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_._€Q___ é Nachrichtenblatt des DASD D nBs Berlin-Dahlem, Cecilienallee 4 As Prisident: #f-Obergruppenfithrer u. General der Waffen-}f Bachs Vv ee. af 18, Jahrgang November 1944 Nur fiir DASD-Mitglieder Der DASD-5-Réhren-Super Vorwort, Die Streitfrage, ob ein Ueberlagerungs- oder ein Geradeaus- empfanger fiir den Amateur zweckmabiger sei, diirfte ja heute end- gultig zu Gunsten des Ueberlagerungsemp/angers enischieden sein mit der Linschrankung, da®B der Super — solfen seine besonderen Vorziige voll zur Geltung kommen —— erheblich mehr Aufwand er- fordert als der Geradeausempfanger. Mehrere Griinde waren dafiir verantwortlich, daB sich gewisse Vorurteile gegen den selbstgebauten Kurzwellen-Super so lange halten konnten. Der schwerwiegendste war wohl der Mangel an ge- eigneten Einzelteilen, und zwar der wichtigsten Einzelteile: ein fiir unsere Zwecke brauchbarer Mehrfach-Drehkondensator war auf normalem Wege nicht erhaltlich, geeignete vorabgeglichene Spulen- sitze im freien Handel nicht vorhanden. Begann der Amateur, selbst Spulen zu wicketn, so stieB er bei der Suche nach gecigneten Wickel- k6rpern mit Abgleichméglichkcit bercits wieder auf Schwierigkeiten. Die Bereichumschaltung war praktisch nur durch Verwendung von Steckspulen méglich. Die von dez Industrie auf den Markt gebrach- ten ,,Bastler’-Teile waren zum groBen Tcil Restposten (manchmal auch frisierte Fehlkonstruktionen) aus der Rundfunkempfanger- Fabrikation. Die wenigen riihmlichen Ausnahmen beschrankten sich jedoch nur darauf, die Wiinsche des Rundfunkbastlers zu befriedi- gen, der lediglich danach strebte, einen Rundfunkempfanger (evtl. mit Kurzwellenbereich) zu bauen, dessen Giite derjenigen der Indu- strie-Empfangsgerate méglichst nahe kam. Auf dieser Grundlage la6t sich aber kein Kurzwellensuper, wie wir ihn brauchen, entwickeln. Besa& ein gewiegter Kamerad doch das Zeug und die Mittel, einen Kurzwellensuper zu bauen, so war er nach Ueberwindung aller eben dargelegten Schwierigkeiten der- artig abgekdmp/ft, da er sich schlieBlich freute, wenn der Super iiberhaupt einen Ton von sich gab, u. U. sogar besser ging als ein o-y-1, er war froh, nun einen ,.Super‘ zu besitzen, im iibrigen wurde aber der Kasten schnell zugeschraubt mit einem Seufzer der Er- leichterung und dem Hintergedanken: Blo® nicht wieder aufmachen! Sein Bedarf am ,,Super‘'-Bau war restlos gedeckt. An die eigent- liche Entwicklungsarbeit (normalerweise fiir uns die interessanteste), die nun nach dem ersten Zusammenbau haite beginnen miissen, dachte er nicht mehr, und der Erfolg war meist ein Rundfunk- Super, ausgestattet mit einer Anzahl von Kurzwellenbereichen und einem 2. Ueberlagerer fiir Telegrafie-Empfang. Es darf einen nicht wundern, wenn ein derartiger Super fitr unsere Zwecke manchmal sehlechter. war als ein einfacher o-v-1 und die Gemiiter, wanken miachte, Man verstche dies nicht falsch: Schuld an diesem Milistan waren einzig und allein das Vehlen gecigneter Einzelteile und das dadurch bedingte Steckenbleiben in der .Rundfunkbauweise. Hut ab daher vor jenen wenigen Kameraden, die trotz aller Schwierigkeiten den Bau eines Supers unternahmen und dank ihrer Zahigkeit und Erfindungsgabe im Rahmen der gebotenen