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Ausstellung & Ideen

Nr. 4, 25. Januar 2016

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Die 3. Oberstufenklasse aus Danis hat einen Blick in die Zukunft gewagt – dabei ist dieses Modell entstanden. Pressebild

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Wie sieht Graubünden im Jahr 2050 aus? Die 150 Personen und 15 Schulklas-
sen haben ihre Vorstellungen für
ohne Stress Antwort haben Bündner Persönlichkeiten und
mit Garantie das Buch «Visionen Graubünden
Schulklassen. Die Büwo präsentiert eine Auswahl. 2050» verfasst. Die «Bündner
TABAC-Stop Center Woche» publiziert nun jeden Mo-
Masanserstrasse 17, 7000 Chur mc. Letztes Jahr wollte Regie- Wirtschaft, Kultur und Gesell- nat eine dieser Visionen.
Tel. 081 253 04 70 rungsrat Christian Rathgeb von schaft wissen, wie sie sich Grau-
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verschiedenen Personen aus bünden im Jahr 2050 vorstellen.
▸ Mehr auf Seite 2 und 3

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Mittwoch, 25. Januar 2017
Schellen-Ursli als Inspiration: Die Vision von Manfred Kürschner, Leiter Postauto Region Graubünden, für das Buch «Visionen Graubünden 2050» ist eine Geschichte
über den jungen Mann, den man schneller Ursli nennt.
Vision 2050 – «Das Traditionelle
wird es immer brauchen»
Der Kanton Graubünden kann positiv in die Zukunft blicken – findet der Leiter Postauto Region Graubünden
■ Mit Manfred Kürschner sprach Magdalena Ceak
Was ist eine Vision? Der Duden liefert da
drei verschiedene Definitionen. Erstens:
übernatürliche Erscheinung als religiöse Er-
fahrung. Zweitens: optische Halluzination.
Drittens: in jemandes Vorstellung besonders
in Bezug auf Zukünftiges entworfenes Bild.
Für das Buch «Visionen Graubünden 2050»
haben 150 Bündner Persönlichkeiten und
15 Schulklassen unsere Zukunft vorgestellt
und dabei ihrer Kreativität freien Lauf gelas-
sen. Einer unter ihnen ist Manfred Kürsch-
ner, Leiter Postauto der Region Graubünden.
Für eine fiktive Geschichte hat er sich von
der Figur Schellen-Ursli inspirieren lassen.
Im Interview mit der «Bündner Woche» er-
zählt er, was er mit seiner Geschichte ver-
mitteln möchte.
Herr Kürschner, im Buch «Visionen Grau-
bünden 2050» erzählen Sie die Geschich-
te vom schnellen Ursli. Warum haben Sie
diese Figur als Protagonisten für Ihre Vi-
sion gewählt?
Unser Regierungsrat Christian Rathgeb hat
mich angefragt, ob ich meine Vision für das
Jahr 2050, vor allem aus Sicht der Mobilität,
als Beitrag zum Buchprojekt liefern könnte.
Mit grosser Freude habe ich diese Anfrage
Gesellschaft
entgegengenommen und sofort zugesagt. Bei
einem abendlichen Spaziergang mit meiner
Partnerin habe ich mir dann überlegt, wie ich
meine Vision der Zukunft möglichst span-
nend und unterhaltsam für den Leser auf
Papier bringen soll. Es ging also zu Beginn
nicht darum, was ich inhaltlich schreiben
will, sondern in welcher Textform. Mir wurde
aber schnell klar, dass ich meine Vision als
Geschichte erzählen möchte. Und dies, auf-
grund meiner Funktion als Leiter eine Trans-
portunternehmung, als Reise durch unseren
wunderschönen Kanton. Weil die Figur des
Schellen-Ursli auch gerne herumreist und
vor allem im letzten Jahr ein grosses Thema
war, wählte ich ihn als Hauptfigur und liess
ihn in meiner Geschichte erwachsen werden.
Ein grosses Anliegen war mir dabei, die Mo-
bilität als Grundlage der Vernetzung im Kan-
ton Graubünden aufzuzeigen sowie die digi-
tale und technologische Entwicklung.
Ihre Geschichte ist kreativ und für Kinder
wie auch Erwachsene interessant zu lesen.
Haben Sie das bewusst gemacht? Und von
was haben Sie sich inspirieren lassen?
Das war natürlich mein Wunsch. Bewusst
habe ich das aber nicht gemacht (lacht). Ich
bündner woche 2
Bild Rolf Canal
habe mir selbst die Geschichte erzählt, sie
mir vor meinen Augen abgespielt und ver-
sucht, sie so interessant, spannend und lus-
tig wie möglich zu schreiben. Mir war von
Anfang an wichtig, dass sich auch die Leser
die Geschichte bildlich vorstellen können –
dass sich beim oder nach dem Lesen auto-
matisch das Kopfkino einschaltet. Die Ge-
schichte soll zum Schmunzeln anregen.
«Das Traditionelle ist eine Stärke»
Ihre Geschichte hat viel Futuristisches,
Zukunftsorientiertes, aber auch Traditio-
nelles. Haben Sie bewusst beides ver-
mischt? Wenn ja, warum?
Ja. Weil ich glaube, dass es auch in der Zu-
kunft ein Gemisch aus Alt und Neu geben
wird. Das Traditionelle ist eine Stärke und
wird es immer geben – auch in weiter Zu-
kunft. Als Beispiel aus meiner Geschichte,
dass man immer noch zu seiner Lieblings-
coiffeuse geht, in der Hausapotheke die Me-
dikamente kauft, oder dass man jeden Mor-
gen das selbst gemachte Pausenbrot von der
Mutter mitnimmt, das bleibt. Es muss und
wird nicht alles anders sein als heute. Davon
Mittwoch, 25. Januar 2017
bin ich überzeugt. Im Alltag im Jahre 2050
wird es ein Mix der hoch technologisierten
und digitalisierten Welt und den traditionel-
len Werten und Bräuchen geben. Graubün-
den ist ein Kanton mit vielen schönen tradi-
tionellen Werten und Bräuchen. Dies ist und
bleibt eine Stärke und eine Chance für die
Zukunft des Kantons. Mit meiner Geschich-
te habe ich dies zu verdeutlichen versucht.
«Ganz abwegig und unrealistisch ist meine
Idee doch nicht, oder?»
Eine Ihrer Visionen ist die Körperaktivitäts-
messung, die uns den Alltag erleichtern
soll. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Das Aufstehen frühmorgens ist bei vielen
Menschen eher unbeliebt und nicht immer
so einfach. Ich glaube, dass man in Bezug
auf dieses Thema noch Einiges erfinden und
umsetzen wird. Als ich die Geschichte über
den schnellen Ursli geschrieben habe, woll-
te ich neben dem Thema Mobilität auch die
zeitliche Präsenz und Verfügbarkeit aufgrei-
fen. Viele Aktivitäten, die man morgens ma-
chen muss, benötigen aktiven Körperein-
satz. Aus diesem Grund habe ich mir die to-
tale Überwachung mittels einer Körperakti-
vitätsmessung vorgestellt. Die Idee kam mir
eher spontan. Es gibt ja heute schon zahlrei-
che Apps, Uhren und Programme, mit denen
man Daten erfassen und auswerten kann:
Manfred Kürschner, Leiter Postauto Region
Graubünden, hat eine besondere Vision für den
Kanton Graubünden – vor allem in Bezug auf die
Mobilität. Pressebild
Gesellschaft
Sei das die Distanz beim Joggen, die Anzahl
Längen beim Schwimmen, die Messung
unseres Herzschlages, Schrittzählung beim
Wandern und Spazieren oder das Aufzeigen
der dabei verbrannten Kalorien. All dies
und vieles mehr könnte man ja verbinden
und in einer neuen weltweiten Mobilitäts-
plattform weiterentwickeln und integrieren.
Bei der als Beispiel festgestellt werden könn-
te, ob man wach und wie fit ist, ob man
spät dran oder pünktlich ist und dies dann
automatisch den Ablauf der Tages inklusive
der Mobilität anpasst. Ganz abwegig und
unrealistisch ist meine Idee doch nicht,
oder? Ich denke nicht, dass sich bis im Jahr
2050 alles komplett verändern wird, aber
dass sich einige komplett verrückte Dinge
entwickelt werden, die wir uns heute noch
gar nicht vorstellen können und wollen. In
meiner Geschichte habe ich versucht, einige
mögliche Entwicklungen aufzuschreiben,
die ich mir in ein paar Jahrzehnten durch-
aus vorstellen kann und die sicherlich um-
setzbar sind.
«Visionen sind etwas sehr Wichtiges –
auch für unseren Alltag»
Was wollten Sie den Lesern des Buchs «Vi-
sionen Graubünden 2050» mitteilen und
auf den Weg mitgeben?
Die Stärken, Chancen und Möglichkeiten,
die für den Kanton Graubünden bestehen,
sind da und müssen gepackt werden. Mein
Protagonist, der schnelle Ursli, wohnt im
Engadin, im wunderschönen Guarda – stu-
diert aber in der Kantonshauptstadt Chur.
Der junge Bündner Mann in meiner Ge-
schichte pflegt wie früher die traditionellen
Werte und Bräuche und verpasst dabei aber
nicht den Anschluss zu neuen Technologien,
der Modernisierung und dem rasanten Fort-
schritt. Wir müssen uns bewusst sein, dass
diese Entwicklungen nicht einfach an uns
vorbeigehen – auch nicht im Kanton Grau-
bünden. Man kann in Zukunft den technolo-
gischen Fortschritt mit dem Traditionellen
gut verbinden – genau gleich und als Bei-
spiel, wie der schnelle Ursli weiter in seinem
wunderschönen Heimatdorf Guarda leben
kann und trotzdem nicht von allem abge-
schottet bleibt. Ich bin also überzeugt, dass
man seine gewohnte und geliebte Umge-
bung nicht verlassen und in die Grossstädte
ziehen muss, um den Anschluss nicht zu
verpassen. Wir werden unsere schönen Tra-
ditionen, Werte und Bräuche weiterhin täg-
lich erleben dürfen – ohne der Entwicklung
hinterher zu hinken.
«Wir werden die Zukunft gut meistern»
Was halten Sie von den anderen Visionen,
die von den verschiedensten Bündner Per-
sönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und
bündner woche 3
Gesellschaft verfasst wurden und eben-
falls im Buch vorkommen?
Zuerst möchte ich sagen, dass ich die Idee
von Christian Rathgeb mit dem Buch «Visio-
nen Graubünden 2050» toll finde. Sie löste
nicht nur bei den Verfassern der Visionen
einen positiven Prozess aus, in die ferne Zu-
kunft zu schauen und sich gezielt dazu Über-
legungen zu machen, sondern auch bei vielen
Lesern: Wir sind alle so sehr mit unseren All-
tagsgeschäften und unserem Beruf und den
Tätigkeiten im Ist und Heute beschäftigt, dass
man gar nie darauf kommt, sich bewusst Zeit
zu nehmen, um so weit vorauszudenken be-
ziehungsweise um sich über die ferne Zu-
kunft Gedanken zu machen. Dabei sind posi-
tive Visionen zu haben etwas sehr Wichtiges
– auch für unseren Alltag. Im Buch hat es
sehr viele spannende und inspirierende Vi-
sionen, die anregen, sich auch selbst eigene
Gedanken zu machen. Und überhaupt: Es ist
schön, dass so viele Persönlichkeiten und
Schulklassen mitgemacht haben. Die Samm-
lung ist etwas ganz Besonderes. Vielleicht
müssen wir alle im Jahr 2050 noch einmal
zusammensitzen und schauen, was wirklich
so eingetreten ist (lacht).
Gibt es eine Vision im Buch, die Ihnen be-
sonders gut gefallen hat?
Ich finde in jeder Vision Ideen und Ansätze,
die sehr interessant und spannend sind. Die-
ses Buch ist als Ganzes eine unglaublich
vielfältige Vision
Sehen Sie der Zukunft von Graubünden
positiv entgegen?
Absolut. Mit den ganzen Traditionen und mit
dem Neuen, das auf uns zukommt, bin ich
überzeugt, dass wir die Zukunft auch gut
meistern werden.
Die Vision von Manfred Kürschner für das Jahr 2050
und die Geschichte über den schnellen Ursli gibt es
auf der Seite 4. Mit diesem Blick in die Zukunft startet
die «Bündner Woche» die Präsentation von zwölf
Werken, Geschichten und Meinungen aus dem Buch
«Visionen Graubünden 2050». Der nächste Beitrag
erscheint im Februar.
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Mittwoch, 25. Januar 2017
«Der schnelle Ursli»
Der 22-jährige Ursli wohnt im Engadiner Bergdorf Guarda und reist
oft nach Chur. Ich wage hier einen Versuch, wie diese Reise im Jahr
2050 aussehen könnte.
■ Manfred Kürschner, Leiter Postauto Region Graubünden
Der Shuttle in Guarda.
Guarda, 13. April 2050, 6 Uhr:
Ursli, ufstoh. Ursli, ufstoh. Ursli jetz muasch
aber würkli ufstoh, din Shuttle kunnt bald!
Ursli studiert im dritten Semester an der
Universität für Tourismuswissenschaften in
Chur. Sein Fernstudium kann er eigentlich
problemlos in Guarda absolvieren, wo er zu
Hause ist. Doch die Direktlektionen finden in
Chur statt, dort muss er real anwesend sein.
Jo, Mama, isch jo guat, kumma grad.
Urslis Smartphone hat aufgrund seiner Kör-
peraktivitätsmessung bereits festgestellt,
dass er spät dran ist. Die programmierte
Zeit zwischen dem Aufstehen und der Ab-
fahrt seines Shuttles wird wieder mal
schlicht nicht reichen.
Als Morgenmuffel hat der junge Unterenga-
diner natürlich vorgesorgt. Sein Handy sen-
det die absehbare Verspätung an die welt-
weite Mobilitätsplattform Golden Move, für
die sich Ursli registriert hat. Die hochintelli-
gente Technologie veranlasst, dass der
selbstfahrende Rufbus fünf Minuten später
als üblich vor seinem wunderschönen Enga-
dinerhaus am Dorfplatz von Guarda hält.
Luag, do hesch no as Pausabrot. Vergessisch
mini Medikament denn nid, gell.
Visionen
Redaktionell
2050
Bild K. Schaffli, abgeändert durch PostAuto Schweiz AG
Jo, Mama, i han alles im Griff. Tschüüüüs.
Mit dem Pausenbrot in seiner Schultasche
verlässt Ursli das Haus und besteigt den ge-
duldig auf ihn wartenden Shuttle. Bei der
Einstiegstüre berührt er die Fingerabdruck-
erkennung – das ist sein Ticket.
«Bun di, signur Caflisch», begrüsst ihn eine
muntere Frauenstimme aus dem Lautspre-
bündner woche 4
cher. Auf der kurzen Fahrt zum Bahnhof Gu-
arda checkt Ursli, ob er wirklich alles einge-
packt hat.
Uff, per furtüna! Der Schnellzug Scuol –
Chur fährt gerade ein.
Jetz het i fascht no mini Ufgaba vergessa z
macha, denkt sich Ursli und steigt in den
Schnellzug ein, setzt sich in das Computerab-
teil und startet den im Vordersitz integrierten
Computer. Auch dies ermöglicht ihm sein
Mitgliedschaftscode von Golden Move.
Einen Alltag ohne diesen intelligenten Assis-
tenten kann sich Ursli nicht mehr vorstellen:
Die Plattform managt nicht nur seine Reise-
zeit, sondern berechnet auch deren Preis,
spuckt Ende Monat die Rechnung aus und,
und, und.
Auch den Termin bei seiner Coiffeuse Sa-
mantha macht er via Golden Move ab, er hat
dort den Trip mit seinem Kumpel Gion nach
Nepal gebucht und weiss, wo er den güns-
tigsten Laptop bekommt.
De Zug isch so öppis vu schnell. Han nid
amol recht Zit kha zum mini Ufzgi macha.
Bereits 30 Minuten später fährt der Zug in
Chur ein. Ein paar Schritte zur E-Bike-Sta-
tion, ein weiterer Fingerabdruck zur Frei-
schaltung des Bikes, ein Schwung aufs Rad
und ein paar Kurven und Minuten später
steht Ursli vor der Universität.
Ursli, vergessisch denn nid mini Medika-
ment. Leck, fascht vergessa, denkt sich Urs-
li während des Unterrichts und nimmt des-
halb in der Pause sein Smartphone zur
Hand, kontaktiert die Lieblingsapotheke sei-
ner Mutter und bestellt mit drei Klicks ihre
Heuschnupfenmittel.
Da er sich schon bald auf den Heimweg
macht, wieder mal knapp dran ist und keine
Zeit für den Weg bis zur Apotheke hat, lässt
er die Medikamente gleich in die E-Paket-
post-Box am Bahnhof liefern.
So, au schu erledigt, d Mama wird Freud ha.
Nach dem Unterricht besteigt Ursli mit einer
Schulkollegin und einem Schulkollegen das
vor der Universität wartende Elektro-Privat-
auto. Am Steuer sitzt Heidi Maienfelder, die
mit Carsharing gutes Geld verdient. «Heute
gilt ein Sondertarif, ich feiere mein 25-Jahr-
Jubiläum», kündigt Heidi fröhlich an. Am
Bahnhof Chur fischt Ursli dann beim Vorbei-
gehen – Fingerscan sei Dank – noch schnell
die Heuschnupfenmedikamente für seine
Mutter aus der Box.
Und ab geht es auf die Bahn in Richtung En-
gadin.
So, jetz a biz abafahra und dia kurz Fahrt
gnüssa.
35 Minuten später öffnen sich die Türen von
Urslis selbstfahrendem Rufbus vor seiner
Haustür am Dorfplatz in Guarda.
Mama, bin widr dahei und dini Medikament
han i au drbi!
Mittwoch, 25. Januar 2017 Umfrage bündner woche 5

