o r i z o n t s mit dem w a h r e n H o r i z o n t e macht.

D i e E r d e wird bier als eine K u g e l betrachtet. Es sei der H a l b m e s s e r derselben

zzzz r , die H ö h e über der Meeresflache = /1. D a die drei Puncte der MitteIpivnct der

E r d e A, das A u g e des B e o b a c h t e r s B, der beobachtete I'unct des H o r i z o n t s C, ern

r e c h t w i n k l i c h t e s D r e i e c k bilden, und der gesuchte D e p r e s s i o n s w i n k e l , den die Gesichts-

linie BC mit d c m wahren H o r i z o n t e oder einer auf der VerticaIlinie BA senkrechten

Linie macht, das Complement von CBA also dem W i n k e l BCA gleich ist, so hat

man nur die Aufgabe aufzulösen: Aus der H y p o t e n u s e AB — /' + h c i


ncs recht-
winklichten D r e i e c k s und der einen Cathete AC = r den anliegenden W i n k e l CAB

zu finden. Nunist(§.22.) x
co$A--
c = —.—-
h
b
r Ar
r
D a a b e r V j im Verhältnisse zu r i m -

m c r sehr klein i s t , also cosA sehr w e n i g v o n 1 abweicht, so ist die o b i g e F o r m e l

zur Berechnung nicht brauchbar. Es ist aber 1 — cos A = 2 sin 2


| A = —
r 4 ~

. T A — K ^ 1 1
^ 0
' 9
^ o T ^ Zi , r A

also . v z / z ^ - f
2 , 7 + 7 T ) ° 5 e b
=e
2 7 +
n S =
Ä u n d
* t a n A

— — - — r . B e i d e Formeln k ö n n e n mit Nutzen gebraucht w e r d e n . Es sci Ii =. 2 0


/ 2 r + A 5

M e t r e s . W e i l der E r d q u a d r a n t = 1 0 0 0 0 0 0 0 M e t r e s , so ist r — 2 0 0 0 ( ) 0 0 ( )
— f,3G0198.

20
Also tarc £ A = 1 2 7 3 2 4 1 G '


Nun ist Z 2 0 = 1 , 3 0 1 0 3 0 0

1 1 2 7 3 2 4 1 6 = ' 7 , 1 0 4 9 1 0 8

Rest 14,1961192 — 20

' halbirt 7,09S0596 = log tan 4' 18", 5 also A — S', 37".

Substituirt man in der F o r m e l Arc. tan.6 — 6 — A- — — e t c . . V ^ fiir a


3 ^ 5 ' / 2 r + Ii '
und vernachlässigt wegen der Kleinheit alle höhern P o t e n z e n v o n 6 als die dritte,

SO JSt

Ar,. iA=r*rh><i - * 2 7 T 7 , ) = V ^ r 2 V 1
+ £ r * a - f^),
W

und man erhält, w e n n Arc. %A = \ — , x = W , 1 K" *

2 r- •„/ 40000000^ 1
^ »«MMKiOOb 7 0

— JC L Ki5 n1
_^A__> n f1 7
10000'' «- C
6.40000000* J J a r a i l s l o J
S t ;
= ± hg h + 0,5524550 —

4 + Z j - ( I — 0,0000000654498 / / ) .
5

E s ist abc* iog vulg . ( 1 _ m) = _ + g £ + + etc)) wenn

die erste P o t e n z v o n . beibehält, l o g ^ . ( l - w ) = _^ / w = = _0,43429 w . Demnach

hg X = J Z - Ä +
0 ö 0,5524550 - 4 - 0,00000002840 /1. Es sei uic vorhin h = 20
M e t r e s , so erhält man logx ==. 0,2029694 — 3, also x = 0,001595767 = 15' 0 5 " 70"', 7

nach der Decimaleinlheilung, d i e , n a c h ( $ . 2 1 . ) i n d i e g e w ö h n l i c h e verwandelt, S ' 3 7 " l 7 ' "

ausmacht.

A u s * = 0 , 0 0 1 5 9 5 7 6 7 ergiebt sich 15957,67 für den d e m W i n k e l CAB zugehörigen

B o g e n eines gröfsten K r e i s e s der E r d e .

D i e L i n i e AB selbst = y(r + h) — r = y ^ ( 2 r + A ) 7 i findet man 15957,7, w i e

sich voraussetzen l i e f s , ohne merklichen Unterschied von dem dazu gehörigen B o g e n .

§. 47. E x e m p e l II. Es sei AC eine Entfernung v o n 79,60 F u f s , BC eine a n -

dere Entfernung v o n 843,06 Fufs, und der W i n k e l ACB = 143° 3 6 ' ; man soll daraus

die Entfernung BC bestimmen.

D i e Aufftosung, dieser Aufgabe ist in den b e i d e n F o r m e l n ( § . 3 1 , 45.) enthalten.

a — 843,06 k>g(a + b) = 2,9650417 / ( a + o) = 2,9650417

b = 79,60 logcomp.(a-b) = 7,1172137 / « / « * C = 9,9777108

C zz= 1 4 3 ° 3 6 ' Z tan iC ~ 10,4830903 comp.l s m ( B + ^C) = 0,0155048

a + b = 922,66 Z tan(B + i.C) = 10,5653457 2^9582573

a — b = 763 46 "** ~ ' = hg 908,36

1 C = 71°48'

§, 48. E x e m p e l III. Um auf e i n e r E b n e die gegenseitige Entfernung zweier

unzugänglichen Gegenstände A, B zu erhalten, messe man eine Grundlinie CD 9 und

die beiden anliegenden W i n k e l ACD, ADC; eben so die beiden W i n k e l BCD, BDC.

Nun bestimme man aus den erstern beiden W i n k e l n und der Grundlinie CD die E n t -

fernung ACj aus den letztern beiden und aus AC die Entfernung BC 9 so läfst

sich aus AC, BC, und dem W i n k e l ACB = ACD — BCD 9 die gesuchte Linie

AB berechnen.

E s sei CD = 152 M e t r e s . Nun ist AC = ™^ %£?£,


s
CB= ^ r > 7 7 7 ^
t>-in CAD 6 i n v t J 1 J
224 Dritte Vorlesiin 5. Über ebene

Es soi ACD - 10S 34'0

BCD = 4G° 23 Z 152 =;: 2,1818436 1 152 = 2,1818436

CDA = 56° 3 1 ' 1 sin 56° 31 == 9,9211902 Z sin 9 9 ° 3 8 ' = 9,9938324

CDB = 99° 38 comp. I sin 14° 55' == 0,5893680 comp, 1 sin 33° 59' = 0,2526257

so ist ACB — 62 Il' 0


l . A C == 2,6924018 l.BC — 2,4283017

CAD - 14° 5 5 ' AC =- 492,495 BC — 268,103

CBD = 33° 59'

J C + B C = 760,598 1 760,598 = • 2,8811552 • 1 760,598 = 2,8811552

A C - B C = 224,392 c o m p . Z 2 2 4 , 3 9 2 — 7,6489926 Z sin 3 1 ° 5 ' 3 0 " = 9,7129939

WmkelACB = 6 2 ° 1 1 ' 1 tan 3 1 ° 5 ' 3 0 * = 9,7803463 comp. Z sin{B + i C) — 0,0465950


1 tan(B + i C ) = 10,3104941 I A B = 2,6407439

Also AB = 437,264
§. 40. E x e m p e l IV. Aus den drei Seiten eines D r e i e c k s a, b, c die Winkel

zu finden. E s sei V , , • , • • . . . %

a = 268,103 compl. 1 i s = 7,2226232

b — 492,495 = 2,5196024

c = 437,264 K i s - b ) — 2,0270886

s = 1197,862 1 (£ 5 — C) = 2,2086214

I s = 59S,931 3,9779356

is — a = 330,828 h = 1,9889678
%s — b = 106,436 l f — Ki s — ä) — 9,4693654 = Z tan 16° 2 5 ' 1 1 "

%s — c = 161,667 1§ — Ki s — b) = 9,9618792 = Z tan 42° 29' 1 9 "

1 i> — K\ s — c) — 9,7803464 = Z tan 31° 5'3'0"

Folglich | A — 16°25'11", \B — 42°29'19", \C — 31° 5' 30".

D i e Summe dieser W i n k e l ist = 9 0 ° , wodurch die R i c h t i g k e i t der R e c h n u n g b e -

stätigt wird.

§. 50. E x e m p e l V. A u s der g e g e b e n e n L a g e dreier Puncte A , B, C, die L a -

ge eines vierten Punctes D zu bestimmen, der mit den erstern in derselben E b e n e

liegt und v o n w e l c h e m aus man die W i n k e l ADB = ß , ADC = y gemessen hat.


Man 'beschreihe ü b e r ^ Z ? ein S c g m e n t ^ D U 7 J 5 , das d e n W i n k e l ADB = ß J n s j c n

fafst. D i e f s g e s c h i e b t , indem man iiber AB ein in B rechtwinklichtcs D r e i e c k ABE

beschreibt, so dafs der W i n k e l E — ß oder = 180° — ß, und die beiden Puncte

E, D auf einer odex verschiedenen Seiten v o n AB l i e g e n , j e nachdem ß ein spitzer

oder stumpfer W i n k e l ist. D i e H y p o t e n u s e AE wird alsdann der D u r c h m e s s e r des

zu dem S e g m e n t e ADEB gehörigen K r e i s e s sein. E b e n so beschreibe man über AC

ein S e g m e n t , das den W i n k e l ADC = y in sich fafst. D i e beiden B o g e n werden

einander in ^ / u n d D schneiden, ünd der Punct D w i r d der verlangte Punct sein.

D i e Puncte des B o g e n s ADEB nämlich sind die e i n z i g e n , von welchen aus AB un-

ter dem W i n k e l ß gesehen w i r d , und eben so die Punrle des B o g e n s ADC die e i n -

zigen, von w o «aus man AC unter dem W i n k e l y «ehen kann. Der Durchschnitts-

punct D also ist der einzige Punct, v o n w o aus •nian zugleich AB und AC unter den

W i n k e l n ß, y sehen k a n n . E s k ö m m t j e t z t darauf an, die L a g e des Punctes D nac4i

der obigen Construction trigonometrisch zu b e r e c h n e n .

§. 5 1 . E s seien « = 9000 F u f s , 6 = 7000 F u f s , c = 2500 F u f s , ADB = 27°^\2'\

ADC- 109°15'36". Daraus findet man A = 137°22'1",2. Der D u r c h m e s s e r AE

B 4 2500
aber ist — Jf^BWÄ =
sin 27° 43' 1^ ~ 77 5 3 7 4 j ß F u f &
* E b e n & 0 e r n
* k "»an d e n D u r c h -

CA 7000 :
' _ „ f

messer AF = ^-^sn
sin CBA
~ ~—77id^vov
sin 70° 44 24
~ ' ° 4 1 F u f s
*

Nun Übersicht man aber leicht, dafs di« W i n k e l ADE, ADF rechte W i n k e l

sejn m ü s s e n , und die L i n i e EDF cinc gerade Linie ist. Es bleibt also noch das

D r e i e c k EAF aufzulösen, in w e l c h e m AE = 5374,6, AF — 74-15, und der einge-

s c h l o s s e n e W i n k e l EAF = BAC + CAF — EAB = 94°21'49". Daraus erhalt man

den W i n k e l AED = 51<>13'13", und endlich AD = 41S0,33.. Durch diese Entfer-

nung und den W i n k e l BAD-BAE + EAD — 1 0 1 ° 2 5 ' l S " ist d i e L a g e des P u n c -

tes D völlig bestimmt.

D a s o b i g e E x e m p e l ist aus Legendres Geometrie p. 375 e n t l e h n t


jfifl$ D r i t t e V o r l e s u n g . U b e r e b e n e

'jj...t - 1
• - ._. '••*J-"*V; f * V , v r * -. u.,'i / \ ^ ..^v , " • ,.' * *

*' G r w ;z cZjfo r m e Z z u r A uf 1ö s ung s p Ii ä r i s c Ii e r D r e i e c k e.

§ . 5 2 . E i n , v o n d r e i B o g e n g r ö f s e s t e r K r e i s e , b e g r e n z t e r T b e i l d e r K u g c l o b e r f l ä -

c h e w i r d e i n s p h ä r i s c h e s D r e i e c k g e n a n n t e D i e d r e i B o g e n o d e r S e i t e n d e s

D r e i e c k s w e r d e n i m m e r k l e i n e r a l s d e r h a l b e K r e i s u m f a n g a n g e n o m m e n . D i e W i n -

k e l , w e l c h e d i e E b n e n d i e s e r B o g e n m i t e i n a n d e r b i l d e n , , h e i f s e n d i e W i n k e l d e s

D r e i e c k s .

§ . 5 3 . W e i l i n e i n e m s p h ä r i s c h e n D r e i e c k e n u r s e c h s E l e m e n t e , d r e i S e i t e n u n d

d r e i W i n k e l , v o r k o m m e n , v o n d e n e n i r g e n d d r c i z u r B e s t i m m u n g d e s D r e i e c k s h i n -

l ä n g l i c h s i n d , s o ü b e r s i e h t m a n l e i c h t , d a f s d i e e i n f a c h s t e n F o r m e l n w e n i g s t e n s v i e r

E l e m e n t e e n t h a l t e n m ü s s e n . D i e Z a h l d i e s e r F o r m e l n , d L e m a r r a L s d i e G r u n d f o r m e l n

d e r s p h ä r i s c h e n T r i g o n o m e t r i e b e t r a c h t e n k a n n , l ä f s t s i c h a u f v i e r G l e i c h u n g e n z u -

r ü c k f ü h r e n : N ä m l i c h 1) z w i s c h e n d r e i S e i t e n u n d e i n e m W i n k e l ; 2 ) z w i s c h e n z w o i

S e i t e n u n d z w c i W i n k e l n , d i e d e n b e i d e n S e i t e n g e g e n ü b e r l i e g e n : 3 ) z w i s c h e n z w r i

S e i t e n u n d z w e i W i n k e l n , v o n d e n e n e i n e r d e r e i n e n S e i t e e n t g e g e n g e s e t z t i s t , u n d

d e r a n d e r e i h r a n l i e g t , u n d 4 ) z w i s c h e n d r e i \ \ i n k e l n u n d e i n e r S e i t e .

§. 54. U m d i e s e v i e r G r u n d f o r m e l n h e r z u T e i t e n , b e t r a c h t e m a n d a s s p h ä r i s c h e

D r e i e c k ABC a u f d e r K u g e l f l ä c h e , d e r e n H a l b m e s s e r — 1, u n d d e r e n M i t t e l p u n c t 0.

M a n l a s s e v o n C a u f d i e E b n e AOB d a s P e r p e n d i k e l CD f a l l e n . V o m Fiifse d e s s e l -

b e n D z i e h e m a n a u f d e n H a l b m e s s e r OA d i e s e n k r e c h t e L i n i e DE, u n d n u f OB d i e

s e n k r e c h t e DF. B e z e i c h n e t m a n n u n d i e S e i t e n d e s D r e i e c k s BC, CA, AB r e s p .

d u r c h a , b, c, d i e P r o j c c l i o n OD d e s H a l b m e s s e r s OA i n d c r E b e n e AOB d u r c h g,.

u n d d c n W i n k e l AOD d u r c h x , s o i s t

CE = sin b, CF = sin a , CD = sin b sinA ~ sin a sin B\

DE = sin b cos A — § sin x ; EO ~ cos b = cos x ;

DF = sin a cos B = g sin(c — x); FO = cos a = § cos(c — x).

E s i s t a l s o cosa = ? c o s ( c — x) — c o s c . ? cosx 4 - si/ic. ? s i n x , u n d w e i l

f c o s x = c o s b , § s i n x — s i n b c o s A , s o e r h ä l t m a n d i e e r s t e GriindforiiieI zvvi-
schcn drei Seiten und einen W i n k e l :

(A) cos a — cos b cos c + sin b sin c cos A .

D i e hciden verschiedenen Ausdrücke für CD führen nuf die z w e i t e Grundformel

z w i s c h e n z w e i Seiten und den beiden gegenüberstehenden Winkeln:

(B) sin b sin A — sin a sin B.

- W e i l sin a cos B = g sin(c — x) = sin c . § cos x — cos c . g sin x, g cos x = cos b,

u n d gsinx — sinb cosA, s o erhält man sina cosB — sinc cosb — cosc sinb cosA.

D i e s e G l e i c h u n g , sina = ^^^•^j*> g e s e t z t
> " '* 1 s i n b
dividirt, ergiebt sich die

dritte Fundamental-Glcichung zwischen zwei Seiten und zwei Winkeln, von de-

nen der eine der einen Seite entgegengesetzt ist und der andere ihr a n l i e g t :

(C) sin A cot B = sin c cot b — cos c cos A.


t*• - • •f'>'... •- • ' ; i
- - .•-

§. 55. D i e o b e n gefundene G l e i c h u n g sina •cosB-sinc cosb — cosc sinb cosA

giebt, wenn b mit c und B mit C'vertauscht w i r d , sina cosC=sinb vos c — cosb sinc cosA.

Substituirt man nun den W e r t h v o n sinccosb aus der erstern -Gleichung in der Ietz-

tern, so erhält man sin a cos C — sin b cos c — sin a cos A cos B — cos c sin b cos 2
A
A „ 1 sin b sin 2
A cos c ,
= sin b cos c sin 2
A — s/n a cos A cos B oder —• : = cos C + cos A cos B.
sin a
m T . . r , r T 1 x sin b sin B , sin b sin 2
A . , . „
Nun ist aber zuioJge ( » ) ^ — - = —. . aIso . — sin A s/n IJ. M a n e r -

sina sinA sina

hält demnach die vierte F u n d a m e n t a l - G l e i c h u n g z w i s c h e n d r e i W i n k e l n und einer S e i t e :

(D) sinA sinB cosc = cosC + cos.A cosB.

§. 56. M i t Hülfe des analytischen A u s d r u c k s des Perpendikels C D = sinb sinA

=r sina sinB findet man unmittelbar das V o l u m e n der dreiseitigen P y r a m i d e , deren

Spitze im Mittelpuncte der K u g e l l i e g t , und deren Grundfläche das aus den Sehnen

der Bogen a, b, c gebildete Dreieck ist. Betrachtet man nämlich die Seiten-

fläche AOB dieser Pyramide> deren Flächeninhalt = £ sinc, weil AO = BO — 1,

als die Basis d e r s e l b e n , so ist CD die H ö h e derselben, und folglich f CD.% sinc

zzzz % sinb sinc sinA oder = •} sinc si/ia sinB ihr körperlicher Inhalt.
228 Dvitte V o r l e s u n g . U b e r ebene

§. 57. W e n n es ein VortheiI der A n a l y s i s ist aus der m ö g l i c h s t geringen A n z a h l

von G r u n d f o r m e l n , alle übrigen darin enthaltenen W a h r h e i t e n h e r z u l e i t e n , so möchte

es v o r z u z i e h e n s e i n , w i e L a g r a n g e zuerst gelehrt h a t , aus der ersten als einzigen

Grundformel der sphärischen T r i g o n o m e t r i e alle übrigen abzuleiten. Diese Gleichung

aber w i r d sehr leicht folgendermafscn b e w i e s e n . Man lege durch den Punct A des

sphärischen D r e i e c k s ABC r die beiden Berührungslinien dcr B o g e n AB, AC, welche

r e s p . mit den verlängerten H a U ) i n e s s e r n OB, OC in D und E zusammentreffen, so ist

AD = tanc, DO — secc, AE = tanb v EO = secb, DAE der W i n k e l A des

sphärischen D r e i e c k s ABC und DOE = a. M a n erhält also ( § . 37.)

DE* — tan b 2
+ tan c 2
— 2 tan b tan c cos A

und auch = sec b 2


Ar sec 2
c — 2 sec b sec c cos a.

Subtrahirt man nun den ersten A u s d r u c k für DE* v o n dem l e t z t e r n , und dividirt

den R e s t durch 2 , so ergiebt s i c h , weil sec b 2


— ian b 2
— 1 ; sec c 2
— tan c 2
— 1,

1 Ar lan b tan c cos A — sec b sec c cos a — o.

Diese Gleichung durch cosbcosc multiplicirt, verwandelt sich dieselbe, weil

tanb cosb — sinb, secb cosb = 1 , ctc. in die bereits ( § . 55.) gefundene

(A) cosb- cosc 4~ sinb sinc cosA — cosa — o.

D a zufolge der V o r a u s s e t z u n g z w i s c h e n den v i e r Gröfsen a, b, c A keine ande-

re B e d i n g u n g statt f i n d e t , als dafs a, b, c die drei Seiten des D r e i e c k s , und A ein

dev einen dieser Seiten g e g e n ü b e r l i e g e n d e r W i n k e l i s t , so ergeben sich aus der F o r -


\

mel ( A ) f o l g e n d e b e i d e :

cos c cos a Jf sin c sin a cos B — cos b — o

cos a cos b Ar s m a s u l
^ C 0
* C — cos c — o .

§. 58. Aus der F o r m e l ( A ) erhält man unmittelbar cosA = C O S a


T' - i °' - s b C ¥ C

sm o sin c
und daraus sin*A = 1 — os* C A — s i n
? b sin c ~ 2
(cos a — cos b cos c) 2

sin b sin c
2 2

O j ~ C O £ ^ j K l — cos c) — cos a A- 2 cos a cosb


2 2
cosc — cos bcos c
2 2

sin b sin c ' 2 2


(
• •

und sphärische T r i g o n o i i i e t r i c . 229

1 — cns a— 2
cos b 2
— cos c 2
+ 2 cosa cosb cose
sin b sin c
2 2

— . .. , . . y(\ — COS Ct — 2
cos b
2
— cos c 2
4- 2 cosa c'osc cosc)
Folghch sinA = LJL -— — —— — \
sin o sin c
} :

B e z e i c h n e t man den Z ä n l e r d i e s e s Bruchs durch l-, so hat man

sin A __ ^ £ —_—^ Ru,n ist aber ^ ^-,— — : eine solche Function von

sm a sin a sm b sm c sm a <sz/z b sin c

a, b, c, deren W e r t h unveränderlich b l e i b t , w i e auch die Gröfsen a, b, c mit einan-

der v e r w e c h s e l t w e r d e n . Man erhält also, wenn man a in b und A in B oder a in c

und A in C und u m g e k e h r t v e r w a n d e l t :
' ni sinA sin B siiiC h '
• • sina sinb sinc sina sinb sinc" >
$. 59. A u s den beiden Gleichungen ( A )

cosa — cosb cosc 4~ sinb sinc cosA j


• " '>' "•

cos b — cos c cos a 4~ $i n


c sin a cos B

erhält man, wenn man in der ersten den W e r t h v o n cosb der zweiten substituirt:

cos a — cos c cos a 4" cos c sin c sin a cos B 4"


2
b sin c cos A,

oder cosa sin c 2


= cosc sinc sina cosB + sinb sinc cosA.

D i e s e Gleichung dureh sin a sinc dividirt, und alsdann — . ^s i a c o s a


= c o t a

sina sinA sina '


-° ^ =
s
cotA g e s e t z t , ergicbt sich die dritte Grundformel
sin A
(C) sinc cota.— cosc cosB 4~ sinB cotA,

D i e Ableitung der vierten Grundformel ( D ) ist bereits ( § . 55.) g e z e i g t w o r d e n .

§. G0. Substituirt man in den beideu F u n d a m e n t a l - G l e i c h u n g e n ( A ) , ( D ) für die

Winkel A 1 B, C i h r c Supplemente, indem man dieselben durch A', B', C'bezeich-

n e t , so verwandeln sich dieselben i n :

; >; ? :-. cos a — cos b cos c — sin b sin c cos A

!: 1
cosA' = cos B'cosC' — sinA' sinC cosa.

D i e s e beiden F o r m e l n haben eine aufTallendc Ä h n l i c h k e i t , und es verwandelt sich

die eine in die n n d e r e , indem man resp. a, b, c mit A\ B', C' verwechselt. Es w e r -
230 Dritte Vorlesung, Uber ebene

den daher alle Formeln, die aus der Formel (A) hergeleitet werden, auch wahr sein,

indem man die obigen Veränderungen macht.

Es crgiebt sich daraus, dafs jedes sphärische Dreieck in ein anderesvcrwandelt

Werden kann, dessen Seiten und Winkeln resp. die Supplemente der AVinkel und

der Seiten des erstern sind. Dieses Dreieck ist das sogenannte Supplementär- oder

Polar-Dreieck, und wird auf der Kugelfläche durch die drei Pole dcr Bogen des

gegebenen Dreiecks gebildet.

§. 61. Den Ausdruck für das Volumen der dreiseitigen Pyramide, deren Spitze

in O und deren Basis das, von den Sehnen der Seiten des sphärischen Dreieoks A B C ,

eingeschlossene ebene Dreieck ist, findet man ohne Hülfe irgend einer andern als

der eben gebrauchten Figur auf folgende Weise,

Das Volumen der dreiseitigen Pyramide, <!eren Spitze O und deren Basis das

Dreieck D A E , ist offenbar J ianb lanc sinA. Betrachtet man aber das Drei-

eck D O E als die Grundfläche derselben, und bezeichnet deren Höhe durch h , so ist
_r , . 7 • 7 r\ 7 sinb sinc sinA . , ,
ihr Volumen •= Daraus = . Esistabernuch
t

i secb secc sina.h. Ii —

sin a

h die Höhe der Pyramide ABCO., wenn BCO zur Basis genommen wird; weil nun

der Flächeninhalt von B C O = ± sina, so ist £ s i n a . h das gesuchte Volumen der

Pyramide OABC oder, wie wir bereits gefunden haben, = £ sinbsinc sinA oder

auch — £ s i n c s i n a s i n B = £ s i n a s i n b s i n C.

§. 62. Zufolge (§. 5S.) ist sin b sin c sin A = 1 = yiX — cos2
a — cos2
b — cos2
c

4- 2 cosa cosb cosc). Folglich h das sechsfache Volumen der dreiseitigen Pyramide,

welche durch die drei nach den Winkeln A 1 B , C des sphärischen Dreiecks gezoge-

nen Halbmesser der Kugel gebildet wird.


§. 63. Aus den vier, allgemeinen Grundformeln (§. 5 4 , 55.) lassen sich unmittelbar
die zur Auflösung des rechtwinklichten Dreiecks nöthigen Formeln ableiten. Es kann
aber nur sechs solcher Gleichungen geben; diese enthalten, wenn wir die dein rech-
ten Winkel C gegenüberliegende Seite c die Hypotenuse, die beiden andern a , b die
Catheten n e n n e n : 1) die drei Seiten « , b, c ; 2) die beiden Catheten a, b, und einen

der beiden Winkel A oder B; 3) die H y p o t e n u s e c, eine ('athete a und der g e g e n -

überstehende Winkel A; 4) die Hypotenuse c , eine ('athete a und der anliegende

W i n k e l B; 5) die H y p o t e n u s e c und die beiden W i n k e l A, B, und endlich 6)eineCa-

thete a und die beiden W i n k e l A, B. M a n erhält diese sechs Formeln f o l g e n d e r m a f s e n :

1) a, b, c, C cos c ~ cos a cos b 4 ~


s i n a s
? n
b cos C cos c =
cos a cos b

2) a, b, A C sin b cot a — sin C cot A 4 ~


c o s 0
c o s
C sin b cot a = cot A

3) a, c, A C sin a sin C ~ sin c sin A sin a — sin c sin A

4) a, c, B C sin a cot c — sin B cot C + cos a cos B col c — cot a cos B

5) c A B C sin A sin B cos c =• cos C 4 ~ cos A cos B cos c — cot A cot B

C) a A B C sin B sin C cos a ~ cos A 4 - cos B cos (J sin B cos a = cos A

M i t Hülfe dieser sechs Gleichungen lassen sich alle Fälle des sphärischen r e c h t -

winklichten D r e i e c k s a u f l ö s e n , und weil sie sich unter einer zur logarithmischen B e -

rechnung sehr bequemen F o r m d a r b i e t e n , so bediente m a n sich derselben gewöhnlich

in der T r i g o n o m e t r i e zur Auflösung j e d e s sphärischen D r e i e c k s im a l l g e m e i n e n , in-

dem man dasselbe durch einen senkrechten B o g e n in zwei rechtwinklichten Dreieck«

zerlegte. M a n kann aber auch dazu die vier F u n d a m e n t a l - F o r m e l n g e b r a u c h e n , in-

dem man dieselben durch z w e c k m ä f s i g e V e r ä n d e r u n g e n zum Gebrauch der L o g a r i t h -

men einzurichten sucht.

§. 64. Aus der F o r m e l ( A ) cosa — cosb cosc 4 ~ sinb sinc cosA ergiebt sich

COSa — cos b cos c. D a r a u s erhält m a n , w e n n a + b + c = s,


cos A =
sin b sin c

, cos a — (cos b cos c — sin b sin c) cosa-cos(b+c) __ 2 s i n ± s . sinUs—a)


1 + COS r—j : ; j
A
Jl = . . - - - - - r r ± L
1 I- .cj#j/» sirtr- Sirib
SM O SM C Sl)I C
. sinb sinc+co#b cosc—cosa _ cos(b-c)—cosa 2sin(ls-c) sin(*s b)
i . f*n<t A • i . —; : —~ . . • ~ _ 2. ' i
W*J+ SMOSlIlC x,nh.*t,-,i>
sin b sm.•-c
1

SM o sm c
1 4 " COS A . Ysin \ s . sin (\ s — a)
0tlCrC0SiA = f : ; ~~
sin b sm c

r
Folglich y
1 — cos A o d c r « „ i A = p ' " C i * - f t ) . M j * - 0 .

SM b SM C
p «Bjrjjr

V e r w e c h s e l t man a mit b, A mit B , und u m g e k e h r t , so erhält man

c o s x B = r*'*iy"'"Ct*-ft) • ,/„ ^^ = p J " < i * - c U m ( i 3 ^


s.in c sin a ~ c a

E b e n s o erhält m a n :

. _ n i 8
- s i n
Cl - — c)
9
• ! ^ — V s i n
Ci * * ~ o) sin a s — b)
COS § C — J : :—j : Sl7l 1 L — f . — •. . ?
2
sina sinb 7 3
sina sinc

| . 6 5 . Weil 2 cos|^ s i n \ A = s i n A , s o hat m a n :

^ „ Y^sin \ s . sin (\ s — a) . sin s — b) . ein (i- s — c)


sin A = 2 ' * — A—,—.-• - -
sm o sin c

E s ist aber ( § . 6 3 . )

. A 1 _ V"(l — cos 2
a — cos 2
b — cos c 4" 2
2 cos a cos b cos c)
SlIl Ji — — — 5 : — F —:—j : • •—S,
sin o sm c sin o sin c

Folglich 2 Ysin § s . sin (| s — a) . sin (-*- s —- b) , sin s — e) =

§. 66, Weil S i n
\ A
. = lan f A 3 so h a t man
* COS * 3

__ ^ W / i Cj s — b) sin ( | .9 — c ) 1 Vsin(^s-a) sin(-s-b) sin($s-c)


tan
z
sin § s . sin (| * — a) sin(- s — a) sin ~ s ~

D e n k t man sich in dem sphärischen D r e i e c k e ABC einen kleinen K r e i « b e s c h r i e -

b e n , der die Seiten des D r e i e c k s BC, C A , AB resp. in D , E, F berührt, und b e -

zeichnet den PoI dieses kleinen K r e i s e s durch O , so w e r d e n die drei B o g e n gröfse-

ster K r e i s e OD, OE, OF unter sich gleich s e i n , und mit den Seiten des D r e i e c k s

ABC rechte W i n k e l bilden. Z u g l e i c h läfst sich auf ähnliche W e i s e , w i e ( § . 2 4 . ) zei-

g e n , dafs A F = A E = f« — a, BD = BF = f * — b, CE = CD = \s — c ,

und dafs die B o g e n gröfsester K r e i s e O A , O B , OC resp. die W i n k e l A , B , C h a l -

biren. Bezeichnen w i r nun den Abstand des P o l s O v o n den drei,Seiteii des D r e i -

ecks durch s , s o ist O A F ein in F rechtwinklichtes D r e i e c k , OF = f , der W i n k e l

O A F = \ A , A F — \s — a. Zufolge der 2ten Formel ( § . 6 3 . ) für die r e c h t w i n k -

lichten D r e i e c k e ist also cot\A = coto.sin&s — a) oder tan^A = -. *^J. .


* s 2
- ein{js — ä)
V e r g l e i c h t m a n diesen A u s d r u c k mit den oben g e f u n d e n e n , so ergiebt sich
Vsin (' s — a) sin (f s — b) sin(%s-c) „. . . . , ,
lang = f 7UiYs~ • ' E i n A u s t l r u c k d o r n n t
für den
Radius -des in ein ebenes D r e i e c k eingeschriebenen K r e i s e s ( § . 28.) eine auffallende

Ä h n l i c h k e i t hat. D i e s e m n a c h ist

tan 1A — •. *™
sm(\s— a)
1 s
—-, tan 4 B * .•,
.«rc(|s-6)'
t m
tan 1 C = ^ L ' — .
stn(is-c)

§. 67. A u s der V e r b i n d u n g der so eben gefundenen Ausdrücke für die Sinusse

und Cosinusse der halben W i n k e l lassen sich mehrere interessante Formeln herleiten.

Da nämlich:

^
'sin -kss. . sin ( I s — a)
ysin

±A
SM
sin b. sin c
x y*sin(i s — b) sin(f s — c)
cos ysin \ s . sin (J s — b) • , n ysm(*s — c) srn(is — a)

B =.
2
sin b. sin c
SlIl | B ZZZ J i-
a
:

SM CSM
cos § ysin I s . sin (^ s — c ) ^ * sm c. sm a

cosm|
s o erhält an: C sin a. sin b
Sin
. T

~y
n

Kj '—
V*sin(\s — a) sin(%s — b)
I • . ; 'i «

A. B
sina.sinb
SM i S Y^SM (^ .9 a) ,W/2 ( i .9 ü ) SZAZ * .9 .
cos | cos * —•• " 1
• / = T- : j~ = SM i C
SM C sin a sm o sin c

A. B
hi(' s — c ) ysin
sin (1 *• — a) sin (| s — b) sin(^ s — c) .
—-. I • . •—,- r = : sin

y
x C
sin sin "'"^ c sina sinb sinc
SM C
sin sin

A. B
v §

sin(i s — a) ^ ' Qs S 7 n s
— ) sm(|- s — a)
c

cos \ sin | cos | C


c sin a sin b sin c

A. B
SM

i(i s — b) ysin \ s . sin (\ s — c) sinQ s — b)


sin | cos | sin a sinb
cos J C.
sm c sin c

D a r a u s ergiebt s i c h :

cos i(A+B)
i f j 4 A ^_sinis-sin(is-c) .
*
„ ... 2co,9 j(a+b)sin
= ^T^r^-* ' -
1
c m T fy C_cos(fa4-b)
~coai~*ln*C . Tjr ,

HA-B)
n n C

cos
C C w 2 V ^
=z ^
s i n
s
c
+ sin(ls-c)
-
=
2cos-csin^c
^i^^^^C=^^,inLC
sin*c * 2 s i n

sm » , - , T i x sinGs-b)+8in(-3-a)___r,,_2sin*c.co8*(a-b) x cosU<i-b) r ,,

--COS^L sin
C0S^Czzz COS^L
sin
IfJA-B)ZZZ =
sin
:
c s ; ~J 7 Sc^ 5

\(A~B)zzz,
30
sS^i^' .sinc * 2 cos ~ c
2cos$csin-c v cÄ cosz\c
*, A ^ sin(ls~b)~sin(ls~a)^ _2cosf c.sin^(a^-b) ^ s
J ^ ^ l ^ r
cos^C coszjCz= — cos C
n i r P n i t
: 7 7 i v i a
n , j cos^(AArB)_ cos*(a + b) T T cos *- (A — B) sin \ (a + b) f

wcter i. : r~7i — T s *• r~7> • — r


-—»
si/i^L cos^c sin^C siri^c

T J f £(A4- ff) _ cosf — /Q J V sJnj(A-^B^_sin-(a-b)


• I y T ' "~" x 9 ' " " r ATA ~~~* " " - V •

cos^C cos-c cos^L sin^c

Diese vier interessante Formeln sintl ungefähr zu gleicher Zeit von Gaufs,
Mollweide und Legendre gefunden worden. Ich lernte sie zuerst aus Gaufs
Theoria Motus corporum coelestium etc. Hamburg 1809, wo sie ohne Beweis mitge-
theilt werden, und fand auch gleich den obigen Beweis, dcr sich am natürlichsten
darzubieten scheint und sich dem Gedächtnisse leicht einprägt. ^ ^
§. 68. Indem man die 3te der obigen Gleichungen durch die lste, die 4te durch
die 2te, die 2te durch die lste, die 4te durch die 3te dividirt, erhält man folgendo
vier Gleichungen:
j /anj(siAr-B) _ cos f (a — b) „ tan\(A—B) _ sin\(a — h)
."T"V.
cot \ C cos
I
\ (a
,
4- b)' I i " *
col \ C sin \ (a + b)

f (A- B) _ lan f (a + b) ,y sin \ (A — B) _ tan | (a — b)

COSF[A + B) ~ lan\c 3
\sin\(A + B) ~ tanfc' '

Diese vier Gleichungen werden die Ncpperschen Formeln genannt. Die ersten
beiden können dazu dienen, aus zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winke! eines
sphärischen Dreiecks, dic beiden andern Winkel; die letztern beiden, aus zwei Win-
kel und der dazwischenliegenden Seite, die beiden andern Seiten zu finden.

§. 69. Aus den beiden Gleichungen


x . v • Ti c o s
1( a
+ b) . , n . , . Tj. _ cos \ (a — b)
cos \ (A + B) — - — 1
T^ sin$C, sin(AAfB) f—^ i Cos | C
COS n C COS C
erhält man cos \ (A + B) cos | C — sin \ (A + B) sin \ C = cos § (A + B + C)
— < os f (a 4- b) — cos i (a — b) . r r i . r i stn \ a sin \ b . ^
sin i C cos 1 C = — — — sin C
cos I c
• — " • j -
cos % c

Es ist aber (§. 65.)


h
sin C = •—T J W 0
I & — Y"sin i s . sin (\ s — a) sin (i s — b) sTnTs — c).
sin a siti o i * *
und sphärische T r i g o n o m e t r i e .