Méglich- keiten ganz Hervorragendes lcisteten! Es muB dabei aber einge- standen werden. daB die Mchrheit von ihnen tuber irgendwelche nicht jedem zugdngliche Quellen und Mefeinrichtungen verfiigte. Der GroBteil aller Amateure, der nicht gewisse Beziehungen zur Industri¢, hatte, und nicht gliicklicher Besitzer der notwendigen MeB- einrichtung war, schreckte mit Recht vor dem Bau eines Supers aurick, Jawohl ,,mit Recht‘, denn der behelfsmafige Aufbau eines aus- gekochten Kurzwellensupers, oder gar irgendwelche Entwicklungs- arbeiten auf diesem Gebiet kénnen ohne jedwede me®technischen Hilfsmittel nicht durchgeftihrt werden. Diese Ansicht steht im Gegensatz zu der verschiedentlich in Amateurkreisen auftauchenden Tendenz, die Schwierigkeiten beim Superbau zu bagatellisieren. Es sind gottlob nur ganz wenige, die in in- und auslandischen Zeit- schriften einiges gelesen haben und dann derart reden, da® der ernsthaft arbeitende Amateur, wenn er einmal nicht recht weiter kommt, und das gehort schon gelegentlich zu unserem Fach, gieich an Minderwertigkeitskomplexen lciden mu und haufig im Schatten jener Wort- und Federritter die Flinte ins Korn wirft. Kameraden, wir wollen ganze Arbeit leisten und dabei. weder in das eine Extrem des Nur-Praktikers (sprich Bastlers), noch in das andere des belesenen Nur-Theoretikers verfallen. Dies gilt vor allem, wenn wir den Bau eines etwas komplizierteren Gerdtes wie z. B. des Supers beginnen. Als Kmd. Plisch im Jahre 41 zum Leiter der Hauptabteilung Technik und Betrieb des DASD berufen wurde, betrachtete er es 82 als eine seiner vordringlichsten Aufgaben, dem Amateur die Még- lichkeit zum Bau eines leistungsfahigen Kurzwellen-Supers zu schaf- fen, Was in dieser Richtung inzwischen geleistet wurde. kann nur einer ermessen, der selbst mit dabei war und die Schwierigkeiteni kennt, die es zu tiberwinden galt. Wenn es heute noch nicht ganz so weit ist, daB jedem ersten Interessenten ein Super-Bausatz in die Hand gedriickt werden kann, so liegt das an den besonderen Zeitumstinden. Es ist damii zu rechnen, daB, sobald es die Um- stande nur irgend erlauben, die erforderlichen Teile zur Verfiigung stchen werden. Nicht zuletzt ist dies auch cin Verdienst der Kmdn. ‘Rehder und Kammerer, die durch die Schaffung des Spulenrevolvers und der Zwischenfrequenafilter die Bestrebungen des Kmd. Plisch entscheidend unterstiitzten. . Nicht nur an die Bereitstellung der notwendigen Einzeltcile Sura gedacht. Trotzdem man bei Verwendung geeignetcr vorab- geglichener Einzelteile mit geringen Hilfsmitteln dem Super zu Leibe riicken kann, wurde von Kmd. Plisch auch ein Universal- MeBgerat entwickelt, das von jedem Amateur gebaut werden kann und ihm die Durchfiihrung aller erforderlichen Messungen ermég- lichen wird. Der Wert dieses MeBgerates liegt weniger darin, daB der Amateur mit seiner Hilfe den Super einwandfrei fertigstellen, sondern da& er auch weiterentwickeln und seine cigenen Gedanken leichter verwirklichen kann. Hierduxch wird die schépferische Arbeit der Amateure neuen Auftrieb erhalten. Gerade sie stellt ja den wesentlichsten Teil unserer Tatigkeit dar — die Erfahrungen der letzten Jahre zeigten das besonders deutlich. Kid. Plisch beauftragte mich mit dem Bau der ersten Muster des DASD-5 Réhrensupers 41. Das zweite Muster wurde den Ber- liner Kmdn. auf einer LV-Versammlung bereits vorgefihrt. Die Schaltung ist im wesentlichen die gleiche geblieben, dic Kid. Plisch entwarf und auf der LV-Versammlung des LV/F am 19. 