Anina Jörimann, 20 Bruno Tscholl, 51

In den nächsten Jahrzehnten wird es Ich denke, Graubünden wird im Jahr
auf jeden Fall Veränderungen ge- 2050 oder generell in der Zukunft
ben. Die Altstadt in Chur könnte den Klimawandel enorm spüren,
auch dann noch so hier stehen, und folglich wird es als Konsequenz
doch die Natur wird sich vermutlich sicherlich weniger Skigebiete ge-
ziemlich verändern. Würde die Na- ben. Über diese Veränderung wäre
tur negative Veränderungen durch- ich natürlich gar nicht glücklich. An-
machen, wäre ich sehr unglücklich. sonsten hoffe ich einfach auf ein so-
Doch, ob eine Veränderung gut oder lidarisches Graubünden und auf
schlecht ist, ist auch immer eine mehr Innovationen und Technologie
Frage des Blickwinkels. Ich denke, für den Kanton. Meiner Meinung

«
Visionen sind sicher sinnvoll. nach braucht es natürlich Visionen.

Šejla Hrnic, 19
Die Natur wird sich verändern »
Ich kann mir gut vorstellen, dass
sich Graubünden in den nächsten
Wie sehen Sie Graubünden im Jahr 2050?
Jahrzehnten ausweiten und die Be-
völkerungszahl ansteigen wird. Gefallen Ihnen diese Veränderungen?
Sonst habe ich keine genaue Vor-
stellung davon, was uns im Jahr Und, braucht es überhaupt Visionen?
2050 in Graubünden erwartet. Visio-
nen braucht es aber auf jeden Fall.
Ohne Visionen kommt man nicht
weiter, sondern bleibt lediglich am
gleichen Punkt stehen, an dem man
schon immer war. ■ Gianna Turra

Flavio Lohri, 34 Christine Clausen, 68

Im Jahre 2050 wird es bestimmt we- Selber bin ich zwar nur zum Tages-
niger Skigebiete geben, als was es ausflug hier. Ich habe aber eine Vor-
heute in Graubünden gibt. Nebst stellung vom zukünftigen Graubün-
dieser Reduktion auf ein paar weni- den. In Chur wird die Altstadt mehr
ge ausgewählte Skigebiete, denke oder weniger erhalten bleiben.
ich, wird das Wachstum der Bevölke- Rundum wird es aber viele Neubau-
rung des Kantons sicherlich zuneh- ten geben. Wenn alte Gebäude ab-
men. Hauptsächlich wird das aber gerissen würden, fände ich das sehr
hier im Rheintal der Fall sein. In klei- schade. Ich hoffe, die Kultur bleibt
neren Orten wird dies vermutlich erhalten. Eine neue Gondel für
eher nicht vorkommen. Visionen Brambrüesch wäre keine schlechte
braucht es auf jeden Fall. Idee. Visionen braucht es sicher.

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Simon Jochum, 20

Natürlich wird es viele Veränderungen geben. Das Graubünden im

Jahr 2050 wird sicherlich ganz anders aussehen als das Graubün-
den von heute. Ich denke beispielsweise, dass die Ernährung im
Fokus stehen wird. Es wird häufiger darauf geachtet werden, was CENTER Mathis
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wir essen. Ausserdem denke ich, dass die Regionen Ems und Chur
mehr zusammenwachsen werden. Grundsätzlich kann ich mir sehr
gut vorstellen, dass in Zukunft alles eher zentraler wird, so dass
kleinere Dörfer noch mehr abgeschnitten und ausgegrenzt werden.
Dies beispielsweise im Bereich der Einkaufsmöglichkeiten oder ge-
nerell aller Dienstleistungen. Schliesslich kann es auch sehr gut
sein, dass dadurch einige kleinere Gebiete oder eben Dörfer ganz
aussterben und nicht mehr existieren werden. Natürlich braucht es
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18.30 bis etwa 19.30 Uhr, BGS, Gürtelstr. 42/44, 7000 Chur
Veranstaltungen

Kontaktadresse: Infostelle Bildungszentrum Gesundheit und So-

ziales BGS, Gürtelstrasse 42/44, 7000 Chur, Tel. 081 286 85 34,
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Offenes Fenster:
Nachmittagsveranstaltung der
Evangelisch-methodistischen
Kirche Chur.
• Referate und Erfahrungs-
berichte aus verschiedenen
Themenbereichen
• Gemeinschaft bei Kaffee und
Kuchen

Mittwoch, 1. Februar 2017, 14.30 Uhr

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das kombinierte Profil:
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von und mit Marion Pfaffen, ab 4 Jahren
y Aufnahmebedingungen Klibühni, Das Theater, Chur
y Lehrinhalte Samstag, 28.01., 14 und 16 Uhr
y Dauer, Ablauf und Organisation Mittwoch, 01.02., 14 und 16 Uhr
Samstag, 04.02., 14 und 16 Uhr
Zu dieser Informationsveranstaltung laden Mittwoch, 08.02., 14 und 16 Uhr
wir alle interessierten Personen ein. Eine Reservation
Anmeldung ist nicht erforderlich. 081 252 48 04
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anmelden? Melden Sie sich bei uns –
Anmeldeformulare können Sie im Internet
oder über das Schulsekretariat beziehen.

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Berufswahlschule
E-Mail info@bws-chur.ch
Internet www.bws-chur.ch
Telefon 081 254 45 16