Folglich, wenn A + B + C = S

, o sin | . sm f & .£

cos = ___A_—-—r~ = 4 cos £ a . cos y b . cos % c'

E b e n so erhält man sin a.sm o . cos £ c

cos \(a—b) COs ICA- cos 2


l(aArb)siri*jC
sin % S=sin %(A+ B) cos | C + cos § ( ^ b B ) sin 1C
cos | c

cos 5 a cos \ b (cos § C 4~ sin f C) Ar


2 2
f a sin § 6 ( c o s § C — .v//? 1 C)
? 2

COS i C

cos f acos \ b A^ sin \ a sin \ b cos C cos%a cos%b sin a sin b Arsin%a sin\b(cos c—cos a cos b)
— - 1
cos j c sin a sin b
3C
=
COS
sin | a sin \ b
3
— .--—:
cos
~—T . (2
c sin a sin b
T 7 .
cos Z a . 2 cos i b A- cos c — cos a cos b)
2 2
*
(1 4~ cos ci) (1 Ar cos b) Ar cos c — cos a cos b 1 Ar cos a Ar cos b 4" cos c
4 cos 5 a cos j b cos \ c ~ 4 cos \ a cos \ b cos ^c *

§. 70. A u f ähnliche W e i s e ergiebt sich

cos(iS— C) — cosl(A+B— C) = cosl(AJfB) cos%CAr sin^(A+B) sin$C

( c o s \ (a Jf b) Ar cos ( f a — b)) cos \ C sin \ C cos f a cos f b sin C

cos £ c cos 2c
cos \ a cos Y
b. h £
cos i c sin a sin b 4 sin f a sin § b cos \ c'

E b e n so ist sin(%S-C) = sinl(AA-B) cos%C — cos%(JAr B) sin%C

cos \(a — b) cos 1 2


C — cos \(a Ar b) sin \ C 2
_ cos \ a cos f b . cos C + sin f a sin ± b
~ cos \ c cos £c ~~

cos \ a cos \ b (cos c — cos a cos h) Ar sin \ a sin % b sin a sin b

cos i c . sin ci sin b


cos jr a cos \ b , j , , . „ _

— j . 5—r (cosc — cosa cosb + 4 sin-±a sm ±b} 2

cos ~ c sin a, sin b * ' 4

cos c — cos a cos b Ar (1 — cos ä) (1 — cos b) _ 1 — cos a — c o s b 4- cos c


4 sin 2
a sin b cos % c
4 sin$a sin±b cos%c '

§. 71. M a n hat a l s o , w e n n , Avie v o r h i n ,


S = A Ar B Ar V, l- = 2 ^sin^s sin(%s-a) sin($s-b) ««(^» — c):

Ai
23e Dritte Y o r l e s u n g . Ü b e r ebene

cos 1 S ~ 4 cos ^ a cos § b cos f c '


sin \ S 1 4" cos a cos b cos c 4" 4"
4 cos x cos \ b cos \ c
a

h 1 4- cos a — cosb — cos c


cos(i S — A) • - :——:—=— ,• sinQ S — A ) 4 cos § a sin b sin j[ c
4 cos § a sin f 0 sm f c

- —
1
Z — 7 ^ — ; sin(%. S — B)
1 — cos a <" * A — cos c 4" 0

4 sm j; a cos \ sin \ c 4 sm i a cos £ 6 sm £ c


7 1

cos(% S— B) 0

; sin(i S — C)
cos a — cos b 4- cos c
coa(i S - C ) 4 si11 % a sin f b cos \ c sin i a sin \ b cos \ c *

A u s diesen F o r m e l n lassen sich mehrere sehr interessante Sätze h c r l e i t e n 3 von

denen w i r hier einige betrachten w o l l e n . '

§. 7 2 . A u f g a b e . Aus den gegebenen Seiten eines sphärischen Drei-

ecks den Flächeninhalt desselben zu finden.

E s sei das g e g e b e n e D r e i e c k ABC M a n verlängere die beiden B o g e n AC B C r

über C hinaus bis z u m Zusammentreffen mit dem gröfsesten K r e i s e des ß o g e n s AB

in D und E, so hat man vier D r e i e c k e CBD, C E A , D C E und das g e g e b e n e ABC

B e z e i c h n e t man diese vier D r e i e c k e resp. durch x, y , z, A , und die Oberfläche der

K u g e l durch K, s o übersieht man l e i c h t , w e n n A , B , C die W i n k e l des D r e i e c k s ia

Graden ausgedrückt a n z e i g e n , dafs A 4- x = ~- . X , A 4-y — ~ . A 4- z = ~ K9

3•6O
// 4- 4. sn°
k
•UHJ

B c 1

foigiich x 4-j4- 4- 3 = _ j r ^ - X _ . # - .
z A N u n i s t a l ) C r x + J / + s + A r = i K =

und daraus A = ^ Ü . 5 i 5 z ^ L . ^ " ; 0 d e r d e r F l ä c h e n i n h a l t eines sphärischen D r e i -

JOU -

ecks verhält sich zur halben K u g e l f l ä c h e , w i e der Uberschufs der Summe der W i n -

k e l über 180° zu 360°.

W e i l K — 4 f f , wenn der Halbmesser der K u g e l = 1, s o i s t auch


y

A =
4 ± . B r C—180°
36()<
— . 2 * . D i e s e r Ausdruck w i r d , wenn A , B , C die z u den W i n -
keln des sphärischen D r e i e c k s g e h ö r i g e n B o g e n bedeuten = A + B + C - * .
D a r a u s crgieht sich afso c o s f A — sin%S, i A = — cos%S: daher

. j . Ysin jr s sin ( i s — a) sm ( £ s — b) siu ( | .9 — c )


sm i A = 0 r — T 1 ! — • J

2 c o s i a co,9 f o cus f c

eine 2 u r Iogarithmischen B e r e c h n u n g sehr b e q u e m e F o r m e l , die sich j e d o c h auf f o l -

gende A r t n o c h sehr vereinfachen läfst:

„ . l - c o , ? | A 2 * m " - j A . _ " I A , , -r

E s ist — - — = . — — — tan £ A , aber auch


sm J2 A 2 cos £ A sin £ A
1 — co.9 f A 1 — sin i S 4 c o s § a ?fJL^L_££Li
C( c
— * — C 0 , ?
< — 7
cosb_^-cosc

s m ^ A — c o s ^ 5 £

1 C O S 2
£ « COS 2
^ Z) C O S 2
J c 4- 2 COS f <7- COS COS * C

JLA *' T

S o wie nun aber ( § . G o . }

1 — cos 2
a — cos 2
b — cos c 2
Ar 2 cos a cos 5 c o s c = 4 s m f s . sin(%s-a) sinQs—b) sm(|s-c)

s o ist a u c h , w e n n man \a, \b, f c , \s resp. durch « , ß , y , ff b e z e i c h n e t

1 — cos « — cos ß — cos vAr2cos


2 2 2
x .cosß c o s y = 4tsin^c.sini^,c—t*)sin(^<r—ß) sin(^a—y).
D a r a u s ergiebt sich.
4 sin f <r , sin C f a — « ) sin Cf a — ß) sm ( f <r — y )
ta?z 4 A — — .- ..— ., , .

Y"sin f s . sin ( ^ s — a) sin s — fr) s m s — c)


y^sm f o- s / v / f ff s ; / z ( | ff— «0 s m C f g" — " ) s//zCy j — ff) s/'n(%ff— ß) sin(%a— y ) sin(j ff— y )

~~ cos ji c sin \ ccos(ji ff — « ) sin(ji c — « ) cos($ ff — ß ) sZ/.Cf c — ß) e o s ( f cr — y ) s m ( f ff — y )

= Y i ' (i'* —O tan (\c — ß) tan Cf a — ?).


tan
ff ian 6

D i e s e äufserst elegante F o r m e l ist v o n Simon Lhuillier gefunden worden.

§. 73. Aufgabe. A u s den drei Seiten a, b, c eines sphärischen D r e i e c k s den

auf der Kugelfläche g e m e s s e n e n Abstand r des Pols der um dasselbe beschriebenen

Kreislinie v o n irgend einem Puncte derselben zu finden,

E s sei O dcr PoI des um ABC beschriebenen Kreises, so ist j e d e r der Bogen

gröfster K r c i s e OA, OB, OC=r. A u f s e r d e m ist WmkelOBC=OCB, OCA=OAC

OAB=OBA. B e z e i c h n e n wir diese W i n k e l r e s p . durch x, y, z, so ist y + s = A,

z Ar x = B, x Ar•y= C Daraus e r g i e b t sich , wenn A Ar B Ar C = S, x = f S— Ai


" ^ ^ * ^ ^ ^ * ^ ^ * a R S R 5 T * = * i * " >• " ' * ^

238 Dritte V o r l e s u n g . Uber ebene

y=z^S-B, 2= ^ 5 - C . Betrachten w i r das D r e i e c k OBC, so ist OB = O C = r,

2H7 = a , OBC=%S-A. Man hat also zufolge der ersten Grundformel ( A ) ( § . 54.)

c 0 5 = cos a cos r 4 - s m a s m r cos «S — y / ) « Daraus cot r . . ° C S a


- oder
sm a
cotr.tan\a = c o s ( f S — ^ / ) , folglich

/a?z 5 « ... 2 i a cos£ a szVz \ b sin i c


ianr = — - - - 3
— T = (§. 70.) 2 ^ 1

CO.S'(j O — Jl) 5 £

2 sm & a sin £ b sin Z c


Y"(sin j s.sin s — a) sin (J s — b) sin (| s — c))*

Sowohl aus diesen A u s d r u c k für tan r als « u s d e m ( § . 66.) für tan p gefundenen

lassen sich die beiden A u s d r ü c k e der H a l b m e s s e r r, P des äufsern und innern Kreises

des ebenen D r e i e c k s h e r l e i t e n , indem man statt der Sinusse und T a n g e n t e n der B o -

g e n , die B o g e n selbst setzt.

§. 74. Lehrsatz. B e z e i c h n e t man durch r', / dieselben Gröfsen in B e z u g auf

das S u p p l e m e n l a r - D r e i c c k eines g e g e b e n e n sphärischen D r e i e c k s , was /•, ^ für das

Grund-Dreieck b e d e u t e n , so sind / ' , / die resp. Complemente v o n g, r.

E s ist n ä m l i c h , w i e w i r so eben gesehen haben tanr — •— ^ tan a


u n ( j a u s

cos(%6 — jl)

( § . 66.) f o l g t , dafs tan? = ~~p~^r^- Bezeichnet man nun durch A', B', C die
• ^
resp. Supplemente der W i n k e l B, C des G r u n d - D r e i e c k s , und A' + B'^-C' durch

S>, So ist cos(lS-A) = sin(%S'-A'), cot\A = tan\A r E s ist a l s o :

tan % a sin(% s — a)
tanr — • ->;• & tang — — .
sin(i& — A y tan%A

W e n d e t man nun diese beiden F o r m e l n a u f das S u p p l e m e n t a r - D r e i e c k a n , so c r -

giebt s i c h :

i n n J = _Jftn^A_ _ cot* A , _ sin (J S' — jf) _ cos Q S — A)


i a f
l sin ("i s — a) ~ sinQ _ ) '
s a
S
"tan%a ~~ ~~lan | a '

E s ist aber ( § . 66.) tan \ J — ^ ^ . 9 _ _ 0 a e r Cot\A == sin(\s~ ) a cot . £


E s ist ferner ( § . 72.) w e n n O der PoI des um das D r e i e c k ABC beschriebenen

Kreises, jeder dcr beiden Winkel des glcichschcnklichten Dreiecks OBC an der

Grundlinie BC = %S-A; j e d e der beiden Seiten OB, OC = r und BC = «, und

deshalb z u f o l g e dcr ersten Grundformel ( A ) ( § . 54.)

, r o . v cos r — cos r cos a 1 — cos a . , _


cos Cl o — A) = : •~ cot r . . = cot r tan * a.

sin r sin a sin a

D i e s c m n a c h wird tan r — cot § , tan p' = cot r.

Dieser interessante L e h r s a t z läfst sich übrigens sehr leicht auf synthetische A r t

beweisen, indem sich zugleich ergiebt, dafs der u m s c h r i e b e n e K r e i s desGrunddrei-

e c k s und der eingeschriebene K r e i s des Polardreiecks Parallclkrcisc sind. (Schulz

Sphärik. Ister T h . L e i p z i g 1828 §. 46.)


> ' f
' • • - i •^•'- l
vs * v
• < ' ' Ji •

Auflösung des In C'rechtwinllichten sphärischen Dreiecls ABC

§. 75. I. Aus den beiden gegebenen Seiten a, b findet man (§.63.)

1) d i e H y p o t e n u s e c ; 2 ) e i n e n d e r W i n k e l A, B vermittelst der Formeln:

7 rts , 4 tana _ tanb


1) cos c = cos a cos b; 2) tan A — — — , T 3) tan B =• —:—.
' sui b ' sui a

§. 76. II. Aus der H y p o t e n u s e c und einer Seite a findet m a n 1) die

andere Seite b; 2) d e n Gegenwinkel A; 3) d e n anliegenden Winkel B;

vermittelst der Gleichungen:

1) C 0 5 b = : 2) sin A =• Sl
™,- 3) cos B = tan a cot c .
cos a sin c

§. 77. III. Aus der gegebenen Seite a und dem Gegenwinkel A er-

hält man 1) d i e a n d e r e S e i t e b; 2) d i e Hypotenuse c; 3) den Winkel B

durch dic Formeln:


4 n\ • o* \\ •• 75 cosA
.• ——
A , 3 )0) sinB == •
Ss l ir ln 1a 1

1) sinb = tana cotA; 2) sinc= sm &inB


J
sm A'A '' cos
cos a
a
§. 78. IV. Aus der Seite a und dem anliegenden Winkel B findet
m a n 1) d i e a n d e r e S e i t e b; 2) d i e H y p o t e n u s e c; 3) d e n Gegenwinkel A;

vermittelst der Gleichung:

1) tanb — sina tanB; 2) cotc — cota c o s B ; 3) cosA = cosa sinB*

§. 70. V. A\is der Hypotenuse c und einem der Winkel A findet

man 1) die G e g e n s e i t e « des gegebenen W i n k e l s t ; 2) die anliegende

Seite b; S) d e n W i n k e l B durch die Gleichungen:

1) sina — sinc sinA; 2) tanb = tanc c o s A ; 3) cotB = cosc tanA*

§. 80. VI. Aus den beiden schiefen Winkeln A 3 B bestimmt man 1)

eine der S e i t e n a, b; 2) d i e H y p o t e n u s e c:

1) cos a =z , cos b P= £££_^?. 2) cos c =P cot A cot B*


' sin B sm A

§. 81. W e i l die A u f g a b e n I , 1 ; IV, 3; V , 1 respective vermittelst der F o r m e l n

cosc — cosa cosb; c o s A — sinB cosa; sinb = sinc sinB b e r e c h n e t werden kön-

n e n , so lassen sie s i c h , w i e man leicht ü b e r s i e h t , auch mit Hülfe der T a f e l n der

natürlichen Sinusse und Cosinusse durch Addition und S u b t r a c t i o n , wie folgt, auf-

lösen : 2 cos c zzzz cos (a + b) •^- cos (a — 6); 2 cos A .= sin (a + B) — sin (a — B);

2 sin b zzz u zzz cos (c — B) — cos (c 4~

§. 82. Wenn der in der Auflösung des rechtwinklichten D r e i e c k s vorkommende

gesuchte Sinus oder C o s i n u s wenig von der Einheit verschieden ist, so mufs man

dieselbe in eine andere zu verwandeln s u c h e n , w e l c h e die T a n g e n t e des gesuchten

COS 4i
Elements giebt. So erhält man z. B. aus der Gleichung cos b = ^

1 — cos 6 cos a — cos c r. . , i 1 — cos b .


.—j = - . Es ist aber •—: T — tan 2
| b; eben so
1 + cosb cosa + cosc 1 4~ coso *
_ . c 4- a . c— a
u
- 2 siu—-— sin—-— .
cos a — cos c 2 2 = l o c* + ^ rz* o » ^c—a, undfolglich
cos a + cos c c 4 - a c. — a
1 cos _ — cos —2—
*
7 y * ° 4 - a
, ° — a

tan { b = | tan - j - - tan - ^ — .


§. 82. E b e n s o kann man d i e F o r m e l sinA = -!—, we nn A nahe an 90°, fol-
sin c 1

j c j , T, . 1 — sin A sin c — sin a , 1 — sin A


gendermafsen verwandeln : E s ist -—j . . = . —;; aber -—= r~~
° 1 + suiA sinc Ar sina 1 Ar sinA
1 — cos (90° — A) ~„ . , . . , sin c — sin a

= T~L Vnno , A = tan C45° — 4 A) =


2
cot (45° +
2
i A) und — — . —
1 H- cos (90° Ar A) v
- ' v
' 2
' sm c + sm a
n c Ar a . c — a , c Ar a . c—a
1 cos —-— sm —-— , cot -- tan —-—
2 2
— 2
— c1—.
2
n
c Ar a c—a
. tan ——
J
= _ —. — cot
_ . c+ a c— a £ 2 c—a + a
lsm—-— cos—-— cot—^— lan—-—
jL M +L
c—a
tan ———
Folglich tan(W — \A) = Y"coS^^.lan —^ = f
** a
0

c Ar *
tan—^-

c Ar a
tan — —
und tanWArZA) = Y — = 2
ftan ^^.cot^~?.
C

i *• ' o— a ' 2 2
tan —-—
4M

§. 83. E b e n s o läfst sich dic Formel cosB = tana cotc, wenn cosB wenig

v o n 1 verschieden i s t , folgendermafsen verwandeln:

1 — cos B tan c — 1an a , 2 sin Z B 2


sin (c — a)
— — — oder — —
1 Ar cos B tan c + tan a 2 cos -| B 2
sin (c Ar a)'

Also
. i , r>
tan \ B = Y"sin
r sin Cc — a)
(c Ar )
——,—:—r. a

§. 84. A u f ähnliche W e i s e w ü r d e man statt der Formeln ( § . 77.) folgende erhalten

*-w + i i) = ± r ä g ± | , <«<«* + i « = * r & J g ± g ,


^ + im = ± r%fä±%.
§. 85. A u s der Gleichung ( V I , 3) c o s c = cotA cotBeTg'ieht sich

1 — cos c _ tan B — cot A o < ] e r r — ^J^^nA_^cos A cos B


1 + cos c tan B Ar cot A z
sin B sin Ä Ar cos A cos B

= _ e»w±g; foigUchto*c = r-^#*>


cos (A — B) cos (A — B)
242 Dritte Y o r l e s u n g . L b c r ebene

W e i I n u n d i e G r b f s c = — cos ^ A ^ B ) ' m m e r
P 0 8
'*'^ cos(A^-B) aber, weil j l ^ - B

immer > 9 0 ° , negativ i s t , so folgt daraus, dafs cos(A— B) eine positive Gröfse sein

mufs. E s mufs demnach der Unterschied der beiden schiefen Winkel ei-

nes r e c h t w i n k l i c h t e n sphärischen Dreiecks immer k l e i n e r a l s 90° s e i n .

A u f l ö s u n g der s p h ä r i s c h e n D r e i e c l e im A l l g e m e i n e n .

§. 86. A u s d e n d r e i S e i t e n a, b, c eines sphärischen Dreiecks einen

der drei W i n k e l zu finden.

E s sei der gesuchte W i n k e l A , so bat m a n , wenn a - ^ b ^ - c — s, zur B e s t i m -

m u n g desselben ( § . 54 ( A ) , 6 4 , 6 5 , 66.) folgende Gleichungen:

.s j ccs a — cos b cos c n x . . ysin(k s — b) sin (-£ .9 — c) -''


\) cosA = • :—r—: ; 2) sin\A = ] 3
.— .—-—~ ';
sin o sui c sin b sm c

ox T *_Y^sinz)s.sin(%s—a) . ,_2Y^sin\s.sin(\s—a)sin(\s—b)sm(is-c)
O) COS zr Jl I • : ; . ; 4 ; SlIl Jl : 7 -. ~ ;
* sin O sin c sin 0 sin c

5) t a n * A = = ^ P'» <£ * ~ * i n
<1 < ~ ^ <f *ZL$.

' * sm (| s — a) sin (-J- s — a) sin - s

Die letzte dieser Formeln ist zur B e r e c h n u n g am vortheilhaftcsten, besonders

w e n n man alle drei W i n k e l v e r l a n g t , weil um die L o g a r i t h m e n v o n t a n \ A , tan\B,


t a n - C zu finden, nur v i e r L o g a r i t h m e n nöthig s i n d , w o h i n g e g e n bei der A n w e n -
a

dung der übrigen F o r m e l n sieben L o g a r i t h m e n erforderlich sind.

§. 87. Bedeuten A ' , B', C die resp. Supplemente v o n A , B, C9 und substituirt man

in den obigen Formeln für die W i n k e l A , B, C resp. 1 8 0 ° — ^ ' , 180° — jtf', 1 8 0 ° — C ,

vertauscht alsdann die Seiten a, b, c des D r e i e c k s mit den correspondirenden Grö-

fsen A , B', C und u m g e k e h r t , und substituirt endlich w i e d e r 180° — ^ / , 180 — 0


^

180° — C r e s p . für A ' , B, C 9 so erhält m a n , wenn A + B + C = S gesetzt wird,

wegen (§. 6 0 . ) , folgende Gleichungen:


c o s A + c o s B c o s C , y c o s & S - B ) os(\S—C)
1) = — , - .—= 2) cos|a = ' = —71—r^,-
O N C

cosa : 7 J
y
sui B sin C ' Ä
C

• r r co*5&<*0.9frS—^ ^ . 2K cosjS cosCfS—^VosGS-7?) costtS—Q


3) sm ^ = F — . —77^: 4) s m a = f — = =—77—• 771
J
~ SlTl B SUl C ' ' S l ! l
SlIl C

„ , r _ 1 y cos ( f 5 — A ) cos (i S ~ 7 ? ) cosQS — Q


4) co/ f a = — ^ f - Q 1 r-Q

cos (f S — A) cos i 0
Diese Formeln können dazu dienen aus drei gegebenenAVinkeln eines

Dreiecks eine der Seiten zu finden.

§. 88. Aus zwei Seiten a, b und dem eingeschlossenen Winkel C

1) d i e beiden andern Winkel A , B u n d 2) d i e dritte S e i t e c zu berech-

nen.
1) D i e beiden W i n k e l A 1 2 ? e r h ä l t man rcrinittelst der beiden Nepperschen
Formeln (I, II, §. 68.)
* . cos * (a — b) . ,, . - j r,. sin — (a — Ii) „
lanlU+Bi = SJJ^+ij e o t l C , t a n i U - B i = s i n l \ ^ a + c o t i C .

2) Nachdem man entweder tani(A^-B) oder tani(A—B) gefunden, erhält

man die Seite c mit Hülfe der G a u f s i s c h c n Formeln ( § . 67.)

— s i n
" ^ * a ^ ^ rr a ^ • C O j r
2 6* — b)
c o s l c c o s i ( J ^ - B ) ' ~ si,ii(A + B)

. T sin \ C. sin § (a + b) _ cos § C. sin § (a — 6)


* m
* C
c o s i ( A - B ) s i n i ( A - B )

§. 80. V e r w a n d e l t man d i e s e F o r m e l n nach d e r V o r s c h r i f t ( § . 87.) so erhält m a n :

ro<r x ( A — B ) 1 sin Z ( A — B ) .
1) tanl(a + b) = ^ ^ R ö ) ^ i ( a - b ) = j ^ J ^ t a n \ c

. , r _ cos j c . cos -| ( A 4- 7?) _ smlc.cos|C^/-B)


* l H ä C
cosx(« + 6) i (« + &)
2)
T r _ cos j c . s*Vz I 4- B) __ sz'/z I c . sm | (y/ — B )
.cos i L — ~ ^ ^ cov— ^ i( f i _ ( a

Mit Hülfe dieser Formeln kann man aus zwei Winkel A , B un'd der

zwischenliegendcn Seite 1) d i e beiden andern Seiten u n d 2) d e n drit-

ten W i n k e l finden. v
§. 90. Aus z w e i S e i t e n a, b und einem der einen Seite a gegenüber-

liegenden Winkel A 1) d e n a n d e r n G e g e n w i n k e l B, 2) d e n eingeschlos-

senen W i n k e l C, u n d 3) d i e d r i t t e S e i t e c z u finden.

1) Den Gegenwinkel B erbäJt man nach ( § . 58.) durch die F o r m e l sin B ~ fi^4-^^.
° sm a

2) Um den eingeschlossenen W i n k e l C zu finden bediene man sich der dritten

Fundamentalformel (C) ( § . 5 4 . ) , indem man b, c, A , B resp. in a, b, C, A verwan-

d e l t , so erhalt m a n :

sinb cota = sinC c o t A A~ cosb cosC. •

D i e s e w i r d , mit tanA multiplicirt und alsdann cosb tanA — tanXgesetzt,

sin C Ar tan X . cos C — sin b cot a lan A — tan b cot a tan X.

Multiplicirt man diese mit c o s X , so crgiebt s i c h :


«»(C + X) = « « X
-. . tan a . ;
,

Vermittelst d i e s e r F o r m e l erhält man, n a c h d e m man X d u r e h tanX—cosb tanA

bestimmt h a t , den gesuchten W i n k e l C

3) H a t man einmal den W i n k e l C g e f u n d e n , so ergiebt sich daraus die Seite c

vermittelst der Gleichung sinc — V' l


n a

sm A

E s läfst sich aber auch c unmittelbar durch die Auflösung der ersten Grundfor-

mel ( A ) cosb cosc 4~ sinb sinc cosA — cosa berechnen. Dividirt man nämlich

diese Gleichung durch cosb und setzt alsdann tanb cosA = c o t x , so erhält man:

eosc Ar sinc cotx = n n


& diese mit sinx multiplicirt, ergiebt sich:

» * I C^OS Ct
sin (x A^ c ) = . i x w o r a u s sich n a c h d e m man x durch tan b cos A
s n = cot x g e -
o cos °
funden h a t , c b e r e c h n e n läfst.

§. 9 t . Verwandelt man die so eben gefundenen Formeln nach ( § . 8 7 . ) , so e r -

hält m a n :
sin B sin a
1) sin b =
sin A '

.
n • , x tan B sin x . n .
2) * m ( c — x) = 7 — , w o tanx = cosi> w«a
/rt«
3) sin(C— X) = ~ -^-
c s
sinXy w o cotX = tanB cosa.
cos JJ

Vermittelst dieser Formeln lassen sich a u s zwei Winkeln A, J5nnd einer

Gegenseite a 1) d i e andere Gegenseite b, 2) d i e z w i s c h e n den Winkeln

A, B liegende Seite c und 3) der W i n k e l C b e r e c h n e n .

§. 92. Es ist hier noch zu b e m e r k e n , dafs in den beiden A u s d r ü c k e n für sinB,

sinb (§. 90, 91.), die W i n k e l g r o f s e n B, b zwar zweideutig s i n d ; diose Z w e i d e u t i g k e i t

j e d o c h in dcn meisten Fällen v e r s c h w i n d e t . A u s dcr Nepperschen F o r m e l ( 1 , §. <>S.)

OO'S " Cct *"" I)} %


tani(A+B) = — r ~ i ( cot*C ergiebt sich nämlich, weil die W e r t h e von
2 1
' cos 1 (a + b) ~ °

cosjt(a — b) und cot-\C immer positiv sind, dafs tan\ A f


+ B) und cosi(aArb)

gleichartig sein m ü s s e n , und folglich i n j e d e m s p h ä r i s c h e n Dreiecke die hal-

be Summe ihrer G e g e n w i n k e l zugleich > oder zugleich < 90° s c i n mufs.

Beispiele zur Berechnung sphärischer Dreiecle.

§. 93. Exempel I. Die geographische Breite zweier Orter auf der Erdkugel

und ihre g e g e n s e i t i g e kürzeste Entfernung sind g e g e b e n , man soll den Längenunter-

schied derselben finden.

W e n n die g e o g r a p h i s c h e Breite eines Orts bekannt i s t , so ist auch seine Entfer-

nung v o m P o l e , das Complement der Breite g e g e b e n . Bezeichnet m a n also die bei-

den Örter durch A, B, den PoI durch C 1 so bilden diese ein sphärisches Dreieck,

dessen Seiten a, b, c g e g e b e n sind und in w e l c h e m der W i n k e l C, der den L ä n g e n u n -

terschied d c r Orter A, B derselben a u s d r ü c k t , gesucht wird.


E s sei die Breite v o n A = 5 S * . 3 7 ' 1 7 " , von B = 5 9 ° 5 6 ' . 3 l ' ' , die kürzeste E n t -

fernung von A bis B = 2 4 1 5 7 8 Metres = 2 ° 2 4 ' 5 6 " , 8 *) so erhalten w i r , wenn wir

uns der F o r m e l ( 5 ) ( § . 8 6 . ) bedienen.

a = 3 0 ° 3 ' 2 9 " \s J = 3 2 ° 2 ' 5 1 " , 5 .log compl. sin Is = 0 , 2 7 5 2 1 2 9

h = 3 1 ° 3 7 ' 1 7 " \s — a = 1 ° 5 9 ' 2 2 " , 5 log s m ( | s - a ) = 8 , 5 4 0 5 5 2 2

C z= 2 * 2 4 ' 5 7 " 0 ° 2 5 ' 3 4 " , 5 % * m ( f * - & ) = 7 , 8 7 1 5 3 5 5

also s = 6 4 ° 5 ' 4 3 " — c = 2 9 ° 3 7 ' 5 4 " , 5 log « V i ( | * - . c ) — 9 , 6 9 4 1 0 0 0

6 , 3 8 1 4 ( ) ( ) 6

log tan § = 8 , 1 9 0 7 0 0 3

und logtan\C.— l o g ^ ^ J — - = 8 , 4 9 6 6 0 0 3
ö n
s m (| s — c)
Eolglich | C z= 1 ° 4 7 ' 4 9 " , 6 und C = 3 °35' 59".

§. 94. ExempelII. Aus der geographischen Länge und Breite zweier Orter

ihre kürzeste E n t f e r n u n g zu b e r e c h n e n .

Bezeichnet m a n , w i e oben die beiden Orter durch A, B, den PoI durch P so

sind in dem D r e i e c k e ABP die beiden Seiten AP, BP, und der eingeschlossene W i n -

k e l APB g e g e b e n , woraus sich nach ( § . 8 8 . ) die dritte Seite AB finden läfst.

S o ist z. B . , w e n n man die resp. Abstände dreier Orter D o r p a t , St. Petersburg,


M o s k w a v o m N o r d p o l e durch ß', ß", ß"'\ ihre L ä n g e durch X ' , X " , X ' " bezeichnet:
0 — 9 0 ° — 5 8 ° 2 2 ' 4 3 " — 3 1 ° 3 7 ' 1 7 " ; x' — 4 4 ° 2 3 ' 5 1 "

ß" = 9 0 ° — 5 9 ° 5 6 7
3 1 " . = 3 0 ° 3 ' 2 9 " ; X " = 4 7 ° 5 9 ' 3 0 "

ß'" z= •9Qo 550 45' 13* = 340 1 4 ' 47". x * = 5 5 o 1 7 ' n » t

B e z e i c h n e t man nun die o b i g e n drei Städte resp. durch A, B, C, so erhält man

i(PBC — PCB) — k' gesetzt,

tan k' = ^ * ^ T ^ 1 ( X ' " -X " ) , - sm 1 a = ^ l ( X ' " ^ ^ ^ + ^


sm I 0 » + ß ) cos k
l.sin 2 ° 5 ' 3 9 " = 8 , 5 6 2 7 9 1 9 l.sin 3 ° 3 8 * 5 0 " , 5 = 3 , 8 0 3 5 6 2 8

Z . compl. sin 3 2 ° 9' 8 " = 0 , 2 7 3 9 4 9 2 Z. sin 3 2 ° 9 ' 8 " = 9 , 7 2 6 0 5 0 8

Z . cot 3 0 3 8 ' 5 0 " , 5 = 1 , 1 9 5 5 5 6 7 Z . compl. cos h' = 0 , 1 6 7 2 6 3 7

Zo^ / a » * ' = 1 0 , 0 3 2 2 9 7 8 l.sin\a = 8 , 6 9 6 8 7 7 3

*) D e r B o g e n eines gröfsten Kreises der Erdkugel von 90O hält i o o o o o o o Meirea. E s s i n d also 2 ^ 1 5 7 $

Wetres — a ° 4 i ' 5 7 " - 8 Decimaleinlh. ($. ai.) = 2 < > 2 4 ' 5 G " , 8 g e w ö h n l . Einih.
F o l g l i c h \a = 2 ° 5 1 ' 7', 9 und a = 5° 4 2 ' 15", 8.

Eben so i s t , wenn } ( P A C ~ P C A ) = k",

sin%(fi'-tf") . T __ M j ( X ' " — X ' ) s m j (ß'" + ff')


ta»k = ^ 7 7 ^ | g , „ ; c o / i ( X — X ) • sin \ b = ^ 7 7 *

sm § (ff 4- ff ) a v
* ™s ^

l.sin l<>lS'45" = 8,35993S5 l.sin 5<>26'40" = 8,9771772

Z. compZ. sin 3 2 ° 56' 2" = 0,2G4GG39 Z. sin 32° 5C' 2" = 9,73533Gt

Z.coZ 5° 2 6 ' 4 0 " — 1,0208592 l.cornpl. cosk" = 0,0387566


l.tank" = 9,6454616 l.sin$b = 8,7512699
Also | £ = 30 15' 59", 3 und b = 6 ° 27' 58", C?. *

Endlich erhält man a u c h , wenn \ r P B A — P A B ) = k'",

4 .,„ sin 1 (ff' - ff'") ., . . x n _ s m f ( X " - X ' ) sinW + ft


tank = —-~,-,~r~ "\ C n o Z ^ ( X — X ) ; sin^c = 7,,

s m i (ff 4- ff ) cos *
Z.sm 0°46'54" = 8,1348848 l.sin 1<>47'49",5 = 8,49G3743

Z.cow7jZ.sm30o50'23" = 0,2901890 Z.sm30°60'23" = 9,7098110

l.cot 1° 4 7 ' 49", 5 = 1,5034120 l.compl. cosk'" = 0,1176S82

/. tan k'" — 9,9284858 Z. sin \ c = 9,3238735


Demnach f c = 1 ° 1 2 ' 28", 4 und c - 2 ° 24' 56", 8.

§. 95. E x e m p e l III. Aus den drei Seiten a, b, c eines D r e i e c k s findet man

den Abstand des P o l s des um dasselbe b e s c h r i e b e n e n K r e i s e s v o n dem U m f a n g e d e s -

1 , r, , , ~ v , 2 sin * a. sin * b . sin T c


selben vermittelst der F o r m e l ( § . tan r -~
e 0

7 3 . ) = _ , =—,;, y " ^ = F =

Y"sin § s . s m ( f s—ä) s m ( | s—b) sin(\ s—c).

N e h m e n wir die so eben bestimmten Seiten des D r e i e c k s A B C , so ist

a= 5<>42'15",8 |* = 7 ° 1 7 ' 3 5 " , 6 Z . s m f r t = S,6968773 Z . s m f s = 8,4429000

bz= 6°27'5S",6 f s - a = 1^35'l9",8 / . « V z f & = 8,7512G99 Z . s m ( | s - a ) = 9,1036232

czzz 2 ° 2 4 ' 5 6 " , 8 f s — & = 0°49'37",0 Z . s m f c = S,323S735 Z . s m ( f s - Z 0 = 8,9295450

*=14°35'H",2i* — c = 4 0
52'38",8 Z2 =0,3010300 Z . s m ( f s - c ) = S,l5933Sl

26,0730507 34^6354063

17,3177031 7^ii77031

log tanr =8,7553476 /• = 3 ° 15' 30", 1.


§. 96. Z u m Schlüsse wollen wir noch die Auflösung einer interessanten Aufgabe

beifügen, die dazu dienen m a g , mehrere der v o r g e t r a g e n e n Formeln in Anwendung

zu b r i n g e n .

E s seien für drei Orter A, B, C auf der Oberfläche der E r d k u g e l die resp. g e o -

graphischen L ä n g e n X, X', x", und i b r c A b s f ä n d e ß, ß', ß" v o m NordpoIe P gegeben;

man soll die L ä n g e x des FoIs O des um das sphärische D r e i e c k ABC beschriebenen

Kreises, seinen Abstand y v o m Pole P, und die k ü r z e s t e Entfernung r von den drei

P u n c t e n A, .B, C berechnen.

Zur Bestimmung der drei unbekannten Gröfsen x, y, r ergeben sich aus der

Betrachtung der D r e i e c k e OPA, OPB, OPC, weil die gleichnamigen W i n k e l resp.

x — X, x — X', x — X" s i n d , unmittelbar f o l g e n d e drei G l e i c h u n g e n :

I. cos r z= cos ß cosy sin ß siny . cos (x — X)

IL cos r = cos ß cosy 4" s , n


ß' siny . cos (x — X')

/ IH. cosr = cosß"cosy .sin ß" siny. cos (x— X").

Z i e h t man I v o n II a b , und dividirt den R e s t durch siny, so erhält m a n :

coty (cos ß — cos ß') ~ sin ß' cos (x — x') — sin ß (cos (x — X)

o d e r , weil a«. — bß — a
^ («—ß) c
t ^ ^ coty(cosß— cosß')

sinß'^rsinß, , . , sinß'— siaß . , . ,


— ~ (cos(x—X) — cos(x—\))-\ 2 (cos
(x
— )
x
+ cos (x — X)).

TA . 1 L J sinß'^-sinß cos(x—X')—cos(x—X) , sinß'—sinß cos(x—\')- cos(x—X)


r
D e s h a l b coty = -4- • - —-,. ^
^ cosß—cosß 2 cosß—cosß 2

= cotl<ß' — ß) s z V J ( X ' - X ) sin(x~^^) + cotl(ß' + ß) c o s f ( x ' - X ) cos(x — ^ ^ )

o d e r , wenn man .\ <•. • ;•• .

cot f iß' — /3) Si l (x' n X) = A sin B', cot f (ß' + ß) cos \ (X' — X) = A cos B' setzt.