2. 41 er- lautert hat. Die Erprobung im Betriebsdienst Hieferte gute Ergeb- nisse. Es ist daher an der Zeit, Naheres dariiber zu berichten. Wenn dies geschieht, so soll damit nicht irgendeine Standard- Schaltung angegeben werden; das hieBe ja, die Erfindungsgabe der @ amateure geringschatzen, Die Beschreibung ist als Bauvorschlag und Grundlage fiir die Weiterentwicklung gedacht. Der Bau des Supers bleibt doch den erfahreneren Kmdn. vorbehalten, von denen man nicht erwarten kann, da® sie sich an eine Standard-Type halten. Zunachst soll eine kurze Beschreibung des DASD-5-Réhren- Supers nach dem heutigen Stand der Entwicklung mit Schaltung und Stiickliste gegeben werden, In einer weiteren Aufsatzfolge sollen dann die ‘Veilprobleme einzeln ausfiihrlicher behandelt und gleich- zeitig iiber die entsprechenden Messungen berichtet werden. Fiir die Durchfiihrung der Messungen stellte mir die Firma Telefunken Laboreinrichtungen und Mefgerate zur Verfiigung. Hierfiir méchte ich besonders Herrn Dir. Dr. Steime! an dieser Stelle danken. 83 DASD-5Rohren-Super - Entw. HH Plisch Mod.4l. Stiickliste: Rohren: C27 O1 «Fk R61 Rohre EF 14 € 28 Trimmer * R62 Réhre ECH 11 © 29 60 uF, 10V R63 Rahre EF 11 € 30 Ol pF Rb 4 Rohre EBF 11 C31 01 ar R65 Robre ECL11 © 32 100 pF Rb 6 Rohr EZ11 © 33 O1 ar " © 34 100 pF Schalter: C35 2 pF $1 Netzschalier 86 6000 pF $2 Umschalter Netz -Batt., 23 Kont, C 87 23 wk, BV S83 Umechalter QRM © 88 1000 pF $4 Aus Einschalter 2. Oazillator © 39 100 pF $5 Aus- Einschalter Lauteprecher € 40 Drehko 25 pF : C41 16F Trafos und Spulen: Gio BEE 250¥V oe: 1 Netztrafo2X250V, 60 mA, 2X6,3V C43 10 uP, BV "Tr 2 Ausgangetrafo : C44 16 nF 400 V Dr_ Siebdrossel 60 mA G45 16 pF. 400 Ll, L 2, L 3. Spulenrovolver © 48 5000 fF ZET 1, ZFT 2, ZFT 3 Zf-Trafos, L000KH 2 G4 5000 BF ZED Zt-Drossel ZEO 2. Oszillator (C etwa 400 pF, : See en ete aH) ‘Widerstdnde: 50 kOhm log 2 W . Pl Sonstiges: P2 50 kOhm lg 2W Din A 4-Kasten mit Chassis P38 50 kOhm log 2 W Skala iit Feinantrieb P4 1 MObm log rebknipfe i i i Ril 300 kOhm 0,25 W Div, Klginmaterial Re {00 kone O25 W Kondersatoren: RS 25 kOhm 2 W CL 5 pF R4 8 kOhm 1 W C2 10 pr RS 05 MOhm 025 W C3 50 pF R6 250 Ohm 023 W C4 200 pr R7 30 kOhm 0,25 W 8 Drehko 25 pr RS 25 Ohm | 025 W é m 0} c 7 piachDrehko R10 5 kOhm 10 W cs B Ril 30 kOhm 05 W C9 Trimmer R12 2 kOhm 05 W © 10 Trimmer R13 300 kOhm 0,25 W , C11 5000 pr R14 40 kOhm 0,25 W Oce 10000 pF R15 30 kOhm 2) W G13 10000 pF R16 10 kOhm 1 W Ci4 O1 uF Ri7 200 0hm 025 W C15 5000 pF Ri8 100 Ohm 0.25 W C16 100 pF R19 40 kOhm 0,25 W © 17 5000 pF R20 30 kOhm 2 W G18 O01 uk R21 10 kOhm 1 W C19 10000 pF R22 05 MOhm 0,25 W C2 O01 pF RW 300 Ohm 0.25 W © 21 50 pF R 24 kOhm 0,25 W C 22 5000 pF R25 50 kOhm 0,25 W 623 1 uF R28 25 Ohm 025 W CG 24 5000 pr R27 50 kOhm 025 W C5 Ol ur R28 1 MOkm 025 W 626 01 uF R29 1 MObm 025 Ww Beschreibung des Baumusters 2. Die Abbildung zeigt das Gesamtschaltbild des zweiten Baurmusters des DASD-5-Rohren-Supers. Er enthalt also einschlieBlich der_Gleich- richterréhre