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Mittwoch, 25. Januar 2017
Das Leben erzählt
die besten Geschichten
Sie können etwas erzählen. Heinz und Yvonne Weidkuhn wirken
seit über 56 Jahren im Safiental. Zuerst als Tallehrer und Hebamme,
zuletzt als Autoren von Geschichten, die ihr Leben schrieb.
■ Susi Schildknecht
Yvonne und Heinz Weidkuhn mit ihrem Werk.
«Unsere Zukunft liegt in den Erinnerungen.
Mit einem Lächeln in der Seele holen wir sie
an die Oberfläche und werden noch einmal
jung.» So beginnt das Vorwort zum Buch
«Zwischen Stadt und Berg» mit 15 Geschich-
ten aus dem Leben von Heinz und Yvonne
Weidkuhn: «Wir haben aufgeschrieben, was
Werken vor dem Schulhaus Neukirch.
Kultur
Pressebilder
das Gedächtnis hergibt. Nichts ist erfunden,
nichts ist geschönt. Lediglich einige Regeln
der Erzählkunst wurden berücksichtigt.»
Die Hälfte der Geschichten spielt in Basel,
wo der Hauptautor Heinz Weidkuhn seine
ersten 25 Jahre verbrachte und im Oktober
1960 schliesslich Yvonne aus Muttenz heira-
bündner woche 7
tete. Noch am Abend ihrer Hochzeit fuhren
die beiden ins Safiental, wo sie nachts um
zwei Uhr ihr neues Heim, das Schulhaus
Neukirch, erreichten.
Neun Jahre lang unterrichtete der junge
Lehrer hier die Gesamtschule mit 15 Kin-
dern in neun Klassen. Aus dieser Zeit stam-
men die Episoden des Kapitels «Bergschul-
geschichten», die manchmal schmunzeln
lassen und nicht selten schon heute volks-
kundlich wertvoll sind. Sie erzählen vom
Arbeiten und Alltag in einer Welt, die es in
dieser Art nicht mehr gibt: Von den Fami-
lienbädern im Waschzuber, vom weissen
Elefanten, von faulen Zähnen, von erstaun-
lichen Zeichnungen, vom Schulinspektor,
der mit der Flöte im Rucksack durch den
Schnee stapfte und von einer heute undenk-
baren Minimalbürokratie.
Vom Leben in zwei Welten
Yvonne Weidkuhn gebar in diesen Jahren
nicht nur ihre eigenen drei Kinder Regula,
Christian und Ursina, sondern begleitete
als ausgebildete Hebamme tatkräftig so
manche Geburt im Tal. Manchmal in den
Kammern eingeschneiter und von der Um-
welt abgeschnittener Höfe oder halt auch
mal in der eigenen Stube. So erzählen die
Hebammengeschichten, natürlich alle mit
Einwilligung der namentlich Genannten, et-
wa: «Von Geburten im Kerzenschein und
im Schneegestöber, von einer keimfreien
Nähschere, von einer Sterilisation im
Pfännli, von einem Hornschlittentransport,
von einer nächtlichen Suche, von verärger-
tem Spitalpersonal und von einem Fernseh-
team.» Das Buch, ursprünglich als Familien-
chronik gedacht, umfasst wahre, unterhalt-
sam geschriebene Episoden vom Leben in
zwei Welten. Aber: Diese Geschichten sollte
man nicht zu beschreiben versuchen, man
sollte sie lesen.
Das Buch umfasst 240 Seiten mit vielen Schwarz-
Weiss-Fotos. Es ist beim Autorenpaar in Versam, in
den Läden der Gemeinde Safiental sowie in der
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Fr. 6.– für Kinder bis 14 Jahre Bewegung
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Mittwoch, 25. Januar 2017
RATGEBER
Cannabisabgabe –
Ja oder Nein?
Cannabis ist nach Tabak und Alkohol die meistgebrauchte Substanz.
Allerdings: Cannabis ist nicht legal erhältlich. Gerade junge Leute
wissen wenig über Suchtmittel und deren Auswirkungen, obgleich
gerade für sie der Hanf-Konsum oft verheerende Auswirkungen hat.
khr. Wer Cannabis gewohnheitsmässig kon-
sumiert, kann abhängig werden. «Wenn Er-
wachsene hin und wieder einen Joint rau-
chen, passiert aber nicht viel. Doch wenn jun-
ge Leute regelmässig Cannabis konsumieren,
dann hat dies nachweislich negativen Einfluss
auf deren Gesundheit. THC-haltige Hanfpro-
dukte lösen vor allem bei jungen Menschen
oft schwere Störungen von Realitätsverlust
bis zu schweren Psychosen aus mit vielfach
dauerhaften Folgen», erklärt Suchtexpertin
MAS Margrith Meier-Kessler, die das Ambula-
torium Neumühle leitet. Betroffene Erwachse-
ne ab 18 Jahren werden dann von den Psy-
chiatrischen Diensten Graubünden (PDGR)
betreut – in der Suchtstation Danis der Klinik
Beverin in Cazis, in der Klinik Waldhaus Chur
oder im Ambulatorium Neumühle in Chur.
Ein generelles Cannabis-, respektive Mari-
huana-Verbot jedoch, erklärt Meier, sei den-
noch keine Lösung, da der Schwarzmarkt
angeheizt werde. «Man schätzt den Canna-
bis Schwarzmarkt in der Schweiz auf eine
Grösse von bis zu 1,2 Milliarden Franken.
Die Prohibition kostet nach Berechnungen
des Neuenburger Kripo-Chefs jährlich rund
200 Millionen Franken», fügt die Expertin
hinzu. Zuletzt wurde in der Schweiz 2008
Regelmässiger Cannabis-Konsum schadet in erster Linie jungen Menschen, die oft nicht wissen, welche
gesundheitlichen Schäden daraus entstehen.
Familie & Gesundheit
über eine Hanf-Initiative abgestimmt. Sie
wurde abgelehnt.
Nach wie vor wird jedoch hierzulande über
die Regulierung von «Gras» und ebenso
über Social Clubs, in denen straffrei Canna-
bis konsumiert werden kann, diskutiert,
während in Kalifornien etwa schon länger
legal gekifft wird. Um jedoch den Jugend-
schutz zu gewährleisten, müsse die Schweiz
nun auf politischer Ebene Rahmenbedin-
gungen schaffen, die eine Regulierung des
Konsums beinhalten, so Meier. Trotzdem:
Der Weg zum Schweizer «Cannabis-Modell»
ist noch weit. Immerhin soll noch im ersten
Quartal 2017 ein Antrag zuhanden des Bun-
desamts für Gesundheit erfolgen.
«Wirkt auf den Gehirnstoffwechsel»
«Eine Regulierung von Handel und Konsum
hätte sicher Vorteile. Doch muss es immer
unser höchstes Ziel sein, Jugendliche zu schüt-
zen. Denn das Gehirn junger Menschen verän-
dert sich beim Drogenkonsum, was dann viel-
fach zu gravierenden psychischen Störungen
führt», sagt Meier. Die Betriebsleiterin der opi-
atgestützten Behandlung Ambulatorium Neu-
mühle in Chur betreut viele süchtige Men-
schen und erlebt – ausser schönen Momenten
Bild Susi Haas
bündner woche 9
Margrith Meier-Kessler, Betriebsleiterin im
Ambulatorium Neumühle der
Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR)
– auch viel Erschreckendes. «Wie jede andere
Droge wirkt Cannabis direkt im Gehirnstoff-
wechsel, was bei jungen Menschen in der Ent-
wicklung schwerwiegende Folgen haben
kann. Deshalb ist es uns wichtig, junge Leute
über die Auswirkungen und Folgen aufzuklä-
ren und sie zu sensibilisieren. «Wer weiss, was
das ‚Gras‘ bewirkt, verzichtet meist auf den
Griff zum Joint. Darum ist es wichtig, aufzuzei-
gen, was Drogen so gefährlich macht.»
Auf das Verhalten der Kinder achten
In ambulanten Sprechstunden geht die Fach-
frau auf alle Fragen ein und entwickelt mit
den Patienten auch Strategien zur Verhaltens-
änderung, um den Konsum zu reduzieren und
zu stoppen. Eltern rät Meier, dass sie auf das
Verhalten ihrer Kinder achten sollten. «Erste
Anzeichen bei Cannabiskonsum können De-
motivation, Lethargie und die Vernachlässi-
gung der Hobbys sein. Heute wissen wir, dass
zwischen Cannabis-Konsum und psychischen
Erkrankungen ein Zusammenhang besteht.
Für Jugendliche ist es wichtig, ihnen Werte zu
vermitteln, Zeit für sie zu haben, sie nicht im-
mer nur zu fordern, sondern ihnen auch klei-
ne Zeitinseln zu verschaffen und Wege aus
dem täglichen Konsum zu zeigen.»
VORTRAG ZUM THEMA CANNABIS
Am 31. Januar findet um 19 Uhr im Mehr-
zwecksaal der Churer Klinik Waldhaus ein
Vortrag zum Thema «Cannabis – eine kon-
trovers diskutierte Substanz» statt. Im
Vortrag werden Trends und Erkenntnisse
beleuchtet und erklärt, was eine Legalisie-
rung und Regulierung von Cannabis
bedeuten würde. Referentin ist Margrith
Meier-Kessler, Betriebsleiterin Ambulato-
rium Neumühle Chur. Jugendliche, Eltern,
Lehrer und weitere Interessierte sind
willkommen. Der Eintritt ist frei.
Infos: Psychiatrische Dienste Graubünden,
Tel. 058 225 25 25 oder unter www.pdgr.ch.
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Mittwoch, 25. Januar 2017
Referat «Cannabis»
«Cannabis – Eine kontrovers disku-
tierte Substanz». Die Psychiatri-
schen Dienste Graubünden (PDGR)
veranstalten seit mehreren Jahren
Vortragsreihen zu psychiatrischen
Themen.
Das nächste Referat, zum Thema
«Cannabis – Eine kontrovers disku-
tierte Substanz», ist am 31. Januar
2017.
Die Vorträge, gehalten von Fachper-
sonen der PDGR, finden in der Klinik
Waldhaus in Chur statt. Über die Ge-
fährlichkeit von Cannabis streiten
sich Politiker und Fachexperten. Für
die einen ist es eine heimtückische
Droge, die bei regelmässigem Kon-
sum apathisch, lethargisch und de-
motiviert macht sowie zu körperli-
chen und psychischen Störungen
führt.
Andere bezeichnen Cannabis als
weitaus harmloser als die gesell-
schaftlich anerkannte «Volksdroge
Alkohol» und äussern, dass viele
Probleme erst durch die Kriminali-
sierung der Cannabiskonsumenten
entstünden.
D Bündner Berga rockend am
28. Januar in Malix!
9-mal Gugga und Partymusik mit DJ
Stucki – do kusch z’spinna! Am
Samstag, 28. Januar 2017, ab 20
Uhr, steigt in der MZH Malix die 10.
Burgfätzata. 9 Guggenmusiken aus
nah und fern bringen die Mehr-
zweckhalle bis in die frühen Mor-
genstunden zum Kochen! Mit dabei:
Amriswiler Marktplatzpfuuser, Am-
riswil TG Junggugga Moorschlümpf,
Domat/Ems GR Quellnögg, Bad Ra-
gaz SG Rampesäu, Hittnau ZH Stü-
cklifäzer, Bonaduz GR Tschapatal-
pas, Domat/Ems GR Wildmannli
Guggamusik, Triesenberg FL Wise-
Scarnuz
Ob eine Legalisierung von Canna-
bis das Drogenproblem entschär-
fen oder eher noch vergrössern
würde, ist umstritten. Im Vortrag
werden Trends und Erkenntnisse
beleuchtet sowie das Schweizer
Modell erklärt. Am Dienstag, 31. Ja-
nuar, referiert Margrith Meier-Kess-
ler, Betriebsleiterin Ambulatorium
Neumühle der PDGR, zum Thema
Cannabis.
Beginn des Vortrags ist um 19 Uhr in
der Klinik Waldhaus, Loëstrasse 220
in Chur. Am Ende des Referats ha-
ben die Zuhörer die Möglichkeit,
Fragen zu stellen und diskutieren.
Beim anschliessenden Apéro kön-
nen individuelle Anliegen geklärt
werden.
Die Veranstaltungen sind öffentlich
und der Eintritt ist frei. Im Februar
2017 findet der nächste Vortrag statt
– dann zum Thema «Komplementär-
medizin für das seelische Wohlbe-
finden».
Informationen zum Jahresprogramm
gibt es unter: www.pdgr.ch
bärg-Hüüler, Wisen SO Burgfätzer
Malix, GR sowie DJ Stucki! Die Jung-
gugga Moorschlümpf eröffnet um
20.10 Uhr die 10. Burgfätzata. Also
nicht verpassen! Neu: Die ultimative
Shotmaschine an der Burgfätzata.
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und gemütliche Kaffeestube inklusi-
ve! Die Burgfätzer Malix freuen sich
auf euch!
Weitere Informationen unter www.
burgfaetzer.ch, Kinderfasnacht Malix
findet alle zwei Jahre statt. Nächste
Kinderfasnacht 2018!
Berufsmaturität
Ausrichtung G und S am BGS
Am 2. Februar 2017 findet am Bil-
dungszentrum Gesundheit und So-
ziales (BGS), an der Gürtelstrasse 42
in Chur, eine Info-Veranstaltung zur
Berufsmaturität Ausrichtung Gesund-
heit und Soziales statt. Der Anlass
beginnt um 18.30 Uhr und dauert
rund eine Stunde. Wer eine Berufs-
lehre im Bereich Gesundheit und So-
ziales macht, kann parallel dazu die
Berufsmaturität Ausrichtung Gesund-
heit und Soziales (BM 1) absolvieren.
Personen mit abgeschlossener beruf-
licher Grundbildung können die Be-
rufsmaturität nach der Lehre (BM 2)
erlangen. Die BM 1 beginnt im zwei-
Die Kraft der Mistel
Entstehungsgeschichte des Insti-
tuts Hiscia Der Verein für Krebsfor-
schung erwarb 1948 in Arlesheim
ein Grundstück direkt neben dem
von Ita Wegman gegründeten Kli-
nisch-Therapeutischen Institut, der
heutigen Klinik Arlesheim. Zugrun-
de lag die Absicht, das von Rudolf
Steiner skizzierte technische Ver-
fahren, die Mistel zu einem spezifi-
schen Krebsheilmittel zu verarbei-
ten, weiter auszuarbeiten. Nach
jahrzehntelangen Anstrengungen
konnte die von Rudolf Steiner schon
in den 20er Jahren vorgegebene Art
der Verarbeitung des Mistelsaftes
bündner woche 11
ten Lehrjahr und dauert fünf Semes-
ter. Das fünfte Semester findet im An-
schluss an die Berufslehre statt. Der
Vollzeit-Bildungsgang nach absol-
vierter Berufslehre dauert etwa ein
Jahr und der berufsbegleitende Bil-
dungsgang rund zwei Jahre. Als Ab-
schluss winkt das eidgenössische
Berufsmaturitätszeugnis. Eckpunkte
der Veranstaltung sind: Ziele der Be-
rufsmaturität, Inhalt, Struktur und Ab-
lauf der Bildungsgänge sowie die
Aufnahmebedingungen.
Mehr Infos unter www.bgs-chur.ch,
info@bgs-chur.ch oder 081 286 85 34.
1972 endlich technisch verwirklicht
werden. Es wurde eine sich schnell
drehende Maschine gebaut, in wel-
cher die Mistelsäfte von Sommer-
und Winterernte auf eine bestimmte
Art vermischt werden. Durch den
Mischprozess der Säfte auf der
Maschine entsteht das spezifisch
Heilende, das Iscador. Im Institut
Hiscia wird Forschung auf natur- und
geisteswissenschaftlicher Ebene
rund um die Mistel betrieben.
Konrad Urech wird am 31. Januar, um
19.30 Uhr, im Tagungszentrum Brandis in
Chur über «Die Kraft der Mistel» sprechen.
Mittwoch, 25. Januar 2017 Geschichte bündner woche 12