I V . COty = A sin B' i (x S fl - i ± ^ ' ) + A' cos B' cos(x - - j ^ ) = A' cos(x - ~

— 2i

A u f gleiche W e i s e erhält man aus den G l c i c h u n g o n I , I I I , w e n n man

cot \<J$" — ß) sin § 0 " — X) — A" sin B', cot l(ß" 4- ß) cos | ( x " — X) = A" cos B" setzt.
x 4- x ' '

V. coty = A" cos (x — 73"). D e m n a c h ist

A" cos Cx - C) — A' cos Cx - C )- \ =


_ -
.„o , w o + A ' _
+ B' =n ' -C\
r '
B' = C
X
L
^ J - +

Diese G l c i c h u n g f c a n n a h c r , weil au — bß — "^" ^ ( « — ff) +


a
-^r~ 0*+^)j 5 n

A
" \ A
• (cos Cv — C) — cos(.v - C) + ^ ~ A >
Ccos Cx - C) + cos Cx — C ) ) = o,

verwandelt w e r d e n . Daraus « r g i e b t sich

A'' — A cos Cx — C ) — cos Cx — C) _ , V - h C ^ T


— - — - ^ ^ _ p ^ — Z a « T ; tan ^ ( C — C ).
A 4r c t w
(' — C ) 4
v -
cos (*• — c ) ^

W e i l a b e r , w e n n ~^r, = Za«
t* • ., A

A ' ~ A 1 — Z a / i 0 _ / r m 4 5 ° — tot^ _ / i - o _ ^

^ r + ^ " 1 + tarcp 1 4 - 1an W.tanq> ~ t a t n



£7' j _ £ "

so erhält man fan(x ö~) — tanC^5 0


— <P) cot\{C—C'), undalsdann y dnrch

eine der beiden G l e i c h u n g e n I V , V . A u s diesen beiden W e r t h e n findet man endlich

die Gröfse r durch die F o r m e l n I , I I , I I I , oder nach ( § . S S . )

§ . 9 7 . Es seien die drei Orter A, B, C auf der Erdoberfläche die Städte M o s k -

wa, St. P e t e r s b u r g , D o r p a t , so ist

X = 5 5 ° l 7 ' 1 l " ff=34°14'47" * f X - x ' ) = 3 ° 3 S ' 5 0 ' , 5 - | ( X - x " ) = 5<>26'40"

x' = 4 7 < > 5 9 ' 3 0 " ff' = 30<> 3 ' 2 9 " § ( X + X ' ) = 5 1 ° 3 8 ' 2 0 " , 5 § ( X + x " ) = 49°50'3t'

X*=44<>23'5i" ff"r=31°37'l7" §G3 — 0 ' ) = 2 ° 5 ' 3 9 " f(ff-ff") = lMS'45"

f O S + ff') = 32° 9 ' S " lCß + ß") ~ 32* 56' 2"

log sin f ( X — * ' ) = 8 , 8 0 3 5 6 2 7 hg sin l ( X - X " ) = 8 , 9 7 7 1 7 7 1 B — 4 7 « 3 0 ' 5S"

log cos K X - X ' ) = 9 , 9 9 9 1 1 9 4 hg cos - * ( X - X " ) = 9 , 9 9 8 0 3 6 3 C-f(x+x')+2*'=99<>i5'i$", 5

hgcot \Cß-ß') = 1 , 4 3 6 9 1 8 0 logcotlCß-ß") = 1 , 6 3 9 9 4 7 6 J S " = 6 9 ° 3 8 ' 2 4 " , 2

Zo O- cot i ( f f + f f ' ) = 0,2016466


0 Zo# coZ|(ff4ff") = 0,1885803 ; C = f ( X + x " ) + i T = 1 1 9 < > 2 S ' 5 5 ' ' , 2
l o g . A s i n B ' = 0,2404807 l o g . A " sin B" = 0,0171247 |f(C'-C') = 10*>G'48",4

l o g . A ' cosB' = 0,2007CG0 l o g . A " cosB" = 0,1860106 jf(C"+C) = 109° 2 2 ' 7 "

log tan B' = 0,0397147 l o g t a n B" = 0,3305081 % m r t p = = Z ^ , , = 9,7209039

log cosBt = 9,8287209 log cos B' = 9,5414754 L = 2 s°4'2",3

h g A — 0,3720451 logA ' = 0,6451412 I

l o g t a n (45° — 0 ) = 9,4835112 x — C = 69° 44' 54"

l o g c o t \ (C — C ) = 0,74S08()I n l o g cos ( x — C ) = 9,5392573


C JL C"
log i a n ( x - ^ L - ) = 0,2321913« l o g . A " c o s ( x - C " ) =z 0,1843985 #
-
2

x — C
+ 6
— — 5 9 ° 38' 6" = l o g . co£ j . Also j = 33° 11' 10*

x = 49°44'l".

E s ist also die g e o g r a p h i s c h e L ä n g e des Pols des u m A B C beschriebenen K r e i -

ses 49° 4 4 ' 1", sein Abstand v o m NordpoIe = 3 3 ° l l ' 10''. Vermittelst dieser beiden

Gröfsen und der g e g e b e n e n L ä n g e und Breite eines der Orter A , B , C findet man

nun nach ( § . 88.) die Entfernung des Punctes O v o n A , B , C, oder r = 3 ° 15' 30".

Die obige Methode aus den Gleichungen I, II, III die unbekannten Gröfsen

.v, y, r zu f i n d e n , ist v o n IIrn. H o f r . G a u f s in der monatl. Corresp. zur Beförd.

der E r d - und IIimmelskunde O c t . 1 8 0 8 , p. 282 bei einer andern Gelegenheit gelehrt

worden.

§. 98. Von der so eben behandelten A u f g a b e findet man auch eine Auflösung

in C a g n o l i s T r i g o n o m e t r i e am Ende des W e r k e s , die wir w e g e n ihrer Eleganz hier

noch mittheilen w o l l e n . r ,
» ** »*"

W e n n wir die Bedeutung der (§• 97.) eingeführten Z e i c h e n beibehalten und über-

diefs die W i n k e l P A O , P B O , P C O durch # , ^ b e z e i c h n e n , indem wir dieselben

als positiv oder negativ betrachten, j e nachdem die Puncte A , B , C auf der östli-

chen o d e r westlichen Seite von P O l i e g e n , so hat man zur Bestimmung derselben

folgende drei G l e i c h u n g e n :
tan*(f,4r$ = sin f (ff'sin—ff") co/^(X"
- ^ )

f0* + O
\ (ß"—•ff) cof*(X--x")
(1) tof(<T+#) = sin
sin

tan \ (i + v) = sin j (ff —ff') co*f(X'-X)


E s ist a b e r , w i e man leicht ü b e r s i e h t , zufolge ( § . 58.),

Siny _ VJtL — s ,
' n
* — s r n

6V/iV *z'« (X — x) sin (X' — x) sz>i(X"— jr)*
Daraus ergeben sich d i c G l e i c h u n g e n :

,anQV + >r)-., = Sf^-^i(X'-X">


P) ^«(i^" + x ) - A - ) =
»

fo» (I (X + X') _ *) = • tan i (X - X')


v o n denen j e d e dazu d i e n t , die L ä n g e x des PoIs O z u finden.

Endlich erhält man auch aus den Gleichungen ( 2 ) , die f o l g e n d e n :

cosUX—x—i) co*|(X'—x—v) ± r n f — C O s \ ( \ " — _ „

tanl(vA-r)= —T— r¥ tan iß = — iX' m«fff = — --*--„ to I ff'


ra« v)T-/; oos|(X-ArH-#)
2
T cosi(\—xArv) *' cusl(X"-xAro
(4)
/a«|Or-r) = -.-
x .^sCX-*-#K
tan iß =
r o sinl(\'—x—v)
• > r v ,
s ;, *^x"—*—£)r
ff 2
tan i ff = • „ T T1
.
tan § ff
2
s v
sini(X—AT^-I) AiZZj(X—#+v) «^| X—.v+Q V

zur Bestimmung d c r Grdfsen y, r.

ITm die F o r m e l n ( 1 ) zu b e w e i s e n ist es g e n u g an einer derselben die R i c h t i g k e i t

zu. z e i g e n . Wir wollen die erste dazu n e h m e n . E s sind hier z w e i Fälle z u unter-

scheiden, entweder liegen die Puncte B, C auf einer und derselben Seite v o n PO

oder auf v e r s c h i e d e n e n . Im ersten Falle sei W i n k e l OPB < OPC, so ist, 1) wenn

PB > PC, PBO Ar PCO = (OBC-PBC) + (PCB - OCB); und w e i l OB = OC)

also OBC = OCB, PBO Ar PCO = PCB - PBC

Ist aber PB < PC, so hat m a n , w e n n man 3 6 0 ° — P 2 ? O durch PBO bezeichnet,

PBO Ar PCO = 360° — P # O + PCO = 360° — (PBC + 0#C) + + BCO)


* : « *

252 * Dritte V o r l e s u n g . Über ebene *

= 360° 4- PCB — PBC Liegen die beiden Puncte B, C auf v e r s c h i e d e n e Seiten

von PO, so ist PCO — PBO = (PCB± OCB) — (PBC±BCO) = PCB — PBC

D a mm_t,PBO, A PCO durch


1 jf b e z e i c h n c t w c r d e n , j e nachdem 7?,. C a u f der westli-

chen oder östlichen Seite v o n PO liegen , so ist n + £ — PBC — PCB oder — 360°

+ PC7? — P B C , also allgemein /fm|(>/ + <?) = tan\(PBC — PCB). Es ist aber

zufolge der Nepperschen F o r m e l ( § . CS, II.) tan l(PCB — PBC) = '^i^^ZjQ c o i | PBCV
SM j ( ß ß )

Folglich tan 1 (n + Ö - ^ t 7 ^ S c a t
i ~ X
'>
SM j 03 - j - y3 )

D i e drei Gleichungen (2) ergeben sich aus den drei D r e i e c k e n PAO, PBO, PCO

zufolge ( § . 90.) W e i l die W i n k e l i, n, { positiv oder negativ s i n d , j e nachdem resp.

die Puncte A, B, C östlich o d e r westlich v o n PO l i e g e n , s o sind die A u s d r ü c k e

Sin2 Siny Siu£ n . . .. ,


^—>.- ~^~rC' • •„ n ; alle drei positiv, was auch der Fall sein

SM(X X) SM(X X) SM(X x) - * , . * .


"*. v
" > > ""• ;.' '
. m u f s , wenn y und r positiv sein sollen.
Weil ^ = so ist auch *J£±±J»^ = ' J n ^ ^ n ^ ^
SM(X—x) si/i(X—x) SMV — sin$ sin(^ — A - ) — s i n ( X " — x )

i m m a t ^ n + $ c o . , H ^ = ^ 4 ^ - . v ) «^jg
2 cos i (n + {) sm i (* — {) x' + X" .. X' — X "
2 cos(— 2 x) SM -

, - , , tant(v + & _ tan(x-(l(X"+X') . .


und folgUch - — F — j~;—--,—-, w o r a u s sich die erste der drei G l e i -
tan \ (fj — Q lan £ (X — X ) '

cbungen (3) ergiebt. Die beiden andern werden g a n z auf dieselbe W e i s e gefunden.

* Betrachten w i r j e t z t das D r e i e c k POA, so sind in demselben die beiden W i n k e l

PA^O = OPA = X — x und die d a z w i s c h e n l i e g e n d e Seite PA = ß g e g e b e n , und

es lassen sich daraus mit Hülfe der N e p p e r s c h e n F o r m e l I I I , I V . ( § . GS.) die bei-

den Seiten PO = y und OA = r f i n d e n , so dafs

cos \ (X — x — i) . c / „ » rX — v — i)
ianl(y + r) = _ L _ _ _ 2 t a n l ß , ^ J 0 - O = tan . iß

.• " ' «
••
* " A u f ähnliche W e f s c erhält mnn vermittelst der D r e i e c k e POB, POC, die he!:!cn

andern Formeln von (4).

§. 99. Nehmen wir j e t z t das bereits nach dcr C ! a u f s i s c h e r r M c t h o d e ( § . 9I,.)

berechneten Exeiirpcl v o r , w o b e i wir log cornp. durch X bezeichnen wollen.

X =55°17'll"|ff =34<>14'47"
*(X'_x") = 1 4 7 ' 4 9 " , 5 l(ß"—ß') = 0 ° 4 6 ' 5 4 i : f f " 4 - y 3 ) - 3 0 o 5 0 ' 2 3 "
0

x ' = 4 7 5 9 ' 3 0 " f f ' = 3 0 ° 3'29"


o

»(X_x") = 5<>26'40" I03—ff") = l ° l S ' 4 5 " K ^ - f - f f " ) = 3 2 ° 5 G ' 2 "


X"=44<>23'5l" ff"=31<>37'l7'
*(X-X') = 3<>3S'50,"5 * ^ S _ 0 ' ; = 2 o ' 3 9 ' l(ß' + fi)z=32,o 9' 0

l.sin 0°46'54" =S,134SS4S/..sm 1 ° 1 S ' 4 5 " = S,3'5993S5/.*/« 2<>5'3<>" = S.5627919 /&

I'>sin30* 5 0 ' 2 3 " = 0,2901890 l'.sin 32° 56' 2" = 0,2646639 t.si'11 32° 9' S'' = 0,2739492

l.cot l°47'49'',5 = 1,5034120rc/.co*5°20'40''=l,0208592 l.cot 3 3 S ' 5 0 ' V ' — l,1955o67 n


0

1. lan § (» H- Z) — 9,9284858 n 1. tan § ( £ f # ) = 9,64546!6 Z. tan § (# 4 ») = 0,0322978 ~"

1 ('/ + Ö = — 4 0 ° 1S' 13", 5 1 (<? H- a = 230 50' 5 0 " £ (/ + >/) = 4 7 ° 7'42", 5

daraus £ (j — {) = 2 3 ° 10' 52", 5 £ (<f— #) = ^ 87° 25' 56" | (# — :,) = 64° 9' 3", 5

l l n d v =—17° l'2l" { = — G 3 ° 3 5 ' 6" i = Hl°J6'40"

/ 1 _f £ = 9 , 9 2 8 4 8 5 8 Z /<m 1 + i) = 9 , 6 4 5 4 6 1 6 Z / « « | (J + v) = 0 , 0 3 2 2 9 7 8

/ cot 1 ( _ v =0,3CC2457 Z coZ i tf— £) = 8 , 6 5 l 6 2 ' 5 7 « Z coZ f =9,68527l3

Z tan \ (X"— X') = 8 , 4 9 6 5 8 8 0 n 1 tan |(X — X") =8,9791403 / t a n \ (X' — X) =8,8044433 n

/^„(^_'(X''H-x'))=8,791319rZ/a/z(A--iCX+x"))=7,2762276« Z/.(.v-|(X'+Xv=8,5220124 71
a- - |(x" + x') = 30 3 2 ' 2 0 " , S x — £(X + X") = - 0 ° 6' 3 0 " x - |(X' + X) = - 1 ° 54' 19".

.Tedc dieser drei R e c h n u n g e n giebt für x dasselbe R e s u l t a t , nämlich 4 9 ° 4 4 ' l " .

A u s den gefundenen W e r t h c n von i, n, g ergeben sich dic W i n k e l A, B, C dcr

rcsp. D r e i e c k e PAO, PBO, PCO, indem man für A, B, C die absoluten Werthe

von i, v, <f selbst oder ihre Supplemente nehmen mufs. Aus der gegenseitigen La-

g e der P11nctc A, B, C, P, auf dem Erdglobiis überzeugt man sich leicht, dafs

A = 68 4 3 ' 1 4 " , B = 162*5S'39", C = 116°24'54". Z u g l e i c h erhält man die resp.

Winkel OPA, OPB, OPC der gleichnamigen D r e i e c k e , indem man für dieselben
425 " Dritte Y o i l e s u n g . L b e r ebene * * *
. . *
die absoluten Wertbe von x — X, x — X', x — X" setzt. Diese sind 5°33*9",5;

l°44'3l",3; 5°20'l0". D a übcrdiefs auch die resp. Seiten PA = ß, PB = tf, PC=ß"

gegeben s i n d , so findet man vermittelst j e d e s der obigen drei D r e i e c k e OP — y,

OA = OB — OC = r. So findet man ( § . S9.) durch die Auflösung des Dreiecks

POA, y und r durch folgende Rechnung:

/ c o * 3 1 < > 3 5 ' 2" .= 9,9303755 Z « m . 3 1 ° 3 5 ' 2" = 9,7191210

lcomp. cos37<> s'll",7 = 0,0984335 lcomp.sin37 0


8'll",7 = 0,2191666

ltanYI 0
7'23",5 = 9,4S866S3 ltan 17° 7'23",5 = 9,4886683

llanlty + r) = 9,5174773 ltan\(y — f) — 9,4269559

|(_ytr) = 18<M3'l9",9 \(y — f) = 14°57'49",9

folglich y = 33<>11' 9",8 r = 3°15"30".

Für das D r e i e c k PBO ist die R e c h n n n g :

lcos 80°37' 4" = 9,2122399 lsinHQ°37' 4" = 9,9941511

/co777p.co.s 8 2 2 l ' 3 5 "


0
= 0,S763023 lcomp. sin 8 2 ° 2 l ' 3 5 " = 0,0038728

ltcinlz 0
1'44",5 = 9,1289317 ltanl5 0
1'44", 5 = 9,4289317

ltan(y + r) = 9,5174739" ltan(y-r) — 9,4269556

U n d für PCO:

Zcos55°32'22* = 9,7526031 Z«m55°32'22" = 9,9161988

lcomp. cos 6 0 ° 5 2 ' 3 2 " = 0,3127308 1 comp, sin 6 0 ° 42' 3 2 " = 0,0587051

ltan 15°48'38",5 = 9,4520520 ltan 15<>48'3S",5 = 9,4520520

ltan(y + r) = 9,5174759 ltan(y-r) — 9,4269559


D i e E x e m p e l v o n ( § . 93.) sind v o n einen meiner Z u h ö r e r H r n . N e r l i n g berech-

net w o r d e n .
V i e r t e V o r 1 e s u n g.

Über analytische allgemeine EIementargeomctrie.

§. 1. ^Die Entfernungen eines Punctes v o n drei senkrecht aufeinanderstehenden

Ebnen werden die r e c b t w i n k l i c h t e n Coordinaten desselben genannt. Man be-

zeichnet dieselben gewöhnlich durch die Buchstaben .v, y, z. Die drei senkrecht

aufeinanderstehenden D u r c h s c h n i t t s l i n i e n d e r d r e i E b n e n b e i f s e n die A x e n der Coor-

dinaten. Um sie von einander zu unterscheiden, nennt man sie die A x e n der

. r , v , z nach den Coordinaten mit denen sie parallel s i n d , und die drei Ebnen nennt

man nach den in ihr liegenden A x e n die E b e n e yz, zx, xy. Durch jede dieser E b -

nen wird die ihr coordinirte A x e in z w e i T h e i l e getheilt, w o v o n der eine als positiv,

der andere als negativ zu betrachten ist. D e r den drei E b n e n und Axen gemein-

schaftliche Diirchschnittspunct, den wir mit O bezeichnen w o l l e n , heifst der M i t t e l -

punct des A x e n s y s t e m s o d e r der A n f a n g s p u n c t der Coordinaten.

§. 2. Läfst man von einem Punctc P auf die drei A x e n der x, y, z die resp.

Perpendikel PQ, PQ', PQ" fnllen, so sind, wie manleichtübersieht, dieTheile

OQ, OQ', OQ" der drei A x e n , welche man die P r o j e c t i o n e n des Radiusvectors

PO in dcn r c s p . A x e n nennt, den Coordinaten x, y } z des Punctes P g^ich und

gleichartig.
§. 3. Legt nian durch die c!rc-i Puncte Q, Q\ Q" Ebenen resp. parallel mit den

Eb<uen yz, zx, xy, so überzeugt mnn sicb l e i c h t , dafs diese drei Ebenen den Punct

P zum gemeinschaftlichen Durchschnittspunct haben m ü s s e n ; woraus also f o l g t , dafs

di e L ag e eines P un c tes i n B ezug auf ein g eg cben es A x en sy stem durch

seine drei r e c h t w i n k l i c h t c n Coordinaten x,y, - völlig bestimmt ist.

§. 4. Die Lage eines Punctes P in Bezug auf ein gegebenes Axensystem ist

auch b e s t i m m t , wenn der •Radiusvector PO — V j der N e i g u n g s w i n k e l = ß des R a d i -

usvectors mit einer der drei E b n e n , z. B. mit der E b n e xy, und der W i n k e l X, den

dle P r o j e c t i o n des R a d i u s v e c l o r s in dcr E b n e mit der positiven Seite ciner der Axen

in derselben z. B. x m a c h t , g<*gebcn sind. M a n nennt diese drei Gröfsen r,ß, X dio

Polarcoordinaten des Punctes. Dafs durch diese die L a g e des Punctes P völlig

bestimmt w i r d , davon überzeugt man sicb folgendermafsen.

Man lasse von P auf die E b n e xy des Perpendikel PQ fallen, so 'is( QG die

P r o j e c t i o n dcs Radiusvectors PO; von Q z i e h e man auf die A x e dcr x das Perpendi-

k e l QRj und auf die A x e dcr y das Perpendikel QS, so ist offenbar OR — x,

OS = yj PQ - Zj W i n k e l ROQ — X, SOQ = 9 0 ° —X, POQ = ß. N 1 1 n ist

OQ zzz PO.cosß =z r cosß. Demnach

x =z OR — OQ cos X = r cos ß cos X

y — OS ~ OQ sin X = r cos ß sin X

z ~ PQ zzz r sinß.

Dafs der W i n k e l ß positiv oder negativ genommen werden mufs, je nachdem

sich P auf der positiven oder negativen Seite dcr E b n e xy befindet, und dafs ß i n -

nerhalb der Grenzen + 9 0 ° und — 9 0 ° l i e g t , bedarf wohl kaum einer Erinnerung.

Z u bemerken ist n o c h , dafs der W i n k e l X so bestimmt werden iimfs, dafs e r , wenn

die Projection des Radiusvectors mit dem positiven T h e i l e der A x e der y z u s a m m e n -

fällt, positiv und — 90° ist. A u f diese W e i s e sind also die rechtwinklichten Coordi-

naten x, z
durch die Polarcoordinaten r, X, ß gegeben, wodurch die L a g e des

Punctes P völlig bestimmt ist.


§. ,5. Aus den drei Gleichungen x~=rcosß co.sX, y~rcosßsin>., z= rsinß

ergieht sich x'- + y 2


==. ,•2 c o s ß2 ( g2
C0 \ j _ 'i S1 n x) z= cos ß, und folglich .r ~f- y" 4- " =
7 2
Z r .
7

§.. 0. AVenn die C o o r d i n a t e n .v, y, z eines Punclos P in B e z u g auf c i n gegebe-

nes A x c n s y s t e m bestimmt s i n d , so finde* man d a r a u s , w i e man sich leicht überzeugt,

wenn .v', y', z', die Coordinaten desselhen P u n d c s in B e z u g auf ein anderes mit dem

ersten paralleles A y e n s y s t c m bedeuten, dessen Mitte1punct O' durch die Coordinaten

a, b, c g e g e b e n i s t , .v' = x — y ~=y — b, z' = z — c. B e z e i c h n e t man nun

den Radiusvector PO" durch r, so ist

r'- =: >* x + y» Jf '2 z = (x — ay- + (y — by- + (s — c ) .


2

D i e s e Gleichung cntliäll zugleich dic Auflösung der A u f g a b e : Aus den C o o r d i n a -

te-ii a, b, c; x, y, z z w c i c r Punctc 0', P die gegenseitige Entfernung derselben zu

bestimmen. . ,n>im .

§. 7. Um die Richtung einer geraden L i n i e zu b e z e i c h n e n , bedient m a n sich

sehr oft der Cosinusse der W i n k e l , den sie mit drei, den A x e n der Coordinaten, p a -

rallen L i n i e n macht. D i e A n w e n d u n g dieser Gröfsen für dic R e c h n u n g giebt derselben

eine E l e g a n z , die man selten auf einem anderen W e g e erhalten w ü r d e . Da diese

Gröfsen in der höhern Geometrie und allen Z w e i g e n der M a t h e m a t i k , w o b e i dieselbe

zum Grunde liegt, v o n eben so häufigen Gebrauche sind, als dic rechtwinklichten C e o r -

dlnatcn, so wird es nützlich s e i n , dieselben durch einen eigenen Namen und eSgene

Z e i c h e n auszudrücken. W i r wollen daher die Cosinusse dcr W i n k e l , den eine L i n i e

( L ) mit L i n i e n , dic den A x e n der drei rechtwinklichten Coordinaten x, y, z parallel

*ind, die D e t e r m i n a n t e n der L k i i e (L) n e n n e n , und diese Determinanten resp.

mit dcn Buchstaben i, 71, £ b e z e i c h n e n .

Man Übersicht l e i c h t , dafs diese Determinanten wirklich nichts weiter sind al«

die Coordinaten irgend eines Punctes P , der geraden L i n i e ( L ) in B e z u g auf ein dem

Grundsystcme parallclcles A x e n s y s t e m , dessen Mittelpunct O' ein anderer Punct der

L i n i e ( L ) i s t , und um die Entfernung = 1 v o m ersten Punctc absteht.

Für einen Pnnct P 1 derselben graden L i n i e P 0 ' , der auf der entgegengesetzten
33
. #

Seite ebenfalls um 1 v o n O' entfernt sind,werdcn die Coordinaten von derselben

Gröfse als die des Punctes P sein und sich nur durch das Z e i c h e n oder — unter-

scheiden, so dafs, wenn « , <? die Determinanten der L i n i e O'P s i n d , die D e t e r m i -

nanten v o n 0'P , 1 —i, — v, —g sein müssen.

rm

Es bedarf wohl keiner Erinnerung, dafs Parallellinien dieselben Determinanten

haben, und d.ifs die Determinanten einer Linie dieselben bleiben, wie auch das

A x e n s y s t e n i in Absicht seines Orts verändert werden mag, vorausgesetzt, dafs die

c o r r c s p o n d i r e n d e n A x e n unter sich parallel bleiben.

§. 8. Weil die Richtung einer Ebne durch die R i c h t u n g irgend einer auf ihr

senkrechten L i n i e bestimmt ist, s o w<dlen w i r die Determinanten einer solchen senk'

rechten L i n i e die D e t e r m i n a n t e n der E b e n e nennen.

Z u w e i l e n ist es auch nöthig, die Determinanten derselben E b e n e durch das Z e i -

chen 4~ l , n <
^ — z u
unterscheiden, j e nachdem man die eine o d e r die andere Seite

der E b e n e als positiv betrachtet.

§. 9. Vorläufig w o l l e n w i r einige analytische F o r m e l n und Sätze niittheilen, die

uns in dieser G e o m e t r i e v o n besondern Nutzen sein w e r d e n .

E s sei y'z"— z'y" = X, z'x"—x'z"=Y, x'y"—y'x"=Z

y"z — z"y — X', z' x — x"z ~ Y', x"y —y"x — Z'


t I V-''' I ' T r « > ' rz't

yz —zy — - i - ; zx —x z — Y , xy —yx —^

ferner

xX +yY + zZ =P*' , 0
x'X +yY +z'Z = P' , 0
x"Y +y"Y +z"Z =P*> 0

xX +y Y' + Z Z' ==z P°.i , X'X + y'Y + zZ' ZZZ PIA , X"X' + y"Y' + z"Z' zzz P>>*

xX" + y Y" + zZ' zzzp°*, x'x"4-y'Y" + z'Z" = Py*, x"X" + y"Y' + z'Z" = P'
2 3

und

X X + xX + x"X" zzz Qo,o } y x + y X + y j f _ Q I/0 ^ % x + Z ' X + z"X" = Q=,o

x Y + x' Y' + x" Y" = C>' , 2


y Y + y Y' + y" Y" = , z Y + z T + z" Y" = p " 2

* Z + x'Z' + x"Z" zz= Q»*, y Z +fZ' + y"Z" zzz Q,*, z Z + z'Z' + z"Z" =

:
** ullgcmcincElcmcntargcometric. 259

jro überzeugt man sieh leicht durch wirkliche Entwickelung der durch P , Q bezeich-

neten G r ö f s e n , dafs j e d e r der A u s d r ü c k e P ' ,


0 0
P ' ,
1 1
P '
2 2
und @<*>, Q^, Q*-, deren

beide A n z e i g e r gleich s i n d , sich auf die Formel

A- y'z" + x'y"z + x"y z' — zy'x' 4


— z'y" x — z"y x' =

zurückführen läfst: hingegen alle übrigen Gr<*ifsen P , Q, deren A n z e i g e r verschieden

sind, = o scin w e r d e n .

F)ie obigen Formeln lussen sich wegen ihrer symmetrischen und cyklischen A n -

ordnung sehr leicht dem Gedächtnisse einprägen. S o folgen z. B. in Y' = z"x — x"z

die Buchstaben T, z", x, und auch ihre A n z e i g e r 1, 2 , O in cyklischer Ordnung auf

einander, und der zweite TbeiI — x " z v o n Y ' entsteht aus dem crstenz"x durch

V e r s e t z u n g von z, x o d c r ihrer A n z e i g e r 2, 0. D u r c h die D o p p e l a n z e i g e r v o n P , Q

werden resp. die in ihren corresp. Formeln v o r k o m m e n d e n A n z e i g e r oder Buchstaben

a n g e d e u t e t , so ist z. B. P''= = . v ' - Y " + / Y " + s ' Z " , Q^-rZAryZ'+y'Z". Wir

werden die Bedeutung der Z e i c h e n JC, Y, Z,\ JC, Y', etc. K in der F o l g e bei-

behalten, und die auf gleiche W e i s e durch v, <f; f, v', <f, etc. gebildeten Gröfsen

mit dcn deutschen Buchstaben £ , 3; Q)', etc. Ä b e z e i c h n e n , so dafs

,Y'-<fY' = S, fr-ff = y, *V_,'**=3,etc

§. 10. Lehrsatz. A u s dcn beiden Gleichungen

*'x + ß'y + y' s = o, »'x + ß " y + y"z — o

ergiebt sich x : y : z =• (ffV' — y'ff") : (y'x" — « ' y " ) : (<*'ff" — ß'*)

Subtrahirt man nämlich v o n dcr ersten Gleichung durch y" multiplicirt, die z w e i t e

durch y' multiplicirt, so erhält man


(«'y* — «'V) A- + (ß'y" — ß"y)y oder ( y V — *V') - — (ß ?' — ß V))' ~ o. v

Folglich jc : y = (p'y" — ß"y) ; — *'y").

Eben so ergiebt s i e h , w e n n man v o n der ersten durch « w


multiplicirt, die zweite

durch «' multiplicirt, abzieht

(x"ß' — ß"*)y + ( « " y ' — y V ) s o d c r («'ff" — ff'«") r _ (yY' _ «'/') £ = o.

Also y: c = ( y V ' — *Y') W' — ß'«").

Demnach x:y:z = (ß'v"~y'ß") : (yV — «'/) : («ß"^ß'**y


§. 11, D i e ( § , 9.) vorgetragenen Sätze lassen sich auch mit Vortheil zur A u f l ö -

sung der Gleichungen v o m ersten Grade mit drei unbekannten Gröfsen anwenden*.
d
E s sei nämlich « x 4~ ß y + V z
— a

*x + ß'y + y'z — b

et"x 4- y3'y 4" y"z = c

so erhält m a n , w e n n man die obigen Gleichungen rcspective durch ß'y"—y'ß" = tyy

ß"y — y"ß — 51? ßy—Vß' — 21" multiplicirt, und dann addirt, weil

+ ß'W 4 - ß"T = o, y3l + y'34' + y " T = o,

C«5I 4- «'2l' 4- « " 2 T ) * = « 2 ( 4- Z>2T 4 - c9l".

E b e n so ergiebt sich durch die Summation der obigen drei Gleichungen rcsp.

durch y'x"— oc'y" — 2 5 , y''a — u!'y = 23', xß' — ßc*' — 2 3 ' multiplicirt, weil

y23 + / 2 3 ' 4 - y"95" = o, «23 + *'2S' 4 - <*"23" = o,

0*23 + fi'f8' + r3"93")j = « 9 5 4- Z>23' + c93".

Endlich erhält m a n , w e n n man die drei G l e i c h u n g e n , nachdem man sie rcsp. mit

*ß" — ß'x" = £ , ct"ß — ß"x = g' } u ß' — ßa' = G" multiplicirt h a t , nddirt, weil

« g 4- « ' § ' 4. = o, + iS'g' 4- = Oy

(yS + / § ' 4- y"&")z = a& + og' 4- c£".

§. 12. K o m b i n i r t man die Gröfcn X , Y, Z, X', etc. auf eine ähnliche W e i s e ,

w i e man die Gröfsen x , y , z, x ' , etc. combinirt h a t , um die A u s d r ü c k e X , Y , Z , etc.

zu e r z e u g e n , so erhält man folgende sehr interessante und brauchbare G l e i c h u n g e n :

Y'Z" — Z' Y' — K x , Y ' Z — Z" Y = K x , YZ" — Z Y' = Kx",

Z X ' — X Z " = iv"j. 2*X — JTZ = Ky , Z J T - J£Z' = Ky",

X Y ' — Y ' X " = K z , X " Y - Y ' X - K z , X Y - YX' = Kz",

v o n <leren W a h r h e i t man sich leicht ü b e r z e u g t , indem man eine derselben z. B. die

erste w i r k l i c h entwickelt und z e i g t , dafs

Y'Z" — Z'Y' oder ( z " x — x " z ) (y X — y x ') _ ( "y


x _ y " ) (z x' — x z ' )
x

= x(xy'z" + x'y"z 4- *j's' — zfx" — z'y"x — z"yx') = aA7.


DTe übrigen rasscn stch lcicht äus dieser durch cyk3iche Veränderung der Buch-
staben herleiten.
§. 13. Von besoiidern Nutzen ist noch folgende Gleichung:'
Cy" z — z" y) (y z' — z y') 4 (z" x — x" z) (z x' — x z') + (x" y — y" v) (x y' — y *';)
= (xx' + yy' 4- zz') (xx" + yy" + n " ) — (x 4^^z )(x'x" + y'y" + zV') 2 2

Ton deren Richtigkeit man sich durch die Entwickelung beider Glieder überzeugen
kann. Setzen wir nun Kürze halber x' x" -f- y' y" + z' z" = V ' , x" x + y" y + z" z = V '°, 1 8 2

x x ' 4 y y' j _ z'= V^, x + y 4- Z= = V ' , x'* + y'- 4- z- = Y'**, x"*4- y"- + z " * = V<»,
z
2 2 0 0 a

i o hat man folgende drei Gleichungen:


XJT 4- Y' Y" 4- Z Z " = V^ . V ' 0 2
— V*>*. V>>-

x"x + Y" r 4- z z = . v>>-—v*>*. ^ ^ . .

"- X T 4- Y Y' + Z Z ' = ^ . V-* — /^< . 2


V°>\ '' * ''

$. 14. Substituirt man in der Gleichung X'X" 4- Y'Y"4-Z'Z"= V"' .V ' —V .°.V'- T rt a fl
t

x', y', z' resp. für x", y", z", so verwandelt sich X', Y', Z'resp. in—X", —Y", —Z*,
V°' in V"' , V ' in V
2 1 1 2 , r
y und die ohige Gleichung wird
X"2 4- Y" 4- Z" = V<M>.V»' ~
2 2 1
Y<>*.V *, 0
oder
(y ' _ - z y') + (z x'— x z)'== 4 (* y'-yxV=(x=+y24z^(x'24yHz' )— (xx'4yy'4-zz')
z
2 2 2

wovon man sich jedoch durch wirkliche Entwickelung noch leichter überzeugen kann.
§. 15. Vertauscht man in der ersten Gleichung (§. 13.) die Buchstaben x, y, x
mit X, Y, Z, so verwandelt sich X ' X " 4 - Y''Y" 4 Z Z ' in
(Y" Z - Z" Z)(Y Z' - Z Y') 4- (Z" X — X" Z)(Z X' — X Z') 4- (X" Y - Y" X)(X Y ' - YX')
-— (§. 12.) K=(x'x" 4- y'y" 4~ z'z"). Eben so verwandelt sich durch dieselhe Ope-
ration der Ausdruck V'>'.V = — V'^.V ' 1 2
in
rs-

( X X' + Y Y' 4 Z E) (X X" 4- Y Y" + % Z") - (X 4- Y + Z ) (X' X " 4- Y' Y" + Z' Z"). 2 2 2

Man hat also dic Gleichung: K (x'x'' 4 y'y" 4 z'z") = 2

(X X' 4 Y Y' + Z Z') (X X" 4- Y Y"4- Z Z") - (X 4- Y 4- Z ) (X' X" 4 Y' Y"4- Z'Z"). 2 2 2

§. 16. Aufgabe. Es seien dic Coordinaten der Puncte & und Pgegeben; man
soll die Determinanten der geraden Einie O'P finden.
Man lege durch den Punct 0 ' , dessen Coordinaten a, b, c sein mÖgen, drei mit

den IIauptaxen parallele gerade L i n i e n , so w e r d e n , wenn . r , y, z die Coordinaten

des Punctes P in B e z u g auf das I I a u p t a x e n s y s l c m s'md, nach ( § . 6.) die C o o r d i n a -

ten x', y', z' v o n P in B e z u g auf das neue A x e n s y s t e m , dessen Mittelpunet (X ist,

A- — a, y — b, z — c, u n d d e r R a d i u s v e c t o r r' = OP = Y"(x—ay-^-(y—b) 2
+ (z—c) 2

s e i n , N u n s e i e n d l e P r o j e k t i o n e n d e s R a d i u s v e c t o r s a u f d i e A x e n d e r .r^, y', z' r e s p .

a o o'0' , O'o'
OQ , 1 0'Q[, 0 ^ ' , s o w i r d ^ = COsQ VP 1 9 - ^ = cosQ'pP, ^=cosQ"OP'

s e i n . B e z e i c h n e t m a n n u n d i e D e t e r m i n a n t e n d c r L i n i e O'P d u r c h i, y, <f, s o e r h ä l t

m a n , w e i l ( § . 6.) 0'Q 1 = x = x — a, VQ[ ~ y zzz y — a, 0'Q'; == £ ' z=z

, x — et Y— b ? z — c
* — v = , £ —
f S S

wo s zzz y((x — a) + 2
Cr — by + (s — c ) ) . 2

D a r a u s e r g i e b t s i c h z u g l e i c h , d a f s i2
4 - tß 4 - & = 1 o d e r d a f s d i e S u m m e

d e r Q u a d r a t e d e r D e t e r m i n a n t e n j e d e r g e r a d e n L i n i e g l e i c h d e r E i n -

h e i t i s t .

§. 17. F ä l l t d e r P u n c t 0' m i t d e m M i t t e I p u n e l e d e s e r s t e n A x e n s y s t e m s z u s a m -

m e n , s o d a f s PO d e r B a d i u s v e c t o r v o n P 9 u n d d i e C o o r d i n a t e n a, b, c N u l l w e r d e n ,

so s i n d ^ d i e r e s p . D e t e r m i n a n t e n d e s B a d i u s v e c t o r s r = ^x 2
4 ~ j 2
4 - * * .

§ . 1 8 . I s t d e r N e i g u n g s w i n k e l ß d e s B a d i u s v e c t o r s r g e g e n d i e E b n e xy, u n d

d c r W i n k e l X, d e n d i e P r o j e c t i o n d e s R a d i u s v e c t o r s m i t d e r A x e d e r A- m a c h t , g e -

g e b e n , s o e r h ä l t m a n d a r a u s n a c h ( § . 4.) d i e D e t e r m i n a n t e n d e s R a d i u s v e c t o r s

I = cos ß cos X , v zzz cos ß sin X , <? = sin ß.

§ . 1 0 . A u s d e n d r e i A u s d r ü c k e n f ü r d i e D e t e r m i n a n t e n ( § . 1 6 . ) e r g e b e n s i c h d i e

G l e i c h u n g e n f ü r d i e g e r a d e L i n i e OP 1
w e l c h e man durch dic Elimination der als veränderlich betrachteten C r o f s e ^ auf z w e i

zurückführen kann.
i

§. 20. Aufgabe. D i e Determinanten z w e i e r geraden Liniert sind g e g e b e n , man

soll die V e r s c h i e d e n h e i t der Richtung derselben o d e r den W i n k e l bestimmen, den die

eine mit der andern selbst oder mit einer ihr parallelen L i n i e bildet.

E s seien die beiden Linien L 3 TJ ihre resp. Determinanten #, », {, f, n', g>'.

Mnn lege durch den Anfangspunct O der Coordinaten die beiden Linien OJ 3 OB pa-

rallel den Linien Z - , L\ so wird die Verschiedenheit der Richtung derselben der

W i n k e l AOB scin. Nimmt man nun OA = OB — 1, so werden ( § . 7.) w, £ die

Coordinaten von A und ?, n' C die Coordinaten v o n B sein. E s ist alsdann ( § . t>.)

Mf = (f - i)* 4- (» - *)2 4- <<f - <f) = f 4- 2 2


+ fr - 2 (f* + . - f - <f<r)
4_ |2 + 4_ £ = 2 - 2 (a' + » + ^<T).
Nun ist aber ^Z? 3
= 4 wVz=f ^ 0 # = 2 — 2 c<w ^ 0 2 7 .

Folglich cos AOB = $? 4- nn' + <f<T.

Daraus ergiebt s i c h , weil *m 2


y/0^ = 1 — co.? 2
^OZ?

