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Simulationstechnik II:
0. Gliederung
Simulation:
• Experimente im virtuellen Labor
• das Experiment im Rechner
Æ die dritte Säule der Wissenschaft neben Theorie und Experiment
Technisch-
Abstraktion der Experimentier-
Wissenschaftliche
Realität apparat
Aufgabenstellung
Problem
Modellbildung
Modell schlechte
Modellanalyse Modellstruktur
Identifikation
Numerik/Programmierung
gute
Simulator Modellstruktur
Simulation
Analyse
Parameter/Modell
Simulations ergebnisse
Vergleich
Sim.-Ergebnis/Realität
schlechte Abbildung
gute Abbildung
Anwendung
des Simulators
Problemlösung
Vorgehensmodell der Simulation
Systemtheorie
Definition:
ein logisch-mathematisches Gebiet, dessen Aufgabe die Formulierung und Ableitung
allgemeingültiger Prinzipien ist, die auf Systeme im Allgemeinen anwendbar sind.
Systemkonzept (Systemanalyse)
• die Definition und Charakterisierung von Systemen bezüglich Eigenschaften
und Wechselwirkungen
Systementwicklung (Systemsynthese)
• die Methoden zur Planung, Entwicklung, Gestaltung und Optimierung von
Systemen
Systemdarstellung (Systemrepräsentation)
• die Formalismen (Graphiken, Sprachen, ...) zur Darstellung von Systemen als
Basis für Systemanalyse und -synthese
• A system is what is distinguished as a system. ... Systems are what ever we like to
distinguish as systems. (Gaines, 1979)
• Ein System besteht aus einer Menge Komponenten, welche Eigenschaften besitzen
und welche durch Beziehungen zur Verfolgung gesetzter Ziele miteinander
verknüpft sind. (Patznak, 1982)
Ein System ... ist eine abgegrenzte Anordnung von aufeinander einwirkenden Gebilden.
Solche Gebilde können sowohl Gegenstände als auch Denkmethoden und deren
Ergebnisse ... sein. Diese Anordnung wird durch eine Hüllfläche von ihrer Umgebung
abgegrenzt oder abgegrenzt gedacht. Durch die Hüllfläche werden Verbindungen des
Systems mit seiner Umgebung geschnitten. Die mit diesen Verbindungen übertragenen
Eigenschaften und Zustände sind Größen, deren Beziehungen untereinander das dem
System eigentümliche Verhalten beschreiben. Durch zweckmäßiges Zusammenfügen
und Unterteilen von solchen Systemen können größere und kleinere Systeme entstehen.
Modelle werden genau wie Systeme einem realen, interessierenden Teil des Universums
zugeordnet, sie werden ziel-/zweckorientiertentwickelt und angewandt.
B1 B2
formal richtig
• widerspruchsfreie Annahmen
• im Idealfall zweifelsfrei aus einer formalen Spezifikation ableitbar
realitätsnah
• Vorhersage des Realverhaltens des betrachteten Systems bis auf einen
vorgegebenen Fehler
handhabbar
• Aufwand und Nutzen der Modellerstellung und Nutzung abwägen
• Detaillierungsgrad an Aufgabenstellung anpassen
• Modellgröße (und damit Rechenaufwand) beschränken
Verbale Modelle
• beschreiben Aufbau-/Ablaufsysteme in natürlicher Sprache
• Beispiele: Bedienungsanleitung eines Telefons
Mathematische Modelle
• beschreiben das Verhalten von Aufbau-/Ablaufsystemen in impliziter aber exakter
Weise
• erfordern eine Interpretation (durch Simulation) zur Ermittlung der
Systemeigenschaften
Institut für Prozessinformatik
und Leittechnik
Prof. Krabbes Hochschule
für Technik, Wirtschaft
Sim-II_V1/ 12
und Kultur Leipzig (FH)
Kategorien abstrakte Modelle (2)
Beschreibungsmodelle
• beschreiben phänomenologisch das beobachtbare Verhalten eines Systems
• streben keine Erklärung (z.B. der Funktion) an
Erklärungs-oder Funktionsmodelle
• beschreiben die Funktion eines Systems
• streben eine Durchdringung und Erklärung des Systemverhaltens an
Vorhersage-oder Simulationsmodelle
• Vorhersage des Verhaltens mit ausreichender Genauigkeit
• erfordern eine mathematische Systembeschreibung
Optimierungsmodelle
• Festlegung der Struktur und der Eigenschaften eines Systems
• erfordern Vorhersagemodell und Gütemaß
Experimente können mit realen oder mit gedachten Systemen gemacht werden
• reale Experimente unter idealisierten Bedingungen (im Labor)
• reale Experimente unter realen Bedingung
• virtuelle Experimente mit Modellen•
Simulation ist ein Verfahren zur Nachbildung eines Systems mit seinen
dynamischen Prozessen in einem experimentierbaren Modell, um zu Erkenntnissen
zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind.
Komplexe Systeme
• bestehen aus vielen Teilsystemen unterschiedlichen Typs
• mit vielfältigen Wechselwirkungen untereinander
• unstrukturierte (i. Ggs. zu strukturierter) Komplexität: keine Betrachtung der
Individuen, statistische Beschreibung
• Beispiel: ein aus vielen Molekülen bestehendes Fluid
Komplizierte Systeme
• bestehen aus wenigen (oft einem einzigen) Teilsystem
• Teilsysteme sind gekennzeichnet durch eine Vielzahl von
- Attributen und
- Gesetzmäßigkeiten
Wahrnehmung Modellierung
unbewusste bewusste
Abstraktion Abstraktion
• strukturelle Abstraktion:
• phänomenologische Abstraktion:
1. ....Systemanalyse....(strukturelle Abstraktion)
2. qualitatives Modell: Beschreibung durch lineares/nichtlineares
Differentialgleichungssystem
3. textbasierte Notation der Modellgleichungen oder
4. blockorientierte Darstellung
5. numerische Integration mittels Simulationssystem
6. Umgang mit algebraischen Schleifen, steifen DGL etc.