Biertransport.
Unten von links:
Stefan Hosang, Johann
Walt, Georg Stäbler,
Paul Killias und Lieni
Killias sen.
Bild Fraschetti-Hunger

Brauereien und der Weiher in Cazis

In den Jahren 1841 bis 1960 wurde in Thusis noch Bier gebraut. Damals Betrieb an Hans Plattner, der schon mit 29
Jahren an einem Lungenleiden verstarb.
gewann die Thusner Brauerei auf dem Eisweiher St. Martin in Cazis Eis
Hans Plattner und sein Cousin namens
für die Bierkühlung. Solange die Eisdecke es zuliess und die Brauerei Dönier zog es wieder ins Altdorf, wo sie an
kein Eis benötigte, diente der Weiher auch dazu, Pirouetten zu drehen der Kreuzung Alte Strasse – Altdorfstrasse
um 1900 eine neue Brauerei bauten. Statu-
oder Eishockey zu spielen. 1958 war Schluss mit der Eisgewinnung, die ten sagen aus, dass am 20. Oktober 1900 die
neuen Tiefkühler produzierten besseres und billigeres Eis. erste Generalversammlung der Aktien-
brauerei Plattner-Dönier & Co. stattfand.
■ Herbert Patt Die Liegenschaft zur alten Brauerei an der
Neudorfstrasse diente in der Folge als Res-
Im Jahr 1780 eröffnete der Bündner Brauer Dorfbrand von Thusis anno 1845 stand die- taurant und Wohnsitz, dazu wurde in den
Rageth Mathis im Welschdörfli in Chur eine se Brauerei an einem nicht genau bekann- einstigen Braukellern eine Limonadenfabrik
kleine Hausbrauerei. Dies war wohl der Ur- ten Haus im Altdorf. Nach dem grossen installiert. Nach dem Ersten Weltkrieg be-
sprung der professionellen Brauereien in Dorfbrand baute Plattner im Jahre 1846 an gann die Churer Aktienbrauerei im grossen
Graubünden. Die erste bekannte Brauerei in der Neudorfstrasse das Haus «zur alten Stil damit, in ganz Graubünden Kleinbraue-
Thusis war jene von Jakob Plattner von Brauerei», wo er bis 1881 Bier braute. Ein reien aufzukaufen. Im Jahre 1920 war es
1841 bis 1880. Da er diese Brauerei «zur al- Teil der Bierproduktion wurde auch in Kel- dann auch so weit, dass die Aktienbrauerei
ten Brauerei» nannte, kann davon ausge- lern auf dem Rosenbühl gelagert. Sein Nach- Plattner-Dönier und Co. aufgekauft wurde.
gangen werden, dass in Thusis schon vor komme, Nicolaus Plattner, war bis etwa Danach wurde im Altdorf in Thusis noch bis
dieser Zeit Bier hergestellt wurde. Bis zum 1899 Braumeister, dann übergab er den etwa 1960 Bier gebraut. Es waren also die

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Mittwoch, 25. Januar 2017
Eishockey-Club Cazis
1948. Vorne von links:
Fidel Patt, Robert
Andreoli, Friedrich Patt,
Peter Tonna und
Werner Fontana.
Hinten von links:
Armin Pirovino, Herbert
Fontana, Ildefons Patt,
Lorenz Jöhri, Hans
Degiacomi und
Norbert Patt.
Bild Kulturarchiv Cazis
Familien Plattner, die in Thusis in Sachen
Bierbrauen das Sagen hatten. Der St.-Mar-
tin-Weiher in Cazis war und ist heute noch
ein sogenanntes Bürgerlos. Löser sind auf-
geteilte Felder der Bürgergemeinde, die im
Losverfahren an Landwirte zur Bewirtschaf-
tung vergeben werden. Im Einzugsgebiet
des St.-Martins-Loses befindet sich ein Bach,
der die idealen Voraussetzungen für einen
Weiher liefert.
Protokolle der Bürgergemeinde Cazis sagen
aus, dass schon im Jahre 1911 dieses Bür-
gerlos an die Aktienbrauerei Plattner Dönier
& Co. in Thusis für 40 Franken pro Winter
verpachtet wurde. Ein weiteres Protokoll be-
sagt, dass dieselbe Brauerei 1913 bereits
100 Franken Pacht pro Winter entrichtete
und dass 1958 die Brauerei das letzte Mal
Eis aus dem St.-Martin-Weiher gewonnen
hatte. Jeweils im Frühjahr wurde der Eis-
weiher trockengelegt, und er stand über den
Sommer einem Landwirt zur Verfügung.
Doch die moderne Zeit hielt auch bei den
Brauereien Einzug.
Die Zeit des Eishauens war somit in den Sech-
zigerjahren des 20. Jahrhunderts vorbei. Die
neuen Tiefkühltruhen waren in der Lage, das
ganze Jahr durch schneller und besser Eis
Geschichte bündner woche 13
herzustellen. Rudolf Hürlimann, ein ehemali-
ger Thusner: «Wenn ich mich recht erinnere,
konnte man auf dem Weiher auch Schlitt- Braumeister mit Braustern, links Braumeister Hans
schuhlaufen. Dann sind die Arbeiter von der Plattner aus Thusis. Bild Adele Fraschetti-Hunger
Brauerei gekommen und haben mit grossen
Sägen das Eis fachgerecht zerteilt und an-
schliessend in die Brauerei nach Thusis ge- gestaltet werden konnte. Dank unzähligen
bracht. Dort wurde es aufbewahrt und nach Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder und
Bedarf per Pferdetransport in die verschiede- der Mithilfe des Zivilschutzes entstand ein
nen Gaststätten zum Kühlen gebracht.» herrlicher Weiher, der heute für die Bevölke-
rung nicht mehr wegzudenken ist. Nach und
Legendäre Matches nach schaffte sich die Männerriege eine Eis-
Über den Eisweiher St. Martin weiss auch maschine und diverse Geräte an, so, dass
Armin Pirovino (Jahrgang 1932) einiges zu wenn es «Väterchen Frost» zulässt, ein tolles
erzählen. Zum Beispiel, dass es Derbys, ja Eisfeld hergestellt werden kann..
sogar legendäre Eishockeyspiele waren, die
der Eishockeyclub Cazis gegen die Thusner
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auf ihm bestritt. Solange im Winter kein Eis
gehauen wurde, diente der Weiher der Caz-
ner Bevölkerung als kleiner Wintersport-
platz.
Nach der Zeit der Eisgewinnung durch die
Brauerei um 1960 fiel der Eisweiher St. Mar-
tin in einen Dornröschenschlaf und das Bür-
gerlos wurde nur noch landwirtschaftlich ge-
nutzt. Im Jahr 1980 stellte die Bürgergemein- Magdalena Martullo-Blocher
de der Männerriege Cazis dieses Los zur kos- Nationalrätin SVP und Unternehmerin
tenlosen Verfügung, damit wieder ein Weiher
“Für den
Werkplatz
Schweiz!”
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Bild Fraschetti-Hunger
Mittwoch, 25. Januar 2017 Tourismus bündner woche 14

Das «iis Paradiis» kommt gut bei den Gästen an. Bild Nicole Trucksess

Es läuft glatt im «iis Paradiis»

Das «iis Paradiis» in Lenzerheide lockt in diesem Winter zum ersten parallel zu ermöglichen.» Eventuell könnte
es eine Lösung sein, Curling und Eisstock-
Mal Schlittschuhbegeisterte aufs glatte Parkett. Im Dezember wurde
schiessen auf dem gleichen Eisfeld anzubie-
es eröffnet. Zeit, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. ten. Während das Eisstockschiessen zu-
nächst etwas schleppend anlief, ist auch hier
■ Nicole Trucksess inzwischen die Nachfrage gross. Im nächs-
ten Winter soll es das «iis Paradiis» wieder ge-
Die abwechslungsreich gestaltete Kunsteis- Einziger Wermutstropfen, so Ginesta, sei, ben. Dann soll auch die provisorische Holzver-
bahn kommt bei den Besuchern gut an. dass während der Curlingzeiten kein Hockey schalung der Kühlaggregate ersetzt wer-
Rund 15 000 Eintritte konnten seit der Eröff- gespielt werden könne und umgekehrt. «Im den.«Für 2018 streben wir eine definitive Lö-
nung am 1. Dezember bereits gezählt wer- nächsten Winter wird es eine Herausforde- sung an.» Dann steht einer erneuten Eiszeit in
den. «Diese Besucherzahl liegt sogar über rung für uns sein, Hockey und Curling auch Lenzerheide nichts mehr im Wege.
unseren Erwartungen», zeigt sich Sascha
Ginesta, Gemeindevorstandsmitglied und
Leiter Department Werke und Sport, erfreut.
Mit ein Grund für den hohen Besucheran-
drang dürfte auch der Schneemangel an den
Feiertagen gewesen sein.
«Das Angebot, das wir damit geschaffen ha-
ben, ist Gold wert. Ob wir unser selbst ge-
stecktes Ziel von 35 000 Eintritten am Sai-
sonende erreicht haben, wird sich zeigen.»
Sascha Ginesta ist zuversichtlich, dass Mitte
März, wenn das «iis Paradiis» seine Tore
schliesst, eine positive Bilanz gezogen wer-
den kann. Rechnete man anfangs noch da-
mit, dass am Abend mehr Besucher aufs Eis
kommen als tagsüber, so zeigte sich schnell,
dass rund zwei Drittel der Eintritte tagsüber
erzielt werden. «Vor allem Hockey ist sehr
gefragt.» Die Rückmeldungen der Gäste sind
sehr positiv, freut sich Sascha Ginesta. Und
auch Tourismusdirektor Bruno Fläcklin hat
sehr gute und positive Rückmeldungen der
Gäste über das neue Angebot bekommen. Auch Curling erfreut sich grosser Beliebtheit. Bild LMS
Mittwoch, 25. Januar 2017 Tourismus bündner woche 15

Graubünden Ferien
sucht neuen Präsidenten
An der letzten Vorstandssitzung von Graubünden Ferien im mache, er aber in Zukunft einerseits mehr
Zeit für andere Projekte seines unternehme-
Dezember 2016 hat Marcel Friberg dem Gremium seinen rischen
sc e Umfeldes
U e de benötige und
Rücktritt bekannt gegeben. An der nächsten Generalversammlung andererseits angesichts sei-
im Mai wird ein Nachfolger gewählt. nes Jahrg ganges auch et-
was Arbeeitsvolumen aus
seinem TTagesablauf he-
Marcel Friberg wurde am 8. Juni 2012 zum hergehen», so Friberg. Graubün nden Fe- rausnehmen wolle.
Präsidenten von Graubünden Ferien ge- rien sei für alle diese Heraus usforderun- Der Vorrstand befasst
wählt. Seither sind bald fünf Jahre, die Fri- gen gut gerüstet und sowoh ohl strategisch sich nunn mit der Nach-
berg als sehr intensiv und herausfordernd als auch operativ berei eit, die Aufgaben folgeregeelung und wird
bezeichnet, vergangen. Angesichts der ra- erfolgreich anzugehehen. «Der Zeitpunkt, der Mitgliiederversamm-
schen Veränderungen im Markt sowie des ge- um einer neuen n K
Kraft Platz zu lung zum g gegebenen Zeit-
rade für Graubünden schwierigen Umfeldes machen, ist somit
s ideal», punkt ein nen geeigneten
mit Einbrüchen bei den Logiernächtezahlen, rg. Er betont
sagt Friberg Kaandidaten vor-
nicht zuletzt ausgelöst durch die Euro-Schwä- jedoch, dass die schlagen.
che, galt es, Graubünden Ferien strukturell Aufgab
gabe ihm
einschneidend neu aufzustellen und strate- Spa
pass
gisch marktgerechter auszurichten. «Im Zen-
trum standen und stehen dabei die neuen
Chancen, aber auch Gefahren, die mit der Di-
gitalisierung und Internationalisierung ein- Marcel Friberg

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FHO Fachhochschule Ostschweiz