= + + tf' + »'* 4- - tff + *»' + fö*


a

= (§• 14.) 0><r — sY)* + tfl' - i ö 4- (f» — vi¥, 2

sin AOB = r L ( ^ - + tff - fft* + C*»' ~


§. 21. A u s dcm so eben gefundenen A u s d r u c k e für cosAOB lassen sich m e h r e -

re interessante Folgerungen ziehen.

1) W e n n die Determinanten f , v3 & ef z w e i e r Ebnen g e g e b e n sind, so

findet man daraus den W i n k e l « ihrer gegenseitigen Neigung durch

cos w = / i' «v' 4~


2) A u s den Determinanten ^ einer geraden L i n i e , und den Determinanten

f, S' einer E b n e findet man dic N e i g u n g 4 der L i n i e g e g e n die E b n e durch

sin9 = ii' + nn + {£.

3) Z w i s c h e n den Determinanten v, n\ ? z w e i e r senkrecht aufeinander-


Klcheiiden g e r a d e 4 1 Linien oder E b e n e n , oder eieer E b e n e und eincr mit ihr paralle-

len geraden L i n i e n findet immer folgende B e d i n g u n g s g l e i c h u n g statt;

if + vri' 4 - Z? = 0.

§. 2 2 . Wenn die Determinanten eincr geraden Linie oder einer Ebene dreien
j
g e g e b e n e n Gröfsen A, B, C resp. proportional s i n d , s o folgt d a r a u s , dafs # = ^ ge-

B C A 2
B 2
C=
*etzt, v == j ) , und fz= und folglich, wegen (§. I C ) Jj 2 4 - jj, + ^ — 1, a lso

T) = Y(A 2
4 " J? 2
4 - C-) sein mufs. Es sind daher die drei Determinanten

A B C

YA> 4 - B* Y A i
+ B i
+ ° ' 2
Y* A
+ ß 2
+~^'

§, 23. Aufgabe. D i e Determinanten y, <f; |', V , z w e i e r geraden Linien

L, Li' sind g e g e b e n , man soll die Determinanten d e r mit den beiden Linien p a r a l l e -

len Ebenen finden.

• £ s seien dic Determinanten der parallelen Ebnen f, y", so hat man ( § . 21.)

iZ'' + * v " + ££" = 0


r: *

1 7 " 4 . , v + x = 0 m

A u s diesen beiden Gleichungen ergiebt sich ( § . 10.)

r : V : <T = - <?,') : tff - U) : ( f , ' - „fi,

und w e i l , w e n n man die V e r s c h i e d e n h e i t der Richtungen der beiden Linien durch

den W i n k e l 7 a u s d r ü c k t , ( § . 20.)

siny = y[(v{— {*)* + ( s Y — Uf + (/»' — */')1

>o erhält man

, „ — - _ « f ~ ~ # C >> — v?
Z = 7— , V — : • } & — * : .
sin y sin y sin y

Weil die Projection dieser beiden Geraden in der paralleleu E b e n e , wenn si«

nicht unter sich parallel s i n d , einander schneiden müssen, so wird offenbar ein durch

diesen Durchschnittspunct auf die E b n e errichtetes Perpendikel die beiden Linien

Zr, IJ unter rechten W i n k e l schneiden. Es werden also auch die so eben g e f u n d e -


ncn Wcrh te von £', £' dei Determnianten deises gemenischacitlfhen Perpendkiesl
sein.
§. 24. Aufgabe. Die Determnianten i, n, { en ier durch dcn, vermitelst der
Coordniaten a, b, c besm
it metn Punct A, geelgten Linie AB sn id gegeben; man so
dei Entfernung des durch dei Coordniaten x, y, z besm
it metn Punccts P von dersel-
ben besm it men.
Ein Perpendkiel PQ von P auf dei Linie AB gezogen, ist dei gesuchet En
nung und = Da nun (§. 16). dei Determnianten von wenn man
AP.sin QAP. AP1

AP durch /• bezeichnet, — ~——,und i, v, £ de i Determnianten von


r /• r

AQ sind, so ist (§. 20.) + (^-">;^-'V + fo-*)-*-«)^


8inQAP=Y&-^**-*>!
Folglich r Sin QyJP oder

PQ = f>(s-c) — < t y ' - W + ({(z — a) — Hz — c))- + JJ^^W^^X^~a))<

§ . 25. Aufgabe. E s seien # , ^ die Determinanten einer Linie, die durch

den Punct A g e h t , dessen Coordinaten a, b, c; eben so scicn i', V, £ die D e t e r m i -

nanten einer andern L i n i e durch dcn Punct B, dessen Coordinaten d, b', c'. Man

soll die g e g e n s e i t i g e Entfernung der Durchschnittspuncte dieser beiden L i n i e n mit i h -

r e m gemeinschaftlichen P e r p e n d i k e l bestimmen.

Bezeichnen w i r die Durchschnittspuncte der beiden g e g e b e n e n L i n i e n mit i h r o m

gemeinschaftlichen Perpendikel durch P, Q, und die resp. Coordinaten dieser b e i d e n

P u u c t e durch x,y, z; x', y ' , z, so erhalten w i r , wenn wir AP=r, QB = r', pQ= *
r

setzen, und die Determinanten des gemeinschaftlichen P e r p e n d i k e l s durch |", £"

b e z e i c h n e n , (§• 16*0 f o l g e n d e neun

a — x — r z,
9
Gleichungen:

x
*
— a
*
— r
'
# , x — .r =
*
»f»h i
r
*# ämm

1 _ _ Y zzz r r,, y'-b'=zr'r', y—y'zzz " " r v

c — z = r £, z' — c' = r' {, z — z' = r" C


266 Yierte Voricsung, L b e r analytische

und daraus ri + r'i' + r"i" = a— a •

rv 4- r V + r"t" — b — b' ' v**

^ + '-'<T + r"<f' = c - c '

W e i l zufolge (§• 23.) die Determinanten |", £ " durch die Determinanten #, n, £;

i'i v'j g e g e b e n s i n d , s o lassen s i c h , die dort eingeführte Bedeutung des W i n k e l s y

hier beibehalten, aus den obigen drei Gleichungen die Gröfsen r, r, r" folgendermai'sen

sehr leicht herleiten.

Summirt man die o b i g e n drei G l e i c h u n g e n , nachdem man sie z u v o r resp. durch

i—i' cosy, v — v cosy, £—C cosy, d a r a u f d u r c h i'— i cosy, n'— *icosy, <T— {cosy

und endlich durch t|", £" iiiuItiplicirt hat, so erhält man, w e i l cosy = f? + w'+-sV,

/• siii y = (a — a) (f — i' cos y) +


3
(Z> — K) (y — n cos y) + (c — c') (£— £cos y)

r' sin" y = (a — «') (i' — i cos y) 4~ (b — b') — n cos y) + (c — c) (£— £ cos y)

. r \
*
- (a - a') r + (b - 6') v" + (c - c') f .

Vermittelst der beiden ersten dieser drei Gleichungen erhält man r und r' in g e -

gebenen Gröfsen, so dafs die Coordinaten der beiden Puncte P, Q durch folgende

Gleichungen g e g e b e n s i n d :

x — a —ri, y — b —rv, z — c —r£

x' = a + r'i', y = b' + / V , z' = c' + r£

D i e letzte der obigen drei Gleichungen giebt die Entfernung der beiden L i n i e n

r" = J -
siny
\(a — a')(v£-£r>') 4- (b-b')((f-ii') + (c-c')(i*,'-*i')],

und zugleich die B e d i n g u n g s g l e i c h u n g , welche statt finden mufs, wenn die beiden

gegebenen Linien einander s c h n e i d e n , n ä m l i c h :

(a — a')(v£-£*') + (b — b')(£f-i{) 4 - (c-c')(in'-*i') = o.

§V?.^_Lehrsatz. W e n n i, t|, <fdie Determinanten einer E b e n e , und das aus

dem Mittelpuncte O des Axcnsystems auf diese E b e n e gefällte P e r p e n d i k e l OQ = pt

so findet z w i s c h e n den Coordinaten x, y, z eines beliebigen Punctes in der Ebene

folgende G l e i c h u n g statt:
i i x 4- vy 4- {z — p. (A)
Es sei P irgend ein Punct in dcr E b e n e , dessen Coordinaten x, y, z, und d e s -

X Y Z

sen Entfernung v o n O — r, so sind - , *-, - die Determinanten der L i n i e OP. f>;>

nun i, *t, £ die Determinanten von p o d c r OQ s i n d , so hat man nach ( § . 20.)

cos QOP = + v¥ H- daraus f o l g t , weil pz=rcosQOP, p = ix + vy+gz.

§. 27. W e n n die E b e n e durch den Mittclpunct O dcr Coordinaten gelegt i s t , so

ist p zz= 0 ) und man hat die Gleichung ix + vy + £z = o : und umgekehrt folgt aus

dieser G l e i c h u n g , dafs der Punct O in der E b e n e selbst liegt.

Ist die E b e n e mit einer der A x e n parallel, z. B. mit der A x c der x, so mufs das

Perpendikel p in der E b e n e yz liegen, und folglich mit der A x e der x einen rechten

W i n k e l m a c h e n , also i — o sein. D i e Gleichung der E b e n c ist a l s d a n n :

- •v .•. . - - - • «y + fr = p
und umgekehrt folgt aus dieser G l e i c h u n g dafs / — o, und folglich die E b e n e mit

der A x e der x parallel ist.

Ist die E b e n e mit einer der H a u p t e b e n e n parallel, z. B. mit der E b e n c yz, also

auch mit den beiden H a u p t a x e n d c r j und der z, so fällt das Perpendikel p mit der

A x c x zusammen, so dafs | = o , v = o, und die Gleichung der E b e n e ist x=p.

§. 28. W e i l die Coordinaten y, z, für j e d e n Punct der A x c dcr x, zz= o sind, so

erhält man vermittelst der Gleichung ixArvyArZz = p, für den Abstand des D u r c h -

schnittspunctes der A x e der x mit der E b e n e , x = Eben so ergiebt sich für den

Durchschnittspunct dcr A x e der y mit der E b e n e , x = o, z zzz o und y = und für

den Durchschnittspunct der A x e der z mit der E b e n e , x = o , y zzz o, z ~ Be-

zeichnet man nun die resp. W e r t h e der Segmente der drei H a u p t a x e n z w i s c h e n dem

Anfangspuncte O der Coordinaten und der E b e n e durch a, b, c, so verwandelt sich


1 1 1
die G l e i c h u n g ( A ) der E b e n e , wenn man sie mit p dividirt und alsdann p - r<"sp.
für - , ~ substituirt, in f o l g e n d e - 4 - £ + - = 1. (B)
p p p a o c
§. 2 9 . Lehrsatz. Wenn die D u r c h s e h n i t t s l i n i c n v o n d r c i E b e n e n , deren- r e s p ,

D e t e r m i n a n t e n | , n, y', £", »", untcr sich parallel s i n d , odcr in eine Li-

n i e z u s a m m e n f a l l e n , so m ü s s e n f o l g e n d e d r c i B e d i n g u n g s g l e i c h u n g e n statt finden:

$ sin ct 4- / sin ß 4~ i" *i' 1


V — °

(C) t) sin oc 4~ y' sin ß 4" v" sin y ~ o

g sin « 4 " <f' t>i ß 4" <f' S' fl 11


y =
°

wo «, ff, y dic resp. W i n k e l bedeuten, w e l c h e d i e 2 t e E b e n e mit d e r 3 t e n , die 3 t e

mit d e r l s t e n , d i e l s t e m i t der 2 t e n m a c h t .

Man denke sich durch dcn A n f a n g s p u n c t O d c r Coordinaten cine E b e n c gelegt,

auf w e l c h e r die d r e i D u r c h s e h n i t t s l i n i c n s e n k r e c h t s t e h e n , so w e r d e n , w i e m a n l e i c h t

ü b e r s i e h t , die d r e i r e s p . P e r p e n d i k e l Oy/, O.B, OC auf die d r c i E b e n e n in d i e s e r E b e n e

liegen müssen. Nun sind aber zufolge (§. 23.) die Determinanten der Dutch-
• >Wi v o *!.tl!> :r.:.t(fi't''PiViwit *V.n 5,jjlot *ll?'>VO;:wi
t •••mit
schnittslinien

v i " - t v " i ' f - i ' ? i'y"-*'i"


der 2ten und 3ten E b e n e :
sin ot sin * sin <*

n"t-fn i " l - f i t n - w ' i


der 3tcn und l s t e n E b e n e :
sin ß 3
sin ß 3
sin ß 5

der i s t e n und 2ten E b e n e .: *<T-<f» tf-if t L r . * l .


sin y 3
si/i y 3
si/i y

Diese Determinanten sind aber resp. unter einander und zugleich dcn D e t e r m i -

nanten der E b e n c g l e i c h , w o r i n die drei P e r p e n d i k e l OA, OB, OC l i e g e n , woraus

s i c h , w e n n man v o n den ( § . 9.) eingeführten Z e i c h e n Gebrauch m a c h t , e r g i e b t , dafs

sinc : sinß : siny = = $}:%)':$)"= 3= 3 ' : 3 " ,

und zugleich

i$ + i 3 ) 4- ZS = f3E'4- » T + ^ 3 ' = i'%"l *"2)" + {"Z" = Ä = o.

VVcil aber auch ( § . 9.)

ff = n + i'X' + r x " = * 9 ) 4- v'& + n"2)* = <?3 + ^ 3 ' + sTT.

so ergeben sich daraus die drci zu erweisenden Gleichungen ( C ) .


a l l g c m e i u c EIemenlargcomeirie* 2Ü9

§. 30. TJmgekehrl folgt aus den divi Gleichungen

( D ) xi + x'i' 4 . x 7 ' = o, x v 4 - x V 4 - x ' V ' = o, x £ 4 - x'f 4 - x"g" = 0 f

dnfs dic Durchschniltslinicn dcr drci Ebenen, deren resp. Determinanten /, y,-

f, *i, £ j' I"? v", s i n d , unter sicb parallel sein müssen.

D i e Determinanten dieser drei Durchschnittslinien sfnd nämlich nach dem Vor-

hergehenden resp. proportional den Gröfsen £, 3 ? 3 F , 5?', 3 ' ? 3 " ' A u s

den Gleichungen ( D ) ergicbt sich a b e r , wenn man dieselben sunimirt, nachdem man

sic z u v o r mit £ , oder mit X', 3 ' ; oder mit 3 " multiplicirt hat,

j ? = 0.

Es ist also #3t 4 - 4 -£ 3 = 0, weil aber auch f £ 4- 4 -£ ' 3 = 0 ,

|"3£ 4_ v "5) 4 . <^'3 = 0 , und folglich eine E b e n e , auf welcher die Durchschnittslinie

dcr 2ten und 3ten E b e n e s e n k r e c h t steht, parallel mit den drei Perpendikeln OA, OB,

OC i s t , so müssen diese drei P e r p e n d i k e l , weil sie den Punct O gemeinschaftlich ha-

ben , in einer und derselben Ebene liegen.

E!>cn so folgt aus K = i'S' + v$' + cf3' = 0, und

iX' + *S>' + = 0, r%' 4 n"$' + cf'3' = o,

dafs die Durcbschnittslinic der 3ten und lsten E b e n e auf der E b e n e der drei P e r p e n -

dikel s e n k r e c h t stehen m u f s ; diefs folgt auch für die dritte Durchschnittslinie aus den

Gleichungen

r r 4 - , " s r + f 3 " = <>, ? r + » s r 4 - < ? 3 ' = <>,. i'x" + »'s>- + ^ 3 " = 0.

E s stehen also alle drei DurclischnittsIinien auf der Ebene der Perpendikel senkrecht,

und sind folglich unter einander parallel.

§. 3 1 . I l a b e n die drei Ebenen nur eine gemeinschaftliche Durchschnittslinie, so

müssen nicht nur die drei U e d i n g u n g s g l e i c h u n g e n ( C ) ( § . 2 9 . ) statt finden, sondern

es mufs a u c h , wenn die auf diese drei E b e n e n aus O g e z o g e n e n Perpendikel OA 3

OB, OC resp. durch p, p', p" bezeichnet w e r d e n ,

p sin» 4 " p' sinß 4 * p" siny — 0 sein.


270 1
Vierle Vorlesung. Über analytische

Bedeuten nämlich x y 9 9 z die Coordinate« emes Punctes der gemeinschaftli<lien


l)urcbschnittslinie, se erhält man, wenn inan die drei Gleichungen (C) xesp. duiclv

£z)
Xf r, z multipIicirt, und dann addirt:
(ix + *iy + sin «. 4" (fx 4" ,*'y + sinß + (f'.x 4- V'/ 4~ £"s) *?/zy — o,

X p' s*n ß ~h p'' sin ? = °*


oder wegen der Gleichung (A) (§. 26.)
4 p sin

$. 32. Auf gleiche Weise erhält man aus den drei Gleidhungeu (D):
' xtf* 4 .»j* + .gz) + .x'cr* 4- Vy + f * ) + x " ( r * + ri'y + ^ s ) - o.
Sind nun x, y , z die Coordinaten eines Punctes der Durchschnittslinie der 2ien

gz)
und 3ten Ebene, so hat man
(E) X(ix + tiy + 4- X>' 4- X"p" - o,

Ist also aufser den dre.i Gleichungen:


(F) x# + x'f + x"f' = o, xv 4- xV 4- x%" = o, x£ 4 x'cf + x"<f' = 0

noch die vierte (G) Xp 4* X'p' + x"y/ = 0 gegeben, so folgt aus (E) und (G)

ix 4- 4- Z-' ~P*

oder: dafs jeder FuHCt der gemeinschaftlichen Durchschnittslinie der 2ten und 3t<n
Ebene, zugleich ein Punct der ersten Ebene sein, und folglich diese DurChsebnit(s-
linie zugleich in allen drei Ebenen liegen mufs.
§. 33. Aufgabe. Aus den gegebenen Coordi-naton dreier Puncte A 9 B 9 C den
Flächeninhalt des Dreiecks ABC zu bestimmen.
Es seien die gegebenen Coordinaten von A B C resp. x y , z; x y z \ x", y", i";
9 9 9
4
9 9

so erhält man, wenn man die Determinanten von A B == c durch |', j,', und von
AC = b durch f9 tt", g' bezeichnet, nach (§. 16.)
1 1 't » >i
r — x — x . Y — Y — z 9» — z x x
» Y —r v z
—z

* - ^ T > ' = ^ > i ~ =-fc—' * = V2 ' ^ =

Weil nun (§. 20.) SinA = VlWg' Z'*") + — (£T — 4* <*V —


so ist der Flächeninhalt des Dreiecks ABC = 1 oc sin A
= i r[(cn'.Og'-cg.biy 4- (cf.6#* - c*'.6^> 4- C c t W - r,'.&*>|.
E s i s t a b e r cv'.bg'—cg.by" = (y'—y)(z"-z) — (z'-z)(y"—v)

= /z" - z'y" 4 - y"z - zy + yz - zy' = ( § . 9.) -V 4 - A' + A"

E b e n s o e r b ä l t niarr:

c c f ' . 6 r - o f . o < f ' = ( z ' - s ) ( a " - . r ) ~ (x'-x)(z"-z) = Y' + Y + Y'

und ci'.bft'' — cr|.bi" = Cx'—x)(y"—y) — (y'^y)(x"-x) = Z' + Z + Z'.

D e m n a c h i s t , w e n n S d e n d o p p e l t e n F l ä c h e n i n h a l t d e s D r e i e c k s b e d e u t e t :

S = ri(X + X 4 - Xy 4 - C Y 4 - Y' 4 - Y'> 4 " C Z + Z' + Z ' > J .

§ . 3 4 . W e n n m a n v o n d e n ' d r e i S c h e i t e l p u n c t e n d e s D r e i e c k s ABC a u f e i n e d e r

T T a u p t e b e n e n z . B . a u f d i e E b e n e yz P e r p e n d i k e l f ä H t , s o b i l d e n d i e d r e i D u r c h -

s c h n i t t s p u n c t e A', B', C d e r s e l b e n m i t d e r E b e n e yz e i n D r e i e c k , d a s m a n d i e P r o »

j c c t i o n d e s D r e i e c k s i n d e r E b c n c yz n e n n t . D i e r e s p . C o o r d i n a t e n d i e s e r d r e i P u n c t e

A', B', C s i n d o f f e n b a r o, y, z; o, y', z'; o, y", z'. E b e n s o s i n d . r , o , z\ x', o, z';

x", o, z" d i c r e s p . O r d i n a t e n d c r S e h e i t e I p u n c t e A\ B", C" d e r Projectioti in d e r

E b e n e zx, u n d x, y, o; x', y', o; x", y'', o d i e r e s p . O r d i n a t e n d e r S c h c i t e I p t i n c t e

A", B", V" d e r P r o j e c t i o n d e s D r e i e c k s ABC i n d e r E b e n e xy.- B e z e i c h n e t m a n

n u n d e n d o p p e l t e n F l ä c h e n i n h a r * d i e s e r d r e i P r o j e c t i o n c n r e s p . d u r c h X, Y, Z , s o

e r g i e b t s i c h a u s d e m fiir S g e f u n d e n e n A u s d r u c k e , w i e m a n l e i c h t ü b e r s i e b t :

X = X + X + X', Y = Y + Y 4 - Y", Z = Z + Z' 4 - Z'.

Z u g l e i c h f o l g t d a r a u s , d a f s S 2
= X 2
4 - Y 2
4 ~ Z z
, o d e r d a f s d a s Q u a d r a t d e s

F l ä c h e n i n h a l t s e i n e s D r e i e c k s g l e i c h i s t d e r S u m m e d e r Q u a d r a t e s e i -

n e r P r o j e c t i o n e n i n d e n d r e i H a i i p t e b e n e n j e d e s A x e n s y s t e m s .

§ . 3 5 . B e t r a c h t e t m a n d a s D r e i e c k ABC a l s d i e B a s i s e i n e r d r e i s e i t i g e n P y r a m i -

d e , d e r e n S p i t z e i m M i t t e l p u n c t c O d e r C o o r d i n a t e n l i e g t , u n d b e z e i c h n e t d e n d o p -

p e l t e n F l ä c h e n i n h a l t d e r S e i t e n f l ä c h e n d e r s e l b e n OBC, OCA, OAB r e s p e c t i v e d u r c h

F, F, F', s o i s t :

F zzz p x * 4 _ y « + Z, 2
F = pY' 2
4 - Y' 2
4 - Z ' 2
, F' = fJF^Y'' 3
+ Z" . 2
272 Vierle Vorlesung. Üher analytische / *

M a n erhält nämlich F, indem man in dem A u s d r u c k e fiir S statt der C o o r d i n a -

ten xj y, z v o n A, die Coordinaten von o, o, .o v o n O suhslituirt, wodurch die

Gröfsen X, Y', Z'; X', Y", X' verschwinden, und S in F ~ pY« + Y* + Z'

ifl>ergeht. A u f ähnliche W e i s e erhält man F, F'.

Zugleich übersieht m a n l c i c h t , dafs der doppelte Flächeninhalt der resp. P r o j c c -

tionen der drei D r e i e c k e OBC, OCA, OAB in den drei IIauptebenen _Y, Y, Z\

X Y', Z'; X', Y", Z" sein imifs,


§. 3 6 . Aufgabe. A u s den g e g e b e n e n Coordinaten x,y, z; . v ' , r ' , z': x",y", z"

dreier Piinete in einer E b e n e die Determinanten derselben i, t|, und das aus dem

Mittelpuncte O des Axensyslenis auf die gegebene Ebene gefällte Perpendikel zu

bestimmen.

Z u f o l g e ( § . 26.) bat man zur Bestimmung der Gröfscn £, n, g, p, aufser der !5e-

dingungsgleichung ( § . 16.) i 2
4" 4- P — 1 , folgende drei
2
Gleichungen:
»H> W , .A

ix + vy + ~ p

'ix' + iy + Z* - P (H)

ix" 4- vy" H- lz" ~ p.

Summirt man diese dr.ci G l e i c h u n g e n , nachdem man sie resp. mit AC, X, X': mit

Y, Y', Y'; und mit Z, Z', Z'' muljiplicirt hat, mit B e r ü c k s i c h t i g u n g Aer (§. <>.)

v o r g e t r a g e n e n L e h r s ä t z e , so ergeben sich f o l g e n d e drei G l e i c h u n g e n :

'iK = p(X+X' 4- X); vK = p(Y + Y' 4- Y"); £K = p(Z 4- Z 4- Z)

oder iK = pX, vK = pY, gK = pZ. (I)

D a r a u s , w e g e n der B c d i n g u n g s g l e i c h u n g # * + ^ 4 " < f ^ ~ '

p = _ ^ 4 _ _ ^ = (§ 34.) f .
XX* + Y 2
+ & 6

Substituirt man diesen W e r t h v o n p in ( D ) , so hat m a n :

> - X Y j _ Z
* ~ S » * ~ S' < ~~ s

woraus zugleich der bereits b e w i e s e n e Satz S = 1


X2
+ Y +~Z
2 2
folgt.

A u s der Gleichung p = ^ oder K = pS geht h e r v o r , weil S der doppelte Flü-

cheninhalt des D r e i e c k s ABC 3 und p ein Perpendikel auf die E b e n e desselben oder

die H ö b e einer P y r a m i d e , deren Basis d a s D r e i e c k ABC 3 und deren Spitze der A n -

fangsj>unct O der Coordinaten i s t , dafs


rs~ i ,i , ., /t I It , T tl 1 It It i

K = x y z 4" x y z •f- x y z — zyz — zy z — z y z

das sechsfache Y o l u m e n der P y r a m i d e OABC ist.

B e z e i c h n e n w i r dic Seiten OA, OB, OC der P y r a m i d e durch r , r', r", und ihre

respectiven Determinanten durch ?, v, f, v', i", v", s o ist w e g e n ( § . 16.)

x — ri, y = rv, z = r£, x* = y ' = rv, z' = r'g' e t c . , und es wird

(F) K = rr'r"(iv'g' + f»"£ + f > ^ — cYf' — /V'* — fv^) = rr'v" ff.

Sind die Seiten der P y r a m i d e 0 ^ , O Z ? , OC alle = 1, so w i r d K = woraus

sicli ergiebt, dafs $ das sechsfache Yolumen einer dreiseitigen Pyramide, welche

den Mittelpunct O einer K u g e l , deren Kadius = 1, zur Spitze h a t , und deren Basis

das aus den Sehnen d c r B o g e n des sphärischen D r e i e c k s ABC gebildete D r e i e c k ist.

s
W i r haben bereits ( p . 2 3 0 , §. 6 2 ; p. 2 3 2 , §. 65.) für das sechsfache Y o l u m e n dcr

P y r a m i d e OADC z w e i A u s d r ü c k e , die wir dort mit h b e z e i e h n e t , g e f u n d e n , so dafs

% = y{\ — cos a 2
— cos b z
— cos c 2
+• 2 cosa cosb cosc)

und = 2 Ysin \s . sin Ci s — a) sin (| s — b) sin Ci s — c),

wo a + b + c = s, und a, b, c Aie B o g e n BC 3 CA, AB des sphärischen Dreiecks

bedeuten.

§. 37. Substituirt man in dem A u s d r u c k e £ für die Determinanten der Radien

OA, OB, OC die W i n k e l ß, ß', ß", welche dieselben mit der E b e n e xy machen,

und die W i n k e l X , X', x", die ihre P r o j e c t i o n e n in der E b e n e xy mit der A x e der x

b i l d e n , so ist ( § . 18.)

.f = cosß cosX £ — cosß' cos\' £' = cos.ß" CO«X"

.fl zzz cos ß sin X y = co.v ß' sin X' v|' zzz c o s ß" s u l \"

P = sin ß ? = sin ß' ?" — sin ß"'


Man erhält a l s o , w c i l ( § . 9.) ff = £1 + £3' + TB"> «»cr

3— />f" — v Y ' = cos ff' cos ß" (cos x' sin X" — sin X' cos X") = Co ? ff' co« ff" .«Tz (X' — X');
1

eben so 3' =
2"* — "£1 v
— cosß" cosß sinQ>- —

und 3" =
— "£ ~ cosß cosß' sin&—X),

ff = sinß cosß' cosß"sin(>^"—X') + sinß' cosß" cosß sin(X—X') + sinß'' cosß cosff'.vm(x'—X)

= cosß cosß' cosß"{ianß sin(X" — X') + ianß' «/z(X-X") + Lanß" *//#(x'-X))

§. 38. E s ist so eben ( § . 3C.) g e z e i g t w o r d e n , dafs die Determinanten der Ebene

eines D r e i e c k s resp. durch die Exponenten der Verhältnisse der P r o j e c t i o n c n des

D r e i e c k s in den drei IIauptebcnen yz, zx, xy zu dem D r e i e c k e bestimmt werden,

und dafs das Quadrat des D r e i e c k s dcr Summe der Quadrate seiner P r o j e c t i o n e n in

den drei Hauptebenen gleich ist. D i e s e r Satz gilt aber nicht nur v o n einem ebenen

D r e i e c k e , sondern v o n j e d e r e b e n e n gradlinigen Figur. T b e i l t man nämlich dieselbe

in lauter D r e i e c k e A , 1 A , 2 A ,
1 e t c . , deren resp. P r o j e c t i o n c n in den drci IIaiiptebe-

nen wir durch X, X, 1 X, 2 ctc.; Y, Y, 1 Y,


2 ctc.; Z, Z,
1 Z,
2 ctc. bezeichnen

w o l l e n , so hat m a n , w e n n die Determinanten der E b e n e der F i g u r f, y, nach ( § . 30.)

• = A = X 1 = X 2 • = Y = Y 1 = 5 t . , = Z = Z1 = Z 2

A A 1 A 2
e €
" * A A 1 A 2
e C ,
' . £ A A 1 A 3

D a h e r auch

• - x + x > + X2 + ctc- • _ y + y,+ y; + etc. . _ z + z , + z , + ctc.


• ~~ A + A + 1 A + etc. '
2 * A + A +
1 A + etc.' £
2 A + A + 1 A +
2 etc.

und folglich auch

(A 4- A + A + e t c . ) = ( X f X
1 2
2
1 + X 2 + etc.) + ( Y + Y + Y + etc.) + ( Z + Z
2
1 2
2
r f Z 2 + etc.) 2

D i c s e beiden Sätze gelten, w i e grofs auch die Zahl der Seiten des V i e l e c k s sein

mag, und a u c h , wie sich vermittelst der E x h a u s t i o n s m e t h o d e z e i g e n läfst, fiir j e d e

e b e n e krummlinige Figur.

§. 39. Aufgabe. Es seien A, B, C drei Puncte auf der um dcn Mittelpunct

O der A x e n b e s c h r i e b e n e n Oberfläche d e r K u g e l , und i, v, i', v, f', die

resp. Determinanten der drei Radien OA, OB, OC = 1. M a n soll daraus 1) die S e i -
allgemeine Elenicntargeometrie. 273

tcn des sphärischen D r e i e c k s ABC; 2) die W i n k e l d e s s e l b e n , und 3 ) die N e i g u n g s -

w i n k e l j e d e s dcr drei Radien g e g e n die E b e n e der beiden andern Radien bestimmen.

I. W e n n die Seiten BC, CA, AB des sphärischen D r e i e c k s r e s p . durch a, b, c

bezeichnet werden, so ergiebt sich unmittelbar aus ( § . 2 0 . ) , indem man ron den

( § . 9 etc.) eingeführten Z e i c h e n Gebrauch m a c h t :

cosa = I T + »V + cfcf = a?1'2


cosh = f i 4- f,% 4- g £ = &,* (A)

cosc = ii' + nn' 4" = 2S - .


0 T

E b e n so erhält m a n :

= K"[3B2 4- 5)2 4- 32]


sina

jw6 = K"L3S'a + P' a +3* J ] <B>


««c = K-[^+S)" 3 +?"]- .
*
II. A u s ( § . 29.) ergiebt s i c h , dafs die resp. D e t e r m i n a n t e n der E b e n e n a, b, c

folg*nde sind:
JsinLa 9 sin a

JL 3' (C)
sin b ' sin b

r Jl Jl.
sin c"
B e z e i c h n e t man nun im allgemeinen die gegenseitigen N e i g u n g s w i n k e l der E b e n e n

der B o g e n b, c, c , a; a, b durch A\ B', C, s o hat man nach ( § , 20.)

r .^- * ' r
+ + 3'3"
C ö S :—f *
sin o sni c

cosB = «•* + r g ^ L O
sm c sin a *

r r _ 36 3e' 4- $ff 4- 33'


COS L — "—-. .—y •
sw a sin b

D i e W i n k e l A, C sind nun e n t w e d e r die W i n k e l des sphärischen D r e i e c k «


r

oder ihre Supplemente. U m diese Z w e i d e u t i g k e i t verschwinden zu machen, wollen wir


annehmen, dafs der Funct B mit dem Puncte C zusammenfalle. Man hat alsdann

i' — i', v' = v'\ g = g' 9 woraus sich £'' = —%', W — —£V, 3 "== — 3'> u n
^

sinb = sinc e r g i e b t , so dafs

c o s jt - _ g J
+ sr* + 3 ' a
_ _ r r J L ) 2 . r _ S L ) 3 4 . r 3 ' _ t *

C O S A
~ sin- b [{
sin b } + {
sin b }
+ J ~ ~ h

und folglich ^4' — 180°. Es w i r d aber in diesem Falle der W i n k e l des sphärischen

Dreiecks A — o, so dafs A' das Supplement desselben ist. W o r a u s also hervorgeht,

dafs A', B', C' die Supplemente der W i n k e l des sphärischen D r e i e c k s sind.

A ü s den o b i g e n A u s d r ü c k e n für cosA*, cosB', cosC folgt:

A = , - c > j
OS = i - $ E + g S L + 2 Z r
sm b sin c
= (3E» + g' 3
+ 3' ) C T » +
2
3 T + 3" ) -
2 2
C^3E" + $)'$>" + 3 ' 3 >
* m b sin c 2 2

= C § . i 5 . ) < 3 > ' 3 " - 3 ' . r > 2


+ Q ' 3 T - r 3 " ) 2
+ ( 3 B ' , r - f r y . ,

sin b sin c
2 2

E s i s t a b e t ( § . i2.) s r 3 " - 3 ' F = * f f > 3 ' r - 2 ' 3 " = * s , r s r - s n r = * » .

Demnach S l ^ = f ^ L + I ^ L ± ^ Ü = , ;
g
. .
' SM b SM C SM b SM C
G &
Eben so erhält man Sin B r
= — , Sin C — - — = ^ ^ r . (E)
sin c sin a sin a sin b

III. B e z e i c h n e t man die N e i g u n g s w i n k e l der Iladien OA, OB, OC gegen die

E b e n e n der gegenüberliegenden Seiten a, b, c durch « , ß, y, so erhält man nach

(§. 21.) aus den A u s d r ü c k e n ( C ) für die Determinanten dieser E b e n e n :


Sin. = ' * + T » + ^ = J -
sm a sin a

S i n ß = e e + <? + f 3 ' = * ^
o *z« o

«Szra y
_ r r + / g r + t"s" _ «

§ . 40. Aus den so eben gefundenen A u s d r ü c k e n für die Cosinusse und Sinusse

der Seiten und Supplemente der Winkel eines sphärischen Dreiecks lassen sich
allgemeine Elenientargcomclrie. 277

auch dic (p. 2CC etc.) b e w i e s e n e n Tier HauptfomcIn der sphärischen Trigonometrie

herleiten.

t. A u s den F o r m e l n (F,) crgieht sich unmittelbare

sin a : sin b : sin c — sin A' : sin B' : sin C'. (G)

2. W e i l , w e g e n ( A ) , cosb cosc — cosa = 2>^.25 ' — 0 1


S ' .^ '
0 0 0 2

= (fi + v"v + föXtf + nn + - (i 2 J


r flp 4 - ^ ) U'i" + i*" + iT

und w e g e n (D)

sinb sinc cosA' = 3t'3T + $'ST + 3'3">

zufoTge ( § . 13.) aber

ae'3B" + 3r3r 4- 3'3* — 2> ' .^ — 2>^.$ ' , 2 0 1 1 2

s o hat m a n :

cos b cos c — cos a = sin b sin c cos A

E b e n sc* cos c cos a — cos b — sin c sin a cos B' (H)

cos a cos b — cos c — si/i a sin b cos C,

3. A u s den Formeln ( D ) und ( B ) hat man cos B' cos C — cos A

_ r.r# + r # + q " 3 ) (3E3E' + fflff' + 3 3') - (3E + ff + B ) (36'r + r . r 4- 3'3")


3 2 2

siri~ a sin b sin c

(3T3 - 3 " O T 3 - 3 3?') + (3"S - S"3X3 3S'-g 3 ' ) + ~ ff- 3> 35')
sin a sin b
2

_ fff.ffT + ff*'-ftV + ff<T.fff' _ &*tfT + * V + sV')


fiiVi a i / « ö a / « c
2
« 6 sin c

ff ff . . •.- . ( f f R
+ Vv* + = (E) sin B sin C cos a
sui c sin a sin<a sui b

E s ist also cos B' cos C — cos A' = sin Bf sin C cos a

eben so cosC cosA — cosB' = sinC sinA cosb (I)

und cos A cos B' — cos C = sin A sin B' cos c.

4. Eliminirt man, aus den beiden letzten Gleichungen ( I ) , cosC, und substituirt

sincsinA ß- ir S 0 > erhält man nach den nöthigen R e d u c t i o n e n :


sin a

sin A cot B' Ar cot b sin c + cos A cos c = o,


27S - Vierle Yorlcsung. L'bcr analytische " -
»

D u r c h die Elimination d e s W i n k e l s B' würde man

sinA .cotC 4" cotc sinb 4~ cosA cosb ~ o

erhalten h a b e n . D i e s e beiden Gleichungen g e b e n , wenn nach und nach a, b, c in

b, C a; in c , a, b, und ebenso A',


1 B', C in B', C 1 Ai in C 3 A 3 B' verwandelt, n o c h

vier analytisch verschiedeneGIeichungen:

sin B' co(C 4" cot c sin a 4" cos B' cos a —- o

sin B' cot A' 4" cot a sin c 4 -


cos B' cos c — 0

sin C cot A 4~ cot a sin b 4" cos C cos b = o

sin C cot B' 4~ cot b ein a 4 -


cos C cos a = o. *

§. 41. Aufgabe. Aus den g e g e b e n e n Ortern dreier Puncte A 1 B1 C auf einer

Kugelftäche und den gegenseitigen Verhältnissen der Cosinusse ihrer Winkelentfcr-

nungen v o n einem vierteu Puncte 7 7 , die T^age dieses Punctcs zu bestimmen.

E s sei O der Mittelpunct der K u g e l und zugleich des A x e n s y s t e m s ; ^s seien

*, Z; i\ V 1 £; v", Z' die resp. Determinanten der Radien OA 1 OB1 OC= 1,


* _ ^
und I 1 V 1 Z die Determinanten des Halbmessers OH; setzen wir überdiefs BC — u,

CA = b, AB = c; IJA = «, IJB = ß, JJC = y, und nehmen a n , dafs

co.s« : cosß : cosy = f , g, h,

s o d a f s , wenn f = X cos«, g — X cosß, und h — X cosy sein m u f s ; so wird z u -

folge ( § . 20.) s e i n :

ii 4- vv 4- zz ~ * cos

i'i + v'v 4- gZ= cosß (K) * i

f'i 4" v"v 4" cosy.