immerhin 6 Rohren. Wenn man noch etwas Entwick- * lungsarbeit aufwendet, wird man auf cine ZF-Stufe (R63) verzichten konnen. Es bleiben dann 5 Réhren. Mit einer’ geringeren R6hren- zahl wird man wohl nicht auskommen, will man nicht den Verlust wertvoller Empfangscigenschaften in Kauf nehmen, Die Antenne wird tiber einen kapazitiven Spannungsteiler (C1, C2, C3.C4) an die Vorstufe, bestiickt mit einer Réhre f 4 (R61), angekoppelt und angepalst. Die Vorstufe ist zur Erzictung der not- wendigen Impfindlichkeit und Spiegelselektion erforderlich, Um dic Spicgelselektion zu erhohen, ist der Eingangskreis (L1, C5, C6) durch Kathodenriickkopplung (L4, C11) entdimpft. Durch ding Riickkopplung wird wohl die Verstirkung, nicht aber die Empfind- lichkeit wesentlich beeinflaBt. Die Enzpfindlichkeit hangt vor allem yon der verwendeten Rdhrentype und ciner einigermafen richtigen Antennenanpassumg ab. Die EF 14 schien wegen ihres kleinen aqui- valenten Rauschwiderstandes fiir diesen Zweck besonders gceignet. Es hatte auch die EF 13 verwendet werden kénnen. Man mul in diesem Falie nur darauf achten, daB bei der EF 13 der Mantel innerhalb der Réhre mit der Kathode verbunclen ist, die in der vor- liegenden Schaltung HF-Potential fiihrt. Es ist hervorzuheben, dai das Gitter der EF 14 tiber die Schwingkreisspule L.1 nach Masse kurzgeschlossen ist. Diese MaBnahme ist fiir den D wichtigs denn sie verleiht dem Empfinger die nétige BK-Sicherheit. Der Ein- gangskreis, iber die Empfangsantenne mit dem danebenstchenden TX gekoppelt, wiirde sich im Gleichwellenbetrieb beim Driicken der ‘Taste auf ansehnliche Amplituden aufschaukein, die den Konden- satoren und der Réhre hiufig nicht sehr zutraglich sind und die Blockierungszeit erhéhen. Dies wird bei der besprochenen Schal- tung durch den Einsatz des Gitterstromes, der ungehindert nach Masse abflieBen kann, verhindert. Aus diesem Grunde konnte die Kathode nicht direkt an die Anzapfung von L1 gelegt werden, Um auf der Schwingkreisspule des Eingangskreiscs eine gesonderte Ritckkopplungswicklung zu sparen, wird tiber die HF-Drossel L 4 (sie ist erfahrungsgem4® sehr unkritisch) und C11 riickgekoppelt. Besonders erwihnt muB noch der zum Eingangskreis parallel liegende von auBen bedienbare Drehkcndensator C5 werden. Kop- pelt man eine Antenne an den Eingangskreis, so transformiert sich nicht nur ihr Strahlungswiderstand in den Kreis hinein, sondern gleichzeitig auch ihre Blindkomponente. (Die Antenne ist ja im all- gemeinen bei der Empfangsfrequenz nicht genau in Resonanz.} Da- durch wird der Eingangskreis:verstimmt und die Empfindtichkeit ul U. betrachtlich verringert. C5 dient nun zur Kompensation der durch die Antenne verursachten Verstimmung des Eingangskreises und wird nach AnschlieBen der Antenne und nach jedem Bercich- 86 wechsel cinmal eingestellt, erschwert also keineswegs die Bedienung des Gerites. Um die Riickkopplung zu regeln, kann die Schirmgitierspan- nung der EF 14 mittels P1 verandert werden. Dies geschieht hic: etwas abweichend von den sonst iiblichen Methoden. [Parallel zur EF 14 (R61) liegt der Spannungsteiler R3—P1. Will man bei- spielsweise die Schirmgitterspannung der Réhre erhéhen, so muh man an P 1 einen héheren Ohimwert einstellen, Es erhdht sich da- durch