Mittwoch, 25. Januar 2017 Redaktionell
Mode
TRENDIGE FÜSSE
LAUFEN AUF BAST
Leichte Treter sind wieder voll im Trend
nao. Schuhe mit Bastsohle sind
im kommenden Frühling wieder
angesagt. Trotz des Materials
muss man aber keine Angst vor
der Nässe haben. Der Schuh ist
durch eine Gummisohle geschützt
und hält, je nach Qualität, so lan-
ge wie jede andere Schuhart.
Ganz anders war das noch bei
den Espadrilles. «Die hatten wirk-
lich nur eine Bastsohle und wa-
ren ausschliesslich für schönes
Wetter geeignet», wie Peter De-
giacomi vom Churer Schuhge-
schäft Degiacomi weiss. Diese
hielten dann auch nicht sehr lan-
ge. Trotzdem sollte man die Bast-
sohle nicht eincremen, sondern
höchstens abbürsten und ab und
zu imprägnieren. Auch auf die
Sohle des Bastmodells muss ge-
achtet werden. Ist diese gerade
und steif, kann es Probleme beim
Laufen geben. Man würde hinten
aus dem Schuh rausrutschen.
Tragen können den Schuh auf je-
den Fall beide Geschlechter, doch
es gibt Unterschiede in der Trag-
weise. «Es ist eher ein frauenlas-
tiger Schuh. Der Mann zieht einen
solchen Schuh für die Ferien an
oder im Freizeitlook», so Degiaco-
Bilder Michael Kors
bündner woche 17
mi. Für den Businesslook oder für
die Arbeit sei der Schuh weniger
geeignet. Auch behalte ein Mann
den Schuh länger, während er bei
der Frau mehr noch als Modeac-
cessoire angesehen werde. Auf
was für Trends kann man sich im
Frühling denn sonst noch freuen?
Auch da weiss der Fachmann Be-
scheid. «Es ist alles ein wenig in
Mode. Alles im Printlook, in Sil-
ber- und Goldtönen. Was natür-
lich auch angesagt ist, sind die
wirklich bequemen Schuhe.»
Ebenfalls im Kommen sind Mar-
ken wie New Balance, einige Mo-
delle von Adidas und der Retro-
look. In den letzten Jahren habe
es nichts gegeben, das wahnsin-
nig revolutionär wäre. Es sind al-
so vor allem Sachen, die bereits
Mode waren, es nun wieder sind
oder wieder werden.
Pumps und dergleichen sind der-
zeit weniger beliebt. «Solche Sa-
chen tragen viele nur noch zu An-
lässen oder zum kleinen Schwar-
zen», so Degiacomi. Obwohl, laut
dem Experten kann man mittler-
weile auch ohne Weiteres Stiefel
jeder Art zum eleganten Kleid
anziehen.
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Mittwoch, 25. Januar 2017 Gesellschaft bündner woche 20

Der Churer Stefan Schlumpf hat sich mit der Landschaftsfotografie in der Branche einen Namen gemacht. Bilder Stefan Schlumpf

«Das Auge macht das Bild»

Der Churer Fotograf Stefan Schlumpf hatte bereits Sportgrössen
wie Bode Miller, Lara Gut oder Dario Cologna vor der Linse. Doch
nicht nur Sport, sondern auch die Landschafts- sowie Porträtfotografie
befinden sich im Portfolio des Bündners.
■ Anja Zobrist
Auf Stefan Schlumpfs Landschaftsfotogra-
fien ist selten bis nie ein blauer Himmel zu
sehen. «Ich finde den blauen Himmel ein-
fach langweilig. Er ist wiederholbar», so die
Erklärung des Profifotografen. Hingegen
nicht langweilig findet er «grusigs Wetter».
Er sucht Situationen, in denen das Licht spe-
ziell ist. Das kann ein Wetterwechsel oder
auch einfach nur eine Wolke sein. Vor allem
aber gefällt es dem Fotografen, wenn die Bil-
der in einem grauen Dunst gefärbt sind.
«Das macht die Stimmung ruhig und mono-
chrom.» Seine Arbeiten sind vielfach mini-
malistisch, reduziert und grafisch aufgebaut.
Und trotzdem wirken sie extrem und stark.
Angefangen hat der Churer nicht mit der
Landschafts-, sondern mit der Extrem- und
Outdoorfotografie. Er selbst betreibt privat
gerne und viel Sport im Freien. Klettern,
Freeriden und Biken sind nur einige seiner
Hobbys. Schlumpf sieht es als einen klaren
Vorteil, selbst diese Sportarten zu betreiben.
«Als Outdoor-Sportfotograf musst du dich
zum Fotografieren frei im alpinen Gelände
bewegen können.»
Wenn am Horizont graue Wolken aufziehen,
packt Schlumpf seine Kamera und geht in
die Berge. Für ihn eine gute Abwechslung
zur hektischen Welt. Den Weg dahin nutzt er
manchmal, um Sport zu treiben – doch nur
den Weg dahin. «Beides zusammen geht
nicht. Landschaftsfotografie braucht viel Ge-
duld und ist oftmals mit Warten verbunden.»
Warten auf den richtigen Moment, die rich-
tige Wolke, und vor allem warten auf das
richtige Licht. Licht sei das Wichtigste über-
haupt. Das Warten könne dann auch schon
mal einen ganzen Tag dauern. «Wenn du
dich zehnmal aufmachst, um zu fotografie-
ren, kommst du neunmal nach Hause und
hast kein aussergewöhnliches Bild.»
Die Intention eines jeden Fotografen sei es,
mit einem Foto Emotionen zu wecken. Ein
Bild zu schiessen, das in der heutigen Welt –
überfüllt von Fotos – wahrgenommen wird
und einem im Gedächtnis bleibt. «Wenn ich
das schaffe, habe ich mein Ziel erreicht.»
Der Bündner sammelt privat Fotobücher
und achtet während des Blätterns jeweils
ganz genau darauf, welche Bilder ihn bewe-
gen. Und wenn es solche gibt, fragt er sich
immer selbst, weshalb dieses Bild nun Emo-
tionen in ihm weckt.
Schlumpf unterrichtet teilweise an einer
Schule für Fotografie in Zürich, zukünftig
auch in Luzern, und eines fällt ihm immer
wieder auf: «Alle springen los, finden die
Landschaft schön und beginnen zu fotogra-
fieren. Viele schauen nicht mehr bewusst,
was sie fotografieren.» Schlumpf ist sich si-
cher, dass man das Auge für schöne Per-
spektiven zwar schulen kann, jedoch nur bis
zu einem gewissen Grad. Wie in jedem an-
deren Job sei auch in der Fotografie das
Talent ein Teil davon, wie gut man seine
Arbeit macht. «Schlussendlich macht nicht
die Kamera, sondern das Auge das Bild.»
Wechsel in die Selbstständigkeit
Im Alter von 19 Jahren bekam Schlumpf sei-
ne erste eigene Fotokamera, eine Olympus
OM-1. Doch zu dieser Zeit hatte ihn die Lei-
denschaft zur Fotografie noch nicht ganz ge-
packt. Erst später, als er bereits einige Jahre
als Maschineningenieur gearbeitet hatte,
kam er wieder zurück zur Fotografie. Und
2010, im Alter von 34 Jahren, machte er
Nägel mit Köpfen: Er kündigte seine Festan-
stellung und wagte den Schritt in die Selbst-
ständigkeit als Fotograf. Und obwohl es ge-
nerell schwer ist, in der Fotografiebranche
zu 100 Prozent selbstständig zu arbeiten,
bereut er diesen Schritt bis heute keine Se-
kunde lang.
Mittwoch, 25. Januar 2017
Schlumpf liebt auch die Porträtfotografie.
Vergangenes Jahr erreichte Schlumpf beim
World Photography Award, dem weltweit
grössten Wettbewerb für Fotografie, den
dritten Platz in der Kategorie Landschaft.
«Solch eine Auszeichnung ist der Beweis da-
für, dass du mit deiner Fotografie auf dem
richtigen Weg bist.» Schlumpf arbeitet viel-
fach auch für Werbeagenturen, aber sein
Herz schlägt insbesondere für seine eigenen
Projekte. «Eigene Arbeiten fordern dich und
bringen dich weiter. Du lernst vieles über
dich selbst und deine Arbeit.» Schlumpf hat
Mit diesem Bild des Rhonegletschers schafft es der Bündner Fotokünstler in die Weltelite.
Gesellschaft bündner woche 21
Der Künstler Stefan Schlumpf.
bereits mehrere eigene Projekte auf die Bei-
ne gestellt und diese nun in einem Fotobild-
band mit dem Namen «Silent» zusammen-
gefasst. Ebenfalls wurden seine Arbeiten im
vergangenen Jahr in der Galerie Obertor in
Chur ausgestellt. «Für einen Fotografen ist
es das Schönste, wenn man seine eigenen
Fotostrecken in einer Ausstellung präsentie-
ren kann.»
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Mittwoch, 25. Januar 2017
Jahreskonzert der Musikschule
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Zu seinem 18. Geburtstag wollte
sich Sandro Pirovino einen unge-
wöhnlichen Kindertraum erfüllen. Er
startete alleine mit seinem vollbe-
packten Fahrrad in Cazis, um nach
18 Tagen und 1760 geradelten Kilo-
metern an seinem 18. Geburtstag
vor dem Kolosseum in Rom anzu-
kommen. Im «Offenen Fenster»
nimmt er uns mit auf seine abenteu-
erliche Reise und berichtet über be-
eindruckende Erlebnisse und wert-
volle Erfahrungen, die er auf dieser
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Der Churer Bariton Mattias Müller
singt am Donnerstag, 2. Februar
Blues & Wine
mit John Arthur Martinez, Texas
Eine Live-Show von JAM und seiner
Band ist ein unvergessliches Erleb-
nis für Freunde des Country-Blues,
bündner woche 23
nicht mehr, lebenslanges Lernen
wird erwartet. Wer Veränderung will,
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machtem Kuchen. An der stimmigen
Weinbar schenken die drei Fläscher
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und Jürg Marugg ihre hervorragen-
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Mittwoch, 25. Januar 2017 Gesellschaft bündner woche 25

AUFGEFALLEN

Beruf ist nicht Beruf

Antoine de Saint-Exupéry nahm sich nicht
das Leben, er wurde fliegend in seiner Kiste
von einem deutschen Kriegsflugzeug abge-
schossen. Gefundene Wrackteile im Meer
und die Aussage eines ehemaligen deutschen
Piloten im Greisenalter vor einiger Zeit im
Fernsehen geben diese Information preis.
Der alte Mann spricht mit betroffener Miene
vor der Kamera über seinen damaligen Ein-
satz. Zu Boden blickend erklärt er, dass er
nicht geschossen hätte, wenn er gewusst
hätte, wer in der anderen Maschine sass, er
habe diesen Autor gern gelesen und sehr ge-
schätzt. Schätzte dieser Mann die Arbeit
eines Spenglers, Architekten, Druckers oder
Gärtners nicht? Glaubt dieser Mann, dass
Saint-Exupéry nur ausgewählte Berufsgat-
tungen ins Visier genommen hat? Soll ein
Schriftsteller längere Lebensberechtigung
im Kriegsfeuer haben als ein Butler oder ein
Tierarzt? Hätten alle Schriftsteller im Kriegs-
einsatz ihre Maschinen mit Namen und Pro-
fession beschriften sollen? «Ich bin der be-
kannte Schriftsteller Soundso und bin mit
dem aktuellen Roman noch nicht fertig.
Schiessen Sie mich nicht ab und freuen Sie
sich auf mein nächstes Buch.»
«Achtung! Maschine K5, Sie werden von
einem feindlichen Objekt verfolgt. Antwor- Urs Heinz Aerni, Journalist
ten.»
«Verstanden. Nehme Gegenangriff auf. Ant-
worten.»
«Verstanden. Stopp! Sie haben Feuerverbot.
Es handelt sich um den bekannten Lyriker
Samuel Huber. Antworten.»
«Verstanden. Werde nichts unternehmen.
Antworrrr ...»
«K5! Können Sie uns hören? K5! Antworten
Sie ...»
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von Karlheinrich Biermann. Rowohlt Verlag. Fr. 9.40

Kriegsflugzeuge von früher. Bild Noel Reynolds/Flickr Buchtipp: «Antoine de Saint-Exupéry» Pressebild