Durch die Summation dieser drei Gleichungen, nachdem man sie respective,

mit Berücksichtigung der ( § . 9.) eingeführten Zeichen und dort b e w i e s e n e n Lehr-

sätze, durch 3S, 36', 36"; alsdann durch $ ) 9 $)', und endlich durch 3, 3', 3" multi-

plicirt h a t , erhält man folgende drei G l e i c h u n g e n :


allgemeine Elemcntargcoinctrie. 27*J

i K — £ cos « + & cos ß Ar 38" cos y

'fi ff = ff co.9 * + ff' cos ß A,- ff" cos y (L)

£ff = 3 co.?« + 3' C 0 , 9


^ ~f~ 3" co*y.

Addirt man dic Q u a d r a l c dieser Gleichungen z u s a m m e n , s o ergiebt sich zufolge

( § . 3<).), w e n n man die Summe durch X 2


multiplicirt, f o l g e n d e Gleichung:

X ff
2 2
— j2 i -2 s n a _j_ ^m O +
2
A «n
2 s
c + 2gJi(cos b cos c — cosa)
••4 **
+ 2hf(cosc cosa — cosb) Ar 2fg(cosa cosb — cosc)>
f ^ _ A

w o d u r c h dic GröfseX bestimmt ist. M a n hat also auch cos « = - , cosß = '-, cosy — -,

und auf die W e i s e ist die L a g e des Punctes IJ gegeben.

D i e Auflösung der obigen A u f g a b e kann mit Nutzen in der L e h r e v o n den P a -

rallaxen gebraucht w e r d e n . IIier mag sie zunächst zur Auflösung der bekannten geo-

metrischen A u f g a b e : um eine g e g e b e n e dreiseitige P y r a m i d e cinc Kugelfläche zu b e -

s c h r e i b e n , benutzt w e r d e n .

N e b m e n wir in dieser Absiebt a n , dafs der Scheitelpunct O der dreiseitigen Py-

ramide, deren Basis das gradlinigte D r e i e c k AB'C sein m a g , d c r Anfangspunct der

Coordinaten s e i , und nennen wir den Mittelpunct der gesuchten K u g e l E, indem wir

OA'=f, OB' = g, OC = Ji B'OC = a, COA'1 = b, AOB' = c, EOA' = *, EOB' = ß,

EOC=y setzen, so erhalten w i r , indem wir dcn D u r c h m e s s e r der gesuchten K u g e l

durch D bezeichnen:
f = D cos*, g = D cosß, Ji = Jj cosy.

Indem wir nun O als den Mittclpunct ciner K u g c l betrachten, deren I I a l b m e s s e r = J ,

und deren Oberfläche die Geraden OJ, OB', OC, OE in den Puncten A, B, C, H

s c h n e i d e t , so wird BC—a, CA = b, AB = c sein, so dafs der A u s d r u c k v o n D

o d c r des D u r c h m e s s e r s der gesuchten K u g e l gänzlich derselbe i s t , wie der i m vori-

gen §. gefundene A u s d r u c k für X, nämlich:

( j 2
sin a Ar g
7 2
sin b Ar Ji sin" c Ar 2 gJi (cos b cos c — cos a) 1
2 2

\ Ar 2
Jif(cos c cosa — cos b) Ar 2fg (cos a cos b — cos c))

y(\ — cos a — cos b — cos c A^ 2 cos a cos b cos c).


2 2 7
2Stt • ' , V i e r t e Vorlegung. Über analytische *

Von der V e r w a n d l u n g der C o o r d i n a t e n und D e t e r m i n a n t e n ,

§. 42. E s seien in der ( § . 39.) zum Grunde gelegten Figur die B o g e n gröfsester

K r e i s e BC 9 CA, AB jeder = 90°, so k ö n n e n die H a l b m e s s e r OA, OB, OC als die

rechtwinklichtenAxeneinesneuenCoordinaten-Systemsbetraehtet w e r d e n , so dafs die

Determinanten des Halbmessers OH, w e l c h e in B e z u g auf das Grundsystem | , n,

waren, in B e z u g auf das neue System cosx, cosß, cosy werden. Bezeichnen wir

diese Determinanten resp. durch $, >i, £ , so w e r d e n die Gleichungen ( K ) ( § . 41.)

'i = i i + *.i + Z i

•z
i = i'i + » ' i + C i

= .r'i + v i + Z t

und die Gleichungen ( L ) , ...

H = x'i + &'i + 3c"z


= 3 > * + + W'Z

Z% = 3 i + 3 ' i + 3 " £

W e i l $ nuch nach ( § . 36.) durch y^'(l — c o s ° - a — cos b— 2


cos*c ^-2cosa cosb co.s c)

ausgedrückt werden k a n n , und die B o g e n a, b, c hier alle — 9 0 0


sind, so wird K~ I.

E s scheint hier noch w e g e n des V o r z e i c h e n s v o n $ eine Z w e i d e u t i g k e i t statt zu fin-

den, die aber durch die Betrachtung eines besondern Falles völlig v e r s c h w i n d e t . Läfst

man nämlich das neue System mit dem Grundsysteme zusammenfallen, so wird / = 1 ,

' =
*» Z! =
1) u
"d »He übrigen Determinanten werden Null s e i n , so dafs

* = Hg + iw'Z + r*Z' - £ « T ~ - z;*"i - = = + 1 wird.

M a n übersieht l e i c h t , d a f s , w e n n A 1 ,B 9 C 1 die Durchschnittspuncte der positi-

ven Seiten der A x e n des Grundsystems mit der Kugelfläche sind, die Determinan-

ten der A x e n O A l t OB ,
1 OC1 in B e z u g auf das neue A x e n s y s t e m respective
allgemeine EIcnientargeometrie. 281

COsA A
1 = i, COsA B 1 = f, COsA C 1 = £"

COsB A
1 = V 3 COsB B 1 = v, COsB C 1 =. »"

cos C^t = cosB^B = cosC^C = f


gein müssen,

dafs folglich i = + #''v + r<r

V = + VtI + v'Y (D)

^ = Ü + + «

V e r g l e i c h t man diese A u s d r ü c k e für / , y, £ mit den so eben g e f u n d e n e n , SO e r -

geben sich, w c i l f f = Ar i, folgende sehr nützliche Gleichungen:

A
" !
" '' v'{'-fi" = Z, v"{-C"v = i', *<r-sY = |"
~c -> v
< r r - = », ^ - f i = v, <?r-i? = v (c)

£ n" — vi" — £, — t"/ = C 3 in — *? — £"•

§. 43. Bezeichnen w i r j e t z t die Coordinaten eines Punctes P in B e z u g auf da«

G r u n d a x e n s y s t e m durcn x , y , 2 ; und in B e z u g auf ein neues S y s t e m , dessen M k t e l -

punct O' durch die Coordinaten a, b, c, und dessen A x e n durch die resp. D e t e r m i -

nanten i, V 1 £; ?, v i", v", f g e g e b e n s i n d , durch x', y', z', so wird man ( § . 16.)

für die Determinanten der Geraden O'P = r in B e z u g auf d a « G r u n d a x e n s y s t e m f o l -

gende Ausdrücke haben:


x —a y — b z —c ,j.
, •l , (d)

r r r
und die Determinanten derselben L i n i e 0'P in B e z u g auf das neue A x e n s y s t e m wer-

den s e i n :
x
' Y' z
' r N

7' r' T- «
Substituirt man nun in den Gleichungen (a) (b) ( § . 42.) dic Ausdrücke (e) für

'i, 'v, £, und die A u s d r ü c k e (d) für i, *, £, und multiplicirt alsdann die Gleichungen

durch r, so erhält man folgende G l e i c h u n g e n : .


36
x = i(x-a) + v(y-b) + {(z — c)

y'zZZ f ( * _ f l ) + „>ty-b)+ ^Cs-c) (0

z' = i"(x-d) + v"ty-b) + f'(s-c).

und — « = ix' + # y ' 4" #"z'

y — & = vx' 4- » y + Vs' (g)

*— c = sV H- Cy 4- ^V.

M a n kann die drei Gleichungen (f) auch folgendermafsen ausdrücken:

x' = ix 4~ "J' H -
^ Ä
~r* a
'

y = f x 4_ 4- <T* + 6' (h)

z' = f\v 4- v"y 4- s"'s + c',

w o a\ b', c die Coordinaten des MitteIpuncts der A x e n des Grundsystcins in B e z u g

auf das neue S y s t e m bedeuten.

§. 44. Weil die Axen 0'A, O'B, 0'C des neuen, wie die des Grundsystems

senkrecht auf einander s t e h e n , so hat raan w e g e n ( § . 2 1 , 3.) für die Determinanten

derselben f o l g e n d e drei Bedingungsgleichungen:

fi" + v'v" + = o, f i 4- Vf 4- Ci = o, ii' H- w' 4- it = O. (i)

D u r c h diese lassen sich mit Z u z i e h n n g der der drei G l e i c h u n g e n :

4- * 4- ^ = 1,
2
f> + v' 2
4- C =
2
i, t' + v" 2
+ i"2
~ *

die neun Determinanten auf drei zurückführen.

Statt der obigen sechs Bedingungsglcichungen hat man auch, weil /, i', i";

v, v, V; £, C C die resp. Determinanten dcr A x e n des Grundsystems in B e z u g auf

das neue S y s t e m s i n d , f o l g e n d e sechs Bedingungsgleichungen:

i- 4- r* + r> = i, * + *'* + = & + C2


+ £' 2
= i

»£+«Y+»v = o, a+{f+rr = o, iv+tv+rv" = o,

w e l c h e mit den erstem sechs Gleichungen identisch sind.

§. 45. D a f s die Richtung des neuen A x e n s y s t e m s durch drei Gröfsen völlig b e -

stimmt werden k a n n , ergiebt sicb auf folgende W e i s e . Man lege durch den Mittel-

punct 0 d^r Axen x, y, z drei andere senkrecht nufeinandcrstehende Axen, die


mit den A x e n des neuen Systems einerlei Richtung hahcn, und die w i r die A * e n der

x',y, z' nennen w o l l e n . B e z e i c h n e n wir nun den N e i g u n g s w i n k e l der E b e n e x*y' g e -

gen die E b e n e xy oder den W i n k e l , den dic positiven T h e i l e der A x e n der z', und

der z mit einander bilden durch » ; durch 4> d e n W i n k e l , den die gemeinschaftliche D u r c h -

schnittslinie der b e i d e n Ebenen x'y', xy mit dcr A x e d c r x, und durch 0 den W i n k e l ,

den sie mit der A x e der x' bildet, so ist die Richtung dcs neuen A x e n s y s t e m s durch

die drci Gröien « , 0 völlig bestimmt. U m j e d o c h alle Z w e i d e u t i g k e i t zu v e r m e i -

den, mufs man die beiden auf verschiedenen Seiten des Pnnctes O liegenden T h e i l e

der Durchschnittslinie <ler beiden Ebenen x'y', xy von einander unterscheiden.

M a n b e w e g e in dieser A b s i c h t eine aus O g e z o g e n e L i n i e in der E b e n e x'y', und z w a r

so, dafs sie um aus d c m positiven T h e i l e d « r A x e der x' in den positiven T h e i l der

A x c d e r j ' zu k o m m e n , einen W i n k e l v o n 90° beschreibt. Diese Linie geht, indem

sie den ganzen K r e i s u m f a n g um O b e s c h r e i b t , z w e i m a l durch die E b e n e xy, wo sie

mit der Durchschnittslinie der beiden E b e n e n xy, x'y' zusarnmenfänt. Wir wollen

nun diejenige Seite dieser Durchschnittslinie als positiv betrachten, die zum Ü b e r g a n -

g e der b e w e g l i c h e n L i n i e , aus der negativen Seite der E b e n e xy in die positive, dient,

dafs also der durch bezeichnete W i n k e l von der A x e der x und diesem positiven

T h e i l e OQ der gemeinschaftlichen Durchschnitlslinie gebildet w i r d , und z w a r s o , dafs

derselbe = 90° w i r d , w e n n OQ mit dem positiven T h e i l e der A x e dcr y zusammen-

fällt. Dcr Winkel $ hingegen ist derjenige W i n k e l , den OQ mit der A x e der .v'

macht und so bestimmt w i r d , dafs <P = 270° o d e r — 90° w i r d , w e n n OQ mit dcr Axe

der y 4
zusammenfällt.

D i e Determinanten {, y, f etc. müssen demnach Functionen der drei W i n k e l -

gröfsen u, 4>, Q s e i n , die w i r j e t z t bestimmen wollen. M a n beschreibe um den M i t -

telpunct O dcr Coordinaten die Oberfläche einer K u g e l , deren H a l b m e s s e r = 1, und

bezeichne die Durchschnittspuncte der Kugelfiäche mit den positiven Theilen der

A x e n des Grundsystems respeetive durch A 1 , B,


1 C,
1 und des neuen Axensystems

durch A , B, C, so ist
| = cos A A , 1 f = cos B A , 1 i" = cos CA 1

9 r= cos A B , 1 n' Z= cos B B , 1 n" = cos C B 1

Z=COsAC , 1 Z = COsCB , 1 f = cosC~C lt

Nennt man ferner Q den Durcbschnittspunct des positiven TbeiIs dcr gemein-

schaftlichen Durchschnittslinie der beiden E b e n e n xy, x'y' mit der K u g e l f l ä c h e , so

sind die Bogen AA , 1 AB ,


1 AC 1 etc. dic Seiten der ncun sphärischen Dreiecke

AQA , 1 AQB , 1 AQC , 1 BQA , 1 BQB , 1 BQC ; 1 CQA , 1 CQB , 1 CQC 1 undmanhat(§.40.)

cos AA 1 = cos A Q x cos AQ + sin A Q 1 sin AQ cos A QA1

cos AB 1 zzz cos B Q 1 cos AQ + sin B Q 1 sin AQ cos B QA 1

cos A C 1 = cos C Q 1 cos AQ + sin C Q 1 sin AQ cos C QA 1

cos BA 1 = cos A Q 1 cos BQ + sin A Q 1 sin BQ cos A QB 1

COsBB 1 = cosBfi cosBQ + SmB Q 1 sinBQ COsB QB 1 a'

cos B C 1 = cos C Q 1 cos BQ + sin C Q 1 sin BQ cos C QB1

COsCA 1 = COsA Q 1 cosCQ + SmA Q 1 sinCQ cosA^QC

COsCB 1 = cosB^Q cosCQ + SmB Q 1 sinCQ COsB QC 1

COsCC 1 = COsC Q 1 cosCQ + sinC Q 1 sinCQ cosC QC. x

WeIInUnA Q = 1 J, B Q =t 90° — J, C Q =
1 OO , 0
AQ = ?», BQ = P + 90 ,
0

CQ = 90 , 0
A Q A = A Q B = ISO — « ,
1 1
0
B Q A = B Q B = «, 1 C QA = C QB =
1 1 M —», 0

A QC =
1 90° — « , B QC = 1 90° + « , CQC 1 = AQB 1 = » , so erhält m a n :

i = cos 4> cos Q — sin sin <P cos w i' = — cos b sin — sin J cos <Q cos a i" = sin 4» sin u

y = sinb c o s # + c o s 4 ' sinty cos» v= — sin& sin^A^cos<^ cos$> cosu n"=— cos<b sinu

=zsin<P sinu cos$> sinu ^*=co«».

§. 46. Wir haben oben ( § . 26.) gesehen, dafs alle P u n c t c , deren Coordinaten

x, y, z in einer durch die Gleichung $x + ny + £z = p g e g e b e n e n Beziehung zu

einander s t e h e n , in einer E b e n e liegen m ü s s e n , die durch die Determinanten »/, g


. . allgemeine EIcmentargeomctrie. 285

und den Abstan<Tp des Anfangspunctes O v o n d i e s e r E b e n e Kestimhrt w i r d . Eben so

ergiebt sich ( § . I C ) aus der Gleichung

(x — ay + (y — by + (z — cy = Pv
dafs j e d e r Punct P , dessen Coordinaten x, y, z, auf einer Kugelfläche l i e g e n miifs,

deren MittcIpunct durch die Coordinaten a, b, c bestimmt i s t , und deren H a l b m e s s e r

= f ist. A u f ähnliche W e i s e mufs sich überhaupt j e d e F l ä c h e , w e n n sie ein G e g e n -

stand analytischer Untersuchung w e r d e n soll, durch eine Gleichung z w i s c h e n den drei

Coordinaten eines beliebigen Punctes auf derselben darstellen lassen.

§. 47. W e n n die Coordinaten eines Punctes den Gleichungen z w e i e r Flächen e n t -

sprechen, so mufs derselbe zugleich in beiden F l ä c h e n , und folglich in der g e m e i n -

schaftlichen DurchschnittsIinie derselben liegen. Zwei Gleichungen zwischen den

Coordinaten eines Punctes bestimmen daher eine Curve; vorausgesetzt, dafs die,

den beiden g e g e b e n e n Gleichungen entsprechenden Flächen einander schneiden. Um-

gekehrt sind zur Bestimmung einer Curve im R a u m e im allgemeinen immer w e n i g -

stens z w e i Gleichungen erforderlich. L a s s e n sich diese beiden Gleichungen auf z w e i

andere z u r ü c k f ü h r e n , v o n denen die eine v o n dcr F o r m Ax + By + Cz = X) ist,

so liegen alle Puncte der Curve iu einer E b e n e , und diese Curve wird eine ebene

C u r v e genannt. Im entgegengesetzten Falle heifst sie e i n e L i n i e mit doppelter

Krümmung. S o sind z. B. die beiden Gleichungen:

(x — ay + (y — by + (z — c ) 3
= r?; (x — «) 2
+ ty — ß) 2
+ C= — ? ) 2
= f,

die Gleichungen z w e i e r K u g c l f l ä c h c n , deren gemeinschaftliche Durchschnittslinie, w e n n

cs deren g i e b t , bekanntlich ein K r e i s , also eine ebene C u r v c i s t , w a s sich auch d a r -

aus e r g i e b t , indem man die eine dieser Gleichungen von der andern z. B . die l s t e

v o n dcr 2tcn abzieht. M a n erhält a l s d a n n :

2(a-")x + 2(b — ß)y + 2(c-y)z + « * - a 2 + ß* — b 2


+ y —
2
c
2
= f — r, 2

eine Gleichung v o n der F o r m Ax + By + Cz = J).

§. 48. Die beiden Gleichungen einer ebenen Curve, welche allgemein durch

0 ( # , y , z) = Oy und fx + fy + gz=p dargestellt werden k ö n n e n , lassen sich durch


286 Vierte Vorlesung, Uber analytische

V e r w a n d l u n g der Coordinaten, indem man die E b e n e , deren Gleichung /"A- + = P

ist, zu einer der drei Hauptebenen eines neuen A x e n s y s t e m s z. 11. der E b e n e .V K 1 1

m a c h t , auf die z w e i Gleichungen J ( ^ , y ) 1 t = o, Z = 1 o zurückführen.

Dadie Gränzen dieser V o r l e s u n g zu beengt s i n d , um die L e h r e v o n den k r u m -

men Linien und Flächen mit einiger Umständlichkeit a b z u h a n d e l n , so wollen wir uns

hier nur darauf b e s c h r ä n k e n , die wesentlichsten und nothwendigsten Elementarsätze

der T h e o r i e dcr ebenen Curven und Flächen v o m zweiten Grade v o r z u t r a g e n .

Von den ebenen Curven des zweiten Grades.

§ . 49. Jede ebene krumme Linie vom zweiten Grade is<t unter der allgemeinen

Formel:

(a) Ax 2
Ar By + 2 Cxy + 2 Ex + 2 Fy + G = o

b e g r i f f e n , w o die Coefficienten A, B, C1 E, F 1 G beliebige constan<e G r ö f s e n , und

x, y die rechtwinklichten Coordinaten eines beliebigen Punctes der Curve bedeu-

ten.

V e r w a n d e l t man die Coordinaten dieser C u r v e , indem man in der Ebene dersel-

ben ein anderes A x e n s y s t e m der x',y annimmt, dessen A x e n durch die respectiven

Determinanten i, y: i', y', und d e s s e n M i t t c l p u n c t durch die Coordinaten a, b bestimmt

s i n d , so erhält man ( § . 43.)

(b) x = ix' Ar (y + a
> J — + »'/ 4-

D i e Determinanten i", tf' sind hier nämlich, weil die A x e der z ungeändert bleibt

= o. Eben S 0 i s t £ = 0 , g = o , und g' = 1.

Substituirt man nun die W e r t h e v o n A-, y (b) in d e r Gleichung ( « ) , so verwandelt

sich d i e s e l b e , w i e man leicht ü b e r s i e h t , in f o l g e n d e :

(c) 2U' a
+ 23/ 2
+ 2&x'y' Ar 2 Q ' x + 2 %y' Ar @ = o,
so dafs 51 = Af + Bf + 1 CIv

«25 = Jf 2
4- tfV 4- 2 CYV
C = AH' + Bv»' + C(*v' + *#

Cd) g = ^ t f a 4 - Bib' + C(?b 4- *fl> 4 - Ei 4- jPf

5 = Afa + Bv'b+ C(i'b- v'a)]


r + Ef 4 - 7' V 1

@ = Aa 2
4- 7i£- + 2 Cab + 2Ea + 2i^> + G.

§. 50. Aus den ohigcn sechs Gleichungen lassen sich nun mit Z u z i e h u n g der

drei Bedingungsgleichungen ( § . 44.)

+ ,2 - i, f2 + v 'a — 1 , 4- z= o

f» 4 - P = 1 , V 4- V = 1, 4- fv' = o

sechs Gröfsen y, f, v', a, b eliminiren, so dafs dieselben auf folgende drei GIei-

1) 91 + 95 = A + B; 2) 9195 — ~ AB — C 2
...

3) 9 5 S 2
+ 2J$ 4 - 2 g @ g — (5(93 — @ ) ©
2 2
= BE* + AF 2
+ 2CEF — (AB — 0)G\

I. D i e erste dieser GIcichnng 214*95 = A+B ergiebt sich unmittelbar aus den

nedingungsgleichungen 4" f 2
= 1, v 4- V =
2
1, iv 4 -
fV = o.

II. , D i e z w e i t e erhält man folgendermafsen:

21© = A Fi'
2 2
4- 7 » 2
V + *C*it,fn' + AB(Vn' 2
4- * f ) 4- 2 ^ C if(iv'
2 2
4- >/f)

+ 2BCvr,'(in' 4- *f)

£2 = ^ / Y 2
+ ^ 2
V V + C (/ V
2 2
4- 2ii'nv' + f*) 2 2
+ 2ABifnv'

4- 2ACif<Hn + vf) 4- 2BCvn'(iv + f,).

Folglich 0(95 — S 2
= (AB—&)(i v' 2 2
— 2 ifvn' + f ^) 2
= (AB — C )(ZJ — 2
vgy. t

E s ist aber ( § . 42.) Zv — w f = £* = 1, also 2) 9193 — = AB ~~ C ,


2

III. Aus den beiden A u s d r ü c k e n (d) für ßr, § ergiebt sich mit B e r ü c k s i c h t i g u n g

der drei B c d i n g u n g s g l c i c h u n g e n (0

£i + = + C h
+ ^ + S»' = 4- Bb +

Daraus 4- Sf)B — (@* + %v')C = (AB-C<)a + - W

(€» + S*V ^ (@* + Sf)C = {AB-&)b 4- - ^ . 1


E s ist aber © — G = Aa? 4 7?Z> + 2
2Cab 4 2i7« 4 2Fb

= (Aa + Cb + 2E)a + (Bb+Ca + 2F)b = C $ f 4 $ ^ 4 ^ « 4 (e*4$>'4 ^ 7

D e m n a c h w i r d , w e n n w i r JB — C = 2
3193 — durch D b e z e i c h n e n ,

JD(0-G) = (@f 4 %|' 4 E)Da + (gv 4 S»' 4 F)#6

= <G* 4 4 E) [ ( g * + $f)^ - 4 ff*')<? 4 FC - EB]

4 ( « . f + S»' + /0 [(@* + %r'U - (€* 4 $ftC 4 EC — FJ\

= ( ( @ # + S ^ ) - ^ ) ^ + («£«4S*') — F ^ - 2 ( ( g / 4 5 / ' ) ( @ * 4 S 0 - F F ) C
2 2 2

= @ ( S / 4 ^ * ~ 2 Civ) 4 S
2
3
2 2
W 4 ^ * ' * - 2 C T O 4 2 g g ( B / f + ^.»»'— LXin + ni'))

— (#Z2* + ^ F ' — 2.CFZ^.

E s ist aber

Br 4 ^ — 2 CIv = ^ 4 B — U** 4 i?^ + 2 Civ) = + B — 21 = 35

eben so

Bt2
4 J**— 2CiW = A 4 i? — W a
4 #»' 42
2CfO = A 4 7? — 33 = 21

und Bi? 4 At,*' — C(i* 4 vf) = — (Bvn' 4 4 C(in 4 »#')) ~ — S


Folglich Z> (© — G) — 23 g 2
4 2 1 — 2 g.@g — (Z?7? 4 2
JF* — 2 CFZO

o d e r 2 3 g 4 2 ^ — 2 £ < £ 5 — ^ 3 3 — g ) © = BE* + AF
2 2 2 2
— 2CEF-(AB-G)C,

§. 5 1 . A u s den s o ebenen gefundenen drei B c d i n g u n g s g l e i c h u n g e n z w i s c h e n den

Coefficienten der Grundformel (a) und d c r durch V e r w a n d l u n g der Coordinaten her-

geleiteten ( c ) geht h e r v o r , dafs im allgemeinen die F o r m e l ( a ) sich auf die F o r m e l ( c )

zurückführen läfst, w e n n auch drei v o n den aechs Gröfsen 2I 9 33, Q£, %, ® be-

stimmt sind. W i r woUen daher j e t z t folgende A u f g a b e auflösen.

Die allgemeine Gleichung des zweiten Grades:

^v 2
4 By - 4
2
2Cxy 4 2Ex 4 2Fy 4 G = o,

in d i e e i n f a c h e r e 21jc' 4
2
33j' 42
2@x'= o zu v e r w a n d e l n .

W e i l die drei Gröfsen £ , %, ® = o, s o sind die drei Bedingungsgleichungen

1) 21 4 9 5
= J + B, 2) 9|t8 = AB — C , 3) 33g = JF*4 2 2
BE — CEF—2
(AB-C*)G.

A u s den beiden ersten Gleichungen ersieht m a n , dafs 21, 23 die beiden W u r z e l n

der quadratischen G l e i c h u n g :
allgemeine Eleinentargeomclrie. 2S9

P — (A + B)t + (AB-O) — o,

also -| (A + Ti) Hh | Y"(A — B) 2


4- 4 C 2
sein müssen.

Es sind also 91, 23 immer mögliche Gröfsen.

Der Coeffic'ient @ w i r d immer reell s e i n , wenn AB — C = 2


D eine negative

Gröfse i s t , weil alsdann w e g e n 9123 — AB — C, 2


31 und 93 ungleichartig sein m ü s -

sen, und folglich die Gröfse 93 so angenommen werden k a n n , dafs sie mit AF +BE
2

— 2CEF — (AB — C )G 2
= K gleichartig, also g 2
positiv und g reell ist. Wenn

aber AB — C 2
und folglich auch 9193 positiv i s t , so werden Q|, 93 beide zugleich p o -

sitiv oder negativ sein. Ist demnach K = AF 2


+ BE2
— 2CEF — (AB — C*)G

nicht mit 93 und folglich auch nicht mit 21 93 otIcr mit A^-B g l e i c h a r t i g , so kann

@ k e i n e reeUe Gröfse sein.


O+'^ O .!•

§. 52. Bezeichnen wir den W i n k e l , den die A x e der x' mit der A x e der x

macht, durch « , s o ist der W i n k e l , d f n sie mit der A x e der y b i l d e t , = 90° — «.

Es sei ferner der W i n k e l , den die A x e der y' mit der A x e der x m a c h t = « 4- 90°,

so ist der W i n k e l , den sie mit der A x e d e r j ' bildet = «. E s ist also £ — cosa,

n — co.s'(90 — a) z= sina,
0
|' = cos(90°4- «) = — sin*, v = cosa. Substituirt man

diese W c r t h e v o n i, ti, f , »' in der G l e i c h u n g :

£ - AH + Bm 4- C(in' + vf)

so wird d i e s e l b e , weil 6 = 0,

0 = — A cos « sin» + B sinu cos» 4" C(cos** — sm *). 2

2 C
Folglich \(A — B) sin2u = C cos2* oder tan2u z= j ^ ,
w o d u r c h also die Bichtung des neuen A x e n s y s t c m s bedingt w i r d , um dic allgemeine

F o r m (a) der Gleichung des zweiten Grades auf die einfachere

(g) tyx' 2
+ 93v' a
4- 2gx' = 0 zurückzuführen.

Es sind also n o c h die Coordinaten a, b des Mittelpnnctes des neuen A x e n s y s t e m s

zu bestimmen, wozu die beiden Gleichungen ( I I I . §. 50.) gebraucht werden k ö n n e n .

D i e s e sind n ä m l i c h , % = 0 gesetzt,
(AB — C^a = (Bi — Cn)Q + FC — EB

(AB — &>b = (An — Ci)Q Ar EC — FA. f

4- 4-
§. 53. E s läfst sich demnach die allgemeine Gleichung

(a) Ax 2
+ Bv 2
Ar 2 Cxy + 2 Ex 2 Fy G = o

immer auf die einfachere F o r m 2Lr' 4~ 2


35/' 2
4~ 2@*r' — o zurückführen, den FaIl

a u s g e n o m m e n , wenn AB— C2
positiv oder = o, und zugleich AF 2
4- BE 2
— 2CEF

— (AB — C*)G o d c r K mit A 4~ B ungleichartig ist. In diesem Falle wird für j e -

den reellen positiven oder negativen W e r t h v o n x, y der, vermittelst der Gleichung

(a), bestimmte r e s p , W e r t h v o n y, x imaginär sein. D i e f s läfst sich unmittelbar durch

die V e r w a n d l u n g d c r Gleichung (a) auf f o l g e n d e W e i s e dartbun: Es ist nämlich, wenn

4- 4- 4"
AB — & = D und AF- Ar BE 2
— 2 CEF — F)G = K gesetzt w i r d ,

Ax2
By 2
2 Cxy Ar 2 Ex + 2 Fy Ar G = Ax 2
+ 2(Cy + E)x + By 2
2 Fy + G

- { A x + C y + E ) Z + A
( ß
y 2
+ 2 F
y + )
c
— <6> + ^2J

= 4- 4- F)2 4- Cy (AB — 0)y 2


4- 2UF - CE)y Ar AG — F2J
= ^|u* + C > 4- E) 2
Ar ~((DyA-AF—CE) +D(AG 2
— m—(AF-CE)^

Es ist aber D(AG-E ) 2


(AF-CEf=A(DG-AF^-BE 2
4 - 2 GFF) = — AK.

M a n erhält also statt der Gleichung (a) f o l g e n d e :

ijU* 4- Cy A- E) 2
A- fi((Dy Ar AF-CEf-AK^ = o (b)

A u f ähnliche W e i s e verwandelt sich auch (a) i n :


^CBy Ar Cx Ar Ff + j^((Dx + BE-CFf-BK^ = o. (c)

Ist demnach D positiv also A und B unter s i c h , und folglich auch mit A 4- B

gleichartig, so w i r d , wenn zugleich A Ar B mit K ungleichartig i s t , s o w o h l — AK

als auch — BK p o s i t i v , und daher die Gleichung (b) sowohl als (c), also auch

(a) für alle reelle VVerthc v o n x, y unmöglich sein.


Ist D positiv un<l Tv rr o , so mufs zugleich

A x + Cy + E = o, Dy + AF — CE = o

oder By + Cx + F = o, Dx + TJiJ — C F = o sein.

A u s den ersten beiden Gleichungen s o w o h l als aus den beiden letzten f o l g t :

CF — TiE _ CE — AF
x = D , y D .

Es giebt also nur einen einzigen Punct in der E b e n e xy, deren Coordinaten der

Gleichung Ca) entsprechen.

W e n n D negativ und K = o, so erhält man w e g e n (b)

A
ji x
j - Cy
+ r +
J - T? --
E °y _ +^ J
^F
- _ C
^
E

jjP C 7 * *

oder Ax + (C + - ^7i)j + E + p j ^ ^ g = o (d)

und aus der G l e i c h u n g ( c )

By + Cx + F - ^ L . + *F - C F

My ^ x -r ± — , ± r ( C A ß > )

T>TP , CW
oder By + (C ± fC* - AB)x + F ± _ = o. (e)

D i e beiden Gleichungen (d) sind mit den beiden Gleichungen (e) i d e n t i s c h , wie

man sich leicht ü b e r z e u g t , weil

A : (C + yC* — AB) = (C + ^C' — AB) : B

A j • tv - J F
~ C E
\ - (C - yrc* im • (F + B E
~ C F
)
und A : (E + r { C i _ A ß ) ) ~ CC + - AB) . (F ± ^ - _ - ) ,
D i e Gleichung (a) ist d e m n a c h , wenn D negativ und K = o i s t , die Gleichung

z w e i e r geraden L i n i e n .

Ist s o w o h l D als K = o, s o ist s o w o h l AF — CJE als auch BE ~- CF = o,

und man erhält die beiden identischen Gleichungen:


m

Ax + Cy + E = Oy By + Cx + F = 0 .

E s ist also in diesem Falle (a) die Gleichung einer geraden L i n i e .

§ . 54. A u s den v o r i g e n § § . ergiebt sich demnach, dafs die Gleichung einer k r u m -


292 Y i e r t c Voriesung. Lberanaiytische

men Linie v o m zweiton Grade ,>ieh allgemein auf die F o r m 2hv'- + 2 3 / ^ - r 2 G f . v ' = o

zurückführen läfst. W e i l man aber dic drei beständigen Gröfsen 21, 23, S auf zwei

reduciren k a n n , so läfst sich diese Gleichung auch unter folgende F o r m

y*-p(2* + f) (0

bringen, w o p, a z w e i gerade L i n i e n bedeuten, und das Z e i c h e n — oder + - gilt oder

a = GO i s t , j e nachdem in der allgemeinen F o r m e l 00? BC — C 2


oder D positiv,

negativ oder = o ist. Von diesem Umstande hängt auch die Natur der Curve v o m

z w e i t e n G r a d e a b , und erhält deshalb v e r s c h i e d e n e N a m e n . Sie wird nämlich E l l i p s e ,

Hyperbel oder P a r a b e l genannt, j e nachdem D positiv, negativ oder = o ist.

Aus dcr Gleichung ( f ) , unter d e r F o r m y =^-(2a^Zx) 2


dargestellt, ergiebt sich, dafs

Y = o wird, w e n n x — o oder = tfc 2 a . In diesen beiden P u n c t e n wird die Axe

der x oder die Abscissenlinie von der Curve g e s c h n i t t e n , und der dazwischenliegende

TheiI + 2 a wird die H a u p t a x e dcr Ellipse oder der H y p e r b e l , und dic Puncte

selbst werden ihre S c h c . i t e l p u n c t e genannt. Die gerade L i n i e p nennt man dcn

halben Parameter der Curve.

v2

W e i l für die Parabel in der Gleichung (f) a unendlich i s t , also verschwindet,

so ist derselbe y2
— 2px.

In dieser giebt es nur einen W e r t h von x y nämlich o , für welchen y = o wird.

D i e Parabel hat also nur einen Scheitclpunct.

§. 55. A u s dor Betrachtung der Gleichung y 2


= -^(2« + x) übersiebt mnn s o -

gleich, dafs in der Ellipse für alle positive W e r t h c von .r, zwischen o und 2a, y 2
po-

sitiv i s t , und folglich y z w e i reelle gleiche und entgegengesetzte W e r t h e hat. Für

alle übrigen aufserhalb der Grenzen o, 2a liegenden Werthe v o n x wird y 2


negativ,

also y imaginar s e i n ; w o r a u s sich e r g i e b t , dafs die Ellipse eine in sich z u r ü c k k e h -

rende Curve i s t , die einen endlichen Raum einschliefst.

Für die l i y p c r p e l wh*d ,für. alle W e r t h e v o n x z w i s c h e n .v = o und x = — 2a,


allgemeine Elenientargeometrie. 293

weil für dieselben der cino Factor n e g a t i v , der andere 2 « - f - x aber p o s i t i v , y* n e -

gntiv, also y imaginär. Für alle übrigen negativen W e r t l i e v o n x hingegen ist 2a + x

n e g a t i v , also y 2
positiv. Diefs ist auch dcr Fall für alle positiven WertTie v o n .r.

Für die Parabel der CIeichungj 2


= 2px haty für alle positive W c r t h e v o n x

z w e i gleiche aber entgegengesetzte r c c l l c W e r t h e . Für alle übrigen negativen W e r t h e

v o n x ist y imaginär.

Weil ebene F i g u r e n , die sich durch nichts als ihre D i m e n s i o n e n unterscheiden,

einander ähnlich sind, so müssen Ellipsen und H y p e r b e l n , deren resp. Parameter und

Hauptaxen proportional s i n d , Parabeln aber alTe einander ähnlich sein.

§. 56. A u f s e r den Scheitelp*uncten in den Curven des zweiten Grades sind b e s o n -

ders n o c h diejenigen Puncte in der H n u p t a x c m e r k w ü r d i g , deren A b s c i s s c n der O r d i -

nate y p zugehören. Man erhält diese A b s c i s s e n , indem man in der Gleichung


r 2
y- = p(2x _j_ ^ - } , p für y substituirt. E s ist alsdnnn fiir dic EUip.se

x2
— 2 a x 4~ P a
— Oj

und daraus x = a + Y~a —2


ap.

E s giebt also für die Ellipse z w e i solcher Puncte in der A b s c i s s e n l i n i e , voraus-

gesetzt, dafs p < a. M a n nennt diese beiden Puncte die Brennpuncte der Elipse, e i -

ne B e n e n n u n g , die davon herrührt, w e i l eine F l ä c h e , w e l c h e durch die Umdrehung

um die A x e , w o r i n diese beiden Puncte l i e g e n , entsteht, die Eigenschaft hat, dafs

die v o n einem dieser beiden Puncte ausgebenden Lichtstrahlen von dieser F l ä c h e so

zurückgeworfen werden, dafs sie nach den Gesetzen der Katoptrik sich in dem a n -

dern Brennpnncte vereinigen.


x 2

A u s der Gleichung für die Hyperbel y 2


= p(2x + — ) folgt e b e n s o , p für v siibs-
a £

tituirt, x 2
+ ^ax — ap = o,

und darnus x = —a + y"a 2


+ ap.

E s hat also die H y p e r b e l ebenfalls z w e i B r e n n p i m c t e , w e l c h e , wie man aus dem

A u s d r u c k e für x sieht, nicht w i c für die Ellipse in der Hauptaxe zwischen den beiden
294 Vierie Vorlesung. Über analytische

ScheiteIpuncten, sondern aufserhalb derselben auf beiden Seiten in der V e r l ä n g e r u n g

der H a u p t a x e l i e g e n .

Für die Parabel erhält man aus der G l e i c h u n g :


üi

y2
= 2px, p 2
= 2px, also x = |p.

D i e Brennpunete der H y p e r b e l haben die E i g e n s c h a f t , dafs Lichtstrahlen v o n ei-

nem derselben auf die Fläche des durch U m d r e h u n g entstandenen H y p e r b e l o i d s g e w o r -

fen, so zerstreut w e r d e n , dafs sie rückwärts v e r l ä n g e r t , sich in dem andern B r e n n -

puncte v e r e i n i g e n . .