der Anodenstrom der Réhre, der Querstrom iiber den Span- nungsteiler wird dagegen kleiner. Die Widerstande R2 und R3 sind nun so gewahit, da® der Gesamt-Stromverbrauch (Réhrenstrom plus Querstrom tiber den Spannungsieiler) der Stufe unabhingig von der jeweils eingestellten Schirmgitterspannung annahernd kon- stant bleibt, Im vorliegenden Falle schwankt er innerhalb der Gren- zen 5,8 und 8 mA, Diese Stabilisierung des Stromverbrauches ist notwendig, da durch Belastungsainderungen Spannungsschwankun- gen am Netzgerat entstinden, die wiederum Frequenzverwerfung der Oszillatoren verursachen kdnnten. Durch den beschrichenen Kniff, der keinen susdtzlichen Aufwand erforderi, erspart man die Verwendung von Stabilisatoren: Da der Querstrom tiber den Span- nungsteiler R3-- P 1 auch fiber den Kathodenwiderstand R 1 flieBt, bleibt die Gittervorspannung der Réhre (R51) unabhadngig von der Regelung ebenfalls nahezu konstant. Die Mischung erfolgt in einer Réhre ECH 11 (R63), welche itber den Sperrkreis L2---C 7 an die Vorréhre angekoppelt ist. Aus Griinden der Freguenzstabilitét arbeitet der Oszillator in Dreipunkt- Schaltung, Da hierbei auch der Rotor auf HF-Potential liegt, muB der fiir die Abstimmung verwendeie Dreifach-Drehko eine Achse aus Isoliermaterial besitzen, In der Zuleitung zum Oszillatorgitter liegt das bekannte Schutzglied, das die Anfachung von U'KW-Stor- wellen verhindert, Es entsteht aus dem Dampfungswiderstand R 8, der von ciner URW-Drossel (5 Wdg.} tiberbriickt ist. Der Wider- stand selbst dient als Wickelkérper fiir die Drossel. Auf die Mischstufe folgt die erste ZF-Stufe, bestiickt mit einer Rohre EF 11 (R63). Mit Riicksicht auf dic erforderliche Spiegel- selektion wurde die Zwischenfrequenz auf 1600 kHz festgelegt. Um nun bei dieser hohen ZF auch die nétige Trennscharfe zu erhalten, arbcitet diese Stufe mit Riickkopplung, die iiber C 28 entsteht. Die Riickkopplung wird durch Verdndern der Schirmgitterspannung mittels P2 in ahnlicher Weise, wie bereits bei der Vorstufe be- schricben, eingestellt. P 2 dient also zum Regeln der Trennscharfe. Da die ZF ja konstant bleibt, ist die Bedienung dieser Riickkopp; lung nicht schwierig und kompliziert in keiner Weise die Bedienung des Gerates. Die eben beschriebene Stufe wurde lediglich zwecks Erhéhung der Trennscharfe eingeftigt und wird méglicherweise im Verlauf der Weiterentwicklung des Gerates und der Zf-Trafos weg- fallen kénnen. 87 Zor weiteren ZF-Verstarkung und Gleichrichtung wurde eine Réhre EBF 11 (R64) vorgesehen. Ihre ZF-Verstérkung kann in der besprochenen Weise mit dem Potentiometer P3 verandert werden. Dieses Potentiometer ist der eigentliche Lautstarkeregler des Emp- fangers, der im Betrieb immer so eingestellt werden soll, daB der Stérbegrenzer (weiter unten besprochen) bei Einfall des gewtinsch- ten Nutzsignales gerade noch nicht anspricht, was fiir die richtige Wirkungsweise desselben Voraussetzung ist. Die NF-Diode (D 1) liefert daher in allen vorkommenden Betriebsfallen bei jeweils rich- tiger Einstellung von P3 eine nahezu konstante NF-Spannung. Der niederfrequente Lautstarkeregler P4 dient demnach lediglich dazu, die gewiinschte Lautstarke bei richtig cingestelltem P3 einmal ein- maregeln. Die Schwankungen der Empfangssignalstérke