IMPRESSUM
HERAUSGEBERIN: Somedia Publishing AG, Verleger: Hanspeter Lebrument, CEO: Andrea Masüger LEITER WOCHENZEITUNGEN: Jürgen Pfister
REDAKTION BÜWO: Magdalena Ceak (Stv. Leiterin Bündner Woche), Susanne Turra, Sommeraustrasse 32, Postfach 491, 7007 Chur, Telefon 081 255 52 78,
Mobile 079 955 18 04, E-Mail: buewo@somedia.ch VERLAG UND INSERATE: Geschäftsführer: Thomas Kundert INSERATE: Somedia Promotion,
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7007Chur,Telefon0812555050,E-Mail:verlag@somedia.ch KUNDENSERVICE/ABO: Somedia,Sommeraustrasse32,7007Chur,Telefon0844226226,
E-Mail: abo@somedia.ch ABONNEMENTSPREIS: Fr. 125.–, inkl. MWSt. ERSCHEINT: einmal wöchentlich am Mittwoch VERBREITETE AUFLAGE
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Artikel, Fotos sowie Inserate sind ausschliesslich dem Verlag der Somedia Publishing AG vorbehalten. Jeder Verstoss wird gerichtlich geahndet © Somedia
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rinnen, als Mägde und als Hebam-
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ten hinaus in unsere Alpen. Uraltes
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nern und ihren Taten. Von starken
Frauen erzählt. Die Theaterregis-
seurin Annina Giovanoli griff alte
Märchen aus dem Schams, dem En-
gadin und dem Oberhalbstein auf
und inszenierte einen winterlichen
Abend zum Lauschen und sein.
Hinter dem Vorhang der Theater-
bühne Haldenstein entstand ein
feines Kleintheater in dem am 25.,
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dringend geraten, gut aufzupassen,
denn die Geschichte spielt in einem
rasanten Tempo mit vielen spannen-
den Wendungen. Aufführungs-
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27.-28.05. 2T Weinwanderung im Piemont
Do, 02.03. Preishit: Skisafari im Montafon (1 Karte, 6 Gebiete) 03.-05.06. 3T Blütenzauber am Gardasee mit Besuch des
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im Restaurant Belavista in Stierva 26.06.-02.07. 7 T Veloplausch «Ruwer–Luxemburg–Mosel»
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So, 02.04. Internationale Orchideenausstellung in Winterthur 26.06.-02.07. 7 T Ferienwoche Mosel, Trier und Luxemburg
Fr, 07.04. Jungfernfahrt mit unserem neuen 4****-Luxus-Kleinbus 30.06.-08.07. 9 T Badeferien in Istrien (Novigrad, Kroatien)
ins Sertig 07.-18.07. 12 T Badeferien in Istrien (Novigrad, Kroatien)
So, 16.04. Osterfest in Lugano mit über 100 regionalen Schaustellern 14.-16.07. 3T GoldenPass-Linie und Genfersee
20.-23.07. 4T Prag mit Hotel direkt im Stadtzentrum
Mi, 26.04. Tagesausflug ins Freiamt nach Zufikon, inkl. Mittagessen
06.-13.08. 8T Königstour «Wien-Krakau-Dresden» mit Kahnfahrt
So, 21.05. Mit Volldampf durch den Schwarzwald: im Spreewald
Fahrt mit der Sauschwänzlebahn 13.-18.08. 6T Wander- und Ferienwoche im Tannheimertal
Mo,22.05. Besichtigung der Pilatus-Flugzeugwerke in Stans, 28.08.-03.09. 7 T Veloplausch «Ruwer–Luxemburg–Mosel»
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Anmeldung bis spätestens 27.03. 28.08.-03.09. 7 T Ferienwoche Mosel, Trier und Luxemburg
25.-29.09. 5T Spätsommer in Istrien
So, 04.06. Grosser Pfingstmarkt in Tirano
30.09.-01.10. 2 T Oktoberfest Stuttgart: Cannstatter Wasen
Sa, 17.06. Rosenblüte auf der Insel Mainau (ab Lenzerheide) 03.-06.10. 4T Herbstzauber im Südtirol: Dolomiten, Molvenosee
So, 25.06. «Hut- und Trachtensonntag» während der Bischofszeller und Passeiertal
Rosenwoche 07.-08.10. 2T Oktoberfest Stuttgart: Cannstatter Wasen
20.-22.10. 3T Roman und Claudios Saisonschlussfahrt ins
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Musik- und Konzertreisen Primark Fr–Sa, 7.–8.4. (Innsbruck) / Sa, 3.6. (Arese, Italien)
Sa, 04.03. Gotthard und Krokus im Eventpark Zürich Como Sa, 1.4.
Konstanz Di, 25.4. / Sa, 17.6. (ab Lenzerheide)
Fr, 28.04. Musical «Ewigi Liebi» in der Maag Halle Zürich
Innsbruck Fr–Sa, 7.–8.4.
Mi, 07.06. Guns n‘ Roses im Letzigrund Zürich (nur Carfahrt) Cannobio So, 26.3. / So, 30.4. / So, 11.6. / So, 13.8.
Fr, 16.06. Andreas Gabalier in St. Gallen (nur Carfahrt) Luino Mi, 8.3. / Mi, 19.4. / Mi, 24.5. / Mi, 5.7.
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ein ruhiges Zuhause mit
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fassen. Wenn er sich einge-
lebt hat, ist er sehr schmu-
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Geboren: 29.10.12
Die quirlige American-Co-
cker-Hündin sucht ein neu-
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vollen Familie, wo man viel
Zeit für sie hat. Sie ist ver-
spielt, anhänglich und mit
Kindern aufgewachsen.
Enrico, männlich, kastriert
Geboren: 1.7.16
Lausbub Enrico spielt sehr
gerne, hat aber noch etwas
Respekt vor fremden Men-
schen, da er draussen gebo-
ren wurde. Mit Geduld fasst
er Vertrauen. Er wünscht
sich Freilauf.
Mizi, weiblich, kastriert
Geboren: 3.5.05
Mizi sucht ein ruhiges Zu-
hause mit Freilauf, ohne
Kinder, andere Katzen oder
Hunde. Sie ist eine sensible
Dame, die Zeit, Geduld und
Liebe braucht, um wieder
vertrauen zu können.
Kira, Skippo, w., m., k.
Geboren: 5.6.15
Die Geschwister suchen ge-
meinsam ein ruhiges Zu-
hause in einer Wohnung mit
grossem sonnigem Balkon.
Sie sind verschmust, ge-
niessen aber auch gerne ru-
hige Stunden zu zweit.
Pinky, weiblich
Geboren: 1.5.15
Die Rennmaus ist eine neu-
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neues Zuhause sucht. Sie
ist nicht gerne allein und
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wieder mit einem Partner
teilen.
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fach ausgesetzt, Scheidungstiere ver-
lieren ihr Zuhause, oder Tiere verlieren
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Mittwoch, 25. Januar 2017
Winterdepressionen ade
■ Magdalena Ceak
Ich bin fröhlich und gut gelaunt. Meine
Energie reicht aus, um meine zusammenge-
stellte To-Do-Liste zu erledigen: Bei der Post
ein Päckchen abholen, Lebensmittel einkau-
fen, ein Geburtstagsgeschenk für die beste
Freundin besorgen und nach langer Zeit
endlich wieder einen Kaffee mit meiner
Mama trinken gehen.
Nun fühle ich mich aber beobachtet. Wäh-
rend ich durch die Churer Altstadt in Rich-
tung Bahnhofstrasse laufe, habe ich das Ge-
fühl, dass mich die Leute regelrecht anstar-
ren – so als hätte ich einen riesigen Sombre-
rohut auf dem Kopf, der beim Vorbeigehen
die Stirn der Leute streift. Verbittert und lau-
nisch sehen die Leute aus. Dabei wollte ich
– als ich zu Hause vor dem Spiegel stand –
nur etwas Farbe in diese grauen, düsteren
und kalten Wintertage bringen: Also setzte
ich einen Filzhut in der Farbe Bordeaux auf,
die nicht einmal ansatzweise knallig ist. Im
Gegenteil: Neben dem Flaschengrün gehört
Bordeaux zu den Trendfarben der aktuellen
Saison. Weil ich an diesem Tag eine schwar-
ze Jeans und einen schwarzen Winterman-
tel trage, müssen noch meine bordeaux-far-
benen Boots herhalten, und ich trage noch
den neuen Lippenstift – ebenfalls in diesem
dunkelroten Ton –, den ich an Weihnachten
geschenkt bekommen habe, auf.
Eine Jugendliche rempelt mich beim Vorbei-
gehen an. Sie ist so auf ihr Smartphone fi-
xiert, dass sie mich nicht sieht. Statt einer
Entschuldigung mit einem netten Wort oder
einem Lächeln, bekomme ich einen grimmi-
Melancholie im Winter: Es gibt Menschen, die in der kalten Jahreszeit unter einer sogenannten Winterdepression leiden.
Winterzeit in der Büwo
gen Blick. Genau, ich bin ja schuld, dass sie
auf ihr Handy starrt und nicht darauf achtet,
in welche Richtung sie geht. Wo ist bloss die
Besinnlichkeit vom Dezember, als die Leute
mit freundlichen Gesichtern unzählige Ge-
schenke in Säcken herumschleppten und auf
den Strassen gemeinsam Glühwein und
Punsch tranken?, frage ich mein Inneres
ganz schockiert. Die schrägen Blicke und
das Anrempeln sind an diesem Tag zu viel
für mich. Und schon ist auch meine gute
Laune verflogen.
«Ich verfluche den Tag, bevor
er überhaupt richtig angefangen hat»
Zwei Wochen später kommen auch bei mir
diese Tage, die jeder Mensch zwischendurch
erlebt: Der Wecker klingelt. Ich schlage ihn
vom Nachttisch, mag nicht aufstehen, verflu-
che den Tag, bevor er überhaupt richtig an-
gefangen hat. Ich bin müde, ausgelaugt, de-
motiviert, kränklich. Schleppend laufe ich
zur Kapsel-Maschine und lasse mir als Ers-
tes den stärksten Kaffee heraus. Vielleicht
fühle ich mich dann besser? Auch nach einer
kalten Dusche und einer Tasse Kaffee packt
mich weder die Freude noch die Motivation.
Schlecht gelaunt schaue ich aus dem Fenster.
Es ist grau, und es schneit. Ich ziehe schwar-
ze Hosen und einen schwarzen Pullover, die
dicke schwarze Jacke und eine schwarze
Kappe an. Und die Schuhe? Genau, schwarz.
Mit einem schweren Kopf und einer sichtba-
ren Lustlosigkeit stampfe ich in die Redak-
bündner woche 30
tion. Und das zieht sich so durch den ganzen
Tag: Ich bin langsam und komme nicht in die
Gänge. Der Kaffee, den ich bei der Arbeit
sonst sehr gerne trinke, schmeckt mir nicht.
Wo ich am Telefon sonst nervige Agenturan-
fragen und verärgerte Leser mit einer Leich-
tigkeit elegant abwimmeln oder beruhigen
kann, muss ich mich an diesem Tag richtig
anstrengen, um freundlich zu bleiben. Und
die trägen und negativen Gefühle halten
über mehrere Tage an. Ich bin doch sonst
nicht so, rede ich meinem Gewissen nach
einem Arbeitstag ein. Nicht einmal der Feier-
abend kann mich zufrieden stellen. Bin ich
etwa depressiv geworden?, frage ich mein
Inneres Ich ernsthaft.
«Sie sind antriebslos sowie ängstlich und
leiden unter einer gedrückten Stimmung»
«Nein», antwortet Axel Baumann, Co-Chef-
arzt Akutpsychiatrie und Rehabilitation der
Psychiatrischen Dienste Graubünden
(PDGR). In der Psychiatrie rede man von
einer Depression, wenn die Symptome einer
solchen Erkrankung über einen längeren
Zeitraum auftreten. «Wir reden nicht von
einer Depression, wenn sich jemand über
drei bis vier Tage nicht fit fühlt.» Aber wie
viele Menschen sind in der kältesten Jahres-
zeit melancholisch und schlecht gelaunt?
«Das gilt ja nicht für alle Menschen, dass die-
se Situation über einen längeren Zeitraum
auftritt – wenn jemand im Winter ein paar
Tage lustlos ist, dann ist das nichts Schlim-
Bild Susanne Turra
Mittwoch, 25. Januar 2017 Winterzeit in der Büwo bündner woche 31