Die aus dcm Brennpuncte der Parabel auf die F l ä c h e des durch U m d r e h u n g um

die A x e der H a u p t a x e h e r v o r g e b r a c h t e n P a r a b o l o i d s fallenden und darauf z u r ü c k g e -

w o r f e n e n Strahlen sind unter sich parallel.

§. 57. E i n e gerade L i n i e JFP~r aus dem Brennpunete F zu irgend einem P n n e -

te P der Ellipse g e z o g e n , d e s s e n Coordinaten x, y, w e n n man y"a 2


— ap d u r c h m b e -

z e i c h n e t , ist ( § . 16.)

= y((x — a + TO) 2
+ y) 2
= Y"((x — a + m) 2
+ 2p x — £ x)2

= K*« 1
— x2
— 2 (a — TO — p) x 4- ( « — m) )
2

W e i l n u n , w i e man sich leicht überzeugen k a n n ,

( a — m — p) 2
= (1 — L) (a — TO) , 2

s o erhält man FP 2
oder

1(1 ")x
a
— (a —TO— p)Y'
r 2
= , also
i - P
a

(1
— ^)x — (a —TO— p)
= x y(\ — C) + « ( 1 — K ( I — ^ ) ) = - x + a — TO.
r(i-£)

Setzt man in dieser G l e i c h u n g , w e i l , w e n n die A b s c i s s e des einen Brennpunctes

JP z= a Y"a z
— ap — a — m ist, die A b s c i s s e des andern Brennpunctes F"zz= a + m
sein m u f s , — m fiir m, so erhält man für den aus den Brennpuncte F noch P gezo-

genen Hadiusvector FP
, m . ,
r = — x y a + 77t.
a

Daraus f o l g t , dafs r + r' = 2 « oder: Die Ellipse ist eine ehene Curve,

i n w e 1 c h e r d i e S u m m e d e r E n t f e r n u n g e n j e d e s h e 1 i e b i g e n P ii n c t e s v o n

zwei festen Puncten in derselben Ebene einer gegebenen geraden Li-

nie gleich ist.

§. 58. A u f ähnliche W e i s e erhält man für die H y p e r b e l , Aveil die A b s c i s s e ihres

einen Brennpunctes = — a + Y~a +2


ap, w e n n man ebenfalls wieder K ü r z e halber,

Y"aJ
+ ap = m setzt y 2

JPp* o d e r r 2
= (x + a — m) + y = (x + a — m ) + 2 px
2 2
2
+ a^-
1

= (1 + P\ x~ 2 _J_
+ O2
2 fr, m J_
(a — ™ + p)x~ _
+_L (r, \2
( a — m> w

D a n u n , w i e man leicht übersiebt,

(a — Tti + p) 2
= (1 + E) (a — m ) 2
ist,

so ergiebt sich
[(1 + E) x 4- (a — m + p)J 2

r 2 = . _ } folglich
1 + E
' a

r = x r(l + + a y(l + ^) — a = ^ * + 7W — «.

Für den andern Brennpunct, dessen A b s c i s s e = — a — Y"a 2


+ ap = — a — m hat man

r' 2
= (x + a + m) 2
+ j 2
= (1 + E) * x 4- 2 (a + m + p) * + C« + m) 2

W+l)x + (* + m+p)Y
= , also r' = xr(l + £) + «K"(1 + + a.
i + £ a a

E s ist demnach r' — r = 2 a oder d i e H y p e r b e l i s t c i n e ebene Curve, in

welcher der Unterschied der Entfernungen jedes beliebigen Punctes

von zwei gegebenen Punctcn eine constante Gröfse ist.


§. 59. D i e A b s c i s s e des Brennpuncies F der Parabel, wenn ibre G l c i c h u n g y - = 2px,

ist ( § . 5G.) = §p. Es ist daher der aus dem Puncte F nach i r g e n d einem Puncte

der Parabel, dessen Coordinaten x,y, g e z o g e n e Radiusvector FP — Y^ x


— ii ) +/"
7 2

= Y"{x2
—px + £p 2
+ 2px) = x 4~ ip. E e g t man demnach durch einen Punct der

Abscissenlinie oder der A x e der x, dessen A b s c i s s e = —-£p eine senkrechte gerade

Linie, so ist die Entfernung j e d e s Punctes der Parabel von ihrem Brennpuncte der

Entfernung desselben v o n diesem Perpendikel gleich. Die Parabel i«t demnach

eine ebene Curve, in welcher jeder Punct von einer gegebenen Gera-

den und einem gegebenen Puncte in derselben Ebene gleich weit cnt-

f e r n t i s t.

§. CO. Bezeichnen wir dcn W i n k e l , den der Radiusvector FP = r einer Curve

v o m zweiten Grade mit der Abscissenlinie v o m Brennpuncte g e g e n den Scheitel zu, d e s -

sen A b s c i s s c = o, m a c h t , durch <p, so ist, wenn x, y d i e C o o r d i n a t e n des Punctes F s ä n d

für die Ellipse x — a 4~ Y"a 2


— ap = — r cos $

für die H y p e r b e l x 4~ a — Y"a? 4" ap = — r cos Q>

und für die Parabel x — ~p = — 7 ' cos$.

Es ist aber a u c h , w i e wir g e g e b e n h a b e n , w e n n für d i e Ellipse Y^a — ap, 2


und

für die Hyperbel Y"a? 4" ap durch m b e z e i c h n e t w i r d :

TYl
für die Ellipse r = — x 4- a — m
* a 1

für die H y p e r b e l r = — x 4" m — a



• %
und für die Parabel r = x 4 -
fp. ;
•r
T\~ f i- T-11. m
™? m

« a nun fur die Ellipse — x = m r — cos G>


1
a a a
f j - TT 1 1 m
rn? m
iur die H y p e r b e l —x — m — r — cos O
f . ••
' , j a a a

und für die Parabel x = — r cosQ,

so ergiebt s i c h , w e i l für dic Ellipse a — — = F , U n d für die H y p e r b e l — a=p,


kiH
n i*MtfHitfi iWSMifaji

297

für beide Curvcn

m
rf\ _L — cos$) =• p oder r = 1
«
a
4 i m
^
1 4" — cos <p
a
Für die Parabel erhält man r 4* r
cos£ = p oder r = Man über-
1 4" C'OA' 0

sieht l e i c h t , dafs m = yV J
— a p für die E l l i p s e , und m = y^a 4"2
für die Hy-

perbel, die Entfernung des Brennpunctes v o n dem Mittelpuncte der H a u p t a x c dieser

beiden Curven ist. Der Exponent des Verhältnisses dieses Abstandes zur halben

H a u p t a x e wird die E x ^ e n t r i c i t ä t d e r C u r v c g e n a n n t , und gewöhnlieh durch e b e -

zeichnet. D i e s e Excentricität e = — ist für die Ellipse = Y"(1 — - ) , für die H^per-
a a y 1

pel = y(l +^) u n (


l für die P a r a b e l , wenn man dieselbe als eine Ellipse o d e r eine

H y p e r b e l mit einer unendlich grofsen H a u p t a x e b e t r a c h t e t , = 1. E s ist demnach


P
(g)
i 4" e c o s 1
P

d i e a l l g e m e i n e G l e i c h u n g für a l l e K e g e l s c h n i t t e , und z w a r für die Ellipse, w e n n e < 1,

fiir die H y p e r b e l , wenn e > 1, und für die P a r a b e l , wenn e = 1. Für den K r e i s

wird e = o , und für die gleichseitige H y p e r b e l e = 2.

§. 6 1 . W i r haben oben ( § . 54.) g e s e h e n , dafs die Gleichung y 2


zzz p(2x + ~)
Xf2 . y2
oder die mit ihr identische — " X ^ - 4- 2x = 0 die Gleichung der E l l i p s e , Hyperbel

eder der Parabel ist, j e nachdem das obere oder untere Z e i c h e n gilt o d e r a auch u n -

endlich ist. M a n kann diese Gleichung auch auf folgende A r t darstellen:

(x X af _ ^
a z
— ap
Diese verwandelt sich, wenn man x 4Z a = A-' und respective für die FlIipse

Ä 2 — p a zzz m j 2
und für die Hyperbel a 4- ap — m 2 2
s e t z t , in f o l g e n d e :

x'2
<v 2

TT2
+ aTZTn7, = «• (h)

D i e s e Gleichung gilt s o w o h l für die Ellipse als für die H y p e r b e l , für j e n e näm-
38
298 ' Vieric Vorlesung. Ü b e r analytische

lich ist m < a und für diese > a. Sie ist aus dcr Gleichung (f) h e r v o r g e g a n g e n ,

indem man den Anfangspunct dcr Coordinaten aus dem Scheitelpuncte in den MittcI-

punct der Curve verlegte. M a n hätte dieselbe auch unmittelbar, w i e die Gleichung (f)

( § . 5 4 . ) , aus der allgemeinen (a) herleiten k ö n n e n .

Setzt man in dieser Gleichung x = o, so erhält man y = _+ Y"a? — jn . 2


Dieser

W e r t h von y ist nur für die E l l i p s e , wenn m < a, möglich. M a n nennt denselben

die halbe kleine A x e oder auch die halbe N e b e n a x e . Für die H y p e r b e l ist dieses y

u n m ö g l i c h , weil m > a, und für diese wird Y"m? — ä 2


die N e b e n a x e genannt.

B e z e i c h n e t man die N e b e n a x e s o w o h l der Ellipse als der H y p e r b e l durch b, so ist

b2

für j e n e ä —m ,
2 2
und für diese rri — a 2 2
oder b 2
= ap, also p = —, w o r a u s der Satz

hervorgeht, dafs dcr halbc Parameter die dritte Proportionallinie dcr

halben g r o f s c n und der halben N e b e n a x e ist.

§ . 62. L e g t man durch den Mittelpunct der H y p e r b e l , deren Gleichung ^ — — j,

z w e i G e r a d e , w e l c h e die A x e der x auf beiden Seiten derselben unter dem W i n k e l x

s c h n e i d e n , so dafs tan» = -, s o werden dieselben nach entgegengesetzter Richtung

Ct

v o m Mittelpuncte aus ins L n e n d l i c h e verlängert, die beiden v o n einander abgesonder-

ten Z w e i g e der H y p e r b e l so e i n s c h l i e f s e n , dafs sie v e r l ä n g e r t , sich densolben immer

mehr und mehr nähern, und ihnen so nahe kommen können, dafs ihr Abstand

kleiner als j e d e g e g e b e n e Entfernung w i r d .


E s ist n ä m l i c h , w e n n man die zur A b s c i s s e x g e h ö r i g e Ordinate eines Punctes

' 7 7
d c r beiden geraden L i n i e n durch y ' b e z e i c h n e t , = + tan» = 4" odery'=+—.
J
x — — a J
a —
A u s der G l e i c h u n g der H y p e r b e l = * aber folgt, dafs y = ± bY~£ _ i

- + *£ KY_iL . 2
D e m n a c h ist / - y = + (1 _ TTT^Y 1 E s ist aber
*~ a : . O, > j f 2 /
-<asuda^ mm

allgemeine Elementargeometrie.
299
(,_r, .p)(, , r , _ : )
_ r, - 2i =
: .v 2

1 + r; i +
r,_ A? 2

also y' — r = + — . -—:. Der Unterschied y' — y nimmt daher ah,


J v
— x
1 + r<_*
' 1

wenn x wächst, und k a n n kleiner w e r d e n , als j * d c g e g e b e n e G r ö f s e . Dieser Bezie-

hung w e g e n z u r H y p e r b e l werden die beiden o b i g e n g e r a d e n L i n i e n die Asymptoten

dcr H y p e r b e l genannt.

§. 63. M a c b t man die beiden Asymptoten z u A x « n schiefwinklichter C o o r d i n a t e n ,

so dafs die resp. Entfernungen irgend eines Punctes P der H y p e r b e l v o n der einen

A s y m p t o t e in der Richtung der andern A s y m p t o t e durch x', y' b e z e i c h n e t w e r d e n , so

erhält man für die H y p e r b e l die äufserst elegante Gleichung:

4x'y' = m =
2
a 2
+ b2
(i)

w o m die Entfernung des Brennpunctcs v o m Mittelpuncte bedeutet.

E s sei nämlich O der Miltelpunct der I I a u p t a x c , P ein Punct d c r H y p e r b e l , PQ

ein Perpendikel auf die H a u p t a x e , und P T i eine L i n i e auf eine der A s y m p t o t e n , die

man zur A x e der schiefwinklichten Coordinaten x' bestimmt, parallel mit der andern

Asymptote, so ist OQ — x, PQ = y, OR = x', PR = y , und man übersieht

leicht, w e n n d c r W i n k e l ROQ = <x, dafs x = x' cos*^ycos<*, yzzz ' in*—y'sin«.


x s

Substituirt man nun diese W e r t h c v o n x, y in der Gleichung '— — — 1, s o v e r -

wandelt sich dieselbe in

*•* - + y < - T - + > * y ( ^ + - P ) =

sin «2
cos * 2
sm a 2
E s ist aber ( § . 62.) tan«. = -. Daher C O S
„ * — o, - „
a a 2
b 2
a~
4 x'y' i
und die obige Gleichung wird _^_ ^ = 1 oder 4xy' == a 2
+ b 2
= m*

§, 64. W i r haben oben ( § . 51, 52.) g e s e h e n , dafs^mkrtdenAnfangspunctderrecht-


AsR:-A^-- r_y ' *

300 Yierte Yorlcsung. U b e r analytische

winklichten Coordinaten und die Uichtung der A x e n so hestiinmen k a n n , dafs die all-

g e m e i n e Gleichung (a) Ax 2
+ By 2
+ 2Cxy + 2Ex + 2Fy + G =• o des K e -

gelschnitts sich auf die einfachere F o r m (f) %x' 2


4~ ^f 2
4~ 2
^a-' = o zurückführen

läfst. W i r d j e d o c h der Mittelpunct oder die Richtung des rechtwinklichten A x e n s y s -

tems verändert, so verändert sich auch die F o r m der Gleichung ( f ) , M a n kann indefs,

j e d e n beliebigen Punct der Curve des zweiten Grades z u m Mittelpuncte eincs schief-

winklichten Axensystems angenommen, die Richtung der A x e n so b e s t i m m e n , dafs

die Gleichung z w i s c h e n den schiefwinkIichten Coordinaten der Curve dieselbe einfache


»t iii>
Form $lx' 2
4~ 25/' + 2
2Qx' = o beibehält; was wir jetzt zeigen woflen.

E s seien g, Ji die rechtwinklichten Coordinaten des Anfangspunctes des scbief-

winkIichten Coordinatensystems der x', y'; « der W i n k e l , den die A x e der x' mit der

A x e der x des rechtwinklichten S y s t e m s , und w der W i n k e l , den die A x e der y mit

der A x e der x' m a c h t , und z w a r s o , dafs dcr W i n k c I , den sie mit der A x e der x

b i l d e t , et + w i s t , so übersieht man l e i c h t , dafs


/ , • > . n

x — x cos x + y cos (<* 4 ~ w


) ~f" g> y — x s
^ n x
~f" J' S i n
C«4 - w
) 4 " Ju

Substituirt man nun diese beiden W e r t b e v o n x, y in der Gleichung Ax 2


4" By 2

4- 2Ex = o, so v e r w a n d e l t sich dieselbe i n :

2U^ 4 - 23/ 2
4 - 2 &x'y' 4 - 2 Qx' 4 - 2 %f 4 - © = o,
wo
31 = ^ c o 5 2
« 4 - S « r t 2
w € = (^§r + 7 J ) c o « « 4 - J B / i « « *

2 3 = A cos? ( « 4 - » ) 4 - T i (« 4 - ») 5 = (Ag 4 - F ) c o Ä ( « 4 - » ) 4 - V i / ; * / w ( « 4 ~ w)

Qt = A cos « ca*(<* 4 " w


) 4 " ^ Ä
sin(» 4 - w) © = Ag 2
4 - 2?/i 2
4 " 2 EgJu

Soll also © = 0 werden, so mufs w e g e n der letzten Gleichung der A n -

fangspunct der schiefwinkIichten Ordinaten in der Curve selbst l i e g e n .

A u s der Gleichung % = 0 f o l g t : tan(x + *>) = — d^~tiJ? f und w e g e n £ = 0,


J3Ih

hat m a n tan * = — _ _ 4 _ — — ^ 7
* •,

tan ( « 4 - « ) ^ g r F

D a r a u s e r g i e b t s i c h , w e i l co*=« = r —_?—— c o s ( « + «0 =
2
r^~,—^7— —. ;

0
1 4 - tan * 2
' v 1
1 4 - tan (oc 4 - « ) *
2
_ (Ag+Ey • 0 _ ^2&2
cos «. zzz s '—L—zrrr,i szn-ct =
2
2 s

+ ii')3 + A Ii ' 2 2
(^g- + Ey + ^2A2

2 (K +
COÄ w) = c«+») - - u*+
U<g- + Ey + #A ' 2 v
^ (Ag + Ey + &fr'
Demnach

^ . U ö - 2 + ^ 2 4-2i^ + ^2) ^ J F r

(Ag + E) + ^*A (Ag + Ey 4- ^/r"


2
2

^flc^r» + #/< 4- 2 7% + ^ )
2 2
B E 2

(AgA-Ey + Ti*/*2 (^H-7^)2 + B Ii 2 2

© zzz (Ag+'-Ey + BAh 2


=
E 2

y((Jg 4- Ey 4- ^z*2) y^(^G 4- Ey 4- ^A*'


Es läfst sich demnach j e d e Curve des zweiten Grades auf unzählig viele Ar-

ten durch eine Gleichung zwischen schiefwinklichten Coordinaten von der Form

%x' 2
4- 2 3 j ' ' 4" 2©Ar' =
2
0 darstellen, w e n n nur der Miitelpunct des A x e n s y s t e m s in

der Curve a n g e n o m m e n wird.

§. 65. Da wegen der Gleichung 2Lr 2


4" 2 5 / - + 2fx' 0, für z w e i Werthe

von . v ' , y - o w i r d , nämlich für


,
x =o,
j ,
und x —
2—g , s o e r s i e h t m a n daraus, dafs

die A x e der .v' die Curve des zweiten Grades in z w e i e n Puncten schneidet. Die

A b s c i s s e x' des z w i s c h e n diesen heiden Puncten in der Mitte liegenden Punctes Al

ff.

ist also = — Substituirt man nun diese A b s c i s s e x' und die dazu g e h ö r i g e O r d i -

nate y' zzz 0 in den beiden G l e i c h u n g e n :

x =• x' cos ot 4- y' cos (» 4- oi) 4" g , y = x' sin «• 4- y' ^in (<* 4- <«0 + Ä,

so erhält man für den Punct M die rechtwinklichten C o o r d i n a t e n :


a &

x = ~ cos * 4- gy y sin « 4- Iu

* , $_y((Ag + Ey + A*h ) 2
. H Ag 4-E ff

E s ist aber ^ = L J— -> ^ s o ^ co,s« = ^—El und | = ^

folglich x zzz _ 4^p^ 4- g = — 2' y ~ h


~ Ä = 0.
Daraus g e h t h e r v o r , dafs sich dic A x e n dcr x' für alle beliebigen schiefwinkIich-

ten A x e n s y s t e m e , vermittelst w e l c h e r sich die allgemeine Gleichung der Curven des

z w e i t e n Grades auf die F o r m e l %lx' 2


+ %$y' 4~ 2,Qx'
2
= o zurückführen l ä f s t , in e i -

nem gemeinschaftlichen Puncte M schneiden, der die H a u p t a x e der rechtwinklichten

Coordinaten halbirt, und zugleich der Mittelpunct aller schiefwinkIichten A x e n oder

D u r c h m e s s e r ist.

W e i l die A x c der schiefwinkIichten Ordinatcn y' die A x e d e r x unter dem W i n -

keT-* + w s c h n e i d e t , so i s t , w e n n man die Entfernung u c s Durohschnittspunctes die-

ser beiden A x e n v o m Scheitelpuncte durch x bezeichnet,

tan (oc 4 - ) = ( § . G4.) = —


Ag 4- E
w

' Bk '
x+g
D a r a u s ergiebt s i c h
x = _ Ag*+71k* + Eg Eg .
Ag 4- E Jg + E*

oder w e n n man die Gleichung ff) ( § . 54.) durch + — 4 - 2x = o darstellt, so dafs


— a px

A = ~i~ — , B rr E = — 1 , s o erhält man x = -, a


$ •.
— «' p ±_ a — g

A u f diese W e i s e läfst sich für j e d e n Punct der Curve des zweiten G r a d e s , den

man z u m Anfangspuncte eines schiefwinkIichten Coordinatensystems annimmt, die

Lage der Axcn x', y' so bestimmen, dafs die Gleichung der Curve die Form

«H <2 4. rßy'2 4- 2Qx'


x — o behält.

§. 66. Da aufser dem P u n c t e P dcr Curve, dcn man zum Anfangspuncte der

schiefwinkIichten Coordinaten annimmt, und für welchen x' = o ist, alle übrigen

P u n c t e , weil für dieselben x' positiv i s t , auf einer und derselben Seite der A x e der

y' l i e g e n , so mufs diese A x e eine T a n g e n t e der Curve für den Punct P sein.

U m d e m n a c h durch j e d e n Punct P einer Curve des zweiten Grades eine T a n g e n -

te zu l e g e n , z i e h e man v o n demselben zum Mittelpuncte C der Curve eine gerade

L i n i e , ferner v o m P u n c t e P das Perpendikel PQ auf die H a u p t a x e , und bestimme in


der über den Scheitel A, dessen A b s c i s s e = 0 , hinaus verlängerten A x e der x einen

Punct A 7
s o , dafs : CA = QA : AN, s o wird NP die verlangte T a n g e n t e s c i n .

Ist die Curve eine P a r a b e l , s o hat m a n , weil a u n e n d l i c h , x = — — g " * Es


lI - h

• a
wird also NA = AQ scirr.

§. 67. Z i e h t man durch den Punct P der Curve ein Perpendikel auf die T a n g e n -

te NP, und b e z e i c h n e t den Durchschnittspunct desselben mit der IIauptaxe durch L,

so wird dic L i n i e PL die N o r m a l e , LQ die S u b n o r m a l e genannt. Ebcn so

nennt man PN die T a n g e n t e , und NQ die S u b t a n g e n t e d c s Punctes P. Man

übersieht l e i c h t , dafs f ü r einen P u n c t , dessen rechtwinklichte Coordinaten x, y, wciI

w e g e n d c r G l e i c h u n g Hh — 4 - 2 2x = o, A= + -, B = - , E = - i , sein w i r d :
& a
~~ a
P
fi,... : ,. . - ^
Subtangente = y col (« 4 - m) = T^r^h = -v^L=—:
° J 1
' AxArE p(a + x)
Subnormale = y tan(* 4 - <u) = — i^L+JQ — V. ( a
4^_gj
J
B a

. Tangcn,c = ^ t _ = / « ^ W W = J V ^ L ^ i + ^
ö
sm(* Ar <») J
Ax +L J
p (a + x)
N o r m a I e = _ i _ = r(0*r+^'+ J y ) = rVfaT*)' + « ^
cos(« 4~«) a

D a s obere Z e i c h e n in diesen A u s d r ü c k e n gilt für die E l l i p s e , das untere für die

Hyperbel. F ü r die Parabel w i r d , weil a = OO , ^ = 0 , s o dafs für diese Curve

Subt. = = 2x, S 1 1 b n . = p, T a n g . = y y(l + Norm. = py(\Ar~~).

Statt p kann man auch für die Ellipse a m


•• und für die H y p e r b e l m
. a
l setzen.

ct a

§. 68. W c i I die Subnormale der Ellipse o d e r QL = a


* ~~J ~- ( « n
x ^ imi ] f wenn

w i e vorhin der Scheitel d e r Ellipse durch A b e z e i c h n e t w i r d ,


A r s . ^ a*—TO* % , (a*-in*^a A-Tn-x
AQ = x, so ist AL = ——— (a — x) + x = 1
j *
Werden nun die beiden Brennpuncte der Ellipse durch F 3 F angedeutet, so erhält

nian , weil AF = a— m , AF' = a + m,

T , (a~—J7i-)a + xm 2
, . ni .m . .
- ' (a — m ) = — .. (— x 4 - a — m)
r

FL =
a2
a K
a ' '

. , (a 2
— m )a z
+ xm a
m , m »
= « 4" na — ~— = —• H ~ * + a 4. m)
r w

LF

Es ist aber (§. 60.), PF = r = — * 4* a — ra, PF* = r' = — 4- « 4- m.


3
' 7
a a

Folglich FL : F Z = PF : PF, woraus sich e r g i e b t , dafs sinFPL = sinLPF,

und weil £ zwischen F und F fällt, dafs der W i n k e l FPL dem W i n k e l L P F

gleich ist.
7?i " 2
ß 3

Für die H y p e r b e l ist die Subnormale QL = - ( ß + ^t}, und


<r-
4-^n=.r
+ 4-
OT* — . . . „ ( m s
— « = ) c s
AL = --r (a x - — .
a z
a-

D a r a u s , weil A F = m — a, und AF' = — m—n - — ' '-f^ » -fn«


s n

••iU-
On — a-)a 4~ m x , _ m ,111 .
4- 4-
2 z
r , r

FL — - -—- m a = — . x — a 77?)
a z
a a

FL =
( / 7 2 — a - ) a 4* w

* v 1
h
?
+ « ~
_ '
—•
/
•V 4- « 4-
, ,
2 a ? i 7 7 2

f w
777).
a V i

D a h e r i s t ,7 weil ( § . 6 0 .' ) , V J
PJP = a
— a 4~ 7 7 i , P F = — . v 4" a — jn
a
1
w i e fiir die

Ellipse FL : FZ- = PF : P F , und folglich sinFPL - sinLPF.

In der H y p e r b e l l i e g t aber der Punct Z nicht z w i s c h e n F und F , woraus sich

ergiebt, dafs die Summe der beiden W i n k e l FPL 4- FPL = 180°, und dafs f o l g -

lich die T a n g e n t e der H y p e r b e l PN den W i n k e l FPF halbiit.

r Für die Parabel ist die Subnormale QL = p, AF = fp, also FQ = x — ip,

FL = x + ip. Es ist aber auch FP = x + | p , also W i n k e l FPL = W. FZP.

L e g t m a n nun durch den Punct P eine Gerade PS parallel mit der A x e der x, so

dafs W . FLP = W . Z P S , so ist FPL = ZPS.


allgemeine EIcmentargcoiiieirie. 305

Man kann sich rler eben vorgetragenen Sätze bedienen, um für j e d e n Punct einer

Curve des zweiten Grades eine T a n g e n t e zu z i e h e n .

69. AYir haben oben ( § . 4 9 , 50.) dic drei Bedingungsgleichungen gefunden, wel-

che z w i s c h e n den Coefficientcn der Gleichung ( a ) , und der aus ihr durch V e r ä n d e -

rung des A x e n s y s t e m s h e r v o r g e g a n g e n e n Gleichung (c) statt finden müssen. Es wur-

den dort beide A x e n s y s t e m e als rechtwinkHcht vorausgesetzt. Nehmen wir jetzt a n ,

dafs das Coordinatensystem der .v', y' ein schiefwinklicbtes sei, und dafs, w i e ( § . 64.)

| — cos», v sin», i' = cos(*Ar*>), y' = sin(*Aru)i - s o


werden w i r für 2f, 23, CT,

Q, © dieselben A u s d r ü c k e (d) w i e dort finden. A u s diesen sechs Gleichungen

lassen sich nun die in # , y; i, y enthaltene W i n k e l « und die Gröfsen a, b elimini-

ren, so dafs d i e s e l b e n , w i e dort a u f d r e i Bcdingnngsgleichungen znrückgrführt wer-

den k ö n n e n . r\ J

A u s den ersten dreidleichungen:

21 = AZ* 4- By* + 2Cfr

25 = At- + By* + 2
Cfn

e= AW + B>,y' + C(in' + i'y)

erhält man nämlich unmittelbar:

9I»;' +
2
23v 2
— 2@V = A(U — if')* = A sin* «

3lf* + 231* — 2e#f = BQy — rfy z= B sin 2


«

und folglich 1) 21 + 25 — 2 £ cos *> = (A + B) sm* «.

2) 2125 — = (AB — C - ) ( f r ' — * f ) * — (AB — C ) sin* *. z

A u s den beiden Gleichungen:

g = ^ + Fv& + C(ib + »«) + Ei Ar F v

5 = Ai'a Ar Bv'b Ar C ( | ' 6 4 - y'a) + F f + Fv

erhalt m a n :

$v zzz (Ja 4_ C A 4- E) (iv — nf) =1


(^ff 4- C7> 4- E) sin «

~ £l' + = < C ß
+ B h
+ ^ Cl'' — »*') = ( C a 4- 2 t t 4- F ) * " « 2

und d a r a u s , w e n n AB — C 2
= D,
(ffy — B 4- ( g f — %i)C = Co« + FP — F O sin «

— ( g f — $ £ ) ^ — (£V — 8*)C = (Db + FA — EC) sin „

Aus der letzten Gleichung ® = ^a 2


+ BV- + 2Cab + 2Ea + 2F& + G

folgt aber © — G = (Aa + C7> + 2E)a + (Ca + P & 4 " 2F)b, und d a r a u s , weil

2|23 _ £2 zzz (AB — C ) 3


rä J
» = D sin 3
« , erhält man (2193 — S ) © 2

— (^P — C )C a
— (Aa 4 - CZ> 4- 27i ) «Vz . Da. ,?m u 4 - {Ca 4 - P o + 2F^ sin « . #Z> w « »
1
u

= (ffy g „ 4_ E sin « ) . F « wrt « — ( £ # ' — %i — F sin ») Db sin «

= — 4- F ((£»' — 3* — E sin<*)B 3- — + ^ « « * ) 0

+ tiH' ~ — F « n ») ( ( £ ! ' — 4- F « n « ) ^ 4- (g* — — F

= ce» — + cer — s o a
^ + 2(g»' — g*)cer — s « c

— (PF 2
4- ^ F * — 2 CFF) «««« = @ a
(^rf* 4- P » ' 3
+ 2 C*V)

4 - 3 * (^| 2
+ Bv* 4- 2 C|«) 4 - 2 (.7#r + BW + C ( f / 4- */)

— (PF 2
4- ^ F 2
— 2 CFF) «

= 93g 2
4 - 2I5 2
— 2€®5 — (SF 2
+ ^F 2
— 2C FF) * « 7 a
»•

D e m n a c h ist dio dritte B e d i n g u n g s g l e i c h u n g :

2 I § 4 - 9 3 @ — 2 £ £ £ — (2193 — £ ) @
2 2 2
= (^/F 2
4 - BC- — 2 CEF-(AB-C^)G) si,r-».

E s müssen also, wenn 2!>v' 2


+ 93/ 2
+ 2Hx'v' 4 - 2 @ a ' 4- 2 g / 4 - C3 = o jede

durch eine beliebige V e r w a n d l u n g der Coordinaten aus einer und derselben Gleichung

h e r v o r g e g a n g e n e n Gleichung v o r s t e l l t , die W e r t h e der drei G r ö f s e n :

i) 2 I 4 - 9 3 - 2 g cosa 2 ) 9193 — g 2
21% 4- 3 3 @ — 2 g g g — (2193 — € ) ©
2 a a

sin u s
' sin*u 3
sin » 2

unveränderlich sein.

Wir haben oben ( § . C l . ) g e s e h e n , dafs die Gleichung z w i s c h e n rechtwinklichten

Coordinaten der Ellipse und H y p e r b e l auf die allgemeine F o r m ~ + — J t ^ ~ 1

(h) g e b r a c h t werden k a n n , w o für die Ellipse m- < a , 2


und für die H y p e r b e l m 2
> a*.

D i e L i n i e a wird die H a u p t a x e und Y"a* — m* = b für d i e E l l i p s e und ^m 2


— * a =b

für die H y p e r b e l , die N e b e n a x e genannt. In j e n e r für m = o, in dieser für m 2


= 2 a , wird 2
die N e b e n a x e der H a u p t a x e gleich. Alsdann ist die Ellipse ein K r e i s und die H y -

perbel eitie g l e i c h s e i t i g e H y p e r b e l ; im erstern Falle ist die Excentricität e zzz o,

im letztern = 2 , w i e bereits oben ( § . 60.) bemerkt w o r d e n .

x 2
»
V e r w a n d e l t man die Gleichung — 4: ^ = 1 durch V e r ä n d e r u n g der Coordinaten
>2 ' a

in Hh zzz 1 , so mufs w e g e n der ersten beiden Bedingungsgleichungen s e i n :

JL + JL
az — fra i | 1 1 .
: = — T- T— und -zrrz:—=—; = ^rr^ *'ie
dritte ist mit der zweiten
jiin w2
a- — b z
Ä b sinu*
a 2
a~b 2

identisch. Aus den obigen beiden Gleichungen ergeben sich:

<ja + 1 ) 2
= " 2
i b ,
2
ah sinu = ab.

Daraus f o l g t , 1) d a f s für die Ellipse die S u m m e u n d für die Hyperbel

der Unterschied der beiden conjungirten Axcn, und 2) d a f s der Flä-

c h e n i n h a l t des P a r a l l e l o g r a m s aus diesen b e i d e n A x e n für j e d e s belie-

bige Axensystem unveränderliche Gröfsen seien.

§. 70. D i e Curven des zweiten Grades werden g e w ö h n l i c h K e g e l s c h n i t t e ge-

nannt, weil sie durch den Schnitt einer Ebene mit einer Kegelfläche entstehen; was

w i r j e t z t zeigen w o l l e n .

Unter K c g c l f l ä c h e versteht man im allgemeinen j e d e F l ä c h e , w e l c h e entsteht, i n -

dem sich eine gerade L i n i e so bewegt, dafs sie immer durch einen festen Punct O

geht. Wird die.se B e w e g u n g noch dadurch b e d i n g t , dafs die b e w e g l i c h e L i n i e mit

eincr durch O g e z o g e n e n festen L i n i e einen constantcn W i n k e l macht, so w i r d die

Kegelfiäche eine gerade Kegelfläche genannt. Nehmen wir O zum Anfangspuncte der

rechtwinklichten Coordinaten, die feste L i n i e zur A x e der z, und b e z e i c h n e n den u n -

veränderlichen W i n k e l , den die erzeugende Gerade mit der A x e der z macht durch « ,

so übersieht man l e i c h t , dafs zwischen den Coordinaten j e d e s Punctes dieser K e g e l -

fläche die Gleichung x 2


+ j = — z*tan-x zzz
0 statt finden mufs. Nun sei die G l e i -

chung der Ebene, welche dic Kegelfläche schneidet ?'x + v"y + C' z =
P- Wir
308 % Vierte Vorlesung. Über analytische
+ • •

wollen j e t z t z e i g e n , dafs die gemeinschaftliche Durchschnittslinie der heiden Flächen,

deren Gleichungen

(i) fx + v"y + Z'z = p, (k) x 2


+ y 2
— z 2
tan » 2
= o

eine L i n i e dcs zweiten Grades i s t , und z w a r eine E l l i p s e , Parahel oder eine I I y p e r -

hel, je nachdem der N e i g u n g s w i n k e l der A x e der z g e g e n die schneidende Ebene

g r ö f s c r , gleich oder kleiner als * ist.

E s seien Z, » , <?; 2', »' <?'; 2", » " , <T <l>c Determinanten eines neuen r e c h t w i n k l i c h -

ten C o o r d i n a t e n s y s t e m s , dessen Anfangspunct durch die Coordinaten g, h, h bestimmt

wird, so verwandeln sich die beiden Gleichungen (i), (k), wenn man nach ( § . 43.)

in denselben die W c r t h e von

x = ix' + ?/ 4* 4- tT 2"~

y = vx' 4~ v'y' + v''z' + h


z — gx' H- gy' + i"z' + h u

substituirt, in (1) z' + g2' + Zi»'' + l€" =

(m) 3ftf' + %' + £^ + 2 @ y V + 2 $z'x' + 2 ®#'/ + 2 V + 2 SWy + 2 9U' + Q = o,


3 2 0

91 = 4- * 1
— ^Cl + tan ») <fJ ta/i 2
» —
2 2

23 = — £ tan ot =z 1 — ^ ( 1 + tan ») 2 2
2 2

r a 4- ^ — <T' tan K = 1 — £*" (1 + / a « « ) 2 2 2

£ = /1" 4~ — sY'(i 4- /A« «) 3

17 4- »"» — tfVtarc2« = — i"i^ 4- /«W «) 8

#' + w' — tan ot = 2


— ^(i + to «)2

£ = + im — k{tan*», 9ft = g2' + hti' — lflan*«, 3ß = # f ' 4" Äv" — H"tan » 2

und Q = 4- ;a — k
4
2
tan ». 2

Nimmt man nun den Anfangspunct der Coordinaten in der Durchschnittslinie

selbst a n , so müssen die Coordinaten desselben g, Zt, l- den beiden Gleichungen (i)

( k ) e n t s p r e c h e n , oder es mufs

+ v"h 4- = p und + h 2
— l 2
tan » 2
= o sein.

Daraus ergiebt sich z ' = 0 , Q = o . Diese Werthe und die Werthe (n) von

31, 93, etc. in (m) substituirt, erhält m a n :


allgemeine EIementargeoinefrie« 309

(o) (t - <*(1 + tan**))x'* + (1 - ^ CI + 2


tan**))y'* - 2^(1 + tan^)x'y'

+ 1(gi Ar hy, — H laiF*)x Ar %(gi' A- M — H tan*u)y' = 0 .

Diese Gleichung ist im Allgemeinen <lie G l e i c h u n g einer krummen Linie vom

zweiten G r a d e , und z w a r ( § . 54.) einer E l l i p s e , H y p e r b e l oder P a r a b e l , j e nachdem

(t — + tan**)) (1 — ^ O 2
+ tan**)) — <?c? (l + 2
tan**y

= 1 — + ^) (1 + tair«) = 1 — (1 — <f'0 (1 + tan-*)

positiv, negativ o d c r — o ist. W e i l aber £*' dcr Cosinus des W i n k e l s i s t , den die

A v e der z mit der A x e der z' m a c h t , also y(\ — <f ) der Cosinus des N e i g u n g s w i n -
2

kels der A x e der z gegen die E b e n e x'y', so w i r d , wenn man diesen W i n k e l durch

a b e z e i c h n e t , der o b i g e A u s d r u c k — 1 — — ..- . s w
also positiv, negativ oder = o, ie
COS OC ° ' J

nachdem u > oder < oder — « i s t , wie b e w i e s e n w e r d e n sollte.

§. 71. Restimmt man die L a g e der A x e n dcr .v', y' s o , dafs die erstere die Axe

der z s c h n e i d e t , und die letztere mit dcr E b e n e xy parallel i s t , s o mufs gy— k Z = o ,

und £ = o sein. Weil aber £? Ar w' A~ = o, so mufs auch, wenn C =• o,

£ ? 4- w' — o, und 9 : £ = — £': y , also w e g e n g n — h£= 0 auch gg Ar hv' = 0 sein.