werden weiterhip mit P3 ausgeglichen. Der Sekundirkreis des ZF-Trafos ZFT 8 arbeitet wie tiblich auf die NF-Diodenstrecke D1. Brumm- empfindliche Einzelteile, wie R22 und C36 kénnen mit in den Ab- schirmtopf von ZFT3 hineingenommen werden. Die zweite Diodenstrecke D2 bildet den Stérbegrenzer. Sie ist iiber C32-an den Primarkreis von ZFT3 angekoppelt. Ihr Richt- strom wird iiber die HF-Drossel ZFD abgeleitet. Durch R17 erhalt sie cine Vorspannung und ist normalerweise gesperrt. Wird die HF- Amplitude an ZFT3 jedoch grdBer als die Vorspannung, so wird der Kreis durch den einsetzenden Diodenstrom bedampft und damit dic Verstarkung von R64 herabgesetzt. Mit dem Umschalter S 3 kann der Begrenzer-Diode eine héhere Vorspannung (Spannungs- abfall an der Siebdrossel Dr, die zu diesem Zweck in die Minus- leitung gelegt wurde) gegeben werden. Die Diode ist dann dauernd gesperrt und die Stérbegrenzung damit abgeschaltet. Die NF-Spannung wird tiber P 4 an das Gitter des Tetrodenteils der Endréhre ECL11 (R65) geleitet und von dieser verstarkt an den Ausgangstrafo Tr 2 geliefert. Der Triodenteil der ECL11 bildet mit ZFO und C40 den 2. Ueberlagerer. Die Ueberlagerungsspannung gelangt tiber C35 an die NF-Diode. Der 2. Oszillator ist in Dreipunktschaltung aufge- baut, in der Gitterzuleitung liegt wieder eine Stérwellensperre (R 26), wie sie bereits beim ersten Qszillator besprochen wurde. Mit dem Schalter $ 4 kann der 2. Ueberlagerer ein- und ausgeschaltet werden. Der Netzteil weist keine Besonderheiten auf. Der Schalter $2 gestattet die Speisung des Gerates aus besonderen Spannungsquellen, z. B. aus Akku und Batterie bei Versuchen im Gelande. _Damit sei fiir heute der Bericht iiber den DASD-5-Rohren-Super abgeschlossen. Die Besprechung der Einzelprobleme sei den kom- menden Heften der ,,CQ" vorbehalten. Helmut Wiener, D3 KAF, DE 7043/F 838 JS DER PRAX|S- R DIE PRAXIS Selbstherstellung kleiner Kondensatoren. Oft.ist die Selbstherstellung kleiner Kondensatoren unumgang- lich. Die dazu notwendigen Berechnungen kénnen durch das nach- stehende Nomogramm wesentlich erleichtert werden. c cal d fem] 1 2 jan a s az a as” ae as to 30 t « se Zz te 3 190 2 OBS PT ef a Meporitét von quadratischen Piatten- hondensotoren mit Luftdielektrikum .y, Das Nomogramm hat Giiltig- keit fiir 2-Plattenkondensatoren mit quadratischer Form. Ein Beispiel mag die Anwen- dung des Nomogrammes erlautern. Ein Kondensator von 10 pF soll hergestellt werden. Der Plattenabstand wird mit 0,2 mm festgelegt. Wie groB mub die Kantenlange (a) der Platten sein? Man verbindet auf den ent- sprechenden Zahlenleitern die genannten Werte ‘durch eine gerade Linie (Streifen Papier, Lineal) und kann bei der drit- ten Zahlenleiter (a-Werte) die Kantenlange in mm ablesen. Das Nomogramm findet auch Anwendung, wenn die andern Werte ermittelt werden sollen. Zwei Werte miissen natiirlich bekannt sein. Verwendet man ein anderes Dielektrikum als Luft, so ist dies entsprechend zu _beriick- sichtigen. Die unter dem No- mogramm befindliche Formel gibt dariiber Aufschlu8. Die Umrechnung auf rechteckige Platten (b.c) ist wohl jeder- mann bekannt (a’=b .c). E. Flétenmeyer. 