mes», so Experte Baumann. «Aber es gibt dauern können. Und was kann man gegen
eine kleine Zahl von Menschen, die haben die saisonale Depression tun? «Das wirk-
die sogenannte Winterdepression – sie sind samste Heilmittel ist Helligkeit», erklärt Ex-
in den Wintermonaten über längere Zeit an- perte Baumann. Täglich eine Weile an der
trieblos sowie ängstlicher, und sie leiden frischen Luft spazieren gehen, würde Wun-
unter einer spürbar gedrückten Stimmung.» der bewirken. «Das ermöglicht den Lichtein-
Betroffen seien ein bis zwei Prozent der Be- fall auf die Netzhaut.» Und: In schweren Fäl-
völkerung. Treffen kann es jeden. Die Winter- len hilft eine medizinische Lichttherapie.
depression sei eine spezielle Form – auch «Dabei setzt man den Betroffenen täglich
Winterblues genannt –, die nicht mit der speziell entwickelten Lampen über 10 000
klassischen Depression zu vergleichen ist. Lux aus», so Baumann. In den meisten Fäl-
«Sie weist einige besondere Merkmale auf», le ist diese Behandlung erfolgreich. «Diesen
erklärt Baumann weiter. Wie der Name Prozess kann man mit einer gesunden und
schon sagt, tritt sie vor allem im Winter auf. ausgewogenen Ernährung unterstützen»,
In Bezug auf die Symptome sieht sie anders erklärt Baumann weiter. «Auch eine medi-
als die klassische Depression aus: Beispiels- kamentöse Behandlung mit Antidepressiva
weise der Schlaf ist anders. «Bei den meisten kann helfen.» Es gebe auch pflanzliche Va-
Depressionsformen schlafen Betroffene rianten mit beispielsweise Johanniskraut.
meistens weniger. Bei der Winterdepression
ist es genau umgekehrt: Man schläft mehr «Kohlenhydrate haben
als sonst, weil der Schlaf nicht erholsam ist», eine antidepressive Wirkung»
erklärt Baumann den Unterschied. Hinzu-
komme, dass bei der allbekannten Depres- Mittlerweile ist meine kurzzeitige schlechte
sion eher Appetitlosigkeit herrsche und bei Laune verflogen. Bereits eine Woche später
der Winterdepression aber Heisshungeratta- sitze ich motiviert und fit in der Redaktion.
cken vorkommen würden. «Deshalb nehmen Ich achte darauf, dass ich regelmässig Sport
Betroffene in diesen Monaten auch so zu», so treibe – wenn es die Temperatur erlaubt, be-
Baumann. wege ich mich in der freien Natur. Die frei-
gesetzten Endorphine sorgen für gute Lau-
«Es hat etwas mit dem verminderten ne. Dabei achte ich auf meine Ernährung.
Tageslicht zu tun» Gemüse und Früchte wirken sich positiv auf
den Stoffwechsel aus. Ich trinke Johannis-
Und was sind die Ursachen für die Winter- kraut-Tee – schliesslich wirkt dieses Nah-
depression? «Es hat etwas mit dem vermin- rungsmittel gegen die Winterdepression. Na-
derten Tageslicht zu tun», erklärt Co-Chef- türlich gönne ich mir gerade in der Winter-
arzt Baumann. Der Mangel an Sonnenlicht zeit Schokolade. Kohlenhydrate sollen eine
verstärkt beim Menschen die Ausschüttung antidepressive Wirkung haben. Und selbst-
des Hormons Melatonin, das den Schlaf- verständlich trage ich weiterhin farbige
Wach-Rhythmus beeinflusst, und zu Ver- Kleider – ich liebe beispielsweise meinen
stimmungen führt, die oft im Herbst begin- Wer unter einer Winterdepression leidet, sollte vor hellblauen Wintermantel. Man darf nicht
nen und über die ganzen Wintermonate an- allem an die frische Luft gehen. Pixelio vergessen, dass Farben stimulieren.

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Mittwoch, 25. Januar 2017
Die Sendung, in der sich Skilegenden
zum Plaudern im Iglu treffen
Während der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz findet ein
Late-Night-Talk mit prominenten Gästen statt. Die spezielle Kulisse
der Sendung bringt einige Herausforderungen mit sich.
■ Naomi Sprecher
Produzent Elmar Deflorin und Nadine Furrer, Firma Igludorf, vor dem Rohbau.
St.Moritz steckt mitten in den Vorbereitungen
zur Ski-Weltmeisterschaft. Zu diesem beson-
deren Ereignis hat sich das Schweizer Radio
und Fernsehen auch etwas Besonderes aus-
gedacht. In diesen Tagen wird in der Nähe
des Bahnhofs ein Iglu mittels Ballonbautech-
nik aufgebaut. Während der Weltmeister-
schaft wird dort von Montag bis Samstag die
Sendung «Champiuns – Late Night Talk aus
St.Moritz» stattfinden. In jeder Sendung be-
grüsst Moderatorin Steffi Buchli eine natio-
nale oder internationale Skilegende und
einen weiteren prominenten Gast. Insgesamt
werden 24 Gäste vorbeischauen. Während
den 40 Minuten wird über die Tagesereignisse
der Weltmeisterschaft und die Höhepunkte
der Schweizer Skigeschichte diskutiert. Alles
rund um den Ski wird behandelt. Skischuhe,
Skianzug. Was hat sich im Laufe der Zeit wie
verändert?
Untermalt wird das Ganze vom Akkordeon-
spieler Hans Hassler und dem Comedian
Charles Nguela. Das Format bietet ausser-
dem jeden Tag einen Crashkurs in Rätoro-
manisch. Drei Sätze zu Themen wie «Im
Restaurant» oder «An der Bar» werden täg-
Sport
Bilder Naomi Sprecher
lich von Guido Ratti vermittelt. Das Iglu bie-
tet ausserdem Platz für 50 Zuschauer, die
auf einer zweistöckigen Tribüne Platz neh-
men werden. Obwohl eher eisige Tempera-
turen herrschen, muss sich niemand der An-
wesenden Sorgen machen, denn die Sitze
sind mit Lammfellen ausgestattet. Die spen-
den Wärme.
Herausforderungen bei null Grad
Beim Aufbau einer solch speziellen Kulisse
muss viel beachtet werden. Der Aufbau
funktioniert in etwa so, wie das Ballonkleis-
tern, das viele in der Schule hatten. In rund
620 Stunden Bauzeit setzen einige Fachleu-
te alles daran, das Projekt erfolgreich umzu-
setzen. Ein solcher Bau aus Schnee ist sehr
empfindlich gegenüber Wärme. Es wird ge-
nau überlegt, was für Objekte im Iglu plat-
ziert werden, denn jeder Gegenstand bean-
sprucht Platz in dem sechs Meter hohen und
acht Meter breiten Schneehaus und strahlt
Wärme aus. Diese ist natürlich Gift für die
weissen Wände, welche mit der Zeit eine
Eisschicht bekommen. Je dicker die Eis-
schicht, desto mehr Echo bildet sich. Alles,
bündner woche 34
was nicht unbedingt im Iglu sein muss, wird
draussen in Fahrzeugen installiert. Genau
wegen dieser Wärme wird mit LED-Lichtern
gearbeitet. Anders als andere Scheinwerfer
entwickeln diese keine Wärmestrahlung.
Ausserdem werden alle vorhandenen Moni-
tore in Holzfassungen eingekleidet, bevor sie
in die Wände installiert werden. So wird die
Technik vom Schmelzwasser und der Bau
vor der Hitze geschützt. In der Deckenmitte
ist ein Kronleuchter aus Plastik geplant.
Plastik, weil das Material sehr leicht ist und
so nicht Gefahr läuft, von der Decke zu fal-
len. Doch es ist eine nutzlose Lampe, da sie
– natürlich auch aus wärmetechnischen
Gründen – nicht selber leuchtet, sondern
von LED-Licht angestrahlt wird. Trotz der
Wärme, die Leute und Technik ausstrahlen,
bewegen sich die Innentemperaturen immer
um die null Grad.
Der gesamte Aufbau dauert zehn Tage. Drei
Tage dauert der Rohbau, eine ganze Woche
der Innenausbau. Momentan steht erst ein
grosser blauer Ballon auf dem Platz. Von
einem Schneeiglu ist noch wenig zu sehen.
Nadine Furrer von der Firma Igludorf er-
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Grossrat/Partei-
präsident BDP
Haldenstein
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sichern.”
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JA
Am 12. Februar
zum NAF
So fährt die Schweiz gut.
 Sport
klärt, wie der Schnee in wenigen Tagen ein
Iglu formen wird. «Der Kunstschnee ist be-
stellt. Es sind 500 Kubik.» Es wird Kunst-
schnee verwendet, weil dieser kompakter ist
und sich weniger verändert als Naturschnee.
Angekarrt wir dieser von Lastwagen. Zwi-
schen 30 und 40 Wagenladungen sind nötig.
Der Schnee wird mit einer Fräsmaschine,
deren Name Roberto ist, auf den blauen Ig-
luballon geschossen. Nach ungefähr 20 Mi-
nuten hat sich der Schnee bereits festge-
setzt. Ist alles beschneit, wird der Ballon
vorsichtig aus dem Bau entfernt.
Ständig in Bewegung
Während der zwei Wochen, in denen die
Weltmeisterschaft stattfindet, bewegt sich
das Iglu stetig. Dies bedeutet, dass jeden Tag
alles, was sich darin befindet, neu ausgerich-
tet werden muss. Sind diese 14 Tage vorbei,
wird das Ganze sogar um einen Meter gesun-
ken sein. Schuld daran ist die Wärme, die von
den Menschen und der Technik ausgestrahlt
wird. An den Wänden macht sich während
des Aufbaus auch ein Künstler zu schaffen.
Dieser wird eine Berglandschaft in den
Schnee schneiden. Das Verzieren der Wände
dauert einige Tage. Mit Licht wird auch ge-
spielt, sonst würde man auf einer weissen
Wand filmen. Auch der Boden wird speziell
behandelt, damit Gäste, Zuschauer und Mo-
deratorin nicht hinfallen. Trotzdem ist Vor-
sicht geboten, denn der Abstand zwischen
den drei Kameraleuten und dem Publikum
beträgt bloss 1,40 Meter. Viel Spielraum
bleibt da nicht. Genau darum greift man zu
Handkameras, die wesentlich weniger Platz
einnehmen, als andere Modelle. Trotz allem
Mit einer Schneefräse wird das Iglu beschneit.
will man auf jeden Fall den Charme und die
Intimität des Iglus bewahren, wie Produzent
Elmar Deflorin betont.
Eine Idee wird geboren
Die Sendung und vor allem die Kulissenwahl
entstanden erst vor wenigen Monaten. «Man
wollte etwas, das ein wenig losgelöst ist vom
Tagesevent», erklärt Deflorin die Idee. Es
sollte etwas sein, das sich die Leute auch
noch am späten Abend ansehen wollen.
Schnell stellte sich die Frage, wen laden wir
ein? Wer soll moderieren? Geben die Einge-
ladenen überhaupt eine Antwort? «Das ist
ein sehr aufwendiger Prozess», so der Pro-
duzent. Eine weitere Besonderheit ist die
Nähe vom Publikum zu den eingeladenen
Gästen und der Moderatorin. «Das Publikum
ist selten so nahe dran. Normalerweise ver-
schwindet es irgendwo im Dunkeln und hat
kaum ein Gesicht», wie Deflorin erzählt. Das
Publikum im Iglu ist mittendrin im Gesche-
hen. Neben dem Event-Iglu wird es ein wei-
teres, ein aufblasbares Iglu geben, in dem
die Zuschauer empfangen werden und sich
bei einem Glühwein und Häppchen auf die
Sendung einstimmen können.
Trotz speziellem Ambiente sind die Kosten
für eine solche Sendung in etwa die glei-
chen, wie wenn in einem Studio gefilmt wür-
de. Fertig wird das Schneehaus am 27. Ja-
nuar sein. «Das ist dann nochmals ein ganz
anderes Erlebnis, wenn man reingeht, wenn
der Ballon weg ist», ist sich Furrer sicher.
Bei Interesse kann man sich unter www.srf.ch/sport
kostenlos als Zuschauer anmelden.
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Hebammenbriefkasten
Jasmin Battaglia, Hebamme,
Stv. Leiterin Gebärabteilung/
Hebammenpraxis, beantwortet
die Fragen rund ums Thema
Schwangerschaft.
Ich bekomme in vier Monaten mein erstes
Kind. Nun beschäftigt mich die Frage, wie
Muttergefühle entstehen und wie kann
man diese fördern? S. M. aus B.
Mit der Geburt eines Kindes beginnt ein völlig neuer
Lebensabschnitt für die frischgebackenen Eltern, mit
neuen Aufgaben und einem neuen Lebensrhythmus.
Vor allem die Mütter reagieren in dieser Zeit oft sehr
sensibel. Sie erleben eine unglaubliche Emotionali-
tät, die ihnen hilft, mit dem Kind in Beziehung zu
treten und diese aufzubauen. Die Gefühlslage wird
durch diverse Hormone beeinflusst, indem diese die
emotionale Verarbeitung verändern und die Um-
welteindrücke deutlich verstärken.
Die erhöhte Aufmerksamkeit der Mutter richtet sich
nach aussen und auch nach innen, so nimmt sie Aus-
senreize wie beispielsweise Gerüche vermehrt wahr,
aber auch ihre eigenen Gefühle.
Das Bonding, also die Kontaktaufnahme und Lie-
besbereitschaft für das Baby, beginnt weit vor der
Geburt, nämlich bereits in der Schwangerschaft.
Dabei spielen die Kindsbewegungen, die Stimmen
der Eltern und die emotionale Gesamtsituation eine
wichtige Rolle.
Nach der Geburt sind die Eltern und auch das Neu-
geborene besonders offen für die Kontaktaufnahme.
Für die gerade entstehende Beziehung ist es wichtig,
dass das Kind in den ersten Stunden nach der Geburt
so viel Körperkontakt wie möglich mit den Eltern er-
leben darf. Der erste Schrei des Kindes hat für den
Beziehungsaufbau eine grosse Bedeutung, er löst bei
der Mutter ein Gefühl der Erleichterung und Freude
aus, das Kind ist nun wirklich da, und es geht ihm gut.
Ein ungestörter Kontakt gibt der Mutter Kraft und
Selbstvertrauen und erweckt ihre Mutterliebe. Das
Kind erfährt Halt, Schutz und Geborgenheit, Wärme
über die Haut und Vertrautes über den Herzschlag
und die Stimmen der Eltern.
In den ersten Stunden nach der Geburt bedeutet dies
vor allem zusammen sein, sich umarmen, kuscheln,
sich beschnuppern, sich finden, entdecken und allen-
falls das neugeborene Kind stillen. Neben der Haut ist
der Geruchssinn ein besonders wichtiges Organ für
das Baby. Es kann bereits nach der Geburt den Duft
der eigenen Mutter wahrnehmen und ihn von dem
anderer Menschen unterscheiden.
Falls der erste Moment nach der Geburt nicht so
harmonisch ablaufen kann, sei es weil zwischen den
Eltern und dem Kind eine Trennung entsteht, bei-
spielsweise durch einen Kaiserschnitt, durch eine
Verlegung des Kindes auf die Intensivstation oder
aus einem anderen Grund, ist es wichtig dies nach-
zuholen. Gönnen Sie sich und Ihrem Kind in jedem
Fall viel Körperkontakt und Ruhe, dafür haben Sie das
ganze Leben Zeit.
Haben auch Sie Fragen rund ums Thema
Schwangerschaft? Dann schicken Sie ein
E-Mail mit Betreff «Hebammenbriefkasten» an
hebammenbriefkasten@ksgr.ch. Eine Aus-
wahl der gestellten Fragen erscheint anonym in
der Büwo-Ausgabe vom 29. März – beantwortet
werden aber alle eingegangenen Mails.
Mittwoch, 25. Januar 2017
40 Jahre Jumbo-Reinigungen AG Langsamer Computer?
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Jumbo-Reinigungen AG wurde 1977
von Mario und Bea Schlegel als Ein-
zelfirma gegründet. 1996 konnte die
Firma Putz Blitz in Chur übernom-
men werden. Im Jahre 2009 übergab
Mario Schlegel die Firmenführung
seinem Sohn Patric, welcher eben-
falls die Ausbildung zum Gebäude-
reinigungsfachmann mit eidg. Fach-
ausweis absolviert hat. Nur ein Jahr
nach der Übernahme wurde aus der
Einzelfirma eine Aktiengesellschaft
gegründet. Heute zählt das Unter-
nehmen 15 Festangestellte sowie
Teilzeitangestellte auf Abruf. Die
Dienstleistungen der Jumbo-Reini-
Ab an die Party mit Clubbing23
am 4.Februar!
Ladies an Gentlemen! Es wieder so
weit! Am 4.Februar ab 21 Uhr steigt
die nächste grosse Party mit Club-
bing23 im City West! Auf der Tanzflä-
che geleiten Euch wie immer unsere
galanten Wiener Taxi Dancer durch
den Abend. Abkühlung in der heis-
sen Winternacht gibts an der Coro-
na-Bar und für den schmackhaften
Redaktionell
Scarnuz
gungen AG sind vielseitig: Periodi-
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trieben und Privatwohnungen, Um-
zugsreinigungen, Neu- und Umbau-
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nigungen etc. Reinigen ist nicht ein-
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der Club-Lounge sind nur noch we-
nige Plätze zu haben! Abtanzen bis
die Sonne sich wieder über die Twin-
Towers erhebt: Mit Clubbing23!
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gefahren ist. Das muss nicht sein, mit
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zu einer SSD Disk wird der Computer
wieder richtig flott, ohne das Gerät
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le Damen in ihrem schönen Tanzstu-
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Mittwoch, 25. Januar 2017 Gesundheit bündner woche 37