D i e Gleichung ( o ) wird alsdann:

ClO ( 1
— £'0 + tan**))x' 2
Ar y' 2
+ 2(g£ Ar hv — l£ ian**)x = 0.
\

Bezeichnen wir nun den W i n k e l , dcn die A x e der z' mit der A x e der z macht

durch « , und die Entfernung 0'0 des Anfangspunctes O' der Coordinaten x', y', z' v o m

A n f a n g s p u n c t c O der Coordinaten x, y, z durch cj, so ist < ? = cosu, und weil die

A x e der x' den S c h e n k e l dcs K e g e l s unter einem W i n k e l « + w schneidet, und die

Puncte 0, O' beide in diesem S c h e n k e l liegen, gg + n v


+ = q cos(*A^a>), Es

ist d e m n a c h :
A tA
1 (1 +T <lan'- «N
) _= * — ?
= sin ( + 5 *)
— sin (» — «)
L
c o s 7 c o s u a

— <f-- o

COS ot 2
COS oc :

- (gi + hn — K• i a n 2
O~ (
8 cos
C" + ) ~~ • » C l w cos
+ tora «))2
= cos (« + «0 —
^ C£ COS OC

cos (« 4- w) co5 « — cos u _ sin (« + u) sin « a • r > M


— —!— ---— — _ = — tan*'Sin^*^fr
CO*« COf «
I)ie Gleichung ( p ) w i r d d e m n a c h , w e n n man sie durch qtanusin(ot^-u) dividirt:

2.9m(o>-tt) ^ ; __ 2 . _
x o >

v 1
a «'« 2« 1
a sin ( « 4 - w) £ a / i «

V 'V *

Betrachtet man diese als identisch mit der G l e i c h u n g ( § . 54, f.) + ~ - + ^ 2x = o,

s o ergiebt sich daraus die halbe grofse A x e a = ( j e r j i a j^ e p a r a m e ter


° ° 2 « r t (w — «0

p zzz q sin(x + e>) tan». D e r A u s d r u c k fiir a ist positiv, negativ oder = 0 0 , und f o l g -

lich die Curve eine Ellipse, H y p e r b e l oder P a r a b e l , j e nachdem u > oder < oder = «

i s t , w i e bereits b e w i e s e n worden.

T • . Q sin 2 <* • . i
lst w = 9 0 , s o ist a = — = q sin#* p = q cos*.tan« = q sin», also
2 cos oc 1 x x J

a — p oder die C u r v e i s t , w i e o b n c diefs bekannt ist, ein K r e i s , wenn die E b e n e

die A x e des K e g e l s unter einem rechten W i n k e l schneidet.

F ü r die g l e i c h s e i t i g e H y p e r b e l mufs w e g e n der Gleichung ( p ) - O S


*- y 2 - ° ^ - = — 1,
C

also COs O zzz 2 cos »


2 2
sein. Weil aber für alle W i n k e l * < 45°, 2 cos « 2
> 1, so

kann aus keinem geraden K e g e l , dessen S c h e n k e l mit d e r A x e W i n k e l < 45° m a -

c h e n , eine g l e i c h s e i t i g e H y p e r b e l geschnitten werden.

Von der Quadratur der Kegelschnitte»

§. 72. W e n n man über der grofsen A x e einer Ellipse, die zur A b s c i s s c n l i n i e g e -

nommen wird, einen K r e i s b e s c h r e i b t , so werden die Ordinaten der zu einer und

derselben A b s c i s s e g e h ö r i g e n P u n c t e P, P des K r e i s e s und der Ellipse sich z u e i n -

ander v e r h a l t e n , w i e die halbe g r o f s e A x e a zur halben kleinen A x e Z>, und man

überzeugt sich leicht mit Hülfe der E x h a u s i o n s m e t h o d c , dafs der z w i s c h e n dem B o -

g e n AP, v o m Scheitel A bis zum Puncte P, der Ordinate PQ, und der A b s c i s s e AP

enthaltene Kreisausschnitt APQ zum elliptischen Ausschnitt APQ sich ebenfalls wie

a : b verhalten m u f s .
allgemeine E I e m c n l a i g e o m e t r i c . 3U

Dasselhe gilt auch, w e n n AFQ der Ausschnitt einer gleichseitigen Hyperbel,

deren halbe Axe = a 9 und APQ der Ausschnitt einer H y p e r b e l ist, deren halbe

IIauptaxe = a, und deren halbe N e b c n a x c =

B e z e i c h n e t man den Mittelpunct d e r E l l i p s e s o w o h l als der H y p e r b e l durch C9 so ist

der Kreisausschnitt AFQ = K r e i s s e c t o r ACP' — Dreieck P'QC

und wenn CQ = xr FQ = /, PQ =?,


9 ' I
a Y vv
Kreisausschnitt APQ = — Arc. sm -J

At Ct £

F o l g l i c h , weil APQ : APQ =y' '.y = a : b, so hat m a n :

eIlipt. Ausschnitt APQ = ~ Arc. sin ^ — ~ (a)

D a r a u s ergiebt s i c h , w e n n F der Brennpunct der Ellipse,


»

Sect. ^PF = APQ + D r e i e c k PFQ = y ^rc. | - ^ + ( x


~ ™ \ Y

/ M . Y cr.

— — (Arc. sin^ — ^ ) . (b)

§. 73. A u f gleiche W e i s e erhält man, wenn APQ den z w i s c h e n den B o g e n AP9

des T h e i l s AQ der A b s c i s s e und dcr Ordinate FQ enthaltenen Ausschnitt der g l e i c h -

JiPQ FQC ACF


seitigen H y p e r b e l bedeutet, w e n n man sich der ( p . 160.) erklärten A u s d r ü c k e bedient,

= Dreieck — h y p e r b . Sect.

= (p. 1 6 1 , §. 87.) - ^ ' — ^ Arg. sinh -. y


(c)

Folglich der Ausschnitt der ungleichseitigen H y p e r b e l

APQ = X
i - f Jrg. sinh \.
Daraus ergiebt s i c h :

Sect. AFP = ^ ~ Y Jr
S- sin7i^ + Dreieck PFQ

- (P. 161, §. 88.) ^(f - log


xy ab A

nat^r^). . , Y . Y (ae
— ) x a
b / C y ,
(d)
. , Yx

= •f - 2* + ^ 2 Y J ~ 8- *»ÄV
= ( Ar
Entwickelt man nach ( p . 1 9 S , §. 8.) den A u s d r u c k ( b ) , so erhält m a n :

Scct. ^ = f j (ab{l - , ) | Y+ , . -1^Y* + z


1.3
.
V
_ £
5

+ , 1.3.5
. _ J - y?+ c t c . J)

q(1^e)JL/1^3y3
2 J ^ 2p \32 ~ ^ 5 2. 2. 4 6 2
~
1 _7 ^ . r 3 , ^ X
4. ü M ^ 7

— 2O4r5 ^ + 2j ^*21. + * *1.2Ti "P + *' 2^TC '6^ + etCV*


_ p 1 / 1 T 3 y5
y3 T 3. 5 y7 \

6 2

N i m m t man nun a unendlich a n , so w i r d , weil — = 7 7 , wenn p e n d l i c h , auch &

unendlich, und weil « ( 1 — e ) = p , also 1 — e


2 2
= 0, e = 1 sein. M a n erhält auf

die W e i s e d e n parabolischen

Seetor APF
2
= £ y +
* 7
'
=
J2.p
^
2 +
1

§. 74. Setzt man in (b) Arc. sin- = F, s o wird der zu d i e s c m B o g e n g e h ö r i g e W i n -

kel die e x c e n t r i s c h c Anomalie des Punctes P genannt, so w i e man den W i n k e l

P7 den der l l a d i u s v e c t o r FP des Punctes P mit d e m R a d i u s v e c t o r d e s Scheitels A

b i l d e t , die w a h r e A n o m a l i e nennt. A u f s e r d c m nennt man auch den W i n k e l eines

K r e i s s e c t o r s . dessen Halbmesser = y~ab, u n d d e r dcmFläclveninhaltc nach, d e m ellip-

tischen Sector AFPg]elvh i s t , die m i t t l e r e Anomalie, so dafs, w e n n man den

dazu g e h ö r i g e n K r e i s b o g e n , dessen Halbmesser = 1, durch M bezeichnet,

Sect. AFP = i i n d ^ _ g — e s - n £ i s L

§. 75. Z w i s c h e n der wahren und e x c e n t r i s c h e n A n o m a l i e und dem R a d i u s v c c t o r

giebt es m e h r e r e b e m e r k e n s w e r t h e B e z i e h u n g e n , v o n denen w i r hier die wichtigsten

mittheilcn w o l l e n .

A u s der Gleichung (1) r = ;— folgt r + er cosv = p, und weil r cosv


0
1 4- e cos v 0
'
zzz x — ae, so ist

(2) r = p — c (x — ae) = a (1 — — ) = a (1 — e cos E).


\ g2
A u s (1) und (2) folgt -—j = 1 — ecosE, also
1 + e cos p
n\ 7? /A _ 1
— ^ — + 1 e2 e c o s v

(3) cos L = - (1 — ) = -—,M

e 1 4- e cos p
v
1 + e cos v
/4\ A r> 0—cosv),. . . . lArCOSV ,. , .
(4) 1 — cos E = ~ (1 — e), 1 + cos E = ^ (1 + e)
v
i + e cos P J
1 + e cos p '
Daher

• . ^ V i—e . _ V V ( 1 - « ) . y r
(5) sin\E = sin\v\ rn " — smlvt = sm%p[ ^r—.—-
v 1
* z
1 A~ e cos v * p 2
a (1 4* e)

^ V 1 4- c T (1 + « ) , r
(6) cos | F = cos i v f — c o s
i v
' • —~ = c o s
i v ' C

r
v
' * 2
1 4- e cos v p z
a (1 — e)
l € y\ _L- e
—— . tan i v und tan \ p = I j — . tan Z E.
- ' - 1 4" e 1— e
Setzt man e = * m * , so erhält m a n :

(8) tan i E = fcw | v . tan (45° — £ « ) ; tan 1 = tarc | F . tan (45° 4- § *)

i . r, 1 — tan * « 1 4- / « / z | * , _
oder tatiiE = ;—. tatiiv = ^—.tan\E
J J
7 - . / < 7 w | ^ ;
a
1 4- /<z/i i e 1 — tan 1 r *
. Tn r s/n v r sin v
(9) sin E = —7 = .
v
' b a cos t

M i t Hülfe der Gleichung ( I I ) (p. 190.) erhält m a n , w e n n tan%e z= $,

4 p = i E 4- 6. sin E 4- i 6-. sin2E + | ß . sin3E + etc.


< ) 1 0

i F = | v — tl. * ^ « + | .6Z« 2 — y . sm 3 p 4~ etc


*
§. 76. Substituirt man, in dem für den parabolischen Sector AFP ( § . 73.) g e f u n -

denen A u s d r u c k e ^ + r sinp für •y, so ergiebt s i c h , w e i l für die


4 YJLp
n i i • _ P MKP , _
Parabel r sinv = 4^ = P ^««i^
1 + co* v ^
V 2

parabolischer S e c t . AFP = ( / a w | v 4" 4 ^ a / ^ | < ' ) '

§. 77. Für die Hyperbel erhält man ähnliche B e z i e h u n g e n zwischen der wahren

A n o m a l i e v und der Gröfse E, w o m i t wir Arg, sinh^ bezeichnet haben. Zunächst ist

= sinhE; daraus f o l g t , w e i l cosh*E= 1 + sinh E 2


= 1 + ^ = ^ = C O J Ä
^
A u s der Gleichung (1) r = ,—~- folgt r + ercosv = p , u n d , weil für die

° 1 4 " e cos v ° r

H y p e r b e l , die A b s c i s s e n x v o m Mittelpunctc C an g e n o m m e n , r cosv = ae — x,

(2) r = p — ae* + ex = a ( e — 1) — a e +
2 2
= « (e coshJE — 1).

e — 2
1
A u s (1) und (2) folgt -— = ecoshE—1, also
1 + e cos v
(3) coshE = ^ c o s v
~

1 4 " e cos v

(4) c M & f f - l = ( « - l ) , r
r < i
° * y
; coshE+l = ( e 4 - l )

v
1 4- e co* p 1 4" e co6' v
Daraus
(5) jzVz/z | E = .«Vz-5 Y'-—~ — — sin I v Y"'^- — = |- *> —>- , 1
-
* ~ 1 e cos v
4 - * p a (e + 1 )
*
J _ 1 e y^ « (A e 4 ^ 1) r
(6) coshiE = coslvf z—j— — cosip| = co*ifF - 7 rr
* * i 4 - e c 0 * v p a(e — 1)

(7) tartA IE = /a« ^ pK^ - , e


1 oder to £v = /<xrcA\F^C e
?•
* 2
e4" 1 e
— *
v . , ^ ;• sin v r sin v
(8)
/ ö

s1n/1 jfi = -. = — — .
v
' b a ^ - l )

§. 78. W e i l für die Ellipse tan^E=Y"^— tan * P 1 und sin E = 2 cos \ E sin \ E

— 2cos E.tanlE 2
= -•• ^ _zJE^ fan
s o erhalt man, wenn man Y"\-,- - = X, /a/2|v = -f
2
l + / a « | £ 2
' l + e ' 2

setzt,

ellipt. Sect. AFP = (E — e sin E) = ab (Arc. tanM — ^4^X^

(p. 1 3 4 , F.) = ab^(l-e)U + (e-$)>?? 4 "(f-e)*V + (e-f)X / 1


+ etc.|

= a
^ ^ ~ t + (e-i)t* + (*-e)xY 4 - («-|)xV 4 - etc.j

o d e r , w e i l ab» - a y
' T = P . 1 K4 - ^e = 5
T(1T4 - X ^ e)3 = r( T c)3
1 4^- T a
u n d 1
^ 2 = X
5 4
+ *

= ( T + i ? [ ( 1 + e )
' +
+ (l-e)X% 5
4 -(c-|)X * 4 7
4 - etc]
allgemeine Elcinentargeometrie. * 3i5

r e
Q

4- 1
.
\
• tan\v, und

sinhE = 2 cosh\E.8in7i \E = 2 coah 2


\E.tanh\E = JZT^^J.^' w e n n ^TTp4 = x

und tan\v =
t,

hyp. Sect. AFP = ^ { e s i n h E - E ) = ab(^L^ - 3Z0^*a/ ^ ± ^ )

_
(e
P
+
2

JJ^e + *)* + + («-*)*V + (e-J)xV + etc.]


Aus beiden Ausdrücken, sowohl für den elliptischen als für den hyperbolischen

Sector ergiebt sich, wenn man e = 1 setzt,


7)2 3 p 2

parabolischer Sector AFP = {t Ar%t ) = — {tan%v + ftarf*p),

wie bereits oben (§. 76.) gefunden worden.

§. 79. Bemerkenswerth sind noch die sehr eleganten Formeln, mit deren Hülfe
man dcn Flächeninhalt eines, zwischen den Radiisvectoribus r, r' zweier beliebigen
Puncte P , P ' eines Kegelschnitts, und dem Bogen P F , enthaltenen Sectors aus den
Ciröfsen r + r' + f, und r 4~ r' — g findet.
Es seien die rcsp. Coordinaten der Puncte F, F eines Kegelschnitts x , y ; x ' , y ,

die wahren Anomalien v , v'\ die excentrischen E , Ff, so ist für die Ellipse:

g* zzz (x'—x) 2
+ (y'—yT = (§• 75, 2.) a (cosE'
2
— cosE) 2
+ b*(sinE'-sinE) 2

. E - E 1 . , E 4
A r E , b 2
^E + E, . 2 . * E - E fM a F + V?
zzz 4 a 2
sin 2
— 2 — ( s i n
—2 *~ ä 2
— i ]
~ 4 ( 1 s i n
— 2 — ( — e c o s

E A r E „ . E - E . _
und, wenn man e cos—-— = setzt, <p 2 « sm
n

cosG zzz sini*.

Zufolge (§. 75, 1.) ist aber r + r' = 2 a ( l — e{cosE+cosE)^

E A - E E'—E E — E
zzz 2 a ( l — € cos cos — ) = 2 a{\ — cos — cos G).

Daraus folgt also


jr~ _ jß E — E E E

T 4_ r' 4- § — 2rt(l — cos cos G + sin sinG) = 2 a(1 — cos(G^ ^—^

, , , E - E n . E - E . n „ ,r £ ' — E
r + r—p zzz 2 a ( l - c o s — ^ — cosG — sm ^—sinG) = 2a(l-cos(G ^ — »
316 Vierte V o r l e s u n g . Über analytische

Demnach i s t :

G + = Jrc. «».(I - Z±£±f) = 2 Jrc. sm.V^+J:


2 v
2« y
4a
>-T F - E . r + r'—o, n . . K^ + ' — £ r

G — . — v r — —• Arc. cos.(l L ^ _ ^ = 2Arc. sm.f —— *.


2 v
2a 4a
Nun ist aber Sect. P F F = Sect. A F F - Sect. APF, folglich, w e n n A den

Scheitel der Ellipse b e z e i c h n e t ,

Sect. PFF = y ( F - E - e ( s i n F - s i n E ) = ^ (F—E— 2e cos sin * ^ ~ )

= ^ (JSr-E-2coaGsM ^ = ^ ) = ?|( F-F-^(G+^p?) + „ « ( G - ^ = ^ )

= 5f
- 2 A i, c . „•»r-+;+f 4 ^ - 2 ^ ,. -«c .»
- ^ M«
w «r :'-^
.
+
4 ß

•— * m 2 Arc. sin Y' *^" * 4* « ' n 2 ^ r c . sin Y~'


4« * 4« j {

Wegen der Tn diesem A u s d r u c k e v o r k o m m e n d e n B o g e n ist z u b e m e r k e n , dafs

A r c . co*.(l
r J -
L
(
y'
y )
4- o
— G 4 -

E —
— ,
E
wenn E' > E, immer positiv genommen
X- Ct 2t-

w e r d e n m u f s ; hingegen ist Arc. co*.(T— r


~ L ~ — ==dL(G — — 0 ~ ^ ) entwcderpositiv
2, Cl J-

oder n e g a t i v , j e nachdem v ' — v > oder < ISO^ ist. Das erstere ist v o n selbst klar.

V o m letztern überzeugt man sich folgendermafsen. Zufolge ( § . 7 6 , C.) i s t :

cos v Vr = cos | E (1 — e ) , cos § v' yV = c o s


i
E
' Y( ) a 1— e

sin | v V = « n £E p t ( l + e ) , * m * v' y > ' = *m - I E (1 4 - e ) .

Daraus erhält m a n :

cos i (v' — t») = a |(1 — <?) c o * | F co* | F + (I 4^ c ) * m \ F sin ±E^

F—F 7 7 " _ L TP Tt* 7? F E


= a ( c o * ^ e co* ^L+J?) = 2 a * m | ( G + - 2 ~ ) ««1(G — ^ — ) .
jpv j^»
W e i l nun sin\(G H ^ — - ) immer positiv i s t , so mufs sin\(G 2~~^ m
* '
cosi{v'—v) gleichartig sein, E s ist aber cos\(v—v) positiv o d c r n e g a t i v , j e n a c h -

dem v'—v < o d c r > 180° ist. Es mufs also sin ± i(G — ~~Z~), J
folglich + (G—^~~£\

1 2 '

positiv o d c r negativ sein, j e nachdem v'—v positiv oder negativ ist, was zu b e w e i s e n w a r .

§. 80.
G a n z auf ähnliche W e i s e findet man für dcn hyperbolischen S e c t o r PFP''.
jg jß jg jg
o = 4 a sinhG.sinh — — , w e n n ecosh ~~—- = cosh G gesetzt w i r d .
s

Z
Eben s o erhält man w e g e n ( § . 7 7 , 2.)
jg j?

r + r' = a {e cosh E' Ar e cosh E — 2) = 2 a (cosh G. cosh —^—~ —

Demnach:
Jg Jß Jg J? Jg Jp
r + r ' 4 ^ > = 2 a(cosh G. cosh —^ ^ -
+ sinh G. sinh - — 2 1) = 2 a(cosh(G A i - — ) —1)
E-E E-E E E
rArT—§ = 2 a(cosh G. cosh — sinh G. sinh — ^ 1) = 2 a(cosh{G — — - — ) — 1 )
Also:

G Ar = 4rg. cosh.{X + r +
2 ^ + S
) = 2jrg. sinhY ^~£ ^*
r
(

G _ 1
^ZM = A r g . c o s h . [ X + L4Vp )i = 2 j i r g u s i n h p ^ r ^ l .

Nun ist aber der hyperbolische Sector PFP' = ^(esinhE — esinhE — EArF)

^ a
i peco8h ^^ainh ¥^: :

= ^sinh(G + — ^ ) - „•^(G - E=iE)-E+

= *^[sin 2Arg. sinhJT' *^~- — 2jrg. sinhX'

2) ° 4a 4a
- 2^r «-. n «„/,.r^t' + 2 ^ . „W,.rC+JL=l'|

= (p.5. "8.) „,jr^.r(i+'-+;l+^) - r ^ p . r i + ^ (

-%^(K-(i+^B)+r^^)+% «rf(rd+'J^)+^P>J
§ . 81. Zufolge(p.l39,§.64.)ist^rc.«rt^ + etc.

1
y L l . 1 . 1 . 3

auch ist %sin2 Arc. sin.s = sfl — s 2


= s — ^ s
— 2 ~ 4 — 2 ~ 4 ~ 6 * 7
— e t
° *

1 1 . 3

folglich Arc. sin.s ~~\sin 2Are. sin.s = 2 ( f * 3 + s * 2 * 5


+ ^ * 2 " 4 * 7 e t c
' ^

= i * 3
d + i4 sa
+ + ^ T o * 6 + e t c
- >

1 1 . 3 1 . 3 . 5

B e z e i c h n e t m a n nun d c n W e r l h d e r R e i h c 1 + j'2s2^~7'^4:si^~9'^~^s6^'etc''
Yr ^1' i, Yr.^~f~~i für substituirt, resp. durch P , C7, so dafs

T
5

4a <ia
= 1 + | . i L ± L ± i + , . ^ ( L + L + i / + 3 ^ { r + r' + ?S + BtQm

^ * 2 4 « ^ * 2 . 4 ^ 4 f l ;
^ 9
2 . 4 . 6 V
4a ' ^

XJ = 1 + * . 1 r
_ + L = l + x}j± ( ^ + r + f ) » , b 3 ^ / + r - f 5

^ 5 - 2 4 a * ^ 7
2 . 4 ^ 4 a j
^ * 2 . 4 . C ^ 4 a ' ~

PFF ab.i[{^tl^ T ± C^=*)* u],


so erhält m a n :

• Sect. ellipt. =

« n d , weil = Vp1
Sect. elIipt. PFP' = K 2 [ ( r + r + j ) * T ± (r + r ' — * ) * Z/].
§. 82. Für die H y p e r b e l ergiebt s i c h , w e i l
\ \ t \ j > \ t 3

§ *m/i 2Arg, sinh*s = * ^ " 1 + = s + ^s 3


— 2 ~ 4 Ä
* 2 ~ 4 ~ 6 * 7
— C t C
*

y / r ^ . sin.s = * — $ . i * * + f - ^ * 5
~ * * 2 ^ T 6 * 7
+ e t c
*

1 1 . 3

• also | */rc7i 2Arg. sinh.s — ^ r ^ . « V i . « = 2(|*3 — f«^* 5


+ >''jf"4* 7
— C t C
* ^

wenn
r = 1 - 4 l r + r ' + f , , L i f + r ' + f » _ f . 3 . 5 r + r ' + , S

?
* 2 4 a 7
' 2 . 4 ^ 4 a ; 9
' 2 . 4 . 6 V
4 a ;

r ; ' - i , i . l L + r
' + ? , , 1 . 3 r + / + M t U . 5 j + r ' - ^ .

^ fi
2 ' " * ' 2 T 4 ^ 4 ^ j
* ' 2 ^ T o ^ 4 «

Sect. Pi57> = E £ [ ( r + r' + , ) * ^ ± (r + r ' - f ) 1


*7'}
* §. S3. W i r d die Parabel als eine Ellipse oder H y p e r b e l betrachtet, deren H a u p t a x e

unendlich grofs i s t , s o erhält m a n , w e i l alsdann T, XJ s o w o h l als auch F 3 XJ der

Einheit gleich sind:

S c c t . p a r a b . PFP = ^ [ ( r + r' + f )* ± (r + / ' - p ) ] . 1

Es läfst sich j e d o c h dieser A u s d r u c k auch unmittelbar auf folgende W e i s e herleiten.

W e i l für die Parabel Sect. PFF = Sect. AFP — Sect. AFP = ( § . 76.)

£(tan\v+$tan*\v—ta}i\v — }tan^v) i s o h a t m a n , w c n n / < m f v = / , tan\v' = t'

gesetzt w i r d :

S c c t . PFP = £ (3(t' - 1 ) + - ff) = £ (*' - *) (3 + 1 ' * + t't + t)


2

= ^ (« + + * + t* + * + t't) r ( l + 1 ' 2
+ * + * - 2 (1 + U')).

N T
u n i s t aber r = ^rr^ = x — = £ ( 4 " * )> 1 2
«Jso c o $ f t ; = K " ^ - u n d

1 + cos p 2 cos f p 2
2 ^ ' J 3
2/*

1 4- = — ; eben s o cos*v' = und 1 + *' 2


=
p - 2r p

Daher 1 + « ' = c o 8
% ? — ? = -Y77.co8*(v'-v), und f o l g l i c h :

CO<S ^ V CO* ^ P p ' °

Sect. FFP = ^ (r + r ' + Vr7cosl(p-t>)).y"(r+r-2 K"r7co*|(v'-v)).

7* • l | j
F* j . A • j . j*' p
Es ist a b e r , w e n n man ~ f
= f*, 2 ? = f * — f setzt, w e i l (p. 215, § . 2 9 . )
x / . ^ r i * - ( f * - f )

co*i(v —v) = f 7 y ,
Sect. PFP = t ^ ( i * + ( S * - , ) + r S * - ^ — * ) ) ^

= ^ o * + ( f * - f ) + r f * . r C 5 * - f ) M K ' 5 * - r c ! * - ? ) )

= ^ ( r T * 3
- r F ^ = 7 ) = ^[(r + r' + ^ ) 1
- (' + r ' - , ) 1
! wie vorhin.

M a n findet d i e s e n Gegenstand mit gröfster V o l l s t ä n d i g k e i t abgehandelt in der

Theoria motus corporum oehst. auct. Gaufs 1809.



Einiges über die Flächen des zweiten Grades,

§. 84. D i e Gleichung z w i s c h e n den rechtwinklichtcn Coordinaten x, y, z einer

j e d e n Fläche des z w e i t e n Gradcs ist unter der allgemeinen F o r m

(1) Jx 2
+ By2
+ Cz2
+ 2 Eyz + 2 Fzx + 2 Gxy + 2 L.r + 2 My + 2 A7Z + Q = o

begriffen, und läfst sich durch die V e r ä n d e r u n g des C o o r d i n a t e n s y s t e m s , w e n n #, y,

v', 2", v", C die respectiven Determinanten der neuen A x e n der .r', y', z' und die

C o o r d i n a t e n ihres A n f a n g s p u n c t e s g, 7z, Z- s i n d , w e i l alsdann ( § . 43, g.)

x = ix' + 2'y' + i"z' +

(2) y = „x' + r|y 4- v'V + /i


*= + 4- ^z 4-
in eine ähnliche

(3) 2bv'2 4- 23v'-' + ^ v 2 4- 2 q 'z 4- 2 g s V


y + 2 @ * y 4- 2 £ V + 2 « 0 ? / 4" 2 3U' + D = o,

verwandeln. Man findet d i e s e l b e , indem man die W e r t h e v o n x, y, z in der G l e i -

chung (1) substituirt, so dafs die Coefficicntcn 21, 23, ctc. auf f o l g e n d e Art b e -

stimmt w e r d e n :

/81 = M2
+ Bv 2
+ C i 2
+2Etf + 2 F & +2G2v

95 = 4-CY + 2En'f + 2FC? + 2Gf»'


M' 2
+B*' 2
2

€ = Jf + TU' 4- C{' + 2Ev"f+ 2 ZYT+ 2 GfV


2 2 2

(4)jg = ^ r + B » v + w + ^ f 4 - ^ 4 - ^ r + r o + c(iV'4-.T)
Is = A n + BtTi+ci'{+ E{v"{+ r*) + 4- r<o 4- c(r» + »7)

1® = Mr 4- 2?«' 4- CiC 4- iJ(*r 4- <?*)' + F{& 4- #<T) 4- G(& 4- »f)


j£ = (^•+GA4-FZ- + Z)/+(%4-J5/i4-7^4-M> 4 ^ i ^ 4 ^ 7 ^ G * + W
(5) Ju)I = (Jg+Gh + Fl+L)f+(Gg + Bk + E& + M)v+(Fff + E/i + C& + H)C
Im = (^4-GA + ^4-Z)r+(%+75/iH-^4-iV/j^4-(7^
(6) a = ^4-jff^4-C^4-2^//i6 4-2F% + 2G^ + 2^4-2iW/i4-2
§• 85. D i e Gleichungen (2) sind oben ( § . 43.) unter der V o r a u s s e t z u n g b e w i e s e n ,

dafs das neue A x e n s y s l e m der .r', y', z', wie das G r u n d a x e n s y s t c m r c c h t w i n k l i c b t i s t ;

sie geltcn a b e r a u c h f ü r j e d e s schiefwinklichte A x e n s y s t e m v o n x', y', z'. Um sich

davon zu ü b e r z e u g e n , ziehe man v o n dem Mittelpuncte O des G r u n d a x c n s y s t e m s zu

dem Mittelpuncte O' des neuen A x e n s y s t e m s die Grade 00' von O' in der R i c h t u n g
der A x e der x' bis R die Gerade OR = x', v o n R in der llich<ung der A x e der y' bis

Q die Gerarle RQ = y', und v o n Q bis zum Puncte P in der llicbtung der A x e d e r

z' die Gerade QP = z', s o ist der Puurt P mit d e m Puncte O durch die g e b r o c h e n e

L i n i e OO'RQP verbunden. Nun übersiebt man aber l e i c h t , dafs die rechtwinklichten

Coordinaten des Punctes P in B e z u g a u f s Grundaxensystem respective die Summe der

Projectioncn der T h e i l e der g e b r o c h e n e n L i n i e OO'RQP in den drei Hauptaxen der

x, y , z sein m ü s s e n , woraus also die Hichtigkeit der Gleichungen ( 2 ) auch für ein

schiefwinklichtcs A x e n s y s t e m x', y', z' folgt.

§. 86. A n s den Gleichungen (4) erb;ilt m a n , wenn man K ü r z e halber,

B C - F r = J 1 CA-F>=B', AB—G =C, 2


FC—AE=E, G E - B F = F ' , E F - C G = G '

und

© G - e 2
= 9 r , £ 2 M $ 2
= 2 3 ' , 2 t 2 3 - © 2
= £ ' , § © - 9 1 ® = £ ' , © g - 9 3 $ = ff, @ 3 - G © = © '

s e t z t , und sich der ( § . 9.) eingeführten Zeichen 3 £ = v'i"— 9 ) — <T|" — ? i " ,

3 = ?v' — r,'t, 2c' = v"i — s r = i"z — n , a ' = i"» — » ' V , a e " = * < r — < v ,

5;'' = if— iC, 3 " =


— b e d i e n t , folgende Gleichungen:

3i' = + B'$ 2
+ C'3 2
+ 2 F ' 5 ) 3 + 2i>*33B + 2 G ' 3 B #

2 3 ' = A T 2
+ #9T 2
+ C%' 2
+ 2 F 5 ) ' 3 ' + 2 F 3 ' 3 B ' + 2 G W

G' = ^ T ' + 2
B T 2
+ C'3" 2
+ 2 EZ'3"+ 2 F 3 " 3 T + 2 G'S"ST
< 7
) g ' = ^ r r + J 5 T ^ ' + c ' 3 T + ^ w + 3 T ) + ^ ( 3 ' ^

y = j r & + W $ + c 3 " 3 4 ^ i r 3 + 3 " s » + r ( 3 " a e + r 3 ) + G ' ( r # + # " 3 )

© ' = ^ • 3 B a E ' + c 3 3 ' H-F{9)3' + 3 s > ' ) + F ( 3 3 e ' 4 ^ 3 ' ) + w + j ^

§. 87. A u s den Gleichungen (4) erhält man auch mit Berücksichtigung d e r ( § . 9.)

eingeführten Bezeichnung:

4 - fB& + 0 " 2
+ 2 @ r r + 2 3 r 3 e + 2 © $ a r = ^ 2

W 2
+ + + 2 e 3 r 3 r + 2 8 3 r # 4 - 2 © # # ' = 7 ? Ä 2

2 i 3 2 + 3 3 3 ' 2
+ £ 3 " 2 4 . 2 ® 3 ' 3 " + 2 3 3 " 3 + 2 © 3 3 ' = C j ? 2

( 8 )
2 1 5 ) 3 4 - W + W + W 3 " + 3 ' S H + W ' 3 + 3 " # ) + © ( 8 > 3 ' + 3#'J =

2 l 3 3 e + » 3 ' 3 E ' + € 3 " 3 ß " + @ ( 3 ' 3 B " + 3 P ' 3 " ) + S C 3 " 3 B + £ " 3 ) + 0(3*' + « 3 ' ) =

2 1 3 6 5 ) 4 - » 3 E ' # ' 4 - S S T + + S ( a T 3 ^ r # ) + Q@2>' + S3>') = Gfr.

41
322 Vierte Vorlesung. L b e r analytische r

Bezeichnet man die W i n k e l , w e l c h e die A x e n der y', z'; der z', x'; und der x', y

mit einander machen resp> durch « , ß, y, s o erhält man durch die A d d i t i o n der e r -

sten drei der obigen Gleichungen nach ( § . 3 9 , B , §. 4 0 , 2.)

I. 91 sin »2
+ 23 sin ß + 2
(£sin y 2
4" 2 Q£(cosß cosy — cos») 4" 2 $(cosy cos» — eosß)

+ 2 & { c o s » cosß- — cosy) = (A + B + C)fr.

§. 88. A u f ähnliche W e i s e ergeben sich aus (8) die G l e i c h u n g e n :

2iv2 4- 23T2 + e r
# a
+ 2 g'#r + 2 $r# + 2 @v#' =
31V + S3V J
4- SV' 2
4- 2^V»" + 25V, + 2 @ V = W
2lV 4- 93'<T 4- e ? * * 4- 2 $v<r 4- 2
2 2
+ 2 © ' & ' = C*Ä»
(9)
a v + 93v<r + sv<r 4- 4- M + svv+r») + ®v + svo = #B*
ar# + 95W4- evr4- e w + f O + S'(f*+*7) 4- ©w + /o =
9T** 4- « 7 » ' 4- € ' * V 4- &iY 4- 4-fc'tf'»4- »7) + @ W 4- n?) = « ' Ä - *r'fj a

A u s den ersten drei Gleichungen ergiebt sich unmittelbar durch die Addition die

Gleichung:

II. 3i' 4- 95' + € ' 4- 2 & c o s * 4- 2 $ ' c o s / 9 4- 2 ©'co*y = ( y T 4~ B' 4- C)ff*.

89. Durch die Surnmation der sechs Gleichungen ( 7 ) , nachdem man sie zuvor

resp. mit 51, 9 3 , 2£, 2j> 2 © multinlicirt h a t , erhält man mit B e r ü c k s i c h t i g u n g

der Gleichungen (4)

21'2t 4- 23*93 4- £'£ + 2 4- 2 5'5 4- 2 ©*©

= tf*(^ + 777? 4- CC + 2 F ' F 4- 2 / ' F 4-


1 1
2 G'G).

E s ist a b e r :

y^f 4- GG' 4- F F ' = A(BC - E) 2


4- G ( F F - CG) + F(GE — BF)

= ABC 4- 2EFG — AE 2
— BF 2
— CG . 2
B e z e i c h n e t m a n diesen A u s d r u c k , K ü r z e

halber, durch Z>, und eben so 9I93S + 2@5® — 3|@- — « ß g a — £ © * durch © , s o hat m a n :

4 G G ' 4- F 7 * = BB' 4- 7i'F'4- G G ' = CC'+ F F + F F ' = D


SI3l' 4- 0 © ' 4- 5 5 ' = 2393' 4- gg'4-©©' = GG' 4- 55' 4- = £>
und es ist 3 S) = 3 Z)Ä», und folglich © = Z># 2
oder

III. 3193€ 4- 2 £5© — 2l€ — 93S —


2 2
= ( ^ 7 J C 4- 2 F F G — . 7 F — £ F 2 2
— CG )R .
2 a
§. 90. Setzt man Jg 4- Gh + Fh + E = JT, G > + i?Ä + Eh + Jtf = s $ ' ,

F^ + F & 4- (.'/• + A = Di', s o werden die drci Gleichungen (5)

£ = £'£ + s ^ ' , 4- SRV, also £ £ + 2fl36' + SR3E" = £ ' £

S; =
0 £f + + gi/, £5; 4. S»S>' + W = ÜR'ft

9? = 2 ' f ' + 3 R V + SRV, #3 + S&3' + 9*3" = 9*'&

A n s den drei Gleichungen (5) Jg+Gh + Fl-%-L, Gg + Bh + Eh = W-M,

Fg + Eh + Ci = W-N aber erhält m a n :

Dg = J(V-L) 4- G'(W-M) 4- F(ST-JV)

J9A = G*(2-Z) + #Y3K'-Jtf) 4- F(9T-A)


/>^. = F(2 —L) 4- F ' t 3 B ' - J f c f ) + C(3T-JV).
\ i m ergiebt sich aus der Gleicbung (G)

D - £ = ( 2 ' 4- Z ^ - 4- (W 4- Jtf)A 4- (3T + A ) *


9

also #(Q — = ( 2 ' + L) Dg 4- (SB' 4- M) Dh + (SB' 4- A ) 0 * . 7

In dieser Gleichung die obigen W e r t b e v o n Dg, Dh, Dh substituirt, verwan-

delt sich dieselbe i n :

D(Q — Q) = J ? 2
4- B*&t'* + CTC2
4- 2E'ffldV 4- 2 F D T 2 ' 4- 2C-'fiW

— (yTZ= 4- B'M 2
4- C A 7 2
4- 2E'MN + 2FNL 4- 2G'LM).

D i e s e Gleichung verwandelt s i c h , wenn man die W e r t h e von 9FÄ,


1
substituirt, wegen der Gleichung ( 7 ) , und weil DQ = ^ ^Q 2 in f o l g e n d e :

IV. 9i'fi2 4- 23'ätt^O a


4- 2$'3B9i + 2g'9i2 4- 2$'25tt — S)U

= P(JL 2
4- Ä'Jtf 4- C J V 4- 2EMN
2 9
4- 2 F A Z 4- 2 G ' Z J t f — DQ).
1 7

.4

§. 91. D i e vier Bedingungsgleichungen I , I I , I I I , I V , w e l c h e zwischen den C c -

efficienten der Gleichungen ( 1 ) , (3) statt finden m ü s s e n , können als das Resultat der

Elimination der neun Determinanten *i, etc. des neuen A x e n s y s t e m s und der

Coordinaten g, li, h des Anfangspunctes desselben aus den zehn Gleichungen (4),

(5), (G) mit Z u / i e h u n g der sechs Gleichungen £ 4- n 4- & = 1, 2 2


/ ' 4- t1' + {
2
2 2
=

|- 2 + V' 4-f =l,


2
2
i'i'+v'>i"+fi" = co3*, ri+v'y + a^cosß, i f + * * + * ? = 0 0
* *

angesehen w e r d e n .
-^**aw:» a»* ;JST ^

324 ' Vierte Vorlesung, t i b o r analytische *

Ist das neuc A v e n s y s t c m rechtwinkTicht, so w e r d e n , wciT alsdann die Cosinusse

v o n « , ß, v = o , die Sinusse — 1 , und % = 1 die vier Bedingungsgleichungen:

I. 51 + 93 + S = A + B + G, If. 21' + 95* + V = A + B' + G,

III. 2l9>G + 2 £ 5 © — 2 ^ — 93§ — S © 2 2


= ABC + 2 F F G — AE 2
— BF 2
— CG 3

IV. 2T£ + 2
23'atf2 + S'9? 2
+ 2 £'3tt9? 4 - 2 $'3tß + 2 ©'2'5K — £ Q

= ^ Z 2
+ BAP + CA 2
+ 2F'A/A-f- 2 f j V Z r f - 2 G X M - 7jg>.