89 Antennenbau. In Erganzung zu dem Aufsatz ,,Antennenbau im Felde“ (CQ 2/3 1944] méchte ich noch eine Antennenméglichkeit beschreiben. Es kann vorkommen, da® man eine 2/,-Antenne benutzen will, aber die ausgerechnete Lange nicht unterbringen kann. Man kann dann die Antenne durch eine Endkapazitat auf die errechnete Frequenz brin- gen. Man benutzt dazu einen Drahtreifen, dessen Durchmesser nach folgender Formel berechnet wird. ga 2 42} d = Durchmesser des Drahtreifen | = Gesamtlinge der verfiigbaren Zuleitung. ' —_ d Der Drahtreifen wird durch Diagonalverstrebung versteift, die in leitender Verbindung mit dem Rei- fen steht. In der Kreuzungsstelle der Diagonalver- strebung wird dann die Zuleitung gut Ieitend ange- bracht. Als giinstigstes MaB fur | nimmt man etwa ~ 4jy— Diese oben beschriebene Antenne wurde fiir einen KW-Sender héherer Leistung berechnet und ausgefiihrt. Infolge Erkrankung konnten noch keine gréBeren Erfahrungen mit dieser Antenne gesam- melt werden. G. Reidemeister, DE 3983/D. Wiederholte Rufe. Sofern kein Maschinengeber mit Stanzer vorhanden ist, nehme man einen Uebungssummeér und schneide langsam und prazise ge- tastete Texte auf die Schallplatte, z. B. CQ-Rufe usw. und spiele sie dann mit schnellerem Tempo tiber Verstirker und Gleichrichter auf das Senderrelais. Auch fiir ganze Rundspriiche ist dicse Methode brauchbar, wic es bereits beim Sonntagsreichsrundspruch durch- gefithrt wurde. Salzbrunn, D4 wyf. Quarzeichung im Frequenzmesser. Wer aus der CC-Zeit noch einen (selbst etwas zu hoch geschlif- fenen}) Quarz hat, kann ihn zur FQM-Kontrolle verwenden durch Parallelschalten zum Gitterkreis des FQM. Ein 80-m-XTAL gibt im Standard-2-FQM beim Durchdrehen nach niedrigeren Kapazitaten auf seiner Eigenwelle ein leichtes Glucksen (etwa R 4}. Eigenkapa- zitét der Fassung absetzen. Warmestrahlung abschirmen. Ein kleiner ‘Trimmer dient dann dazu, die Quarzresonanz stets auf einen Lich- strich der Skala zuschieben. Miiller, D4 vjv. (Anm. der Schriftleitung: Vorsicht, bei dieser Methode kommen auch alle sonst nicht bemerkbaren Nebenwellen zur Anzeige.) Befestigung der Skalenkndpfe. Die Skalenknépfe haben meistens die Angewohnheit, nach einiger Zeit ihrer: Halt zu verlieren, Die Madenschrauben ziehen nicht mehr, 90 die Achsen sind yerkratzt, Kleine Vertiefungen in die Achse ge. bohrt, erfiillen meist ihren Zweck nicht. Besser ist es schon, die Achse zu durchbohren, Gewinde zu schneideri, und die Schraube bis in die Achse zu schrauben. Nachfolgende Ausfiihrung ist cinfacher und gleich wirkungs- voll. Man feilt an einer Stelle die Achse an, so da® eine Fliche ent- steht. Die Spitze der Madenschraube wird ebenfalls rait der Feile weggenommen, bis eine.méglichst groBe glatte Flache entsteht. Die Madenschraube findet auf der Achsenflache einen guten Halt — der W. Schmidt, DEM 6316/0. Knopf sitat. Kaufe oder tausche! FEBF2, EF8. ECH3, E 6, AZ4, EM1 zu kaufen oder im Tausch gegen Bauteile_evtl, Druck von qsl-Karten Friedrich Haensch, D4 uyd, @) Gattingen, Rohnsweg 43. gesucht. Sonntag 09,00 Reichsrundapr. SO m 09,30 darr-tdsr 20m 10,00 4rho-dwvu 40 10,00 diro-Avjy-devk- 11,15 4emq-dare 20 m 12/15 devk-3avk 10 m 18:45 dver-3dsr 10 m 14,00 drho-duds 40 m 14,30 dtho-tynf = 40 m Montag 06,20 dhpg-4zby, 1930 dynf-dzxt K 14 Wom 20:00 dnyd-3avk-Bayy- devia K 8 10 m 10m Aver 21,20 3jks-3jis-3jjs 22/00 