RATGEBER

Wie kann man

Darmkrebs verhindern?
Dickdarmkrebs ist die dritthäufigste Krebsart in der Schweiz. Die
Diagnose Darmkrebs wird im Jahr bei 4100 Betroffenen gestellt,
1600 Menschen sterben jährlich an den Folgen. Beschwerden, die Henning Usadel, leitender Arzt
Menschen zum Arzt führen, treten erst in fortgeschrittenen für Innere Medizin, Facharzt für Magen-
Darm-Erkrankungen, Spital Schiers
Erkrankungsstadien auf. Die frühzeitigen Vorsorgeuntersuchungen
sind effektiv, risikoarm und wenig belastend.
Viele von uns kennen die Erkrankung Darm- man beide Geschlechter gemeinsam be- einem weiteren Schritt eine Dickdarmspie-
krebs aus dem Bekannten- und Verwandten- trachtet. Jeder 20. Europäer wird an Darm- gelung zur Klärung der Blutungsursache
kreis, hören davon oder begleiten Menschen krebs erkranken. Glücklicherweise handelt respektive zur Erkennung eines Polypen
auf dem Weg von der Diagnostik zur Thera- es sich um eine der wenigen Krebserkran- oder einer Tumorerkrankung angeschlos-
pie dieser Krankheit. Doch sind wir in Ge- kungen, die in grosser Zahl heilbar ist, be- sen. Die Effektivität dieser Methode ist im
fahr, selber betroffen zu sein? «Nein, mir sonders wenn sie in einem frühen Stadium Vergleich zu einer Darmspiegelung (Kolos-
geht es gut, ich habe doch keine Beschwer- erkannt werden kann. kopie) gering, da ein grosser Anteil Polypen,
den und brauche mir doch keine Sorgen ma- aber auch ein relativ grosser Anteil Darm-
chen?» Eine verständliche Einstellung, aber Vorsorgeuntersuchung ab 50 empfohlen krebserkrankungen, durch diese Methode
falsch. Da Krebserkrankungen fast ausschliesslich nicht erkannt wird.
Darmkrebs entsteht schleichend über viele aus Polypen entstehen, ist das Ziel der mo-
Jahre, meist aus sogenannten Polypen, dernen Vorsorge natürlich, diese Vorläuferlä- Visuelle Untersuchung
Schleimhautgewächsen innerhalb des Dick- sionen frühzeitig zu erkennen, um der Krebs- Zum Zweiten gibt es die Dickdarmspiege-
darms, die im Laufe der Jahre wachsen und erkrankung die Grundlage zur Entstehung lung. Hierbei wird der gesamte Dickdarm
sich zu Darmkrebs entwickeln können. zu entziehen. Die Polypenentstehung nimmt mit einem flexiblen Endoskop nach adäqua-
Symptome wie Schmerzen im Bauch, Verän- mit zunehmendem Alter stark zu, deshalb ter Reinigung visuell untersucht. Die Fach-
derungen der Stuhlgewohnheiten, sichtba- werden die Darmkrebs-Vorsorgeuntersu- kräfte, die diese Untersuchung durchführen
res Blut im Stuhl oder Verschlechterungen chungen ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. dürfen, sind strukturiert weitergebildet und
des allgemeinen Gesundheitszustandes, tre- Hierzu stehen zwei Methoden zur Verfü- verfügen über eine definierte Erfahrung in
ten erst sehr spät in der Entwicklung des gung: Zum einen die Untersuchung des deren Durchführung. Krankhafte Läsionen
Darmkrebses auf. Insofern liegt in der Er- Stuhles auf verstecktes, okkultes, nicht sicht- werden aufgefunden und durch Abtragung
kennung und Entfernung der Vorläuferläsio- bares Blut im Stuhl, bei der aufeinanderfol- im gleichen Atemzug entfernt. Darmkrebs
nen, den erwähnten Polypen, die grosse gende Stuhlproben auf Blut untersucht wer- kann an diesen Stellen nun nicht mehr ent-
Chance, das Auftreten dieser Erkrankung den. Die Grundlage hierzu ist die Neigung stehen. Das Verletzungsrisiko mit nachfol-
und die damit verbundene Sterblichkeit zu von Polypen und Tumoren zu bluten, wobei genden Komplikationen ist hierbei sehr ge-
verringern. geringe Mengen Blut im Stuhl für unsere Au- ring. Diese Untersuchung wird heute nahe-
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebs- gen nicht erkennbar sind. Zeigt eine dieser zu ausschliesslich mit einer Sedierung oder
erkrankungen. Sogar die häufigste, wenn Untersuchungen Blut im Stuhl an, wird in Kurznarkose durchgeführt, deshalb ist sie
nicht schmerzhaft. Beide Untersuchungen
und insbesondere die Darmspiegelung kann
Ihnen regional in ausreichender Kapazität
angeboten werden, so dass die regionale
Vorsorgemöglichkeit gesichert ist. Ihrem
Hausarzt und uns liegt Ihre Gesundheit am
Herzen. Bitte sprechen sie mit ihm darüber.

VORTRAG ÜBER DARMKREBS

Am Dienstag, 7. Februar, findet ein öffent-

Regional kann man an licher Vortrag zum Thema «Wie kann
vielen Orten eine man Darmkrebs verhindern oder früh er-
Darmkrebs- kennen?» statt. Der Event beginnt um
Vorsorgeuntersuchung 19.30 Uhr. Veranstaltungsort ist der Mehr-
durchführen: so auch zweckraum im 2. Stock im Spital Schiers.
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Mittwoch, 25. Januar 2017 Kino bündner woche 39

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Unbegleitet dürfen
Jugendliche unter
16 Jahren und
Kinder im Rahmen
des festgelegten
Zutrittsalters
Filmvorführungen
besuchen, die bis
spätestens 21.00
Uhr beendet sind.
Do12.00 Lunchkino,18.15 Fr20.15 Dialekt In Begleitung
Sa20.15 So14.30,19.00 ab 12 J Kinocenter Erwachsener
dürfen sie alle
Filmvorführungen
besuchen, falls sie
das festgelegte
Zutrittsalter nicht
Do13.45 Fr15.30 Deutsch um mehr als 2
Sa13.00 So10.30 ab 6 J Kinocenter Jahre unterschrei­
ten. Die Verantwor­
tung für die
Einhaltung der
Altersbestim­
mungen liegt bei
der Begleitperson.
Do18.15 Fr22.15 E/d/f
Sa19.30 So21.00 ab 16 J Kinocenter
... und weiter
im Programm ...

3D Deutsch Ballerina
Do21.00 Fr20.00 ab 16 J
Do11.45 Lunchkino ab 6 J empf 10 J Sa20.00 So21.00 Deutsch KinoApollo Einfach Leben
Sa15.15 So11.00 Kinocenter Magnus
2D Deutsch
2D Deutsch Do21.00 Fr20.00 ab 16 J Sing
Fr15.15 Sa13.15 ab 6 J empf 10 J Kinocenter Sa22.30 So21.00 Kinocenter Vier gegen die Bank
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Garden Of Dreamss
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Do18.30 D Fr17.30 D ab 6 J empf 10 J
Mi21.00 Fr22.30 Sa22.30 ab 12 J empf 14 J KinoApollo Captain Fantastic*
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Mi18.30 Do16.00 Sa15.00 So14.00 ab 12 J empf 14 J KinoApollo Mi18.30 D Do11.45 Lunchkino E/d/f ab 6 J empf 10 J Kinocenter
* Nur bis Mittwoch

Jubiläumsplakette
Eine Gruppe verkleideter Fasnachtsfans
streifte letzte Woche durch Chur. Angeführt
von der Fasnachtspräsidentin Iris Peng
machte die Gruppe an verschiedenen Statio-
nen Halt, wo Peng Ereignisse aus den wich-
tigsten und prägendsten Jahren der Churer
Fasnacht vortrug.
Ausserdem wurden die Fasnachtsplaketten
aus den Jahren 1977 und 2007 verteilt.
1977 markiert das Jahr der endgültigen
Wiedergeburt der Churer Fasnacht, die
dank Bruno Tscholl möglich war, während
2007 das 30-Jahr-Jubiläum mit einer Gum-
miplakette gefeiert werden konnte. An-
schliessend wurde die neue Plakette zum
40-Jahr-Jubiläum präsentiert. Kreiert wur-
Claudio Caprez und Iris Peng präsentieren die diesjährige Fasnachtsplakette. Bild Olivia Item de diese vom Künstler Claudio Caprez.
 d o rtho tel!
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Südliches Piemont
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keiten, harmonische Hügellandschaften, weite Ebenen,
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Besuch des traditionellen Markts in Cuneo
Fahrt im 5*-Reisecar
• Stadtrundgang mit lokaler Reiseleitung in Saluzzo mit
Durchgehende PostAuto-Reisebegleitung
anschliessendem Besuch der historischen Steinmühle in Dronero
Lokale Ganztagesreiseleitung an 3 Tagen
• Fahrt durch die Hügellandschaft der Langhe (UNESCO-Weltkulturerbe)
• Besuch der Haselnussproduktion «Cascina Barroero» in Cravanzana 4 Übernachtungen mit Frühstück im 4*-Hotel
3 Abendessen inkl. Getränke in einem Restaurant

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Besichtigung Spumante-Kelterei inkl. Degustation und Imbiss
Besichtigung Cueno, Saluzzo, Dronero
Geführter Marktbesuch inkl. Degustation
Besichtigung Steinmühle und Haselnussplantage
Reiseführer von der Buchhandlung Schuler, Chur
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Sargans, Landquart, Chur, Thusis
Weitere Einstiegsorte gemäss Absprache

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