§. 92. Aufgabe. Die allgemeine Gleichung ( 1 } z w i s c h e n den rechtwinklichlen

Coordinaten ^ . v + 2
By + 2
+ 2 F v s + 2Fzx + 2 G * v + ^x 2
+ 2My + 2Nz + Q = 0

in die einfachere ( 1 0 ) 2hv' + 2


93/ 2
+ £s + 2iV = 0 , wo . r ' , / , z ebenfalls r e c h t -

w i n k ! i c h t e Coordinaten b e d e u t e n , zu verwandeln.

I. Setzt man in den s o eben gefundenen v i e r BedingungsgTeichungen ©,

SD?, 0 ? , €1 = 0 , s o e r ! i ! > H i n a n zur Bestimmung d e r vier C o e f f i c i e r r t e n 21, 93, 2

folgende vier G l e i c h u n g e n : * v
"

1) 31 + 93 4 - € = A + B + G; 2 ) 23£ + €91 + 2193 = A' + B' 4 - (T

3) 2|23S = ABC H- 2 F F G — ^ F 2
— BF 2
— GG 2

4) 936.E = 2
^/£ 2
4 - F'jtf 2
+ CN' + 2 E'MN + 2 FTvF 4 - 2 G FiTf — r
F@.

Aus den ersten drei Gleichungen ergiebt s i c b , dafs 21, 2 3 , 6 die drei W u r z e l n

dcr cubiscben Gleichung

(11) * 3 (A + B 4 - G ) / 4 - (A 4 - £ ' 4 - C)t — (ABC 2


4 - 2 F F G - AE 2
— FF 2
— GG ) = 0
2

sind, v o n denen wenigstens eine reell sein mufs. Es sei die reelle W u r z e l 21, so e r -

hält man, wenn man die Gleichung (11) durch / — 2( dividirt, die Gleichung (12)

t — 2m/+rz=o,
2
deren Coefficienten 2 r a = 93Gt, 7i = 23S r e e l l e G r ö f s e n sein müssen.

D i e Gleichung ( 1 1 ) läfst sich auch auf folgende W e i s e darstellen:

(13) (t — A) (t — B) (t — C) — E\t — A) — F (t 2
— B) — G (t - 2
C) — 2 FFG = 0 .

Daher t - A = F*-m + &(t-C) + 2EFG


folglich auch
(t-B)(t-C)-E 2

_ F*(95-Bl+&(*8^C) 4-2EFG - A _ F*($--B) + G%&_-G) + 2EFG


A
^ 3 — F ) (93 - Cy=r& ;
* — A
(€ — .£) (S — C)~fo
W=B) ($-C)-E?
Subtrahirt man nun die letzte dieser Gleichungen von der ersten, dividirt den

R e s t durch € — 9 5 , und setzt 7 / * 2


— « = X, so dafs 93 = m-|-y^X, £ = m — y O s so ergiebt s i c h :

_7^(g-fl)fg-Z?) + G^93 — C ) ( g - C ) + 27',TO(33 4 - g — B-C) + .g*(7*» + G)


2

~~ t%zzKn%-C)-&]i(&-B){&-C)-E:q

_ (.m+F)(F&+F)+(G<S+C/)(G&+G*)_ (F+mFF+ (G'+mGf-X(F*+G ) 2

~ [&-(B+CJi8 + A] [&-(B+V)&+A'} [(m?+*—m(ß+C)+A\ —[2m—(ß+C)]*\'2

D e r W e r t h dieses Quotienten w i r d p o s i t i v , wenn X oder m — n negativ2


ist; er

ist aber = — 1, es mufs daher X. oder m 2


— n positiv sein. Daraus folgt also,

dafs die beiden W u r z e l n m + Y'7n — 2


n der Gleichung t — 2mt + 2
n = o, und f o l g -

lich alle drei W u r z e l n 21, 9 5 , £ der cubischen Gleichung (11) rcelI sein müssen.

II. Sind nun die drei W u r z e l n 21, 23, € nicht alle zugleich positiv oder n e g a t i v ,

so läfst sich die W u r z e l 21 immer so auswählen, dafs 23€ und folglich auch 93£.E 2

nach Gefallen positiv oder n e g a t i v , und folglich £ möglich ist. Im entgegengesetzten

Falle aber mufs 93Gt-E imiqer positiv sein.2


E s sind aber die drei W u r z e l n der G l e i -

chung ß — *t + 2
ßt— y = o (11) alle drei p o s i t i v , wenn die drei Gröfsen « , ß, y

positiv sind; hingegen negativ, wenn » n e g a t i v , ß positiv,. y negativ ist. E s mnfs

demnach, wenn die allgemeine Gleichung (1) auf die einfachere F o r m (3) gebracht

werden soll, wenn alJe drei Gröfsen «*, ß, y positiv sind oder « und y negativ,

und ß positiv i s t , die Gröfc J*r=23&.S positiv sein. 2

III. A u s den sechs Gleichungen ( § . 84, 4.) ergeben sich, wie man leicht übersieht,

folgende neun G l e i c h u n g e n :

9 ß 4- ©36' 4- § r = (Ai 4- Gn + *V)ff; 9536' 4- 4- ©36 = {A( 4" G Y 4" F{)%

+ & y + = (Gi + Bn + iSflÄ; 935?' + + ©5? = ( G f + Bn 4- Ef)%


313 + ©3' + 5 3 " = (Fi + En 4- C{)%; 933' + ®¥ + ©3 = (Fi' + En + C<T;ff
€36" + g3B 4- ®3E' = (Ai' 4- Gn" + Ff')ft

W 4- W + &2>' = (Gi" 4- Bn" 4- Et')%

€3" 4- §3 + ®3' = (Ff + iV'4-1?)*.


3'>
Diese neun Gleichungen verwandeln sich, wenn © = r 0 sind, und das

A x e n s y s t e m der x',y', z' rechtwinklicht i s t , weil alsdann 36, g?, 36', 3? ctc
*
r e s p . den Gröfsen i, v, 4\ f , {, etc. gleich s i n d , und Ä = *> >n f o l g e n d e :
(A-% £ } + Gv + Fl - o, (A — 93)r + Gv' + Fg = o , ( ^ - £ ) ' + Gv" + F f = o
6 7 + ( / ; - 2 i > 4 - F ^ = o, G f+ ( f l - S 3 ) * + F f = o, G r+ ( S — € K ' + F f = o
FiArFv + (C-%)g=o, F f + Fv' + ( C _ 2 3 ) f = o , F r+ F ^ + ( C - g ) f = o.

A u s den ersten drei Gleichungen ergeben sich zufolge ( § . 10.) folgende Propor-

tionen :

#: = [(5-21)(C-2l)-F ] 2
: [ F F - G ( C - 2 0 ] : [GF-F(5-3I)]
= [EF-G(C-%)] : [(C-%)(A-%-F*] : [ F G - F ( ^ - 2 0 I
= [CF-F(5-2i)] : ]FG-F(A-%)] : [(^ — 3 I ) ( B - 2 I ) - G * ] .
])araus erhält m a n :

|* : ; = [(B - S I ) ( C — 21) - F * ] : [ ( C - 2 1 ) { ^ - 21) - F ] :


2
[ ( ^ - 9 0 ( 5 - 3 0 - G*].
Es ist aber ( 5 _ 2 i ) ( C — 2 l ) — F 2
+ (F-21)(^—21)-F a
+ ( ^ — 2l)(7i — 2l) — G -

= J + K + C — 2%A + B + C ) 4 - 3 2 1 2

= 23E + €21 + 2123 — 221(21 + 23 + 6 ) + 321 = = 23£ ~ 5HS — 2123 + 21 = (23 — H ) ( S — 21). 2

Demnach:

* - p f l - 9 Q f C — 9Q-ff»*" "I' K ( r - 2 1 ) r ^ - 2 1 ) - F 2
- _ yA-<&)(B-W)-G*
#
~ ' (&-iU)(G-2f) ' * (35 — 9IX€—"ä) * * ' (23-20(G-2l '

A u f ähnliche W e i s e ergiebt sich aus d c n folgenden drei G l e i c h u n g e n :

r - Y* ~-* B )<Cm
~ ~~ * 9) E
' - K"(G-25)(^-23)-Ff ~_ r ^ - W # - 2 3 J - C _ '
*
" ( £ - 2 3 ) ^ — 23) ' * 'v&-23A^-23j ' C ' ^_$X3i-23)

und aus den l e t z t e m :

_ y - ( B - g ) ( C - g ) - F 2
„ _ y(C-£)(A—£)—F* ?„ _ y(.<f-&(n-S)-G*

* ~~ 1
(21-ej(23-e) ' v
~~ (H-Sx23-G) ' ^ ~~' (H — Sj(© — G7 '

A u f die W e i s e sind d i e resp. Determinanten des neuen Axensysteiiis bestimmt,

w e l c h e offenhar reell sein m ü s s e n , weil die Verhältnisse $:y:£; f:v':g; i'':v":g'

reell sind.

Sind v o n den drei Grofsen 21, 2 3 , £ z w e i o d e r alle drei einander g l e i c h , z . B .

23 und £ , s o werden die X e n n e r d e r Brüche unter d « m W u r z e l z e i c h e n , die den

Determinanten f , j y p 9 e n t s p r e c h e n , gleich N u l l ; es werden aber auch die

Zähler, weil s i e , w i e man leicht ü b e r s i e h t , alle gleichartig sein m ü s s e n , und ihre

Summe = o i s t , ebenfalls = o sein m ü s s e n , und folglich die Determinanten unbe-


allgemeine EIemenlargeometrie. 327

stimmte W e r t h e haben, was bei Flächen der FaII i s t , die durch U m d r e h u n g um die

A x e der x' entstehen.

93. Es sind j e t z t noch die Coordinaten g, h, k des Anfangspunctes des neuen

A x e n s y s t e m s zu b e s t i m m e n ; dazu sind die Gleichungen (5), (ti) zu gebrauchen. MuI-

tiplicirtman die drei ersten resp. mit 2, f, 2"; a l s d a n n d u r c h n, *i', v ; und endlich durch
u

g, g\ so erhält m a n , wenn das neue A x e n s y s t e i i i r e c h t w i n k l i c h t , w e g e n der H e -

d i n g u n g s g l e i c b u n g ( § . 44.), und weil 9ft und 9? = o:

j g 4_ Gh + Fk + L = 22

(14) Gg 4- Bh + Ek 4- M = »2

Fg + Eh + Ck + JV = £2,

und weil w e g e n Q, = o, die Gleichung ( 6 ) sich unter der F o r m :

(Ag\Gh + Fk + 2L)g + (Gg + Bh + Ek + 2M)h + Fg + Eh + Cl + 2N + Q = o

darstellen läfst, s o wird d i e s e l b e :

(ff + Z)g 4- (*ß 4" M)A + (£2 4- JV;* 4- Q = o.

Drei dieser Gleichungen sind h i n l ä n g l i c h , die Coordinaten g, 7z, k zu bestimmen.

Nimmt man dazu die drei e r s t e n , so ergiebt s i c h , wenn man ABC+2EFG—AF*

Bj?z _ CG 2
= D setzt:

Dg = (&-L)AT 4- ( , e - J / ) G ' 4- (@-X)F

Dh = (22-L)G' 4- (ri-M)B' + (^g-A)7u'

79,6 = (2l>-L)F 4- (,S-JtfJG' 4- ( ^ 8 - A ) C .


Ist Z) = O 3 so mufs man d i e s e l b e n , w e i l alsdann die W e r t h e von / j , /• u n b e -

stimmt b l e i b e n , mit IIidfe dcr vierten Gleichung und zweien der erstern drei be-

stimmen.

§. 94. Ist D nicht = o, so läfst sich die allgemeine Gleichung ( 1 ) auch auf die

Form (15) 2 l x ' 2


4- 23'jK + 2
$s' a
4" Ü = o bringen. In diesem Falle w e r d e n für die

Gröfsen % 93, £ , / , v, etc. dieselben W e r t h e , w i e v o r h e r gefunden werden. Die

Coordinaten aber ergeben sich unmittelhar aus den Gleichungen (14), indem man

% = o setzt. M a n hat n ä m l i c h :
— D g = A L + G'M4rF'N', —Dh = G ' L + & M + E*N; — D l = F L + t f M + C N

und aus der B e d i n g u n g s g l e i c h u n g I V . ( § . 91.) ergiebt s i c h , w e i l g , 3ft, 9ft = o

— D.O. = A'L 2
A- B M 2
Ar C'N 2
Ar 2EMN A- 2 F A L Ar 2G'LM — DQ.

§. 95. D i c Gleichung Ax 2
Ar B y Ar Cz 2 2
Ar Q = o (14) für rechtwinklichte C o o r -

dinaten wird du.ich Veränderung des Axensystems mit Beibehaltaltung seines A n -

f a n g s p u n c t e s , indem man x = ix' + i ' y + i " z ; y = vx' + v ' y + v z ; s = <^v'+f/+fs'

setzt, in %x' 2
Ar 93j' + 6-' + 2 % V
2 2
+ 2%z'x' + 2®x'y Ar Q = o

verwandelt, w o

31 = AZ2
Ar By* Ar Cg € = A ? f Ar BvW Ar C f f

25 = A f 2
Ar Bv' 2
Ar Cg 2
% = A t i Ar Bv"v + Cf£

€ = AV* + Bv" + 2
Cg' 0 = AW + Bw' Ar C£f

Setzt man nun ® , © = o, so erhält man aus der 2ten und 3ten, der 3ten iuid

l s t e n , der l s t c n und 2ten der drei letztern ol>igen Gleichungen r e s p e c t i v e :

A£ : Bv : C£ = £ : $ : 3; A i ' : Bv : Cg = 3B': S>': 3'; ^ : Bv": C f = 38": 5)": 3".


Sind also die Determinanten i, v, g der neuen A x e der x g e g e b e n , so ist a u c h ,

weil nach ( § . 39, C ) 3 c , JP, 3 "*en Determinanten der E b e n e der yz proportional sind,

die L a g e dieser E b e n e bestimmt. Nimmt man in derselben eine der A x e n y ' , z', z. B.

die der y ' nach Belieben a n , doch so dafs ihre Determinanten i', y ' , g' dcr Gleichung

© zzz o e n t s p r e c h e n , s o sind auch die Gröfsen 3£", 3" bestimmt, woraus sich die

Determinanten i", v", f der A x e der z' herleiten lassen.

§. 96. D i e Gleichung A x 2
+ B y 2
+ C z 2
+ Q = o läfst s i c h , wenn A , B , C posi-

tive Gröfsen und Q negativ i s t , unter der F o r m :


v 2
Z 2

W ^ + h + e - = «

darstellen, und ist die Gleichung für die Oberfläche eines Ellipsoids. Die Gröfsen

a, b, c werden im allgemeinen die c o n j u g i r t e n Axen des E l l i p s o i d s , und wenn

x, y , z rechtwinklichte Coordinaten sind, die H a u p t a x e n genannt. Im vorigen

§. haben wir nun gesehen, dafs die Gleichung ( 1 4 ) für rechtwinklichte Coordina-

ten x, y , z sich i m m e r in eine ähnliche für schiefwinklichte Coordinaten x', y ' , z'
x 2
, v : '2
<' ) 6
+ 'F + T- = 1

v e r w a n d e l n , w o eine d c r drei conjungirten A x e n in A b s i c h t der Richtigkeit nach B e -

lieben angenommen werden kann. Zufolge der drei ersten ( § . 91.) gefundenen Be-

dingungsglcichungen erhält man:

<n ™ * n2
1 sjn^ß _ L SM Y 2
— J_ 1 JL _ t _ _1
> a<& +
& 5> 2 2
^ c Ä 2 2
a 2
^ b 2 +
c 2

1 1 L 1 _ 1 . 1
2
) ^ C A
7
7 2
C O Sv
2 2 2
' « 2
^ 2
J t 2
~~ P T ^ c « + 2 2 +
« 6 2 3

1 _ 1
3
) ^ 7
C 7
F ~~ äHFc?'

Daraus ergiebt sich unmittelbar: rtfcc& =• abc, Ci + 2


b + v
C 2
= a + 2
& +
2
c*;

(bc«««) 3
+ (iasinßf + (at*my) 8
= 6 c + c a + « Z> .
2 2 7 2 2 2


Es ist abcr., wie man leicht aus ( F . §. 36.) e r s i e h t , flbc$ das Y o l u m e n eines

ParnlIclcpipcdi, dessen Seiten die drei conjungirten A x e n ö, fc, c. Dieses Volumen

ist also für j e d e beliebige drei conjungirte A x e n eine constante G r ö f s e , eben s o auch

die S u m m e der Quadrate der Seiten dieses ParuHelcpipedi, und die S u m m e der Q u a -

drate seiner Seitenflächen.

§. 97. D e n k t man sich einen festen K ö r p e r als aus unendlich vielen materiellen

Puncten b e s t e h e n d , deren gegenseitige L a g e unveränderlich is*, und bezeichnet man

die M a s s e n dicsor Puncte durch ?n 9 m„, m. 39 ...7n : n ihre respectiven rechtw. C o o r -

dinaten durch . V , . v , 1 2 A \ , ctc., V , y 1 s , •Y 39 etc., Z, 1 z, 2 etc., und die Summen

2x m,
2
2v-m, S i m , 2
Eyzm, Ezxm, Xxym rcsp. durch A 9 B, C, E 9 F 9 G 9 so w e r -

den sich diese Gröfsen offenbar verändern, wenn die Puncte m , ? « , m^, x 2 etc. auf

ein anderes r c c h t w . Coordinatensystem bezogen werden. Bezeichnen wir nun die

Coordinaten in B e z u g auf ein neues S y s t e m , das mit dem G r u n d s y s t c m e denselben

Anfangspunct h a t , resp. durch x\, x' , 2 . < , e t c . , y\ty' y' * 39 ? e<c., z\ 9 z' ,2 z\ 9 e t c . , und

die Gröfsen Zx' m, 2


Vy*m, Zz'*7U, Z r V w 5 S s V / w , Ex'y'm durch 21, 93, £ , ©>

s o wird, w e i m |, v, £\ f , n 9 i\ I " , > / , {' •lic respectiven Determinanten dcr A x e n der

.r', y ' . z' s i n d , nach ( § . 43. h.),


42

,.v^-i.'i< .h •'>**M***^fu^j^_ ^gg^g^


x
'x = i x
x + ^x +
K

y'x = f
- x +
v
*>x + ^x

*k = ^ * x + ' X + ^ x soir>
>
wo X alle Zahlen von 1 bis n bedeutet.

Substituirt man diese Werthe von jc^, y 9 z^ in 91, 93, C3, so erhält

man, wie man leicht übersieht, die oben ( § . 84, 4.) gefundenen Gleichungen, woraust
sich ebenfalls die ( § . 91.) aufgeführten Bedingungsgleichungen I, II, III ergeben. Es
läfst sich jedoch in dcm gegenwärtigen Falle von den obigen drci Gleichungen ein
unmittelbarer Beweis geben, womit wir uns jetzt beschäftigen wollen.

§. 98. Bezeichnet man dcn Radiusvector oder den Abstand des Punctes m vom
X
Anfangspuncte O dcr Coovdinaten im allgemeinen durch r. so ist r ~x\ 2
~K)'5+ *j :,

7A. A. A.

und folglich A Ar B Ar C = S.v"w + ^y m Ar 2z m ==2r /«. 7 2 2


Demnach is t dic Gr<ifse
AArB^-Cdie Summe d e r M a s s c n aller materiellen Puncte m , m , m,, etc. % 2

j e d e mit dem Quadrate ihrer Entfernung vom MitteIpunete O multipli-


c i r t , also durchaus von der Enge des Coordinatensystems unabhängig.
§. 99. Setzen wir nach der ( § . 9.) eingeführten Bezeichnungsart

y z — z r = X- , z x — x. z = y , X- V — Y^ X = Z^ ,
*' X fA. K ft X,« X fA X fx X,^t X fA ' X ,« X,^t
wo X, fi alle aus den Zahlen 1, 2 , Z...n, je zwei und zwei, und zwar so genom-
menen Zahlen bedeuten, dafs X < so ergiebt sich:
A = BC-E 2
= Zy m."Zz m
2 2
-

B' = CA-F 2
= Ez m.
2
Ex m 2
-- (2zxm) 2
= 2Y 2
m.m
v
' x, « x
( «
C = AB-G2
= 2x m.
2
Ey*m -- (2xym) 2
= 2Z 2
mm

E = FG-AE= Tzxm.Txym — Ex*m.Evzm, ~ 2Y^ Z^ 7n.m


J
\f* X f*
F - GB-BF= 2 vym. Eyzm — 2y*m.2zxm = A\ m\ m

G = EF-CG = Eyzm. Ezxm — Vz m.Zxym 2


— SX Y mm .
A u s den ersten drei Gleichungen ergiebt sich unmittelbar:

A' + B' + C=Z(Xl +Yl +Zl \mm.


\ X,^c X ^t
5 X,f*J X f*

E s ist aber zufolge ( § . 34.) V(X^ ^ + ^ + Z^ ^ der doppelte Flächeninhalt

eines D r e i e c k s Omjn . D e m n a c h i s t d i e G r ö f s e A + tf + C d i e S u m m e aller


X y.

möglichen Producte aus den M a s s e n j e z w e i e r der n materieIlenPuncte,

jedes mit dem Q u a d r a t e des d o p p c l t e n F l ä c h e n i n h a l t s multiplicirt, des-

sen Spitze der A n f a n g s p u n c t O d<?r C o o r d i n a t e n ist, und dessen Basis

durch die z w e i P u n c t e rtu, m bestimmt Avird.


A ' ft,

§. 100. Substituirt man in dem A u s d r u c k e AA + BB + CC + 2EE + 2FF

4 - 2GG = ZD 9 die durch A, B. C 9 E, F, G ( § . 97.) bezeichneten und für A 9 F 1 C

etc. so e b c n gefundenen W c r t h e , so erhält man ZD ~

2/A*; x ±Y
2 2
Y ^rZ
2 2
z*+2Y^ Z^ vz+27, X =.r+2X Y 1 xY\minm
\ X,f* v >.,ft" v X,f* v 1
A , , t * X,,w v v X,jt* X,ju. v v A ft9 A,ft, ? v
vJ A p, v
= S/X x + Y- Y + Z z Ymm m ,
^ X,f* v ' X,M' r X,fit vJ X fA v

wobei zu bemerken ist, dafs man für X , p 9 r alle Zahlen v o n 1 bis n nehmen mufs,

d o c h s o , dafs X < Nimmt man noch überdiefs a n , dafs auch p < v, so erhält m a n :

D x + Y^ Y + Z^ z \rn.m m .

\ X,jc* v 1
X,<v X,^t vJ X f* *

Es ist d e m n a c h d i e G r o f s o J 9 , zufolge ( § . 9,3G.), g l e i c h der Summe aller

Producte der Massen von j e drei und d r e i d e r m a t e r i e l l e n P u n c t e , jedes

d i e s e r P r o d u c t c m m m m u l t i p l i c i r t mit dem Quadrate des sechsfachen


X fA v

Volumens der P y r a m i d e , deren Spitze der Mittelpunct O des Axensy-

stems ist, und deren Basis durch die drei Puncte m., m , m bestimmt
A f*. V
wird.

§. 101* Aus den bewiesenen Eigenschaften der drei GrÖfsen A + B 4- C 9

A'+ B' + C, ABC + 2EFG — AE 2


— BF — CG 2
ergiebt sich zugleich, dafs die

Coefficienten der Gleichung ( § . 92. (11)).

t3 _ (J + B + CV + 2
(A + B' C ')t — (ABC + 2 EFG - AE 2
- BF 2
— CG) = 0
332 Vierte Vorlesung. TJber analytische

abwechselnd positiv und negativ s i n d , und dafs die drci W u r z e l n derselben nicht nur

reelle Gröfsen s i n d , w i e dort b e w i e s e n w o r d e n , sondern zugleich positiv sein müs-

sen, wodurch denn mit aller Strenge der von Euler entdeckte Satz b e w i e s e n ist,

dafs j e d e r beliebige Punct eines festen K ö r p e r s zum Anfangspuncte eines rechtwink-

lichten Coordinatensystems angenommen werden kann, dessen Lage so bestimmt

i s t , dafs

Ey'z'm = o, J^z'x'm = o, Hx'ym — o.

Diese d r e i r c c h t w i n k l i c h t c n A x e n w c r d e n d i e Hauptaxen genannt, und w c n n der

Mittelpunct derselben überdiefs n o c h so bestimmt ist, dafs S x m = o, Eym — o, "E,zm — o,

so heifsen sie die natürlichen Rotationsaxen. D e r MitteIpunl O dieses Axen-

systems wird alsdann der S c h w e r p u n c t des festen K ö r p e r s genannt. D i e s e r Punct

hat die E i g e n s c h a f t , dafs irgend eine beliebige E b e n e durch denselben gelegt, die

Summe der M a s s e n aller materiellen Puncte, jede mit der Entfernung von dieser

E b e n e multiplicirt = o sein mufs. * A - - < * •« - -v- - ./

§. 102. E s giebt für j e d e s feste S y s f e m materieller Puncte o d c r für j c d c n festen

K ö r p e r einen solchen P u n c t , und z w a r nur einen. E s seien nämlich die Coordinaten

dieses Punctes a, b, c die Determinanten der durch denselben gelegten Ebnen y , {,

s o ist die Entfernung p eines P u n c t e s , dessen Coordinaten x, y , z v o n dieser E b e n e

(§. 26.) = i ( x - a ) + 'n(y-h). + i ( z - c ) .

Folglich Zpm = £E(x — a)?n + v T ( j - b ) m + i E ( z - c ) m .

D a nun für alle möglichen W e r t h e von # , Eprti = o sein mufs, so mufs

auch S ( x — a)m = o, E(y — b)m = o, E(z — c)m = o, also 2x7/i-aEm, Eym = b2m,

Xzm = c S m oder a = 1
^ =
^Em J
° ^ s e
* n
' ^ s n a t a i s o
J dederCoor-
c

dinaten a , 6 , c e i n e n reellen W e r t h .

§ . 103. D u r c h Herrn Prof. J a c o b i im Crellschen Journale für M a t h e m . B . 2 p.

188 auf drei interessante in A"ov. Comment. tom. XX. Acad. petrop. ao 1775. p.

189 — 270 enthaltene A b h a n d l u n g e n von Euler und L c x e l l aufmerksam gemacht,


benutze ich <len noch übrigen Raum dieses Bogcns u m das W e s e n t l i c h e derselben

h i e r , mit Hülfe dcr in dieser Vorlesung behandelten S ä t z e , vorzutragen.

§. 101. Aufgabe. Es seien # , v, Z\ 2', Z'; 2", v", Z" die resp. Detarminanten

eines A x e n s y s t e m s der recbtwinklichten Coordinaten x',y' z T gegeben, das mit d e m

r c c h t w i n k l i c h t e n G r a n d a x e n s y s t e m e der x,y, z denselben Anfangspunct O h a t ; man

soll die Determinanten 2, v, i einer Geraden PO durch P finden, die eine solche

L a g e h a t , dafs ein rcchtwinkIichtes A x c n s y s t e m durch D r e h u n g um dieselbe aus der

L a g e des Grun(laxensystems in die des neuen A x e n s y s t e m s gebracht werden kann.

W e i l d i e Determinanten der R o t a t i o n s a x e PO in B e z u g auf das Grundaxcnsystcm.

mit denen in B e z u g auf das ncuc Axensystem dieselben sein müssen, so hat man

zufolge ( § . 4 2 . ) f o l g e n d e drei G l e i c h u n g e n :

i = 22 + vv + ZZ oder (|-1)| + «9 + Z£ = o

v = i'i + v'v + z'i ä 4- < y - i > + ci= o

i = ri+ *"n+ z"i ri + A + ( r - i ) < ? = o.

Daraus ergiebt sich vermittelst z w e i e r dieser Gleichungen, z. B. dcr beiden letztern:

i • v : i = [(v-l)(f-i)-v"n : tf#"-l'(<r-l)] : [IV-T(V-I)J,

w o r a u s man ( § . 2 2 . ) die Determinanten # , v, Z selbst erhält.

Substituirt man nun in der ersten G l e i c h u n g :

*((*'-ixr-i)-*Y), x ( ^ r - w - i ) ) , Miv'-iv-i))

r c s p . für 2> v, Zy und dividirt alsdann durch X, so erhältmandieBedingungsgleichung:

(a) (!-l)(V-l)(<r-1)-*"<f'(i-l) - #'(V-l)-#V<r-1) + vff'+&n" ~ o

w e l c h e z w i s c h e n den Gröfen 2, v, Zi 2\ e t c
* statt finden mufs, damit die gegebene

A u f g a b e möglich sei.

§. 105. Bezeichnet man die Winkel, welche die drei Axcn der Coordinaten

x', y', z' mit der E b e n e xy m a c h e n , resp. durch ß, ß', ß'\ und die W i n k e l , die ihre

Projectionen in dcr F,bene xy mit der A x e der .v b i l d e n , durch X, x', x", so hat

man nach ( § . 4.)


| = cosß cos\ f = cosß' cosX' £" = cosß" cosX"

(b) tj zzz cosß sin\ v' = cosß' sin\' v" = cosß" sinX"

i zzz sinß <f = sinß' v" = sinß";

woraus w e g e n der B e d i n g u n g s g l e i c h u n g e n :

f f + »V' + fC = o, i"i + + Ci o, if + + <f<T = o


folgende drei Gleichungen h e r v o r g e h e n :

cosß' cosß" c o * ( X " - X ' ) +• sinß' sinß" = o

(c) eosß" £0*0 c o s ( X — X " ) räß" szwß = o

cosß cosß 4
cos(X'— X) Ar sinß sinß' = o

oder tanß'lanß"zzz — cos(X"—X'), tanß"tanß =— cos(X—X"), tanßtanß' =— c o s ( X - X ) .

Daraus / < w 2
£ / « « 2
j S ' tarc ß"2
= — c o * ( X " - X ' ) c o * ( X - X " ) c o * ( X ' - X ) , und folglich

, eo.9(X-X")co,9(X'-X) Q o c0*(X'-X)c0.9(X"-X') cofi(X"-X')roa(X-X')

7 ^ - T ^ > tan ß 2
= ——~T, -,tan ß=~—-
2
Trr—^k •
c0.5(X — X ) cos(X— X ) cos(X—X)

§. l < ) G . Zufolge (§. 4 2 , c . ) hat m a n :

iY _ •/f = <f, f v ,7 z = i„' _ = c .

Folglich sinß = cosß' cosß' s i n ( X " — X ' )

(d) sinß' = cosß''cosß sin(X—X")

sinß" = cosß cosß' sin(X'—X).

Aus j e zweien dieser drei Gleichungen mit Z u z i e h u n g der drei Gleichungen ( c )

ergiebt s i c h :

tanß' tanß"= cos ß 2


sin{X — X " ) . v m ( X ' - X ) = — cos(X"-X')

(e) tanß"tanß zzz cos ß'sin(X'—X)


2
s/n{X"-X') = — cos(X-X")

tanß tanß' — cos ß"sin(X"—X')


2
sin{X—X") = — cos(X'—X).
Daraus:
c o j ( x " - X ' ) , cos(*.—x") cos(X'-X)
VOS'ß = . _ _ : r r
. v / / z ( X - X " ) 5 ; > 2 i X ' - X ) '
r~ f C0S ß=Z
^ ~
9
~
- : . 7 T , COS*fi
s / V i ( x ' - X ) . v / r a ( X " - X ) ' '
:
Mrt(X"-X')*z7z(X-X")

und, weil tanß cosß = s / / z ^ , / < z « ß ' c o s ß ' = sinß', tanß" cosß" = sinß",

sin ß 2
= c o / ( X _ x " ) c o / ( X ' _ X ) , Äz'« ^' 2
= c o / ( X ' - X ) c o * ( X " - x ' ) , sin-ß"= o o / ( X " - X ' j c o / ( X - X " ) .

W e g e n der Bedingungsgleichung ( § . 44.) ^ + ^ " + ^ ' = ! hat man a u c h : 2 2

(f) c r > / ( A - X " ) c o / ( X ' - x ) 4- C 0 2 ( X ' — X ) c o / ( X " - X ' ) - f c o / ( X " - X ' ) c o ^ ( X - X " ) = •J,

woraus man vermuthen könnte, dafs die drci Gröfsen X , x ' , x " v o n einander a b -

hängig s e i e n , so dafs, w e n n z w e i derselben g e g e b e n s i n d , die dritte ebenfalls b e -


«W^emcnie Elementargeometrie. 335

stimmt ist. Bei näherer Untersuchung findet man j e d o c h , dafs diese GIcichuug eine

sogenannte identische Gleichung ist, d. h., dafs dieselbe für alle beliebige W e r t h e v o n

X, x', x " stntt flnden mufs. Man kann nämlich die obige Gleichung unter der F o r m :

( , w-v ,
|co/(X_*) +
• H O
co/(X*-X)j.^(*-X)
C ^ \\
+, -^_^pA_.^j
fo/(X"-X')co/(X-X")-1)
= o

darstellen. E s ist aber ( p . 1 2 4 , D . ) der z w e i t e Factor des Produetcs linker I I a n d :

COi*(X'-X) + C0/((X"-X') + X — X") — c o / ( X ' - X ) + CO/(X-X')

für alle beliebige W e r t h e von X, x', x", — o. Es lassen sich demnach die neun D e -

terminanten des neuen A x c n s y s t c m s auf die drei GrÖfsen X, x', x " z u r ü c k f ü h r e n , so

vvie w i r bereits dieselben ( § . 45.) durch die Gröfsen w , <fr, 0 bestimmt haben.

§. 107. D a s v o n ( § . 104.) an V o r g e t r a g e n e macht im W e s e n t l i c h e n bis auf die V e r -

schiedenheit der Bezeichnung den Inhalt der erwähnten ersten Abhandlung von

E u l c r aus. A b e r , sagt dieser g r o f s e Mathematiker am E n d e d e r s e l b e n , obgleich wir

diese W e r t h c in der Gleichung ( a ) substituiren, so sieht man doch auf keine Weise,

w i e sich die einzelnen T h e i l e dcrselban aufheben. D e s h a l b wird es nöthig s e i n , auf

die Gleichung (f) und darauf B ü c k s i c h t zu n e h m e n , dafs ( x " - x ' ) + ( X - x " j + ( x ' - X ) = o,

und schliefst mit den W o r t e n : At vero nemofacile stupendum hunc laborem in se

suscipere volet; qiiamobrem egregia ista proprietas omnium corporum rigidorum

multo magis ardua est ccnsenda et Geometris pidcherrimam occasionem praebere

potest, vires suas in ista proprielate penitus enucleanda exercendi.

Lexell gab in einer darauf folgenden Abhandlung z w e i B e w e i s e dieses Satzes,

die mit den nöthigen V o r b e r e i t u n g e n über drei B o g e n einnehmen.

§. 108. Fürjemandcn der mit dem Inhalte v o n ( § . 42.) bekannt ist, hat dieser

'"en-i)
B e w e i s nicht die mindeste S c h w i e r i g k e i t . Es ist n ä m l i c h :

(g) (*-i)(«'- i)(f-1) - - &x*'-<) - * ' * ( f - 1 ) + » f r +


= # * ' f + * ^ + r * f - ^

= tf-*-*-f + * + * ' + f - 1
= o.

§. 109. Aufgabe. Es seien die Winkel, welche die durch die Rotationsaxe

und die A x e n der x, y, z bestimmten E b e n e n resp. mit den durch die R o t a t i o n s a x e


336 Vierte Vorlesung, t b c r analytische allgemeine E l e m e n t a r g e o m e t r i e .

und den A \ e n der x', y', z' bestimmten Ebnen m a c h e n , und die unter sich gleich sein

müssen, = 0. Man soll aus diesem W i n k e l und den Determinanten / , y , £ der R o t a -

t i o n s n x o die Determinanten des rechtwinklichten A x e n s y s t e m s der x', y', z' herleiten.

Auflösung. D e n k t man sich ura dcn Anfangspunct O d c r C o o r d i n a t e n eineKu-

gcl mit dem Radius — 1 b e s c h r i e b e n , und b e z e i c h n e t die respectiven P o l e der E b e n e n

yz, zx, xy durch A 9 B, C; der Ebenen y'z', z'x', x'y' durch A, B', C, und den PoI

der R o t a t i o n s a x e durch P, so ergiebt sich aus d e m sphä'rischenDreiecke PAA'(y.227, A.)

sinAP.sinÄP.cosAPA — cosAA' — cosAP.cosAP. E s ist aber APyI' — 0,

cos AA' = #, cos AP = cos AP — i, also (1 — i ) cos <P = i — # .


2 2
i

Eben so ci-halt man aus den beiden Dreiecken PBB', PCC die Gleichungen

(1 — if ) f o s 0 = y' — i, ,
1 2
( l — f ) cosV = f — f .

Folglich i = P + cos 0(1 — k ), 1


»' = y + cos0(1 — r ) ,
2
£*' = + cos0(l — , und

l _ * = ( l - c o 6 - 0 ) ( l - f O , 1—«'— (l-cos0)(1—^), 1 — f — (i_ C 0 5 ^)(i__^).

Daraus . •» + ^ = #(1 — £) = #(1 — c o « 0 ) (1 — # ) 2

()
h
g£ + & = '>( -
1
O = < 1
~ CüS
Q) (1
~^ )
2

« " + n - - f ) - £(1 ~ c o * 0 ) (1 - £).


Rczeichnct man nun die zu den drci sphärischen D r e i e c k e PAA', PBB', PCC'

g e h ö r i g e n pyramidalischen Gröfsen nach ( § . 36, F.) rcsp. durch 5v, j>', so ergiebt sich

w e g e n dcr rrsp. Determinanten der Radien OP, OA 9 OA: OP, OB, OB'; OP, OC, OC

R = &-ig, ^' = # ^ - ^ r , A" = ir-ft".


E s ist abcr ( § . 3 9 , E.) £ = (1 — P) sin<p, %'= (1 — ip) sinQ, 5 T = ( t — £ ' ) sinq>, also

g, — ng — sin 0(1 — f O , — £|' = «Vz ^(1 — y ),


2
y f — in" = sin 0(1 — g).

Vermittelst dieser und der drei Gleichungen ( h ) findet man nun noch die übrigen

sechs Determinanten y , g', |'; so d a f s :

# = ^ + ( 1 — / - ' ) cos0 i' = vi(l-cosQ)-gsinQ i" — gi(X — cos 0 ) 4 - «.sm 0

tf = iy{\ —cos<p) Ar gsinQ y' — v + 2


(1 — v ) c o s 0
2
tf = gy(l — cos 0 ) — £ sz"ra 0

gz= i^(l — cos <P) — r sin 0 i' — ~ c o s 0 ) 4 - isin 0 f = ^ + ( i - f ) ^

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