3jms-3jls-3jne Linien Dienstag O82 thy che Kid 10.30 4le K4 Wm Ki2 k3 10 m aN Ki Mitcwoch 06.40 deay-lfme K5 19,80 dynt-dext 10 m oO ij 0 pef-driq- that 10m 21,30 dwil-dujw-drmg duds-dyam- 4 Donnerstag 06.00 4hpg-Bay 0620 dhpe-dzhge 19,30 doui-4ugt-Siuj 20,45 deuf-Siuj 21.00 Sdapeajyp 21,00 dvch-dtoz QU 80 duds-ajks 21,30 duyd-tinj ouke ne ASRS aR wi 21,45 4gef-duds KI 22.09 devf-dnds Ki Freitag 0020 Shpe-4zhg 19,30 dakk-dveo-dviv K 1 19,30 Bavk-8dyn KS 20,011 -3jjs-3jis 10 m 20,00 dlha-dikm-dere K 7 dioh-devk-3eck K 5 20,00 dzvh-dlen-Binj 10 m 215 Bfis-3jhs 10 m 20,30 Reichsrundspr. 80 m 21,00 daulf-4dba-dbsw- dev 4ulo-4veo-dujw- dsto K1 5 Abyf-djev-drul K 7 21,30 dioh-4veo Ki Bdme-devk-dlkm K 3 4xvf-Ajev-tujw K 5 4wyf-diro3dap K 7 4byf-duyd K8 4zhedton — K 18 22,00 devk-dvjy-diro K 4 dyum-dujw | K 2 ddba-dbgt-djev K 8 Sonnabend 16,00 damd-4eug KK 5 21,00 4pdt-Bdyu 3 a1 NWF-Sendeplan (« 14 = 3565 — 3570 kHz) Anruf: D4 oee, baw. D4 gee, bzw. D4 nee. Zeit Montez Dienstag -Mittwoch ~Donnerstag Freitag Sonnabend 05,45 D4 nbo D4 sto D4 rho D3 ben D4 men Dé iro 06,15 D4 nbo Dt sto D4 rho D3 ben D4 men Dé iro 06,35 D4 hpg D4 hpg - D4 hpg D4 hpg D4 hpg 06,45 D4nbo D4 sto D4 rho D3 ben D4 men Dé iro 08,45 D4 nbo D4 nbo D4 rbo D4 nbo D4 nbo D4 nbo 18,15 D4 hpg D4 hpg — D4hpg D4 hpg D4 hpg 13,30 D4 nbo D4 sto D4 tho D3 ben D4 men D4 iro 1915 D4 hpg D4 hpg —. D4 hpg D4 hpg D4 bpg 19,30 D4 nbo D4 sto D4 tho D3 ben D4 men Dé iro Regelmifiige Eichfrequenzsendungen. 2a Jeden Mittwoch von 22,00 bis 22,30 Uhr (siehe Rundspruchfunkplan) sendet D4 iro Eichfrequenzen mit einer Genauigkeit von 50 Hz = ca. 0,01°,,. Folgende Frequenzen wetden je 5 Minuten lang ausgestrahlt: 3500, 3520, 3540, 3560, 3580 kHz. AnschlieBend ruft D4 iro auf etwa 8570 kHz zum zap auf und ist denn qrv fir qso. Rundspruch-Funkplan x 14 = 3565 ~ 3970 KH Sonntag 13,45 W14 ujw 10m 1945. 0 D4 rho 80m 07,00 W D4 dow 40m 14,15 2 40m 2030 S D4uds 80m 14 veh 40m 2100 J D3 inj 80m D3 der 10 m_ Mittwoch Sennabend Dd ujw 80m 1945 B D4 zdb 40m 1415 @ D4 hpg 40m 08,00 — D4me 80m 1445 “HH 0845 M D4 yim 10m 15,00 B Y4rdb 20m 2130 H D4 veh 80m y00 U D3dyu 80m 1600 A 8 fba 40 m . 22.00 Bichsendung 0930 G D4 hpg 80m 1600 R 93 dsr 20m D4 iro” 80 m 0930 F D4rmq 10m 1630 A 93 fba 60m 10,00 N. D3 ben % ™ Montag Donnerstae 1015 — D3bim 10m 49,30 L p4 wil 80m 20,00 F 8 fba 80 m 1030 M D4 yum 80m 99,00 T D4 opt ohne 20p 103) & Dawe 40m 3000 R Pie gm 2080 D D4 usd 80 m 1030 B D4 pg 10m 3700 K Dé evk 80m 3100 EF Dafa Bm 1040 W D4 wil 20m 9100 8 D3 jks 10m 280 PB DS dap 80m 1045 K DS eck 10 m 3130 B. Dé byb 80m 2200 P D3 dap 10m 1400 — D4 arr m 9145 F 10 m 3 1 Dewi 40m ep F De se 20 Freitag e 11430 R D3der 20m Diensta 1940 G D4 hng 80 m 1430 — Didar 10m i 1945 U D4&len 10m 1130 V D4 jer 10m 1940 Q Dé eng 80m 20,00 V D4 je = 80m w145 J D4evk 10m 2010 R Da vr 80m 2030 — D4 adi 80m 3200 K D3 avk 10m 2030 G D4 hpg 80m 2110 © Dd rac 80 m 1200 0 D4iro 40m 21.00 W D4 baw 80m 2130 S D4 ude 10 m 1230 8 Dd uds 20m 2130 R D3der 20m 2130 2 D4 toz 80m 1240 A DS fom 20m 21,90 U D3dyu 80m 2200 O D4 rho 80m 1300 S D4uds 40m 2,00 H D4 vgh 80 m R Ww Ferurat Semumelnurmer 89 1166, Postsched Deudt: Buchdeuckesei Friedrich Haensch, Ge

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